Senti - Impulse für die Romwallfahrt - romepage.info · „Ich bin der Ich-bin-da“ Immer wieder...

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Senti! Hinzuhören, genau hinzusehen, zu spüren und zu fühlen, seid ihr in dieser Impulsrei- he aufgerufen. „Senti!“, das ist Italienisch und bedeutet genau das: Höre, sehe, fühle, schmecke – mit all deinen Sinnen!“ Im Trubel der Stadt ist das nicht immer so einfach – aber Gottes Botschaft ist genau hier spürbar. Dazu sollen euch diese Impulse helfen. von Christina Reich In einer der vielen kleinen, ruhigen Kirchen in Rom: „Ich bin der Ich-bin-da“ ................................................................................................................ Seite 2-3 In einer Verschnaufpause: „Er gibt den Müden Kraft“ ............................................................................................................ Seite 4-5 Während dem in der Schlange Stehen: „Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten“ .................................. Seite 6-7 Im Pantheon: „Es öffnete sich der Himmel“ ...................................................................................................... Seite 8-9 Auf einem belebten Platz: „Einem jedem teilt er seine besondere Gabe zu“ ......................................................... Seite 10-11 An einem Brunnen mit fließendem Wasser: „Das lebendige Wasser, das ich schenke, wird in dir zur sprudelnden Quelle .. Seite 12-13 Beim Genießen: „Herr, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde!“ .......................................... Seite 14-15

Transcript of Senti - Impulse für die Romwallfahrt - romepage.info · „Ich bin der Ich-bin-da“ Immer wieder...

Senti! Hinzuhören, genau hinzusehen, zu spüren und zu fühlen, seid ihr in dieser Impulsrei-

he aufgerufen. „Senti!“, das ist Italienisch und bedeutet genau das: Höre, sehe, fühle,

schmecke – mit all deinen Sinnen!“ Im Trubel der Stadt ist das nicht immer so einfach

– aber Gottes Botschaft ist genau hier spürbar. Dazu sollen euch diese Impulse helfen.

von Christina Reich

In einer der vielen kleinen, ruhigen Kirchen in Rom:

„Ich bin der Ich-bin-da“ ................................................................................................................ Seite 2-3

In einer Verschnaufpause:

„Er gibt den Müden Kraft“ ............................................................................................................ Seite 4-5

Während dem in der Schlange Stehen:

„Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten“ .................................. Seite 6-7

Im Pantheon:

„Es öffnete sich der Himmel“ ...................................................................................................... Seite 8-9

Auf einem belebten Platz:

„Einem jedem teilt er seine besondere Gabe zu“ ......................................................... Seite 10-11

An einem Brunnen mit fließendem Wasser:

„Das lebendige Wasser, das ich schenke, wird in dir zur sprudelnden Quelle .. Seite 12-13

Beim Genießen:

„Herr, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde!“ .......................................... Seite 14-15

In einer der vielen kleinen, ruhigen Kirchen in Rom: „Ich bin der Ich-bin-da“

Immer wieder entdeckt man in Rom in einer Ecke eine kleine Kirche, die mitten im Trubel der Stadt einen Ort der Stille und der Abkühlung schenkt. In eine dieser Kir-chen passt dieser Impuls.

Gedanken zur SituationEin paar Treppenstufen, eine Tür, nicht mehr trennt uns von dem Trubel, der draußen in der

Stadt herrscht. Menschen, die hier leben, Menschen, die auf Besuch in dieser Stadt sind,

Menschen, die nach Gott suchen, Menschen mit unterschiedlichen Sehnsüchten sind dort

unterwegs.

Und mitten in dieser Stadt steht hier diese Kirche, hier und zwei Straßen weiter und an

der nächsten Ecke ebenfalls. Überall bieten sie einen solchen Ort der Stille, einen Ort der

Abkühlung, einen Ort, der dazu einlädt, innezuhalten und auf Gott zu hören. Senti!

Schriftlesung: Exodus 3,7 b-15Gott spricht zu Mose im brennenden Dornbusch:

Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen, und ihre laute Klage über ihre

Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid. Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der

Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in

ein Land, in dem Milch und Honig fließen, […]. Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao.

Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus! Mose antwortete Gott: Wer bin ich,

dass ich zum Pharao gehen und die Israeliten aus Ägypten herausführen könnte? Gott

aber sagte: Ich bin mit dir; ich habe dich gesandt, und als Zeichen dafür soll dir dienen:

Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr Gott an diesem Berg ver-

ehren. Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen

sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie

heißt er? Was soll ich ihnen darauf sagen? Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der „Ich-

bin-da“. Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der „Ich-bin-da“ hat mich zu

euch gesandt. Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Jahwe, der Gott eurer

Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt.

Das ist mein Name für immer, und so wird man mich nennen in allen Generationen.

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Impuls Mose versteht wahrscheinlich nicht ganz, wie ihm geschieht. Gott zeigt sich ihm in einem

Moment, in dem er keinesfalls damit rechnet. Dann wird er auch noch in eine beinahe

unmögliche Situation geschickt: Er soll zum Pharao und um die Freilassung der Israeliten

bitten.

Und in dieser Situation offenbart er sich als der „Ich-bin-da“! Was ist das für ein Verspre-

chen! Gott begleitet uns überall hin, er ist bei uns in jedem Moment unseres Lebens.

Hier in Rom werden wir quasi an jeder Ecke daran erinnert, hier gibt es überall große und

kleine Kirchen, die an Gottes Da-Sein in der Welt erinnern. Aber er ist eben nicht nur in den

Kirchen, sondern überall. Er ist der „Ich-bin-da“.

Impulsfragen In welchen Situationen spürst du Gottes „Da-Sein“?

Wenn du gefragt wirst, wer Gott ist und wie er heißt: Was antwortest du?

Hast du eine Ahnung, in welche Situation dich Gott sendet? Gibt es jemanden, den du in

die Freiheit führen kannst?

SegensbitteGott,

du rufst uns heraus aus unserem Alltag,

du schickst uns in Situationen, die unangenehm sein können,

du führst uns in die Freiheit.

Und wo immer wir auch sind,

bist du da.

Segne und begleite uns auf diesem Weg,

+ Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

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In einer Verschnaufpause: „Er gibt den Müden Kraft“

Wenn ihr erschöpft seid, sucht euch ein ruhiges Plätzchen, vielleicht im Schatten eines Baumes, in einem Park und nehmt euch dort die Zeit für diesen Impuls.

Gedanken zur Situation: Eine vielleicht neue Stadt für euch, viel zu Fuß unterwegs sein, die Hitze des Tages, viele

Eindrücke, … All das ist zwar schön, kann aber auch ermüden. Es zehrt an unseren Kräften

und wir fühlen uns schlapp und erschöpft.

Deshalb: Gönnen wir uns diesen Moment der Ruhe und hören, was Gott uns in diesen

Moment hinein sagt. Senti!

Schriftlesung: Jesaja 40,28-40Weißt du es nicht, hörst du es nicht? Der Herr ist ein ewiger Gott, der die weite Erde

erschuf. Er wird nicht müde und matt, unergründlich ist seine Einsicht. Er gibt dem Müden

Kraft, dem Kraftlosen verleiht er große Stärke. Die Jungen werden müde und matt, junge

Männer stolpern und stürzen. Die aber, die dem Herrn vertrauen, schöpfen neue Kraft, sie

bekommen Flügel wie Adler. Sie laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden

nicht matt. Wisst ihr es nicht, hört ihr es nicht, war es euch nicht von Anfang an bekannt?

Habt ihr es nicht immer wieder erfahren seit der Grundlegung der Erde?

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Impuls Gott selber wird also nicht müde. Er ist der ewige Gott, der ewige Kraft hat.

Diese Kraft behält er nicht für sich: er hat die Erde erschaffen, hat damit den Grundstein

gelegt. Er gibt den Müden Kraft, er verleiht allen Kraftlosen wieder Stärke. Das geht soweit,

dass diejenigen, die vorher kraftlos und erschöpft waren, Flügel wie Adler bekommen. Sie

werden frei! Frei von dem, was sie in die Tiefe zieht, was ihnen die Kraft raubt, sie können

sich mit diesen Adlerschwingen emporschwingen über all das, was an den Kräften zerrt.

Und wir werden direkt gefragt: Wisst ihr das nicht? Habt ihr das nicht immer wieder in

eurem Leben erfahren?

Impulsfragen Kennst du solche Situationen aus deinem Leben: Du meinst, du bist am Ende, es geht

nichts mehr – und plötzlich geht es doch? Wer oder was hat dir dabei geholfen?

Was brauchst du jetzt gerade, um wieder zu Kräften zu kommen?

Wie kannst du dir jetzt etwas Gutes tun?

SegensbitteEwiger Gott,

du bist der, der immer für uns da ist.

Du bist der, der uns das gibt, wonach wir uns sehnen.

Segne uns mit Flügeln wie Adler,

damit wir frei werden und andere befreien können,

+ Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

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Warten müsst ihr diese Woche sicherlich immer wieder – das Warten als eine Grunddi-mension christlicher Existenz ist Inhalt dieses Impulses.

Während dem in der Schlange Stehen: „Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten“

Gedanken zur SituationWarten gehört in Rom zum alltäglichen Leben: Warten auf die Metro oder den Bus, an

der Schlange zu den Vatikanischen Museen, für die Kuppel des Petersdoms oder auf die

bestellte Pizza. Warten gehört aber auch zu unserem Christ Sein ganz grundlegend dazu:

Wir warten auf das Wiederkommen Jesu. Den ersten Christen war das noch sehr bewusst,

hören wir, was Jesus uns dazu zu sagen hat. Senti!

Schriftlesung: Lukas 12,35-40Legt euren Gürtel nicht ab und lasst eure Lampen brennen! Seid wie Menschen, die auf

die Rückkehr ihres Herrn warten, der auf einer Hochzeit ist, und die ihm öffnen, sobald er

kommt und anklopft. Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt! Amen,

ich sage euch: Er wird sich gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe

nach bedienen. Und kommt er erst in der zweiten oder dritten Nachtwache und findet sie

wach - selig sind sie. Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, in welcher Stunde der

Dieb kommt, so würde er verhindern, dass man in sein Haus einbricht. Haltet auch ihr euch

bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.

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ImpulsWarten auf den Menschensohn, warten, bis er wiederkommt, bis er uns an den Tisch lädt

und der Reihe nach bedient. Wir Christen heute leben sicher nicht mehr mit einer solchen

Naherwartung, wie es die Christen der ersten Stunde getan haben. Wir leben in einer ande-

ren Zeit an einem ganz anderen Ort – und dennoch gilt diese Mahnung Jesu auch uns und

unserem Schaffenswahn.

Wir müssen nicht in der Gegenwart alles erfüllen, wir warten auf eine Zeit der Erfüllung!

Wir müssen nicht alles selber schaffen, wir warten auf einen, der uns dabei unter die Arme

greift und unterstützt! Wir können gar nicht alle Probleme dieser Welt lösen, wir warten auf

einen, der uns dabei hilft!

Warten heißt deshalb nicht untätig sein oder gar einzuschlafen. Wir sollen den Gürtel an-

behalten, die Lampen brennen lassen. Wir sollen wach sein in der Welt, in unserem Leben!

ImpulsfragenWie gehst du mit Situationen des Wartens um?

Kannst du Warten aushalten oder sinnvoll gestalten?

Kannst du Verantwortung an Gott abgeben? Was hilft dir dabei?

SegensbitteGuter Gott,

du trägst unsere Welt und alles, was in ihr geschieht,

du kennst und erfüllst unsere Hoffnungen,

auf deine Vollendung vertrauen wir.

Segne uns mit wachen Sinnen,

damit wir erkennen,

wo wir gebraucht werden und wo wir auf dein Wirken vertrauen müssen,

+ Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

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Gedanken zur SituationDas Pantheon ist eines der ältesten Gebäude in Rom und gleichzeitig so gut erhalten.

Schon immer war es ein Ort des Gebetes: zunächst für die vielen Götter der römische Reli-

gionen, dann als christliche Kirche, in der zu unserem Herrn und Gott gebetet wird.

Jeder, der diese Kirche betritt wirft einen Blick nach oben – denn dort ist der beeindru-

ckendste Teil dieser Architektur zu sehen: das Loch in der Kuppel. Und dieses Loch in der

Kuppel der Kirche gibt den Blick frei: in den Himmel. Dieser freie Blick in den Himmel erin-

nert an mehrere biblische Erzählungen, ganz besonders aber an die folgende. Senti!

Schriftlesung: Markus 1,9-11In jenen Tagen kam Jesus aus Nazaret in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan

taufen. Und als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel sich öffnete und der Geist

wie eine Taube auf ihn herabkam. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein

geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.

Impuls Als Jesus sich von Johannes taufen lässt, öffnet sich der Himmel. Er bricht auf und gibt sein

größtes Geheimnis preis, indem Gottes Stimme zu Jesus spricht: „Du bist mein geliebter

Sohn!“

Jedem einzelnen Christen hat Gott dies in der Taufe zugesagt: Du bist mein geliebter Sohn,

du bist meine geliebte Tochter! Du bist gewollt und geliebt! Ich brauche dich in dieser

Welt!

An die eigene Taufe können sich vermutlich die wenigsten von uns noch erinnern. Sicher

gibt es dafür aber andere Situationen in deinem Leben, in denen du das Gefühl hattest,

plötzlich öffnet sich der Himmel und gibt dir dieses Geheimnis preis: Du bist ein geliebtes

Kind Gottes, er ist bei dir, er begleitet dich in deinem Leben.

Im Pantheon: „Es öffnete sich der Himmel!“ Im Pantheon ist es nie ganz ruhig, immer sind dort viele Menschen mit Kamera und besuchen dieses antike Gebäude. Darüber vergisst man manchmal beinahe, dass es sich um eine Kirche handelt. Eine Kirche mit offenem Blick in den Himmel. Das gibt im folgenden Impuls zu denken.

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Impulsfragen Welche Situationen, in denen sich der Himmel für dich geöffnet hat, gibt es in deinem

Leben?

Kannst du Gottes „Ich liebe dich“ annehmen? Kannst du dich selbst liebend annehmen?

Was bedeutet es für dich, von Gott geliebt zu werden?

SegensbitteGuter Gott,

du öffnest den Himmel für uns

du öffnest den Himmel in uns

du ermöglichst uns für andere den Himmel zu öffnen.

Segne und begleite uns dafür,

+Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

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Gedanken zur SituationEine Piazza, ein öffentlicher Ort, an dem sich verschiedenste Menschen aus der ganzen

Welt treffen: Straßenkünstler zeigen ihr Können, schicke Römerinnen machen eine Bella

Figura, Besucher freuen sich an einem feinen Gelato und halten mit der Kamera den Mo-

ment für zu Hause fest. Und wir sind mittendrin.

Wir stehen inmitten dieser Menschen, über die wir nichts wissen, deren Lebensweg jetzt,

an dieser einen Stelle, unseren Lebensweg kreuzt. Menschen, die Gott ins Leben gerufen

hat und die er nicht unterschiedlicher hätte schaffen können. Senti!

Schriftlesung: 1Kor 12,1-11Auch über die Gaben des Geistes möchte ich euch nicht in Unkenntnis lassen, meine

Brüder. Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. Es gibt verschiedene

Dienste, aber nur den einen Herrn. Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den

einen Gott: Er bewirkt alles in allen. Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes ge-

schenkt, damit sie anderen nützt. Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt, Weisheit

mitzuteilen, dem andern durch den gleichen Geist die Gabe, Erkenntnis zu vermitteln, dem

dritten im gleichen Geist Glaubenskraft, einem andern - immer in dem einen Geist - die

Gabe, Krankheiten zu heilen, einem andern Wunderkräfte, einem andern prophetisches

Reden, einem andern die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden, wieder einem andern

verschiedene Arten von Zungenrede, einem andern schließlich die Gabe, sie zu deuten.

Das alles bewirkt ein und derselbe Geist; einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie

er will.

Auf einem belebten Platz: „Einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu“ In Rom gibt es schöne Plätze, auf denen immer etwas los ist und viele Menschen unterwegs sind. Einen anderen Blick auf dieses bunte Treiben einer Piazza wirft dieser Impuls.

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Impuls Verschiedene Gnadengaben hat Gott

jedem dieser Menschen gegeben,

jedem eine eigene Fähigkeit. Schauen

wir auf unsere Gruppe wird das schon

deutlich, erweitern wir den Blick auf die

ganze Piazza wird es unüberschaubar.

Jede einzelne dieser Personen ist ein Gedanke Gottes, ist eine Idee, die er umgesetzt hat.

Jedem einzelnen dieser Menschen hat er seine ganz eigenen Fähigkeiten und Gaben mit-

gegeben. Wie unendlich einfallsreich Gott doch ist!

Auch jedem von uns hat er solche Gaben gegeben, Gaben, die immer auch Aufgaben sind:

Jedem wird die Offenbarung des Geiste geschenkt, damit sie anderen nützt. Nicht dass wir

sie für uns selbst behalten, nur unseren eigenen Vorteil daraus genießen – sondern dass

wir unsere Gaben einsetzen, andere damit unterstützen, dass wir Gutes tun in der Welt.

ImpulsfragenWie blickst du auf fremde Menschen, denen du begegnest? Nimmst du sie als Geschöpfe,

mehr noch: Ebenbilder Gottes wahr?

Was sind deine Gaben, was kannst du besonders gut?

Wie kannst du diese Gaben für andere einsetzen? Wie kannst du hier auf unserer Romwall-

fahrt deine Gaben einbringen?

Segensbitte Gott, Schöpfer und Vater aller Menschen,

du schenkst uns Menschen in unzählig verschiedenen Personen unsere Gaben.

Segne uns mit dem Bewusstsein, diese Gaben anzunehmen, zu fördern und einzusetzen,

damit wir Gutes tun,

+Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

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Gedanken zur SituationAn vielen Ecken und auf vielen Plätzen hier in Rom finden wir solche kleinen Brunnen. Sie

spenden frisches, kühles Trinkwasser – rund um die Uhr und scheinbar ohne Ende. Jetzt

in der Hitze des römisches Augustes wird deutlich, wie wertvoll Wasser ist: es erfrischt, es

reinigt, es belebt und lässt uns wieder munter werden.

Als Jesus bei vermutlich ähnlichen Temperaturen einer Frau am Brunnen begegnet, spricht

er mit ihr über das Wasser – und über den Glauben. Hören wir, was das miteinander zu tun

hat. Senti!

Schriftlesung: Johannes 4,5-15 (in Auszügen)Jesus kam zu einem Ort in Samarien, der Sychar hieß. Dort

befand sich der Jakobsbrunnen. Er war müde von der

Reise und setzte sich daher an den Brunnen; es war um die

sechste Stunde. Da kam eine samaritische Frau, um Wasser

zu schöpfen. Jesus sagte zu ihr: Gib mir zu trinken! Sie sagte

zu ihm: Wie kannst du als Jude mich, eine Samariterin, um

Wasser bitten? Jesus antwortete ihr: Wenn du wüsstest,

worin die Gabe Gottes besteht und wer es ist, der zu dir

sagt: Gib mir zu trinken!, dann hättest du ihn gebeten, und

er hätte dir lebendiges Wasser gegeben. Sie sagte zu ihm:

Herr, du hast kein Schöpfgefäß, und der Brunnen ist tief;

woher hast du also das lebendige Wasser? Jesus antwor-

tete ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst

bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm

geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr

wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden

Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt.

An einem Brunnen mit fließendem Wasser: „Das lebendige Wasser, das ich schenke, wird in dir zur sprudelnden Quelle werden!“Die vielen Brunnen in Rom, die frisches Trinkwasser spenden sind eine willkommene Erfrischung in der Hitze des römischen Augustes – und im folgenden Impuls auch ein Bild für unseren Glauben.

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Impuls Wir kennen Durst: ganz einfach nach Wasser, aber auch nach Abenteuer, nach Liebe, nach

Sicherheit, nach einem erfüllten Leben. Der Durst, die Sehnsucht nach einem Mehr in mei-

nem Leben ist menschlich, typisch menschlich.

Jesus verspricht dieser Frau am Jakobsbrunnen ein lebendiges Wasser, das eben nicht nur

den einfachen Durst nach etwas zu trinken, sondern auch den großen Durst nach Leben

stillen kann. Dieses lebendige Wasser, das Jesus verschenkt, braucht kein Schöpfgefäß, es

ist nicht an einem bestimmten Brunnen zu finden – sondern in der Begegnung mit Jesus,

in der Begegnung mit Gott selber.

Es gibt diese Momente in unserem Leben, einzelne Begegnungen und Erfahrungen, in

denen wir das Gefühl geschenkt bekommen, von diesem lebendigen Wasser kosten zu

dürfen. Das sind die Momente, in denen ich erfahren kann, dass ich ganz von Gott geliebt

und daher frei bin.

Impulsfragen Wonach habe ich Durst? Wonach sehnt sich meine Seele?

Was sind für mich Orte und Menschen, die sprudelnde Quellen für den Glauben sind? Wo

kannst du auftanken und dich erfrischen?

Wie kann ich eine sprudelnde Quelle für andere sein? Wo kann ich ein Zeugnis geben für

meinen Glauben?

SegensbitteGott des ewigen Lebens,

Du kennst unsere Sehnsüchte und stillst unseren Durst nach Leben.

Führe uns immer wieder zu Menschen und Orten, an denen dein lebendiges Wasser fließt.

Und segne uns, damit wir für andere zu einer sprudelnden Quelle werden,

+Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

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Anlass für diesen Impuls gibt es in Rom genug: Genießen könnt ihr ein gutes Eis, einen feinen Cappuccino, den Blick über die herrliche Stadt, dass ihr die Füße in erfri-schendes kaltes Wasser halten könnt, die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut und vieles vieles mehr. Gott zu loben und ihm zu danken, dazu gibt der folgende Impuls Gelegenheit.

Gedanken zur Situation: Zu genießen gibt es hier in Rom vieles: Lasst euch ein leckeres Eis auf der Zunge zergehen,

genießt den Geruch und den Geschmack eines intensiven Caffès, der noch einige Minuten

als Geschmack erhalten bleibt, fühlt das kühle Nass, wenn ihr die Füße in frisches kaltes

Wasser halten könnt, schließt die Augen und genießt die warme Luft und das helle Licht,

das die Sonne uns entgegenstrahlt …

Es scheint als ob ständig ein Geschenk auf uns wartet. Da können wir doch gar nicht an-

ders als den Schöpfer, dem wir das alles zu verdanken haben, zu loben und ihm staunend

danken. Senti!

Schriftlesung: Psalm 8Herr, unser Herrscher, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde;

über den Himmel breitest du deine Hoheit aus. Aus dem Mund der Kinder und Säuglinge

schaffst du dir Lob, deinen Gegnern zum Trotz; deine Feinde und Widersacher müssen

verstummen.

Seh‘ ich den Himmel, das Werk deiner Finger, Mond und Sterne, die du befestigt:

Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner an-

nimmst? Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, hast ihn mit Herrlichkeit und

Ehre gekrönt. Du hast ihn als Herrscher eingesetzt über das Werk deiner Hände, hast ihm

alles zu Füßen gelegt: All die Schafe, Ziegen und Rinder und auch die wilden Tiere,

die Vögel des Himmels und die Fische im Meer, alles, was auf den Pfaden der Meere dahin

zieht.

Herr, unser Herrscher, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde!

Beim Genießen: „Herr, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde!“

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Impuls Immer wieder gibt es in unserem Leben Situationen, in denen wir das Leben lieben, in

denen uns nichts anderes bleibt, als Gott zu loben und zu danken. Davon handelt dieser

Psalm. Freilich gibt es auch andere Zeiten, in denen uns dieses Lob schwerfällt, in denen

wir vielleicht nicht mehr danken können, sondern nur noch bittend oder auch klagend vor

Gott kommen. Zu hoffen bleibt, dass diese Zeit in Rom eine Zeit der Freude, der Dankbar-

keit und des Lobes an Gott ist:

Seh ich den blauen Himmel, die unendliche Weite des Meeres,

spür ich das kühlende Wasser, die liebende Umarmung eines Freundes,

schmecke und rieche ich den Duft des frisch gemahlenen Caffès, der Pizzabäckerei,

höre ich die Klänge der Straßenmusiker, den Klang der Glocken,

spüre ich die Geborgenheit in der großen Weltkirche, die sich hier in Rom versammelt,

Herr, unser Herrscher, wie gewaltig ist dein Name auf der ganzen Erde!

Impulsfragen Welche tollen Erlebnisse und Entdeckungen hast du hier in Rom schon gemacht? Wen oder

was gibt es aber auch „zu Hause“, für das du dankbar sein kannst?

Wie kannst du Gott dafür danken und ihn loben?

SegensbitteGewaltiger Gott,

du schenkst uns dieses Leben mit all seinen wunderbaren Geschenken.

Hilf uns, dass wir diese Gaben dankbar annehmen und gut damit umgehen.

Höre du uns, auch wenn uns die Worte fehlen, dir für dieses Leben zu danken.

Segne uns und lass uns zum Segen werden für andere Menschen,

+ Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

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Impulse für die Ministrantenwallfahrt nach Rom im August 2014Bild- und Textrechte liegen bei der Fachstelle Ministranten und Ministrantinnen. Kontakt: Fachstelle Ministranten und Ministrantinnen Antoniusstraße 373249 Wernau [email protected]

Fachstelle Ministranten und MinistrantinnenDiözese Rottenburg-Stuttgart