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  • 34VereinskonzepteJunioren

    So entwickeln Sie ein Vereinskonzept!

    Das Beispiel des TSV Wldenbronn-Esslingen zeigt, wie man ein Nachwuchskonzept mit einer einheitlichen Spielphilosophie verwirklichen kann

    Von Martin Hgele

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    Juniorenfuball ist komplex!Man mag meinen, dass es beim Kinder- undJugendfuball nur um junge Spieler gehensollte, die in ihrer Freizeit mit Spa ihrenLieblingssport ausben mchten. Doch wiesieht die Realitt aus? Oft verfolgen die Erwachsenen im Umfeld der Kinder und Jugendlichen deutlich vielschichtigere Ziele.Eine einheitliche Sichtweise zum Wohle aller Beteiligten kann nur dann funktio -nieren, wenn sich die Vereinsvorstnde, Jugendleiter, Trainer, Betreuer, Eltern undSpieler an einen Tisch setzen und ein Kon-zept entwickeln, das alle unterschiedlichenInteressen bercksichtigt. Ziel dabei ist, jedes Mitglied von Anfang an davon zu ber-zeugen, dass jede Mannschaft und damitauch jeder Spieler Teil eines Gesamtgebil-des ist, das nur mit dem Zusammenwirkenaller Beteiligten funktionsfhig ist.

    Probleme gemeinsam anpacken!Nach einer Untersuchung von Prof. Dr. Wer-ner Schmidt im Wrttembergischen Fu-ballverband haben bis zum Alter von nur 12Jahren bereits die Hlfte aller Kinder, diefrhzeitig mit dem Fuballsport begonnenhaben, diesen wieder aufgegeben. Entspre-chend sollte es das vorrangige Ziel jedesVereins sein, diesem Drop out zum Endedes Kinderfuballs Einhalt zu gebieten.Das Fuball-Abitur im Alter von 19 Jahrenzu absolvieren, sprich eine Fuballausbil-dung zu durchlaufen, die sptestens im Alter von sechs Jahren beginnt, kontinuier-lich aufeinander aufbaut und schlielichmit einem reibungslosen bergang in dieSeniorenteams endet, ist ein ambitionierterAnsatz, der viel Geduld erfordert. Ein sol-cher Anspruch bedarf viel Engagement unddie strikte Abkehr von ergebnisorientierterDenkweise im Nachwuchsfuball.Die einzigen Ziele im Trainings- und Spielbe-trieb von Kindern und Jugendlichen drfendie fuballerische Entwicklung und die Per-snlichkeitsbildung aller Spieler sein!

    ber die Gestaltung und vor allem die Umsetzung eines

    einheitlichen Nachwuchskonzeptes ist schon so mancher

    Verein gestolpert. Schlielich gilt es, zahlreiche Interessen

    unter einen Hut zu bringen. Hufig kollidieren Interessen,

    und nicht jeder ist bereit, auch seine berzeugungen in

    Frage zu stellen und sich neuen Richtlinien anzuschlieen.

    Der Sportliche Leiter des TSV Wldenbronn-Esslingen,

    Martin Hgele, erlutert am Beispiel seines Vereins, wie es

    trotzdem gehen kann!

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  • 35fussballtraining 10/09

    JUNIORENMartin Hgele

    Selbststndiger DFB-Fuball-und Diplomsportlehrer

    Sportlicher Leiter und TrainerTSV Wldenbronn-Esslingen

    Grnder und Sportlicher Leiterder Esslinger Fuballschule

    Mitglied im Trainerlehrstab deswrttembergischen Fuball-verbandes und BDFL-Referent

    Von 1981 bis 2005 Senioren-trainer von den Kreisligen biszur 2. Bundesliga

    Detailarbeit erfordert Zeitaufwand!Die wichtigste Anforderung an das Ausbil-dungskonzept eines Fuballvereins ist,dass die Spieler von Beginn bis zum Endeihrer Laufbahn durchgehend begleitet werden. Jedoch knnen alle schriftlichenAusarbeitungen noch so differenziert sein,ihre Umsetzung hngt in starkem Mae vonder Qualitt der beteiligten Trainer und Betreuer ab.Und gerade das stellt die meisten Vereinevor allergrte Probleme: Geeignete Trainerzu finden, die voll hinter einem Konzept ste-hen und gewillt sind, es bestmglich umzu-setzen, sind nicht leicht zu finden. Eine derart detaillierte Vorgehensweise im Trai-nings- und Spielbetrieb erfordert nmlichauch einen noch greren Zeiteinsatz, alses die einfache Gestaltung von Trainings-einheiten ohne Abstimmung mit anderenVereinsmitarbeitern ohnehin schon tut.Natrlich steht die fuballerische Ausbil-dung der Kinder und Jugendlichen zu-nchst im Vordergrund. Wenn die Adressa-ten das Konzept jedoch ber Jahre hinwegverinnerlichen, sollte man einen interes-santen Nebeneffekt nicht auer Acht las-sen: Gut ausgebildete Juniorenspieler kn-nen auch die Nachwuchstrainer von mor-gen sein! Auch fr diese Aufgabe gilt es, dieJugendlichen zu wappnen.

    So erarbeiten Sie Ihr Konzept!Seit 2007 gibt der TSV Wldenbronn-Esslin-gen seinen Trainern, Betreuern und Elterndas Konzept des Vereins als Leitfaden andie Hand. Zu Beginn jeder neuen Saison bekommen zudem auch die Eltern allerNeuzugnge mit dem Mitgliedsantrag dieKurzfassung des Konzepts verteilt.Wer einen hnlichen Weg einschlagenmchte, der findet auf den folgenden Seitennicht nur das Konzept des TSV Wlden-bronn-Esslingen, sondern auch Anre -gungen dazu, wie man die Vorschlge undHilfestellungen auf die eigenen Rahmen -bedingungen anwenden kann!

    1SOZIAL-

    ERZIEHERISCHES

    KONZEPT

    2.1

    2SPORTLICHES

    KONZEPT

    3FINANZIERUNGS-

    KONZEPT

    4ZEITPLAN

    UMSETZUNG

    TRAININGS- UNDSPIELBETRIEB

    2.2 ANFORDERUNGENJUNIORENTRAINER

    2.3 EINHEITLICHESPIELAUFFASSUNG

    In kleinen Schritten zum Erfolg!Bei der Umsetzung von neuen Konzeptenist Geduld gefragt! Es ist nicht mglich, alles auf einmal zu verwirklichen. Die Aus-bildung der Kinder und Jugendlichen istlangfristig angelegt. Zudem mssen alleBeteiligten ins Boot genommen werden.

    Hohen Zeitaufwand belohnen!Qualifizierte Juniorentrainer zu finden, istnicht leicht! Der hohe Zeitaufwand rechtfer-tigt eine angemessene Bezahlung, dielngst nicht jeder Verein leisten kann! Einausgeklgeltes Bezahlsystem untersttztjedoch eine Ausbildung auf hohem Niveau!

    Fr den Verein und die Mitglieder!Allen berlegungen zu einem sportlichenKonzept im Nachwuchsbereich liegen dasWohl des Vereins und das Wohl der Kinderund Jugendlichen zugrunde. Die Vereins-philosophie muss beiden Gruppen gleicher-maen dienlich sein.

    Die Mannschaften planen!Alle Kinder und Jugendlichen des Vereinssollen in einem Team spielen knnen!

    Der Trainer hat wichtige Aufgaben!Der Juniorentrainer als Allesknner? DasAnforderungsprofil ist sehr umfangreich!

    Stndige Angriffsbereitschaft!Alle Mannschaften trainieren und spielennach den gleichen Prinzipien.

    Ein Wir-Gefhl entwickeln!Es ist der Wunsch aller Mitglieder in einemSportverein, ein Umfeld vorzufinden, in demsich jeder wohlfhlt. Doch mit welchen Werten schafft man solche Rahmenbedin-gungen? Es gilt, sich hierber ausgiebig Gedanken zu machen!

    Abb. 1: VEREINSKONZEPTION

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  • So entwickeln Sie ein Vereinskonzept!

    36VereinskonzepteJunioren

    bergeordnetes Ziel Junge Menschen sollen zu starken

    Persnlichkeiten und starken Spie-lern ausgebildet werden.

    Zielgruppen Alle Spieler des Vereins 3 Gruppen von Erwachsenen, die an

    der Erreichung der bergeordnetenZiele beteiligt sind:1. die Eltern der Spieler;2. die Trainer und Betreuer;3. die Vereins- bzw. Juniorenleiter.

    Leitsatz Ein Zusammengehrigkeitsgefhl

    entwickeln: Wir sind (d)ein Team!

    2SPORTLICHES

    KONZEPT

    3FINANZIERUNGS-

    KONZEPT

    4ZEITPLAN

    UMSETZUNG

    TRAININGS- UNDSPIELBETRIEB

    ANFORDERUNGENJUNIORENTRAINER

    EINHEITLICHESPIELAUFFASSUNG

    2.1

    2.2

    2.3

    VEREINSKONZEPTION

    Einfhrung des Konzeptes Erstellung der Leitgedanken und Ver-

    haltensregeln anhand der zuvor for-mulierten Ziele und Leitstze sowieunter Bercksichtigung aller beteilig-ten Zielgruppen

    Vorstellung des Konzeptes zunchstvereinsintern (Trainer und Mitarbei-ter), dann im Rahmen einer Vollver-sammlung mit Eltern und Spielern

    Die gemeinsam erarbeitete Fassungvon den Anwesenden unterschreibenlassen. Danach auf dem Vereins-gelnde aushngen und an alle Spieler und deren Eltern verteilen!

    Ein Wir-Gefhl entwickeln!Soziale Normen prgen das Zusammen -leben in der Gesellschaft. Vereine sind Teilder Gesellschaft und somit ebenfalls vonsolchen Regelungen abhngig. Bei nhe-rem Hinsehen wird deutlich, dass diese Nor-men und Regeln nur sehr geringfgig vondenen im familiren, schulischen oder beruflichen Umfeld abweichen.In allen Bereichen sind charakterstarke Per-snlichkeiten gefragt: Attribute wie Lern-und Hilfsbereitschaft, Rcksichtnahme,Fairness und Respekt sowie Leis tungswille,Durchsetzungsvermgen, Selbstvertrauen,Gewinnen und Verlieren knnen, sind Bei-spiele fr soziale Verhaltensweisen, die er-folgreiche Persnlichkeiten auszeichnen.

    Auch im Fuballverein wird die Persnlich-keit jedes Sportlers gefordert und gefrdert.Der Nachwuchsspieler lernt soziale Verhal-tensweisen, die er in seinem Team stndigumsetzen muss. Entsprechend muss sichder Verein seiner Doppelaufgabe bewusstsein und Werte formulieren, die er vermit-teln will.Dabei spielen die bergeordneten Ziele eineebenso wichtige Rolle, wie die Gruppen, frdie solche Werte bestimmt sind. Zudemsollte man sich im Vorfeld Gedanken dar-ber machen, wie man die entwickelten Leit-gedanken und Verhaltensregeln einfhrt.Alle Beteiligten sollen ein Wir-Gefhl ent-wickeln und dieses auch leben!

    VORBERLEGUNGEN UMSETZUNG

    1SOZIAL-

    ERZIEHERISCHES

    KONZEPT

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    Trainingslager-AbschlussfahrtenRasenpltze, Waldschwimmbad, gek. Laufstreckenim Wald. Kegelbahn, Billard, Schiestnde, Sport-

    gerte, Grillanlage. Jugendmannschaften gern gesehen!Ab 28,- VOLLPENSION fr Jugendliche,

    38,- fr Erwachsene.

    Sportpension Pirol, Badstr. 2, 32361 Preuisch OldendorfTel.: 0 57 42/29 34, Fax: 0 57 42/64 82,

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    E-Mail: [email protected]

    A N Z E I G E

    Bei Umzug bitte neue Adresse an uns!Liebe Abonnen