Seminararbeit Der Weiße Obelisk

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Ludwig-Maximilians-Universitt Mnchen Institut fr Vorderasiatische Archologie Proseminar: Meisterwerke mesopotamischer Kunst Wintersemester 07/08 Dozent: Prof. Dr. Michael Roaf Referent: Mario Arambasic Datum: 17.01.08

Der Weie Obelisk

Inhaltsverzeichnis: I. Einleitung II. Was sagt uns die Schrift III. Was sagen die Bilder IV. Zusammenfassung V. Anhang VI. Literaturliste 3 4 6 8 10 12

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I. EinleitungAssyriologen und Archologen geraten aufgrund von Datierungen von Denkmalen des fteren mit ihren Meinungen aneinander. Dort wo die Schrift eine Zuordnung zu einer Datierung angibt, scheint die Bildersprache und Ikonographie oftmals etwas anderes zu sagen. hnlich luft es bei der Datierungskontroverse des Weien Obelisken(WO). Whrend die meisten Archologen ihn gerne in die Zeit des Knigs Assurnasirpal I. (Ass I.) datieren wrden, sind die meisten Assyriologen von der Zuweisung zu Assurnasirpal II. (Ass II.) berzeugt. Der Obelisk wurde 1853 von Rassam in Ninive gefunden und befindet sich heute im British Museum (118807). Die erste ausfhrliche Bearbeitung dieses Denkmales wurde von Unger 1932 durchgefhrt.1 Der bis dahin Ass.II zugeordnete Obelisk wurde erstmals dabei Ass I. zugeschrieben. Seitdem wurden noch einige weitere Standpunkte zu diesem Thema abgegeben. Sollberger2 sah 1974 im WO eindeutig die Handschrift Ass II. wieder, wobei Reade3 und von Soden4 1975 starke Argumente gegen diese Datierung vorwiesen. Von Soden lehnte im Unterschied zu Reade die Zuweisung zu Ass I. jedoch ab und hielt eine Datierung dazwischen fr die Wahrscheinlichste. H. Pittman5 beschftigte sich 1996 ebenfalls ausfhrlich mit diesem Thema wobei sie ihren Forschungsschwerpunkt nicht auf die Datierung sondern auf die Deutung des Objektes legte. Der WO weit eine Hhe von 2,84m eine Breite von 0,7m und eine Tiefe von 0,42m auf. Er besteht aus weiem Kalkstein. Auf jeder Seite befinden sich jeweils 8 Friese, also 32 insgesamt. Die Spitze des Obelisken endet in einem 4 Stufigen Turm. Die beiden Breitseiten A und C verjngen sich nach oben hin wobei die Schmalseiten senkrecht zueinander bleiben. Auf Seite A und D sind Keilschriften erhalten. Diese befinden sich auf der 4.Stufe des Turmes mit 11 Zeilen bei Seite A, wobei sie auch noch in das Bildprogramm hineingehen. Zudem gibt es auf dem Fries A3 ebenfalls eine Beischrift. Bei Seite D sind 22 Zeilen erhalten, allerdings befinden sich einige dieser Zeilen unter den Bildern D1-3. Der Erhaltungszustand ist sehr schlecht und die Qualitt dieses Monumentes ist ebenfalls nicht sehr hoch. Im Folgenden wird der WO nher betrachtet und die wichtigsten Forschungsmeinungen werden kurz dargelegt. Zum Schluss werden die Ergebnisse zusammenfassend nochmals diskutiert.1

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Unger, H.J. 1932. Der Obelisk des Knigs Assurnasirpal I, MAOG 6. Sollberger, E. 1974. The White Obelisk, Iraq 36, 231-238. Reade,J.E. 1975. Assurnasirpal I and the White Obelisk, Iraq 37, 129-150. Von Soden, W. 1975. Zur Datierung des Weissen Obelisken, ZA 64, 180-191. Pittman, H. 1997. Unwinding the White Obelisk, Assyrien im Wandel der Zeiten, 347-350.

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II. Was sagt uns die SchriftDer Text bereitet der Forschung auch heute noch ein groes Kopfzerbrechen. Der Erhaltungszustand wirft viele Fragen ber die verlorenen Passagen auf, die uns in vielerlei Hinsicht sicherlich mehr Informationen geben knnten. Die meisten Assyriologen gehen davon aus, dass Seite A Seite D vorangeht. Sollberger6 vertrat die Meinung, dass der fehlende Knigsname ber der 1. Zeile von Seite A stand und somit den Beginn der Inschrift festlegte womit dann Seite A auf gleicher Stufe wie Seite D stehen wrde. So wie der Text erhalten ist, ist dies mit Sicherheit auch die schlssigste Folgerung. Rein logisch betrachtet ist eine solche Folgerung jedoch ziemlich fragwrdig. Eine Textpassage erhlt ihre Fortsetzung in der Regel immer rechts, d.h. in diesem Falle wre es logischer Seit D Seite A voranzustellen um den Text von links nach rechts zu lesen. Diese Meinung vertrat Reade7 zuerst und seitdem sind viele Forschre dazu geneigt dieser Theorie zu glauben. Der Weie Obelisk ist jedoch wie bereits erwhnt eine Ausnahmeerscheinung in vielerlei Hinsicht so dass uns die Logik dieses Monuments bislang verborgen blieb. Aufgrund dieser Tatsache und aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes will ich diese Frage offen lassen fr Forscher die sich direkt am Obelisken selbst damit auseinander setzen werden. Vielleicht wird man in Zukunft bei genauerer naturwissenschaftlicher Analyse des Monuments Fakten erhalten die diese und weitere textgebundene Fragen beantworten knnen. In dieser Arbeit mchte ich nur auf die uns vorhandenen Informationen aus dem Text eingehen bzw. auf die, die durch Logik schlssig ermittelt werden knnen. Zur inhaltlichen Bearbeitung des Textes werde ich Seite A Seite D vorziehen, was keine Wertung meinerseits darstellen soll, da die neueste bersetzung diesen Schlssel verwendet hat. Im Folgenden wird die bersetzung von Grayson8 wiedergegeben: 1-18a) [In my accession year (and) in my first regnal year, after] I nobly ascended [the royal throne], I mustered my chariotry (and) extensive troops. I conquered inaccessible fortresses round about. I received a tribute of horses from the land Gilznu. [Because] (5) horses were not (continually) brought in hither to me I [became angry and] marched to the cities Harira (and) Halhalaush which (were under the authority) of the guilty rulers. Those I conquered in the eponymy of Ashurnasirpal. I took out their property, booty, possessions,6 7 8

Sollberger 1974: 231-233. Reade 1975:131-133. Grayson 1976: 254-256.

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(and) herds (and) brought (them) to my city Assur. The great city together with its people I dedicated (10) to Assur, my god (and) my lord, I conquered. Lords [] who [had fled] to the land Subru which []. They put their [full] trust in the might of [their] troops and they seized. 18b-33) By the command of Assur, [] the great lord, my lord, I mustered my chariotry [] (and) troops. I reached the city. [] abandoned the city. Horses, oxen, [] chariotry with he mustered. [I attacked] firecly. I raised the torch (and) [quickly] crossed through the heart of Mount Kashiiari on foot. I marched to those cities. [] at night I surrounded their cities. [] At sunrise I fought with the might of [chariotry] (and) extensive troops. I massacred many. I conquered the cities Amlattu, Saburam, Ruzidak, Bugu, (and) Ustu, rebel cities of the land Dannuna. I burnt (them and) their booty, possessions, property {I brought out}. Epigraph 1-2) Bit-nathi of the city Nineveh: I perform the wine libations (and) sacrifices of the temple of the exalted goddess. Im Textanfang geht es um die Thronbesteigung, um die Einnahme von zahlreichen Festungen und um Tributempfang in Form von Pferden aus dem Land Gilzanu. Weiter geht es mit Feldzgen gegen Harira und Halhalaush wegen dem Nichtnachkommen der Zahlungen. Eine Schlsselstelle des Textes kommt jetzt. Er eroberte die Stdte im Eponymenjahr des Assurnasirpal und brachte die Beute in seine Stadt Assur. Danach prsentierte er alles seinem Gott Assur. Es geht weiter mit Kmpfen gegen Herrscher aus Shupria. Auf Befehl von Assur eroberte er die Stadt. Weiter geht es mit der berquerung des Kashiari - Gebirges und weiterem Vormarsch gegen Stdte. Beendet werden die Feldzge mit der Eroberung der Stdte Amalatu, Shaburam, Ruzidak, Bugu und Ustu, Stdte aus dem Lande Dannuna. ber Ass I. ist bis heute nicht viel bekannt. Es wurde bislang kaum etwas gefunden, was Informationen ber ihn wiedergibt. Erhalten sind beschriftete Ziegelsteine die besagen, dass er am Palast in Assur arbeitete. Zudem wird in einer Hymne von ihm besagt, dass er den Ishtar Tempel in Ninive erneuerte.9 Dies ist aber auch schon alles was wir an historischen Daten ber ihn verfgen. Wir wissen nichts ber seine Kampagnen, was uns einen Vergleich mit dem Text des WO unmglich macht. Dankbarerweise sind in den Annalen von Ass II. viele Informationen enthalten mit denen wir die Beschreibung auf dem Obelisken vergleichen knnen.10 Und tatschlich findet man gewisse Parallelen, wenn man diese beiden Berichte miteinander vergleicht. In den Annalen9 10

Reade 1975: 138. Grayson 1976: 189-254.

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findet man die Pferdelieferung aus Gilzanu im 1. Regierungsjahr wieder. Ebenfalls werden die Feldzge gegen Shupria und Kashiari erwhnt. Zudem wird das Gebude bit-nathi aus der Beischrift des WO auf Ass II. Ziegelsteinen ebenfalls erwhnt. Dies wre nicht weiter verwunderlich, wenn dies nicht die einzigen 2 Erwhnungen dieses Gebudes wren. Sollberger11 bezeichnete diesen Umstand als einen unglaublichen Zufall, der keiner zu sein scheint. Soviel zu den Gemeinsamkeiten zwischen dem Bericht auf dem WO und dem Wissen um Knig Ass II. Seine Annalen sind ein langer Bericht und es ist natrlich nicht zu erwarten, dass alle wichtigen Ereignisse aus den Annalen im WO text ebenfalls enthalten sind. In den Annalen gibt es Kampfszenen in Tumme und Habhu die sehr detailliert dargestellt sind. Diese Szenen knnte man logisch betrachtet auch auf dem WO erwarten, jedoch ist gegenteiliges der Fall. Dies alleine ist jedoch kein Argument. Ein weitreichenderes Indiz hingegen gibt folgendes auf: Der Text des WO endet mit der Eroberung von 5 Stdten, wovon keine einzige in den Annalen erwhnt wird. Bercksichtigt man den Umstand, dass der Text in den Annalen sehr viel Umfangreicher und detaillierter ist so bekommt dieses Indiz eine tragende Kraft.12 W. von Soden legte einen weiteren Vorschlag dar.13 Da sich die Forschung bis dahin lediglich mit der Frage beschftigte ob Ass I. oder II. der Auftraggeber dieses Monumentes war, stellt er fest, dass auch andere Knige dafr in Frage kommen knnten. Durch diesen Vorschlag wre die Fixierung auf einen der beiden Knige behoben. Es seien Schriftzeichen vorhanden, die lteren Ursprungs sind als Ass II. Auf der anderen Seite seien ebenfalls jngere Schriftzeichen als bei Ass I. dargelegt. Er sah eine groe Wahrscheinlichkeit darin den WO Tiglatpilesar II oder Assurabi II zuzuweisen.

III. Was sagen die BilderIst die Problematik des Textes erst einmal verschoben so treffen wir auch schon auf das nchste Problem. Auch aufgrund seiner Friese ist der Weie Obelisk einzigartig in der Vorderasiatischen Kunst. Die Friese geben keine abgetrennten Szenen wieder sondern laufen in bestimmten Mustern weiter. Und genau hier ist die Problematik. Es wurde bislang kein eindeutiger Schlssel gefunden, wie die Friese zu lesen sind. Es gibt Friese die eindeutig in einander bergehen wie z.B. B4, C4.14 In diesen Friesen kann man ein abgetrenntes Pferd wieder zusammensetzen, was die Zugehrigkeit einfach macht. Aus diesen Grnden benutze ich zur ikonographischen Beschreibung der Friese die Darstellung von Unger15 wobei diese in11 12 13 14 15

Sollberger 1974: 233/4. Reade 1975: 138-140. Von Soden 1975:180-184. Siehe Abb 1 + 2. Unger 1932: 32-48.

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einigen Punkten ebenfalls auf Kritik gestoen ist. Da mir selbst jedoch keine bessere Deutung eingefallen ist und mir diese Darstellung am schlssigsten erscheint um die Friese zu beschreiben werde ich ebendiese hier verwenden. Das erste Bild stellen die Friese D1 und A1 dar. Es wird der Feldzug nach Shupria dargestellt, angefangen mit der berschreitung des Kashiari - Gebirges und anschlieend der Eroberung der umzingelten Stadt. Fries B2 steht fr sich alleine und zeigt die Belagerung einer Stadt. C1 zeigt die Eroberung von 2 Stdten. Auf den Text bezogen kann es sich hierbei nur um Harira und Halhalaush handeln. Es erfolgt ein Zeilensprung nach unten (C2) der einen Beutezug in eine Stadt darstellt. Hierbei kann es sich wohl nur um die Stadt Assur, wie im Text erwhnt, handeln. Die Friese sind jetzt von rechts nach links zu lesen, also ist das nchste Bild B2, A2. Hier wird der Lustgarten des Knigs dargestellt wobei zu bemerken ist, dass das Fries B2 sehr schlecht erhalten ist. Zwei nahezu identische Friese werden jetzt zu einem zusammengehrigen Bild vereint in D2 und D3. Trotz Zeilensprung ist eine Zusammengehrigkeit dieser Friese, durch eine sehr hohe bildliche bereinstimmung, anzunehmen. Die nchste Szene ist wieder von links nach rechts zu lesen. A3, B3 und C3 stellen einen Opferzug zu einem Tempel dar. Anders als Unger angenommen hat handelt es sich hierbei nicht um den Tempel enadhi sonder um das bit-nathi. Die folgende Szene umfasst die Friese C4, B4, A4 und D4. Hier wird der Tributempfang des Knigs dargestellt, aufgrund der vielen Pferde wohl der aus Gilzanu. Von D4 gibt es jetzt einen Sprung nach links unten, also zu C5. ber C5, D5, A5 und B5 wird wieder in 4 Friesen ein Bild dargestellt. Es stellt abermals einen Tributempfang dar. Es folgt die Einweihung einer Stadt in B6, A6 und D6. in C6 tritt wieder eine Einzelszene auf in der eine Feldschlacht stattfindet. Der Knig schlgt mit seinem Streitwagen einen Feind auerhalb der Stadt nieder. Die Friese C7, B7, A7 und D7 enthalten 2 Szenen. Zum einen die Einnahme des feindlichen Feldlagers und zum anderen ein Siegesfest im Palast. D8 stellt eine Gazellenjagd dar. In A8 ist vom Fries kaum etwas zu erkennen, lediglich eine Turmspitze. In B8 geht es mit einer Stierjagd weiter um Schlussendlich in C8 in der Wildpferdejagd einen Abschluss zu finden. Da von Ass I. keine ikonographischen Vergleichsmglichkeiten bestehen, muss man Ass II. dieser Prfung unterziehen, da von diesem eine Menge erhalten ist. Aus diesem Blickwinkel fallen einem eine Vielzahl an Unterschieden auf. Um hier nicht in Details zu verfallen werde ich lediglich drei gravierende Unterschiede aufzeigen. Der Kriegswagen des Knigs ist in vielerlei Hinsicht mit der Ikonographie von Ass II. nicht bereinstimmend. Der am schnellsten erfassbare Unterschied ist wohl der, dass der Knig auf dem Weien Obelisken stets mit nur einem Begleiter dargestellt ist. Der Begleiter lenkt dabei den kniglichen 7

Streitwagen.16 Bei Ass II. bemerken wir, dass dieser stets in Begleitung zweier Untergebener dargestellt ist. Der zweite Untergebene ist dafr zustndig den Schild fr den Knig zu halten. In der Ikonographie des WO wird der Knig auf einem Stuhl mit Rckenlehne dargestellt. Dies ist zugleich der zweite Unterschied, den ich aufzeigen will. Ass II. wird in seiner Darstellungsweise stets auf einem einfachen Hocker abgebildet.17 Der letzte Unterschied auf den ich mich konzentrieren will ist die Kopfbedeckung des Knigs bzw. seiner Beamten. Der Knig wird auf dem WO mit einer fezfrmigen Tiara dargestellt. Seine Beamten tragen ebenfalls einen Fez. Diesen Umstand kennen wir lediglich aus der Zeit von Kar-Tukulti_Ninurta, also aus dem 13 Jhd.v.Chr.18 Bei Ass II. wre es nicht denkbar, dass seine Beamten einen hnlichen Fez bzw. berhaupt einen tragen. Diese Unterschiede in der Ikonographie machen die Zuweisung zu Ass II. schwierig und nur unter bestimmten Umstnden mglich. H. Pittman19 beschftigte sich ausfhrlicher mit der Frage wie die Bilder auf dem Obelisken zu lesen sind. Dabei hielt sie Ungers Vorschlag der Lesung des Bildprogramms durchaus fr plausibel. Das Problem bei der ganzen Sache, also bei Ungers Vorschlag nach dem ich ebenfalls das Bildprogramm beschrieben habe, ist jedoch der, dass der Betrachter um das Monument herumtanzen msste, auch mit Richtungsnderungen die recht seltsam wirken. Es ist unschwer zu erkennen, dass das Bildprogramm des Obelisken nicht fr die gegebene Flche konzipiert war. Dafr sprechen die zahlreichen bergriffe von Szenen auf den nchsten Fries. Aufgrund dieser Annahmen schlug Pittman vor, dass die Friese ein Bildprogramm darstellen sollen, welches in einem Thronsaal des Herrschers wieder zu finden war. Der Sinn dessen sollte es sein, dem Volk das Bildprogramm im Thronsaal, was fr sie nicht erreichbar war, nher zu bringen. Durch das Weiterdenken dieser Ideen kam sie letztlich zum Vorschlag, es knnte sich um den Thronsaal des Tiglath pileser I (1114-1073 v. Chr.) handeln. Jede dieser erwhnten Argumentationen hat seine Logik und es bleibt schwierig eine von ihnen als wahr anzuerkennen, da keine davon gengend Beweise aufweist.

IV. ZusammenfassungIn dieser Arbeit haben wir den Weien Obelisken als ein auergewhnliches Kunstwerk in der Vorderasiatischen Archologie kennen gelernt. Sowohl der Text als auch die Friese werfen weiterhin ungeklrte Fragen auf. Der Inhalt des Textes gibt durchaus starke16 17 18 19

Reade 1975: 144-146. Moortgart 1967: 128. Moortgart 1967: 128.u. Reade 1975: 145. Pittman 1997: 347-350.

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Argumente fr die Datierung in die Zeit Ass II. So kennen wir den Tempel bit-nathi bislang nur aus dieser Zeitspanne. Gleichzeitig weit der Text Argumente gegen diese Datierung auf. Durch den Vergleich mit seinen Annalen bleiben einige Unterschiede dieser beiden Texte ungeklrt. Auch bleibt weiterhin ungeklrt ob Seite A, Seite D vorangeht oder es andersrum der Fall ist. Auch im Bildprogramm des Obelisken bleiben mehr Fragen offen als geklrt werden knnen. So ist das Lesen des Bildprogrammes nicht ganz schlssig. Ungers Vorschlag hat einiges fr sich doch bleibt das kreisen um den Obelisken mit Richtungsnderungen weiterhin als Lsung skurril. Pittmans Vorschlag von der Mitte nach auen um den Innenraum eines Thronsaales sich vorstellen zu knnen hat einiges fr sich, den Beweis fr ihre Theorie bleibt sie allerdings schuldig. Was die Ikonographie angeht so sprechen die Bilder eher gegen eine Datierung des Obelisken in die Zeit von Ass II. Die Anzahl der Abweichungen von der Ikonographie diese Knigs ist gro. Von Sodens Vorschlag sich nicht auf die beiden Assurnasirpals festlegen zu mssen sondern einen Knig dazwischen in betracht zu ziehen klingt verlockend. Allerdings bleibt auch dieser seines Beweises schuldig. Abschlieend bleibt zu sagen, dass die Datierung des Monumentes in die Zeit Ass II. durchaus mglich bleibt. Wenn, dann muss es ein sehr frhes Werk gewesen sein. Auch die weiteren Vorschlge bleiben im Rennen doch obwohl es fr diese Vorschlge deutlich weniger Gegenargumente gibt als bei Ass II., so gibt es auch deutlich weniger dafr. Es bleibt abzuwarten ob zuknftige Untersuchungen am Objekt selbst nicht bessere Ergebnisse liefern werden.

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V. Anhang

Seite A Zeichnung von C.D. Hodder 195310

Seite B

Seite C Zeichnung von C.D. Hodder 1953.

Seite D

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VI. LiteraturlisteUnger, H.J. 1932. Der Obelisk des Knigs Assurnasirpal I, MAOG 6. Sollberger, E. 1974. The White Obelisk, Iraq 36, 231-238. Reade,J.E. 1975. Assurnasirpal I and the White Obelisk, Iraq 37, 129-150. Pittman, H. 1997. Unwinding the White Obelisk, Assyrien im Wandel der Zeiten, 347-350. Brker-Klhn, J. 1982. Altvorderasiatische Bildstelen und vergleichbare Felsreliefs ,179-180. Von Soden, W. 1975. Zur Datierung des Weissen Obelisken, ZA 64, 180-191. Moortgart, A. 1967. Die Kunst des Alten Mesopotamien, 126-128. Grayson, A.K. 1976. Assyrian royal inscriptions/2, Wiesbaden, 189-256.

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