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H amburg ist immer eine Reise wert. Das gilt wohl im gleichen Maße für den Be- such der shk Hamburg. Sonst wäre es wohl kaum zu erklä- ren, dass trotz der vielfach kritischen Diskussionen im Vorfeld der Messe und dem Fernbleiben renommierter Sa- nitärhersteller so viele Fach- leute den Weg in die Hanse- stadt gefunden haben. In wirt- schaftlich schwierigen Zeiten wie diesen ein Vertrauensbe- weis und ein Zeichen, dass sich ein renommierter Messe- standort offensichtlich nicht so einfach wegdiskutieren lässt, auch wenn Kritiker im- mer wieder hervorheben, dass diese Messe entbehrlich sei. Trubel in Halle 14 Vor allem die Heiztechnik- Hersteller in Halle 14 konnten sich über einen regen Besu- cher-Zuspruch freuen. Etwas weniger frequentiert wurden die Sanitärhallen, trotz des durchaus attraktiven Ange- botes. Vielleicht lag das am Fernbleiben der meisten vor- der-Wand-Sanitärhersteller (Armaturen, Keramik, Bad- möbel, Accessoires), die sich und der Branche damit si- cher keinen Gefallen getan haben. Missstimmungen ka- men trotzdem nicht auf, leere Stände sah man überwiegend bei den Ausstellern aus Fern- ost, die vereinzelt mal wieder mit Plagiaten glänzten. „Schulnote 3, aber besser als erwartet“, diese Aussage eines Geschäftsführers aus der Sanitärfraktion brach- te auf den Punkt, was wohl viele dachten. Sie dokumen- tiert aber auch die allgemei- ne Zufriedenheit mit dem Ver- lauf der Veranstaltung. Die amtierende Miss Mecklenburg-Vorpommern, Annika Pinther aus Rostock, und Paul Freitag, SHK-Verband Mecklenburg-Vorpommern, auf dem Gemeinschaftsstand der SHK-Fachverbände. AUSSTELLUNG 14 IKZ-HAUSTECHNIK·Heft1/2/2006 Trotz des Fernbleibens vieler Vor-der-Wand-Sanitärherstel- ler hat die shk Hamburg 2005 ein durchaus ansprechendes Ergebnis erzielt. 39 000 Besucher – so die offiziellen Zahlen der Messegesellschaft – kamen vom 23. bis 26. November in die Hansestadt. 450 Aussteller aus 17 Nationen präsen- tierten auf neun Hallenebenen und erstmals auch in der neuen Halle 14 ihre Produktneuheiten aus der Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik sowie der Sanitär- und Klempnertechnik. shk Hamburg 2005: Besser als erwartet Gedränge auf den Ständen herrschte nicht nur in der Halle 14, wo sich die Heiztechnikhersteller präsentierten. Fahrradverlosung zur shk Hamburg 2005: Übergabe der Fahrräder an Elke Buthmann, vertreten durch Tobias Blasche (2.v.l.), und Kai Thiele (r.). Das Por- sche Bike S (LX) und das Vitrobike Easyrider wurden von der Firma Viessmann gestiftet und übergeben. » Ganz im Gegenteil zu so manchem Unkenruf im Vorfeld dieser Messe können wir eine durchweg positive Bilanz ziehen. « Wilfried Sander

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Hamburg ist immer eine Reise wert. Das gilt wohl

im gleichen Maße für den Be-such der shk Hamburg. Sonst wäre es wohl kaum zu erklä-ren, dass trotz der vielfach kritischen Diskussionen im Vorfeld der Messe und dem Fernbleiben renommierter Sa-nitärhersteller so viele Fach-leute den Weg in die Hanse-

stadt gefunden haben. In wirt-schaftlich schwierigen Zeiten wie diesen ein Vertrauensbe-weis und ein Zeichen, dass sich ein renommierter Messe-standort offensichtlich nicht so einfach wegdiskutieren lässt, auch wenn Kritiker im-mer wieder hervorheben, dass diese Messe entbehrlich sei.

Trubel in Halle 14Vor allem die Heiztechnik-

Hersteller in Halle 14 konnten sich über einen regen Besu-cher-Zuspruch freuen. Etwas weniger frequentiert wurden die Sanitärhallen, trotz des durchaus attraktiven Ange-botes. Vielleicht lag das am Fernbleiben der meisten vor-der-Wand-Sanitärhersteller (Armaturen, Keramik, Bad-möbel, Accessoires), die sich und der Branche damit si-cher keinen Gefallen getan haben. Missstimmungen ka-men trotzdem nicht auf, leere Stände sah man überwiegend bei den Ausstellern aus Fern-ost, die vereinzelt mal wieder mit Plagiaten glänzten.

„Schulnote 3, aber besser als erwartet“, diese Aussage eines Geschäftsführers aus der Sanitärfraktion brach-te auf den Punkt, was wohl viele dachten. Sie dokumen-tiert aber auch die allgemei-ne Zufriedenheit mit dem Ver-lauf der Veranstaltung.

∂ Die amtierende Miss Mecklenburg-Vorpommern, Annika Pinther aus Rostock, und Paul Freitag, SHK-Verband Mecklenburg-Vorpommern, auf dem Gemeinschaftsstand der SHK-Fachverbände.

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14� IKZ-HaustecHnIK�·�Heft�1�/2�/2006�

Trotz des Fernbleibens vieler Vor-der-Wand-Sanitärherstel-

ler hat die shk Hamburg 2005 ein durchaus ansprechendes

Ergebnis erzielt. 39 000 Besucher – so die offiziellen Zahlen

der Messegesellschaft – kamen vom 23. bis 26. November

in die Hansestadt. 450 Aussteller aus 17 Nationen präsen-

tierten auf neun Hallenebenen und erstmals auch in der

neuen Halle 14 ihre Produktneuheiten aus der Heizungs-,

Klima- und Lüftungstechnik sowie der Sanitär- und

Klempnertechnik.

shk Hamburg 2005:

Besser als erwartet

∂ Gedränge auf den Ständen herrschte nicht nur in der Halle 14, wo sich die Heiztechnikhersteller präsentierten.

∂ Fahrradverlosung zur shk Hamburg 2005: Übergabe der Fahrräder an elke Buthmann, vertreten durch Tobias Blasche (2.v.l.), und Kai Thiele (r.). Das Por-sche Bike S (lX) und das Vitrobike easyrider wurden von der Firma Viessmann gestiftet und übergeben.

» Ganz im Gegenteil zu so manchem

unkenruf im Vorfeld dieser Messe können

wir eine durchweg positive Bilanz

ziehen. «Wilfried Sander

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Positive Bilanz„Ganz im Gegenteil zu so

manchem Unkenruf im Vor-feld dieser Messe können wir eine durchweg positive Bilanz ziehen“, sagte auch Wilfried Sander, Messebeiratsvorsit-zender und Landesinnungs-meister des SHK-Fachver-bands Hamburg, der wie die Fachverbände Niedersach-sen, Schleswig-Holstein, Bre-men und – erstmals – Meck-lenburg-Vorpommern zu den ideellen Trägern der norddeut-schen Fachmesse gehört. „Die shk Hamburg ist auch in die-sem Jahr ihrem Ruf als bedeu-tende Fachmesse gerecht ge-worden. Vielfach gelobt wur-de der neue Messetermin kurz nach der ISH in Frankfurt. Po-sitiv aus meiner Sicht ist eben-falls, dass die Lücke, die einige Sanitärhersteller hinterlassen haben, vom Fachhandel sehr gut kompensiert wurde.“ Diet-mar Aulich, Geschäftsführer der Hamburg Messe und Con-gress GmbH, war „erfreut über den Erfolg der Veranstaltung“ und hob „das große Engage-ment aller beteiligten großen Partner aus Industrie, Hand-werk und Großhandel“ her-vor. „Es zeigt sich, dass die ISH in Frankfurt nur sehr bedingt die Fachleute aus dem nord-deutschen Raum erreicht und die shk Hamburg unabding-bar ist für alle Marktpartner“, so Aulich.

Stimmen zur MesseDie Mehrheit der befragten

Aussteller zeigte sich zufrie-den. „Der Messeauftritt ins-gesamt hat sich seit der shk Hamburg im Jahr 2002 positiv verändert“, sagte Dr. Werner Benade, Leiter Vertrieb Bu-derus Deutschland der BBT

Thermotechnik GmbH. „Vor allem die neue Halle 14 wertet das Gesamtbild auf. Der Be-ratungsbedarf bei den Fach-besuchern ist angesichts der wachsenden Anforderungen größer als früher.“ Friedbert Nietsche, Hamburger Nieder-lassungsleiter der Viessmann Werke, sah die Nutzung rege-nerativer Energieformen als Schwerpunktthema der Kun-dengespräche: „Wir konnten zu diesem Thema eine sehr große Nachfrage nach Pro-dukten verzeichnen.“ Und Carsten Kurp, Verkaufsleiter Bremen bei Vaillant Deutsch-land, betonte: „Diese Messe ist sehr wichtig für den Nor-den.“

Der erstmals vertretene dä-nische Hersteller von Mini-Blockheizkraftwerken, EC-Power, zog ebenfalls eine po-sitive Bilanz: „Wir haben bei dieser Messe zahlreiche wich-tige Kontakte hergestellt“, sagte Marketingchef Michael Finderup Jensen. Zum ersten Mal war auch das Solarunter-nehmen Conergy AG vertre-ten, dem während der shk der Hamburger Solarpreis 2005 verliehen wurde. „Das Interes-se an Solarenergie ist sehr ge-stärkt, viele Leute fangen an, sich zu informieren – auch Endverbraucher“, so Svea Mi-lena Schröder, zuständig für Produkt-PR. Positiv auch das

Heft�1�/2�/2006�·�IKZ-HaustecHnIK� 15

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∂ Handwerk aktiv: Die Sonderschau Klempnertechnik zeigte den traditionsreichen Beruf in all seinen Facetten. Weitere Sonderschauen gab es zu den Themen-feldern Klimatechnik, Kachelofen, Bäder für alle sowie erneuerbare energien in Gebäuden.

∂ Regenerative energien – eines der Schwerpunktthemen auf der shk Hamburg.

∂ Gelungene Premiere: Der Badmöbelspezialist heibad – Heidecker Badmöbel war erstmals mit einem Stand in Hamburg vertreten – und hoch zufrieden mit der Resonanz.

∂ Hamburger Solarpreis 2005: Dr. Herlind Gundelach, Staatsrätin der Hamburger Behörde für Stadtentwick-

lung und umwelt, und der SHK-lan-desinnungsmeister Hamburg, Wilfried

Sander (li.), übergaben auf der shk Hamburg die urkunde zum Hamburger

Solarpreis an den Vorstandsvorsitzen-den des Solarunternehmens Conergy,

Hans-Martin Rüter (re.).

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Echo von Normann Robinson, Vertriebsmitarbeiter bei den Hamburger Electricitäts-Wer-ken. Seinen Aussagen zufol-ge standen insbesondere die Themen Stromanwendungen, Wärmepumpen und Fernwär-me „ganz hoch im Kurs“ der Standbesucher.

Neben der breit vertretenen Heizungsindustrie bekannten sich auch Sanitärhersteller zur einzigen Regionalmesse der Branche in diesem Jahr. „Für uns ist die shk Hamburg wich-tig, weil wir hier alle Zielgrup-pen erreichen“, sagte Grohe-Vertriebsleiter Armin Nowak. „Hier konnten wir unsere neuesten Produkte präsentie-ren, die wir bereits in Frank-furt vorgestellt haben. Wäh-rend der shk haben wir aber sehr viele Kunden erreicht, die dort nicht dabei waren.“ Ähnlich positiv äußerte sich Kurt Buchner, Regionalver-kaufsleiter Technik Nord bei Geberit: „Diese Messe ist sehr wichtig. Wir sind froh, dass wir hier mit einem Stand ver-

treten waren, der gut frequen-tiert wurde.“ Als einer der we-nigen Badmöbelhersteller war die Firma heibad Badmöbel erstmals mit einem Stand in Hamburg vertreten und hoch-zufrieden. Geschäftsführer Reinhard Schmidpeter: „Wir haben in Hamburg viele Neu-heiten präsentiert und waren überrascht von der hohen Re-sonanz. Für uns war die Mes-se toll, jeder Euro war gut in-vestiert.“

Für die Firma MEPA Pau-li und Menden „stand früh fest, dass wir zur shk gehen – wenn auch mit gemischten

Gefühlen“, so Geschäftsfüh-rer Reiner Pauli. „Mit dem Zuspruch sind wir jetzt aber äußerst zufrieden.“ Joachim Voigt, Marketing- und Ver-triebsleiter des Norderstedter Armaturen-Herstellers MORA: „Von dieser Messe haben wir besonders profitiert. Wir ha-ben viele gute Kontakte ge-knüpft.“ Zufrieden war auch der norddeutsche Sanitär-Großhandel. „Unsere Erwar-tungen wurden deutlich über-troffen“, so Dirk Ehler, Proku-rist bei Hermann Stitz & Co.

Über „viele Gespräche mit Installateuren und Planern“ freute sich Frank Körner, Au-ßendienstmitarbeiter bei Wa-vin (Kunststoffrohre). Dirk Gellisch, Marketingleiter bei Viega (Sanitärsysteme), hob in seinem Statement den neu-en Messetermin lobend her-vor: „Hätte es diesen Termin-wechsel nicht gegeben, müsste das norddeutsche Handwerk eineinhalb Jahre warten, bis es neue Produkte aus unserem Haus zu Gesicht bekommt.“

Befragung: Von „Ausgezeichnet“ bis Gut“

Laut einer Besucherbefra-gung der Hamburg Messe

und Congress GmbH finden 86 % der Fachbesucher die shk Hamburg nach wie vor sehr wichtig, um sich über den neuesten Stand der Technik und ihre Anwendungsmög-lichkeiten zu informieren. Sie benoteten die Messe mit „ausgezeichnet“ bis „gut“. Auffallend ist, dass der Anteil der Entscheider aus den Ziel-gruppen der Aussteller – vor allem Handwerker, aber auch Architekten, Planer und In-genieure – stark gestiegen ist (56 % gegenüber 36 % 2002). Endverbraucher machten gut 9 % aller Besucher aus; bei ih-nen war der Wunsch nach ei-ner modernen Heizungsanla-ge (64,6 %) oder einem neu-en Bad (45,8 %) Motivation für den Messebesuch. Deut-lich gestiegen ist der Anteil an Besuchern aus Mecklenburg-Vorpommern mit fast 10 % ge-genüber 6,4 % 2002. ∂

B i l d e r : Messe Hamburg/ IKZ-HAUSTECHNIK

@ Internetinformationen:��www.hamburg-messe.de/shk

∂ Sehen, fühlen, diskutieren – die breite Angebotspalette in Hamburg bot dafür den passenden Rahmen.

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∂ Ob ehrung, Bingo oder Fachvortrag – der Gemeinschaftsstand

der SHK-Fachverbände war auch in diesem Jahr wieder gut besucht.

∂ Technik trifft Design – eines von vielen expona-

ten der Sonderschau Kachelofen.