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03|11 Themen- schwerpunkt Ausbildung Prof. Dr. Peter Speck: Aus- und Weiter- bildungsfinanzierung Beispiel: Festo Bildungsfonds Jens Marquardt: Schweitzer bildet aus Dr. Ludger Schrapper: Karriere in der Behörde Dr. Magdalena Benemann: „Frau Doktor, übernehmen Sie“ Die Medizin wird weiblich

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Themen-schwerpunkt

Ausbildung

Prof. Dr. Peter Speck:

Aus- und Weiter-bildungsfinanzierungBeispiel: Festo Bildungsfonds

Jens Marquardt:

Schweitzer bildet aus

Dr. Ludger Schrapper:

Karriere in der Behörde

Dr. Magdalena Benemann:

„Frau Doktor, über nehmen Sie“ Die Medizin wird weiblich

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Wer Fachliteratur braucht, ist bei Schweitzer auch in Zukunft richtig.Gut zu wissen, dass Sie in den Schweitzer Buchhandlungen die komplette Fachliteratur finden. Inklusive der aktuellen Buchempfehlungen Ihrer Professoren. Aber es kommt noch besser. Denn Schweitzer versorgt Sie auch nach dem Studium mit allen wichtigen Fachinformationen. Wie auch immer die Zukunft aussehen mag.

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Liebe Leserinnen,liebe Leser,

sicherhabenauchSieesinderPresseverfolgt:dieDebatteumdenFach­kräftemangelinDeutschland.DabeiwirkendieaktuellenBemühungendesBundeskabinettswieeinneuerAnlaufzurLösungeinesaltenThemas.Wie­derfindetmanzusammen,umneueKonzeptezupräsentierenundbüro­kratische Hürden abzubauen. DieUnternehmenhättenselbstSchuld,sagendieeinen.Anderebestreiten,dassesdasProbleminseinerTrag­weiteüberhauptgibt. IstderFach­kräftemangelalsoeinePhantomde­batte?DieExpertensindsichuneins–wirwerdendasThemaweiterver­folgen.

Bei den Schweitzer Fachinformati­onenkönnenwirunsüberFachkräf­temangelzumGlücknichtbeklagen.VonunserenKundenerhaltenwirda­raufregelmäßigepositiveRückmel­dungen–beiihremBesuchineinerunsererFilialengenausowieamTele­fon oder beim E­Mail­Kontakt mitunserenService­Mitarbeitern.LesenSie dazu in dieser Ausgabe desschweitzerforum,wieinderGoetheBuchhandlunginDüsseldorfAzubisvonheutezukompetentenAnsprech­partnern von morgen ausgebildetwerden.GestattenSiesicheinenBlickhinterdieKulissenunderfahrenSie,wieanspruchsvollundvielfältigdasBerufsbilddesBuchhändlersist.Rein­schauenlohntsich!

AuchdieBeiträgeüberdieAusbildunginderöffentlichenVerwaltungunddenBachelor­StudiengangtreffendenNervderZeit.SiespiegelndenhohenAnspruchunddieVerantwortungwi­der,dieUnternehmenundInstituti­onenbeiderAusbildungvonFach­kräften übernehmen. Ich wünscheIhnenvielVergnügenbeiderLektüre!

HerzlicheGrüße

IhrPhilippNeieGeschäftsführerSchweitzerFachinformationen

04 InsolvenzrechthatKonjunkturVonUweKalkowski

06AktuellesRechtfürPraktikumsverhältnisseVonProf.Dr.FriedrichSchadeMBA

08WelchesStudienbuchpasstzumir?InterviewmitBärbelSmakman

10 Aus­undWeiterbildungs­finanzierungVonProf.Dr.PeterSpeck

14 BerufszielWirtschafts­prüfer(in)VonStBBrigitteRothkegel­Hoffmeister

18 Steuerberater–einattraktivesBerufszielVonMichaelPuke,Steuerberater

22 KarriereinderBehörde–deretwasandereWegVonDr.LudgerSchrapper

28 „FrauDoktor,übernehmenSie“–dieMedizinwirdweiblichVonDr.MagdalenaBenemann

35 Auszubildendeauswählen:DasMini­Assessment­CenteralsMittelwegzwischenInterviewundACVonAlexanderPauly

41 Schweitzerbildetaus.Undweiter.VonJensMarquardt

42 Witsch+BehrendtschreibtGeschichte

44 Buchempfehlungen:RafikSchami:„DieFrau,dieihrenMannaufdemFlohmarktverkaufte“VonLisaGebauerStéphaneHessel:

„Ômamémoire“VonIsabelHaufschild

46 BerufsausbildunginderGoetheBuchhandlung?EineguteWahl!

48 VomSchlangentanzdesberufsbegleitendenStudiumsVonAntoniaMüller,KolumnistinSchweitzerForum

49 BellingerAllgemeinwissen

Impressum schweitzerforum3/2011Auflage: 20.000Anschrift:SchweitzerFachinformationenLenbachplatz180333MünchenTelefon(089)55134­0Telefax(089)55134­100

Herausgeber:SchweitzerFachinformationen,verantwortlichimSinnedesLandesmediengesetzesistPhilippNeie.

Redaktion, Texte und Beiträge:SusanneTeubigSchweitzerFachinformationenGoetheBuchhandlungTeubigGmbH(FürnamentlichgekennzeichneteArtikelträgtderAutordieVerantwortung.)

Gestaltung und Produktion:HWLWerbeagenturGmbH,Düsseldorf

Bildquellennachweis:iStockphoto,fotolia,PrivatfotosderAutoren

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„WissenbringtdiebestenZinsen.“Über200JahrealtundoftzitierthatdieserSatzvonBenjaminFranklinunvermindertGültigkeit.FürrechtsberatendeBerufeundderenKanzleiteamsgiltdasinbe­sonderemMaße–dafürsorgtzuverläs­sigderGesetzgebermitneuenGesetzen,derenNachbesserungen,Änderungen,ErgänzungenoderkomplettenReformen.BeispielhaftseihierdasInsolvenzrechtgenannt,dasvortiefgreifendenVerän­derungensteht.1999löstedieInsolvenz­ordnungdiebisherigeKonkursordnungab.SeitdemhateinUmdenkeneingesetztunddasInsolvenzverfahrensollimmerwenigeralsLiquidationsinstrument,son­dern mehr und mehr als Mittel derSanierungvonzahlungsunfähigenUn­ternehmen eingesetzt werden. DieseSanierungsaufgabe wird mit demkommendenGesetzzurweiterenErleich­terungderSanierungvonUnternehmen(ESUG)verbindlichergeregelt.

Neue Berufsfelder für Wirt-schaftsprüfer und Steuerberater

DasESUGwirdvoraussichtlichimerstenHalbjahr2012inKrafttretenunddieArbeitimInsolvenzbereichverändern.Sosiehtz.B.§270bESUG­InsOeineigen­ständigesSanierungsverfahrenvor,indemeininsolvenzerfahrenerBeraterdielediglichdrohendeZahlungsunfähigkeit

unddieSanierungsaussichtenbeschei­nigenmuss.DieseAufgabemussnichtzwingendvonAnwältenübernommen,sondernkannauchvonSteuerberatern,WirtschaftsprüfernoderUnternehmens­beraterndurchgeführtwerden.Siebrau­chenhierfürentsprechendeKenntnisseimBereichderInsolvenzverwaltungundSanierung.Steuerberaterz.B.könnensich nach den DStV­Fachberaterricht­linienzumFachberaterfürSanierungundInsolvenzverwaltungspezialisieren.Hier wird es zunehmend Bedarf anSpezialliteraturundWeiterbildungsange­botengeben.

Informationen vorab: Tagungen als Diskussionsplattformen

DenanstehendenVeränderungen imInsolvenzrechttragendieAnbietervonFachinformationenRechnung.UmFach­literaturmitkonkretenInformationenzumESUGzuveröffentlichen,istesnochzufrüh,dadasGesetzerstimEntwurfs­stadiumvorliegt.ZahlreicheFachverlagesindabergleichzeitigalsSeminaranbie­tertätigundsowirddasESUGzueinemwichtigenFortbildungsthemaimHerbstwerden.BeispielhaftseienhierdieNZI­JahrestagungoderdieZIP­Jahrestagung2011 genannt, die dieses Jahr die

„RestrukturierunginderInsolvenz:Ei­genverwaltungundInsolvenzplan“the­

matisieren.DieZIP­JahrestagungwirdvomRWSVerlagausgerichtet,derdieBesonderheithat,auseinemSeminar­anbieterhervorgegangenzusein:1977fandendieerstenWeiterbildungsveran­staltungenfürAnwältestatt,ausdenausgegebenenSkriptenentwickeltesicheinkomplettesBuchprogramm.DieseswurdedurchFachzeitschriftenergänzt,darunterdie„ZIP­Zeitschrift fürWirt­schaftsrecht“,diezueinerderführendenwirtschaftsrechtlichenZeitschrifteninDeutschlandgewordenist.UnterdemNamen„ZIP­Kolloquium“fandbereitsimAugust2010dieersteVeranstaltungzumgeplantenESUGstatt,daszudiesemZeitpunkterstalsDiskussionsentwurfvorlag.MinisterialdirektorinMarie­LuiseGraf­SchlickerausdemBMJ,inderenResortdasInsolvenzrechtfällt,stelltesichdenFragenundAnregungenderAnwesenden(Rückschauunterwww.zip­kolloquium.de).

Wissen auf allen Kanälen

AndiesemBeispielwirddieVerknüpfungvonverschiedenenMedienfüreinege­lungeneWeiterbildungdeutlich:Semi­nareundTagungenfürdenfachlichenAustauschunterKollegen,zurVermitt­lung von Praxiswissen oder zur Ein­arbeitunginSpezialthemen,Zeitschriftenmit Online­Anbindung, um stets auf

InsolvenzrechthatKonjunkturWeiterbildungvordemHintergrunddeskommendenESUGVonUweKalkowski

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aktuellemStandvonRechtsprechungundGesetzgebungzubleiben,sowieHandbücher,LeitfädenundKommentarezurVertiefungundRecherche.BeieinerunübersichtlichenGesetzeslageschaffenSeminareOrientierung,einBeispielhier­füristdieinderPraxisvölligunzurei­chendeVerknüpfungvonInsolvenz­undSteuerrecht.Fachanwälte sind nach §15 FAO ver­pflichtet,jedesJahreinegewisseAnzahlStundenanFortbildungnachzuweisen.FürdiemeistenstehtdabeiabernichtimVordergrund,dieentsprechendenZeitenbescheinigtzubekommen:EsgehtbeiSeminarenundTagungenauchim­merumeinenErfahrungsaustauschmitReferentenundanderenTeilnehmernso­wieumdasKnüpfenvonneuenKontakten.

Nach der Krise ist vor der Krise

DieWirtschaftskrisescheintüberstanden,dieErfolgsmeldungenüberschlagensich,dieArbeitslosenzahlsinktkontinuierlich.DerstarkeRückgangderUnternehmens­insolvenzenistungebrochen.LautStatis­tischemBundesamthabenimApril20118,2%wenigerUnternehmenInsolvenzangemeldetalsimVorjahresmonat.Be­reitsseitFebruarliegendieInsolvenz­zahlenjeweilsdeutlichunterdenent­sprechendenMonatswertenvon2010.BeiderBewältigungderKrisenfolgenmittausendenFirmenpleitenspieltdasInsolvenzrechteineentscheidendeRolle.IneinerPressemitteilungdesVerbandslnsolvenzverwalter Deutschlands e.V.(VID) ist zu lesen: „Angesichts vonSchuldenkriseundInflationserwartungensteigtdieNachfragenachtragfähigenUnternehmenswerten.DadurcherhöhensichdieChancenfürinsolventeUnter­nehmen,durchVerkaufaneinenInvestor

saniertzuwerden.“GenauandieserStellesetztdasESUGanundwirdneueSanierungschanceneröffnen.GleichzeitigsteigtdieZahlderVerbrau­cherinsolvenzenstetigan:ImJahr2010umca.7,9%gegenüberdemVorjahr;für2011prognostiziertdieWirtschafts­auskunfteiCreditreform,dassdieAnzahlderPrivatpleitenweiterzunehmenwird.DieseEntwicklungerfordertnebenfun­diertenRechtskenntnisseneinhohesMaß an menschlichem Einfühlungs­vermögen.Auch die Hiobsbotschaften über zah­lungsunfähigeStaatenlegenimZeitalterinternationalerVerflechtungendieVer­mutungnahe,dassauchinZukunftInsol­venzrechtlergenugzutunhabenwerden.

Nur ein qualifiziertes Team ist ein gutes Team

Insolvenzverwalteroderinsolvenzrecht­lichtätigeRechts­undFachanwältesinddabeikeineEinzelkämpfer,sondernsiesindangewiesenaufeinguteingespiel­tes Team, um ihre Arbeit möglichsteffizientzustrukturieren.EgalobErstel­lungderInsolvenztabelle,ErmittlungderAus­undAbsonderungsrechte, Insol­venzbuchhaltung,KommunikationmitdemInsolvenzgerichtoderErstellungvon Schlussbericht und Schlussrech­nung:GutqualifizierteMitarbeitersindunerlässlich.IndenletztenJahrenistfürdieseHierarchieebeneinKanzleieneinbreitesFortbildungsangebotentstan­den,wobeidieseshauptsächlichvonreinenSeminaranbieternbedientwird,FachverlagehabendiesseltenimPro­gramm.AusnahmeisthierbeiderRWSVerlag,dessenZertifikatslehrgängederRWSInsolvenzakademiebesondersbe­liebtsind.DievorzweiJahrenanden

Start gegangene Akademie ist inzwi­scheneinetablierterFortbildungspartnerfürInsolvenzsachbearbeiter.ReferentensindhauptsächlichAnwälteundRechts­pfleger,diefachlicheLeitungübernimmtderrenommierteInsolvenzrechtlerProf.Dr.ReinhardBorkvonderUniversitätHamburg.EinmehrtägigerLehrgangvermitteltprofundesFachwissenfürdenArbeitsalltag;nacheinemerfolgreichbestandenenAbschlusstesterhaltendieTeilnehmerihrZertifikat.

Immer am Ball bleiben

DasInsolvenzrechtistalsoinBewegung.DasESUGunddiedamitverbundeneUmwälzung des InsolvenzverfahrenswerdenzahlreicheneueFragenentste­henlassen.EswirdneueRechtsstreitig­keitenundneueEntscheidungengeben,es werden Aufsätze erscheinen undKommentare.InderInsolvenzverwaltungTätigewerdensichdarüberaustauschenundsichneuesWissenaneignenmüssen,umauchinZukunfterfolgreichzusein.Dennwieeingangserwähnt:„WissenbringtdiebestenZinsen.“

Uwe Kalkowski

ist Marketingleiter der RWS Verlag Kommuni-kationsforum GmbH

Er ist gelernter Buchhändler und Absolvent des Studienganges Buchhandel/Verlagswirt-schaft an der HTWK Leipzig. Von 2001 bis 2006 war er als Marketingassistent beim Carl Heymanns Verlag tätig, von 2006 bis 2009 als Marketingmanager bei Wolters Kluwer Deutschland. Seit 2009 ist er Marketingleiter des RWS Verlags in Köln.

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Viele junge Menschen, ob Schüle-rinnen, Schüler oder Studierende, absolvieren in jedem Jahr weit mehr als 1 Millionen Praktika in Deutschland. Der starke Anstieg von Praktikumsverhältnissen in den letzten Jahrzehnten hat dafür gesorgt, dass diese jungen Persön-lichkeiten heutzutage zutreffend als „Generation Praktikum“ bezeich net werden. Rechtlich bedeutsam ist, die zwei Haupt-arten von Praktikumsverhält nissen voneinander zu unterscheiden. Zum einen gibt es die Praktikums-verhältnisse mit Bezug zur Schule oder Hochschule, zum anderen die Praktikumsverhältnisse ohne Schul- bzw. Hochschul bezug.

JedeSchülerinundjederSchülerhatwährendderSchulausbildungeinver­pflichtendesSchülerpraktikumzuab­solvieren.RechtlichgesehenhandeltessichnurumeineineinemBetriebstattfindendeSchulveranstaltung.Dasistjuristischsehrbedeutsam,weilda­durchnachAnsichtdesBundesarbeits­gerichtsnacheinemGrundsatzurteilausdemJahr1974dasBerufsbildungs­

gesetz,welchesinsbesondereAuszu­bildendenspezielleSchutzrechteein­räumt, auf verpflichtende Schüler­praktikanichtanwendbarist.DennesentstehtkeinAusbildungsvertragzwi­schenSchülerundPraktikumsgeber.

AuchStudierendesollenwährenddeszeitlich befristeten Praktikums Fertig­keiten,Kenntnisse,Fähigkeitenundbe­rufliche Erfahrungen sammeln. DasUrteildesBundesarbeitsgerichtsvon1974istebenfallsdasGrundsatzurteilfürdasverpflichtendeStudierendenprakti­kummitHochschulbezug.NachAnsichtdes Bundesarbeitsgerichts kann dasBerufsbildungsgesetzalsBundesgesetznichtdieBerufsausbildungregeln,diedenHochschulgesetzendereinzelnenBundesländerunterliegt.SofernalsoeinverpflichtendesStudierendenpraktikumaufgrundeinerStudienordnungalsBe­standteilderjeweiligenHochschulaus­bildunganzusehenist,solldasBerufs­bildungsgesetz nicht gelten. Das hatweitreichende und nach Ansicht desVerfassers aktuell sehr bedauerlicheFolgenfürStudierendealsPraktikanteninverpflichtendenStudierendenpraktika.Danebenexistierendieverschiedenen

Praktikumsverhältnisse ohne Schul­bzw.Hochschulbezug.SokönnenauchSchülerwährendderSchulzeiteinodermehrerefreiwilligePraktikaabsolvieren,umnachSchulabschlussbesserent­scheiden zu können, welche Berufs­oderHochschulausbildungsieanstre­benwollen.EbenfallskönnenStudie­rendezusätzlichefreiwilligePraktikamachen,inderHoffnung,dadurchihreStartchancenfüreinendirektenBerufs­einstiegohneZeitverlustnacherfolg­reichemAbschlussdesStudiumszuerhöhen.AußerdemsinddasVorprak­tikumvorBeginndesStudiumssowiedasNachpraktikumnacherfolgreichemExamenoftüblich.HandeltessichumeinfreiwilligesPraktikum,obVorprak­tikum,Nachpraktikumodereinfakulta­tivesStudierendenpraktikum,geltenfürdiesePraktikumsverhältnissenach§§26und10Abs.2BBiGauchdieArbeits­gesetzeundarbeitsrechtlichenRechts­grundsätze.Dasbedeutetz.B.,dassPraktikumsgebermitPraktikantensol­cherPraktikumsverhältnisseimPrakti­kumsvertrag auch Regelungen übereine angemessene Vergütung oderUrlaubstage zu vereinbaren haben.EsgeltenaußerdemweiteTeiledes

AktuellesRechtfürPraktikumsverhältnisseVonProf.Dr.FriedrichSchadeMBA

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Prof. Dr. Friedrich Schade MBA

Der Autor ist Jura-Professor für Bürger-liches Recht, Arbeitsrecht und Wirtschafts-recht an der privaten, staatlich anerkannten Hochschule BiTS Business and Information Technology School in Iserlohn und hat im Jahr 2011 das erste Standardwerk zum Thema „Praktikumsrecht“ im Kohlhammer Verlag, Stuttgart, veröffentlicht. Zu erreichen unter www.facebook.com/Praktikumsrecht.

Berufsbildungsgesetzes,sodassbeideVertragsparteienz.B.RegelungenüberProbezeit zu treffen und rechtlicheNormenzurKündigungzubeachtenhaben.DadasArbeitsrechtmitseinenvielfältigen Arbeitsgesetzen Anwen­dungfindet,geltenzumBeispielauchdasArbeitszeitgesetzoderdasEntgelt­fortzahlungsgesetz.DasistbisheutevielenPraktikumsgebern,aberauchdenmeisten Praktikantinnen und Prakti­kanten,nichtbewusst.

Diese positiven rechtlichen Folgensollenallerdingsnichtfürdasverpflich­tendeStudierendenpraktikummitHoch­schulbezuggelten,weilnachAnsichtdesBundesarbeitsgerichtssowiederherrschendenMeinunginderRecht­literaturdasBerufsbildungsgesetzaufderartigePraktikaaktuellkeineAnwen­

dungfindet.DieserechtlicheSituationistausderSichtdesVerfassersnichtvertretbar.Dadurchentstehengravie­rendesozialeMissstände,weilmanchePraktikantenbeiPflichtpraktikaleidervondenPraktikumsgebernalspreis­werteoderkostenloseArbeitnehmergenutztwerden.KlarheitkannhierderBundesgesetzgeberschaffen,indemerdasBerufsbildungsgesetzdahingehendändert,dassTeiledesBerufsbildungs­gesetzeszukünftigauchfürverpflich­tendeStudierendenpraktikamitHoch­schulbezuggelten.

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Wie gelange ich durch den Bücher-dschungel zum passenden Studien buch?

TraditionellwürdeichdenEmpfehlungenmeinesProfessorsvertrauen.Diemeis­tenerstelleneineguteLiteraturlistezuBeginneinesjedenSemesters.AberbloßnichtschnellbeiAmazondaserstbesteBuchbestellen.BessernachdemProbe­leseninderBibliothekeineVorauswahltreffenunddannimAnschlussmitderListeindieBuchhandlunggehenundgründlichauswählen!NachklassischenKriterien:Wiefühlt’ssichan?Wiesieht’saus?MagichdenSchreibstildesAutors?

Aber dann wähle ich vielleicht Bücher, die nicht meinem Kenntnis stand entsprechen.

Ja,dasisteinFehler,denauchichgemachthabe:SichalserstesdenMedicus/Petersen,BürgerlichesRecht,kaufen.EinTitel,denmüssenSieimStudiumdurcharbeiten,abererüberfordertimerstenundzweitenSemester.Besserist,schrittweiseverschie­deneBücherzulesenundmitEinführungeneinzusteigen.SiekönnensichbeispielhaftamZivilrechtzunächstbeiProfessorWal­kerinder„AcademiaIuris“oderinderReihe„Grundriss“orientieren.Daranan­schließendvertiefenSieIhreKenntnissemiteinemumfassenderenLehrbuch,wiedemLooschelders,SchuldrechtAT.

Manche Studenten wollen sich aber besonders schnell einen Gesamtüberblick verschaffen.

Richtig.DenenempfehleichTitelwiedieimAufbaubegriffeneReihe„AcademiaIurisBasisstudium“zumStart.Allerdingsdarfmannichterwarten,dasseineKurz­lektüre,dieeinenÜberblickliefert,gleich­zeitigdurchdiePrüfunghilft.DieStudien­phasenverlangenunterschiedlicheKennt­nisstände. Mein Tipp: Beides parallelnutzen–daskleineÜbersichtsbuch,wennmandenWaldvorlauterBäumennichtsieht,undbegleitendzurVorlesungdasgroßeLehrbuchzumdetaillierterenVer­ständnis.FürdasErbrechtwärendasetwazumeinender„Löhnig“ inderReihe

„AcademiaIurisBasisstudium“undzumanderender„Brox/Walker“ausderReihe

„AcademiaIuris“.DannsollteesmitderPrüfungklappen!

Wenn die Qualität des Lehrbuchs stimmt … Studierende wollen den Stoff verstehen, Professoren und Wissenschaftler haben in Beruf und Forschung einen Ruf zu vertreten. Lernfreundliche Didaktik und Wis-senschaftlichkeit – ein Konflikt?

Ichglaubenicht!Vorknapp40JahrenhatteHerrProfessorBroxbegonnen,aus­schließlichdidaktischausgerichteteLehr­bücherzuverfassen,alsErsterimMarkt.

DawurdeersichervonKollegenbelächelt.Erversuchte,dasBGBanhandvonklei­nenFällenzuerklären,praxisnahanstattabstrakt.DamalswardaseineRevolution.Ichdenke,heuteachtetjederAutor,dertrotzsteigenderVerwaltungs­undVorle­sungstätigkeiteinwirklichesLehrbuchschreibenmöchte,aufdieVerbindungvonDidaktikundWissenschaftlichkeit.Die intensive wissenschaftliche Aus­einandersetzung finden Interessierteschließlich in anderen Darstellungen,etwadengroßen,grünenLehrbücherndesVerlagesC.H.Beck.FürHausarbeitensinddieseBüchersehrzuempfehlen!

Abgesehen vom Text, wie sieht es aus mit der Struktur und Innen-gestaltung eines ansprechenden und effektiven Lehrbuchs?

Wichtigist,dassderStudentproblemloserkennt,wobeginntdasneueKapitel,wosinddieBeispielsfälle,dieLösungen,wassindNebeninfos.Hieristdasgra­phischeKnow­howunsererLayoutergefragt.EinschlankesWerk,dassehrengbedrucktist,führtnichtunbedingtschnellerzumZielalseindickeresmitbessererStruktur,beidemichwenigerschnellmüdewerde.EinewichtigeLern­voraussetzung,oder?

Die Herausforderung eines guten juristischen Lehrbuchs gilt aber

WelchesStudienbuchpasstzumir?

Frau Smakman, Sie betreuen beim Verlag Vahlen das Lektorat für juristische Studienliteratur. Das trifft sich gut: Das neue Wintersemester steht vor der Tür, mit ihm eine Schar von Studenten vor einer riesigen Auswahl an Lehrbüchern – Ihr Metier!

InterviewmitBärbelSmakman

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auch für den Inhalt. Der Gesetz-geber regelt neu, erlässt, reagiert auf EU- und Internationales Recht. Wie gehen etablierte Standard-werke mit den ständigen Verän derungen um?

IndemihreAutorensieeinarbeiten.AbernichtjedeÄnderungistexamensrelevant.DaherdieFrage:BraucheichalleDetailseinerGesetzesänderung,umdenexamens­relevantenStoffinderGesamtheitver­ständlichzuhalten?WohlnurbeigrößerenodergrundlegendenGesetzesreformen,wieetwaderdesSchuldrechts2001.

Vahlen verlegt etliche eingeführte Lehrbücher für Jura-Studenten. Trotzdem bringen Sie weiterhin neue Titel auf den Markt. Warum?

WeileseinegewisseVerjüngungbeidenBüchernbraucht.WirhabenKlassiker,dieüberlangeJahrelaufen,gutüberarbeitetwerdenundsichselbstverjüngen.AberwirmöchtendenStudentenauchneueArtenvonLernmaterialanbieten.

So wie die Reihe „Lern- und Fall-

buch“ von Vahlen, die im Herbst erscheint?

Genau.DieisteinerseitsfürdenEinstiegineinRechtsgebietkonzipiertundstelltdenStoffzunächstknappmitBeispielendar.ZurintensivenBeschäftigungdienendanngrößereFällemitausführlichergut­achterlicherLösung.DurchoptischeHer­vorhebungenfindenauchFortgeschrit­teneleichtexamensrelevanteZusatzinfor­mationen,dieAnfängervorerstüberlesenkönnten. Das entspricht dem sich än­derndenLernverhaltenvonStudieren­den–geradewir als Juristen sind jabücherlastigeralsandereStudiengänge.

Ihr Programm ist offenbar be-stens auf das kommende Winter-semester vorbereitet. Noch irgendwelche heißen Tipps?

HaltenSieabHerbstanUnisundinBuch­handlungendieAugenoffen.Dannstartet,übrigensauch inden Schweitzer­Fach­buchhandlungen, unsere „Hellwach“­Aktion.Unddiehateinigeszubieten!

Vielen Dank für das Gespräch.

Bärbel Smakman

ist Lektoratsleiterin beim Verlag Vahlen und ver-antwortlich für das Fachgebiet Juristische Aus-bildungsliteratur (Studenten und Referendare)

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Darüberhinauserhältdieberufsbeglei­tendeWeiterbildungeinenimmerhö­herenStellenwert.InZusammenhangmit dem Budget und Liquiditäts­engpässenvielerUnternehmenergebensichhierdurchimBereichderPerso­nalentwicklunghäufigFinanzierungs­schwierigkeiten.DamitsindbeideSei­ten,sowohldasIndividuumalsauchdie Firmen gefordert, innovative Lö­sungenderWeiterbildungsfinanzierunganzubieten.Esgibtdazugrundsätzlichzweiverschie­deneFinanzierungsmodelle.Eshandeltsichdabeientwederumsolchemitei­nereinkommensunabhängigenRück­zahlung(Studienkredit)oderumsolchemiteinereinkommensabhängigenRück­zahlung(Bildungsfonds).

Finanzierungsmodelle: Studienkredit

EinStudienkreditähneltvomAufbauhereinemklassischenKonsumenten­kredit, bei dem die Auszahlung derDarlehenssummezeitlichgestreckter­folgt, meist in monatlichen Auszah­lungsbeträgen. Es wird ein Zinssatzvereinbart,derüberdiegesamteLauf­zeitfestoderauchvariabelseinkann.DieRückzahlungerfolgtinRatenmiteinerfestdefiniertenHöheoderineinerHöhe,dievomspäterenEinkommenabhängt.InjedemFallistaberdieAus­zahlungssummezzgl.dervereinbartenEffektivverzinsungzurückzuzahlen,d.h.,dieRückzahlungsdauerverlängertsich,wenndieRatewegeneinesgeringerenEinkommensniedrigerausfällt.Dadurch

erhöhensichdieabsolutenKreditkostenentsprechend.JeniedrigerdasEinkom­menist,umsohöheristderProzentsatzdesEinkommens,derfürdiespätereRückzahlungdesStudienkreditsaufge­wendetwerdenmuss.EinStudienkre­ditbelastetalsoinderStartphasedesBerufseintrittsumsomehr,jeniedrigerdasEinkommenist.

Bildungsfonds

EinBildungsfonds,auchStudienfondsgenannt,hingegenähneltehereinerEi­genkapital­alseinerFremdkapitalfinan­zierung.AuchbeimBildungsfondswirddieAuszahlungderDarlehenssummezeitlichgestrecktunderfolgtmeist,wiebeimStudienkredit,inmonatlichenRaten.Allerdings wird, anders als bei einer

Aus­undWeiterbildungsfinanzierung

VonProf.Dr.PeterSpeck

DargestelltamBeispieldesFestoBildungsfonds

Ein Hochschulstudium kostet sehr viel Geld. Der größte Teil dieses Betrages wird nach wie vor durch die Eltern beigesteuert, gefolgt vom eigenen Verdienst aus Tätigkeiten während des Studiums. Für diese häufig fachfremden Tätigkeiten verwendet der „typische Student“ fast 1/5 seines gesamten wöchent-lichen Zeitbudgets. Ihm fehlen damit wesentliche Zeitanteile zur Konzentration auf einen erfolgreichen Abschluss. Die Situation verschärft sich noch dadurch, dass durch den Bologna-Prozess im Bachelor- und im Masterbereich häufig eine starke Verdichtung der Studieninhalte stattfindet und damit kaum Zeit für Nebentätigkeiten bleibt.

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FremdkapitalfinanzierungmiteinemStu­dienkredit,keinfesterZinssatzvereinbart.StattdessenwirdbereitsbeiderFinan­zierungszusageeinbestimmterProzent­satzdesspäterenEinkommensfixiert,welcherübereinedefinierteAnzahlvonRückzahlungsmonatenandenBildungs­fondszurückzuführenist.BeieinerBildungsfonds­FinanzierungistdieHöhederspäterenRückzahlungalsodirektandiespätereEinkommens­entwicklunggekoppelt.Beieinernied­rigenEinkommenshöheerhöhensichdieabsolutenFinanzierungskostenalsonichtwiebeieinemStudienkredit,son­dernsinken(relativ)oderentwickelnsich(absolut)parallelzurfinanziellenLeistungsfähigkeit.DierelativeBelas­tungdesEinkommensmitderRück­zahlungderStudienfinanzierungbleibthingegen konstant, erhöht sich alsonichtbeiniedrigeremEinkommen.

Der Festo Bildungsfonds als innovative Weiterentwicklung

DerFestoBildungsfondsfördertseitBeginndesWintersemesters2007be­gabteNachwuchsingenieureineinemexklusiven Netzwerk. Die NachfrageunterdenStudentenistgroß.Dererstefirmeneigene Bildungsfonds wendetsichimWesentlichenanStudierendeundDoktorandenimBereichIngenieur­wissenschaftenundTechniksowiean­grenzenderBereichewiezumBeispielPhysik,InformatikoderMathematik.DerFestoBildungsfondsmöchte imSinne seiner Corporate EducationalResponsibilityCER®dieStudierendenoptimalaufdasBerufslebenvorbereiten.Deshalb bietet er praktische Erfah­rungen,wissenschaftlicheForschungundfachlicheWeiterbildungan.EinKonzept,dassichfürdieStudieren­denlohnt:Füreinqualifiziertespraxis­nahesStudiumsorgteinNetzwerkaustechnischorientierten,innovativenUn­ternehmen und engagierten Profes­soren.DieStudierendenundDoktoran­den können so aus einem umfang­reichenAngebotanPraktikaimIn­undAuslandsowieThemenfürExamens­arbeitenoderDissertationenschöpfen.ZudemerhaltendieTeilnehmerstudi­enbegleitendbeiExkursionenundKol­loquiennichtnurpersönlichenKontaktmiterfahrenenManagernundProfes­soren,sonderngleichzeitigaucheinendirektenEinblickindiePraxissowieindiewissenschaftlicheForschung.Se­minareundWorkshopsimBereichderMethodenkompetenzundPersönlich­keitsentwicklungbereitendieStudie­

renden auf ihren Berufseinstieg vor.Zusätzlichstehtdieunternehmensei­gene E­Learning­Plattform „VirtualAcademy“vonFestoalsweitereQua­lifizierungsmöglichkeitdenTeilnehmernrundumdieUhrzurVerfügung,bei­spielsweise im Rahmen technischerGrundlagentrainingsinHydraulik,Elek­tronikundPneumatikoderauchinFormvonSprachtrainings.EntscheidendfüreineFörderungsindschulischeundbisherigeakademischeLeistungensowieEngagementundper­sönlicherEindruckdesBewerbers.DieFörderungwirdunabhängigvomStu­dienfortschrittvergeben.EskönnensichsowohlStudienanfängeralsauchbereitsfortgeschritteneStudierendebewerben.MitdemerstenfirmeneigenenBildungs­fondsinvestiertFesto5MillionenEuro.DerBildungsfondsstelltStudierendenundDoktorandenfinanzielleMittelbismaximal 40.000 Euro zur Verfügung,damitsichdieStudierendenvollaufdasStudiumkonzentrierenkönnen.Finan­ziertwerdennebendenStudiengebührenauchMiete,Lebenshaltungskosten,Aus­landssemesteroder­praktika.MitKar­riereförderungundeinkommensabhän­gigerRückzahlungbietetderFestoBil­dungsfondseinerisikofreieundflexiblereFinanzierungsmöglichkeitalsStudien­kredite.DieseRückzahlungenwerdenimSinneeinesKreislaufsfürAuszah­lungen an weitere Studierende undDoktorandenverwendet.DerFestoBildungsfondsistdieersteInitiativeeinesdeutschenUnternehmens,welchedieberuflicherforderlichenQua­lifikationenStudierendermitfinanziellen

Mittelngezieltfördert–unddasmitdemZiel,eineCorporateEducationalCom­munityausUnternehmen,Hochschulen,ExpertenundStudierendenzuschaffen.EinNetzwerkausmittlerweile21tech­nischorientierten, innovativenUnter­nehmen,35Hochschulenundengagier­tenProfessorenistbereitsentstanden.Studierendevonmehrals100deutschenHochschulenundzahlreichenHochschu­lenausdemAuslandhabensichfüreineTeilnahmeamBildungsfondsbeworbenundzeigenmitihremInteressediehoheQualitätdesAngebots.AufgrunddergroßenBedeutungderglobalenIntegra­tionwirdderFestoBildungsfondsindennächstenJahrenentlangderinternati­onalenKontakteseinerNetzwerkpartnererweitert.

Harte Fakten und weiche Faktoren

DasNetzwerkermöglichtdenStudieren­denPraktikaimIn­undAuslandbeidenPartnerunternehmenundschlägtThemenfürExamensarbeitenundDissertationenvor.ZudemerhaltendieTeilnehmerstu­dienbegleitend bei Exkursionen undVorträgennichtnurpersönlichenKontaktmiterfahrenenManagernundProfes­soren,sonderngleichzeitigaucheinendirektenEinblickindiePraxissowieindiewissenschaftlicheForschung.NebenFachkenntnissenwerdenauchdie„SoftSkills“derTeilnehmergefördert.Semi­nare und Workshops im Bereich derMethodenkompetenz und Persönlich­keitsentwicklungbereitendieStudieren­denaufihrenBerufseinstiegvor.

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Welche Studiengänge / Studien-abschlüsse werden finanziert?

FolgendeStudiengängekönnenüberdenFestoBildungsfondsfinanziertwerden:• ingenieurwissenschaftlicheundtech­

nischeStudiengängesowieangren­zendeStudiengänge

• allegrundständigenDiplom­,Bache­lor­,Staatsexamens­undMagister­studiengänge

• Studiengängeabdem1.Semester Teilzeit­ und Fernstudium, duale

Studiengänge• StudiengängeanAkademien

• AufbaustudienundweiterführendeStudienwieMaster­undPromotions­studiengänge

• StudiengängeimIn­undAusland

Welche Sicherheiten werden für die Finanzierung verlangt?

EswerdenkeineweiterenSicherheitenbenötigt,wiesiemitunterbeiüblichen(Raten­)Kreditengefordertwerden.IhreQualifikationistunsSicherheitgenug.

Ab wann muss ich zurückzahlen?

DieRückzahlungbeginnterstnacher­folgreichemStudienabschluss,sobaldSieIhrenerstenVerdiensterzielen–alsonichtzwingendunmittelbarnachBe­endigungdesStudiums.DasgibtIhnendenFreiraum,sichIhrenTraumberufauszusuchen.SiemüssennichtdaserstbesteAngebotannehmen.

Prof. Dr. Peter Speck

ist technisch-orientierter Diplom-Kaufmann, von 1980 bis 1985 als Assistent am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Personalmanage ment der Universität Stutt-gart tätig.Von 1985 bis 1992 bei der Landesgirokasse Stuttgart in verschiedenen Positionen des Personalbereichs.Von 1993 bis 2006 Personalleiter der Festo AG & Co. KG, Esslingen und der Festo Gruppe und Geschäftsführer der Festo Lernzentrum Saar GmbH, St. Ingbert-Rohrbach.Ab 2007 weiterhin Geschäftsführer Festo Lern-zentrum Saar GmbH, St. Ingbert-Rohrbach und Verantwortlicher für den Festo Bildungs-fonds, Festo AG & Co. KG, Esslingen.Darüber hinaus als Dozent an der Berufsaka-demie, als Lehrbeauftragter an der Universität Stuttgart, seit Juni 2010 Honorarprofessor der Universität Stuttgart sowie als Referent und Berater zu personalwirtschaftlichen Themen.Gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. Ulrich Günther hat er das Steinbeis-Transfer Institut Corporate Educational Process an der Steinbeis Hoch-schule Berlin.

www.festo-bildungsfonds.de

Ausblick

DieeinkommensabhängigeStudienfinan­zierungmitBildungsfondsstellteinenim­merwichtigerenBausteinindersichent­wickelndenStudienfinanzierungslandschaftinDeutschlanddar.AusStudierendensichtisteineBildungsfondsfinanzierungausRisikogesichtspunkteneinerStudienkre­ditfinanzierungüberlegen.ImUnterschiedzueinerStudienkreditfinanzierungverfol­genbeieinerBildungsfondsfinanzierungsowohlKapitalgeberalsauchKapitalneh­meraktiveinunddasselbeZiel:denberuf­lichenErfolgdesKapitalnehmers.DabeileistendieStudierendendurchihreRück­zahlungeneinenwertvollenBeitragdafür,dassnachfolgendeStudierendeebenfallsfinanziertwerdenkönnen:ein„KreislauffürBildung“entsteht.DerFestoBildungs­

fondsbietetkünftigüberdasSteinbeis­Transfer Institut Corporate EducationalProcessanderSteinbeisHochschuleBerlinallenFinanzierungsnehmernundInteres­sentenberufsbegleitendeBachelor­undMasterstudiengänge,bishinzurPromo­tionsmöglichkeitan.

Weiterführende Literatur:

Speck, P. / Zipf, R. C., Private Studienfinanzierungen: Neue Chancen für die eigene „Investition in die Zu-kunft“in: P. Speck (Hrsg.), Employ ability – Herausforde-rungen für die strategische Personalentwicklung,4. akt. u. erw. Aufl., Wiesbaden, 2009, S. 63 - 78

Speck, P. / Machwirth, U., Innovationen in der Wei-terbildungsfinanzierungin: R. Gleich u. P. Russo (Hrsg.), Innovationsmana-gement und Entrepreneurship – Perspektiven des Innovationsmanagements 2010,Münster, 2010, S. 135 - 147

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Das Wirtschaftsprüfungsexamen ist eine der anspruchsvollsten Prü fungen in Deutschland. Tradi tionell führt der Weg dorthin über ein Hoch schulstudium, an das sich eine prak tische Prüfungs-tätigkeit in der Wirtschaftsprüfung anschließt. Daneben werden nun-mehr auch neue Ausbildungswege in Form von speziellen Master-studien gängen angeboten – seit kurzem auch berufs begleitend. Examenskandidaten unterstützt außerdem das Institut der Wirt-schaftsprüfer (IDW) mit verschie-denen Angeboten bei der Prüfungs-vorbereitung. Als Lohn für das bestandene Berufsexamen winkt ein spannender Beruf mit hoher Reputation und vielfältigen Einsatz -möglichkeiten. Denn die hohe Qualifikation, die die Kandidatinnen und Kandidaten erwerben, bietet beste Chancen für eine berufl iche Karriere.

Der klassische Weg: Hochschulstudium und Prüfungspraxis

DiefachlichenGrundlagenfüreinespä­tereTätigkeitalsWirtschaftsprüferwer­deninderRegelimStudiumerworben–typischerweiseineinemStudiumderBetriebswirtschaftslehre,daderBerufeinumfassendesundbreitesbetriebs­wirtschaftlichesWissenerfordert.An­schließendwerdendieKenntnisseineinerlängeren,mindestensdreijährigenpraktischenTätigkeitbeieinemWirt­schaftsprüferoderineinerPrüfungs­gesellschaftvertieft.WährenddieserZeitlernendieBewerberihrezukünf­tigenAufgabenkennen,indemsieanAbschlussprüfungen mitwirken undPrüfungsberichteverfassen.Daserwor­benetheoretischeWissenistdannineinem Berufsexamen nachzuweisen,dasauchaufgrundderVielzahlderPrü­fungsgebietezudenanspruchsvollstenPrüfungen in Deutschland zählt. ImExamen–bestehendauseinemKlau­

surenteil und einer mündlichen Prü­fung – werden Kenntnisse aus denGebieten Wirtschaftliches Prüfungs­wesen,Unternehmensbewertung,Berufs­recht,Wirtschaftsrechtsowiezurange­wandtenBetriebswirtschaftslehreundVolkswirtschaftslehreabgefragt.DazukommtregelmäßigderNachweissteuer­licherKenntnisse–entwederdurchdasvorherigeBestehendesSteuerberater­examens oder durch zwei weitereKlausuren.BesondersdieLösungderKlausuren im Wirtschafts­ und ggf.Steuerrecht erfordert umfangreichejuristischeKenntnisse–Gewissenhaftig­keit,SorgfaltundDurchhaltevermögensindunverzichtbar,umdieseHürdezunehmen.Beidenvier­bissechsstün­digenschriftlichenArbeitendürfennurbestimmteGesetzestexteverwendetwerden.ZurListedieserimExamenzugelassenenHilfsmittelzählenu.a.dievomIDWherausgegebenenTextsamm­lungen der International FinancialReportingStandards(IFRS)sowiederWirtschaftsgesetze.

BerufszielWirtschaftsprüfer(in)NeueundklassischeKarrierepfadezueinemverantwortungsvollen,spannendenBerufVonStBBrigitteRothkegel­Hoffmeister

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Zielgerichtet studieren: der Master für angehende Wirtschaftsprüfer

SeiteinigenJahrengibteseinenneuenAusbildungsweg: ein Masterstudium,dasdirektzumBerufszielWirtschafts­prüferführt.DermitdemMasterstudien­gangerreichteAbschlussalsMasterofScienceoderMasterofArtsistnebendeminternationalanerkanntenakade­mischenGradauchgleichzeitigeinTeildes Wirtschaftsprüferexamens. DasBerufsexamenmüssendieAbsolventenzwarauchablegen,jedochwerdenbe­stimmte,imStudiumerbrachtePrüfungs­leistungenangerechnet.DerVorteilderneuenStudiengängebestehtdarin,dasswährenddesStudiumsInhaltevermitteltwerden, die im Wirtschaftsprüfungs­examenverlangtwerden.DasStudiumbietetabermehralsnureineExamens­vorbereitung.Dieanspruchsvolleakade­mischeAusbildungmiteinerVerzahnungvonTheorieundPraxisgewährleisteteinehochwertigeVorbereitungaufdieweitereberuflicheKarriere.

DerzeitbietenallerdingserstwenigeHochschulen in Deutschland Master­studiengängean,diedieberufsrecht­lichenVoraussetzungenerfüllenunddasbesondere Akkreditierungsverfahrengemäߧ8aderWirtschaftsprüferord­nung erfolgreich durchlaufen haben:NebenderMannheimBusinessSchool(ExecutiveMasterofAccounting&Taxa­tion),derFachhochschuleMünster/Fach­hochschuleOsnabrück(Auditing,FinanceandTaxation)undderHochschulePforz­heim(Auditing&Taxation)sinddiesdieHochschuleFreseniusanihremStandort

Köln(AuditandTax)unddieFachhoch­schuleMainz(Auditing).Interessentenmüsseneinenerstenberufsqualifizie­rendenHochschulabschlussbesitzen,idealerweiseeinenBachelor­AbschlussderBetriebswirtschaftslehre.WeitereVoraussetzungensindeinemindestenseinjährige Berufspraxis in der Wirt­schaftsprüfung und das erfolgreicheAblegeneinerZugangsprüfung.Absol­ventenderMasterstudiengängekönnensich unmittelbar zum Wirtschaftsprü­fungsexamenanmelden,d.h.ohnezu­nächstdiegesetzlichvorgeschriebenedreijährigeberufspraktischeTätigkeiterfüllenzumüssen.AllerdingskönnenauchdieangehendenBerufsträgerdesneuenAusbildungswegeserstzumWirt­schaftsprüferbestelltundvereidigtwer­den,nachdemsieinsgesamtdreiJahreBerufserfahrung gesammelt haben.Dabeiwirdggf.ihreBerufspraxis,dievorBeginndesMasterstudiumssowiestudienbegleitenderbrachtwurde,an­gerechnet.

DerMasterstudiengang„AuditXcellence“wirddiesesAusbildungsprogrammbe­ginnendabMai2012bzw.2013erweitern.Dabeihandeltessichumeinenberufs­begleitendenStudiengangüber3,5Jahre,dervondenviergrößtendeutschenWirt­schaftsprüfungsgesellschafteninKoope­rationmitdemIDWinsLebengerufenwurde.DasInstitutderWirtschaftsprüfervermitteltdiesesAusbildungsangebotdemBerufsnachwuchsdermittelstän­dischen Praxen. Die beteiligten Hoch­schulensinddieUniversitätLeuphanaLüneburg,dieUniversitätenMünsterundBochum,dieUniversitätFrankfurtunddieHochschuleMainz imZusammen­schluss mit der Frankfurt School ofFinance&Management.DieMannheimBusiness School wird ihr bisherigesStudienprogrammanpassen.

Service für Examenskandidaten

FürdieVorbereitungaufdasWirtschafts­prüfungsexamenkannderBerufsnach­wuchsfernerAngebotedesInstitutsderWirtschaftsprüfer (IDW) nutzen:ExamenskandidatenkönnenkostenfreiandenFortbildungsveranstaltungenderIDWLandesgruppenteilnehmenunderhaltendieIDWFachnachrichten,dasmonatlicherscheinendeMitteilungsblattdes IDW für seine Mitglieder. Darinwerden alle für die BerufsausübungnotwendigenInformationeneinschließ­lichderIDWVerlautbarungenpubliziert.DiePrüfungskandidatenhabensodieMöglichkeit,sichüberaktuelleEntwick­lungenzuinformieren.Weiterhinbeste­henSonderkonditionenfürExamens­kandidatenbeimBezugdervomIDWherausgegebenenFachzeitschrift„DieWirtschaftsprüfung“.DarüberhinausbietetdasIDWselbsteineVorbereitungaufdasWirtschaftsprüfungsexamenanundführtdazujährlichimHerbsteinenelfwöchigenLehrgangdurch.Dajede

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StB Brigitte Rothkegel-Hoffmeister

Leiterin Aus- und Fortbildung im Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW)

Lehrgangswocheeinzelnbelegbarist,könnendieKandidateneinzelneThemen­gebiete vertiefen und sich so gezieltvorbereiten.

Ein Beruf mit vielseitigen Einsatz-möglichkeiten

DieEinsatzmöglichkeitenvonWirtschafts­prüfernalsExpertenimWirtschafts­undSteuerrechtsowieaufbetriebswirtschaft­lichemGebietsindsovielseitigwiedasWirtschaftsleben selbst. Wirtschafts­prüfersindfürUnternehmenvonderenGründungbiszumEndederGeschäfts­tätigkeitunentbehrlich.UnddiesgiltnichtnurfürdieregelmäßigePrüfungdesJahresabschlusses.DerWirtschafts­prüferkanndankseinesVerständnissesfürinterdisziplinäreZusammenhängedasUnternehmenbeientscheidendenWeichenstellungenberaten,umFehl­entwicklungenfrühzeitigvorzubeugen.NichtzuletztkönnenKrisensituationenneueAufgabenbereicheschaffen.AlsAngehörigereinesfreienBerufskönnenWirtschaftsprüfereineeigenePraxisodermitBerufsangehörigenoderanderenFreiberuflern,z.B.SteuerberaternoderRechtsanwälten,eineSozietätgründen.SiekönnenauchimAngestelltenverhält­nisineinerWirtschaftsprüfungsgesell­schafttätigwerden.Tätigkeitsschwer­punktekönnensein:Prüfungsaufträge,dieBeratungundVertretungdesAuftrag­gebersinsteuerlichenAngelegenheitensowiedieUnterstützungbeibetriebs­wirtschaftlichenundrechtlichenFragen,z.B.beidrohenderKriseoderInsolvenz,beimBeteiligungserwerb,beiUnterneh­mensumwandlungen,beiderGestaltung

derUnternehmensnachfolgeoderbeiderEinführungneuerTechnologien.

Was Wirtschaftsprüfer auszeichnet

DenverschiedenenTätigkeiten istge­meinsam,dasssieeinunbedingtesVer­trauensverhältniszwischenWirtschafts­prüfer und Mandant erfordern. DieswiederumbedingteinhohesMaßaninterdisziplinäremFachwissenundKom­petenzen,aberebensoKommunikations­fähigkeitundVerantwortungsbewusst­sein.Wirtschaftsprüfersinddarange­wöhnt,auchunterZeitdruckkonzentriertzuarbeiten,Arbeitsabläufeeffizientzustrukturieren,nichtplanbarenEreignissensouveränzubegegnen.EinegesundeSkepsis imUmgangmitvermeintlich

objektivenInformationenträgtdazubei,demVertrauenvonMandanten,Stake­holdernundderÖffentlichkeit indenBerufjederzeitgerechtwerdenzukönnen.

Der Markt für Wirtschaftsprüfungs­leistungenverlangtnachqualifiziertenMitarbeitern.DabeierlaubenesdiebreitangelegteAusbildungunddieumfang­reichenpraktischenErfahrungenjedem,imLaufedesberuflichenWerdegangseindenindividuellenInteressenentspre­chendesTätigkeitsgebietzubesetzen.SowohlfürdenSpezialistenalsauchfürdenGeneralistengibtesgenügendAuf­gaben.Aucheiner–zeitweisen–Karriereim Ausland steht in Zeiten der Inter­nationalisierungvonRechnungslegungundPrüfungnichtsimWege.

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Praxiswissen auf den Punkt gebracht.

Die ersten Jahresabschlüsse nach BilMoG sind erstellt. Die Umsetzung der neuen Rechnungs-legungsvorschriften hat viel Zeit aufseiten des Beraters und seiner Mitarbeiter gefordert.Doch wie ist dieser zusätzliche Aufwand bei der Ab-rechnung des ersten Jahresabschlusses nach BilMoG geltend zu machen? Die StBGebV hilft hier nicht wirklich weiter, da es die entsprechenden gesetz-lichen Vorschriften noch gar nicht gibt.

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❘❙❚ wie die Überleitungsrechnung bzw. Steuerbilanz in die Abrechnung einfließt,

❘❙❚ wie die Anwendung der Übergangswahlrechte des Art. 67 EGHGB korrekt abgerechnet wird und

❘❙❚ welche Pauschalen zur Anwendung kommen.

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Mit Kanzleiführung professionell optimieren Sie als Steuerberater Ihre betriebswirtschaftlichen Erträge. Der monatlich erscheinende Informationsdienst zeigt Ihnen anhand konkreter Abrechnungsbeispiele, wie Sie Ihren der Honorarumsatz – sowohl bei Ab-rechnung nach der StBGebV als auch bei gesonderten Honorarvereinbarungen – stei gern können.

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❘❙❚ Honorarpolitik und Honorardurchsetzung

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Aktuelle Sonderausgabe zur Abrechnung des ersten

Jahres abschlusses nach BilMoG

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Jährlich nehmen knapp 6 000 Kandi-daten bundesweit an der Steuer-berater prüfung teil. Zulassungs-voraus setzungen sowie Inhalt und Durchführung der Steuerberater-prüfung sind im Steuerberatungs-gesetz (StBerG) geregelt und werden durch die Verordnung zur Durch füh-rung der Vorschriften über Steuer-berater, Steuerbevollmächtigte und Steuer beratungs ge sellschaften (DV zum Steuer be ra tungs ge setz) konkre-ti siert. Mit diesem Beitrag geben wir Ihnen einen Überblick über die Zulassungsvoraussetzungen zur Steuer beraterprüfung, Inhalt und Ablauf der Prüfung, den Steuer-beraterberuf an sich sowie Möglich-keiten der finanziellen Förderung der Prüfungsvorbereitung.

Zulassung zur Prüfung

ZuständigfürdieZulassungzurSteuer­beraterprüfungsinddieSteuerberater­kammern.IneinzelnenBundesländernhabendieregionalenSteuerberaterkam­mern „gemeinsame Prüfungsstellen“gebildet,soz.B.inNordrhein­Westfalen(www.steuerberaterpruefung­nrw.de)oderBaden­Württemberg.DieZulassungzurSteuerberaterprüfungsetztnach§36StBerGvoraus,dassderBewerber(1)einwirtschaftswissenschaftlichesoder

rechtswissenschaftlichesHochschul­

studiumodereinHochschulstudiummitwirtschaftswissenschaftlicherFach­richtungmiteinerRegelstudienzeitvonjeweilsmindestensvierJahrenerfolg­reichabgeschlossenhatunddanachzweiJahrepraktischtätiggewesenistoder

(2)einwirtschaftswissenschaftlichesoderrechtswissenschaftlichesHochschul­studiumodereinHochschulstudiummitwirtschaftswissenschaftlicherFach­richtungmiteinerRegelstudienzeitvonjeweilswenigeralsvierJahrenabge­schlossenhatunddanachdreiJahrepraktischtätiggewesenist.

DieRegelstudienzeiteneinesBachelor­undMasterstudiengangeswerdenzusammen­gerechnet.RegelmäßigbeträgtdieRegel­studienzeitdamitmehralsvierJahre,sodasslediglichzweiJahreBerufspraxisfürdieZulassungzurSteuerberaterprüfungbenötigt werden. Wichtig ist noch zuwissen,dassbereitsdieberufspraktischeTätigkeitnachdemersten(Teil­)Studium(Bachelor­Abschluss)imRahmenderPrü­fungszulassungberücksichtigtwird.NachAbsatz2des§36StBerGisteinBe­werberzurSteuerberaterprüfungauchzuzulassen,wenner(1)eineAbschlussprüfungineinemkauf­

männischenAusbildungsberufbestan­denhatodereineanderegleichwertigeVorbildungbesitztundnachAbschlussderAusbildungzehnJahreoderimFalledererfolgreichabgelegtenPrü­fungzumgeprüftenBilanzbuchhalteroderSteuerfachwirtsiebenJahreprak­

tischtätiggewesenistoder(2)derFinanzverwaltungalsBeamterdes

gehobenenDienstesoderalsvergleich­barerAngestellterangehörthatundbeiihrmindestenssiebenJahrealsSachbearbeiterodermindestens ingleichwertigerStellungpraktischtätiggewesenist.

DiegefordertepraktischeTätigkeitmusssichineinemUmfangvonmindestens16WochenstundenaufdasGebietdervondenBundes­oderLandesfinanzbehördenverwaltetenSteuernerstrecken.NachderAuffassungdesBundesfinanz­ministeriumsmusssichdiepraktischeTätigkeitaufdenKernbereichderBerufs­tätigkeitdesspäterenSteuerberatersbe­ziehen.NacheinemSchreibendesBMFvom31.5.1996(BStBlIS.667)sollenzudiesemKernbereichnursolcheTätigkeitenzählen,diedenAngehörigensteuerbera­tenderBerufevorbehaltensind.DassindnachderRechtsprechungdesBVerfGdieEinrichtungderBuchführung,dieErstel­lungvonAbschlüssenunddasErstellenvonUmsatzsteuer­Voranmeldungen.MechanischeArbeitsgängebeiderFührungvonBüchernundAufzeichnungen,dasBuchenderlaufendenGeschäftsvorfällesowiedasFertigenderLohnsteuer­Anmel­dungenfallennichtunterdasBuchfüh­rungsprivilegdersteuerberatendenBerufeundsinddaheralleinnichtausreichend.ZeitenfürdenBesuchvonganztägigenLehrgängen zur Vorbereitung auf dieSteuerberaterprüfungsindnichtaufdienotwendigeMindestzeitderpraktischen

Steuerberater–einattraktivesBerufszielVonMichaelPuke,Steuerberater

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2 JahrepraktischeTätigkeit

3 JahrepraktischeTätigkeit

10 JahrepraktischeTätigkeit

oder7 Jahre

praktischeTätigkeitbeierfolgreichabgelegter

PrüfungzumSteuerfach-wirtoderzumgeprüften

Bilanzbuchhalter

Regelstudienzeit von mindestens 4 JahrenAbschlusseineswirt­

schafts­oderrechtswissen­schaftlichenHochschul­

studiumsoder

einesHochschulstudiumsmitwirtschaftswissen­

schaftlicherFachrichtung

Regelstudienzeit von weniger als 4 JahrenAbschlusseineswirt­

schafts­oderrechtswissen­schaftlichenHochschul­

studiumsoder

einesHochschulstudiumsmitwirtschaftswissen­

schaftlicherFachrichtung

Abgeschlossene kauf männische

Berufs ausbildung, z. B. Steuerfachangestellter

oderandere gleichwertige

Ausbildung

Steuerberaterexamen

Bestellung zum Steuerberater

Quelle: Bundessteuerberaterkammer (www.bstbk.de)

Tätigkeitanrechenbar,daessichhierbeinichtumeine„berufspraktische“Tätigkeithandelt.Diesgiltnicht,soweitfürdiesenBesuchdertariflichzustehendeUrlaubdeslaufendenJahresoderaufgesparterJahresurlaubdesVorjahres(keinunbe­zahlterUrlauboderÜberstundenausgleich)inAnspruchgenommenwird.DieKombi­nationvontariflichzustehendemUrlaubdeslaufendenoderdesVorjahresmiteinerFreistellungausanderenGründen(z.B.Überstundenausgleich,unbezahlterUr­laub)innerhalbeinerWocheführtleidernichtzueineranrechenbarenTätigkeitvon16Wochenstunden.

Gebühren

FürdieBearbeitungdesAntragsaufZu­lassungzurSteuerberaterprüfungberech­nendieSteuerberaterkammern200Euro.GleichesgiltfürdenAntragaufErteilungeinerverbindlichenAuskunft,überdensichKandidatenimVorfeldKlarheitüberdie Erfüllung der Zulassungsvoraus­setzungenverschaffenkönnen.Die Teilnahme an der Steuerberater­prüfungselbstschlägtmit1.000EurozuBuche(Quelle:§39Abs.1und2StBerG).

Gegenstand und Gliederung der Prüfung

DiebundeseinheitlicheSteuerberaterprü­funggliedertsichineineschriftliche(je­weilsAnfangOktober)undeinemündlichePrüfung(März/AprildesfolgendenJahres).

a)SchriftlichePrüfungDieschriftlichePrüfungbestehtausdreiAufsichtsarbeiten:•SteuerlichesVerfahrensrechtundandere

Rechtsgebiete (i.d.R.Abgabenordnung,Umsatzsteuer,

Bewertungsrecht,Erbschaftsteuer),•Ertragsteuerrecht (Einkommensteuer[Lohnsteuer],Körper­

schaftsteuer,Gewerbesteuer),•BuchführungundBilanzwesen.DieBearbeitungszeitbeträgtjeweilssechsZeitstunden.AlsHilfsmittelsindneben

SteuergesetzenundSteuerrichtlinienauchdiedazuergangenenVerordnungenundErlassesowiedasHGBundBGBzuge­lassen.FürdieschriftlichePrüfungwirdeineGesamtnotegebildet.SoferndiesedieZahl4,5nichtübersteigt,istdieschrift­lichePrüfungbestanden.

b)MündlichePrüfungSpätestenszweiWochenvordemPrü­fungsterminhabendieSteuerberaterkam­merndieKandidatenzummündlichenPrüfungsteileinzuladen.DiemündlichePrüfungbestehtauseinemkurzenVortragdesPrüfungskandidaten(etwa10MinutenDauer)undeinemsichanschließendenPrüfungsgespräch.ImunmittelbarenAnschlussandiemündlichePrüfungberätderPrüfungsausschussüberdasErgebnisderPrüfung.DiePrüfungist

bestanden,wenndiedurchzweigeteilteSummeausdenGesamtnotenfürdieschriftlicheundmündlichePrüfungdieZahl4,15nichtübersteigt.

Bestellung als Steuerberater

DieBefugniszurunbeschränkten,geschäfts­mäßigenHilfeleistunginSteuersachensetztnebenderbestandenenPrüfungauchdieförmliche Bestellung als Steuerberatervoraus.ZuständigfürdieBestellungistdieSteuerberaterkammer,indessenBezirksichdieberuflicheNiederlassungdeskünftigenBerufsträgersbefindenwird.ImZugedesBestellungsverfahrensprüftdieSteuerberaterkammer,obderBewer­berdieZugangsvoraussetzungenfürdenBeruf(persönliche,wirtschaftlicheVerhält­nisse,keineVorstrafen,persönlicheEig­nung)erfüllt.DarüberhinausdarfkeinemitdemBerufnichtvereinbareTätigkeitausgeübtwerden(insbes.gewerblicheTätigkeitoderTätigkeitalsArbeitnehmerfürnichtzurSteuerberatungbefugtePer­sonen/Firmen),unddieDeckungszusagederBerufshaftpflichtversicherungmussvorliegen.Das8.Steuerberatungsänderungsgesetzhat2008hiereinewichtigeÄnderunggebracht.Steuerberaterdürfennunmehr

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alssog.Syndikus­SteuerberaternebeneinerselbständigenTätigkeitalsSteuer­beraterauchnichtselbständigtätigsein.DieAngestelltentätigkeitistallerdingsaufsteuerlicheBeratungsleistungeni.S.des§33StBerG(BeratunginSteuerangelegen­heiten)beschränkt.AußerdemistdieBe­ratungdesArbeitgeberszurVermeidungvonInteressenkollisionengesetzlichaus­geschlossen(§58StBerG).DieBundes­steuerberaterkammerzähltbundesweitaktuellrund2900Syndikus­Steuerberater.DieseErweiterungdersog.„vereinbarenTätigkeiten“machtdieQualifikationdesSteuerberatersnunmehrauchfürdiejeni­geninteressant,dienichtindereigentlichenSteuerberatung,sondernindenSteuer­abteilungenderBanken,VersicherungenundübrigengewerblichenUnternehmenihreberuflicheZukunftsehen.AuchderZugangzuberufsständischenVersorgungs­werkenkanndieBestellungzumSteuer­beraterfürvieleattraktivmachen.

Allgemeine Hinweise

Bundesweitsindrund89000Steuerberater,SteuerbevollmächtigteundSteuerbera­tungsgesellschaften als Mitglieder derSteuerberaterkammern registriert. DerBerufdesSteuerberatersistdemWesennacheinfreierBeruf.DieskommtnichtalleinindenallgemeinenBerufspflichtengem.§57StBerGzumAusdruck(„Steuer­beraterundSteuerbevollmächtigtehabenihrenBerufunabhängig,eigenverantwort­lich, gewissenhaft, verschwiegen undunterVerzichtaufberufswidrigeWerbungauszuüben“),sondernauchdarin,dassetwa72%derBerufsangehörigenihreTätigkeitselbständigausüben.DasanerkannthoheNiveauderSteuer­beraterprüfung (die Bestehensquotenbewegensichzwischen40und60%)isteinGarantfürdieguteQualifikationdes

steuerberatendenBerufs.Dieseistange­sichtsderkomplexenundzunehmendkompliziertenMateriedesdeutschenundinternationalenSteuerrechtsauchdrin­genderforderlich.DiePerspektivendessteuerberatendenBerufs werden gemeinhin kontroversdiskutiertundunterschiedlichbeurteilt.DiekünftigeBeeinträchtigungdesBerufs­standes durch die zunehmende Euro­päisierungundeinedamiteinhergehendeBetätigungauchausländischerBerufsträgerwirdhingegennichtwegzudiskutierensein.Darüber hinaus drängen insbesonderequalifizierteBilanzbuchhalterundSteuer­fachwirteverstärktnacheinerErweiterungihrerberuflichenKompetenzenunddamitnachEinschnitten indieVorbehaltsauf­gabendessteuerberatendenBerufs.DerSteuerberaterwirddamitinverstärktemMaßedazuaufgerufensein,seinehoheQualifikation durch Ausweitung seinesBetätigungsfeldes deutlich zu machen.InsbesonderedieBereichederUnterneh­mensberatung,ExistenzgründungundauchInsolvenzverwaltungbietensichdazuan.

Finanzielle Förderung durch Bildungs scheck und Bildungs-prämie möglich!

MitdemProjektBildungsscheckfördertdas Land NRW die berufliche Weiter­bildungmiteinemZuschussi.H.von50%der Lehrgangskosten (maximal bis zu500EuroproBildungsscheck)–auchfürdieVorbereitungaufdieSteuerberater­prüfung!SofunktioniertdasVerfahren:•EmpfängerkönneneinzelnePersonen

oderUnternehmenmitbiszu250Be­schäftigtensein.

•Rund200BeratungsstelleninNRWin­formieren darüber, welche Weiterbil­dungsangeboteinFragekommen,und

stellendenBildungsscheckaus.•Der Teilnehmer reicht den Bildungs­

scheckbeieinemanerkanntenTrägerderWeiterbildungeinunderhälteineentsprechendeErmäßigungderLehr­gangsgebühr.

WeitereInformationensindimInternetunterwww.bildungsscheck.nrw.deab­rufbar.AuchmitderBildungsprämiewirddieberuflicheWeiterbildungvonSeitendesStaatesgefördert.EinenPrämiengutscheininHöhevonmax.500EurokönnenalleErwerbstätigen erhalten, deren zu ver­steuerndesJahreseinkommenlautEin­kommensteuerbescheidundvermindertumetwaigeKinderfreibeträge25600EurobeiAlleinstehenden(bzw.51200EurobeigemeinsamVeranlagten)nichtübersteigt.WeitereInformationenfindenSieunterwww.bildungspraemie.info.

Michael Puke

Steuerberater, Geschäftsführer des Studien-werk der Steuerberater in NRW e.V.

Nach Abschluss seiner Ausbildung im gehobenen Dienst der Finanzverwaltung des Landes NRW als Diplom-Finanzwirt (FH) war Herr Puke bis 1995 als Sachbearbeiter in der Rechtsbehelfsstelle eines Finanzamts sowie als Dozent in Brandenburg tätig.Seit 1995 ist Herr Puke beim Studienwerk der Steuerberater in NRW e.V. für die Durch füh-rung von Fortbildungsseminaren und Lehr-gängen zur Prüfungsvorbereitung in NRW ver-antwortlich. Zudem ist Herr Puke als selbst-stän diger Steuerberater und Autor zahlreicher Steuerfachbücher und Zeitschriften tätig (z. B. Chefredakteur der „Zeitschrift für Steuer-fachangestellte – Steufa-Z“, Deubner-Verlag; Klausurenbücher für Steuerfachangestellte sowie Fälle- und Fragenkatalog, NWB-Verlag; „Der optimale Kurzvortrag“ (Steuerberaterprü-fung), NWB-Verlag).

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Im öffentlichen Dienst in Deutschland arbeiten Menschen aus nahezu allen Berufen. Diese werden vielfach, wie in der Privatwirtschaft auch, vom allgemeinen Arbeitsmarkt für eine Tätigkeit bei den Gemeinden und Kreisen oder bei Bund und Land gewonnen. Die öffentliche Hand ist aber auch stark in der Ausbildung engagiert. Ca. 5 % aller Beschäftigungsverhältnisse sind Ausbildungsverhältnisse. Und manchmal beginnt die Karriere in der Behörde sogar mit einem Studium an einer

„Beamten-Uni“ – mit erstaun-lichen Karrierechancen.

Der öffentliche Dienst in Deutschland

SprechenwirinDeutschlandvomöffent­lichenDienst,soverstehenwirdarunterzunächstdieBeschäftigtendesBundes,der16BundesländersowiederGemein­den,StädteundKreise.HinzukommendieTrägerdersog.mittelbarenStaats­verwaltung,dieauchhoheitlicheAufga­benerfüllen,aberrechtlichverselbstän­digtsind.ZunennensindhierdieTrägerderSozialversicherung,dieBundesagen­turfürArbeit,aberinzunehmendemMaßeauchdieUniversitätenundFach­hochschulen.Nicht(mehr)zumöffent­lichenDienstzählenwirinDeutschlanddie großen Infrastruktur­DienstleisterEisenbahn,PostundTelekommunikation.Daher sollte man im internationalenVergleichdieBegriffeöffentlicherDienstundöffentlicherSektornichtohnewei­teresgleichsetzen.

ImsodefiniertenöffentlichenDienstsindinDeutschlandderzeitrund4,54Mio.Menschen tätig, davon 53% Frauen.

Damitsindgut10%allerErwerbstätigenhierbeschäftigt.ImeuropäischenVer­gleichliegtunserLanddamitimunterenBereich.Diesgilterst recht,weilvor20Jahren,nachderWiedervereinigungDeutschlands,noch2,2Mio.MenschenmehrimdeutschenöffentlichenDienstbeschäftigtwaren.DerRückgangistzumeinenmitderschonerwähntenPrivati­sierungvonPostundBahn,zumanderenaberauchmiteinemerheblichenPerso­nalabbaugeradeindenletzten10Jahrenzuerklären.Differenziertnachdenver­schiedenenEbenenunseresStaatsauf­bausergibtsichbeimBundeineBeschäf­tigtenzahlvon534.000(davon185.000Berufssoldaten),beidenLändernvon2.284.000, bei den Kommunen von1.350.000sowiebeidenTrägerndermit­telbaren Staatsverwaltung von etwa380.000.Blicktmanaufdiepersonalinten­sivstenBereichederStaatstätigkeit,sosinddieszunächstderBildungssektor(SchulenundHochschulen),gefolgtvondenBereichenSozialeSicherungundGewährleistungderinnerenundäußerenSicherheit.AlleinimBereichderBildung

KarriereinderBehörde–deretwasandereWegVonDr.LudgerSchrapper,PräsidentderFachhochschulefüröffentlicheVerwaltungNRW

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Gesetz.SiestehenineinembesonderenTreueverhältniszumDienstherren(nicht:Arbeitgeber),sindunkündbar,dürfenaberauchnichtfürihreArbeitsbedingungenstreiken.Wichtigistnochzuerwähnen,dasssowohlihreKrankheits­wieauchihre Alterssicherung auf besonderen,steuerfinanziertenSystemenberuhen.SoweitdieTheorie.InderPraxisfindenwirinzwischeneineweitgehendeAnnähe­rungderBeschäftigungsbedingungenderbeidenStatusgruppen.UndimAlltagdesöffentlichenDiensteskannderBürgernichterkennen,obseinReisepassoderseinFührerscheinvoneinemBeamtenoder einem Arbeitnehmer bearbeitetwurde.Ebensowenigkannersicherwis­sen,obdieLehrerinseinerKinderBeam­tinistodernicht.InZahlenausgedrücktbeschäftigtderBundknapp130.000Be­amteund185.000Soldaten,aufderan­derenSeitegut146.000Arbeitnehmer.BeidenLändernzählenwir1.240.000Beamteund681.000Arbeitnehmer,beidenKommunenlautendieZahlen184.000zu1.107.000.DerimVergleichhoheBeam­

tenanteilderLänderistdaraufzurückzu­führen,dassinsbesonderedieSchulen,danebenPolizei,FinanzundJustizalshoheitlicheVerwaltunggeltenunddaherklassische„Beamtenverwaltungen“sind.

Ausbildung für den öffentlichen Dienst

BetrachtetmandieRekrutierungswegeeinmalgenauer,erkenntman,dassdieöffentlichenArbeitgeber,wiederprivateBereichauch,zunächstamallgemeinenArbeitsmarktnachPersonalsuchen.DiesgiltvorallemfürdieakademischenBe­rufe,alsoMediziner,Ingenieure,Öko­nomenetc.EinegewisseBesonderheitgiltfürJuristenundPädagogen,indeut­lichgeringeremUmfangfürbestimmtetechnischeBerufe.DiegroßeMehrzahlderJuristenundspäterenLehrerabsol­viertnachderakademischenAusbildunganHochschuleneinensogenanntenVor­bereitungsdienst(Referendardienst),derstaatlich reguliertundorganisiert ist.DieserVorbereitungsdienstendetmitderGroßenStaatsprüfung(auchII.Staats­examen),diewiederumVoraussetzungfürdenEintrittindenhöherenBeamten­oderRichterdienstist,zugleichaberauchfürdieZulassungzumfreienBerufdesRechtsanwalts.ErvermitteltkeinenAn­spruchaufeineBeschäftigungimöffent­lichenDienst;beidenJuristenwerdennurrund15%allerAbsolventenBeamteoderRichter.

NebenderRekrutierungvonausgebil­detemPersonalüberdenallgemeinenArbeitsmarktfindetsichalszweiterWegdie Übernahme von solchen Beschäf­tigten,dienachdemErwerbdesSekun­darschulabschlussesbereitsvonöffent­lichenArbeitgebernausgebildetwurden.Ca.5%der4,5Mio.GesamtbeschäftigtenbefindensichinAusbildungsverhältnissen.Hierbeisindzuunterscheidendieallge­meinenAusbildungsberufenachdemin

arbeitengut1,2Mio.Menschen,davonmehrals1Mio.alsBeschäftigteaufderEbenederBundesländer.

Der öffentliche Dienst als Arbeitgeber

Diegut4,5Mio.Beschäftigtendesöffent­lichenDienstesarbeitenimgesamtenSpektrumderBerufsbilder,vomBerufs­soldatenbiszurKrankenschwester,vonderJuristinbiszumElektriker.BetrachtetmandieverschiedenenBerufsgruppengenauer,soergebensichzumTeilwenigüberraschendeSchwerpunkte,soetwaderüberproportionaleAnteilvonFrauenimBildungsbereich,besondersausge­prägtindervorschulischenBildungundindenPrimarschulen.Beieiner fach­lichenClusterungstichtiminternationa­lenVergleichderinDeutschlandtraditio­nell hohe Anteil von Juristen in denFührungsfunktionen der öffentlichenVerwaltunginsAuge.

AlsBeschäftigtengruppekennenwirzumeinendieArbeitnehmeroderTarifbeschäf­tigten,diewiejederArbeitnehmerimprivatenSektoraufderGrundlagevonprivatrechtlichenArbeitsverträgentätigsind.DieArbeitsbedingungen(Bezahlung,Arbeitszeit,Urlaubetc.)werdenvorallemaufderGrundlagevonTarifverträgenzwischendenGewerkschaftenunddenArbeitgeberngeregelt.DanebenfindenwiralsBesonderheitdesöffentlichenDienstesdieGruppederBeamten.IhnenistnachdemGrundgesetzdieErledigungderhoheitlichenAufgabenvorbehalten.IhreBeschäftigungsverhältnissewerdennichtdurchindividuelleundkollektiveVerträgegeregelt,sonderneinseitigdurch

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DeutschlandetabliertenSystemderberuf­lichenBildung,auchdualeAusbildunggenannt,weilausbildenderArbeitgeberund(öffentliche)Berufsschulezusammen­wirken.WirredenvomgesamtenSpek­trumderberuflichenBildungvon„A“wieAnlagenelektronikerbis„Z“wieZahn­medizinischeAssistentin.HierbildetderöffentlicheSektorsehroftüberdenei­genenBedarfhinausausundübernimmtdamit eine wichtige arbeitsmarktpoli­tischeFunktion.HinzutrittdieAusbildungindensogenanntenVerwaltungsberufen,diespezifischaufdieBedürfnissedesöffentlichenDiensteszugeschnittenist.DiessindaufderEbenederberuflichenBildungdieAusbildungenfüreherein­facheSekretariatstätigkeiten.DanebenfindenwiraberauchakademischeAus­bildungen,größtenteilsandenFachhoch­schulendesöffentlichenDienstes.WirzählendavoninDeutschlandüber30mitderzeitrund30.000Studenten.TrägersindinderRegeldieBundesländer,derBundverfügtübereineeigeneFachhoch­schule.DiegrößteunterdiesenBildungs­einrichtungenistdieFachhochschulefüröffentlicheVerwaltungdesLandesNord­

rhein­Westfalen(FHöVNRW)mitderzeitetwa6.200Studenten.DieangebotenenStudiengängesind„dual“organisiert,d.h.,fachwissenschaftlichePhasendesStudiumswerdenmitfachpraktischenkombiniert.Damitsindkeine„Praktika“gemeint,sondernvollwertigeStudien­abschnitte,indenendieStudierendenvonihrenEinstellungsbehördenbetreutwerden.

Akademische Ausbildung an den Fachhochschulen des öffentlichen Dienstes

Vor rund35Jahren, inderMitteder1970er Jahre, verzeichneten wir inDeutschlandeineWellevonGründungenimBereichderFachhochschulendesöffentlichenDienstes.SieistzuverstehenvordemHintergrundeinerEndeder1960ereinsetzendengroßenBildungs­reform,dieu.a.eineAkademisierungunddamitAufwertungstärkerberufs­orientierterAusbildungenzumZielhatte.BesonderszunennensindhierdieInge­nieurberufe,aberauchdiesozialpäda­gogischenProfessionen.Angestoßen

durchdieÜberlegungeneinerReform­kommissionzurZukunftdesöffentlichenDienstes, eingesetzt vom DeutschenBundestag,entschiedsichdieKonferenzderInnenminister(derBundesländer),dieseEntwicklunghinzueinerAkademi­sierungauchaufdieAusbildungderBeamtenderLaufbahngruppedes„ge­hobenenDienstes“zuübertragen.Diesergehobene Dienst wird gern als das

„RückgratderöffentlichenVerwaltung“bezeichnet.AusihmrekrutierensichvorallemdiesogenanntenSachbearbeiter,derenAufgabedieVorbereitung,häufigauchDurchführungrechtsgestaltenderEntscheidungenmitInnen­undAußen­wirkung ist, daneben aber auch dieÜbernahmevonFührungsaufgabenim

„mittlerenManagement“deröffentlichenVerwaltung.

MitBlickaufTätigkeitsfeldunddamitAusbildungsinhaltesindviergroßeGrup­penzuunterscheiden:

1.ZahlenmäßigdiegrößteGruppeistdergehobeneDienstderPolizei;alleinunterdenetwa6.200StudentenderFHöVNRWzählenwirfast4.000Polizei­beamte.Bisindie1990erJahrehattenwir bei der Polizei ein dreistufigesModellderPersonalentwicklung.ErstaufderzweitenStufe,demgehobenenDienst,wurdenPolizeibeamtedurcheinStudiumandenFachhochschulenaufdieÜbernahmevonFührungsauf­gaben vorbereitet. Dieses ModellfindetsichbisheutebeieinemTeilderLandespolizeien (die allgemeineSchutz­ und Kriminalpolizei fällt inDeutschlandindieZuständigkeitderBundesländer;derBundstelltlediglichdieGrenz­undTransportpolizeifürdieEisenbahnen).Andere,darunterNord­rhein­Westfalen,kennenseitmehralszehnJahrennurnocheinzweistufigesModell.JedejungePolizistinundjeder

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jungePoliziststudiertzunächstdreiJahreaneinerFH.

2.Die zweite Hauptgruppe bildet dieAllgemeine Verwaltung,wobeinachLandes­undKommunalverwaltungzuunterscheidenist.DieAllgemeineVerwaltungderkommunalenGebiets­körperschaftenüberwiegtdabeizah­lenmäßigeindeutig,wasnichtver­wundert,nehmendochdieGemein­denundKreiseimföderalendeutschenStaatsaufbaueineFüllevonVollzugs­aufgabenwahr.

3.WeiterzunennenistdiegroßeGruppedesgehobenenDienstesinderFinanz- und Steuerverwaltung.IhreAusbil­dungberuhtinbesondererWeiseaufbundesrechtlichenVorgaben,dadieSteuergesetzgebungeineBundeskom­petenzdarstellt.

4.Schließlichistalszahlenmäßigdeut­lich kleinere Gruppe die der nicht­richterlichenFunktioneninderRechts-pflegezuerwähnen.AuchhiersinddieAusbildungsgrundlagenbundes­gesetzlichgeregelt.Ausgebildetwirdvor allem für die Laufbahn des

„Rechtspflegers“,deminderJustizzahlreicheAufgabenzurselbständigenErledigungübertragensind,etwainFamilien­ und Nachlassangelegen­heiten,inZwangsvollstreckungs­undInsolvenzverfahrensowieinderRe­gisterführung.

Lässtmandiemittlerweilefast40­jährigeGeschichtederFachhochschulenfürdenöffentlichenDienstRevuepassieren,sosindmehrereEntwicklungsphasenzuidentifizieren.AlserstePhase istdieGründungsphasezubezeichnen,etwavon1972/73bis1979.InteressanterweiseisteinederletztenGründungendieEin­richtungderFachhochschuledesBundes.Im Anschluss, in den 1980er Jahren,konstatierenwireinePhasederKonso­

lidierung,geprägtdurchdasBemühenumSicherungderakademischenStan­dards.AbdemBeginnder1990­DekadelassensichspürbareEinflüssederneuenverwaltungspolitischenSchuledesNewPublicManagementnachweisen.AndenFachhochschulen des öffentlichenDienstesfindenwirnunalsReaktionaufeinstärkerökonomischesbzw.mana­gerialistischesVerwaltungsverständnisvermehrtStudiengängemitdeutlichenbetriebswirtschaftlichenElementenindenCurricula.Siewurdenalsnotwen­digerBausteineinerdringenderforder­lichenModernisierungderVerwaltungverstanden.ZurNachhaltigkeitsolcherTrendsseihierangemerkt,dasssichdieStudierendenzahlen im StudiengangVerwaltungsbetriebswirtschaftslehrederFHöVNRWimlaufendenStudienjahr2010/2011halbierthaben.Wirerkenneneine Renaissance der eher juristischorientiertenGeneralisten.AbMitteder1990erJahre,vorallemauchalsFolgevonEntwicklungenindenostdeutschenBundesländern nach der deutschenWiedervereinigung,verzeichnenwirdieWiederbelebung einer die Fachhoch­schulendesöffentlichenDienstesseitihrerGründunglatentbegleitendenDe­batte:dieForderungnachExternalisie­

rung,alsoderUmwandlungin„echte“Hochschulen.AuchdieswurdealsBei­tragzueinerModernisierungderöffent­lichenVerwaltungverstanden.Hierzumussmanwissen,dassdie„Beamten­Unis“alssogenannteinterneFachhoch­schulengelten.SiehabeninderRegelkeinenKörperschaftsstatus,sondernsindnachgeordneteBehördenvonFachminis­terien, seien es Innen­, Finanz­ oderJustizministerien.SieverfügenzwarinderRegelübereingesetzlichgewähr­leistetesSatzungsrechtundeineGarantiederLehr­undForschungsfreiheit.DieAusübungdiesesSatzungsrechtsistje­dochoftmalsgenehmigungsabhängig;EinschränkungengeltenauchfürdiePersonalautonomie.DieStudentenim­matrikulieren sich nicht unmittelbar,sondernwerdenvondenausbildendenDienstherren(Arbeitgebern)zugewiesen.InzwischenhabenmehrereBundesländerihreVerwaltungsstudiengängeaufex­terneHochschulenganzoderteilweiseübertragenoder–soBerlin–externeundinterneHochschulenfusioniert.EinallgemeinerTrendhatsichdarausbis­langnicht entwickelt.Vielleicht auchdeshalb,weildieVerwaltungsausbildunganexternenHochschulendenBeweisgrößererLeistungsfähigkeitundbessererAbschlüssenochnichterbrachthat.

DiegegenwärtigeEntwicklungsphasewirddurchdieBologna­Reformenge­prägt.AmAusgangspunktdiesesPro­zessesstand1999derWilledereuropä­ischenRegierungen,dieVerwirklichungdeseuropäischenBinnenmarktesdurcheineneuropäischen„Bildungsmarkt“zuergänzen,denEinheitlichenEuropäischenHochschulraum.EineVergleichbarkeitderAbschlüssedurchEinführungdergestuftenAbschlüsseBachelor/MasterundeinHöchstmaßanFlexibilitätwäh­renddesStudiumswardieVision. In

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Dr. Ludger Schrapper

ist Präsident der Fachhochschule für öffent-liche Verwaltung NRW mit Hauptsitz in Gelsen kirchen. Die FHöV NRW bereitet in einem dualen Studium mit Bachelorabschluss die zukünftigen Beamten des gehobenen Dienstes der kommunalen und staatlichen Be-hör den sowie der Polizei auf ihre Aufgaben vor.www.fhoev.nrw.de

DeutschlandsinddieBologna­Reformenverbundenwordenmiteinertiefgreifen­denReformdergesamtenHochschul­bildung. Stärkere Berufsorientierung,VerkürzungderStudienzeitenundRedu­zierungderDrop­out­QuotelautendieZiele.ObdieseZieleerreichtwurden,kannhierdahinstehen.UnstreitigförderndieBologna­ReformenjedochdieEinebnungderZweigliedrigkeitdesdeutschenHoch­schulsystems,alsoderTrennunginUni­versitätenundFachhochschulen.UnddieserTrendstrahltauchaufdieFach­hochschulendesöffentlichenDienstesaus.DamitistaberdiegroßeChance,die

„Bologna“fürdiese„Beamten­Unis“mitsichbringt,nurunzureichendbeschrieben.Siebestehtvorallemdarin,einerseitsdieakademischenStandardsderAusbil­dung zu sichern und anderseits denStatusalsHochschuleauszubauen.Denndie„typischen“ProblemederUmstellungvon Studiengängen auf die Bologna­StandardsbetreffendieFachhochschulendesöffentlichenDiensteskaum.SiehabenschonbishereindeutigberufsorientierteStudiengängeangeboten,siekonzentrie­renihreCurriculaauf3Jahre(6Semester)undhabeneineDrop­out­Quoteunter5%.AndererseitsfördertdasmitdenBologna­ReformeneingeführteSystemderAkkre­ditierungvonStudiengängen,demsichdieFachhochschulendesöffentlichenDiensteswiealleanderenHochschulenstellenmüssen,dieinhaltlich­qualitativeunddieformaleGleichstellungderAb­schlüsse.DiesbewirktzunächstpositiveImpulsefürdieQualitätderStudienpro­gramme. Die Abhängigkeit von demexternenGütesiegelderAkkreditierungstärktaberzugleichdieAutonomiederFachhochschulen.

Abschlüsse und Karrierechancen

DasStudiumaneiner„Beamten­Uni“wirdheute,wieanjederanderenHoch­schuleauch,miteinemBachelor­Gradabgeschlossen.Diesistderersteberufs­

qualifizierendeAbschluss.DamiterfüllendieAbsolventenzugleichdieVorausset­zungdafür,nunzuBeamten(zunächstimProbeverhältnis)ernanntwerdenzukönnen.EsmagaufdenerstenBlickverwunderlicherscheinen,dassz.B.inNordrhein­WestfalenjederjungePolizei­beamte,demmanbeimStreifenganginderFußgängerzone,beiderUnfall­aufnahmeoderbeimBundesligaspielbegegnet,eineFrauodereinHerr„Ba­chelorofArts“ist.SiealleführendazudieAmtsbezeichnung„Kommissarin“oder „Kommissar“, auch wenn sichmancheinerauchheutenocheherdenväterlichenErikOdedaruntervorstellt.DieAbsolventenderallgemeinenVerwal­tunggraduierenals„BachelorofLaws“.Damitwirddeutlich,dassihrStudien­gang mehr als die Hälfte juristischeInhalteaufweist.

Die ganz große Mehrzahl der Absol­ventenetwaderFHöVNRWwirdvonihrenArbeitgebern,dieihnendasdualeStudiumermöglichthaben,dannauchübernommen.GanzohneLeistungundvernünftigeNotengehtesallerdingsauchnicht.MitdemBachelor­GradstehtdenjungenBeamtinnenundBeamtendiegesamteLaufbahndessog.geho­benenDienstesoffen,diebisinverant­wortlicheLeitungsfunktionenalsLeitereinesstädtischenAmtesodereinesHun­dertschaftsführersbzw.Kommissariats­leitersführenkann.HierbietensichfürguteAbsolventenbesteKarriere­undEinkommenschancen,verbundenmiteinemkrisenfestenArbeitsplatz.

Und schließlich bietet das Bologna­SystemmitseinengestuftenStudien­gängenauchfürdieBeschäftigtendesöffentlichenDienstesnocheinespan­nendeEntwicklungsperspektive.Aufden

„Bachelor“kannmannämlich,ambestennacheinigenJahrenpraktischerBerufs­erfahrung,nocheinen„Master“drauf­setzen.Dafürstehenberufsbegleitende

StudienangebotezurVerfügung,dieeineVerbindungvonStudiumundBerufer­möglichenunddamitauchdieFinanzie­rungdieserakademischenWeiterbildungsichern.MitdemMaster­GradkannderAbsolventdanndasToraufstoßenauchindieSpitzenfunktionendesöffentlichenDienstes.DieZahlsolcherMaster­An­gebotenimmtstetigzu.EntscheidendistdiesorgfältigeAuswahl,damitauchderArbeitgebervonderWeiterqualifi­kationprofitierenkann–undsichdes­halbwomöglichandenAusbildungs­kostenbeteiligtodergardasberuflicheFortkommengleichinseinenPersonal­überlegungenmiteinplant.

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Verglichen mit den ersten Medizin-studentinnen, die sich Ende des 19. Jahrhunderts ihren Weg in die Medi zin mühsam erkämpfen muss ten, finden Medizinstudentinnen heute geradezu ideale Verhältnisse vor. Keinerlei Probleme gibt es beim Zugang ins Medizinstudium, im Gegen teil: Im Wintersemester 09/10 stieg der Anteil der Frauen im Fach Humanmedizin auf 63 %. Auch wäh rend Famulatur und PJ gibt es keinerlei Diskriminierung. Wie aber sieht es nach der Approbation aus, wie schaffen es Ärztinnen, ihren Weg in die Medizin zu finden, Karri-ere zu machen – und das möglicher-weise auch noch mit Kindern?

BetrachtetmandieStatistik,lässtsicher­kennen,dassÄrztinneninsbesondereindenletzten5bis10JahreninallenTätig­keitsbereichenberuflichaufgeholthaben.Sosindinzwischen43%derKrankenhaus­ärzte,39%allerambulantTätigenundrund50%allerinKörperschaften/BehördenundsonstigenBereichenTätigenweiblich.DieseZahlenkönnenjedochnichtdarü­berhinwegtäuschen,dassauchheutenochÄrztinnen–ähnlichwieFrauenausanderenBerufsgruppen–beimberuf­lichenAufstiegandieberühmte„gläserneDecke“stoßen.DerWegandieSpitzeistfürÄrztinnennachwievorüberausschwierig.Während

2009immerhinrund20%allerOberarzt­positionen mit Frauen besetzt waren,schafftenesaufdenChefsessellediglich11%.ImuniversitärenBereichistdieSitu­ationnochdeutlichschlechter:HierfindensichindenhöchstenBesoldungsstufenC4/W3lediglichrund9%Medizinerinnen.WiedieGemeinsameWissenschaftskon­ferenz in ihremBericht„Frauen inderMedizin“ausführt,liegtderW3/C4­Pro­fessorinnen­AnteilindenmedizinischenFächern„trotzdesgroßenPotenzialsanpromoviertenNachwuchswissenschaft­lerinnen“1damitunterdemDurchschnittallerFächer(13,3%).

Krankenhaus 68.73143%allerKrankenhausärztesindweiblichAmbulante Praxis 54.55539%allerimambulantenBereichtätigenÄrztesindweiblichBehörden/Körperschaften/sonstige Bereiche 14.28850%allerindiesemBereichtätigenÄrztesindweiblich

Tab. 1:  Wo arbeiten Ärztinnen (2009)Quelle: Bundesärztekammer. Ergebnisse der Ärzte-statistik zum 31.12.2009, Online: www.baek.de.

1   Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (Hrsg.): Frauen in der Medizin – Ausbildung und berufliche Situation von Medizinerinnen. GWK-Materialien Heft 17. Bonn 2010. Online: http://www.gwk-bonn.de/fileadmin/Papers/GWK-Heft-17-Frauen-in-der-Medizin.pdf [abgerufen am 10.3.2011].

HistorischgesehenbeschreibennachdemKampfumdasMedizinstudiumunddemEintrittindasBerufslebennundieStichworte:•Weiterbildung•Karrierechancen•VereinbarkeitdieSituationderheutigenÄrztegeneration.Tabelle2machtdeutlich,dasseinestei­gendeZahlvonÄrztinneneineWeiterbil­dungnichtnurbeginnt,sondernauchabschließen kann: Gemessen an derGesamtzahlallerFacharztanerkennungenlagihrAnteil2009bei43,7%.KeineAnga­bengibteszuderFrage,wielangeÄrz­tinnenimVergleichzuihrenmännlichenKollegenzurAbsolvierungeinerWeiter­bildungbenötigen.Zuvermutenist,dassFrauenaufgrundvonUnterbrechungen,Teilzeitu.Ä.dieMindestweiterbildungs­zeitenderMuster­Weiterbildungsordnungdeutlichüberschreiten.EineUmfragebeiChirurginnenergabz.B.,dassdieWeiter­bildungszeitdurchSchwangerschaftundErziehungszeitsichbei80%derBefragtenummindestenseinJahr,beiüber25%sogarummehralsdreiJahreverlängerte.Wiezuerwarten,korreliertedieVerlänge­rung der Weiterbildung i.d.R. mit derAnzahlderKinder.2

2   Welcker, K./Ansorg, J.: Kind oder Karriere – oder vielleicht beides? Ergebnisse einer Umfrage zur Familienplanung unter deutschen Chirurginnen. 2010. Online: http://www.bdc.de/index_level3.jsp?documentid=a801cfb9d2639f5cc12577ba003b6f62&form=Dokumente [abgerufen am 10.3.2011].

„FrauDoktor,übernehmenSie“–dieMedizinwirdweiblichVonDr.MagdalenaBenemann

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Tab. 3: Flexible Arbeitszeit-/Teilzeitmodelle Quelle: Zeitbüro NRW (hrsg.): Flexible Arbeits-zeiten/Informationsbroschüre für Unternehmen in NRW. 3. Aufl. 2008; eigene Darstellung.

Teilzeit klassisch täglicheReduzierungderArbeits­zeitimmerzurgleichenZeit,oft­malshalbtags

GleitzeitmitundohneKernarbeitszeitbzw.Funktionsarbeitszeit

Vollzeitnahe Teilzeit70–80%dernormalenAZ–tageweise

Jobsharing

Reduzierte Monatsarbeitszeit mitrollierenderWochenarbeitszeit­jedezweiteWoche­2–3von4Wochen

Versetzte ArbeitszeitArbeitsblöckemitfestenAnfangs­undEndzeiten

Sabbatical Altersteilzeit„unsichtbareTeilzeit“

zunächstVollzeitmitreduziertenBezügen,anschließendentsprechendvergüteteFreizeit

DieAuswahlderFachgebieteunddamitdieabsolviertenFacharztweiterbildungenweisenimVergleichzwischenMännernundFrauenerheblicheUnterschiedeundeindeutigeTrendsauf.

Ärztinnen Anteil2007 4.914 39,9%2008 4.922 42,3%2009 5.027 43,7%

Tab. 2: Ärztinnen und Anerkennung von Facharztbe-zeichnungenQuelle: Bundesärztekammer. Ergebnisse der Ärzte-statistik zum 31.12.2009; eigene Darstellung.

NachwievorkönnenFachgebietewieOrthopädieundUnfallchirurgiesowieThorax­undViszeralchirurgiealsMänner­domänenbezeichnetwerden.Sowurden2009lediglich10%allerFacharztaner­kennungenimFachOrthopädie/Unfall­chirurgieanFrauenvergeben.DagegensindÄrztinnenüberproportionalvertre­teninFächernwiePsychosomatischerMedizinundPsychotherapie,Kinder­undJugendmedizinsowieFrauenheilkundeundGeburtshilfe.Letztereentwickeltsichoffenbarzueinemnahezureinen„Frauen­fach“:2009erhielten453ÄrztinnendieseFachbezeichnung,waseinemAnteilvon78,8%entspricht.

Teilzeit – Chance und Falle

FürvieleFrauenmitKindernisteineTeil­zeittätigkeitnachwievordieeinzigeMög­lichkeit,BerufundFamilieineineeiniger­maßenharmonischeBalancezubringen.WährenddasAngebotanTeilzeitstellennochvorwenigenJahrenrelativüber­

schaubarwar,hatsichdiesinZeitendesÄrztemangelsdeutlichgewandelt.So gaben bei einer Befragung desDeutschenKrankenhausinstitutsimJahr2009rund90%derbefragtenKranken­häuseran,Teilzeitarbeitsplätzestandard­mäßiganzubieten.AllerdingsgabesdieMöglichkeitzurWeiterbildunginTeilzeitnurbeirund50%derHäuser.WereineTeilzeittätigkeitanstrebt,sollteauchdieNachteilekennenundabwägen.NebendemgeringerenEinkommenunddarausresultierendenreduziertenAlters­einkünftenschlageninsbesonderedieentsprechend verlängerten Weiterbil­dungszeitenundoftmalsverringertenKarrierechancennegativzuBuche.Dennoch:Angesichtsdesbestehenden

ÄrztemangelsundderzunehmendenZahlvonÄrztinnensindundwerdenimmermehrChefärzte(dieTeilzeitwün­schenihrerMitarbeiterinderVergangen­heithäufigeherablehnendgegenüber­standen),aberauchKrankenhausträgerbereit sein, hier Kompromisse einzu­gehenbzw.neueundflexibleArbeits­zeitmodellezukonzipieren.ErsteAnzeichenlassensichbereitsdeut­lichandenStellenanzeigenablesen.EineAnalysederStellenanzeigenimDeutschenÄrzteblattergibt,dasssichinrund30%aller Ausschreibungen Hinweise aufTeilzeitmöglichkeiten bzw. familien­freundlicheundgeregelteArbeitszeitenfindenlassen.DiesgiltallerdingsnichtfürOberarzt­oderChefarztpositionen.FührunginTeilzeitbleibtzunächsteineeherakademischeDiskussion.Deshalb:Stellenanzeigengenauanaly­sierenund–fallsnichtsangegebenist–spätestensbeimBewerbungsgesprächdieFrageeinerTeilzeittätigkeitbzw.fami­lienfreundlicherArbeitszeitmodellethe­matisieren.WichtigfürbeideSeiten–Krankenhaus­trägerundÄrztinnen–istes,nachkrea­tiven Lösungen zu suchen und aucheinmaleingetretenePfadezuverlassen(vgl.Tab.3).NacheinerUntersuchungandenUni­versitätsspitälern Basel ergeben sichgünstigeBedingungenfürTeilzeitarbeitinsbesondereinfolgendenBereichen:•SpezialabteilungenmitgroßemAnteil

anambulantenSprechstunden,z.B.Onkologie,Urologie.

•ChirurgischeBereichemitkurzenEin­griffszeiten,z.B.plastischeChirurgie.

•Bereiche mit hoher Patienten­Fluk­tuation,z.B.Anästhesie,Notfall.

•EngeSpezialgebiete,z.B.Hand­und

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Sehen ja alle gut aus...aber passt auch die Form?

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Systematischer Praxiskommentar Personengesell- schaftsrechtGbR · OHG · KG · Stille Gesellschaft · PartG · EWIV

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AUS DEM INHALT

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• Umfassende Kommentierung der EWIV (EWIV-Ausführungsgesetz und EWIV-Verordnung) und der Partnerschaftsgesellschaft (PartGG)

• Praxisrelevante Sonderthemen wie z.B. Vor- und Nachteile der jeweiligen Rechtsform, Nachfolgeregelungen, Umwandlungsrecht, Konzernrecht, Aufsichtsrat

ISBN 978-3-89817-696-5118,– €, 1100 Seiten, CD-ROM mit Mustern und weiteren Rechtstexten

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Fußchirurgie:JekleinereinGebietist,destoschnellerhateineNachwuchs­kraft auch in TZ­Arbeit genügendArbeits­,bzw.Operationserfahrung“.3

Zur„Falle“wirdeineTeilzeittätigkeitinderRegeldann,wenn1)zulangeinTeilzeitmitnurwenigen

StundenproTaggearbeitetwirdund2)trotzTeilzeitBereitschaftsdiensteund

Überstundenanfallen,diesichzuei­nerQuasi­Vollzeitsummieren.

Vondaheristessinnvoll,seineSituationvonZeitzuZeitzuanalysieren,ggf.nachneuenMöglichkeitenzusuchenunddabeiu.U.auchdenPartnermiteinzubeziehen.Soscheintz.B.dassogenanntevollzeit­naheTeilzeitmodellfürimmermehrPaareeineinteressanteOption.BeidePartnerarbeitenjeweilszu70%bzw.80%undkombinierenganztägigeArbeitstagemitfreienWochentageninderForm,dassfamiliäre Verpflichtungen von beidenwahrgenommenwerdenkönnen.

Unterstützung durch Mentoring und Netzwerke

UnterExpertenbestehtEinigkeit,dasseineKarrieresichnichtinallenEinzelheitenundübervieleJahrehinwegimVorausplanenlässt.Dennochverlangteinezufrie­denstellende,erfolgreicheBerufslaufbahneingewissesMaßanstrategischenÜber­legungenundZielvorstellungen.UnterstützungundHilfestellungbeimEinstiegundAufstiegfindenimmermehrÄrztinnendabeiinFormgezielterMen­toringprogramme,dievonverschiedenenOrganisationen(z.B.Ärztinnenbund/Mar­burger Bund) und insbesondere vonUniversitäten4angebotenwerden.

3   Von Gunten, A./Landmann, R.: Vereinbarkeit von akademischer Karriere und Familie – ein Frauen-problem? In: Schweizerische Ärztezeitung 91/2010, S. 35 ff.

4   Spezielle Mentoringprogramme für Ärztinnen gibt es z. B. in Aachen, Berlin, Bochum, Dresden, Düssel dorf, Freiburg, Leipzig, Mainz, Würzburg.

Mentoringisteinmittlerweileweitver­breitetes,institutionalisiertesundformali­siertesInstrumentzurKarriereförderungvonFrauen.Dabeistehteineerfahrene,inderRegelhierarchischhöherstehendePerson–derMentorbzw.dieMentorin–einerförderungswürdigen,karrierewilli­genPerson(Mentee)zurSeite.JenachZielsetzungdesProgrammskannesda­beiumallgemeineKarriereberatung,umFörderungvonPromotionenundHabili­tationensowieBeratunginBewerbungs­verfahrenumChefarzt­oderProfessoren­positionengehen.Ergänzendzuderindividuellen„Tandem­beziehung“werdenweitereindividuelleTrainingsundCoachingsangeboten,wiez.B.Mitarbeiterführung/RhetorikundPräsentationoderManagement.OftmalsbietenderartigeMentoringprogrammeaucheinenEinstiegingeeigneteNetz­werke.WährendesbeiÄrztenselbstverständlichzusein scheint, sich indenverschie­denstenformellenundinformellenNetz­werken, sogenannten „old boys net­works“zubewegenunddavonzuprofi­tieren,müssenÄrztinnendiesoffenbarerstnochlernen.WederindenÄrzte­kammernnochinnationalenundinter­nationalen Fach­ und Berufsgesell­schaftensindÄrztinnen ihremAnteilentsprechendinherausgehobenenFunk­tionenvertreten.AucheinBlickindieReferentenlistenmedi­zinischerKongresse lässteinenerheb­lichenNachholbedarferkennen.Zusam­menfassendlässtsichdennochfesthalten:DieBerufsaussichtenvonÄrztinnenwer­densichaufallenHierarchieebenenundinallenBereichenärztlicherTätigkeitkonti­nuierlichverbessern.DiesdürfteletztlichauchfürÄrztinnenmitKinderngelten,dadieBereitschaftvonKrankenhausträgern,Strukturenzuentwickeln,dieeineVerein­barkeitvonBerufundFamilie fördern,notwendigerweisewächst.

Mut machen – die Rolle von Vorbildern

„NutzenSieIhreChancen,fordernSievondenChefärzteneinestrukturierteund qualitativ hochwertige Weiterbil­dungundfordernSievondenArbeit­gebernKonzeptefürdieVereinbarkeitvonBerufundFamilie.Aber:EntwickelnSieauchIhreindividu­elleKarrierestrategie–undvorallem:SeienSiemutig!“,betonteChefärztinDr.GundaLeschberaufderMarburgerBundKarrieremesseDocSteps2008inBerlingegenüberMedizinstudentinnenundjungenÄrztinnen.TrotzunzweifelhaftvorhandenervielfältigerProblemeundHürdenhabenesgeradeindenletztenJahrenzahlreicheÄrztinneninleitendeFunktionen,seiesalsOberärz­tin,Chefärztin,ProfessorinoderLeiterineinesGesundheitsamtes,geschafft.NebenfachlichemKönnenundbreitemErfahrungshorizont zeichnet dieseFrauenvorallemMutundWillenskraftaus.Vielevonihnenversuchenzudem,etwas von ihren Erfahrungen an dienachfolgendeGenerationweiterzugeben.Sogründetez.B.Dr.GundaLeschber,die2003ChefärztinfürThoraxchirurgieam Fachkrankenhaus für Lungenheil­kundeinBerlin­Buchwurde,einigeJahrespäterinnerhalbderDeutschenGesell­schaft fürThoraxchirurgieeineneueSektion „Frauen in Thoraxchirurgie(FIT)“.Zielistes,FrauenfürdasFach­gebietzubegeisternundsieentspre­chendzufördern.Prof.KatrinEngelmann,ChefärztinderAugenklinikamKlinikumChemnitzbe­tont,dassesfürihreKarriereganzwich­tigwar,einweiblichesVorbildzuhaben.5BeideÄrztinnenhaben–wiesiebeto­nen–wesentlicheAnregungenfürihrenAufstiegdurchihreTeilnahmeaneinemMentoringprojekterhalten.Eine besonders klare ZielvorstellungzeichnetProf.MarionKiechleaus,diehieralsletztesBeispielpräsentiertwer­densoll.

„IchwilleinKlimaschaffen,damitFrauensichtrauen“,sagtesieunddieseEin­stellungwünschensichvieleÄrztinnen–nichtnurvonweiblichenVorbildern.

5   Hibbeler, B./Korzilius, H.: Die Medizin wird weib-lich. In: Deutsches Ärzteblatt 12/2008, A-609.

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Vom Berufseinstieg bis zur Führungsaufgabe – Ihre medhochzwei Ratgeber für alle Stationen

Weitere Informationen unter www.medhochzwei-verlag.demedhochzwei Verlag GmbH, Alte Eppelheimer Str. 42/1, 69115 Heidelberg

Henke/Botzlar/Benemann (Hrsg.)

Approbation – und danach? Leitfaden zum Berufseinstieg für Ärztinnen und Ärzte

2011. 173 Seiten, Softcover. € 24,95 ISBN 978-3-86216-053-2

Mit seiner Konzeption als Leitfaden, vielen praktischen Hinweisen, Interviews mit erfahrenen Ärzten und der umfassenden Behandlung all der Fragen, die sich angehende Ärztinnen und Ärzte stellen, ist dieses Buch ein idealer Helfer und Ratgeber für den Berufseinstieg.

Behandelt werden die Themen: mögliche Berufsfelder, Weiterbildung, sinnvolle Zusatzquali� kationen, tari� iche Fragen, Arbeitsbedingungen, Arbeitsvertrag, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Auslandstätigkeit, Versicherungs- und Versorgungsfragen, Arzthaftung etc.

Hellmann/Schmid/Schmitz/Wichelhaus

Managementwissen für Krankenhaus-ärztinnen und ÄrzteDas Basiswissen zu Betriebs-wirtschaft, Qualitätsmanagement und Kommunikation

ca. 325 Seiten, Hardcover. € 69,95. ISBN 978-3-86216-056-3erscheint September 2011

Die Autoren vermitteln grundlegendes Wissen zu kommu-nikativen und betriebswirtschaftlichen Aspekten, aber auch zum Qualitätsmanagement, Projektmanagement und zur Krankenhaus� nanzierung. Neben dem Beitragsteil enthält das Buch einen lexikalischen Teil mit De� nitionen wichtiger Begri£ e zum Krankenhausmanagement.

Hellmann/Hoefert/Wichelhaus (Hrsg.)

Ärztliche Karriere im Krankenhaus Ein Leitfaden für die Übernahme von Führungsaufgaben

2010. XII, 477 Seiten, Hardcover. € 69,95. ISBN 978-3-86216-011-2

Medizinische Expertise allein genügt heute für einen Krankenhausarzt nicht mehr, um sich für Führungspositionen zu quali� zieren. Ärzte, die Führungspositionen anstreben, müssen zusätzlich umfassend über Art und Umfang von Managementkompetenzen informiert sein. Das vorliegende Buch bietet lösungsorientierte Beiträge zu Anforderungen und Aufgaben, notwendigen Managementkompetenzen, Gestaltung von Arbeitsverträgen und Tipps für eine anstehen-de Bewerbung, Vorstellungsgespräche und die Vereinbarkeit von Karriere und Privatleben.

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Prof. Dr. med. Marion Kiechle

Professorin am Lehrstuhl für Gynäkologie und Geburtshilfe der Technischen Universität München

Die 1960 in Oberkirch (Baden-Württemberg) gebo-rene Marion Kiechle hatte Medizin zunächst nicht auf ihrer Wunschliste, sondern wollte Ingenieurin werden. Auf Wunsch des Vaters, der dies als nicht seriös und handfest genug betrachtete, begann sie jedoch nach einem Zwischenjahr als Krankenpflege-helferin mit dem Medizinstudium in Freiburg. Nach dessen Abschluss und anschließender Promotion forschte die junge Ärztin als Stipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft am Institut für Humangenetik in Freiburg und am Cancer-Center eines Forschungsinstituts in Scottsdale/USA.Danach wurde sie wissenschaftliche Assistentin an der Uni-Frauen-Klinik in Freiburg, wo sie 1995 auch habilitierte und anschließend zur Oberärztin ernannt wurde. Schwerpunkt ihrer Forschungs-tätigkeit war und ist die Erforschung erblicher Krebskrankheiten bei Frauen. Besondere Freude machte ihr das Operieren und der Umgang mit Patientinnen.

Dr. Magdalena Benemann

ist stellvertretende Haupt-Geschäftsführerin des Marburger Bund-Bundesverbandes und Leiterin des Referates Krankenhauspolitik.Magdalena Benemann ist Mitherausgeberin des aktuell erschienenen Buches „Approba-tion und danach? Leitfaden zum Berufsein-stieg für Ärztinnen und Ärzte“(medhochzwei Verlag, 2011, 173 S., Softcover, ISBN 978-3-86216-053-2, 24,94 Euro)

Ein Jahr später wechselte sie an die Uniklinik Kiel und arbeitete dort seit 1998 als leitende Oberärztin für Operative Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie. In einem bis zuletzt strittigen Berufungs-verfahren wurde sie im Jahr 2000 als erste Frau auf einen C4-Lehrstuhl für Gynäkologie berufen und ist nun Lehrstuhlinhaberin für Gynäkologie und Frauenheilkunde der TU München.In bisher selten gehörter Offenheit und Klarheit gesteht die junge Professorin, dass ein Lehrstuhl in Frauenheilkunde immer ihr Berufsziel war: „Ich war recht sicher, dieses Ziel auch zu erreichen.“ Dass sie es schon in so frühen Jahren erreichen konnte, hat sie allerdings selber überrascht und gefreut.

„Ich will ein Klima schaffen, damit Frauen sich trauen.“

Erst auf dem Weg zu ihrem Wunschziel wurde ihr nach eigener Aussage klar, dass es an weiblichen Vorbildern mangelt und sie selber sich in eine Art Schlüsselfunktion begibt. Diese Funktion nimmt sie bewusst wahr und sieht es neben ihren vielfältigen beruflichen Verpflichtungen als Aufgabe an, andere Frauen zu ermutigen, diesen Weg auch zu gehen. Sie selber hat in ih rem Berufsleben keine Diskrimi-nierung, aber viel fältige Unterstützung erfahren – und zwar sowohl von ihrem Chef als auch von ihrem Mann. Probleme für Ärztinnen insgesamt sieht sie in dem Mangel an Teilzeitstellen, Kinderbe-treuungsmöglichkeiten und Wiedereingliederungs-chancen nach einem Erziehungsurlaub. Gleichwohl gibt es in der Medizin ihrer Ansicht nach inzwischen genügend qualifizierte Frauen auch für Führungs-positionen: „Erfolg und Karrie re ist daher nicht schwierig für die Frauen, sondern primär für die Männer, die sich mit diesen engagierten und quali-fizierten Frauen auseinandersetzen müssen.“

Quelle: Marburger-Bund-Broschüre Ärztinnen 2002.

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OffiziellerBegrifffürdieSpezialisierungzumFacharztvonÄrztinnenundÄrzten.ZuständigfürdieRegelungderWeiter­bildungistdiejeweiligeÄrztekammer,dieaufderGrundlagegesetzlicherRah­menbestimmungeneineWeiterbildungs­ordnungerlässt.DieseWeiterbildungs­ordnungbedarfderZustimmungderjeweiligenAufsichtsbehörde(desGe­sundheits­oderSozialministeriumsdesLandes).DieWeiterbildungbeginntnachderAp­probationunddauert–jenachFachge­biet,indemdieSpezialisierungerfolgensoll–zwischenfünfundsechsJahren.ImAnschlussandieFacharztprüfung,diedieWeiterbildungabschließtundVoraussetzungfürdieFacharztanerken­nungist,kannderArztnocheineZu­satzweiterbildungineinerSubspezialitätergänzen.DieWeiterbildungsordnungenderLan­desärztekammern werden koordiniertdurchdieMuster­Weiterbildungsordnung(MWBO),diederDeutscheÄrztetagberätundbeschließt.DieLandesärztekammernsindzwarnichtverpflichtet,sichandieMWBOzuhalten.EinegemeinsameBa­sisinderMWBOstelltaberzumBeispiel

sicher,dasseineFacharztanerkennungauseinemBundeslandohneProblemeineinemanderenBundeslandanerkanntwird.Nochwichtigerist,dassWeiterbil­dungszeiten,dieein inWeiterbildungbefindlicherArztineinemBundeslandabgeleistethat,ineinemanderenBundes­landbeieinemStellenwechselauchan­erkanntwerden.Die ärztliche Weiterbildung geschiehtberufsbegleitend.EsgehtdabeiumdieErfahrung,dieeinjungerArztimRahmendererstenJahreseinerBerufstätigkeitsystematisiertsammelt.UmdieAnerken­nungalsFacharztzuerhalten,müssenüblicherweisebestimmtezahlenmäßigeMindestanforderungenerfülltwerden.Die Landesärztekammern bestimmenauch,welcheMindestanforderungendieWeiterbildungsstättenerfüllenmüssen,damitZeiteneinerärztlichenTätigkeitdort für die Weiterbildung anerkanntwerden.DieAnerkennungdieserWeiter­bildungsstätten–insbesondereKranken­häuser und Praxen niedergelassenerÄrzte–erfolgtebensowiedieAnerken­nungderweiterbildendenÄrzteebenfallsdurchdieLandesärztekammer.ImUnterschiedzurWeiterbildungmeintderBegriffderFortbildungdieinderärztlichen Berufsordnung verankertelebenslangeVerpflichtungeinesArztes,

seinWissenundseineFertigkeitenje­derzeitaufdemStanddesmedizinischenWissenszuhalten.Außerhalbderärzt­lichenRegelungenzurWeiter­undFort­bildungwerdendieBegriffehäufigmitandersartigenBedeutungenverwendetbzw.Weiter­undFortbildungwerdensynonymbenutzt.

Weiterbildungs­ordnungAufgrundlandesrechtlicherRegelungenvondenÄrztekammernerlasseneundvomzuständigenAufsichtsministeriumzu genehmigende rechtsverbindlicheOrdnungfürdieAbsolvierungeinerWei­terbildung.ÄrztlicheWeiterbildungbe­inhaltetdasErlernenmedizinischerKennt­nisse,ärztlicherFähigkeitenundFertig­keitennachabgeschlossenerärztlicherAusbildungundErteilungderBerufser­laubnis.DieWeiterbildungsordnungde­finiertdieeinzelnenGebieteundregeltdieWeiterbildungszeitenund­inhalte,uminGebietendieQualifikationalsFacharztunddaraufaufbauendeineSpezialisie­rung in Schwerpunkten oder in einerZusatz­Weiterbildungzuerhalten.

Prof. Dr. Uwe K. Preusker

ist als Journalist und Publizist sowie Modera-tor und strategischer Begleiter im Gesund-heitswesen tätig.Er ist Herausgeber des seit 2003 erscheinen-den Hintergrundinformations dienstes „Klinik Markt inside“ (medhochzwei Verlag, Heidel-berg, ISSN: 1613-0502. 3-Monats-Schnupper-abo: 99,- Euro.

Preusker (Hrsg.): Lexikon des deutschen Gesundheitssystems, 3., neu bearb. Aufl., XXVIII, 504 Seiten, Hardcover mit Online-Einzelplatzlizenz, 119,95 EuroISBN: 978-3-86216-006-8medhochzwei Verlag

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C.H.BECKwww.chbeck.de

„Wer die Geschichte der An-schläge vom 11. September 2001 verstehen will, wer verstehen will, warum Barack Obama manches gegebene Versprechen noch nicht eingelöst hat – die Schließung von Guantanamo etwa – wer die Entwicklungen verstehen will nach dem gewalt-samen Tod Osama bin Ladens – der sollte ‚9/11 – Der Tag, die Angst, die Folgen‘ lesen. Ein hervorragendes Buch!“Mirko Smiljanic, Deutschlandfunk

280 Seiten, 26 Abbildungen, 1 Karte. Gebunden € 19,95 ISBN 978-3-406-61244-2

„Greiner zeigt eindrucksvoll, wie stark der Krieg gegen den Terror die demokratischen Werte und Insti-tutionen der USA beschädigt hat.“Christian Hacke, Die Welt

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DieklassischeMethode,umherauszu­finden,obeinBewerberdemAnforde­rungsprofildesAusbildungsbetriebesentspricht,lautet:WirmacheneinInter­viewundvielleichtnocheinpaarTests(Rechtschreibung,Mathematik).GibtesAlternativen?Ja,diegibtes.DasAssessment­Center (AC) ist ein seitlangemetabliertesVerfahren,dasver­spricht,wesentlichgenauerinderAna­lysevonBewerbernzusein.DiesesVerfahrenistzugegebenermaßenrechtaufwendig–sowohlzeitlichalsauchfinanziell.

Waswäre,wenneseinenMittelweggäbe,derfundiertereErgebnissebeiüberschaubaremZusatzaufwandermög­lichte?DiesenWeggibtes:Erbestehtdarin,dasAuswahlgesprächmitAuf­gabenausdemACanzureichern.Mankönntesomitvom„InterviewPLUS“sprechenoderabereinfachvom„Mini­AC“.DessenzentraleElemente(Rollen­spiele,Vorträge,Mini­Fallstudien)undAbläufestelltdieserArtikelvor.

1. Rollenspiele im Mini-AC

ImRollenspielerhältderKandidateineAufgabe,dieerimGesprächmiteinemGegenüber lösen muss. Sowohl derKandidatalsauchseinGegenparterhal­tenInformationenzuihrenjeweiligenRollen.DerGegenpartwirdzumeistvoneinemBeobachterübernommen.Mög­lichistaberauch,einenälterenAuszu­bildendenoderTrainermitderAufgabedesRollenspielpartnerszubetrauen.AlleanderenInterviewersindfürdieDauerdesGesprächsnichtaktiv,sondernbe­obachten.

WannimmerSiediesozial­kommunika­tivenFähigkeitendesKandidatenaufdieProbe stellen wollen, lassen sich imRollenspielnützlicheErkenntnissege­winnen.ZufolgendenAspektenkanneinRollenspielAufschlussgeben:•allgemeinekommunikativeFähigkeiten,•NatürlichkeitimUmgangmitMenschen,•verkäuferischesGeschick,•Extravertiertheit,

•sprachlicherAusdruck,•Einfühlungsvermögen,•Durchsetzungsfähigkeit,•Selbstbewusstsein,•Konfliktfähigkeit.

UndnochgezielterkönnenSieaufFol­gendesachten:•Umgangsformen(GutenTag!Bitte!

Danke!AufWiedersehen!),•zuhörenkönnenundausredenlassen,•ZugewandtheitzumGesprächspartner,•Augenkontakt,•Gesichtsausdruck,•Körperhaltung.

ZujedemAusbildungsberuf,indemmanvielmitMenschenzutunhat,gehörteinRollenspielinsBewerbungsverfahren.DieArtundWeise,wiewirmitMenschenumgehen, hat sehr viel mit unsererPersönlichkeitzutunundistdahernach­träglich–z.B.währendderAusbildung–wenigzubeeinflussen.SiesolltenalsoaufNummersichergehen.Dasrecht­fertigtdenzusätzlichenAufwand.

Auszubildendeauswählen:DasMini­Assessment­CenteralsMittelwegzwischenInterviewundAC

Am Beginn jedes Auswahlprozesses steht die Frage nach dem Anforderungsprofil: Welche Fähigkeiten sollte der Auszubildende mitbringen? Wie sollte er sein, um die Ausbildung erfolgreich abschließen zu können? Wie sollte er sein, um nach Abschluss der Ausbildung übernommen zu werden?

VonAlexanderPauly

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NatürlichgibtesGrenzenundSchwie­rigkeitenbeimEinsatzvonRollenspielen.SosindRollenspieleimmerkünstlicheSituationenundspiegelndieRealitätnieperfektwider.Dieskanndazuführen,dasseinKandidatsichimRollenspielnichtsozeigt,wieesseinemnatürlichenVerhaltenentspräche.DahersolltemanbeiderGestaltungeinesSzenariossowiebeiderDurchführungbestimmteAspektebeachten.DiesewerdenimFolgendennähererläutert.

Rollenspiele entwickeln

FüreinRollenspielbenötigenSieInfor­mationenüber•dieBeobachtungskriterien,•dasThema,•dieRahmenbedingungen/dasSzenario,•diePersonen/dieRollen,•möglicheStörungen/Hürden.

WieinjederAufgabeoderÜbungsolltenSiezunächsteineklareVorstellungdavonhaben,wasSiesehenundhörenmöch­ten.WiesolltederBewerberreagieren?WelchesVerhaltensollteerzeigenkön­nen?Esgehtdabeinichtdarum,ihmbestimmteWorteindenMundzulegen.DieRollenspielsituationsollihmvielmehrdieMöglichkeitgeben,zuzeigen,wieereineerfolgskritischeSituationmeisternwürde.BeispielefürmöglicheSzenariensind:•„Verkaufen Sie dem Kunden diese

Taschenlampe/diesesHandy/dieseArmbanduhr.“ (Beziehungsaufbau,Kontaktstärke,Überzeugungskraft,ar­gumentierenkönnen)

•„EinigenSiesichmitIhremBüronach­barn,obdasFenstergeöffnetodergeschlossenseinsoll.“(Konfliktbereit­schaft,Einfühlungsvermögen,Durch­setzungsstärke)

•„EinigenSiesichmitIhremKollegen,wervonIhnenFreitagnachmittagfrühergehendarf.“(Konfliktbereitschaft,Ein­

fühlungsvermögen, Durchsetzungs­stärke,Selbstbewusstsein)

•„GewinnenSieIhreAuszubildenden­Kollegendafür,gemeinsamdieAußen­anlagenzureinigen/einegemeinsameFeierzuorganisieren.“(Überzeugungs­kraft,argumentierenkönnen)

BeschreibenSiedazukurzdiewichtigs­tenRahmendaten:•WofindetdasGesprächstatt?•WasbefindetsichindemRaum/der

Halle?•SindanderePersoneninderNähe?•AnwelchemTagundumwelcheUhr­

zeitfindetdasGesprächstatt?•WieisteszudemGesprächgekommen?•Wiegehteslos?•Werkommtaufwenzu?

DieRollensinddiedesBewerbers,derzumeistsichselbstspielt,sowiediedesGesprächspartners.Esistnichtsinnvoll,sichinderKürzederZeitmitlangenRollenbeschreibungenaufzuhalten.FürdenGesprächspartnersolltenallerdingseinigeHintergrundinfosskizziertwerden.AusdiesenkannerseinVerhaltenbe­gründenundkleinereHürdenfürdenKandidateneinflechten.

HürdensindInformationen,diegeeignetsind,denKandidatenzuirritieren,sodasserimSpielflexibelreagierenmuss.Sowirdsichergestellt,dassernichtnach

„SchemaF“vorgehenkann.BeiAuszu­bildendensolltehiersehrdosiertvor­gegangenwerden.InderRegelreichtschoneinsehrgeringesMaßanKon­frontationaus.

Rollenspiele durchführen

Fürdie Instruktionempfiehltsich fol­gendesVorgehen:1)ErläuternSiedemKandidaten,dass

SiejetzteinkurzesRollenspielmitihmmachenmöchten,indemSieseine

kommunikativenFähigkeitenbeobach­tenwollen.

2)HändigenSieihmdieAufgabenstel­lungschriftlichaus.Diesesolltesehrkurzgehaltensein.

3)LesenSiedieAufgabenstellunglautvor.4)ErläuternSiedasSzenarioinkurzen

undprägnantenSätzen.5)StellenSiedemKandidatendenRol­

lenspielpartnervor.6)FragenSienach,obbisdahinalles

verstandenwurde.7)NennenSiedieZeit,diefürdasRol­

lenspielzurVerfügungsteht.Verein­barenSie,ggf.einZeichenzugeben,wennfünfMinutenumsind.

8)GewährenSiejenachThemazweibisdreiMinutenVorbereitungszeit(Stel­lenSieSchreibmaterialdafürzurVer­fügung).

DieDurchführungsteuernSiewiefolgt:1)BeginnenSiedasSpielmiteinerdeut­

lichenRegieanweisung.(„Siebegin­nenbitteanderTür.IhrGesprächs­partnersitztdortdrübenamTisch.“)

2)BeobachtenSieundprotokollierenSie Ihre Beobachtungen. Was fälltIhnenauf?WelcheHinweiseaufgüns­tigesoderungünstigesVerhaltense­henundhörenSie?

3)BeendenSiedasSpielnachderver­einbartenZeit.

4)DankenSiedemKandidatenfürseineTeilnahmeandemRollenspielundbittenSieihn,wiederPlatzzunehmen.

NachdemRollenspielbietetessichan,einekurzeSelbsteinschätzungdesBe­werberseinzuholen.

2. Vorträge im Mini-AC

BeieinemVortragerhältderBewerberdieGelegenheit,zueinembestimmtenThemafüreinenbestimmtenZeitraumvordenBeobachternzusprechen.ImAnschlussstellendieBeobachterFragenzumReferat.

EinVortragermöglichtesIhnen,wert­volleHinweiseüberdiesprachlichenFähigkeitendesKandidatenzusammeln.Sieerkennen,oberinderLageist,zueinembestimmtenThemaBegeisterungzuversprühen,underfahrenvielüberseineanalytisch­kognitivenFähigkeiten.WennSiedasThemaentsprechendwäh­len,könnenSiezudemBasiswissenIhresArbeitsbereichsabfragen.ZufolgendenAspektenkanneinVortragAufschlussgeben:•Extravertiertheit,•sprachlicherAusdruck,

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„Prädikat: Besonders wertvoll“ NJW – Neue Juristische Wochenschrift

Das Steuerstrafrecht stellt an den Praktiker hohe Anforderungen. Welche Tatbestände kennen Steuerstrafrecht und -ordnungs-widrigkeitenrecht? Welche Aufgaben und Befugnisse haben Steuerfahndung, Staatsanwaltschaft, Gerichte, Bußgeld- und Strafsachenstellen? Die Autoren gehen auf wichtige steuerstraf-rechtliche Themen ein und verbinden sie mit ausführlichen praktischen Hinweisen für die Verteidigung. Erläutert werden die Aufgaben und Befugnisse des steuerlichen Beraters während des parallel laufenden Besteuerungsverfahrens ebenso wie die-jenigen des Verteidigers im Steuerstrafverfahren. In der Neu-auflage an die aktuelle Rechtslage angepasst.

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•Selbstbewusstsein,•Strukturiertheit,•Begeisterungsfähigkeit,•Motivlage(jenachThema),•Zielorientierung(jenachThema),•Basiswissen in einem Fachgebiet

(jenachThema),•Allgemeinwissen(jenachThema).

UndnochgezielterkönnenSieaufFol­gendesachten:•Augenkontakt,•ZugewandtheitzumGesprächspartner,•Gesichtsausdruck,•Körperhaltung,•Lebendigkeitimkörpersprachlichen

Ausdruck(Gestik),•Formulierungen,•AussagenzueinemFachthema.

EinVortragbietetsichbeiAuswahlver­fahrenfürkaufmännischeAusbildungs­berufean.Fernerüberalldort,wogutersprachlicherAusdruckundeingewissesMaßanExtravertiertheiterwartetwerden.

Vorträge gestalten

FüreinenVortragbenötigenSieInfor­mationenüber•dieBeobachtungskriterien,•dasThema,•dieRahmenbedingungen.

LegenSiezunächstfest,welchemZweckdieVortragssituationdienensoll.IstfüreinenAuszubildendeninIhremUnter­nehmeneinbreitesAllgemeinwissenwichtig? Sollte er ein gewisses tech­nischesKnow­howmitbringen?OderstehtfürSiedersprachlicheAusdruckimVordergrund?WählenSiedanachdasThemaaus.BeispielefürmöglicheThe­mensind:•„StellenSieunsIhrwichtigstesHobby

vor.VersuchenSie,unsdafürzube­

geistern.“ (Begeisterungsfähigkeit,Kontaktstärke,Überzeugungskraft,En­gagement)

•„StellenSiesichpersönlichvor.WashatIhneninderSchulebesondersge­fallen,wasweniger?WasmachtIhnenammeistenSpaß?“(Zielorientierung,Motivlage,Engagement,Strukturiert­heit)

•„BeschreibenSieeinemFreund/IhrerSchulklasseunserUnternehmenundwasSieinderAusbildunglernenwer­den.“(Zielorientierung,Strukturiertheit,Aufnahmefähigkeit)

•„WasistdieWeltwirtschaftskriseundwelcheAuswirkungenhatdiese?“(All­gemeinbildung, breites politischesInteresse,sprachlicherAusdruck,Zu­sammenhängeerkennen,Strukturiert­heit)

•„WiefunktionierteinAutomotor/einFlaschenzug/dasInternet?“(technischeVorbildung,Strukturiertheit)

SiekönnendenBewerberdasThemaauchselbstwählenlassen,z.B.:„Über­raschenSieunsmiteinemVortragzueinemThema,dasIhnenwirklichamHerzenliegt.“InjedemFallsolltenSie

eineoderzweiAlternativenzurWahlstellen.

LegenSiefest,wielangederVortragdauernsoll.Esempfiehltsich,eineOber­undeineUntergrenzefestzulegen.EinguterRahmensinddreibisfünfMinuten.Zuempfehlenistaußerdem,dieThe­menstellungbereitsmitderEinladungzumGesprächzuvergeben.Damitspa­renSievielZeitundderKandidathatdieChance,sichintensivmitdemThemaauseinanderzusetzen.

LegenSiezudemfest,obderVortragimSitzenoderimStehengehaltenwer­densoll.StehenistindenmeistenFäl­lenfordernder.DürfenStichwortzettelgenutztwerden?UndüberlegenSie,mitwelchenFragenSieandenVortragan­knüpfenmöchten.

Vorträge durchführen

Fürdie Instruktionempfiehltsich fol­gendesVorgehen:1)ErläuternSiedemKandidaten,dass

erjetzteinenVortraghaltensollundaufwasSiedabeiachtenwerden.

2)FallsSiedieAufgabemitderEinla­dungvergebenhaben,fragenSiekurznach,welchesThemaergewähltundwieerdieAufgabeverstandenhat.FallsersichjetztaufdenVortragvor­bereitensoll,nennenSieihmdieZeit,dieihmdafürzurVerfügungsteht.

3)KlärenSie,obesnochVerständnis­fragengibt.

4)NennenSiedenZeitrahmen.Verein­barenSieggf.einZeichenzugeben,wennfünfMinutenumsind.

DieDurchführungsteuernSiewiefolgt:1)LeitenSiedenVortragmiteinerdeut­

lichenRegieanweisungein.(„Bittesu­chenSiesicheinefreieStellevoruns,vonderausSiesprechenmöchten.“)

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2)HörenSieaufmerksamzu.VersuchenSie,währenddesVortragsnichtzuvielmitzuschreiben,daswirktsehrirritierend.WasfälltIhnenauf?WelcheHinweiseaufgünstigesoderungüns­tigesVerhaltensehenundhörenSie?

3)NachdemEndedesVortragsspendenSie dem Kandidaten ehrlichen Ap­plausundbedankenSiesichfürseineDarbietung.

4)BittenSieihn,wiederPlatzzunehmen.

AnschließendstellenSieFragenzumVortrag.Hieristeswichtig,mitehrlichemInteresseheranzugehenundnichtmitnachforschendemEifer.ZumAbschlusskönnenSieeinekurzeSelbsteinschät­zungdesBewerberseinholen.

3. Mini-Fallstudien im Mini-AC

IneinerFallstudiewirddemKandidateneineProblemsituationgeschildert.Erwirdgebeten,diesesProblemmitdenihmzurVerfügungstehendenMittelnundInformationenzulösen.FürdieBe­obachteristnebenderLösungselbstvorallemderLösungsweg,dieHeran­gehensweise,vonInteresse.SelbstverständlichsinddieMöglichkeiten,fachlichesKnow­howzubeurteilen,indieserAufgabenart,wieinjederanderenauch, bei Auszubildenden begrenzt.Begrenzt, aber durchaus in Maßenvorhanden.DenkenSiez.B.anIT­naheAusbildungsberufe,indenendieBewer­bernichtseltenmiteinemreichenVor­wissenandenStartgehen.Trotzdemsolltefachspezifischnichtzuvielvoraus­gesetztwerden.Interessantkönnteesabersein,nachbestimmtenz.B.physi­kalischenodermathematischenGrund­prinzipienzuschauen.KenntderBewer­berimgewerblich­technischenBereichGrundzügederMechanik(z.B.dasFla­

schenzugprinzip)?UndbeherrschteinangehenderBankkaufmannDreisatzundProzentrechnung?WiehochSiediefachlicheMesslattelegen,hängtwiederumvonIhremAnforderungs­profilab.InjedemFallkönnenSieaberdasAugenmerkdarauflegen,wiederKandidatzuseinerLösunggelangt.Wel­cheInformationenverknüpftermiteinan­der?WelcheFragenstellterundwelcheZusammenhängeerkennter?

ZufolgendenAspektenkanneineMini­FallstudieAufschlussgeben:•analytisch­logischeFähigkeiten,•konzeptionelleFähigkeiten,•Problemlösungsstrategien,•Arbeitsstil,•PlanungundOrganisation,•Kreativität,•räumlichesVorstellungsvermögen,•UmgangmitZahlen,•Konzentrationsfähigkeit.UndnochgezielterkönnenSieaufFol­gendesachten:•StelltderBewerberdierichtigenFragen?•ErkenntundverstehterdasProblem?•ErkennterrelevanteZusammenhänge?•ErkennterunwichtigeInformationen?•WelcheVermutungenzuProblemur­

sachenstellteran?•Erkennen Sie einen roten Faden in

seinenAusführungen?•WelcheLösungbieteteran?

Mini-Fallstudien entwickeln

FüreineMini­FallstudiebenötigenSieInformationenüber:•dieBeobachtungskriterien,•dasThemaplusmöglicheLösungsan­

sätze.Wie bei Rollenspielen und VorträgenmüssenauchbeiMini­Fallstudiendie

Hausaufgabenerledigtwerden.Dasbe­deutet,dassSiesichmitdenAnforde­rungenanIhrekünftigenAuszubildendenauseinandersetzenmüssen.BesonderswichtigsindindiesemFalldieÜberle­gungenzumgewünschten fachlichenVorwissen.Wieobenbeschrieben,gilteshier,dasrichtigeMaßzufinden.Beispiele für mögliche Aufgabenstel­lungensind:•„AlsAuszubildenderwerdenSiege­

beten, für unser Unternehmen alsAusbildungsbetriebzuwerben.WiewürdenSiemöglichstvieleSchüle­rinnenundSchülerfürunsbegeistern?“(Kreativität,Extravertiertheit)

•„SiewollenmöglichstschnelldenBetriebkennenlernen.WiewürdenSiesichschlaumachen?WaswäreIhnenwichtigzuwissen?“(Zusam­menhängeerkennen,vorausschauendplanen)

•„StellenSiesichvor,SiemüssteneingroßesBauteil(3mx1,5mx1,5m;150kg)insBürogebäudeinden2.Stocktransportieren.Wiewürdensievor­gehen?“(Kreativität,räumlichesVor­stellungsvermögen,Problemlösungs­strategien)

SeienSiegroßzügiginderBeurteilungderLösung.LegenSiesichimVorfeldkeinesfallsaufgenaueineMusterlösungfest.VieleWegeführennachRom.Er­gründenSielieberimGespräch,wassichderBewerberbeiseinerLösunggedachthat.SobaldIhnendasnachvoll­ziehbarerscheint,wäredasErgebniseherpositivzubewerten.

Mini-Fallstudien durchführen

Fürdie Instruktionempfiehltsich fol­gendesVorgehen:1)ErläuternSiedemKandidaten,dass

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Alexander Pauly

ist Experte für Mitarbeiterführung und Teamentwicklung. Seine Kunden trainiert und berät er, ergebnisorientiert zusammenzuarbei-ten. Unter www.teams-erfolgreich-fuehren.de finden Interessierte regelmäßig aktuelle Beiträge und Angebote zu diesen Themen. Kontakt: Alexander Pauly, trainsform, Alte Bielefelder Straße 1, D-33824 Werther, [email protected]

Schritt Inhalte ZeitEinstieg Begrüßung

SmallTalk,umdasEiszubrechenOrientierung/Überblick:WaswirdindiesemInterviewaufdenBewerberzukommen?

5Min.

Interview­PhaseI FragenzumberufsbezogenenInteresseFragenzuMotivenderBerufswahlFragenzuvermutetenTätigkeitsanfor­derungen

5Min.

Vortrag InstruktionDurchführungRückfragen

15Min.

Rollenspiel InstruktionDurchführungSelbsteinschätzungdesTeilnehmers

15Min.

Fallstudie InstruktionDurchführung

10Min.

RealistischeTätig­keitsinformationen

InformierendesBewerbersüberAuf­gabenundüberdasUnternehmen

5Min.

Interview­PhaseII OffeneFragen(z.B.zurBiographiedesBewerbers)FragendesBewerbers

10Min.

Abschluss WeiteresVorgehenDankfürdieLeistungVerabschiedung

5Min.

Quelle: Handbuch PersonalAusbilden, Deutscher Wirtschaftsdienst

Sie ihm jetzt eine Aufgabe stellenwerdenundaufwasSiedabeiachtenwerden.

2)StellenSiedieAufgabe;händigenSieggf.einAufgabenblattaus.

3)BittenSiedenKandidaten,sichnunmitderAufgabeauseinanderzusetzen.BittenSieihn,lautzudenkenundalleseineLösungsansätzeoffenzulegen.

4)WeisenSieausdrücklichdaraufhin,dasserFragenstellendarf,umfeh­lendeInformationenzuerhalten.

DieDurchführungsteuernSiewiefolgt:1)HörenSieaufmerksamzu.Fördern

SielautesDenken,indemSieaktivzuhören.

2)HaltenSieStilleaus.UnterbrechenSienichtvorschnelleineGedanken­pause.

3)WennsichderKandidatineineSack­gassemanövrierthat,fragenSiebe­hutsamnach.OderführenSieihnzuseinemletztenGedankenzurück(„Siesagtengerade…“).

4)BeantwortenSieFragendesKandi­datenmitgebührenderKürze.

5)GuteFragenandenKandidatensindz.B.:WiesindSieaufdieseIdeege­kommen?WashaltenSiefürdenKerndesProblems?WashättenSieaußer­dem noch tun können? WelcheSchwierigkeitenerwartenSie?

4. Dramaturgie des Mini-AC

DiehiervorgestelltenElementedesMini­AClassensichinverschiedenerWeisekombinierenundineinesinnvolleAb­folgebringen.WelcheModuleSiewäh­

lenundmitwelchenThemenSiedieAufgabenfüllen,hängtsehrwesentlichvondenAnforderungenIhresUnterneh­mens,aberauchvondemjeweiligenBerufsbildab.VorheroderimAnschlusskönnenzudemnochTestmodule(Ma­thematik, Rechtschreibung) ergänztwerden.DiefolgendeTabellezeigteinemöglicheVariante.

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Jens Marquardt

Kaufmännischer LeiterSchweitzer Fachinformationen

WirkönnenesfasttäglichindenZeitungenlesen:InDeutschlandstehenwirvoreinemdemographischenProblem.EsfehltNach­wuchsinvielenGegendenundBereichen;eswirdunsanFachkräftenmangeln.NachdiesenwerdenUnternehmenzukünftigsehrvielintensiversuchenmüssen.DieAusbildungeigenerFachkräfteisteinpro­batesMittel,diesemMangelzubegegnen.UndeineguteInvestitionindieZukunft.Die Firmen unter dem Verbund vonSchweitzerhabeneinelangeTraditioninderAusbildung,siewidmensichdemNachwuchsnichterst,seitesdenFach­kräftemangelgibt.DieGoetheBuchhand­lungetwaistseitüber50Jahrenununter­brochen Ausbildungsbetrieb, auch inwirtschaftlichschwierigenZeiten.Derzeit sind 21 Auszubildende beiSchweitzerunterVertrag,imHerbstwer­denvierweiteredazukommen.Diealler­meistenkönnenwirnachihrerAusbildungauchübernehmen.EtlicheunsererfrüherenAuszubildendenarbeitenheuteinSchlüs­selstellungen:sindProjektmanager,Kun­denbetreuer,IT­Spezialisten.SieleistendamiteinenganzhervorragendenBeitragzurZukunftsfähigkeitvonSchweitzer.WirbrauchenimmerwiederfrischeGedanken,neueIdeen,eineandereSichtaufeinge­fahreneProzesse.VielBerufserfahrungistgutundgibtSicherheitundVertrauen;kombiniertmitderFrischeunddemwa­chenBlickunsererAuszubildendenent­stehteineBewegungnachvorn.DieneueAusbildungsverordnungfürBuch­händlerkommtdenAnforderungenun­seres Unternehmens entgegen: mehrFokusaufProjektarbeit,dieFörderungvonFähigkeitenimbuchhändlerischenE­Busi­ness, die grundsätzliche Stärkung voneigenverantwortlichemArbeiten.WirwerdeninKürzeauchAngebotefürAuszubildendeinanderenBerufsfeldernwiezumBeispielIT­System­Elektroniker

undFachinformatikerunterbreitenkönnen,die unseren zukünftigen Bedarf an IT­Spezialistendeckenkönnen.UndnatürlichgiltesnichtnuraufneueKolleginnenundKollegenzusetzen.WirhabeninunseremUnternehmen590Mit­arbeiter,diezusammenüber6.700JahreBerufserfahrungbeiSchweitzerverfügen.ImSchnittliegtdieBetriebszugehörigkeitbeigut11Jahren.EinmächtigerSchatz.DaabereinegroßartigeVergangenheitnochkeinGarantfüreineebensolcheZu­kunftist,mussauchdieWeiterbildungeinenhohenStellenwerthaben.DieAn­forderungenandenBerufdesBuchhänd­lerswandelnsichrasant.EinmalvorJah­renErlerntesreichtheuteoftnichtmehraus.DieneuenBegrifflichkeitenrundumdaselektronischeGeschäft,diegewach­senenAnforderungenunsererKunden,dasDenkeninWertschöpfungskettenundnicht mehr in Einzelschritten sind an­spruchsvolleHerausforderungen.DerBerufdesBuchhändlersselbstwirdimmerstärkervonIT­Themengeprägt.Mitdem–allmählichen–RückzugderPrintweltsindKompetenzenrundumE­Ressourcengefordert,sowohldiePro­duktederVerlagealsauchunsereeige­nensindzudurchdringen.UmdieseProdukte herum werden Dienstleis­tungenfürKundenerbracht:u.a.elek­tronischeInformations­,Beschaffungs­undAbrechnungsprozesse,BeratungvorOrt,First­Level­Support.DaswerdeninZukunftunsereHaupterlösquellensein.VonVerlagskonditionenlässtsichschonheutenurnochknappleben,aberbereitsnichtmehrinvestieren.DieBereitschaftunsererKundenzumBezahlenderneuenProdukteundDienstleistungenwirdsehrstarkvonderQualitätdieserProdukte(inBezugaufHandhabungundZuver­lässigkeit)undderExzellenzunsererArbeitdarumherumabhängen.

NunhabenwirnichtnurAnforderungenundErwartungenanunsereMitarbeiterundAuszubildenden.SondernunserUn­ternehmenmussdasUmfeldschaffen,indemsolcheLeistungenmöglichsind.Wirbauenander„lernendenOrganisation“:u.a.ständigeSchulungenaneigenenundVerlagsprodukten,WebinarezuProzess­abläufen,zumUmgangmitEDI,Verkaufs­trainingsundeinigesmehr.WirwerdenArbeitsorteundArbeitszeitenflexibilisieren,dieBeteiligungvonMitarbeiternanEnt­scheidungsprozessenverstärkenundnichtzuletztdieAusstattungmittechnischemGerätaufneuemStandhalten.DasalleskostetersteinmalGeld.UndbrauchtZeit.Wirsindüberzeugt,dassdieseAnstrengungenFrüchtetragenwerdenunddieInvestitionsichletztlichlohnt.Be­kräftigenkönnendasunsereKunden.Da­raufvertrauend,freuenwirunsaufdennächsten Schwung Auszubildende imHerbst.EinenMangelanFachkräftenwirdesbeiSchweitzernichtgeben.

Schweitzerbildetaus.Undweiter.

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menesverstanden,dasgesellschaftlicheLebeninKölnmitzuprägen.SogehörtezumBeispielderdemHauseangehörigeBuchhändlerKarlKellerimJahre1959zu den Gründungsmitgliedern derGERMANIAJUDAICA.Diewissenschaft­licheSpezialbibliothekzurGeschichtedesdeutschsprachigenJudentumsistaktuell mit etwa 80.000 Bänden diegrößteSammlungaufdiesemGebiet.DieGERMANIAJUDAICAstehtheuteKölnerLesernsowieForschernausderganzenBundesrepublikunddemAus­landoffen.

Mit starken Wurzeln weiter wachsen

Seit1978gehörtWitsch+BehrendtzuderUnternehmensgruppe„SchweitzerFachinformationen“inMünchenundistindiesemstarkenVerbundbestensaufdieZukunftvorbereitet.DurchdieFusionmitderBuchhandlungBehrendtimJahr2001isteineweitereprospe­rierendeUniversitätsbuchhandlungmitStandortinBonnhinzugekommen.

DerSchwerpunktbeiderHäuserliegtvonjeherinderArbeitmitwissenschaftlicherLiteratur.DassWitsch+Behrendtlang­jährigeundumfangreicheKontaktezuden Universitätsbibliotheken vor Ortpflegt,liegtsomitaufderHand.DabeigestaltendieüberliefertenStrukturenderaltenUniversitätenKölnundBonndas

Wie jede gute Universitätsbuch-handlung ist auch Witsch + Behrendt Anlaufstelle für die unterschied-lichsten Anforderungen und Bedürfnisse. Und das nicht nur in den Ladengeschäften im persön lichen Gespräch mit den Kunden. Denn was die wenigsten Besucher in den Filialen wissen: Hinter Schaufenstern und Bücher-regalen verbirgt sich ein breit aufgestelltes Unternehmen, das sich als zuverlässiger Service-partner für Bibliotheken, Ver-waltungen und Firmenkunden etabliert hat. Das Leistungs-

portfolio ist vielseitig und exakt auf die Anforderungen der an-spruchsvollen Geschäfts kunden zugeschnitten. Dabei wird Service ganz groß geschrieben – zum Teil schon ab 4:30 Uhr morgens.

BeiWitsch+BehrendtblicktmanaufeinedynamischeUnternehmensgeschichtezurück.DieAnfängedermodernenBuch­handlungvonheutelassensichbisindieMittedesletztenJahrhundertszu­rückverfolgen. Gegründet wurde dieBuchhandlungWitschalsDr.JosephC.WitschUniversitätsbuchhandlunginKöln.VonAnfanganhatdasUnterneh­

Witsch+BehrendtschreibtGeschichteEineErfolgsstorymithistorischenWurzelnundhervorragendenZukunftsperspektiven

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Geschäftfacettenreich.DasNebeneinan­dervonbiszu150Universitäts­undInsti­tutsbibliothekenaufdemCampussetzteinepräziseLogistikvoraus.SchrittfürSchrittistmanbeiWitsch+Behrendthiergewachsen–undhatdieVertriebsseitekontinuierlichundanderPraxisorientiertweiterentwickelt.DieBuchhandlunginKölnliegtinmitteneinesstudentischge­prägtenWohngebietsundnuretwa500mvomHauptgebäudederUnientfernt.InBonnbefindetsichnebendemLadenge­schäftamHofsogareinWitsch+Beh­rendt­ShopdirektinderMensaanderRechtswissenschaftlichenFakultät–einAngebot,dasvondenStudierendenunddemLehrkörpersehrgeschätztwird.

AuchdieBritishLibrary,Max­Planck­,Fraunhofer­undHelmholtz­Institutelas­sensichwievieleandereakademischeGroßkundenvonWitsch+Behrendtbe­liefernundberaten.DerSchwerpunktliegthieraufAbonnements,BuchreihenundinternationalerFachliteratur.„WasnichtaufAnhiebzurVerfügungsteht,wirdvonunserenFachleutensorgfältigrecherchiert“,soGeschäftsführerThomasDohme.„DarunterTitel,diesospeziellsind,dasssiesicherinkeinemLaden­geschäftderWeltzufindensind.“InderRegelkanndasGewünschtebeschafftwerden.DafürmachensichdieMitar­beiterbeiWitsch+Behrendtstark–ganzgleich,wieaufwändigsichdieRecherchegestaltet.

Frühlogistik – das aufgeweckte Serviceangebot

DochnichtnurdieakademischeKund­schaftistbeiWitsch+BehrendtindenbestenHänden.AuchSteuerberaterundAnwaltskanzleien,einigeBundesmini­sterieninBonnundzahlreicheBehördenderEUgehörenzumfestenKundenport­folioderBuchhandlung.Nichtzuver­gessendieIndustrie­undBankkunden,dieöffentlicheVerwaltungunddieKölnerRundfunkanstalten.GeradedieserKunden­stammprofitiertbeiWitsch+BehrendtvoneinembesonderenServiceangebot:derFrühlogistikfürTageszeitungen.Da­mit in den großen Häusern die ge­wünschteAuswahlanZeitungenfrüh­zeitig,zuverlässigundimmerjeweilsaufdemrichtigenPlatzvorliegt,bedarfeseinesausgeklügeltenSystems.Diefri­schen Drucksachen werden vonWitsch+Behrendt konfektioniert, aufKundenwunsch entweder mit einempersonalisierten Nutzer­Etikett odereinemUmlauf­Etikettversehenundge­bündeltnachinternenAnlieferadressenfürdiedirekteinterneAusgabebereit­gestellt.„TeilweisefangenunsereKol­leginnenundKollegenhierum4:30UhrinderFrühan“,erklärtMichaelGrohe,Leiter der Kundenbetreuung beiWitsch+Behrendt.„Wiretikettierenbiszu1.400Tageszeitungen,diedannum6:00UhrandieKundengeliefertwerden.DasistKundenserviceaufdenPunkt–

darumistunsereFrühlogistikauchetwasBesonderes.“

Im Bereich E-Medien auf der Höhe der Zeit

Online­Datenbanken,E­JournaleundE­BooksspielenimBuchhandeleineimmergrößerwerdendeRolle.Sosindrund 37% aller NeuerscheinungenheutebereitsauchalsE­Bookerhältlich–imFachbuchbereichsogarumdie51%.NatürlichistmanbeiWitsch+BehrendtaufdieseEntwicklunglängstvorberei­tet.DasLeistungsangebotfolgtauchhierdemTrend–unddemAnspruchderKunden.DochüberzeugenSiesicheinfachselbst–ambestenbeimBesuchineinerderFilialen:

Witsch + BehrendtFach- und Universitätsbuchhandlungen

StandortKölnUniversitätsstraße1850937KölnTelefon022147697­0witsch@schweitzer­online.de

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Buchempfehlung:Isabel Haufschild

Ehemalige Auszubil-dende und jetzt in der E-Medien-Abteilung der Goethe Buch-handlung tätig.

RafikSchamiisteinAutor.Abernein,eigentlichistervielmehralseinAutor.RafikSchamiisteinGeschichtenerzäh­lerunddarumgehtesauchinseinemneustenBuch„DieFrau,dieihrenMannaufdemFlohmarktverkaufte“.BereitsseiteinigenJahrzehntenerfreuterseinenationaleundinternationaleLeserschaftmitseinenWerken.

In dem schmucken Büchlein erzähltRafikSchami,wieerzueinemErzählergewordenist.UndvorallemwaseinengutenErzählerseinerAnsichtnachüber­hauptausmacht.ManerfährtsehrPer­sönliches aus seinem Leben: seineKindheitinDamaskus,seineerstegroßeLiebeoderwohererdieInspirationenfürseineErzählungennimmt.AufdereinenSeitezeichnetRafikSchamisen­sible Momentaufnahmen aus seinerKindheit,andererseitsgreifterphilo­sophischeThemenauf,wiedieBedeu­tungvonMärchenundwiesieüber­hauptindieWeltkamen.

InderTitelgeschichteerzähltervonseinem Großvater und dem innigenVerhältnis,dasdiebeidenhatten.SeinGroßvaterwarebenfallseinGeschich­tenerzählerundsorgtebeiRafikSchamiundseinenzweiBrüdernfürvieleschlaf­lose Nächte – sehr zum Ärger ihresVaters.DieGeschichte,wieeineFrauihren Mann auf dem Flohmarkt ver­kaufte,bewirkte,dassderVatervonRafikSchamikurzdaraufseinerFraueinRadiokaufte.EinsehrwertvollesundteuresGeschenkzurdamaligenZeit.SiewareneinederwenigenFamilienindemViertel,diesichsoetwasleistenkonntenundsomitauchindenGenusskamen,alsdersyrischeRundfunkGe­schichtenaus1001Nachtübertrug.IndiesemZusammenhangerfährtmanaucheinigesüberdieÜbersetzungs­

geschichte,dieZensurgeschichteundeuropäischeundarabischeMärchen.RafikSchamisetztsichvorallemmitderBedeutungundWirkungfürErwach­seneundKinderauseinander.UmsichgleichdanachdenSprichwörternzuzu­wenden,diegeradeimarabischenRaumoftmitsehreinfallsreichenGeschichtenverbundensind.

InalldenJahrenistRafikSchamineun­malerzählendumdieErdegefahren.BeiRafikSchamiwirdnichtnureinfacheine Geschichte erzählt. Seine Ge­schichtensindgespicktmitvielenklei­nenAnekdoten,diedemGanzenLebeneinhauchen.AllesinallemschafftesRafikSchami,denLeserzufesseln,undwir lauschen gespannt seinen Ge­schichten.EristundbleibteinerderbestenErzählerderheutigenLiteratur.Alsounbedingtlesen!

RafikSchami,1946inDamaskusgebo­ren,lebtseit1971inDeutschland.SeineBücherwurdenin24SprachenübersetztundmitzahlreichenPreisenausgezeich­net.BeiHansererschienenzuletzt„WieichPapadieAngstvorFremdennahm“(2003), „Die dunkle Seite der Liebe“(2004),„DerKameltreibervonHeidel­berg“(2006),„DamaskusimHerzenundDeutschlandimBlick“(2006)und„DasGeheimnisdesKalligraphen“(2008).

Autor: Rafik SchamiTitel: „Die Frau, die ihren Mann auf dem

Flohmarkt verkaufte“Verlag: Heyne, 2010Seiten: 207Preis: 19,99 EuroISBN: 978-3-453-18284-4

Buchempfehlung

DieFrau,dieihrenMannaufdemFlohmarktverkaufte

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LesenSiegernLyrik?DanngehörenSiezueinergroßenGruppe,diesichaneinerderschönstenFormenderKunsterfreut.KennenSieaucheinGedichtauswendig?Vielleichtetwas,wasüberdieerstenZeilenvonSchillers„Glocke“oderdasKrächzendesPoe’schenRa­benshinausgeht?DanngehörenSieschon zu einer sehr viel kleinerenGruppe.UndwennSieebenfallsüber88Gedichtein3SprachenimHerzentragenwieeinenSchatz,danngibtesaußerIhnenvielleichtnocheineHandvoll.UndeinervonihnenistStéphaneHessel.

Stéphane Hessel, zuletzt durch dieStreitschrift „Empört euch!“ wiedermehrinsLichtgerückt,hateinBuchrausgebracht,welchesfürjedenLyrik­FreundeinewahreBereicherungseinwird.UndmitSicherheitauchfürjene,diesichvielleichtvorhernichtvieldamitbeschäftigthaben.

In„Ômamémoire“,wiedieseswun­derbareBuchheißt,erfährtderLeservielüberdieLiebeundTreueStéphaneHesselszurLyrik.Zuseinem88.Ge­burtstag entschloss sich Hessel, dieebenfalls88fürihnwichtigstenStückezusammenzutragenundzujedemdie­serWerkedieGeschichte,dieihndamitverbindet.

„Manche Gedichte wecken in mir ein besonderes Gefühl, und ich finde in ihnen etwas, das ich brauche.“

DochsindesnichtnurreinsubjektiveArgumenteundErklärungen,nein,viel­mehrwirdauchderganzeHintergrund,geschichtlichwiephilosophischundsoziologisch,beleuchtet.WiesohabenwirüberhaupteineVerbindungzurLy­rik?WiesogibtesWerke,wiebeispiels­weisealtekeltischeVerse,dieeinemeinenSchauerüberdenRückenlaufenlassen?WiesokönnensieunsereEmo­tionensobeeinflussen,wiesieestun?

UndnebenAntwortenaufalldieseFra­generfahrenwiraucheinigesüberseinLeben,wieerzudieserLeidenschaftkamundwelchenHaltsieihmZeitsei­nesLebensgab.AlsSohndesSchrift­stellersFranzHesselundseinerFrau,ModejournalistinundspätererÜberset­zerin von Nabokovs „Lolita“, HelenHessel,dieu.a.auseinemenglischenFamilienzweig entstammte, erhieltHesseldieersteBasisfürseinePassionderSpracheundLyrik.DieEmigration1924nachFrankreichbrachteschließlichdiedritte„Muttersprache“inseinLeben.SeinerstesGedichtbeispielsweise,soerzählteruns,war„ToHelen“vonE.A.Poe,welcheservonseinerMutterbeigebrachtbekamund„mitdemHer­zenlernte“,umihreineFreudezuma­chen,obschonseineEnglischkenntnissenurrudimentärvorhandenwarenund

sichdieTiefeundBedeutungdiesesWerkeserstvielspäterfürihnentschlüs­selte.

„Ômamémoire“enthältdreiTeile,wo­nachHesselselbstseinWerk„poetischeTrilingologie“nennt.ImerstenbefindetsichdiebereitsangerisseneEinleitung,durchzogenmitsehrpersönlichenAn­ekdoten und gleichzeitig profundenErklärungenzumWerkselbstunddes­senHintergrund.ImzweitenTeilfindetmanalleGedichteinihrenOriginalspra­chen,diegleichzeitigMuttersprachendesDiplomatensind:Französisch,Eng­lisch,Deutsch.AndiesenTeilschließtsichderdrittean,welcheralleGedichtealsoptionaleNachschlagemöglichkeitindeutscherÜbersetzungbeinhaltet,damit Hessels deutsche LeserschaftebenfallsinderLageist,jedefeinsteNuanceinsHerzzuschließen.

„Jedes von denen, die mich besonders berühren, bereitet mich darauf vor, besser dem Tod zu begegnen.“

EsisteinungewöhnlichesBuch,weitabvondenvielensichgleichendenBekennt­nis­AutobiographienaufdemaktuellenMarkt.EsisteinNachlass,derälteristundweitergehtalsnureinLeben,undgleichsamisteseinAbschied.Einfried­lichesundunaufgeregtesSiegelunterder Lebensgeschichte eines herausra­gendenMannes, inderdasLichtderLyrikdieSchattendesSchicksalsbiszumSchlussimmerübertrumpfenkonnte.

Buchempfehlung

Ômamémoire

Autor: Stéphane HesselTitel: „Ô ma mémoire“Verlag: Grupello, 2011Seiten: 352Preis: 22,90 EuroISBN: 978-3-89978-124-3

Buchempfehlung:Lisa Gebauer

Ehemalige Auszubil-dende und jetzt in der Kundenbetreuung der Goethe Buchhandlung tätig.

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Lebenslang lernen – das ist gerade für Buchhändler/-innen wichtig und notwendig. Im ersten Schritt jedoch kommt es auf eine gute Ausbildung an. Acht Azubis haben pro Jahr in der Goethe Buchhandlung in Düsseldorf die Chance, sich zu exzellenten Fachkräften ausbilden zu lassen. Ob der eigene Schwer-punkt dabei mehr im kaufmän-nischen Bereich liegt oder in der Affinität zur Literatur – das finden viele der Neulinge erst im Laufe ihrer Ausbildung heraus. Genau das wird ihnen in der Goethe Buchhandlung ermöglicht. Hier lernen die angehenden Buchhändler/-innen ihren Beruf in allen seinen Facetten kennen – und können sich ihren Neigungen und Fähigkeiten entsprechend entwickeln.

Das Berufsbild des Buchhändlers istangestaubt?ImGegenteil!GemäßneuerRichtlinienabSommer2011wirdderAusbildungsganginTeilendemMedien­Kaufmann angeglichen. Und in derGoethe Buchhandlung in DüsseldorfmüssensichdieAzubisschon„vonHausaus“keineSorgenhinsichtlichdesQuali­tätsanspruchs und der zeitgemäßenAusrichtungihrerAusbildungmachen.HierwirdderNachwuchsvomerstenTaganbesondersgefördertundgefor­dert.„DieQualitätderAusbildungistinunseremFallzumTeilauchderGrößedes Unternehmens geschuldet“, soWolfgangTeubig.DieGesprächemitdenBewerberinnenundBewerbernführtderGeschäftsführerderGoetheBuchhandlungTeubigGmbHselbst.AuchwährendderAusbildungszeithaterdenFachkräfte­nachwuchs imAuge.Erweißgenau,woraufesbeiderAusbildungankommt.Schließlich war er neben dem inner­

betrieblichen Engagement für seineeigenen„Schützlinge“auchfünfJahrelangalsFachkundelehrerimBerufskollegBachstraßeinDüsseldorftätig.

Vertrauen schaffen

IndasArbeitsfelddesBuchhändlersgehörtheutenichtmehrnureineVor­liebefürLiteratur,SachbuchundCo.sowieeinefreundlicheKundenberatung.ReinkaufmännischeAspektewieCon­trollingundRechnungswesenspielenebenfallseinemaßgeblicheRolle.FrauGebauer,Abschlussjahrgang2011undheuteimBereichKundenbetreuungundVertriebsassistenztätig,erinnertsich:

„IchhabewährendmeinerAusbildungjedeAbteilungdesUnternehmensmin­destensdreiMonatelangdurchlaufen.DazugehörtendieverschiedenenAuf­gabenbereicheimVerkaufgenausowieVertriebundImport.InjedemBereich

BerufsausbildunginderGoetheBuchhandlung?EineguteWahl!WieAzubisvonheutezukompetentenAnsprechpartnernvonmorgenausgebildetwerden

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wurdenwirnacheinerkurzenPhasederEinarbeitungschnellmitverantwor­tungsvollenAufgabenbetraut.WenneseinemAzubidannzumBeispielbeiderRechercheinderImportabteilunggelingt,ineinemkniffligenFallbesteKonditionenfürdenKundenauszuhan­deln–unddasaufBasisfremdsprach­licherKorrespondenzen–,dannkannmanzuRechtstolzaufsichsein.“DasssienebenihremFaiblefürBelletristikechteBegeisterungfüralleFragenrundumdasRechnungs­undVertriebsge­schäft entwickeln würde, war ihr zuBeginnihrerLaufbahnnochgarnichtklar.ErstwährendihrerAusbildunginderGoetheBuchhandlunghatsieesherausgefunden.

Beste Voraussetzungen schaffen

Aber natürlich dreht sich auch immodernenBuchhandelnichtallesumErfolgszahlenundkaufmännischeBilan­zen.SchließlichstehtimMittelpunktdoch das geschriebene Wort. Zeit­schriften,Fachjournale,Loseblattsamm­lungenund–nichtzuvergessen–Bücher.Klassiker,Ratgeber,Neuerscheinungen,alleGenresundSujets,gedrucktoderdigital.DarumistesinderGoetheBuch­handlungzumUsusgeworden,dassjeder Azubi während seiner Ausbil­dungszeitimZwei­Wochen­TurnuseineselbsterstellteBuchrezensionvorlegt.BeiderGeschäftsführungpersönlich,versteht sich. „Bei der Wahl ihrer

LektürehabenunsereAzubisweitest­gehendfreieHand“,erläutertWolfgangTeubig.„EinzigesKriterium:einege­wisse Bandbreite muss abgedecktwerden.DieZeitfürdieDurchsichtundsorgfältigeKommentarenehmeichmirgerne.IchversteheunsereTraditionderBuchrezensionenalsWin­win­Situation.Einerseitserhaltenwirdadurchwert­volleInformationenundzumTeildirekteImpulsefürunserSortiment.Gleich­zeitig ist die Buchrezension bisherBestandteilderAbschlussprüfung–undunsereAuszubildendensindsomitauchdaraufexzellentvorbereitet.“

DieBuchrezensionenderNachwuchs­fachkräftewerdenregelmäßigauchbeiden Verlagen eingereicht. PositivesFeedback freut die „Verfasser“ hiernatürlichbesonders.ÜberdasIntranetwerdendieArbeitenauchdenanderenMitarbeiternderGoetheBuchhandlungzugänglichgemacht.EinechtesHigh­light ist natürlich, wenn infolge derBuchbesprechung der Schriftstellereingeladen wird und eine Autoren­lesunginderBuchhandlungstattfindet.FürdenAzubiistdiesimmereinebeson­dereEhre–weilerindemFallzusam­menmitdemGastzudenwichtigstenPersonendesAbendsgehört!

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VomSchlangentanzdesberufsbegleitendenStudiums

Überstundenbeimirüberhauptnichtmehrzudenken.SchließlichmussderMenschauchmitAnfang20hierunddortmaleineRundeSchlafbekommen.Schnellwarklar:UmJobundStudiumvernünftigmiteinanderzukoordinieren,müssenmeineWochenstundenwenigs­tenseineZeitlanggekürztwerden.DasfandenmeineKollegenauch.SiehattenwirklichvollstesVerständnis–genausolange,bisinderAbteilungvielzutunwar...

Sowieso:ZeitmanagementwardasallesbeherrschendeThemawährenddesbe­rufsbegleitendenStudiums.Privat,imJob–undvorallembeiderErledigungderStudienbriefe.Ichmussübermichselbstschmunzeln.WieofthabeichmichdabeiselbsthintersLichtgeführt.„Stu­dienbriefe?DashatnochZeit“,denktmanamAnfangdesMonats.DochdannistplötzlichderZwanzigstevorbeiundmanistschonwiederspätdran.JetztmussTagundNachtdurchgeschriebenwerden,umpünktlichfertigzuwerden...WerdurchdieseSchuledesLebensge­gangen ist, hat seine TerminplanungspätergarantiertimGriff!„PünktlichkeitistbeidenjungenLeutenheutejaauchnichtmehrangesagt“,schlängeltFrauPluschkesVortragweiter.„Allürenhabendie!AlsobsiemorgenschonaufdemChefsesselsitzenwürden.“Jetztreichtesmiraber.BeherzttreteichinsSchlan­gennest. Frau Pluschke dreht sicherschrockenum–siehattemichnichtbemerkt.„LiebeFrauPluschke.FürdieNachwuchskräfteinunseremHauslegeichmeineHandinsFeuer.“DieDameschweigt,würdevollwieeineKönigsko­bra.Icherinneremichdaran,dassichsiewährendmeinerAusbildungszeitinderVerwaltungeigentlichganznettfand.Auchwennsiemanchmalbissigtat–eigentlichwarsiedochganzharmlos.

„IchkanndasEngagementunsererjungenMitarbeitersehrgutbeurteilen“,fahreichentschlossenfortundzwinkereihrzu.„Schließlichhabeichdiemeistenvonihneneingestellt.“Übrigens:InmeinemFallwardasberufsbegleitendeStudiumgenaudierichtigeEntscheidung.UndmitdemChefsesselhatesdanachauchziemlichschnellgeklappt.

wie ein Peitschenknall. Weiß FrauPluschke eigentlich, wovon sie daspricht? Ich denke an meine erstenSchritte insBerufslebenzurück.DiekaufmännischeAusbildunginderWer­beagentur–okay.AberebenweilichinmeinemBerufschnellweiterkommenwollte,habeichgleichdasberufsbe­gleitende Studium hinten drange­hängt...Wiestressigdasmitunterseinkann–davonscheintFrauPluschkenichtdie leisesteAhnungzuhaben.

„Keinbisschenbelastbar!“,zischeltesweiter.„Wennvielzutunist,machtvondenengarantiertniemandÜber­stunden.“EinheiklesThema.DennalsichnebenmeinerVollzeitbeschäftigungmein Fernstudium mit Bachelor­Ab­

schlussbegonnenhatte,waran

Heutemorgen,imzweitenStock,inderWarteschlangevordemAutomatenfürdiearomatischenHeißgetränke,hatesmicheiskalterwischt.IndemMoment,alsichmichandasEndederSchlangestelle,registriereichvormir–schnar­rendwiedieSchwanzrasseleinerKlap­perschlange–FrauPluschkeausdemSekretariat. Frau Pluschke, berühmt­berüchtigt für ihre nicht enden wol­lenden Monologe stark misanthro­pischerFärbung,istinbesterFahrt.IchstelleaufDurchzug.TrotzdemdringenungewollteGesprächsfetzenanmeinOhr:„DiejungenMitarbeiterhierimHaus?DenenfehltderrichtigeBiss!Dietunjageradeso,alsbräuchtensiefürihrWeiterkommenimBerufgarnichtsmehrzutun“,züngeltsie.Autsch!LeiderhatsichihreSchimpftirade klar unddeutlich meinen Gehör­gang emporgeringelt.IhreWortetreffenmich

VonAntoniaMüller,KolumnistinSchweitzerForum

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DasBuchverstehtAllgemeinwissenalsdenSockeleinesgebildetenMenschen.DerNutzendesAllgemeinwissensliegtdarin,dasLebenumsichherumbesserzuver­stehen,ZusammenhängezuerkennenundsichdasSchönedieserWeltüberdasEr­kennenzuerschließen.

UmdieSacheunterhaltsamzugestalten,bestehendieKapitelimWesentlichenauszweiElementen:Zumeinenvermittelnsiedas,wasmanzuBegriffenalsBasiswissenkennensollte.ZumanderenenthaltensieUnterhaltsamesrundumdenBegriff.Dem­entsprechendversuchtdiesesBuch,unter­haltsamzubilden.

Goethe

1.WerwarJohannWolfgangvonGoethe(1749–1832)?

Goethe ist einer der bedeutendsten,wennnichtderbedeutendsteDichterDeutschlands.Erwarsichseinereuropa­weitenBerühmtheitübrigenssehrwohlbewusst,wennernichtnurvielebedeu­tendeSchriftstellerundGelehrte,son­dernauchKönigeempfing.

2.FörderteGoethesVaterdieAusbildungseinesSohnes?

Ja,sogarsehr:SchonalsKindmussteGoethemehrereSprachenpauken,er­hielt Unterricht in den Naturwissen­schaften und lernte Reiten, Fechten,Tanzen,MusizierenundZeichnen.

3.WashatGoethestudiert?AufWunschseinesVaters(selbstpro­movierterJurist)begannGoethe1765einJurastudiuminLeipzig.Parallelstu­dierteerPhilosophie,LiteraturundMe­dizin.Ererlittjedocheinen„Blutsturz“und kehrte 1768 zur Genesung nachFrankfurtzurück.Wiedergesund,ginger1770nachStraßburg,woerseinExa­men1771erfolgreichablegteundimgleichenJahrpromovierte.

4.ArbeiteteGoethealsRechtsanwalt?GoethekehrtenachseinemExamen1771alsRechtsanwalt(„LizentiatderRechte“) nach Frankfurt zurück. Erführtenur28Prozesse, indenenerwenigerdurchVerhandlungsgeschickalsdurchwortreicheBeiträgeauffiel.Die juristischenGeschäfteerledigteaberweiterhinseinVater,derselbstJurist war und dank eines ererbtenVermögensinFrankfurtalsPrivatmannlebenkonnte.Goethearbeiteteallen­fallsnebenbeialsJuristundkonzen­triertesichaufseineliterarischeArbeit.

5.WarGoethe„nur“Dichter?Nein, er war umfassend gebildet: InStraßburgtrieberAnatomie,inWeimarBotanik,Mineralogie,Geologie,Osteo­logieundOptik.AmEndeseinesLebenswarGoethederAuffassung,seineThe­orienzumFarbspektrumseienwesent­lichbedeutenderalsalle seine litera­rischenWerke.

6.Wasisteine„Gretchenfrage“?DasGretchenrichtetim„Faust“anFaustdieFrage:„Nunsag,Heinrich,wiehastdu´smitderReligion?“.Heutebezeich­netmanalsGretchenfrageeineFrage,dieeineheikle,oftaufdasGewissenbezogeneProblematikanschneidet.

7.Welche Redewendungen aus dem„Faust“sindheutenochverbreitet?

Goethes„Faust“wurdeundwirdingebil­detenKreisenimmerwiederzitiert,wes­halbeseineFüllegebräuchlichgewordenerRedewendungendarausgibt,z.B.:•„diezweiSeelen,dieachinmeiner

Brustschlagen“•„desPudelsKern“•„wasmanschwarzaufweißbesitzt,

kannmangetrostnachHausetragen“•„graueTheorie/NamensindSchall

undRauch“•„dieBotschafthörichwohl,alleinmir

fehltderGlaube“•„DasistderWeisheitletzterSchluss“

AllgemeinwisseninFragenundAntwortenVonDr.BernhardBellinger

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…fürSiedeutschlandweitvorOrt!

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