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Sichtung eines unbekannten Tieres!

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RAAbits Kunst November 2013

Plastik 16 Unbekanntes Tier als Tonrelief (Klasse 5/6)SI

Sichtung eines unbekannten Tieres! – Ausgestaltung eines Wesens als Tonrelief

Stephanie Schmitz, Paderborn

Schülerbeispiel: Unbekannte Tierart entdeckt!

Als Zoologen finden Ihre Schülerinnen und Schüler eine bisher unentdeckte Tierart! In einem Zeichenspiel entwickeln sie Ideen für das Aussehen ihrer fiktiven Tierart, um im Anschluss ihr eigenes Wesen zunächst als Bleistiftzeich-nung zu gestalten.

Kenntnisse zum Relief und Tipps und Tricks für die Arbeit mit Ton befähigen die Lernenden, ihren Entwurf als Tonrelief zu realisieren. Mithilfe eines „Fühlparcours“ werden die Schülerinnen und Schüler außerdem an eine differenzierte Oberflächengestaltung ihres Wesens heran-geführt.

Klassenstufe: 5/6

Dauer: ca. 7–8 Doppelstunden

Bereich: Plastik

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RAAbits Kunst November 2013

Unbekanntes Tier als Tonrelief (Klasse 5/6) Plastik 16 SI

Fachliche Hintergrundinformationen

KryptozoologieDer Begriff „Kryptozoologie“ setzt sich aus dem griechischen Wort kryptos (verborgen, versteckt, unbekannt), zoon (Tier) und logos (Lehre) zusammen, sodass es sich um die Lehre von verborge-nen Tieren handelt. Bernard Heuvelmans (1916–2001) gilt als Begründer der Kryptozoologie. In den Medien lassen sich zahlreiche Informationen und Beispiele neu entdeckter Tierarten finden. Laut eines Artikels in Die Welt (siehe Mediothek/Internetadressen) leben 8,7 Millionen Arten auf der Erde, von denen 90 Prozent unbekannt sind. Vor allem die Tiefsee ist ein großes, weitgehend unerforschtes Gebiet.

ReliefUnter einem Relief (ital. „rilievo“ = Erhebung, Erhöhung) versteht man eine körperhafte Darstel-lung, die an eine Fläche gebunden ist und aus dieser hervortritt. Es gibt unterschiedliche Arten von Reliefs, die abhängig davon sind, wie stark die plastischen Formen aus der Fläche her-vortreten: Beim Flachrelief heben sich die Formen geringfügig von der Fläche ab und nehmen räumlich weniger als die Hälfte des dargestellten Motivs ein. Ein Halbrelief lässt sich dadurch kennzeichnen, dass die Formen im Vergleich stärker aus der Fläche hervorkommen und plastisch hervortreten. Charakteristisch für ein Hochrelief ist, dass das Volumen dem des real Dargestellten nahekommt. Stark erhabene, zum Teil schon vollplastische Formgebungen ragen aus der Grund-fläche heraus. Ein Relief bietet fünf Ansichten (frontal, oben, unten, rechts, links) im Unterschied zu einer allansichtigen Plastik.

Hinweise zur Didaktik und Methodik

Zum Ablauf der UnterrichtseinheitAls Einstieg in die Unterrichtseinheit können Sie das Interesse der Schülerinnen und Schüler we-cken, indem sie den Beruf „Kryptozoologe“ bzw. „Tierforscher“ erraten sollen. Ein alter Koffer oder ein Rucksack kann als Utensil dienen, aus dem nacheinander verschiedene Gegenstände eines Forschers herausgeholt werden. Der kurze Informationstext über die Kryptozoologie als Teilbereich der Zoologie (M 1) führt weiter in die Thematik ein.In diesem Zusammenhang können Sie ergänzend Bilder oder Filme aus dem Internet zeigen. Vorschläge dazu finden Sie in der Mediothek unter den Internetadressen.

Eine Zusammenstellung möglicher Tierarten und deren Körperteile (M 2) liefert den Schülerin-nen und Schülern eine Hilfestellung für eigene Gestaltungsmöglichkeiten. Um eine differenzierte Gestaltung der Tierwesen zu gewährleisten, schließt sich eine zeichnerische Übung an (M 3). Danach sollen die Lernenden in einem Zeichenspiel zu zweit eigene Tierwesen entwerfen und miteinander kombinieren (M 4). Mithilfe einer weiteren Übung werden sie für eine interessante Positionierung ihres Wesens im Bild sensibilisiert (M 5).

Notizen in einem fiktiven Forscherbuch über die Entdeckung eines bislang unbekannten Tieres dienen dazu, dass die Schülerinnen und Schüler festlegen, was das Besondere ihres Wesens ausmachen soll, indem sie zum Beispiel Eigenschaften oder besondere Fähigkeiten aufschrei-ben. Daran schließt sich der zeichnerische Entwurf eines eigenen unerforschten Wesens anhand bestimmter Kriterien an (M 6).

Was ein Relief kennzeichnet, ist ein weiterer Baustein (M 7), an den im Anschluss ein Informa-tionsblatt zum Umgang mit dem Material Ton (M 8) Hilfestellung geben soll, die Entwürfe als

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Plastik 16 Unbekanntes Tier als Tonrelief (Klasse 5/6)SI

Tonrelief umzusetzen. Hat die Lerngruppe schon Erfahrungen mit Ton, kann auf das Arbeitsblatt M 8 verzichtet werden.

Die praktische Hauptaufgabe (M 9, M 10) besteht darin, die Zeichnung als Tonrelief zu rea-lisieren. Um die Schülerinnen und Schüler an eine differenzierte Gestaltung der Oberfläche heranzuführen, sollen sie Gegenstände von zu Hause mitzubringen, deren Oberfläche sich wie die Haut einer bislang unentdeckten Tierart anfühlen könnte. Diese werden ggf. um weitere Gegenstände ergänzt, ausgelegt und verdeckt. Die Lernenden sollen haptisch die Oberflächen genau wahrnehmen, indem sie herumgehen und die einzelnen Oberflächen ertasten (M 11). Eine anschließende Sammlung der Tasterfahrungen dient als Überleitung, wie unterschiedliche Oberflächen mit dem Material Ton und verschiedenen Werkzeugen umgesetzt werden können. Im Folgenden gestalten die Schülerinnen und Schüler die Oberflächen ihres Wesens anhand von gemeinsam erarbeiteten Kriterien: Die Wahl und Gestaltung der Oberflächen des bislang unentdeckten Tieres sollen auch zur Hervorhebung der Besonderheiten des Tieres dienen.

Für Schülerinnen und Schüler, die ihre Arbeit fertiggestellt haben, bietet sich die Zusatzaufgabe M 12 an, ein mögliches „Innenleben“ ihres Tierwesens zu zeichnen.

Kryptozoologie als Thematik im KunstunterrichtDie Kryptozoologie als „Lehre der verborgenen Tiere“ ist als gestalterisches Thema im Kunst-unterricht zum einen reizvoll, da reale und aktuelle Bezüge hergestellt werden können. Zum anderen eignet sich das Thema zur Anregung der Fantasie der Schülerinnen und Schülern, da es vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet.

Weshalb bietet sich eine Umsetzung als Tonrelief an?Die Umsetzung eines zeichnerischen Entwurfs zum Tonrelief, bei dem die Körperform des Tier-wesens an eine Fläche gebunden ist, bietet sich an, da die Lernenden hierdurch an eine plas-tische, dreidimensionale Gestaltung herangeführt werden. Der Werkstoff Ton ist als Material besonders geeignet, weil antragend, modellierend gearbeitet wird. Gestaltete Formen können problemlos korrigiert und verändert werden, weil Tonstücke hinzugefügt und abgetrennt werden können. Auch hinsichtlich der Oberflächengestaltung eröffnet das Material vielfältige Möglich-keiten. So kann etwas in die Oberfläche hineingedrückt oder auch hervorstehend herausgear-beitet werden.

Elektronische Medien spielen in der Welt vieler Kinder und Jugendlicher mittlerweile eine zen-trale Rolle. Von Ton als Werkstoff geht ein hoher haptischer Reiz aus, aktiv etwas zu gestalten und zu modellieren. Auch motorische Fähigkeiten werden gefördert, wenn ein Motiv plastisch herausgearbeitet wird.

Verlaufsübersicht

Arbeitsschritte Checkliste: Materialien, Vorbereitung

1. Kryptozoologie

Was steckt hinter dieser Wissenschaft?

M 1 (im Klassensatz kopiert), ggf. PC mit Internetzugang, Beamer zur Präsentation von Bildmaterial oder Film

2. Sammlung von Tieren und Körperteilen M 2 (im Klassensatz oder auf Folie kopiert), ggf. OHP

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Unbekanntes Tier als Tonrelief (Klasse 5/6) Plastik 16 SI

3. Zeichenübung

Zacken, Flossen, Tentakel

M 3 (im Klassensatz oder auf Folie kopiert), ggf. OHP

4. Zeichenspiel

Entwicklung eines unbekannten Tierwesens

M 4, Butterbrotpapier DIN A4 (drei Bögen für zwei Lernende), schwarze Filzstifte, Blei-stift, Tesafilm

5. Möglichkeiten der Bildkomposition

Wie kann ich mein Tierwesen interessant im Bild „einfangen“?

M 5 (im Klassensatz oder auf Folie kopiert), ggf. OHP

6. Mein unbekanntes Wesen

Eintrag im Forscherbuch und Zeichnung

M 6 (im Klassensatz kopiert), Papier, Bleistift

7. Merkmale eines Reliefs

Formulierung einer Definition anhand von Stichwörtern

M 7, OHP

8. Praktische Arbeit in Ton

Umsetzung des zeichnerischen Entwurfs als Tonrelief

M 8, M 9, M 10, Ton (schamottierter Ton wegen höherer Stabilität und rauer Oberflä-chenstruktur), Tonwerkzeuge im Klassensatz (Modellierhölzer, Drahtschlinge zum Abtren-nen des Tons, Modellierschlingen)

9. Oberflächengestaltung des Tierwesen

Fühlparcours

M 11, Gegenstände mit unterschiedlichen Oberflächen, Tücher zum Abdecken, größe-re Tonplinthe zum Erproben (ca. DIN A3), Tonwerkzeuge (z. B. Modellierholz, Model-lierschlinge, Schaschlikspieß, Gabel, Löffel, Ton zum Anfügen)

10. Zusatzaufgabe

Mein Tierwesen im Röntgenblick

M 12

Materialübersicht

M 1 (Ab) Kryptozoologie: Was steckt hinter dieser Wissenschaft?M 2 (Ab) Ein unbekanntes Tierwesen soll entdeckt werden: VorüberlegungenM 3 (Ab) Wie sehen Stachel, Flossen oder Tentakel „echter“ aus? M 4 (Ab) Insektenrüsseltatzenspinne oder Facettenaugenschnabelsäuger? – Ein unentdecktes Tier entsteht! M 5 (Ab) Wie kann ich mein Tierwesen interessant im Bild „einfangen“?M 6 (Ab) Sensationelle Entdeckung: Unbekanntes Tier gesichtet!M 7 (F) Was ist ein Relief?M 8 (Ab) Umgang mit dem Material Ton: Tipps und TricksM 9 (Tx) Materialliste: Unbekannte Tierart „eingefangen“ im TonreliefM 10 (Af) Aufgabenstellung: Unbekannte Tierart „eingefangen“ im TonreliefM 11 (Af) Fühlparcours: Wie könnte sich die Oberfläche meines Tieres anfühlen?M 12 (Z) Sensation: Mein Tierwesen im Röntgenblick (Zusatzaufgabe)

Ab: Arbeitsblatt – Af: Aufgabenstellung – F: Folie – Tx: Text – Z: Zusatz-/Zwischenaufgabe

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