Situation

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Problematik der notfallmedizinischen Versorgung von Palliativpatienten - Versuch einer Verbesserung: Der „Notfallplan“

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Problematik der notfallmedizinischen Versorgung von Palliativpatienten - Versuch einer Verbesserung: Der „Notfallplan “. Situation. Palliativpatienten verbringen ihre letzte Lebenszeit in der häuslichen Umgebung oder im Heim - PowerPoint PPT Presentation

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Problematik der notfallmedizinischen Versorgung

von Palliativpatienten-

Versuch einer Verbesserung: Der „Notfallplan“

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Situation

• Palliativpatienten verbringen ihre letzte Lebenszeit in der häuslichen Umgebung oder im Heim

• Hausarzt und Angehörige kennen die Wünsche bzgl. lebensrettender/-verlängernder Maßnahmen

• Möglicherweise besteht eine Patienten-verfügung

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Optimale Situation - oder?

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Optimale Situation – oder?

JA!Aber ...

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Notfallsituation tritt ein

• Die Rettungsleitstelle wird angerufen• Hinweise für Lebensgefahr? Notarzt rückt

aus• Notarzt kennt den Patienten nicht, muss aber

sofort entscheiden, welche Maßnahmen durchgeführt werden

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Entscheidungszeit des Notarztes oder des Rettungsassistenten

• Akute Lebensgefahr = unverzügliches Handeln!

• Ein konkreter Fall: tief bewusst-lose Patientin, schwerst ge-störte Atmung Intubation

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Ausschnitte aus dem Notarztprotokoll:

... Patientin tief bewusstlos, bei Eintreffen GCS 3, Bradypnoe ..., Schaum aus dem Mund ..., keine Patientenverfügung vorhanden, keine Aussage zu Patientenwillen möglich, problemlose Intubation

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Entscheidung bei Unsicherheit über Patientenwillen und akuter Lebensgefahr

?Grundsatz: „Im Zweifel für das Leben“

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Mögliche Folgen bei – für Rettungsdienst - nicht erkennbarem

Patientenwillen

• Medizinische Maßnahmen und Krankenhauseinweisungen, die nicht dem Patientenwillen entsprechen

• Verschlechterung der Lebensqualität von Palliativpatienten

• Verlängerung eines Sterbeprozesses

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Lösungsansätze I

• Genaue Handlungsanweisungen für Angehörige und betreuende Personen was bei zu erwartenden Symptomen (Schmerzen, Luftnot, Unruhe ...) gemacht werden kann

• Bereitlegung von Notfallmedikamenten (z. B. Morphin) oder medizinischen Hilfsmitteln (z. B. Tamponadenmaterial bei Blutungen)

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Lösungsansätze II

Wenn es trotz optimaler Vorbereitung doch zu einer Eskalation der Situation kommt:

• „Palliativkrisenbogen“ = Notfallplan: - präzisiert Vorgaben zu therapeutischen Optionen- ist gut erkennbar- ist sehr knapp und präzise in seinen Aussagen- von Patient/Angehörigen und Hausarzt unter- schrieben- ist – zuhause – in Patientennähe deponiert

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Praktische Umsetzung dieser Lösungsansätze

• „Initiative Palliative Lebenskultur“ – vom Paul-Lechler-Krankenhaus Tübingen ausgehend, spricht Pflegeheime und Ärzte an

• Reutlingen: „RAH – Netzwerk Palliativ“: Qualitätszirkel, Fallbesprechungen ... Keimzelle für Entwicklung eines „Notfall-plans“

• Betrifft zunächst RAH Sozialstation, Häuser Ringelbach, Lindach, Georgenberg, Voller Brunnen

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• Hausärzte, die Patienten von der RAH betreuen, wurden über den Notfallplan informiert

• Kreisärzteschaft (Dr. Fuhrer) ebenfalls• „Notfallplan“ wird zusammen mit dem

Hausarzt bei Patienten erstellt, wenn dies angesichts der Prognose sinnvoll erscheint

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Bedeutung des Notfallplans

• Beginn eines noch lange nicht abgeschlos-senen Prozesses zur Verbesserung der palliativen Versorgung

• Aufnahme dieser Bemühungen der Pflegeheime durch Hausärzte? Notfallplan bedeutet Arbeit und viele Gespräche für Hausärzte - unbezahlt!

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„Feuerwehr“ für palliative Situationen?

• Situation: Patient war bisher in einem relativ stabilen Zustand und kommt nun in die Sterbephase (z. B. Tumorleiden) – Samstagabend ...

• Lösung:- Brückenpflege?- SAPV-Team? (= Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung)- Stationäres Hospiz (Eningen)?

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Brückenpflege Reutlingen• BP gibt es nur in Baden-Württemberg

(Modellprojekt) - nur für Tumorpatienten• 4 Krankenschwestern/-pfleger, vom Krankenhaus

RT angestellt• „Brücke“ zwischen Krankenhausversorgung und

ambulanter Versorgung – sollen das Leben und Sterben zuhause ermöglichen

• Spezialisiert im Umgang mit Palliativ-situationen: Information/Vermittlung von Hilfs-mitteln, Mitbetreuung von Schmerzpumpen

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SAPV-Team

• Koordinator: verantwortlich bei Meldung der Patienten, administrative Tätigkeiten (Kranken-kassen ...)

• 3 Palliativschwestern/-pfleger (in Personal-union Brückenpflege)

• Palliativmediziner der Kreiskliniken Reutlingen – dürfen auch Hausbesuche machen

• Zuständig für alle Palliativpatienten, nicht nur Tumorpatienten – bei sehr ausgeprägten Beschwerden

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Fallbeispiel

• Notarzt vor Ort: Patientin erscheint schwer krank, war erst vor kurzem im Krankenhaus

• Angehörige: hat Tumorleiden, soll eigentlich nicht mehr ins Krankenhaus

Anruf des Notarztes bei Palliativmediziner: häusliche Palliativversorgung möglich?

Palliativmediziner spricht mit Brückenpflege: diese macht sich auf den Weg zur Patientin

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Weiterer Verlauf

Palliativmediziner ruft im Krankenhaus an; Auskunft der Gynäkologin: Patientin hat einen gutartigen Tumor

KEINE palliative SituationPalliativbehandlung = Fehlbehandlung!

Aus rechtlichen Gründen und wegen unge-nügender personeller Ressourcen kann kein notfallmäßiger Einsatz von Palliativkräften erfolgen

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Es gibt keine palliative Feuerwehr

Oder doch?• Sind Palliativpatienten bei Brückenpflege/SAPV-

Team bekannt, erfolgt 24 h-Einsatz!• Hausbesuche bei SAPV-Patienten, ggf. auch durch

Palliativärzte: Heimsauerstoff, Schmerz-pumpen, „Ruhe“

frühzeitige Meldung dieser Patienten – kann also vom Rettungsdienst nicht geleistet werden Aufgabe von Hausärzten, Angehörigen

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Ambulanter Hospizdienst

• manchmal reicht es schon, wenn jemand bei Sterbenden, Angehörigen dableibt

• Ambulanter Hospizdienst: Ehrenamtliche mit Ausbildung in palliativer Betreuung – kein medizinisches Fachpersonal

• Telefon: 07121-278 338 (täglich von 9.00 Uhr – 18.30 Uhr erreichbar)

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Zusammenfassung• Ein palliatives Netzwerk wird im Kreis Reutlingen

geknüpft• Schlüsselposition hat der Hausarzt – am

Wochenende evtl. kassenärztlicher Notdienst?• Bei erkennbar zunehmender Symptomlast

(Dyspnoe, Erbrechen, Angst, Schmerzen) ist frühzeitiges Hinzuziehen von Palliativkräften sinnvoll

• Rettungsdienst: Gibt es Hinweise für sinnvolles Unterlassen – Notfallplan, Patientenverfügung?