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Titelbild: Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks 2012 Seite 8 Numerische Simulation an der TU Ilmenau Seite 21 Nur noch ein freier Stand in der WELT DER OBERFLÄCHE Seite 29 Ausgabe 1 – Januar 2013 ZENTRALVERBAND OBERFLÄCHENTECHNIK

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Titelbild:

Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks 2012 Seite 8

Numerische Simulation an der TU Ilmenau Seite 21

Nur noch ein freier Stand in der WELT DER OBERFLÄCHE Seite 29

Ausgabe 1 – Januar 2013ZENTRALVERBAND OBERFLÄCHENTECHNIK

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2 ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013

Fikara GmbH & Co. KGSiemensstr. 26-2842551 VelbertTel.: 02051/21880Fax: 02051/22102Internet: www.fikara.deE-Mail: [email protected]

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ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013 3

Missverhältnis zwischen Stimmung und tatsächlicher Lage › Die wirtschaftliche Situation in Deutschland muss im Vergleich zu den meisten anderen europäischen Volkswirt-schaften immer noch mit gut bezeichnet werden. Dennoch hinterlässt die Euro- und Staatsschuldenkrise offenbar bei vie-len Unternehmen ihre Spuren. Laut der aktuellen Verbandsumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) gibt die Hälfte der befragten Wirtschaftsver-bände an, die Stimmung in ihren Mit-gliedsunternehmen sei derzeit schlechter als noch zum Jahreswechsel 2011/2012. Dieses überrascht umso mehr, weil immerhin 20 der be-fragten 46 Verbände eine wenn auch nur leichte Verbesserung bei Produktion, Umsatz und Geschäftsergebnis für 2013 erwarten und 15 von gleich-bleibend guten Geschäften ausgehen. Nur elf sehen eine Verschlechterung. Zu den hoffnungsfroheren Branchen zählen Schwergewichte wie der Maschinenbau und die Chemische Industrie, während der Finanzsektor eher skeptisch nach vorne schaut.

Der ZVO geht zu Jahresbeginn von einer stabilen Entwicklung aus. Zwar wirken sich die zunehmend schlechteren ökonomischen Rahmenbedingungen in Westeuropa inzwischen auch auf die Automobilindustrie – dem wichtigsten Absatzmarkt der Galvano- und Oberflä-

chentechnik – aus, jedoch kompensiert die deutsche Automobilindustrie diese Entwicklung teilweise durch ihre starke Präsenz auf den außereuropäischen Märkten.

Die momentane Differenz zwischen Stimmung und Lage, so IW-Direktor Prof. Dr. Michael Hüther, mache deutlich, wie leicht die Politik durch unbedachtes Reden und Handeln Vertrauen verspielt und wie schwer es sei, dies zu korrigieren.

Und auch eine weitere, wenn auch nur kleine Konstante kann der ZVO an dieser Stelle vermelden: Was den ZVO-

report angeht, wird die fast zehnjährige, bewährte Zusam-menarbeit mit der Maenken Kommu-nikation fortgesetzt.

Der Vertrag mit dem Kölner Verlag über Realisation und Anzeigenmarketing der Verbandszeitschrift wurde um weitere vier Jahre verlängert.

Jedoch wollen wir auch hier mit der Zeit gehen und aktuelle Entwicklungen berücksichtigen – inhaltlicher wie tech-nischer Natur. Daher ist zum einen ein grafisches und inhaltliches Relaunch, das heißt eine zeitgemäßes „Facelift“ des ZVOreport geplant. Zum anderen wird das Verbandsmagazin künftig auch als E-Paper, also als elektronische Version mit einigen Zusatzfunktionen zur Verfü-gung stehen. Zum Beispiel bietet es eine

verbesserte Navigation, ans Web oder mobile Endgeräte anpassbare Ansichten oder Verlinkungen zu weiteren Seiten. ‹

Ihr

Christoph Matheis

Editorial

Christoph Matheis,ZVO-Hauptgeschäftsführer

»Die wirtschaftliche Situation ist besser

als ihr Ruf.«

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ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013 5

Inhalt

ImpressumZVOreport – Zeitschrift des Zentralverbandes Oberflächentechnik e.V.Erscheinungsweise: 5 x jährl.Auflage: 3.900

HerausgeberZentralverband Oberflächentechnik e.V. (ZVO) Postfach 10 10 63, D-40710 Hilden Max-Volmer-Str. 1, D-40724 HildenTelefon: 02103/255610 Telefax: 02103/[email protected]

Verantwortlich i.S.d.P.Christoph Matheis, Hauptgeschäftsführer

Konzeption, Realisation, AnzeigenMaenken Kommunikation GmbH Von-der-Wettern-Straße 25, 51149 KölnTelefon: 02203/3584-0 Telefax: 02203/3584-185www.maenken.com

VerlagMaenken Kommunikation GmbH

Nächste AusgabeMärz 2013

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe13. Februar 2013

Der Bezugspreis der Zeitschrift beträgt jährlich 50 Euro im Inland, 65 Euro im Ausland (inkl. MwSt./Versand). Für Vereins- und Verbandsmitglieder ist der Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten. Abdruck unter Quellen-angabe honorarfrei – Beleg erbeten.

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Im Fokus 14Umwelt- und Arbeitsschutzforum 14Urlaubsansprüche sind befristet 16

Kurz notiert 30

Tipps und Termine 33

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InhaltEditorial 3

Aus den Verbänden 6ZVO: Neumitglied I.M.O. GmbH 6ZVO: Neue Mitglieder 6BIV: Praktischer Leistungswettbewerb 2012 8DGO: Arbeitskreis Wasserstoffversprödung 9DGO: Nachwuchs-Förderpreis 2013 11BIV: Neue Online-Datenbank 12ZVO: Aufruf 13

Wissenschaft und Technik 20TU Ilmenau: Werkstoffwissenschaft international studieren 20TU Ilmenau: Numerische Simulation entschlüsselt elektrochemische Prozesse 2115. Werkstofftechnisches Kolloquium 22Fachaufsatz: Abscheideprozesse für Edelmetall-Kontaktmaterialien 23

Bezugsquellen 27

Messen und Kongresse 28Fakuma 2012 28WELT DER OBERFLÄCHE 2013 29

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6 ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013

Aus den Verbänden

DGO: Neumitglied I.M.O. GmbH

Korrosionsschutz für Schifffahrt und IndustrieDie I.M.O. GmbH, seit dem 2. Oktober 2012 Mitglied in der DGO, verfügt in allen Bereichen des Korrosionsschutzes über langjährige Erfahrungen und um-fangreiches Know-how.

› Praktikable Lösungen für anspruchsvolle Aufgaben zu bieten; mit großer Kompe-tenz, verantwortungsvoll in Planung und Ausführung und mit uneingeschränkter Verlässlichkeit – so lautet die Philosophie des Korrosionsschutzunternehmens mit Stammsitz im niedersächsischen Hemmoor. Mit Schwerpunkt auf dem maritimen Sektor ist das Unternehmen mit den Besonderheiten und Anforderungen der Schifffahrt bestens vertraut und kann auf die Veränderungen des Marktes flexibel reagieren. Es verfügt über ein hochqua-lifiziertes und erfahrenes Expertenteam, das alle Bereiche von Offshore bis Indus-trie abdeckt.

Garant für die Zufriedenheit der Kunden und den Geschäftserfolg sind die klare Ausrichtung an höchsten Qualitäts-standards und den individuellen Anfor-derungen der Kunden sowie absolute Zuverlässigkeit.

Die I.M.O. GmbH bietet verschiedene Techniken wie Heißspritzverfahren, Elek-trostatisches Verfahren und Spritzverzin-ken sowie Textile Coating mit Sealcoat®, einer Spezialbeschichtung mit weitem Anwendungsgebiet. Als mechanisch wir-kendes Antifouling ist es umweltfreund-

lich, da ungiftig, schwermetall- und lösemittelfrei, Kondenswasser hemmend und Schall absorbierend. ‹

Neue Mitglieder› Der ZVO konnte in den ver gan-genen Monaten folgende Neu-zugänge begrüßen:

Eine nähere Vorstellung finden Sie in einer der folgenden Aus gaben des ZVOreport. ‹

› ZVO: Seit dem 1. Januar 2013 sind die Fontaine Technologie GmbH aus Gelsenkirchen, die MKV GmbH aus Allersberg, die Surpro GmbH aus Wilster und die Fritz Zehnle Metallveredlung aus Triberg Mitglied im ZVO.

› DGO: Die I.M.O. GmbH Strahl- und Beschichtungstechnik GmbH aus Hemmoor ist seit dem 2. Oktober DGO-Mitglied. Die LSR GmbH aus Donzdorf trat am 9. Januar 2013 bei.

› FiT: Neu im FiT ist seit dem 1. Januar 2013 die VIA Oberflächentechnik GmbH aus Lennestadt.

Das Unternehmen ist mit den Besonderheiten und Anforderungen der Schifffahrt vertraut.

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8 ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013

Aus den Verbänden

ZVO: Dachzeile

Head mittel

BIV: Praktischer Leistungswettbewerb 2012

Vier Bundessieger überzeugten mit eindrucksvollen GesellenstückenDer Leistungswettbewerb des Deut-schen Handwerks (PLW), die deutsche Meisterschaft der Gesellinnen und Ge-sel len, ist entschieden. Mehrere Tausend junge Teilnehmer maßen sich zunächst auf Kammer-, dann auf Landes- und schließlich auf Bundesebene. Die be-sten von ihnen wurden im Rahmen ei-ner Festveranstaltung am 24. November 2012 in Bielefeld für ihre Leistung mit Medaillen ausgezeichnet.

› Der BIV freut sich mit den Ausbil-dungsbetrieben über insgesamt vier Bun dessieger in seinen Handwerken. Die diesjährigen Sieger im Überblick:

› Christian Klose/Oberflächenbeschich-ter von der Moosbach & Kanne GmbH aus Solingen

› Jan Schott/Metallbildner (Gürtler) von der Michael Schmidt Metallgestaltung GmbH aus Hamburg (er wurde gleich-zeitig auch Sieger im Wettbewerb DIE GUTE FORM)

› Matthias Schirmer/Graveur (Reliefgra-viertechnik) von der Häge Industriegra-vuren GmbH aus Holzkirch

› Jannik Richlitzki/Graveur (Flachgravier-technik) von der GSV Gottfried GmbH aus Solingen

Der BIV gratuliert den Siegern und ihren Ausbildungsbetrieben ganz herzlich.

Unter die Freude mit den Siegern mischt sich aber auch Missfallen. Die Prüfer kritisierten zum wiederholten Male nicht verordnungskonforme Prüfungsstücke, unvollständige oder fehlende Arbeitsbe-schreibungen und Zeichnungen bezie-hungsweise die unsaubere Ausführung dieser Unterlagen. So muss man sich bei manchen der eingereichten Arbeiten fra-gen, wie diese Arbeiten überhaupt eine Zulassung zur Prüfung erlangen konnten. Der Praktische Leistungswettbewerb ist ein Spiegel der Prüfungsausschüsse in Deutschland – und da gibt es in man-chen Regionen offensichtlich erheblichen Nachholbedarf. ‹

Die Gesellenstücke von Christian Klose, ... ... Jan Schott, ... ... Matthias Schirmer, ...

... und Jannik Richlitzki.

Zwei Bundessieger, eingerahmt von ihren Ausbildern und dem Stv. Vorsitzenden des BIV (v.l.): Niclas Gottfried, Dr. Elke Moosbach, Christian Klose (Bundessieger Oberflächenbeschichter), Jannik Richlitzki (Bundessieger Graveur / Flachgraviertechnik) und Michael Schmidt

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ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013 9

Aus den Verbänden

DGO: Arbeitskreis Wasserstoffversprödung

Diskussion und ErfahrungsaustauschRund 25 Teilnehmer aus Industrie und Instituten trafen sich am 29. November 2012 zum Arbeitskreis Wasserstoffversprödung bei der Firma Surtec in Zwingenberg. Sie diskutierten über neuste Erkenntnisse und Erfahrungen zum Thema Wasserstoffversprödung hochfester Bauteile bei der Vorbehandlung, galvanotechnischen Beschichtung sowie deren betrieblichen Einsatz.

› Der weiter vorangetriebene Leichtbau erfordert immer höhere Stahlqualität. Damit wird die Systemeigenschaft des verzögerten wasserstoffinduzierten Spröd-bruchs, der allgemein unter dem Begriff der Wasserstoffversprödung bekannt ist, immer wichtiger. Wenn jedoch die Auswahl des Stahls und dessen Vergütung, die geeignete Konstruktion des Bauteiles, dessen Zugbeanspruchung im Betrieb und das Wasserstoffangebot bei der Oberflächenbehandlung aufeinander abge-stimmt werden, sollte kein fertigungsbedingtes Risiko auftreten. Diese Zusam-menhänge und eine geeignete Prüftechnik sind in der soeben überarbeiteten DIN 50969 zusammengefasst.

Problematisch erscheint zunehmend, dass die erforderliche Stahlqualität auch unter dem Aspekt des Recyclings bezüglich des Reinheitsgrades wie auch zeitlich zunehmend stärkere Schwankungen aufweist. So fällt die Darstellung von Refe-renzmaterialien, etwa zur Prozesskontrolle der galvanotechnischen Beschichtung durch Wellensicherungsringe nach DIN 50969, schwer.

Die genaue Messung des Wasserstoffs in beschichten Bauteilen wird verstärkt gewünscht. Auf der Sitzung wurde über ein spezielles Heißextraktionsverfahren (HCA=Hydrogen Collecting Analysis) berichtet, mit dem eine hochgenaue Bestim-mung des diffusiblen Wasserstoffs in Stählen bis in den hundertstel ppm-Bereich möglich ist. Hier ergibt sich natürlich die berechtigte Frage, ob und wenn ja welche Sicherheit derartige Messungen für hochfeste Bauteile bieten. Neben dem wis-senschaftlichen Interesse sind die Ergebnisse von Wasserstoffkonzentrationsmes-sungen im Hinblick auf eine mögliche Versprödung des Bauteils nur in Verbindung mit geeigneten mechanischen Testverfahren aussagefähig.

Ein lange wenig beachteter Aspekt ist die betriebsbedingte Wasserstoffversprö-dung, etwa durch den kathodischen Schutz von Zink- oder Zinklegierungsschichten auf hochfesten Stählen. Hierzu wurden Ergebnisse neuer Forschungsarbeiten diskutiert. Ziel ist die Entwicklung eines geeigneten Prüfverfahrens zur Risikoab-schätzung für verschiedene Schichtsysteme wie etwa Zink- und Zinklegierungen, thermisch aufgebrachte Zinkschichten oder Zinklamellensysteme.

Die Vorträge sind auf der Homepage der Firma SurTec sowie der DGO unter Fachausschüsse -> AK Wasserstoffversprödung aufrufbar. ‹

Wolfgang Paatsch

Die Mitglieder des Arbeitskreises Wasserstoffversprödung verfolgten diverse Vorträge.

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10 ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013

Aus den Verbänden

Driesch Anlagentechnik GmbH

Nun ist „es“ soweit.

Ich habe „es“ im letzten Jahr bei passenden Gelegenheiten immer wieder erwähnt, keiner hat es geglaubt, aber „es“ ist wahr:

Dorothee Martin gibt abund vertraut die Firma, das Lebenswerk der Familie Driesch,

der nächsten Generation an.

Ich bin dankbar, daß ich das Unternehmen mit viel Glück und Einsatz dahin führen durfte, wo es jetzt steht.

Ich wünsche meinen KindernLars Fleischer als Geschäftsführer und

Dr. Christiane Martin als Gesellschafterin,

die die Verantwortung und Pflicht mit sehr viel Engagement übernehmen, daß glückliche Fügung auch ihnen den dann verdienten Erfolg bringt in einer Zukunft, die eher schwieriger und unüberschaubarer ist als die Vergangenheit.

Deshalb ist mein größter Wunsch, mein Appell an Sie:

Bleiben Sie ein treuer, anspruchsvoller Partner, bei dem die Driesch Anlagentechnik sich beweisen kann!

Ich verlasse die Kommandobrücke des operativen Geschäfts und bin fürbesondere Fälle und auf Abruf “im Kartenraum“ zu finden.

Ich danke für den gemeinsamen beruflichen Lebensweg, den wir gegangen sind und bitte Sie herzlich,den Weg mit meinem Nachfolger Lars Fleischer fortzusetzen.

Ihre

Dorothee Martin

Dorothee Martin verabschiedet sich

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ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013 11

Aus den Verbänden

DGO: Nachwuchs-Förderpreis 2013

Auszeichnung für hervorragende ArbeitBei den ZVO-Oberflächentagen vom 18. bis 20. September in Dresden wird wieder der DGO-Nachwuchs-Förderpreis vergeben. Die Preisverleihung findet 2013 wie gewohnt im Rahmen des Vortragsblocks „Junge Kollegen“ statt.

› Mit dem Preis, den die DGO seit 1990 verleiht, wird in der Regel ein Absolvent einer deutschen Fachhochschule oder Hochschule ausgezeichnet, der hervorragende Arbeit auf dem Gebiet der Oberflächentechnik geleistet hat. Der Gewinner kann sich über ein Preisgeld von 1.000 Euro so-wie eine Einladung zu den ZVO-Oberflächentagen 2013 in Dresden freuen.

Bis spätestens 31. Januar 2013 sind alle aufgerufen, geeignete Kandidaten vorzuschlagen, damit das Kongress-Programm der ZVO-Oberflächentage bis Ende März fer-tiggestellt werden kann. Eine kurze Begründung muss dem Vorschlag beiliegen.

Bis zum 31. Januar läuft auch die Anmeldefrist für die Vorträge zum Thema „Ergebnisse aus der Forschung – Junge Kollegen berichten“. Vorschläge mit einem Vortragsabstract sowie einer Referentenvita (Musterdateien unter www.oberflaechentage.de -> Vortragsaufruf) senden Sie bitte ausschließlich per E-Mail mit dem Betreff „Förderpreis 2013/Junge Kollegen“ an [email protected]. ‹

Zentralverband Oberfl ächentechnik

Detailinformationen, Musterdateien und weitereThemenbereiche zur Einreichung von Vorträgen unter

www.oberfl aechentage.de/ Vortragsaufruf

Steuerungs-/ Automatisierungs-/ Versorgungstechnik in der Galvano- und Oberfl ächentechnik

Galvano- und Oberfl ächentechnik -Potentiale d. Energiesysteme von morgen

Innovative Oberfl ächen fürAutomotive-Anwendungen

Forum BauteilreinigungNachhaltige Oberfl ächen-beschichtungen

Zentralverband Oberfl ächentechnik

Galvano- und Oberfl ächentechnik -Potentiale d. Energiesysteme von morgen

18.-20.09.2013 inDresden

SCHWERPUNKTTHEMENDer Zentralverband Oberfl ä-chentechnik e.V. (ZVO) ruft für die Oberfl ächentage 2013 auf, Vorträge und Poster für folgende Schwerpunktthemen einzureichen:

VORTRAGSAUFRUF

OBERFLÄCHENTAGE 2013

Zentralverband Oberfl ächentechnikZentralverband Oberfl ächentechnik

Galvano- und Oberfl ächentechnik -

Stichtag zur Vortragseinreichung: 31.01.2013

AZ90x262_Vortragsaufruf_0912.indd 1 25.09.12 09:01

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12 ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013

Aus den Verbänden

Die Graveure des BIV präsentieren sich nun online.

Foto

: ZV

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Mit der Online-Datenbank „Wer graviert was?“ rückt der BIV Mitgliedsunternehmen der Fachrichtung Graveure in den Blickpunkt. So erhalten Interessenten einen schnellen und übersichtlichen Zugriff auf über 60 Leistungsmerkmale führender Gravier-Fachbetriebe in Deutschland.

› Wer beim Stichwort Graveur an ein traditionelles Ladenge-schäft mit Pokalen, Geschenkartikeln, Schildern und Stempeln denkt, liegt nicht falsch. Immerhin sind etwa 20 Prozent aller Graveure in diesem Bereich tätig, der sich auf Endkunden spezialisiert hat. Weitere klassische Tätigkeiten finden sich beispielsweise in der Besteck- oder Waffengravur und in den Bereichen Stahl- und Kupferstich, Münzen und Medail-lenprägung.Die überwiegende Zahl der Gravierbetriebe ist jedoch für die Industrie tätig. Stanz-, Druck-, Signier- und Prägewerkzeuge, die Herstellung von Frontplatten, Skalen und CNC-Gravuren gehören ebenso zum Leistungsangebot des Graveurs, wie der Werkzeug- und Formenbau für die unterschiedlichsten Industriebereiche. Moderne Beschrif-tungsverfahren wie Laserbeschriftung, der Eloxal-Unterdruck, der Digitaldruck für Schilder und Folien halten zunehmend Einzug in die Graviertechnik. Neben der spanenden Gra-viertechnik ist vielfach auch die Lasergraviertechnik anzu-treffen. Automobilindustrie, Maschinen- und Anlagenbau, Pharmazeutische Industrie, Verpackungs , Lebensmittel- und Papierindustrie sind nur einige Beispiele für die Vielfalt der Abnehmerbranchen. Ob Spritzgussform, Beschriftungselek-trode, Werkzeuge und Formen für Bauteile aller Art – der Graveur ist Partner nahezu aller Industriebereiche.

Der BIV als Wirtschaftsverband und Interessenvertretung seiner Mitglieder schlägt mit der Online-Datenbank „Wer graviert was?“ eine Brücke zwischen dem vielfältigen An-gebot des Graveur-Handwerks und den verschiedensten Wirtschaftsbereichen, die von diesen Leistungen profitieren können. Die Online-Datenbank ist erreichbar unter www.biv.org in der Navigation BIV-Datenbanken. Link: www.biv.org/index.php?id=542 ‹

BIV: Neue Online-Datenbank

„Wer graviert was?“

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ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013 13

Aus den Verbänden

ZVO: Aufruf

Galvanische Oberflächenveredelung für ausländische Auftraggeber: mit oder ohne Umsatzsteuer?Der ZVO bittet Branchen-Unternehmen, die zu vorstehender Fragestellung in Kontakt mit ihrer eigenen Finanzbehörde stehen, entsprechende Informationen weiterzuleiten.

› Betreiber von Galvaniken müssen sich im Geschäftsverkehr mit ausländischen Kunden aus steuerrechtlichen Gründen grundsätzlich die Frage stellen, ob ihre Leistungen als Werklieferungen oder Werkleistungen zu beurteilen sind. Im vergangenen Jahr wurden erst vereinzelt, dann verstärkt Anfragen an den ZVO zu diesem umsatzsteuerlichen Problem gerichtet.

Werklieferung oder -leistung?Werklieferungen im Sinne des Umsatz-steuergesetzes liegen dann vor, wenn der Unternehmer die Bearbeitung oder Verarbeitung eines Gegenstandes über-nimmt und hierbei Stoffe verwendet, die er selbst beschafft und es sich bei den Stoffen nicht nur um Zutaten oder sons-tige Nebensachen handelt. Eine Werkleis-tung ist dann anzunehmen, wenn der Unternehmer bei seiner Leistung keinerlei

selbst beschaffte Stoffe oder nur Stoffe, die als Zutaten oder sonstige Nebensa-chen anzusehen sind, verwendet.

An diesen juristischen Definitionen wird schon erkennbar, dass die Ab-grenzung nicht ganz einfach ist. Dabei entscheidet aber gerade diese Einordung als Werklieferung oder Werkleistung über die umsatzsteuerliche Vorgehensweise.

Umsatzsteuerliche VorgehensweiseWird eine galvanische Leistung umsatz-steuerrechtlich als Werkleistung beurteilt, ist bei ausländischen Auftraggebern das Reverse-Charge-Verfahren anzuwenden und die Steuerschuldnerschaft (der Umsatzsteuer) geht auf den Auftragge-ber über. Es vereinfacht im grenzüber-schreitenden Geschäftsverkehr erheblich die mit der Umsatzsteuerabführung/Vorsteuergeltendmachung verbundenen Verwaltungsabläufe.

Wird eine galvanische Leistung aller-dings als Werklieferung beurteilt, richtet sich die Umsatzsteuerpflicht danach, wo sich der Gegenstand am Ende der Leis-tung befindet:

› Werden die Gegenstände an den Auftraggeber im Ausland wieder zu-rück gesendet, handelt es sich um eine steuerfreie Ausfuhrlieferung oder eine innergemeinschaftliche Lieferung.› Werden die Gegenstände allerdings nicht an den Auftraggeber im Ausland, sondern an dessen Leistungsempfänger in Deutschland weiter geleitet, ist die Leistung des Galvanik-Unternehmens umsatzsteuerpflichtig und an den Leis-tungsempfänger (= Auftraggeber im Ausland) sind 19 Prozent Umsatzsteuer zu berechnen.

Auf dem politischen Weg eine Klarstel-lung bzw. Einordnung herbeizuführen, ist dem ZVO alleine nicht möglich – in der Sache selbst können nur betroffene Unternehmen tätig werden. Der ZVO kann mit seinem Partner im Bereich Go-vernment Relations aber als Koordinator auftreten und den Sachverhalt begleiten.Daher sind wir auf der Suche nach Un-ternehmen, die zum vorstehenden Sach-verhalt eine verbindliche Anfrage an ihre zuständige Finanzbehörde gestellt haben bzw. von dieser eine offizielle Einschät-zung erhalten haben. Somit hätten wir einen Überblick über die Tatsachenlage und damit einen Anknüpfungspunkt, um gegebenenfalls tätig zu werden. Verwert-bare Informationen richten Sie bitte an: Christoph Matheis, [email protected], Tele-fon 02103/255610, Fax: 02103/255615. Vertraulichkeit und Diskretion werden zugesichert. ‹

Der ZVO sucht Unternehmen, die zum Thema „Umsatzsteuer bei ausländischen Kunden“ eine verbindliche Anfrage an ihre zuständige Finanzbehörde gestellt haben.Fo

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14 ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013

Im Fokus

Umwelt- und Arbeitsschutzforum

Über aktuelle Entwicklungen kompakt informiertDie ZVO Service GmbH bietet Un-ter nehmen der Galvano- und Ober-flächentechnik mindestens einmal pro Jahr die Möglichkeit, sich über den Stand der Entwicklungen in der Umwelt-technik und der damit verbundenen Ge-setzgebung zu informieren. Am 20. No- vember 2012 fand in Herdecke das Umweltforum statt – erstmals um ein Arbeitsschutzforum erweitert.

› Der Leiter des ZVO-Ressorts Umwelt und Chemie Herbert Breidenbach eröff-nete die Veranstaltung, zu der mehr als 50 Teilnehmer gekommen waren. Er gab einen Überblick über das Programm, das mit Einblicken in die Industrieemissions-Richtlinie (IED), die neue Verordnung über Anlagen zum Umgang mit was-sergefährdenden Stoffen des Bundes (VAUwS) und REACh drei für die Ober-flächentechnologie wichtige gesetzliche Bestimmung an den Anfang stellte.

Rechtsanwalt Dr. Andreas Kersting, der sich mit der IED und deren Um-setzung in deutsches Recht befasste, eröffnete die Reihe der Fachvorträge. Inzwischen hat die IED die verschiedenen

Stadien der Gesetzgebung durchlaufen und soll bis zum 6. Januar 2013 in natio-nales Recht umgesetzt sein.

Im zweiten Beitrag stellte Ulrich Mäule die VAUwS vor, die die bisherige Länderregelung ersetzen soll. Neu ist die Aufteilung in einen stofflichen Teil mit der Einstufung der Wassergefährdungs-klassen und einen anlagenbezogenen Teil. Als Fazit bezeichnet Ulrich Mäule die VAUwS als misslungenes Unterfangen.

Herbert Breidenbach erläuterte zu-nächst den Ablauf der bisherigen Ar-beiten zu REACh. Hier stehen vor allem Verbindungen mit Chrom(VI), Nickel und Kobalt im Vordergrund. Der zweite Referent, Berthold Sessler, wies darauf hin, dass die Europäische Chemikalien-agentur (ECHA) die Menge der Stoffe in der SVHC-Liste von bisher etwa 130 auf inzwischen 1.000 Stoffe erweitert hat. Bei der Anmeldung ist zu beachten, dass die richtigen Anwendungen für einen Stoff gewählt werden. Aufgrund des großen Ar beitsaufwands und der Komplexität em pfiehlt sich der Zusammenschluss von Un ternehmen. Derzeit sind zwei Arbeitsgrup pen aktiv: CTAC (vertikal) mit

143 Mit gliedern und VECCO (horizontal) mit 135 Mitgliedern.

InteressensvertretungZVO-Hauptgeschäftsführer Christoph Matheis schilderte die ersten Erfahrungen mit der politischen Interessensvertretung. Deren Vorteil ist vor allem die mögliche Einflussnahme auf zukünftig zu erwar-tende Gesetze und Richtlinien.

Bernd Isenmann betonte, dass sich wegen steigender Strompreise ein Ener-giemanagement vor allem für Unterneh-men lohnt. Unterstützt wird eine entspre-chende Vorgehensweise durch die DIN EN ISO 50001, wobei die Norm in erster Linie ein Leitfaden mit Mindestanforde-rungen und Bewertung ist.

Die Gefahr durch Perfluoroctansulfo-nat (PFOS) wird in der Galvanotechnik unter anderem durch eine optimale Ab-saugung der Abluft über den Chromelek-trolyten sehr klein gehalten, wie Herbert Breidenbach erläuterte. Problematischer sind die nicht vermeidbaren Ausschlepp-verluste, die nur selten verringert werden können. Allerdings liegen die Konzen-trationen im Abwasser im Bereich von

Frank Bockermann, Gerhardi Kunststoff-technik GmbH»Ich halte das Um-weltforum für eine der besten Veranstal-tungen der Branche, weil hier nicht allge-meine, sondern ganz

verbands- und fachbezogene Themen besprochen werden. Es ist genau auf die Belange der Oberflächentechnik zugeschnitten. Ich besuche es nun schon zum vierten Mal und mein Fazit ist wieder positiv. Besonders gut finde ich den separaten Tag zum Thema Arbeitsschutz.«

Doris Süss-Schnadmann und Rita Neuweger, Süss Oberflächen-technik GmbH»Wir werden uns Anfang 2013 nach DIN EN ISO 14001 (Umweltmanage-ment) zertifizieren lassen, da sammeln wir natürlich alle Informationen, die wir bekom-men können. Einen großen Teil hat diese Veranstaltung abgedeckt. Und sie hat gezeigt, wie bitter nötig es ist, sich mindestens einmal im Jahr upzudaten, um auf dem Laufenden zu bleiben.«

TeilnehmerstimmenDr. Elke Moosbach, Moosbach & Kanne GmbH»Ich besuche das Umweltforum im-mer wieder gerne, denn hier werde ich über alle gesetz-lichen Änderungen ganz kompakt informiert. Ich muss mich anschließend nur noch um die Umsetzung kümmern. Außerdem trifft man hier eine Menge Leute, bekannte aber auch neue Gesichter, lernt deren Probleme kennen und kann Erfahrungen austauschen.«

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ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013 15

Im Fokus

Mikrogramm pro Liter und werden durch Einsatz von Aktivkohlereinigung oder Ionenaustauscher noch unterschritten.

Dr. Markus Dahlhaus präsentierte die Handhabung von PFOS für die dekora-tive Verchromung von Kunststoffteilen bei BIA, wobei hier auf PFOS kaum ver-zichtet werden kann. Auch teilfluorierte Netzmittel bringen keine Verbesserung der Situation.

Zum Abschluss des ZVO-Umwelt-forums gab Herbert Breidenbach einen Überblick über die Aktivitäten der Ar-beitsgruppe des Ressorts Umwelt und Chemie.

Rechtliche Grundlagen der ArbeitssicherheitAm zweiten Tag eröffnete Ulrich Mäule die Fachvorträge im Rahmen des Ar-beitsschutzforums. Unternehmer sind zur ordnungsgemäßen Betriebsführung verpflichtet – dies ist eine der Grundlagen der Arbeitssicherheit. Daraus ergeben sich Forderungen an Mitarbeiter, die den ord-nungsgemäßen Umgang mit Gefahren im Unternehmen sowie die Beurteilung bei Zuwiderhandlungen und Unfällen regeln.

Frank Schüle gab einen Einblick in die Ge-fährdungsbeurteilung von Unternehmen, die als Basis für Schutzmaßnahmen dient. Er wies darauf hin, dass häufig die dafür erforderliche Dokumentation unberück-sichtigt bleibt.

Für eine Gefährdungsbeurteilung müs-sen nach Aussage von Peter Michels die Inhaltsstoffe der Medien für alle Prozesse beschafft und die Möglichkeiten zur Aufnahme betrachtet werden. Die Berufs-genossenschaft unterstützt Unternehmen dabei, zum Beispiel durch Seminare für Fachleute.

Dr. Martin Föhse befasste sich mit der elektrischen Prüfung von Galvanikanla-gen. Als rechtliche Grundlagen werden die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG, die Niederspannungsrichtlinie oder die EMV-Richtlinie herangezogen. Eine Anweisung, die sich nur mit galvanischen Anlagen befasst, ist die VBG 57. Auch hier hat die Risikobeurteilung aufgrund der Betriebs-anleitung oder die Gefährdungsbeur-teilung durch den Betreiber und dessen Erfahrungen einen hohen Stellenwert. Galvanoanlagen unterliegen bestimmten Besonderheiten, beispielsweise aufgrund

der Umgebung in Form von Feuchtigkeit, korrosiven Medien oder hohen Tempe-raturen.

ExplosionsschutzDen letzten Fachbeitrag des Seminars hielt Wolfgang-Rainer Dietz mit seinen Betrachtungen zum Explosionsschutz in Galvanikanlagen. Bei Unternehmen der Galvanotechnik steht Wasserstoff als Explosivstoff im Vordergrund, aber auch Stäube, beispielsweise aus Schleifprozes-sen. Eine wichtige Schutzmaßnahme sind Absaugungen. Wie in anderen Bereichen des Arbeitsschutzes ist es notwendig, alle Aktionen zu dokumentieren.

Ungewöhnlich, aber außerordentlich interessant war der Abschluss der Veran-staltung. Dr. Wolfgang Friedl führte die Gefahren und Risiken durch Gase und aggressive Stoffe in Praxis vor. Er setzte damit den furiosen Schlusspunkt einer interessanten und lehrreichen Veranstal-tung. ‹ Herbert Käszmann

Umwelt- und Arbeitsschutzforum

Über aktuelle Entwicklungen kompakt informiertAm 5./6. März 2013 findet das Umwelt-/Arbeitsschutzforum im Parkhotel Stuttgart Airport statt. Beide Veranstaltungen sind auch einzeln buchbar. Das aktualisierte Programm und die Möglichkeit der Online-Anmeldung finden Sie unter www.zvo-umweltforum.de.

AusstellerstimmenUlrich Stumm, Assmus Metall-veredelung GmbH»Ich wollte mich hier über die Neue-rungen im Wasser-recht informieren, dieses Thema ist für mich als Umwelt-beauftragter immer akut. Ich bin zum ersten Mal auf dem Umweltforum und es scheint genau die richtige Plattform dafür zu sein. Ich habe viel Neues, auch ganz Konkretes erfahren. Es hat sich gezeigt, dass für uns noch einiges zu tun ist.«

Georg Schildgen und Volker Pung,Büchner • Barella Assekuranzmakler»Als langjähriger Verbandspartner in Risiko- und Versi-cherungsfragen su-chen wir den ständigen Dialog mit der Branche. Und wir benötigen auch das entsprechende Know-how, um unser Angebot ständig neu auf die Bedürfnisse der Branche abstellen zu können. Daher ist es wichtig, dass wir unsere Produkte an die wandelnden Anforderungen des Marktes anpassen. Dafür ist diese Veranstal-tung eine ideale Plattform. Sie bietet außerdem viel Raum für das persönliche Gespräch. Wir könnten uns vorstellen, auch 2013 in Stuttgart wieder als strategischer Partner des ZVO dabei zu sein.«

Alexandra Piller, Gutwinski Mana-ge ment GmbH»Wir sind auf den Oberflächentagen in Darmstadt da-rauf aufmerksam ge-macht worden, dass das Umweltforum auch gut zu uns passen würde. Und ich muss sagen: Es stimmt. Ich war nun in kür-zester Zeit auf zwei ZVO-Veranstaltungen und habe viele Leute kennengelernt, bin mit ihnen ins Gespräch gekommen. Der ZVO ist wie eine Familie und man gehört schnell dazu. Für uns ist es wichtig, die Stimmung in der Branche einzufangen. Welche Probleme haben die Unterneh-men? Wo können wir helfen? Dafür ist ein eher informelles Treffen gut.«

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16 ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013

Im Fokus

Lang andauernde Arbeitsunfähigkeit

Urlaubsansprüche sind befristetDas Bundesarbeitsgericht hat am 7. Au-gust 2012 (Az.: 9 AZR 353/10) ent-schieden, dass Urlaubsansprüche bei Langzeitkranken 15 Monate nach Ablauf des jeweiligen Kalenderjahres entfallen.

› Bei lang andauernder Arbeitsunfä-higkeit entstehen auch im ruhenden Arbeitsverhältnis Urlaubsansprüche, diese entfallen aber 15 Monate nach dem Ende des Urlaubsjahres. Das ist das Ergebnis der unionsrechtskonformen Auslegung des § 7 Abs. 3 S. 3 Bundesurlaubsgesetz (BUrlG), wie aus der mittlerweile vor-liegenden Urteilsbegründung zu dieser Entscheidung hervorgeht.

Sachverhalt Im zugrunde liegenden Fall stritten die Parteien über die Abgeltung des Ur-laubsanspruchs in den Jahren 2005 bis 2009, in denen die Klägerin Erwerbs-unfähigkeitsrente bezog. Die Klägerin befand sich von 2001 bis 2009 in einem Arbeitsverhältnis mit der Beklagten. Sie hat einen Grad der Behinderung von 50 und erkrankte 2004, woraufhin ihr eine Erwerbsunfähigkeitsrente auf Zeit

bewilligt wurde. Bis zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses nahm die Klägerin ihre Arbeit nicht mehr auf. Nach dem TVöD ruhte das Arbeitsverhältnis wegen Bezugs der befristeten Erwerbsminde-rungsrente. Zudem schreibt § 26 Abs. 2 Ziff. c TVöD vor, dass sich der Erholungs-urlaub einschließlich etwaigen Zusatzur-laubs für jeden vollen Kalendermonat des Ruhens des Arbeitsverhältnisses um ein Zwölftel minderte. Die Klägerin machte die Abgeltung der entsprechenden Tage gesetzlichen und tariflichen Urlaubs für 2005 bis 2009 geltend.

Das Arbeitsgericht hat der Klage für den gesetzlichen Urlaub stattgegeben und die Klage im Übrigen abgewiesen. Das Landesarbeitsgericht hat die Beru-fung der Beklagten zurückgewiesen. Mit ihrer Revision wandte sich die Beklagte gegen ihre Verurteilung.

Entscheidungsgründe Die Revision der Beklagten vor dem BAG war überwiegend erfolgreich. Im Gegen-satz zur Vorinstanz, die die Klage nur hinsichtlich des tariflichen Mehrurlaubs abgewiesen hatte, hat das BAG sie auch

hinsichtlich des Urlaubsabgeltungsan-spruchs für den gesetzlichen Mindestur-laubsanspruch und den Mehrurlaub für schwerbehinderte Menschen gemäß § 125 SGB IX für die Jahre 2005 bis 2007 abgewiesen.

Ruhendes Arbeitsverhältnis schadet nichtDer Klägerin steht gegen die Beklagte jedoch ein Anspruch auf Abgeltung des gesetzlichen Erholungsurlaubs und des Zusatzurlaubs für schwerbehinderte Menschen aus den Jahren 2008 und 2009 zu. Der Bezug einer befristeten Rente wegen Erwerbsminderung habe das Entstehen von Urlaubsansprüchen der Klägerin in diesen Jahren nicht gehin-dert. Nach dem Bundesurlaubsgesetz sei allein das Bestehen eines Arbeitsverhält-nisses Voraussetzung für das Entstehen des Urlaubsanspruchs, der Arbeitnehmer muss im Bezugszeitraum nicht gearbeitet haben.

Auch der Gesetzgeber gehe in §§ 17 Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz

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Urlaubsansprüche von Langzeitkranken verfallen 15 Monate nach Ablauf des Kalenderjahres.

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Im Fokus

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18 ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013

Im Fokus

davon aus, dass im ruhenden Arbeitsverhältnis Urlaubs-ansprüche entstehen. Nur ein entsprechend entstandener Urlaubsanspruch könne gekürzt werden. Die in den Rege-lungen der § 17 BEEG und § 4 Abs. 1 ArbPlSchG normierten Kürzungsmöglichkeiten seien jedoch nicht Ausdruck eines allgemeinen Rechtsgedankens, der für eine teleologische Reduktion des Bundesurlaubsgesetzes in Bezug auf ruhende Arbeitsverhältnisse herangezogen werden könne.

Ohne Bedeutung sei zudem die tarifvertragliche Regelung zur Urlaubskürzung nach § 26 Abs. 2 Ziff. c TVöD, da sie auch die Verminderung gesetzlicher Urlaubsansprüche von Arbeit-nehmern und schwerbehinderten Menschen erfasse, die aus gesundheitlichen Gründen die ihnen aus ihrem Arbeitsvertrag obliegenden Leistungen nicht erbracht haben. Eine solche Verminderung der gesetzlichen Urlaubsansprüche wider-spreche § 13 Abs. 1 BUrlG. Es sei den Tarifvertragsparteien verwehrt, frei über den Anspruch auf bezahlten Erholungs-urlaub und Zusatzurlaub für schwerbehinderte Menschen zu disponieren, wenn die geschuldete Arbeitsleistung längere Zeit aus gesundheitlichen Gründen nicht erbracht werde.

Kein Verfall des Abgeltungsanspruchs Letztlich sei der Anspruch der Klägerin auf Abgeltung des gesetzlichen Erholungsurlaubs und des Zusatzurlaubs für schwerbehinderte Menschen aus den Jahren 2008 und 2009 auch nicht verfallen.

Art. 7 Abs. 1 der Arbeitszeitrichtlinie (Richtlinie 2003/88/EG) stehe einer Beschränkung des Übertragungszeitraums des Urlaubsanspruchs auf 15 Monate nicht entgegen. Die nationale Regelung des § 7 Abs. 3 S. 3 BUrlG kann und muss daher europarechtskonform ausgelegt werden. Wenn das nationale Recht es ermögliche, durch Anwendung seiner Aus-legungsmethoden eine innerstaatliche Norm so auszulegen, dass eine Kollision mit anderen Normen des innerstaatlichen Rechts vermieden werde, seien die nationalen Gerichte dazu verpflichtet, die gleichen Methoden anzuwenden, um das von der Richtlinie verfolgte Ziel zu erreichen. Der Grundsatz der unionsrechtskonformen Auslegung des nationalen Rechts unterliege jedoch Schranken. So dürfe die Pflicht zur Verwirk-lichung des Richtlinienziels nicht als Grundlage für eine Aus-legung contra legem des nationalen Rechts genutzt werden.

Vor diesem Hintergrund sei § 7 Abs. 3 S. 3 BUrlG uni-onskonform dahingehend auszulegen, dass gesetzliche Ur-laubsansprüche vor Ablauf eines Zeitraums von 15 Monaten nach dem Ende des Urlaubsjahres nicht erlöschen, wenn der Arbeitnehmer wegen Arbeitsunfähigkeit an der Erbringung der Arbeitsleistung gehindert war. Mit Ablauf des 31. März des zweiten auf das Urlaubsjahr folgenden Jahres gingen diese Ansprüche allerdings unter – auch bei einer fortdau-ernden Arbeitsunfähigkeit, da eine erneute Privilegierung des bereits einmal übertragenen Urlaubs europarechtlich nicht geboten sei. Sofern das BAG (Urt. v. 24. März 2009, Az.: 9 AZR 983/07, vgl. UDH-RS Nr. 30/09 vom 1. April 2009) nach der Entscheidung des EuGH in der Rechtssache Schultz-Hoff angenommen habe, dass Urlaubsansprüche im Fall der lang anhaltenden Erkrankung eines Arbeitnehmers nicht verfallen, sondern sich vielmehr unbegrenzt aufsummierten, halte es daran nicht mehr fest, zumal eine unbegrenzte An-sammlung von Urlaubstagen nicht dem Zweck des bezahlten Urlaubsanspruchs entspreche. ‹

››› Fortsetzung von Seite 16

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20 ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013

Wissenschaft und Technik

Technische Universität Ilmenau

Werkstoffwissenschaft international studierenDer ideale Termin für einen Aus-landsaufenthalt ist oft nicht leicht zu fin-den, doch das Masterstudium kann ein guter Zeitpunkt dafür sein. Als Alternative zu „einfachen“ Auslandssemestern bie-ten Doppelabschlüsse die Möglichkeit, die internationalen Erfahrungen besser sichtbar zu machen.

› Die Technische Universität Ilmenau bietet im Bereich Werkstoffwissenschaft einen Master of Science mit Doppel-abschluss Deutschland/Peru an. Das integrierte internationale Masterstudium empfiehlt sich für Absolventen eines na-turwissenschaftlichen und ingenieurtech-nischen Bachelor-Studiengangs. Von den geplanten vier Semestern des Doppelma-sters werden ein bis zwei Semester an der Partneruniversität Pontificia Universidad Catòlica del Peru (PUCP) studiert. Die PUCP ist im Bereich der Werkstoffwis-senschaft vor allem in den Forschungs-gebieten Korrosion/Korrosionsschutz und Verbundwerkstoffe stark aufgestellt und ergänzt das bereits breite Fächerangebot der TU Ilmenau somit in optimaler Weise.

Christoph Baumer gehörte zu den „studentischen deutschen Pionieren“, die sich 2010 für den Doppelmaster einschrieben. Wie im Studienablauf vorgesehen studierte er dabei ein Se-mester an der Partneruniversität in Lima – seine Masterarbeit „Elektrochemische Herstellung und Charakterisierung von Zink-Titandioxid-Dispersionsschichten“

wurde Hand in Hand länderübergreifend von Prof. Dr. A. Bund (TU Ilmenau) und Prof. I. Diaz Tang (PUCP Lima) betreut. Wir sprachen mit ihm über Studienwahl, Studium und Berufspläne.

Herr Baumer, wie kamen Sie zur Werk-stoffwissenschaft?Ich habe mich schon früh für Natur-wissenschaften und Technik begeistert und deshalb gleich ein Abitur mit technischer Fachrichtung abgelegt. Als Leis tungskurse habe ich Mathe und Technik gewählt, was zusammen mit den Nebenfächern Chemie und Physik eine gute Vorbereitung für mein Studium war. Ausschlaggebend für die Entscheidung, Werkstoffwissenschaft zu studieren, war letztendlich mein großes Interesse für Chemie und Technik. An die TU Ilmenau bin ich wegen ihrer guten Ausstattung und dem exzellenten Betreuungsverhält-nis gekommen.

Seit einigen Wochen sind Sie Master of Science – wie blicken Sie auf Ihr Studium und den Doppelmaster an der TU Ilme-nau zurück? Durchweg positiv! Beide – der Doppel-master und der Studiengang Werkstoff-wissenschaft insgesamt – zeichnen sich in Ilmenau durch ihre Vielseitigkeit, die Praxisnähe und ein sehr gutes Betreu-ungsverhältnis aus.

Der Auslandsaufenthalt im Rahmen des Doppelmasters hat mich sowohl fachlich als auch in meiner Denkweise noch einmal nachhaltig verändert. Das Angebot ist eine einmalige Chance, das Land Peru und seine Kultur kennenzuler-nen. Ich habe durchweg positive Erfah-rungen gemacht und die Herzlichkeit der Menschen sowie die Schönheit der Natur haben mich enorm beeindruckt.

Werkstoffwissenschaftler sind sehr ge-fragt – wo liegt Ihre berufliche Zukunft?Mich zieht es in den Bereich Galvano-technik, wo ich zur Lösung verschiedener Probleme und an der Entwicklung neuer Prozesse und Verfahren teilhaben möchte – immer mit dem Ziel, Wissenschaft und Praxis zu verknüpfen, so wie es auch im Studium fokussiert wurde. Ich habe schon während meiner Masterarbeit ein attraktives Jobangebot im Bereich Verfahrenstechnik bekommen und bin nach meinem Abschluss nahtlos ins Be-rufsleben gestartet. Meiner Uni bleibe ich trotzdem treu – dank der Flexibilität meines Arbeitgebers, der Collini AG, konnte ich parallel zum Job auch als externer Doktorand an der TU Ilmenau starten. Das Thema meiner Arbeit ist die Steuerung und Überwachung galva-nischer Bäder.‹

Ansprechpartner: Dr. Bernd Halbedel

Koordinator TU Ilmenau-PUCP LimaTelefon: 03677/69-2784

E-Mail: [email protected]

Der „Double Degree“-Studiengang Werkstoffwissenschaft der TU Ilmenau wird während der derzeit stattfindenden Erprobungsphase vom DAAD mit Stipendien und der Erstattung von Reisekosten geför-dert. Um Doppelabschlüsse auch zu-künftig anbieten und ausbauen zu können, ist die TU Ilmenau jederzeit an Kooperationen interessiert.

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Christoph Baumer (l.) hat erfolgreich den internationalen Doppelmaster Werkstoff-wissenschaft an der TU Ilmenau abgeschlossen. Prof. Andreas Bund gratu-lierte.

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ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013 21

Wissenschaft und Technik

Verschiedenste Parameter beeinflussen elektrochemische Prozesse, und nicht jede Einflussgröße kann einzeln hin-reichend in experimenteller Form un-tersucht werden. Diese Aufgabe über-nimmt die Numerische Simulation.

› Die numerische Simulation ist ein leistungsstarkes Werkzeug für die Er-fassung und Nachbildung komplexer Zusammenhänge in elektrochemischen Zellen. Sie unterstützt das Verständnis, die Optimierung, Entwicklung und Steuerung von Verfahren und Prozes-sen, deren einzelne Einflussfaktoren rein experimentell oft nicht ausreichend geprüft werden können. Clemens Ku-beil, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Elektrochemie und Galvano-technik an der TU Ilmenau, gibt einen kurzen Einblick in seine Arbeit im For-schungsprojekt „Numerische Simulation elektrochemischer Prozesse“:

Allgemeines Modell entwickeln„In unserer Gruppe wenden wir nu-merische Simulationen unter anderem dazu an, die Einflüsse elektrochemischer Doppelschichten in einer einzelnen Na-nopore auf dessen ionische Leitungsei-genschaften zu modellieren. So können wir das besondere Leitungsverhalten dieser Systeme überhaupt erst vollstän-dig entschlüsseln, nachvollziehen und damit gezielt steuern. Unser Ziel ist es,

ein allgemeines Modell zur Erklärung verschiedener Phänomene zu erstellen, zum Beispiel die Nichtlineare Strom-Spannungskurve, die Vorzugsrichtung für elektrischen Strom und auch die Elektrolytzusammensetzungs- und Kon-zentrationsabhängigkeit. Darüberhinaus identifizieren wir signifikante Parameter, die eine spätere Anwendung als Detek-tor für Nanopartikel oder Moleküle und zur Sequenzierung von DNA-Strängen sowie den Einsatz in mikro-und nanoflui-dischen Apparaturen ermöglichen sollen.

Typische FragestellungenWir nutzen die Simulation aber auch dazu, Galvanik- oder Anodisierbäder hinsichtlich einer optimalen Zell- und Elektrodengeometrie, ihrer Zusammen-setzung oder geeigneteren Arbeitsbe-reichen weiterzuentwickeln. Typische Fragestellungen wie › Wie erreiche ich eine optimale Schicht-

dickenverteilung? › Wie ist die Schichtzusammensetzung? › Benötige ich eine Blendengeometrie

oder Hilfsanoden? oder › Wie wirkt sich eine höhere Stromdichte

aus?

können damit schon vor dem eigent-lichen Experiment erörtert und optimiert werden. Daraus ergeben sich unmittel-bare Anknüpfungspunkte – sowohl an forschungsorientierte Aufgaben als auch an industrielle Fertigungsverfahren. Auch die Übertragung von Modellen und gewonnenem Know-how auf an-dere Forschungsprojekte, wie etwa die Entwicklung von Elektrodenmaterialen für Li-Ionen-Akkus, zeigt die Bedeutung der numerischen Simulation auf.“‹

Prof. Andreas Bund

Mehr unter www.tu-ilmenau.de/wt-ecg

Weitere Information: Prof. Andreas Bund

Telefon: 03677/69-3107E-Mail: [email protected]

Kontakt:

Clemens KubeilTelefon: 03677/69-3109

E-Mail: [email protected]

Technische Universität Ilmenau

Numerische Simulation entschlüsselt elektrochemische Prozesse

Wissensdurst – Clemens Kubeil (TU Ilmenau) erklärt auf einer Kinderveranstaltung Anwendungsgebiete seines Forschungsbereiches.

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Clemens Kubeil ist seit September 2011 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Ilmenau, zuvor arbeite-te er von 2009 bis 2011 als wis-senschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität Dresden. Bereits 2009 erhielt Kubeil an der TU Dresden für seine Diplomarbeit zum Thema „Numerische Simulation von Ionenströmen in Nanoporen“ den Professor-Schwabe-Preis sowie den Bunsen-Bücherpreis.

Zur Person

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22 ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013

Wissenschaft und Technik

15. Werkstofftechnisches Kolloquium

230 Fachkol legen aus dem In- und AuslandDie Technische Universität Chemnitz veranstaltete am 20. und 21. September 2012 in Chemnitz wieder ihr alljährliches Werkstofftechnisches Kolloquium.

› Zum nunmehr fünfzehnten Mal fand am Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnik (IWW) der TU Chemnitz – vertreten durch die Professoren Bernhard Wielage, Thomas Lampke und Martin Wagner – das traditionelle Werk-stofftechnische Kolloquium statt. In 95 wissenschaftlichen Vorträgen und Posterbeiträgen informierte die Tagung über neueste Forschungsergebnisse, innovative Anwendungen und prozesstechnische Entwicklungen. Die erfreulich hohe Teilneh-merzahl von mehr als 230 Gästen aus dem In- und Ausland bestätigte erneut die Akzeptanz dieser Veranstaltung im steten Wissensaustausch mit anderen Fachkollegen.

Die Tagung greift seit jeher aktuelle Themen der Werk-stoffentwicklung, der Beschichtungs- und Oberflächentechnik, insbesondere Thermisches Spritzen und Galvanotechnik, des Verschleiß- und Thermalschutzes sowie der Verbundwerk-stoffe und Werkstoffverbunde auf, die von ausgewiesenen Fachleuten der Branche aus Wissenschaft und Industrie vor-gestellt und diskutiert werden. Zudem wurden aktuelle For-schungsergebnisse aus gleich drei Sonderforschungsbereichen (SFBs) präsentiert. So wurde über neueste Ergebnisse aus dem SFB 692 der TU Chemnitz „Hochfeste aluminiumbasierte Leichtbauwerkstoffe für Sicherheitsbauteile“ sowie zwei SFBs der TU Bergakademie Freiberg berichtet.

Weitere Höhepunkte waren neben der Industrieausstel-lung der Festvortrag von Prof. Dr. Thomas von Unwerth, Inhaber der Professur Alternative Fahrzeugantriebe an der TU Chemnitz, zum Thema E-Mobilität. In diesem Zusammenhang konnten die Tagungsteilnehmer E-Mobilität live testen und Elektrofahrzeuge Probe fahren.

Die einem Review unterzogenen Beiträge wurden in einem Tagungsband zusammengefasst, der unter www.wtk.tu-chemnitz.de bestellt werden kann.‹ Susann Hausner

Die Konferenz bot auch in den Pausen Gelegenheit für viele Fachgespräche (v.l.): Prof. Dr. Thomas Lampke von der Professur Oberflächentechnik/Funktionswerkstoffe der TU Chemnitz im Gespräch mit Professor Dr. Wolfgang Tillmann, TU Dortmund, und dem Ehrendoktor der Fakultät für Maschinenbau der TU Chemnitz, Professor Dr. Hans-Dieter Steffens.

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ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013 23

Wissenschaft und Technik

Fachaufsatz

Abscheideprozesse für Edelmetall-KontaktmaterialienGloria Lanzinger, Preisträgerin des DGO-Nachwuchspreises 2012, geht an die ser Stelle auf die Abscheidung von Pal ladiumschichten aus wasser frei-en Elektrolyten ein. Lanzingers Ar beit ist Teil eines aktuellen For schungs- und Entwicklungs-Vor ha bens zum Thema „Entwicklung von Ab schei de - prozessen für Edelmetall-Kon takt-mate rialien aus ionischen Flüs sig kei- ten“ des Forschungsinstituts für Edel-metall- und Metallchemie (fem) in Schwäbisch Gmünd und des Ins ti tuts für Werkstoffwissenschaft und Werk-stofftechnik (IWW) der TU Chem nitz.

› Häufig verwendete Edelmetallschichten für elektrische Kontaktmaterialien sind Gold, Silber, Palladium und deren Le-gierungen. Vor allem das Edelmetall Palladium ist ein industriell vielseitig

eingesetztes Metall. Palladium wird im Bereich Elektronik als Kontaktwerkstoff für Steckverbinder, Kontakte und Relais, in der Schmuckindustrie für dekorative Anwendungen und in der Chemietechnik und Automobilindustrie unter anderem als Katalysatormaterial eingesetzt.

Je nach Anwendung werden hohe An-forderungen an galvanisch abgeschiedene Palladiumschichten hinsichtlich Funktiona-lität, Verarbeitbarkeit und Beständigkeit gestellt. In konventionellen wässrigen Palladiumelektrolyten werden, von den Ausgangssalzen ausgehend, Pd(II)-Ver-bindungen eingesetzt. Daraus resultie-ren die gängigsten Elektrolyttypen wie Chlorid, Sulfat, Sulfit, Nitrat oder Dinitro-diammino (P-Salz). Bei der galvanischen Abscheidung von Palladium aus den wässrigen Elektrolytsystemen bestehen jedoch die bekannten Nachteile: möglicher

Wasserstoffeinbau in die Schichten sowie Bildung von Mikrorissen und Mikroporen.

In einem aktuellen Projekt sollen daher alternative, wasserfreie Elektrolytsysteme – die speziell auf ionischen Flüssigkeiten (RTIL’s) oder tief eutektisch schmel-zenden Lösungen (TEL’s) basieren – als mögliche neue Elektrolytsysteme für die Palladiumabscheidung wissenschaftlich-technisch untersucht und getestet werden. Hierzu war vorab ein Elektro-lytscreening nötig, indem unter anderem die Metallsalzlöslichkeit, die Verfügbar-keit der Ausgangschemikalien und die daraus resultierenden Elektrolytkosten in Betracht gezogen werden mussten. Anschließend wurde eine Vorauswahl wasserfreier Elektrolytsysteme getroffen, die geeignet sein könnten.

Als nächster Arbeitsschritt folgte die Palladiumabscheidung auf unterschied-lichen Substraten wie Stäben, Blechen und Flachproben und mit unterschied-licher Schichtdickenvorgabe zwischen 0,1 und drei Mikrometern. Zudem wurden parallel die Abscheideparameter wie Versuchstemperatur, Stromdichte, Elek-trolytrührung, etc. und die Elektrolytzu-sammensetzung optimiert.

Die Mikrostrukturcharakterisierung und die Untersuchung von Werkstoff- und Systemeigenschaften der hergestell-ten Schichten führt parallel das IWW der TU Chemnitz durch.

Fortsetzung auf Seite 24 ›››

Abbildung 1: Mit Palladium beschichtete Kupfersubstrate (links: Stab; Mitte: Blechstreifen; rechts: Flachprobe).

Abbildung 2: Probe Nr. 135; Elektrolyt = Cholinchlorid-Harnstoff-PdCl2, Stromdichte = 0,3 Milliampere pro Quadratzentimeter, Temperatur = 70 Grad, Zeit = 30 Minuten, Palladium-Schichtdicke: ca. 0,1 Mikrometer, rotierende Kupfer-Elektrode mit 200 Umdrehungen pro Minute

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24 ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013

Wissenschaft und Technik

ProjektzieleIn dem Projekt sollen vom Projektpartner fem vor allem geeignete elektrochemische Abscheideprozesse aus wasserfreien Elek-trolytsystemen für die Platinmetalle Pal-ladium, Platin und Ruthenium entwickelt und untersucht werden. Der Probenmaß-stab soll sich, falls möglich, bis in den Bereich von industrienahen Bauteilgrößen bewegen und eventuell eine konkrete An-wendungsmöglichkeit mit berücksichtigen.

Ein besonders wichtiges Projektziel ist es, nanokristalline, kompakte und po-renfreie Palladiumschichten bis zu einer Schichtdicke von 0,1 bis zwei Mikrome-tern herzustellen. Zudem soll untersucht werden, ob die Abscheidung der genann-ten Platinmetalle mit einer signifikant hö-heren Schichthärte einhergeht. Weiterhin ist das Herstellen von wasserstofffreien Palladiumüberzügen anzustreben. Bei der ergänzenden Werkstoffcharakterisierung soll untersucht werden, ob optimierte Kontaktmaterialien für elektrische Steck-verbinder, das heißt Verschleiß- und korrosionsbeständigere Schichten mit verbessertem Kontaktwiderstand sowie

Steck- und Ziehkräften aus diesen Elek-trolytsystemen darstellbar sind.

ExperimentellesIm bisherigen Projektabschnitt wurden die folgenden drei Lösungsgemische als Grundelektrolyt eingesetzt: eutektisch schmelzende Lösungen aus Cholinchlorid-Harnstoff und Cholinchlorid-Ethylenglykol sowie die ionische Flüssigkeit 1-Butyl-3-methylimidzoliumtetrafluoroboratchlorid (BMIM-BF4-Cl). Zu diesen, bei Raum-temperatur flüssigen Lösungen wurde zur Bildung von PdCl42- (Tetrachloropalladat)

als Metallkomponente Palladiumchlorid hinzugegeben. Anschließend wurden die hergestellten Palladiumelektrolyte physikalisch-chemisch grundlegend unter-sucht und dabei unter anderem die Dichte, der Restwassergehalt, die Viskosität und die Leitfähigkeit der unterschiedlichen Pd-Elektrolyte ermittelt. Eine elektroche-mische Charakterisierung der hergestellten Elektrolyte mittels zyklischer Voltammetrie gehörte ebenso zu den Untersuchungen. Aus diesen Daten ergab sich unter ande-rem der jeweilige Diffusionskoeffizient im entsprechenden Elektrolytsystem. Abschei-

››› Fortsetzung von Seite 23

Abbildung 3: Probe Nr. 164; Elektrolyt = Cholinchlorid-Harnstoff-PdCl2, Stromdichte = 0,3 Milliampere pro Quadratzentimeter, Temperatur = 70 Grad, Zeit = 30 Minuten, Palladium-Schichtdicke: ca. 0,1 Mikrometer, Kupfer-Substrat mit horizontaler Warenbewegung

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Wissenschaft und Technik

deversuche wurden unter verschiedenen Stromdichten, Metallgehalten und hydro-dynamischen Bedingungen durchgeführt.

Als Substratwerkstoff diente Kupfer. Dabei wurden Abscheideversuche mit ro-tierenden Kupfer-Stabelektroden, Kupfer-Blechstreifen als Gestellware mit Waren-bewegung sowie mit Kupfer-Flachproben – in einer selbst angefertigten Durchströ-mungszelle eingebracht – durchgeführt.

Die Palladiumabscheidung erfolgte sowohl mit konstantem Gleichstrom als auch unter Pulsstrombedingung. In einer aktuellen Versuchsreihe wird der Ein-

fluss von Inhibitoren (Additiven) auf die Elektrokristallisation beziehungsweise die Pd-Schichtbildung in diesen Elektrolyten untersucht.

ZwischenergebnisseIn der Abbildung 1 sind verschiedene Kupfersubstrate abgebildet, die aus einem zusatzfreien und wasserfreien Palladiumelektrolyten (Cholinchlorid-Harnstoff-PdCl2) unter verschiedenen Versuchsbedingungen teilbeschichtet wurden. Die Palladiumüberzüge zeigen hier noch Inhomogenitäten auf.

Die nachfolgenden Aufnahmen mit dem Rasterelektronenmikroskop zeigen einige Beispiele für Oberflächen von Palladiumschichten, die unter verschie-denen Abscheidebedingungen aus dem Elektrolytsystem Cholinchlorid-Harnstoff-PdCl2 erhalten wurden. Die mittlere Stromdichte ist bei den Proben in den Abbildungen 2 bis 4 jeweils gleich, jedoch sind die hydrodynamischen Randbe-dingungen und die lokale Stromdichte-verteilung verschieden: (a) rotierende Kupferelektrode, (b) Kupferblech mit horizontaler Substratbewegung und (c) Kupferflachprobe, die in einer Durchströ-mungszelle fest eingebaut wurde.

Ein Vergleich der Abbildung 2 mit Abbildung 3 zeigt, dass im vorliegenden Fall mit einer gleichmäßigen horizontalen Substratbewegung eine homogenere Palladiumschicht auf Kupfer-Blechstreifen abgeschieden werden kann als auf dem rotierenden Kupfer-Stab als Substrat. Die Palladiumschicht in Abbildung 3 ist bereits vergleichsweise feinkristallin ausgebildet. Abbildung 4 zeigt, dass mittels Durch-strömungszelle sehr feinkristalline Palla-diumschichten erhalten werden können,

Fortsetzung auf Seite 26 ›››

Abbildung 4: Probe Nr. 228; Elektrolyt = Cholinchlorid-Harnstoff-PdCl2, Stromdichte = 0,3 Milliampere pro Quadratzentimeter, Temperatur = 70 Grad, Zeit = 180 Minuten, Palladium-Schichtdicke: ca. 0,5 Mikrometer, Kupfer-Substrat in Durchströmungszelle fix eingebaut

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26 ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013

Wissenschaft und Technik

wobei bei der höheren Schichtdicke von ca. zwei Mikrometern – bei Abscheidung unter konstantem Gleichstrom – Mikro-risse in der abgeschiedenen Palladium-schicht deutlich erkennbar auftreten.

Weitere Versuche haben zudem ge-zeigt, dass sich die Schichtstruktur der ab-geschiedenen Palladiumschichten mittels Pulsstromabscheidung bei sehr geringen Pulsfrequenzen deutlich verbessern lässt. Dabei wird zusätzlich eine Rissbildung der Palladiumschichten bei größeren Schichtdicken von 0,5 bis drei Mikro-metern unterdrückt beziehungsweise sogar ganz vermieden. Zudem kann bei Pulsstromabscheidung insgesamt eine höhere Abscheiderate für Palladium aus den untersuchten Elektrolytsystemen erreicht werden.

In aktuellen Versuchen wird auch der Einfluss von Elektrolytzusätzen/Inhibitoren – hier: Amide und Benzolsulfonsäuren – auf die Elektrokristallisation, das Kristal-litwachstum und auf die Schichtstruktur untersucht. Die ersten Ergebnisse bele-gen, dass durch geeignete Zusätze eine

Verbesserung der Schichteigenschaften möglich wird. Es lassen sich hierbei sehr feinkristalline und glänzende Palladium-schichten abscheiden.

In Abbildung 5 sind zwei Proben ab-gebildet – Trägerfolie mit Kupfer-Leiter-bahnen und Kupfer-Flachprobe – die mit einer porenfreien, homogenen, feinkris-

tallinen und glänzenden Palladiumschicht beschichtet wurden.

AusblickEine galvanische Abscheidung von Pal-ladium auf Kupfersubstraten ist aus den ausgewählten wasserfreien Elektrolyten generell möglich. Die besten Abschei-deergebnisse lieferte bislang das System Cholinchlorid-Harnstoff-PdCl2.

Die Pulsstromabscheidung bietet im vorliegenden Fall deutliche Vorteile. Es können porenfreie, kompakte und fein-kristalline Palladiumschichten damit abge-schieden werden. Durch Optimierung der hydrodynamischen Randbedingungen ist es möglich, dickere Schichten und höhere Abscheideraten zu realisieren. Die gezielte Zugabe von geeigneten Inhibitoren kann die Oberflächenmorphologie und die Schichtstruktur der abgeschiedenen Palla-diumschichten stark beeinflussen.

Im Projektabschnitt „Mikrostruktur-charakterisierung/Werkstoffevaluation“ sollen nun ausgewählte Probenmuster vom Projektpartner am IWW der TU Chemnitz einer ausführlichen werkstoff-kundlichen Charakterisierung und Prüfung unterzogen werden. Die ersten Zwischen-ergebnisse hierzu werden in gesonderten Beiträgen veröffentlicht.

DanksagungEin Dank gilt der Deutschen Forschungs-gesellschaft (DFG) für die finanzielle Unterstützung des F&E-Projektes (No. ZI 596/4-1) und dem ZVO für die Möglich-keit der Präsentation von Zwischenergeb-nissen.‹ Gloria Lanzinger, Dr. Reinhard Böck

››› Fortsetzung von Seite 25

Abbildung 5: Probe Nr. 274 (links): Palladium-beschichtete Leiterbahnfolie mit horizon-taler Warenbewegung, Pulsstromabscheidung und Amidzusatz; Probe Nr. #261 (rechts): Palladiumbeschichte Kupfer-Flachprobe, Elektrolyt mit Amid- und Benzolsulfonsäure-Zusatz, Durchströmungszelle und Pulsstromabscheidung.

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ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013 27

Bezugsquellen

Galvaniseure

Abwasseranlagen – Steuerungen

Hehl GalvanotronicMerscheider Str. 9442699 SolingenTel. (02 12) 6 45 46-0, Fax [email protected]

Abwasseraufbereitung

ANTECH-GÜTLING Wassertechnologie GmbH Merowingerstraße 770736 FellbachTel. (07 11) 51 85 50-0, Fax -220www.antech-guetling.com

EdelmetallbäderDODUCO GmbHIm Altgefäll 12 75181 PforzheimTel. (0 72 31) 602-689, Fax [email protected]

Elektrowärme

Mazurczak Elektrowärme GmbHSchlachthofstr. 3 91126 SchwabachTel. (0 91 22) 985 50www.rotkappe.de

Galvaniksteuerungen/Schaltschrankbau

Hehl GalvanotronicMerscheider Str. 9442699 SolingenTel. (02 12) 6 45 46-0, Fax [email protected]

Galvano-GleichrichtergeräteMUNK GmbHGewerbepark 8 + 1059069 HammTel. (0 23 85) 74-0, Fax [email protected]

Edelmetall-RückgewinnungDODUCO GmbHIm Altgefäll 12 75181 PforzheimTel. (0 72 31) 602-586, [email protected]

LohngalvanikDODUCO GmbHIm Altgefäll 12 75181 PforzheimTel. (0 72 31) 602-251, [email protected]

Vakuumdestillationsanlagen

ANTECH-GÜTLING Wassertechnologie GmbHMerowingerstraße 770736 FellbachTel. (07 11) 51 85 50-0, Fax -220www.antech-guetling.com

Metallveredelung

Guggenberger-AschenauerMetallveredelungswerk GmbHHans-Vogel-Str. 12390765 FürthTel. (09 11) 99 79-20, Fax -231

Reverse Pulse PlatingMUNK GmbHGewerbepark 8 + 1059069 HammTel. (0 23 85) 74-0, Fax [email protected]

Gravier-FräserLUKAS-ERZETTVereinigte Schleif- und Fräswerk zeug-fabriken GmbH & Co. KGGebrüder-Lukas-Straße 1, 51766 EngelskirchenTel. (0 22 63) 84-0, Fax [email protected], www.lukas-erzett.com

Graveure

Metallanoden

IMR metal powder technologies GmbHJessenigstraße 4A-9220 Velden/ÖsterreichTel. + 43 (42 74) 4 10 01 23, Fax 4 10 02 23www.imr-group.com

TrockenzentrifugenErnst Schnabel e.K.Industriestraße 673650 WinterbachPF 1204, 73644 WinterbachTel. (0 71 81) 7 35 03, Fax 4 38 05www.ernstschnabel.com

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28 ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013

Messen und Kongresse

Fakuma 2012

Zahlreiche Premieren und hohe InternationalitätInnovative Spritzgießtechnologien, neuar-tige Temperierverfahren, Biokunststoffe, holzverstärkte Kunststoffe mit antibak-teriellen Eigenschaften, energiesparende Produktionsverfahren und vieles mehr – die 22. Fakuma, Internationale Fachmesse für Kunststoffverarbeitung, zeigte dem Fachpublikum aus aller Welt wieder ein-mal mehr als nur den aktuellen Stand der industriellen Kunststoffverarbeitung.

› Die Fakuma 2012 war geprägt von nützlichen Entwicklungen in allen An-wendungsbereichen moderner Kunst-stoffe. Damit, und mit einer stolzen Anzahl von rund 1.700 Ausstellern aus 35 Ländern sowie stetig steigender Inter-nationalität – von 44.176 Fachbesuchern kamen 31 Pro zent aus dem Ausland – darf die Fakuma 2012 für sich erneut das Prädikat Kunststoff-Leitmesse des Jahres beanspruchen.

Die große Anzahl der Aussteller erreichte diesmal sogar fast das Level des Boomjahres 2008. Mit Blick auf die schwierige Lage einiger Euro-Staaten und der damit stagnierenden bis rück-läufigen Märkte in Südeuropa ist dies als deutliches Signal für die Robustheit der Kunststoffbranche und natürlich auch hinsichtlich des hohen Stellenwerts der

Fakuma als globale Business-Plattform zu werten.

Order- und ArbeitsmesseDie vertretenen Unternehmen der Ober-flächentechnik beurteilten die Messe sehr positiv. Dazu beigetragen haben sicher auch die zahlreichen Schilder mit der Be-zeichnung „Verkauft!“. Damit kann die Fakuma einmal mehr als „Ordermesse“ eingestuft werden, was im Bereich der Investitionsgüter-Beschaffung heute eher selten ist.

Vergleichsweise viele Vertreter nam-hafter Aussteller-Unternehmen aller Größenordnungen äußerten sich überaus positiv über den Mix der international geprägten Fachbesucher. Zum einen konnten sowohl Bestands- als auch Neu-kunden aus dem In- und Ausland begrüßt werden. Zum anderen präsentierte sich die Fakuma wie gehabt als „Arbeits-messe“, da viele Fachbesucher mit kon-kreten Aufgabenstellungen aufwarteten und Lösungen sowie daraus resultierende Investitionen direkt auf Entscheider-Ebene diskutiert wurden.

Familien-CharakterDass die bewährte und zielführende Praxis- und Business-Orientierung der Fakuma bis heute mit einem die Branche

verbindenden persönlichen „Familien-Charakter“ einhergeht, sieht der Vorsit-zende des Ausstellerbeirats und Geschäfts-führer der motan-holding gmbh, Ulrich Eberhardt, absolut positiv: „Die Fakuma war, ist und bleibt eine hervorragende Plattform für die führenden Unternehmen der Kunststoffbranche, um dem natio-nalen und internationalen Fachpublikum umfangreiche und innovative Angebote rund um die Themen Spritzgießen und Extrusion zu bieten. Die Messe ist Infor-mations- und Kommunikationsforum, Ideengeber und Trend-Barometer der Kunststoffbranche.“ Ähnlich äußerte sich Helmut Gries, Geschäftsführung Vertrieb und Marketing bei gwk: „Aufgrund un-serer qualifizierten Messeberichte konn-ten wir am Mittwoch den Tagesrekord aller unserer bisherigen Fakuma-Auftritte verzeichnen – und wir sind von Anfang an dabei!“

Die nächste Fakuma findet vom 14. bis zum 18. Oktober 2014 wieder in der Messe Friedrichshafen am Bodensee statt. Überlegenswert wäre es, ob die Branche sich dort als „WELT DER OBER-FLÄCHE“ darstellen sollte. Was ist Ihre Meinung? Ihre Stellungnahme können Sie an [email protected] schicken, Stichwort Fakuma 2014. ‹

Viele Fachbesucher kamen mit konkreten Aufgabenstellungen.

Die Fakuma war wieder gut besucht.

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ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013 29

Messen und Kongresse

WELT DER OBERFLÄCHE 2013

Nur noch eine Standfläche freiDie Standflächen des ZVO-Gemein-schaftsstands auf der HANNOVER MESSE vom 8. bis 12. April 2013 sind wieder heiß begehrt. Es gibt nur noch einen freien Platz.

› Wie gewohnt ist der ZVO-Gemein-schaftsstand WELT DER OBERFLÄCHE auf der Surface Technology angesiedelt. Halle 3, der neue Standort der Surface Technology, ist zentral und strategisch günstig gelegen und verfügt mit dem Ost-eingang über einen direkten Zugang. Hier profitieren Aussteller von der gewohnten Nähe zur Industrial Supply und der un-mittelbaren Nachbarschaft zur Research & Technology.

Allen Unternehmen der Galvano- und Oberflächentechnik sowie der Teilerei-nigung bietet sich durch die Teilnahme am Gemeinschaftsstand die Chance, ihre Produkte und Dienstleistungen in einem werbewirksamen Rahmen zu präsentie-ren. Der ZVO übernimmt die Organisation – die Aussteller sparen Zeit und Kosten.

Inzwischen sind fast alle Stände auf der WELT DER OBERFLÄCHE ausgebucht. Bei Redaktionsschluss war nur noch eine Flä-che von zwölf Quadratmetern verfügbar.

Nähere Informationen und Beratung erteilt die ZVO Service GmbH, Chris-toph Matheis, [email protected], Telefon 0210/255610. ‹ Begehrte Ausstellungsflächen: Die meisten Stände sind schon fest gebucht.

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30 ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013

Kurz notiert

› Die Gesamtwirtschaft dürfte 2012 kalender- und saisonbereinigt um 0,8 Pro zent gewachsen sein. Impulse hierfür lieferte vor allem wieder der Au-ßenhandel, aber auch der Wohnungsbau trug zum Wachstum bei.

Insgesamt bleib die Inlandsnachfrage jedoch hinter den Erwartungen zurück. Insbesondere der private Konsum schien mit einem Zuwachs von 0,6 Prozent im Vergleich zum vielfach prognostizierten Plus von um die 1 Prozent eine schwache Dynamik aufzuweisen. Dass das dritte Quartal für den privaten Konsum er-freulich verlief und er insgesamt einen positiven Trend zeigt, bietet jedoch An-lass zu Optimismus für 2013. Im Umfeld steigender Löhne, einer weiterhin güns-tigen – wenn auch schwächeren – Be-schäftigungssituation, Entlastungen bei den Sozialbeiträgen und einer nur gerin-gen Inflation sollte der private Verbrauch zulegen können. Bei den deutschen Un-ternehmen hinterließ die Unsicherheit im Zuge der immer wieder aufflammenden Euro-Schuldenkrise Spuren. Die seit 2011 rückläufigen Ausrüstungsinvestitionen

be finden sich noch immer deutlich unter dem Höchststand von 2008 und sind im Jahresvergleich 2012 erneut um fast 5 Pro zent gesunken. Und die rück-läufigen Auftragseingänge im dritten Quartal 2012 deuten darauf hin, dass das Inves titionsklima zunächst weiter ein-getrübt bleibt – zumal die Produktions-kapazitäten nicht mehr voll ausgelastet sind. Erst wenn neuerliche Verwerfungen durch die Schuldenkrise ausbleiben

und aufgeschobene Investitionsprojekte nachgeholt werden, könnte ab Mitte 2013 eine allmähliche Besserung mit po-sitiven Quartalszuwachsraten eintreten.

Einmal mehr war der Außenhandel 2012 die wichtige Stütze für die deutsche Wirtschaft. Und auch 2013 ist davon aus-zugehen, dass die deutschen Ausfuhren im Rahmen des Welthandelswachstums von 4,5 Prozent (IWF-Prognose) weiter zulegen werden. ‹ Quelle: IKB

Wirtschaftsbarometer

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32 ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013

Kurz notiert

UnternehmenstickerSchlötter und AGES eröffnen PCB Development Center in TaipehDie Dr.-Ing. Max Schlötter GmbH & Co. KG und die AGES Triallian Corp. Haben ein neues PCB Development Center in Taipeh eröffnet. Das Ziel des neuen PCB Development Centers ist es, bei Schlöt-ter in Geislingen entwickelte Kupferver-fahren vor Ort in Taiwan, also quasi vor der Haustür der Leiterplattenhersteller, unter produktionsnahen Bedingungen zur Marktreife zu bringen.

MacDermid verstärkt Kompetenz-TeamMit der Einstellung von Michael Dall-mayer zum 1. Oktober 2012 verstärkt MacDermid seine Aktivitäten im Be-reich des Kunststoffgalvanisierens. Als

Applikationsspezialist unterstützt er sowohl das deutsche als auch das europäische Mac-Dermid Team.

90 Jahre fem Das Forschungsinstitut Edelmetalle & Metallchemie (fem) in Schwäbisch Gmünd feiert am 22. November 2012 sein 90-jähriges Bestehen unter dem Motto „Facetten“. Zu der Festveranstal-tung konnte Institutsleiter Dr. Andreas Zielonka zahlreiche Gäste aus Politik, Forschung und Wirtschaft begrüßen. In Anschluss an die Festvorträge wurde

der langjährigen Vorstandsvorsitzende Hasso Kaiser verabschiedet.

Dörken MKS neu im ACS SüdwestfalenIhr jährliches Beschichtermeeting mit Lizenznehmern aus ganz Europa ver-anstaltete die Dörken MKS-Systeme GmbH & Co. KG im November 2012 in Dresden. Geschäftsführer Dr. Martin Welp stellte das Unternehmen als neuen Gesellschafter des ACS – Automotive Center Südwestfalen vor. Das ACS ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Automobilzulieferindustrie, der Hoch-schulen und Kommunen in der Region. Es versteht sich als Plattform für Ent-wicklungsarbeiten und Wissenstransfer zwischen Automobilherstellern, Zu-lieferern und Hochschulinstituten mit dem Ziel, die Gewichtsreduzierung im Automobilbau voranzutreiben. „Von unserem Engagement im ACS ver-sprechen wir uns einen deutlichen Er-kenntnis- und Kompetenz-gewinn beim Thema Leichtbau, so Dr. Martin Welp.

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T.M. Wong (AGES), Dr. Michael Dietterle, Dr. Stefanie Geldbach (Schlötter), Jeannie Shaw (AGES), Volker Wohlfarth (Schlötter China), Albert Yeh (AGES) (v.l.)

Michael Dallmayer

Dr. Andreas Zielonka, Rolf Schumacher, Hasso Kaiser, Yvonne Proppert, Prof. Dr. Uwe Landau und Dr. Philipp Reisert (v.r.)

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ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013 33

Tipps und Termine

GalvanoGolfCup feiert 2013 Jubiläum

35. Ulmer Gespräch

› Am 31. Mai und 1. Juni feiert der GalvanoGolfCup seinen 20. Geburtstag. Die Jubiläumsveranstaltung findet im GC Braunfels (31. Mai) und im GC Dil-lenburg (1. Juni) statt und wird von den Firmen Assmus aus Dietzenbach, Barth aus Oberursel, Holzapfel aus Sinn und Mauden aus Herborn veranstaltet. Ge-spielt wird um den Firmenpokal und den Wanderpokal der Oberflächenbranche, außerdem findet ein Schnupperkurs für Golf-Anfänger statt.

Maximal 80 Teilnehmer können sich anmelden. Die Einladungen erfolgen im Februar. Wer vorab seine Teilnahme sichern will, kann sich schon jetzt bei Wiebke Höhne, Holzapfel-Group, 35764 Sinn, Telefon 02772/500821, Fax 500866 oder E-Mail unter [email protected] registrieren lassen.

Der 19. GalvanoGolfCup fand im Juni 2012 im Golfclub Kiawah nahe Darm-stadt statt. Das Event wurde gemeinsam ausgerichtet von der SurTec Internati-onal GmbH und der TIB Chemicals AG.Nach einer Proberunde hatten die Teilnehmer am ersten Abend Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch. 40 Golfer traten tags darauf zum GolfCup an. Abgesehen von einem kurzen Schauer meinte es das Wetter ganztägig gut mit den Aktiven. Parallel dazu übten die Anfänger beim Schnupperkurs Putten, Chippen und Abschlagen und maßen sich schließlich beim Wettputten.

Beim Gala-Abend im Festzelt auf dem Gelände des Golfclubs freuten sich alle über ein tolles Abendessen, das kaum Wünsche offenließ. Eine Fotoshow mit Aufnahmen der Turnierfotografin und Livemusik rundeten den Abend ab.

Höhepunkt war natürlich die Siegerehrung. Den Wanderpokal gewann Jonka Gut (SurTec), den 1. Bruttopreis sicherte sich Norbert Labuschke (Vopelius), der dafür den Goldenen Putter entgegennehmen durfte. ‹

› Am 25. und 26. April 2013 richtet die DGO das 35. Ulmer Gespräch aus. Im Fokus stehen Anforderungen an Produktionsprozesse und aktuelle Entwick-lungen auf diesem Gebiet.

Forschung und Entwicklung bilden in allen Bereichen der Technik die Grund-lage für neue Verfahren und Produkte. Wirkliche Innovationen können jedoch nur mithilfe geeigneter Produktionsprozesse hervorgebracht werden. Dies gilt natürlich auch für die Technologietrends der Galvanotechnik, wie etwa selbst-reinigende, selbstheilende, antibakterielle oder smarte Oberflächen.

Einige einführende Beiträge zeigen Entwicklungstendenzen und Innovationen bei Produktionsabläufen und bei der Automatisierung auf. Im Anschluss gehen einige Referenten auf Konzepte für Galvanikanlagen und Aspekte der In-House-Produktion im Vergleich zu Lohnbeschichtern ein.

Weitere Beiträge thematisieren Materialien und Funktionalitäten und be-handeln beispielsweise Schichtkombinationen, Dispersionsabscheidungen, MID sowie das Pulse Plating in der Produktion. Von zunehmender Bedeutung sind verfahrenstechnische Simulationsverfahren, etwa zur Stromdichteverteilung, zur Hydrodynamik sowie zur Kette Nukleation–Schichteigenschaften. Schließlich werden auch Ersatzverfahren und alternative Beschichtungen besprochen – auch unter dem Aspekt von REACh.

Die Referenten sind ausgewiesene Fachleute aus der Praxis und stehen den Teilnehmern zum Erfahrungsaustausch und für Fragen zur Verfügung. Bei einem rustikalen Buffet bietet sich allen die Gelegenheit, fachliche Gespräche zu ver-tiefen und neue Kontakte zu knüpfen.‹ Prof. Wolfgang Paatsch

Wer wird 2013 den Pokal gewinnen?

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34 ZVOreport Ausgabe 1 – Januar 2013

Tipps und Termine

ZVO-VeranstaltungskalenderTermin Veranstaltung Ort Kontakt

23./24.01.2013 Wirtschaftliches Betreiben von Galvano-Anlagen Nürnberg www.zvo.org

31.01.2013 Berliner Fachseminar Berlin www.dgo-online.de

28.02.2013 20. Leipziger Fachseminar Leipzig www.dgo-online.de

05.03.2013 ZVO-Umweltforum Frühjahr 2013 Stuttgart www.zvo-umweltforum.de

06.03.2013 ZVO-Arbeitsschutzforum Frühjahr 2013 Stuttgart www.zvo-umweltforum.de

12.–14.03.2013 Grundlagen der Galvano- und Oberflächentechnik Schwäbisch Gmünd www.zvo.org

14./15.03.2013 22. Fachtagung Industrielle Reinigung 2013 München www.industrielle-reinigung.de

19.03.2013 Trends bei Modernisierung und Neubau galvanotechnischer Anlagen Stuttgart www.dgo-online.de

08.–12.04.2013 HANNOVER MESSE/WELT DER OBERFLÄCHE 2013 Hannover www.zvo.org

24./25.04.2013 Grundlagen der Korrosionsprüfung (Praxis-Workshop) Schwäbisch Gmünd www.zvo.org

25./26.04.2013 Ulmer Gespräch Neu-Ulm www.dgo-online.de

27.04.2013 19. ZVO-Tennis-Cup Forst www.zvo.org

09.–12.05.2013 66. BIV-Verbandstag Kiel/Oslo/Kiel www.biv.org

12./13.06.2013 QS-Rein: Qualitätssicherung – Nasschem. Reinigung v. d. Beschicht. Frankenthal www.zvo.org/www.fit-online.org

18.06.2013 Velberter Zinktag Velbert www.dgo-online.de

18.–20.06.2013 Grundlagen der Galvano- und Oberflächentechnik Schwäbisch Gmünd www.zvo.org

26./27.06.2013 Wirtschaftliches Betreiben von Galvano-Anlagen Herdecke www.zvo.org

04./05.07.2013 Techn. Sauberkeit/Montagesauberkeit inkl. Integration in QM-Systeme Köln www.zvo.org/www.fit-online.org

18.–20.09.2013 ZVO-Oberflächentage 2013 Dresden www.zvo.org

16./17.10.2013 Grundlagen der Korrosionsprüfung (Praxis-Workshop) Schwäbisch Gmünd www.zvo.org

22.–24.10.2013 11. parts2clean Stuttgart www.parts2clean.de

24.10.2013 Elektronik-Workshop Berlin www.dgo-online.de

13.–15.11.2013 Grundlagen der Galvano- und Oberflächentechnik Schwäbisch Gmünd www.zvo.org

25.11.2013 ZVO-Umweltforum Herbst 2013 Herdecke www.zvo-umweltforum.de

26.11.2013 ZVO-Arbeitsschutzforum Herbst 2013 Herdecke www.zvo-umweltforum.de

06.11.2014 Stuttgarter Automobiltag Stuttgart www.dgo-online.de

17.–19.09.2014 ZVO-Oberflächentage 2014 Düsseldorf/Neuss www.zvo.org

23.–25.09.2015 ZVO-Oberflächentage 2015 Berlin www.zvo.org

VeranstaltungshinweiseTermine Thema Ausrichter Ort Kontakt

23./24.01.2013 Korr.schutz i. d. maritimen Technik GfKorr Hamburg www.gfkorr.de

31.01.2013 Schadensanalytik an besch. Werkstücken Igos Solingen www.igos.de

20./21.02.2013 Grundlagen der Galvanotechnik Igos Solingen www.igos.de

07.–10.04.2013 Electrochem. Materials Science a. Manuf. ISE Pretoria/Südafrika http://topical13.ise-online.org

16./17.04.2013 Grundl. der Korrosion u.Korr.prüftechnik Igos Solingen www.igos.de

22./23.04.2013 EURO BioMAT 2013 DGM Weimar www.dgm.de/biomat

06.–08.05.2013 Jahrestreffen Reaktionstechnik 2013 DECHEMA Würzburg www.processnet.org/reakt2013

07.05.2013 Schadensanalytik an besch. Werkstücken Igos Solingen www.igos.de

28.05.2013 Grundl. der Lackiertech. auf galv. Schichten Igos Solingen www.igos.de

04./05.06.2013 Grundlagen der Galvanotechnik Igos Solingen www.igos.de

12.–16.05.2013 EnMat II DECHEMA/DGM/KIT Karlsruhe www.dechema.de/enmat2013

16.–21.06.2013 EIS2013 Tokyo Univ. of Sc./ISE Okinawa/Japan www.rs.tus.ac.jp/eis2013

18./19.06.2013 Grundl. der Korrosion u.Korr.prüftechnik Igos Solingen www.igos.de

03.–05.07.2013 Symp. Verbundwerkst. u. Werkstoffverb. DGM Karlsruhe www.dgm-verbund.de

03.–05.09.2013 LightMAT 2013 DGM Bremen www.dgm.de/lightMAT2013

05./06.09.2013 Grundl. der Korrosion u.Korr.prüftechnik Igos Solingen www.igos.de

08.–13.09.2013 World Tribology Congress WTC 2013 AIT Turin/Italien www.wtc2013.it/

08.–13.9.2013 Meeting of Intern. Soc. of Electrochem. ISE Santiago de Queretaro/Mexiko http://annual64.ise-online.org

25.–27.9.2013 Euro Intelligent Materials 2013 DGM Kiel www.intelligent-materials.de

01.10.2013 Schadensanalytik an besch. Werkstücken Igos Solingen www.igos.de

22./23.10.2013 Grundlagen der Galvanotechnik Igos Solingen www.igos.de

29./30.10.2013 Grundl. der Korrosion u.Korr.prüftechnik Igos Solingen www.igos.de

03.12.2013 Schadensanalytik an besch. Werkstücken Igos Solingen www.igos.de

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