Schweinehaltung in Österreich€¦ · und Haltung von Schweinen als landwirtschaft-liche Nutztiere...

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Schweinehaltung in Österreich www.schweine.at

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Inhalt | 1

Schweinehaltungin Österreich

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INHALT

Vorab . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 3

Zucht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 4

Fütterung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 6

Tierhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 8

Tiergesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 10

Verarbeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 11

Lebensmittelkontrolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 12

Daten & Fakten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 14

Projekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 16

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . | 20

Titelbild: ©FRAUKOEPPL

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Vorab | 3

Schweinefleisch ist das Lieblingsfleisch der Öster-reicherinnen und Österreicher. Der Geschmack,die vielseitige Verwendbarkeit und natürlichauch die einfache Zubereitung sprechen für dieVerwendung von Schweinefleisch in der moder-nen Küche. Bei einem durchschnittlichen jährli-chen Verzehr von rund 66 kg Fleisch pro Kopf inÖsterreich entfallen ca. 39 kg auf Schweine-fleisch.

Die vorliegende Broschüre soll dazu dienen,Ihnen einen Überblick über die Zucht, Fütterungund Haltung von Schweinen als landwirtschaft-liche Nutztiere zu geben. Neben kurzen Kapitelnüber die Abstammung und die verwendeten Ras-sen in der Schweinezucht finden Sie unter ande-rem auch Informationen über den Stellenwertdes Fleisches für die menschliche Ernährungsowie Zahlen und Fakten zur Schweinehaltung inÖsterreich und weltweit.

Vorab©AMA

©FRAU

KOEPPL

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4 | Zucht

Abstammung

Schon seit Tausenden von Jahren werden an denunterschiedlichsten Orten Schweine als Nutztieregehalten. Funde von 9000 v. Chr. im östlichen Mittelmeer-raum deuten bereits auf domestizierte Schweinehin. Unsere Hausschweine stammen vom euro-päischen Wildschwein und von Kreuzungen mitdem ostasiatischen Bindenschwein ab.

Wildschweine sind sehr anpassungsfähige undintelligente Tiere. Sie sind die einzige Wildformeines landwirtschaftlichen Nutztieres, das sichtrotz starker Bejagung in Mitteleuropa haltenkonnte.

Rassen

Schweine werden heute hauptsächlich zur Pro-duktion von Fleisch gehalten. Früher standenauch andere Produkte des Schweines, wie z.B.Haut, Borsten und Schweinefett, noch stärker imFokus der Nutzung.In Österreich werden vor allem die Rassen Edel-schwein und Landrasse bei den Muttertieren undPietrain als Eber eingesetzt. Sauen der Rassen Edel-schwein und Landrasse haben gute Muttereigen-schaften und sind besonders fruchtbar. Pietraineber zeichnen sich durch eine gute Bemus-kelung und hervorragende Fleischqualität aus.Ebenso werden Rassen wie Duroc und Schwä-bisch-Hällisches Schwein in Österreich gehalten.

Schweinezucht in Österreich

Edelschwein Eber ©EBNER

Landrasse Eber ©FRAUKOEPPL

Pietrain Eber ©FRAUKOEPPL

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Zucht | 5

Zucht

Schweinezüchter nutzen die speziellen Eigen-schaften der Schweinerassen, um Tiere zu züchten,deren Fleisch den Anforderungen von Konsu-menten entspricht. Gewünscht wird meist einmageres Fleisch, welches leicht zuzubereiten unddurch einen bestimmten Anteil an intramuskulä-rem Fett dennoch schmackhaft ist. In Österreichsind die meisten Mastschweine das Ergebniseiner „Dreirassenkreuzung“:

Zuchtarbeit erfolgt in Stufen

In der Basiszucht arbeiten die Betriebe nur mitreinrassigen Tieren. In Vermehrungsbetriebenwerden mit den Rassen Edelschwein und Land-rasse Kreuzungstiere erzeugt. Diese Kreuzungs-tiere (F1 Sau) werden von Ferkelproduzenten mitPietrainebern gepaart. Das Ergebnis dieser Kreu-zung sind Ferkel, die zur Mast genutzt werden.

In Österreich sind Zucht-, Vermehrungs- und Ferkelaufzuchtbetriebe sowie die Mäster bäuerliche Familienbetriebe.

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6 | Fütterung

Einwandfreies Futter und das Wohlbefinden derSchweine sind für Schweinebauern besonderswichtig. Qualitativ einwandfreies Futter ist eine derVoraussetzungen dafür, dass die Schweine gutwachsen und gesund bleiben. Nur so gelingt es,ein Lebensmittel von höchster Qualität zu erhalten.

Futtermittel

Das Wissen über Verdauung, Stoffwechsel und Fress-verhalten ist notwendig, um den Schweinen eine Fut-terration mit allen erforderlichen Inhaltsstoffenvorzulegen. Schlüsselfaktoren sind die Inhaltsstoffe„Energie“ und „Eiweiß“ (insb. Aminosäuren). Sie sindder„Treibstoff“ für Wachstum und Entwicklung derTiere. Eine vollständige Schweineration muss daher alleNährstoffe enthalten, die ein Schwein braucht: Energie,Eiweiß (bzw. Aminosäuren), Mineralstoffe, Vitamineund natürlich Wasser.

Eines der energiereichsten Futtermittel ist derMais. Mais spielt in der österreichischen Schwei-neproduktion eine bedeutende Rolle. Auch Ge-treidearten wie Weizen und Gerste werden in derSchweinefütterung eingesetzt.

Damit die Schweine möglichst tier- und umwelt-gerecht gefüttert werden können, werden mitHilfe von „Futteroptimierungsprogrammen“ auserstklassigen Futtermitteln Rationen erstellt. Die Rationen werden mehrmals im Lauf einesSchweinelebens möglichst genau an ihren Nähr-stoffbedarf angepasst.

Den größten Anteil an der Ration mit bis zu 85 %haben dabei Mais und Getreide, die in der Regelauf den eigenen Feldern angebaut werden, ge-folgt von Eiweißfuttermitteln (z. B.: Soja- undRapsextraktionsschrot) mit 10-20 % und einer Vitamin- und Mineralstoffmischung.

FütterungSaugferkel werden schon während der Säugezeit an Festfutter gewöhnt. ©FRAUKOEPPL

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Fütterung | 7

Altersangepasste Fütterung

Die unterschiedliche Fütterung in den verschiede-nen Lebensphasen ist ein weiterer Bestandteil deranspruchsvollen und exakten Arbeit der Landwirtein der Schweinehaltung. Damit Sauen und Ferkel sich gut entwickeln unddie Sau nach der Geburt genügend Milch gibt,spielt die Tagesfuttermenge und Futterzusam-mensetzung eine große Rolle. Am Beginn des Lebens eines Ferkels ist die Sauen-milch das ideale Futter. Die Ferkel werden in dervierwöchigen Säugezeit schrittweise an das Fres-sen von festem Futter gewöhnt. Mit zunehmen-dem Alter ändern sich die Ernährungsbedürfnisseder Schweine. Dies berücksichtigen Schweinebau-ern bei der Zusammenstellung der Ration.

Die kreislauforientierte Wirtschaftsweise ist einbesonderes Markenzeichen der österreichischenSchweinehaltung und wird auch durch die ge-setzlichen Bestimmungen in Österreich gefor-dert.

Die Haltung von Schweinen ohne Ackerflächeist dabei nicht zugelassen. Schweinebetriebebauen den überwiegenden Teil des Futters, dasdie Tiere erhalten, auf dem eigenen Acker an.

Die Schweine liefern nebenbei organischenDünger, der auf den Feldern ausgebracht wird.Somit werden dem Boden auf natürliche Weiseund mit kürzesten Transportwegen jene Nähr-stoffe wieder zurückgegeben, die durch das Ern-tegut entnommen wurden.

Kreislaufwirtschaft

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8 | Tierhaltung

Im Tierschutzgesetz bzw. in der Tierhaltungsver-ordnung sind wichtige Vorschriften zur Haltungder Tiere und für die Gestaltung eines Schweine-stalles festgelegt. Diese müssen eingehalten wer-den. Seit 1. Jänner 2017 gilt auch eineSchweinegesundheitsverordnung, welche Hy-giene- und Biosicherheitsmaßnahmen vor-schreibt. Bei der Haltung von Schweinen werden zweiStalltypen unterschieden: Im Kaltstall werden die Tiere in einem teilweiseoffenen Gebäude gehalten. Der Ruhebereich istwärmeisoliert. Die Belüftung erfolgt ungerichtetüber die Gebäudeöffnungen. Im Warmstall wirddie Innentemperatur konstant gehalten, der Stallkann beheizt werden, um die Temperaturansprü-che der Tiere zu erfüllen. Die Be- und Entlüftungerfolgt gezielt. Diese Art der Entlüftung trägtdazu bei, dass im Umfeld eines Stalls möglichstwenig Geruch wahrgenommen wird.

In den Schweinebetrieben werden üblicherweiseBoden-Elemente eingesetzt, die mit Schlitzenversehen sind. Ziel dieser Haltungssysteme ist es,den Kot und Harn möglichst rasch abzuleiten unddie Schweine sauber zu halten.

Eine saubere und trockene Liegefläche ist sehrwichtig, damit sich die Tiere wohlfühlen können.Im Bundestierschutzgesetz ist genau geregelt,wie diese Bodenelemente gestaltet sein müssen,damit die Hygiene gewährleistet ist und die Tieresich nicht verletzen können. Schweine sind neu-gierige Tiere und erkunden mit dem Rüssel gerneihre Umgebung. Daher werden geeignete Be-schäftigungsmöglichkeiten in die Buchten inte-griert. Dies kann Stroh oder spezielles Spielzeug,beispielsweise aus Holz, sein.

HaltungMastschweine werden in Gruppen gehalten. ©FRAUKOEPPL

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Tierhaltung | 9

Gruppenhaltung

Ferkel und Mastschweine werden ausschließlich inGruppen gehalten. Sauen müssen während ihrerTrächtigkeit, d.h. von Beginn der „Schwangerschaft“bis 5 Tage vor dem Geburtstermin der Ferkel, inGruppen gehalten werden. Die Haltungssystemeermöglichen den Tieren getrennte "Wohnbereiche"für Fressen, Ruhen und Koten.

Abferkelbucht

Sauen sind ca. 115 Tage bzw. ca. 3 Monate, 3 Wochenund 3 Tage trächtig. Frühestens fünf Tage vor der vo-raussichtlichen Geburt der Ferkel kommen die Sauenin eine „Abferkelbucht”. Hier werden die Sauen ein-zeln gehalten, damit sie in Ruhe ihre Ferkel zur Weltbringen können. Durchschnittlich bekommt eine Sau12 Ferkel pro Wurf und dies 2,2-mal im Jahr. In den ersten Lebenstagen sind die Ferkel noch eherträge und unerfahren. Da kann es leicht passieren,dass sich die Sauen beim Hinlegen auf Ferkel legen.Spezielle Bügel in der Abferkelbucht sollen die neu-geborenen Ferkel davor schützen, von ihrer eigenenMutter erdrückt zu werden.

Für die temperaturempfindlichen Ferkel stehen zu-sätzlich warme, meist mit Fußbodenheizung oderWärmelampe versehene, saubere Ferkelnester zurVerfügung, die es ihnen erlauben, sich gesund undschnell zu entwickeln.

Ferkel werden üblicherweise vier Wochen lang gesäugt. ©FRAUKOEPPL

Sauen und Jungsauen sind für einen Zeitraum, der nach demDecken beginnt und fünf Tage vor dem voraussichtlichen Ab-ferkeltermin endet, in Gruppen zu halten. ©AGRARFOTO.COM

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10 | Tiergesundheit

Gesunde Tiere, die sich wohlfühlen, sind wichtigfür Schweinehalter. Sie sind auch Voraussetzungfür den wirtschaftlichen Erfolg. Gesunde Tieresind z. B. durch ihr neugieriges, sicheres Auftre-ten, eine gute äußere Erscheinung und einenlauthals verkündeten Hunger bei der Fütterungzu erkennen.

Um die Gesundheit der Tiere sicherzustellen, istes wichtig, die Schweine und ihr Verhalten zu be-obachten. Dadurch können Haltungssystem undKlima an die Bedürfnisse der Tiere angepasst wer-den. Falls ein Schwein krank wird entscheidet einTierarzt, ob und wie es behandelt wird. Sauber-keit im Stall, die Reinigung nach jedem Durch-gang und die regelmäßige tierärztliche Bestan-desbetreuung, z. B. im Rahmen des Tiergesund-heitsdienstes, sind ebenfalls wichtige Maßnah-men, um die Gesundheit der Tiere sicherzustellen.

Qualitäts- und Kontrollsystem Tiergesundheitsdienst

Im Tiergesundheitsdienst (TGD) arbeiten Betreu-ungstierärzte und Landwirt in einem anerkann-ten System zusammenen. Ziel der Partnerschaftim TGD ist es, sichere und hochwertige Lebens-mittel tierischer Herkunft für Konsumenten undden Handel zu erzeugen.

Regelmäßige Betriebsbesuche durch den Betreu-ungstierarzt, Gesundheits- und Monitoringpro-gramme, sowie ein zertifiziertes Kontrollsystemsind Bestandteil des TGDs.

SchweinegesundheitBäuerin und Bauer beim "Gesundheitscheck". ©FRAUKOEPPL

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Verarbeitung | 11

Beim Transport von Schweinen zum Schlachthofoder zu einem anderen Betrieb sind vor allem fol-gende Aspekte besonders wichtig: Nur gesundeTiere dürfen transportiert und müssen dabei mög-lichst schonend verladen werden. Nur besondersgeschulte Personen dürfen Tiere transportierenund die Fahrzeuge müssen für den Transport ge-eignet sein. Außerdem ist die Dauer des Transportszeitlich beschränkt. Grundsätzliches regelt hier dieEU-Tiertransportverordnung bzw. das Tiertrans-portgesetz. Die Schlachtung ist Bestandteil derNutztierhaltung. Oberstes Prinzip auch bei derSchlachtung ist es, die Tiere respektvoll zu behan-deln und Stress und Leiden zu vermeiden. Dies istauch Voraussetzung für eine gute Fleischqualität.Damit die Schweine bei der Schlachtung keineSchmerzen erleiden, werden sie kurz zuvor be-täubt. Auch die Schlachtung ist tierärztlich über-wacht: Die Tiere werden bei der Ankunft amSchlachthof von Tierärzten einer Lebendbeschauunterzogen. Nach der Schlachtung erfolgt die amt-liche Schlachttier- und Fleischuntersuchung. Einerechtliche Bestimmung, die speziell bei der Betäu-bung und Schlachtung eingehalten werden muss,ist z. B. die Tierschutz-Schlachtverordnung.

Kennzeichnung der Tiere

Damit die Herkunft von Schweinen nachvollzogenwerden kann, müssen die Tiere gekennzeichnetsein. Jedes Tier, das den Betrieb verlässt, kann miteiner Tätowiernummer dem Betrieb zugeordnetwerden. Jede Verbringung von Schweinen zwi-schen Betrieben oder zum Schlachthof wird ineiner zentralen Datenbank erfasst und ermöglichtdie Rückverfolgung. Auch nach der Schlachtungdreht sich alles um eine ordnungsgemäße Kenn-zeichnung, damit Qualität und Herkunft nachvoll-ziehbar gesichert werden können.

Schweineschlachthälften werden von Mitarbeiterneines Klassifizierungsdienstes begutachtet und be-urteilt, in welche Handelsklasse sie fallen. EineSchlachtnummer dient dabei zur eindeutigenIdentifizierung des Schlachtkörpers.

Tiertransport und Schlachtung

Die pH-Wert Messung gibt Aufschluss über die innere Fleisch-qualität. ©FRAUKOEPPL

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12 | Lebensmittelkontrolle

Schweinefleisch schmeckt nicht nur köstlich, son-dern enthält auch viele wertvolle Nährstoffe.Strenge Kontrollen sorgen in der gesamten Nah-rungsmittelkette, vom Bauernhof bis in die Ge-schäftsregale, für eine einwandfreie Qualität undden Genuss eines wertvollen Lebensmittels.

Schweinefleisch – das beliebteste Fleisch

Schweinefleisch ist preisgünstig, leicht zuzube-reiten und schmeckt hervorragend. Außerdementhält es viel Eiweiß von hoher Wertigkeit. Dasheißt, aus 100 g Schweinefleisch können 85 gKörpereiweiß gebildet werden. Das Fett imFleisch ist nicht nur Träger der Geschmacksstoffe,es ist auch ein wichtiger Energielieferant. Auchfür den Transport der fettlöslichen Vitamine (A, D,E, K) im Organismus ist Fett notwendig.

Bereits mit 100 g Schweinefleisch wird die Hälftedes Vitamin- B1-Bedarfs gedeckt.

Schweinefleisch in dermenschlichen Ernährung

Das Kotelett, aus dem Rücken (Karree) des Schweins geschnitten, ist das beliebteste Fleisch zum Grillen. ©AMA

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Lebensmittelkontrolle | 13

Im Schweinefleisch finden sich viele wichtige Mi-neralstoffe (Zink, Selen, Kalium, Schwefel) undEisen, welches zum wichtigsten Spurenelementder menschlichen Ernährung zählt. Hauptfunk-tionen von Eisen sind Blutbildung, Immunab-wehr und Sauerstofftransport.

Außerdem ist Fleisch eine wichtige Quelle für dieVitamine der B-Gruppe. Vor allem Vitamin B12kommt fast ausschließlich in tierischen Lebens-mitteln vor. Das Vorurteil, Schweinefleisch sei fett,stimmt nicht mehr! Durch Zuchtarbeit und Fütte-rung wurde der Fettanteil am Schlachtkörper hal-biert. Das sieht man mit freiem Auge. MageresSchweinefleisch enthält nur ca. 1-2 % Fett.

AMA-Gütesiegel

Qualitätsprogramme basieren auf vorher fest-gehaltenen Qualitäts- und Herkunftskriterien.Das wohl bekannteste und bedeutendste Pro-gramm ist das „AMA-Gütesiegel“. Das AMA-Gütesiegel ist für den Konsumenteneine wichtige Orientierungshilfe beim Einkaufund steht für Produkte, die in Österreich er-zeugt werden. Bei Schweinefleisch mit dem rot-weiß-rotenAMA-Gütesiegel wurden die Schweine inÖsterreich geboren, gemästet und geschlach-tet und unter vorgegebenen Bedingungengehalten und gefüttert. Das AMA-Gütesiegelgarantiert beste Genussqualität, eine nach-vollziehbare Herkunft und maximale Sicher-heit durch unabhängige Kontrollen, vomBauernhof bis hin ins Verkaufsgeschäft.

©AM

A

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14 | Daten & Fakten

Landwirtschaft als Wirtschaftszweig

Der Produktionswert der Landwirtschaft betrug2016 gesamt rund 6,8 Mrd. Euro. Im Jahr 2014waren es noch knapp 7 Mrd. Euro. Die Tierhaltungträgt mit 3,18 Mrd. Euro, das sind ca. 46,6 %, einenGroßteil dazu bei.

Schweine in Österreich

Nach Angaben der Statistik Austria gab es 2016rund 24.200 schweinehaltende Betriebe. DieSchweinehaltung in Österreich findet, auch imeuropäischen Vergleich, nach wie vor in relativkleinen Betriebsstrukturen statt. Rund 66 % derBetriebe halten weniger als 11 Schweine, diemeisten davon ausschließlich für den Eigenge-brauch. Laut allgemeiner Viehzählung gab es2016 in Österreich rund 2,79 Mio. Schweine.

Daten & Fakten

Abb.: Zusammensetzung des landwirtschaftlichen Produktionswerts 2016 (einzelne Sparten in % des Produktionswerts)Quelle: Statistik Austria, Landw. Gesamtrechnung

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Stellenwert Schweineproduktion

Mit einem Anteil von rund 23 % am Produktions-wert der Tierhaltung hat der Schweinesektoreinen bedeutenden Stellenwert innerhalb derösterreichischen Landwirtschaft. Die Hauptproduktionsgebiete liegen rund umden Alpenbogen, v.a. in den begünstigten Mais-anbaugebieten Österreichs. Besonders die Bun-desländer Oberösterreich, Niederösterreich unddie Steiermark sind durch die idealen Klima- undBodenverhältnisse für einen ertragreichen Ge-treide- und Maisanbau prädestiniert. Rund 70 %der schweinehaltenden Betriebe und rund 93 %der österreichischen Schweinebestände befindensich in den oben angeführten Bundesländern (s.Tabelle 1).

EU/Weltweit

Die meisten Schweine werden in China, gefolgtvon der EU und den USA gehalten. Die meistenSchweine innerhalb der EU gibt es in Spanien, ge-folgt von Deutschland und Frankreich. Österreichbelegt im EU-Ranking den 12. Platz.

Österreich hat mit 0,3 % einen verschwindendkleinen Anteil am Weltschweinebestand.

Daten & Fakten | 15

Schweinebestand in der EU im Jahr 2016 (in 1.000 Stück). Quelle: verändert nach EUROSTAT 2017. Rechte Grafik: Bundesanstalt für Bergbauernfragen.

Bundesland Anzahl der Schweine

Oberösterreich 1.095.910

Niederösterreich 754.723

Steiermark 754.596

Kärnten 116.607

Burgenland 44.179

Tirol 9.878

Vorarlberg 9.141

Salzburg 7.566

Wien 203

Summe 2.792.803

Tabelle 1: Anzahl der Schweine pro Bundesland 2016,Quelle: Statistik Austria, allgemeine Viehzählung

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16 | Projekte

Lehrpfad moderne Schweinehaltung

Das Wissen um moderne Lebensmittelproduktionist heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr,Kinder und Jugendliche haben weniger Bezug zurLandwirtschaft und Herstellung von Lebensmittelnals noch vor einigen Jahrzehnten. Mit ein Grunddafür ist, dass immer mehr Menschen in Städtenund nicht mehr auf dem Land leben. Gleichzeitigsinkt die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe.Dies trägt dazu bei, dass der Zusammenhang zwi-schen Tierhaltung und dem fertigen Fleischgerichtam Teller aus dem Fokus rückt. Auf der anderenSeite werden die Produktion und der Konsum vonFleisch und Schweinefleisch im Besonderen sowiederen Auswirkungen auf Gesundheit, Umwelt undEthik diskutiert.Seit einigen Jahren kooperiert der VÖS mit der AMA-Marketing und dem BMLFUW, um Kindern und Ju-gendlichen die Schweinehaltung in Österreichnäher zu bringen. Dabei wird mit realitätsnahen In-halten gearbeitet und die Landwirtschaft allgemein

bzw. die Schweinehaltung im Speziellen behandelt.Dazu wurde der sogenannte Lehrpfad „ModerneSchweinehaltung“ konzipiert.Kernstück des Lehrpfades ist der Einsatz von zertifi-zierten Seminarbäuerinnen, die Kindern und Ju-gendlichen in der VS bzw. NMS die Schweine-produktion aus erster Hand erklären. Zielgruppe desLehrpfades und dessen Einsatz in den Schulen sindSchülerinnen und Schüler von der ersten bis zursechsten Schulstufe. Sie würden gerne den Lehrpfad „Moderne Schwei-nehaltung“ in Ihrer Klasse verwenden? Gerne stellenwir den Kontakt mit einer Seminarbäuerin in IhremBundesland her.

Schreiben Sie dazu einfach ein E-Mail an:[email protected]

Der Lehrpfad „Moderne Schweinehaltung“ ist ent-standen in Kooperation von VÖS, Hochschule fürAgrar- und Umweltpädagogik und AMA Marketing,mit freundlicher Unterstützung des Ministeriumsfür ein lebenswertes Österreich.

Projekte

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Projekte | 17

Genomische Zuchtwertschätzung

Genomische Informationen bringen mehr Sicher-heit bei der Zuchtwertschätzung (ZWS). Dadurchkann die genetisch bedingte Leistungsveranla-gung, vor allem bei Merkmalen mit niedriger Erblichkeit, noch besser eingeschätzt werden.Seit November 2016 werden nun im ÖHYB Zucht-programm die genomischen Informationen beiEdelschwein und Landrasse in den aktuellenZuchtwerten für Fruchtbarkeit berücksichtigt. DieEinbeziehung genomischer Informationen in derZuchtwertschätzung stellt einen weiteren Mei-lenstein in der Entwicklung der österreichischenSchweinezucht dar.

Forschungsprojekte zur VorbereitungDem Einsatz dieser neuen Technologie sind um-fangreiche Vorarbeiten in den letzten Jahren vo-raus gegangen. Die Grundlagen wurden in einemProjekt im Rahmen des internationalen For-schungsverbundes FBF (Förderverein Bioökono-

mieforschung) erarbeitet. In der sogenanntenLernstichprobe wurden die Zusammenhängezwischen Genom (= Gesamtheit der Erbinforma-tion) und Leistung hergestellt. Dabei wurden diein den vergangenen Jahren gesammelten Gewe-beproben von über 1300 verlässlich geschätztenEbern und Sauen mit vielen Töchterwürfen bzw.eigenen Würfen herangezogen. In weiterer Folgewerden die genetischen Informationen mit denLeistungen bzw. Zuchtwerten der Tiere ver-knüpft. Im Anschluss an das Grundlagenprojektwurden umfangreiche Genotypisierungen in denösterreichischen Edelschwein- und Landrassepo-pulationen gestartet.

DI Draxl von der Schweineprüfanstalt in Streitdorf(ÖSPA) hat in Zusammenarbeit mit der Universi-tät für Bodenkultur Wien die Auswertung derenormen Datenmengen sowie die Entwicklungeines geeigneten Schätzmodells in Angriff ge-nommen. Diese intensiven Vorarbeiten wurdenim Rahmen eines Forschungsprojektes vom Bun-desministerium für Land- und Forstwirtschaft un-terstützt.

Abb.: ÖSPA - Entwicklungsschritte in der Zuchtwertschätzung; BLUP = best linear unbiased prediction

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18 | Projekte

UmsetzungSeit einem Jahr werden nun die Selektionskandida-ten vor der Eberauswahl genotypisiert. Dabei wirdvon Eberferkeln aus gezielten Anpaarungen eine Ge-webeprobe genommen. Die Genanalyse mit dem60k Chip liefert eine Abfolge von etwa 60.000 Basen-paaren aus der Erbinformation der Tiere. Diese Infor-mationen werden genutzt und eine Beziehung zurLeistung und Abstammung aller Tiere in der Popula-tion hergestellt.In der anschließenden Zuchtwertschätzung nachdem sogenannten „Single Step genomic BLUP“(SsGBLUP) Verfahren werden also die genomischenInformationen, die Verwandtschaftsbeziehungenund die phänotypischen Leistungen berücksichtigtund um Umwelteinflüsse korrigiert.

Nutzen für Selektion der BesamungseberDas Ergebnis des aufwändigen Prozesses sind geno-misch optimierte Zuchtwerte für die Fruchtbarkeits-merkmale Anzahl lebend geborener und aufgezo-gener Ferkel pro Wurf. Für die Selektion der Besa-mungseber im Alter von etwa 7 Monaten stehen dieaktuellen Zuchtwerte mit den genomischen Informa-tionen zur Verfügung und sind eine wertvolle Ent-scheidungsgrundlage.

Vorteile der neuen ZuchtwerteWelchen Nutzen bringen die neuen Zuchtwerte fürdie praktische Zuchtarbeit? Im bisherigen Modell derBLUP Zuchtwertschätzung ging man davon aus, dassder Zuchtwert eines Tieres im Durchschnitt der Elternliegt, da die Nachkommen je 50 % der Gene vomVater und von der Mutter bekommen. Tatsächlichspielt aber der Zufall bei der Verteilung der Gene vonden Elterntieren auf die Nachkommen eine Rolle.Durch die Einbeziehung von genomischen Informa-tionen ist es somit möglich, dass (Voll-) Geschwisterunterschiedliche geschätzte Zuchtwerte aufweisen.Bei der Auswahl von Ebern aus einem Wurf sind diegenomischen Zuchtwerte also sehr wertvoll und er-höhen die Treffsicherheit für positive Vererber. Vorallem bei Fruchtbarkeitsmerkmalen, wo erst die Töch-terleistungen der Eber höhere Sicherheiten in derZuchtwertschätzung brachten, bringt die neue Me-

thode schon früher genauere Zuchtwerte. Als wich-tiger Nebeneffekt ist die Durchführung einer lücken-losen Abstammungskontrolle bei allen genotypi-sierten Tieren zu sehen.

AusblickIn einem nächsten Schritt sollen auch die Zuchtwertefür Mast- und Schlachtleistungsmerkmale mit derneuen Methode geschätzt werden. Die Einführungder genomischen Zuchtwertschätzung ist ein weite-rer Meilenstein in der positiven Entwicklung derSchweinezucht in Österreich.

ProSau

Diskussionen um FerkelschutzkorbDer Ferkelschutzkorb in der Abferkelbucht sorgte inden vergangenen Jahren immer wieder für Diskus-sionen. Die 1. Tierhaltungsverordnung wurde daheram 9. März 2012 novelliert, was einige Veränderun-gen mit sich bringt. Die überarbeitete Verordnungsieht dabei unter anderem vor, dass spätestens ab 1. Jänner 2033 Sauen im Abferkelbereich nur nochzeitweise, d.h. bis zum Ende der kritischen Lebens-phase der Ferkel, fixiert werden dürfen. Die Abferkelbuchten müssen außerdem eine Min-destfläche von 5,50 m2 sowie eine Mindestbreite von160 cm aufweisen. Diese und weitere der geändertenVorschriften werfen zahlreiche Fragestellungen inBezug auf Tiergerechtheit, bauliche Gestaltung, Arbeitswirtschaft sowie ökonomische und ökologi-sche Wirkungen auf. Derzeit gibt es erst wenige Hal-tungssysteme, welche die in der Verordnungfestgelegten Anforderungen erfüllen. Zudem sindsolche Systeme kaum verbreitet, sodass es nur ge-ringe Erfahrung und Berichte aus der Praxis dazu gibt.

Forschungsprojekt PRO-SAUDie 1. Tierhaltungsverordnung sieht daher eine For-schungs- und Entwicklungsphase für neue Abferkel-buchten vor. Von BMLFUW und BMGF wurde indiesem Zusammenhang im Herbst 2013 das Projekt„Pro-SAU“ in Auftrag gegeben. Das Projekt „Pro-SAU“

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Projekte | 19

hat alternative Verfahren sowie Adaptierungen derbestehenden Abferkelbuchtsysteme im Sinne desTierschutzes zu entwickeln. Insbesondere ist es erfor-derlich, die Dauer der kritischen Lebensphase derSaugferkel zu erheben. Darüber hinaus sind ökono-mische, arbeitstechnische und ökologische Auswir-kungen der Abferkelsysteme unter Berücksichtigungder Entwicklung des europäischen BinnenmarktesTeil der Untersuchungen.

TeilprojekteDurch die Kooperation mit den angeführten Projekt-partnern ist es möglich, dem Ziel einer möglichst pra-xisnahen Evaluierung und Entwicklung vonStallsystemen nachzugehen. Dabei werden von denProjektpartnern bestimmte Teilprojekte mit unter-schiedlichen Fragestellungen bearbeitet. Diese sind:

• Praxisprojekt der LK Österreich unter der Leitung von DI Johann Stinglmayr, LK OÖ• Projekt LFZ Gumpenstein, unter der Leitung von DI Birgit Heidinger• Projekt Vetmeduni Vienna, unter der Leitung von Prof. Dr. Johannes Baumgartner

Mitte 2014 startete die Datenerfassung in den dreiForschungsbetrieben, Anfang 2015 wurden die ers-ten Daten auf sechs Praxisbetrieben erhoben. Vonbesonderer Wichtigkeit sind dabei Aspekte wie Tier-verhalten, Tiergesundheit und Ferkelverluste, alsauch die Bereiche Ökonomie (Biologische Leistun-gen, Wirtschaftlichkeit) und Arbeitswirtschaft (Ar-beitszeitbedarf, Handhabung, Bedienungsfreundlich-keit). Wesentliches Erkentnisinteresse ist die Untersu-chung der kritischen Lebensphase der Saugferkel.Die maximal notwendige Fixierungsdauer der Sauzum Schutz neugeborener Ferkel soll damit ermitteltwerden. Die Erhebung der Daten wurde mit Oktober2016 in allen neun Betriebsstätten abgeschlossen.Damit konnten zwei wesentliche Bausteine des For-schungsprojektes Pro-SAU, nämlich die erste Phaseder Buchtenentwicklung und der Buchtenauswahl,sowie die zweite Phase, der Sammlung projektrele-vanter Daten und die Beobachtung des Tierverhal-tens unter verschiedenen Umweltbedingungen,

umgesetzt werden. Im Anschluss daran erfolgte dieAnalyse der umfangreichen Daten und eine kom-plexe Auswertung unter der Leitung der Agentur fürGesundheit und Ernährungssicherheit (AGES).

Erfolgreicher Projektverlauf durchhervorragende ZusammenarbeitDie langjährige Projektarbeit ist durch eine einzigar-tige Zusammenarbeit von Wissenschaft, Beratung,Branche, Praxis und Industrie unter der Leitung vonBMGF und BMLFUW gekennzeichnet. Nur so war esmöglich, die komplexe Aufgabenstellung der Ent-wicklung und Testung von Abferkelbuchten auf Basisder abgeänderten Tierhaltungsverordnung erfolg-reich zu erledigen. Insgesamt arbeiten österreichweitzehn Organisationen und Institutionen operativ imProjekt mit, zehn weitere werden bei Bedarf invol-viert. Alle arbeiten an dem Ziel, den Fortbestandeiner wirtschaftlichen und wettbe- werbsfähigen Fer-kelproduktion in Österreich, auch unter höheren ge-setzlichen Haltungsauflagen, ermöglichen zukönnen.

Beteiligte Forschungseinrichtungen:• Schweinezentrum Gießhübl, NÖ• Landw. Fachschule Hatzendorf, Stmk.• Vetmeduni Versuchsgut Medau, NÖ

Praxiseinbindung unverzichtbarFür das Projekt war es ein Glücksfall, dass der Gewinn an Ergebnissen nicht ausschließlich unter„Laborbedingungen“ stattfand, sondern auch unterPraxisbedingungen, die tatsächlich die Situation derheimischen Produktionsverhältnisse widerspiegelt.Sechs schweinehaltende Betriebe erklärten sich be-reit, neue Abferkelbuchten einzubauen und ihre Be-triebe für umfangreiche Datenerhebungen zu öffnen.Von deren Engagement werden letztendlich ihre Be-rufskollegen und die gesamte Branche profitieren. Nach Abschluss des Projektes sollen die Erkennt-nisse den auftraggebenden Ministerien als Ent-scheidungsgrundlage für die notwendige Än-derung der 1. Tierhaltungsverordnung hinsicht-lich der Haltung von Schweinen in Abferkelbuch-ten dienen.

Page 20: Schweinehaltung in Österreich€¦ · und Haltung von Schweinen als landwirtschaft-liche Nutztiere zu geben. Neben kurzen Kapiteln über die Abstammung und die verwendeten Ras -

Herausgegeben von: Verband Österreichischer Schweinebauern (VÖS) Dresdnerstraße 89 / 19, A-1200 Wien Telefon: + 43/1/33 41 721-31, Fax: +43/1/33 41 713 E-Mail: [email protected], Web: www.schweine.at Stand November 2017

Quelle und Agrarmarkt Austria (AMA). Fit mit Fleisch- Broschüre. 1. Auflage, 2009.weiterführende Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW).Informationen: EUROSTAT. Grüner Bericht 2016, 55. Auflage, Wien, 2016. Statistik Austria. Allgemeine Viehzählung 2016. Statistik Austria. Landwirtschaftliche Gesamtrechnung, Österreich Ergebnisse 2016. United States Department of Agriculture (USDA). Livestock and Poultry: World Markets and Trade, 2016.

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