Sie pr gten das Stadtbild - Offenbach...

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Lions stärken Wilhelmschüler „Stark und gesund in der Grund- schule“ ist das Motto des Unter- richtsprogramms „Klasse 2000“, für das sich der Lions-Club Offen- bach Lederstadt stark macht. Mit dieser Patenschaft werden die vier ersten Klassen der Wilhelmschule gefördert. „Gesundheit, Bewegung und Freunde haben“ stehen dabei an erster Stelle. Die Lions finanzie- ren die von Pädagogen entwickel- ten Unterrichtsmaterialien. Bei ei- nem Besuch zeigten sich Clubmit- glieder begeistert von der spieleri- schen Art sozialen Lernens, die das Schulkollegium fantasievoll weiter- entwickelt. Das abschließende „Fa- milienfoto“ vereint Lions und Fach- lehrer mit der Rektorin Sylvia No- wak und dem Club-Präsidenten Manfred Junkert. Foto: p

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Montag, 10. August 2015SEITE 22 OFFENBACH

HEUTE IN OFFENBACH

Willi und Heinz Klemisch in ihrer Werkstatt: Die Brüder haben in der sakralen Kunst Bleibendes hinterlassen in Offenbach. Einer ihrer ers-ten Aufträge war das Portal für den Neubau der kriegszerstörten Kirche St. Paul.

Sie prägten das StadtbildDie Bildhauer Willi und Heinz Klemisch wären nun 100 und 90 Jahre alt geworden

Von Reinhold Gries

OFFENBACH � Bis in die späten60er Jahre gehörten die Bild-hauerWilliKlemisch (1915-1990)und Heinz Klemisch (1925-73)zum Pflichtprogramm hiesigerStadtrundfahrten. Dies ist seitihrem Tod anders geworden,obwohl noch Klemisch-Kunstan und in Offenbacher Kirchensichtbar ist. Deshalb geht derOffenbacher KonzertgitarristRudolf Klemisch gegen dasVergessen seines Vaters undseines Onkels an. Er sammelt.

Der Musikraum des Gitar-risten gleicht einemMuseum,in dem bis ins Ausland vor-handene und untergegange-ne Werke in Ordnern, Origi-nalteilen, Modellen und Ent-würfen dokumentiert sind.Eigentlich wäre das ein Fallfür ein erweitertes Haus derStadtgeschichte. Aber das isteine andere Geschichte...Denn niemand hat den öf-fentlichen Raum der Indus-triestadt in den 50er und 60erJahren ähnlich geprägt wiedie Klemischs – und das nichtnur als Werkkunstschüler,Kunstschmiede und Bildhau-er. Wer’s nicht glaubt, kannes mit dem Fahrrad per Rund-fahrt überprüfen.

Man könnte am Buchhügelstarten und sich den Kirchen-kubus von Reichards Markus-kirche anschauen: Der hochschwebende Markuslöwe mitdem Goldmosaik, symbolhaf-te Kirchentüren, der Altar-raum mit Leuchtern und ho-hem Kreuz, Taufbecken, Pen-delleuchten – alles haben dieKlemischs geformt. Unweitstehen Alpha- und Omegabauvon St. Konrad. Nicht nur dieReliefs des Kirchenportalsstammen von den Klemischs.

Etwas ins Abseits geratenist auch die Kirche Hl. Kreuzin Waldheim. Dort haben dieKlemischs ihre 12 Zentnerschwere Erlöser-Stahlbandfi-gur auf der Steinfassade mon-tiert; eine Art Gegengewichtzu den Türgriff-Engeln aufder Armen-Bibel-Tür mit dem„Ave crux, spes unica“. Klarzu erkennen ist die Signatur:„Klemisch 1957“. Welchgroßartige Gold- und Silber-schmiede die Brüder waren,sieht man in Hl. Kreuz amkostbar gefassten Vortrage-kreuz und am Edelstein-Ta-bernakel. Wahrhaft überra-gend ist auch die vier Meterhohe Figur des Gekreuzigtenim Kirchenschiff.

Solche Klemisch-Exkursio-nen kann man beliebig fort-setzen: bis zu ihren Kirchen-portalen von St. Paul, zu ih-ren Glasfenstern von St. Mar-tin in Dietzenbach, nachKlein-Welzheim oder nachFrankfurt. Anderes ist jedochverschwunden. Oder von Ru-dolf Klemisch gerettet. So

zeigt er stolz die Metallfischedes Brunnens im Ledermu-seum vor oder Skizzen undOriginalmodelle zu nicht zu-gänglichen Wassernixen inZWO-Werken. Klemischs Mu-sikzimmer dominiert eine el-liptische Metall-Installation,die eigentlich bei den Stadt-werken Offenbach ange-bracht werden sollte: Anfang

der 60er ist hier das Thema„Energie“ umgesetzt, vonPrometheus und Ikarus überWindräder und Wasserturbi-nen bis zu Einsteins Formel.

Anderes, das in Offenbachoptisch präsent war, ist nurnoch in Abbildungen exis-tent: große Schmuckmünzendes Bankhauses Hengst, dergoldeloxierte Merkurstab auf

dem alten IHK-Gebäude, dasprächtige Glasmosaik imParkbad, die Stahlplastik derKundenhalle der Stadtspar-kasse oder Reliefs von Büsing-palais und Alt-Offenbach inderen Zweigstellen, der Mosa-ikbrunnen der Rudolf-Koch-Schule, Mosaiken im Stadt-krankenhaus und mehr. Mitden Werken der Klemischs

scheint eine ganze Epocheder Stadt untergegangen zusein.

Immerhin: Aus einer Gebü-schecke des SportzentrumsRosenhöhe lugt noch dasStahl-Piktogramm „Läufer-Ballspieler-Springer“ der Kle-mischs hervor und derenRaummobile schwebt in dermittlerweile neu erbautenErnst-Reuter-Schule. Die so-zialen Werke, welche die Brü-der leisteten - als Stadtverord-neter und Erbauer der AWO-Behindertenwerkstatt wieWilli Klemisch oder als Leiterdes evangelischen Freizeit-zentrums auf der Rosenhöhewie Heinz Klemisch - schei-nen auch vergessen zu sein.

Gegen derlei Gedächtnis-schwäche hat Rudolf Kle-misch etwas. Unabhängigvon einer angestrebten Kle-misch-Ausstellung an passen-dem Ort, tritt er am 20. Sep-tember (17 Uhr) in der Mar-kuskirche als Konzertgitar-rist auf, gemeinsam mit Musi-kern wie Sabine Dreier (Quer-flöte) und Guido Spitz (Fa-gott) - genau vor dem Altar-kreuz seines Vaters und On-kels. Dort widmet er dem Kul-turerbe seiner Vorfahreneine Hommage mit Tangosvon Astor Piazzolla und Film-musik des auch gerade 90 ge-wordenen Komponisten Her-bert Baumann.

Diese elliptische Metall-Installation sollte ursprünglich bei den Offenbacher Stadtwerke installiertwerden. Jetzt schmückt sie Rudolf Klemischs Musikzimmer. � Fotos: Gries

Nächste Kulturreiseführt nachMünchenStadt empfiehlt eine rasche Anmeldung

OFFENBACH � Im heißen Som-mer bereits an die Vorweih-nachtszeit denken!Also wirbtwirdt die Stadt für eine soge-nannte Kulturreise, die Mün-chen als Ziel hat. Termin 28.bis 30. November. Da diejüngsten Kulturreisen inner-halb weniger Tage ausver-kauft waren, ist eine schnelleAnmeldung empfohlen.

Die Fahrt nach Münchenhat adventliche und allgemei-ne Kulturorte zum Ziel. DieTeilnehmer werden sozusa-gen von Amts wegen beglei-tet von Birgit Zimmer und Dr.Ralph Philipp Ziegler sowievon Olaf Joksch als konzertie-render Organist. Ein Höhe-punkt ist der Besuch der ak-tuellen Inszenierung von Ri-chard Wagners „Walküre“durch die Bayerische Staats-oper im Nationaltheater –spätromantisches Musikthea-

ter vom Allerfeinsten. Ad-ventlich wird es unter ande-rem beim Besuch der Krip-pensammlung des Bayeri-schen Nationalmuseums, ei-ner der größten Europas. Einadventliches Konzert fürOboe und Orgel speziell fürdie Teilnehmer und natürlichder Besuch des Christ-kindlmarktes und weitereDetails runden das vorweih-nachtliche Programm ab.

Selbstverständlich wirdauch bayrisch gespeist – imberühmten Weißen Bräu-haus. Der Kostenbeitrag be-trägt 375 Euro für Fahrt, Ho-tel, Eintrittskarten und dassonntägliche Abendessen. In-teressenten können sich an-melden beim Amt für Kultur-und Sportmanagement, Bir-git Zimmer, Herrnstraße 61,63065 Offenbach, � 06980652590. � vum

Alles rundum die Geburt

Die bevorstehende Geburtwirft viele Fragen auf. EinenInformations- und Beratungs-abend für werdende Eltern,Mütter und andere Interes-senten bietet die Frauenkli-nik des Sana-Klinikums amheutigen Montag ab 19 Uhrim Mitarbeiterrestaurant,Starkenburgring 66. Nach In-formationen über Schwan-gerschaft, Geburt undSchmerztherapie ist Zeit fürFragen und Diskussionen. He-bammen, Gynäkologen, Kin-derärzte und Anästhesistenerteilen Auskunft. Im An-schluss können die Teilneh-mer Wochenstation undKreißsaal besichtigen. � mt

TIPPS UND TERMINEtik: 15-16 Uhr, EvangelischesJugendheim Tempelsee, Ger-sprenzweg 37, 17-18 Uhr, Ge-meindezentrum Waldhof,Schutzbaumstraße 35.Infos zur Geburt: 19 Uhr, Frau-enklinik Sana-Klinikum, Star-kenburgring 66.

OFFENER KANAL

18 Uhr: FFHo-TV: 20 Jahre Gol-dener Spatz. Feier von AngelaNovotny in Jeßnitz; FrankFranken mit einem Unwort;Ausschnitte aus der GalerieRegenbogen; Margit Roh-mann spricht mit Karl-Chris-tian Schelzke, Nic Mastersund Dr. Peter Mayer.18.28 Uhr: Hessisches Allerlei:Aufmarsch siebenbürgischerVolkstanzgruppen.18.37 Uhr: Rock & more ... un-covered bei der Stand-up-Co-medy Babbelnet, die vom Le-ben einer ganz normalen Eheerzählt. Hiltrud und KarlHeinz im Theater am Park inBad Nauheim.19.21 Uhr: Grenzenlos: Ju-gend-Orchesterfreizeit Ober-reifenberg 2013 (1). Vorberei-tung mit Satzproben undFreizeitgestaltung.20.47 Uhr: TALKvision - MitThemen aus dem Leben. ImGespräch mit Helmolt Rade-macher über „Gewaltbereit-schaft von Jugendlichen“:Dialoge über Ursachen, Ver-halten in Gewaltsituationund Möglichkeiten der Hilfe.21.12 Uhr: Respekt.tv auf demIdeenpark Essen 2012: Regis-seur Lorenz Knauer („Jane’sJourney“ mit Schimpansen-Forscherin Jane Goodall).Sendeschluss: 21.32 Uhr

AUSSTELLUNGEN

Talberg-Museum: „Prome-theus“, Ludwigstraße 151,� 84844007.Kunstverein: „Jordan K. Art-master“, KOMM, Aliceplatz11, 14-20 Uhr.

FREIZEIT

Waldschwimmbad Rosenhöhe:8-19.30 Uhr.Spielnachmittage: 14 Uhr, Else-Herrmann-Haus, Hessenring59; 14-18 Uhr, SeniorenclubLauterborn, Richard-Wagner-Straße 95.Seniorenhilfe: 10-12 Uhr, Mal-gruppe, 14-17 Uhr, Bridge-Runde, Hessenring 59.Seniorentreff Nordend: 9 UhrFrühstück, 10 Uhr, Englisch,12 Uhr, Mittagstisch, 16 Uhr,PC-Gruppe, Pirazzistraße 18.Offenes Café: 14.30-17.30 Uhr,BI Rumpenheim, Landgraf-Friedrich-Straße 1.Bierfest: 11-23 Uhr, 17.30-22.30 Uhr, Cinzsecco, Stadt-hof/Aliceplatz.Christine-Kempf-Haus: 14 Uhr,Kaffee und Kuchen, 19 Uhr,Yoga und Rückenfit, Schön-bornstraße 67.

SONSTIGES

Tierheim: 15-17 Uhr, Ausfüh-ren, Am Wetterpark 1.Freiwilligenzentrum: 15-17Uhr, Domstraße 81, �82367039.Sprechstunde: 10-12 Uhr,Bahn-Sozialwerk, Bismarck-straße 146.Osteoporose-Funktionsgymnas-

Lions stärken Wilhelmschüler„Stark und gesund in der Grund-schule“ ist das Motto des Unter-richtsprogramms „Klasse 2000“,für das sich der Lions-Club Offen-bach Lederstadt stark macht. Mitdieser Patenschaft werden die vierersten Klassen der Wilhelmschule

gefördert. „Gesundheit, Bewegungund Freunde haben“ stehen dabeian erster Stelle. Die Lions finanzie-ren die von Pädagogen entwickel-ten Unterrichtsmaterialien. Bei ei-nem Besuch zeigten sich Clubmit-glieder begeistert von der spieleri-

schen Art sozialen Lernens, die dasSchulkollegium fantasievoll weiter-entwickelt. Das abschließende „Fa-milienfoto“ vereint Lions und Fach-lehrer mit der Rektorin Sylvia No-wak und dem Club-PräsidentenManfred Junkert. � Foto: p

Destruktionals Maxime

In der Ausstellungsreihe„Kunst im KOMM“ (Alice-platz) zeigt der KunstvereinWerke von Karsten Jordanunter dem Titel „Ganz = Ka-putt“. Destruktion ist Jordanskunstästhetische Maxime.„Ganz = Kaputt“ lautet dasMotto seiner Ausstellung.Doch keine blinde Zerstö-rungswut treibt den Künstler.Er destruiert vorhandenesMaterial und konstruiert da-raus Werke mit eigener Äs-thetik. Das Ergebnis sindKunstwerke zum Fühlen,zum Anfassen, zum Ertasten,zum diskursiven Nachvollzie-hen – auf Leinwand, Holz undPapier.

UMWELTTIPP

Jeder von uns hinterlässtökologischen FußabdruckEtwas Gutes für die Umwelt tunist nicht schwierig, sagt Dorot-hee Rolfsmeyer. Wie’s funktio-nieren kann, zeigt die städtischeKlimaschutzmanagerin mit ih-rem wöchentlichen Umwelttipp.

Der ökologische Fußab-druck, was ist das? Habe ichauch einen? Ja,den haben wiralle. Er illus-triert das Maßunserer Res-sourcennutzung. Wir inDeutschland liegen mit unse-rem kollektiven Fußabdruckleider weit über der Kapazitätunseres Landes. Seit mehr als40 Jahren nutzen Menschenmehr natürliche Ressourcen,als die Erde erneuern kann.

Unter zu hohem Kohlenstoff-dioxidausstoß etwa – der ei-nen Teil des ökologischenFußabdruckes ausmacht – lei-den letztlich alle: Pflanzen,Tiere und auch wir. Nachheutigen Berechnungenbräuchten wir umgerechnet1,5 Erden, um die Ökosystem-

leistungen be-reitzustellen,die wir Jahrfür Jahr auf-zehren. Seinen

eigenen ökologischen Fußab-druck kann man auf diversenSeiten im Internet ausrech-nen lassen. So sieht jeder,welchen Einfluss die eigeneLebensweise auf den Ressour-cenverbrauch hat - Tipps zumEnergiesparen inklusive.

KURZ NOTIERTSITZUNG : Die nächste öffent-liche Sitzung des Senioren-rats der Stadt Offenbach fin-det am Donnerstag, 13. Au-gust, im Stadtteilbüro Bieber-Waldhof, Ottersfuhrstraße23, statt. Beginn ist um 17Uhr. Thema soll unter ande-rem die Versorgung mit al-tersgerechtem Wohnraum inOffenbach sein. Die Mitglie-der freuen sich über regenBesuch.

VERSAMMLUNG: Die Seniorender Gewerkschaft der Polizei(GdP) treffen sich am kom-menden Donnerstag, 13. Au-gust, 18 Uhr, in der Gaststättedes Kleingärtnervereins Ost(„Lokomotive“), Schlossmühl-straße 100, in Bieber. Unteranderem soll über die Be-nachteiligung der Polizeipen-sionäre, „Nullrunde“ undmögliche Aktionen diskutiertwerden.