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Serum-Indizes:Die Reduzierung klinischer Fehler in der LabormedizinWir schaffen Klarheit
2 Serum-Indizes: Die Reduzierung klinischer Fehler in der Labormedizin
Serum-Indizes:Die Reduzierung klinischer Fehler in der Labormedizin
Wir schaffen Klarheit
LabortestsknnendurchInterferenzendogenerundexogenerBestandteilederProbenmatrixgestrtwerden.EineautomatisierteundobjektiveBestimmungderStrsubstanzenweistimVergleichzueinersubjektiven,visuellenInterpretationerheblicheVorteileinBezugaufEffizienzundEffektivittderArbeitsprozesseauf.
Herzlich bedanken mchten wir uns bei den folgenden Personen fr ihre Beitrge und ihre Untersttzung:Prof. L. Thomas, E. Gainska, C.A. Mitchell, Q. May
Inhalt
Vorwort 3Einleitung 4EndogeneInterferenzeninLabortests 6InterferenzdurchHmolyse 7MechanismenderHmolyseinterferenz 7InterferenzdurchIkterus 10MechanismenderBilirubin-Interferenz 10InterferenzdurchLipmie 12MechanismenderLipmie-Interferenz 12EndogeneInterferenzeninImmunoassays 15IdentifizierungklinischerFehler 15Serum-Indizes 17WieprzisesindSerum-Indizes? 17Serum-IndizesMessungmitdemcobas c501Analysensystem 18DieVorteileautomatisierterSerum-Indizes 20StudienzurverbessertenErgebnisqualitt 21Zusammenfassung 22Literaturverzeichnis 23
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Vorwort
DasklinischeLaborversuchtstetsdenwahrenWerteinerKonzentrationoderAktivittzubestimmen.DieErgebnissewerdenjedochhufigdurchStrfaktorenwieHmoglobin,BilirubinundLipmiebeeinflusst,wobeisichdiePrsenzdieserSubstanzenmitunterdurchFrbungoderTrbungderProbeerkennenlsst.Esistschwierig,dieWirkungvonHmolyse,Trbung(Lipmie)undHyperbilirubinmievorherzusagen,dajedeProbeerstunmittel-barnachderZentrifugationeinerSichtprfungunterzogenwird.Diepoten-tiellstrendenEigenschaftenmssendannindasLaborjournaleingetragenwerden.
BeiHmoglobinkonzentrationenoberhalbvon300mg/l(18,8mmol/l)istdieHmolysemitdembloenAugedurchdieRotfrbungdesPlasmaserkenn-bar.HmolysierteProbensindinderLaborpraxiseinhufigauftretendesProblem;sieweiseneinePrvalenzvonbiszu3,3%aufundsindurschlichfrfast60%derzurckgewiesenenProbenverantwortlich.
LipmiewirdalsTrbungderSerumprobedefiniert,dieschonmitbloemAugezuerkennenist.DasistnormalerweisebereitsabTriglycerid-Konzentra-tionenvonber300mg/dl(3,4mmol/l)mglich.
DievisuellePrfungundDetektionaufHyperbilirubinmieisthufigkeinausreichendesMittel.AufgrundderhohenoptischenDichte(Absorption)desBilirubinsimBereichvon340bis500nmkannsichderLinearittsbereichdesVerfahrensalseinschrnkenderFaktorfrspektrophotometrischeAnalysenindiesenWellenlngenerweisen.
VondensichtbarenInterferenzenbeeintrchtigtdieHmolyseamhufigstendiewichtigstenzwanzigTestsderklinischenChemie(darunterbedeutendeTestswieKreatinin,Triglyceride,Glucose,Cholesterin,Phosphor,Harnsure,Eisen,GesamtproteinundBilirubin),gefolgtvonHyperbilirubinmieundLipmie.Enzymtestssinddavonkaumbetroffen.
MitdensogenanntenSerum-IndizesderautomatisiertenBestimmungpotentiellerInterferenzendurchHmolyse,HyperbilirubinmieundTrbung(Lipmie)hatRocheeinInstrumentgeschaffen,welches
beidenMitarbeiternprofessionellerLaboratorieneinBewusstseinfrsolcheInterferenzenschafft;
dabeihilft,dieallgemeineProbenqualittzuverbessernund dieAnzahlfalscherTestergebnisseminimiert.
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MitdenAnalysensystemenderReihecobasT6000istesgelungen,dieHandhabungderSerum-Indizesweiterzuverbessern,sodassdiePlausibili-sierungderErgebnisseunddieIdentifikationbetroffenerProbenvereinfachtwurde.DamitistderBearbeitungsprozesskrzerundsicherergeworden.
Prof. Lothar Thomas, Frankfurt
Einleitung
EinLaborfehlerlsstsichdefinierenalsjedetatschlichoderpotentiellnegativeAuswirkungaufdasPatientenmanagement.
DiemedizinischeValidierungderLaborprozessehateinenwesentlichenEin-flussaufdenklinischenEntscheidungsprozess.DiehoheErgebnisqualittderLabormedizinwirdvonBehrdenundZertifizierungsverfahrensichergestellt.
AlleLaborenutzenstatistischeQualittskontrollverfahrenzurVerbesserungderAnalysenqualitt.DennochliegendieklinischenLaborqualittsstandardsundFehlererkennungsratenimmernochunterdenRatenderindustriellenQualittsstandards.
ZahlreicheStudien(1,2,3)habengezeigt,dassdieMehrheitderLaborfehlerinderPr-undPostanalytikvorkommt.Nur1332%derFehlertreteninderanalytischenPhaseauf.
LapworthundTeal(4)berichtenvoneinerinderLiteraturbeschriebenengesamtenFehlerratevon0,3%;aufgrunddesStudien-Designsknntesieaberauchhherliegen.Kalra(5)fhrtbelegteFehlerratenvon0,19,3%an.FehlerhafteErgebnisse,diegutzuanderenklinischenDatenpassen,gehendabeiinvieleStudienberFehlererkennungsratenberhauptnichtein.
Bonini(6)etalstelltenFehlerratenvon0,6%beistationrund0,04%beiam-bulantbehandeltenPatientenfest.
Chamber(7)berichtetbereineFehlerratevon0,3%inGrolaboren,frhereStudienvonMcSwineyundWoodrow(8)sahenhiereineFehlerratevon2,3%.
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GoldschmidtundLent(9)stelltenfest,dass12,5%derLaborfehlerurschlichzufalschenmedizinischenEntscheidungenfhrten,dass75%derfehler-haftenErgebnissesichinnerhalbdesReferenzbereichsbefanden,unddass12,5%derfehlerhaftenErgebnisseimplausibelwaren.
Auswirkungen auf das Patienten-Outcome (Goldschmidt)
PlebaniundCarraro(1)fandenheraus,dass74%derLaborfehlerdasPatienten-Outcomenichtbeeinflussten,dass19%zuerhhtenKostenund/oderweiterenUntersuchungenund6,4%zuFehlernindermedizinischenBetreuungoderinderTherapiefhrten.
Auswirkungen auf das Patienten-Outcome (Plebani u. Carraro)
innerhalb Referenzbereich
medizinische Intervention
implausible Ergebnisse
kein Einfluss
fehlerhafte Behandlung
weitere Untersuchungen
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Endogene Interferenzen in Labortests
PlebaniundCarrarofandenauchheraus,dassnur13,3%allerLaborfehlerderAnalysenphasezuzuschreibenwaren.Diehieramhufigstenauftreten-denFehlerberuhtenaufInterferenzenodermangelnderSensitivittdesAnalysenverfahrens.
EinigeSchritteimAnalysenprozessfindenauerhalbdesLaborsstattunddamitauerhalbderReichweitederblichenProzesskontrollen.DabeikannessichumpatientenabhngigeAspekte,umsystematischeAbnahmefehleroderuminterferierende Substanzenhandeln.
LabortestsknnendurchendogeneBestandteilederProbebeeintrch-tigtwerden.EinigeInterferenzenlassensichdurchdieFrbungderProbe(Hmolyse,IkterusundTrbung)erkennen,nachanderenaber(z.B.Medikamente)musszielgerichtetgesuchtwerden.
Das Diagramm zeigt ein Beispiel fr das Absorptionsspektrum eines trben Serums, einer hmolytischen Lsung und einer Bilirubin-Lsung.
LipmischesSerum
Bilirubin-Lsung
hmolytischeLsung
1,5
2,0
1,0
0,5
0,0
Abs
orpt
ion
340
Wellenlnge (nm) Bereich 1 Bereich 2 Bereich 3
480 505 570 600 660 700
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Interferenz durch Hmolyse
Plasmaproben mit ansteigendem Hmolysegrad
Der Unterschied zwischen den einzelnen Stufen ist visuell schwer auszumachen (Anstieg der Interferenzstufen in Schritten von 100, mit Beginn bei Null).
DieHmolyseistalsFreisetzungintrazellulrerKomponentenausErythro-zytenundanderenBlutzellenindieExtrazellulrflssigkeitdefiniert;siekanndurchverschiedeneMechanismenausgelstwerden.DieHmolysekannin-vivoalsErgebnisbiochemischer,immunologischer,physiologischeroderchemischerMechanismenauftreten.HufigeraberliegtdieHmolysein-vitrovorundwirdblicherweisevonunsachgemerProbenverarbeitungverursacht.SelbstwenndieHmolysevisuellnichterkennbarist,knnensichfreigesetzteZellbestandteileimSerum/Plasmabefinden.
DieStudievonPlebaniundCarrarobelegt,dassbiszu3,3%allerLabor-probenhmolysiertwaren.DieHmolyseistanerkannterweiseeinehufigeFehlerquellefrLaboranalysen.
Mechanismen der Hmolyseinterferenz (10, 11, 12)
Anstieg zellulrer Bestandteile im ExtrazellulrraumMancheZellbestandteileweiseneineIntrazellulrkonzentrationauf,dieumdasZehnfachehheristalsdieExtrazellulrkonzentration.HmolyseimPlasma/SerumverursachteinenAnstiegderKonzentrationdieserAnalyten(z.B.Kalium,Lactatdehydrogenase,Aspartat-Aminotransferase/Glutamat-Oxalacetat-Transaminase).
VerdnnungsgradGef-Nr.n 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10IndexH 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 1000
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Spektrale InterferenzHmoglobinabsorbiertLichtsehrstarkbei414nm,einemWellenlngen-bereich,derbeiphotometrischenBestimmungenhufigeingesetztwird.DeshalbwurdedieWirkungvonHmolyseaufverschiedeneAnalytenum-fassenduntersucht.DiedurchHmoglobinverursachtenfalschhohenoderfalschniedrigenErgebnissesindabhngigvonderverwendetenMess-methodeundderAnalytkonzentration.
Chemische InterferenzBestandteilevonBlutzellenknnenbeiderMessungvonAnalytendirektoderindirektinterferieren.AusErythrozytenfreigesetzteAdenylkinasekanneinenAnstiegvonKreatininkinaseundCK-MB-Aktivittverursachen.
FreiesHmoglobinmitseinerPseudoperoxidaseaktivittinterferiertbeiderBilirubin-BestimmungnachJendrassikundGrofdurchHemmungderDiazonium-Farbentwicklung.ProteasenausBlutzellenreduzierendieAktivittderGerinnungsfaktoren,dieFibrinspaltproduktbildungkannsicherhhen.
HmoglobinkannauchmiteinemodermitmehrerenBestandteilendesReagenzesinterferieren.DieInterferenzwirkungistdabeiabhngigvomReagenz.
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Hmolytische Interferenz?! Probenbehandlung mit Inter ferenz-Prfung beim cobast 6000 Analysensystem, Vorschlag Prof. L. Thomas
Ergebnisberichtnein
In-vivo-Hmolyse: Ergebnisberichtkommentieren Ergebnisse sindauf klinisch relevante Art undWeise gestrt, besonders K, Phos,LDH, AST, NSE
S.I. Probenwert: H-Index
Serum-Index-Bestimmung dereinzelnen Probe