Sehr geehrte Damen und Herren, · 2021. 1. 26. · Dies und das reiche Angebot an Untervermietungen...

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Sehr geehrte Damen und Herren, heute schon das Menetekel riesiger volkswirtschaftlicher Verluste an die Wand zu malen ausgelöst allein durch eine behauptete Corona-bedingt schlechtere Schulbildung der jetzt schulpflichtigen Kinder erscheint mir doch ein wenig voreilig, aber die Pandemie kann durchaus uner- wartete Nebenwirkungen zeitigen. So hat die Stadt Duis- burg die Sprengung eines zweiten Wohnhochhauses in Rheinhausen, bekannt als „Weiße Riesen“, auf unbe- stimmte Zeit verschoben. Die Evakuierung von ca. 2.000 Menschen, darunter eine nicht bekannte Zahl von unter Quarantäne stehenden und pflegebedürftigen, sei weder den Betroffenen noch den Einsatzkräften zuzumuten. Legitim aber ist und hierzulande guter Brauch, spekulative Überlegungen anzustellen und überhaupt unterschiedli- che wissenschaftliche Auffassungen zu diskutieren. Wie erleichtert zeigte sich nicht dieser Tage der von Trump geschasste und jetzt zurückgekehrte Gesundheitsbeauf- tragte des Weißen Hauses, dass man wieder wissen- schaftliche Erkenntnisse gefahrlos äußern könne! Jeder hätte gerne sicheren Boden unter den Fü- ßen und sichere Erkenntnisse, aber so einfach ist das nicht. Kürzlich ist im Schlepptau der Deutschen Gesell- schaft Nachhaltiges Bauen DGNB (die bisher internatio- nal rd. 7.200 Zertifikate vergeben hat, in Deutschland auf 1337 Mitglieder angewachsen ist und nach deren Krite- rien Partnerorganisationen in Dänemark, Österreich, der Schweiz und Spanien agieren) eine gemeinnützige Wis- sensstiftung an den Start gegangen. Diese macht sich zur Aufgabe, zu Fragen der Nachhaltigkeit „Wissen-to-go“ zu liefern, von Experten zur Verfügung gestellt und von Ex- perten geprüft – ergo hoffentlich von Unternehmen, Ver- bänden (auch der DGNB) und Politik und deren Eigenin- teressen unabhängig. www.norocketscience.earth heißt die Plattform. Schauen Sie mal rein. Zumal die Akteure der Logistik könnten da – und in der Internationalisierung mit dem französischen Verband afilog - vielleicht Hilfe- stellung erhalten, nach welchen Regeln sie sich eigentlich richten sollen für eine bessere Vergleichbarkeit der Be- wertungen, denn da beklagen Marktteilnehmer ein Defizit (vgl. Beitrag Logistik). Wir liefern in dieser Ausgabe auch ein Quäntchen Wissen-to-go zu der Frage, was die im Rahmen des Green Deal der EU für Finanzierungen er- NR. 125 I 04. KW I 26.01.2021I ISSN 1930-6375 lassenen Nachweiskriterien E.S.G mit Immobilien zu tun haben, nachzulesen im Beitrag des Juristen Dr. Christian Reibis. Die Catella Residential Investment Management GmbH braucht solche Nachhilfe offenbar nicht, denn sie hat den ESG-Dienstleister Westbridge Advisory beauftragt, ihr gesamtes Europaportfolio im Wert von knapp 4,5 Mrd. Euro, davon hundert Objekte in Deutschland, klimaneutral aufzustellen. ESG-Beauftragte haben Konjunktur, denn niemand will ein Marktrisiko ein- gehen, nur weil fehlende Nachweise Käufer und Mieter abschrecken könnten, selbst wenn das die Management- kosten erhöht. Scope hat es sich schon mal angelegen sein lassen, ihre Ratingmethodik für die Bewertung der ESG-Qualität und -Kompetenz von Asset Management- Unternehmen anzupassen. Außerdem können wir von einer erfolgreichen Transparenzoffensive aus der Metropole Ruhr berichten. Der Markt hat sich spürbar professionalisiert und es sind dort endlich so viele Makler aktiv, dass es Sinn macht, ihre Marktanalysen und Erfahrungen mit denen der Wirt- schaftsförderer unter dem Dach der BMR abzugleichen, die Zahlen finden Sie in dieser Ausgabe. Transparenz und Gemeinsamkeit sind auch gute Stichworte für die Pläne zur Erweiterung des Landtags NRW, für die neuen Arbeitswelten der RWE AG (vgl. Projekt des Monats), für das Bekenntnis der Barton Group zu Inklusion, wenn sie Apartments für Menschen mit Behinderung völlig selbst- verständlich in einer innerstädtischen Immobilie integriert, und nicht zuletzt für die „Blaue Bude“ in Dinslaken- Lohberg, die mit dem Preis „Gebaute Orte für Demokratie und Teilhabe“ der Wüstenrot-Stiftung ausgezeichnet wurde. Für deren Assetmanagement braucht es aller- dings keinen ESG-Nachweis oder sonstige Zertifikate, die recyclebare Holzhütte und der sie nutzende Verein spre- chen da für sich. Dr. Gudrun Escher und das Team von der Research Medien AG

Transcript of Sehr geehrte Damen und Herren, · 2021. 1. 26. · Dies und das reiche Angebot an Untervermietungen...

  • Sehr geehrte Damen und Herren, heute schon das Menetekel riesiger volkswirtschaftlicher Verluste an die Wand zu malen ausgelöst allein durch eine behauptete Corona-bedingt schlechtere Schulbildung der jetzt schulpflichtigen Kinder erscheint mir doch ein wenig voreilig, aber die Pandemie kann durchaus uner-wartete Nebenwirkungen zeitigen. So hat die Stadt Duis-burg die Sprengung eines zweiten Wohnhochhauses in Rheinhausen, bekannt als „Weiße Riesen“, auf unbe-stimmte Zeit verschoben. Die Evakuierung von ca. 2.000 Menschen, darunter eine nicht bekannte Zahl von unter Quarantäne stehenden und pflegebedürftigen, sei weder den Betroffenen noch den Einsatzkräften zuzumuten. Legitim aber ist und hierzulande guter Brauch, spekulative Überlegungen anzustellen und überhaupt unterschiedli-che wissenschaftliche Auffassungen zu diskutieren. Wie erleichtert zeigte sich nicht dieser Tage der von Trump geschasste und jetzt zurückgekehrte Gesundheitsbeauf-tragte des Weißen Hauses, dass man wieder wissen-schaftliche Erkenntnisse gefahrlos äußern könne! Jeder hätte gerne sicheren Boden unter den Fü-ßen und sichere Erkenntnisse, aber so einfach ist das nicht. Kürzlich ist im Schlepptau der Deutschen Gesell-schaft Nachhaltiges Bauen DGNB (die bisher internatio-nal rd. 7.200 Zertifikate vergeben hat, in Deutschland auf 1337 Mitglieder angewachsen ist und nach deren Krite-rien Partnerorganisationen in Dänemark, Österreich, der Schweiz und Spanien agieren) eine gemeinnützige Wis-sensstiftung an den Start gegangen. Diese macht sich zur Aufgabe, zu Fragen der Nachhaltigkeit „Wissen-to-go“ zu liefern, von Experten zur Verfügung gestellt und von Ex-perten geprüft – ergo hoffentlich von Unternehmen, Ver-bänden (auch der DGNB) und Politik und deren Eigenin-teressen unabhängig. www.norocketscience.earth heißt die Plattform. Schauen Sie mal rein. Zumal die Akteure der Logistik könnten da – und in der Internationalisierung mit dem französischen Verband afilog - vielleicht Hilfe-stellung erhalten, nach welchen Regeln sie sich eigentlich richten sollen für eine bessere Vergleichbarkeit der Be-wertungen, denn da beklagen Marktteilnehmer ein Defizit (vgl. Beitrag Logistik). Wir liefern in dieser Ausgabe auch ein Quäntchen Wissen-to-go zu der Frage, was die im Rahmen des Green Deal der EU für Finanzierungen er-

    NR. 125 I 04. KW I 26.01.2021I ISSN 1930-6375

    lassenen Nachweiskriterien E.S.G mit Immobilien zu tun haben, nachzulesen im Beitrag des Juristen Dr. Christian Reibis. Die Catella Residential Investment Management GmbH braucht solche Nachhilfe offenbar nicht, denn sie hat den ESG-Dienstleister Westbridge Advisory beauftragt, ihr gesamtes Europaportfolio im Wert von knapp 4,5 Mrd. Euro, davon hundert Objekte in Deutschland, klimaneutral aufzustellen. ESG-Beauftragte haben Konjunktur, denn niemand will ein Marktrisiko ein-gehen, nur weil fehlende Nachweise Käufer und Mieter abschrecken könnten, selbst wenn das die Management-kosten erhöht. Scope hat es sich schon mal angelegen sein lassen, ihre Ratingmethodik für die Bewertung der ESG-Qualität und -Kompetenz von Asset Management-Unternehmen anzupassen. Außerdem können wir von einer erfolgreichen Transparenzoffensive aus der Metropole Ruhr berichten. Der Markt hat sich spürbar professionalisiert und es sind dort endlich so viele Makler aktiv, dass es Sinn macht, ihre Marktanalysen und Erfahrungen mit denen der Wirt-schaftsförderer unter dem Dach der BMR abzugleichen, die Zahlen finden Sie in dieser Ausgabe. Transparenz und Gemeinsamkeit sind auch gute Stichworte für die Pläne zur Erweiterung des Landtags NRW, für die neuen Arbeitswelten der RWE AG (vgl. Projekt des Monats), für das Bekenntnis der Barton Group zu Inklusion, wenn sie Apartments für Menschen mit Behinderung völlig selbst-verständlich in einer innerstädtischen Immobilie integriert, und nicht zuletzt für die „Blaue Bude“ in Dinslaken-Lohberg, die mit dem Preis „Gebaute Orte für Demokratie und Teilhabe“ der Wüstenrot-Stiftung ausgezeichnet wurde. Für deren Assetmanagement braucht es aller-dings keinen ESG-Nachweis oder sonstige Zertifikate, die recyclebare Holzhütte und der sie nutzende Verein spre-chen da für sich. Dr. Gudrun Escher und das Team von der Research Medien AG

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    Anzeigenpartner der heutigen Ausgabe: Aurelis Real Estate, RAG Montan Immobilien

    NR. 125 I 04. KW I 26.01.2021I ISSN 1930-6375

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    Editorial 1 Büromarkt Düsseldorf 2020 3 Logistikimmobilien im Fokus 6 Im Auftrag von uns allen in NRW 10 Gelobt sei das Büdchen! 12 Immobilienmarkt Metropole Ruhr 14 Impressum 16 Firmen und Personen 16

    Interview mit Dominik Barton, Geschäftsführender Gesellschafter der Barton Group: Wohnen für alle mitten in der Stadt 8

    Projekt des Monats Open Spaces im RWE Campus Essen 12

    Fremdbeitrag Herausforderungen für die Immobilienbran-che durch anstehende ESG-Regulierung (Dr. Christian Reibis) 9

  • Natalie Hayday hat ihr Aufsichtsrats-mandat bei der LEG Immobilien AG mit Wirkung auch für die künftige LEG Immobilien SE niedergelegt. Die Haupt-versammlung beabsichtigt im Mai 2021 wieder eine Frau zur Wahl in den Auf-sichtsrat vorzuschlagen. Die Brockhoff & Partner Immobilien GmbH ist zum Jahresanfang zur Brockhoff GmbH umfirmiert worden. Gleichzeitig wurde Oliver Rottmann zum weiteren Geschäftsführer bestellt. Zuvor war Rottmann für Corvis Immo-bilien Management GmbH sowie die Stiftung Regenbogen in Essen tätig.

    Büromarkt Düsseldorf 2020 – noch mal davon gekommen? Der Flächenumsatz sank weniger als in anderen der TOP fünf Städte, aber das Transaktionsvolumen blieb auf hohem Niveau. Bei den jetzt allenthalben eintrudelnden Bilanzen für die Immobilienmärkte scheint die einzige Frage zu sein, wie hoch 2020 die Einbußen gegenüber dem Vorjahr ausfielen. In Summe berichtet BNPPRE, dass in den acht deutschen Standorten Berlin, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig und München rund 2,7 Mio. qm Bürofläche umgesetzt worden seien, ein Minus von 34 %. Die nächste Frage, ob das 2021 so weiter geht, kann noch niemand beantworten, aber alle hoffen auf die Impfungen. Diese und damit zusammenhängend der Trend zu mehr oder weniger Homeoffice wird Auswirkungen haben, nicht minder aber die Arbeits-marktdaten, wie sie Cushman & Wakefield präsentierte: • Die Arbeitslosenquote stieg von 4,9% (Dez. 2019) auf 5,9% (Dez. 2020) • Die Zahl der Kurzarbeiter betrug im April 2020 rd. 6 Mio. und im Herbst

    2020 noch gut 2 Mio. • Das ifo-Beschäftigungsbarometer fiel im April 2020 auf 86,8 Punkte und

    erholte sich bis zum Jahresende nur geringfügig.

    Personalien

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    Die Zukunft ist unser Revier.

    Immobilienangebot NRWSeit 40 Jahren sind wir im Verbund des RAG-Konzerns bekannt für erfolgreiche Lösungen in der Flächen- und Projektentwicklung. Unser Spezialgebiet: die effiziente Revitalisierung industriell vorgenutzter Areale - von der Sanierung über die Planung und Entwicklung bis zur Vermarktung.

    Wir bieten Grundstücke für Gewerbe und Dienstleistungen, Logistik und Wohnen an Ruhr und Saar. Einen Überblick über unser Flächenportfolio finden Sie auf unserer Homepage oder rufen Sie uns einfach an. Wir freuen uns auf Sie!

    Im Welterbe 1-845141 [email protected]. : +49 (0)201/378 - 0www.rag-montan-immobilien.de

  • Sebastian Lindner ist in die Ge-schäftsleitung der Bürovermietung von Anteon berufen worden. Er gehört dem Unternehmen sei 2019 an und war zu-vor für JLL tätig. Der frühere Vorstandsvorsitzende der Metro Eckart Cordes hat die Invest-mentfirma Emeram Capital Partners GmbH gegründet zur Finanzierung mittelständischer Unternehmen mit guten Perspektiven. Marion Hoppen hat das neue gebilde-te Amt einer Pressesprecherin des Vereins Frauen in der Immobilien-wirtschaft e.V. übernommen. Julius Bender, Peter Kunz und Wolfgang Speer haben zum Jahresen-de Colliers International verlassen und gemeinsam die Lang & Cie. Industrial AG als Teil der Lang & Cie. Gruppe gegründet. Ziel ist die Entwick-lung von Immobilien für Industrie & Logistik, Gewerbeparks sowie Rechen-zentren und die diesbezügliche Bera-tung von Kommunen.

    Auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage Wulfen 1/2 beginnt RAG Montan Immobilien mit Rodungsarbeiten zur Erschließung eines Industrieparks. Sie werden durch ein zertifiziertes Forstunternehmen aus Borken durchgeführt. Die Fläche für den künftigen Industriepark Große Heide Wulfen wurde durch Ankäufe der Dorstener Wirtschaftsförderung WINDOR erweitert auf insgesamt 30 ha.

    Die DAA Deutsche Angestellten-Akademie GmbH hat gut 730 qm Bü-rofläche im Büro- und Geschäftshaus Grafenhof in der Hohen Straße 1. Ver-mittelnd war BNPPRE tätig.

    • Das ifo-Geschäftsklima sank im April 2020 auf 75,4 Punkte und stieg zum Jahresende wieder an

    • Das Bruttoinlandsprodukt sinkt laut Consensus-Prognose um 5,4% (tagesschau.de 5 %)

    Vermietungsmarkt Düsseldorf Bei der Bewertung der Flächenumsätze für Büros ist das Jahr 2019, das wegen einiger Sondereffekte rd. 550.000 qm Umsatz zeitigte, kaum maßgeblich. Dem-nach hätten sich die Umsätze 2020 fast halbiert. Anders sieht es im Zehnjahres-vergleich aus. Da bedeuten die 283.000 qm von Aengevelt minus 27%, die 303.000 qm von JLL minus 26%, die 248.000 qm (Stadtgebiet) von Colliers Inter-national minus 28% und die 293.500 qm von CBRE minus 26%. Das sind deut-lich geringere Einbußen als die o.g. 34% im Durchschnitt der acht Städte. JLL weist zudem gesondert die Umsatzzahl für das engere Stadtgebiet mit 245.000 qm (Aengevelt 242.000 qm) aus und die Angebote zur Untermiete, die im Jahres-verlauf von 28.000 qm auf üppige 71.000 qm gestiegen seien. Die Leerstandsquote sei von 6,4% auf jetzt 6,8 % gestiegen (Savills 6,3%, Colliers nur Stadtgebiet 5,5%) mit weiter steigender Tendenz im laufenden Jahr, wie Marcel Abel, Geschäftsführender Direktor JLL Deutschland und Niederlas-sungsleiter Düsseldorf, erwartet. Er verbindet das mit einer Mahnung an die Ad-resse der Stadt: „Entscheidend für eine zügige aber vor allem nachhaltige Erho-lung nach dem Ende der Pandemie sind Investitionen in Städtebau und Infrastruk-tur. Hierfür hat Düsseldorf bereits einiges an Vorarbeit geleistet, muss jetzt aber am Ball bleiben.“ CBRE beobachtete, dass die Nachfrage nach größeren Flächen in der An-zahl der Gesuche stabil geblieben sei, aber die Größe dieser gesuchten Flächen bis zur Hälfte kleiner war als noch vor Corona. Dabei bewirkte die ungebrochene Nachfrage nach modernen Flächen, dass die Spitzenmiete konstant blieb bei 28,50 Euro/qm, die mittleren Mieten in Citylagen aber auf ca. 21,90 Euro/qm stie-gen (Aengevelt). Dagegen gaben die Durchschnittsmieten im übrigen Stadtgebiet und für Value Add Objekte nach, was die Schere weiter auseinander gehen lässt. Dies und das reiche Angebot an Untervermietungen biete aber auch Chancen

    gerade für Start Ups oder Firmenerweiterungen. Ob aber tatsächlich das Pendel vom Vermietermarkt in Richtung Mietermarkt umschlägt, bleibt abzuwarten. Lt. CBRE entstehen bis Ende 2023 im Marktgebiet Düsseldorf rd. 345.100 qm neue Büroflächen mit einer Vorvermietungsquote von gut 50%, was die Spitzenmiete stabilisieren dürfte. BNPPRE gibt das Volumen an Flächen im Bau incl. Eigen-

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    Dorsten

    Arnsberg

  • Die ECOVIS KSO Treuhand- und Steuerberatungsgesellschaft mbH & Co. KG hat den Vertrag für ihre Bestandsfläche von 2.119 qm im Glo-bal Gate III Grafenberger Allee 297 mit Union Investment vorzeitig um zehn Jahre verlängert und zugleich weitere 898 qm ab Juli 2021 angemie-tet. Das Objekt gehört zum immofonds 1, der ausschließlich in Österreich vertrieben wird. LEG hat für 97 Mio. Euro sieben Woh-nungsportfolios mit ca. 600 Wohnein-heiten an verschiedenen Standorten erworben, darunter 50 Einheiten in Bocholt. Außerdem übernahm LEG Neubauprojekte mit 260 Wohnungen in Köln, Düsseldorf-Unterbach und Holz-wickede im Kreis Unna.

    Düsseldorf

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    nutzer mit aktuell 249.000 qm an, wovon dem Markt nur noch rd. 28% zur Verfü-gung stünden. Zudem würden knapp drei Viertel des Volumens erst ab 2022 fertig-gestellt, sodass die Angebotsausweitung moderat ausfalle. Dass die Marktteilnehmer den Düsseldorfer Büromarkt als langfristig attrak-tiv erachten, zeige sich an dem Volumen projektierter Flächen (572.000 qm), so das Resümee. Das grundsätzliche Interesse kann Colliers International insofern bestätigen, als im Q4 trotz gesunkener Umsätze die Flächengesuche wieder zuge-nommen hätten, wobei gleichzeitig moderne Arbeitsplatzkonfigurationen für die Zukunft erarbeitet würden.

    Transaktionsmarkt Düsseldorf Da die verschiedenen Maklerhäuser und deren Analysten unterschiedliche Nut-zungsarten in die Summe der Investitionen einrechnen, fallen auch die Ergebnisse unterschiedlich aus. Im abgelaufenen Jahr 2020 seien lt. JLL am Düsseldorfer Markt für Gewerbeimmobilien rd. 3,8 Mrd. Euro (CBRE 3,9 Mrd. Euro) investiert worden aus 102 Transaktionen, ein Minus von 18% gegenüber den 4,6 Mrd. des Vorjahres aus 122 Abschlüssen. Im Schnitt ging das Investmentvolumen der deut-schen Metropolen aber um 25% zurück, wie JLL berichtet, nur Hamburg habe ein Plus verzeichnen können. Verglichen mit dem Zehnjahresschnitt seien in Düssel-dorf sogar 35% mehr umgesetzt worden. Da sei man (aus Maklersicht) „mit einem

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    blauen Auge davongekommen“. Allerdings konzentrierte sich das Interesse von Investoren viel stärker als sonst auf Core-Objekte und insbesondere Büroimmobilien (zu 75% nach 50% im Vorjahr), an zweiter Stelle auf Wohnimmobi-lien (11% nach 21% im Vorjahr). In der Differenzierung nach Nutzungsarten der in Summe verhandelten 58.848 qm (ohne Wohnimmobilien, Summe 3,3 Mrd. Euro) nennt Savills u.a. den Bereich „Gesundheit/Soziales“ mit 2.626 qm und Entwicklungsgrundstücke mit 2.816 qm. Zwar sei die Zahl der Deals gesunken, dafür aber die durchschnittliche Transaktionsgröße auf 50 Mio. Euro gestiegen. Lt. Colliers International machten Büroimmobilien von der Gesamtsum-me von 3,22 Mrd. Euro sogar einen Anteil von 83% aus, gefolgt von zahlreichen Grundstückstransaktionen im Umfang von 320 Mio. Euro für zukünftige Projekt- und Quartiersentwicklungen in sehr guten Lagen mit Mischnut-zungen. Diese würden dann maßgeblich zum Transaktions-volumen künftiger Jahre beitragen, so die Erwartung. Lt. BNPPRE platzierten von den insgesamt 3,6 Mrd. Euro alleine Versicherungen 600 Mio. Euro. 10 Abschlüsse seien in der Größenordnung über 100 Mio. Euro getätigt worden, ein neuer Rekord. Einig sind sich die Berichte darin, dass die Spitzen-renditen im Jahresverlauf um 10 bzw.15 Basispunkte ge-sunken seien. Die Bürospitzenrendite lag lt. JLL zum Jah-resende bei 2,95% und stehe weiter unter Druck, CBRE nennt 3% Spitzenrendite, BNPPRE 2,9% für Büros, Colliers 3,2% für Büros in Top-Lage, während die Rendite für Value Add-Objekte bei geringerer Nachfrage gestiegen sei.

    Mehr – bunter – internationaler – Logistikimmobilien im Fokus Nicht nur als Corona-Gewinner im Schlepptau des E-Commerce hat sich Logistik in vielen Facetten als verlässliche Assetklasse etabliert. Innovationen über den nationalen Tellerrand hinaus werden dringlicher. Afilog macht den Anfang. Am Markt für Logistikimmobilien ist mit 8,74 Mrd. Euro (JLL, Logivest 7,5 Mrd., BNPPRE 7,9 Mrd.) so viel investiert worden wie noch nie und der Anteil am Gesamtinvestitions-volumen für Immobilien fiel 2020 erstmals zweistellig aus. Gleichzeitig lag der Flächenumsatz lt. CBRE mit rd. 6,9 Mio. qm auf dem Niveau der Vorjahre, in den TOP-5 Regionen sei er jedoch trotz des Flächenmangels um 28% auf 1,9 Mio. qm gestiegen. Die rd. 500.000 qm im Raum Hamburg und Frankfurt/Rhein-Main, wurden nur übertroffen durch die Region Ruhrgebiet, wo der Flächenumsatz trotz Rückgang um 17% gegenüber dem Vorjahr noch 578.000 qm erreich-

    te. „Aktuell ist die Flächenverfügbarkeit im Ruhrgebiet ein-geschränkt. Zwar stehen beispielsweise mehrere Konver-sionen ehemaliger Kraftwerke an, es dauert jedoch noch Jahre, bis dort Neubauten beziehbar sind“, erklärt Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics bei CBRE in Deutschland. Anfängliche Ungewissheiten, ob Mieter Be-stand haben und Nachfrageeinbußen z.B. seitens der Au-tomobilzulieferindustrie nach sich zögen, schienen im wei-teren Jahresverlauf zu schwinden. Der Trend, der sich schon in den vergangenen Jahren abzeichnete, hat durch die Pandemie und die Maßnahmen zu deren Eindämmung weiteren Schwung erhalten. Der wachsende Onlinehandel verursachte 2020 bereits rd. 20% aller Vermietungen von Logistikflächen. Auch die Sicherung von Lieferketten für Lebensmittel, für Pharmaprodukte und den Sanitärhandel hat an Bedeutung gewonnen. Neben den großen Verteil-zentren und Logistik-HUBs wurden auch Spezialimmobi-lien wie Kühlhäuser, Objekte für City-Logistik und die „letzte Meile“ gehandelt, die bisher wegen ihrer Klein-teiligkeit oder Sonderausstattung und damit eingeschränk-ter Drittverwendungsfähigkeit als Anlageprodukt eher un-beliebt waren. Dazu kommen Innovationen bis hin zur industriellen Produktion mit 3-D-Verfahren, die zunehmend high-end Immobilien erfordern. Logistik ist schon lange nicht mehr gleich Logistik, der Sektor diversifiziert sich, Campus-Lösungen und Multi-Tenant-Standorte finden zunehmend Interesse. Kennzeichnend für die jetzige Marktphase ist, dass viele institutionelle Anleger neben Büro und Wohnen auch Logistik als ausreichend verlässlich einstuften für das An-lagevermögen von Versicherungen und Pensionskassen. Außerdem wächst im Fondsgeschäft die Zahl der neu auf-gelegten oder ausgeweiteten Logistikfonds wie z.B. bei Palmira Capital Partners. Wegen der zunehmend be-schränkten Verfügbarkeit von Logistikimmobilien generell und damit auch Anlageobjekten zum Verkauf würden auch die bisher eher ungeliebten Gebrauchtimmobilien gehan-delt, es wachse aber auch die Zahl der Neubauten und hier die Zahl opportunistischer Projektentwicklungen, wird berichtet. Ob allerdings die neu gegründete Sparte Lang & Cie. Industrial AG der Lang & Cie. Gruppe diese Risiken eingehen will, dürfte eher unwahrscheinlich sein. Die drei Gründer Julius Bender, Peter Kunz und Wolfgang Speer bringen ihre Expertise von Colliers International mit und wollen bei ihren Projektentwicklungen kommunale Besonderheiten sowie "Ressourcenschonung und Digitali-sierung" berücksichtigen und generell Kommunen bei der Entwicklung von Gewerbegebieten beraten. Der Fokus auf Kommunen kommt nicht von ungefähr, denn in den meis-ten etablierten Logistikregionen kann die Nachfrage nicht mehr befriedigt werden, dort gingen die Flächenumsätze

  • An der Schwelmer Straße in Flingern entwickelt UH-Invest aus München das Wohnprojekt „Hinz&Kunz“. Geplant sind 4.800 qm Wohnfläche in vier neuen Townhouses und einem historischen Eckhaus. Vertriebspartner ist Spormann Real Estate. Die Privatbank B. Metzler seel. Sohn & Co. KGaA hat für ihre neue Niederlas-sung Büroflächen im Girardet-Haus, Königsallee 27-31, langfristig angemie-tet. Vermieter ist die P. Girardet & Cie. KG, vermittelnd war Aengevelt tätig. Nach dem Grundstückserwerb von CA Immo Deutschland und Quantum will Pandion im Entwicklungsquartier "BelsenPark" in Oberkassel auf 46.500 qm Grundstück 95.000 qm BGF für Ar-beit und Wohnen errichten, u.a. ist ein 17-geschossiger Büroturm geplant. Die Bauphase ist 2023 bis 2027 vorgesehen. Damit wäre das Gesamtprojekt "BelsenPark" abgeschlossen. Bei dem Grundstücksverkauf waren BNPPRE und die Anwaltskanzlei Pöllath + Part-ner beratend für CA Immo tätig. Alstria hat für rd. 40 Mio. Euro zwei Bü-rogebäude in Frankfurt und Düsseldorf erworben. Das Objekt Corneliusstraße 36 mit über 3.100 qm Mietfläche und jährlichen Mieteinnahmen von 0,2 Mio. Euro wechselte für 7,8 Mio. Euro den Besitzer. Mit dem Vorbesitzer, dem Ofenanbauer Andritz Maerz, bestehe noch ein kurz laufender Mietvertrag. dieprojektisten haben für die neue Ei-gentümerin Barton Group das Büroge-bäude Kanzlerstraße 8a in ein Micro-Apartmenthaus mit 129 Wohnungen und 77 Tiefgaragen-Stellplätzen umgewan-delt. Betrieben wird das Apartment-Haus durch LIVING IN by Barton Group. Nach Fertigstellung wird die Immobilie in den durch INTREAL administrierten offe-nen Spezial-AIF PIER Wohnen Deutschland eingebracht.

    teils erheblich zurück. Deshalb ist das regionale Spektrum der Investitionen so breit gestreut wie noch nie, nicht nur in immer weitere Speckgürtel um die Metropolen, sondern auch neue Standorte wie Magdeburg entwickeln sich. Lt. BNPPRE entfielen von den insgesamt 7,9 Mrd. Investitionssumme mehr als 5 Mrd. Euro auf Einzeltransaktionen, getätigt meist von inländischen Investoren, die ggf. auch kleinere und ältere Objekte akzeptierten. Kurzfristig könnten leer ste-hende Warenhäuser bereits für Entlastung sorgen, ergab eine Analyse von PwC in Kooperation mit der Immobilien Zeitung. Aufgegebene Warenhäuser, zum Bei-spiel von Galeria Karstadt Kaufhof, seien aufgrund ihrer Gebäudecharakteristi-ka geradezu prädestiniert für die Citylogistik, allerdings nur zu höheren Preisen. Für die künftige Entwicklung der Branche mit einer beschleunigten Umset-zung von Innovationen könnte sich das grenzüberscheitende Netzwerk von Afilog (s.u.) auch im Hinblick auf eine bessere Zusammenarbeit mit Kommunen bewähren. Ein Beispiel die Kooperationen zwischen E-Commerce und stationä-rem Handel via neue logistische Konzepte. Unter den Maßgaben des Green Deal und dem geforderten Nachweis der Konformität mit ESG Kriterien ist Nachhaltig-keit bereits heute unverzichtbar für jede Lagerhalle, die an den Markt gehen soll. Akteure wie Hansainvest fordern für jeden Neubau bereits den DGNB-Gold-Standard. Unter der Voraussetzung, dass Logistikimmobilien eine wirtschaftliche Nutzungsdauer von ca. 30 Jahren und eine Lebensdauer von 50-60 Jahren auf-weisen, muss aber vorausgedacht werden. Entscheidungen allein nach dem Preis, den Dienstleister heute akzeptieren, werden sich unweigerlich auf lange Sicht rächen. Allerdings gebe es noch zu wenig Vergleichswerte über die Vor- oder Nachteile entsprechender Ausstattungen. Ein dringendes Desiderat sei ein einheitliches Scoring, meint Nikolai Mader, Abteilungsleiter Investment Manage-ment Immobilien von Hansainvest Real Assets. Chance im internationalen Austausch: mit Afilog

    Ein Schritt, der die in ihren Strukturen immer noch stark national agierende Immobilienbranche aufhor-chen lassen dürfte, hat der französische Verband der Logistikwirtschaft Afilog unternommen. Um den zahlreichen Implikationen eines Wirtschaftssektors im rapiden Wandel auch im internationalen Kontext

    Rechnung zu tragen, treibt er die internationale Zusammenarbeit voran. Afilog hat fast 120 Mitglieder, von denen drei Viertel aus der Logistikimmobilienbranche (Investoren, Promotoren, Entwickler) stammen, aber auch Architekten, Ingenieur-büros, Nutzer von Logistikimmobilien und Versicherer. Der Verband möchte si-cher stellen, dass er alle Akteure in der Logistikkette vertritt. Mit der Eröffnung einer Niederlassung in Berlin unter der Leitung von Thomas Steinmüller, bisher Vorsitzender des Ausschusses Logistikimmobilien des ZIA, hat er nun den Grundstein für ein europäisches Engagement gelegt, zunächst für den deutsch-sprachigen Raum und Polen. "Die deutsch-französische Achse erschien uns na-türlich als diejenige, die uns eine europäische Vision ermöglicht, die der Realität unseres Marktes entspricht, der keine nationalen Grenzen mehr kennt", sagt Claude Samson, Präsident von Afilog. „Die Ausweitung der Aktivitäten der Afilog in den deutschsprachigen Raum sowie nach Polen folgt dem logischen Trend der Europäisierung“, ergänzt Thomas Steinmüller. „Eine bereits starke und auf Lo-gistikimmobilien konzentrierte Gemeinschaft in Frankreich bedeutet im Sinne des ‚best practice‘, Unternehmen und Institutionen einen gegenseitigen Eintritt in die

    Düsseldorf

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    jeweiligen Regionen und gleichzeitig ein abgestimmtes Vor-gehen im politischen Umfeld zu ermöglichen. Die franzö-sisch-deutsch-polnische Achse unter Einbeziehung der Anrainer repräsentiert dabei mehr als 50% der Bevölke-rung der EU. Mein über 20jähriges Wirken im Bereich der Logistikimmobilen – und zuletzt die über 10jährige Leitung des Ausschusses Logistikimmobilien des ZIA – bieten ein adäquates Netzwerk für den Erfolg dieser europäischen Ausweitung. Neben der Gestaltung der letzten Meile mit der Integration des stationären Handels einerseits und der Ansiedlung urbaner Logistikimmobilien andererseits sind dabei eine Ausprägung der Zukunftsaufgaben, eine weitere die Automatisierung und Autonomisierung der Lageraktivitäten. Vor dem Hintergrund des Green Deal der EU werden zudem Transportketten ebenso auf ihre poten-zielle Bahnaffinität zu prüfen sein wie die ökologische Gestaltung der Objekte inklusive der Energieversorgung. Zu beiden Themenblöcken werden paneuropäische Arbeits-gruppen eingesetzt.

    Wohnen für alle mitten in der Stadt Leer stehende Einzelhandelsimmobilien für neue Wohnkon-zepte zu nutzen kann zur Wiederbelebung von Innen-städten beitragen. Über das wie und warum gibt Dominik Barton Auskunft, Geschäftsführender Gesellschafter der Barton Group. Frage: Wenn ein bundesweit aktives Immobilieninvest-menthaus mit Sitz in Bonn sich um die Zukunft eines lange leer stehenden ehemaligen Kaufhauses in der Gelsenkirchener Bahnhofstraße kümmert, lässt das aufhorchen. Was haben Sie dort vor? Dominik Barton: Die Immobilie in fußläufiger Distanz zum Bahnhof Gelsenkirchen ist 2016 im Rahmen einer Portfoli-otransaktion erworben worden. Das Objekt Baujahr 1975 verfügt aus der früheren Nutzung als Kaufhaus über vier großflächige Etagen. Die unteren beiden sind langfristig an die Backfactory vermietet, die oberen ca. 1.000 qm wer-den bis Jahresende zu Apartments umgebaut. Dabei verfol-gen wir ein Konzept, das ein breites Mieterklientel für Ser-viced Apartments ansprechen soll. Frage: Meinen Sie damit Micro-Living? Dominik Barton: Nicht nur. Für eine Etage haben wir einen Rahmenvertrag mit dem Unternehmen Limehome abge-schlossen. Limehome bietet dort 13 hochwertig ausgestat-tete Self-Service-Apartments für kürzere oder längere Auf-enthalte an. Die andere Etage mit 12 Wohneinheiten hat Careunities angemietet, ein Unternehmen welches für

    Menschen mit Handicap Wohnraum zur Verfügung stellt. Deshalb werden dort außer den entsprechend eingerichte-ten eigenen Zimmern eine Gemeinschaftsküche, ein ge-meinsamer Aufenthaltsbereich und Gemeinschaftsbäder zur Verfügung stehen. Frage: Passt das Thema der Inklusion zu den Rendi-teerwartungen Ihrer Mandatsgeber? Dominik Barton: Als familiengeführtes Unternehmen, das im Auftrag langfristig orientierter Anleger agiert, erwirt-schaften wir Renditen mit Augenmaß und nehmen be-wusst unsere gesellschaftspolitische Verantwortung wahr. Wir achten seit jeher auf eine ausgewogene Mietstruktur und unserer Handlungsmaxime entsprechend arbeiten wir täglich daran, attraktive Mietfläche zu schaffen. Inklusion ist dabei ein wichtiges Thema. In mehreren unseren Ob-jekten arbeiten wir bereits mit Sozialträgern zusammen. Wichtig ist, dass man Inklusionsvorhaben nach Möglichkeit unterstützt und Barrieren im Zusammenleben abbaut. Frage: Geraten Sie mit solchen Unterformen des Wohnens als Eigentümer nicht in Konflikte mit Bauvorgaben? Dominik Barton: Das kann passieren, die Genehmi-gungsverfahren können oft langwierig sein. Ohne dass Barton Group dem Bundesverband Micro-Living e.V. ange-hören würde, befürworte ich aber durchaus deren aktuelle Initiative, die eine bundesweite Vereinheitlichung der Bau-vorgaben für diese Sonderform des Wohnens und eine lebensnahe Abgrenzung von gewerblichen und wohnwirt-schaftlichen Konzepten fordert. Ebenso sind die Vorschrif-ten für Barrierefreiheit und die Abgrenzung von Wohnen und Pflege nicht überall gleich. Eine gewisse Klarheit und Transparenz schadet nicht. Das Service-Wohnen hat viele Facetten, da die Ansprüche von Nutzern vielfältig sind. Das ist für uns als Investor und Bestandshalter entschei-dend. Einer Studie von BelForm zufolge nimmt die Nach-frage nach Micro-Apartments auch in Deutschland immer weiter zu, getrieben durch neue Formen des Lebens und Arbeitens. Wichtig sei, neben der Gebäude DNA eine gute infrastrukturelle Anbindung, wie wir sie z.B. in Gelsenkir-chen aufgrund der Bahnhofsnähe mit Anbindung z.B. an verschiedene Hochschulen der Region haben. Frage: Wirkt es sich bei Fragen der Genehmigung günstig aus, wenn Sie Bestandsgebäude umnutzen statt abzureißen und neu zu bauen? Dominik Barton: Das kann in mancher Hinsicht von Vor-teil sein, weil Bestandsschutz gilt, aber gerade Umwidmun-gen zu Service-Wohnzwecken können teilweise in Innen-

  • Hamburg Team Investment Manage-ment hat im Rahmen eines Forward Deals die Seniorenwohnanlage "Nido II" Koloniestraße 97-99 für den Fonds "Hamburg Team Wohnen 70+" von Blankbau und GMP Projekt erworben. Gebaut werden rd. 7.500 qm Wohnflä-che für 109 betreute Wohneinheiten und 25 Tagespflegeplätze. Betreiber wird Procuritas. 2019 hatte der Investor be-reits die Seniorenwohnanlage "Nido" in Buchholz für 27 Mio. Euro erworben. Die Feuerwehr Duisburg hat, vertreten durch das Immobilienmanagement Duis-burg kurzfristig ca. 1.600 qm Lagerfläche in der Gießereistraße 12 angemietet u.a. zur Einlagerung von Corona-Schutzmaterial. Vermittelnd war RUHR REAL tätig. Quadoro Investment GmbH hat das ICC Business Center Friedrich-Wilhelm-Straße mit über 16.000 qm Mietfläche für den offenen Spezial-AIF Quadoro Sustainable Real Estate Europe erwor-ben. Das 2002 errichtete Bürogebäude ist voll vermietet u.a. an ein Unterneh-men des Landes NRW. 2018 hatte die Deka Immobilien GmbH das Büroobjekt an einen Spezialfonds der Credit Suis-se veräußert. In beiden Fällen hatte Anteon Immobilien vermittelt.

    Adolf Weber Grundbesitz- und Pro-jektgesellschaft ein rd. 22.000 qm gro-ßes Brownfield-Grundstück im Hafen erworben, das noch mit einem ehemali-gen Schulzentrum bebaut ist. Panattoni will dort einen innerstädtischen Gewer-bepark mit 14.000 qm Nutzfläche in drei Gebäuden nach dem "City-Dock"-Konzept errichten, das hier erstmals in NRW realisiert wird. Geplante Fertigstel-lung Mitte 2022. Aengevelt war vermit-telnd tätig.

    Duisburg

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    stadtbereichen den bestehenden auf Handel ausgerichteten Flächennutzungsplä-nen widersprechen. Die nachlassende Attraktivität von Innenstädten, die ja derzeit vielfach beklagt wird, kann m.E. nur aufgehalten werden, sofern sich die Kommunen flexibel zeigen und neuartige Konzepte unterstützen und zulassen. Die High Street im klassischen Sinne so wie wir sie kennen hat viel-leicht nicht mehr die Zugkraft, aber deren Gebäudebestand hat viel Potential. Gerade Kaufhäuser mit ihren meist stützenlosen Etagen eignen sich hervorra-gend dafür, dort andere Nutzungen unterzubringen und den Wandel innerstädti-scher Einzelhandelslagen mitzugestalten. Gleichzeitig bleibt der Stadtraum mit seinen vertrauten, vielleicht sogar denkmalgeschützten Kulissen erhalten. Daher sehen wir das Objekt Gelsenkirchen als Projekt mit Signalwirkung insbesondere auch für andere Standorte.

    Herausforderungen für die Immobilienbranche durch anstehende ESG-Regulierung von Dr. Christian Reibis, Partner, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater bei Baker Tilly Durch die von der Europäischen Union vorangetriebene ESG-Regulierung der Finanzbranche ergeben sich auch zunehmende Anforderungen für Investitionen in Immobilien. Die drei Buchstaben ESG stehen für Environmental (E; Ökologie), Social (S; Soziales) und Governance (G). Grundpfeiler der ESG-Regulierung ist der im März 2018 von der EU-Kommission beschlossene Aktionsplan zur Förde-rung des nachhaltigen Wachstums. Das Ziel des Plans ist es, auf dem Finanz-markt Kapital für nachhaltige Investitionen zu mobilisieren und die Kapitalströme in nachhaltige Projekte zu lenken. Der Aktionsplan umfasst insgesamt 10 Einzel-maßnahmen, die in einer Vielzahl verschiedener Gesetzespakete umgesetzt wer-den sollen. Hierzu zählen z.B. die Einführung einer Taxonomie, die Ausweitung der Berichterstattungspflichten über ESG sowie die Aufnahme von Nachhaltigkeit in die Finanzberatung. Am 10. März 2021 tritt die so genannte EU-Offenlegungsverordnung (Verordnung 2019/2088) als eine der ersten Maßnahmen des Aktionsplans in Kraft. Die Offenlegungsverordnung verpflichtet die Finanzmarktteilnehmer, wie z.B. Kapitalverwaltungsgesellschaften, Banken und Versicherungen, den Investo-ren über bestimmte Medien (Website, Verkaufsprospekte, regelmäßige Berichte) diverse Informationen über die Umsetzung von ESG-Kriterien zur Verfügung zu stellen. Hierzu zählen z.B. Informationen über die Berücksichtigung von Nachhal-tigkeitsrisiken bei Investitionsentscheidungen und detaillierte Informationen zur Nachhaltigkeit jedes Finanzproduktes im Verkaufsprospekt. Zudem müssen Finanzmarktteilnehmer auf ihrer Homepage Angaben zum Thema ESG auf Unter-nehmensebene machen. Konkret heißt das, dass auf der Website Antworten auf folgende Fragen zu finden sein müssen: Wie werden ESG-Kriterien in Investiti-onsentscheidungen integriert? Wie werden die nachteiligen Auswirkungen von Investitionsentscheidungen auf Nachhaltigkeitsfaktoren berücksichtigt? Wenn es keine Berücksichtigung gibt, müssen die Gründe angegeben werden, warum das nicht erfolgt. In Bezug auf Immobilienfonds hat das zur Folge, dass die gesamte Nach-haltigkeitsstrategie dort einsehbar sein muss. Unternehmen, die das Thema ESG

    Essen

  • ignorieren, müssen offenlegen, dass ESG-Kriterien nicht berücksichtigt wurden. Zudem muss diese Entscheidung begründet werden. Das kommt einer Negativ-Auszeichnung eines solchen Anbieters gleich. In der Praxis werden viele Investoren – vor allem institutionelle – in solche Anlagen nicht mehr investieren. Der Großteil der Fondsanbieter wird das Thema ESG in seine Strategie integrieren müssen, um nicht in diese Kategorie zu fallen. Dies ist für alle Unternehmen mit einem gewissen Aufwand verbunden. Vor dem Ankauf einer Immo-bilie wird zukünftig die Environmental Due Diligence bezüg-lich Umweltkriterien eine immer wichtigere Stellung einneh-men, um die geforderten Angaben zu Nachhaltigkeitsrisiken und nachteiligen Auswirkungen der Investition auf Nach-haltigkeitsfaktoren vornehmen zu können. Die Prozesse der Fondsanbieter und Assetmanager müssen entsprechend angepasst werden. Ein zentrales Kriterium für die erfolg-reiche Umsetzung der ESG-Strategie im Bestandsmanage-ment wird die Erfassung der Daten auf Objektebene sein, um daraus z.B. weitere Maßnahmen zur Energieoptimierung abzuleiten. Die genauen Details der Angabepflichten sind noch in der Erarbeitung. Derzeit werden durch die europäischen Aufsichtsbehörden (ESAs) sogenannte technische Regulie-rungsstandrads ausgearbeitet, die als „Level-2-Regelungen“ detaillierte Vorgaben einschließlich Vorlagen zu den genau-en Offenlegungspflichten enthalten. Ursprünglich sollten die-se Regulierungsstandards zusammen mit der Offenlegungs-verordnung im März 2021 in Kraft treten. Die EU-Kommission hat die Anwendung jedoch verschoben (voraussichtlich bis 1. Januar 2022), wodurch die praktische Umsetzung derzeit noch erschwert ist. Dies stellt Kapitalver-waltungsgesellschaften vor eine große Herausforderung, da sie bei ihren Finanzprodukten die Verantwortung für die ESG-Angaben im Verkaufsprospekt tragen und für fehlerhafte Angaben haften. Die EU-Offenlegungsverordnung ist eng verknüpft mit der EU-Taxonomie Verordnung (2020/852), die in 2020 ver-abschiedet wurde und in den nächsten Jahren sukzessive in Kraft treten wird. Darin werden Kriterien definiert, die Voraus-setzung für eine Qualifizierung als nachhaltige Tätigkeit sind. Die Verordnung selbst ist relativ unkonkret und verweist auf eine noch zu erlassende Delegierten Verordnung, in der alle Details geregelt werden sollen. Die EU Kommission hat im November 2020 erste Vorschläge für diese Delegierten Ver-ordnung veröffentlicht. Für Immobilien werden darin eine Vielzahl von Kriterien aufgestellt. Insgesamt sind die Anfor-derungen an ESG-konforme Immobilien als hoch einzustu-fen. Hier zeigen sich die ehrgeizigen Klima-Ziele der EU. Als

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    nachhaltig gilt demnach eine Neubauimmobilie nur dann, wenn der Primärenergiebedarf mindestens um 20 Prozent unterhalb der Anforderungen an ein Niedrig-Energie-Gebäude (nearly zero energy building, NZEB) liegt. Zudem sind für Gebäude mit einer Größe von mehr als 5.000 m² zusätzlich Tests bzgl. Thermographie, Luftdichte und Treib-hauspotenzial (GWP) gegenüber Investoren zu veröffentli-chen. Bestandsgebäude, die vor dem 31.12.2020 gebaut wurden, müssen ein Energy Performance Certificate (EPC)-Rating der Klasse A vorweisen. Die zunächst vorgesehene Anforderung, nach der Bestandsgebäude nur dann nach-haltig sind, wenn sie zu den besten 15 % des „local existing stocks“ gehören, ist gestrichen worden Schon jetzt ist in der Praxis eine steigende Nachfra-ge nach nachhaltigen Finanzprodukten zu beobachten, da viele institutionelle Investoren ihre Investitionspolitik zuneh-mend an Nachhaltigkeitsgrundsätzen orientieren. Die Nach-frage wird sich durch die ESG-Regulierung noch weiter erhöhen, insbesondere auch bei Privatanlegern. Denn auch in der Finanzberatung muss das Thema ESG aufgrund geplanter Anpassungen der MIFID II-Regularien zukünftig integriert werden und die Kunden müssen verpflichtend zu ihren Nachhaltigkeitspräferenzen befragt werden. An Kun-den mit einer Nachhaltigkeitspräferenz dürfen dann nur noch Produkte, die gewisse Nachhaltigkeitskriterien erfül-len, verkauft werden. Im Immobilienbereich ergibt sich das Problem, dass es zunächst nicht ausreichend nachhaltige Immobilien ge-ben wird, die die strengen Anforderungen der Taxonomie erfüllen. Hier wird eine Preissteigerung für ESG-konforme Immobilien zu erwarten sein. Die Anbieter stehen vor der Herausforderung, nachhaltige Immobilien zu beschaffen, um der steigenden Nachfrage Rechnung zu tragen.

    Im Auftrag von uns allen in NRW Der Realisierungswettbewerb für einen Erweiterungsbau für den Landtag NRW in Düsseldorf ist entschieden. Bis Ende 2021 könnte mit dem Bau begonnen werden. 1988 fiel die Eröffnung des Neubaus für den Landtag Nord-rhein-Westfalen in die Regierungszeit von Michail Gorbatschow in der Sowjetunion unter dem Schlagwort „glasnost“. Transparenz und Offenheit sollten die politi-schen Entscheidungen bestimmen. Die Folge waren die Wiedervereinigung Deutschlands mit dem Fall der Mauer in Berlin und das Ende der Sowjetunion. Als Zeichen der gleichberechtigten Teilhabe aller am politischen Geschehen entschieden sich damals in Düsseldorf die Architekten

  • Medical Senioren-Park Holding GmbH & Co. KG hat von der Corvis Immobilienmanagement GmbH ca. 700 qm in Bergerhausen Max-Keith-Straße 66 angemietet. Vermittelnd war RUHR REAL tätig. RUHR REAL vermittelte rd. 900 qm Schulungsfläche Gladbecker Straße an das LVR Klinikum Essen für seine Ergotherapieschule. Eigentümer der Liegenschaft ist DIC Asset AG. Die Catella Real Estate AG hat das Bürogebäude Rüttenscheider Tor mit rd. 10.700 qm Gesamtmietflä-che für das Individualmandat des neu aufgelegten Spezialfonds AVW Euro-pean Real Estate Fund erworben. Verkäufer ist ein geschlossener deut-scher Immobilienfonds. Das voll ver-mietete Objekt Baujahr 2009 ist nach DGNB Silber zertifiziert. Linklaters LLP und Arcadis Germany GmbH berieten den Käufer, JLL und DLA Piper UK LLP den Verkäufer.

    Barton Group hat in dem ehemaligen Kaufhaus Bahnhofstraße 49 ca. 1.000 qm Fläche für künftige Service-Apartments vermietet. Mieter für 13 Einheiten ist Limehome, weitere zwölf richtet Careunities speziell für Men-schen mit Handicap ein. Die beiden Untergeschosse sind an die Back-factory vermietet.

    MIMCO Capital Sàrl hat für seinen Fonds BUILDIM SICAV FIAR im Glückauf-Center mit kik einen Mietver-trag über 670 qm abgeschlossen. Das Glückauf-Center Baujahr 1980 umfasst rd.15.000 qm Mietflächen, da-von rd. 4.700 qm für Büro- und Praxis-nutzung, und ein Parkhaus.

    Essen

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    Gladbeck

    Gelsenkirchen

    Eller, Maier, Walter + Partner erstmals in Deutschland für einen kreisförmigen Plenarsaal. Der Kreis drückt sich auch in der zylindrischen, in Kreissegmente gegliederten Gesamtform aus, unterbrochen durch Ein- und Ausblicke zur Stadt und zum Rheinufer. Gleichzeitig wurde das Rheinufer als Grünanlage durchgän-gig zugänglich gemacht. Seither hat sich die Arbeit des Parlaments stark erweitert – derzeit mit fünf Fraktionen – und differenziert mit mehr Ausschusssitzungen, mehr Bürgerbeteili-gungsverfahren und insgesamt mehr Öffentlichkeit. Kurz: das Haus ist zu klein geworden, externe Büros mussten (zu steigenden Kosten) angemietet werden. Nun sollen alle Aktivitäten wieder zusammen geführt werden. Für einen Erweite-rungsbau mit insgesamt rd. 18.000 qm BGF und 500 weiteren Tiefgaragenplätzen

    war vor einem Jahr ein zweistufiger europaweit offener Wettbewerb für Teams aus Architekten und Landschaftsplanern ausgeschrieben worden. Aus 34 Bewer-bungen kamen neun in die zweite Runde und nun steht fest: Siegerteam ist das Büro Schulz und Schulz Architekten, Leipzig, mit r + b landschaft s architek-tur für den baulichen Realisierungsteil sowie als Zweitplatziertes Kim Nalleweg Architekten und capattistaubach urbane landschaften für den Ideenteil, der sich auf die erweiterte Freiraumplanung entlang dem Rheinufer von der Innen-stadt bis zum Medienhafen bezieht. Die Erweiterung des Bürgerparks Bilk war eine der Forderung des Wettbewerbs. Als einziger unter den neun Beiträgen in der zweiten Wettbewerbsphase nimmt der Siegerentwurf die Rundform wieder auf. Er schlägt vier weitere Zylinder vor, einen größeren und drei kleinere in lockerer Reihe zwischen Landtag und Rheinturm auf dem begrenzten Raum, den jetzt noch ein ebenerdiger Parkplatz einnimmt. Ebenerdig bliebe das Gelände dennoch durchgängig begehbar, denn die neuen Zylinder sollen bis auf den Eingangspavillon aufgeständert und erst in der Höhe des 3. OG untereinander mit Brücken verbunden werden. An den Alt-bau würde das Ensemble dann in Höhe des Plenarsaales andocken. Gegenüber allen rechtwinkligen Raumkonzepten hat der Kreis entschei-dende Vorteile, denn das Verhältnis von Flächeninhalt zu Hüllfläche ist hier am

    Visualisierung, Freigabe Schulz und Schulz Architekten

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    günstigsten wie auch das Verhältnis von Verkehrsfläche zu Nutzfläche. Dieser Grundsatz der Sparsamkeit, der sich bereits im geringen Verbrauch an Baugrund manifestiert, wird in dem Entwurf in vielerlei Beziehung durchdekliniert: Die innere meist einhüftige Aufteilung erlaubt es, die Büros entlang der gut belichteten Außenfronten anzuordnen und die Besprechungsräume innen. Energetisch wird auf Low Tech statt High Tech gesetzt mit positivem Effekt auf die Instandhaltungskosten über die Nutzungsphase. Das um-fasst auskragende Deckenscheiben, die die Geschosse darunter verschatten, Photovoltaik dort, wo je nach Him-melsrichtung die Sonneneinstrahlung am effektivsten ge-nutzt werden kann, Gründächer und eine Materialwahl, die möglichst dem Kreislaufprinzip folgt und mit guten Spei-cherkapazitäten ein angenehmes Raumklima schafft. Jetzt sind die Entscheidungsgremien im Landtag, in der Landesregierung und in der Landeshauptstadt Düssel-dorf am Zuge. Wie mitgeteilt wird, könnte der Baubeginn bereits Ende 2021 erfolgen.

    Gelobt sei das Büdchen! Die Initiative des bürgerschaftlichen Vereins Forum Loh-berg e.V. erhielt den 1. Preis im Wettbewerb „Gebaute Orte für Demokratie und Teilhabe“ der Wüstenrot-Stiftung. Wer kennte sie nicht im Revier, die Büdchen für den ra-schen Stopp auf dem Weg zur Arbeit, um die Zeitung mitzu-nehmen, die Wunderkammern für kleine (süße) Überra-schungen und Anlaufstellen für den Tratsch und Klatsch im Viertel mit großzügigen, ungeregelten Öffnungszeiten –

    wenn nicht gerade Corona regiert. Früher mal bestand ihre Hauptfunktion darin, neben den Werkstoren oder an Stra-ßenkreuzungen Getränke (auch alkoholische, die im Werk verboten waren) bereit zu halten. Manche haben die Zeiten überlebt, einige sogar als eingetragenes Denkmal.

    Dass die „Bude“ auch mehr kann, beweist die Initia-tive Forum Lohberg. Sie hat als ihren zentralen Treffpunkt in Dinslaken-Lohberg am Rand des alten Zechengeländes eine „Blaue Bude“ installiert, klein im Raum, aber groß in Aktivitäten und Ausstrahlung. Ein „bemerkenswertes Bei-spiel für die Transformation althergebrachter Orte des Aus-tauschs und der Kommunikation, die zu (neuen) Schauplät-zen demokratischer Aushandlung und sozialen Miteinan-ders werden,“ formulierte es die Jury. Für die Verwendung des Preisgeldes von 20.000 Euro fällt den Aktiven bestimmt was Pfiffiges ein, das weiter zur Integration der bunten Be-völkerung aus Alteingesessenen, Beschäftigten und Neu-bürgern auf der umgenutzten Zechenfläche beiträgt!

    Projekt des Monats - Open Spaces im RWE Campus Essen Der neue Campus der RWE am historischen Standort bietet effizient nutzbare Büroflächen, die sich an aktuelle und künftige Maßgaben wie z.B. die Corona-Regeln anpassen lassen. Ein Ergebnis der Neustrukturierung des Energie-Konzerns RWE AG war die Entscheidung, den Büroturm und weitere Gebäude in der Essener Innenstadt aufzugeben und die neuen Aktivitäten am angestammten Standort neben dem Kraftwerk in Altenessen zu konzentrieren und dort Raum für ca. 3.000 Arbeitsplätze zu schaffen. Dafür waren zu-sätzlich zum Bestand Neubauten mit 57.000 qm BGF erfor-derlich. Der neu errichtete Campus I mit rd. 26.000 BGF umfasst drei Baublöcke und ist bereits bezogen, Campus II in Form eines doppelt großen Einzelblocks mit rd. 19.000 qm BGF soll bis Juni dieses Jahres fertig werden,. Die drei Neubauten des 1. Bauabschnitts sind über Passagen mitei-nander verbunden und begrenzen zusammen mit den Be-standsbauten an der Altenessener Straße einen begrünten Innenbereich. Überdies weisen alle Neubauten eigene lufti-ge, grüne Innenhöfe auf und auch das übrige Gelände ist gemäß dem Campus-Gedanken soweit möglich bepflanzt. Als weitere Service-Angebote soll die vorhandene Kita aus-gebaut und ein kleiner Supermarkt angesiedelt werden. Der Stadtteil Altenessen nördlich des Viehofer Plat-zes wurde erst 1915 nach Essen eingemeindet. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts war dieses Gebiet durch Großindust-rie geprägt. Die 1840 durch Mathias Stinnes gegründete Zeche Victoria Mathias trug dazu bei, dass die Altenesse-ner Straße zu einem der wichtigsten Transportwege wurde mit Anschluss an den (nicht mehr bestehenden) Bahnhof Essen Nord, an dem ab 1847 die Köln-Mindener Eisenbahn Halt machte. Hier verkehrte ab 1893 die erste elektrische

    Blaue Bude, Freigabe Forum Lohberg

  • Phoenix Development hat die „Volme Galerie“ und das benachbarte, voll vermietete Büro- und Geschäftshaus "Stadtfenster" mit zusammen 32.000 qm Mietfläche erworben, zugehörig ein von Q-Park bewirtschaftetes Parkhaus. Die Volme Galerie mit 19 von 52 vakanten Einzelhandelsflächen will Phoenix über ein eigenes Centerma-nagement neu positionieren. Die Fi-nanzierung übernahm ein Konsortium unter Führung der Sparkasse Hagen Herdecke.

    Covivio hat zum Jahresende 2020 ein Wohnportfolio mit 450 Einheiten und über 22.000 qm Mietfläche erworben. Die elf Bestandsobjekte sind mehrheit-lich Berliner Mietshäuser Bauzeit um 1900. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit eines Neubaus, den Covivio mit dem eigenen Development-Team plant.

    BNP Paribas REIM hat für den franzö-sischen Immobilien-Publikumsfonds "BNP Paribas SCPI Opus Real" das voll vermietete sog. Zwei-Scheiben-Haus an der Balcke-Dürr-Allee von LaSalle Investment Management erworben, die das Objekt ihrerseits 2011 übernommen hatten.

    Garbe Institutional Capital hat einen offenen Immobilien-Spezialfonds für deutsche Lebensmittelmärkte aufge-legt. Der "Enga Handelsimmobilien-fonds Nr. 1" mit 300 Mio. Euro Zielvo-lumen umfasst als Startportfolio vier an Edeka, Aldi und Netto vermietete Märkte. Bei einer Fremdkapitalquote von maximal 50% soll eine jährliche Ausschüttungsrendite von mindestens 5% erreicht werden. Als KVG fungiert IntReal.

    Weitere Nachricht

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    Straßenbahn, mit Strom versorgt durch das westlich der Straße angesiedelte Elektrizitätswerk. Ab 1898 firmiert es unter dem Kürzel RWE, Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswer-ke, und erlebte ab 1902, als Hugo Stinnes die Aktien-mehrheit übernahm, einen raschen Aufstieg als überre-gionaler Stromversorger. Heute ist die RWE AG welt-weit aktiv. Für den Wirt-schaftsstandort Essen hat der neue RWE Campus be-sondere Bedeutung nicht zuletzt als städtebauliches Bindeglied zwischen dem Eltingviertel, dem neuen Universitätsviertel und der Nordstadt. Gemeinsam mit dem Projektentwickler Lang & Cie. Rhein-Ruhr aus Köln hatte das Düsseldorfer Architekturbüro HPP den Investorenwettbewerb gewonnen und wurde mit der Gesamtplanung des Neubaus beauftragt. Goldbeck West GmbH fungiert als Generalunternehmer. Campus I wurde bereits Ende März 2019 an den für eine große deutsche Versicherungsgesellschaft aufgelegten Luxemburger Fonds DRED der REInvest Asset Management S.A. für über 90 Mio. Euro veräußert. Auch der Campus II konnte zwischenzeitlich für einen nicht genannten Preis an einen asiatischen Investor verkauft werden. RWE bleibt alleiniger Mieter. Lang & Cie. Rhein-Ruhr mit Sitz in Köln ist Teil der Lang & Cie. Gruppe, das Projektvolumen der Lang & Cie. Rhein-Ruhr Real Estate AG umfasst derzeit nach eigenen Angaben ca. 400 Mio. Euro. Dabei nimmt RWE einen besonderen Stellenwert ein, wie Vorstand Rolf Müller betont: „Die Errichtung der neuen RWE Hauptverwaltung am Gründungsort des Konzerns ist nicht nur eine Herausforde-rung, sondern auch ein Privileg.“ Das Projekt erfüllt die Nachhaltigkeitskriterien nach DGNB Gold und ist entsprechend zertifiziert. Statt die Aufgabenfelder Planung, Bau und Innenarchitektur wie sonst häu-fig zu trennen, liegen beim RWE-Campus alle Bauphasen bis zur Übergabe an die Nutzer in einer Hand. Gemeinsam mit dem Spezialisten für Industriebau Goldbeck entwickelten die Architekten eine modulare Bauweise mit hohem Vorfertigungs-

    grad, die die Einhaltung von Kosten- und Terminplänen trotz der durch Corona beding-ten Einschränkungen möglich machte. Auch die Innenraum-konzeption entstand erst im Laufe der gemeinsamen Pla-nung und im engen Austausch mit den künftigen Nutzern, wie Volker Weuthen, verantwortli-cher HPP-Senior Partner be-richtet. Viele Ideen der Mitar-beiter und Mitarbeiterinnen

    seien umgesetzt worden. Das Ergebnis sind flexibel gegliederte Bürobereiche in

    Hagen

    Oberhausen

    Ratingen

    Betriebsrestaurant; Freigabe: Lang & Cie.

    Lounge; Freigabe: Lang & Cie.

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    det wenn überhaupt erst im Juni statt und Rasmus C. Beck, noch Geschäftsführer der BMR, wird zum Februar zur Ge-sellschaft für Wirtschaftsförderung Duisburg GFW wechseln. Und noch etwas ist anders als früher: Diesmal basieren die publizierten Daten nicht nur auf der Expertise des Research-hauses bulwiengesa, das seit dem Vorjahr ein eigenes Büro in Essen unterhält, sondern resultieren aus der Zusammen-arbeit der Wirtschaftsförderer der Region mit der wachsen-den Zahl der hier präsenten und aktiven Maklerunterneh-men. Dreimal habe man sich zu runden Tischen getroffen und eine Clearingstelle eingerichtet, berichtete Beck bei einem digitalen Pressegespräch. Damit ist jetzt die über Jahre erarbeitete Datengrundlage so verlässlich und trans-parent, wie man das von einem arrivierten Marktgebiet der Immobilienwirtschaft erwarten darf. Zur Lage: Der Büroflächenbestand insgesamt in der Metropole Ruhr (nicht nur in den fünf größten Städten!) wird mit knapp 17,2 Mio. qm angegeben und rangiert damit an zweiter Stelle hinter Berlin mit 19,8 Mio. qm. 2020 seien nach vorläufiger Erhebung ca. 211.000 qm Bürofläche neu errichtet worden (Frankfurt am Main 213.000 qm). Der Büro-flächenumsatz 2020 fiel mit ca. 500.000 qm nur 5,7% niedri-ger aus als im Vorjahr (die Einbußen in den Top-7 Städten waren sehr viel höher). Die Leerstandsflächen summierten sich Ende 2020 auf 689.825 qm gegenüber 605.488 ein Jahr zuvor entsprechend einem Anstieg der Leerstandsrate von 3,6% auf 4%, was bulwiengesa als „gesund“ für einen funktionierenden Markt einschätzt. Die erzielbare Spitzen-miete stieg auf 16,50 Euro/qm, in kleineren Städten auf 13,50 Euro/qm, die Durchschnittsmiete über alles auf 8,32 Euro/qm. Das Transaktionsvolumen über alle Assetklassen lag 2020 mit fast 2,2 Mrd. Euro zwar 29% unter dem Re-kordergebnis in 2019, aber ca. 3% über dem langjährigen Durchschnitt. Die Nettoanfangsrendite gab im Jahresver-gleich nur leicht nach von 4,2 auf 4,1% nach. Eckhard Brockhoff, Inhaber von Brockhoff GmbH, bewertete die Stimmung im Markt sogar besser als vor Aus-bruch der Corona-Pandemie, hohe Liquidität und Angebots-mangel in den A-Städten belebe das Käuferinteresse. Die Mieten würden in den Ruhrstädten weiter bezahlt und da nur sehr wenig spekulativ gebaut würde, käme man auch bes-ser durch die Krise. Andererseits sei das Potential für spe-kulative Projekte gut, denn etwa zwei Drittel der Leerstände beträfe renovierungsbedürftige Flächen in schwierigen La-gen, die nicht nachgefragt würden. Gute Qualität sei dage-gen auch in C-Städten der Region vorhanden und vermiet-bar. Ein stabilisierender Faktor sei auch der traditionell hohe Anteil von Eigennutzern vor allem durch die Konzerne, er-gänzte Oliver Rohr von bulwiengesa im Gespräch, er ma-che im Bürosektor 30 bis 35% aus. Außerdem sei es, selbst

    Nutzungseinheiten von 400 qm, die sich an unterschiedli-che Belegungsvarianten anpassen lassen. Einzelbüros stehen nur noch für die Abteilungsleiter zur Verfügung, sonst bieten die Regel-etagen offene Räume mit ergono-misch gestalteten Arbeitsplätzen. Die Umgewöhnung von den bisherigen Zellenbüros an langen dunklen Fluren zu dem neuen Konzept der gut belichteten Open Spaces ganz ohne Flure gestaltete sich nach der gründlichen Vor-arbeit problemlos. Jeweils in der Nähe der Treppenhäuser sind sog. Netzwerkflächen ausgespart mit Teeküchen, Theke und Sitzecke, einige sogar mit Balkon, für die kurze Pause und den informellen Austausch. Die kubische Bau-form begünstigt außerdem von jedem Arbeitsplatz aus kurze Wege zu den Treppenhäusern. Für solche offen gestalteten Bürowelten, wie sie HPP aktuell auch im eigenen Büro in Düsseldorf realisiert hat, ist die Anpassung der technischen Gebäudeausrüs-tung essentiell. Brandabschnitte sind zu beachten und Raumakustik, Lüftung und Kühlung sind darauf abzustim-men. Statt der früher üblichen Klimaanlagen ist hier eine Lüftungsanlage für die Grundlast des Luftaustauschs mit öffenbaren Fenstern kombiniert. Die Heizung erfolgt über das städtische Fernwärmenetz. Ohne die Ausstattungs-materialien im umfassenden Sinne nach dem Prinzip Cradle-to-Cradle auszuwählen, wurde darauf geachtet, dass sie recyclingfähig sind und eine angenehme Atmo-sphäre schaffen. Im Mitarbeiterrestaurant, das mit eigener Küche für ca. 1.000 Essen pro Tag im EG eingerichtet ist, und in der Cafeteria wurden neben Möbeln in hellem Holz zwei Pflanzwände mit automatischer Bewässerung instal-liert. Sie kommen nicht nur dem Raumklima zu gute, sondern verweisen auch auf die Corporate Identity der RWE AG. Sie stellt sich mit dem neuen Campus als ein umweltbewusstes Unternehmen dar, das seinen Beschäftigten die nach derzeitigem Stand beste Arbeitsumgebung bietet.

    Immobilienmarkt Metropole Ruhr – eine plausible Alternative Das erste Jahr mit Corona hat noch keine gravierenden Auswirkungen auf den Immobilienmarkt gezeigt. Verbes-serte Transparenz und gute Renditen sprechen für einen arrivierten Markt. Seit einigen Jahren erstellt bulwiengesa im Auftrag der Business Metropole Ruhr BMR eine Studie zu den Im-mobilienmärkten in der Metropole Ruhr und üblicherweise wurde sie erst im Frühjahr kurz vor der MIPIM veröffent-licht. In diesem Jahr ist alles anders, denn die MIPIM fin-

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    wenn mehr im Home Office gearbeitet würde, bei dem hier vergleichsweise niedrigen Mietniveau weniger relevant, die eigenen Flächen zu verkleinern. Entsprechend gering falle der Anteil an Untermietangeboten aus. Die Situation im Einzelhandel lässt sich so zusammenfassen, dass viel zu viele Flächen geschaffen wurden, selbst in großen Einkaufs-zentren seien Nachvermietungen schwierig geworden. Logistik läuft dagegen gut mit 482.500 qm Umsatz an Flächen nicht älter als zehn Jahre und Renditen von ca. 4,5%. Als echte Renner hätten sich, so Brockhoff, die vielen Gewerbegebiete irgendwo am Rande entwickelt, die viele Nutzungen zuließen. „Das Ruhrgebiet ist weiterhin ein sehr guter Invest-ment-Standort. Die Konstellation aus geringen Einstiegs-preisen und steigenden Mieten gibt es in keiner anderen Metropole,“ fasste Rasmus C. Beck zusammen. Ein Defizit besteht allerdings, wie Brockhoff bestätigte: Das Bewusst-sein für Nachhaltigkeit sei bei Neuentwicklungen wie z.B. auf dem ehemaligen Tengelmann-Areal in Mülheim hoch, aber beim Durchschnitt der Marktteilnehmer noch zu wenig ausgeprägt. Das könnte sich durch stärkere Präsenz institu-tioneller und international aufgestellter Investoren, die zu Nachhaltigkeitsberichten entsprechend der ESG Kriterien verpflichtet sind, ändern. Büromarkt Essen Der Flächenumsatz 2020 belief sich auf rd. 85.000 qm, wie BNPPRE und Cubion gleichlautend berichten. Damit wurde der Umsatz des Vorjahres fast halbiert bei einer annähernd gleichen Anzahl der Abschlüsse (136 nach 140 im Vj.). Cubion weist den darin enthaltenen Anteil der Eigennutzer mit 21.000 qm aus. 2020 fehlten bei den Fremdvermietun-

    gen die Großabschlüsse gänzlich, sodass schon die rd. 3.100 qm Erweiterungsfläche von 1&1 Versatel den größten Abschluss bildeten. Die 10.000 qm des TÜV Nord sind ein Eigen-nutzerdeal. Die Leerstandsquote gibt BNPPRE leicht gestiegen mit zuletzt 3,6% an, Cubion mit 4% einschließlich 0,6% (19.500 qm) Unter-mietangebote. Von den Neubaufertigstellungen aus 2020 von 32.000 qm sind lt. Cubion noch 3.400 qm verfügbar. Hinzu kommen nur noch 9.000 qm Mietpotential aus den 2021 zu erwar-tenden 68.000 qm (BNPPRE 70.000 qm) Neu-bauflächen. Dazu zählen die 17.600 qm für Aldi Nord und rd. 17.000 qm im RWE Campus (vgl. Bericht „Projekt des Monats“). Dagegen wurden 2020 rd. 72.500 qm Bürofläche abgeris-sen oder umgenutzt und damit dauerhaft vom Markt genommen. Konzerne spielten in der

    Vermietung 2020 keine Rolle, zusammen ca. 40% der Ab-schlüsse tätigte der Dienstleistungssektor. Büromarkt Dortmund Den Flächenumsatz geben BNPPRE mit 71.000 qm und Cubion mit 70.500 qm annähernd gleich an, allerdings ver-weist Cubion darauf, dass der Eigennutzeranteil 2020 nur 3.000 qm (4%) betrug gegenüber 17% im Vorjahr. Dies und die deutlich niedrigere Anzahl der Abschlüsse (98 nach Vj. 153) macht sich im Gesamtergebnis bemerkbar. Anders als in Essen gab es hier größere Abschlüsse, so rd. 7.200 qm für die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung sowie 6.650 qm für Vanderlande Industries GmbH und 4.550 qm für Swisslog GmbH. Die Leerstandsquote be-rechnen beide Maklerhäuser abweichend. Bei BNPPRE sei sie auf 3,5% gestiegen entsprechend 106.000 qm Leer-stand. Cubion geht von 84,500 qm leerstandsrelevanten Flächen aus und einer Quote von nur 2,8% (Vj. 2,1%). Von den lt. Cubion 35.000 qm in 2020 fertig gestellter Neubau-fläche seien noch 4.300 qm verfügbar plus 14.100 qm von den in 2021 zu erwartenden 38.000 qm, in Summe 18.400 qm. BNPPRE summiert die verfügbaren Neubauflächen auf 23.000 qm. Die von der BMR genannte erzielbare Spitzenmiete von 16,50 Euro/qm gilt naturgemäß für die beiden größten Städte, i.e. Essen und Dortmund.

    Büroflächenumsatz. Quelle: BMR

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    Bochum: Vonovia hat erstmals eine vollständig digitale Namensschuldver-schreibung in Höhe von 20 Mio. Euro begeben, Laufzeit 3 Jahre. Für die Emission wurden Security Tokens ge-nutzt. Vonovia kreierte den Token ei-genständig über den Online-Marktplatz des Kölner FinTech firstwire. Bochum: Opel scheidet vertragsge-mäß aus der 2014 für die Entwicklung des ehem. Opel-Werksgeländes gebil-dete Bochum Perspektive 2022 GmbH aus. Anfang Februar wird die Gesellschaft Fördermittelanträge beim Land stellen, um die finanzielle Aus-stattung für die Zukunft sicherzustellen. Duisburg: Thyssenkrupp Steel Euro-pe hat nachgewiesen, dass die Versor-gung des Stahlwerks in Duisburg mit blauem Wasserstoff technisch möglich sei. Ziel ist, kurz- und mittelfristig eine nahezu klimaneutrale Stahlproduktion. Das Projekt werde frühestens 2027 realisiert werden können.

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    Adolf Weber Grundbesitz- und Projektgesellschaft (9), 1&1 Versatel (15), Aenge-velt (4,7,9), afilog (1,7), Aldi (11,15), Alstria (7), Andritz Maerz (7), Anteon (4,9), Arcadis Germany (11), AVW (11), B. Metzler seel. Sohn & Co. (7), Backfactory (8,11), Baker Tilly (9), Barton Group (1,7,8,11), BelForm (8), Blankbau (9), BMR (1,14,15), BNP Paribas REIM (13), BNPPRE (3,4,6,7,15), Bochum Perspektive 2022 (16), Brockhoff & Partner (3,14), bulwiengesa (14,15), CA Immo (7), capat-tistaubach urbane landschaften (11), Careunities (8,11), Catella Real Estate (11), CBRE (4,5, Colliers International (4,5,6), Corvis Immobilien Management (3,11), Covivio (13), Credit Suisse (9), Cubion (15), Cushman & Wakefield (3), DAA Deut-sche Angestellten-Akademie (4), Deka Immobilien (9), DGNB (1), DIC Asset (11), dieprojektisten (7), DLA Piper (11), ECOVIS KSO Treuhand- und Steuerbera-tungsgesellschaft (5), Edeka (11), Eller, Maier, Walter + Partner (11), Emeram Capital Partners (4), firstwire (16), Galeria Karstadt Kaufhof (7), Garbe Institutional Capital (13), GFW (14), GMP Projekt (9), Goldbeck West (13), Hamburg Team Investment Management (9), Hansainvest (7), HPP (13,14), ifo (3,4), IntReal (7,13), JLL (4,5,11), Kik (11), Kim Nalleweg Architekten (11), Lang & Cie. (4,6,13), LaSalle Investment Management (13), LEG (3,5), Limehome (8,11), Linklaters (11), Logivest (6), LVR Klinikum Essen (11), Medical Senioren-Park Holding (11), Metro (4), Mimco Capital (11), Netto (11), Opel (16), P. Girardet & Cie. (7), Palmira Capital Partners (6), Panattoni (9), Pandion (7), Phoenix Development (13), Pöl-lath & Partner (7), PwC (7), Q-Park (13), Quadoro Investment (9), Quantum (7), r + b landschaft s architektur (11), RAG Montan Immobilien (3,4), REInvest Asset Ma-nagement S.A. (13), Ruhr Real (9,11), RWE (1,12,13,14,15), Savills (4,6), Schulz und Schulz Architekten (11), Scope (1), Sparkasse Hagen Herdecke (13), Stiftung Regenbogen (3), Swisslog (15), Tengelmann (15), Thyssenkrupp Steel Europe (16), TÜV Nord (15), UH-Invest (7), Union Investment (5), Vanderlande Industries (15), Verein Frauen in der Immobilienwirtschaft (4), Vereins Forum Lohberg e.V. (12), Vonovia (16), Westbridge Advisory (1), Windor (4), Wüstenrot-Stiftung (1), Zeche Victoria Mathias (12), ZIA (7,8). Abel, Marcel (4); Barton, Dominik (8,9); Beck, Rasmus C. (14); Bender, Julius (4,6); Brockhoff, Eckhard (14); Cordes, Eckart (4); Hayday, Natalie (3); Hoppen, Marion (4); Koepke, Rainter (6); Kunz, Peter (4,6); Lindner, Sebastian (4); Mader, Nicolai (7); Müller, Rolf (13); Reibis, Dr. Christian (1,9,10); Rohr, Oliver (15); Rott-mann, Oliver (3); Samson, Claude (7); Speer, Wolfgang (4,6); Steinmüller, Thomas (7); Stinnes, Hugo (13); Stinnes, Matthias (12); Weuthen, Volker (13).

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