Sicherheitsreport. Das Magazin der VBG - Ausgabe 02/2012 · Respekt! 10 Mensch & Arbeit...

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Das Magazin der Sicherheits report 2 | 2012 Gesunder Mittelstand Gewinn für Betrieb und Mitarbeiter Zentrum für Psychotraumatologie Die Zeit heilt nicht alle Wunden Mitarbeitergespräche Respekt!

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  • Das Magazin der

    Sicherheitsreport2 | 2012

    Gesunder Mittelstand

    Gewinn für Betrieb und MitarbeiterZentrum für Psychotraumatologie

    Die Zeit heilt nicht alle Wunden

    Mitarbeitergespräche

    Respekt!

  • Bergisch GladbachKölner Straße 20 51429 Bergisch GladbachTel.: 02204 407-0 • Fax: 02204 1639E-Mail: [email protected]

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    2 2 | 2012 Sicherheitsreport

    Editorial

    Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

    neulich war ich bei einem Treffen des Unterneh-mernetzwerks Hamburg Süd (http://unternehmer-netzwerk-hamburg.com) – und ich muss sagen:Das war sehr beeindruckend. Regelmäßig treffensich dort engagierte selbstständige Unterneh-merinnen und Unternehmer zum Austausch.Gelernt habe ich beim Besuch Folgendes: Mittel-ständische Unternehmer zeigen ganz viel Engage-ment, um ihr Geschäftsziel zu verfolgen.Das fordern sie auch von ihren Mitarbeitern. Und die müssen fit und gesundsein. Heute legen Mitarbeiter viel Wert auf gesunde Arbeitsbedingungen, diesich ihren Bedürfnissen anpassen. Unternehmer haben das gleiche Interes-se: Die Leistungsfähigkeit ihrer Belegschaft langfristig zu erhalten, geradeangesichts des demografischen Wandels. Die Erkenntnis und der Wille sind da. Doch wie können Unternehmer dieGesundheit ihrer Beschäftigten fördern? Diese Frage können Ihnen dieExperten der VBG beantworten. Wir wollen Ihr Partner in Sachen Arbeits -sicherheit und Gesundheitsschutz im Unternehmen sein. Anregungen dazufinden Sie in dieser Ausgabe des Sicherheitsreports mit dem Schwerpunkt„Gesunder Mittelstand“.

    Eine interessante Lektüre wünscht Ihnen

    Daniela DalhoffChefredakteurin

    Die VBG ist die gesetzliche Unfallversicherung für Unternehmen aus mehr als 100 Branchen.

    Unternehmer Dieter Klagesist auf dem Titel zu sehenmit VBG-ArbeitsmedizinerinDr. Regina Stange-Bopp.

    mailto:[email protected]://www.vbg.demailto:[email protected]://www.universum.demailto:[email protected]://www.vbg.dehttp://www.vbg.de/seminaremailto:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]

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    MainzIsaac-Fulda-Allee 3 • 55124 MainzTel.: 06131 389-0 • Fax: 06131 371044E-Mail: [email protected]

    MünchenRidlerstraße 37 • 80339 MünchenTel.: 089 50095-0 • Fax: 089 5024877E-Mail: [email protected]

    WürzburgRiemenschneiderstraße 297072 WürzburgTel.: 0931 7943-0 • Fax: 0931 7842-200E-Mail: [email protected]

    VBG-Akademien für Arbeitssicherheitund Gesundheitsschutz

    Akademie DresdenKönigsbrücker Landstraße 4c 01109 DresdenTel.: 0351 88923-0 • Fax: 0351 88349-34E-Mail: [email protected].: 0351 457-3000

    Akademie GevelinghausenSchlossstraße 1 • 59939 OlsbergTel.: 02904 9716-0 • Fax: 02904 9716-30E-Mail: [email protected].: 02904 803-0

    Akademie LautrachSchlossstraße 1 • 87763 LautrachTel.: 08394 92613 • Fax: 08394 1689E-Mail: [email protected].: 08394 910-0

    Akademie StorkauIm Park 1 • 39590 Tangermünde/OT StorkauTel.: 039321 531-0 • Fax: 039321 531-23E-Mail: [email protected].: 039321 521-0

    Akademie UntermerzbachSchlossweg 2 • 96190 UntermerzbachTel.: 09533 7194-0 • Fax: 09533 7194-499E-Mail: [email protected].: 09533 7194-100

    3Sicherheitsreport 2 | 2012

    Inhalt

    Kurzmeldungen

    Radfahren mit Köpfchen 4Vorsicht bei Hochvoltkomponenten 4Arbeitsstättenplanung mit System 5Gesundheitsmagazin„Gesunde Ernährung“ 5Arbeitsschutz für kleine Unternehmen 5

    Sicher & gesund

    Gesunder MittelstandGewinn für Betrieb und Mitarbeiter 6

    MitarbeiterbindungNicht das Blaue vom Himmel versprechen 9Mitarbeitergespräche Respekt! 10

    Mensch & Arbeit

    EvakuierungsübungRäumung nach Plan 12Unfall-Verhütungstraining Unterwegs mit Schutzengel 15Zentrum für PsychotraumatologieDie Zeit heilt nicht alle Wunden 16

    Branchenforum

    PorträtFachkraft für Arbeitssicherheit 18FreiwilligendiensteVersicherungsschutz für engagierte Bürger 20Nacht- und SchichtarbeitIns Bett, wenn der Hahn kräht 21

    Service

    Fragen und AntwortenGut versichert im Praktikum 22VersicherungsschutzBeitragsstabilität 23Termine 23

    6 1512

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    Gesunder Mittelstand Evakuierungsübung Unfall-Verhütungstraining

    So finden Sie Ihre VBG-Bezirksverwaltung:www.vbg.de/kontakt aufrufen und die PostleitzahlIhres Unternehmens eingeben.

    http://www.vbg.de/kontaktmailto:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]

  • n Fahrzeuge mit Hochvoltsystemen sind vom Hersteller durch eineVielzahl von Maßnahmen abgesichert. Eingriffe in die Hochvolt-An-lage durch den Pannenhelfer sind nicht nötig. Das Auslösen desCrashsensors (Airbag) schaltet in der Regel das Hochvoltsystemab. Was tun, wenn der Airbag nicht ausgelöst hat?

    Nach einem Unfall sollte man den Zündschlüssel ab ziehen, da-nach den Trennstecker/Disconnector der Hochvoltbatterie ziehenund sich vergewissern, dass das Fahrzeug nicht unter Spannungsteht. Wurden das Fahrzeug stark beschädigt oder die Hochvoltbat-terien durch den Unfall herausgerissen, muss man die Arbeit denFachleuten überlassen und Hilfe anfordern. Auch wenn die Fahr-zeuge nach einem Unfall aus Wasser oder Schnee geborgen wer-den müssen, kann es gefährlich werden. (AS)

    InfoBroschüre „Pannenhilfe an Elektro- und Hybridfahrzeugen mitHochvoltsystemen“ unter www.vbg.de, Suchwort: „Pannenhilfe“

    Kurzmeldungen

    Vorsicht bei HochvoltkomponentenDie Zahl der Elektroautos wächst. Auch sie sind an Verkehrsunfällen beteiligt. Wie leistet man bei einem Fahrzeug mit Hochvoltsystem Pannenhilfe, ohne sich und andere zu gefährden?

    n Etwa zwei Millionen Deutsche pendeln mit demRad zur Arbeit – und wie alle Fahrradfahrer sind siedabei den Gefahren des Straßenverkehrs ausgesetzt.Immerhin verunglücken rund 70.000 Radfahrer imJahr, darunter fast 400 tödlich. Etwa die Hälfte der To-desopfer erleidet schwere Kopfverletzungen.

    Diese Zahlen zeigen, wie wichtig es für Radfahrerist, ihren Kopf zu schützen, ob bei privaten Fahrtenoder auf dem Arbeitsweg. Natürlich kann ein Radhelmnicht jede Verletzung verhindern. Die Statistik spricht jedoch für den Kopf-schutz: Sieben von zehn Helmträgern erleiden beim Zusammenstoß mit einemKraftfahrzeug keine Kopfverletzung.

    Das Risiko von Hirnschädigungen durch Verkehrsunfälle ist nicht auf dieleichte Schulter zu nehmen. Die Folgen reichen von langwierigen Rehabilitati-onsmaßnahmen über Berufsunfähigkeit bis hin zur Pflegebedürftigkeit. Er-schreckend, dass dennoch nur rund jeder Zehnte einen Fahrradhelm im Stra-ßenverkehr nutzt. (AS)

    InfoBroschüre „Das sichere Fahrrad“ unter www.dvr.de, Suchwort: „Das sichereFahrrad“

    Radfahren mit KöpfchenKommt es zum Sturz, schützen Fahrradhelme vor schweren Kopfverletzungen.

    4 2 | 2012 Sicherheitsreport

    70.000Radfahrer

    verunglücken pro Jahr im Straßen-

    verkehr

    Die Arbeit an beschädigten Hochvoltbatterien sollte Fachleutenüber lassen bleiben.

    http://www.dvr.de/download/broschuere_das-sichere-fahrrad.pdfhttp://www.vbg.de/imperia/md/content/produkte/faltblaetter/pannenhilfe_201106.pdf

  • Kurzmeldungen

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    Gesundheitsmagazin„Gesunde Ernährung“Die 5. Folge des VBG-Gesundheitsmagazins„Gesunde Ernährung - Was Unternehmen leistenkönnen“ ist neu erschienen.

    Arbeits -stätten -planung mit SystemDie aktualisierte BGI 5128bietet Praxishilfe für die Planung und Gestaltungvon Arbeitsstätten.

    n Grundlage eines sicheren Arbeitsplatzes ist die Gefährdungsbeurtei-lung. Sie ist seit Juli 2010 auch in der Arbeitsstättenverordnung für dasEinrichten und Betreiben von Arbeitsstätten gefordert. Die überarbeiteteBGI 5128 „Arbeitsstätten sicher planen und gestalten“ bietet Arbeits-schutzverantwortlichen anhand einer Mustergefährdungsbeurteilung fürtypische Unternehmensbereiche einen Einstieg in die Vorgehensweise.Informationen für viele weitere Unternehmensbereiche, die in der BGI 5128nicht angesprochen werden, können bei der VBG im Internet abgerufenwerden. Die Möglichkeit einer persönlichen Beratung durch die Expertender Prävention vor Ort rundet das Informationsangebot ab. (AS)

    Info„Arbeitsstätten sicher planen und gestalten. Leitfaden und Gefähr-dungsbeurteilung nach Arbeitsstättenverordnung – eine Hilfe für die Praxis (BGI 5128) unter www.vbg.de, Suchwort: „Arbeitsstätten sicher planen“

    n Kleine Unternehmen stellt der Arbeitsschutz vor nicht im-mer leichte Aufgaben. Auch sie müssen sich für die Sicherheitund Gesundheit ihrer Mitarbeiter engagieren, doch verfügensie nicht über die betriebliche Infrastruktur größerer Firmen.Ihnen greift die VBG mit der Reihe Praxis-Kompakt unter dieArme. Dazu gehören ein Basis-Praxis-Check, 13 branchenspe-zifische Ausgaben dieses Checks und eine Praxis-Info.

    Hinter dem Praxis-Check verbirgt sich ein schneller Selbst-test zur Beurteilung der Arbeitsbedingungen für kleine Unter-nehmen von bis zu zehn Beschäftigten. Er ermöglicht den Unter-nehmern, verborgene Potenziale, aber auch mögliche Risi kenschnell zu erkennen. Bei immer stärkerem Marktdruck ist daswirtschaftliche Überleben abhängig von sicheren und produkti-

    n Das aktuelle Gesundheits-magazin veranschaulicht aufunterhaltsame Weise den Zu-sammenhang zwischen ge-sunder Ernährung, Wohlbe-finden und Leistungsfähig-keit bei der Arbeit. Beschäf-tigte können sich über dierichtige Ernährung bei der Ar-beit informieren und Arbeit-geber erhalten Tipps, wie sieEinfluss auf die Qualität derErnährung ihrer Beschäftig-ten nehmen können.

    Dabei berücksichtigt der Film sowohl die spezifi-schen Belange von großen Unternehmen mit eige-nen Kantinen als auch die der kleineren Betriebe mitMikrowelle in der Teeküche. (RG)

    InfoDer Film steht unter www.vbg.de, Suchwort: „Ge-sundheitsmagazin“ zum Download bereit. Eine DVDkann von VBG-Mitgliedsbetrieben kostenlos bestelltwerden.

    5Sicherheitsreport 2 | 2012

    ven Arbeitsbedingungen. Der Pra-xis-Check zeigt in fünf Themenfel-dern konkrete Lösungsmöglichkei-ten für eine optimale Organisationdes Unternehmens.

    Die Praxis-Info bietet Antworten und Übersichten zu Themendes betrieblichen Arbeitsschutzes – von der arbeitsmedizini-schen Vorsorge bis hin zur Unterweisung – und ergänzt den Pra-xis-Check bei festgestelltem Handlungsbedarf. (AS)

    InfoPraxis-Checks für verschiedene Branchen und Praxis-Infounter www.vbg.de/praxis-kompakt

    VBG-Fachinformation BGI 5128

    Arbeitsstätten sicher planen und gestalten

    Leitfaden und Gefährdungsbeurteilung nach Arbeitsstättenverordnung – eine Hilfe für die Praxis

    Gesunde Ernährung – Was Unternehmen leisten können

    VBG Gesundheitsmagazin

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    Praxis-Kompakt

    PRAXIS-CHECKErfolgreich, sicher und gesund arbeiten – der kompakte Selbsttest für Ihr Unternehmen

    Praxis-Kompakt

    PRAXIS-INFOErfolgreich, sicher und gesund arbeiten – Handlungshilfe zur Beurteilung der Arbeitsbedingungen

    Arbeitsschutz für kleine UnternehmenPraxis-Kompakt: Konkrete Hilfen für Unternehmen mit bis zu zehn Beschäftigten.

    http://www.vbg.de/imperia/md/content/produkte/broschueren/arbeitsstaetten_2011_09.pdfhttp://www.vbg.de/praevention/aktuelles/Gesundheitsmagazin.htmlhttp://www.vbg.de/praxis-kompakt/

  • Sicher & gesund

    Herr Belz, Sie beraten Unternehmen zuGesundheit mit System – kurz GMS. Woliegt die Motivation der Unternehmen,ein betriebliches Gesundheitsmanage-ment einzuführen?Belz: Unternehmen wenden sich zumBeispiel an uns, weil sie sich auf den de-mografischen Wandel vorbereiten odergrundsätzlich etwas für die Gesunderhal-tung und Motivation der Beschäftigtentun wollen – und damit zugleich die Bin-dung an das Unternehmen festigen.Denn Studien zeigen, was viele Mittel-ständler auch aus eigener Erfahrung ken-nen: Ein gutes Gehalt allein reicht nichtaus, um qualifizierte Kräfte langfristig zuhalten.

    Es gibt aber auch Unternehmen, diesich vor allem wegen hoher Fehlzei-ten für ein Gesundheitsmanage-ment interessieren. Diesen „Zahn“versuchen wir möglichst schnell „zuziehen“. Denn wer hier auf die SchnelleEffekte erzielen will, wird nur enttäuscht.

    Kann denn ein GesundheitsmanagementFehlzeiten nicht senken?Belz: Doch, aber nicht von jetzt aufgleich. Gerade wenn man es wie mit GMSsystematisch angeht, ist es auf nachhal-tige Veränderungen angelegt.

    Wie funktioniert das?Belz: Wir schlagen dem Unternehmenmehrere Schritte vor, die wir begleiten:Bei der Erstberatung informieren wir überunsere Angebote und klären die Moti -vation des Unternehmens. Das hal ten wirin einem Kooperationsvertrag fest, derfür Verbindlichkeit sorgt – auch was dieMittel angeht. Anschließendunterstüt-zen wir

    bei der Bestandsanalyse, der Ableitungvon Zielen sowie beim Umsetzen vonMaß nahmen. Am Ende eines typischenGMS-Projektes führen wir mit dem Unter-nehmen eine Erfolgskontrolle durch. Sie ist die Basis für eine kontinuierlicheVerbesserung des Gesundheitsmanage-ments.

    Dr. Petersen: Wichtig ist, dass GMS ganz-heitlich ansetzt und über Einzelmaß-

    nahmen hinausgeht. Neben ver-haltenspräventiven Maßnah-

    men – wie Angeboten zur Be-

    Gesunder Mittelstand

    Gewinn für Betrieb und MitarbeiterDie VBG unterstützt Mitgliedsbetriebe bei der Ein führungeines be trieblichen Gesundheitsmanagements – Gesundheitmit System. Ein Unternehmer und Experten der VBG im Gespräch über effektives Gesundheitsmanagement.

    6 2 | 2012 Sicherheitsreport

    Tobias Belz ist GMS-Berater bei derVBG-Bezirksverwaltung Mainz.

    Dr. Jens Petersen ist LeitenderArbeitsmediziner der VBG.

    Die Arbeitsmedizinerin bei derVBG, Dr. Regina Stange-Bopp,berät Unternehmen im Raum Bielefeld.

  • Sicher & gesund

    Die Kampagne „Fit für den Erfolg“ will Unternehmer undFührungskräfte mit Handlungshilfen und Informationenunterstützen, Muskel-Skelett-Beschwerden undpsychische Belastungen im Betrieb zu verringern.

    Aktuell verlost die VBG 30 Aktionspakete.

    Sie enthalten jeweils: â eine Broschüre, eine Checkliste und einen Flyer,

    die zeigen, wie das Unternehmen „fit für den Erfolg“ wird.â ein Latte-Macchiato-Glas und einen Anti-Stress-Ball sowieâ jeweils fünf Schreibblöcke und Flyer mit Bewegungsübungen

    für die Beschäftigten.

    Teilnehmen kann, wer bis zum 15. Mai eine E-Mail mit seiner Postanschrift an [email protected] schickt.

    wegungsförderung, Nichtraucherschutzoder regelmäßigen Vorsorgeuntersu-chungen – berücksichtigt GMS verhältnis -präventive Ansätze. Hier sind etwa ergo -nomische oder arbeitsorganisatorischeMaßnahmen zu nennen.

    Das klingt aufwendig. Ist das für kleineund mittelständische Unternehmen über-haupt machbar?Dr. Stange-Bopp: „Baustellen“ gibt es injedem Betrieb – egal wie groß er ist. Ge-meinsam können wir sie ausmachen undangehen. Oft ist es sogar von Vorteil, da-bei in einem kleinen Team mit flachenHierarchien zu arbeiten. So können dieMitarbeiter leichter in die Problemlösungeinbezogen werden und nehmen moti-viert an den Maßnahmen teil.

    Klages: Das kann ich nur bestätigen. Ichhabe die Mitarbeiter von Anfang an mit inFo

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    7Sicherheitsreport 2 | 2012

    Präventionskampagne: Fit für den Erfolg

    Viele Beschäftigte in Büros leiden unter Rückenschmerzen und Verspannungen, aber auch unter Stress. Die VBG-Kampagnezeigt präventive Maßnahmen für den Unternehmensalltag.

    Infowww.fit-fuer-den-erfolg.de

    die Planung von GMS einzubezogen.Die Reaktionen waren sehr positiv.

    Petersen: Vorallem sollten dieMaßnahmen auch diejenigenansprechen, die sonst wenig ak-tiv sind. So sollen zum BeispielBewegungsangebote nicht nurdie ohnehin sportlich engagier-ten Beschäftigten erreichen, son-dern helfen, auch diejenigen zumotivieren, die erst ihren „innerenSchweinehund“ überwinden müssen.

    Wie funktioniert das?Petersen: Manchmal ist es schon hilf-reich, ein „Label“ zu schaffen – etwa T-Shirts mit einem eigenen Firmen-GMS-Logo für die Walker, Jogger oder andereTeams. Der Kreativität sind da keineGrenzen gesetzt. Es geht darum, dasssich die Mitarbeiter mit den GMS-Ange-

    Dieter Klages hat 1991 das IT-Unter nehmen„Klages & Partner“ gegründet.

    VERlOSUNG

    mailto:[email protected]://www.fit-fuer-den-erfolg.de

  • Sicher & gesund

    8 2 | 2012 Sicherheitsreport

    boten identifizieren können. Sie als „ih-re“ Sache begreifen.

    Belz: Bei der Entwicklung solcher Maß-nahmen können auch weitere externePartner wie Krankenkassen oder Hand-werkskammern helfen. Ihre Angebote sindoft besonders für kleine und mittlere Un-ternehmen attraktiv und kostenlos. Wieübrigens auch unser GMS-Programm.

    Herr Klages, Sie haben seit rund siebenJahren Erfahrung mit GMS. Wo haben Sieden Schwerpunkt in Ihrem Unternehmengesetzt?Klages: Ich möchte einen Punkt, denFrau Dr. Stange-Bopp angesprochen hat,

    aufgreifen: flache Hierarchien. Für michist es besonders wichtig, kein autoritärerChef zu sein, der seinen BeschäftigtenGesundheit verordnet. Wir arbeiten team -übergreifend und alle fühlen sich wohldabei. Jeder übernimmt situativ mal dieFührung – ähnlich wie bei einem Improvi-sations-Theater. So gibt etwa ein Ver-triebsmitarbeiter Anregungen an dieSoftware-Entwicklung weiter. Das klapptnatürlich nur, wenn Tätigkeiten transpa-rent sind. Zu den Gesundheitsmaßnah-men, die sich bei uns etabliert haben, ge-hören Qigong-Stunden durch einen ex-ternen Trainer. Das baut Stress ab undsorgt für positive Energie. Das weiß ichaus eigener Erfahrung.

    „Situative Führung“ klingt interessant –ist aber sicher nicht für alle Unternehmengeeignet …Stange-Bopp: Nicht flächendeckend, abervielleicht in Teilbereichen. Auf jeden Fallgibt GMS Anlass, sich mit der Unterneh-menskultur und dem Führungsstil zu be-schäftigen. „Gesunde Arbeit“ zeichnetsich eben auch durch positive Arbeitsbe-dingungen aus. Da gehören faires Füh-rungsverhalten und Kollegialität dazu –kurz: ein gutes Betriebsklima. Das istdann eine Win-win-Situation für Unter -neh men und Beschäftigte. (RG)

    Infowww.vbg.de/gms

    Stress und psychische Belastungen â Unterstützung organisatorischer Verbesserungsmaß-

    nahmen (von A wie Aufgabengestaltung bis Z wieZeitdruck) unter Beteiligung der Mitarbeiter, z. B. inGesundheitsszirkeln oder Workshops

    â beständige Qualifizierung von Führungskräften inFührungsfragen und zu Führungsinstrumenten(Coaching, Seminare)

    â regelmäßige, bedarfsgerechte Stressbewältigungs-angebote (Vorträge, Beratung, Seminare)

    Bewegungâ Besonders wirksam sind Bewegungsangebote, die

    direkt am Arbeitsplatz stattfinden (z. B. Übungen amSchreibtisch).

    â Flexible Arbeitszeiten, die beispielsweise morgend-liches Joggen ermöglichen

    â Unternehmer und Führungskräfte können als Vor -bilder viel bewirken. Mitmachen lohnt sich also fürAlle.

    â Unter Kollegen selbst organisierte Aktivitäten sindmehr wert als teuer eingerichtete Fitnessstudios:

    Ob regelmäßigeLauftreff, Fuß -ballmannschaftoder „Spazie-rengehen in derMittagspause“ –es lohnt sich dieInitia tiven derMitarbeiter zuunterstützen!

    Gesunde Ernährungâ Gerade in kleinen Unternehmen: Das Miteinander

    motiviert, Gewohnheiten zu überdenken (gemein-sam Kochen oder abwechselnd Salate oder vorbe-reitete Gerichte mitbringen)

    â Wechsel zu gesunden Alternativen in der Kantineund am Besprechungstisch (Obst, statt Kekse anbieten)

    â anschauliche Informationen zum Speise- undProduktangebot (Nährwertangaben auf Infotafeln)

    Betriebliche Gesundheitsförderung in der Praxis: Das hat sich bewährt!

    Es lohnt sich in die Gesundheit der Beschäftigten zu investieren – auch für kleine und mittel-ständische Unter nehmen. Ein gesunder lebensstil reduziert krankheits bedingte Fehlzeiten,steigert die leistungsfähigkeit des Einzelnen und damit den Erfolg des Unter nehmens. Dabeihaben sich einige Handlungsfelder und Angebote besonders bewährt.

    http://www.vbg.de/gms

  • Sicher & gesund

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    n „Wie mache ich mein Unternehmen attraktiv für qualifizierte Fachkräfte? Vordem Hintergrund des demografischenWandels stellt sich diese Frage vielen Betrieben immer drängender. Der Unter-nehmer Dieter Klages hat darauf eineAntwort gefunden: „Ein gefragter Arbeit-geber ermöglicht seinen MitarbeiternHandlungsspielraum und eine gewisseSelbstverwirklichung.“ Bei Klages & Part-ner in der Nähe von Osnabrück entwi-ckeln Fachinformatiker und Programmie-rer spezielle Software für das Gesund-heitswesen. „Bei uns arbeiten 23 Mitar-beiter. Die meisten sind seit mehr alszehn Jahren dabei“, so Klages – und esist zu spüren, dass er darauf stolz ist.

    Nicht nur Geld und gute Worte

    Das Wichtigste für eine gute Zusammen-arbeit sei die gegenseitige Wertschät-zung, erläutert der Diplom-Kaufmannsein Erfolgsrezept. Eine Einschätzung,die auch von Studien belegt wird. Danachhalten Mitarbeiter einem Unternehmendie Treue, wenn sie eine interessante Ar-beitsaufgabe haben, fair vergütet werdensowie Weiterbildung und betriebliche Sozialleistungen angeboten bekommen.Eine sehr große Rolle spielt zudem dasVerhalten des Chefs. Vorgesetzte, die In-teressen und Ziele der Beschäftigten un-terstützen – also Personal entwickelnstatt zu verwalten –, machen einen Ar-

    beitgeber auch in den Augen von poten-ziellen Bewerbern attraktiv.

    „Man muss an sich selbst arbeitenund vorleben, was man von den Mitarbei-tern erwartet“, sagt Klages. „Wer Ent-scheidungen verlangt, muss Fehler tole-rieren.“ Nicht abstrafen, sondern nachLösungen suchen, lautet seine Devise.Mit Hilfe eines betrieblichen Gesund-heitsmanagements (siehe auch S. 6–8)hat Klages deshalb besonders an Kom-munikationsstrukturen im Unternehmengefeilt. Das hat sich ausgezahlt: Die Fluk-tuation geht gegen null, der Umsatz hatsich in den letzten Jahren fast verdrei-facht und obendrein wurde das Unter-nehmen als TOP JOB-Arbeitgeber 2008,2009 und 2010 ausgezeichnet.

    Work-life-Balance

    Wichtig ist Beschäftigten nicht zuletzt, Er-werbsarbeit und Privatleben unter einenHut zu bringen. Hier punkten vor allemUnternehmen mit familienfreund licherUn ternehmenskultur, also Teilzeit undflexible Arbeitszeitmodelle.

    Was würde Klages anderen Unterneh-men empfehlen, die ihre Mitarbeiterbin-dung stärken wollen? „Bewerbern nichtdas Blaue vom Himmel versprechen, son-dern nur das, was man halten kann. Undvor allem: Kontrolle ist gut, Vertrauen istbesser!“ (RG)

    Mitarbeiterbindung

    Nicht das Blaue vom Himmel versprechenNeue Köpfe gewinnen, bewährte leistungsträger an sich binden – das IT-Unternehmen Klages & Partner hatdabei die Nase vorn.

    Besprechungsraum mit Atmosphäre

    In der Mittagspause Qigong mit dem Chef

    Entspannung beim Billard

  • Sicher & gesund

    10 2 | 2012 Sicherheitsreport

    n Vorgesetzte haben durch ihr Führungs-verhalten direkten Einfluss auf das Wohl-befinden und die Gesundheit ihrer Mitar-beiter. Aufgaben- und mitarbeiterorien-tierte Führungsstile wirken sich positivauf Belastungen, Leistungen, Fehl -zeiten und Arbeitszufriedenheit aus.Wie das funktioniert? Zentrale Stell-schraube ist die Kommunikation.

    Kommunikation aufAugenhöhe

    Führungskräfte sind auf das Detail-wissen ihrer Mitarbeiter angewiesenund müssen diese als Spezialisten ko-ordinieren. Das setzt die Fä higkeit zumpartnerschaftlichen Gespräch – zurKommunikation auf Augenhöhe – voraus.Die Basis hierfür ist gegenseitige Aufge-schlossenheit und Achtung. Deshalb solltensich Führungskräfte nicht als Kontrolleure,sondern vielmehr als Coaches ihrer Mitarbeiterverstehen. Keine leichte Aufgabe. Insbesonderefür diejenigen, die aufgrund ihrer fachlichen Qualifi-kation zu Vorgesetzten werden und bis dato noch wenigmit Personalführung zu tun hatten. Hier ist ein Führungs-kräftetraining angezeigt. Wenn es um einzelne Aspekte derPersonalführung geht, ist ein persönlicher Coach zielführend.

    Keine Führung ohne Gespräche

    Da Kommunikation heute vermehrt auf technischer Basis – etwain Form von E-Mails – stattfindet, sind persönliche Gespräche um-so wichtiger. Auge in Auge lassen sich Absprachen oft schnellerund nachhaltiger treffen, Missverständnisse vermeiden und per-sönliche Aspekte einbinden. Auch die nonverbale Kommunika -tion ist für die Führungskraft aufschlussreich. Bereits ein mor-gendlicher Gang durch die Büros der Mitarbeiter zeigt Wirkung:

    Mitarbeitergespräche

    Respekt!Wer Mitarbeiter motivieren will, sollte ihnenvor allem Wertschätzung entgegenbringen.Das gilt für formale Mitarbeitergesprächeebenso wie für die alltägliche Kommu-nikation.

    Einfreundliches„Guten Morgen“, am bes-ten mit Namen und Blickkontakt, ein Lächeln. Ein kleiner Plauschin der Teeküche, ein Dankeschön oder ein Lob für gute Arbeit, maldie Nachfrage, ob alles in Ordnung ist. Auf diese Weise könnenVorgesetzte ihre Wertschätzung und ihren Respekt gegenüber ihren Mitarbeitern ausdrücken. Ohne viel Aufhebens. Wichtig istdabei: Die Wertschätzung muss ehrlich gemeint sein.

    Persönliche Gespräche habenentscheidenden Einfluss aufdas konstruktive Miteinanderim Betrieb.

  • Sicher & gesund

    11Sicherheitsreport 2 | 2012

    Mitarbeitergespräche vorbereiten

    Zudem sind Mitarbeitergespräche notwendig. Sie sollten gutvorbereitet werden – und vor allem bei Konflikten in mög-

    lichst störungsfreier Atmosphäre stattfinden. Wenn derVorgesetzte das Gespräch anregt, sollte er signalisie-

    ren: Wozu dient das Gespräch? Was soll dabei herauskommen?

    In der Regel reicht es nicht aus, einmal im Jahrein Mitarbeitergespräch zu führen. Vielmehr ist

    ein regelmäßiges Feedback zu gemeinsamgetroffenen Zielvereinbarungen notwendig.Eine Atmosphäre der Offenheit und des gegenseitigen Respekts ermöglicht es Mit-arbeitern, auch selbst die Initiative zu er-greifen und das Gespräch mit dem Vorge-setzten zu suchen. Nicht nur im Problem-fall, sondern auch wenn sie neue Ideenentwickelt haben.

    Keine leichte Aufgabe –Kritisieren

    Wertende Rückmeldungen über Leistun-gen oder Verhalten von Mitarbeitern soll-

    ten besonders sensibel gegeben werden.Denn vielen von uns fällt es schwer, insbe-

    sondere ein negatives Feedback sachlich an-zunehmen. Gibt es etwas zu kritisieren, sollte

    dies möglichst unmittelbar geschehen. Nur kon-kretes Verhalten oder Arbeitsergebnisse sollen

    angesprochen werden. Kritik an der Person des Mit-arbeiters ist nicht lösungsorientiert und lässt bei die-

    sem schnell die „Klappe fallen“. Der Mitarbeiter mussGelegenheit bekommen, sich zur Kritik zu äußern. Stimmt

    das Gesprächsklima, können auch gemeinsame Problem -lösungen gefunden werden. (RG)

    Infon Info-Map „Kommunikation leicht gemacht“ unterwww.vbg.de, Suchwort: „Info-Map“

    n Kurzinfo „Gesundheitskompetenz für Führungskräfte“ unter www.cconsult.info, Downloads, Gesundfacts

    n Broschüre „Aktive Ressourcen nutzen: Vom richtigen Umgang mit Stress (BGI 5107)“ unter www.vbg.de, Suchwort: „BGI 5107“

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    Damit aus kleinen Reibereien keine großen Konflikte werden, gilt es, Warnsignale imBetrieb ernst zu nehmen. Zum Beispiel wenn:

    • offen oder versteckt Kollegen herabgesetztwerden

    • Mitarbeiter sich zurückziehen, nicht mehran Gemeinschaftsaktionen teilnehmen undDienst nach Vorschrift machen

    • sich Kommunikation verschriftlicht; stattkurzer Absprachen werden E-Mailsgeschickt oder Zettel geschrieben

    • die Arbeitsleistungen Einzelner auffällig ab- und Fehlzeiten zunehmen

    • man sich in der Teambesprechung schwei-gend mit verschränkten Armen gegenüber-sitzt

    • sich keiner mehr für die Teeküche oderandere Sozialräume zuständig fühlt

    Nun heißt es handeln!

    • Rollen und Haltungen im Konflikt reflektie-ren! Geht es um die Sache? Geht es umPersönliches?

    • Entscheidend: einen respektvollen, ehr -lichen und offenen Umgang miteinanderpflegen. Dann haben Konfliktlösungs -versuche am ehesten Aussicht auf Erfolg!

    • So schnell wie möglich handeln, bevor sichdie Fronten verhärten.

    • Konflikte entstehen durch Kommunikationund können nur durch Kommunikationgelöst werden. Deshalb: Das direkteGespräch suchen.

    • Dabei den aktuellen Konflikt benennen,persönliche und inhaltliche Ebenenbeleuchten, gemeinsam Lösungen suchen.

    Checkliste 4

    Dicke Luft – Umgangmit Konflikten

    http://www.vbg.de/imperia/md/content/produkte/broschueren/info_map_kommunikation.pdfhttp://www.cconsult.info/downloads/gesundfacts.htmlhttp://www.vbg.de/imperia/md/content/produkte/broschueren/stresspraev_201109.pdf

  • 12 2 | 2012 Sicherheitsreport

    Jeder weiß, wie er sich retten kann

    Die Verantwortlichen haben ihre Hausauf-gaben gemacht. Der eindringliche Alarm-ton erfüllt jeden Winkel im Gebäude undsignalisiert: Es droht Gefahr, raus hier –und zwar schnell. Unverzüglich öffnensich in allen Etagen die Türen, und die Be-

    Evakuierungsübung

    Räumung nach PlanKatastrophe, Notfall, Zwischenfall. Wer darauf vorbereitet ist, kann in seinem Unternehmenleben retten und Sachschäden begrenzen. Es gilt, einiges im Betrieb zu organisieren – undden Ernstfall zu üben, wie es das IT-Unternehmen CSC regelmäßig tut.

    Ruhe vor dem Alarm: Achim Adt vom Krisenstab.

    Mensch & Arbeit

    n Nur ein kleiner Kreis ist eingeweiht undweiß von der Evakuierungsübung, dieheute für 9 Uhr angesetzt ist. Alle ande-ren 1.000 Beschäftigten am StandortWiesbaden gehen ihrer Arbeit nach wiejeden Tag. Gleich ist es mit der Ruhe vor-bei: Brandoberinspektor Peter Schmelz-eisen von der Wiesbadener Berufsfeuer-wehr drückt den großen, roten Knopf, um

    den Hausalarm auszulösen. Sicherheit-schef Dr. Günter Knell erklärt warum dasUnternehmen regelmäßig diesen Auf -wand betreibt: „Nur wer übt, entdecktFehlerquellen und kann sich verbessern.“Diese Haltung war mit ein Grund, warumCSC als erstes IT-Unternehmen das Zertifi-kat Arbeitsschutz mit System (AMS) vonder VBG erhielt.

  • 13Sicherheitsreport 2 | 2012

    schäftigten strömen in Richtung Ausgän-ge – gelassen und diszipliniert. „KeinGrund zur Panik, ich habe das schon einpaar Mal mitgemacht“, meint ein IT-Spe-zialist auf dem Weg zu seinem Sammel-platz. Genauso wie eine Kollegin aus derVerwaltung findet er die unangekündigte,alljährliche Übung sinnvoll. „Unser Ge-bäudekomplex ist sehr groß und durchdie drei mehrstöckigen Trakte ziemlichunübersichtlich. Da ist es gut, wenn geübtwird, wohin man im Notfall laufen muss –und im Ernstfall auch den Besuchern denrichtigen Weg zeigen kann.“

    Damit die Feuerwehr schnellstmöglichweiß, welche Etagen bereits geräumt sindoder wo sich noch Hilfe suchende Perso-nen befinden, haben die Sicherheitsex-

    Günter Knell zeigt: Auf jedem Stockwerk hängt der Helferkasten an zentraler Stelle neben Ersthelferlisten, Fluchtplänen und Notfallnummern.

    In Sicherheit auf dem Sammelplatz. Erst wenn alle dort sind,fängt im Ernstfall die Feuerwehr mit den Löscharbeiten an.

    Gelassen, aber zielstrebig verlassen die CSC-Mitarbeiterdas Gebäude über die vorgesehenen Fluchtwege.

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    perten bei CSC einen Notfallplan erarbei-tet und mit ihren Etagenbeauftragten undSammelplatzleitern geübt. „Jedes Stock-werk hat mindestens zwei Etagenbeauf-tragte. Im Falle eines Alarms sind die da-für verantwortlich, dass ihre Ebene voll-ständig geräumt wird“, erklärt der Brand-schutzbeauftragte Adelhard Schwab.

    Bei der heutigen Übung klappt alleswie am Schnürchen. Die Etagenbeauf-tragten kontrollieren zügig alle Räume,schicken die anwesenden Kollegen rausund kennzeichnen mit Kreide die Türender geräumten Zimmer. Ist dieser Job erledigt, machen sie sich über den ge-kennzeichneten Fluchtweg auf zu ihremSammelplatz. Von dort gibt der Sammel-platzleiter den Status der einzelnen Eta-

    gen per Funk an die Einsatzleitung im Kri-senzentrum weiter.

    Menschenleben vor Sachwerten

    Am Sammelplatz C berichten die Etagen-beauftragten, wie die Räumung bei ihnengeklappt hat. Eine bemängelt, dass sichihr Helferkasten nur sehr schwer öffnenließ, wodurch sie viel Zeit verloren habe.Ein wichtiger Punkt, der sofort als verbes-serungswürdig aufgenommen wird. Eineandere Etagenbeauftragte erzählt von einer Kollegin, die nach dem Alarm ersteinmal ihr Büro aufräumen wollte.

    „Ich habe ihr gesagt, sie soll alles ste-hen und liegen lassen und rausgehen.

    Mensch & Arbeit

  • 14 2 | 2012 Sicherheitsreport

    Hans-JürgenPenz, Präven -tionsexperte bei der VBG: Inder Arbeits stät -ten ver ordnungsteht, dassjeder Arbeit -geber einenFlucht- undRettungsplan

    aufstellen muss, wenn Lage, Ausdeh-nung und Art der Benutzung der Arbeits-stätte dies erfordern. Der Plan ist be -kannt zu machen und in angemessenenZeit abständen muss danach geübtwerden.

    Die Frage ist damit jedoch nicht beant-wortet …In der Tat gibt es keine klare Vorgabe. Ob ein Betrieb für Notfälle gerüstet ist,

    beispielsweise die Flucht- undRettungswege gekennzeichnet sind und eine ausreichende Zahl von Erst-und Brandschutzhelfern ausgebildet ist, zeigt am besten eine Gefährdungs-beurteilung. Wichtig sind die Evakuierungsübungenvor allem in großen, unübersichtlichenKomplexen oder wo die Belegschaftüber mehrere Gebäude verteilt ist – undnatürlich dort, wo durch Produktions-stätten oder den Umgang mit Gefahr-stoffen ein größeres Risiko für Brändeoder Explosionen herrscht. Für allediese Unternehmen haben sich alljährli-che Übungen bewährt.

    Legt das nicht den ganzen Betrieb lahm?Wenn die Übung so gut organisiert ist, wie bei CSC, nicht. Aber es muss janicht jedes Mal alles geräumt werden,sondern Evakuierungen können auch

    etagen- oder bereichsweise geübtwerden.

    Die VBG bietet Seminare zu dem Themaan. Welche Fragen stellen Unternehmerdort am häufigsten?Die Unternehmen wollen wissen,welche Verpflichtungen sie haben. Oftgeht es um Detailfragen, beispiels weisedie Anzahl der Brandschutzhelfer.

    Wie viele müssen es denn sein?Auch das ist nicht geregelt. Bewährt hatsich die gleiche Anzahl, wie sie für Erst-helfer vorgeschrieben ist: Bei Unterneh-men mit bis zu 20 Mitarbeitern ein Erst-helfer, in Verwaltungs- und Handelsbe-trieben sollten fünf Prozent, in sonsti-gen Betrieben zehn Prozent der anwe-senden Beschäftigten eine Ausbildungzum Ersthelfer haben – die wird übri-gens von der VGB bezahlt. (mir)

    Nachgefragt: Muss jedes Unternehmen eine Evakuierungsübung durchführen?

    Schließlich wurden wir auf den Grundsatzgeschult: Erst Menschenleben retten,dann Sachwerte.“

    Sicherheitsexperte Thomas Völker vonder VBG, Bezirksverwaltung Mainz, warbei der Übung vor Ort und zeigt sich beider anschließenden Manöverkritik desKrisenstabs zufrieden: „Wir empfehlen

    zwar regelmäßige Räumungsübungen inBürogebäuden, vor allem bei unüber-sichtlichen räumlichen Gegebenheiten,aber die Realität sieht oft anders aus.“Bei CSC gehört es zur Unternehmens -kultur, sich für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zu engagieren. So hatsich CSC vom gesetzlichen Unfallver -

    sicherungsträger VBG auditieren lassenund trägt als erstes IT-Unternehmen inDeutschland das Zertifikat für „Arbeits-schutz mit System“. (mir)

    Infon Internet-Themenseite „Zwischenfall,

    Notfall, Katastrophe“ unterwww.vbg.de/zwischenfall

    n Info-Map für Verantwortliche im Unter-nehmen „Erste Hilfe + Brandschutz“unter www.vbg.de, Suchwort: „Brandschutz“

    n Faltblatt „Werden Sie Ersthelfer; Werden Sie Brandschutzhelfer“ – eine Information für Mitarbeiter unterwww.vbg.de, Download & Medien,Suchwort: „Ersthelfer“

    Manöverkritik: Die Evakuierung verliefschnell, alle können zufrieden sein. Doch Sinnder Übung ist, Schwachstellen auf zudecken,die nun von dem Leiter der Evakuierungs-übung, Carsten Wahl (ganz rechts), reihumabgefragt und im Unternehmen abgearbeitetwerden.

    Mensch & Arbeit

    http://www.vbg.de/zwischenfallhttp://www.vbg.de/imperia/md/content/produkte/broschueren/im_ehbs_201109.pdfhttp://www.vbg.de/imperia/md/content/produkte/broschueren/ich_helfe_gern_flyer.pdf

  • Unfall-Verhütungstraining

    Unterwegs mitSchutzengel

    Mensch & Arbeit

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    15Sicherheitsreport 2 | 2012

    n Ziele des Pkw-Unfallverhütungs -trainings sind:1. Gefahren frühzeitig erkennen2. Motiviert und in der Lage sein, Gefah-ren zu vermeiden3. Die wichtigsten Grundfahrtechnikenkennenlernen, um Gefahren zu mindern.Die Inhalte des Pkw-Unfallverhütungs-trainings werden anhand moderner Trai-ningsmethoden in Theorie und Praxisvermittelt. Die Teilnehmer haben dieMöglichkeit, ihre eigenen Erfahrungenund Anliegen in die Kursgestaltung miteinzubringen. Die fahrpraktischen Ele-mente zu den Themen Bremsen, Lenken,Ausweichen sowie Bremsen und Auswei-chen machen umfangreiche „Theorie -blöcke“ überflüssig und sichern den direkten Bezug zur Verkehrssicherheit.Ziel des Trainings ist es, die eigenenGrenzen als Fahrer und die spezifischendes Fahrzeugs in der Praxis zu erleben,gefährliche Situationen im Straßenver-kehr frühzeitig zu erkennen und zu ver-meiden. (mir)

    Die Unfallverhütungstrainings im ÜberblickWer kann teilnehmen?

    Können auch Gruppen teilnehmen?

    Wer richtet das Training aus?

    Wer bezahlt das Training?

    Wann und wo finden die Trainings statt?

    Alle gesetzlich oder freiwillig bei der VBG Versicherten,die mit einem Pkw oder Motorrad zur Arbeit fahren oderdienstlich unterwegs sind. Die VBG trägt die Teilnahme-gebühr, wenn sie eine vom Arbeitgeber unterschriebe-ne Anmeldebestätigung erhält.

    Wer mehr als zwölf Personen für ein Training anmeldenwill, zum Beispiel den ganzen Betrieb oder eine Abtei-lung, kann sich bei der Verkehrswacht als Gruppe an-melden.

    Die Deutsche Verkehrswacht e. V.

    Die Kosten sind im VBG-Mitgliedsbeitrag enthalten

    Trainingsplätze und -termine in Ihrer Nähe finden Sie un-ter www.vbg-fahrtraining.de. Suchen Sie einen Trainings-ort in Ihrer Nähe, in dem Sie Ihre Postleitzahl eingebenund auf „Suchen“ klicken.

    Pkw-UnfallverhütungstrainingBei diesem viereinhalbstündigen Traininglernen die Fahrer Gefährdungen im Stra-ßenverkehr rechtzeitig zu erkennen, defen-siv zu fahren und das eigene Fahrzeug inkritischen Verkehrssituationen besser zubeherrschen. Dieses Training wird auf über150 Plätzen im Bundesgebiet angeboten.

    Motorrad-UnfallverhütungstrainingBei diesem acht Stunden dauernden Trai-ning wird sicheres Fahren und Verhaltenauf dem eigenem Motorrad auch unterschwierigen Randbedingungen geübt.

    Infos und Anmeldung:www.vbg-fahrtraining.deTel.: 05926 - 985 474E-Mail: [email protected]

    Unfallverhütungstraining 24Für junge Fahrer bis 24 Jahre wurde ein spe-zifisches Fahrsicherheits-Training – dasUVT 24 – entwickelt. Es berücksichtigt deren spezielle Lebenssituation. DiesesTraining sensibilisiert jugendgerecht fürGefährdungen im Straßenverkehr. Es kannje nach Alter der Teilnehmer und Führer-scheinklasse mit Pkw, Motorrad, Rolleroder Mofa durchgeführt werden. Inhalte sind: Risikowahrnehmung, Hand-lungskompetenz in kritischen Situationen,Alkohol, Blickführung

    Infos und Anmeldung:www.uvt24.de Tel. 0511 - 35 77 26 83E-Mail: [email protected]

    Brenzlige Situationen kommen imStraßenverkehr täglich vor. Nurwer gelernt hat, richtig und ruhigzu reagieren, ist in der lage, mitheiler Haut zu bestehen.

    Die Trainings im Detail

    http://www.vbg-fahrtraining.demailto:[email protected]://www.uvt24.demailto:[email protected]

  • Mensch & Arbeit

    16 2 | 2012 Sicherheitsreport

    Zentrum für Psychotraumatologie

    Die Zeit heilt nicht alle WundenOpfer von Gewalttaten, Unfallzeugen und

    andere Trauma-Patienten werden meist die Bilder im Kopf nicht los. Das Zentrum für Psy-chotraumatologie der Klinik für Berufskrank-heiten Bad Reichenhall hilft ihnen mit ganz-

    heitlichen Behandlungsmethoden.

  • Mensch & Arbeit

    17Sicherheitsreport 2 | 2012

    n Eine Bankangestellte gerät in eine Gei-selnahme. Diese Situation verfolgt sie überJahre jede Nacht.

    Ein U-Bahn-Fahrer erlebt, wie sich einMensch vor seinen Zug wirft und er nichtrechtzeitig stoppen kann. Er zieht sich zu-rück, spricht kaum mehr mit Kollegen undVorgesetzten.

    Ein Lkw-Fahrer rutscht bei Glatteis mitseinem Gespann in einen Gebirgsbach.Er fragt sich, wie er es geschafft hat, denUnfall zu überleben. Ans Steuer traut ersich nicht mehr.

    Traumatische Erfahrungen können je-den treffen und sich auch auf psychischgesunde Menschen gravierend auswir-ken: Gefühle von Schutzlosigkeit undOhnmacht erschüttern nachhaltig Selbst-vertrauen und Weltverständnis. Die Folgekönnen posttraumatische Belastungsstö-rungen sein. „Immer wieder läuft das er-lebte Grauen wie ein Film im Kopf der Be-troffenen ab“, beschreibt der leitendepsychologische Psychotherapeut desZentrums für Psychotraumatologie (ZfP),Gerhard Wolfrum, das Leid der traumati-sierten Patienten. „Sie können die Erin-nerungen nicht stoppen, ziehen sich zu-rück und früher oder später halten siesich selbst für verrückt.“

    Eingefrorene ErinnerungenAls Traumafolgestörungen entwickeln dieBetroffenen zum Beispiel Schlafstörun-gen und Albträume. Sie sind schreckhaftund gereizt, haben Schwierigkeiten, Nähe und Distanz zu regulieren. Als Folgesind sie den Anforderungen von Arbeits-alltag und Familienleben oft über langeZeit nicht mehr gewachsen.

    „Im Zentrum traumatischer Erfahrun-gen stehen ein oder mehrere ,eingefrore-ne‘, affektiv hoch aufgeladene Zustän-de“, erklärt Wolfrum. NeurobiologischeErkenntnisse und Verfahren der letztenzehn Jahre haben gezeigt, dass diese Er-fahrungen nicht wie andere einfach vomStressverarbeitungssystem „ad acta“ ge-legt werden können. „Die Zeit heilt eben

    nicht alle Wunden.“ Während das Hirn im-mer wieder mit „Erinnerungs-Abszessen“kämpfe, blieben auf der KörperebeneMuskelgruppen dauerhaft angespannt.Dies könne zum Beispiel zu chronischenSchmerzsyndromen führen. Wolfrum:„Eine reine Gesprächstherapie reicht hiermeistens nicht aus, um die traumati-schen Erlebnisse zu verarbeiten.“

    Ganzheitliche BehandlungDeshalb setzt man im ZfP in Bad Reichen-hall auf ganzheitliche und interdisziplinä-re Behandlungsangebote: Neben trauma-spezifisch ausgebildeten Psychothera-peuten und Ärzten gibt es so genannteMyoreflextherapeuten. Sie arbeiten vor-sichtig, aber gezielt an den „frozenstates“ des Muskelsystems. Über die Pal-pation von Druckpunkten an den Muskel-ansätzen versuchen sie, Schmerzzustän-de zu lindern und Blockaden zu lösen.Kunsttherapie, Qigong und therapeutischgeführte Wanderungen ergänzen das Be-handlungsangebot und erweisen sich fürviele Patienten als hilfreich.

    Zurück in die NormalitätReha-Ziel ist neben der Wiederherstel-lung der Gesundheit insbesondere auchdie Wiedereingliederung in die beruflicheTätigkeit. Den Trauma-Patienten soll er-möglicht werden, wieder am Arbeits- undSozialleben teilzunehmen.

    Gemein ist jedem Behandlungsansatzdes ZfP die Suche nach der Normalität,welche den Betroffenen verloren gegan-gen ist. „Nicht die Patienten sind ver-Fo

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    rückt, sondern das, was sie erlebt ha-ben“, bringt es Wolfrum auf den Punkt.„Unser Ziel ist es, die jedem Menscheninnewohnenden Selbstheilungskräfte zuaktivieren und den Patienten so behut-sam einer Heilung näherzubringen.“

    Wichtig ist Wolfrum dabei, dass dieHeilbehandlung im ZfP nicht aus einer„Reparatur von Symptomen“ oder demvorrangigen Anbieten von traumaspezifi-schen Techniken besteht, sondern auf ei-nem tragfähigen therapeutischen Ar-beitsbündnis beruht. „Wir müssen bereitsein, den Patienten bei der Wiederbegeg-nung mit seinen traumatischen Erfahrun-gen zu begleiten, ihm zu helfen, das Trau-ma einzuordnen und neu zu bewerten. Sokann die schmerzhafte Erinnerung einTeil der Vergangenheit werden.“ Keineleichte Aufgabe für die Therapeuten,weiß Wolfrum: „Das erlebte Grauen desPatienten auszuhalten, von ihm zu lernenund sich dabei als Therapeut selbst wei-terzuentwickeln, ist vielleicht die größteHerausforderung.“ (RG)

    Infon Das Zentrum für Psychotraumatologiein der Klinik für Berufskrankheiten inBad Reichenhall stellt zwölf Behand-lungsplätze für Menschen zur Verfü-gung, die im Rahmen ihrer Arbeitssi-tuation akut oder chronisch traumati-siert wurden. Träger der Klinik ist dieVBG. Weitere Informationen: www.bk-klinik-badreichenhall.de/ Psychotraumatologie

    „Wir wollen die jedem Menschen innewohnendenSelbstheilungskräfte aktivieren und den Patientenso behutsam einer Heilungnäherbringen“Gerhard Wolfrum, Klinik für Berufskrankheiten Bad Reichenhall

    http://www.bk-klinik-badreichenhall.de/

  • Branchenforum

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    18 2 | 2012 Sicherheitsreport

    Seit wann sind Sie Fachkraft für Arbeitssicherheit?Ich bin unter anderem Meister für Veranstaltungstechniksowie geprüfte Fachkraft für Arbeitssicherheit und seit1978 selbstständig in dieser Branche tätig. Da ich auch alsFachplaner für Brandschutz und als Sicherheits- und Ge-sundheitskoordinator ausgebildet bin, kann ich gemein-sam mit meinem Partner Veranstaltungen aller Art sicher-heitstechnisch umfassend betreuen.

    Wie „verkaufen“ Sie Ihren Kunden die Leistung Arbeits -sicherheit?Keinesfalls als Extraposten, sondern als festen Bestand-teil einer soliden Kalkulation. Nach meiner Überzeugungbedeutet Arbeitssicherheit nicht Mehrarbeit, sondernträgt entscheidend zur Effizienz und zum Gelingen einerVeranstaltung bei.

    Um welche Veranstaltungen geht es?Beispielsweise die Tournee von Rammstein, die weltgröß-te Messe für Pferdesport „Equitana“ oder Sportveranstal-tungen wie den Biathlon-Weltcup in Oberhof.

    Und für wessen Sicherheit sorgen Sie?Die Sicherheitskonzepte umfassen die Künstler bezie-hungsweise Sportler und alle anderen, die vor, nach undwährend der Veranstaltung dort arbeiten, sowie die Besu-cher.

    Welche besonderen Anforderungen gibt es beispiels -weise für die Beteiligten des Weltcups?Kälte, Schnee, Dunkelheit, Stress, anspruchsvolle Zelt-bauten und die komplexen Anforderungen des sportli-chen Wettkampfes.

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    Wie machen Sie Veranstaltungensicher, Herr Weien?Hermann-Josef Weien ist Fachkraft für Arbeitssicherheit und in der Veranstaltungsbranche tätig.

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  • Branchenforum

    19Sicherheitsreport 2 | 2012

    Bei solchen Einsätzen arbeiten Sie mit vie-len verschiedenen Menschen zusammen …Ja, das macht die Arbeit so spannend. Vonden Riggern, die in luftiger Höhe aufwendi-ge Licht- und Tontechnik auf- und abbauen,über Beamte, von denen wir Genehmigun-gen einholen, bis hin zu den Wach- und Si-cherheitsdiensten, die während der Veran-staltung eingesetzt sind. Dabei haben wirbewährte Partner, aber je nach Veranstal-tungsort kommen immer neue hinzu.

    Womit überzeugen Sie, wenn es um Arbeits-sicherheit geht?Mit guten Argumenten. Man muss sich dieMühe machen, den Sinn von Schutzmaß-nahmen zu erklären. Vor allem bei Men-schen, die es schon lange „falsch“ – alsonicht sicher – machen, landen Sie sonstnicht. Hier für jeden die richtige Ansprachezu finden, erfordert hohe soziale Kompe-tenz. Bei den Produktionen in der Veranstal-tungsbranche ist kein Tag wie der andere.Da muss man in der Kommunikation auf den

    Punkt kommen, selbst möglichst viel Prä-senz zeigen und sich vorbildlich verhalten.

    Reicht das immer aus?Als Fachkraft bin ich beratend tätig, mussmir also Respekt verschaffen, sachlich undpersönlich überzeugen. Aber es gibt imstressigen Tagesgeschäft Situationen, wo esgenug der guten Worte ist. Da muss ichdurchgreifen können, beispielsweise aufdas Tragen von Persönlichen Schutzausrüs-tungen bestehen. Für solche Fälle lasse ichmir nach Möglichkeit vom Auftraggeber dieentsprechende Weisungsbefugnis erteilen.

    In der Branche ereignen sich viele Unfälle.Wie sieht es da mit der sozialen Absiche-rung aus?Es gibt viele selbstständige Einzelunterneh-mer in der Branche. Mein Partner und ichsind bei der VBG freiwillig unfallversichertund wir empfehlen das auch allen Kollegenfür die Abrundung der eigenen Absicherungund die ihrer Angehörigen. (mir)

    Infowww.vbg.de, Suchwort: „Freiwillige Versicherung“ und Suchwort: „FachkraftArbeitssicherheit“

    Anzeige

    Weien im Stadion Leipzig bei einer Genesis-Tournee; unten bei den Proben zur Eröffnungs-veranstaltung der Fußballweltmeisterschaft in der Allianz Arena München.

    http://www.vbg.dehttp://www.diemer-ing.de

  • Branchenforum

    20 2 | 2012 Sicherheitsreport

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    Freiwilligendienste

    Versicherungsschutz für engagierte Bürger Das Ende des Zivildienstes in Deutschland rückt freiwilliges ge sellschaftliches Engagement weiter in den Fokus. Menschender verschiedensten lebensalter können sich über die sogenannten Freiwilligendienste sinnvoll einbringen. Es gibt eineVielzahl von Freiwilligendiensten quer durch das soziale, kulturelle und ökologische Spektrum, die auch im Auslandgeleistet werden können.

    n Der Gesetzgeber hat schon vor länge-rer Zeit Freiwillige, die Entwicklungs-dienst im Sinne des Entwicklungshelfer-gesetzes leisten, und die Teilnehmer derJugendfreiwilligendienste Freiwilliges So - ziales Jahr (FSJ) und Freiwilliges Ökolo -gisches Jahr (FÖJ) unter gesetzlichen Un fallversicherungsschutz gestellt. Spä-ter sind zum Beispiel auch Teilnehmerdes entwicklungspolitischen Freiwilli-gendienstes „weltwärts“ des Bundesmi-nisteriums für wirtschaftliche Zusam-menarbeit und Entwicklung in den ge-

    setzlichen Unfallversicherungsschutz ein -bezogen worden. Seit kürzerer Zeit trifftdies ebenso für die Teilnehmer am Bun-desfreiwilligendienst oder dem Interna-tionalen Jugendfreiwilligendienst zu.

    Wer ist zuständig?

    Die Frage der Zuständigkeit des Unfallver-sicherungsträgers lässt sich nicht einheit-lich für alle Freiwilligendienste beantwor-ten. Dies hat der Gesetzgeber ganz unter-schiedlich geregelt. Mal richtet sich die

    Vielfältige Optionen für Freiwillige – auch imSportbereich sind Frei -willigendienste möglich.

    Zuständigkeit nach der Einsatzstelle, malnach dem Träger des jeweiligen Frei wil li -gendienstes. Genaueres findet sich in ei-ner ausführlichen Tabelle unter www.vbg.de, Suchwort: „Freiwilligen diens te“.

    Teilnehmer melden

    Für die Teilnehmer bestimmter Freiwilli-gendienste besteht für den Zweig der ge-setzlichen Unfallversicherung eine Mel-de- und Beitragspflicht. Grundlage für dieBerechnung der Beiträge bei der VBG istdie Summe der Geld- und Sachbezüge,die die Freiwilligen erhalten. (AS)

    Infon www.vbg.de, Suchwort:

    „Freiwilligendienste“n Broschüre „Zu Ihrer Sicherheit –

    Unfallversichert im frei willigen Engagement“ unter www.bmas.de, Suchwort: „A329“

    http://www.vbg.de/imperia/md/content/produkte/downloads/uebersicht_freiwilligendienste.pdfhttp://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Publikationen/a329-unfallversichert-im-engagement.pdf?__blob=publicationFile

  • Branchenforum

    21Sicherheitsreport 2 | 2012

    Planung der Schichtarbeit

    Ins Bett, wenn der Hahn kräht Die Tendenz zur Nacht- und Schichtarbeit nimmt seit Jahren zu. Allein bei den VBG- versicherten Unter nehmen, in denen Schicht - arbeit möglich ist, arbeiten rund zweieinhalb Millionen Menschen. Das Problem: Weder Menschnoch Alltag sind eigentlich für die Arbeit in denNachtstunden ausgelegt. Dennoch lassen sich die Belastungen für Mitarbeiter minimieren, zumBeispiel durch einen klugen Schichtplan.

    â Vorwärtswechsel der Schichten (Früh > Spät > Nacht)

    â mindestens zwei freie Tage nach derletzten Nachtschicht

    â mitarbeiterorientierte Flexibilisierungund Individualisierung

    â kurzfristige Schichtplanänderungdurch Arbeitgeber vermeiden

    â Einsatz von Schichtplansystemenâ geblockte Wochenendfreizeiten,

    mindestens Samstag und Sonntag,einmal im Schichtzyklus drei Tage amStück frei

    Sind Mitarbeiter durch Flexibilisierungund Individualisierung in die Schichtge-staltung einbezogen, steigen Zufrieden-heit und Akzeptanz, was subjektiv emp-fundene Belastungen erheblich mindernkann.

    Schichtarbeiter in Prävention einbeziehenDurch ihre Arbeitszeiten laufen Schicht-arbeiter Gefahr, bei der betrieblichenPrävention zu kurz zu kommen. Es ist da-her wichtig, dass auch ihnen der Be-triebsarzt und die Fachkraft für Arbeitssi-cherheit zur Verfügung stehen – bei-

    spielsweise durch regelmäßige Sprech-stunden am frühen Morgen. Nachtarbei-ter können alle drei Jahre (ab dem 50. Le-bensjahr auch jährlich) eine arbeitsme-dizinische Vorsorgeuntersuchung in An-spruch nehmen, mit der eine individuelleBeratung des Schichtarbeiters sicherge-stellt werden soll. (AS)

    InfoFachinformationsblatt „Gesundheits -gefahren bei der Schichtarbeit“ unterwww.vbg.de, Suchwort: „Schichtarbeit“

    n Nachtarbeiter stehen mit ihrer innerenUhr im Widerspruch, was langfristig zueiner Vielzahl von gesundheitlichen Be-schwerden führen kann. Zudem steigtdie Wahrscheinlichkeit von Arbeitsunfäl-len in den Nachtstunden deutlich an.Auch Einschränkungen im sozialen Le-ben machen sich bemerkbar. WährendFreunde ins Kino gehen, ist der Nachtar-beiter schon wieder auf dem Weg zumJob. Auch Schichtarbeitszeiten außer-halb der Nachtstunden bringen Nach -teile mit sich. So klagen beispielsweiseFrühschichtler häufig über Schlafman-gel: Es fällt schwer, schon gegen 20 Uhrins Bett zu gehen, während die Welt nochhellwach ist.

    Schichtplan ist entscheidendesInstrumentZentral für die gesundheitsschonendeGestaltung von Schichtarbeit ist der Ar-beitsplan. Nach Möglichkeit sollte er wiefolgt gestaltet werden:â maximal drei aufeinander folgende

    Nachtschichtenâ schnelle Rotation von Früh- und Spät-

    schichten

    http://www.vbg.de/imperia/md/content/produkte/informationen/fib_14_schichtarb_2010.pdf

  • Service

    Für wen gilt der Versicherungsschutz?Praktikanten sind versichert, wenn sie inden Betrieb eingegliedert und an die Wei-sungen des Arbeitgebers zu Arbeitszeit,Einsatzort und Art der Tätigkeit gebundensind. Beim Schülerpraktikum besteht Ver-sicherungsschutz über die Unfallkasse.

    Muss für Praktikanten ein Versiche-rungsbeitrag gezahlt werden?Wer Praktikanten beschäftigt, die ein Ent-gelt erhalten, muss sie über das DEÜV-Verfahren (Datenerfassungs- und Über-mittlungsverordnung) anmelden. Zusätz-lich ist das Entgelt der VBG zu melden.Der Beitrag für Praktikanten richtet sichwie bei regulären Beschäftigungsverhält-nissen nach der Höhe des gezahlten Ent-gelts.

    Was ist bei minderjährigen Praktikantenzu beachten?Für sie gelten das Jugendarbeitsschutz-gesetz und die Kinderarbeitsschutzver-ordnung, zum Beispiel: â Minderjährige Praktikanten, die noch

    der Vollzeitschulpflicht unterliegen,dürfen höchstens vier Wochen imKalenderjahr arbeiten – und das nurwährend der Ferien. Kinder unter 15Jahren zu beschäftigen, ist grundsätz-lich verboten.

    â Jugendliche sollten täglich nicht mehrals acht Stunden bzw. zehn Schicht-stunden, maximal 40 Stunden in derWoche arbeiten. In der Regel sindNachtarbeit zwischen 20 und 6 Uhrund Wochenendarbeit tabu.

    â Sie dürfen keinen Gesundheitsgefah-ren ausgesetzt werden. Hierzu zählenetwa große Hitze, Lärm oder Erschüt-terungen. Auch der Umgang mit Ge -fahrstoffen und gefährlichen Maschi-nen ist in der Regel nicht erlaubt. (RG)

    Infon „Unfallversicherung für Praktikanten

    und Ferienjobber“ unter www.vbg.de,Suchwort: „Praktikanten“

    n „Praktika – Nutzen für Praktikantenund Unternehmen“ unterwww.bmas.de, Suchwort: „Praktikanten“

    n „Klare Sache – Jugendarbeitsschutzund Kinderarbeitsschutzverordnung“unter www.bmas.de, Suchwort:„Jugend arbeitsschutz“

    Fragen und Antworten

    Gut versichert im PraktikumPraktikanten stehen unter dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung.

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    22 2 | 2012 Sicherheitsreport

    http://www.vbg.de/imperia/md/content/produkte/downloads/flyer_praktikanten.pdfhttp://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Publikationen/a742-praktikanten.pdf?__blob=publicationFilehttp://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Publikationen/a707-klare-sache-jugendarbeitsschutz-und-kinderarbeitsschutzverordnung.pdf?__blob=publicationFile

  • Service

    23Sicherheitsreport 2 | 2012

    Der Beitragssatz zur gesetzlichen Unfall-versicherung VBG bleibt gegenüber demVorjahr stabil. Der VBG-Vorstand hat ent-schieden: Der Beitragssatz der Umlagefür Pflicht- und freiwillig Versicherte liegtbei 4,80 Euro (Vorjahr: 4,80 Euro). Diefreiwillige Unfallversicherung für gewähl-te Ehrenamtsträger beträgt 2,73 Euro jeVersichertem (Vorjahr: 2,73 Euro).

    Mindestbeitrag

    Durch den hohen Zuwachs an Mitglieds-unternehmen konnte der Mindestbeitraggesenkt werden auf 50 Euro pro Jahr (Vor-jahr: 81 Euro).

    lastenverteilung

    Der Beitragsbescheid der VBG enthältneben dem reinen BG-Beitrag einen ge-setzlich vorgegebenen Lastenausgleichund eine Lastenverteilung zwischen denneun Berufsgenossenschaften. Durch dasUnfallversicherungsmodernisierungs-gesetz (UVMG), das im November 2008

    Das 2. BranchenforumÖPNV/Bahnen steht am 19. Juni inHamburg unter dem Motto: Gesund-heitsförderung im Fahrdienst undSuchtprävention. Informationen und Anmeldung unterwww.vbg.de/forum.oepnv-bahnen

    Am 19. Oktober findet das 7. Würzburger Forum der Glas/Keramik Branche im VCC- Vogel Con-vention Center statt. Weitere Infor-mationen unter: www.vbg.de, Such-wort: „Würz burger Forum“. Anmel-dungen: Christine Bongwald, Tel.0931/ 79 43-414 oder per E-Mail: [email protected]

    VBG-VertreterversammlungDie nächste Sitzung der Vertreter -versammlung findet am 5.7.2012 inMainz statt. Beginn ist um 9 Uhr imHilton Hotel in der Rheinstraße 68.

    RückschauDas 12. Thüringer VBG-Forum fandam 16. Und 17. März statt. Rund 280Besucher informierten sich in Erfurtüber Verletzungen der unteren Extre-mitäten und der Hände. Der diesjäh-rige Schwerpunkt lag bei Becken-,Bein- und Handverletzungen. Anwe-send waren die Ärztlichen Direktorenaller BG-Kliniken sowie der nahe zuvollständige Vorstand der DeutschenGesellschaft für Handchirurgie.

    RückschauÜber 170 Besucher konnte der 5. Branchentreff Zeitarbeit ver -zeichnen, der am 15. März in Duis-burg stattfand. Unternehmer aus der Branche konnten sich zum Beispiel über Kennzeichen fairerZeitarbeit informieren und darüberwie sie sich selbst fit halten können– ganz nach dem Motto: Burn-onstatt Burn-out.

    in Kraft getreten ist, wird der Lastenaus-gleich innerhalb von sechs Jahren stufen -weise durch das System der Lastenver-teilung ersetzt. Die Mitgliedsunterneh-men der VBG werden hierdurch stärkerbelastet. Die VBG hat erreicht, dass dienicht zu verhindernde Anpassung stu-fenweise in einem angemessenen Zeit-raum stattfindet. Das Umlagevolumender VBG liegt bei 308,2 Mio. Euro (2010:273,1 Mio. Euro).

    InfoAusführliche Informationen zu deneinzelnen Bestandteilen des Beitrags -bescheides stehen auf der VBG-Websitewww.vbg.de/mitgliedschaft/beitraegezur Verfügung.

    Versicherungsschutz

    Stabiler Beitrag zur gesetzlichen Unfall versicherung VBGDie über 970.000 Mitgliedsunternehmen zahlen rückwirkend für2011 durchschnittlich 0,84 Prozent der Entgeltsumme als Mitglieds -beitrag an die gesetzliche Unfallversicherung VBG. Der Mindest -beitrag konnte gesenkt werden.

    Termine

    http://www.vbg.de/praevention/branchen/OEPNV_Bahnen_Ba-NEU/branchenforum/branchenforum2012.htmlmailto:[email protected]://www.vbg.dehttp://www.vbg.de/mitgliedschaft/beitraege

  • IST IHR UNTERNEHMEN FIT FÜR DEN ERFOLG?

    Wird ein Mitarbeiter krank, gerät die Arbeit ins Stocken. Schnell entstehen hohe Kosten. Zu den häufigsten Gründen für Fehlzeiten zählen Muskel-Skelett-Beschwerden, z. B. Rückenschmerzen. Die Ursachen: zu wenig Bewegung, Fehlhaltungen, unzureichende Arbeitsmittel und Stress. Die Gesundheit der Mitarbeiter ist ein unterschätzter Wettbewerbsfaktor: Gezielte Prävention reduziert Fehlzeiten und erhöht die Motivation. Investieren Sie in die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter und machen Sie Ihr Unternehmen fit für den Erfolg.

    Oft genügen schon kleine Veränderungen. Wir helfen Ihnen dabei.

    Weitere Informationen zur VBG-Kampagne: www.fit-fuer-den-erfolg.de

    Postvertriebsstu ̈ck C 5325

    VBG – 22281 HamburgPVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt

    Adressänderungen melden Sie bitte Ihrer Bezirksverwaltung.

    http://www.fit-fuer-den-erfolg.de

    TitelEditorial und InhaltsverzeichnisKurzmeldungenRadfahren mit KöpfchenVorsicht bei HochvoltkomponentenArbeitsstättenplanung mit SystemGesundheitsmagazin „Gesunde Ernährung“Arbeitsschutz für kleine Unternehmen

    Sicher & gesundGesunder Mittelstand: Gewinn für Betrieb und MitarbeiterVerlosung - Präventionskampagne: Fit für den ErfolgBetriebliche Gesundheitsförderung in der Praxis: Das hat sich bewährt!

    Mitarbeiterbindung: Nicht das Blaue vom Himmel versprechenMitarbeitergespräche: Respekt!Checkliste: Dicke Luft – Umgang mit Konflikten

    Mensch & ArbeitEvakuierungsübung: Räumung nach PlanNachgefragt: Muss jedes Unternehmen eine Evakuierungsübung durchführen?

    Unfall-Verhütungstraining: Unterwegs mit SchutzengelZentrum für Psychotraumatologie: Die Zeit heilt nicht alle Wunden

    BranchenforumPorträt: Wie machen Sie Veranstaltungensicher, Herr Weien?Freiwilligendienste: Versicherungsschutz für engagierte BürgerPlanung der Schichtarbeit: Ins Bett, wenn der Hahn kräht

    ServiceFragen und Antworten: Gut versichert im PraktikumVersicherungsschutz: Stabiler Beitrag zurgesetzlichen Unfallversicherung VBGTermine