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hoch 3 Ausgabe 7/Jahrg. 3 10. Dezember 2007 Ausgezeichnet Aufbau Der diesjährige E-Learning-Preis zeigt: Präsenz- und Online-Studium verschmelzen. Seite 7 Im Fokus Abschied Hanns H. Seidler tritt als Kanzler ab: Stationen eines Wissenschaftsmanagers. Seite 10 Wissen Aufklärung Riskante Online-Durchsuchung per Trojaner: Interview mit Professor Johannes Buchmann. Seite 16 Die Zeitung der Technischen Universität Darmstadt www.tu-darmstadt.de Hoffnung auf neue Therapien Nr.7/Dezember 2007 Pressesendung Nr. D 14253 F Schon bezahlt!

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hoch3Ausgabe 7/Jahrg. 310. Dezember 2007

Ausgezeichnet

AufbauDer diesjährige E-Learning-Preis zeigt: Präsenz- und Online-Studium verschmelzen.

Seite 7

Im Fokus

Abschied Hanns H. Seidler tritt als Kanzler ab: Stationen eines Wissenschaftsmanagers.

Seite 10

Wissen

AufklärungRiskante Online-Durchsuchung per Trojaner: Interview mit Professor Johannes Buchmann.

Seite 16

Die Zeitung derTechnischen Universität Darmstadtwww.tu-darmstadt.de

Hoffnung auf neue Therapien

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ISSN: 1861-7204

TERMINE

Die nächste Ausgabe erscheint

am 4. Februar 2008

REDAKTION

Chefredakteur Jörg Feuck (feu),

Wolf Hertlein(he), Marina Pabst (map),

Lars Rosumek (lro), Dörte Lührs (dl),

Katrin Binner (Fotos)

Namentlich gezeichnete Beiträge

geben nicht unbedingt die Meinung von

Herausgeber und Redaktion wieder.

Die Redaktion behält sich das Bearbeiten

und Kürzen eingereichter Texte vor.

hoch3 erscheint jährlich mit 7 Ausgaben,

der Abonnementpreis beträgt 14 Euro.

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Aufgespürt: Wie perfide sich Erreger der Schlafkrankheit verhalten, haben Professor Markus Engstler vom Institut für Mikrobiologie und Genetik und ein Team herausgefunden. Es gibt neue Hoff-nung auf Therapien. Seite 13.

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Seite 3 Ausgabe 7Dezember 2007Editorial

Ausgezeichnet 4

Eine Fülle von Preisen und Ehrungen haben Mitglieder der TU Darmstadt in den vergangenen Wochen erhalten: Vier Seiten voller Geschichten, Leistungen und Porträts.

Im Fokus 10

Man nannte ihn Bundeskanzler. Er ist einer der Profiliertesten und Popu-lärsten unter den Universitäts-Kanzlern in Deutschland: Hanns H. Seidler hat sich nun in den Ruhestand verabschiedet.

Kennen 1�

Brücken schlägt das Institut für Soziologie zu den Natur- und Ingenieurwis-senschaften seit 40 Jahren. Brücken baut auch ein engagiertes Paar, indem es ausländischen Studierenden Land und Leute näher bringt.

Denken 13

Die Fachwelt nimmt es mit großer Euphorie auf: Einem Team um Biologie-Professor Markus Engstler scheint der Durchbruch zum Verständnis der Schlafkrankheits-Erreger geglückt.

Verstehen 14

Das Jubiläumsjahr neigt sich dem Ende zu: 125 Jahre Elektrotechnik und In-formationstechnik an der TU Darmstadt – eine würdige Feier in der Messe Frankfurt.

Bewegen 15

Golfen, Skibergsteigen, Ausdauertraining: Das Uni-Sport- und Gesundheits-zentrum lassen keine Ausreden gelten, wenn es darum geht, gute Vorsätze im neuen Jahr einzuhalten.

Wissen 16

Was das Bundesinnenministerium mit der Online-Durchsuchung von priva- ten Computern plant, erntet Einspruch. Unter anderem von Experten für Kryptographie und Informationssicherheit.

Merken 18

So viele Termine, so viele Gelegenheiten, den Geist zu erfrischen: Der Dezem-ber und Januar im Überblick.

Abschluss �0

Tage mit der Kanzlerin: Maschinenbau-Professor Eberhard Abele zählte zum erlesenen Kreis einer Delegation, die nach Indien reiste, um die wissenschaft-lichen Beziehungen zu intensivieren.

Liebe Leserinnen und Leser, zum Ende dieses Jahres verändert sich die Technische Universität Darmstadt noch einmal auf wichtigen Positionen: Zum einen stellt der neue Präsident Professor Hans Jürgen Prömel zwei Monate nach Beginn seiner Amtszeit sein neues Präsidium zusammen und schlägt die für das Leitungsgremium als Vizepräsidenten ausgewählten Persönlichkeiten der Universitätsversamm-lung zur Wahl vor. Über den Abschied des Kanzlers Professor Hanns. H. Seid-ler nach 22 Jahren in seinem Amt lesen Sie ausführlich in dieser Ausgabe.

Zum zweiten wird in diesen Tagen das neue Darmstädter Wissenschafts- und Kongresszentrum „darmstadtium“ eröffnet, dessen Idee in der Universität geboren wurde. Das Wissenschaftszentrum ist durch seine Lage zwischen Schloss, dem künftigen Eingangsgebäude der TU Darmstadt und den Fach-bereichen Elektrotechnik und Informationstechnik sowie Humanwissen-schaften quasi ein Teil des Campus und bietet die große Chance, künftig große nationale wie internationale Kongresse, Tagungen und Festveranstal-tungen nach Darmstadt zu holen.

Die TU Darmstadt hat die Verantwortung angenommen, jährlich mehrere solcher Zusammenkünfte hochkarätiger Wissenschaftler im darmstadtium zu arrangieren. Ein Anspruch, der dem Selbstverständnis und der Selbstver-pflichtung der TU Darmstadt entspricht, stets zu den besten, attraktivsten Technischen Universitäten in Deutschland zu gehören. Der herausragend be-setzte internationale Kongress im Februar 2008 im darmstadtium zum Thema „Verkehr im Jahr 2030 – Konzepte und Visionen“, federführend organisiert von Professor Manfred Boltze, unterstreicht diesen Anspruch. Zu gerne hätte auch der Fachbereich Elekrotechnik und Informationstechnik sein Jubiläum „Wir haben vor 125 Jahren den Elektroingenieur erfunden“ im neuen Kon-gresszentrum als „pre-opening“ gefeiert. So wie auch zuvor schon der traditi-onelle internationale Kongress zu Innovationen in der Lichttechnik in diesem Domizil hätte stattfinden sollen. Aber manchmal ist der Baufortschritt eben eine flüchtige, unzuverlässige Größe. Umso schöner, dass der vor mehr als zwei Jahren exakt ausgerufene Eröffnungstermin gehalten werden konnte.

Ich hoffe, Sie haben viel Freude bei der Lektüre der letzten Ausgabe der TU-Zeitung im Jahr 2007. Besonders aber wünsche ich Ihnen, dass Sie im Jahr 2008 die Ziele, die Sie sich privat, im Studium, in Forschung und Lehre, im Beruf (und als Tagungsorganisator) gesteckt haben, erfolgreich und bei guter Gesundheit erreichen. Jörg Feuck

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Seite 4

> Die thermische Belastbarkeit von Kühlmittelzusätzen bildet gegenwärtig eine hohe Hürde für die weitere Leistungssteigerung von Serienmotoren. Viele Optimierungen im Motorenbau wie der stoffliche und konstruktive Leichtbau und eine zunehmend kompaktere Bauweise dienen zwar der Reduzierung von Schadstoffemissionen, führen aber auch zu einer stärkeren Erwärmung der Bauteile. Ein Kühlmittel muss diese Wärme abführen, gleichzeitig Kavita-tions- und Korrosionsangriffe verhindern, immer größere Temperaturwech-sel und höhere Strömungsgeschwindigkeiten aushalten – und das mit einer möglichst langen Lebensdauer. Professor Dr. Christina Berger, Dr. Manfred Gugau und Markus Kaiser haben an der Technischen Universität Darmstadt umwelt- und leichtmetallverträgliche Kühlmittelzusätze für moderne Mo-toren entwickelt. Dafür sind sie mit dem Otto von Guericke-Preis ausgezeich-net worden, den die Arbeitsgemeinschaft der industriellen Forschungsver-einigungen (AiF) alljährlich für herausragende Arbeiten der industriellen Gemeinschaftsforschung vergibt. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.Die Beurteilung der Wirkmechanismen von Kühlmittelzusätzen auf das Ver-halten von Motoren ist ein wissenschaftlicher Schwerpunkt der Forschungs-vereinigung Verbrennungskraftmaschinen (FVV), die seit ihrer Gründung vor 51 Jahren Mitglied der AiF ist. Die Ergebnisse zahlreicher Projekte mün-deten in eine komplexe, international einzigartige Prüftechnologie. Mit der Entwicklung der Modularen Heißtestanlage (MHTA) am Institut für Werk-stoffkunde der TU Darmstadt können nun Kühlmittelzusätze für Hochleis-tungsmotoren hinsichtlich ihrer Stabilität bei erhöhten Temperaturen schnell und praxisnah untersucht werden. Die Ergebnisse der MHTA-Versuche sind komplexer als die der bislang möglichen Untersuchungen, lassen sich jedoch besser korrelieren. Dadurch verringern sich die Versuchslaufzeiten und damit auch die Entwicklungszeiten für Kühlmittel- und Motorenhersteller deutlich. Das Verfahren leistet auch einen Beitrag zur Entlastung der Umwelt, weil die ökologische Unbedenklichkeit der Zusatzstoffe wie Korrosions- und Gefrier-schutzmittel getestet wird.Auf der Grundlage der innovativen Testmethoden entstand eine Richtlinie, die den nationalen Standard auf dem Gebiet der Kühlmittelprüfung darstellt und demnächst zur internationalen Norm erhoben werden soll. Die große wirtschaftliche Bedeutung zeigt sich bereits heute in der schnellen Übernah-me der Richtwerte in die Liefervorschriften mehrerer Automobilkonzerne. Die Nachfrage nach Produkteinzelprüfungen aus dem benachbarten europä-ischen Ausland sowie aus Nord- und Lateinamerika ist hoch. Die Übertragung der Technologie auf die Untersuchung von Kühlmedien in Brennstoffzellen und Solaranlagen befindet sich in der Umsetzung. Die Bereitstellung einer grundlagenorientierten Datenbasis für vergleichende Untersuchungen und der branchenübergreifende Wissenserwerb und -transfer ist vor allem für kleine und mittlere Unternehmen von großer Bedeutung. Kühlmittel sind

schon lange keine einfachen Betriebsmittel mehr, sondern gerade die Korro-sionsinhibitoren sind heute in hohem Maße dafür verantwortlich, dass das gesamte Kühlsystem allen Anforderungen gerecht werden kann. Vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen, die kühlmittelführende Einzel-komponenten und Baugruppen oder eigene Kühlmittelrezepturen herstellen, wird nicht nur eine geeignete Untersuchungsmethode zur Verfügung gestellt, sondern sie erhalten vor allem wichtige Entwicklungsdaten, mit deren Hilfe sie gezielt neue Produkte entwickeln und diese an die Anforderungen des Mo-torenbetriebes anpassen können.

Ausgezeichnet

Mit dem Ergebnis war zu rechnen

Bei der Verleihung des diesjährigen NODE-Nachwuchspreises für nach-haltige Technik und Architektur in Rechenzentren belegten zwei wis-senschaftliche Mitarbeiter des Fach-gebiets Technische Thermodynamik aus dem Fachbereich Maschinenbau der TU Darmstadt den ersten und dritten Platz: Den mit 5000 Euro dotierten ersten Preis erhielt Enno Wagner (34). Er entwickelte eine „Konzeptskizze eines solar basierten Energiesystems für Hochleistungs- rechenzentren“. Wagner stellte eine theoretische Energiebewer-tungsmethode vor, die eine quali- tative Abschätzung und Beur-teilung von Energiesystemen er laubt. Darauf basierend können in-novative Systeme im Bereich der Energiebereitstellung, des Wärme-transports, bei thermischen Spei-chersystemen sowie regelungstech-nische Konzepte bei der Anpassung an Witterungsbedingungen entwi-ckelt werden. Frank Wondra (27), der den mit 3.000 Euro dotierten dritten Preis gewann, stellte eine Konzeptstu-die zur Kühlung von Servern in Re- chenzentren vor. Der dabei disku-tierte Kreisprozess basiert auf der intelligenten Kombination existie-render Technologien sowie dem Transfer von grundlegenden For-schungsergebnissen aus der univer-sitären Forschung in die praktische Anwendung.

Die Technische Universität Darm-stadt erhält eine Mercator-Gastpro-fessur der Deutschen Forschungs-gemeinschaft (DFG). Auf Initiative von Professor Jochen Wambach vom Institut für Kernphysik ist es gelun-gen, Professor Krzysztof Redlich von der Universität Wroclaw auf diese Gastprofessur zu berufen. Für die Finanzierung gewährt die DFG rund 85.000 Euro.

Mit kühlem KopfOtto von Guericke-Preis �007 an Wissenschaftler der TU Darmstadt

Die Darmstädter PreisträgerProfessorin Dr. Christina Berger, Jahrgang 1946, studierte Maschi-nenbau an der TH Magdeburg und promovierte an der RWTH Aachen. Nach mehrjähriger Tätigkeit bei der Siemens AG arbeitet Professor Berger seit 1995 mit ordentlicher Universitätsprofessur für das Fachge-biet Werkstoffkunde und als Leiterin des Instituts für Werkstoffkunde sowie der Staatlichen Materialprüfungsanstalt an der TU Darmstadt. Markus Kaiser (32) hat sein Maschinenbau-Studium an der TU Darm-stadt absolviert, wo er heute als Wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig ist. Dr. Manfred Gugau war seit seinem Maschinenbau-Studium an der TU Darmstadt tätig und arbeitete seit 1997 als Leiter der Abteilung „Oberflächentechnik und Korrosion“. Im Herbst 2007 ist Dr. Manfred Gugau im Alter von 50 Jahren verstorben.

Gut im AiF-RankingDie TU Darmstadt zählt zu den stärksten Partner-Unis der AiF für die industrielle Gemeinschaftsforschung. Von 2003 bis 2006 flossen 8,7 Millionen Euro (davon allein im Jahr 2006 knapp 2,4 Millionen Euro) öffentliche Fördermittel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie für Vorhaben der industriellen Gemeinschaftsforschung an Institute der TU Darmstadt.Seit Anfang 2004 starteten an der TU Darmstadt 33 Vorhaben der industriellen Gemeinschaftsforschung mit 37 kooperierenden For-schungsstellen. Gegenwärtig werden 26 laufende Vorhaben gefördert, für die 5,4 Millionen Euro öffentliche Mittel bewilligt wurden. Die The- men der Projekte reichen vom Korrosionsschutz für Schienenfahrzeuge über die Ermüdung hochfester Schrauben bis zur Trennung von orga-nischen und anorganischen Feinstoffen aus Altpapiersuspensionen.

Bei der diesjährigen Verleihung des kanadischen Holzbaupreises (2007 Ca-nadian Wood Design Award, BC Chapter) war ein Mitglied der Technischen Universität Darmstadt unter den Preisträgern: Dipl.-Ing. Jochen Stahl, wis-senschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Statik der Hochbaukonstruk- tionen unter der Leitung von Professor Johann-Dietrich Wörner, wurde durch das Canadian Wood Council (CWC) in der Kategorie „Engineer“ für heraus-ragende Leistungen im Ingenieurholzbau ausgezeichnet. In der kanadischen Stadt Armstrong in der Provinz British Columbia plante und konstruierte Stahl als Projektleiter das Tragwerk für eine Eissporthalle.

Die Jury würdigte insbesondere den intelligenten und wirtschaftlichen Ein-satz des Werkstoffes Holz für eine Gebäudeart, die üblicherweise durch eine architektonisch wenig ansprechende Standardstahlhalle realisiert wird. Die Arena ist somit beispielhaft für gute Baukultur und das Zusammenspiel von Architektur und Tragwerk. Seit Mitte letzen Jahres arbeitet Stahl nun an dem Forschungsprojekt „Transparente Verbundtragsysteme aus PMMA und Holz“, in dessen Rahmen kürzlich in einer Kooperation zwischen der TU und der Evonik Röhm GmbH die PLEXIGLAS®-Brücke über den Darmstädter Schloss-graben entwickelt und umgesetzt wurde.

Computer-Pool in der Chemie

Der Fachbereich Chemie verfügt über einen neuen Computer-Pool. Er steht Studierenden mit zwölf Ar-beitsplätzen zur Verfügung und er-möglicht es, selbstständig Übungen und Fallstudien aus allen Diszipli-nen der Chemie computergestützt zu bearbeiten.Einen erheblichen Anteil am Aufbau des Pools hat die Sparkasse Darm-stadt, die ihn mit einer Spende we-sentlich unterstützt hat.

Preisträgerin Christina Berger mit potentiellen Nachwuchsforscherinnen.

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Mit neuartigen Kühlmittel-Zusätzen halten Serienmotoren länger – ein Forschungs-ergebnis der TU Darmstadt.

Kanadischer Holzbau-Preis

Mercator-Professur eingeworben

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Seite 5 Ausgabe 7Dezember 2007Ausgezeichnet

Willkommen in Ihrer Zukunft, Wil lkommen bei SCHOTT !

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Es erwarten Sie spannende Projekte, interessante Aufgaben und nette Teams in Bereichen, die unsere Zukunft beein-flussen. Mehr über uns und aktuelle Einstiegsmöglichkeiten – auch im Ausland – f inden Sie unter

www.schott.com/jobs

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Seite 6 Ausgezeichnet

> Die Arbeitsgruppe „Ubiquitous Knowledge Processing“ (UKP Lab) an der TU Darmstadt erhält den „IBM UIMA Innovation Award“ für ihre Forschung im Bereich Textmining. Der Preis ist mit 24.000 US-Dollar dotiert. Die UIMA Innovation Awards werden von IBM seit 2006 weltweit an führende Wissen-schaftler im Bereich des Unstructured Information Management vergeben. Textmining bezeichnet das automatische Durchforsten und die Analyse von Texten im Internet oder im Firmennetzwerk, wobei der Computer versucht, den Sinn des Textes teilweise zu „verstehen“. Das Preisgeld wird für das Pro-jekt „Enhancing the Darmstadt Knowledge Processing Repository to Meet Emerging Challenges in NLP Research“ verwendet, das von Dr. Iryna Gure-vych und Professor Max Mühlhäuser am Fachbereich Informatik gemeinsam geleitet wird.

Ein Merkmal des Projekts ist es, kollaborativ erstellte Enzyklopädien wie beispielsweise Wikipedia zu nutzen, um menschliches Wissen und Sprach- verstehen nachzubilden.

Das Team von Gurevych und Mühlhäuser arbeitet daran, interessante und wichtige Fakten aus Rohtexten mit Hilfe der Techniken des semantischen Informationsmanagements und des Textmining auszufiltern. „Darmstadt Knowledge Processing Repository (DKPro)“ bezeichnet dabei eine Software-technik zur Entwicklung von komplexen Textmining-Programmen, die große Ansammlungen von Textdokumenten im Web „verstehen“, beispielsweise na-türlichsprachliche Beschreibungen von Dienstleistungen, Berufen, oder auch so genannte Community-Inhalte, wie Forenbeiträge, Blogs oder FAQs. Ein prägendes Merkmal des Projekts ist es, dass kollaborativ erstellte Enzy-klopädien wie beispielsweise Wikipedia genutzt werden, um das menschliche Wissen und das Sprachverstehen nachzubilden. Software-Komponenten aus dem DKPro-Projekt werden in die Lage versetzt, mit den Besonderheiten von Community-Inhalten, wie z.B. Schreibfehlern oder Smileys effizient umzu-gehen.

So könnten anschließend beispielsweise Meinungen von Studierenden über eine Vorlesung oder ihre Bestandteile in einem Forum automatisch gefun-den und zur Rückmeldung an den Dozenten automatisch zusammengefasst werden. Textmining-Forscher profitieren vom DKPro, weil es die Anpassung von Algorithmen und Verfahren auf neue Anwendungsfelder oder Textarten wesentlich erleichtert. Damit könnte beispielsweise die Software von Vorle-sungs-Bewertungen auf Hotel- und Produktbewertungen angepasst werden.

So könnten beispielsweise Meinungen von Studierenden über eine Vorlesung oder ihre Bestandteile in einem Forum automatisch gefunden und zur Rückmeldung an den Dozenten automatisch zusammengefasst werden.

Mit dem Darmstadt Knowledge Processing Repository wollen die Informa-tiker einen Werkzeugkasten zum Bau von Textmining-Systemen weltweit zur freien Nutzung in der Forschung zur Verfügung stellen. Solche Systeme dienen der Gewinnung von Wissen aus unstrukturierten Texten im Web 2.0. Der Werkzeugkasten basiert auf der Grundlage von IBMs offener Plattform UIMA (Unstructured Information Management Architecture). Viele bislang aufwändige Schritte bei der Entwicklung von Textmining-Systemen werden so wesentlich vereinfacht. Neue Erkenntnisse können auf dieser Grundlage deutlich schneller und effizienter gewonnen werden. Dr. Gurevych ist Leiterin der im Sommer 2006 gegründeten Forschungsgrup-pe UKP Lab im Fachbereich Informatik der TU Darmstadt, deren Forschung im Rahmen des Emmy Noether-Exzellenzprogramms für Nachwuchswissen-schaftler der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie im Rahmen des deut-schen Informatik-Leuchtturmprojekts THESEUS finanziert wird. Professor Mühlhäuser leitet das Fachgebiet Telekooperation im Fachbereich Informatik der TU Darmstadt.

Info: www.ukp.tu-darmstadt.de/software/repository

Intelligente Textschnüffelei IBM-Preis für Informatiker der TU Darmstadt

„Professor Achim Richter hat sich auf besondere Weise um die naturwissen-schaftliche Forschung und die Ausbildung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf höchstem Niveau in Hessen verdient gemacht. “ So wür-digte der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Stefan Grüttner, den TU-Professor Dr. Dr. h.c. mult. Achim Richter bei der feierlichen Überrei-chung des Hessischen Verdienstordens.Er habe auf Grund seiner fachlichen Kompetenz, seinem Renommee in der na-tionalen und internationalen Forschungslandschaft und durch seinen großen persönlichen Einsatz maßgeblich dazu beigetragen, dass an der Technischen Universität Darmstadt ein weit in die Zukunft weisendes und international führendes Zentrum der naturwissenschaftlichen Grundlagenforschung ent-standen sei. Mit der unter Leitung von Richter durchgeführten Konstruktion und dem sich dann anschließenden Bau des ersten supraleitenden Elektronen-Linear- beschleunigers in Europa, dem S-DALINAC, besitze Hessen seit Jahren eine einmalige Elektronenbeschleunigungsanlage mit großer nationaler und internationaler Ausstrahlung und einem Ausbildungsangebot auf Spitzen-niveau, sagte Grüttner. Sie werde ergänzt durch den ersten in Deutschland arbeitenden Freie-Elektronen-Laser, der in vielerlei Hinsicht Vorbild für grö-ßere Anlagen dieses Typs geworden sei.Grüttner erinnerte daran, dass bei der Konstruktion des S-DALINAC erstmals in Europa Technologien eingesetzt wurden, die sich nach der Erprobung in Darmstadt als wegweisend für andere Beschleuniger-Laboratorien weltweit erwiesen. Ein weiteres Novum: Das komplexe Gerät wurde wesentlich von Studierenden der TU Darmstadt im Rahmen ihrer Diplom- und Doktorar-beiten entwickelt, konstruiert und getestet. Dies zog eine große Zahl von sehr guten Doktorandinnen und Doktoranden nach Darmstadt. Heute, so Minister Grüttner weiter, werde für die europäischen Großfor-schungszentren wie die Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in

Darmstadt, das DESY in Hamburg und Berlin oder das CERN in Genf sowie für das in Heidelberg anstehende Beschleunigungszentrum für Krebstherapie mit schweren Ionen der dringend benötigte Nachwuchs an Beschleunigungs-physikern zu einem erheblichen Teil im Darmstädter Institut von Professor Richter ausgebildet. Während seiner langen Tätigkeit in Darmstadt habe er in vorbildlicher Weise eine internationale Spitzenstellung für das S-DALINAC-Laboratorium erreicht, die an Tiefe und Vielfalt an einer Universität weltweit kaum übertroffen werde. Dadurch habe er auch immer wieder in hohem Maße ausländische Forscher nach Darmstadt holen und für eine Zusammen-arbeit gewinnen können.Der Präsident der TU Darmstadt, Professor Hans Jürgen Prömel, lobte Richters Beitrag zum „erstklassigen Ruf der TU Darmstadt in Forschung und Lehre“. Prömel hob hervor, dass Richter seit seinem Ruf als Professor nach Darmstadt im Jahre 1974 seiner Universität treu geblieben sei. „Herzlichen Dank dafür, dass Sie den vielen attraktiven Rufen bis heute widerstanden und sich damit begnügt haben, weltweit höchste Preise und Ehrungen von renommiertesten Einrichtungen anzunehmen“.

Auf höchstem Niveau Hessischer Verdienstorden für Professor Achim Richter

Achim Richter, Professor für Kernphysik an der Technischen Universität Darmstadt, ist mit dem Hessischen Verdienst-orden ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung wird seit 1989 zur Würdigung hervorragender Verdienste um das Land Hessen und seine Bevölkerung vom hessischen Minis-terpräsidenten verliehen.

Rotarier-Preis für Auslandsstudium

Der Rotary Club Darmstadt hat den diesjährigen Rotary-Förderpreis an Ruben Bischler (23), Student im Fachbereich Material- und Geowis-senschaften, verliehen. Bischler hat sein Vordiplom als Jahrgangs-Bester abgeschlossen und verbringt an der Chalmers University in Schweden einen Auslandsaufenthalt.Die mit 10.000 Euro dotierte Aus-zeichnung wird seit 1987 alle zwei Jahre ausgelobt. Der Preis richtet sich an herausragende Studierende der Technischen Universität Darm-stadt mit abgeschlossenem Grund-studium oder Bachelor-Abschluss und unterstützt die Finanzierung von ein bis zwei Auslandssemestern. Der Rotary-Förderpreis soll dazu bei-tragen, das Studium im Ausland zu vertiefen, die jeweilige Sprache des Gastlandes zu perfektionieren und über das Fachgebiet hinaus interna-tionale Erfahrungen zu sammeln, Kontakte zu knüpfen und Freund-schaften im Ausland aufzubauen.

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Gastwissenschaftler

Prof. Duyi Ye (Zhejiang University/Volksrepublik China) ist bis Januar 2008 als Gastwissenschaftler im Rahmen eines DAAD-Austauschpro-gramms im Fachbereich Werkstoff-mechanik tätig. Betreuer: Prof. M. Vormwald

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Professor Achim Richter erhält den Verdienstorden von Minister Stefan Grüttner.

Großer Strauß für Garten-Chef

Dr. Stefan Schneckenburger, Leiter des Botanischen Gartens an der TU Darmstadt, ist mit der Zander-Medail-le des Verbands Botanischer Gärten ausgezeichnet worden. Schnecken- burger, der den Botanischen Garten an der Schnittspahnstraße seit 1994 leitet, ist unter anderem durch seine monatlichen Führungen und beson-dere Veranstaltungen wie etwa zum „Jahr der Bibel“ bekannt. In über 200 Informationsblättern, die auch von vielen anderen Gärten genutzt werden, hat er in wissenschaftlicher Qualität und gleichzeitig allgemein-verständlich und mit großer Origi-nalität besondere Pflanzen und die an ihnen zu beobachtenden Phäno-mene beschrieben. 2006 hatte er einen Moos-Lehrpfad mit Hinweisen und Erläuterungen zu etwa zwanzig Arten der im Bo-tanischen Garten wild wachsenden Moose eingerichtet. Im Verband der Botanischen Gärten ist er seit 1998 als Geschäftsführer engagiert. Die Zander-Medaille ist benannt nach dem Autor und Begründer gärtne-risch-botanischer Handbücher Prof. Robert Zander (1892 – 1969), einem der einflussreichsten deutschen Gärt- nerbotaniker des 20. Jahrhunderts.

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Seite 7 Ausgabe 7Dezember 2007Ausgezeichnet

Architektur zum Staunen

Der Jacob Wilhelm Mengler-Preis an Studierende des Fachbereichs Architek-tur der TU Darmstadt geht in diesem Jahr an Johanna Kropp für ihre Arbeit „Goethepark Berlin“, an Tanja Reimer („Ickkieckestaunewundremir“) und Marc Warrington („Konstruktives Projekt – Die Welt im Kopf”). Lobende Er-wähnungen wurden für Timur Dogan, Pascal Kuhn, Johanna Henrich und Martin Trefon ausgesprochen. Die Preise wurden im Rahmen der studen-tischen Architektur-Ausstellung Sichten 2007 vergeben.

Der diesjährige Preisträger des Friedrich Wilhelm Bessel-For-schungspreises der Alexander von Humboldt-Stiftung hat für seinen Forschungsaufenthalt das Institut für Kernphysik der TU Darmstadt bei Professor Jochen Wambach ge-wählt: Der in den USA forschende und lehrende Physik-Professor Ralf Rapp erhält den mit 45.000 Euro dotierten Preis für herausragende Leistungen und wird im Gegenzug ein Forschungsvorhaben an der TU Darmstadt durchführen.

Die mit dem E-Teaching-Preis belohnte Lernplattform „Aufgabenpraktikum Online“ von Regina Bruder macht Schule: So können Lehramtsstudierende lernen, online Aufgaben zu analysieren, zu lösen und multimedial schüler-gerecht zu dokumentieren. Die angehenden Lehrerinnen und Lehrer werden in die Lage versetzt, ihre Medienkompetenz zu erweitern und an die Schüler weiterzugeben. Eine didaktisch ausgefeilte Kombination von Präsenz- und Onlinelehre und die intensive Betreuung animieren Studierende zur aktiven Teilnahme und Online-Kommunikation.Katrin Fischer wiederum hat im Fachbereich Gesellschafts- und Geschichts-wissenschaften mit dem Projekt „LiGo – Literaturwissenschaftliche Begriffe Online“ ein Veranstaltungen begleitendes Selbststudium-Modul entwickelt. Die Jury fand das Einarbeiten von Rückmeldungen der Studierenden und das kontinuierlich gewachsene didaktisch ausgefeilte E-Learning-Zusatzangebot vorbildlich. „In herausragender Eigenleistung wurden die Kerngedanken des E-Learning „Wiederverwendung“ und „Übertragbarkeit“ beispielhaft ver-wirklicht. Ferner erhielt die Lehrbeauftragte Katja Meffert vom Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft für ihr Projekt „E-Goethe – Die Wahlverwandt-schaften“ eine Auszeichnung für besonderes Engagement. Alle drei Szenarien fördern effizientes Lernen und bereichern und verbessern die Lehre nachhaltig.

Für Lehrer und Goethe-FansPreise für vorbildlichen Einsatz von interaktiven Medien im Studium

IT-Nachwuchs grast Preise ab

Beim diesjährigen CAST-Förderpreis-Wettbewerb holten sich Studierende und Mitarbeiter der TU Darmstadt viermal die Auszeichnung: Kalman György Graffi erhielt für seine Arbeit „A Security Framework for Organic Mesh Networks“ den zweiten Preis in Höhe von 2000 Euro in der Kategorie Master- und Diplomarbeiten. Er erfand Sicherheitsmechanismen für einen völlig neuartigen Typ von drahtlosen Netzen, die es ermöglichen, auf sichere Weise die Reichweite herkömmlicher Handy-Basisstationen zu erweitern.Osman Ugus gewann den 4. Preis in derselben Kategorie mit seiner Arbeit „Verschlüsselung in Wireless Sensor Netzwerken“. Dieser Preis ermöglicht ihm die kostenlose Teilnahme an allen CAST-Workshops im Wintersemester 2008.In der Kategorie Fachinformatiker setzte sich Martin Kasper von der TU Darmstadt mit seiner Arbeit „Monitoring mit Nagios“ durch und konnte sich über 1.000 Euro Preisgeld freuen. Den zweiten Platz, ebenfalls eine kosten-lose Teilnahme an den CAST-Workshops, konnte Ben Kopfer vom Studenten-werk Darmstadt mit seiner Arbeit „Mitarbeiter-Unterweisung zur Umsetzung der IT-Sicherheit im Studentenwerk Darmstadt“ erringen.Eine wissenschaftliche Kommission bewertete die eingereichten Arbeiten und prüfte sie auf innovative Ideen, Konzepte und Implementierungen auf dem Gebiet der IT-Sicherheit. In diesem Jahr wurde ein Preisgeld von insge-samt 13.000 Euro ausgelobt.

Infos zu CAST e.V. und zum Förderpreis 2008: www.cast-forum.de

Soft skills für junge Wissenschaftler

Wie Nachwuchswissenschaftler kompetent ihr Zeit- und Selbstmanagement verbessern können, untersucht die Diplom-Psychologin Michaela Schmidt in ihrer Dissertation „Training program for young scientists to improve self-regulation competencies“. Für einen Bericht über ihre Untersuchung ist Schmidt (31), die in der Fachgruppe Pädagogische Psychologie an der TU Darmstadt forscht, nun von der Deutschen Gesellschaft für Psychologie e.V. mit dem Nachwuchspreis 2007 ausgezeichnet worden. Der mit 1000 Euro do-tierte Preis dient der Teilfinanzierung einer Kongressreise und unterstützt die Preisträgerin bei der Anfertigung einer Zeitschriftenpublikation.In ihrem Bericht stellt Schmidt die Evaluationsergebnisse eines Trainings für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler vor, das sie im Rahmen ihrer Promotion an der TU Darmstadt für Teilnehmer aus verschiedenen Fachbereichen entwickelte. Die Zielsetzung des Trainings bestand darin, oft geforderte Kompetenzen wie Selbstregulation, Zeit- und Selbstmanagement zu fördern. Die Ergebnisse von Schmidts aktueller Unter-suchung dokumentieren, dass die Zielsetzung des Trainings in weiten Teilen erreicht wurde.Der Preis der Deutschen Gesellschaft für Psychologie e.V. unterstützt eine stärkere internationale Orientierung der im deutschen Sprachraum betrie-benen Pädagogischen Psychologie und fördert die Veröffentlichung quali-tativ hochwertiger innovativer Forschungsarbeiten in internationalen Zeit-schriften.

Jenseits der Norm

Unter den diesjährigen DIN-Preisträgern sind mit Jan Kahle und Patrick Straus zwei Studenten der TU Darmstadt. Sie setzten sich im Wettbewerb „Junge Wissenschaft“ des Deutschen Instituts für Normung e.V. durch und erhielten ein Preisgeld von je 500 Euro.

Verlockende Ansichten

Milliarden Fotos, die im Web lagern, zum Beispiel bei Flickr, können zu-künftig für die dreidimensionale Rekonstruktion der Wirklichkeit ge- nutzt werden. Michael Goesele, seit 2007 Juniorprofessor für Gra-phisch Interaktive Systeme an der TU Darmstadt, stellte jetzt mit For-scherkollegen von der University of Washington und Microsoft Research die weltweit erste Software vor, die aus den unzähligen, im Web befind-lichen Fotos eine dreidimensionale Abbildung der Welt rekonstruieren kann. Als Grundlage der Forschung die-nen Bilder aus dem Internet, zum Beispiel aus Flickr, eine der aktuell meist genutzten Websites. Die Seite bietet dem Benutzer die Möglich-keit, Fotos einzustellen und sie zur Weiterverarbeitung anzubieten. Ein an der University of Washington ent-wickeltes Tool errechnet in einem „Structure from Motion“ genannten Verfahren für die aus der Bildda-tenbank ausgewählten Fotos den Standort der Fotografen, die Eigen-schaften der verwendeten Kameras sowie die Grobstruktur des Objekts. Dies dient als Gerüst, um im zweiten Schritt ein detailliertes 3D-Modell zu errechnen. Die neue Software arbeitet extrem genau. In einem Testlauf erstellte ein Computer aus 56 verschiedenen Fotos von acht Fotografen ein par-tielles 3D-Modell des Doms in Pisa, das einen durchschnittlichen Fehler von einem Viertel Prozent aufweist.Aktuelles Projekt der Forschergrup-pe um Goesele: aus einer Million Fotos von Rom – sowohl Innen- als auch Außenwelten – arbeitet man an einer virtuellen 3D-Darstellung der Ewigen Stadt. Eine längerfristige Vi-sion ist die detailgenaue Abbildung der gesamten Erdoberfläche. Die TU Darmstadt gehört in der Forschung in diesem Bereich derzeit zur Welt-spitze. dl

Info: Prof. Dr.-Ing. Michael Goesele, Graphisch Interaktive Systeme, Tel. 15 56 64, E-Mail: [email protected] www.gris.informatik.tu-darmstadt.de/~mgoesele/projects.html

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Meisterin der Didaktik: Mathematik-Professorin Regina Bruder.

Auserwählter forscht an der Uni

Die Preisträgerinnen des Best E-Teaching Award 2007 der TU Darmstadt sind Professorin Regina Bruder, Mathe- matik-Fachdidaktikerin am Fachbereich Mathematik, und Katrin Fischer vom Institut für Sprach- und Literatur-wissenschaft der TU. Sie teilen sich den mit 6000 Euro dotierten Preis, der von der Carlo und Karin Giersch-Stif-tung gestiftet wird und Hochschullehrerinnen und -lehrer auszeichnet, die qualitativ hochwertiges E-Lear- ning einsetzen.

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> Nach der Promotion war Obeid als Assistant Research Professor an die King Abdulaziz City for Science and Technology (KACST) mit Sitz in Riyadh zurückgekehrt. Die Institution ist das bedeutendste und einflussreichste For-

schungszentrum im Königreich Saudi-Arabien. Es besteht aus Forschungs- instituten: Computer and Electronics, Petroleum and Petrochemical, Energy, Resource and Development, Astronomy and Geophysics, Space Research In-stitutes. Obeid ist dort verantwortlich für das Electronics, Communications and Photonics Program, das Teil des nationalen Zukunftsprogramms Saudi National Plan for Science and Technology ist. Ziel dieser Forschungsinitiative ist es, im Königreich Saudi-Arabien eine fun-dierte Basis für Wissenschaft und Forschung und der industriellen Umset-zung von modernen Technologien zu schaffen, um der rasant wachsenden Bevölkerung Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven bieten zu können. Eine Delegation des Fachgebiets Mikroelektronische Systeme der TU Darm-stadt nutzte die Einladung nach Saudi-Arabien, um Vorträge über Themen der Elektronik zu halten, beratend tätig zu sein und an der inhaltlichen Ge-staltung der Forschungsinitiative mitzuarbeiten.

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Professor Barbara Albert, Dekanin des Fachbereichs Chemie der TU Darmstadt, ist in den Vorstand der Gesellschaft deutscher Chemiker gewählt worden. Die Amtsperiode in dem Verein, der rund 26.000 Mit-glieder zählt, dauert bis 2011.

André Lortz, Master-Absolvent der TU Darmstadt, hat einen „Werner von Siemens Excellence Award“ erhalten. Lortz überzeugte mit seiner Master-Thesis „Mobilität der Zukunft – Szenarien verkehrlicher Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen auf Logistikdienstleistungen im Jahre 2030“ im Studiengang „Master of Science Traffic and Transport“. Vor seinem Masterstudium an der TU hatte Lortz bereits erfolgreich Diplom-Bauingenieurwesen an der TU studiert. In seiner Masterarbeit setzte er sich intensiv mit den Gebieten der Gütermobi-lität, der Logistikdienstleistungsbranche, des strategischen Managements und der Zukunftsfor-schung auseinander. Diese Segmente führte er zusammen und leitete hieraus acht Hypothesen über die strategischen Entwicklungsmöglichkeiten von kleinen und mittelständischen Logistik-unternehmen für das Jahr 2030 ab. Seine Leistung wird mit 3.000 Euro prämiert.Mit dem Werner von Siemens Excellence Award honoriert die Siemens AG Diplom- und Masterar-beiten, die in technisch-naturwissenschaftlichen Studiengängen erstellt wurden und mit heraus-ragenden Ergebnissen zur Lösung zukunftsorientierter Fragestellungen beitragen. In diesem Jahr stand der mit insgesamt 100.000 Euro dotierte Preis unter dem zentralen Thema „Urbanisierung – Intelligente Infrastrukturtechniken zur Entwicklung lebenswerter Megacities von morgen“. Neben der wissenschaftlichen Leistung wurden vor allem der Innovationsgrad der eingebrachten Ideen und deren praktische Umsetzbarkeit bewertet. Insgesamt 15 Absolventen aus dem ganzen Bundesgebiet erhielten 2007 den Preis. Der Werner von Siemens Excellence Award wird jährlich an elf ausgewählten Hochschulen ausge-schrieben, zu denen die TU Darmstadt zählt.

Die Mobilität der Zukunft Siemens Excellence Award für TU-Absolventen André Lortz

Karriere in Saudi-Arabien Abdulfattah Obeid empfängt seinen Doktorvater der TU Darmstadt

Visionäre Wohnkonzepte

Im Rahmen des studentischen Architektur-Wettbewerbs „Student Idea Contest 2007“ sind vier Studie-rende des Fachbereichs Architektur der TU Darmstadt ausgezeichnet worden. Tina Diles und Lei Tao vom Fachgebiet Entwerfen und Gebäu-delehre verdienten sich für ihren Entwurf „satellite living“ den Preis, Laura Rocamora und Emanuel Gies-sen vom Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetechnologie für ihre Ent-würfe „communicator“ bzw. „Gold, Schnell, Ikea“. Der Wettbewerb zum Thema „Neue Formen städtischen Wohnens“ wur-de vom Immobilienforum Frankfurt am Main und dem Deutschen Archi-tektur Museum ausgelobt. Gesucht wurden neue visionäre Wohnkon-zepte für leer stehende Bestandsim-mobilien, um der angespannten Si-tuation auf dem Büroflächenmarkt der Großstädte zukünftig Rechnung zu tragen. Insgesamt 18 Universitäten und Fachhochschulen im In- und Aus-land waren zur Teilnahme an dem Wettbewerb eingeladen.

Zwei Wegbegleiter geehrt

Zwei Persönlichkeiten, die sich be-sonders engagiert in den Dienst der TU Darmstadt gestellt haben, sind mit der Erasmus-Kittler-Medaille der TU Darmstadt geehrt worden: Dr. Günther Schreyer, von 1993 bis Mit-te 2007 Geschäftsführer der Vereini-gung von Freunden der Technischen Universität Darmstadt, erfüllte die-se Aufgabe „mit organisatorischem Weitblick zum Wohl der Universi-tät und ihrer Mitglieder.“ Schreyer setzte sich überdies stets persönlich für die Forschungsförderung ein.Ebenfalls mit der Kittler-Medaille wurde Valentin Zettl ausgezeichnet. Zettl war seit 1966 Fahrer von meh-reren Rektoren und seit 1970 bis zum Wechsel in den Ruhestand vor wenigen Wochen Fahrer von drei Präsidenten. Absolute Zuverlässig-keit und Vertrauenswürdigkeit wa-ren seine Markenzeichen.

Kompetenz im Chemiker-Verein

Deutsche Wissenschaftler-Delegation mit Professor Manfred Glesner (links oben) zu Gast bei Freunden.

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Logische Vorschläge: TU-Absolvent André Lortz.

Er war der erste Wissenschaftler aus Saudi-Arabien, der an einer deutschen Universität im Fach Elektrotechnik promovierte: Dr.-Ing. Abdulfattah Obeid war bis 2006 wis-senschaftlicher Mitarbeiter an dem von Professor Manfred Glesner geleiteten Fachgebiet „Mikroelektronische Systeme“ an der TU . Beide hatten sich im Jahr 2000 an der King Saud Universität kennen gelernt. Nun gab es ein Wiedersehen.

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Seite 10 Im Fokus

Finanzexperte: 1993 Ein- führung des Modellver-suchs Globalhaushalt, 1995 bis 2000 Sprecher der deutschen Universitäts-Kanzler.

Baumanagement: 1994 Sporthallen-Anbau, 1996 Neubau Material- und Geowissenschaften.

Immobilienpflege: 2002 Symposien im Lichtenberg-haus, Begegnungszentrum der Wissenschaft.

Autonomie nutzen: 2005 Start des Sanierungspro-gramms an der Universität.

Lehrender: 2000 Ernen-nung zum Honorarprofes-sor an der TU Darmstadt.

Ratgeber: 1999 Berufung in die Expertenkommission „Reform des Hochschul-dienstrechts“ der Bundes-bildungsministerin.

Kunstsinn: 1989 Begrün-dung des Skulpturenparks auf dem Campus Licht-wiese.

Wegmarken des Kanzlers Hanns H. Seidler

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Seite 11 Ausgabe 7Dezember 2007Im Fokus

Ein umsichtiger WissenschaftsmanagerKanzler Hanns H. Seidler verabschiedet sich von der TU Darmstadt

Man könnte ihn so beschreiben, wie es ihm als kom-promisslosen Fußball-Fan sicher gefallen würde: Als fi-ligranen Techniker, der ein Spiel lesen und lenken und das Tempo anziehen kann, der Kondition für mehr als 90 Minuten hat. Ein integrierender, weithin bekannter Ka-pitän ohne Starallüren. Nun ist die Saison vorüber, der Kanzler der TU Darmstadt, Hanns H. Seidler, ist unter großem Beifall vom Spielfeld gegangen und beendet sei-ne Uni-Karriere. „Es ist nicht einfach, wenn einer der Be-sten die Mannschaft verlässt“, befand der Präsident der TU Darmstadt, Professor Hans Jürgen Prömel, bei der fei-erlichen Verabschiedung in der Otto-Berndt-Halle. „Wir werden Ihre unschätzbare Erfahrung, Ihren Weitblick, Ihre nüchternen, klaren hochschulpolitischen Diagnosen und Ihren Tatendrang zum Wohle der TU Darmstadt sehr vermissen.“Mit Seidler gehe „der politischste Kopf unter uns“, sagte der Sprecher der hessischen Universitätskanzler, Dr. Michael Breitbach, während der festlichen Verabschie-dung. Auch der Sprecher der Kanzler der deutschen Uni-versitäten, Götz Scholz, würdigte Seidler als zugleich scharfen Analytiker wie warmherzigen Menschen. Der Staatssekretär im hessischen Wissenschaftsministerium, Professor Dr. Ralph Alexander Lorz, unterstrich die he-rausragende Rolle des Darmstädter Kanzlers beim Wech-sel der Technischen Universität „von der staatlichen Re-gulierung zur universitären Selbstverwaltung“. In ihrem Festvortrag betonte die Generalsekretärin der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Dorothee Dzwon-nek, die Maxime „Gestalten statt Verwalten“. Seidler habe stets „die Wissenschaft gestärkt“ und „wechselnden politischen Regierungen stets kraftvoll wissenschafts-politische Forderungen entgegengehalten.“ Im Zentrum für Wissenschaftsmanagement in Speyer, das er seit 2002 als Vorstandsvorsitzender leitet, will Seidler weiter aktiv bleiben. Getreu dem Motto: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.

Ein in der Wissenschaftspolitik profilier- ter Kanzler verlässt die Universität: Profes-sor Hanns H. Seidler, 22 Jahre Kanzler der Technischen Universität Darmstadt, ist am 15. November in den Ruhestand ver- abschiedet worden.

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Der BundeskanzlerDer promovierte Jurist Hanns H. Seidler (63) kam 1972 als Referent in die Präsidialabteilung der TU Darm-stadt. 1985 wurde er zum Kanzler der Universität ernannt. Unter seiner Federführung konnte die Univer-sität das Thema „Autonomie der Hochschule“ vorantreiben und 1993 den Modellversuch Globalhaushalt starten. Von 1995 bis 2000 war Seidler Sprecher der deutschen Universitätskanzler. Im Jahr 2000 wurde Seidler zum Honorarprofessor an der TU Darmstadt im Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaf-ten berufen. Bei zahlreichen Symposien, Tagungen und Anhörungen im In- und Ausland waren Seidlers Positionen gefragt. So gehörte er der vom Bundesbildungsministerium berufenen Expertenkommission „Reform des Hochschuldienstrechts“ an. Im vergangenen Jahr wirkte er in der Expertenkommission des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft für das Projekt „Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Hochschulen“ mit.

Humorvoller Abschied in der Otto-Berndt-Halle: Hanns H. Seidler mit Ehefrau und TU-Präsident Hans Jürgen Prömel (Bild oben), im Rampenlicht mit dem TU-Präsidenten (Bild unten). Stets ein begehrter Gesprächspartner.

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Dienstjubiläen

Gundo Kaczmarek, Technischer An-gestellter am Fachgebiet Konstruk-tiver Leichtbau und Bauweisen der TU Darmstadt: 25-jähriges Dienst-jubiläum am 1. Dezember 2007.

Dr. Franco Laeri, Akademischer Direktor am Fachbereich Physik der TU Darmstadt: 25-jähriges Dienst-jubiläum am 1. November 2007.

Hans-Joachim Neumann, Techni-scher Angestellter im Hochschul-rechenzentrum der TU Darmstadt: 50-jähriges Dienstjubiläum am 1. November 2007.

Sibylle Scheibner, Technische Angestellte am Fachgebiet Produk-tionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen der TU Darm-stadt: 25-jähriges Dienstjubiläum am 9. November 2007.

Christine Schröpfer, Technische Angestellte im Clemens-Schöpf-Institut für Organische Chemie und Biochemie der TU Darmstadt: 25-jähriges Dienstjubiläum am 16. November 2007.

Uwe Schwarz, Facharbeiter am Institut für Massivbau der TU Darm-stadt: 25-jähriges Dienstjubiläum am 1. Oktober 2007.

Walter Teurer, Angestellter am Fach-gebiet Elektrische Energieversor-gung der TU Darmstadt: 25-jähriges Dienstjubiläum am 12. Dezember 2007.

Neue Professoren

Dr. Christian Efing wurde mit der Vertretung einer Professur im Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Ger-manistische Sprachwissenschaft, beauftragt.

Dr.-Ing. Michael Goesele wurde zum Junior-Professor im Fachbereich Informatik, Geometrische Model-lierung und Animation, ernannt. Goesele tritt die Nachfolge von Juniorprofessor Alexa an.

Dr. Thomas Halfmann wurde mit der kommissarischen Vertretung einer Professur im Fachbereich Physik, Experimentalphysik, beauftragt. Halfmann, Jahrgang 1966, tritt die Nachfolge von Prof. Tschudi an. Bisher war er als Juniorprofessor an der Technischen Universität Kaisers-lautern beschäftigt.

Ernennung/Einstellung

Dr. Ulf Lorenz wurde zum Akade-mischen Rat z.A. im Fachbereich Mathematik ernannt.

Dr. Matthias Müller-Hannemann wurde zum wissenschaftlichen Assistenen im Fachbereich Infor- matik, Algorithmik, ernannt.

Gestorben

Christopher Walther, Student der Fachrichtung Maschinenbau, ver-starb am 21. September 2007.

Gastprofessur

Dr. Anette von Ahsen ist vom 1. November bis 31. Oktober Gastpro-fessorin am Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. Bisher war sie an der Universität Duisburg-Essen beschäftigt.

> Miesmuscheln sind nicht nur was für Feinschmecker. Die Meerestiere sind auch wahre Klebekünstler: Miesmuscheln haften mit Hilfe so genannter Byssusfäden auf Metall, Holz, Glas oder Knochen und halten so selbst der ag-gressiven Brandung der Nordsee stand. Sie scheiden aus einer Drüse Klebe-pro-teine aus, die vielen technischen Klebern überlegen sind. Die Klebeprote-ine härten im Wasser aus, sind dort lange beständig, besitzen hohe Festigkeit und sind trotzdem elastisch. Diese Eigenschaften machen sie als Klebstoff für medizintechnische Anwendungen hochinteressant.Ausgehend von einer Idee des Biotechnik-Zentrums (BitZ) der Technischen Universität Darmstadt, die Potentiale des Muschelklebers nutzbar zu ma-

chen, entwickelte eine nationale Forschergruppe ein bionisch inspiriertes Forschungsprojekt für Implantate in der Zahnmedizin. Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines neuartigen Feuchtklebstoffs, der hauptsächlich aus den Klebeproteinen der Miesmuschel Mytilus edulis und synthetischen Trä-germaterialien (Polymeren) besteht. Der Aufbau der Klebeproteine wurde am Fraunhofer IFAM in der Arbeitsgruppe „Biomolekulares Oberflächen- und Materialdesign“ untersucht. Den Wissenschaftlern um Dr. Klaus Rischka ist es gelungen, diese Proteine synthetisch herzustellen und daraus neue Super-Klebstoffe zu entwickeln. Bei der Suche nach der optimalen Zusammensetzung des Klebers sollen ver-schiedene Mischungen getestet werden. Neben der Verträglichkeit des Kle-bers mit unterschiedlichen Geweben stehen seine physiko-chemischen und mechanischen Eigenschaften im Vordergrund. Sie werden an der TU Darm-stadt vom Biotechnikzentrum (BitZ) und der Staatlichen Materialprüfungs-anstalt (MPA) untersucht. Ein Einsatz des Muschelklebers wird nach Ansicht von Projektleiter Robert Sader nicht auf die Zahnmedizin beschränkt bleiben: „Wenn es so klappt, wie wir uns das vorstellen, könnte man zukünftig zum Beispiel eine Herzklappe einkleben anstatt sie einzunähen.“ Mit einer kurzfristigen Markteinführung eines konkreten Produkts ist allerdings vorerst nicht zu rechnen – medizi-nische Innovationen müssen langwierige Tests und klinische Studien durch-laufen, bevor sie zugelassen werden.Für den „Super-Kleber“ interessiert sich auch das Bundesforschungsministe-rium: Beim dort ausgeschriebenen Innovationswettbewerbs „Medizintechnik 2007“ wurde das Forschungsprojekt als eines von insgesamt 13 Gewinnern ausgezeichnet. Für die Durchführung eines Schlüsselexperiments ist eine Summe von rund 300.000 Euro in Aussicht gestellt. lro

Ansprechpartner: Dr. Hendrik Bargel, Biotechnik-Zentrum (BitZ), TU Darmstadt, Tel. 06151/16 66 05, E-Mail: [email protected]

Hartnäckige MiesmuschelnWissenschaftler arbeiten an einem bionischen Super-Klebstoff

Ihre Klebeproteine machen sie so wertvoll für die Medizin.

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Mit einem Festakt hat die TU Darmstadt im November das 40-jährige Beste-hen des Faches Soziologie gefeiert. Im Wintersemester 1967/68 wurde an der damaligen Technischen Hochschule Darmstadt der erste Lehrstuhl für Sozio-logie eingerichtet und damit auch die Soziologie in Darmstadt etabliert. Man-fred Teschner, der vom Frankfurter Institut für Sozialforschung kam, nahm die erste Soziologie-Professur an. Mit der Ausweitung der Lehrerausbildung und der Einführung des Magisterstudiengangs Soziologie, dann des Diplom-studiengangs, wurde Anfang der siebziger Jahre auch das Institut auf fünf Professuren erweitert. Mittlerweile darf sich der Kreis zu den bundesweit anerkannten Soziologie-Instituten zählen. Rund 800 Studierende lernen und forschen in einem der Soziologie-Studiengänge. Durch die Mitwirkung in drei Graduiertenkollegs ist eine umfangreiche Nachwuchsförderung und vielfältige Forschung in zahlreichen Doktorarbeiten möglich. Das besondere Charakteristikum der Darmstädter Soziologie ist die hochgra-dig interdisziplinäre Ausrichtung, die sich auf gesellschaftliche Praxisfelder richtet und in den drei Lehr- und Forschungsschwerpunkten „Stadt, Raum und Ort“ (Prof. Dr. Helmuth Berking, Prof. Dr. Martina Löw), „Arbeit, Orga-nisation und Technik“ (Prof. Dr. Michael Hartmann, Prof. Dr. Rudi Schmiede)

sowie „Bildung und Macht“ (Prof. Dr. Michael Hartmann, Prof. Dr. Beate Krais) ihren Ausdruck findet. In diesen Schwerpunkten wird mit dem Bauingenieurwesen und der Archi-tektur, mit Informatik, Maschinenbau und Elektrotechnik sowie mit Lehrer ausbildenden Fächern kooperiert. Die Soziologie nimmt hier in vielfältiger Weise die Funktion eines Brückenbauers wahr. Auch in der Öffentlichkeit und in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft ist das Institut aktiv. Die Bil-dungs- und Eliteforschung am Institut ist bundesweit mit ihrer Expertise zu Fragen der Bildungs- und Wissenschaftspolitik gefragt. Schließlich wurde die Darmstädter Kooperationsstelle Wissenschaft-Arbeits-welt vom Institut für Soziologie aufgebaut. Beispielhaft für lokale und regi-onale Themen untersuchte das Institut das Verhältnis der Bevölkerung zum Theater in Darmstadt oder die Strukturen der Prostitution in Frankfurt am Main.Die Darmstädter Soziologie ist an der Spitze der Entwicklung in einem bun-desweiten Versuchs- und Förderprogramm zur Verzahnung beruflicher und wissenschaftlicher Weiterbildung im weiten Feld der IT-Fachkräfte, in dem sie mit zahlreichen Unternehmen, Gewerkschaften und Verbänden zusam-menarbeitet.

In der Rolle der Brückenbauer Die Soziologie an der TU Darmstadt gibt es seit 40 Jahren

Herzlich willkommen

Wer mit einer Gruppe internationaler Studierender vor dem Portal der Ma-rienkapelle in Würzburg steht, kommt um knifflige Fragen nicht herum. So geschehen auf einer Exkursion, die das International Generations Meeting (IGM) für internationale Studierende der TU Darmstadt organisiert hat.Das IGM wurde vor gut einem halben Jahr gegründet und vermittelt Kontakte zwischen internationalen Studierenden an der TU Darmstadt und Menschen, die in Darmstadt und Umgebung wohnen. Ziel ist es, Gastfreund zu sein und ein freundliches Deutschlandbild zu vermitteln. Die Angebote von IGM sind so verschieden, wie es die Gastfreunde sind. Von der sprachlichen Betreuung von Examensarbeiten über Exkursionen, Weinberg-Wanderungen, künstleri- schen Events bis hin zu einem internationalen Kochtreff kann jeder der Gast-freunde das einbringen, was ihr oder ihm am besten liegt und am meisten Spaß macht. IGM ist eingetragen bei der Freiwilligen-Agentur Darmstadt-Dieburg und bei der Organisation dieGesellschafter.de.

Kontakt: www.praclik.de/igm, Tel. 06151/2 86 23, www.tu-darmstadt.de/international/iso

E-Learning praktisch und nützlich

Was man wissen sollte über E-Learning – das kann man in den Veranstal-tungen des e-learning center (elc) erfahren. Regelmäßig bietet das elc auch im neuen Jahr Info-Veranstaltungen an, die anschaulich in die Thematik E-Learning, und speziell E-Learning an der TU aus der Perspektive von Leh-renden, einführen. Darüber hinaus können alle Dozierenden und TU-Mitar-beiter/innen jederzeit individuelle Beratungs- und Informationstermine in Anspruch nehmen.Jeden ersten Mittwoch im Monat werden interessante aktuelle Entwick-lungen im Bereich des Internet und E-Learning von Expertinnen und Exper-ten vorgestellt und diskutiert. Ab Januar 2008 stehen Themen wie Urheber-recht, Datenschutz sowie Qualität im E-Learning aus der Nutzerperspektive auf dem Programm. Alle Veranstaltungen finden im Seminarraum des e-learning center S1/02 Raum 36 (Tiefparterre) statt.

Alle Veranstaltungen im Überblick: www.elc.tu-darmstadt.de/veranstaltungen/2008

Page 13: Seite 7 Seite 10 Seite 16 - Technische Universität Darmstadt · PDF fileDezember 2007 Ausgezeichnet Aufbau Der diesjährige E-Learning-Preis zeigt: ... nadian Wood Design Award, BC

Seite 13 Ausgabe 7Dezember 2007

Rund 300.000 Menschen leiden zurzeit an der Afrikanischen Schlafkrankheit und 60 Millionen Menschen leben in ständiger Gefahr, durch den Biss einer Tsetse-Fliege mit der Schlafkrankheit infiziert zu werden. „60.000 Menschen sterben Jahr für Jahr an ihr – Tendenz steigend“, rechnet Professor Markus Engstler vor. Doch das könnte sich nun ändern, denn der Genetiker hat gemeinsam mit seinen Mitarbeitern herausgefun-den, wie es die Erreger der Schlafkrankheit schaffen, der Immunabwehr des Körpers zu entgehen. Das könnte mittelfristig zur Entwicklung neuer Medikamente gegen die bislang kaum zu therapierende Krankheit führen.Die Schlafkrankheit zählt zu den „vergessenen Krankheiten“, auf die besonders die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ seit Jahren immer wieder aufmerksam macht. „Der Krankheitsverlauf ist bereits seit hundert Jahren bekannt, und trotzdem gibt es bis heute kaum wirksame Medikamente“, erklärt Engstler. Übertragen wird die Schlaf-krankheit durch die Tsetse-Fliege, das Verbreitungsgebiet befindet sich ausschließlich in Afrika, südlich der Sahara, im sogenannten Tsetse-Gürtel. Sie übertragen einen ein-zelligen Erreger, Trypanosoma brucei, auf viele Tierarten – von Antilopen über Löwen bis hin zu Rindern. Gerade im Nutzvieh vermehren sich die spindelförmigen Trypano-soma gut und können so leicht auf den Menschen übertragen werden.

„ Das Prinzip, nach dem sich die Erreger schützen, ist ebenso einfach wie perfide: Sie fressen die Antikörper, nutzen sie also sogar noch als Nahrung.“

Zusammen mit seinem Kollegen Professor Peter Overath von der Universität Tübin-gen hat der Darmstädter Biologe fast drei Jahre lang versucht herauszufinden, wie die Einzeller es schaffen, sich des Immunsystems des Menschen zu erwehren. Nun gelang Engstler der Nachweis: Trypanosomen schwimmen frei im Blut und sie schwimmen im-mer in die gleiche Richtung. Antikörper, die nach der Infektion rasch vom Körper gebil-det werden, docken an den Einzeller an, werden aber durch die Strömung entlang der glatten Oberfläche an den hinteren Teil des Trypanosoms geschwemmt – dorthin, wo sich der Mund befindet. Der Krankheitserreger kann dank dieser hydrodynamischen Kräfte die Proteine einfach schlucken. „Das Prinzip, nach dem sich die Erreger schüt-zen, ist ebenso einfach wie perfide: Sie fressen die Antikörper, nutzen sie also sogar noch als Nahrung.“ Das Darmstädter Biologenteam prüfte diese „Segel-Hypothese“ durch eine Vielzahl von Experimenten, deren Grundlagen Markus Engstler am Institut für Mikrobiologie und Genetik der LMU München legte, wo er bis Anfang 2006 geforscht hatte. Einen wichtigen Beitrag lieferte auch Geert Wiegertjes vom Wageningen Institute for Animal Sciences (Niederlande), der sehr große Antikörper gegen Trypanosomen herstellte. Die Experimente bestätigten die These: Je größer die Antikörper sind, desto ausgeprägter ist der Effekt. Um seine „Segel-Hypothese“ zu beweisen, griff Engstler zu einem gene-tischen Trick, der RNA-Interferenz. Dabei werden einzelne Gene daran gehindert, Pro-teine zu bilden. Auf diese Weise brachten die Forscher den Parasiten dazu, rückwärts zu schwimmen. Wie erwartet starben die Mutanten allesamt. Doch das Fressprinzip funktioniert nicht lange. Irgendwann kommt Trypanosoma mit dem Schlucken nicht mehr hinterher und zu viele Antikörper docken an. Der Einzeller stirbt – aber nur für den Fall, dass er es bis dahin nicht geschafft hat, seinen „Mantel“ zu wechseln. Dieser „Mantel“ ist die glatte Oberfläche, die in Wahrheit aus rund zehn Mil-

lionen Molekülen eines einzigen Proteins besteht. Der Krankheitserreger ist in der Lage, die Protein-Moleküle allesamt auszutauschen. Er legt dann einen Mantel aus Millionen Molekülen eines anderen Proteins an. Trypanosoma brucei verfügt über mehrere hun-dert verschiedener Proteine in seinem „Kleiderschrank“. Medikamente, die den Mantel angreifen, dürften daher so gut wie nicht zu finden sein.

Auf der Suche nach neuen Therapien geht Professor Engstler mit seinen Kollegen einen neuen Weg. Er will versuchen, den Parasiten am Schwimmen zu hindern oder ihn zumindest zu bremsen.

„Einen Impfstoff wird es vermutlich nie geben“, konstatiert Engstler. Auf der Suche nach neuen Therapien geht er mit seinen Kollegen deswegen einen anderen Weg. Er will versuchen, den Parasiten am Schwimmen zu hindern oder ihn zumindest zu bremsen. Wenn er langsamer wird, reicht die Strömung an der Zelloberfläche nicht mehr aus, die Antikörper schnell genug zum Mund zu befördern. „Wir suchen nach der Stecknadel im Heuhaufen. Es gibt zahllose Substanzen, die in Frage kommen“, weiß der Genetiker, denn die Schwimmbewegung werde durch wahrscheinlich Hunderte von Genen bezie-hungsweise deren Proteinen kontrolliert. Bei der Suche hilft Professor Boris Schmidt vom Fachgebiet Chemie der TU Darmstadt. Er hat bereits 50 Test-Substanzen geliefert, die womöglich ein Trojanisches Pferd für die Mantelproteine sein könnten. Und es wer-den noch sehr viel mehr folgen. Um die Suche zu vereinfachen, müssten Pharmafirmen den Forschern ihre „Substanz-Bibliotheken“ öffnen, appelliert Engstler. „Nur in Zusam-menarbeit zwischen Wissenschaftlern und Unternehmen ist es möglich, relativ schnell einen Wirkstoff zu finden.“ Das könnte vielen tausend Menschen jährlich das Leben ret-ten. Gerda Kneifel

Denken

Gegen den MainstreamHoffnung auf neue Therapien gegen die Schlafkrankheit

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Wissenschaftler der TU Darmstadt um Professor Markus Engstler vom Institut für Mikrobiologie und Genetik haben in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen Forschungsergebnisse erzielt, die es ermöglichen könn-ten, mittelfristig die Schlafkrankheit zu heilen. Die Ergebnisse wurden in dem internationalen Fachmagazin „Cell“ veröffentlicht.

Überzeugende Beweise

Die Hypothese, dass hydrodynamische Kräfte tatsächlich Moleküle in biolo-gischen Membranen bewegen können, erschien den Forschern zunächst sehr unwahrscheinlich und war zuvor auch noch nie postuliert worden. Grund dafür sind die besonderen physikalischen Bedingungen an Grenzflächen im moleku-laren Maßstab. Hier sollte nach allgemeiner Auffassung der Fachwissenschaft-ler „hydrodynamische Flaute“ herrschen. Die Hypothese hat weit reichende Konsequenzen, denn Strömungen umgeben nahezu alle Zellen. Bewegen sich etwa auch auf der Oberfläche der so genannten Epithelzellen, die das Blutgefäßsystem auskleiden, große Proteine im Strom des Blutes? Können so Informationen zum Beispiel über die Strömungsgeschwin-digkeit des Blutes empfangen und weitergeleitet werden? Als Markus Engstler die Ergebnisse der Forschungsarbeiten und die „Molecular Sail Hypothesis“ bei dem renommierten Journal „Cell“ zur Publikation einrei-chte, waren die Gutachter geteilter Meinung: einerseits euphorisch, anderer-seits ungläubig. Die Herausgeber forderten weitere Beweise. Engstler entwarf dazu die RNA-Interferenz-Experimente, die im Frühsommer 2007 vom Darm-städter Doktoranden Niko Heddergott durchgeführt wurden.

Originalpublikation: M. Engstler, T. Pfohl, S. Herminghaus, M. Boshart, G. Wiegertjes, N. Heddergott, P. Overath, Hydrodynamic flow-mediated protein sorting on the cell surface of trypanosomes, Cell 131, Nr 3, 505-515 (2. November 2007).

Trypanosomen, die Erreger der Schlafkrankheit, bewegen sich in Richtung ihres spitzen Endes. Die auf den Zellen aufsitzenden, grün angefärbten Antikörper werden durch den „Fahrtwind“ zum Hinterende der Zellen und zum Zellmund getrieben und verdaut.

Professor Markus Engstler

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> Mit dem neuen Wintersemester 2007/08 hat der Fachbereich kom-plett auf die internationalen Ab-schlüsse umgestellt und bietet nun auch den zentralen Studiengang Elektrotechnik und Informations-technik mit Bachelor- und Master-abschluss an. In den USA gilt der Bachelor als „pre-professional“-Ab-schluss und hat eine „Drehscheiben-

funktion“: die Absolventen können sich schwerpunktmäßig nochmals umorientieren oder das Studium für einen beliebig langen Aufent-halt in der Wirtschaft unterbrechen. Studieren sie weiter, erhalten sie mit dem Master of Science einen Titel, der dem Diplom-Ingenieur ebenbürtig ist und zukünftig ge-nauso für höchste Qualität in der

deutschen Ausbildung stehen wird.Eine weitere Neuerung ist die Ein-führung eines Projektseminars, mit dem man bereits im Maschinenbau sehr gute Erfahrungen gemacht hat. Mit dieser Pflichtveranstaltung im ersten Semester sollen die jungen Leute motiviert, der Teamgeist und der Erfinder in ihnen geweckt wer-den. Von Anfang an steht nicht nur die reine Wissensvermittlung im Vordergrund des Studienplans son-dern auch die Förderung der per-sönlichen Entwicklung.Um früh den Nachwuchs für Na-turwissenschaft und Technik zu begeistern, ist der Fachbereich zum Beispiel im Rahmen der Initiative „Technik, Teams, Talente – erkennen, fördern, Chancen bieten“ aktiv. In so genannten Bildungstandems zwi-schen unterschiedlichen Bildungs-einrichtungen, angefangen von der Kindertagesstätte bis hin zur Univer-sität, möchte man mit Unterstützung von der Industrie und den Fachge-sellschaften Kinder und Jugendliche an Wissenschaft und Technik he-ranführen. Längst hat man erkannt, dass nur durch eine nachhaltige Vernetzung zwischen Schule, Hoch-schule und Industrie dem Fachkräf-temangel begegnet werden kann. Daher sind Professoren des Fachbe-reichs in Schulen unterwegs, um die Studenten von morgen für Elektro-technik und Informationstechnik zu gewinnen.Auf der anderen Seite soll der Kon-takt zur Industrie durch fachspezi-fische Messen intensiviert werden. Die Studierenden nutzten die Unter-nehmens-Kontaktmesse, die Teil der Jubiläums-Feierlichkeiten war, um sich zu informieren, sich vorzustel-len und wichtige Kontakte zu knüp-fen. Die Aussteller lobten die gut

vorbereiteten Studenten, die sehr qualifizierte Gespräche ermöglich-ten und das hohe Ausbildungsniveau in Darmstadt widerspiegelten. Die Firmenvertreter signalisierten deut-lich ihr großes Interesse an einer engeren Zusammenarbeit mit dem Fachbereich und wünschten sich mehr fachspezifische Messen dieser Art. Großes Lob kam dann auch von Pro-fessor Bernd Widdig, der Gastredner vom MIT in den USA war. Er war über den hohen Ausländeranteil bei den Studierenden, der ein Zei-chen für den internationalen, guten Ruf des Fachbereichs ist, erfreut. Er bescheinigte den Darmstädtern darüber hinaus, dass sie bei der För-derung des wissenschaftlich/tech-nischen Nachwuchses die gleichen Strategien wie das MIT verfolgten und man sich hier auf gleicher Au-genhöhe begegne.

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Den Elektroingenieur neu erfundenIm Jubiläumsjahr glänzt der Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik mit Reformen

1882 wurde in Darmstadt mit der Berufung von Erasmus Kittler der weltweit erste Lehrstuhl für Elektrotechnik geschaffen. Rechtzeitig zum 125-jährigen Jubiläum hat der Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik getreu seinem Motto „Qualität und Innovation aus Tradition“ sein Studienangebot restrukturiert. Er stellt bei den Feier-lichkeiten am 16. November in Frankfurt am Main Neue-rungen und Initiativen zur Förderung des wissenschaftli-chen Nachwuchses vor und erntete dafür großes Lob.

Schöne Pflicht: Dekan Professor Volker Hinrichsen führt durch die Jubiläums-veranstaltung.

Kosmische Materie im Labor

„Die Politiker haben erkannt, dass Technologien in unserem Bundesland mehr gefördert werden müssen, um dem Technologie-Standort Hessen eine Chance zu geben“, fasste Professor Thomas Weiland vom Institut für Theo-rie Elektromagnetischer Felder der TU Darmstadt zusammen. Er diskutierte mit dem hessischen Ministerpräsidenten Robert Koch sowie Vertretern aus Wirtschaft, Schule und Universität über die Bedeutung der Elektrotechnik und Informationstechnik (etit) für den Standort Deutschland. Sie ist nicht zu unterschätzen, darin waren sich die Teilnehmer einig.

Bei vielen Produkten Marktführer

„Allein in der exportstarken Automobilindustrie ist der Anteil der Elek-trotechnik und Informationstechnik sehr hoch“, konstatierte Weiland, „und er steigt jährlich. In dieser Branche sind deutsche Unternehmen bei vielen Produkten Marktführer, und diese Position könnten sie wei-ter ausbauen.“ Dass die etit Chancen sowohl für die Region als auch für Deutschland birgt, zeigte auch der Vortrag von Professor Lutz Heuser, dem Vizepräsidenten von SAP Research. Er beschrieb das „Internet der Dinge“: ein durchaus realistisches Zukunftsszenario, in dem physische Objekte nahtlos in das Informationsnetz integriert sind. Das könnte zum Bei-

spiel bedeuten, dass der mit dem Computer vernetzte Kühlschrank meldet, wann die Milch leer ist. Unsichtbar miteinander vernetzte Geräte können aber auch aktiv an Geschäftsprozessen teilnehmen. Für Geräte zur drahtlosen Kommunikation oder auch im Bereich Sensorik sieht Heuser gute Chancen für Technologieanbieter, sich wichtige Anteile am Weltmarkt zu sichern. Doch ganz so einfach ist es nicht, das wurde während der Podiumsdiskussion sehr deutlich. Denn es hapert am Nachwuchs. Der Fachkräftemangel, über den mittlerweile alle sprechen, betrifft vor allem Ingenieure. Der Ansturm auf die Hochschulen geht an den Ingenieurswissenschaften vorbei, so dass Bildungsexperten unter anderem die Einführung von Technik-Unterricht in den Schulen diskutieren und konkrete Maßnahmen, um mehr Frauen für den Beruf zu interessieren.

Plädoyer für Internationalisierung

Hinzu kommt aber, „dass die Schüler nicht ausreichend mathematisch aus-gebildet werden“, gibt Weiland zu bedenken. „Mathematik ist die Sprache, die wir in den Ingenieurwissenschaften sprechen, und viele Schulabgänger haben es sehr schwer, sich auf das Studium einzustellen – trotz der Vorkurse, die wir anbieten. Das Verständnis ist oft nicht ausreichend.“ Und weil es an potenziellen Studierenden fehlt, plädiert Weiland für eine weitergehende Internationalisierung der Hochschulen, auch der TU Darmstadt. Er regt an, zumindest einige Studiengänge vollständig in Englisch anzubieten: „Wir brauchen mehr ausländische Studierende, aber die können wir – wenn über-haupt – nur für Deutschland begeistern, wenn sie nicht erst Deutsch lernen müssen.“ Gerda Kneifel

Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft richteten bei der Jubiläums-Veranstaltung „125 Jahre Elektro- technik und Informationstechnik“ den Blick nach vorne: Die Branche steht in Deutschland am Scheideweg.

Die TU Darmstadt ist zusammen mit der Gesellschaft für Schwer- ionenforschung (GSI) und weiteren Partnern an einem internationalen Projekt der physikalischen Grundla-genforschung beteiligt, zu dem die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren in den näch-sten fünf Jahren fast 19 Millionen Euro zur Verfügung stellen wird. Die insgesamt zwölf Partner wollen gemeinsam erforschen, wie sich Ma-terie unter extremen Bedingungen verhält, von extrem heißer Urknall-materie bis zu ultrakalten Quanten-gasen. Dazu wird auf dem Gelände der GSI in Darmstadt das „Extreme Matter Institute (EMMI)“ eingerichtet. Mit diesem Institut wird eine in Europa einmalige Struktur geschaffen, die auch als Denkfabrik für Physik an der gerade offiziell gestarteten in-ternationalen FAIR Facility der GSI dienen wird. Sprecher des Koopera-tionsprojekts sind Peter Braun-Mun-zinger und Karlheinz Langanke. Beide sind Physik-Professoren an der TU Darmstadt und GSI-Wissen-schaftler. „Die Entscheidung der Helmholtz-Gemeinschaft bedeutet für den Fach-bereich Physik einen großen Erfolg und bestätigt unsere strategische Ausrichtung“, kommentiert der De-kan des Fachbereichs Physik an der TU, Professor Thomas Walther. „Das Forschungsprofil des Fachbereichs passt optimal zu dem Projekt. Diese fachliche und auch die räumliche Nähe eröffnen uns in Forschung und Lehre weit reichende Synergien mit der GSI.“Zur neuen Helmholtz-Allianz gehö-ren die elf Partner GSI, TU Darm-stadt, die Universitäten Frankfurt, Münster und Heidelberg, das Max- Planck-Institut für Kernphysik Hei-delberg, das Frankfurt Institute for Advanced Studies, das Forschungs-zentrum Jülich sowie die Univer-sität Paris VI, die Universität To-kyo/RIKEN, das Lawrence Berkeley National Laboratory und das Joint Institute for Nuclear Astrophysics/USA. Als assoziierte Partner wurden weltweit führende Wissenschaftler gewonnen, darunter zwei Nobel-preisträger.

Informations-Hängetechnik

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Elektrotechnik und Informationstechnik buhlt um den Nachwuchs

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Seite 15 Ausgabe 7Dezember 2007Bewegen

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Kurse und Termine

Workshops und Kurse

6.–12.1. Grundausbildung Skibergsteigen*12.+13.1. Modern Dance15.1.–19.2. Grundkurs Gerättauchen19.+20.1. Lawinenkurs*24.– 27.1. Grundausbildung Tiefschneefahren*24.–28.1. Skitour Hohe Tauern*

* Kurse in Kooperation mit dem Deutschen Alpenverein, Sektion Darmstadt

Skikurse

5.–12.1. Familienfreizeit, Samoens/Frankreich19.–20.1. Snowkiten, Reschenpass/

Italien19.+20.1. Langlauf im Vogelsberg

Anmeldung für Kurse und Work-shops: www.usz.tu-darmstadt.de oder im Unisport-Zentrum, Alexan-derstraße 25, Tel. 16-40 05.

Der Rasen ist vor Schlägen sicherGolfsaison �007 auf dem Campus Lichtwiese beendet

Anfang Dezember hat das Golfzentrum der TU Darmstadt mit seinem fünften Crossgolfturnier die diesjährige Saison beendet – bis zum 24. Februar 2008 macht die TU-Drivingrange Winterpause, es sei denn, die Wetterverhältnisse lassen eine frühere Öffnung zu. Trotz des kühlen und verregneten Sommers konnten 2007 dieselben Umsatzzahlen wie im Vorjahr erreicht werden, so dass es möglich war, Kosten in Höhe von 2000 Euro für die Golfausbildung der Sportstudierenden zu übernehmen. Die universitätseigene Golfanlage war erneut sehr beliebt. „Immer mehr Fachbereiche und Studentengrup-pen nutzen das Angebot“, so der Leiter der Driving-Range, Achim Koch. So nutzten etwa die Fachschaften kostenlos die Anlage für die Erstsemester- Orientierungswochen.Großer Wert wurde in diesem Jahr auf den Nachwuchs gelegt: Mehr als 20 Schulen aus Darmstadt und Umgebung golften im Rahmen von Projekttagen

an der TU, „teilweise waren bis zu 80 Schüler gleichzeitig auf der Range“, be-richtet Koch. In der letzten Sommerferienwoche stand zudem eine Golfwoche für Kinder auf dem Programm.Auch der Wettkampfsport kam 2007 natürlich nicht zu kurz. Am tradi- tionellen Golfturnier „Merck Heiner Open“ auf dem Gelände des GC Oden-wald nahmen im Juli hundert Golfer teil. Die inzwischen dritte Auflage des Turniers war ebenso vielfältig wie hochklassig besetzt: Das Teilnehmerfeld setzte sich aus Spielern aus 26 Clubs zusammen, neun Starter konnten ein einstelliges Handicap vorweisen. Dementsprechend fielen auch die Resultate äußerst positiv aus – 15 Teilnehmer unterspielten ihr Handicap. Sieger Oscar Weber blieb sogar einen Schlag unter Par.Auch für 2008 verspricht Achim Koch wieder viele neue Angebote auf der Golfanlage. mam

Hochschulsportschau wie gewohnt

Die Hochschulsportschau 2008 findet wieder zum gewohnten Termin am Ende des Wintersemesters statt. Am Freitag, den 1. Februar präsentieren die Hochschulsportgruppen ab 19 Uhr unter dem Motto „Musical“ ihre bun-te Show aus Akrobatik, Sport und Tanz, Veranstaltungsort ist die städtische Sporthalle am Böllenfalltor. mam

Karten sind ab Mitte Januar im USZ (Alexanderstr. 25, Tel. 06151/16-25 18) und in den TU-Sporthallen sowie an der Abendkasse erhältlich.

Gute Vorsätze Ernährungskurs und Ausdauertraining am Sport- und Gesundheitszentrum

Mehr Sport treiben, weniger essen, nicht mehr rauchen: Der Jahreswechsel ist die Zeit der guten Vorsätze, doch nur selten werden sie auch eingehalten. Für zwei „Klassiker“ der guten Vorsätze schafft das Sport- und Gesundheits-zentrum mit seinem neuen Kursangebot „Richtig ernähren und bewegen“ Abhilfe. Ab dem 25. Januar 2008 können Teilnehmerinnen und Teilnehmer in rund 13 Wochen sowohl dem Speck als auch der mangelnden Kondition zu Leibe rücken. Dabei steht nicht das Kalorienzählen, sondern eine indivi-duelle Ernährungsumstellung gekoppelt mit moderatem Ausdauertraining, im Mittelpunkt.Der Kurs setzt sich aus einer einstündigen und einer 1,5-stündigen Einheit pro Woche zusammen – dem Ernährungskurs und dem „Sanften Ausdauer-training“. Im Ernährungskurs lernen die Teilnehmer unter der Leitung von

Diplom-Oecotrophologin Anja Alvater-Frowein, wie sie mit gesunden Lebens-mitteln und dem richtigen Essverhalten ihr Wohlfühlgewicht erreichen und halten können. Während des Kurses führt jeder Teilnehmer ein persönliches Ernährungsprotokoll, mit dessen Hilfe ein persönlicher Leitfaden für die Ernährungsumstellung erstellt wird. Im „Sanften Ausdauertraining“ wird anschließend der Einstieg in die Techniken des Walking, Nordic Walking bis hin zum Jogging vermittelt. Auch hier kann jeder Teilnehmer die individuelle Belastungsart wählen. Kosten für den Kurs: 245 Euro, die Teilnahme wird voraussichtlich von den Krankenkassen mit 150 Euro bezuschusst. Voranmel-dung ist erforderlich. mam

Kontakt: Sport- und Gesundheitszentrum, Tel. 06151/16-60 69, www.sgz-tud.de

Winterpause in den Sporthallen

Vom 22. Dezember 2007 bis 6. Januar 2008 machen die TU-Sporthallen Win-terpause, in dieser Zeit findet kein Hochschulsport statt. Während der Schul-ferien (23. Dezember 2007 bis 11. Januar 2008) fällt zudem der Hochschul-sport in den Schulturnhallen aus.

Letztes Training vor dem Winterschlaf

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Reiterverein unter gutem Stern

Der Reiterverein an der TU Darm-stadt ist in diesem Jahr „Hessen-sieger“ im Wettbewerb „Sterne des Sports“, der vom Deutschen Olym-pischen Sportbund gemeinsam mit den Volks- und Raiffeisenbanken veranstaltet wird und an dem alle Sportvereine teilnehmen können. Ausgezeichnet werden Vereine, de-ren gesellschaftliches Engagement einen Vorbildcharakter für andere Vereine besitzt. Der Wettbewerb verläuft in drei Stufen: Die bronzene Stufe auf regionaler Ebene, die sil-berne Stufe auf Bundesland-Ebene und die goldene Stufe auf Bundes-ebene.Als Hessensieger vertritt der Reiter-verein an der TU Darmstadt nun das Bundesland Hessen beim Bundes-finale um den „Stern des Sports in Gold“, den Bundeskanzlerin Merkel am 22.1.2008 in Berlin überreichen wird. Der Reiterverein hatte im Juni 2007 den Regionalwettbewerb für sich entschieden. Die Jury war beein-druckt vom Engagement im Bereich des heilpädagogischen Reitens.

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Seite 16 Wissen

Das Studierendenparlament der TU Darmstadt hat den neuen Allgemei-nen Studierenden-Ausschuss (AStA) mit großer Mehrheit gewählt: Ihm gehören Martin Uhlig als Finanz-referent, Alexandra Poth (Hoch-schulpolitik), Michael Heister (Öf- fentlichkeitsarbeit) und Olliver Bern- asconi (Hochschulpolitik, Schwer-punkt Minderheiten und Menschen-recht) sowie Sebastian Braun (bestä-tigt als Referent für Soziales) an.„Bachelor- und Masterstudiengänge sowie die Einführung von Studien-gebühren machen es immer weni-ger Studierenden möglich, sich in der Studierendenschaft zu enga-gieren“, so Martin Uhlig. „Deshalb haben Fachwerk, Jusos und Grüne beschlossen zu koalieren, um mög-lichst viele hochschulpolitisch ak-tive Studierende für den AStA zu gewinnen.“ Zu den Zielen des AStA sagte Uhlig: „Nachdem wir im ver-gangenen Jahr viel Zeit und Mühe für die erfolgreiche Durchführung der Verfassungsklage gegen Stu-diengebühren aufgebracht haben, werden wir in der kommenden Le-gislaturperiode neben dem Kampf gegen Studiengebühren, versuchen, die Bedingungen für studentische Beteiligung in den Gremien zu-kunftsfähig zu gestalten.“Auch die soziale Lage der Studieren-den wird vom AStA kritisch beleuch-tet. „Wir sehen, dass immer weniger Studierende aus sozial schwachen Familien ein Studium aufnehmen.“

Neuer AStA gewählt

Der Feind in meinem PCProfessor Johannes Buchmann über die Reichweite von Online-Durchsuchungen

Herr Professor Buchmann, was steckt hinter dem Begriff Trojaner?Ein Trojaner, genauer gesagt ein Trojanisches Pferd, ist ein Computerpro-gramm, das wie das hölzerne Pferd aus der griechischen Mythologie einen Nutzen vortäuscht, in Wahrheit aber im Hintergrund und ohne Wissen des PC-Besitzers eine ganz andere Funktion erfüllt. Auch der so genannte Bundes-trojaner ist ein solches „Schadprogramm“, das private PCs manipuliert. Tro-janer werden zum Beispiel benutzt, um persönliche Daten oder Passwörter auszuspähen, um den Anwender auf bestimmte Webseiten im Internet umzu-leiten oder den Rechner zu kriminellen Zwecken fernzusteuern.

Wie soll ein solches Schadprogramm eingeschleust werden? Wie die Software, die übrigens offiziell Remote Forensic Software (RFS) heißt, auf den PC installiert werden soll, hängt laut Innenministerium von dem Nutzungsverhalten der Zielperson ab: in Anhängen von E-Mails, über herum-liegende CDs beziehungsweise USB-Sticks oder auch unter Ausnutzung von automatischen Updates oder Sicherheitslücken der aufgespielten Software. Was soll ein Bundestrojaner herausbekommen?Wie mit allen Trojanern will die Bundesregierung mit RFS Daten einsehen oder auch Passwörter ausspionieren. Das geschieht zum einen, indem ausge-suchte Dateien kopiert und an das BKA geschickt werden. Passwörter wer-den mit einer Technik ausspioniert, die sich Keylogger nennt und bei der die Tasteneingaben „abgehört“ werden. Was das Aussuchen der Dateien betrifft, müssen aber zunächst einmal Kriterien herausgearbeitet werden, die die ge-suchten Informationen am wahrscheinlichsten umreißen. Schon diese Aufga-be ist nicht einfach zu bewältigen.

Ist ein Trojaner, wie ihn Schäuble fordert, realisierbar?Den einen Bundestrojaner wird es ohnehin nicht geben. Um einen Trojaner auf einen spezifischen PC einzuschleusen, muss bekannt sein, welche Hard-ware existiert, welches Betriebssystem läuft und welche Virenschutzpro-gramme. Ohne die Software und deren genutzte Versionen zu kennen, kön-nen die BKA-Mitarbeiter natürlich nicht wissen, welche Sicherheitslücken vorliegen und wie sie sie umgehen können. Entsprechend müssen sie zualler-erst das System ausspionieren, erst dann kann ein Trojaner für diesen einzel-nen Computer programmiert werden. Das kostet Zeit und Geld.

Wie es aussieht, werden die Betreiber von Antivirenprogrammen die Zu-sammenarbeit mit der Bundesregierung verweigern und keine eigenen Sicherheitslücken schaffen. Neue Viren oder Trojaner werden also sehr schnell erfasst werden.Richtig. Deshalb ist ein Trojaner, wie Schäuble ihn möchte, auch nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt, ein Wegwerfprodukt sozusagen. Dafür sor-

gen schon Programme wie Windows von Microsoft, das sich ja auch stän-dig automatisch updatet. Damit wie-derum werden alte Sicherheitslücken womöglich gekittet und neue Lücken müssen gefunden werden.

Ist es überhaupt möglich, einen PC zu durchsuchen, ohne dass sein Nutzer etwas davon bemerkt? Das hängt davon ab, wie viele Daten kopiert und verschickt werden sollen und über welchen Stand der Tech-nik der observierte Nutzer verfügt. Wenn er noch mit einem Modem ar-beitet, ist es praktisch nicht möglich, denn die Übertragungsgeschwindig-keit ist viel zu niedrig. Wenn nach Durchsuchung der Festplatte zum Beispiel sieben verdächtige Dateien ausgewählt wurden, von denen viel-leicht eine noch ein Bild enthält, ist man schon bei 20 Megabyte Da-tenumfang. Selbst bei einer Hochgeschwindigkeitsverbindung, sagen wir einmal DSL 1000, würde man 20 Minuten benötigen, um diese Daten zum Steuerrechner des BKA zu transferieren. Damit der Nutzer nichts von alle-dem bemerkt, muss das Internet in dieser Zeit bei gleicher Geschwindigkeit störungsfrei weiterlaufen. Somit kann die Übertragung durchaus zwei Stun-den dauern. Die Datenmenge ist auch beim Mitschneiden der Tastaturbetäti-gungen der limitierende Faktor.

Können potenzielle Zielpersonen den Bundestrojaner umgehen?Das ist an sich kein Problem. Denn ein Trojaner kann nur dort angreifen, wo eine Verbindung zum Internet besteht. Wenn man seine Daten auf einem mit dem Internet verbundenen PC verschlüsselt empfängt, kann man sie auf einen USB-Stick übertragen und erst auf einem zweiten PC, einem Offline-PC ohne Internet-Verbindung, entschlüsseln. Auf dem ans Netzwerk angeschlossenen PC kann man dann die Daten löschen. Allerdings muss man sie komplett lö-schen, also auch die Version, die zunächst einmal im Papierkorb landet.

Welche Möglichkeiten gibt es, Telefongespräche via Internet abzuhören? Das ist derzeit offensichtlich noch nicht möglich. Skype etwa – der bekann- teste Anbieter von VoIP-Telefonie – verschlüsselt die Audio-Daten, die also abgegriffen werden müssten, bevor sie von der Verschlüsselungssoftware be-arbeitet werden. Das heißt, es muss einer der beiden beteiligten Rechner an-gezapft werden. Dafür wiederum ist eine weitere Anwendung notwendig, die es anscheinend noch nicht gibt.

Gibt es in anderen Ländern vergleichbare Regierungs-Initiativen?In den USA ist im vergangenen Juli erstmals von einer heimlichen Online-Durchsuchung berichtet worden. Das FBI hat eine Spyware namens CIPAV eingesetzt. Damit ist es ihm gelungen, die Identität eines ehemaligen Schü-lers einer Timberland High School zu ermitteln, der seiner früheren Schule mehrfach Bombendrohungen geschickt hatte. Im Gegensatz zu den geplanten Online-Durchsuchungen in Deutschland wurden allerdings nicht die Inhalte der Kommunikation übermittelt. Das hat das FBI mehrfach und eidesstattlich versichert. Heimlich an Computern installierte Keylogger werden in den USA aber schon länger eingesetzt. Das Interview führte Gerda Kneifel.

Workshops zu Informationssicherheit: www.cast-forum.de/home

Professor Johannes Buchmann

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Unternehmen fordern vielfach, dass Studierende bereits im Studium neben Fachwissen vor allem fachübergreifende Kompetenzen wie beispielswei-se Kommunikations- und Teamfähigkeit, Lernfähigkeit, Analysevermögen oder sicheres Auftreten und Präsentieren erwerben. Zur Vermittlung dieser berufsqualifizierenden Schlüsselkompetenzen wurde im vergangenen Som-mersemester am Institut für Psychologie ein Pilotprojekt mit insgesamt 98 Studierenden durchgeführt. Mit der Teilnahme von 70 Studierenden im Ne-benfach Psychologie wurde dabei ein breites Fächerspektrum abgedeckt.Ziel des Projektes war es, bedarfsgerechte Instrumente zur Diagnose und Förderung von überfachlichen Kompetenzen zu entwickeln, um TU-Studie-renden den Einstieg in das Berufsleben zu erleichtern. Die Studierenden er-lernten in eineinhalbtägigen dauernden Trainings souveränes Präsentieren und Kommunizieren, Techniken des Selbst- und Zeitmanagements und Pro-blemlösungsstrategien. Im Rahmen eines eintägigen Assessment-Center (AC) bekamen die Teilnehmer ein differenziertes mündliches sowie schriftliches Feedback über ihre individuellen Stärken und Entwicklungspotenziale.

„Es war eine gute Erfahrung, ich habe viel über meine Kompetenzen und für zukünftige AC gelernt.“, so das Credo der Teilnehmer zum AC. Auch die Bewertung der Trainings war durchweg positiv. So merkten Teilnehmer an: „Dieses Seminar gibt Hilfestellungen für den Arbeitsalltag.“ und „Insgesamt denke ich, dass das Seminar meiner beruflichen Qualifikation sehr gut getan hat, da ich mich bei einer besseren Zeitplanung mehr auf eigentliche Aufgaben konzentrieren kann.“. Auch die 28 Studierenden des Instituts für Psychologie konnten durch das Projekt berufsrelevante Kompetenzen erwerben, denn das AC und die Trainings wurden von diesen im Rahmen von Projektseminaren unter Supervision entwickelt, durchgeführt und evaluiert. Aufgrund der guten Resonanz wird vom 14. bis 16. Dezember ein AC „Dia-gnose von Führungspotenzial“ speziell für Studierende der Fachrichtung In-formatik durchgeführt.

Schnellentschlossene informieren sich bei Claudia Schmeink, Tel. 16-25 15, Meike Landmann, Tel. 16-69 32 oder per E-Mail: [email protected]

Schlüssel zum gelungenen Berufseinstieg Souveränes Präsentieren und Zeitmanagement an der Universität trainieren

Die von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble an- geregten Online-Durchsuchungen, mit denen Daten von privaten PCs verdächtiger Zielpersonen dem Bundes- kriminalamt (BKA) zugänglich gemacht werden sollen, werden aktuell heftig diskutiert. Die dazu notwendige Software heißt im Volksmund „Bundestrojaner“. Wie funk-tioniert dieser, was ist finanziell und technisch machbar? Professor Johannes Buchmann, Leiter des Fachgebiets Theo- retische Informatik der TU Darmstadt und Experte für Kryptographie und Informationssicherheit, gibt Antworten.

Studienprojekte für Historiker

Eine regelmäßige Veranstaltungs-form am Institut für Geschichte der TU Darmstadt sind mehrsemestrige Projekte, in denen Studierende mit großem Engagement ein Thema be-arbeiten und ihre Ergebnisse öffent-lich präsentieren. Eines dieser Pro-jekte widmete sich unter der Leitung von Prof. Dr. Friedrich Battenberg und Dr. Annegret Holtmann-Mares dem jüdischen Leben am Mittelrhein in Mittelalter und Vormoderne. Die Ergebnisse der studentischen Re-cherchen waren im Oktober und No-vember 2007 im Haus der Geschichte (Karolinenplatz) als Ausstellung un-ter dem Titel „Vom Kammerknecht zum Landjuden“ zu sehen. Gezeigt wurden Originaldokumente und Ge-genstände des alltäglichen Lebens. Zur Ausstellung erschien ein Kata-log, der im Hessischen Staatsarchiv erworben werden kann (3,50 Euro).Seit Oktober liegt zudem das Ergeb-nis eines geschichtsdidaktischen Projekts vor, in dem Studierende Materialien und Unterrichtsentwür-fe zum Thema „Karl Marx“ konzi-pierten. Ziel war es, die für heutige Schüler relevanten Aspekte des Wir-kens von Karl Marx zu bestimmen und in eine schulpraktische Form zu bringen. Das Ergebnis erschien als Heft 5/2007 der Zeitschrift „Ge-schichte betrifft uns“.

Infos zu den Projekten: www.geschichte.tu-darmstadt.de/ifg_projekte/

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Seite 17 Ausgabe 7Dezember 2007

hoch3alle Ausgaben/Jahrg. 4Januar – Dezember 2008

Wissen

ZukunftschancenWas wird das neue Jahr so bringen? Die neuesten Trends.

Kennen

ZukunftsweisendWelche Erfahrung werden TU-Studierende im nächsten Jahr von ihren Auslandsaufenthalten mitbringen?

Die Zeitung derTechnischen Universität Darmstadtwww.tu-darmstadt.de

Januar

Februar

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Zukunftsmusik Wie bringen Professoren und Nachwuchswissen-schaftlerinnen Familie und Karriere unter einen Hut?

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Vorträge

Biologisches Kolloquium

13.12. Recent advances in the bio-technological exploitation of myxobacterial bioactive natural products

Referent Prof. Dr. Rolf Müller, Universität Saarbrücken

20.12. Seasonality of northern plants under a warming climate

Referent Dr. Kari Taulavuori, University of Oulu, Finnland

10.1. Kampf mit den Skalen in der Bodenmikrobiologie: Beispiele aus Unter- suchungen an Boden- und Mykorrhizapilzen

Referent Prof. Dr. Francois Buscot, Umweltforschungszentrum Leipzig

17.1. Phyoparasiten in der inter-nationalen Landwirtschaft

Referent Prof. Dr. Joachim Sauerborn, Universität Hohenheim

24.1. Ecology of predation Referent PD Dr. Sven Bacher,

Universität Bern

31.1. Slave rebellion – a new adaptation in the coevolu-tion between social para-site and their hosts

Referent Prof. Dr. Susanne Foitzik, Universität München

Zeit 17:15 – 18:30 UhrOrt Geb. B1/01, Schnittspahn-

straße 3, Raum 52

Energie-Kolloqium

14.12. Solarzellen: Stand und Perspektiven

Referent Prof. Dr. Wolfram Jaeger-mann, FB Material- und Geowissenschaften

11.1. Nachhaltige Verbrennungs-technik

Referent Prof. Dr.-Ing. Johannes Janicka, FB Maschinenbau

18.1. Häuser als KraftwerkeReferent Prof. Manfred Hegger, FB Architektur

25.1. Clash of Knowledge – wie sehen moderne Energie-konflikte aus?

Referent Prof. Dr. Petra Gehring, Prof. Dr. Hubert Heinelt, FB Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften

Info www.energycenter. tu-darmstadt.de

Zeit 15:15 UhrOrt Geb. B2/01, Schnittspahn-

straße 8, Raum 147

Ringvorlesung des Evenari-Forums

10.12. Gedächtnisgeschichte – ein neues Paradigma der Geschichtswissenschaft

Referent Prof. Dr. Otto Gerhard Oexle, Göttingen

17.12. Kultur und LichttechnikReferent Prof. Dr. Tran Quoc Khanh,

Fachgebiet Lichttechnik, TU Darmstadt

7.1. Schwierigkeiten mit der Kultur

Referent Prof. Dr. Petra Gehring, Institut für Philosophie der TU Darmstadt

14.1. Kulturkämpfe im Islam – Die Bedeutung der Geschich-te für die gegenwärtige Lage der islamischen Welt

Referent Priv.-Doz. Dr. Rainer Brunner, Centre National de la Recherche Scientifique, Paris

21.1. Sprachkulturen und Sprachkultiviertheit – ein Kulturbegriff im Span-nungsfeld von deskriptivem und normativen Anspruch

Referent Prof. Dr. Nina Janich, Institut für Sprach- und Literaturwissenschaften, TU Darmstadt

Info www.ifs.tu-darmstadt.de/ index.php?id=643

Zeit 18:05 – 19:45 UhrOrt Altes Hauptgebäude,

S1/03, Hochschulstraße 1, Raum 223

Fahrzeug- und Motortechnisches Seminar

10.12. Wege zu Drive-by-Wire – Strategie für kundenorien-tierte Innovationen?

Referent Prof. Dr.-Ing. Gernot Spiegel-berg, Siemens VDO Automotive, Regensburg

14.1. DoppelkupplungsgetriebeReferent Dr.-Ing. Stephan Rinder-

knecht, GETRAG, St. Georgen

28.1. Entwicklung eines ex- klusiven Kleinseriensport- wagens

Referent Dipl.-Ing. Martin Wiesmann, Wiesmann GmbH & Co. KG, Dülmen

Info www.tu-darmstadt.de/fzd/deutsch/veranstaltungen/FZTSeminar/FZTSeminar.htm

Zeit 17:30 – 19:00 UhrOrt Geb. L2/03, Petersenstraße

21, Raum 6

Forum Wissen

16.1. Das Schicksal des Universums

Referent Prof. Dr. Günther HasingerZeit 20:15 UhrOrt Buchhandlung Habel &

Schlapp, City-Carree, Luisenstr. 12

6.2. Deutschland im FokusReferent Prof. Dr. Edgar WolfrumZeit 19:30 UhrOrt Universitäts- und Landes-

bibliothek, Schloss, Vortragssaal

Eintritt 5 EuroInfo www.forumwissen.de

Geodätisches Kolloquium

17.1. Tsunami-Frühwarnung: Damit die Gefahr nicht zur Katastrophe wird

Referent Prof. Dr. Jochen ZschauZeit 15:30 UhrOrt Georg-Christoph-Lichten-

berg-Haus, Dieburger Straße 241

31.1. Anwendungsentwicklun-gen für GNSS und GALILEO am Beispiel der Integration von Positionsdaten bei schwierigen Empfangs- bedingungen

Referent Dipl.-Phys. Arne JungstandZeit 16:15 UhrOrt Geb. L2/04, Petersenstraße

20, Raum 50

Kolloquium Angewandte Geowissenschaften

11.12. Das Rätsel der Quellen von Dilmun – berichtet das Gilgamesch-Epos die Wahr-heit?

Referent Dr. Randolph Rausch, GTZ/ Dornier Consulting Riyadh, Saudi Arabia

18.12. Geologische Untersu-chungen im Quartär des Oberrheingrabens und ihre Auswirkung auf die künf-tige Rohstoff- und Grund-wassergewinnung sowie die regionale Raumplanung

Referent Dr. Wolfgang Werner, Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau, Baden-Württemberg

22.1. Heilquellenschutz und Nutzung der Geothermie – Geologische Betrachtungen eines Interessenkonfliktes in Stuttgart

Referent Prof. Dr. Wolff, Universität Stuttgart/Amt für Umwelt-schutz Stuttgart

29.1. Frühwarnsysteme und Sensornetzwerke für das Monitoring von Massen- bewegungen

Referent Dr. Thomas Fernandez- Steeger, RWTH Aachen

Zeit 17:15 – 18:45 UhrOrt Geb. B2/01, Schnittspahn-

straße 8, Raum 147

Kolloquium Anorganische und Physikalische Chemie

12.12. Schwingungsspektroskopie an massenselektierten Clusterionen in der Gas-phase

Referent Dr. Knut R. Asmis, Max-Planck-Gesellschaft, Berlin

9.1. Elektrochemie in kleinen Dimensionen – Kombinato-rische Mikroelektrochemie und redoxaktive Nanopar-tikel

Referent Prof. Dr. Bernd Speiser, Universität Tübingen

16.1. Nanoskalige Funktions-materialien – Synthese, Charakterisierung und Anwendung

Referent Prof. Dr. Claus Feldmann, Universität Karlsruhe

Merken

Big Bandwärmt HerzenDie Big Band der TU Darmstadt präsentiert am Donnerstag, 20. Dezember, ab 21 Uhr ihr neues Programm „Winter Grooves“ bei ihrem inzwischen schon traditionellen Konzert in der Weih-nachtszeit.Als bestes Mittel gegen die kalten Temperaturen gibt es heißen Big Band-Sound von Swing über Latin bis Funk. Wie im Vorjahr mit dabei: die Darmstädter Sängerin Connie Wagner. Beim Konzert auf 603qm, Alexanderstraße 2, in Darmstadt steht die Band unter der bewährten Leitung des Frankfurter Jazz-Saxo-phonisten Andreas Pompe.

Eintritt: 6,50 Euro, ermäßigt 4,50 Euro, www.603qm.de

Schon gehört …

Botanischer Garten im Winter

Der Mooslehrpfad im Freiland des Botanischen Gartens ist wieder eingerichtet. Mit Hilfe eines kleinen ausleih-baren Führers und einer ausführlichen Etikettierung „vor Ort“ kann man etwa 25 Moosarten kennen lernen und studieren – vom Runzelbruder bis zum Bäumchen-moos. Im Herbst und in der Vorweihnachtszeit begegnet man ihnen in Gestecken, Trockensträußen oder Kränzen: Rätselhafte trockene Objekte, die man zwar eindeutig als pflanzlich identifiziert, aber kaum mehr darüber weiß. In einer Ausstellung im Foyer des Institutsgebäudes in der Schnittspahnstraße 3 – 5 haben die Mitarbeiter des Botanischen Gartens aus dem breiten Sortiment etwa 40 häufig verwendete Objekte zusammengestellt.

Hochschul-Infomesse für Schüler

Die größte Hochschul- und Berufsinformations-messe für Schüler in Süd- hessen (hobit) präsentiert vom 29. bis 31. Januar im neuen Wissenschafts- und Kongresszentrum „darmstadt- ium“ ein umfangreiches Programm.

www.hobit.de

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Page 19: Seite 7 Seite 10 Seite 16 - Technische Universität Darmstadt · PDF fileDezember 2007 Ausgezeichnet Aufbau Der diesjährige E-Learning-Preis zeigt: ... nadian Wood Design Award, BC

Seite 19 Ausgabe 7Dezember 2007Merken

30.1. 1,3,2-Diazaborole: Neuar-tige Bausteine in photolu-mineszierenden Systemen

Referent Prof. Dr. Lothar Weber, Universität Bielefeld

Zeit 17:00 UhrOrt Geb. L2/03, Petersenstr. 21,

Raum 5

Kolloquium Luftverkehr

12.12. Airbus & Environment – Greener, Cleaner, Quieter, Smarter

Referent Rainer von Wrede, Airbus Central Entity

16.1. Zukunftslösungen für den Luftverkehr

Referent Prof. Dr.-Ing. Klaus Broich-hausen, Bauhaus Luftfahrt e.V.

30.1. Einbeziehung des Flugver-kehrs in den Emissionshan-del – Stand und Perspek- tiven

Referent Franzjosef Schafhausen, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

Info www.tu-darmstadt.de/aklZeit 17:15 – 18:45 UhrOrt Hessisches Staatsarchiv

Darmstadt, Karolinenplatz 3, Vortragssaal

Kolloquium Mathematik

12.12. Individuelle, tatsächliche und realisierte Curricula – ein ganzheitlicher Blick

Referent Prof. Dr. Andreas Eichler, Universität Münster

19.12. Was heißt und zu welchem Ende studiert man geome-trische Gruppentheorie?

Referent Prof. Dr. Kai-Uwe Bux, University of Virginia, Charlottesville, USA

Info http://fb04179.mathematik.tu-darmstadt.de/Math-Net/Events/

Zeit 17:15 UhrOrt Geb. S2/14, Schlossgarten-

straße 9, Raum 24

Kolloquium über Mechanik

30.1. Characterizing the Me-chanical Response of Soft Human Tissue for Medical Applications

Referent Prof. Dr. Edoardo MazzaInfo www.tu-darmstadt.de/pvw/

hv/2007-10-24.pdfZeit 15:00 UhrOrt Altes Hauptgebäude, Geb.

S1/03, Hochschulstraße 1, Raum 252

Mittwochabend-Vorträge des Fachbereichs Architektur

12.12. The Architecture of Film: designing into 4D

Referent Tino Schaedler, London

19.12. AntrittsvorlesungReferent Prof. Annette Rudolph-Cleff,

Mannheim

9.1. Tranformation – New Housing

Referent Anne Lacaton/Lacaton & Vassal, Paris

16.1. Form und ProzessReferent Christopher Dell, Berlin

23.1. The New FrontierReferent Alfredo Brillembourg &

Hubert Klumpner/Urban Think Tank, Caracas/New York

30.1. Vorstellung der Diplomarbeiten

Info www.mittwochabends.deZeit 18:00 UhrOrt Geb. L3/01, El-Lissitzky-

Straße 1, Raum 93

Naturforschung zur Sprache gebracht: Philosophieren in den Wissenschaften

12.12. Antoine Laurent de Lavoisier

Referent Martin CarrierInfo www.philosophie.

tu-darmstadt.deZeit 19:30 – 21:00 UhrOrt Schloss, Geb. S3/13,

Marktplatz 15, Raum 36

Physikalisches Kolloquium

14.12. Suche nach Dunkler Materie mit dem Neutrino-teleskop ANTARES

Referent Prof. Dr. Gisela Anton, Universität Erlangen

21.12. Zwischen Autonomie und Anpassung: Die Deutsche Physikalische Gesellschaft im Dritten Reich

Referent Prof. Dr. Dieter Hoffmann, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin

11.1. Supraleitung mit schweren Elektronen: alte Fragen, neue Antworten

Referent Prof. Dr. Frank Steglich, Max-Planck-Insitut für Chemische Physik fester Stoffe, Dresden

18.1. Black Hole Production at the LHC

Referent Prof. Dr. Horst Stöcker, GSI Darmstadt/Universität Frankfurt

1.2. Der Welle-Teilchen-Dua- lismus: Begriffliche Grund-lagen und neuere Experi-mente

Referent Prof. Dr. Dr. Brigitte Falken-burg, Universität Dortmund

Zeit 17:15 – 18:15 UhrOrt Geb. S2/14, Schlossgarten-

straße 9, Raum 24

Ringvorlesung Biotechnik

12.12. Wuchsformen bei Pflanzen und was man für die Bionik davon lernen kann

Referent Prof. Dr. Thomas Speck

19.12. Ähnlichkeitsgesetze und Strukturierungen in biologischen Systemen

Referent Prof. Dr.-Ing. Peter Pelz

9.1. Strukturen in komplexen ökologischen Netzwerken: Interaktionen zwischen Tier- und Pflanzenarten

Referent Dr. Nico Blüthgen

16.1. Strukturoptimierung bei Pflanzen – was Evolution leisten und nicht leisten kann

Referent Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Mos-brugger

23.1. Molekulare Strahlenbiolo-gie: von Genen, Zellen und großen Beschleunigern

Referent Prof. Dr. Markus Löbrich

30.1. Glück, Design und Zufall: Strategien zur Herstellung von Biomolekülen mit neuen Eigenschaften

Referent Prof. Dr. Harald Kolmar

Info www.tu-darmstadt.de/bitzZeit 18:15 – 19:45 UhrOrt Geb. S2/06, Hochschulstr. 6,

Großer Physik-Hörsaal, Raum 30

Werkstofftechnisches Kolloquium

13.12. Praxisnahes virtuelles Schweißen: Fortschritte in MSG-Schweißprozess-simulation

Referent Dr.-Ing. Vitaliy Pavlyk, Eisenbau Krämer, Kreuztal

10.1. Einsatz neuer Technologien im tiefen Ozean

Referent Dr. Gerrit Meinecke, Universität Bremen

24.1. Alterungsverhalten von Kunststoffen

Referent Dr.-Ing. Sonja Pongratz, Freudenberg Forschungs-dienste KG, Weinheim

Zeit 16:00 – 17:30 UhrOrt Geb. S4/02, Grafenstraße 2,

Raum 101

Wissenschaftstag

17.12. Von Stalkern und Amok-läufern – Die Abgründe der menschlichen Psyche

Referent Dipl. Psych. Jens Hoffmann, TU Darmstadt

28.1. Energieeffizientes Bauen – Architektur der Zukunft

Referent Prof. Manfred Hegger, TU Darmstadt

Zeit 18:00 UhrOrt Centralstation, Im Carree,

Halle

Orientierung

Evangelische Studierenden-Gemeinde

23.12. Internationale Weihnachtsfeier

Anmeldung bis 20.12.2007 Gabriele Zander, E-Mail: zander @esg-darmstadt.de

Info www.esg-darmstadt.de

Hochschulteam AKZENT

13.12. Wie finde ich die richtige Stelle? Tipps für Ihre er-folgreiche Stellensuche

Zeit 14:00 – 16:00 UhrOrt Mensa Innenstadt, Alexan-

derstr. 4, Raum Nizza

19.12. Unternehmenspräsentation Brunel GmbH

Zeit 14:00 – 16:00 UhrOrt Agentur für Arbeit, Groß-

Gerauer Weg 7, Berufsinfor-mationszentrum (BIZ)

21.1. Im Bewerbungsverfahren punkten – mit Selbstsicher-heit und Klarheit

Preis 10 EuroZeit 9:00 – 16:00 UhrOrt Agentur für Arbeit, Groß-

Gerauer Weg 7, Raum B 248

23.1. Wie finde ich die richtige Stelle? Tipps für Ihre er-folgreiche Stellensuche

Zeit 14:00 – 16:00 UhrOrt Agentur für Arbeit, Groß-

Gerauer Weg 7, Berufs- informationszentrum (BIZ)

30.1. Ungeliebte Selbstver- marktung

Zeit 14:00 – 16:00 UhrOrt Agentur für Arbeit, Groß-

Gerauer Weg 7, Berufsinfor-mationszentrum (BIZ)

Anmeldung erforderlich bei: Akademikerteam, Agentur für Arbeit Darmstadt, E-Mail: [email protected]

Katholische Hochschulgemeinde

13.12. Im Focus: Der freie Wille. Sachstand und Perspek-tiven

Referent Prof. Dr. Paul G. Layer, Institut für Zoologie, TU Darmstadt

Zeit 19:30 UhrOrt Altes Hauptgebäude, Geb.

S1/03, Hochschulstraße 1, Raum 100

10.1. im Focus: Religion als abnormaler Diskurs

Referent Prof. Dr. Peter Niesen und Dr. Michael Haus, Institut für Politikwissenschaft, TU Darmstadt

Zeit 19:30 UhrOrt Geb. S1/10, Magdalenen-

straße 2, Raum 104

16.1. Thematischer Abend: Prü-fungen effektiv vorbereiten

Referent Katharina HombachZeit 20:00 UhrOrt Nieder-Ramstädter-Str.30,

ClubraumInfo www.khg-darmstadt.de

Veranstaltungen des International Service Office

23.1. Besuch EUMETSAT (Europäisches Wetter- satelliten-Kontrollszentrum) in Darmstadt

Zeit 15:30 UhrOrt EUMETSAT

8.2. Besuch Science Center „Explora“ in Frankfurt

Zeit 14:00 UhrOrt Explora Frankfurt Anmeldung erforderlich! Info www.tu-darmstadt.de/

international/iso/aktuelles/freizeitprogramm_index.htm

Kultur

15.12. Weihnachtskonzert des TUD-Chors und -Orche-sters: „Messe in F-Dur“ von Franz Schubert und „Rejoice in the Lamb“ von Benjamin Britten

Leitung Jan SchumacherEintritt 10 Euro, ermäßigt 5 EuroInfo www.tu-darmstadt.de/hg/

chor/Zeit 19:30 Uhr Ort Johanneskirche, Liebigstraße 11

603qm

12.12 Jam Session: Suddenorchestra

Zeit 21:00 Uhr

14.12. BauIng-Party der Fachschaft

Zeit 21:00 Uhr

19.12. Salón Paraìso: História de la Salsa, Tanzkurse mit JCC, live Percussion und Latinparty mit DJ Ramon

Zeit 19:00 Uhr Schnupperkurs mit Carlos/ Beatriz von 19:30 – 21:00 Uhr

28.12. Nacht Der Clubs: Phunk Mob

Zeit 22:00 Uhr

31.12. Silvester: „Knutschen auf 603qm“

Zeit ab 1:00 UhrOrt 603qm, Alexanderstr. 2,

Darmstadt

Kammerkonzerte im Schloss

18.1. 4. Kammerkonzert: Beethoven-Klavierkonzerte, Kammermusikfassung, Carmen Piazzini und Ensem-ble Carolina

Info www.kammerkonzerte-darmstadt.de

Zeit 19:30 UhrOrt Orangerie, Bessunger Straße

44, Großer Saal

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Seite �0 Abschluss

Herr Professor Abele, wie kam es zur Einladung der Bundeskanzlerin, Sie und eine hochrangige Delegati-on nach Indien zu begleiten?Ich war erst einmal sehr überrascht. Nun, wir hatten die letzten acht Monate eine Idee für ein Forschungsprojekt auf dem Gebiet der Produktionstechnik gemeinsam mit zwei indischen Instituten und mehreren deutschen und indischen Firmen erarbeitet. Diese Projektidee und vor allem die Tatsache, dass es sich hier um ein wirkliches bilaterales Forschungsprojekt unter Beteiligung zwei-er Elitehochschulen in Indien handelt, hat wohl dem Bundesforschungsministerium so gut gefallen, dass uns Anfang Oktober ein persönlicher Brief von Frau Merkel erreichte, mit der Bitte, die Projektunterzeichnung wäh-rend ihres Staatsbesuches vorzunehmen.

Ein solches bilaterales Projekt mit Industriebe- teiligung in dieser Größenordnung ist für die TU Darmstadt neu. Wie kommt man zu solch einem Vor-haben?Der erste Schritt ist, eine gute Forschungsidee zu skizzie-ren, die zu den spezifischen Randbedingungen der betei-ligten Länder passt, aber auch die Industrieunternehmen anspricht. Die Vorleistungen für solch ein Projekt sind für ein Fachgebiet sehr hoch und stellen ein erhebliches Risiko dar, sofern es zu keinem Projekt kommt. Wir hat-ten hier das Glück, mit Frau Dervisopoulos und Herrn Munirathnam zwei wissenschaftliche Mitarbeiter mit internationalem Background zu haben, die sehr effizient die indischen Forschungsinstitute und Hochschulen im Bereich der Produktionstechnik „abgescannt“ haben, um die am besten geeigneten Partner auszuwählen. Dieser Schritt kann bei Projekten gerade mit Indien nicht hoch genug bewertet werden, da die Unterschiede im wissen-schaftlichen Tiefgang, aber auch in der maschinellen Ausstattung immens sind.

Worum geht es konkret bei Ihrem Vorhaben?Ziel des Forschungsvorhabens ist es, neue Konzepte für Werkzeugmaschinen zu entwickeln, die auf die spezi-ellen Bedürfnisse in Indien abgestimmt sind. Nutznießer des Projekts werden deutsche Werkzeugmaschinenher-steller sein, die heute zu rund 70 Prozent vom Export le-ben und die die nächsten Jahre in Indien einen großen Markt für ihre Produkte sehen. Wir wollen bei diesem Forschungsprojekt die Stärken beider Länder nutzen: Indien hat eine hervorragende Infrastruktur im Bereich der Software und Steuerungsentwicklung, während wir in Deutschland im Bereich der Gesamtkonzeption und insbesondere in der hochpräzisen Mechanik unsere Stär-ken haben.

Indien hat eine hervorragende Infrastruktur im Bereich der Software und Steuerungs- entwicklung, während wir in Deutschland im Bereich der Gesamtkonzeption und insbe- sondere in der hochpräzisen Mechanik unsere Stärken haben.

Wer sind die Partner?Wir haben aus den rund zehn besuchten Instituten zwei ausgewählt, von deren Leistungsfähigkeit wir überzeugt sind, aber bei denen wir auch glauben, dass die persön-liche Beziehung stimmt und wir die weitere Zusammen-arbeit aufbauen können. Es handelt sich um die Eliteuni-versität IIT in Delhi sowie das PSG College in Coimbatore. Letztere Hochschule wird heute bereits von zahlreichen deutschen Firmen gesponsert und bietet eine exzellente ingenieurwissenschaftliche Ausbildung an. Auf der Sei-te der Industriepartner haben wir ausgewählte deutsche und indische Partner, die nicht im Wettbewerb stehen, sondern dieses Projekt eher als Win-win-Situation be-trachten.

Was werden die entscheidenden Erfolgsfaktoren für solch ein internationales Projekt sein?Die Herausforderung ist es, einerseits für Industrieunter-nehmen wirkliche Innovation zu schaffen, andererseits wissenschaftlichen Ansätzen genügend Raum zu ver-schaffen. Letztendlich möchten die wissenschaftlichen Mitarbeiter ja diese Projektarbeit auch als Grundlage für ihre Dissertation weiterentwickeln. Im Tagesge-schäft wird es, wie bei allen internationalen Projekten, darauf ankommen, die verschiedenen Interessen aller beteiligten Partner zu berücksichtigen und trotzdem zielorientiert und effizient vorzugehen. Eine klare Pro-jektstrukturierung und ein die kulturellen Unterschiede berücksichtigendes Projektmanagement sind solche Erfolgsfaktoren. Das wird für unsere beteiligten wis-senschaftlichen Mitarbeiter sicher eine sehr spannende Aufgabe.

Was hat die Reise für die TU Darmstadt bewegt?Sie hat sicher dazu beigetragen, die Universität in der Wissenschaft und Industrie in Indien bekannter zu ma-chen. Immerhin haben zahlreiche indische Zeitungen über das neue Kooperationsprojekt mit der TU berich-tet. Die beiden indischen Partner betonten, dass sie sehr gerne die Kooperation zur TU in der Lehre und der For-schung ausbauen möchten und dieses neu gestartete Projekt „Leandi“ eine gute Gelegenheit wäre, die Bezie-hungen enger zu gestalten. Die indischen Universitäten haben mit großem Interesse unseren Exzellenzprozess in Deutschland verfolgt. Wichtig war es, den indischen Partnern die Förderlinien der Exzellenzinitiative zu ver-deutlichen und gerade den Erfolg der TU bei Exzellenz-netzwerken und Graduiertenschulen herauszustellen.

Ihr emotionalstes Erlebnis während der Reise?Es ist zunächst ja sehr beeindruckend, vier Tage eine Bun-deskanzlerin, eine Ministerin oder auch Menschen, die man sonst nur vom Fernsehen kennt, wie Dr. Enders, den Chef von Airbus, oder Dr. Hambrecht, den Vorstandsvor-sitzenden von BASF, zu begleiten. Der wohl ergreifendste Augenblick war für die meisten Teilnehmer im Palast des indischen Präsidenten, als die Bundeskanzlerin beim Staatsempfang die Ehrenformation abschritt und dabei die deutsche Nationalhymne gespielt wurde.

Partner in der Produktionstechnik

Neues Kapitel in den deutsch-indischen Beziehungen

> Die Technische Universität Darmstadt ko-operiert mit indischen Spitzen-Universitäten im Bereich Produktionstechnik. Im Rahmen einer Indien-Reise von Bundeskanzlerin Angela Mer-kel unterzeichneten Ende Oktober in Delhi Pro-fessor Eberhard Abele für die TU Darmstadt so-wie Vertreter des Indian Institute of Technology (IIT) Delhi und des PSG College of Technology in Coimbatore einen Kooperationsvertrag. Die Vertragsunterzeichnung, bei der auch Bundes-forschungsministerin Annette Schavan und ihr indischer Amtskollege Kapil Sibal anwesend waren, bedeutet ein „neues Kapitel“ in der Wis-senschafts- und Forschungszusammenarbeit beider Länder. Die gemeinsame Förderung eines deutsch-indischen Forschungsvorhabens auf dem Gebiet der Produktionstechnik hat Pilotcharakter.Die Darmstädter Wissenschaftler des Instituts für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen unter Leitung von Profes-sor Abele wollen bei der Zusammenarbeit mit Indien vor allem ein Problemfeld erforschen: Maschinenkonzepte, die in Hochlohnländern wie Deutschland entwickelt werden, passen häufig nicht zu den Bedürfnissen von in-dischen Produktionsunternehmen. Der deutsche Maschinenbau ist stark exportab-

hängig. Wenn der „Emerging Market“ Indien in Zukunft ein Export-Markt für deutsche Werkzeugmaschinen und Produktionsanla-gen werden soll, sind schlanke oder auch so genannte „Lean“-Konzepte notwendig, die auf die indischen Verhältnisse zugeschnitte-nen sind. Solche neuen Anforderungen will die Technische Universität Darmstadt erst-mals gemeinsam mit den beiden indischen Universitäten, unterstützt von deutschen und indischen Unternehmen, im Rahmen eines öffentlich geförderten Kooperationsprojektes erforschen. Das Forschungsvorhaben ist zunächst für drei Jahre ausgelegt und wird auf deutscher Seite vom Ministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Auf indischer Seite erfolgt die finanzielle Förderung der beteiligten Wis-senschaftler durch das Department of Science and Technology (DST). Parallel zu den geplanten Forschungsarbeiten ist im Rahmen des Projektes auch ein Aus-tausch von Studierenden und Wissenschaft-lern geplant. Dadurch können vor allem deut-

sche Studierende die Anforderungen an zukünftige, an einer globalen Weltwirtschaft orientierte Produktionssysteme am Beispiel eines Landes wie Indien kennen lernen.

Abgesichert durch Prominenz (etwa die Bundesbildungsministerin und den Helmholtz-Präsidenten) unterzeichnet Professor Eberhard Abele (rechts) den Kooperationsvertrag mit indischen Universitäten.

Wissenschaftlicher Tiefgang mit der Kanzlerin

Wie die TU Darmstadt ein Forschungsprojekt mit indischen Elite-Hochschulen anbahnteB

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Professor Eberhard Abele vom Fachbereich Maschinenbau zählte zur Delegation von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Forschungsministerin Annette Schavan, die Ende Oktober mit rund 30 Managern aus Industrie und Wissenschaft nach Indien reisten, um die wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Beziehungen zu vertiefen. Im Rahmen des Staatsbesuchs unterzeichnete Abele einen Kooperationsvertrag.