Sozialpsychiatrische Nachrichten vom unteren Niederrhein ... · Seite 3 Der Begriff Frühverrentung...

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Selbsthilfe e.V. Verein für Sozialberatung Sozialtreffs monatlich: Kleve: 3. Mittwoch Kevelaer: 1. Dienstag Geldern: 1. & 3. Mittwoch Weitere Informationen zu den Angeboten finden Sie auf Seite 2. Sozialpsychiatrische Nachrichten vom unteren Niederrhein Oktober 2017 Hat man psychische Probleme, ist die Chance auf Heilung heutzutage nicht gering. Ist der Gesundheitspegel auf einem stabilen Niveau, ist die Rück- kehr auf den Arbeitsmarkt möglich. Für manch einen, der es „geschafft“ hat, liegt es nahe, sich weiter mit der Thematik zu beschäftigen. Beruflich. Wer nicht gleich Psychologie oder ei- nen der zahlreichen angegliederten Berufszweige, studieren möchte, hat auch die Wahl, es als Ex-Inler oder auch Genesungsbegleiter, zu versu- chen. Ex-In steht für „Experienced Involvement“, zu gut deutsch „die Beteiligung Erfahrener“. Gegründet wurde diese Sparte der Sozialpsychi- atrie zwischen 2005 und 2007, in de- nen Psychiatrie-Erfahrene und Mitar- beiter aus psychiatrischen Diensten aus Norwegen, Schweden, England, den Niederlanden, Slowenien und Deutschland, zusammengearbeitet haben um das Konzept der Ex-In Aus- bildung zu entwickeln. In Deutschland wurde es zuerst gegen Ende 2007 vorgestellt. Mittlerweile arbeiten Genesungsbegleiter in allen mög- lichen psychiatrischen Einrichtungen, bspw. in Tageskliniken, im Betreuten Wohnen oder auch bei Sozialpsychi- atrischen Diensten. Dabei war der Umgang der etablierten Ärzte und Pfleger mit den Ex-Patienten nicht immer leicht. Die Einstellung, nur als Professioneller die Bedürfnisse und Ängste eines Betroffenen verstehen zu können und vor allen Dingen der Einzige zu sein, der damit umgehen kann, ist teilweise noch verbreitet. Zu groß auch die Angst, der Ex-In könne irgendwas in Verbindung mit Betrof- fenen falsch machen. Dabei erscheint es doch nur logisch, wer kann die Sorgen eines psychisch Kranken bes- ser verstehen als jemand, der selbst einmal ähnliches durchgemacht hat? Genau zu diesem Thema fand am 07.September in Bedburg-Hau die 1. klinikübergreifende Fortbildungs- und Informationsveranstaltung in der LVR Klinik statt. Klaus Kaiser, Leiter des Verbundprojektes und Dr. Helmut Reinartz, leitender Oberarzt in der allgemeinen Psychiatrie, luden ein. Nach einigen Vorträgen zum Thema gab es auch Zeit für Fragen und Dis- kussionen. Dabei wurde die positive Rolle des Berufsbildes herausgestellt. Schließlich bricht der Ex-In Mitar- beiter althergebrachte Strukturen auf. Natürlich übernimmt der Gene- sungsbegleiter keine therapeutischen Aufgaben, sondern dient eigentlich als Vermittler zwischen Patient und Arzt, ist somit keine Konkurrenz, sondern ergänzt die vorhandenen Teams. Besonders hervorzuheben ist, dass es beim Gespräch zwischen Ex- In und dem Betroffenen um Erleb- nisse geht, weniger um Symptome. Gleichzeitig sind Genesungsbegleiter auch eine Art Hoffnungsbild, zeigen sie doch, dass es einen Weg aus der Krankheit gibt. Doch darf man sich das Ganze nicht zu leicht vorstellen. Die Ausbildung umfasst auch die Auseinandersetzung mit der eige- nen Geschichte und Leiden. Anhand des eigenen Genesungsverlaufs, ne- ben den der anderen Teilnehmer und Teilnehmerinnen wird gelernt, wel- che Bewältigungsstrategien entwi- ckelt wurden, dass es unterschied- liche Wege zur Genesung gibt und Ursachen und Sinn einer seelischen Erkrankung erkannt werden. Im Mo- ment ist die Abrechnungsfrage für die Ex-In Arbeit noch schwierig, da die AOK bislang die einzige Krankenkas- se ist, die vorsichtige Kooperationen um Zusammenhang mit der Ab- rechnung dieser Art der Behandlung signalisiert. Gespräche mit anderen Krankenkassen laufen aber. Momen- tan wird in NRW in 7 von 9 Kliniken die Ex-In Arbeit erprobt. Ideal, da- mit die Genesungsbegleiter wichtige Praxiserfahrung sammeln können, althergebrachte Denkmodelle ins Wanken zu bringen, aber auch eine zuverlässige Verdienstmöglichkeit zu schaffen. Die Akzeptanz für dieses noch junge Berufsbild wird noch wei- ter steigen, die Erfahrungen auf allen Seiten wachsen und, ganz wichtig- die Hilfestellung und Vorteile dieses ambitionierten Berufszweiges wird den Betroffenen zugutekommen. R.E. Ex-In, Ausbildung und Arbeit

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Selbsthilfe e.V. Verein für Sozialberatung

Sozialtreffs monatlich:Kleve: 3. Mittwoch

Kevelaer: 1. Dienstag

Geldern: 1. & 3. Mittwoch

Weitere Informationen

zu den Angeboten

finden Sie auf Seite 2.

Sozialpsychiatrische Nachrichten vom unteren Niederrhein Oktober 2017

Hat man psychische Probleme, ist die Chance auf Heilung heutzutage nicht gering. Ist der Gesundheitspegel auf einem stabilen Niveau, ist die Rück-kehr auf den Arbeitsmarkt möglich. Für manch einen, der es „geschafft“ hat, liegt es nahe, sich weiter mit der

Thematik zu beschäftigen. Beruflich. Wer nicht gleich Psychologie oder ei-nen der zahlreichen angegliederten Berufszweige, studieren möchte, hat auch die Wahl, es als Ex-Inler oder auch Genesungsbegleiter, zu versu-chen. Ex-In steht für „Experienced Involvement“, zu gut deutsch „die Beteiligung Erfahrener“. Gegründet wurde diese Sparte der Sozialpsychi-atrie zwischen 2005 und 2007, in de-nen Psychiatrie-Erfahrene und Mitar-beiter aus psychiatrischen Diensten aus Norwegen, Schweden, England, den Niederlanden, Slowenien und Deutschland, zusammengearbeitet haben um das Konzept der Ex-In Aus-bildung zu entwickeln. In Deutschland wurde es zuerst gegen Ende 2007 vorgestellt. Mittlerweile arbeiten Genesungsbegleiter in allen mög-lichen psychiatrischen Einrichtungen, bspw. in Tageskliniken, im Betreuten Wohnen oder auch bei Sozialpsychi-atrischen Diensten. Dabei war der Umgang der etablierten Ärzte und Pfleger mit den Ex-Patienten nicht immer leicht. Die Einstellung, nur als Professioneller die Bedürfnisse und Ängste eines Betroffenen verstehen zu können und vor allen Dingen der Einzige zu sein, der damit umgehen

kann, ist teilweise noch verbreitet. Zu groß auch die Angst, der Ex-In könne irgendwas in Verbindung mit Betrof-fenen falsch machen. Dabei erscheint es doch nur logisch, wer kann die Sorgen eines psychisch Kranken bes-ser verstehen als jemand, der selbst einmal ähnliches durchgemacht hat? Genau zu diesem Thema fand am 07.September in Bedburg-Hau die 1. klinikübergreifende Fortbildungs- und Informationsveranstaltung in der LVR Klinik statt. Klaus Kaiser, Leiter des Verbundprojektes und Dr. Helmut Reinartz, leitender Oberarzt in der allgemeinen Psychiatrie, luden ein. Nach einigen Vorträgen zum Thema gab es auch Zeit für Fragen und Dis-kussionen. Dabei wurde die positive Rolle des Berufsbildes herausgestellt. Schließlich bricht der Ex-In Mitar-beiter althergebrachte Strukturen auf. Natürlich übernimmt der Gene-sungsbegleiter keine therapeutischen Aufgaben, sondern dient eigentlich als Vermittler zwischen Patient und Arzt, ist somit keine Konkurrenz, sondern ergänzt die vorhandenen Teams. Besonders hervorzuheben ist, dass es beim Gespräch zwischen Ex-In und dem Betroffenen um Erleb-nisse geht, weniger um Symptome. Gleichzeitig sind Genesungsbegleiter auch eine Art Hoffnungsbild, zeigen sie doch, dass es einen Weg aus der Krankheit gibt. Doch darf man sich das Ganze nicht zu leicht vorstellen. Die Ausbildung umfasst auch die Auseinandersetzung mit der eige-nen Geschichte und Leiden. Anhand des eigenen Genesungsverlaufs, ne-ben den der anderen Teilnehmer und Teilnehmerinnen wird gelernt, wel-che Bewältigungsstrategien entwi-ckelt wurden, dass es unterschied-liche Wege zur Genesung gibt und Ursachen und Sinn einer seelischen

Erkrankung erkannt werden. Im Mo-ment ist die Abrechnungsfrage für die Ex-In Arbeit noch schwierig, da die AOK bislang die einzige Krankenkas-se ist, die vorsichtige Kooperationen um Zusammenhang mit der Ab-rechnung dieser Art der Behandlung signalisiert. Gespräche mit anderen Krankenkassen laufen aber. Momen-tan wird in NRW in 7 von 9 Kliniken die Ex-In Arbeit erprobt. Ideal, da-mit die Genesungsbegleiter wichtige Praxiserfahrung sammeln können, althergebrachte Denkmodelle ins Wanken zu bringen, aber auch eine zuverlässige Verdienstmöglichkeit zu schaffen. Die Akzeptanz für dieses noch junge Berufsbild wird noch wei-ter steigen, die Erfahrungen auf allen Seiten wachsen und, ganz wichtig-die Hilfestellung und Vorteile dieses ambitionierten Berufszweiges wird den Betroffenen zugutekommen.

R.E.

Ex-In, Ausbildung und Arbeit

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Impressum:Herausgeber: Papillon e.V. Hagsche Str. 86, 47533 KleveTel.: 0 28 21 / 77 50-0Sparkasse KleveBLZ: 32450000 • Konto-Nr.: 50325111. Vorsitzender: Karl-Peter RöhlGeschäftsführer: Josef Berg

Redaktionsmitglieder:Ingrid Kloesters (I.K.), Daniel Mayer (D.M), Peter Mecklenburg (P.M.), Alice Kranen (A.K.)., Rolf Eller (R.E.)

Namentlich gekennzeichnete Artikelgeben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Eingereichte Artikel sind jederzeit herzlich willkommen.Redaktionsschluß ist jeweils der 15. des Vormonats. Anzeigen und Beiträge die später eintreffen werden im Folgemonat berücksichtigt

E-Mail: [email protected]

Verlag: SelbstverlagDruck: Papillon e.V.www.vereinpapillon.de

Auflage: 780 Exemplare

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Liebe Papillonerinnen und Papilloner, liebe Besucherinnen und Besucher des Kalishos,ab Oktober beginnt mein Studium in Dortmund. Aus gegebenem Anlass werde ich Papillon leider verlassen müssen. Seit September 2014 bin ich nun ehrenamtlich hier tätig und „jede zwei-te Woche Brunch „ war schon ein vorprogram-miertes Ritual. Da ich an Samstagabenden ger-ne etwas unternehme, gab es dann von Sams-tag auf Sonntag schon mal die ein oder andere „Kurze Nacht“. Aller-dings bin ich immer mit einem guten Gefühl zur Sackstraße gekommen.

Neben den „Alteingesessenen“ gab es auch immer wieder neue Gesich-ter hier. Dabei hatten wir immer eine

gemütliche und nette Grund-stimmung. Je-der war und ist w i l l k o m m e n . Seien es die net-ten Tischgesprä-che mit Euch, ein Billiard- oder Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel oder einfach nur gemütliches Bei-sammensitzen in der Sonne: Die Zeit mit Euch bei Papillon hat

mir viel gegeben und mich als Person wachsen lassen. Diese Zeit wird als

sehr positiv in Erinnerung bleiben.Danke für die 3 tollen Jahre! Man sieht sich bestimmt nochmal wieder,Euer Carsten

Lieber Carsten,wir danken Dir herzlich für Deinen ehrenamtlichen Einsatz. Du warst eine Bereicherung für unseren Frei-zeittreff Kalisho und wir danken Dir für die gesellige gemeinsame Zeit. Wir werden Dich und auch Dein Kla-vierspiel sehr vermissen. Vielleicht besuchst Du uns ja mal und bringst Deine Trommel mit. Wir freuen uns, dass Du den sozialen Berufsweg ein-geschlagen hast und wünschen Dir alles Gute und viel Erfolg für die Zu-kunft. Die Besucher und Gäste des Kalisho und das Team der ehrenamtlichen Mitarbeiter

Adieu, bis bald, auf Wiedersehen!

Am 29.08.2017 fand im Tageszen-trum Kleve die Wahl der Tagesstät-tensprecher statt. Zur Wahl stellten sich drei verantwortungsbewusste Tagesstättenbesucher. Die Wahl fiel sehr knapp aus, zwei Kandidaten entschieden die Wahl für sich. Unse-

re neuen Tagesstättensprecher sind Kristina Neumann und Michael Aal. Beide stehen allen Tageszentrums-besuchern aus Kleve für Fragen, wichtige Angelegenheiten und Anre-gungen zur Verfügung.

Neue Tagesstättensprecher in Kleve!

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Der Begriff Frühverrentung hört sich erst mal gut an. Früher aufhören zu arbeiten, endlich die Möglichkeit zu haben sich auszuruhen, das Leben in einem relativ jungen Alter noch zu genießen. Es gibt auch einige, die die-sen Weg gehen, weil sie es sich leis-ten können, weil sie es wollen. Und natürlich gibt es auch Menschen, die gezwungen werden, in Rente zu ge-hen oder keine andere Wahl haben. Wer nach Meinung der Bürokratie zu krank zum Arbeiten ist, statis-tisch gesehen in den meisten Fällen durch psychische Beeinträchtigun-gen, hat eben nicht die Wahl. Wer Langzeit-Arbeitslos ist und mindes-tens 35 Jahre Beiträge gezahlt hat und das Alter von 63 Jahren erreicht, kann zwangsweise in Rente geschickt werden. Und das mit den üblichen Abzügen, die für diesen Zeitraum von 4 Jahren, 14.4 Prozent betragen. Bei einem Anspruch auf 1000 Euro Ren-te mit 67 Jahren wären das lockere 144 Euro Minus im Portemonnaie. Wehren kann man sich dagegen nicht. Das Arbeitsamt stellt den An-trag auch ohne die Einwilligung der Betroffenen. Die Abzüge sind hinzu-nehmen. Nur wenn später aufgrund dieser Entscheidung eine Bedürftig-keit droht, ist der Antrag nicht zwin-gend. Wie sinnvoll es im Allgemeinen ist, einerseits die Altersgrenze für die Rente auf 67 Jahre anzuheben und auf der anderen Seite Menschen, die möglicherweise noch arbeiten könn-ten und wollten, in den Vorruhestand zu schicken, sei mal dahingestellt. Politisch will man einerseits das so-genannte Demografie Problem durch Anhebung des Renteneintrittsalters lösen aber mangels in z.B. Finnland eingeführter Maßnahmen zur ge-sundheitsförderlichen Gestaltung der Arbeitsplätze und Systeme der intrinsischen Motivation gerät diese Politik in der Tendenz zur Rentenkür-zung. Auf der anderen Seite haben sich durch die in der Kanzlerschaft Helmut Kohls eingeführte Arbeits-marktsanierung mittels Frühverren-tungsförderung die Arbeitgeber dar-an gewöhnt, ihre Arbeitnehmer nicht

zu pflegen bzw. deren Wissens- und Fähigkeitsstand mit dem Aspekt des lebenslangen Lernens in Einklang zu bringen. Hierdurch sind selbst hoch-qualifizierte Menschen im besten Al-ter plötzlich altes Eisen. Da sie nicht am Fortschritt Teilhabe hatten. Man war gewöhnt, sich auch Ingenieuren mit 50 zu entledigen. An diese Menta-lität knüpft die Bewältigung der Pro-blemfälle durch Abschiebung in die Rente an. Man wälzt kostentechnisch alles auf den Steuerzahler und Bei-tragszahler bzw. zukünftige Genera-

tionen ab. Dieses Abwälzen der Men-schen mit Beeinträchtigungen ins Rentensystem erspart der Bürokratie Arbeit. Aber dieses Phänomen trifft nicht nur Arbeiter und Angestellte, sondern auch Staatsdiener.Wer verrentet ist, dem werden auto-matisch viele Rechtsansprüche für die Integration in die Gesellschaft ver-wehrt und das heißt primär in Arbeit. Denn Arbeit ist das Integrationsmit-tel in das soziale Leben, welches am besten funktioniert.Durch bürokratische Strukturen rennt man den Entwicklungen auf dem Ar-beitsmarkt hinterher, statt verstärkt gemeinsam mit Arbeitgebern auf Augenhöhe nach Lösungen zu su-chen und Rehabilitationsmaßnah-men zeitnah zur Verfügung zu stellen, dauern Genehmigungen Monate und bedeuten oft Irrwege im Dschun-gel des Rehabilitationssystems. Bis z.B. eine Arbeitsassistenz genehmigt worden ist dauert es Monate. Für Menschen in niedrigen Lohngruppen ist es überhaupt schwierig, eine Ar-beitsassistenz zu bekommen und für

Menschen mit psychischen Behinde-rungen gibt es erst überhaupt keinen Beleg für eine einzige Gewährung in der BRD. Die Bedingungen für Assistenzdienstleister sind so unattraktiv in Kleve, dass es hier keinen einzigen Anbieter gibt. Man stelle sich einen Autisten vor, der dieses Dilemma alleine durchstehen soll.Denn grundsätzlich ist Arbeit eine wichtige gesundheitliche Ressource. Im besten Falle erfährt man Bestä-tigung und Anerkennung, fühlt sich

so gebraucht und erlebt das Gefühl etwas zur Ge-sellschaft beizutragen. Ein wichtiger Effekt ist, dass Menschen durch Arbeit das beste Mittel in der Hand haben ein soziales Netz aufzubauen. Die Gruppe der arbeitslo-sen Menschen ist statis-tisch die von Krankheit am meisten bedrohte Gruppe. Insofern ist Frühverren-

tung für viele Menschen nicht nur ein finanzieller Abstieg, sondern auch ein sozialer und Gesundheitlicher Verlust. Glücklich ist, wer in der Rente eine erfüllende Tätigkeit finden kann. Die Statistik zeigt in der BRD aber, dass der prozentuale Anteil der Rentner steigt, die sich zwar im sog. Ruhe-stand befinden, aber eben einer Er-werbsarbeit nachgehen müssen und so der Begriff des „Unruhestandes“ eine andere Konnotation gewinnt.Natürlich wollen wir nicht verschwei-gen, dass Arbeit auch krank machen kann. Durch Über- und Unterforde-rung, Mobbing, ungesunde Arbeits-bedingungen.Ein Phänomen in Deutschland ist, dass Menschen entweder zu viel oder zu wenig Arbeit haben. Vielleicht könnte ein Blick in das Königreich Bu-tan hilfreich sein. Hier steht neben einem Mindestanteil an Wald das Streben nach Glück bzw. das Brutto-nationalglück (https://de.wikipedia.org/wiki/Bruttonationalgl%C3%BCck)in der Verfassung.

R.E./H.M.

Der bittere Geschmack der Frühverrentung

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Selbsthilfe Tag in XantenAm Samstag, den 9.September fand sich der interessierte Selbsthelfer in Xanten ein. Dort nämlich fand das Treffen der Selbsthilfegruppen des Kreises Kleve unter der Schirmherr-

schaft des Xantener Bürgermeisters, Herrn Görts statt. Dort angekom-men stellten wir erst einmal fest, was von der Gemeinde aufgefahren wurde. Zwischen den insgesamt 17 Themenständen herrschte eine

freundliche und warmherzige At-mosphäre, mit allem was dazuge-hört. So gab es eine Musikbühne mit dem Regenbogen Jugend Chor, ´ne Fischbude für den kleinen Hunger

und sehr viele, sehr freundliche Menschen, die aus Xanten und Umgebung angereist kamen, um sich mal umzuschauen auf dem Basar der wunderbaren Hilfeleistung.Respekt vor denen, die sich aufmachen und oft aus ihrer eigenen Betroffenheit heraus, in die Öffentlichkeit treten, um

aufmerksam zu machen, auf die Wirklichkeit ihrer Sorgen und dem Bedürfnis teilzuhaben an einer of-fenen Gesellschaft. Diese Arbeit, die dort von so vielen, größtenteils eh-renamtlich geleistet wird, ist einfach

unschätzbar wertvoll für eine Gesell-schaft, die sich frei macht, mündig genannt zu werden in der Welt. Ganz einfachen Leuten kann man dort begegnen, denen man die per-sönliche Erfahrung und das damit verbundene Wissen tatsächlich glau-ben kann. Schon deshalb hat sich die Reise in die wunderbare Domstadt Xanten gelohnt.Selbsthilfe geht übrigens fast im-mer. Wer sich informieren möchte, kann sich unter www.der-paritae-tische.de/schwerpunkte/selbsthilfe-forum/ schlau machen. Dort kann man auch eine Liste der aktuell im Kreis aktiven „Selbsthilfegruppen“ einsehen und bekommt dort wei-tere Informationen zum Thema.

D.M.

Papillon Aktiv - Fragen zum Ehrenamt

Mitte September waren wir eine klei-ne Runde, als wir uns zu unserer mo-natlichen Sitzung von Papillon Aktiv im Kalisho trafen. Guter Dinge widmeten wir uns zu-nächst einem Thema, das aus un-serer Diskussion des letzten Treffens entstanden war: Wie wir als Nut-zer, mit psychischer Erkrankung, an ein geeignetes Ehrenamt kommen könnten. So überlegten wir zunächst die Vorteile, wie Spaß anderen zu hel-fen, Struktur und eine sinnvolle Auf-gabe, die ein Ehrenamt ausmacht. Auch einige spontane Ideen, wie man an „freie Stellen“ kommen kann wur-den spontan in die Runde eingewor-fen … Fairerweise muss man dazu sagen, dass einigen Teilnehmern dies leichter fällt als anderen und so be-

mühten sich auch diejenigen, die be-reits ehrenamtlich aktiv sind, sich in die Lage anderer hinein zu versetzen. Als Ergebnis hielten wir fest, dass es doch schön wäre, wenn vielleicht von den jeweiligen Bereichen auch Gruppen- und Hauskontakte zu in-teressanten Ehrenamtspositionen wie Tier- oder Altenheim geknüpft werden könnten! Auch gut fanden wir die Idee – wenn es die personellen Ressourcen zulassen – eine Art (viel-leicht zunächst analoger?) Datenbank innerhalb der Bereiche zu entwerfen, in der gematched wird, wer woran Interesse hat, was im Angebot steht und was vermittelt / begleitet wer-den könnte …In den anderen beiden Einheiten un-seres Treffens setzten wir uns mit

unserer eigenen Funktion und Sat-zung als Qualität sicherndes Organ des Papillon e.V. auseinander und versuchten einerseits, uns mit unse-rer Satzung nochmals erweitert zu konstituieren, und uns andererseits auf zwei an uns herangetragene Ein-ladungen, in Belangen des Vereins mitzuwirken, zu verabreden.Auch im nächsten Monat freuen wir uns über rege Teilnahme an unserem Gremium, welches Ihr übrigens unter [email protected] erreicht.

Das nächste Treffen findet am 26.10.2017, von 15 – 17 Uhr im Kalisho, Sackstraße 88, Kleve statt. - Selbstverständlich werden wieder zwei angemessene Pausen eingelegt!

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Angebote des sozialpsychiatrischen Zentrums

Kleve

Nutzen Sie für unsere Angebote unsere App Papillon to go. Sie finden sie kostenfrei unter den Suchbegriffen „Papillon e.V.“ oder „KBZ Geldern“ im App Store und Google Play Store zum Herunterladen.

Oktober 2017

Termine für die offene Beratung

Hagsche Straße 86 • 47533 Kleve

Montag 14.00 - 16.00 Uhr

Dienstag / Donnerstag 15.00 - 17.00 Uhr

Mittwoch 12.00 - 14.00 Uhr

Freitag 10.00 - 12.00 Uhr

oder nach telefonischer Vereinbarung

Termine der Kontakstelle, Kalisho,

Sackstraße 88 • 47533 Kleve

Sonntag 01.10.2017 11:00 - 13:00 Sonntagstreff

Montag 02.10.2017 17:00 - 20:00 Raum und Zeit für Frauen

Dienstag 03.10.2017 17:00 - 20:00 Kontaktcafè

Freitag 06.10.2017 17:00 - 20:00 Kontaktcafè

Sonntag 08.10.2017 11:00 - 13:00 Sonntagstreff

Dienstag 10.10.2017 17:00 - 20:00 Kontaktcafè

Freitag 13.10.2017 17:00 - 20:00 Kontaktcafè

Sonntag 15.10..2017 11:00 - 13:00 Sonntagstreff

Montag 16.10.2017 17:00 - 20:00 Raum und Zeit für Frauen

Dienstag 17.10.2017 17:00 - 20:00 Kontaktcafè

Mittwoch 18.10.2017 19:00 Angehörigen Selbsthilfegruppe

Freitag 20.10.2017 17:00 - 20:00 Kontaktcafè

Sonntag 22.10.2017 11:00 - 13:00 Sonntagstreff

Dienstag 24.10.2017 17:00 - 20:00 Kontaktcafè

Freitag 27.10.2017 17:00 - 20:00 Kontaktcafè

Sonntag 29.10.2017 11:00 - 13:00 Sonntagstreff

Montag 30.10.2017 17:00 - 20:00 Raum und Zeit für Frauen

Dienstag 31.10.2017 17:00 - 20:00 Kontaktcafè

1. Donnerstag im Monat (05. Oktober) 14.00 Uhr Redaktionssitzung “Papillon Life”

(in den Räumen des SPZ Geldern)

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Gruppenangebote Oktober 2017

Menschen mit anerkanntem Pflegegrad kön-nen einen Entlastungsbetrag (§45b SGBXI)in Höhe von monatlich 125 Euro bei der Pflege-kasse abrufen. Die Betreuungskosten (20 Euro pro Stunde ohne Eintrittskosten und Verpfle-gung) für die aufgeführten Angebote können über eine Abtretungserklärung an Papillon e.V.

mit der Pflegekasse verrechnet werden.Bei Fragen zu den Pflegekassenleistungen

wenden Sie sich bitte an. Heike Kummetat Hagsche Str. 86

47533 Kleve [email protected];

Tel.: 02821-775060; Handy: 0160-8984373

Gruppenangebote in Kleve

Kino Besuch (Tichelpark Cinemas)am 21.10.17 um 14:30Uhr oder 17:00Uhr

(das Kino-Programm steht noch nicht fest)mit Anmeldung bei: Barbara Hannen,

Tel. 0151-12623005Teilnehmer: 3 bis max. 9 Personen

Eigene Verpflegung/ Eintrittspreise:7,00 Euro (8,00 Euro / 9,00 Euro beievtl. Überlängen-/3D-Zuschlägen)

----------------------------------------------- „SPIELEN KANN JEDER“ Improvisationstheater

für jede Frau und jeden Mann im Alter von 0 – 100 …

Ab 09.10.2017 jeweils 19:00 – 20:30(Montags, 14 tägig) für max. 3 Personen/

noch sind Plätze frei mit Anmeldung bei Nicole Ritter(Theater- und Dramatherapeutin)

Tel. 0151 / 16723652

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Gruppenangebotein Geldern

GruppenangeboteOktober 2017

Menschen mit anerkanntem Pflegegrad kön-nen einen Entlastungsbetrag (§45b SGBXI)in Höhe von monatlich 125 Euro bei der Pflege-kasse abrufen. Die Betreuungskosten (20 Euro pro Stunde ohne Eintrittskosten und Verpfle-gung) für die aufgeführten Angebote können über eine Abtretungserklärung an Papillon e.V.

mit der Pflegekasse verrechnet werden.Bei Fragen zu den Pflegekassenleistungen

wenden Sie sich bitte an. Heike Kummetat Hagsche Str. 86

47533 Kleve [email protected];

Tel.: 02821-775060; Handy: 0160-8984373

Besuch der Filmfiguren Ausstellung inMönchengladbach

Am 28.10. von 09:00 bis ca. 14:00 Uhr mit Anmeldung bei:Reto Forrer,

Tel.: 0160-8474644Teilnehmer: max. 3 Personen

Eigene Verpflegung/ Eintrittspreis: Erwachsene 7,00 Euro

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Angebote des sozialpsychiatrischen Zentrums

GeldernOktober 2017

Nutzen Sie für unsere Angebote unsere App Papillon to go. Sie finden sie kostenfrei unter den Suchbegriffen „Papillon e.V.“ oder „KBZ Geldern“ im App Store und Google Play Store zum Herunterladen.

Termine für die offene Beratung

Markt 6 • 47608 Geldern

Montag / Mittwoch / Freitag 10.00 - 12.00 UhrDienstag 13.00 - 15.00 Uhr Donnerstag 17.00 - 19.00 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung

Termine Selbsthilfe e.V. - Verein für Sozialberatung

Jeweils Mittwochs 17.00 - 19.00 Uhr Bib Vernumerstraße. 25 • 47608 Geldern

1. Dienstag im Monat 17.00 - 19.00 Uhr Info-Abend Tagesstätte zu Krone

Amsterdamerstr. 4 • 47623 Kevelaer

Termine der Kontaktstelle

Markt 6 • 47608 Geldern

Montag 02.10.2017 17.00 - 20.00 KBZ Spielenachmittag

Mittwoch 04.10.2017 17.00 - 20.00 KBZ Kochen

Freitag 06.10.2017 16.00 - 19.00 KBZ Kaffee und Kuchen

Samstag 07.10.2017 09.30 - 12.00 KBZ Frühstück

Montag 09.10.2017 17.00 - 20.00 KBZ Spielenachmittag

Mittwoch 11.10.2017 17.00 - 20.00 KBZ Kochen

Freitag 13.10.2017 16.00 - 19.00 KBZ Kaffee und Kuchen

Montag 16.10.2017 17.00 - 20.00 KBZ Spielenachmittag

Mittwoch 18.10.2017 17.00 - 20.00 KBZ Kochen

Freitag 20.10.2017 16.00 - 19.00 KBZ Kaffee und Kuchen

Montag 23.10.2017 17.00 - 20.00 KBZ Spielenachmittag

Mittwoch 25.10.2017 17.00 - 20.00 KBZ Kochen

Freitag 27.10.2017 16.00 - 19.00 KBZ Kaffee und Kuchen

Montag 30.10.2017 17.00 - 20.00 KBZ Spielenachmittag

1. Donnerstag im Monat (05. Oktober) 14.00 Uhr Redaktionssitzung “Papillon Life”

(in den Räumen des SPZ Geldern)

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Veranstaltungen für wenig Geld im Kreis Kleve ( Oktober 2017 )

Veranstaltung Wann? Wo? Anmerkungen/Kontakt:

Autoschau mit Verkaufsoffenem Sonntag

01.10.201711:00 - 18:00 Uhr

MarktplatzGeldern

Erntedankzug in Warbeyen 01.10.201714:30 Uhr

Warbeyen Heimatverein Warbeyen e.V.Tel.: 0 28 21 / 9 15 68

Trödelmarkt in der Glockengasse

01.10.20178:00 - 18:00

GlockengasseGeldern

Mittwochswanderung der Stadt Goch

04.10.201713:00 Uhr

Parkplatz am KASTELLKastellstr. 11, 47574 Goch

Telefon: 0 28 23 / 320 202

Besonderer Erntedankgottesdienst in Kellen

07.10.2017 17.00 Uhr

St. Willibrord Pfarrkirche KellenOverbergstraße, Kleve-Kellen

Tel.: 0 28 21 / 9 21 76Eintritt frei

Erntedankfest 07.10.20179:00 Uhr

PfälzerheimKirchstr. 105, Goch

Tel.: 0173/2519743

Öffentliche Stadtführung 07.10.201711:00 - 12:30 Uhr

Gocher InnenstadtTreffpunkt Marktplatz (vor dem Rathaus), Goch

Kosten: 5 Euro

Ausstellung: Kunststück für Koekkoek

08.10.2017 - 10.10.201714:00 - 17:00 Uhr

B.C. Koekkoek HausKoekkoekplatz 147533 Kleve

Tel.: 0 28 21 / 76 88 33Eintritt frei

Theater in Geldern:#Freundschaft

11.10.201720:00 Uhr

Aula im Lise-Meitner-GymnasiumFriedrich-Nettesheim Weg, Geldern

Eintritt freiTel.: 02831- 398 444

KaffeeKonzert im Rathaus 08.10.201715:30 Uhr

Rathaus Stadt GochAm Markt 2, Goch

Jazz zum Frühstück mit Reinhard Strähnz & Hans Klimek

14.10.201710:00 - 12:00 Uhr

Café SamoccaHagsche Straße 7147533 Kleve

Eintritt frei

Herbst- und Kartoffelmarkt in Pont

15.10.201710:00 - 17:00 Uhr

Ortschaft Pont Heimat- und Förderverein PontTel.: 02831 / 86765

Öffentliche Kloster Graefenthal Führung

15.10.201711:00 - 12:30 Uhr

Kloster Graefenthal, Treffpunkt TorbogenMaasstr. 48 - 50, Goch

GO!GmbHTelefon: 02823-9718149

Ausstellung „FREIzeit“ der Freizeit-Künstler Geldern e. V.

20.10. - 22.10.201711:00 - 17:00 Uhr

MartinihausKirchstraße, Geldern

Freizeitkünstler Geldern e.V.Telefon: 02831 / 2778

Wanderung der Wandergruppe „Grünes Tor“

21.10.201713:00 Uhr

Parkplatz an der BasilikaKevelaer

Konzert Gocher Musikverein 1875 e.V

29.10.201717.00 bis 19.30 Uhr

Kultur- und Kongresszenrtum Kastellstr. 11, 47574 Goch

Eintritt freiTel.: 017621127888

Kabinettausstellung Portraits 29.10.2017 - 26.11.2017

Niederrheinisches Museum für Volkskunde und KulturgeschichteHauptstraße 18, Kevelaer

Tel.: (0 28 32) 95 41 0

Page 10: Sozialpsychiatrische Nachrichten vom unteren Niederrhein ... · Seite 3 Der Begriff Frühverrentung hört sich erst mal gut an. Früher aufhören zu arbeiten, endlich die Möglichkeit

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500 Jahre ReformationDas Leben und Wirken Martin Luthers

Wohl kaum ein Mensch hat den Lauf der Geschichte derart geprägt, wie Martin Luther. Er wurde am 10. No-vember 1483 in Eisleben, Grafschaft Mansfeld, geboren, wo er auch am 18. Februar 1546 verstarb. Er ist die zentrale Persönlichkeit der Reforma-tion, deren Wirken kirchengeschicht-liche und weltgeschichtliche Bedeu-tung gewann. Als zu den Augustiner-Eremiten ge-hörender Theologieprofessor sah er in Gottes Gnadenzusage und in der Rechtfertigung durch den Glau-ben das Wesen des christlichen Glaubens und orientierte sich fort-an ausschließlich an Jesus Christus als dem Fleisch gewordenen Wort Gottes. Auf Basis dieser Überzeugun-gen wollte Luther von ihm als Feh-lentwicklungen wahrgenommene Erscheinungen der Kirche seiner Zeit beseitigen und die Kirche in ihren ur-sprünglichen Zustand wiederherstel-len, denn die katholische Kirche stand sehr lange Zeit für Völlerei, Intrigen und Wollust.Entgegen Luthers ursprünglicher

Absicht kam es jedoch zu einer Kir-chenspaltung und zur Bildung evan-gelisch-lutherischer Kirchen und weiterer Konfessionen des Prote-

stantismus. Luthers einflussreiche Theologie und Kirchenpolitik, wie auch seine Spra-che in der Bibelübersetzung, Predigt und Lieddichtung trugen entschei-dend zu den tiefgreifenden Verände-rungen der im christlichen Glauben fundierten Gesellschaft und Kirchen der frühen Neuzeit bei.

Ablass und 95 ThesenEin besonderer Dorn im Auge war Luther der Ablasshandel. Ablassbriefe sollten dem Gläubigen gegen einen dem Geldbetrag entsprechendem Erlass zeitlicher Sündenstrafen im Fe-gefeuer für sie oder bereits verstor-bene Angehörige bescheinigen. Ein überlieferter Werbespruch von Jo-hann Tetzel lautete: „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Feuer springt“Am 4. September 1517 stellte Luther zunächst 97 Thesen vor, um einen Disput über scholastische Theologie unter seinen Mitdozenten anzuregen. Im Oktober 1517 verfasste er weitere 95 Thesen, die direkt auf den Ab-lass Bezug nahmen und verbreitete sie unter seinen Anhängern. Am 31. Oktober 1517 schlug er diese Thesen am Hauptportal der Schlosskirche in Wittenberg an. Diese Thesen fanden großen öffentlichen Widerhall, der die Reformation auslöste.

W.H.(lesen Sie weiter in unserer nächsten Ausgabe)

Impressionen vom 39. Internationalen Straßenmalwettbewerb in Geldern

„Wir sitzen alle in einem Boot“ Selbsthilfegruppe für psychisch Erkrankte

Wir treffen uns alle 14 Tage dienstags

von 19.30 bis 21.00 Uhr

im Petrus-Canisius-Haus

(Familienbildungsstätte), Luxemburger Platz 1,

(Eingang Bücherei), 47623 Kevelaer

in der Ferienzeit finden unsere Treffen auch statt!

Hier unsere Termine im Oktober

10.10.2017

24.10.2017

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und bei der selbstständigen Alltagsbewältigung. Feste

Bezugspersonen unterstützen sie langfristig z.B. bei der

Haushaltsorganisation, der Bewältigung von Krisen, bei

Behörden- oder Arztkontakten. Art und Umfang der

Unterstützungen passen sich flexibel Ihrem Hilfebedarf an

und werden im Verfahren der „Individuellen Hilfeplanung“

(IHP) erfasst und strukturiert.

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können helfen, psychische Krisen ohne stationäre

Behandlung zu bewältigen. Wir beziehen dabei Ihr soziales

Umfeld, in sogenannten Netzwerkgesprächen, mit ein.

Mein Name ist Kristina, ich bin 28 Jahre alt und erhalte bei Papillon im Tageszentrum (TZ) in Kleve Tagesstruktur.Zum Tageszentrum kam ich, weil ich schon mehrere Jahre arbeitslos war und ich mich auf dem ersten Ar-beitsmarkt nicht verfügbar fühlte. Mit Stresssituationen kann ich nicht wirklich umgehen, ich bekomme dann schnell Panik.Ende Juli begann mein Praktikum im Tageszentrum Kle-ve. Ich durchlief mehrere Bereiche. Am ersten Tag war ich ziemlich aufgeregt, doch die Aufregung legte sich schnell, da ich mich angenommen und wohl fühlte. Ich war im Holzbereich, in der Küche, in der Wäscherei und in der Verpackung. Alle Bereiche haben mir sehr gut ge-fallen, doch Holz gefiel mir am besten. Das einwöchige Praktikum war leider schnell vorbei und beim Abschluss-gespräch sagte ich auch ziemlich rasch, dass ich gerne im Tageszentrum arbeiten würde.Direkt die Woche darauf fing ich dann an im TZ zu ar-beiten. Meine beiden Bereiche wo ich arbeite stehen auch fest; es ist der Garten und der Holzbereich. Beide Bereiche machen mir sehr viel Spaß. Mit den Kollegen und Mitarbeitern des Tageszentrums komme ich gut zurecht. Hier wird jeder so genommen wie er ist. Es ist nicht nur ernst es wird auch gelacht, Feste gefeiert und Wanderungen sowie auch Späße unter Kollegen ge-macht.Morgens um halb 10 fange ich an zu Arbeiten und arbei-te bis um halb 1 mittags. Wenn ich möchte kann ich mir selber was zu essen mitbringen, oder ich hole mir hier eine Wertmarke und kann dann im TZ zu Mittag essen.Seit ich im TZ arbeite habe ich mehr Tagesstruktur und fühle mich stabiler.Da ich keinen Führerschein und kein Fahrzeug habe fahre ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Von der Bushalte-stelle bis zur Tagesstätte Sind es 5 Minuten Fußweg.

Eindrücke und Einblicke zumTageszentrum !

Hallo, hier ist wieder eure Marie! Es gibt wieder Neues vom Stalker! Heu-te möchte ich euch über neue Stal-kattacken in unserem Wohnhaus berichten. Vor geraumer Zeit habe ich schon einen Beitrag darüber ge-schrieben. Danach entspannte sich die Lage etwas und ich dachte „End-lich Ruhe im Haus“. Aber es war ein dummer Irrglaube, denn eines Mor-gens machte ich die Türe auf und ir-gend jemand hatte im ganzen Haus-flur Öl ausgekippt. Es war enorm rutschig und fast wären die Nach-barn und Ich ausgerutscht. Danach die Woche wurde dann im Flur Mehl

verschüttet, sogar auf den Fußmat-ten verstreut, was auch keine schö-ne Sache ist. Diesmal habe ich Bilder von der Schweinerei gemacht und den Vorfall der Hausverwaltung ge-meldet. Und jüngst hatte ich Sekun-denkleber im Türschloss. Just konnte ich mir ein neues kaufen, ein Schlag ins Kontor. Egal wo ich gewohnt habe, das ist die Krönung in diesem Haus. Wäre ich doch nie hier einge-zogen. Es ist so schwierig eine klei-ne bezahlbare Wohnung zu finden. Hoffe es hat euch mal wieder gefal-len, bis dahin.

Eure Marie

Marie und der Stalker (Teil 2) hallo...wir suchen einen sän-ger/in und bassisten/in zur

vergrösserung unserer

2 mann band in kleve mater-born...stiel rock/ baladen...

proberaum und equiptment soweit vorhanden...du solltest spass an der musik haben und ein eigenes instrument besit-zen...und grundfertigkeiten

haben...telefon 015737882328holger suhre

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B1 - Wohnheime KleveMeißnerstraße 9, 47533 KleveMeißnerstraße 11, 47533 KleveTel.: 02821 775010Frau E.Fromm, [email protected]

B2 - Wohnheime KleveMittelweg 50-52, 47533 KleveKleine Rembrandstr. 27, 47533 KleveTel.: 02821 775020Frau A.Kurth, [email protected]

B3 - Wohnheime EmmerichKastanienweg 17, 46446 Emmerichs´Heerenbergerstr. 83, 46446 EmmerichTel.: 02822 537230Frau J. Woerner, [email protected]

Informieren Sie sich

auf Seite 4 oder

kommen sie vorbei zum

Mitmachen, Umsetzen,

Teilhaben!

B1 - Wohnheime KleveB1 - Wohnheime KleveMeißnerstraße 9, 47533 KleveMeißnerstraße 9, 47533 KleveMeißnerstraße 11, 47533 KleveMeißnerstraße 11, 47533 KleveTel.: 02821 775010Tel.: 02821 775010Frau E.Fromm, [email protected] E.Fromm, [email protected]

B2 -B2 - Wohnheime KleveWohnheime KleveMittelweg 50-52, 47533 KleveMittelweg 50-52, 47533 KleveKleine Rembrandstr. 27, 47533 KleveKleine Rembrandstr. 27, 47533 KleveTel.: 02821 775020Tel.: 02821 775020Frau A.Kurth, [email protected] A.Kurth, [email protected]

B3 -B3 - Wohnheime EmmerichWohnheime EmmerichKastanienweg 17, 46446 EmmerichKastanienweg 17, 46446 Emmerichs´Heerenbergerstr. 83, 46446 Emmerichs´Heerenbergerstr. 83, 46446 EmmerichTel.: 02822 537230Tel.: 02822 537230Frau J. Woerner, [email protected] J. Woerner, [email protected]

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Ihre Wege zu Papillon e.V.

Beiratsvertreter:

B1 - Wohnheim Meißnerstr.:

Sigrid Petersen-Peters

Ines Hülsmann

Ilka Gutberlet

B2 - Wohnheime

Mittelweg

Johnny Kolling

Sebastian Tyssen

Margitta ter Horst

B3 - Wohnheim Emmerich:

Herr Froeschke

Frau Jendreyzik

Frau Leininger

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zialpsychiatrisches Z

entr

um

B4 - Sozialpsychiatrisches Zentrum (SPZ) und ambulante Wohnhilfen Kleve Hagsche Straße 86, 47533 KleveTel.: 02821 775060 Herr B. Majkowski, [email protected] H. Kummetat, [email protected] - Kontakt und Beratungszentrum „Kalisho“Sackstraße 88, 47533 KleveTel.: 02821 7130137

B5 - Tageszentrum KleveKleine Rembrandtstraße 21, 47533 KleveTel.: 02821 775050Frau G. Zschunke, [email protected] R. Walter, [email protected]

B6 - Sozialpsychiatrisches Zentrum (SPZ) und Tagesstätte GeldernMarkt 6, 47608 GeldernTel.: 02831 974460Herr C. Hildebrandt, [email protected] - Kontakt, Beratung und ambulante WohnhilfenMarkt 6, 47608 GeldernTel.: 02831 974460Herr C. Hildebrandt, [email protected]

Geschäftsstelle Herr J. Berg, Geschäftsführer, Herr B. Majkowski, stellv. Geschäftsführer Hagsche Str. 86, 47533 KleveTel.: [email protected]

Frau M.Gietemann, VerwaltungsleitungHagsche Str. 86, 47533 KleveTel.: 02821 [email protected]

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