SICHER Winter 2008

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mit meiner Krankenkasse Geschätzte Kundin Geschätzter Kunde Wir hoffen, dass Sie schöne und erhol- same Feiertage hatten und gut ins neue Jahr gestartet sind. Fürs 2008 wünschen wir Ihnen gute Gesundheit, viel Bewe- gung und dass Sie alle guten Vorsätze er- folgreich durchsetzen. Wir nützen den Jahreswechsel, um der Kundenzeitschrift SICHER ein neues Ge- sicht zu geben: Der Aufbau und die Struktur bleiben unverändert, das Er- scheinungsbild ist moderner und leser- freundlicher, um attraktiv und kunden- freundlich zu bleiben. Genügend Bewegung ist wichtig und wird in der heutigen Zeit oft vernachlässigt. Lesen Sie im Interview mit alt Bundesrat Adolf Ogi, wie und warum er sich als UNO-Botschafter engagiert und was er selbst unternimmt, um aktiv und gesund zu bleiben. Wie Sie auf ganz einfache Art und Weise mehr Bewegung in Ihren All- tag integrieren können, erfahren Sie auf Seite 4. Das Thema «Übergewicht» steht auf Seite 2 im Zentrum: Wir nennen die Fakten und zeigen Ihnen die Folgen auf, wenn nichts dagegen unternommen wird. Wir wünschen Ihnen eine bewegte Win- terzeit und eine spannende Lektüre. Marcel Graber Direktor RVK Adolf Ogi, weshalb sind Sie UNO-Sonderbe- auftragter für Sport geworden? UNO-General- sekretär Kofi Annan hat mich nach meinem Rücktritt als Bundesrat angefragt, ob ich dieses Amt übernehmen möchte. Ich habe zugesagt, weil mich die Tatsache fasziniert, dass Sport in armen Ländern bei vielen Kindern Hoffnung und Freude auslöst. Durch Ihre Aufgabe treffen Sie viele unter- schiedliche Persönlichkeiten aus aller Welt. Gibt es ein Treffen, das Sie persönlich ge- prägt oder Sie besonders beeindruckt hat? Ich möchte an dieser Stelle keine Persönlichkeit besonders hervorheben. Am meisten berühren mich die leuchtenden Augen der Kinder, die für einige Minuten von ihrem traumatisierten Zu- stand befreit werden können – dank einem ein- fachen Ball. Welche Zukunftspläne stehen bei Ihnen an? Was möchten Sie in nächster Zeit erreichen? Meine Arbeit sollte von der Überzeugung gelei- tet werden, dass der Sport der UNO ein Gesicht geben kann, das sympathisch und hoffnungsvoll gegen Gewalt und für Gesundheit und Wohlbe- Interview mit dem UNO-Sonderbeauftragten für Sport, Adolf Ogi «Ich tue das, woran ich glaube» Nach 13 Jahren im Bundesrat ist Adolf Ogi eine Kultfigur. Als UNO-Sonderbeauftragter plädiert er heute für Sport und Frieden. Mit emotionsgeladenen Reden und viel Herzblut gewinnt der charakterstarke und sportbegeisterte Bergler die Herzen der Menschen. Adolf Ogi ist überzeugt, dass Sport – zusammen mit Politik, Wirtschaft und Religion – helfen kann, eine bessere und friedlichere Welt zu schaffen. WINTER 2008 SICHER Photo: Vereinte Nationen

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- Interview mit Adolf Ogi, UNO-Sonderbeauftragter für Sport - Medizin: Übergewicht und deren Folgen - Branche: Impfungen - Jugend: Kinder mit Bewegungsdefiziten/Psychomotorik-Therapie - Prävention: Wintersport für die ganze Familie Outdoor-Training im Winter - Gesundheit: Kamille

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Page 1: SICHER Winter 2008

m i t m e i n e r K r a n k e n k a s s e

Geschätzte KundinGeschätzter Kunde

Wir hoffen, dass Sie schöne und erhol-same Feiertage hatten und gut ins neueJahr gestartet sind. Fürs 2008 wünschenwir Ihnen gute Gesundheit, viel Bewe-gung und dass Sie alle guten Vorsätze er-folgreich durchsetzen.

Wir nützen den Jahreswechsel, um derKundenzeitschrift SICHER ein neues Ge-sicht zu geben: Der Aufbau und dieStruktur bleiben unverändert, das Er-scheinungsbild ist moderner und leser-freundlicher, um attraktiv und kunden-freundlich zu bleiben.

Genügend Bewegung ist wichtig und wirdin der heutigen Zeit oft vernachlässigt.Lesen Sie im Interview mit alt BundesratAdolf Ogi, wie und warum er sich alsUNO-Botschafter engagiert und was erselbst unternimmt, um aktiv und gesundzu bleiben. Wie Sie auf ganz einfache Artund Weise mehr Bewegung in Ihren All-tag integrieren können, erfahren Sie aufSeite 4. Das Thema «Übergewicht» stehtauf Seite 2 im Zentrum: Wir nennen dieFakten und zeigen Ihnen die Folgen auf,wenn nichts dagegen unternommen wird.

Wir wünschen Ihnen eine bewegte Win-terzeit und eine spannende Lektüre.

Marcel GraberDirektor RVK

Adolf Ogi, weshalb sind Sie UNO-Sonderbe-auftragter für Sport geworden? UNO-General-sekretär Kofi Annan hat mich nach meinemRücktritt als Bundesrat angefragt, ob ich diesesAmt übernehmen möchte. Ich habe zugesagt,weil mich die Tatsache fasziniert, dass Sport inarmen Ländern bei vielen Kindern Hoffnung undFreude auslöst.

Durch Ihre Aufgabe treffen Sie viele unter-schiedliche Persönlichkeiten aus aller Welt.Gibt es ein Treffen, das Sie persönlich ge-prägt oder Sie besonders beeindruckt hat?

Ich möchte an dieser Stelle keine Persönlichkeitbesonders hervorheben. Am meisten berührenmich die leuchtenden Augen der Kinder, die füreinige Minuten von ihrem traumatisierten Zu-stand befreit werden können – dank einem ein-fachen Ball.

Welche Zukunftspläne stehen bei Ihnen an?Was möchten Sie in nächster Zeit erreichen?Meine Arbeit sollte von der Überzeugung gelei-tet werden, dass der Sport der UNO ein Gesichtgeben kann, das sympathisch und hoffnungsvollgegen Gewalt und für Gesundheit und Wohlbe-

Interview mit dem UNO-Sonderbeauftragten für Sport, Adolf Ogi

«Ich tue das, woran ich glaube»Nach 13 Jahren im Bundesrat ist Adolf Ogi eine Kultfigur. Als UNO-Sonderbeauftragterplädiert er heute für Sport und Frieden. Mit emotionsgeladenen Reden und viel Herzblutgewinnt der charakterstarke und sportbegeisterte Bergler die Herzen der Menschen.Adolf Ogi ist überzeugt, dass Sport – zusammen mit Politik, Wirtschaft und Religion –helfen kann, eine bessere und friedlichere Welt zu schaffen.

W I N T E R 2 0 0 8S ICHER

Photo: Vereinte Nationen

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Übergewicht wird als Missverhältnis zwi-schen Körpergrösse und Gewicht definiert.Die Rede davon ist bei einem Body-Mass-Index (BMI) von über 25 oder einem Bauch-umfang von über 88 Zentimetern bei Frauenund über 102 Zentimetern bei Männern.

Verschiedene Ursachen führen zu Übergewicht:genetische Veranlagung, das Essverhalten, diekörperliche Aktivität sowie soziale und psychi-sche Faktoren. Häufig wird erhöhtes Gewichtbegleitet von Zucker- und Fettstoffwechselstö-rungen, Bluthochdruck, Herzkranzgefässerkran-kungen, Gallensteinen und Leberleiden. Aberauch das Auftreten von Krebs in Gebärmutter,Brust, Nieren, Dickdarm und Gallenblase kanndie Folge sein. Bei starkem Übergewicht wer-den die Gelenke überlastet und frühzeitig ab-genutzt. Studien des Bundesamts für Gesund-heit (BAG) zeigen, dass der Anteil der überge-wichtigen Schweizerinnen und Schweizer inden Jahren 1992 bis 2002 von 25 auf 29 Pro-zent anstiegen ist. Bereits 24 Prozent der Kin-der und Jugendlichen sind in der Schweiz be-troffen.

Die Behandlung des Übergewichtes ist kom-plex: Die bestehende Risikosituation ist ent-scheidend, gefolgt von Verhaltensänderungen,der Anpassung von Nahrungsmenge und -quali-tät und der Steigerung der körperlichen Aktivi-

tät. Bei Adipositas sind zusätzlich spezielle ka-lorienarme Diäten und Medikamente erforder-lich, und in extremen Fällen sind chirurgischeMassnahmen wie das Magenband oder der Ma-genbypass notwendig.

Immense KostenFür Ernährungsberatung, Medikamente undOperationen werden in der Schweiz jährlich43 Millionen Franken ausgegeben. Dramati-scher sind die Kosten zur Behandlung von Be-gleit- und Folgeerkrankungen und der darausresultierenden Arbeitsunfähigkeit, von Invali-dität und Tod: rund 2648 Millionen Franken!

Folgenschwere AuswirkungenÜbergewicht und Adipositas werden das Ge-sundheitsproblem des 21. Jahrhunderts. Welt-weit sind eine halbe Milliarde Menschen betrof-fen. Nicht übertragbare chronische Krankhei-ten werden das Hauptrisiko für Invalidität undTod und verursachen zwei Drittel aller Krank-heitskosten. Heute noch hinter Tabak als To-desursache, werden die schlechte Ernährungund die physische Inaktivität in Kürze Platzeins einnehmen.

Rudolf HäuptleVertrauensarzt

Übergewicht: Lifestyle-Problem oder Katastrophe?

Übergewicht entwickelt sich zum Gesundheitsproblem des 21. Jahrhunderts.

finden steht. In nächster Zukunft stehen einigeneue Projekte an. Ich will vor allem die positiveBotschaft des Sportes überzeugend darstellen,um meine Arbeit bei der UNO in einem gutenZustand an einen Nachfolger zu übergeben.

Kommt Ihr Privatleben wegen des politischenEngagements zu kurz?Natürlich ist es nicht immer einfach, beides un-ter einen Hut zu bringen. Momentan muss ich imPrivatleben auf vieles verzichten. Aber das habeich gewusst und deshalb muss man es auch ak-zeptieren. Es braucht natürlich viel Verständnisvon meiner Ehefrau und meiner Familie.

Sie erholen sich am liebsten in der freien Na-tur und in den Bergen und können auf dieseWeise abschalten. Zudem sind Sie ein be-geisterter Tiefschnee-Skifahrer. Wie haltenSie sich sonst fit?

Ich mache, wann immer möglich, täglich 35 Mi-nuten Sport – unter anderem Bergsteigen, Lang-laufen und Skifahren. Von Zeit zu Zeit spiele ichGolf, da es gut für die Konzentration ist.

Verraten Sie uns Ihr Rezept für Gelassenheitund innere Ruhe?So ruhig bin ich nicht immer, aber bei Unruhehilft mir Selbstdisziplin und meine innere Gelas-senheit. Ein Geheimrezept? Nein, das habe ichnicht. Ich tue alles mit Mass: essen, trinken,schlafen, arbeiten, ruhen und mich bewegen.

Zu Ihrer Sicherheit und aus zeitlichen Grün-den können Sie sich auf Reisen nicht sport-lich betätigen. Achten Sie unterwegs auf dieErnährung?Ja, das mache ich. Ich versuche, mich ausgewo-gen und gesund zu ernähren, ohne dabei aufGenuss zu verzichten.

Fortsetzung Interview mit Adolf Ogi

Adolf Ogi, 18. Juli 1942

LieblingsessenDie Küche meiner Frau Katrin

Das mag ich überhaupt nichtArroganz

Da fühle ich mich besonders wohlDa wo, meine Wurzeln sind: in Kandersteg

Davon hab ich als Kind geträumtSkirennfahrer zu werden

MEDIZIN SICHER 1/2008

Photo: Vereinte Nationen

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Worin unterscheiden sich Krankenversicherer voneinander?

Im Bereich der obligatorischen Krankenpfle-geversicherung müssen alle Krankenversi-cherer die gleichen Leistungen anbieten,weisen jedoch unterschiedliche Prämienauf.

Die Prämienunterschiede erklären sich einer-seits durch die verschiedenen Altersstrukturender Versicherer, andererseits durch die Verwal-tungskosten und die Finanzerträge, die aus denRückstellungen und Reserven fliessen. Der Risi-koausgleich sorgt dafür, dass Krankenversiche-rer mit vielen alten Versicherten einen Aus-gleichsbetrag von Versicherern erhalten, dieeinen tiefen Altersdurchschnitt und damit auch

tiefere Kosten aufweisen. Völlig unterschied-lich sind die Zusatzversicherungen: Hier gibt eseine breite Palette an Angeboten, die bei je-dem Krankenversicherer anders aussieht. Be-sonders wichtig ist daher die Beratung durchden Krankenversicherer.

Impfung: Stich fürs Leben

Impfungen sind das wirksamste Mittel sich gegen Krankheiten zu schützen.

www.bag.admin.ch

www.krankenversicherer.chBRANCHE

Kann ein Stich das Leben verändern? In denersten Lebensmonaten profitiert das Kindvon den Abwehrkörpern, die in der Schwan-gerschaft von der Mutter übernommen wur-den. Dieser «Nestschutz» ist jedoch vonkurzer Dauer – nach zwei Monaten muss dasKind seinen Abwehrschutz gegen Infektio-nen selbst aufbauen.

Seit Oktober 2007 sind in der Schweiz 860Menschen an der Virusinfektion Masern er-krankt. 600 davon waren Kinder bis 14 Jahre,aber auch 30 Säuglinge unter einem Jahr wa-ren davon betroffen. 93 Prozent dieser Patien-ten waren nicht geimpft. Fünf Prozent nur un-genügend, das heisst, dass sie nur eine stattder empfohlenen zwei aufeinander folgendenImpfungen gegen Masern erhalten haben. Nurzwei Prozent der Erkrankten waren vollständiggeimpft.

Masernpatienten erkranken an Schnupfen, Hus-ten, roten Augen, dann folgen Fieber und ein

Ausschlag über den ganzen Körper. Meist über-steht der Betroffene die Masern ohne Folgen,manchmal jedoch kommt es zu Komplikationenwie Lungenentzündungen. In der Regel heilendiese ohne Antibiotika aus. Vier der erkranktenKinder bekamen jedoch eine Gehirnentzün-dung. Das Risiko einer solchen Infektion istsehr hoch, und nicht selten bleiben Schädenmit dramatischen Folgen zurück. Eins auf tau-send Kinder stirbt daran.

Impfstoffe laufend angepasstDie im Impfstoff enthaltenen abgeschwächtenInfektionserreger stimulieren das Immunsys-tem und helfen, einen intakten Abwehrriegelaufzubauen. Bei späterem Kontakt mit einemInfektionserreger erkrankt der Betroffene nichtoder nur an einer milden Form. Als grösster Er-folg ist die weltweite Ausmerzung der Pockenzu nennen. Die Kinderlähmung ist in Amerikaund in vielen Ländern Europas verschwunden,Kehlkopf- und Atemwegsentzündungen sindauf seltene Einzelfälle reduziert und Keuch-

husten und Starrkrampf treten kaum mehr auf.Die Hepatitis-B-Impfung hat die Anzahl schwe-rer Leberentzündungen massiv verringert. DerErfolg des neuen Impfstoffes gegen den Gebär-mutterhalskrebs ist spektakulär: 100 Todesfällepro Jahr, auf Grund des HPV-Virus, können ver-mieden werden. Mit Hochdruck wird an neuenImpfungen gegen Alzheimer, Rauchen oderAids geforscht. Die Impfstoffe und die Impf-empfehlungen werden laufend den neuestenErkenntnissen angepasst, so dass schwere Ne-benwirkungen praktisch ausgeschlossen sind.

Es gibt wohl kaum eine andere medizinischeMassnahme, die in allen Ländern in gleicherWeise umgesetzt wird wie die Impfungen unddie so umfangreich und schlüssig in ihren Wir-kungen und Nebenwirkungen untersucht ist.

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Ein Kind mit Schwierigkeiten beim Bastelnoder Zeichnen. Eines, das sich nur sehr kurzkonzentrieren kann und dessen Frustrati-onsgrenze sehr tief liegt. Alles möglicheAnzeichen dafür, dass es sich um ein Kindmit psychomotorischen Schwierigkeitenhandelt. Solche Kinder fallen bereits sehrfrüh den Eltern oder Lehrpersonen auf, dasie in ihren Entwicklungs- und Ausdrucks-möglichkeiten eingeschränkt sind. Psycho-motorik-Therapien können helfen, den All-tag besser zu bewältigen.

Kinder und Jugendliche mit psychomotorischenSchwierigkeiten fallen im Kindergarten, in derSchule und zu Hause durch ihr Bewegungs- undBeziehungsverhalten auf, durch verringerteKonzentrationsfähigkeit und Lernschwierigkei-ten. Alle diese Probleme erzeugen beim Kindoder in seinem Umfeld einen Leidensdruck –ein Anzeichen dafür, dass eine Psychomotorik-Therapie sinnvoll ist. Diese Art von Therapiewill den Bewegungs- und Wahrnehmungsbe-

reich fördern, das Selbstvertrauen und dasSelbstwertgefühl stärken. Ebenfalls im Zentrumder Therapie steht das Sozialverhalten des Kin-des. Die Therapie hilft dem Kind, sich im Alltagzurechtzufinden.

In der Regel besucht das Kind einmal pro Wo-che eine Einzel- oder Gruppentherapie. DieTherapeutin stärkt das Kind in seinen Fähigkei-ten, unterstützt es, sich mit Grenzen auseinan-der zu setzen. Sie motiviert das Kind, Neuesauszuprobieren. Neue Erfahrungen könnenblockierende Einstellungen und Überzeugungenüber sich und die Aussenwelt verändern. In derInteraktion mit der Therapeutin oder anderenKindern erweitert das Kind sein Repertoire anSozial- und Beziehungskompetenzen. GezielteBewegungsangebote und die Erkenntnisse desZusammenhangs von Wahrnehmung, Denken,Bewegung und Gefühlen fördern die Entwick-lung dieser Kinder. Für eine erfolgreiche Thera-pie ist es sehr wichtig, dass die Eltern und dasUmfeld mit der Therapeutin zusammenarbei-

ten. Die Psychomotorik-Therapeutin bietetauch Beratungsgespräche für Eltern und Lehr-personen an.

Psychomotorik-Therapie: Hilft Zappelphilipps und Aussenseiterinnen

www.astp.ch

www.psychomotorik-therapie.ch

JUGEND SICHER 1/2008

Signale für psychomotorische Schwierigkeiten

Folgende Anzeichen können beispielsweise beobachtet werden:• Auffälligkeiten im Gleichgewicht,

in der Bewegungskoordination und Bewegungskontrolle

• Schwierigkeiten beim Basteln, Zeichnen oder Schreiben

• kurze Aufmerksamkeits- und Konzentrationsdauer

• Schwierigkeiten in der Orientierung am eigenen Körper und im Raum

• Wenig Selbstvertrauen; ängstliches, gehemmtes oder kleinkindliches Verhalten

• Geringe Frustrationstoleranz• Auffällige oder wenig Kontakte

zu anderen Kindern

Finanzierung kantonal geregelt

In der Schweiz gibt es rund 700 Psychomo-torik-Therapeutinnen und -Therapeuten.Die meisten sind im Berufsverband ASTP or-ganisiert. Die Psychomotorik-Therapie istTeil des Bildungssystems und wird von derSchweizerischen Konferenz der kantonalenErziehungsdirektoren (EDK) als Angebot inder Regel- und Sonderschule anerkannt. Fi-nanziert wird sie – je nach Kanton – unter-schiedlich: entweder durch die einzelnenGemeinden oder durch den Kanton.

Mit einer Psychomotorik-Therapie können Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl der Kinder gestärkt werden.

Photo: Judith Albert

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Die Kinder können es kaum erwarten: dieersten Schneeflocken am Himmel weckenGlücksgefühle. Pulverschnee und Sonnen-schein locken und viele sind gedanklich be-reits in den Skiferien. Wer diese Tage ge-niessen möchte, sollte sich darauf vorberei-ten: Schneefans, die sich untrainiert auf diePiste stürzen, riskieren Unfälle oder Verlet-zungen – egal, ob Jung oder Alt.

Mangelnde Fitness, vor allem zu geringe Kraftin der Beinmuskulatur, ist einer der häufigstenGründe für Unfälle im Schnee. Wer das ganzeJahr über Sport treibt, hat hingegen beste Vor-aussetzungen für ungetrübte Erlebnisse imSchnee. Spätestens sechs Wochen vor dem Pis-tenvergnügen sollten die Vorbereitungen miteinem speziellen Training starten – am bestenzwei- bis dreimal pro Woche mit jeweils minde-stens einem Tag Erholung dazwischen. VieleSportvereine und Fitnessklubs bieten spezielleVorbereitungskurse an. Sinnvollerweise stärktman die Muskulatur, die beim Schneesport be-sonders beansprucht wird, wie beispielsweisedie Oberschenkel, die Waden und den Rumpf.Die ganze Familie kann sich auch zu Hausebestens auf die Piste vorbereiten.

Zähneputzen auf einem BeinAb sofort werden nur noch auf einem Bein ste-hend die Zähne geputzt. Während des Zähne-

putzens geht man etwas in die Hocke und ver-sucht möglichst lange das Gleichgewicht zuhalten. Diese Übung ist ausgezeichnet geeig-net, um die Beinmuskulatur zu kräftigen unddie Knie- und Fussgelenke zu stabilisieren.Gleichzeitig wird mit dieser Übung das Gleich-gewicht verbessert, was für fast alle Schnee-sportarten erforderlich ist.

Ski-AbfahrtsrennenStellen Sie sich vor, die ganze Familie bestrei-tet gleichzeitig ein Abfahrtsrennen. Achtung,fertig, los – der Start aus dem Häuschen, sofortin die Abfahrtshocke und schon kommt die ers-te langgezogene Linkskurve. Gleich darauf eineRechtskurve, alle bleiben tief in der Hocke undwollen den nächsten Hügel vorspringen, saubergesprungen und schon geht es in die nächsteLinkskurve, die ganze Familie ist immer nochin der Hocke und hat gerade die erste Zwi-schenzeit passiert ...

SeilspringenWer kann länger mit einem Seil springen, ohneeinen Fehler zu machen? Springen zu tollerMusik macht Spass und spornt an. Bereits guttrainierte Familienmitglieder können in derHocke mit dem Seil springen.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Trai-ning, und denken Sie daran: Sie sind das besteVorbild für Ihre Kinder.

Ihr Lukas ZahnerDr. phil. nat., Mitglied Institutsleitung im Institut für Sport und Sportwissen-schaften der Uni Basel

www.krankenversicherer.ch

www.krankenversicherer.chPRÄVENTION

Mitmachen erlaubt!

Outdoor-Training im Winter ist gesund – so-fern einige Regeln berücksichtigt werden.Ganz nach dem Grundsatz: Beim Sport gibtes keine falsche Temperatur, nur falscheKleidung.

Wichtig ist die Häufigkeit des Outdoor-Trai-nings. Lieber mässig, dafür regelmässig, ist dieDevise. Dreimal pro Woche etwa 45 Minuten ru-higes Joggen, Walken oder Langlaufen sind op-timal. Bei kalten Temperaturen sollte Folgendesbeachtet werden:

• Passende KleiderwahlBei kühlem Wetter in der Übergangszeit eig-nen sich so genannte «Leggins»: eng anlie-gende Hosen aus leichtem Kunststoff (wieNylon-Lycra), dazu ein langärmliges T-Shirtaus Mikrofasern und eine leicht atmungs-aktive Jacke. Bei Kälte sind Materialien ausKunstfasern empfehlenswert. Diese speicherndie Körperwärme und sorgen für einen

schnellen Abtransport des Schweisses. BeiMinus-Temperaturen sind winterfeste undeng anliegende Jacken und Hosen ideal – ambesten mehrere dünne Lagen übereinander.Sehr gut eignet sich die atmungsaktive Gore-Tex-Kleidung. Kopfbedeckung und Hand-schuhe sind zu empfehlen.

• Richtig atmenBei Kälte ist es wichtig, durch die Nase zuatmen, da die Nase die Temperaturregelungs-funktion hat und so die eingeatmete Luft be-feuchtet und erwärmt. Die Einatmung derkalten Luft durch den Mund kann zu Husten-reiz oder Asthma-ähnlichen Reaktionen füh-ren.

Nach dem Sport ist es wichtig, dass soforttrockene Kleidung angezogen wird. Eineheisse Dusche oder ein Saunabesuch lockerndie Muskulatur und sorgen für wohltuendeEntspannung.

Richtig gekleidet – das A und O für Wintersportler.

Outdoor-Training: Auch in der Kälte sinnvoll

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Die Kamille, auch genannt «Matricaria recu-tita» und «Chamomilla recutita», gehört zurFamilie der Korbblütengewächse. Sie wächstin fast ganz Europa und in vielen TeilenAsiens. Beim Zerreiben der weissen Blütenentsteht der typische aromatische Kamille-Geruch. Dank ihrer Vielfältigkeit zählt dieKamille zu den bekanntesten und beliebte-sten Heilpflanzen der Welt – bereits in derAntike wurde die hohe Heilwirkung ge-schätzt, die auch heute noch medizinischbelegt ist.

Die Kamillen-Pflanze wächst vor allem aufÄckern, an Wegrändern, an Böschungen und inGetreidefeldern. Sie wird 20 bis 50 Zentimeterhoch und blüht im Mai und Juni. Die Wirkstoffeder Kamille werden aus ihren Blüten gewon-nen. Die Qualität ist dabei stark abhängig vomZeitpunkt des Pflückens und der Art der Trock-nung. Die Wirkstoffe sind nach drei bis fünf Ta-gen Blütezeit am wirkungsvollsten. Sie wirkenentzündungshemmend, antibakteriell, krampf-lösend und wundheilend. Die Kamille istein bewährtes Mittel bei Magen-Darm-Be-schwerden, Reizungen der Mund- und Rachen-schleimhaut sowie der oberen Atemwege.

Ätherische Öle, Flavonoide und Schleimstoffebilden die Inhaltsstoffe der Kamille.

Tee oder Lösungen werden innerlich zur Be-handlung von Magenbeschwerden, Blähungenund Krämpfen angewandt. Durch Inhalationkönnen Entzündungen der Nasenschleimhäuteund Nebenhöhlen geheilt werden. Äusserlichfindet Kamillensalbe Anwendung gegen Schür-fungen, Entzündungen und Reizzustände. AlsSitzbad oder Umschlag bringt die Kamille ra-sche Linderung bei Erkrankungen im Anal- undGenitalbereich. Ausser seltenen allergischenReaktionen sind keine Nebenwirkungen der Ka-mille bekannt. Auf eine Anwendung am Augesollte jedoch wegen möglicher Reizungen ver-zichtet werden.

Im Handel sind auch verschiedene ätherischeÖle erhältlich. In der Aromatherapie wird zumBeispiel die Kamille blau für ein verbessertesHautbild (gegen Falten und Alterserscheinun-gen und gegen Pickel) verwendet. Die Römi-sche Kamille wird für die seelische Belebungangewandt. Im Gegensatz dazu findet die bele-bend wirkende Kamille wild keine Anwendungin der Aromatherapie.

Heilpflanze Kamille

GESUNDHEIT SICHER 1/2008

Augentrost wirkt entzündungshemmend undschmerzlindernd. Augentrost-Kompresseneignen sich vor allem bei Heuschnupfen mittränenden Augen, Lidrandentzündung, Er-müdungserscheinungen, Gerstenkorn aufAugenlid, verklebten Augen und Bindehaut-entzündungen.

Einen halben Teelöffel getrocknetes Augen-trost-Kraut (ohne Wurzel) in 2,5 Deziliter kal-tes Wasser geben, erwärmen und fünf bis

zehn Minuten auf kleiner Stufe kochen las-sen. Anschliessend zwei bis drei Minuten zie-hen lassen, absieben und ein wenig ausküh-len lassen. Zwei kleine Taschentücher in denwarmen Tee eintunken, ausdrücken und aufdie Augen legen. Die Augenkompresse kannbis zu zehn Minuten oder länger auf den Au-gen bleiben. Die Anwendung kann zwei- bisdreimal pro Tag wiederholt werden. Wichtigist, dass jeden Tag frischer Tee verwendetwird.

Tipp von Pia Schneider, Rubigen

Gerne veröffentlichen wir interessante und nützliche Tipps von Leserinnen und Lesern.

Publizierte Beiträge werden mit 20 Franken belohnt.

… Augentrost-Kompressen gegen Augenbeschwerden

Was Grossmutter noch wusste…!

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Einsendeschluss: 29. Februar 2008Die Gewinner werden ausgelost und persönlich benachrichtigt.Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Ihre Daten werden aus-schliesslich für den Wettbewerb verwendet.

Die Kamille wird in der Naturheilkunde als Heilpflanze eingesetzt.