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Sonntags um vier 2 Alina Ibragimova Die Deutsche Kammer- philharmonie Bremen Florian Donderer Sonntag 10. November 2013 16:00

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Sonntags um vier 2

Alina IbragimovaDie Deutsche Kammer-philharmonie Bremen Florian DondererSonntag10. November 201316:00

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Sonntags um vier 2

Alina Ibragimova Violine

Die Deutsche Kammer-philharmonie Bremen Florian Donderer Violine und Leitung

Sonntag 10. November 2013 16:00

Pause gegen 16:45 Ende gegen 18:00

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Programm

Felix Mendelssohn Bartholdy 1809 – 1847Ouvertüre h-Moll »Die Hebriden oder Die Fingals-Höhle« op. 26 (1829 – 32)für OrchesterAllegro moderato

Benjamin Britten 1913 – 1976Variations on a Theme of Frank Bridge op. 10 (1937)für StreichorchesterIntroduction and Theme. Lento maestoso – Allegretto poco lentoVariation 1: Adagio Variation 2: March. Presto alla marciaVariation 3: Romance. Allegretto graziosoVariation 4: Aria Italiana. Allegro brillanteVariation 5: Bourrée Classique. Allegro e pesanteVariation 6: Wiener Walzer. Lento – VivaceVariation 7: Moto Perpetuo. Allegro moltoVariation 8: Funeral March. Andante ritmicoVariation 9: Chant. LentoVariation 10: Fugue. Allegro molto vivace Finale: Molto animato – Lento e solenne

Pause

Benjamin Britten Simple Symphony op. 4 (1934)für StreichorchesterBoisterous Bourée. Allegro ritmicoPlayful Pizzicato. Presto possible pizzicato sempreSentimental Sarabande. Poco lento e pesanteFrolicsome Finale. Prestissimo von fuoco

Felix Mendelssohn Bartholdy Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64 (1838 – 44)Allegro molto appassionatoAndanteAllegretto non troppo – Allegro molto vivace

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ZU DEN WErKEN DES HEUTIgEN KoNZErTS

Felix Mendelssohn Bartholdy: Ouvertüre h-Moll »Die Hebriden oder

Die Fingals-Höhle« op. 26

Fremde Menschen, neue Eindrücke, ungewohnte Situationen – Felix Mendelssohn Bartholdy liebte es über alles, andere Länder zu erkunden. Viele Male reiste er nach England, öfter nach Italien, Frankreich, Österreich und in die Schweiz. Gleich im Anschluss an seine erste Englandreise im Jahr 1829 und seine vom Publikum umjubelten Konzerte als Pianist und Dirigent in London besuchte er gemeinsam mit seinem Freund Karl Klingemann Schottland. Das Urwüchsige und Fremde sowie die geheimnisumwitterte Geschichte des Landes waren zu jener Zeit ganz en vogue und übten eine immense Faszination aus. Auch Mendelssohn erlag den herben Reizen. Besonders das schottische Hochland und der Edinburgher Stuartpalast beeindruckten ihn: »In der tiefen Dämmerung«, schrieb er schwelgend an seine Eltern, »gingen wir heut nach dem Palaste, wo Königin Maria gelebt und geliebt hat. […] Der Kapelle daneben fehlt nun das Dach. Gras und Efeu wachsen viel darin, und am Altar dort wurde Maria zur Königin von Schottland gekrönt. Es ist da alles zerbrochen, morsch, und der heitere Himmel scheint hinein.« Auch die zu jener Zeit nur mit vielen Strapazen zu erreichende Fingalshöhle auf den Hebriden, einer vor der Nordwestküste Schottlands gelegenen Inselgruppe, besuchte Mendelssohn. Anfang August schrieb der Zwanzigjäh-rige an seine Familie: »Um Euch zu verdeutlichen, wie seltsam mir auf den Hebriden zumute geworden ist, fiel mir Folgendes bei …« Was dann kam, war jedoch kein Reisebericht – es war der skizzierte Anfang der noch nicht namentlich genannten Ouver-türe Die Hebriden op. 26.

Doch wie bei so manchem Werk aus seiner Feder dauerte es noch ein Weilchen, bis Mendelssohn die Komposition fertig-stellte. Sie musste erst einmal mit ins Marschgepäck nach Italien, wo sie unter der südlichen Sonne zu einem Paradebeispiel nor-discher Stimmungen heranreifte. Die »Hebriden« seien nun end-lich fertig, berichtete Mendelssohn im Dezember 1830 aus Italien seiner Schwester Fanny. Doch zwei Jahre später war der selbst-kritische Mendelssohn mit der Ouvertüre immer noch nicht recht

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zufrieden: »Der Mittelsatz im Forte D-Dur ist sehr dumm, und die ganze sogenannte Durchführung schmeckt mehr nach Kont-rapunkt als nach Tran und Möwen und Laberdan, und es sollte doch umgekehrt sein. Um das Stück aber unvollkommen aufzu-führen, dazu hab ich’s zu lieb, und hoffe mich also bald daran zu machen […]«, bekannte er seiner Schwester. Der Mittelsatz wurde gekürzt, Wiederholungen wurden herausgenommen und einige der Imitationen aus der Einleitung gestrichen. Das Ergebnis stellte schließlich nicht nur Mendelssohn zufrieden. Auch Kolle-gen wie Brahms und Reger bekundeten den Rang der Ouvertüre, die auf einem kurzen, das Tosen des stürmischen Meeres asso-ziierenden musikalischen Gedanken und seinen mannigfaltigen Abwandlungen basiert. Und mit ihrer virtuos gehandhabten Ins-trumentierung und ihrer binnen kurzer Phasen sehr entlegene Tonarten erreichenden Harmonik begeisterte das Werk dereinst sogar den Antisemiten Wagner.

Benjamin Britten: Variations on a Theme of Frank Bridge op. 10

Ein Faible für wirkungsvolle Instrumentierung und raffinierte har-monische Wendungen ist auch dem 1913 in der ostenglischen Küs-tenstadt Lowesoft geborenen Benjamin Britten eigen. Ihm gebührt – zusammen mit seinen älteren Kollegen Edward Elgar, Gustav Holst und Ralph Vaughan Williams – der Verdienst, Großbritan-nien nach zweihundertjährigem musikalischem Dornröschen-schlaf wieder aufs internationale Musikparkett zurückverholfen zu haben. Wesentlichen Anteil an Brittens Karriere hatte sein Lehrer und lebenslanger Freund Frank Bridge. 1927 – da hatte der begabte Jungspund bereits mehrere Werke für Streichinstrumente zu Papier gebracht – nahm dieser den jungen Britten als Kompositi-onsschüler unter seine Fittiche; und Britten setzte seinen Unterricht bei ihm auch dann noch fort, als er am Londoner Royal College of Music in der Kompositionsklasse von John Ireland studierte, des-sen musikalischer Stil und private Gewohnheiten – beispielsweise empfing er den Studenten zu Hause im Bett, indem sich auch sein Kater räkelte – dem Ästheten Britten so gar nicht behagten.

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Umso dankbarer war Britten seinem Mentor Bridge. Seiner Hoch-achtung gab er unter anderem mit den 1937 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführten Variations on a Theme of Frank Bridge op. 10 Ausdruck – einem Frühwerk, das aufs Schönste jene kom-positorischen Maximen befolgte, die der verehrte Lehrer seinem Schüler immer wieder ans Herz gelegt hatte: Transparenz, Allge-meinverständlichkeit und Vertrauen in die ureigene musikalische Sprache, auch wenn diese nicht mit den gerade aktuellen Ten-denzen übereinstimmte. Und Bridge sollte recht behalten: Schon bei der Uraufführung enthusiastisch bejubelt, bescherten die in den beiden folgenden Jahren in Europa und den USA mehr als fünfzigmal gespielten Variationen Britten eine Popularität, die ihresgleichen suchte.

Das vor Vitalität nur so sprühende und wie so viele Kompositi-onen Brittens eine immense Sogkraft entwickelnde Werk für Streichorchester basiert auf einem Thema aus Bridges Drei Idyl-len aus dem Jahr 1906. Allerdings tauchte Britten die Einleitung und das sentimentale Originalthema gleich zu Beginn verfrem-dend in eine ihm ganz eigene (harmonische) Klangfarbenwelt, die auch die skizzenartigen, mit feinem Strich gezeichneten und stetig in neues Licht gerückten Variationen prägen. Diese versah Britten mit Titeln, die den Charakter der Musik andeuten, und darüber hinaus mit – noch vor der Uraufführung wieder getilgten – Zusatzbezeichnungen, die einige Grundeigenschaften Bridges wiedergeben sollten: March beispielsweise war mit »Seine Tat-kraft« untertitelt, Romance mit »Sein Charme« und die Aria Italiana mit »Sein Humor«.

Wie bei Britten üblich, folgen die stimmungsmäßig von aus-gelassener Fröhlichkeit bis zur Tragik reichenden, wie bei der Romance oft in samtigen Melodien schwelgenden Variationen traditionell verankerten Satzmustern, die – teils in ironischer Bre-chung, teils mit tiefem Ernst – individuell ausgestaltet und ver-fremdet sind. So wird der March zu einem geisterhaften, von Triolen, Trillern und Pizzicati durchsetzten Gruselkabinett; und mit der an Rossini gemahnenden und mit einem gehörigen Augenzwinkern komponierten Aria Italiana, bei der Britten dem Bridge’schen Thema eine ordentliche Portion Energie zuführte, gelang dem Komponisten ein Meisterstück der Parodie, dem der

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stetig von Pausen unterbrochene, mehrfach einen Schluss vor-täuschende Wiener Walzer in nichts nachsteht. Einen ganz ande-ren Aspekt der Themenveränderung und -umbildung beleuchten dagegen die mit einem virtuosen Soloviolinpart glänzende Bour-rée classique und der Funeral March: Beide Variationen zeigen Brittens Faible für – durch die neuromantische Brille gesehene – Barock-Adaptionen. Die verhaltene neunte Variation Chant lei-tet zum turbulenten Finale hin, das nicht nur mit einer virtuo-sen Fuge, sondern auch mit einer effektvollen Glorifikation des schlichten Themas daherkommt und mit einem gleichermaßen kurzen wie vehementen Aufbäumen endet.

Benjamin Britten: Simple Symphony op. 4

Populär wie die Variations on a Theme of Frank Bridge ist auch die bereits 1934, noch in Brittens Zeit als Student am Royal College of Music entstandene Simple Symphony op.  4. Die ebenfalls für Streichorchester gesetzte und mit gleichermaßen treffenden wie witzig-ironischen Satzbezeichnungen versehene Petitesse, bei der Britten Lieder und Klaviermusik aus seinen frühen Jugend-jahren verarbeitete, dokumentiert die Begeisterung des Zwanzig-jährigen für die Musik vergangener Jahrhunderte. Der vital-hei-tere erste Satz, betitelt Boisterous Bourrée (Ungestümes Bourrée), kündet davon ebenso wie die Sentimental Saraband. Der schwer-mütige Ton dieses melodisch wunderbar süffigen Satzes kommt auch deshalb so eindrucksvoll zum Tragen, weil ihm das scher-zoartige Playful Pizzicato (Spielerisches Pizzicato) vorausgeht. Assoziationen an Mendelssohn erweckend, scheint dieser Satz mal wie auf zierlichen Koboldbeinen dahinzuhuschen, mal wie ein stolzer König zu schreiten. Spielerisch und jugendlich ausge-lassen kommt auch der letzte Satz daher. Doch trotz dieser Aus-gelassenheit birgt das Frolicsome Finale (Fröhliches Finale) etwas Beunruhigendes, fast Manisches und Nervös-Überspanntes – ein Unterton, der sich aber gegen den turbulenten Ausklang der Sin-fonie mitnichten behaupten kann.

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Felix Mendelssohn Bartholdy: Konzert für Violine und Orchester

e-Moll op. 64

Wie die Hebriden-Ouvertüre bedurfte auch Mendelssohns Vio-linkonzert op. 64 mehrerer Anläufe und Jahre, bis der Komponist mit dem Ergebnis zufrieden war und das Werk veröffentlichte. Bereits bei seinem Antritt als Leiter des Leipziger Gewandhauses im Jahr 1835 hatte er seinem frisch zum Konzertmeister berufe-nen Jugendfreund Ferdinand David ein Violinkonzert verspro-chen. Drei Jahre später wiederholte Mendelssohn sein Verspre-chen. Doch gut Ding braucht Weile, da half auch Davids Locken nichts: »Ich verspreche Dir«, schrieb dieser dem Komponisten, »es so einzuüben, dass sich die Engel im Himmel freuen sol-len.« Mendelssohn entschuldigte sich für die Verspätung und fügte lapidar hinzu: Wohl habe er »die allergrößte Lust«, dieses Violinkonzert zu schreiben, doch brauche er dafür »ein paar gut gelaunte Tage«, denn die Aufgabe sei nicht leicht. »Brillant willst Du’s haben, und wie fängt unsereins das an?« Im Sommer 1844, während seiner Ferien im Kurort Bad Soden am Taunus, schloss er die Partitur ab, machte sich aber – nachdem er sich mit David wiederholt über die Gestaltung des Soloparts beraten hatte – erneut ans Werk, änderte, feilte hier und dort.

Endlich, im März 1845, konnte David die Uraufführung des Kon-zerts im Leipziger Gewandhaus zu Gehör bringen. Und da gab es für die Hörer durchaus die eine oder andere Überraschung: Wider Erwarten setzt gleich der Solist mit dem über wogenden Strei-chern ertönenden Hauptthema ein; das Orchester dagegen, tradi-tionell der Exponent dieses Themas, muss sich noch knapp fünf-zig Takte lang gedulden, bis es sich selbst damit zu Wort melden darf. Von gängigen Konventionen rückt Mendelssohn auch ab, wenn er im ersten Satz die Kadenz des Soloinstruments nicht an ihren angestammten Platz, ans Ende der Reprise, setzt, sondern zwischen Durchführung und Reprise rückt. Die nahtlosen Über-gänge zwischen den einzelnen Sätzen waren seinerzeit ebenso ein Novum; so verknüpft ein Fagottton den ersten mit dem zwei-ten Satz, einem »Lied ohne Worte«; und eine vierzehntaktige Meditation des Solisten leitet unmittelbar zum Finale über.

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Doch diese Neuheiten erschreckten das Publikum nicht. Viel-mehr war es von Mendelssohns Konzert begeistert: von der melodischen Anmut des Kopfsatzes und der poetisch-beseel-ten Stimmung des Andante, vor allem aber von der originellen Instrumentierung und vom Witz des leichtfüßigen Finales mit seinen koboldhaft kichernden Holzbläserfiguren und musika-lischen Neckereien, in denen noch einmal alle guten Geister und Feen aus Mendelssohns genialem Frühwerk, dem Sommer-nachtstraum, zum Leben erwachen. Und so schrieb David nach der Uraufführung des Konzerts an Mendelssohn: »Es erfüllt aber auch alle Ansprüche, die an ein Konzertstück zu machen sind, im höchsten Grade, und die Violinspieler können Dir nicht genug dankbar sein für diese Gabe.« Und sie sind es – samt Publikum – bis heute.

Ulrike Heckenmüller

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BIograPHIEN

Alina IbragimovaAlina Ibragimova wurde 1985 in Russ-land geboren und besuchte in Mos-kau die Gnesin-Musikschule. 1995 zog sie mit ihrer Familie nach London, wo sie an der Yehudi Menuhin School und am Royal College of Music studierte. Zudem nahm sie an den Master-Pro-grammen der Kronberg Academy teil. Zu ihren Lehrern zählten u. a. Natasha Boyarsky, Gordan Nikolitch und Chris-tian Tetzlaff. Von 2005 bis 2007 war sie BBC New Generation Artist. Zudem erhielt sie ein Stipendium des Borletti-Buitoni Trust und 2010 wurde sie mit dem Royal Phil-harmonic Society Young Artist Award ausgezeichnet.

Alina Ibragimovas Repertoire reicht von der Barockmusik bis hin zur zeitgenössischen Musik. Sie konzertierte u. a. mit Orchestern wie dem London Symphony Orchestra, der Deutschen Kammer-philharmonie Bremen, dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, dem Konzerthausorchester Berlin, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem Orchestra of the Age of Enlightenment und den Klangkörpern der BBC. Zu den Dirigen-ten, mit denen sie dabei zusammenarbeitete, zählen u. a. Sir Charles Mackerras, Valery Gergiev, Sir John Eliot Gardiner, Sir Mark Elder, Paavo Järvi, Vladimir Jurowski, Rafael Frühbeck de Burgos, Philippe Herreweghe, Richard Hickox, Yannick Nézet-Séguin, Tugan Sokhiev und Edward Gardner. Als Solistin und künstlerische Leiterin ging sie mit der Kremerata Baltica, der Britten Sinfonia, der Academy of Ancient Music und dem Austra-lian Chamber Orchestra auf Tournee.

Für die Zukunft geplant sind Konzerte u. a. mit dem London Sym-phony Orchestra, dem WDR Sinfonieorchester Köln unter der Lei-tung von Ilan Volkov, dem Cleveland Orchestra sowie eine Tour-nee nach Australien und Neuseeland mit dem Violinkonzert von Sibelius.

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Zusammen mit ihrem festen Klavierbegleiter Cédric Tiberghien sowie mit Solo-Recitals und in Kammermusikkonzerten spielte Alina Ibragimova in der Londoner Wigmore Hall, im Amster-damer Concertgebouw, im Mozarteum in Salzburg, im Wie-ner Musikverein, in der Carnegie Hall in New York, im Palais des Beaux-Arts, im Théâtre des Champs-Élysees sowie bei den Festivals in Salzburg und Verbier, beim MDR Musiksommer, in Manchester, Lockenhaus und Aldeburgh. Kammermusikalische Höhepunkte werden in den nächsten Spielzeiten u. a. Auffüh-rungen der gesamten Beethoven-Violinsonaten in Tokyo und Nagoya sein sowie Konzertreisen durch die USA mit Auftritten in San Francisco und in New York.

Alina Ibragimova spielt auf einer Violine von Anselmo Bellosio aus der Zeit um 1775, die ihr von Georg von Opel zur Verfügung gestellt wird. In der Kölner Philharmonie ist sie heute zum ersten Mal als Solistin zu Gast.

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Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ist eines der welt-weit führenden Orchester und begeistert mit ihrem einzigartigen Musizierstil überall ihr Publikum. Künstlerischer Leiter ist seit 2004 der estnische Dirigent Paavo Järvi.

Bisheriger Höhepunkt der Zusammenarbeit mit Paavo Järvi war das gemeinsame Beethoven-Projekt, auf das sich Dirigent und Orchester sechs Jahre lang konzentriert haben und das weltweit von Publikum und Kritik als maßstabsetzend gefeiert wurde. Mit dem gesamten Zyklus der neun Beethoven-Sinfonien begeister-ten sie u. a. in Paris, Tokyo, Strasbourg, Warschau sowie vor allem bei den Salzburger Festspielen und dem Beethovenfest Bonn. Der auf CD erschienene Zyklus erhielt weltweit herausragende Kritiken. Ein ebenso positives Echo fand auch die mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete TV- und DVD-Dokumentation des Beet-hoven-Projektes durch die Deutsche Welle und Unitel.

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Zurzeit konzentrieren sich die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen und Paavo Järvi nicht weniger erfolgreich auf das sinfo-nische Schaffen Robert Schumanns. Nach sensationellem Erfolg in Tokyo und St. Petersburg wurden die Schumann-Zyklen im Jahr 2012 auch beim Beethovenfest Warschau sowie im Konzert-haus Wien bejubelt. Auch über das Schumann-Projekt ist bereits eine TV-/DVD-Produktion der Deutschen Welle in Zusammenar-beit mit Unitel, arte und Radio Bremen erschienen. Bislang lie-gen zwei CDs vor, denen die dritte und letzte CD voraussichtlich Ende 2013 folgen wird.

Seit vielen Jahren pflegt das Orchester enge musikalische Part-nerschaften mit international renommierten Solisten und Diri-genten wie Sabine Meyer, Viktoria Mullova, Heinz Holliger, Olli Mustonen, Hélène Grimaud, Martin Grubinger, Janine Jansen, Christian Tetzlaff, Hilary Hahn, Heinrich Schiff, Trevor Pinnock und Sir Roger Norrington.

Mit großem persönlichem Engagement widmen sich die Orches-termitglieder den gemeinsamen Projekten mit der Gesamtschule Bremen-Ost, in deren Gebäude sie die Probenräume des Orches-ters verlegt haben. Die daraus erwachsene einzigartige Zusam-menarbeit wurde mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, u. a. 2007 mit dem Zukunftsaward als »beste soziale Innovation« und 2012 mit einem ECHO Klassik. Die Musiker verfolgen hier das Ziel, individuelle Entwicklung – gerade auch, aber nicht nur in bildungsferner Umgebung – mittels Musik zu befördern. Inzwi-schen hat der Staatsminister für Kultur dieses Zukunftslabor der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen zum Modellprojekt ernannt.

2008 erhielt die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen für die gelungene Verbindung von Unternehmertum und Kultur den renommierten Deutschen Gründerpreis in der Kategorie Son-derpreis. Im Jahr 2009 haben gleich drei ihrer CD-Produktionen einen ECHO Klassik gewonnen. 2010 wurde die Deutsche Kam-merphilharmonie Bremen für ihr editorisches Gesamtwerk von Bach bis Ruzicka mit der Ehrenurkunde des Preises der deut-schen Schallplattenkritik ausgezeichnet und Paavo Järvi erhielt

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für die Beethovenaufnahmen den ECHO Klassik als »Dirigent des Jahres 2010«.

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ist Residenzorches-ter des Beethovenfestes Bonn und der Elbphilharmonie Konzerte Hamburg. In der Kölner Philharmonie spielte die Deutsche Kam-merphilharmonie Bremen zuletzt am 1. Januar dieses Jahres das Neujahrskonzert.

Die Partner der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen:

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Flöte Bettina WildUlrike Höfs

OboeRodrigo BlumenstockUlrich König

Klarinette Matthew HuntMaximilian Krome

Fagott Federico AluffiNicole King

Horn Elke Schulze HöckelmannMarkus Künzig

Trompete Bernhard OstertagMoritz Görg

PaukeStefan Rapp

Die Besetzung der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen

Violine IFlorian Donderer Leitung und

KonzertmeisterKonstanze LerbsStefan LatzkoKatherine RoutleyHanna NebelungTimofei BekassovRebecca Beyer

Violine IIThomas KlugBeate WeisGunter SchwiddessenMatthias CordesAngelika Grossmann-KippenbergHannah Zimmer

ViolaFriederike LatzkoJürgen WinklerAnja MantheyFlorian KapitzaKerstin Beavers

VioloncelloMarc FroncouxJohannes BergerUlrike RübenThorsten Encke

KontrabassTatjana ErlerKlaus LeopoldSophie Lücke

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Florian DondererFlorian Donderer ist ein geschätzter Kammermusikpartner vieler renommier-ter Musiker. Als Konzertmeister ist er Gast bei diversen europäischen Ensem-bles von Weltrang. Zunehmend ist er auch als Dirigent gefragt. Er studierte in Berlin und London und war Assistent von Thomas Brandis an der Hochschule der Künste in Berlin. Bereits während seines Studiums war er Stipendiat der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker. Als Dirigent ist er Schüler von Neeme Järvi, Paavo Järvi und Leonid Grin und debütierte im Februar 2010 mit dem Ensemble Oriol und Christiane Oelze bei einem Konzert in der Berliner Philharmonie. Es folgte eine CD-Aufnahme mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und Tanja Tetzlaff. Er dirigierte bereits die Festival Strings Lucerne, das Neue Rheinische Kammerorchester sowie das Süd-westdeutsche Kammerorchester Pforzheim. In der Saison 2013/14 wird er als Dirigent u. a. mit dem St. Cecilia Orchestra sowie der Kammerakademie Neuss auftreten.

Früh legte Florian Donderer den Schwerpunkt auf die Arbeit mit Kammerorchestern. Er war als Konzertmeister und Solist lang-jähriges Mitglied im Ensemble Oriol Berlin. Seit 1999 ist er Kon-zertmeister der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, bei der er sich insbesondere durch seine Arbeit als künstlerischer Leiter vom Konzertmeisterpult aus einen Namen gemacht hat. Von 2001 bis 2004 war er zudem Konzertmeister der Kammer-akademie Potsdam. Auch andere Orchester, wie die Festival Strings Lucerne und das Ensemble Resonanz, greifen gerne auf seine Qualitäten als künstlerischer Leiter und Konzertmeister zurück. In der Saison 2013/14 wird er als Leiter vom Konzertmeis-terpult aus mit dem Scottish Chamber Orchestra in Asien kon-zertieren sowie auf Europa-Tournee mit dem Kammerorchester Basel und bei weiteren Konzerten mit der Filharmoonia Tallin, dem Folkwang Kammerorchester sowie dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim zu hören sein.

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Florian Donderer ist zudem häufig als Kammermusiker und Solist bei Festivals weltweit zu Gast, u. a. auch beim Beethoven-fest Bonn, beim Festival »Spannungen« in Heimbach, beim MDR Musiksommer, bei Ultraschall in Berlin, bei den Festwochen Ber-lin, dem Musikfest Bremen sowie beim Musikfestival Mecklen-burg-Vorpommern. Er konzertiert regelmäßig mit Lisa Batiashvili, Christiane Oelze, Hélène Grimaud, Lars Vogt, David Fray, Oli Mus-tonen, Sergio Azzolini, Christian Tetzlaff, Antje Weithaas, Gustav Rivinius, Tanja Tetzlaff, Gunilla Süssmann, Pekka Kuusisto, Alban Gerhard, Hanna Weinmeister, Ingo Goritzki, Jacques Zoon und anderen. Florian Donderer ist künstlerischer Leiter der Kammer-musikreihe residenz@sendesaal, die im Sendesaal von Radio Bremen stattfindet.

Auf CD erschienen von Florian Donderer u. a. Richard Strauss’ Metamorphosen mit der Kammerakademie Potsdam unter seiner Leitung und Strawinskys L’histoire du soldat unter der Leitung von Paavo Järvi mit Florian Donderer als Konzertmeister. Verschie-dene Kammermusikwerke sind auf den CDs des Festivals »Span-nungen« von 2005, 2009 sowie 2012 erschienen. Auf einer sei-ner neuesten CDs ist Ernst Tochs Cellokonzert mit Tanja Tetzlaff als Solistin und der von Florian Donderer dirigierten Deutschen Kammerphilharmonie Bremen zu hören. Florian Donderer spielt eine Geige des deutschen Geigenbauers Peter Greiner aus dem Jahr 2003. Bei uns war er als Solist zuletzt im November 2011 zu Gast, damals ebenfalls mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen.

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KölNmUSIK-VorScHaU

November

DO 1421:00

Stadtgarten

TRIPCLUBBING

Ensemble Garage

KölnMusik gemeinsam mit ON – Neue Musik Köln e. V.

SO 1720:00

The Cleveland OrchestraFranz Welser-Möst Dirigent

Ludwig van BeethovenSinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60

Dmitrij SchostakowitschSinfonie Nr. 8 c-Moll op. 65

Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V.

extra mit Deutschlandfunk 2 Internationale Orchester 3

DI 1920:00

Gautier Capuçon Violoncello

Venice Baroque OrchestraAndrea Marcon Dirigent

Antonio VivaldiKonzerte für Streicher und Basso continuo G-Dur RV 146, g-Moll RV 531 und a-Moll RV 418

Carl Philipp Emanuel BachKonzert für Violoncello und Streicher a-Moll Wq 170

Francesco GeminianiConcerto grosso Nr. 12 d-Moll für Streicher und Cembalo. Arrangiert nach dem Concerto grosso op. 5 Nr. 12 von Arcangelo Corelli»La Follia«

Giuseppe TartiniKonzert für Violoncello und Streicher A-Dur

Baroque ... Classique 2

SA 2320:00

Carolin Widmann ViolineSharon Kam KlarinetteTanja Tetzlaff VioloncelloAntti Siirala Klavier

Béla BartókSonate für Violine solo Sz 117

Olivier MessiaenQuatuor pour la fin du Temps

Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V.

Portrait Carolin Widmann 3

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SO26Januar16:00

Francesca Lombardi Mazzulli Sopran Jake Arditti Countertenor Harun Gürbüz Gesang

Pera Ensemble Mehmet C. Yeşilçay Leitung

Sieh, was die Lieb’ aus mir gemacht

»Ich liebe dich«, »Ti amo«, »Je t’aime«, »I love you« – wegen dieses kurzen Geständnisses wurden Königreiche gewonnen, aber auch verloren. Dieser unbeschreiblichen Macht geht das Pera Ensemble mit Musik auf den Grund, wie sie sich in all ihrer Üppigkeit, Pracht und den leisen Zwischentönen im 17. und 18. Jahrhundert entfaltete. Man hört nicht nur von Liebesfreud und Liebesleid zwischen den Menschen, sondern auch von der die Liebe zu Gott und der gött-lichen Liebe. »Sieh, was die Lieb’ aus mir gemacht« ist ein farbenprächtiger, barocker Konzertabend, der mit seinem Wechselspiel aus großen Gefühlen und faszinierender Mystik besticht.

Sonntags um vier 3

IHr NäcHSTES aBoNNEmENT-KoNZErT

SO 2411:00

Adriana Bastidas-Gamboa MezzosopranGeorg Poplutz Tenor

Kölner KurrendeNeues Rheinisches Kammerorchester KölnMichael Reif Dirigent

Harald WeissRequiem »Schwarz vor Augen – und es ward Licht«. Für Soli, Chor und Orchester

Wolfgang Amadeus Mozart Requiem d-Moll KV 626 vervollständigt von Franz Xaver Süßmayr

Netzwerk Kölner Chöre gemeinsam mit KölnMusik

Kölner Chorkonzerte 2

SO 2420:00

Marius Neset saxIvo Neame pPetter Eldh bAnton Eger dr

Birds

Als 2011 der norwegische Jazz-Saxo-phonist Marius Neset das Debüt-Album »Golden Xplosion« veröffentlichte, wurde er sofort auf eine Stufe mit Michael Brecker und vor allem mit Landsmann Jan Garbarek gestellt. Seit-dem hat Neset auch auf allen großen Jazzfestivals der Welt mit seiner Kreati-vität, Phantasie und Virtuosität verblüfft. Für sein Kölner Debüt bringt der Shoo-ting-Star der Jazz-Szene sein Quartett und das neue Album »Birds« mit.

Werke von Michael Riessler, Mauricio Kagel und George Gershwin

Die sinnliche Kraft der Farbe Blau kehrt in der Musik als »Blues« wieder. Carolin Widmann spannt den musikalischen Blue-Note-Bogen mit idealen Partnern, denn das Programm des Abends erstreckt sich von Kagels »Blue’s Blue« bis zu Gershwins »Rhapsodie in Blue«. Mit der Eintrittskarte fürs Konzert erhalten Konzertbesucher exklusiv die Möglichkeit, bereits ab 19.00 Uhr im Museum Ludwig mit der Aus-stellung »Not Yet Titled« die Neupräsentation des Museums zu sehen und vor ausgewählten Bildern solistische Kurzkonzerte mit Carolin Widmann zu hören.

Portrait Carolin Widmann 2

Freitag 15. November 2013 19:00 Museum Ludwig21:00 Kölner Philharmonie

Carolin Widmann ViolineMichael Riessler Klarinette, SaxophonJacky Terrasson KlavierPhil Minton GesangScott Fields GitarrePierre Charial Drehorgel

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Redaktion: Sebastian LoelgenCorporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbHTextnachweis: Der Text von Ulrike Heckenmüller ist ein Original - beitrag für dieses Heft.Fotonachweise: Susie Ahlburg S. 9; Giorgia Bertazzi S. 15; Eberhard Hirsch S. 11

Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH

Kulturpartner der Kölner Philharmonie

Philharmonie-Hotline 0221 280 280 koelner- philharmonie.deInformationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie!

Herausgeber: KölnMusik GmbHLouwrens LangevoortIntendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbHPostfach 102163, 50461 Köln koelner- philharmonie.de

Christiane Karg

Donnerstag14.11.2013

20:00

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singt Schumann, Wolf, Poulenc u. a.

koelner-philharmonie.de 0221 280 280

Gerold Huber Klavier