SO Economy

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Das Solothurner Wirtschaftsbarometer Solothurner Industrie im Sog der Weltwirtschaft Seiten 24, 25 IN ZUSAMMENARBEIT MIT HERAUSGEGEBEN VON DONNERSTAG, 27. NOVEMBER 2014 ECONOMY SO Der Solothurner Immobilienmarkt Interview mit Donato Scognamiglio, Chef Iazi Seiten 4 – 6

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SO Economy 2014

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Das Solothurner WirtschaftsbarometerSolothurner Industrie im Sog der Weltwirtschaft

Seiten 24, 25

IN ZUSAMMENARBEIT MIT HERAUSGEGEBEN VON

DONNERSTAG, 27. NOVEMBER 2014

ECONOMYSODer Solothurner ImmobilienmarktInterview mit Donato Scognamiglio, Chef Iazi

Seiten 4 – 6

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IMPRESSUM: Herausgeber: AZ Zeitungen AG Redaktion: Markus Kocher, Franz Schaible, Andreas Toggweiler Layout: Leanza Mediaproduktion Korrektorat: Stefan Gass, Florian Alt Fotos: Oliver Menge, zVg Grafiken Wirtschaftsbarometer: Guido Savian Daten Wirtschaftsbarometer: Kant. Amt für Finanzen, Wirtschaftsförderung Anzeigenproduktion: Gary Zwimpfer Verkauf: az Solothurner Zeitung, Zuchwilerstrasse 21, 4501 Solothurn, Telefon 058 200 48 00, E-Mail: [email protected], Verkaufsleitung: Thomas Häring Druck: SOL Print Subingen

In Zusammenarbeit mit

Erscheint als Beilage zu

In der durch comparis.ch durchgeführten Zufriedenheitsumfrage unter Kreditnehmern erhält die Baloise Bank SoBa bei den Hypo-theken die zweitbeste vergebene Note. Bereits 2013 erzielten wir mit der (Schul-)Note 5,1 ein tolles Resultat. Dieses Jahr konnten wir nochmals einen draufsetzen und erreichten eine 5,3. In den Berei-chen Kompetenz und Einsatzbereitschaft der Mitarbeitenden sowie Abwicklung des Hypothekargeschäftes erhielten wir sogar die Note 5,5! Die Baloise Bank SoBa arbeitet stetig an ihrer umfassenden Bera-tungsqualität für eine sichere Finanzierung von Wohn(t)räumen.Die Baloise Bank SoBa pflegt dazu auch die Nähe zur Bevölkerung und will den Menschen unvergessliche emotionale Erlebnisse ermöglichen. Aus diesem Grund wendet die Bank seit Jahren einen namhaften Betrag für sportliche, gesellschaftliche und kulturelle Engagements auf. Wir engagieren uns stark für unseren Hausberg, den Weissenstein, welcher wieder nationalen Gipfelglanz erhält. Darauf sind wir stolz und tragen dies über den Namen «1280 – üse Bärg» in die Öffentlichkeit. Zusätzlich unterstützt die Stiftung der Baloise Bank SoBa zur För-derung der solothurnischen Wirtschaft mit dem Innoprix jährlich innovative Projekte aus der Region.

Viel Spass beim Lesen von SO Economy rund um die Themen Wohnen und Bauen und den Innoprix SoBa.

Die Engländer bringen es auf den Punkt: My home ist my castle. Ein trautes, eigenes Heim in ansprechender Umgebung ist das Ziel vieler Menschen. In der Schweiz bleibt dies jedoch zunehmend ein from-mer Wunsch. Wohl ist die Quote der Mieter in der Schweiz rückläufig, aussergewöhnlich niedrigen Hypothekarzinsen sei Dank, doch selbst in Kleinstädten wie Solothurn sind die gerade noch bezahlbaren Angebote rar bis gar nicht mehr vorhanden. Von Ballungsräumen ganz zu schwei-gen. Nicht allein die ständig steigende Wohnbevölkerung lässt die Bau- branche brummen. Es sind auch die gestiegenen Ansprüche, was Wohn-fläche und -qualität anbelangt. So schiessen ungebremst Neubauten aus dem Boden und Altliegenschaften werden systematisch auf Vorder-mann gebracht. Brachliegendes Kapital ist schliesslich zur Genüge vor-handen und in Immobilien ist es vorteilhaft investiert. Bauen, wohnen, leben – elementar und spannend. Ausreichend Stoff für eine Beilage wie SO Economy.

Mehr als nur zufrieden Von Wohnräumen und Wohnträumen

Inhalt

«Kanton Solothurn wird wachgeküsst» 4 – 6Im Gespräch: Donato Scognamiglio, Chef des Immobilienberatungsunternehmen Iazi AG

Wohnen in der Schuhfabrik 8, 9Die denkmalgeschützte «Hugi» in Dulliken feiert eine rauschende Wiederauferstehung

Zürich kommt in Olten an 10, 11Gastbeitrag der Wirtschaftsförderung des Kantons Solothurn

Revolutionärer Elektrorollstuhl 12, 13Die Bellacher Omniroll AG erhält für ihre Neuentwicklung den Innoprix SoBa

Super-Batterie für Trolleybusse 14, 15Die Carrosserie Hess AG in Bellach erhält für ihr Speichersystem «EnergyPack» den Innoprix SoBa

Milliardenvermögen 17Das Immobilienportefeuille des Kantons hat einen Wert von rund 2 Milliarden Franken

Zenit erreicht? 19Der Wohnungsbau im Kanton Solothurn ist weiterhin gut unterwegs, aber das Tempo dürfte sich etwas abflachen

Individualität trotz Verdichtung 20Am Stadtrand von Olten schreitet die Überbauung «Bornfeld» zügig voran

Solothurner Wirt- schaftsbarometer 24Solothurner Industrie im Sog der Weltwirtschaft

Urs Pfluger Mitglied der Geschäftsleitung Baloise Bank SoBa

Theodor Eckert Chefredaktor az Solothurner Zeitung

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«Kanton Solothurn wird wachgeküsst»Auf dem Solothurner Immobilienmarkt gebe es keine Überhitzungstendenzen, sagt Donato Scognamiglio, Chef des Immobilienberatungsunternehmen Iazi AG, im Interview. Allerdings erwartet er, dass vor allem die Region Olten verstärkt in den Sog des Grosszentrums Zürich gerät.

Von Franz Schaible

Herr Scognamiglio, ist der Kanton Solothurn für potenzielle Wohneigen-tümer attraktiv?Zunehmend ja. Die Preise in den Zentren sind inzwischen für Herrn und Frau Schweizer fast unerschwinglich geworden. Selbst im Kanton Aargau sind die Preise derart gestiegen, dass beispielsweise der Raum Olten zur Option wird. Am Kanton Solothurn ist man lange Zeit links vorbeigefahren. Aber es gibt für Pendler keinen zentraleren Standort als Olten.

Ist Olten in den Sog von Zürich geraten?Eindeutig. Es ist eine Dornröschengeschichte. Der Prinz ist der Anlagedruck im Grossraum Zürich, der die Braut Olten wachküsst. Eine ähnliche Situation gab es vor Jahren mit Schaffhausen. Während Jahren wurde die Region am Rhein ignoriert, plötzlich kam sie auf den Radarschirm der Investoren und Wohnungssuchenden. Olten ist für Beschäf-tigte in Zürich ein guter Standort. Die Preise für Wohneigentum wie für Mietwohnungen sind vertretbar, obwohl diese auch hier deut-lich gestiegen sind. Sie bleiben aber ein «Schnäppli». Dieselben Wohnungen oder Ein-familienhäuser sind im Kanton Zürich – und nicht etwa am See – locker doppelt so teuer; und die Pendlerdistanz ist nicht kürzer.

Wie haben sich die Preise für Wohneigen-tum im Kanton Solothurn entwickelt?Schweizweit gab es im vergangenen Jahr in den Kantonen Nidwalden und Schaffhausen die extremsten Preissteigerungen mit über acht Prozent. Im Solothurnischen betrug der Preisauftrieb zwischen zwei und vier Prozent. Die einzelnen Regionen haben sich aber un-terschiedlich entwickelt. Olten ist – aufgrund unserer Marktbeobachtungen, basierend auf Transaktionspreisen – mit plus acht Prozent eine Rakete. Bezogen auf den Ort, also wo werden die höchsten Preise bezahlt, ist es der Raum Dornach. Diese Region steht im Sog des Grosszentrums Basel. In den übrigen Kantonsteilen sind die Preise nur leicht ge-stiegen, im Schwarzbubenland gar teilweise leicht sinkend.

Und im längerfristigen Vergleich?Über zehn Jahre betrachtet stiegen die Preise im Kanton Genf als Extremfall um über 125 Pro-zent, am moderatesten im Kanton Glarus mit 28 Prozent. Im Kanton Solothurn haben wir eine leicht unterdurchschnittliche Preisstei-gerung von etwa 35 Prozent beobachtet; also rund dreieinhalb Prozent pro Jahr.

Warum hinkt Solothurn bei der Entwicklung hintennach?Der Preis eines Hauses setzt sich aus zwei Tei-len zusammen. Ein Teil sind die Backsteine, also die reinen Baukosten. Und da ist der Ein-fluss gering. Der Maurer in Zürich ist nicht viel teurer als jener in Solothurn. Der Unterschied liegt im Bodenpreis. Dieser ist in Olten oder Solothurn viel tiefer als in Zürich.

«Wir stehen alle unter Valium. Wir haben uns an

das Medikament ‹tiefer Zins› gewöhnt.»

«Die Preise für Wohneigentum sind im Kanton Solothurn über die letzten 10 Jahre um rund 35 Prozent gestiegen.» Donato Sconamiglio, Chef Iazi AG. Fotos: Hanspeter Bärtschi

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Warum ist das so?Der wichtigste Grund ist die Lage, in unserem Fall die Nähe zum Zentrum. Wie weit ist der Bauplatz entfernt von den Arbeitsplätzen? In der Schweiz kennen wir fünf Grosszentren. Und da spielt der Kanton Solothurn als Ganzes (noch) eine marginale Rolle. Und für hohe Ein-kommen ist die Steuerbelastung ein Haupt-treiber. Wenn ich statt in Solothurn in Wollerau wohne, zahle ich wesentlich weniger Steuern. Da überlegt sich mancher, ob er in Solothurn Trottoirs finanzieren will oder in Wollerau in seinen Balkon investiert.

Die Kantone Aargau oder Baselland sind also begehrter, weil sie näher an den Zentren sind?Das ist so. Warum wohnt jemand im Kanton Aargau, abgesehen davon, dass der Aargau attraktive Wohnlagen hat? Weil Zürich zu teuer geworden ist. Darin liegt auch die zu-nehmende Attraktivität von Olten begründet. Der Siedlungsdruck ist enorm. Wenn in Zürich nur noch eine Bruttorendite von fünf oder weniger Prozent möglich ist, dann fliesst das Geld in die weiteren Regionen, wo noch sechs Prozent erwirtschaftet werden können. Die Investoren wissen, dass sich damit einherge-hend auch die Nachfrage «nach aussen» ver-schieben wird.

Gibt es andere als rein preisliche Faktoren, welche die Wohnraumnachfrage in einer Region ankurbeln können?Matchentscheidend sind die Arbeitsmög-lichkeiten. Zuerst braucht es hochwertige Arbeitsplätze. Erst dann werden Wohnun-gen gesucht, und nicht umgekehrt. Deshalb braucht es im besten Fall eine enge Zusam-menarbeit zwischen den kantonalen Firmen-Ansiedlungspromotoren und den Wohnbau-investoren. Ein Glücksfall wäre, wenn sich beispielsweise Google in Solothurn ansiedeln würde.

Wie wirkt sich die mögliche Ein- schränkung der Zuwanderung aus?Landesweit werden seit Jahren jährlich rund 45 000 Neuwohnungen hochgezogen. Ein Grossteil davon wird von den etwa 80 000 Menschen absorbiert, die jedes Jahr in die Schweiz einwandern. Wenn diese Einwande-rer nicht mehr kommen dürfen, dann werden wir während einiger Jahre ein massives Über-angebot an Wohnraum haben. Damit einher-gehend werden sich die Preise regulieren. Danach wird sich das wieder einpendeln. Die Baukapazitäten werden zurückgefahren, Bau-firmen gehen Konkurs.

Spielt dieser Aspekt auf dem Solothurner Immobilienmarkt auch eine Rolle?Auf den ersten Blick haben die Initiativen einen geringen Einfluss. Die Bevölkerung wächst im Kanton Solothurn unterdurch-schnittlich. Das zeigt, dass die ausländischen Arbeitskräfte nicht primär nach Solothurn

kommen, sondern in die Grosszentren zie-hen. Der zweite Blick zeitigt aber durchaus Folgen, auch für Solothurn. Wenn wegen der Zuwanderungseinschränkung die Wohnprei-se beispielsweise in Zürich erodieren, gibt es für dort Arbeitende keinen Grund mehr, nach Solothurn auszuweichen. Man geht ja nur wei-ter entfernt jagen, weil man vor der Haustür nichts mehr findet.

Wie beurteilen Sie die Nachfrage- entwicklung nach Hypotheken?Solange das Geld gratis ist sprich: die Zinsen auf dem Tiefstniveau verharren, bleibt die Nachfrage hoch. Die verschärften Regeln für die Banken bei der Kreditvergabe dämpfen zwar den Hunger nach Wohneigentum. Aber weil die Zinsen in den letzten Monaten noch weiter gesunken sind, wird das aufgehoben.

Dann ist keine Abschwächung in Sicht?Wir stehen alle unter Valium. Wir haben uns an das Medikament «tiefer Zins» gewöhnt. Der harte Entzug aus der Droge führt zu starkem Schwitzen. Solange der Zins nur leicht an-steigt, ist das kein Problem. Falls aber gleich-zeitig die Liegenschaftswerte nach unten korrigiert werden und die Kreditnehmer ge-genüber den Banken aufgrund von Vorgaben des Regulators nachschusspflichtig würden, dann wird es kritisch.

Erwarten Sie denn einen massiven Preiseinbruch?Die Entscheide zur Einwanderung werden die Nachfrage wie erwähnt dämpfen. Dies, kom-biniert mit verschärften Kreditvergaberegeln und der Einschränkung, Pensionskassengelder einzusetzen, kann das Preisgefüge durchaus ins Rutschen bringen. Ich denke nun nicht nur an Spekulationsobjekte in St. Moritz, sondern auch an das Haus von Herrn und Frau Schweizer. Ein höherer Zinssatz allein kann noch verkraf-tet werden, aber mit der erwähnten möglichen Nachschusspflicht kann es für viele schwierig werden.

Sehen Sie eine Gefahr auch für Solothurn?Nein, überhaupt nicht. Es gibt keine Überhit-zungstendenzen. Wenn es in Genf brennt, muss die Feuerwehr nicht auch in Solothurn auffah-ren. Ein Vorteil ist, dass die Preise im Solothur-

«Zuerst braucht es hoch-wertige Arbeitsplätze.

Erst dann werden Wohnungen gesucht.»

«Sobald die Einwanderung zurückgeht, werden wir während einigen Jahren ein massives Überangebot an Wohnungen haben.»

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nischen nicht wahnsinnig gestiegen sind. Also ist die Absturztiefe eher gering. Fazit: Bei einer heftigen Korrektur haben die Wohneigentums-besitzer an der Zürcher Goldküste viel zu ver-lieren, nicht aber im Solothurnischen.

Wie werden sich die Preise 2015 entwickeln?Die Korrektur, welche wir momentan beobach-ten, betrifft vorab das teure Segment in wenigen Regionen. Im Kanton Solothurn erwarten wir kein Einbrechen der Preise, sie werden sogar nochmals leicht zulegen. Die Auswirkungen der Zuwanderungsinitiative sind offen und der Zustrom von Ausländern ist vorerst noch

nicht beschränkt. Das heisst, die Immobilien-preise in den Zentren wie Zürich oder Basel gehen vorerst sicher nicht zurück. Der Sied-lungsdruck wird – verstärkt in Richtung Kanton Solothurn – anhalten. Ferner werden die Hy-pothekarzinsen tief bleiben. Positiv formuliert heisst das, der Kanton Solothurn wird von den Investoren und Wohnungssuchenden wach-geküsst und dynamisiert. Negativ formuliert bedeutet das, die Preise steigen im Solothur-nischen.

«Wenn es in Genf brennt, muss die Feuerwehr

nicht auch in Solothurn auffahren.» Donato Scognamiglio

Der 44-jährige Donato Scognamiglio ist seit der Gründung des Immobilienberatungs-unternehmens Iazi AG im 1994 mit dabei. Er ist dessen Geschäftsleiter und am Unter-nehmen als Partner mit 50 Prozent beteiligt. Das in Zürich angesiedelte Unternehmen bietet Immobilienmarkt-Analysen, Liegenschaftsbewertungen, Berechnungen von Immobilienindizes und Software- Lösungen im Immobilien-Portfolio- management und Hypothekarbereich an. Iazi beschäftigt in Zürich und in Asien rund 70 Mitarbeitende. Donato Scognamiglio ist zugleich Professor am Institut für Finanz-management an der Universität Bern. (FS)

«Im Kanton Solothurn dürften die Preise im nächsten Jahr nochmals leicht zulegen.»

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Wohnen in der SchuhfabrikDulliken und die «Hugi»: Das ist eine Beziehung der ganz besonderen Art. Während 45 Jahren war die «Hugi» eine florierende Schuhmanufaktur und wichtige Arbeitgeberin, bis 1978 das unübersehbare, gut 80 Meter lange Gebäude nach seiner Schliessung zusehends in seine Einzelteile zerfiel. Mit dem Umbau und der Umnutzung der – inzwischen denkmalgeschützten – Industriebrache in 45 Lofts sowie 14 Räume für Gewerbe und Ateliers feiert die «Hugi» jetzt eine rauschende Wiederauferstehung.

Von Markus Kocher

Erschlossen wird das nicht weniger als 166 Aren grosse Areal über den bestehenden Zugang im Osten sowie über eine Zufahrt

im Norden. «Dort befinden sich auch die ge-deckten Mieterparkplätze», sagt der neue Eigentümer der «Hugi», Markus Ehrat. Der Im-mobilienentwickler, der bereits diverse alte Industriegebäude auf Vordermann gebracht hat, hat die alte, viergeschossige Schuhfabrik 2010 erworben und seither sanft umgebaut. Herzstück der Umnutzung sind 45 grosszügig dimensionierte Industrielofts mit einer Raum-höhe von 4 Metern, Grundflächen von 75 bis 146 m2 sowie Balkonen und Sitzplätzen. Er-

schlossen werden die Mietwohnungen durch das historische sowie zwei neue Treppenhäu-ser. Praktisch: Dank den beiden innenliegen-den Aufzügen sind auch die Wohnungen in den oberen Stockwerken bequem erreichbar. Nettes Detail am Rande: Alle Wohnungen sind durch Korridore und Laubengänge, die an die privat nutzbaren Aussenräume grenzen, mit-einander verbunden.

Ausgestattet sind die Wohnungen mit ei-nem Anhydritboden, formschönen Leichtbau-elementen, praktischen Einbauschränken und einem funktionalen Wohnelement. «Dieses besteht aus einer modernen Küche, einem geräumigen Badezimmer und einem Vorraum mit separatem Gäste-WC», erklärt Markus

Ein Stück Kantonsgeschichte

Die ehemalige Schuhfabrik Hug wurde Mitte der 30er-Jahre unter der Leitung von Ingenieur Robert Schild direkt beim Dulliker Bahnhof erstellt. Auf dem Höhepunkt der Firma in den 50er- und 60er-Jahren fanden 400 Personen im rund 100 Meter langen lindengrünen Fabrikgebäude Arbeit. Auch die ehemalige Bundesratsgattin Greti Ritschard war dort einst Näherin. Seit der Betriebs-einstellung 1978 stand das Gebäude leer und zerfiel im Besitz der deutschen Schuhfabrik Salamander zusehends. Zwar gab es im Laufe der Jahre immer wieder Pläne für den Umbau des Industriegebäudes, doch die Projekte kamen nie zustande und die Besitzer wechselten mehrfach: Unter anderem wollte die Renesco AG im Jahr 2004 in der Industrie-brache 24 Lofts erstellen, 2009 plante die Adcasa 40 Eigentumswohnungen. 2011 wurde das markante Gebäude an der Bahnlinie Aarau–Olten unter Denkmalschutz gestellt. Es gehöre zu den bedeutenden Ver-tretern der Architektur der Moderne und der Industriegeschichte der Zwischenkriegszeit, befand die Solothurner Regierung damals. Mit dem jetzt realisierten Umbau in ein Wohn- und ein Gewerbezentrum geht die «Hugi»-Geschichte jetzt in eine neue Runde und in eine – hoffentlich – erspriessliche Zukunft.

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Ehrat. Geheizt wird mit einer Grundwasser-wärmepumpe. Die Wärmeverteilung erfolgt über eine Bodenheizung, wobei alle Räume mit einer kontrollierten Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung ausgestattet sind. Auf der Südseite entstand zusätzlich zwischen der «Hugi» und der Industriestrasse ein eben-falls gut 80 Meter langer und 8 Meter hoher Bau für 14 Kleingewerbe- und Atelierräume, die bereits restlos vermietet sind.

Fotos: ZVG

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Der Kanton Solothurn: Ein grüner Business Parc inmitten der grossen Zentren

Eine zentrale Aufgabe der Wirtschaftsförderung ist es, den Wirtschaftsstandort Solothurn im In- und Ausland zu vermarkten. Interessante Immobilien erleichtern diese Aufgabe. Sie wecken positive Emotionen und helfen die Attraktivität des Kantons vor dem geistigen Auge der Investoren zum Leben zu erwecken.

Von Roger Graber und Dr. Karl Brander Wirtschaftsförderung Kanton Solothurn

Gebäude und Grundstücke verleihen ei-nem Standort ein Gesicht. Das Gesicht bestimmt wesentlich das Aussehen ei-

nes Menschen. Wer selber attraktiv ist, zieht einen ebensolchen Partner an. Dieser einfache Grundsatz gilt bei der Partnerwahl genauso wie im Tourismus. So lockt das grosszügige 5-Sterne-Hotel mit Sicht auf die ägyptischen Pyramiden andere Gäste an als die enge Her-berge im Kneipenviertel von EL Arenal. Das gleiche Prinzip bestimmt auch das Ansied-lungsgeschäft von Firmen aus der Schweiz, Schweden oder China. Denn ein Industrie-quartier mit rauchenden Schornsteinen und grauen Plattenbauten zieht ganz andere In-vestoren an als ein topmoderner, bestens klimatisierter Business Parc im Grünen. Die Immobilien im Kanton Solothurn richten sich an topmoderne Hightech- und anspruchsvolle Dienstleistungsunternehmen mit grossen Zielen.

Grosse Projekte für visionäre ZieleDank dem Strukturwandel in der Industrie gibt es zwischen Grenchen, Olten und Dornach riesige Areale für visionäre Projekte. In Dor-nach vor den Toren Basels entsteht auf dem

ehemaligen Swissmetal-Areal Raum für neue Betriebe und 1000 Einwohner. Auf dem Ge-lände der ehemaligen Papierfabrik in Biberist plant der Immobilienentwickler HIAG bis 2033 auf 26 Hektaren ein topmodernes Quar-tier. Über 3000 Menschen sollen zukünftig am Ufer der Emme wohnen und arbeiten. Bahngleise bis auf das Areal und eine hoch-leistungsfähige Infrastruktur bieten perfekte Voraussetzungen für innovative Unterneh-men. Nur wenige Kilometer weiter Richtung Olten auf dem Areal der ehemaligen Zellu-losefabrik Borregaard befindet sich mit 35 Hektaren eine der grössten freien Gewerbe- und Industrieflächen der Schweiz. An bester Verkehrslage wird hier mit vereinten Kräften von Privatwirtschaft und öffentlicher Hand ein ökologisch und ökonomisch beispielhaf-ter Arbeits- und Lebensraum von nationaler Ausstrahlung entstehen. Attisholz Süd soll die erste Adresse für Unternehmen werden, die im Sinne von Cleantech arbeiten. Auf die-se Weise werden fortschrittliche Firmen aus allen Branchen angesprochen, die Wert auf Energie- und Ressourceneffizienz legen, eine nachhaltige Unternehmensführung anstre-ben und für die moderne Arbeitsbedingungen selbstverständlich sind. Cleantech-Unter-nehmen sind sauber und höchst effizient. Sie helfen, die Wettbewerbsfähigkeit des Kan-

tons zu steigern und schaffen gut bezahlte Jobs in Produktion sowie Forschung und Ent-wicklung.

Attraktive Preise für hohe Ansprüche Egal ob aus der Schweiz oder dem Ausland, wer sich in der Schweiz niederlässt, hat hohe Ansprüche. Wie die ausgewählten Beispiele zeigen, ist man in Solothurn auf die Bedürf-nisse der Unternehmen vorbereitet. Ein gutes Produkt alleine garantiert noch keinen Erfolg beim Kunden. Der Preis muss ebenfalls stim-men. In Solothurn ist dies der Fall. Wer hier lebt und arbeitet, profitiert von den Vortei-len der leicht erreichbaren Grossstädte, aber zu günstigen Preisen. Laut einer Studie der Credit Suisse ist Solothurn einer der kosten-günstigsten Standorte zwischen Boden- und Genfersee. Die Lohnkosten sind moderat für Schweizer Verhältnisse. Die Steuern tiefer als in Bern und Basel. Die Immobilienpreise sind um ein vielfaches günstiger als in Zürich. Eine 4,5-Zimmer-Wohnung kostet in Zürich bei-spielsweise fast doppelt so viel wie in Olten. Für Büro- und Gewerbeflächen verhält es sich ähnlich, jedoch ist der Unterschied nicht ganz so gravierend, was mit dem tendenziellen Überangebot an Büro- und Gewerbeflächen in Zürich zu tun hat. Im Kanton Solothurn er-halten Investoren unter dem Strich mehr für

Auf dem ehemaligen Borregaard-Areal entsteht ein ökologisch und ökonomisch beispielhafter Arbeits- und Lebensraum von nationaler Ausstrahlung.

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Jahr ihre neue Betriebszentrale und errichtet bis 2020 ein neues, lebendiges Quartier. Bis zu 2000 neue Arbeitsplätze und attraktive Wohnungen für etwa 300 Personen werden geschaffen. Cafés, Restaurants, Läden, Kinos und andere Kulturangebote werden dem Ort zusätzlich Leben einhauchen. Wie in Attisholz Süd setzt man auch auf dem Areal Bahnhof Nord auf Nachhaltigkeit und einen sorg-fältigen Umgang mit Umwelt, Energie und Ressourcen. Alle Neubauten werden daher Minergiestandards oder vergleichbare Um-weltstandards erfüllen. Die Nähe zur Eisen-bahn begünstigt die Nutzung des Zugs sowie den Fuss- und Veloverkehr. Diese Entwick-lung ergreift auch die anderen Kantonsteile. Die Distanzen zwischen Solothurn und den Grossstädten Bern, Basel und Zürich werden immer kleiner. Business Parcs befinden sich häufig an stadtnahen Gegenden mit tiefen Immobilienpreisen in der Nähe von Haupt-verkehrsadern. In diesem Sinne ist Solothurn quasi der natürliche Business Parc inmitten der grossen Zentren.

ihr Geld als in den nahegelegenen Metropo-len. Von diesen Preisunterschieden profitiert Olten dank seiner einmalig guten Lage beson-ders stark.

Zürich kommt in Olten an«Raus aus dem Zug und rein ins Büro. In Olten arbeitet man bereits, während man in Zürich, Basel oder Bern noch aufs Tram wartet», heisst es frech und selbstbewusst auf der lokalen Vermarktungsplattform «Zentrums-tadt Olten». Die Oltener spielen hier selbst-ironisch auf die Grössenunterschiede der beiden Städte an: Vom Bahnhof Olten aus er-reicht der Pendler seinen Arbeitsort meistens innerhalb von wenigen Minuten, während ihm vom Zürcher Hauptbahnhof aus noch eine halbstündige Tramfahrt bevorsteht. In dreissig Minuten wäre er mit dem Zug bereits in Olten. Diese Faktoren nutzt Olten, um sich geschickt neben Zürich zu positionieren. Das kommt an. Die Region Olten verzeichnete in den letzten Jahren einige der bedeutendsten Ansiedlungen im Kanton. Das Areal Bahnhof Nord verdeutlicht die erfreuliche Entwick-lung Oltens. Die SBB eröffnete hier dieses

Wer in Solothurn lebt und arbeitet, profitiert von den Vorteilen der leicht erreichbaren Grossstädte, aber zu günstigen Preisen.

Das Dreieck Bern, Basel und Zürich zählt zu den stärksten Wirtschaftsregionen auf der ganzen Welt und Solothurn befindet sich mitten drin.

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Ein Rad revolutioniert die Mobilität des Elektrorollstuhls

Die Bellacher Omniroll AG erhält für ihre Neuentwicklung den Inno Prix SoBa

Von Franz Schaible

I ch bewege den Joystick ganz leicht, sanft schnurrt der Elektrorollstuhl vorwärts. Be-wege ich den kleinen «Steuerknüppel»

nach links, nach rechts oder diagonal, der Roll-stuhl führt die Steuerungsbefehle exakt aus – ohne dass dafür ein Radius gefahren werden muss. Die Bewegung des Joystick wird 1:1 auf den Antrieb übertragen. Spontan kommen mir die kleinen Krebse am Meeresstrand in den Sinn, die sich quer fortbewegen. Ich drehe den Kopf des Joysticks, der Rollstuhl dreht sich elegant auf der Stelle um die eigene Achse. Nach wenigen Minuten Probefahren gelingt es mir als reinem Anfänger, den Rollstuhl in kleinste Ecken zu manövrieren und elegant in schmalsten Gängen zu wenden.

Das Geheimnis ist das RadsystemKein Wunder, sprechen die Macher der Bella-cher Omniroll AG «vom manövrierfähigsten Elektrorollstuhl der Welt». Die Macher sind die beiden Maschineningenieure Baudouin Uebelhart und Pavel Zdrahal sowie der selbst-ständige PR-Fachmann Daniel Peter. Herzstück

des Elektrorollstuhl «Omnichair» ist das Rad-system. «In über achtjähriger Entwicklungsar-beit haben wir das bereits in den 70er-Jahren patentierte Mecanumrad weiterentwickelt», erzählt Baudouin Uebelhart. Auf der Felge des Rades sind mehrere drehbare Rollen ange-bracht und ermöglichen Fahrmanöver in alle Richtungen (omnidirektional). Diese Allseiten-räder werden heute in der Robotik und Förder-technik eingesetzt.

Das ursprüngliche Mecanumrad habe aber an sehr schlechter Laufruhe und einem sehr unpräzisen Geradeauslauf gekrankt. Deshalb seien die an sich revolutionären Räder im Per-sonen- oder sensiblen Warentransport bislang nicht zur Anwendung gekommen. Die weiter-entwickelten Mecanumräder verfügen über ballige Mehrfachrollen auf gefederten Felgen.

Sie bauen den «manövrierfähigsten» Elektrorollstuhl (v. l.): Pavel Zdrahal, Daniel Peter und Baudouin Uebelhart.

«Unser Ziel ist es, die Bewegungsfreiheit für

Menschen mit einer Mobilitätseinschränkung

zu verbessern.»

Baudouin Uebelhart, Mitgründer Omniroll AG

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Start-up in Bellach

Offiziell gegründet wurde die Firma Omniroll AG mit Sitz in Bellach im März 2013. Heute zählt sie sechs Mitarbeitende. Das entwickelte Fahr-system, basierend auf der Technologie des Mecanumrades (siehe Haupttext), setzt Omniroll nicht nur für den eigens entwickelten und gebauten Elektro-rollstuhl «Omnichair» ein. Die Antriebseinheit «Omnibase» allein kann auch für andere Rollstühle und weitere Transport- und Antriebs-lösungen eingesetzt werden. Unter dem Namen «Omnitrax» baut Omniroll ferner eine Antriebsplatt-form. Diese dient dem Transport und Verschiebung von Spitalbetten. 2015 will Omniroll je 100 Einheiten, 2016 je 250 Einheiten produzieren und absetzen können. Die Finanzierung erfolgte bislang über vier Finanzierungsrunden mit mehreren Fachspezialisten, die sich als Investoren engagieren. (FS)

Beim Elektrorollstuhl mit Vierradantrieb sind es insgesamt 176 Rollen. «Wir haben das Rad so umgebaut, dass der Kaffee auf der Fahrt nicht mehr ausgeschüttet wird», sagt Uebel-hart lachend. Die Laufruhe sei nun stark ver-bessert und die Lenkbarkeit und der Gerade-auslauf seien optimiert. Die Firma Omniroll hat die Weiterentwicklung patentieren lassen. «Wir sind im Selbstversuch über alles Mögli-che gefahren, vom Kies bis über ein Schrau-benbeet.» Selbst bei Eis und Schnee sei der Rollstuhl einsatzfähig; es genüge, ein Einzel-rad mit Spikes auszurüsten.

Für grössere BewegungsfreiheitAuslöser für die Entwicklung war ein hartes Schicksal. Der Sohn von Pavel Zdrahal ist näm-lich schwer behindert und sitzt im Rollstuhl. «Unser Ziel ist es, die Bewegungsfreiheit für Menschen mit einer Mobilitätseinschränkung zu verbessern und damit die Lebensqualität massiv zu erhöhen», blickt Uebelhart zurück. Es galt, das Potenzial des Mecanumrades in diesem Sinne zu nutzen. Der neuartige Elektro- rollstuhl sei extrem manövrierfähig und erlau-be es, sich auch unter beengten Verhältnissen in Wohnungen, am Arbeitsplatz oder in gro-ssen Menschenansammlungen zu bewegen. Gegenüber herkömmlichen Elektrorollstühlen benötige der «Omnichair» 30 Prozent weni-ger Manövrierfläche. Dies mache Umbauten im Wohn- und Arbeitsbereich oft überflüssig oder reduziere zumindest die Kosten stark.

Riesiges Echo an «Rehacare»«Heute stehen wir vor dem Tunnelausgang», sagt Daniel Peter, Marketingfachmann und Mitgründer der Omniroll AG. Der «Omnichair» habe die Marktreife erlangt und demnächst soll die Serienproduktion beginnen. Das Echo an der «Rehacare» in Düsseldorf – mit über 900 Ausstellern die weltweit wichtigste Messe für die Rehabilitations- und Pflegebranche – sei enorm gewesen. «Wir haben über 120

Anfragen aus der ganzen Welt für den Ver-trieb unseres Elektrorollstuhls erhalten.» Es gelte nun, mit dem «Omnichair» auf die so-genannten Hilfsmittellisten in den möglichen Absatzmärkten zu kommen. «Im Behinderten-markt lautet die erste Frage immer: Zahlt dies die Versicherung?», unterstreicht Peter, wie entscheidend die Zulassung durch die Kont-rollstellen ist. Mit einem Stückpreis von rund 25 000 Franken liege man im Rahmen. Und Daniel Peter weiss, wovon er spricht. Er ist selbst stark gehbehindert und zeitweise auf den Rollstuhl angewiesen.

Die Herstellung – Mechanik, Veredelung, Montage, Sattlerarbeiten usw. – soll mehr-heitlich in der Region Solothurn erfolgen. Aus Kostengründen werden die Rollen in China und die Carrosserie und die Felgen in Tsche-chien produziert. «Trotzdem werden wir den Rollstuhl unter dem Label ‹Swiss Made› auf den Markt bringen können», versichert Bau-douin Uebelhart. Mit zum Erfolg beitragen soll auch die Auszeichnung mit dem Inno Prix SoBa der Baloise Bank SoBa in Solothurn.

«Wir haben über 120 Anfragen aus der ganzen

Welt für den Vertrieb unseres Elektrorollstuhls

erhalten.»

Daniel Peter, Mitgründer Omniroll AG

Der «Omnichair» soll demnächst in die Serienproduktion gehen.

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Super-Batterie für TrolleybusseDie Carrosserie Hess AG in Bellach erhält für Speichersystem «EnergyPack» den Innoprix SoBa

Von Franz Schaible

«Wir haben auf dem Weg zur Elektromo-bilität einen weiteren Schritt nach vor-ne gemacht», sagt Alex Naef, Inhaber

und Chef der Carrosserie Hess AG in Bellach. Er meint das eigens entwickelte Energiespei-cher-System «EnergyPack», für welches das Unternehmen den Innoprix der Baloise Bank SoBa erhält. Es soll künftig serienmässig in die Trolleybusse eingebaut werden. Naef ist stolz auf die Auszeichnung. Es sei eine Aner-kennung dafür, dass Cleantech aus Solothurn zukunftsträchtig sei.

In Zürich und in Luzern sind Trolleybusse mit reinem Elektroantrieb zwar bereits im Einsatz. Die Busse verfügen nicht mehr über einen Dieselantrieb als Notaggregat für den Fall, dass die Stromversorgung vorüberge-hend nicht verfügbar ist, sondern über eine Lithium-Ionen-Batterie. Der CO2-Austoss so-wie die Lärmemissionen werden gesenkt.

Bessere EnergierückgewinnungDamit war aber für Hans-Jörg Gisler das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Der Lei-ter Technik und Geschäftsleitungsmitglied bei der Hess AG und sein Team sahen weiteres Ver-besserungspotenzial. Das Stichwort heisst Re-kuperation. «Die Rückgewinnung der Energie während der Bremsphase des Trolleybusses konnte bislang nicht voll genutzt werden», erklärt Gisler. So würden rund 35 Prozent der rückgewonnenen Energie durch Bremswider-stände in Wärme umgewandelt und verpufften. Zudem erfolge die Nachladung der Batterien in den heutigen Modellen zu langsam. Mit der neu entwickelten Hochleistungsbatterie «EnergyPack» könnten nun 85 Prozent dieser 35 Prozent als Strom zurückgewonnen wer-den. «Das ist reines Geld», sagt Gisler. Das im Heck anstelle des Dieselgenerators eingebau-te «EnergyPack» wird mit der Bremsenergie rasch geladen, dort gespeichert und an den Elektroantrieb des Busses dann abgegeben, wenn der «Pfuus» gebraucht wird.

Fährt auch ohne OberleitungDie Vorteile respektive der Mehrwert für die Betreiber des öffentlichen Verkehrs seien ne-

ben der Senkung der Energiekosten zahlreich, erläutert Hess-Chef Alex Naef. Der leistungs-mässig erweiterte Elektroantrieb ermögliche ohne Oberleitungen Überführungsfahrten und Manöver in den Bus-Depots. «Baustellen kön-

nen ohne aufwendige und teure Provisorien umfahren werden, Linien können an den End-stationen in der Peripherie um einige Kilometer verlängert werden, ohne dass Fahrleitungen gebaut werden müssen.» Oder im Winter kön-nen vereiste Oberleitungen mit der Umschal-tung auf Batteriebetrieb überbrückt werden.

Testphase in St. GallenDamit das «EnergyPack» nicht bloss Theorie bleibt, wird es derzeit in St. Gallen auf Herz

Alex Naef (l.), Chef der Hess AG, und Leiter Technik Hans-Jörg Gisler sind stolz auf das ausgezeichnete

Energiespeicher-System «EnergyPack».

Die Zukunft fährt mit: Das Energiespeicher-System «EnergyPack» wird derzeit in St. Gallen auf Herz und Nieren getestet.

«Wir haben auf dem Weg zur Elektromobilität

einen weiteren Schritt nach vorne gemacht.»

Alex Naef, Chef der Carrosserie Hess AG

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und Nieren getestet. Seit Juni läuft in der Ost-schweizer Metropole eine Versuchsphase mit einem von Hess entsprechend ausgestatte-ten Trolleybus. Dort geht es um viel Geld. Der Bahnhofplatz soll nämlich völlig neu gestaltet werden. Allein der Bau neuer Oberleitungen würde rund 5 Millionen Franken kosten. Mit der Umrüstung der 25 Trolleybusse umfas-senden St. Galler Flotte könnte auf den Bau neuer Fahrleitungen verzichtet werden. Der Buschauffeur bügelt das Fahrzeug vor dem Bahnhofplatz per Knopfdruck von der Fahrlei-tung ab und bügelt es an der nächsten Halte-stelle wieder an. Der Testlauf ende im kom-menden Frühling, sagt Naef. «Dann wird der Entscheid gefällt.»

Das sei ein weiterer Vorteil von «Energy-Pack», ergänzt Gisler. «Der Einbau ist nicht

nur in neuen Bussen möglich, sondern bereits verkehrende Busse können nachgerüstet wer-den.» Naef sieht einiges Potenzial. Inzwischen seien in der Schweiz rund 600 Hess-Trolley-busse im Einsatz, rund die Hälfte davon könnte umgerüstet werden. Die Kosten für eine Um- rüstung eines Trolleybusses mit Dieselaggregat beliefen sich auf rund 200 000 Franken.

Ein KTI-FörderprojektDie Entwicklung der Hochleistungsbatterie erfolgte im Rahmen eines Projektförderungs-programmes der Kommission für Technolo-gie und Innovation (KTI). «Zusammen mit der Hochschule Luzern haben wir ‹EnergyPack› innert drei bis vier Jahren entwickelt», be-richtet Gisler. Die Hess AG alleine habe rund 1 Million Franken in das Projekt gesteckt.

Trolleybusse seit 1939

Die Carrosserie Hess AG in Bellach wurde 1882 gegründet. 1919 wurden in der ehemaligen Wagnerei erste Carrosserien für Busse und auch Per-sonenwagen hergestellt. 1939 wurden erste elektrisch angetriebene Trolley-busse für die Verkehrsbetriebe in Biel und Basel produziert. Seit 1957 lässt Hess Busse auch im Ausland durch Lizenznehmer herstellen. So werden unter anderem die weltweit einge-setzten Hess-Flughafenbusse in Portugal hergestellt. Heute ist Hess noch der einzige Busbauer in der Schweiz. Nach Angaben von Firmen-chef Alex Naef arbeiten am Hauptsitz in Bellach 220 Angestellte, gruppen-weit sind es 400 Mitarbeitende. In Bellach allein fertigt Hess jährlich durchschnittlich rund 70 Trolley-, Diesel- und Hybridbusse. (FS)

Das ICT Ausbildungszentrum Bern, CsBe, seit 15 Jahren in Bern ansässig, ist ein bedeu-tendes Kompetenzzentrum im ICT-Bereich. An der Zieglerstrasse 64 stehen zehn Schu-lungsräume mit rund 120 Arbeitsstationen bereit. Zurzeit absolvieren rund 100 Auszu-bildende die anspruchsvolle Ausbildung zum Informatiker EFZ. Zudem gibt es für Schulab-gänger ein berufsvorbereitendes Informatik-Schuljahr und ab 2015 einen Lehrgang für

den eidg. Fachausweis. Auch für Erwachsene bietet die CsBe eine breite Palette von Weiterbildungen mit international anerkann-ten Zertifikaten an. Die modernen Schulungs-räume stehen aber auch interessierten Firmen aus Industrie, Gewerbe und Verwaltung zur Verfügung. (ZVG)

Informieren Sie sich unter: www.csbe.ch oder 031 398 98 00.

Der Weg zum ErfolgITC Ausbildungszentrum Bern

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«Das schnelle Geld ist beim Kanton kein Thema»

Das Immobilienportefeuille des Kantons hat einen Wert von rund 2 Milliarden Franken. Dabei handelt es sich um Grundstücke und Gebäude, die dem Verwaltungs- und Finanzvermögen angehören. Das Verwaltungsvermögen umfasst Gebäude und Grundstücke, die für die Erfüllung der öffentlichen Aufgaben notwendig sind. Es sind Spitäler, Bildungsbauten, Strafanstalten und Verwaltungsgebäude sowie ein Anteil übrige Bauten.

Von Guido Keune Stv. Kantonsbaumeister

Im Finanzvermögen sind jene Gebäude und Grundstücke, die nicht betriebsnotwendig sind. Der Anteil dieser Immobilien beträgt

rund 143 Millionen Franken. Mit der vor rund 10 Jahren gefassten Immobilienstrategie der Regierung wird das kantonale Immobilien-portefeuille langfristig nach der Betriebsnot-wendigkeit, dem Entwicklungspotenzial und den Verwertungsmöglichkeiten der Immobilien optimiert. Der Schwerpunkt liegt dabei ins-besondere bei den Immobilien im Finanzver-mögen bzw. bei nicht betriebsnotwendigen Baulandreserven und Gebäuden.

Für den Immobilienbereich wurde eine ständige Arbeitsgruppe mit Vertretern aus allen fünf Departementen – als vorbereitendes und beratendes Gremium – eingesetzt. Das Hoch-bauamt nimmt die Grundeigentümerinteressen des Kantons wahr und ist für die Umsetzung der Immobilienstrategie verantwortlich. In en-ger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Stand-ortgemeinden, der Kantonalen Wirtschafts-förderung und allenfalls weiteren betroffenen Amtsstellen wird das Immobilienportefeuille im Finanzvermögen laufend entwickelt. Ziele der Investitionen und Desinvestitionen sind ein möglichst hoher Nutzen und ein nachhaltiger Mehrwert für die Gemeinden und den Kanton.

Beim Finanzvermögen liegt die Zuständig-keit bei der Regierung. Sie hat die Möglichkeit, Immobilien (als Anlage) ins Finanzvermögen zu erwerben, wie z. B. 2010 mit dem Erwerb des Attisholz-Süd-Areals in Luterbach.

Der Kanton als Grundeigentümer agiert grundsätzlich wie ein privater Immobilien-entwickler, der nicht nur spekuliert und das schnelle Geld sucht. Die Zeiträume, in denen kantonale Immobilien entwickelt und verwer-tet werden, sind sehr unterschiedlich und von verschiedenen Faktoren abhängig. Der lang-fristige und qualitative Nutzen für den Kanton stehen im Vordergrund. Auch die jeweilige wirtschaftliche Situation und Marktlage im Immobilienbereich spielt eine grosse Rolle bei der Entscheidungsfindung. Zudem wird eine direkte Konkurrenz zur Privatwirtschaft wenn immer möglich vermieden. Vermehrt werden Grundstücke getauscht. Der Kanton sichert sich so langfristige Landreserven und ermöglicht privaten Investoren, baureife Grundstücke zu bebauen, wie z.B. ein ehemaliges Grundstück des Kantons auf der Sphinxmatte in Solothurn. Dort werden zurzeit durch private Investoren Wohnbauten realisiert. Im Gegenzug hat sich der Kanton in unmittelbarer Altstadtnähe ein grösseres zusammenhängendes Grundstück für spätere Entwicklungen gesichert.

Seit 2004 hat der Kanton unter anderem fol-gende Immobilienentwicklungen erfolgreich

mit privaten Investoren umgesetzt: Seminar- meile Solothurn (u. a. «Ramada» und «Palais Besenval»), Synthes GmbH, Zuchwil, Tertianum Solothurn, Wohnüberbauung Sphinxmatte, Solothurn, Migros-Verteilbetrieb Neuendorf, Alters- und Pflegezentrum Sunne-park, Gren-chen. Insgesamt sind bei diesen Immobilien- entwicklungen rund 1000 Arbeitsplätze be-troffen. Private investierten für diese Vorhaben ungefähr 340 Millionen Franken.

Aktuell sind folgende Immobilienentwick-lungen in Bearbeitung, denen ein mehrstufiges Qualitätsverfahren vorausgegangen ist: Über-bauung Schöngrün in Biberist mit 130–150 Wohneinheiten (ehemaliges Areal Strafanstalt Schöngrün) und Attisholz-Süd, Luterbach, eine der grössten zusammenhängenden Ge-werbe- und Industrieflächen der Schweiz (350 000 m2). Hier sollen mittel- bis langfris-tig Unternehmungen, bei denen energie- und ressourceneffizientes Arbeiten selbstver-ständlich ist, angesiedelt werden. Das Areal soll zu einem bedeutenden Industrie- und Gewerbezentrum werden, das die nachhaltige wirtschaftliche und langfristige Entwicklung sichert und dank einer vorausschauenden Pla-nung zur Wertschöpfung, zum Wachstum und Wohlstand der Region beiträgt.

Gehört zum Finanzvermögen des Kantons: Das Areal Attisholz Süd in Luterbach. Foto: ZVG

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«Wohnbau leicht überhitzt, aber noch im Lot»Der Wohnungsbau im Kanton Solothurn läuft seit Jahren auf Hochtouren. Erste Anzeichen im Auftrags- eingang deuten jetzt auf eine Abschwächung hin. Unverändert schwierig bleibt für die Bauwirtschaft die Entwicklung auf der Ertragsseite.

Von Franz Schaible

«Der Wohnungsbau hat den Zenit erreicht», titelte der Schweizerische Baumeister-verband im September eine Medienmit-

teilung. Kein Wunder, laufen doch die Bauma-schinen seit Jahren landesweit wie auch im Kanton Solothurn auf Hochtouren. Seit 2006 kamen im Solothurnischen jährlich rund 1000 Neuwohnungen auf den Markt. Auch für Bruno Fuchs, Bauunternehmer und Präsident des Bau-meisterverbandes Kanton Solothurn, ist der «Zenit möglicherweise erreicht». Zwar seien die Umsätze im Wohnungsbau in den ersten sechs Monaten 2014 weiter gestiegen. Aber der Auftragseingang gehe zurück und «an Auf-tragsvorräten wurden seitens unserer Mitglieder bedeutend tiefere Zahlen vermeldet», heisst es im aktuellen Newsletter der Solothurner Bau-meister. Das ganze Jahr 2014 sollte aufgrund des bisherigen Geschäftsverlaufes und dem «guten Bauwetter» positiv ausfallen. «Ich rechne aber damit, dass das Umsatzplus – wenn überhaupt – nicht sehr gross ausfallen wird», blickt Fuchs nach vorne.

«Bauen, was der Markt verlangt»Es stellt sich die Frage, ob im Solothurni-schen nicht zu viele Wohnungen gebaut wurden. Denn das Bundesamt für Statis-tik meldete für den Kanton Solothurn mit 2,1 Prozent den schweizweit zweithöchs-ten Leerwohnungsbestand. Schwankungen im Leerwohnungsbestand habe es schon immer gegeben, meint Bruno Fuchs. Diese müsse man zur Kenntnis nehmen, aber nicht dramatisieren. Er glaubt deshalb nicht, dass im grossen Stil Wohnungen auf Halde

gebaut wurden. Insgesamt beurteilt er den Wohnbaumarkt im Kanton Solothurn «als leicht überhitzt, aber durchaus noch im Lot». Baumeister seien nur in wenigen Fällen auch die Investoren. «Wir bauen das, was der Markt verlangt.» Solange Investoren über-zeugt seien, dass im Kanton Solothurn auch künftig eine Nachfrage nach Wohnungen be-stehen werde, dann würden die Investitionen wohl hier getätigt.

Wie wirken Zinsen und Zuwanderung?Dass die Bäume für die Solothurner Bauwirt-schaft aber nicht in den Himmel wachsen, ist für Bruno Fuchs auch klar. Sollten die Hypo-thekarzinsen anziehen, die Kreditvergabe-richtlinien der Banken weiter verschärft, die Initiativen zum Zweitwohnungsbau, zur Zu-wanderung oder möglicherweise zu Ecopop streng umgesetzt werden, dann erwartet er einen Nachfragerückgang. «Wenn diese Krite-rien in geballter Ladung wirksam werden, dann könnte es ungemütlich werden.» Dabei sei zu berücksichtigen, dass davon ausgesprochene Tourismusgebiete deutlich stärker betroffen wären als der Kanton Solothurn.

Keine blinde AnpassungFuchs beobachtet, dass die Baufirmen ihre Kapazitäten nicht blind dem seit Jahren un-gewöhnlich hohen Auftragsniveau nach oben angepasst haben. «Eine aussergewöhnliche Nachfrage ist kaum durch die Aufstockung des Stammpersonals, sondern vielmehr mit tem-porär angestellten Mitarbeitenden abgedeckt worden.» Zwar werde bei einem Rückgang der Baunachfrage die Zahl der Bauarbeitsplätze gesamtschweizerisch zurückgehen, aber vor

allem in den erwähnten Tourismusgebieten. «Die Mitglieder des Solothurner Baumeister-verbands werden bei Kündigungen sehr zu-rückhaltend sein und diese nur aussprechen, wenn es in der Tat nicht mehr anders geht», versichert Bruno Fuchs. Dem Solothurner Baumeisterverband sind rund 100 Firmen mit 1700 Mitarbeitenden angeschlossen, die ei-nen Umsatz von rund 475 Millionen Franken erwirtschaften.

«Billigstangebote drücken Preise»Keine Freude hat Bruno Fuchs an der ertrags- mässigen Entwicklung der Branche. «Die Nach-frage übersteigt das Angebot, trotzdem steigen die Preise kaum. Der Marktmechanismus spielt bei den Baufirmen nicht.» Zwar arbei-te die Branche traditionell mit tiefen Margen, aber der geringe Preisauftrieb bei der aktu-ellen Auftragslage sei schwierig zu erklären. Einerseits stehe die Branche in einem schar-fen Wettbewerb, ausgelöst durch die hohe Zahl an neuen Anbietern, die regelmässig auf den Markt drängten. «Diese drücken mit Billigstangeboten das Preisgefüge.» Zudem müssten die Baufirmen nach dem Motto «Be-stelle heute, baue morgen» arbeiten. Eine mittelfristige Planung sei so verunmöglicht. Die Baumeister würden deshalb, auch aus Angst um die Zukunft, versuchen, möglichst viele Aufträge zu akquirieren – und zwar nicht immer zu entsprechenden Preisen. «Denn es gibt jederzeit eine Baufirma, die ansonsten mit einer noch günstigeren Offerte den Auf-trag wegschnappt.» Eine Besserung sei nicht in Sicht. «Falls die Aufträge zurückgehen, wird sich die geschilderte Situation noch ver-schärfen.»

Der Wohnungsbau ist weiterhin gut unterwegs, aber das Tempo wird sich abflachen. Bild: Archiv/AZ

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Individualität trotz Verdichtung

Am Stadtrand von Olten, zwischen der Bachbestockung des Gheidgrabens und dem Waldrand des Bornwalds, schreitet die Überbauung «Bornfeld» zügig voran. Auf nicht weniger als 600 Aren entsteht ein Wohnquartier, das dank seines breiten, für verschiedene Lebensformen angelegten Siedlungs-konzepts eine eigene, lebenswerte Identität und Form erhält.

Von Markus Kocher

In der Tat vereint der im Jahr 2006 ausgear-beitete Gestaltungsplan ganz unterschiedli-che Wohnbedürfnisse: Entlang des Bachlaufs

bieten viergeschossige Wohnblöcke mit durch-laufendem Sockelgeschoss Raum für Miet- und Eigentumswohnungen. Die dahinterliegenden Doppel- und Reihenhäuser gruppieren sich um gemeinsam genutzte Zugangshöfe und haben nach Süden orientierte Privatgärten. Weiter hangaufwärts schliessen sich Einfamilien-hausparzellen an, die einzeln oder als Doppel- häuser bebaut werden können. Insgesamt sieben entlang dem Waldrand aufgereihte fünfgeschossige Punktbauten schliessen das Areal im Süden ab.

«Obwohl das Mass der Verdichtung ‹Im Bornfeld› insgesamt so hoch ist, dass die Wohnpreise für Familien erschwinglich blei-ben, vermitteln alle Wohneinheiten ein hohes Mass an Privatheit», sagt Thomas Schwab, der als Architekt (werk1, architekten und planer ag) und Bauherr (schwab architektur und lie-genschaften ag) mit der Überbauung gleich

Die Überbauung «Bornfeld» in Olten bietet dank seinem durchdachten Siedlungskonzept Wohnraum für unterschiedlichste Lebensformen. Fotos: ZVG

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doppelt verbunden ist. Neben der Ausarbei-tung des öffentlichen Gestaltungsplans er-stellen die werk1 architekten und planer auf dem Baufeld B in zwei Etappen insgesamt 24 Doppel- und Reihenhäuser. Die zu Wohnhöfen gruppierten Häuser werden über dem Ein-gangsgeschoss als Holzbau ausgeführt und verfügen über drei Vollgeschosse. Die ein-zelnen Häuser sind doppelseitig ausgerichtet – talwärts mit Blick zu den Höhenzügen der nahen Jurakreten sowie der Begegnungszone, während die privaten Gärten hangwärts gegen Süden und den nahen Born orientiert sind. Ein Raumelement, bestehend aus Treppe, WC und Reduit, gliedert den grosszügigen, von Nord nach Süd durchgehend offenen Wohn- und Essraum. Das oberste Geschoss nimmt Kinder- und Schlafzimmer auf. Die Doppelhäuser ver-fügen zusätzlich über eine Dachterrasse.

Wie in sämtlichen Oltner Wohnquartieren üblich, wird auch im Bornfeld eine Tempo-30-Zone ausgeschieden; in einem Teilbereich werden die Quartierstrassen darüber hinaus als Begegnungszone mit Tempo 20 und Vor-trittsrecht für die Fussgänger ausgestaltet, was für das Stadtgebiet von Olten ein Novum darstellt. Darüber hinaus gewährleistet die Verlängerung der Buslinie 3 hinein auf den zentralen Quartierplatz im Bornfeld eine op-timale Anbindung der Wohnbauten an den öf-fentlichen Verkehr und die Innenstadt.

Biogas und PelletsFür das gesamte Quartier Bornfeld wird die Heizenergie durch eine Energiezentrale, die mit Biogas und

Pellets betrieben wird, sichergestellt. Teilweise übernehmen Solarkollek-toren die dezentrale Warmwasser-Erwärmung der Wohnhäuser. Dieses

Energiekonzept darf als vorbildlich und für die Stadt Olten wegweisend bezeichnet werden. Die Häuser auf dem Baufeld B2 übertreffen den im

gesamten Bornfeld geforderten Minergie-Standard durch den reali-sierten Standard Minergie-P Eco deutlich. Sie sind mit diesem auch baubiologisch sinnvollen Passiv-hauskonzept die ersten Wohnhäuser

ihrer Art auf Oltner Stadtgebiet und garantieren eine hohe Lebensqualität.

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Eigenverbrauch der selbstproduzierten Energie erhält einen neuen Stellenwert

In der Champions League der Automarken

Selber sauberen Strom zu erzeugen, reicht heute nicht mehr aus. Er muss auch optimal nutzbar sein und mit den Energieverbrauchern gezielt gesteuert und eingesetzt werden. Je höher und gezielter der Eigenverbrauch im Haus, Büro oder Werkstatt genutzt werden kann, desto wirtschaftlicher und kostenoptimierter werden die Energiekosten.

Auto Central vertritt neu neben Ford und Peugeot auch die Marke Toyota

Das Bundesamt für Energie (BFE) hat per 1. Januar 2014 neue Rahmenbedingungen für die Förderung erneuerbarer Energien

in Kraft gesetzt. Daraus lassen sich zwei wesent-liche Punkte für PV-Kleinanlagen herauslesen:• Anlagen <30 kW Ausgangsleistung erhalten

eine Einmalvergütung, die nach Inbetrieb-nahme sofort ausbezahlt wird, und

• Die Kombination Eigenverbrauch und Energie- erzeugung ist ein wichtiger Faktor, um die Wirtschaftlichkeit des Gesamtsystems zu optimieren.

Solarsysteme (PV- und thermische Anlagen) sollten nicht mehr als eigenständiges System betrachtet werden, sondern als wichtiger Be-standteil einer Gesamtlösung in einem Ver-bund von Energieverbrauchern und Erzeugern. Als konkretes Beispiel kann die intelligente Kombination von Wärmepumpe und PV dienen.

«Mit der Übernahme der Toyota-Vertretung stellen wir die Weichen für eine erfolgrei-che Zukunft.» Oliver Jäggi, Geschäftsfüh-

rer der Central Garage an der Langfeldstrasse 1 in Zuchwil, strahlt übers ganze Gesicht, wenn er vom neusten Coup seines Unternehmens spricht. Unter dem Motto «Erleben Sie den Unterschied» ergänzt Auto Central sein Ange-bot pünktlich zum 90-Jahr-Jubiläum mit der reichhaltigen Modellpalette des grössten Auto-herstellers der Welt. «Unseren Kunden können wir dank dieser Expansion eine extrem reich-haltige Auswahl an unterschiedlichsten, topmo-dernen Fahrzeugen anbieten, die ihresgleichen sucht», schwärmt Jäggi. Damit werde auch dem geänderten Kaufverhalten des heutigen Konsu-menten Rechnung getragen: «Die Kunden ver-fügen heute bei der Wahl ihres Fahrzeugs dank neuen Medien wie dem Internet über derart detaillierte Kenntnisse wie nie zuvor.»

Von der neuen Marke verspricht sich auch Martin Plüss, seit 1994 Inhaber der Central

Garage, viel. Der grösste Autobauer der Welt präge mit seiner Modellvielfalt seit vielen Jah-ren die Autobranche. Als besonderen Pluspunkt nennt Plüss die weltweit führende Stellung von Toyota im Bereich Hybridtechnologie. «Damit

setzen wir mit Sicherheit aufs richtige Pferd, denn Umweltaspekte werden zunehmend wich-tiger – auch beim Kauf eines Autos. Plüss denkt dabei nicht zuletzt an den brandneuen Auris Hybrid Touring Sport, den ersten Hybridkombi der Welt. Angetrieben wird der elegante, kom-fortable Kombi von einem 1,8-Liter-Benzin- motor und einem E-Motor, die eine System-leistung von 136 PS entwickeln und dank dem stufenlosen Automatikgetriebe bestens mitein-ander harmonieren. Während im Stadtverkehr sowie im 50-km/h-Bereich zur Hauptsache der E-Motor seinen Dienst verrichtet, kommt bei Bergstrecken oder zügigeren Fahrten in erster Linie der 99 PS starke Benzinmotor zum Ein-satz. Laut Werkangabe ergibt sich so ein kom-binierter Verbrauch von 3,7 l/100 km (85 g CO2/km). Auch wenn dieser Wert in der Praxis einige Deziliter höher liegen dürfte, beweist Toyota mit dem Auris Hybrid Touring Sport, dass ein gut abgestimmter Hybridantrieb auch im Seg-ment der Kombis durchaus Vorteile bringt.

Das Herzstück dabei ist die Steuerung der beiden Systeme in Bezug auf Energieproduk-tion und -verbrauch. Dabei wird wenn immer möglich die Wärmepumpe dann eingeschaltet, wenn genügend Leistung durch die Solaranlage produziert wird.

Energiekosten für Warmwasser und Wärme im besten Fall faktisch Null Grundsätzlich lassen sich mit einer PV-Anlage ohne technische Hilfsmittel durchaus 20–30 Prozent des Strombedarfs der Wärmepumpe und Warmwasseraufbereitung decken. Kom-biniert man die Systeme mit einem Energie- managementsystem, so kann die Wärmepumpe und Warmwasseraufbereitung sogar mit rund 60–80% selbst erzeugtem PV-Strom versorgt werden. Dadurch werden die Energiekosten für die zwei grössten Energieverbraucher in einem Haushalt aktiv optimiert und signifikant

gesenkt. Somit sind die Wärme- und Warm-wasserkosten faktisch Null und das Warten auf kostendeckende Einspeisevergütungen (KEV) ist somit nicht mehr relevant. (ZVG)

Thomas Jäggi, Dipl. Ing. FH/MBAGründer & Geschäftsführer EES Jäggi-Bigler AG

Sauberer Strom vom eigenen Dach. Foto: ZVG

Sauberer Strom vom eigenen Dach. Foto: ZVG

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Solothurner Industrie im Sog der Weltwirtschaft

Die Krisen in Osteuropa und im Nahen Osten, gepaart mit der Ebola-Verunsicherung, bringen die Weltwirtschaft ins Stottern. Die Schweizer Wirtschaft wird die Prognosewerte von Anfang Jahr nicht erreichen. Alle Prognoseinstitute haben die Erwartungen nach unten korrigiert. Das verlangsamt auch die Erholung der Solothurner Wirtschaft.

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Geschäftsgang gemäss KOF-Umfrage

Schweiz

2011 2012 2013 2014

INDUSTRIE INSGESAMT

Kanton Solothurn

Von Lukas Walter* und Andreas Toggweiler

D ie eingetrübte Weltwirtschaftslage wirkt sich auf den Export aus, und die erhöhte allgemeine Unsicherheit verzögert die

Investitionen. Die Schweizer Wirtschaft wächst aber voraussichtlich 2014 im Schnitt der Erwar-tungen aller Prognoseinstitute immer noch um 1,8%. Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) bezeichnet die Situation als «War-ten auf den Aufschwung».

Im 3. Quartal 2014 verzeichnete der Kan-ton Solothurn im Index der KOF-Umfrage zum Geschäftsgang der gesamten Industrie einen Wert von –24,9 Punkten. Im Vorjahresquartal lag er allerdings noch tiefer, bei –36,6 Punkten. Nach dem 2. Quartal 2014, in welchem die Einschätzung bei –18,7 Punkten lag, ist dies aber eine erneute Verschlechterung. Für die gesamte Schweiz weist der Index der Industrie eine geglättete, aber ähnliche Entwicklung aus: für das 3. Quartal 2014 –10,5 Punkte; im Vorjahresquartal waren es noch –16,6 Punkte und im Vorquartal –4,7 Punkte gewesen. Erholung eher schleppendDie solothurnischen Unternehmen beurteilen in der Oktober-Befragung den Geschäftsgang mit –13,4 Punkten negativ, aber doch deutlich besser als noch vor einem Jahr oder auch im Juni/Juli 2014, als die Werte –30 Punkte noch

deutlich unterschritten. 19,0 Prozent der be-fragten Unternehmen wollen mehr Personen anstellen, während 71,6 Prozent den Personal- bestand halten wollen. Der erwartete Bestel-leingang ist mit 15,6 Punkten positiv. 24,2 Prozent der Unternehmen rechnen mit einem Bestelleingangsanstieg, lediglich 8,6 Prozent mit einem Rückgang. Der Auftragsbestand aus dem Ausland ist mit –55,3 Punkten weiterhin negativ.

Im Oktober sank die Zahl der registrierten Arbeitslosen im Kanton Solothurn gegenüber

dem Vormonat um 34 auf 3258 (Vormonat 3292) Personen. Die Arbeitslosenquote ver-harrte bei 2,3% (CH: 3,1%). Die Zahl der Stel-lensuchenden lag bei 5282 (Vormonat 5290) und war damit um acht Personen tiefer als im Vormonat. Die Stellensuchenden-Quote blieb dadurch bei 3,7% (CH: 4,3%). Saisonbedingt wird jeweils für den Winter mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit gerechnet.

* Lukas Walter ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im kantonalen Amt für Wirtschaft und Arbeit.

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Geschäftsgang gemäss KOF-Umfrage

Schweiz

2011 2012 2013 2014

PAPIER, KARTON, VERLAGS- UND DRUCKGEWERBE

Kanton Solothurn

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Geschäftsgang gemäss KOF-Umfrage

Kanton Solothurn

Schweiz

2011 2012 2013 2014

CHEMIE, MINERALÖL-, GUMMI- UND KUNSTSTOFFVERARBEITUNG

Im 3. Quartal 2014 erreichte der Geschäftsgang im Sektor Papier, Verlags- und Druckgewerbe im Kanton Solothurn mit –59,3 Punkten einen Tiefpunkt. In der Schweiz steht der Wert bei –42,0 Punkten. Im 3. Quartal 2013 lag der Wert der Schweiz bei –34,7 Punkten, im Kanton Solothurn bei –30,6 Punkten. Die drei befragten Unternehmen rechnen im Oktober 2014 damit, dass sie den Bestell-eingang in den nächsten drei Monaten deutlich steigern können. Die Steigerung der Produktion wird keine neuen Stellen schaffen.

Den Geschäftsgang beurteilen die Solothurner Unternehmen im 3. Quartal 2014 mit –29,7 Punkten deutlich negativer als die gesamte Schweiz, die auf 9,3 Punkte kommt. Dabei verbesserte sich die Einschätzung im Kanton Solothurn von –69,4 Punkte im 3. Quartal 2013. Im Oktober erwarteten die befragten drei Unternehmen, dass sie den Bestelleingang und die Produktion halten können. Mit –61,7 Punkten ist der Auftragsbestand aus dem Ausland noch immer negativ. Die Unternehmen wollen den Personalbestand halten.

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Im 3. Quartal 2014 wies die solothurnische Metallindustrie –27,9 Punkte aus, im Vorjahresquartal waren es –15,0 Punkte. Der schweizerische Branchenschnitt steht im aktuellen Quartal bei –9,6 Punkten. Das Vorjahresquartal wies noch –16,7 Punkte aus. Die 18 Firmen des Kantons Solothurn erwarten mehrheitlich, dass sie die Produktion halten können. 12,6 Prozent der Unternehmen wollen Personal abbauen und 84,4 Prozent planen den Personalbestand zu halten. Der Auftragsbestand aus dem Ausland ist mit –35,3 Punkten negativ, aber besser als vor einem halben Jahr.

Der Geschäftsgang im Maschinen- und Fahrzeugbau in der Schweiz erreichte im 3. Quartal 2014 den Wert von –6,2 Punkten. Im Vorjahresquartal wurden –21,9 Punkte verzeichnet. Der Kanton Solothurn liegt im aktuellen Quartal bei –22,3 Punkten. Im Vojahresquartal lag der Wert für den Geschäftsgang noch bei 35,5 Punkten. 59,3 Prozent der neun befragten Unternehmen erwarteten im Oktober, dass der Bestelleingang ansteigt. Rund 15 Prozent der befragen Unternehmen wollen Stellen abbauen, während 85 Prozent den Personalbstand halten wollen. Mit –33,1 Punkten ist auch hier der Auftragsbestand aus dem Ausland negativ.

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Geschäftsgang gemäss KOF-Umfrage

Kanton Solothurn

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Schweiz

METALL, METALLERZEUGNISSE

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Geschäftsgang gemäss KOF-Umfrage

Kanton Solothurn

Schweiz

2011 2012 2013 2014

MASCHINEN- UND APPARATEBAU

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Geschäftsgang gemäss KOF-Umfrage

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Schweiz

ELEKTRONISCHE GERÄTE, FEINMECHANIK, OPTIK, UHREN

Kanton Solothurn

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Geschäftsgang gemäss KOF-Umfrage

Kanton Solothurn

Schweiz

2011 2012 2013 2014

BAUNAHE INDUSTRIEGÜTER / BAU- UND BAUNEBENGEWERBE

Die Branche erreichte für den Geschäftsgang im 3. Quartal 2014 schweizweit –12,6 Punkte. Im Vorjahresquartal stand die Branche bei –16,9 Punkten. Der Kanton Solothurn steht im 3. Quartal 2014 bei –20,2 Punkten, im Vorjahresquartal waren es –72,5 Punkte gewesen. In der Oktober-Befragung wollen die fünf antwor-tenden Unternehmungen ihren Personalbestand ausbauen und erwarten, den Be-stelleingang und die Produktion halten zu können. Mit –86,4 Punkten ist auch hier der Auftragsbestand aus dem Ausland noch schlechter als vor einem halben Jahr.

Der Geschäftsgang der baunahen Industriegüter im Kanton Solothurn stand im 3. Quartal 2014 bei –36,4 Punkten, im Vorjahresquartal bei 5,3 Punkten. Der Wert für die Schweiz liegt im 3. Quartal 2014 bei –11,9 Punkten, im Vorjahresquartal waren es noch –13,7 Punkte gewesen. Die vier antwortenden Unternehmen erwarten eine Steigerung des Bestelleingangs um 59,5 Prozent, zumal alle den Auftragsbestand aus dem Ausland halten konnten. 20 Prozent der Unternehmen wollen Stellen abbauen und 69,1 Prozent wollen die Zahl der Beschäftigten halten.

Stadt Solothurn aus der Vogelperspektive. Foto: istockphoto.com

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IBLive Solothurn 2015: Industrieberufe hautnah erleben

Vom 6. bis 9. Mai 2015 öffnen sieben Firmen im Raum Solothurn anlässlich der IBLive ihre Türen. Während vier Tagen präsentieren Lernende der beteiligten Betriebe den Besucherinnen und Besuchern 20 spannende Berufe aus dem Industriebereich – Von A wie Anlageführerin über D wie Drucktechnologe bis hin zu M wie Mechapraktiker oder P wie Polymechanikerin.

Von Markus Kocher

Für Industrieunternehmen wird es zuneh-mend schwieriger, Lernende zu finden. Hauptgründe sind die demografische

Entwicklung unserer Gesellschaft sowie die grosse Konkurrenz von Gymnasium oder kauf-männischen Lehren. «Zudem lernt man Indust-rieberufe – im Gegensatz zu anderen Berufen wie Coiffeuse oder Pflegefachfrau – nicht zu-fällig kennen», sagt Josef Maushart, INVESO- Präsident und CEO der Fraisa SA. Entwicklungen, die selbstverständlich auch vor dem Kanton Solothurn nicht halt machen. Insbesondere im Raum Solothurn-Grenchen, wo die Indust-rie ein sehr wichtiger Wirtschaftszweig ist, hat man zunehmend Mühe, geeigneten Berufs-nachwuchs zu finden. Der Industrieverband Solothurn (INVESO) geht bei der Rekrutierung von qualifizierten Schulabgängern nun in die Offensive: Sieben Industriebetriebe zwischen Gerlafingen und Bellach präsentieren an ihren Standorten vom 6. bis 9. Mai 2015 20 Berufe aus dem industriellen Sektor. Das Zielpublikum sind Siebt-, Acht- und Neuntklässler; eingeladen sind aber auch Eltern und Lehrpersonen. Mit der IBLive verfolgt der Industrieverband gleich mehrere Ziele. So soll etwa die Begeisterung für eine Lehre in Industrieunternehmen unter den Jugendlichen erhöht werden. Und es soll aufgezeigt werden, dass die Berufslehre eine hervorragende Grundlage für die persönliche

Entwicklung sowie eine gleichwertige Option zur Matura ist, weil sie ebenfalls ein späteres Studium ermöglicht und alle Karriereoptionen eröffnet.

Bemühungen des Industrieverbandes, die auf grosses Interesse stossen. Bereits bei der Premiere der IBLive Solothurn, die im Mai 2013 stattfand, hatten mehr als 90 Schulklassen teilgenommen. Insgesamt gab es über 2000 Besuche in den teilnehmenden Firmen und damit auch über 2000 Einzeleindrücke bei Jugendlichen, Eltern und Lehrpersonen. Be-merkenswert: Die gut 200 Lernenden in den sieben Betrieben präsentierten ihre Berufe mit grossem Stolz. «Sie taten es mit viel Begeisterung, hohem Engagement und grosser Einsatzbereitschaft», lobte Josef Maushart, INVESO-Präsident und CEO der Fraisa SA die Lernenden. Entsprechend positiv waren die Rückmeldungen der Besucherinnen und Besu- cher. Und auch die Lehrpersonen waren durchs Band vom Berufswahlevent begeis-tert.

Der Industrieverband Solothurn und Umge- bung (Inveso) ist die Vertretung der Industrie- unternehmen in der Agglomeration Solo-thurn. Seine Mitgliedsfirmen beschäftigen 7700 Mitarbeitende, bilden 400 Lernende aus und erwirtschaften einen Umsatz von 3,1 Milliarden Franken.

IBLive Solothurn in KürzeDatum: 6. bis 9. Mai 2015

Teilnehmende Firmen:

· AEK Energie AG· Fraisa SA· Carrosserie Hess AG· Itema (Switzerland) Ltd.· Stahl Gerlafingen AG· Vogt-Schild Druck AG· Ypsomed AG

Weitere Infos:

Industrieverband Solothurn und Umgebung (INVESO) Andreas Nold (Projektkoordination) [email protected] Telefon 032 617 42 53 www.iblive-solothurn.ch www.inveso.ch

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