soeb.de - Angebot und Nachfrage Berufsfeldern, …...Rahmen von soeb 2 2014 GWS mbH Seite 4...

gws

Marc Ingo Wolter

Thomas Drosdowski

Angebot und Nachfrage – Arbeitsmarktszenarien nach Berufsfeldern, Qualifikation und Erwerbsbeteiligung

Göttingen, 23.-24.5.2014

Göttingen, Mai / 2014Seite 2 2014 GWS mbH

Inhalt

1. Qualifikationen und Berufe: QuBe-Projekt


QuBe-Projekt ► QuBe-Projekt: Zusammenarbeit von BIBB, IAB, FIT und gws zur

Analyse des Arbeitsmarktes auf der Ebene von Berufsfeldern

► Arbeitsmarktprojektionen nach Qualifikationen und Berufen

► Vorarbeit der gws:

2004: Koordinationsgruppe Sozioökonomische Modellierung (soem) am ZiF in Bielefeld

Ab 2006: Arbeitsmarktprojektion nach Qualifikationen im Rahmen von soeb 2


QuBe-Projekt► Aktuell: 3. Welle von QuBe-Projektionen abgeschlossen

Zentrale Neuerung: Integrierte Betrachtung des Arbeitsmarktes

Interaktion zwischen Angebot und Bedarf auf der Ebene der 54 Berufsfelder

Zusammenführung in ein Modell: Q(uBe)INFORGE

Dokumentation 2014

Ergebnisse: BIBB-Report 23|14

Methode: BIBB Wissenschaftliche Diskussionspapiere, Heft 148

Oder www.qube-projekt.de (FAQ …)

Nächster Schritt: Regionalisierung

sechs Regionen: BY, BW, NRW, NORD, OST, HeRPSl (Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland)

Regionale demografische & ökonomische Entwicklung, Pendler

Arbeiten weitestgehend abgeschlossen

Veröffentlichung 2014

http://www.qube-projekt.de/


QuBe-Projekt: Modellierung► Datenbasis: VGR, Mikrozensus, SVB, Köpfe und Stunden

► Dimensionen:

Angebotsseite: Bevölkerung und Erwerbspersonen

erlernter Beruf nach 54 Berufsfeldern des BIBB

(ISCED-)Qualifikationen (4 Stufen)

nach Alter, Geschlecht

Bedarfsseite: Erwerbstätige

Fortschreibung auf Grundlage der Projektionsergebnisse aus INFORGE (63 Branchen der WZ 08)

Je Branche: ausgeübter Beruf (54 Berufsfelder), jeweils eigene Löhne (54 x 63)

Qualifikation (4 Stufen)

Dazwischen: Flexibilität

Übergang vom erlernten zum ausgeübten Beruf

Unter Beachtung von Alter, Geschlecht, Qualifikation


► 3. Welle: Integration Angebots- und Bedarfsseite

QuBe-Projekt: Modellierung


► Übergang zwischen erlernten und ausgeübten Berufen

Bis zu 54 x 54 Berufe für 20 Übergänge

QuBe-Projekt: Modellierung


Inhalt


2. BIBB-IAB-Qualifikations- und Berufsfeldprojektion


Annahmen► Berufsfeldprojektion berücksichtigt (u. a.)

aktuelle Datenbestände (VGR, MZ, SVB)

politisch beschlossene Maßnahmen (z. B. Rente 67)

empirisch ermittelte Trends (z. B. Erwerbsquoten) und Verhaltensweisen (z. B. Konsumverwendung)

Demografie (StBA): 12. Koordinierte V1W2 (200.000 Wanderungssaldo), Anpassung an ZENSUS 2011

KMK-Prognosen zur Qualifikationsentwicklung

Globalisierung (60 Handelspartner und deren Entwicklung)

► Was liefert die Projektion?

Eine konsistente und plausible Zukunftsentwicklung

► Projektion berücksichtigt nicht

die vollständige Umsetzung Industrie 4.0,

oder beschleunigten Ausbau der E-Mobilität


Ergebnisse► Erwerbspersonen und Erwerbstätige:

Erwerbstätige „beugen sich“ den Erwerbspersonen (-2,1 Mio.)

Trotz deutlichen Anstiegs der Erwerbsneigung von Frauen und Älteren nimmt die Zahl der Erwerbspersonen ab

Steigende Erwerbsneigung kann nur demografische Entwicklung mildern, nicht aufhalten

Quelle:

QuBe 3. Welle


Ergebnisse - Exkurs► Indikatoren des

Arbeitsmarktes in soeb 3

Erheblich steigende Erwerbs-/Erwerbstätigenquoten

In 2030

Stille Reserve vermutlichfast aufgebraucht

Erwerbslosigkeit schrumpft auf fast 1. Mio. Personen

Damit Wachstum pro Kopf (BIP/BEV) gleich bleibt, c. p. deutlich mehr Einsatz der Erwerbsfähigen notwendig

Quelle: INFORGE 13_1, soeb 3

Bruttoinlandsprodukt, preisbereinigt …

1991-2010 2010-2030

pro Kopf 1,14% 1,14%

pro Kopf (15-65) 1,35% 1,64%

pro Erwerbsperson 0,94% 1,22%

pro Erwerbstätigen 1,01% 1,01%


Ergebnisse► Anzahl der Erwerbstätigen nach WZ: Strukturwandel

Verarbeitendes Gewerbe schrumpft

DL-Bereiche (Hochqualifizierte) und Gesundheit nehmen zu

Quelle:

QuBe 3. Welle


Ergebnisse► Berufliche Flexibilität und ihre Veränderungen

Herausgreifen von drei Fällen:

Von den Personen, die einen Rohstoff gewinnenden Beruf erlernt haben, üben mehr Personen diesen auch aus

Verbleib in Gastronomie- und Reinigungsberufen nimmt ab

Ein zunehmender Anteil Ungelernter geht in das Berufshauptfeld Gesundheits- und Sozialberufe, Körperpflege

► Veränderungen gehen zurück auf

Veränderungen von Lohnrelationen

Alterszusammensetzungen der Erwerbspersonen

► Auf Berufshauptfelder aggregierte Übergangsmatrix


P 1 P 2 P 3 P 4 P 5 P 6 P 7 P 8 P 9 P 10 P 11 P 12

1: Rohstoffgewinnende Berufe55%

(4.3)

7.9%

(-0.9)

2.4%

(-0.5)

5.4%

(-0.5)

10.8%

(-1.3)

6%

(-0.5)

4.8%

(-0.2)

2.1%

(-0.1)

2.3%

(-0.2)

0.9%

(0)

1.8%

(-0.2)

0.6%

(0)100,0%

2: Be-, verarbeitende und instandsetzende

Berufe

1.9%

(0.1)

47.2%

(-0.5)

7.7%

(-0.1)

5%

(-0.3)

16.4%

(0.9)

4.9%

(-0.7)

3.7%

(0)

6.9%

(0.2)

3%

(0.2)

1.2%

(0)

1.4%

(-0.1)

0.6%

(0.1)100,0%

3: Maschinen und Anlagen steuernde und

wartende Berufe

1.3%

(0.1)

17.3%

(0.6)

41.9%

(0.9)

4.1%

(-0.4)

13.1%

(0.2)

4%

(-1.4)

3.7%

(-0.2)

7.3%

(0.4)

2.8%

(0.1)

2.8%

(0)

1.1%

(-0.4)

0.5%

(0)100,0%

4: Berufe im Warenhandel, Vertrieb0.8%

(0)

2.8%

(0)

1%

(0)

48.4%

(-1.7)

7.1%

(0.6)

9.7%

(-0.9)

17.6%

(1)

1.6%

(0.2)

5.5%

(0.7)

1.7%

(0.1)

3%

(-0.2)

0.6%

(0.1)100,0%

5: Verkehrs-, Lager-, Transport, Sicherheits-,

Wachberufe

1.2%

(0.2)

6.4%

(0.4)

1.9%

(0.1)

4.3%

(-0.2)

64.8%

(-1.6)

4.2%

(-0.2)

9.6%

(1)

2.4%

(0.3)

2%

(0)

0.9%

(0)

1.3%

(-0.2)

0.8%

(0.1)100,0%

6: Gastronomie- und Reinigungsberufe3.9%

(0.9)

5.3%

(0.4)

2.5%

(0.1)

9.1%

(0.3)

9.4%

(0.7)

52.6%

(-3.9)

6.6%

(0.5)

1.3%

(0.1)

3.4%

(0.4)

1.2%

(0.1)

3.9%

(0.3)

0.9%

(0.1)100,0%

7: Büro-, Kaufm. Dienstleistungsberufe0.5%

(0)

1.4%

(0)

0.5%

(0)

8.9%

(0.2)

4.1%

(-0.2)

3.9%

(-0.1)

67.2%

(-0.2)

2.3%

(0)

6.1%

(0.2)

1.9%

(0)

2.5%

(0)

0.6%

(0)100,0%

8: Technisch-Naturwissenschaftliche Berufe0.8%

(0)

6.3%

(-1.5)

1.9% (-

0.4)

4.5%

(-0.2)

3.7%

(-0.3)

2.4%

(-0.2)

7.7%

(0)

50.8%

(0.7)

11.4%

(0.7)

4.3%

(0.3)

1.7%

(0)

4.4%

(0.8)100,0%

9: Rechts-, Management- und

wirtschaftswissenschaftliche Berufe

0.3%

(0)

0.9%

(0)

0.2%

(0)

7.7%

(-0.2)

1.8%

(-0.1)

1.8%

(0.2)

24.9%

(-0.3)

3.9%

(-0.3)

49.8%

(0.7)

4%

(-0.6)

2.1%

(0.4)

2.7%

(0.3)100,0%

10: Medien-, Geistes- und

Sozialwissenschaftliche, Künstlerische Berufe

0.4%

(0)

2%

(0.1)

0.7%

(0)

6.5%

(0.2)

2.4%

(0)

3.3%

(0.2)

10.7%

(0.8)

7%

(-0.2)

7.9%

(0.1)

40.5%

(-3.3)

5%

(0.4)

13.4%

(1.5)100,0%

11: Gesundheits- und Sozialberufe,

Körperpfleger

0.4%

(0)

2.1%

(0.2)

0.5%

(0)

4.6%

(0.4)

2.3%

(0.2)

5.5%

(0.3)

6.5%

(0.4)

0.8%

(0.1)

1.8%

(0.1)

1.3%

(0.1)

70.2%

(-2.3)

3.8%

(0.4)100,0%

12: Lehrende Berufe0.2%

(0)

0.7%

(0)

0.3%

(0)

1.9%

(-0.2)

1.2%

(-0.1)

3.1%

(0.1)

3.6%

(-0.3)

0.9%

(-0.1)

1.5%

(0)

2.4%

(-0.1)

4.8%

(-0.3)

79.4%

(1.1)100,0%

Ohne berufliche Ausbildung2.4%

(-0.5)

18.2%

(1.4)

3.4%

(-2.4)

10.1%

(-0.2)

19.2%

(1.9)

29.1%

(2)

2.9%

(-4)

2.7%

(0.5)

1.7%

(-0.5)

2.9%

(0.6)

7.1%

(1.6)

0.3%

(-0.5)100,0%

In Schule/Ausbildung2%

(0)

14.5%

(-0.3)

4%

(-0.1)

14.3%

(0.1)

7.4%

(-0.1)

10.6%

(0.1)

15.7%

(0.1)

5.8%

(0)

1.7%

(0)

5.2%

(0)

15.2%

(0.2)

3.5%

(0)100,0%

Gesamt2.2%

(-0.2)

11.9%

(-2)

4.2%

(-0.6)

10.1%

(-0.3)

9.2%

(-0.5)

10.1%

(-0.2)

15.1%

(-0.3)

8.5%

(0.5)

6.8%

(1.1)

4.2%

(0.7)

13.4%

(1.2)

4.3%

(0.6)100,0%

Berufshauptfeld des erlernten Berufs

Anteilswerte* für Wechsel von erlerntem Berufs- in ausgeübtes Berufshauptfeld

(Prozentpunkte Differenz in beruflicher Flexibilität zwischen 2011 und 2030 )Zeilen-

prozente

► Berufliche Flexibilität und ihre Veränderungen

Ergebnisse

Quelle: QuBe 3. Welle


► Gegenüberstellung von Angebot und Bedarf bezogen auf die Anzahl der Personen

Berücksichtigt wie gezeigt

Demografie (12. Koordinierte V1W2, Zensus 2011)

Erwerbsneigung (Frauen, Ältere, Rente mit 67)

Strukturwandel (UDL rauf, VG runter)

Flexibilität (Reaktion auf relative Lohnunterschiede)

Zusätzlich noch

Berufswahl auf der Angebotsseite

Unternehmen in Branchen verändern ihre Nachfrage nach Berufen

Steigender Bedarf an höher Qualifizierten in den Wirtschaftszweigen

Ergebnisse


► Gegenüberstellung nach Qualifikationen

Ergebnisse

Zunehmende

Erwerbslosigkeit

Steigende

Studienneigung; +1,7

Mio. EP

Stark betroffen von

der Altersstruktur-

verschiebung; -3 Mio.

EP

Quelle:

QuBe 3. Welle


► Gegenüber-stellung nach Berufshaupt-feldern

► Engpässe Beispiele:

Gastronomie

Gesundheit

Ergebnisse

Quelle: QuBe 3. Welle


► Hinzunehmen der Stundenbetrachtung

Arbeitsvolumenpotenzial (entwickelt im Rahmen von QuBe)

Auswertung MZ

BIBB Wiss. Diskussionspapiere Heft 148, S. 17f.

Einbeziehung der individuell gewünschten wöchentlichen Arbeitsstunden, die über der tatsächlich regelmäßig geleisteten Wochenstundenzahl liegen

Differenz: nicht ausgeschöpftes Arbeitsangebot

Gegenüberstellung: Bedarf an Arbeitsstunden (Bedarfsseite) und der gewünschten Stundenzahl

► Im Folgenden: Sowohl Köpfe als auch Stunden für Berufshauptfelder: Einordnung in vier Felder

Ergebnisse


► Hinzunehmen der Stundenbetrachtung

Ergebnisse

Quelle:

QuBe 3. Welle


► Gastronomie:

Engpass nach Köpfen kann durch Erhöhung auf die gewünschte Arbeitszeit kompensiert werden

Arbeitgeber müssen das aber auch tun

► Gesundheitsbereich (insbesondere: Berufsfeld 48 „Gesundheitsberufe ohne Approbation“)

Engpass nach Köpfen kann nicht durch die vorhandenen „gewünschten“ Stunden ausgeglichen werden

Andere Maßnahmen notwendig u. a.

Verbesserung der Arbeitsbedingungen

Verbesserung des Verbleibs in eigenen Wohnungen (barrierearm)

Ergebnisse


Inhalt


2. BIBB-IAB-Qualifikations- und Berufsfeldprojektion

3. Schlussfolgerungen


► Zur 3. Welle QuBe:

Deutliche Verbesserung der Datensituation

Spezifische Löhne nach 63 Branchen und 54 Berufen

Neue Daten

Integration in QINFORGE (QuBe und IAB/INFORGE)

Konsistentere Betrachtung

Ursache und Wirkung können gleichzeitig einbezogen werden

Möglichkeiten für Szenariorechnungen deutlich erweitert

Ergebnisse der 3. Welle


► Es können nicht alle Engpässe nach Köpfen geschlossen werden:

trotz Berücksichtigung höherer Zuwanderung und

trotz Einbeziehung zunehmender Flexibilität

bleiben Engpässe im mittleren Qualifikationsbereich.

Gründe: Nicht alle Lohnunterschiede können überwunden werden, es kann nicht aus allen in alle Berufe gewechselt werden

► Arbeitsvolumenpotenzial hat aber noch Spielräume:

Bedarf aber der Umsetzung

► Gesundheits- und Sozialberufe, Körperpflege

u. a. Altenpfleger

zu geringe Löhne und zu wenige Stunden, Änderung der Arbeitsverhältnisse dringend geboten

Ergebnisse der 3. Welle


Ansprechpartner:

Dr. Marc Ingo Wolter

Heinrichstraße 3049080 OsnabrückTelefon: 0541-40933-150Email: [email protected]

www.gws-os.com

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Dr. Thomas Drosdowski


Anke Mönnig


www.gws-os.com

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