SICHER Winter 2006

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SICHER Winter/2006 mit meiner Krankenversicherung Interview mit Herzchirurg Thierry Carrel «Die Arbeit im Operationssaal ist absolute Leidenschaft» Sie haben in Ihrer Karriere schon viele Herzen operiert. Wird eine solche Operation mit der Zeit zur Routine? Das Wort «Routine» gefällt mir überhaupt nicht, da es impliziert, dass alles von selbst läuft. Das ist je- doch überhaupt nicht so. Bei einer Operation muss alles sorgfältig geplant und durchgeführt werden. Es gibt eine logi- sche Reihenfolge, die alle Ärzte in meinem Team befolgen. Es müssen nicht alle in der Art und Weise operieren, wie ich es mache. Doch einen gewissen Standard müssen alle einhal- ten, damit wir alle vom Gleichen reden. Denn eine Herzope- ration ist nicht wie ein Blinddarm: Das Sterberisiko beträgt ein bis drei Prozent. Wie gehen Sie mit dieser Verantwortung, diesem Druck um? Ich habe das während einer Operation immer im Hinterkopf und bin daher sehr vorsichtig. Zudem bin ich in Gedanken jeweils bereits einen Schritt weiter als der ef- fektive Operationsstand. Ich denke nicht dauernd an die Ri- 3 2 Aus dem Inhalt Selbstbewusst ins Alter Verwaltungskosten – oft überschätzt Büchertipps für Jugendliche Positive Entwicklung dank Laufen Kurkuma: Gewürz fürs Auge 2 3 4 5 6 Informationen Ihrer Krankenkasse 7+8 80 bis 100 Stunden arbeitet Thierry Carrel wöchentlich im Inselspital in Bern. Der Di- rektor und Chefarzt der Herz- und Gefäss- chirurgie hat bereits rund 10 000 Herzen operiert. Neben seinem enormen Pensum findet der 45-Jährige Zeit, herzchirurgische Entwicklungshilfe in Russland zu leisten: Jährlich fährt er ein- bis zweimal nach Perm im Uralgebiet, um den russischen Ärzten sein Wissen weiterzugeben. Er zeigt ihnen Techniken, wie sie mit einfachsten Mitteln und unter schwierigsten Umständen ope- rieren können. Zudem versorgt er sie mit medizinischem Material. Wieso haben Sie sich für die Herzchir- urgie entschieden? Das Herz hat mich schon vor dem Medizinstudium interessiert. Mich faszi- nieren die Dynamik des Herzens, der Aufbau und die Verbindung mit allen medizinischen Gebieten. Es ist ein Bereich, der enorme Fortschritte ge- macht hat und in dem es sehr viele Innovationen gibt. 1 Liebe Kundin Lieber Kunde Das Jahr 2006 ist schon wieder einige Tage alt.Wir freuen uns, dass Sie uns die Treue halten und stellen natürlich sicher, dass Sie weiterhin aufmerksam und ent- gegenkommend beraten und unterstützt werden. Ein spezielles Willkomm den neuen Versicherten in unserer Versiche- rungsfamilie. In der letzten Ausgabe haben wir Sie um Ihre Meinung zu unserer Kundenzeit- schrift gebeten.Wir wurden förmlich von Antwortkarten überschwemmt – vielen Dank. Besonders gefreut hat uns, dass die grosse Mehrheit der Antworten begei- stert von unserem SICHER ist. Mehr als Dreiviertel wünschen sich vier oder mehr Ausgaben pro Jahr und legen gros- sen Wert auf Informationen des Kranken- versicherers. Mehr zu den Ergebnissen der Umfrage erfahren Sie auf den letzten Seiten dieser Ausgabe. Die stetig steigenden Kosten im Gesund- heitswesen, Ursache für das Ansteigen der Prämien, dient als Argument der Initi- anten für eine Einheitskasse.Wir werden Sie in den folgenden Ausgaben über die- sen Irrtum sowie die Einheitskasse und deren Folgen informieren. Dass wir gegen diese Initiative sind, wird Sie kaum über- raschen.Wir wollen Sie für ein überzeug- tes «NEIN» gewinnen. Wir wünschen Ihnen gute Gesundheit, Herausforderungen und Zufriedenheit im 2006. Und für das Lesen unseres SICHER viel Kurzweil und neue Erkenntnisse. Editorial

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- Interview mit Herzchirurg Thierry Carrel - Medizin: Älter werden - Branche: Verwaltungskosten - Jugend: Büchertipps - Prävention: Fang- und Laufspiele - Kräuter: Alles rund um Kurkuma

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SICHERWinter/2006

mi t me iner Krankenver s i cherung

Interview mit Herzchirurg Thierry Carrel

«Die Arbeit im Operationssaalist absolute Leidenschaft»

Sie haben in Ihrer Karriere schon viele Herzenoperiert. Wird eine solche Operation mit der Zeitzur Routine? Das Wort «Routine» gefällt mir überhauptnicht, da es impliziert, dass alles von selbst läuft. Das ist je-doch überhaupt nicht so. Bei einer Operation muss allessorgfältig geplant und durchgeführt werden. Es gibt eine logi-sche Reihenfolge, die alle Ärzte in meinem Team befolgen. Esmüssen nicht alle in der Art und Weise operieren, wie ich esmache. Doch einen gewissen Standard müssen alle einhal-ten, damit wir alle vom Gleichen reden. Denn eine Herzope-ration ist nicht wie ein Blinddarm: Das Sterberisiko beträgtein bis drei Prozent.

Wie gehen Sie mit dieser Verantwortung, diesemDruck um? Ich habe das während einer Operation immerim Hinterkopf und bin daher sehr vorsichtig. Zudem bin ichin Gedanken jeweils bereits einen Schritt weiter als der ef-fektive Operationsstand. Ich denke nicht dauernd an die Ri-

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2Aus dem InhaltSelbstbewusstins Alter

Verwaltungskosten –oft überschätzt

Büchertippsfür Jugendliche

Positive Entwicklungdank Laufen

Kurkuma:Gewürz fürs Auge

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InformationenIhrer Krankenkasse 7+8

80 bis 100 Stunden arbeitet Thierry Carrelwöchentlich im Inselspital in Bern. Der Di-rektor und Chefarzt der Herz- und Gefäss-chirurgie hat bereits rund 10 000 Herzenoperiert. Neben seinem enormen Pensumfindet der 45-Jährige Zeit, herzchirurgischeEntwicklungshilfe in Russland zu leisten:Jährlich fährt er ein- bis zweimal nach Permim Uralgebiet, um den russischen Ärztensein Wissen weiterzugeben. Er zeigt ihnenTechniken, wie sie mit einfachsten Mittelnund unter schwierigsten Umständen ope-rieren können. Zudem versorgt er sie mitmedizinischem Material.

Wieso haben Sie sich für die Herzchir-urgie entschieden? Das Herz hat mich schonvor dem Medizinstudium interessiert. Mich faszi-nieren die Dynamik des Herzens, der Aufbau unddie Verbindung mit allen medizinischen Gebieten.Es ist ein Bereich, der enorme Fortschritte ge-macht hat und in dem es sehr viele Innovationengibt.

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Liebe KundinLieber Kunde

Das Jahr 2006 ist schon wieder einigeTage alt.Wir freuen uns, dass Sie uns dieTreue halten und stellen natürlich sicher,dass Sie weiterhin aufmerksam und ent-gegenkommend beraten und unterstütztwerden. Ein spezielles Willkomm denneuen Versicherten in unserer Versiche-rungsfamilie.

In der letzten Ausgabe haben wir Sie umIhre Meinung zu unserer Kundenzeit-schrift gebeten.Wir wurden förmlich vonAntwortkarten überschwemmt – vielenDank. Besonders gefreut hat uns, dass diegrosse Mehrheit der Antworten begei-stert von unserem SICHER ist. Mehr alsDreiviertel wünschen sich vier odermehr Ausgaben pro Jahr und legen gros-sen Wert auf Informationen des Kranken-versicherers. Mehr zu den Ergebnissender Umfrage erfahren Sie auf den letztenSeiten dieser Ausgabe.

Die stetig steigenden Kosten im Gesund-heitswesen, Ursache für das Ansteigender Prämien, dient als Argument der Initi-anten für eine Einheitskasse.Wir werdenSie in den folgenden Ausgaben über die-sen Irrtum sowie die Einheitskasse undderen Folgen informieren. Dass wir gegendiese Initiative sind, wird Sie kaum über-raschen.Wir wollen Sie für ein überzeug-tes «NEIN» gewinnen.

Wir wünschen Ihnen gute Gesundheit,Herausforderungen und Zufriedenheit im2006. Und für das Lesen unseres SICHERviel Kurzweil und neue Erkenntnisse.

Editorial

SICHER Winter/2006

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MEDIZIN

siken einer Operation, doch ich bin mir mei-ner Verantwortung ständig bewusst.

Erinnern Sie sich noch an Ihre ersteOperation? Waren Sie nervös? Klar erin-nere ich mich. Ich war nicht unbedingt nervös,aber ich habe mir Sorgen gemacht. Ich hatteschon bei zahlreichen Operationen assistiert,doch wenn man dann erstmals die Verantwor-tung trägt, ist das was ganz anderes.

Über welche Eigenschaften muss einHerzchirurg verfügen? Es sind vor allemzwei Wesenszüge: Überzeugung und Kompro-misslosigkeit. Ein Herzchirurg muss überzeugtsein, dass ihm die Arbeit, die er macht, gefällt.Für mich beispielsweise ist die Tätigkeit imOperationssaal nicht Arbeit, sondern absoluteLeidenschaft.Weiter muss ein Chirurg kompro-misslos sein. Das heisst, dass er im Operations-saal oder im Spital bleibt, bis der Patient über

dem Berg ist. In diesem Beruf darf man die Pri-vatinteressen nicht vor die Interessen der Pati-enten stellen.

Was tun Sie für Ihre eigene Gesund-heit? Treiben Sie Sport? Wenn ich ehrlichbin: nicht besonders viel. Im Sommer bin icham Abend gelegentlich mit dem Fahrrad un-terwegs, im Winter sieht es schlechter aus.Gut wäre, wenn ich während des Tages eineStunde Pause machen könnte, um Sport zutreiben. Denn um 22 Uhr bin ich dazu einfachnicht mehr motiviert. Was ich jedoch mache:Ich rauche nicht und beim Essen bin ich rigo-ros. Ich esse möglichst leicht und fettarm.Deshalb bevorzuge ich auch die mediterraneKüche.

Letzte Frage: Tragen Sie einen Spen-derausweis bei sich? Ja, selbstverständlich.

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Thierry Carrel

Name CarrelVorname ThierryGeburtsdatum 23.5.1960Wohnort Bern

HobbysMusik machen, lesen, wenig Sport

Lieblingsort – da fühle ich mich besonders wohlAm Vierwaldstättersee

Mein Traumberuf als KindChirurg oder Mönch

Ein Körper ohne Alter ist wie ein Leben ohne ErfahrungenDie wohl über 80-jährige Frau schlürftihren Kaffee geräuschvoll und ihre Handzittert leicht, wenn sie die noch heisseund volle Tasse an ihre von Runzeln um-gebenen Lippen hebt. Sie wirkt etwasunsicher angesichts der Hektik um sieherum; dennoch scheint sie ihren Kaffeedurchaus zu geniessen.

Am Nebentisch ärgert sich vernehmlich einejüngere, geschmackvoll gekleidete Frau überdas Schlürfen; halblaut bekundet sie ihrer Ar-beitskollegin, dass sie nie so alt werden wolle.Es scheint, als ob die alte Frau zum Ärgerniswird, gerade weil sie mit ihrem Dasein die Jün-geren an das unausweichliche Älterwerdenund an die eigene Vergänglichkeit erinnert. Undder Ärger wiederum übertüncht die eigeneAngst vor diesem Prozess abnehmender Be-weglichkeit und Gesundheit. Es reicht, alt undrunzelig zu sein, um die Jugend in ihrer er-strebten Falten- und Alterslosigkeit zu stören.

Eine 51-jährige Frau, die sich jünger fühlt, alssie aussieht, und mit ihrem Alter ebenso wiemit ihrem Körper unzufrieden ist, begründet

ihren schönheitschirurgischen Eingriff – einFacelifting und Fettabsaugen – mit dieser Dis-krepanz. «Ich fühle mich äusserst vital, nurmein Körper hat einfach nicht mehr zu mir ge-passt. Mit jugendlichen Kleidern oder einer

neuen Frisur kann ich das gewünschte Alternicht mehr herstellen.» Für 60 000 Frankenhat sich diese Frau ihr adäquates Lebensgefühlgekauft und die Spuren ihrer Altersjahre ge-glättet. Trost und Psychohygiene scheinenheute unter dem Skalpell des Schönheitschir-urgen zu beginnen: Nicht mehr Kleider ma-chen Leute, sondern der Schönheitschirurg.Der Arzt wird zu einem Bildhauer für Kund-schaft mit höherem Budget.

Das eigene Alter und der dazugehörige Kör-per werden uns fremd.Wir negieren das Alterzunehmend, indem wir den eigenen Körper imOperationssaal oder im Fitnessstudio mass-schneidern – ohne wahrzunehmen, ob daszum eigenen Wohlbefinden beiträgt oderquält. Das Alter wird beherrscht, indem mansich den Körper unterwirft: Man hat einenKörper und man bastelt schonungslos an die-sem herum, bis er jung und störungsfrei funk-tioniert – und uns das Alter unsichtbar vomLeibe hält.

Lisa Schmucklifreischaffende Philosophin, Luzern

Steckbrief

Auch schon über 90: die deutsche Autorin Hilde Domin

www.krankenversicherer.ch

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BRANCHE

Beim Ausfüllen der Steuererklärung gibt es zahlreiche verschiedene Abzugsmöglichkeiten. Eine dieser Möglichkeiten sind die Krankheitskosten: Diesekönnen, sofern sie nicht von der Krankenkasse übernommen worden sind und einen festgelegten steuerlichen Selbstbehalt übersteigen, von denSteuern abgezogen werden. Der steuerliche Selbstbehalt beträgt in den meisten Kantonen und bei der direkten Bundessteuer fünf Prozent des Rein-einkommens.

Steuern sparen mit Krankheitskosten

Die Zahlen vom Bundesamt für Gesund-heit (BAG) belegen, dass die Verwal-tungskosten prozentual erneut gesun-ken sind. Seit Einführung des Kranken-versicherungsgesetzes (KVG) im Jahr1996 ist dieser Kostensatz um einenDrittel zurückgegangen. Dies mag Herrund Frau Schweizer erstaunen, werdendie Verwaltungskosten doch gemäss derStudie «sondage santé» massiv über-schätzt.

In der neusten Bevölkerungsumfrage schätzendie Befragten die Verwaltungskosten im Durch-schnitt auf 28 Prozent. Nur gerade 5 Prozentder Befragten geben ein richtiges Urteil ab.

Die falsche Einschätzung der Verwaltungskos-tenhöhe gibt zu denken, werden doch dadurchfalsche Rückschlüsse über die Effizienz derKrankenversicherer gezogen. Die Detailanalysezeigt jedoch, dass der Begriff «Verwaltungskos-ten» nicht immer richtig verstanden wird. Sowird auf Nachfrage etwa angegeben, die Ausga-ben für Medikamente seien zu hoch. Offenbarvermischen verschiedene Befragte die Verwal-tungskosten der Krankenversicherer mit denAufwendungen der Leistungserbringer.

Lediglich 5,6 Prozent (in absoluten Zahlenrund eine Milliarde Franken) betrugen dietatsächlichen Ausgaben für die Administrationder Krankenversicherer im Jahr 2004. 94,4Prozent der Mittel der sozialen Krankenversi-cherung wurden für Spital- und Arztbehandlun-gen, für Medikamente und medizinische Be-handlungen in Pflegeheimen und Spitex ausge-geben.

Es ist deshalb wichtig, nicht am falschen Ort zusparen. Werden Personal und Löhne einge-spart, schneidet man sich ins eigene Fleisch –denn dann könnten die Rechnungen von denKrankenversicherern nicht mehr angemessenauf ihre Berechtigung kontrolliert werden.Unnötige Auszahlungen wären die Folge undPrämiengelder würden verschleudert durcherhöhte Ausgaben für Leistungserbringer.

Verwaltungskosten: Oft falsch verstanden

Beispiel 2Familie mit zwei Kindern, Nettoeinkommen 50 000 CHF, die Franchisen wurden infolgeKrankheit aufgewendet, anschliessend sind keine weiteren Krankheitskosten angefallen.

Franchisen Eltern (2 500 CHF pro Erwachsenen) 5000.00Franchisen Kinder (600 CHF pro Kind) 1200.00ungedeckte Krankheitskosten 6200.00abzüglich 5 % vom Reineinkommen (steuerlicher Selbstbehalt) – 2500.00abzugsfähige ungedeckte Krankheitskosten 3700.00Annahme, Grenzsteuersatz beträgt 20 %: Steuerersparnis 740.00

Beispiel 1Familie mit zwei Kindern, Nettoeinkommen 50 000 CHF, die Franchisen wurden infolgeKrankheit aufgewendet, anschliessend sind weitere Krankheitskosten angefallen.

Franchisen Eltern (2 500 CHF pro Erwachsenen) 5000.00Franchisen Kinder (600 CHF pro Kind) 1200.00übrige Leistungsabrechnungen (Selbstbehalte zu Lasten der Familie) 800.00Zahnarztrechnungen aller 4 Familienmitglieder total 1000.00ungedeckte Krankheitskosten 8000.00abzüglich 5% vom Reineinkommen (steuerlicher Selbstbehalt) – 2500.00abzugsfähige ungedeckte Krankheitskosten 5500.00Annahme, Grenzsteuersatz beträgt 20%: Steuerersparnis 1100.00

Ihre VorteileIhr Krankenversicherer setzt sich dafür ein, dass die Verwaltungskosten so tief wie möglich ge-halten werden und die Kontrolle so sorgfältig wie nötig ausgeführt wird, damit Sie auch weiter-hin von vorteilhaften Prämien profitieren.

1994

7,7%

7,6%

8,2%

7,2%

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 20045,0%

6,0%

7,0%

8,0%

6,6%6,4%

6,1% 6,1% 5,9%5,7% 5,6%

Entwicklung der Verwaltungskostender KrankenversicherungIn % des Versicherungs- und Betriebsaufwandes

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das Steueramt Ihrer Wohngemeinde.

Zweimal in der Woche Fussballtraining,am Wochenende das Spiel gegen die an-dere Mannschaft, Karatestunde, Klavier-unterricht und die Pfadi – und das allesneben der Schule und den Hausaufga-ben, die nicht vernachlässigt werden dür-fen. Viele Kinder haben ein volles Frei-zeitprogramm, hetzen von einem Ortzum anderen. Bewegung ist wichtig,doch ebenso relevant ist die Erholung.

Fee und Ferkel(Sabine Ludwig/Sabine Wilharm, ab 8 Jahren)

In einem kleinen Dorf wohnt die rundliche, nette und hilfsbereite Fernande gemein-sam mit ihrem Ferkel Fritz. Hier wohnt auch Roswitha, ihre dünne Freundin undMeckertante. Als Fernande zu einem Feen-Wettbewerb eingeladen wird, platzt Ros-witha vor Neid. Sie will auch dabei sein und gewinnen. Es gelingt ihr, aber sie richtet vielUnheil an. Wie sich aber am Schluss alle wieder versöhnen, ist tröstlich und lustig.Das Buch ist mit wunderschönen Zeichnungen von Sabine Wilharm illustriert, die bestens mit dem Text harmonieren.

Evil – Das Böse(Jan Guillou, ab 14 Jahren)

Schweden in den 50er-Jahren. Erik kennt sich mit Brutalität aus: Sein Stiefvater prügelt ihn täglich,seine Mutter greift nicht ein. In der Schule verschafft sich Erik selbst durch Gewalt Ansehen. Bis ihnder Direktor von der Schule verweist. Seine Mutter ermöglicht ihm den Besuch eines renommiertenInternats und Erik erkennt, dass er die Chance nützen muss, um einen Schulabschluss zu bekommen.Da er ohne Schlägereien auskommen will, wehrt er sich nicht, als er immer mehr zum Opfer von mie-sen Schikanen wird und mit ansehen muss, wie jüngere Schüler von den älteren misshandelt werden. Ererkennt, dass im Internat Gewalt an der Tagesordnung ist. Als sich die Gewalt gegen seinen friedfertigenFreund Pierre richtet, schlägt Erik zurück.Erik ist zwar ein Opfer seines Vaters, begnügt sich aber nicht mit der Opferrolle. Er will sich ändern und diskutiertmit seinem Freund Pierre über Ghandi und Gewaltlosigkeit. Es ist ein intensives und berührendes Buch über dieWürde des Menschen.

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SICHER Winter/2006JUGEND

Lesen – nicht nur für Brillenschlangen

Urchin von den SternschnuppenDie Geschichte von Mistmantle Bloomsbury (M.I. McAllister, ab 9 Jahren)

Das Eichhörnchen Urchin ist vom Himmel auf eine kleine, von Nebel umgebene Inselgefallen, auf der es ein Königreich der Tiere gibt. Dort leben Eichhörnchen, Otter, Igelund Maulwürfe, die ihren König verehren. Es herrscht Friede und Eintracht, bis einKomplott geschmiedet wird und ein grausamer Herrscher die Macht übernimmt. Mitseinem Mut und seiner Klugheit wird Urchin zum Retter der Insel.Diese spannende Tiergeschichte ist ein grosses Vergnügen, nicht nur für kleine Leser. BeimLesen vergisst man, dass man es mit Tieren zu tun hat.

Vor lauter Freizeitprogramm haben viele Kin-der keine Zeit mehr für sich selbst. ZwischenVereinsaktivitäten, Musikunterricht, Playstation-Spielen und DVD-Nachmittagen mit Freundenund Hausaufgaben brauchen Kinder Freiräume,die nicht verplant sind, in denen sie keine Leis-tung erbringen, sich nicht beweisen müssen. Inder sie einfach zur Ruhe kommen. Sie dürfensich ruhig auch mal zurückziehen, vor sich hinträumen oder die Seele baumeln lassen.

Der Griff zu einem Buch stellt eine berei-chernde Abwechslung zum ausgefüllten Frei-zeitprogramm dar.Wie wäre es denn beispiels-weise mit einem spannenden Roman oder ei-nem klugen Sachbuch – allemal eine kurzweiligeAlternative zum Fernsehen. Die Auswahl ist rie-sig, die Geschmäcker sind unterschiedlich. Da-mit alle Leseratten – oder die es noch werdenwollen – das richtige Buch finden, präsentierenwir eine kleine Auswahl an Jugendbüchern.

Lauf- und Fangspiele: Faszinierend und gesund

Diese Aktivitäten bei Kindern beobachten zukönnen bereitet viel Freude. Meist schliessensich den Fangspielen längere Laufstrecken an,sodass Laufen zu einer sehr intensiven Bewe-gungsform wird. Kinder lieben das Laufen, weilsie dadurch ein ganz anderes Körpergefühl er-leben als beim Sitzen, Stehen oder Gehen.Werschnell läuft, fühlt sich stark – er kann dadurchjemanden ein- oder überholen beziehungs-weise den anderen davonkommen. Gerade dasEntkommen macht viele Fangspiele faszinie-rend: die Laufgeschwindigkeit so anzupassen,dass man gerade noch entwischen und sich inSicherheit bringen kann.

Laufen, vor allem intensives Rennen, wirkt sichsehr positiv auf die physische, psychische undsoziale Entwicklung der Kinder aus. Für vieleKinder ist Laufen ein Erlebnis, das sie immerwieder von Neuem suchen, vor allem in derGruppe. Erwachsene müssen den Kinderndiese Laufgelegenheiten ermöglichen, nicht nurauf Spiel- und Pausenplätzen, sondern auch inder nahen Wohnumgebung. Die Erfahrungzeigt, dass Kinder viel lieber in der Gruppe

spielen, als alleine vor dem Fernseher zu sitzenoder sich mit Videospielen zu vergnügen. Siewollen sich austoben und durch Bewegung«Dampf ablassen». Dabei kann es ganz schönlaut werden, vor allem in den ersten Spielminu-ten. Doch: «Kinderlärm» hört sich viel ange-nehmer an als Strassenlärm!

Viel Erfolg wünscht Ihnen

Ihr Lukas Zahner

Bewegungstipp

Ermöglichen Sie den Kindern Lauf- und Fang-spiele. Demonstrieren Sie eine einzige Formund die Kinder werden daraus mit viel Spassihre eigenen Formen erfinden.

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www.krankenversicherer.chPRÄVENTION

www.krankenversicherer.ch1

Laufen entspricht bei den meisten Kin-dern einem starken inneren Bedürfnis.Nach langem Sitzen stürzen sie sichförmlich in den Garten, auf den Spiel-oder Pausenplatz. Oft laufen sie zuerstfür sich und fordern sich danach gegen-seitig durch Fang- und Laufspiele heraus.

© B

ASP

O

Kreuzworträtsel Winter/2006Lösen Sie das Rätsel und gewinnen Sie einen der fünf Büchergutscheine im Wert von 50 Franken. Das Lösungswort können Sie uns via Internet mitteilen unterwww.krankenversicherer.ch.Oder schreiben Sie eine Postkarte mit Angabe des Lösungsworts und IhresVersicherers an folgende Adresse:Redaktion SICHER, Haldenstrasse 25,6006 Luzern

Einsendeschluss: 15.April 2006Die Gewinner werden ausgelost und persönlich benachrichtigt. Der Rechtsweg istausgeschlossen.

Lesespass für Gross und Klein

Bei Orell Füssli finden Sie Bücher für jeden Ge-schmack und jede Altersklasse. Jugendbücher,Fachbücher, Romane, Krimis, Nachschlagwerkeoder Ratgeber – das Angebot ist fast grenzen-los. Die Büchergutscheine können Sie in jederFiliale von Orell Füssli in der ganzen Schweizeinlösen.Oder Sie bestellen das gewünschte Buch ganzeinfach im Internet unter www.books.ch.Dort finden Sie auch eine Übersicht der Stand-orte aller Filialen.

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Kurkuma: das Auge isst mitKurkuma, auch Gelbwurz oderIndischer Safran genannt,gehört in die Familie der Ing-wergewächse und sieht diesemauch äusserlich sehr ähnlich.Kurkuma gilt als unverzichtbareZutat der vielen variablenCurrymischungen und verleihtden Gerichten den beliebtengoldgelben Farbton.

Kurkuma ist ein Gewürz, das vor al-lem auch das «mitessende» Auge an-spricht. Es aromatisiert die aus In-dien stammenden «Chutneys», Boh-nen- und Linsengerichte, Reis, Geflü-gel, Fisch oder Meeresfrüchte sowieBlumenkohl und Kartoffeln. Da Kur-kuma leicht aufdringlich schmeckt,sollte man beim Dosieren vorsichtigsein.

Kurkuma ähnelt mit seinem pfeffri-gen, frischen, leicht orangenartigenDuft in etwa dem Ingwer und hat ei-nen würzig-brennenden, leicht bitte-ren, moschusartigen Geschmack. Diefrische Wurzel ist bei uns nur ganzselten erhältlich. Getrocknet undfein gemahlen findet man Kurkumahingegen in allen gut assortiertenGewürzsortimenten und Asia-Shops.

SICHER Winter/2006KRÄUTER

Was Grossmutter noch wusste …!

Gerne veröffentlichen wir interessanteund nützliche Tipps von Leserinnen undLesern.

Publizierte Beiträge werden mit 20 Frankenbelohnt.

Tipps einsenden an: Redaktion SICHER,Haldenstrasse 25, 6006 Luzern

… gegen Husten

Sitzt hartnäckiger Schleim in den Bronchien, kann Zwiebeltee das Abhusten

erleichtern. Zwiebeln enthalten schwefelhaltige Senföle, die eine desinfizie-

rende Wirkung haben.

Rezept: Eine Zwiebel in Scheiben schneiden und etwa fünf Minuten in einem

halben Liter Wasser köcheln lassen. Den Sud durch ein Sieb geben und mit

etwas Honig süssen.

Bis zu vier Tassen täglich möglichst heiss trinken.

PeperonicremesuppeZutaten:3 Peperoni, gelb1/2 Chilischote1 Zwiebeln2 Knoblauchzehen20 g Butter2 TL Zucker1 dl Prosecco2,5 dl Gemüsebouillon100 g Sahne

Kurkuma50 g Crème Fraiche

Pfeffer, SalzCayennepfeffer

1/2 Peperoni, rot

Zubereitung:Gelbe Peperoni waschen, trocknen, halbieren, von weissen Kernen und Häu-ten befreien und in grobe Würfel schneiden. Chilischote längs halbieren, vonweissen Kernen und Häuten befreien und in feine Würfel schneiden. Zwie-beln und Knoblauchzehen rüsten und in feine Würfel schneiden. In einemTopf Butter auslassen. Peperoni, Chilischote, Zwiebel und Knoblauch darinunter Rühren ca. 5 Minuten weichdünsten. Zucker zufügen und so langerühren, bis er sich aufgelöst hat. Mit Prosecco ablöschen und mit Gemüse-bouillon auffüllen. Sahne zufügen und Kurkuma unterrühren. Peperonicreme-suppe einmal aufkochen, vom Herd nehmen und mit dem Pürierstab vor-sichtig pürieren. Suppe auf den Herd zurückstellen und leicht erwärmen,aber nicht mehr kochen lassen. Crème Fraiche unter die Suppe rühren. MitPfeffer, Salz und Cayennepfeffer würzen. Rote Peperoni halbieren, von weis-sen Kernen und Häuten befreien und in sehr kleine Würfel schneiden. RotePeperoniwürfel kurz vor dem Servieren über die Suppe streuen.

… gegen Heiserkeit

Saft einer Zitrone mit einem halben Teelöffel Meersalz und einem

Glas warmem Wasser mischen und mehrmals täglich gurgeln.

www.krankenversicherer.chKASSEN-INFO

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SICHER Winter/2006

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