Schwimmen lernen leicht gemachtwfs-eschweiler.nw.lo-net2.de/info/.ws_gen/80/Methodisch...Schwimmen...

21
Schwimmen lernen leicht gemacht Brust und Rückenschwimmen, ein methodischer und didaktischer Leitfaden für den Unterricht Die Notwendigkeit des Schwimmen Lernens kann nicht mehr nur als Schutz vor dem „Tod durch Ertrinken“ begründet werden. Der allgemeine gesundheitsfördernde Wert darf nicht unterschätzt werden, Schwimmen spielt eine große Rolle in der Prävention und Rehabilitation, außerdem steigert es gerade im Grundschulbereich das Selbstbewusstsein. Schwimmen ist eine Freizeitaktivität, die man auch als Grundlage für alle weiteren Wassersportaktivitäten können sollte, um nur einige Punkte zu nennen. Über die „beste“ Anfangsschwimmart – Brust- oder Kraulschwimmen – gibt es verschiedene Standpunkte bzw. Fachvertreter. Folgende Auflistung soll einen groben Überblick verschaffen Wechselschlagschwimmarten: Starke Haltungsverbesserung durch die wechselseitige Schwimmtechnik Natürliche Anknüpfung an die ontogenetische Entwicklung der vorwiegend auf alternierende Bewegung aufgebauten Lokomotion des Kleinkindes Grundlagenfunktion für mehrere Schwimmarten und größere Bedeutung für den Leistungssport Leichteres Erlernen des Beinschlages und somit ein schnelleres Erfolgserlebnis beim Vor- und Auftrieb Bei der Gesamtkoordination muss allerdings die schwer erlernbare Atmung beachtet werden Der Kopf ist meistens im Wasser, dadurch hat man eine schlechte Orientierung Bei schlechter Technik hat man einen sehr hohen Krafteinsatz, was das Ausdauerschwimmen für Anfänger schwierig macht Positiv beim Rückenschwimmen ist die ungehinderte Atmung, durch das Rückwärtsschwimmen hat man jedoch eine schlechte Übersicht 1

Transcript of Schwimmen lernen leicht gemachtwfs-eschweiler.nw.lo-net2.de/info/.ws_gen/80/Methodisch...Schwimmen...

Schwimmen lernen leicht gemacht Brust und Rückenschwimmen, ein methodischer und didaktischer Leitfaden für den Unterricht

Die Notwendigkeit des Schwimmen Lernens kann nicht mehr nur als Schutz vor dem „Tod durch Ertrinken“ begründet werden. Der allgemeine gesundheitsfördernde Wert darf nicht unterschätzt werden, Schwimmen spielt eine große Rolle in der Prävention und Rehabilitation, außerdem steigert es gerade im Grundschulbereich das Selbstbewusstsein. Schwimmen ist eine Freizeitaktivität, die man auch als Grundlage für alle weiteren Wassersportaktivitäten können sollte, um nur einige Punkte zu nennen.

Über die „beste“ Anfangsschwimmart – Brust- oder Kraulschwimmen – gibt es verschiedene Standpunkte bzw. Fachvertreter. Folgende Auflistung soll einen groben Überblick verschaffen

Wechselschlagschwimmarten:

• Starke Haltungsverbesserung durch die wechselseitige Schwimmtechnik • Natürliche Anknüpfung an die ontogenetische Entwicklung der

vorwiegend auf alternierende Bewegung aufgebauten Lokomotion des Kleinkindes

• Grundlagenfunktion für mehrere Schwimmarten und größere Bedeutung für den Leistungssport

• Leichteres Erlernen des Beinschlages und somit ein schnelleres Erfolgserlebnis beim Vor- und Auftrieb

• Bei der Gesamtkoordination muss allerdings die schwer erlernbare Atmung beachtet werden

• Der Kopf ist meistens im Wasser, dadurch hat man eine schlechte Orientierung

• Bei schlechter Technik hat man einen sehr hohen Krafteinsatz, was das Ausdauerschwimmen für Anfänger schwierig macht

• Positiv beim Rückenschwimmen ist die ungehinderte Atmung, durch das Rückwärtsschwimmen hat man jedoch eine schlechte Übersicht

1

Brustschwimmen

• Brustschwimmen ist nach dem Erlernen eine sichere Schwimmart • Durch das Brustschwimmen kann man sich längere Zeit im Wasser

aufhalten, d.h. es ist für Anfänger die bessere Schwimmart • Das 2. Schwimmabzeichen – Bronze – ist mit dem Brustschwimmen zu

erreichen • Rettungsschwimmen kann auf das Brustschwimmen nicht verzichten • Aufwendig ist das Erarbeiten des Brustbeinschlages und die

Gesamtkoordination • Die Atmung kann später, z.B. nach dem Bronze- oder Silberabzeichen

leichter gelernt werden und erleichtert somit das Erlernen der Technik wesentlich

2

Allgemeine Tipps für den Schwimmunterricht / die Praxis Schwimmen lernen bedeutet immer:

- vom Leichten zum Schweren - vom Einfachen zum Komplexen

Dies bezieht sich nicht nur auf die Methodik, sondern auch auf die Schwimmlernhilfen (Material), als auch auf das Schwimmbecken.

Zum Beispiel benutzt man, wenn möglich, zu Beginn einer Übung die kurze Seite des Beckens und später die lange Seite.

Die Wassertiefe ist ein wichtiger Punkt im Schwimmunterricht. Die Kinder lernen im tieferen Wasser schneller. Wenn man die Wassertiefe selber wählen kann, sollte man das kleinste Kind als Maßstab nehmen, schultertiefes Wasser ist zu Beginn der Stunden ideal. Die Wassertiefe sollte sobald wie möglich erhöht werden, schnell nehmen die Kinder dies als normal an, besonders mit einer positiven Verstärkung. Mit Lob und Ermutigung sollte man im Schwimmunterricht nicht sparen. Wenn man im Schwimmunterricht selber noch unsicher ist, kann die Wassertiefe alle paar Stunden einmal erhöht werden, durch eine strukturierte Unterrichtsform erlangt man hier selber schnell die nötige Sicherheit. Im tieferen Wasser müssen alle Nichtschwimmer durch einen Schwimmgurt abgesichert sein!

Man sollte auch bedenken, dass Kinder geduscht am Beckenrand sitzen und schnell auskühlen, der Unterricht sollte – wenn möglich – meistens im Wasser stattfinden.

Vor dem ersten Schwimmunterricht sollten die Kinder den genauen Ablauf der Schwimmstunden (ausziehen, Toilettengang, mit Seife duschen…) und das Bad genau kennen lernen.

1. Verhalten im Schwimmbus, bzw. auf dem Weg zum Bad 2. Jede Schwimmgruppe benutzt eine Farbe der Schränke in den

Umkleiden (z.B. braun/gelb oder jeden 2. Schrank). 3. Toiletten sollten vor dem Duschen benutzt werden. 4. Vor dem Schwimmunterricht wird mit Seife geduscht, nach dem

Unterricht wird nur mit Wasser abgeduscht.(Zeitmangel) 5. Kinder sammeln sich nach dem Duschen auf der Bank. 6. Im Schwimmbad darf nicht gerannt werden. 7. Springen vom Beckenrand ist verboten! Ausnahme, Sprungübungen

werden mit dem Lehrer/in gemacht. 3

Die Regeln werden vor der ersten Schwimmstunde, in der Schule, erarbeitet.

4

Eine Schwimmstunde besteht immer aus mehreren Übungseinheiten. Die Planung der Stunde sollte so aussehen, dass eine Übungseinheit nicht länger als ca. 15 Minuten ist. Die Konzentration lässt sonst nach und die Kinder werden unruhig.

Ein ständiges Wiederholen des Beinschlages ist bei jedem Schwimmstil sehr wichtig, da der Beinschlag den Körper stabilisiert.

In den ersten Stunden hat es sich bewährt, sich nicht an den langsamsten und ängstlichsten Kindern zu orientieren. Je schneller die meisten Kinder zum Schwimmen mit Gurt gebracht werden, desto mehr Zeit hat man später für diese Kinder. Der Kollege am Beckenrand kann die bessere Gruppe jetzt übernehmen.

Bei den Anfängern sollte immer ein Übungsleiter/Lehrer-In (ÜL) mit im Wasser sein, da man oft Hilfestellung leisten muss und sich so weniger Fehler beim Schwimmstil einschleichen.

Das „Fehlersehen“ und somit das Korrigieren der Kinder ist ein sehr wichtiger Bestandteil des Unterrichtes und kann sehr gut vom Beckenrand übernommen bzw. unterstützt werden.

Nach Einführung der Armbewegung beim Brustschwimmen sollte in 2 Gruppen weitergearbeitet werden. Kinder können so individuell gefördert werden und es kommt keine Langeweile auf.

1. Gruppe schwimmt in der richtigen Technik mit Gurt. 2. Gruppe arbeitet noch an der Koordination und der Technik und schwimmt

mit Gurt und Poolnudel.

5

Das Brustschwimmen

Die erste Unterrichtsstunde stelle ich euch in einer Art Hospitationsbericht vor. Als Material werden kleine Bälle und Poolnudeln benötigt. (ÜL = Übungsleiter, bzw. Sportlehrer/in)

1. Schwimmstunde

Kennen lernen des Bades… Aufwärmen in Kreisform

1. Kinder gehen mit dem ÜL ins Wasser, bilden einen Kreis

(Handhaltung ist wichtig, gibt Sicherheit) und hüpfen sich warm. Richtungswechsel, auf einem Bein, im Wasser tanzen..., ständiges Reden mit den Kindern.

- Verhalten der Kinder beim Einstieg in Wasser über eine Treppe

beobachten. - Kennen lernen des Wassers (Widerstand, Auftrieb). - Kennen lernen der Namen (bei Fachlehrern/Innen)

Unter Aspekten der Sicherheit…

Wichtig! Manche Kinder sind zum ersten Mal im Wasser und können den Widerstand und Auftrieb nicht ausgleichen, sie fallen ins Wasser!!! Diese Kinder müssen an die Hand des ÜL genommen werden.

2. Übungen mit dem Katzenball

Kinder stellen sich an die lange Wand des Beckens, der Po ist an der Wand, ÜL hockt vor den Kindern, und verteilt Tischtennisbälle, bzw. Katzenbälle (diese lassen sich nicht eindrücken). Der Ball wird auf die andere Seite des Beckenrandes gepustet, dann mit beiden Händen gespritzt, zuletzt mit der Nase vorwärts bewegt. „Was hat euch am Besten gefallen? Sucht euch bei der nächsten Bahn eine Übung aus!“

6

- Sicherheit beim Gehen im Wasser, sich im Wasser klein machen, den Mund ins Wasser nehmen, als Spiel verpackt, ständige Ansprache: "Was macht ein Seelöwe mit dem Ball?“ (Ball auf der Nase balancieren) „Können wir das auch?... Nein, aber wir können den Ball auf das Wasser legen, den Mund zu machen und mit der Nase an schupsen".

3. Die Kinder stehen wieder am Beckenrand

- Kennen lernen der Poolnudel

ÜL hat eine Poolnudel in der Hand und fragt: „Wer weiß, was das ist?“

„Die Poolnudel/Schwimmnudel ist sehr stark! Ich (ÜL) kann mich darauf legen und sie hält mich oben (ÜL demonstriert), man kann damit auch schwimmen wie ein Frosch, (ÜL demonstriert) probiert es auch mal.“ Jedes Kind nimmt sich eine Poolnudel, die der 2. ÜL am Beckenrand verteilt hat und versucht durch das Becken zu schwimmen, egal wie. Die Poolnudel sollte unter den Achseln der Kinder liegen.

4. Abschlussspiel / Seepferdchenrennen

- Kinder sitzen auf der Nudel, wie auf einem Pferd, hüpfen im flachen Wasser auf die andere Seite des Beckens

- Beckenrand ist die „Startbox“, eine Hand muss an der Box

sein, alle warten auf das Startzeichen „LOS“.

!!! Vorsicht, die Kinder müssen gerade sitzen und mit leicht gestreckten Armen die Nudel festhalten, sonst hat man ein „Wildpferd“ und die Kinder fallen mit dem Kopf zuerst ins Wasser!!!

Noch ein paar allgemeine Anmerkungen:

- ÜL hat alle Kinder ständig im Blick! - Die Kinder lernen von Beginn an die Regeln, zuhören,

schauen, nachmachen!

- Alle Kinder sind so oft wie möglich in Bewegung und können so nicht auskühlen.

7

- Geräte und deren Funktion haben einen großen Aufforderungscharakter. Die Kinder sind motiviert und konzentriert bei der Sache, meistens mit viel Spaß.

- Kinder haben die Möglichkeit verschiedene Dinge im Wasser und mit dem Wasser auszuprobieren, um dann die Technik zu erlernen.

- Strukturiert - didaktische und methodische Klarheit – aufgebaut. - Kennen lernen – erfahren – vom Leichten zum Schweren. - Kinder können sich im Unterricht mit einbringen.

Ab der 2. Stunde

Gleiten mit dem kleinen Brett Brett wird unten an den Seiten fest- gehalten, die Arme sind gestreckt, Schultern nah am Wasser, die Beine sind leicht gebeugt und drücken sich kräftig vom Boden ab. Die Kinder gleiten.

„ Wer von euch kann mit dem Brett gleiten wie ein Boot ohne Motor?“ ohne Motor= kein Beinschlag

Spielerisch lernen, auf dem Wasser zu gleiten und oft zu ersten Mal die Füße vom Boden zu nehmen. Kleine Auftriebshilfe - deshalb das Brett am unteren Ende festhalten - hält den Kopf über Wasser und gibt so Sicherheit.

Gleiten ohne Brett die Arme werden dabei vor dem Körper ge-

streckt, sonst wie beim Gleiten mit Brett. Bitte erst nach Einführung des Tauchens üben, da der Kopf unter Wasser geht und manche Kinder Angst bekommen könnten.

Das Gleiten wird in der 2. Stunde zum ersten Mal geübt und danach immer wieder mal - zu Beginn einer Unterrichtstunde - eingeflochten. Die Füße müssen nach der ersten Einheit noch nicht bei allen Kindern vom Boden gehoben werden. Delfinsprünge sind eine weitere Möglichkeit Gleitübungen mit Spaß zu vermitteln. !!! Manche Kinder können den Abstand zum Boden nicht abschätzen und stoßen sich Kinn, Nase oder Stirne am Beckenboden an!!!

8

„Froschbeinbewegung“ Das Brett stabilisiert sehr gut die Körperlage mit dem großen und Regenbogenbrett lässt ein isoliertes Üben der Beinbewegung zu.

Die Hüfte wird in der richtigen Stellung ca. 85 X 40 cm gehalten.

Es kann sich so schlechter eine „Schere“ einschleichen. (Die gestreckten Beine schließen nicht parallel zueinander, sondern „scheren“ aneinander vorbei.) Das Kind liegt mit gestreckten Armen, in der Mitte, auf dem Brett. Die Hände fassen in die Löcher des Brettes. Aufforderungscharakter des Brettes ist hoch.

Die Beinbewegung sollte vorab im Trockenen geübt werden. Es sollten die Begriffe anziehen – auseinander – zusammen verwendet werden, die Beinbewegung ist so besser zu korrigieren.

„Trockenübung“

Die Kinder sitzen auf dem Boden, die Arme sind hinter dem Körper auf dem Boden abgestützt, die Beine liegen geschlossen, ausgestreckt vor dem Körper.

Anziehen, die Beine werden geschlossen angezogen, bis die Unter- und

Oberschenkel ca. einen 45° Winkel bilden. („Die Beine bilden ein Dach“)

Auseinander, die Füße werden geöffnet und mit den Beinen nach vorne

gestreckt, Beine liegen jetzt gestreckt auf dem Boden und bilden ein großes V.

Zusammen, Beine werden – auf dem Boden liegend - zusammen geführt,

also geschlossen und sind wieder in der Ausgangsstellung. Nach einiger Zeit müssen diese 3 Schritte zu einer „runden Bewegung“ werden, also einer fließenden Bewegung.

9

Häufige Fehler: Die Beine werden zu weit angezogen.

Die Beine werden nicht geschlossen angezogen. Die Knie öffnen sich zuerst, bzw. „klappen“ zur Seite. Die Beine werden nach dem Öffnen nicht richtig auf den Boden abgelegt.

Nach dem Schließen sollte man eine kleine Pause machen.

„ Wer kann diese Übung 10 Mal, ohne Pause machen?“

Wichtig: Beinübung muss im ersten halben Jahr ständig wiederholt

werden, idealer Weise auch im Sportunterricht. Bitte auf ausreichenden Platz zum Üben achten, also Abstand zueinander!

„Surfer Sprung“ mit dem Kinder stehen hintereinander am Regenbogenbrett Beckenrand. Das Brett wird in den Löchern

gehalten, die Arme sind dabei gestreckt. Das Ende des Brettes liegt an der Hüfte. Die Zehen sind am Beckenrand (wichtig), die Kinder springen nach vorne ins Wasser. Bis an das andere Ende die Beinbewegung machen, aus dem Wasser klettern, auf die andere Seite gehen und wieder neu beginnen. Lockert das Üben der Beinbewegung auf, die meisten Kinder haben Spaß am Sprung und üben umso lieber. Ängstliche Kinder nehmen die Treppe, bzw. Setzen sich an den Beckenrand und gehen so ins Wasser. Auf Abstand beim Sprung achten!

Beinschlag mit der Poolnudel Die Nudel wird mit beiden Händen

vor dem Körper festgehalten (ca. 30 – 40 cm Abstand) und hinter den Kopf geführt. Die Kinder legen sich auf den Rücken, der Po wird leicht nach oben – in Richtung Decke - gedrückt. Der Beinschlag kann jetzt visuell kontrolliert werden. Diese Übung benutzt man auch um eine „Schere“ zu korrigieren.

10

10

Tauchen mit Tieren „Holt vor dem Tauchen viel Luft und macht oder Ringen den Mund ganz feste zu, die Augen sollen

dabei geöffnet bleiben. Dann könnt ihr den Schatz auch besser sehen.“

Erklärung und Demonstration des Tauchens. „Wer will es mal vormachen?“

„Wassertiere tauchen sehr gerne, können ab nicht alleine wieder nach oben kommen! Wer kann sie retten?“ Alle Tauchtiere werden ins Wasser geworfen und müssen gerettet werden. Tauchringe werden als Schatz im Wasser verteilt und müssen geborgen werden. „Wer findet die meisten Ringe?“

Springen vom Beckenrand Die Kinder stellen sich außerhalb des Wassers

hintereinander auf, der ÜL steht im Wasser und nimmt eine Poolnudel. Die Kinder springen mit oder ohne Handhaltung über die Nudel.

- Abstand der Nudel kann variiert werden. - Es kann über mehrere Nudeln gesprungen

werden. - Mit verschiedenen Nudeln kann ein Regen-

bogen gelegt und übersprungen werden. - Erste Nudel kann übersprungen werden,

unter einer 2. getaucht werden. Auch hier gilt vom Einfachen zum Schweren, die Übung kann je nach Unterrichtsstunde, und Können der Kinder, erweitert werden.

Ab der 5. Stunde

Froscharmbewegung Die Armbewegung wird, wie die Beinbewegung zuerst im Trockenen geübt.

11

Die Kinder stehen, die Arme sind vor dem Körper - in Brusthöhe - gestreckt, die Handflächen zeigen - wie beim Beten – zusammen (Handinnenfläche auf Handinnenfläche).

• Die „dicken Daumen“ werden nach unten gedreht (aneinander), • das Wasser weggedrückt (Arme und Körper bilden ein V), • die Hände vor den Körper gezogen (in Brusthöhe), • die Handflächen zusammengeführt und • wie ein Pfeil nach vorne geschossen (in die Ausgangsstellung).

Hände sind nie neben oder hinter dem Körper. Arme befinden sich immer in Brust bzw. Schulterhöhe. Eine Freundin nannte diese Übung auch „Baggern und Beten“. (Baggern, wie ein Maulwurf) Wenn die Kinder die Übung im Stehen beherrschen, kann man sie im Gehen ausüben lassen, z.B. um das Becken wandern. Es ist dann eine sehr gute koordinative Übung, die die Gesamtkoordination optimal vorbereitet. Auch diese Übung sollte im Sportunterricht regelmäßig geübt werden, bzw. sogar dort eingeführt werden. Zusammen mit der Beinbewegung hat man einen Aufwand von ca. 3 Minuten, im Schwimmunterricht bringt dieses Üben eine Ersparnis von mehreren Stunden. Die Kinder verinnerlichen die Motorik viel schneller und danken es euch mit strahlenden Augen, wenn sie schwimmen können.

Armbewegung Die Kinder stehen nebeneinander am ohne Hilfsmittel Beckenrand, im Wasser die Arme sind in Brusthöhe gestreckt,

die Schultern müssen unter Wasser sein, deshalb sind die Knie leicht gebeugt. Die Kinder gehen mit der Armbewegung zum anderen Beckenrand, mehrere Wiederholungen.

Bemerkung zu den Kindern:

„Ich schaue nicht wer am Schnellsten ist,

sondern wer die Übung am Schönsten macht!“ Korrekte Ausführung ist sehr wichtig!

Gesamtkoordination Die Kinder bekommen eine Poolnudel (liegt mit der Poolnudel unter den Achseln) und sie versuchen Arm-

und Beinbewegung miteinander zu koordinieren.

12

Organisationsform z.B.: Man kann mit einer Nudel ins Becken springen, eine lange Bahn schwimmen und am anderen Ende rausklettern und zurückgehen. Aus organisatorischen Gründen ist man meistens mit 2 Klassen im Schwimmbad und ein „Rundschwimmen“ – rechte Seite hin, linke Seite zurück - ist nicht möglich, da sich die vielen Kinder einer Gruppe nur selber be- hindern würden.

Brustschwimmen ganze Lage, Wer die Gesamtkoordination in einer guten mit dem Schwimmgurt Technik beherrscht, bekommt einen Gurt mit

4 Klötzen umgebunden. Die Klötze sitzen auf dem Rücken, in Brusthöhe. Je nach Können, nimmt man individuell einen Klotz ab. Beim ersten Schwimmen mit 2 Klötzen sowie beim Schwimmen ohne Hilfsmittel muss der ÜL neben dem Kind sein und Hilfestellung leisten. Das Kind sollte beim ersten freien Schwimmen nicht mit dem Kopf unter Wasser kommen, das Gefühl der Sicherheit wird so verstärkt. Bewährt hat sich hierbei, der Gurt wird erst am Ende der Stunde abgenommen und das Kind versucht eine Querbahn (Kurze Seite) zu schwimmen. Alle anderen sitzen am Beckenrand und schauen zu.

Der Gurt sollte erst dann ganz abgenommen werden, wenn das Kind mit einer relativ guten Technik schwimmt.

Der Gurt muss immer in Brusthöhe und relativ eng sitzen.

WICHTIG! Um das Seepferdchen zu erreichen wachsen die Kinder über sich hinaus. Diese Leistung kann bei einigen Kindern nicht jederzeit wieder abgerufen werden! Zur eigenen Sicherheit sollte beim Ausdauertraining ein Schwimmgurt mit 2-3 Klötzen angelegt werden, dies stabilisiert auch die Technik und es schleichen sich weniger Fehler ein. Individuell arbeiten!

13

Nach dem Erlernen des Brustschwimmens

• Festigung der Technik (Brustschwimmen) • Ausdauertraining (Vorbereitung auf das Seepferdchen bzw.

Bronzeabzeichen) • Tauchen • Kopfsprung (wenn die Wassertiefe es erlaubt) • Beginn Rückenschwimmen • Kombinationsübungen

- Einschwimmen mit Brustbeinschlag, zu Beginn jeder Stunde, mit großen Bretter, ca. 4 Bahnen.

- Techniktraining ganze Lage, unsichere Schüler mit Poolnudel, sichere

mit Gurt bzw. ohne Schwimmhilfe. Wichtig, dass die Bewegung möglichst sauber ausgeführt wird. Ein Gurt mit 2 – 3 Klötzen ermöglicht Kindern,

• die keine gute Technik haben, • die ängstlich sind, • die gerade erst das Seepferdchen gemacht haben,

ein technikgerechteres Schwimmen, bzw. ein besseres Ausdauertraining. Außerdem sichert der Gurt bei Kindern die gerade das Seepferdchen gemacht haben, den ÜL ab. Individuell auf jedes Kind eingehen.

- Ausdauertraining, z.B. 4, 6 oder 8 x 1 Bahn schwimmen, nicht an der

seitlichen Treppe rausgehen, sondern hinten am Beckenrand. (Individuell auf die Leistung der Schüler eingehen) Bei Kindern die Seepferdchen haben und trotzdem noch etwas unsicher sind, hilft ein Schwimmgurt mit 2 Klötzen, der Gurt sitzt unter der Brust und muss recht fest sein – Klötze auf dem Rücken - Wenn die Kinder sicher schwimmen, die Technik aber nicht sauber ist, hilft meistens ein Gurt mit 3 Klötzen. Der Auftrieb wird erleichtert und sie können sich besser auf die Bewegung konzentrieren. Wenn die Technik sicher ist, die ängstlichen Kinder dazu ermutigen, mit einem Klotz weniger zu schwimmen, oder es ganz ohne Gurt zu versuchen (Hilfestellung durch ÜL).

- Brustbeinschlag mit der Poolnudel, die Nudel wird als Kopfkissen

hinter den Kopf gelegt, Arme liegen nicht auf der Nudel ,sondern die Hände greifen von „unten-hinten“ an die Nudel, der Po wird leicht gegen „die Decke“ gedrückt und der Beinschlag auf dem Rücken ausgeführt.

14

- Tieftauchen, Ringe im Becken verteilen, die Kinder versuchen, die Ringe mit den Händen aus dem Wasser zu fischen.

- Kopfsprung, nur bei tiefem Wasser möglich,

• die Füße sind nebeneinander – etwas geöffnet - am Beckenrand,

• Zehen sind um den Beckenrand gebogen, • Knie sind leicht gebeugt, • der Kopf ist zwischen den ausgestreckten Armen, • der Körper ist nach vorne gebeugt, • der Kopf befindet sich unterhalb des Pos. • Die Kinder lassen sich nach vorne, ins Wasser fallen.

Zuerst tauchen Arme, Kopf und der Oberkörper ins Wasser – danach der Po und die Beine.

- Kopfsprung über eine vom ÜL gehaltene Poolnudel.

ÜL steht außerhalb des Wassers. Die Kinder üben so den Absprung, vom „Köpper“ zum Kopfsprung bzw. Startsprung. Abstand der Nudel zum Beckenrand kann erweitert werden.

- Nach dem Kopfsprung kann auch noch weiter getaucht werden. „Wer kann mit einem Kopfsprung ins Wasser springen und danach noch weiter tauchen?“ Der Körper sollte möglichst ganz unter Wasser sein.

- Kombinationsübung Startsprung – Tieftauchen.

- Kombinationsübung Startsprung – Streckentauchen (ganzer

Körper ist unter Wasser) - Kombinationsübung Startsprung – schnelles Schwimmen bis an

das andere Ende des Beckens. - Einführung Rückenschwimmen, nach Plan (folgt).

- Seepferdchenrennen, Kinder sitzen auf der Poolnudel wie auf einem

Pferd. - Reiten auf einem kleinen Brett,

Kinder versuchen sich mit dem Po auf das Brett zu setzen, Beine sind seitlich. (Für leichte Kinder sehr schwer, Koordination von Auftrieb, Widerstand und Gleichgewicht – sehr lustig, da die meisten Kinder immer wieder kopfüber ins Wasser fallen)

15

- Einführung des Bahnenschwimmens (ohne das Becken zu verlasen)

Kinder schwimmen auf der rechten Seite hin, auf der linken Seite zurück. Markierung auf dem Boden beachten oder am Beckenende farbige Stapel Schwimmbretter als Orientierungshilfe legen! Auf Abstände achten! Überholt wird nur in der Mitte, nach dem Überholen sofort wieder an die Seite schwimmen. Diese Übungsform ist nur bei ausreichendem Platz möglich! Nach 2 Bahnen könnten die Kinder z.B. aus dem Becken kommen und mit einem Startsprung neu beginnen.

- Kombinationsübung eine Bahn Rückenbeinschlag (ohne Brett),

eine Bahn Brustschwimmen.

- Ausdauertraining, z. B8 x 2 Bahnen schwimmen, 2 Bahnen schwimmen, nach 2 Bahnen aus dem Becken kommen, dann wieder 2 Bahnen schwimmen…In der nächsten Stunde 2 x 4 Bahnen… 1x8,… 3x4,…2x6,…1x12 Bahnen

- Begonnen wird immer mit einem Kopfsprung (Wassertiefe!) - Am Ende der Stunde könnte man die Kinder ein paar „Arschbomben“

machen lassen. Wer kann bis an die Decke spritzen? Nach dem Sprung schwimmen die Kinder eine Bahn und gehen zurück.

Wasserball, 2 Mannschaften, jedes Kind hat eine Poolnudel unter den Armen, so sind auch direkt die Mannschaften farbig gekennzeichnet. Tore werden am Beckenrand mit Bretterstapeln gekennzeichnet. Wasserball im tiefen Wasser ist sehr anstrengend, die Poolnudel sichert den ÜL ab und hilft beim Überblick. Auch ängstliche Kinder können so mitspielen.

Dies sind nur einige Beispiele für einen abwechslungsreichen Unterricht.

16

Rückenschwimmen

1. Schritt

Seestern in Rückenlage Arme und Beine sind locker seitlich ausgebreitet, der Po wird nach oben (Decke) gedrückt.

Hilfestellung 1. Po und Kopf wird gehalten (ÜL seitlich). 2. Nur der Kopf wird von hinten gehalten.

Seestern als Partnerübung Partner ziehen sich langsam durch das Wasser,

der Kopf wird mit beiden Händen gehalten und muss über Wasser gehalten werden. (auf richtige Handhaltung achten)

Seestern ohne Hilfestellung

2. Schritt

Beinschlag Wenn vorhanden auf einer Treppe üben, sonst am Beckenrand, Unterarme stützen sich auf einer Treppe, die im Wasser liegt ab.

Beine „strampeln“, dabei beachten:

1. Po leicht in Richtung Decke drücken. 2. Knie bleiben immer unter Wasser. 3. Füße spritzen leicht und dürfen etwas aus

dem Wasser kommen. Beinschlag mit Brett Das Brett wird hinter den Kopf gelegt,

quer, das Brett wird vor dem Körper mit beiden Händen in der Mitte gefasst, oder längs, am unteren Ende

17

und hinter den Kopf geführt, das Kind hat jetzt ein „Kopfkissen“, legt sich auf den Rücken und beginnt mit dem Beinschlag.

Beinschlag kann bei ängstlichen Kindern auch mit der Poolnudel geübt werden, man hält die Nudel wie beim Brustbeinschlag auf dem Rücken.

Als weitere Übung kann das Brett auch vor dem Körper - über dem Bauch - gehalten werden.

Beim Beinschlag ohne Brett, liegen die Arme zuerst seitlich neben dem Körper. Im 2. Schritt werden die Arme neben dem Kopf gestreckt, die Daumen können sich dabei kreuzen. Der Beinschlag muss den Körper stabilisieren und gefestigt sein bevor man die Armbewegung einführt.

3. Schritt

Die Armbewegung Stehend im flachen Wasser eine „Mühle“ rückwärts

mit ausgestreckten Armen nachmachen,

1. Arm beginnt oben 2. Arm beginnt unten

Arme bewegen sich nah am Ohr vorbei, falls das Wasser zu tief ist, kann man mit dieser Übung am Beckenrand, also außerhalb des Wassers, beginnen.

Übung in Rückenlage auf dem Wasser wiederholen, Beine dürfen dabei strampeln. Po muss leicht nach oben gedrückt werden.

Bei Kindern, die den Po nicht nach oben gedrückt bekommen (dann liegt der Schwerpunkt zu tief und das Kind kann nicht auf dem Wasser liegen), kann man einen Gurt mit 2-3 Klötzen um den Po binden, die Klötze sitzen dabei auf dem Po. Oder man steckt 2 Klötze in die Badehose bzw. in den Anzug. Das Kind kann sich jetzt besser auf die Koordination der Armbewegung konzentrieren, die Klötze übernehmen den Auftrieb.

Wichtige Punkte beim Rückenschwimmen, die man den Kindern immer wieder sagen muss:

2

1. Po wird leicht nach oben gedrückt, 2. Knie sind unter Wasser, 3. Füße dürfen leicht spritzen (einen leichten „Strudel“ machen)

und etwas aus dem Wasser kommen. 4. Arme sind über dem Wasser gerade und 5. werden nah am Ohr vorbeigeführt.

später

6. Kleine Fingerseite taucht zuerst in das Wasser ein. 7. Wasser wird in S-Form weggedrückt (wird meistens automatisch

gemacht und kann jüngere Kinder leicht verwirren).

3

4