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SERVICEHANDBUCH für die Wartung und Einstellung der Brennwertkessel mit Automatik DIMS03 –TH01 Therm 17 KD, KDZ Therm 28 KD, KDC, KDZ Therm 45 KD

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SERVICEHANDBUCH

für die Wartung

und Einstellung

der Brennwertkessel

mit Automatik

DIMS03 –TH01

Therm 17 KD, KDZ

Therm 28 KD, KDC, KDZ

Therm 45 KD

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Inhalt 1. Beschreibung .........................................................................................................................................3 2. Funktionsschema ...................................................................................................................................3 3. MVL-Lüfter ...........................................................................................................................................4 Lüfter MVL RG 130/0800 – 17 KDx, 28 KDx ............................................................................................4 Lüfter MVL RG 148/1200 - 45 KD..............................................................................................................5 4. Mixer SIEMENS AGU 3.645A – 17 KDx, AGU 3.651 – 28 KDx, 3.654A – 45 KD.......................5 5. Die Gasarmatur SIT 848 SIGMA ..........................................................................................................6 6. Kondensationskörper GIANNONI Isothermic ......................................................................................7 7. Steuerelektronik des Kessels .................................................................................................................8 8. El. Schaltbilder - Kesselanschluss .......................................................................................................10 - el. Schaltbild - Anschluss der 17 KD-Kessel ............................................................................................10 - el. Schaltbild - Anschluss der Kessel 17 KDZ, 17 KDZ 5.......................................................................11 - el. Schaltbild - Anschluss der Kessel 28 KD, KDZ, KDC.......................................................................12 - el. Schaltbild - Anschluss des Kessels 45 KD...........................................................................................13 9. Technische Daten der Steuerelektronik ...............................................................................................14 10. Transformator des Lüfters ...............................................................................................................16 11. Zeitdiagram des Kesselbetriebs .......................................................................................................16 12. Betriebscharakteristik ......................................................................................................................17

12.1 Betriebsarten der Warmwassererwärmung.................................................................................17 12.2 Betriebsart WW-Durchlauferwärmung (THERM 28 KDC) ......................................................17 12.3 Betriebsart WW-Speichererwärmung (THERM 17 KDZ, KDZ 5, 28 KDZ, KDZ 5 oder 45 KD mit zusätzlichem Dreiwegventil unterhalb des Kessels) .........................................................................17 12.4 Betriebsart Heizung ....................................................................................................................17 12.5 Betriebsart Heizung mit witterungsgeführter Regelung .............................................................18 12.6 Pumpe und Steuerung des Wasserkreislaufs ..............................................................................18 12.7 Frostschutzfunktion .....................................................................................................................18 12.8 Überhitzung des Kondensationskörpers ......................................................................................19 12.9 Ansteuerung des Lüfters ..............................................................................................................19 12.10 Kontrolle der Erreichung der für die Freigabe der Zündung notwendigen Drehzahl..............19 12.11 Kontrollfunktion des gültigen Drehzahlbereichs.....................................................................19 12.12 Kontrollfunktion der Drehzahl beim ausgeschalteten Lüfter ..................................................19 12.13 Kontrollfunktion des Rückführungssignals .............................................................................19 12.14 Wahlschalter der Betriebsart....................................................................................................19 12.15 Servicemode (Test-Funktion) ..................................................................................................20 12.16 Einstellung / Anpassung .........................................................................................................20 12.17 LCD-Anzeige...........................................................................................................................21 12.18 Anzeige der einzustellenden Temperatur und der Lüfterdrehzahl ..........................................22 12.19 Anzeige der Störungen, bzw. Überschreitung von Betriebswerten .........................................22

13. Ausbau-Regelung ............................................................................................................................23 13.1 Betrieb mit der Open Therm-Kommunikation ...........................................................................23

• Betriebsart Heizung mit Therm-RC03-Regler............................................................................23 • Betriebsart witterungsgeführte Regelung der Heizung mit Therm-RC03-Regler ......................23 • Anzeige der Betriebszustands und der Störungen .......................................................................24 • Elektrischer Anschluss.................................................................................................................24

13.2 Betrieb im Kaskadensystem ........................................................................................................24 14. Einstellung des Kessels...................................................................................................................25

• Einstellung des Drehzahlsteuerbereichs des Lüfters ..................................................................25 • Einstellung der Regelung von Luft/Gas-Mischverhältnis beim Brennstoff ...............................25

15. Wertetabellen zur Einstellung von Kesseln...........................................................................................26

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1. Beschreibung

Der Brennwertkessel ist eine moderne Wärmequelle mit großem Leistungsbereich und mit hohem Wirkungsgrad, was durch Verwendung vom speziellen Kondensierungskörper erreicht wird, welcher aus einem Doppelkammer-Wärmetauscher aus Edelstahl besteht. Die erste Kammer (wo Brenner angeordnet ist) dient als ein Standard-Wärmetauscher. In der zweiten Kammer (diese wird mit Rücklaufwasser aus dem Heizsystem abgekühlt) findet die Kondensation des im Abgas enthaltenen Wasserdampfes statt. Um die Eigenschaften des hochwertigen Kondensierungskörpers günstig nutzen zu können, muss das Verbrennungsverfahren mit möglichst konstantem Verhältnis vom Gas-Luft-Gemisch geregelt werden. Aus diesem Grund ist es bei der Regelung der Kesselleistung nicht ausreichend, nur den Gasdruck in den Brenner zu verändern. Es muss ein komplizierteres System der Luftmengensteuerung und der entsprechenden dem Verbrennungsverfahren zuzuführenden Gasmenge verwendet werden. Die Kesselsteuerung (Leistungs-, Zündungsregelung usw.) wird durch automatische Mikroprozessorsteuerung sicher gestellt. 2. Funktionsschema

Die geforderte Luftmenge wird von einem Lüfter mit weitem Drehzahlregelbereich geliefert. Unter Berücksichtigung der hohen Lebensdauer ist er mit einem Motor mit elektronischer Eigensteuerung versehen, welche gleichzeitig das Rückführungssignal mit aktuellen Drehzahlwerten des Lüfters versorgt. Die Anforderung an den Lüfterbetrieb und an seine Drehzahl einschl. der Stabilisierung (mit Hilfe der Rückführung) wird von der Steuerelektronik des Kessels durch die Breite vom PWM-Signal (Pulsweitenmodulation) mit einer Wiederholungsfrequenz von 16 kHz realisiert.

Der derart erzeugte variable Luftstrom wird in den Mixer geführt, wo eine vollständige Durchmischung vom Luft-/Gasverbrennungsgemisch erfolgt und gleichzeitig das Rückführungsinformation (Luftdruck) über den aktuellen Luftstrom für die Gasarmatur geliefert wird. Entsprechend dieser Information wird vom Regelsystem der Gasarmatur dem Mixer die geforderte Gasmenge zugeführt.

Durch die beschriebene Vorgehensweise wird gesichert, dass das Luft-/Gasverhältnis bei beliebiger Veränderung des Luftstroms konstant gehalten wird.

17 KDx - SIEMENS AGU 3.645 – viz. obr. 28 KDx - SIEMENS AGU 3.651 45 KD - SIEMENS AGU 3.654

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Um eine günstige Bereichseinstellung der Gasarmaturelemente zu erreichen, ist unter der Überziehmutter der Verbindung mit dem Mixer eine Gasblende eingelegt mit Öffnungsdurchmesser entsprechend der verwendeten Gasart (17 KDx Erdgas = 4,3mm, 28 KDx Erdgas = 6,5mm, Propan = 5mm, 45 KD Erdgas = 10 mm).

3. MVL-Lüfter Die Lüfter sind wartungslos. Der Körper besteht aus Alu-Legierung, das Umlaufrad aus beständigem

Kunststoff. Der Motor sowie die Elektronikplatinen sind an den Körper mit flexiblen Klemmen befestigt, um Übertragung von Vibrationen zu vermeiden. Die Welle ist zwischen dem Lüftergehäuse und dem Motor mit einer Dichtung versehen. Die Steuerelektronik und der Motorantrieb sind mit Kunststoffabdeckung versehen, um unerwünschte Berührung zu verhindern. Spannungsverläufe (17 KDx, 28 KDx): Ausgang Rückführung – Rechteck, 2 Impulse / Umdrehung 1800 U/min = 60 Hz, 5700 U/min = 190 Hz Eingang PWM-Steuerung – Rechteck mit Frequenz 4 kHz Pulsbreite 40 – 240 µs Spannungsverläufe (45 KD): Ausgang Rückführung – Rechteck, 2 Impulse / Umdrehung 1800 U/min = 60 Hz, 5700 U/min = 190 Hz Eingang PWM-Steuerung – Rechteck mit Frequenz 16 kHz Pulsbreite 10 – 60 µs Lüfter MVL RG 130/0800 – 17 KDx, 28 KDx Stecker el. Anschluss Steuerung:

1 Umdrehung

10 µs

60 µs

1 Umdrehung

40 µs

240 µs

Flansch Luft Austritt

Steuerelektronik Drehzahl

Motor

Kunststoffhaube f. Elektronik u. Motor

Stecker el. Anschluss Motoransteuerung

Spannungseingang +24V DC Ausgang Rückführung (Hall-Sensor) Eingang Steuerung (PWM-Signal) Spannungseingang 0V DC

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Lüfter MVL RG 148/1200 - 45 KD Stecker el. Anschluss Steuerung: 4. Mixer SIEMENS AGU 3.645A – 17 KDx, AGU 3.651 – 28 KDx, 3.654A – 45 KD

Dieser ist aus aus korrosionsbeständigen Werkstoffen hergestellt und gewährleistet die bestmögliche Durchmischung vom L/G-Gemisch im breiten Bereich des Luftdurchflusses. Das System der sinnvol gelösten Kammern bestimmt im Endeffekt die Qualität des Verbrennungsprozesses im breiten Bereich der zu regelnden Leistung.

Die Wartung dieser Komponente erübrigt sich, eine potentielle Gefahr liegt in der Möglichkeit, dass der Ausgang des rückgeführten Luftdrucks mit Staub verstopft wird (beim Einbau des Kessels in einer sehr staubigen Umgebung durch Luftansaugung).

Stecker el. Anschluss 230 V ∼∼∼∼

230 V ∼

Flansch Luft Austritt

Stecker el. Anschluss Versorgung 230 V

Steuerelektronik Drehzahl Motor

Kunststoffhaube f. Elektronik u. Motor

Stecker el. Anschluss Motoransteuerung

Spannungseingang +24V DC Ausgang Rückführung (Hall-Sensor) GND (Masse) Eingang Steuerung (PWM-Signal) Spannungseingang 0V DC

Venturi-Rohr

Gaszuleitungskammer

Gas/Luft Mischkammer

Luftdruck Signalerfassung Kompensierungskammer

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5. Die Gasarmatur SIT 848 SIGMA

SIT 848 SIGMA ist eine Gasarmatur mit Luft/Gas-Verhältnisregelung. Diese ist mit zwei Solenoidventilen besetzt zum Sperren der Gasdurchdrinung bei Untätigkeit des Kessels. Das Regelsystem arbeitet in Abhängigkeit von dem rückgeführten Luftdrucksignal vom Mixer. Ausser den sperrbaren Messdüsen des Eingangs-, Ausgangs- und des Mittenluftdrucks sind auch Elemente für die Einstellung vom richtigen Luft/Gas-Verhältnis im gesamten Regelbereich der Kesselleistung vorhanden.

1. Einstellung vom Regelbeginn: Diese wird mit kleiner Kunststoffschraube im Trichter des Regelsystems der Hilfsmembrane durchgeführt. Die Schraube ist nach dem Abschrauben der Schutzkappe aus Messing zugänglich. Hierbei wird das L/G-Mischverhältnis bei minimaler Kesselleistung eingestellt (d.h. bei eingestellter min. Drehzahl des Lüfters). Durch das Festziehen der Schraube wird die Gasmenge im Gemisch erhöht.

2. Einstellung vom Luft-Gas-Verhältnis:

Diese wird mit der kleinen Regelschraube der Drosselklappe am Austritt vom Gasventil durchgeführt. Hierbei wird das L/G-Mischverhältnis bei maximaler Kesselleistung eingestellt (d.h. bei eingestellter max. Drehzahl des Lüfters). Durch das Festziehen der Schraube wird die Gasmenge im Gemisch verringert.

El. Schaltbild - Anschluss des Verbindungssteckers der Solenoidspulen:

Die Gasarmatur enthält zwei Solenoidventile: EV1 (Solenoid Gaseintritt) und EV2 (Ventil Regelsystem). Die Ventilspulen sind im Verbindungsstecker des Anschlusskabels parallel geschaltet (d.h. sie werden beide auf einmal eingeschaltet). Die Versorgungsspannung der Spulen beträgt 230 V/50Hz AC.

Einstellung des Regelbeginns

Einstellung vom Luft/Gas-Verhältnis

Signaleingang Luftdruck

Messdüse Ausgangsdruck Gas

Austritt Gas

Solenoidspulen

Messdüse Eingangsdruck Gas

Eintritt Gas

Luftdruck Signal PLu

Luftdruck Signal PLu

Gasdru

ck

Mitte

lwert

Pm

G

as A

usgangsdru

ck p2

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6. Kondensationskörper GIANNONI Isothermic Frontansicht Rohrleitungssektion des Wärmetauschers

Funktionsprinzip:

Der Mantel des Kondensationskörpers besteht aus thermoplastischem Aussenmantel (mit verfestigender Innenwand aus Edelstahl), wodurch erheblich die Wärmedurchdringung in die Umgebung eingeschränkt wird. Im Inneren des Körpers sind 4 Sektionen – 17 KDx (5 Sektionen – 28 KDx, 7 Sektionen - 45 KD) von Edelstahl-Rohrleitungen des Wärmetauschers, deren Ausführungen an den beiden Seiten der Kammer geeignet in den Sammlern verbunden sind. Jeweils zwischen der 3. und 4. – 17 KDx (4. und 5. – 28 KDx, 5. und 6. – 45 KD) Sektion der Rohrleitungen ist eine wärmedämmende Trennwand eingelegt, welche den Wärmetauscher in 2 Zonen aufteilt. In der Primärzone, wo sich der Brenner befindet, findet der Hauptprozess der Verbrennung statt. Die Sekundärzone (am Eintritt des Rücklaufwassers) dient zur nachträglichen Abkühlung von Abgasen. Zur Kondensation vom Wasserdampf aus der Verbrennung kommt es an der Oberfläche der Rohrleitungen. Das entstandene Kondensat fließt an den Innenwänden der Kammer in deren unteren Teil, welcher mit dem Austrittstutzen versehen ist, und anschließend wird der mit angeschlossenem Schlauch in den Ableitungssiphon abgeleitet.

Die Fähigkeit des Kondensationskörpers den Wasserdampf zu verflüssigen hängt vor allem von der Temperatur des Rücklaufwassers ab. Bei einem Temperaturgefälle des Heizwassers unter 50/30 °C findet eine

Primärzone Sekundärzone Geformte Rohrleitungen des Wärmetauschers

Kondensataustritt

Sammler

Trennwand

Eintritt Austritt

Abgasaustritt Brenner

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intensive Kondensation an allen Rohrleitungen statt (Taupunkt der Abgase liegt bei 53 °C), und deshalb arbeitet der Kessel mit maximalem Wirkungsgrad, welcher aus Brennwert des jeweiligen Brennstoffs abgeleitet ist (ca. 106 %). Im Gegensatz dazu findet beim Temperaturgefälle des Heizwassers 80/60°C fast keine Kondensation von Wasserdampf statt, wodurch der erreichte maximale Kesselwirkungsgrad gesenkt wird (ca. 98 %). 7. Steuerelektronik des Kessels

Die Steuerelektronik für die Brennwertkessel hat die Bezeichnung DIMS03-TH01. Diese gewährt die Zündung der Flamme, Das Überwachen der Funktion sowie die Modulation der Kesselleistung. Alle elektronischen Steuerschaltkreise sind auf einziger Platine integriert, welche unter Verwendung von modernsten Produktions-verfahren hergestellt wurde. Zur Temperaturkontrolle und Einstellung der Servicekennwerte dient die Zusatzeinheit mit LCD-Anzeige und mit Servicetasten. Die Steuerelektronik ist universell für alle Typen der Brennwertkessel. Der genauen Zuordnung dient der DIP-Schalter zur Wahl von Kesseltyp und -kennwerten (DIP-Switchschalter). Der verwendete Mikroprozessor ist mit einem EEPROM-Speicher ausgestattet, worin die Werte der eingestellten Kennwerte sowie der Verlauf der Kesselstörungen gespeichert werden. Die eingespeicherten Daten bleiben im Halbleiterspeicher sogar auch nach der Abschaltung der elektrischen Versorgung erhalten.

Auch der Zustand der Dauerstörung wird (Störung Kesselzündung, Überschreitung von Grenzzuständen) in den EEPROM-Steuerspeicher des Mikroprozessors gespeichert und deren Entriegelung dient die Stellung „“ auf dem Wahlschalter der Kesselbetriebsart (dadurch wird Reset der entsprechenden Speicherzelle aufgerufen). Unter Berücksichtigung der Anforderung der erhöhten Funktionskontrolle des Mikroprozessors wird jeweils einmal pro 24 Stunden Betriebszeit ein Zwangsreset mit darauf folgender Initialisierung durchgeführt (es kommt zum Vorschein durch kurzzeitige Unterbrechung der Kesselfunktion und Erlöschen der Daten an der Anzeige ähnlich wie bei der Einschaltung des Netzkabels des Kessels in die Steckdose). Allgemeine Eigenschaften: - Betriebsanzeige und Störungssignalisierung an der angeschlossenen LCD-Anzeige - wirksame Unterdrückung der durch Zündfunken und Kontaktschaltung verursachten EMC-Störung - Ansteuerung der Pumpe, der Gasarmatur und entsprechend dem konkr. Kesseltyp auch des Dreiwegventils - Ansteuerung des Lüfters 24V= - Erdung auf Platine (Schiene Faston 4,8) - Schutz des Lüfters und der elektronischen Schaltkreise durch Gerätesicherungen - Klemmleiste für den Anschluss der Netzzuleitung - Klemmleiste für den Anschluss vom Raumthermostaten, Thermostaten des WW-Speichers, vom Außentemperaturfühler - Wahl der Betriebsart mit Hilfe von Schrittpotentiometer an der Platine - Abschalten des Brenners im Fall der Beschädigung (Unterbrechung oder Kurzschluss) des Temperaturfühlers des Primärkreises - Zustand der Dauerstörung (Zündung, Überschreitung der Grenzzustände usw.) - Stecker für den Schnittstellenanschluss (IU05, IU04.10 -Kaskade, IU02 – Opentherm-Regler – RC 03, PT 55, CR 04) - Stecker für den Anschluss einer zusätzlichen LCD-Anzeige mit Servicetasten. Modulation der Kesselleistung: - Zeitsteuerung und Synchronisation der Zündungsleistung durch Erkennung der Anwesenheit der Flamme - kontinuierliche Leistungsmodulation mit PWM-Ansteuerung des Lüfters - Einstellung der Heizwasser- und Warmwassertemperatur durch Potentiometer (WW wird nicht verwendet) - Kontrolle Ausgangstemperatur der Heizung mit Hilfe vom Temperaturfühler am Ausgang aus dem Primär-Wärmetauscher und Regelung typu PID-Regelung in der Phase der Leistungsmodulation - Kontrolle Abgastemperatur in der Primärsektion des Kondensationskörpers mit der Leistungsbegrenzung bei der Überhitzung - In der Betriebsart Heizen Funktion gegen häufiges Umschalten (Antizyklationszeit - s. Serviceeinstellung) - Einstellung der Begrenzung der maximalen Brennerleistung in der Heizungsphase (s. Serviceeinstellung) - Einstellung der maximalen a minimalen Kesselleistung (d.h. der Drehzahl des Lüfters – s. Serviceeinstellung). Elektronische Schaltkreise der Zündautomatik:

Die Zündautomatik dient zur direkter Zündung des Hauptbrenners mit Hilfe vom kapazitiven Funkenentladungsgenerator und zur Überwachung der Anwesenheit der Flamme mittels Ionisation.

Mit dem Schließen des Kontakts der Wärmeanforderung und des Lüfteranlaufs startet die Eigenkontrolle, bei welcher der Signalverstärker des Ionisierungs-Flammensensors und andere Schaltkreisteile anhand von Sicherheitsfunktionen geprüft werden. Bei negativer Auswertung ist das Starten der Zündfolge nicht möglich. Es

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folgt die Überwachung der Sicherheitszeit und anschließend das Anlegen der Versorgungsspannung an den Hochspannungs-Zündgenerator und gleichzeitig an das Gasventil.

Um die Zuverlässigkeit und Kontinuität der Zündung zu erhöhen, wird die Stromversorgung des Funkengenerators nach 3 Sekunden nach Erkennung vom Flammensensorsignal abgeschaltet.

Werden die die Wärmeanforderung (Heizung, Warmwasser) signalisierenden Kontakte geöffnet, wird das Gasventil von der Stromversorgung abgeschaltet und der Kessel wird in den Standby-Modus gebracht.

Sofern der Kessel bei der ersten Zündfolge nicht angezündet wird, dann folgt die Schließung der Gaszuleitung und die Lüftung der Kammer (50 Sekunden Laufzeit des Lüfters bei der Drehzahl der eingestellten Startleistung). Danach wird eine wiederholte Zündfolge (Restart) durchgeführt. Es stehen 3 Restarte zur Verfügung (d.h. insgesamt 4 Zündfolgen). Bei der Zündung des Kessels wird der Software-Resetzähler zurück gesetzt.

Wenn innerhalb der Sicherheitszeit (ca. 5 Sek.) der letzten Zündfolge keine Brennerzündung erfolgt, wird der Kessel in den Zustand der Zündungsstörung (E01) gesetzt. Das Gasventil sowie der Hochspannungs-Funken-generator werden von der Stromversorgung abgeschaltet.

Die E01-Störung kann man mit dem Betriebsartenschalter auf dem Bedienpaneel insgesamt 3 Mal zurücksetzen. Dann muss der Kessel kurz vom Netz abgeschaltet werden (Ausziehen aus der Steckdose). Eine ähnliche Reset-Beschränkung gibt es auch beim E06-Fehler. Beschreibung der Wahlschalter an der DIMS03-TH01: Umschalter zur Wahl von Kesseltyp und -kennwerten

1. Einstellung von Kesseltyp – OFF = KD, KDZ; ON = KDC 2. Witterungsgeführte Regelung – OFF = Aus; ON = Ein (Aussenfühler angeschlossen!) 3. Kesselkaskade – OFF = Slave-Kessel; ON = Master-Kessel 4. Reserve – vorläufig unbesetzt 5. Reserve – vorläufig unbesetzt 6. Reserve – vorläufig unbesetzt

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8. El. Schaltbilder - Kesselanschluss

- el. Schaltbild - Anschluss der 17 KD-Kessel

schwarz

schwarz

braun

braun

braun

braun

gr./gelb

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- el. Schaltbild - Anschluss der Kessel 17 KDZ, 17 KDZ 5

LCD-Anzeige mit Service-Tasten

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- el. Schaltbild - Anschluss der Kessel 28 KD, KDZ, KDC

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- el. Schaltbild - Anschluss des Kessels 45 KD

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9. Technische Daten der Steuerelektronik Versorgung 1. Versorgungsspannung 230 VAC +10% -15% 2. Innenschutz-Laststromsicherung (F1) 2A F / 250 VAC 3. Innenschutzsicherung v. Trafo des Lüfters (F2) 28 KD 400 mA/T, 45 KD 100 mA / T 4. Schutzvaristor 275 V, φ 10, 43J 5. Widerstand Null - Erde 10 MΩ Zulässige Belastung 6. Gasarmatur 230 V /50Hz 0,1A MAX cosϕ 0.4 7. 3-Wegventil 230 V/ 50 Hz 0,1A MAX cosϕ 0.4 8. Pumpe 230 V/ 50 Hz 0,4A MAX cosϕ 0.4 9. Lüfter 24 VDC 2A max. 10. WW-Speicherthermostat u. WW-Durchlaufschalter typ. 5 VDC 20 mA (200 mA Spitzenwert) 11. Durchlaufschalter Heizung typ. 24 VDC 20 mA (200 mA Spitzenwert) 12. Blockierungsthermostat typ. 24 VDC 20 mA (200 mA Spitzenwert) Funktionskennwerte 13. Arbeitsbereich Betriebstemperatur +5°C/ +60°C 14. Zeitsteuerung der Startphase des Kessels 10s (beim ersten Schalten beträgt diese Zeit 30s.) 15. Einschalttemperatur der Frostschutzfunktion 6°C 16. Ausschalttemperatur der Frostschutzfunktion 30°C 17. Temperaturfühler erkannt als kurzgeschlossen < 200Ω 18. Temperaturfühler erkannt als geöffnet > 150KΩ Heizsystem-Beheizung 19. Einstellungsbereich der Heiztemperatur +30 / +80°C ± 1.5°K 20. Ausschalttemperatur der Heizung Schaltpunkt +5°K 21. Einschalttemperatur der Heizung Schaltpunkt -3°K 22. Haltezeit (Antizyklationszeit) 0 - 600s (Service-Einstellung ) 23. Pumpennachlauf in Betriebsart Heizung 0 - 600s (Service-Einstellung ) WW-Durchlauferhitzung

24. Einstellbereich der WW-Temperatur +35 / +60°C ± 1.5°K 25. Ausschalttemperatur ( fest ) 68°C ± 1.5°K 26. Einschalttemperatur ( fest ) 67°C ± 1.5°K 27. Ausschalttemperatur ( Primärkreis ) 90°C ± 1.5°K 28. Einschalttemperatur (Primärkreis) 80°C ± 1.5°K WW-Speichererwärmung

29. Regelpunkt des Primärkreises bei WW-Erwärmung 80°C 30. Ausschalttemperatur (Primärkreis) 85°C ± 1.5°K 31. Einschalttemperatur (Primärkreis) 80°C ± 1.5°K 32. Pumpennachlauf 30s 33. Abschließendes Durchblasen des Lüfters 20s Lüfter 34. PWM-Frequenz 4 KHz (16 kHz – 45 KD) 35. Ablesen der Drehzahl (Rückführung) 2 Pulse/Umdrehung 36. Einstellbereich max. Drehzahl des Lüfters 5000÷6300 U/min 37. Einstellbereich min. Drehzahl des Lüfters 18%÷30% U/min max. Drehzahl 38. Drehzahl für die Freigabe der Zündfunktion 600 U/min 39. Minimale Drehzahl des Lüfters 600 U /min 40. Maximale Drehzahl des Lüfters 7000 U /min 41. Maximale Drehzahl beim Stop des Lüfters 300 U /min 42. Sperrzeit für Zündung 10s ab Start 43. Sperrzeit f. Funktion der Drehzahl skontrolle 20s ab Anhalten beim Anhalten d. Lüfters

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44. Zeit, während der unrichtige Drehzahl d. Lüfters 2s ausgewertet wird 45. Einstellbereich der Heizleistung min. – max. Kesselleistung 46. Einstellbereich der Zündleistung min. – max. Kesselleistung Diverses 47. Allgemeine Toleranz der Zeitwerte ±5% 48. Allgemeine Toleranz der Temperaturwerte ±3% Hinweis: Temperaturen gelten bei Verwendung foglender Temperaturfühler: R=10 kΩ bei 25°C, β=3435 Zündautomatik: Ionisierung: Min. Ionisierungsstrom >1.2µA Test Ionisierungselektrode anh. Simulation des Flammensignals (siehe Tab.*) Max. Länge des Ionisierungskabels: 1m Max. unerwünschte Kapazität: 1nF Min. Widerstand Elektrode u. Ionisierungskabel gegen Erde 50MΩ Kurzschlussstrom <200µA Messkreis für die Empfindlichkeit des Flammenerstärkers:

M10 M11

D

R

A I

* Werttabelle (230V/ 50Hz):

Start EIN Betrieb EIN Betrieb AUS

Ionisierungsstrom I (µA =) < 0.6±10% > 1.2±10% > 0.9±10% Flammenwiderstand R (MΩ) > 140±10% <70 ±10% <95 ±10%

Zünden: Zündspannung ca. 16 kV (Kapazitätslast 40pF) Abstand der Zündelektrode bei Entladung 4mm (max.) Wiederholungsfrequenz der Funkenbildung 10 Hz ± 20% Max. Länge der Zündkabel 1m Zündtransformator Typ b&p Arbeitsprogramm und Zeiten: Autotest 2s @ 25°C Sicherheitszeit < 5s Herstellungstoleranz d. Sicherheitszeit 4,5s ±5% @ 25°C Reaktionszeit beim Flammenverlust (Ausschalten) < 1s

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10. Transformator des Lüfters 11. Zeitdiagram des Kesselbetriebs <0,5s 0,5-1s 2,2s Zündung Betrieb Pumpennachlauf

t1 0,5s t2 Ta 10s 20s

Anforderung Heizung off

Lüfter off

Pumpe off

Durchlaufschalter off

Gasventil off Start Modulation

Zündung (Funken) off

Ionisierung off Start Modulation

17 KDx, 28 KDx Kode B&P: 82137 Primärwicklung: 230 Vac (pin 1-6) Stecker: Faston 4,8 x 0,8 Sekundärwicklung: 20 Vac (pin 11-8) Stecker: Faston 6,3 x 0,8 Frequenz: 50/60 Hz Leistung: 8 VA -------------------------------------------------------- 45 KD Kode B&P: 82121 Primärwicklung: 230 Vac (pin 1-6) Sekundärwicklung: 20 Vac (pin 11-8) Frequenz : 50/60 Hz Leistung: 8 VA

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12. Betriebscharakteristik 12.1 Betriebsarten der Warmwassererwärmung

Die Steuerplatine DIMS03-TH01 kann zwei Betriebsarten der Warmwasserbereitung unterstützen - die Durchlauferwärmung und die Speichererwärmung. Die Betriebsart der WW-Bereitung wird mit dem DIP-Wahlschalter SW1 (1) für die Wahl des Kesseltyps auf der Platine eingestellt. Der WW-Speicher arbeitet mit dem Temperaturwächter für die Wassertemperaturregelung im Speicher.

Bei der WW-Speichererwärmung stellt die Ausgangslage des Dreiwegventils die Richtung in das Heizsystem dar, bei der WW-Durchlauferwärmung in den WW-Wärmetauscher (zur Beschleunigung des Erwärmungsvorgangs). Die Warmwasserbereitung hat einen Vorrang vor der Heizungs-Funktion im Fall von parallel gestellten Anforderungen. Im Fall einer Beschädigung des WW-Fühlers oder jenes des Heizwassers wird der Kessel ausser Betrieb gesetzt.

12.2 Betriebsart WW-Durchlauferwärmung (THERM 28 KDC)

Nach der Anforderung der Warmwasserentnahme (Durchlauf erfasst) wird die Spannung an Umlaufpumpe und Lüfter angelegt. Nach dem Anlauf des Lüfters und Erkennung der Minimaldrehzahl für die Zündung ist die Zündung des Kessels freigegeben. Sobald die Zeitspanne der Startleistung seit der Flammenerkennung abläuft, beginnt die Phase der Flammenmodulation mittels PID-Regelung, bis der eingestellte WW-Temperaturwert erreicht wird.

Im Fall, dass die vom WW-Temperaturfühler erfasste Temperatur den Wert 68 °C übersteigt, wird der Brenner abgeschaltet und der Lüfter läuft mit der Drehzahl der Startleistung.

Der Brenner wird erneut nur dann gestartet, wenn die WW-Temperatur den Wert 67 °C unterschreitet. Wenn im Primärkreis eine Temperatur von 90 °C erreicht wird, wird der Brenner abgeschaltet und der Lüfter läuft mit der Drehzahl der Startleistung. Sobald die Temperatur des Primärkreises den Wert von 80 °C unterschreitet, wird der Brenner erneut gestartet. Die Arbeitsphase in der Betriebsart WW-Bereitung wird beendet, sobald der Warmwasserdurchlauf gestopt wird. 12.3 Betriebsart WW-Speichererwärmung (THERM 17 KDZ, KDZ 5, 28 KDZ, KDZ 5 oder 45 KD mit

zusätzlichem Dreiwegventil unterhalb des Kessels)

Die WW-Erwärmung beginnt nach dem Schliessen des Speicherthermostaten. Das Dreiwegventil wird umgestellt und dann wird an die Pumpe und an den Lüfter Spannung angelegt. Nachdem der Lüfter angelaufen ist und die Minimaldrehzahl für die Zündung erkannt wird, wird die Zündung des Kessels freigegeben. Sobald die Zeitspanne der Startleistung seit der Flammenerkennung (2s) abläuft, beginnt die Phase der Flammenmodulation mittels PID-Regelung mit der fest eingestellten Temperatur von 80°C.

Sobald der Primärkreis die Temperatur von 85°C erreicht, wird der Brenner abgeschaltet und der Lüfter läuft mit der Drehzahl der Startleistung. Sobald die Temperatur im Primärkreis den Wert von 80 °C unterschreitet, wird der Brenner erneut gestartet.

Die Arbeitsphase in der Betriebsart WW-Speicherbereitung wird beendet, nachdem die Kontakte des T-Reglers im Warmwasserspeicher geöffnet werden. Danach läuft noch die Pumpe (Pumpennachlauf für die Nachkühlung der Verbrennungskammer) und anschliessend kehrt das Dreiwegventil in die Ausgangslage zurück. 12.4 Betriebsart Heizung

Die Arbeitsphase in der Betriebsart Zentralheizung beginnt, nachdem der Raumtemperaturregler geschaltet wird, falls die Winter-Betriebsart " " angewählt ist. An die Pumpe und an Lüfter wird die Versorgungsspannung angelegt und sobald die erreichte Minimaldrehzahl für die Zündung erkannt wird, (600 U /min), wird die Zündung des Kessels freigegeben. Sobald die Zeitspanne vom Start (2s) abläuft, sinkt die Leistung an den Minimalwert mit dem Linearanstieg (ca. 50 s) und dann wird beim Kessel die Maximalleistung in die Heizung erreicht (gemäß der Service-Einstellung).

Nachdem der eingestellte Temperaturwert erreicht wird, wird der Anlauf angehalten und die Steuerung wird von der PID-Regelung übernommen. Im Fall, dass die Ist-Temperatur den eingestellten Wert um 5°C überschreitet, wird der Brenner abgeschaltet und der Lüfter läuft mit der Drehzahl der Startleistung. Gleichzeitig wird auch die antizyklische Funktion aktiviert. Der Brenner wird erneut erst nach dem Ablauf der antizyklischen Schutzfunktionszeit gestartet, wenn die Temperatur von Heizwasser um 3 K niedriger als der eingestellte Temperaturwert sein wird. Die antizyklische Funktion gegen häufiges Umschalten wird deaktiviert, sobald der Raumtemperaturregler geöffnet wird oder im Fall einer Anforderung an die WW-Erwärmung.

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Die Betriebsart Heizung wird nach dem Öffnen des Kontakts des Raumtemperaturreglers beendet. Nachdem die Anforderung an die WW-Erwärmung deaktiviert wird, läuft der Lüfter weiter, es muss noch

der abschliessende Durchblasevorgang erfolgen. Am Dreiwegventil bleibt die Spannung angelegt, bis der Pumpennachlauf beendet wird. Im Fall einer Beschädigung des T-Fühlers des Heizwassers wird der Kessel ausser Betrieb gesetzt. **Hinweis: Bei Einschaltung oder Reset wird die Verweilzeit auf der ersten Zündleistung auf 30 s eingestellt (zur

Einstellung der Zündleistung).

12.5 Betriebsart Heizung mit witterungsgeführter Regelung

Ist ein Aussentemperaturfühler angeschlossen und der Wahlschalter der Parameter SW1 (2=ON) angewählt, wird die Steuerplatine in der Betriebsart der witterungsgeführten Regelung des Heizsystems arbeiten.

Die Arbeitsfunktion dieser Betriebsart ist analog wie im vorherigen Absatz mit dem Unterschied, dass hierbei die Heizwasertemperatur automatisch als Funktion der Aussentemperatur und Funktion des „K-Faktors“ (Neigung der Heizkennlinie) eingestellt ist, welcher vom Servicetechniker unter Berücksichtigung der Lokalität und des Charakters des Heizsystems eingestellt werden soll. Der Benutzer stellt mit dem Wahlschalter zur Einstellung der gewünschten Heizwassertemperatur auf dem Bedienpaneel lediglich die entsprechende Wärmebehaglichkeit ein (Korrigierung der Verschiebung der Heizkennlinie im Bereich ± 15 °C Heizwasser).

Die Heizkennlinie wird für das Standard-Heizsystem mit den Heizkörpern modifiziert.

Die Eigenschaften des Aussentemperaturfühlers: NTC Termistor, ß=3435, R=10000Ω bei 25°C. Im Fall einer Beschädigung des Aussentemperaturfühlers wird diese an der Anzeige signalisiert und der

Kesselbetrieb wird fortgesetzt laut Beschreibung im im vorhergehenden Absatz (ohne witterungsgeführte Regelung). 12.6 Pumpe und Steuerung des Wasserkreislaufs

Die Pumpe arbeitet auch bei der Anforderung an die Heizung sowie bei der Anforderung an die WW-Erwärmung. Bei Beendigung der Anforderung an die Heizung oder bei der Speichererwärmung hat die Pumpe einen zeitlich begrenzten Nachlauf.

Im Fall einer Störung, welche an eine Arbeitsphase anschließt, wird die Pumpe eine dem Nachlauf entsprechende Zeit in Betrieb gehalten (im Sommerbetrieb wird die Pumpe laufen, bis die Anforderung an die WW-Erwärmung zu Ende sein wird, oder maximal die dem Nachlauf entsprechende Zeit). Nach 24 Std. Untätigkeit wird die Pumpe für 30 s in Betrieb gesetzt. Nach einer Unterbrechung der Stromversorgung wird der erste das Festsitzen der Pumpe verhindernde Zwangslauf nach 3 Std. Untätigkeit vorgenommen.

Beim Pumpenbetrieb wird die Anwesenheit des Wasserdurchlaufs durch den Primärkreislauf mittels Sicherheitsdurchlaufschalter festgestellt. Wenn der Sicherheitsdurchlaufschalter bei diesem Zustand keinen Durchlauf erkennt (dessen Kontakte sind geöffnet), wird die Brennerzündung gesperrt und eine Störung wird angezeigt. Wenn der Brenner im Betrieb sein sollte, wird er sofort ausgeschaltet. 12.7 Frostschutzfunktion

Sollte die vom Temperaturfühler des Primärkreislaufs erfasste Wassertemperatur 6°C unterschreiten, werden Pumpe und Lüfter aktiveirt und der Brenner wird in der Betriebsart Heizung gezündet und auf min. Leistung im Betrieb belassen solange, bis eine Wassertemperatur von 25°C erreicht wird. Nachdem diese Temperatur erreicht wird, wird die Frostschutzfunktion deaktiviert.

Die Frostschutzfunktion ist auch im Sommerbetrieb sowie in Stand-by-Betriebsart (OFF) aktiv. Im Störungszustand kann nur die Pumpe eingeschaltet werden.

Aussentemperatur Aussentemperatur

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12.8 Überhitzung des Kondensationskörpers

Im Fall, dass die Temperatur im Heizkreis 105 ° C überschreitet, wird der Lüfter gestartet (auch ohne der Anforderung an Betrieb), um die Temperatur im Heizkreis zu reduzieren. Der Lüfter läuft solange, bis die Temperatur 100 ° C überschreitet.

Im vor möglicher Überhitzung der äußeren thermoplastischen Hülle des Kondensationskörpers (z.B. durch innere Kalkablagerungen in Rohrleitungen des Wärmetauschers) werden Informationen vom Abgas- Temperaturfühler genutzt, welcher hinter dem Primärkreis des Wärmetauschers angeordnet ist.

Wenn die Temperatur auf 130 bis 140 ° C steigt, tritt die Zwangsmodulation (Senkung) der Kesselleistung ein. Wenn die Temperatur weiter ansteigt, dann wird im Temperaturbereich von 140 bis 145 °C der Brennvorgang auf minimale Leistung eingeschränkt.

Die beiden Sequenzen werden durch Blinken des Störungssignals E16 an der LCD-Anzeige signalisiert, ohne die Störung im Register zu verzeichnen - d.h. dieser Vorgang ist rückgängig. Beim Absenken der Temperatur unter 130 °C verschwindet die Anzeige einer Fehlfunktion E16 und der Kessel arbeitet weiter im normalen Betrieb.

Wenn diese Einschränkungen keine Abhilfe schaffen, wird bei einer Temperatur über ca. 145 °C der Verbrennungvorgang unterbrochen und die Fehlfunktion E16 wird an der LCD-Anzeige signalisiert und im Register gespeichert. Dieser Zustand ist irreversibel, der Betrieb des Kessels wird blockiert und die Störung muss manuell behoben werden.

Bei Unterbrechung der Sonde, bzw. der Leitung für mehr als 5 Sekunden wird wieder die reversible Störung E16 indiziert, beim Kurzschluss der Sonde, bzw. der Leitung ist diese Störung irreversibel und die Störung muss analog manuell behoben werden. 12.9 Ansteuerung des Lüfters

Die Drehzahl wird mittels einer abgeschlossenen Regelschleife gesteuert. Der Lüfter wird von der Steuerplatine mittels dem PWM-Signal angesteuert und die Drehzahl wird mittels dem rückgeführten Signal vom Lüfter überwacht.

Beim Start und während des abschliessenden Durchblasens wird die aktuelle Lüfterdrehzahl entsprechend der Einstellung der Startleistung nachgesteuert. Die Drehzahl des Lüfters wird ununterbrochen überwacht. 12.10 Kontrolle der Erreichung der für die Freigabe der Zündung notwendigen Drehzahl

Wenn die Anforderung für die Zündung des Kessels eintritt, wird diese Funktion freigegeben, nachdem die Lüfterdrehzahl von 600 U / min erreicht wird. Solange diese Drehzahl noch nicht erreicht ist, wird nach 2s eine Störung angezeigt und die Steuerplatine wiederholt die Anweisung an den Lüfteranlauf in der für die Freigabe der Zündung (und für den Start des Kessels) notwendigen Drehzahl. 12.11 Kontrollfunktion des gültigen Drehzahlbereichs

Während des normalen Betriebs muss die Geschwindigkeit des Lüfters im Berich "min. Lüfter-Drehzahl" bis "max. Lüfter-Drehzahl" bleiben. Wenn die Lüfter-Drehzahl ausserhalb dieses Bereichs zu liegen kommt, wird nach 2s eine Störung angezeigt und der Brenner wird ausgeschaltet. Die Brennerzündung wird solange verhindert, bis nach Ablauf von 10s die Lüfter-Drehzahl wieder in den gültigen Bereich zurückkehrt.

Diese Funktion wird erst nach Ablauf von 10s nach dem Start aktiv. 12.12 Kontrollfunktion der Drehzahl beim ausgeschalteten Lüfter

Diese Funktion wird erst nach Ablauf von 20s nach dem Ausschalten des Lüfters aktiv. Wenn beim ausgeschalteten Lüfter seine Drehzahl aus beliebigem Grund den Wert von 300 U/min übersteigt und dieser Zustand 10s andauert, wird eine Störung angezeigt und die Brennerzündung wird 10s lang verhindert. 12.13 Kontrollfunktion des Rückführungssignals

Wenn der Lüfter laufen soll, aber das Rückführungssignal fehlt, wird der Brenner ausgeschaltet und Störung wird angezeigt.

12.14 Wahlschalter der Betriebsart 0 Stand-by-Zustand (Mikroprozessor läuft)

Sommerbetrieb (nur WW-Bereitung ist Ein, Heizung Aus) Winterbetrieb (Heizung sowie WW-Bereitung Ein)

Entriegelung des Störungszustands des Kessels Servicemode (sog. Funktion Schornsteinfeger)

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12.15 Servicemode (Test-Funktion)

Bei der Anwahl von Servicemode beginnt der Kessel in der Betriebsart Heizen mit der geregelten Drehzahl des Lüfters (Brennerleistung) und mit eingestellter maximalen Heiztemperatur zu arbeiten. Der Brenner wird ausgeschaltet, wenn die Primärtemperatur den Wert 85 ° C erreicht und wird erneut entzündet, wenn die Temperatur den Wert 77 ° C unterschreitet und die antizyklierende Zeitfunktion (laut Service-Einstellung) beendet wurde. Diese Funktion ist für 10 Minuten freigegeben, dann muss sie manuell mit Wahlschalter aus- und wieder eingeschaltet werden, damit Restart ermöglicht wird. Während des Arbeitslaufes in dieser Betriebsart kann die minimale Drehzahl kontinuierlich eingestellt werden von Minimum 1220 U / min. – 17 KDx, (1400 U /min. – 28 KDx, 1800 U/min – 45 KD) bis Maximum. Der eingestellte Drehzahlwert wird an der LCD-Anzeige (Zahlenwert x 10) blinkend angezeigt. Dieser Zustand bleibt noch 5s lang nach der Einstellungsbeendigung bestehen. Danach werden durch ununterbrochenes Leuchten des Zahlenwertes die jeweiligen Ist-Drehzahlwerte des Lüfters an der LCD-Anzeige angezeigt (wieder Zahlenwert x 10 - ausgewertet aus der Rückführung der Lüfter-Drehzahl). Diese Betriebsart ist speziell vor allem für die Fertigungs- und Service-Einstellung des Leistungsbereichs des Kessels (min. und max. Lüfterdrehzahl) und für die Einstellung der Verbrennungswerte bestimmt (Mischverhältnis bei Gasarmaturen). 12.16 Einstellung / Anpassung DIP-Schalter zur Wahl von Typ und Kennwerten von Kesseln (DIP-Switch) DS1-

Warmwasser DS2-witterungsgef. Regelung

DS3-Kaskade DS4 DS5 DS6

OFF Speicher ohne Außen- Temperaturfühler

Slave

ON Durchlauf mit Außen- Temperaturfühler

Master

Werkseinstellung: DS1- gem. Kesseltyp; DS2 - OFF (Betriebsart 1.1), DS3 - OFF; Pumpennachlauf 50% = 5 min;

antizyklierende Verzögerungszeit 50% = 5 min.

Service-Einstellung (Tasten am Bedienpaneel) :

Die Betriebsart der Service-Einstellung von Werten wird durch gleichzeitige Betätigung der beiden Randtasten für 5 Sekunden lang + aktiviert. Die erste Ziffer von links indiziert den einzustellenden Kennwert, die rechten zwei Ziffern zeigen seinen zweistelligen Zahlenwert an. Die Werteinstellung erfolgt mit den Randtasten - Inkrementierung (Werterhöhung) Dekrementierung (Wertsenkung) , das Auflisten von Kennwerten erfolgt mit der mittleren Taste . Das Verlassen dieser Betriebsart ohne Speicherung der Werte erfolgt durch gleichzeitige Betätigung der beiden Randtasten + , die Speicherung der korrigierten Werte erfolgt durch Betätigung der mittleren Taste für 5 Sekunden lang. Wird innerhalb von nächsten 30 Sekunden keine Taste mehr gedrückt, wird das Programm die Betriebsart der Service-Einstellung automatisch ohne Speicherung verlassen. Tabelle der einzustellenden Kennwerte: Erste Ziffer (blinkt)

einzustellender Kennwert Anzeigebereich (an der Anzeige)

Einstellbereich

1 Startleistung 0 – 99 0 – 100 % 2 Max. Leistung ins Heizsystem 0 – 99 0 – 100 % 3 Max. Drehzahl des Lüfters 0 – 99 5000 – 6300 U /min. 4 Min. Drehzahl des Lüfters 0 – 99 18 – 30% v. max. Drehzahl 5 Antizyklierende Verzögerungszeit 0 – 99 0 – 600 s 6 Pumpennachlauf 0 – 99 0 – 600 s 7 (*) Neigung der Heizkennlinie (k-Faktor) 0 – 6 0 – 6

(*) nur bei eingestellter witterungsgeführter Regelung der Heizung

Einstellung der Maximaldrehzahl des Lüfters (3) bedeutet 0 – 99 % aus Bereich 5000 – 6300 U/min., d.h. 0% = 5000 U /min. und 99% = 6300 U /min. Einstellung der Minimaldrehzahl des Lüfters (4) bedeutet 0 – 99 % aus Bereich 18 – 30 % der eingestellten Maximaldrehzahl, d.h. bei Einstellung v. Maximaldrehzahl = 5600 U/min. (28 KDx) bedeuten 0% = 1008 U/min. und 99 % = 1680 U/min. Bei eing. Maximaldrehzahl = 5800 U/min. (45 KD) bedeuten 0% = 1044 U/min. und 99 % = 1740 U/min und bei eing. Maximaldrehzahl = 5460 U/min. (17 KDx) bedeuten 0% = 983 U/min. und 99 % = 1638 U/min.

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Werkseinstellung – 17 KDx:

1. 50 (50 % vom eingestellten Leistungsbereich des Kessels)

2. 99 (max. Kesselleistung)

3. 35 = 5460 U /min. bei Erdgas

4. 36 = 1220 U /min. bei Erdgas

5. 50 (50 % von 600 Sekunden = 5 Minuten)

6. 50 (50 % von 600 Sekunden = 5 Minuten)

7. 1,6 (Ausganseinstellung für Heizsystem 80/60 °C)

Werkseinstellung - 28 KDx:

1. 50 (50 % vom eingestellten Leistungsbereich des Kessels)

2. 99 (max. Kesselleistung)

3. 46 = 5600 U /min.

4. 60 = 1400 U /min.

5. 50 (50 % von 600 Sekunden = 5 Minuten)

6. 50 (50 % von 600 Sekunden = 5 Minuten)

7. 1,6 (Ausganseinstellung für Heizsystem 80/60 °C)

Werkseinstellung – 45 KD:

1. 50 (50 % vom eingestellten Leistungsbereich des Kessels)

2. 99 (max. Kesselleistung)

3. 60 = 5800 U /min.

4. 98 = 1700 U /min.

5. 50 (50 % von 600 Sekunden = 5 Minuten)

6. 50 (50 % von 600 Sekunden = 5 Minuten)

7. 1,6 (Ausganseinstellung für Heizsystem 80/60 °C)

Gespeicherte Störungsdaten (Störungsregister): Jede Störung wird nacheinanderfolgend in den 10-seitigen Register (Speicher) eingetragen. Der

Registeraufruf wird mit Betätigung der mittleren Taste für 5 Sekunden lang aktiviert. Die erste Ziffer von links zeigt abwechselnd das Zeichen „E“ und die jeweilige Position im Register an (0 ist die letzte Störung, 1 die vorletzte usw.). Die weiteren zwei Ziffern zeigen den jeweiligen Zahlenkode der Störung an. Beim Auffüllen des Registers (mehr als 10) werden die ersteren Störungen gelöscht, sodass stets die Geschichte der zehn letzteren Störungen angezeigt wird (First In First Out Prinzip). Das Auflisten im Register erfolgt mit den beiden Randtasten, vorwärts und rückwärts . Das Verlassen dieser Betriebsart ohne Reset (Löschen) der Werte erfolgt durch gleichzeitige Betätigung der beiden Randtasten + . Der Reset (Löschen) der Speicherwerte erfolgt durch Betätigung der mittleren Taste für 5 Sekunden lang. 12.17 LCD-Anzeige

Bedeutung der verwendeten Symbolik:

- Digitaldarstellung von Temperatur, Störungen und Service-Werten - Symbol für WW-Betriebsart (WW-Temperatur angezeigt) - Symbol für Heizungsbetrieb (Heizungstemperatur angezeigt)

- Symbol für Brennvorgang des Kessels - Symbol des angezeigten Temperaturwertes - Symbol der angezeigten Wertes vom k-Faktor (witterungsgeführte

Regelung) - Symbol des angewählten „Sommerbetriebs“ - Symbol des angewählten „Winterbetriebs“

- Symbol der Zündungsstörung des Kessels

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12.18 Anzeige der einzustellenden Temperatur und der Lüfterdrehzahl

Nachdem der Drehregler zur Einstellung des Heizsystemstemperatur oder Warmwassertemperatur gedreht wird, beginnen das betreffende Betriebsartsymbol und die Zifferndarstellung der Temperatur an der LCD-Anzeige zu blinken. In diesem Fall wird der Wert der gerade einzustellenden Temperatur angezeigt. Nach der Beendigung des Einstellungsvorgangs dauert die Anzeige der eingestellten Temperatur noch weitere ca. 5 Sekunden an. Durch nachfolgende ununterbrochene Darstellung der Ziffernangabe und des Symbols wird wieder die aktuelle Temperatur der entsprechenden Betriebsart angezeigt.

Analog werden die Drehzahlwerte des Lüfters in der Service-Betriebsart angezeigt. 12.19 Anzeige der Störungen, bzw. Überschreitung von Betriebswerten

Darstellung an der LCD-Anzeige mit dem „E“-Zeichen und dem Störungskode gemäß folgender Tabelle

Störungscode Bedeutung E01 Störung der Kesselzündung E02 Ungenügender Durchfluss vom Heizwasser (zwischen wiederholten Versuchen) E03 - E04 Heizwasserfühler beschädigt E05 Warmwasserfühler beschädigt (nur bei „KDC“-Kesseln) E06 Störung Grenzüberschreitung Heizwassertemperatur (Verriegelungsthermostat) E07 Außentemperaturfühler beschädigt (bei witterungsgeführter R.) E08 Störung des Lüfters (Rückführungssignal der Drehzahl) E09 Störung des Lüfters (Drehzahl außer Regelungsbereich) E10 Störung des Lüfters (läuft beim Stopp) E12 Ungenügender Durchfluss vom Heizwasser (nach wiederholten Versuchen) E16 Hohe Rauchgastemperatur im Kondensationskörper

Darstellung der Informationen an der Anzeige:

Mir den Service-Tasten (Randtasten; Pfeil rechts „ “ – Inkrementierung, Pfeil links „ “ – Dekrementierung) lassen sich die Kesselparameter in folgender Reihenfolge anzeigen:

1. Sollwert Temperatur Heizwasser ( + °C + Zahlenwert blinkt). 2. Istwert Temperatur Heizwasser ( + °C + Zahlenwert). 3. Sollwert Temperatur Warmwasser * ( + °C + Zahlenwert blinkt). 4. Istwert Temperatur Warmwasser * ( + °C + Zahlenwert). 5. Außentemperatur ** ( + °C + Zahlenwert). 6. Verschiebung der Heizkennlinie ** ( + Zahlenwert). 7. Drehzahl des Lüfters (kein Symbol + Zahlenwert x 10) 8. Return in die Standardanzeige

Für die Dauer von 10 Sekunden ab der Beendigung der In-, bzw. Dekrementierung durch Drucktasten wird

der Zahlenwert gemeinsam mit dem entsprechenden blinkenden Symbol angezeigt. Danach kehrt das Menu in die Standardanzeige zurück.

(*) – Bei KD-Kesseln gibt es keine Angabe des Zahlenwertes (Anzeige“- -“) (**) – Diese Parameter werden nur bei der Betriebsart witterungsgeführter Regelung der Heizung angezeigt (der entsprechende Umschalter der Kesselparameter muss umgeschaltet sein, der Außentemperaturfühler angeschlossen und nicht beschädigt).

Bei einer Kesselansteuerung durch den Raumtemperaturregler Therm RC03 (PT 55) mit dem IU02-Interface

wird die verlaufende Open-Therm-Kommunikation durch Pfeile „ “ im oberen Rand des Anzeigefeldes, bei der Kommunikation der Kaskade (IU04.10 und IU05) durch untere Randpfeile „ “ angezeigt.

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13. Ausbau-Regelung 13.1 Betrieb mit der Open Therm-Kommunikation

Die Steuerelektronik kann mit dem programmierbaren Raumregler Therm RC 03 (PT 55) zusammen arbeiten. Beim Einbau der Raumeinheit sind die IU02 (Open-Therm-Schnittstelle) an den Steckverbinder X13 auf der Steuerplatine sowie der Kommunikationskabel (Leiter) an die Schnittstelle anzuschliessen. Sobald die Verbindung angeknüpft wird, werden von Therm RC 03 folgende Kennwerte bearbeitet:

- Regelpunkt der Heizung (primär die Temperatur) - Regelpunkt Warmwasser (nur bei Durchlauferwärmung – THERM 28 KDC) - Arbeitsfreigabe Betriebsart Heizung - Arbeitsfreigabe Betriebsart Warmwassererwärmung - witterungsgeführte Regelung in Zusammenarbeit mit dem Aussentemperaturfühler

Die anderen Kennwerte werden nur angezeigt:

- Zustand und Anzeige der Störung - geforderte und aktuelle Ist-Temperatur von Heiwasser und WW-Erwärmung - Aussentemperatur (wenn Aussentemperaturfühler angeschlossen) - Modulationspegel der Kesselleistung

Im Fall einer Störung der Kommunikation arbeitet die Steuerplatine mit den letzten Kennwerten, welche

sie vom Therm-RC03-Regler erhalten hat. Nach Ablauf der Wartezeit beginnt die Steuerplatine in lokalem Betrieb zu arbeiten.

Bei der Wahl der Betriebsart hat immer der Wahlschalter der Betriebsart den Vorrang, d.h. wenn der

Schalter in der Position SOMMER steht, wird der Kessel nocht heizen, auch wenn der Therm-RC03-Regler ein Signal zum Heizungsanlauf entsendet. • Betriebsart Heizung mit Therm-RC03-Regler

Der Drehschalter für die Einstellung der Heizungstemperatur auf dem Bedienpaneel ist ausser Betrieb. Von der Steuerplatine wird die vom Therm-RC03-Regler empfangene Heizungstemperatur wie auch die Freigabe oder das Arbeitsverbot bei der Betriebsart Heizung aufrecht erhalten. Die Anschlussklemmen des Raumtemperaturreglers auf der Platine müssen durchgeschaltet sein. • Betriebsart witterungsgeführte Regelung der Heizung mit Therm-RC03-Regler

Für diese Betriebsart ist an den Kessel ein Aussentemperaturfühler anzuschliessen und der Kennwertumschalter SW1 (2=ON) anzuwählen. Desweiteren sind die Kennwerte der jeweiligen Betriebsart für Therm RC 03 anzuwählen (siehe Anleitung). Wenn der Aussentemperaturfühler beschädigt sein sollte, wird Steuerplatine keine Information über die Aussentemperatur dem Therm-RC03-Regler liefern und dieser arbeitet weiter in der Betriebsart Raumtemperaturregelung (siehe Anleitung Therm RC 03).

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• Anzeige der Betriebszustands und der Störungen

Die Steuerelektronik sendet an den Therm-RC03-Regler die Information über den Kesselzustand (WW-Erwärmung oder Heizung, Modulationspegel usw.) und im Störungsfall das Störungssignal mit dem Kundenkode.

Darstellung der Störung an der LCD-Anzeige mit „Error“-Zeichen und dem Störungskode gemäß folgender Tabelle

Störungscode Bedeutung Error 01 Störung der Kesselzündung Error 02 Ungenügender Durchfluss vom Heizwasser (zwischen wiederholten Versuchen) Error 03 - Error 04 Heizwasserfühler beschädigt Error 05 Warmwasserfühler beschädigt (nur bei „KDC“-Kesseln) Error 06 Störung Grenzüberschreitung Heizwassertemperatur (Verriegelungsthermostat) Error 07 Außentemperaturfühler beschädigt (bei witterungsgeführter R.) Error 08 Störung des Lüfters (Rückführungssignal der Drehzahl) Error 09 Störung des Lüfters (Drehzahl außer Regelungsbereich) Error 10 Störung des Lüfters (läuft beim Stopp) Error 12 Ungenügender Durchfluss vom Heizwasser (nach wiederholten Versuchen) Error 16 Hohe Rauchgastemperatur im Kondensationskörper

• Elektrischer Anschluss Der Anschluss der IU02-Schnittstelle muss bei abgeschalteter Netzversorgung des Kessels erfolgen. Elektrische Kennwerte der Kommunikationslinie: Leiterzahl (Kabelader) 2 Typ, Kabelausführung paarweise, nicht verdrillt (*) Max. Leitungslänge 50 m Max. Leitungswiderstand 2*5Ω Polarität frei, verwechselbar (*) – In elektrisch stark gestörter Umgebung kann es notwendig sein, einen paarweise verdrillten Kabel (Twist), oder geschirmten Kabel zu verwenden. 13.2 Betrieb im Kaskadensystem

Die Steuerplatine ist in ihrem Aufbau so gelöst, damit sie im Kaskadensystem zusammen mit der IU04.10- oder IU05-Schnittstelle arbeiten kann.

Entsprechend der Einstellung SW1 (3) kann die Elektronik als Master- oder Slave-Kessel arbeiten. Beim Master (Steuerkessel) ist die WW-Erwärmung ausser Betrieb und alternative Funktionen sind: - Temperaturfühler WW Temperaturfühler Heizsystem - Drehschalter Einstellung WW-Temp. Einstellung Nachtabsenkung - Drehschalter Einstellung Heiztemp. Einstellung Heizsystemtemperatur - Raumtemperaturregler Hauptschalter des Systems - Schalter Speichertemperaturregler Schalter Nachtabsenkung

Wenn die IU04.10-Schnittstelle beim Slave-Kessel (untergeordnet) angeschlossen ist, ist sein Verhalten analog, wie als ob der Raumregler über OpenTherm angeschlossen wäre. Die Informationen werden jedoch vom Master mittels einer Serienschnittstelle (RS 485) übergeben.

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14. Einstellung des Kessels

Bei einem Austausch der Steuerelektronik oder der Gasarmatur muss die vollständige Einstellung des Kessels durchgeführt werden.

• Einstellung des Drehzahlsteuerbereichs des Lüfters

Erfolgt mit Service-Tasten auf dem Bedienpaneel des Kessels. a) Die Max. Drehzahl des Lüfters wird durch Veränderung des Service-Parameters 3 eingestellt (siehe Service-Einstellung). Die Kontrolle der Einstellung erfolgt, indem beim Umschalten des Betriebsartwahlschalters in die Service-Betriebsart der Drehschalter für die Einstellung der Heizungstemperatur auf Maximum (in rechte Randlage) gedreht wird. Die LCD-Anzeige beginnt zu blinken und zeigt uns den eingestellten Maximalwert der Drehzahl (Zahlenwert x 10) an. Der angezeigte Wert der richtigen Einstellung ist: 17 KDx – 546 (d.h. 5460 U /min.), 28KDx - 560 (d.h. 5600 U /min), 45 KD - 580 (d.h. 5800 U /min). b) Die Min. Drehzahl des Lüfters wird durch Veränderung des Service-Parameters 4 analog eingestellt, jedoch mittels dem Drehschalter für die Einstellung der Heizungstemperatur auf Minimum (in linker Randlage). Der angezeigte Wert der richtigen Einstellung wird in diesem Fall wie folgt sein: 17 KDx – 122 (tj. 1220 U/min.), 28 KDx - 140 (tj. 1400 U/min), 45 KD - 170 (tj. 1700 U/min).

Es ist stets zu beachten, dass der geforderte Drehzahlwert bei blinkender Anzeige angezeigt wird. Mit dem kontinuierlichen Leuchten wird der reelle Drehzahlwert angezeigt, welcher in Übergangszuständen vom geforderten Soll-Wert teilweise abweicht (durch die PID-Regelschleife des Lüfters). Wenn während der Kontrolle der Einstellung der Zahlenwert an der Anzeige zu leuchten beginnt ohne zu Blinken, (5s nach Ende der Drehbewegung des Drehschalters auf dem Bedienpaneel), muss man kurz den Drehschalter auf dem Bedienpaneel bewegen und wieder in die Randlage zurückkehren. Af diese Weise bringt man die Anzeige wieder zum Blinken und man kann mit der Kontrolle der Einstellung fortsetzen. • Einstellung der Regelung von Luft/Gas-Mischverhältnis beim Brennstoff

Erfolgt an der Gasarmatur bei gleichzeitiger CO2, bzw. O2-Emissionsmessung

im Abgasabzug.

a) Das Luft/Gas-Mischverhältnis wird bei max. Drehzahl des Lüfters (Drehschalter für die Einstellung der Heizungstemperatur in rechter Randlage) mit der kleinen Schraube der Drosselklappe am Gasaustritt eingestellt. Den geforderten Wert gemäß Gasart ist der folgenden Tabelle zu entnehmen. b) Der Regelbeginn wird mit der kleinen Kunststoffschraube des Regelsystems (nach dem Abschrauben der Schutzkappe aus Messing zugänglich) wieder auf den Tabellenwert eingestellt.

Diese Einstellung wird bei min. Drehzahl des Lüfters durchgeführt (Drehschalter für die Einstellung der Heizungstemperatur in linker Randlage).

Nach der Einstellung von Regelbeginn wird eine wiederholte Kontrolle der Einstellung von Luft/Gas-Mischverhältnis durchgeführt. Im Fall von abweichenden Werten wird eine Korrektur der Einstellung auf richtige Werte durchgeführt.

Mit dieser Einstellung wird der Leistungsbereich des Kessels bestimmt und das geeignete Luft/Gas-Mischverhältnis im gesamten Bereich der Kesselleistung gewährleistet. Die richtige Einstellung hat drundlegenden Einfluß auf den Verbrennungsprozess und damit auf die Menge der schädlichen Emissionen, Kesselwirkungsgrad und die Lebensdauer der Komponenten. !!! Hinweis: Die Einstellung vom Luft/Gas-Mischverhältnis kann man nicht ohne die entsprechende Abgasanalyse durchführen, d.h. ohne notwendige Messeinrichtung!!!

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15. Wertetabellen zur Einstellung von Kesseln - THERM 17 KD, KDZ, KDZ 5 Erdgas – (CO2 max = 11,77 %)

Kenngröße Kesselleistung Drehzahl des Lüfters Gasblende CO2 O2

Max. Drehzahl des Lüfters 17 (15,7) kW 5460 U/min (p.3=35) Durchm. 4,3 mm 8,7 – 9 % 5,5 – 5 % Min. Drehzahl des Lüfters 3,3 kW 1220 U/min (p.4=36) Durchm. 4,3 mm 8,7 – 9 % 5,5 – 5 % - THERM 28 KD, KDC, KDZ, KDZ 5 Erdgas – (CO2 max = 11,77 %)

Kenngröße Kesselleistung Drehzahl des Lüfters Gasblende CO2 O2

Max. Drehzahl des Lüfters 28 (26) kW 5600 U /min DM. 6,5 mm 8,8 – 9 % 5,3 – 5 % Min. Drehzahl des Lüfters 6,5 kW 1400 U /min DM. 6,5 mm 8,8 – 9 % 5,3 – 5 % Propan – (CO2 max. = 13,95 %)

Kenngröße Kesselleistung Drehzahl des Lüfters Gasblende CO2 O2

Max. Drehzahl des Lüfters 25 (23) kW 5200 U /min DM. 5 mm 10,5 –10,8 % 5,2 – 4,8 % Min. Drehzahl des Lüfters 6,5 kW 1400 U /min DM. 5 mm 10,5 –10,8 % 5,2 – 4,8 % - THERM 45 KD Erdgas – ( CO2 max = 11,77 % )

Kenngröße Kesselleistung Drehzahl des Lüfters Gasblende CO2 O2

Max. Drehzahl des Lüfters 45 (42) kW 5800 U /min DM. 10 mm 8,7 – 9 % 5,5 – 5 % Min. Drehzahl des Lüfters 12 kW 1700 U /min DM. 10 mm 8,7 – 9 % 5,5 – 5 %

Die Zündelektrode ist auf dem Bausatz mit der Erdungselektrode ergänzt. Der Abstand der Funkenstrecke zwischen den Elektroden ist 3 mm und vom Brenner ca. 10 – 15 mm.

Die Ionisierungselektrode ist so ausgeformt, dass ihr Ende fluchtend mit dem Brenner (ca. 20 mm) im Abstand ca. 5 mm von der Rohrleitung des Brenners durchläuft. Hinweis:

Die Angaben über die Lüfterdrehzahl, aufgeführt im Text in Klammern für bessere Orientierung, sind zum Erdgasbetrieb bezogen. Bei der Umstellung des Kessels auf Propan gelten die Daten in Abschnitt „Wertetabellen zur Einstellung von Kesseln“. Dieses Dokument ist ausschließlich für die Service-Mitarbeiter sowie -Unternehmen bestimmt und stellt eine Ergänzung zur Montage- und Bedienungsanleitung für die Brennwertkessel dar, wo z.B. Überdruckwerte für Anschluss von Heizwasser, Schaltbilder u.a. unentbehrliche technische Angaben aufgeführt sind.