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SPEKTRUM 1/2017 NACHT.SCHAFFT.WISSEN Entdeckertour am Campus VOGELSCHLAG BEI FLUGZEUGEN Forschungsarbeit im Projekt „BIRD“ ERFOLGSGESCHICHTE 25 Jahre European Business

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S P E K T RU M 1/2017

NACHT.SCHAFFT.WISSEN

Entdeckertour am Campus

VOGELSCHL AG BEI FLUGZEUGEN

Forschungsarbeit im Projekt „BIRD“

ERFOLGSGESCHICHTE

25 Jahre European Business

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die vorliegende Spek-trum-Ausgabe zeigteinmal mehr, dass dieOTH Regensburg eine

lebendige und dynamische Hochschule ist, die mit vielEmpathie die wichtigen Herausforderungen der Zukunftaufgreift.

So berichten wir im Kapitel „OTH Regensburg erleben“von Fachtagungen wie dem 3. Regensburger Energiekon-gress, der mit dem Fokus „Blackout“ das Thema Versor-gungssicherheit in den Mittelpunkt rückte, sowie von derFachtagung „Gesundheit im 21. Jahrhundert”, bei der wirneben technischen Aspekten der Gesundheit und Pflegeauch ethische, rechtliche und soziale Perspektiven be-leuchteten und damit zugleich aufzeigten, wie stark in-terdisziplinär wir dieses Thema an unserer Hochschulebearbeiten. Zugleich stellten wir mit dieser Tagung unser„Regensburg Center of Health Sciences and Technology“(RCHST) vor, in dem wir all diese Aktivitäten bündelnwerden, um effektiv auf aktuelle gesellschaftliche Auf-gabenstellungen wie die demografische Entwicklung,den medizinisch-technischen Fortschritt sowie daswachsende Gesundheitsbewusstsein zu reagieren. Dasswir mit diesem interdisziplinären Ansatz auf dem richti-gen Weg sind, hat uns das bayerische Kabinett bei seinerOberpfalz-Sitzung im April dieses Jahres bestätigt. Unserfachübergreifendes Konzept für das „Ostbayerische Zentrum für Gesundheitsberufe“, das über das RCHSTrealisiert wird, hat großen Anklang gefunden und wird finanziell gefördert werden.

In der gleichen Kabinettssitzung waren wir zudem miteinem Antrag zur Errichtung eines Technologiecampus inParsberg erfolgreich, den wir in Kooperation mit der THDeggendorf sowie dem Landkreis Neumarkt, der StadtParsberg und dem Markt Lupburg stellten. Gemeinsamschaffen wir ein Technologietransferzentrum, das sichmit modernen Werkstoffen und ihrer Verarbeitung in digitalisierten Fertigungsumgebungen befasst. Der

Liebe Leserinnen und Leser,

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Ihr

Prof. Dr. Wolfgang BaierPräsident

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Freistaat gewährt hierzu eine Anschubfinanzierung inHöhe von 6,6 Millionen Euro.

Erfolge können wir auch in der Lehre verzeichnen: Im aktuellen CHE-Hochschulranking wurden die Betriebs-wirtschaft, die Soziale Arbeit und die Wirtschaftsinfor-matik untersucht. Die Ergebnisse und Platzierungen derOTH Regensburg können sich sehen lassen; vor allem dieWirtschaftsinformatik behauptet sich bundesweit deut-lich in der Spitzengruppe.

Auch ein stolzes Jubiläum konnten wir feiern: 25 JahreEuropäische Betriebswirtschaft. Bereits damals spielteunsere Hochschule eine Vorreiterrolle. Der Studiengangwar der erste Studiengang in Bayern, der europäische Betriebswirtschaft im Fokus hatte. Und das zu einer Zeit,in der sich die Europäische Union noch nicht einmal ge-gründet, geschweige denn eine gemeinsame Währunghatte. Die Einrichtung des Studiengangs war somit einezukunftsweisende Entscheidung. Ich gratuliere allen Mitgliedern der Fakultät Betriebswirtschaft zu diesemJubiläum und verbinde diese Glückwünsche mit einemDank für das Engagement um diesen Studiengang.

Mein Dank gilt aber auch all den anderen Kolleginnenund Kollegen, von deren Projekten und Veranstaltungenrund um Lehre, Forschung und Weiterbildung in dieserSpektrum-Ausgabe berichtet wird. Sie alle tragen gleichermaßen zur Lebendigkeit unserer Hochschule bei!

Den Leserinnen und Lesern wünsche ich eine interessante und kurzweilige Lektüre!

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OTH REGENSBURG ERLEBEN

INNOVATION ERLEBENNächtliche Entdeckertour durch die verschiedenen Disziplinen ................................. 8

PREMIERE AN DER OTH REGENSBURGSchweizer Team gewinnt das Finale FLL Zentraleuropa ................................................1 0

RUND UMS STUDIUMViel los am Regensburger Hochschultag................... 12

LEISTUNGSSTARKES ZENTRUM FÜR HOCHQUALIFIZIERTE FORSCHUNGOTH Regensburg stellt ihr neues Center of Health Sciences and Technology vor .................... 13

3. REGENSBURGER ENERGIEKONGRESSLösungen für die Netzsicherheit im Fokus ................ 16

BERUFSBEGLEITENDE STUDIEN- UND WEITERBILDUNGSANGEBOTEGroßer Andrang beim fünften Weiterbildungstag ..... 18

HACKABURG 2017Hackathon an der OTH Regensburg erstmals mit Hardware-Lab .................................. 19

PRAXISNAHE LEHRE

PROF. DR. UWE M. SEIDEL BEANTWORTET FRAGEN ZUM THEMA CONTROLLING„Der Controller muss raus aus seiner geliebten Zahlenwelt“............................ 20

REGELUNGSTECHNIKEigene Lehre nach neuesten Erkenntnissen überarbeitet........................................................ 22

NEUES POP-SCIENCE-FORMAT ONLINEMedienprojekt soll Wissenschaft interaktiv erlebbar machen ................................................. 23

EHEMALS PARALYMPICS-TEILNEHMER, HEUTE PROFESSORProf. Dr. Rainer Schliermann lehrt an der OTH Regensburg ........................................ 24

„KOCH MAL WIEDER“ UND „KRAFTKÄFER“Co2-reduzierter Fleischkonsum............................... 26

ANGEHENDE ARCHITEKTEN UND LEHRAMTSSTUDIERENDEEntwürfe für eine demokratisch-inklusive Schule ...... 27

STUDENTENPREIS DER WIRTSCHAFTSZEITUNGInnovatives Prüfverfahren ausgezeichnet ................ 28

ANGEWANDTE FORSCHUNG

CROSS-ENERGYGrenzüberschreitende Energieversorgung in der Donau-Moldau-Region................................. 29

PROJEKT „BIRD“Schäden an Flugzeugen durch Vogelschläge reduzieren . 30

EWORAMOptimierte Motorsteuerung für das Auto von morgen.. 32

EINSATZ IM BEREICH MEDIZINPRODUKTE GEPLANTForschung an 3D-Laserscanner mit integrierter Temperaturmessung ...................... 33

NEUES PROJEKT MIT INFINEON GESTARTETAnalyse des Temperaturverhaltens eines Wafer-Testgeräts ......................................... 34

PROF. DR. CLAUS KOSS LEGT STUDIE VORWas Steuerberater über den Brexit wissen müssen .... 35

VOM INFORMATIKER ZUM IT-MANAGEROTH mind bietet ein neues Unternehmens-planspiel für die IT-Branche an .............................. 36

PROJEKT COLLABORATIVE ASSEMBLY ROBOTAutomatisierungsmöglichkeit von komplizierten Fertigungsprozessen ................... 37

ZUSAMMENARBEIT VON FA. XWS UND LABOR ELEKTRONIKUniverseller Funkknoten für das Internet of Things ... 38

„LEAN MANAGEMENT IN ORGANIZATIONS“Promotion in der Wirtschaftsinformatik erfolgreich verteidigt ........................................... 39

„STRUCTURAL AND EVOLUTIONARY ANALYSIS OF DEVELOPER NETWORKS“Promotion im Bereich Software Engineering ............ 40

„ERNEUERBARE MOBILITÄT IM MOTORISIERTEN INDIVIDUALVERKEHR“Promotion zum Thema umweltverträgliche Mobilität ................................ 41

GEO5-WORKSHOP ERSTMALS AN DER OTH REGENSBURGFachlicher Austausch zu Forschungsprojekten aus der Geotechnik .............................................. 42

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INTERNATIONAL GUT AUFGESTELLT

PRAKTIKANTENPROGRAMM DER FAKULTÄT INFORMATIK UND MATHEMATIKMikrocontrolling und Mülltrennung......................... 43

NEPAL-PROJEKT DER OTH REGENSBURG UND DER TU BERLIN GEHT IN DIE ZIELGERADEEin „kleiner Masterplan“ soll die Stadt Dhulikhel wieder attraktiv machen ........................ 44

BAUINGENIEUR-STUDIERENDE UNTERSUCHEN WASSER IM SENEGALHilfe zur Selbsthilfe ............................................. 46

DEUTSCH-FRANZÖSISCHE ZUSAMMENARBEITNeuer Doppelabschluss für Maschinenbaustudierende der OTH Regensburg ....... 48

ALLE ZWEI WOCHEN EINE NEUE PARTNERSCHAFTDie OTH Regensburg kooperiert mit mehr als 200 ausländischen Hochschulen ............................ 49

OTH REGENSBURG BILDET SYRISCHE NACHWUCHS-INGENIEURE AUSRund 30 Personen mit Fluchthintergrund an der OTH Regensburg immatrikuliert ................... 50

HO CHSCHULPOLIT IK

KABINETT BEWILLIGT TECHNOLOGIETRANSFERZENTRUMNeue Forschungsflächen und ein innovatives Gesundheitszentrum....................... 52

ZENTRUM DIGITALISIERUNG.BAYERN (ZD.B)Prof. Dr. Mottok der OTH Regensburg erhält ZD.B-Professur ........................................... 53

WEITERQUALIFIZIERUNG IN DER BETRIEBSWIRTSCHAFTNeu: Masterabschluss in Betriebswirtschaft für Berufstätige .................................................. 54

CHE HOCHSCHULRANKINGWirtschaftsinformatik an der OTH Regensburg ist spitze............................................................. 54

GEMEINSAMES PROMOTIONSKOLLEGOTH Regensburg ist Trägerhochschule im Verbundkolleg „Digitalisierung“ ......................... 55

STAATSSEKRETÄR SIBLER AN DER OTH REGENSBURGVirtuelle Menschmodelle sollen bei Schulterverletzungen helfen.................................. 56

DIALOGORIENTIERTES SERVICEVERFAHRENOTH Regensburg beteiligt sich mit allen zulassungsbeschränkten Studiengängen ................. 58

HO CHSCHULFAMIL IE

25 JAHRE EUROPÄISCHE BETRIEBSWIRTSCHAFTErfolgsgeschichte einer „starken Marke“ ................. 59Prof. Dr. Werner Eckert im Gesprächzu 25 Jahren „European Business Studies“ ............... 60

GENDERTAG AN DER OTH REGENSBURG„Anteile weiblicher Studierender in MINT-Fächern steigen – im Schneckentempo“............................... 62

DEUTSCHLANDSTIPENDIUM„Ein geldsorgenfreies Studium mit Blick über den Tellerrand“................................ 64

PROFESSIONAL STEPSBerufserfahrung von der Baustelle ......................... 65

GRÜNDERPORTRÄTSb&s statbet UG.................................................... 66d-hoch-k ........................................................... 66

NACHFOLGETAG DES START-UP CENTERS DER OTH REGENSBURGWie übernehme ich eine Firma? ............................. 67

DIGITAL MAGIC ARTEin digitales Malwerkzeug für jedermann ............... 68

POSTEN, TWITTERN, LIKENSoziale Netzwerke an der OTH Regensburg ............. 69

ZUR PERSON

Berufungen ........................................................ 70Prof. Dr. Gabriela von Wallenberg: Mitglied im Kuratorium des FIW.............................. 71Dienstjubiläen ..................................................... 71Ruhestand .......................................................... 71Wir trauern ......................................................... 72OTH Regensburg bei den Bayerischen Skimeisterschaften............................. 73

VERANSTALTUNGEN .............................. 74

IMPRESSUM ............................................... 74

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Wenn der Hörsaal zum UN-Hauptquartier wird und imSeminarraum mit Muskelkraft gesteuerte Roboter durchPappkulissen fahren, dann ist an der OTH RegensburgWissenschaftsnacht. In den Laboren, bei Experimentenund in Vorträgen konnten die Besucher und Besucherin-nen Neues aus der Welt der Wissenschaft und Forschungentdecken. Vor allem in den frühen Abendstunden zogdas abwechslungsreiche Kinderprogramm zahlreiche Familien an. An der vom Stadtmarketing im Auftrag derStadt Regensburg organisierten Veranstaltung nahmenneben der OTH Regensburg zehn in der Stadt angesie-delte Unternehmen teil. „Alle Akteure haben auch in die-sem Jahr wieder ein vielfältiges Programm auf die Beinegestellt und tragen somit dazu bei, die Öffentlichkeit fürdie aktuellen Entwicklungen und Forschungsprojekte

vor Ort zu begeistern“, sagte Michael Quast, Geschäfts-führer des Stadtmarketing.

Hochspannung bei Laborführungen

Ab 18 Uhr waren insbesondere zur vollen und halbenStunde die Infostände im Foyer des Maschinenbauge -bäudes Dreh- und Angelpunkt. Hier starteten die Gästezur Vorführung der Intelligenten Zahnbürste, zum Rund-gang durch das Hochspannungslabor oder zur Präsenta-tion von fliegenden Sensoren in der Tech-Base. Werkeinen Platz mehr in den anmeldepflichtigen Veranstal-tungen bekommen hatte, konnte sich dennoch auspro-bieren: sei es beim Gang über die von der Fakultät Bau-ingenieurwesen gezimmerte Holzbrücke, bei der Licht-

INNOVATION ERLEBEN

Nächtliche Entdeckertour durch die verschiedenen DisziplinenUnter dem Motto „Innovation erleben“ kamen am 28. April 2017 rund 1.500 Besucher undBesucherinnen zur vierten „Nacht.Schafft.Wissen“ an den Campus in der Galgenberg-straße. Die OTH Regensburg war dieses Jahr der einzige teilnehmende Hochschul -standort.

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Rund 1.500 Gäste nutzten die Nacht.Schafft.Wissen, um die OTH Regensburg kennenzulernen. Fotos: OTH Regensburg / Stefan Hanke

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Am Stand der Fakultät Bauingenieurwesen konnten Brücken gebautwerden.

Im Labor Biomechanik der Fakultät Maschinenbau bekamen die Besucher und Besucherinnen viele Infos rund um das Herz.

Wie funktioniert ein Oktokopter? Fragen dazu haben Mitarbeiter undMitarbeiterinnen aus dem Labor für Digitalisierung der Fakultät Infor-matik und Mathematik beantwortet.

schnitzeljagd der Fakultät Elektro- und Informations-technik oder den Geduldsspielen mit Schiebekästchenund Zauberwürfel der Fakultät Informatik und Mathe-matik. Auch die Vorträge waren gut besucht: Wer wollte,konnte dem Vortrag von Prof. Dr. Claus Koss in die „Un-terwelten der Bilanzen“ folgen oder das neue interaktiveOnline-Format „1-2-Science“ erleben – beides Themen der Fakultät Betriebswirtschaft. Die Architekten und Architektinnen zeigten ihre Ausstellung zum „Regensbur-ger Burgfrieden“ und die Professoren und Professorinnender Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswis-

senschaften standen beim Speed-Dating zu aktuellenFragen aus dem Gesundheitsbereich parat. Für Kurzent-schlossene hatte auch die Fakultät Allgemeinwissen-schaften und Mikrosystemtechnik etwas im Angebot:Hier konnte man am Rasterelektronenmikroskop eineReise in den Mikrokosmos unternehmen. Die „Medizin-technik zum Anfassen“ der Fakultät Maschinenbau warvor allem bei den jüngsten Besuchern und Besucherinnenäußerst beliebt: Mit an den Unterarmen angebrachtenSensoren konnten die Kinder Roboterautos über Rampenund durch Pappkulissen steuern. ■

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Zu dem erstmals an der OTH Regensburg ausgetragenenFinale Zentraleuropa waren 250 Schüler und Schülerinnenaus der Schweiz, Deutschland, Österreich, Slowakei,Polen, Tschechien und Ungarn angereist. Beim FinaleZentraleuropa konnten sie sich für weitere internationale

FIRST LEGO League Wettbewerbe, zum Beispiel in St.Louis in den USA, qualifizieren. An der FLL nehmen Schüler zwischen 9 und 16 Jahren teil, in diesem Jahrkonnte der Roboterwettbewerb insgesamt 6.500 Teil -nehmer und Teilnehmerinnen verzeichnen. Das Motto

PREMIERE AN DER OTH REGENSBURG

Schweizer Team gewinnt das Finale FLL ZentraleuropaDas Finale Zentraleuropa des Roboterwettbewerbs FIRST LEGO League (FLL) gewann am 3. und 4. März 2017 das Schülerteam „Mindfactory“ aus Baden in der Schweiz. Denzweiten Platz machte das slowakische Team „TalentumSAP“ und den dritten Platz dasdeutsche Team „brickSAPplied“ aus Wiesloch, Baden-Württemberg. An der OTH Regens-burg herrschte eine super Stimmung, viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen waren mitihren Familien und Fanclubs in die Domstadt gekommen.

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der diesjährigen Wettbewerbssaison lautete „Animal Allies: Beziehungen zwischen Mensch und Tier erfor-schen“. „Ziel des Wettbewerbs ist es, Jugendlichen denZugang zu naturwissenschaftlichen Fächern zu erleich-tern und sie frühzeitig für einen IT- oder Ingenieursberufzu motivieren“, so der Organisator der Veranstaltung,Dipl. Päd. Univ. Armin Gardeia von der Jungen Hoch-schule der OTH Regensburg. Möglich gemacht habenauch diese FIRST LEGO League Veranstaltung an der OTHRegensburg wieder die langjährigen Sponsoren: Conti-nental Regensburg und Infineon Technologies. Das Staatliche Berufliche Schulzentrum Regensburger Landunterstützte die Veranstaltung, indem es 22 iPads für dieAuswertung zur Verfügung stellte.

Unterstützung durch Continental Regensburg und Infineon Technologies

„Wir freuen uns sehr, dass in diesem Jahr drei bedeu-tende Wettbewerbe, bis hin zum Europafinale, in Regens-burg stattfinden konnten“, sagte Michael Staab, Per-sonalleiter Continental Regensburg. „Es ist in jedem Jahraufs Neue spannend, die jungen Leute bei der FIRST LEGOLeague zu begleiten und auch die Entwicklung der ein-zelnen Teams zu beobachten. Zudem war die tolle Stim-mung unter den Teilnehmern und Teilnehmerinnen beimFinale Zentraleuropa sehr beeindruckend. Für uns ist esdaher selbstverständlich, eine hochkarätige Veranstal-tung wie diese mit Fachwissen unserer Mitarbeiter undMitarbeiterinnen und dem nötigen Material zu unterstüt-zen. Als technologieorientiertes Unternehmen engagie-ren wir uns bereits seit Jahren dafür, junge Menschenfrüh für Technik zu be geistern beziehungsweise das Inte-resse zu fördern – mit dem Ziel, sie auch für technischeStudiengänge oder Ausbildungsberufe zu gewinnen.“

Peter Purainer, Personalleiter Infineon Regensburg: „Wirvon Infineon sind begeistert, dass der FLL-Wettbewerbhier an der OTH Regensburg junge Menschen frühzeitigan Wissenschaft und Technik heranführt. Dieser Wettbe-werb könnte der Beginn einer fruchtbaren Beziehung sein– nämlich der zwischen findigen und aufgeschlossenenMenschen, einer anerkannten Hochschule und demHigh-Tech-Unternehmen Infineon. Als dynamischerDenk- und Produktionsstandort setzen wir auf Erfinder-geist, Innovation und Fortschritt. Aber auch Ausdauer,Zielstrebigkeit und Teamgeist sind äußerst wichtig. Alsoall das, worauf auch der FLL-Wettbewerb hinzielt undwas in die Bewertung der Jurys mit einfließt. Daran kön-nen Sie deutlich ablesen, warum Infineon Regensburggerne wiederholt Sponsor der FLL ist.“

Das Siegerteam „Mindfactory“ beim Finale Zentraleuropa der FIRSTLEGO League an der OTH Regensburg kam aus Baden in der Schweiz.

Hochspannung am „Spielbrett“: Bei den Robot-Games bei der FIRST LEGO League an der OTH Regensburg ging es heiß her. Fotos: OTH Regensburg / Florian Hammerich

Spannende Wettbewerbe erlebte auch das Wettkampfgericht an den Spieltischen.

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Der Präsident der OTH Regensburg, Prof. Dr. WolfgangBaier, begrüßte um 9 Uhr im Foyer des Maschinenbau-gebäudes an der OTH Regensburg; der Präsident der Universität, Prof. Dr. Udo Hebel, stand ab 11 Uhr im Audimax-Foyer der Universität persönlich allen Interes-sierten für Fragen zur Verfügung. Der Rektor der HfKM,Prof. Stefan Baier, begrüßte die Schüler und Schülerinnenum 10 Uhr im Vielberthgebäude (H24) auf dem Univer -sitätsgelände.

Ab 9 Uhr morgens konnten sich Schüler und Schülerinnensamt ihrer Lehrkräfte oder Eltern über einzelne Studien-gänge informieren und allgemeine Infos rund um ein Stu-dium an Infoständen oder in Vorträgen einholen. DieBesucher und Besucherinnen konnten sich auch gezieltüber einzelne Themen wie Studienfinanzierung, „Studie-ren im Ausland“ oder „Studieren mit Handicap“ kundigmachen. Es fanden Führungen zum Beispiel durch dasReinraum-Labor der Mikrosystemtechnik oder am Cam-pus der Universität statt. Die HfKM präsentierte sich mitdem Lehrstuhl für Musikpädagogik und Musikdidaktiksowie dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Regensburg unter dem Titel „Musik studieren in Regens-burg“. Auch die OTH Amberg-Weiden war als Partner-hochschule der OTH Regensburg dieses Jahr wieder beimHochschultag dabei.

RUND UMS STUDIUM

Viel los am Regensburger HochschultagDie OTH Regensburg, die Universität Regensburg und die Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg (HfKM) präsentierten anlässlich des Regensburger Hochschultags ihr attraktives Studienangebot. Rund 5.000 Studien -interessierte waren dafür am 17. Februar 2017 auf dem Campus unterwegs.

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Prof. Dr. Wolfgang Baier, Präsident der OTH Regensburg, begrüßte dieSchüler und Schülerinnen zum Regensburger Hochschultag.

Was kann ich studieren? Der Regensburger Hochschultag informierteSchüler und Schülerinnen über das Studienangebot der RegensburgerHochschulen. Fotos: OTH Regensburg / Florian Hammerich

Welcher Studiengang interessant sein könnte, erklärten Vertreter undVertreterinnen der Fakultäten an den Infoständen.

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In dem Center sind alle Aktivitäten und Kompetenzen ausden Bereichen Pflege, Medizinische Informatik, Medizin-technik, Technikfolgenabschätzung, angewandter Ethikund Sozialforschung der OTH Regensburg gebündelt. DieBedeutung des Themas Gesundheit habe die OTH Re-gensburg früh erkannt, so Prof. Dr. Wolfgang Baier, Prä-sident der OTH Regensburg, in seiner Begrüßung. Seitetwa zehn Jahren arbeite die OTH Regensburg engagiertund erfolgreich daran, Kompetenzen in diesem Bereichüber alle Fakultäten hinweg zu etablieren. Die Gründungdes RCHST sei nun der vorläufige Höhepunkt aller Aktivi-täten, so Prof. Dr. Baier.

Neben zahlreichen Fachvorträgen von hochkarätigen Referenten und Referentinnen gab es bei der Fachtagung

auch eine Podiumsdiskussion mit Vertretern und Ver -treterinnen aus Politik, Gesundheitsversorgung und Wirtschaft, darunter Albert Füracker, Staatssekretär imBayerischen Staatsministerium der Finanzen, für Landes-entwicklung und Heimat. Des Weiteren wurden zwei ver-schiedene Preise an Studierende für ihre herausragendenBachelor- und Masterarbeiten verliehen: der bundesweiteIntegrata-Preis für die humane Nutzung der IT in derPflege und der Otto Helmut und Alice Eckl-Preis für stu-dentische Leistungen im Bereich Pflege. Die Otto Helmutund Alice Eckl-Stiftung war auch Sponsor der Veran -staltung. Insgesamt 150 Teilnehmer und Teilnehmerinnenzählte die Fachtagung an der OTH Regensburg, organi-siert vom Zentrum für Weiterbildung und Wissens -management (ZWW).

LE ISTUNGSSTARKES ZENTRUM FÜR HO CHQUALIF IZ IERTE FORSCHUNG

OTH Regensburg stellt ihr neues Centerof Health Sciences and Technology vor Die OTH Regensburg hat anlässlich der Fachtagung zum Thema „Gesundheit im 21. Jahr-hundert – Ethische, rechtliche, soziale und technische Aspekte von Gesundheit und Pflegein interdisziplinärer Perspektive“ am 17. und 18. März 2017 ihr neues Regensburg Centerof Health Sciences and Technology (RCHST) vorgestellt. „Das RCHST soll ein leistungs-starkes Zentrum für die Oberpfalz und Ostbayern werden, das national wie auch inter-national für hochqualifizierte Forschung attraktiv ist“, so Prof. Dr. Klaudia Winkler,Vizepräsidentin der OTH Regensburg.

Die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion zum Thema „Gesundheit im 21. Jahrhundert“ (von links): Prof. Dr. Wolfgang Baier, Präsident der OTHRegensburg, Manfred Baumann, Geschäftsführer der Gerresheimer Regensburg GmbH, Albert Füracker, Staatssekretär im Bayerischen Staats-ministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat, MdL, Moderatorin Ilka Meierhofer, TVA Ostbayern, Prof. Dr. Annette Meussling-Sentpali, OTH Regensburg, Dr. Robert Seitz, Caritasverband für die Diözese Regensburg e.V,. und Prof. Dr. Bernhard Weber, Vizepräsident derUniversität Regensburg.

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Center ist Antwort der OTH Regensburgauf Bedarf in der Region

Prof. Dr. Klaudia Winkler stellte anlässlich der Fach -tagung das Regensburg Center of Health Sciences andTechnology der OTH Regensburg vor. Das Center sei eineAntwort auf den Bedarf in der Region und im Umfeld derOTH Regensburg. Die OTH Regensburg hat in den ver -gangenen zehn Jahren im Zuge der Akademisierung derGesundheitsfachberufe zahlreiche neue Studiengängeeingerichtet, wie zum Beispiel Medizinische Informatik,Biomedical Engineering, Pflege und Physiotherapie. InPlanung ist derzeit der Master Klinische Pflege in Koope-ration mit der Evangelischen Hochschule Nürnberg. Eskamen, laut Prof. Dr. Winkler, rund 15 neue Professurenin diesem Themenfeld hinzu. Zwei große Forschungsein-heiten, das Regensburg Center of Biomedical Engineering(RCBE) und das Institut für Sozialforschung und Technik-folgenabschätzung (IST) haben sich im Bereich For-schung an der OTH Regensburg etabliert. Das RCHST seiaber auch eine Antwort auf den Megatrend „Gesund-heit“, so Prof. Dr. Winkler. Die OTH Regensburg liefertequalifizierte Absolventen und Absolventinnen für diesenwichtigen Zukunfts- und Wachstumsmarkt, denn dieOTH Regensburg sehe sich als Motor für die gesundheits-bezogene Entwicklung in der Oberpfalz und ganz Ost-bayern. Das RCHST greife dabei auf die vielen bereitsvorhandenen Fachkompetenzen in der OTH Regensburgzurück und baue auf die vielen etablierten Netzwerke inder Region auf. Sie verwies auch auf die hervorragendenRahmenbedingungen für das RCHST, zum Beispiel dergemeinsame Campus mit Universität, Universitätsklini-

kum und BioPark, oder die laufenden Kooperationen mitKrankenhäusern und weiteren medizinischen Einrichtun-gen in der Region. Aus den das RCHST tragenden Einrichtungen wurden aktuelle Forschungsergebnisse und künftige Fragestel-lungen präsentiert. Prof. Dr. Christa Mohr berichtete überdie kommenden Herausforderungen der Pflege- und Ge-sundheitswissenschaften und den damit einhergehen-den Wandel der Berufspraxis. Prof. Dr. Christoph Palmlieferte als wissenschaftlicher Direktor des RCBE einenEinblick in die vielfältigen Forschungsaktivitäten im Bereich Medizinische Informatik und Medizintechnik.Prof. Dr. Karsten Weber, einer der Leiter des IST, hob die Notwendigkeit von Werten in der Technik hervor, damit Technik für den Menschen entwickelt wird und zeigte diesanhand dreier laufender beziehungsweise beendeter Forschungsvorhaben des IST auf. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion zum Thema„Gesundheit im 21. Jahrhundert“ betonte StaatssekretärAlbert Füracker, dass die Voraussetzungen für das RCHSTder OTH Regensburg in der Domstadt optimal seien. Ersehe riesige Herausforderungen in der Pflege auf die Gesellschaft zukommen. Prof. Dr. Annette Meussling-Sentpali von der OTH Regensburg machte auf eine derHerausforderungen aufmerksam, nämlich auf Ungleich-heit und Lücken in der Versorgung in ländlichen Regionenaufgrund des Fachkräftemangels. Dr. Robert Seitz vomCaritasverband der Diözese Regensburg betonte, dass dieArbeit einer Pflegekraft mindestens so wichtig sei wie diedes Arztes. Er hoffe, dass der Wettbewerb in der Pflegenicht auf dem Rücken hilfloser Menschen ausgetragenwürde. Er wünsche sich Qualität im Pflegebereich.

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Zwei Preise im Bereich Pflege für Studierende vergeben

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion fand die Verlei-hung zweier Preise an Studierende statt. Den bundes-weiten Integrata-Preis für die humane Nutzung der IT inder Pflege mit je 1.500 Euro erhielten Annika Kalten -hauser und Nico Jähne-Raden. Übergeben wurde derPreis durch den Präsidenten der OTH Regensburg, Prof.Dr. Wolfgang Baier, Prof. Dr. Karsten Weber von der OTHRegensburg und Dr. Frank Schönthaler, Präsident des Kuratoriums der Integrata-Stiftung. Den Otto Helmutund Alice Eckl-Preis für studentische Leistungen im Be-reich Pflege über je 1.000 Euro erhielten Jessica Boguth,Alexander Dickopf und Daniela Beck. Gratuliert habenPräsident Prof. Dr. Wolfgang Baier, Prof. Dr. AnnetteMeussling-Sentpali und Prof. Dr. Christa Mohr, beide von

der OTH Regensburg, sowie Dr. Klemens Martin, Vorsit-zender des Stiftungsvorstandes der Otto Helmut undAlice Eckl-Stiftung. Am zweiten Tag der Tagung erörterten hochkarätige Referenten und Referentinnen – wie Prof. Dr. ClemensTesch-Römer, der Leiter des Deutschen Zentrums für Altersfragen, Prof. Dr. Hartmut Remmers von der Univer-sität Osnabrück oder Prof. Dr. Hanna Mayer von der Universität Wien – ethische, rechtliche, soziale und tech-nische Aspekte von Gesundheit und Pflege. Bei den ver-schiedenen Vorträgen kam zum Ausdruck, dass dieMenschen im Alter verstärkt in den „eigenen vier Wän-den“ leben und nicht in ein Altersheim gehen möchten.Daher sei es wichtig, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken. Verstärkter Technikeinsatz solldie Menschen im Alter, aber auch die Pflegenden unter-stützen. ■

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Integrata-Preisverleihung (von links): Präsident der OTH RegensburgProf. Dr. Wolfgang Baier, Preisträger Nico Jähne-Raden, PreisträgerinAnnika Kaltenhauser, Prof. Dr. Karsten Weber von der OTH Regensburg,und Dr. Frank Schönthaler, Präsident des Kuratoriums der Integrata-Stiftung.

Otto Helmut und Alice Eckl-Preisverleihung (von links): Präsident derOTH Regensburg Prof. Dr. Wolfgang Baier, Prof. Dr. Annette Meuss-ling-Sentpali und Prof. Dr. Christa Mohr, beide von der OTH Regens-burg, Preisträger Alexander Dickopf, Preisträgerin Jessica Boguth, Dr.Klemens Martin, Vorsitzender des Stiftungsvorstandes der Otto Hel-mut und Alice Eckl-Stiftung, und Preisträgerin Daniela Beck.

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Unter dem Motto „Blackout“ diskutierten namhafte Ex-perten regionaler Unternehmen und prominente Politikerwie MdL Erwin Huber über die Bedrohung durch einenflächendeckenden Stromausfall. Veranstalter waren dieOTH Regensburg, die Industrie- und Handelskammer(IHK) Regensburg und das Ostbayerische Technologie-Transfer-Institut e.V. (OTTI) Regensburg.Mit dem Regensburg Center of Energy and Resources(RCER), den Studiengängen Regenerative Energietechnik

und Energieeffizienz sowie Gebäudeklimatik und zahl -reichen Forschungsprojekten leiste die OTH Regensburgeinen wichtigen Beitrag zum Thema, sagte Prof. Dr. Wolfgang Baier. In einer Podiumsdiskussion am erstenKonferenztag berichtete Maik Poetzsch, Mitarbeiter imBüro für Technikfolgenabschätzung beim DeutschenBundestag, von seiner Studie, in der er aufgezeigt hat,dass ein großflächiger Stromausfall zum Kollaps der ge-samten Gesellschaft führen würde. Referent Joachim

3. REGENSBURGER ENERGIEKONGRESS

Lösungen für die Netzsicherheit im FokusStromausfall XXL: „Das ist ein bedrohliches Szenario und die Lösung ist komplex“, sagteProf. Dr. Wolfgang Baier, Präsident der OTH Regensburg bei der Eröffnung des 3. Regens-burger Energiekongress am 8. und 9. März 2017. Rund 190 Teilnehmer und Teilnehmerinnentauschten sich an der OTH Regensburg über die Sicherheit unserer Stromversorgung aus.

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Gewehr von der Bundesnetzagentur betonte jedoch, dassdie Versorgungssicherheit in Deutschland gewährleistetsei, obwohl „das Übertragungsnetz noch hinterherhinkt“.Am zweiten Konferenztag referierten Prof. Dr.-Ing. OliverBrückl und Prof. Dr.-Ing. Michael Sterner, beide Professo-ren der OTH Regensburg, über die Herausforderungen imBereich der Netzstabilität sowie darüber, wie Energie-speicher Blackouts vermeiden können. Der länderüber-greifende Kontext spielte eine große Rolle – Vorträge von Referenten aus Österreich und Tschechien standenmit auf dem Programm. Weitere Informationen zum 3. Regensburger Energiekongress erhalten Sie unter:www.energiekongress-regensburg.de

Der 3. Regensburger Energiekongress war gut besucht. Fotos: OTH Regensburg / Florian Hammerich

Prof. Dr. Wolfgang Baier, Präsident der OTH Regensburg begrüßte die Gäste zum 3. Regensburger Energiekongress.

Prof. Dr. Oliver Brückl, OTH Regensburg, sprach über Herausforderungen im Bereich der Netzstabilität.

Joachim Gewehr von der Bundesnetzagentur referierte über die Versorgungssicherheit und Risikovorsorge aus Sicht der Bundesnetzagentur.

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Auch dieses Jahr präsentierten mehrere bayerischeHochschulen und Bildungsanbieter aus der Region ihreberufsbegleitenden Studien- und Weiterbildungsange-bote. Mehr als 250 Interessierte nahmen die Gelegenheitwahr, um sich über die Angebote der OTH Regensburg,der OTH Amberg-Weiden, der TH Deggendorf, der TH In-golstadt, der Universität Regensburg sowie des Bildungs-werks der bayerischen Wirtschaft, der IHK-Akademie undder Eckert Schulen zu informieren.

Prof. Dr. Wolfgang Bock, Vizepräsident der OTH Regens-burg, eröffnete die Veranstaltung: „Heute haben Sie dieeinmalige Möglichkeit, kompakt und geballt Informatio-nen über für Sie interessante Weiterbildungsangebote bei verschiedenen Hochschulen und Bildungsanbieternaus der Region einzuholen. Die OTH Regensburg bietetdabei mit ihren berufsbegleitenden Angeboten im Ba-chelor- und Masterbereich eine optimale Plattform fürdie berufliche Qualifizierung, auch ohne Abitur“, so Prof.Dr. Bock.

Die rund 250 Besucher und Besucherinnen des Weiter -bildungstags informierten sich an Infoständen und ineiner Speakers’ Corner über die berufsbegleitenden Bachelor- und Masterstudiengänge der unterschied -lichen Hochschulen. Die einzelnen Studiengangsleiterstellten ihre Studiengänge vor und beantworteten denInteressierten individuelle Fragen. Auch Vertreter undVertreterinnen von Unternehmen und bereits berufsbe-gleitend Studierende berichteten in der Speakers’ Cornervon ihren Erfahrungen mit berufsbegleitender Weiter -bildung. An verschiedenen Themeninseln konnten sichdie Weiterbildungsinteressierten darüber hinaus über dieThemen Finanzierung und Zulassung informieren.

Petra Schmöller ■

BERUFSBEGLEITENDE STUDIEN- UND WEITERBILDUNGSANGEBOTE

Großer Andrang beim fünften Weiterbildungstag Bereits zum fünften Mal veranstaltete das Zentrum für Weiterbildung und Wissens -management (ZWW) der OTH Regensburg am 12. Mai 2017 einen Weiterbildungstag.Dabei ging es um die Themen „Studieren neben dem Beruf“ und „Studieren ohne Abitur“.

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Die rund 250 Besucher und Besucherinnen des Weiterbildungstags an der OTH Regensburg informierten sich an den verschiedenen Infoständen und Themeninseln über die vielen berufsbegleitenden Studien- und Weiterbildungsangebote. Foto: Martin Bauer

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Der Hackathon der OTH Regensburg, organisiert voneinem Studierendenteam mit Unterstützung von Prof. Dr.Daniel Jobst von der Fakultät Informatik und Mathe -matik, war im zweiten Durchgang ebenso ein Erfolg wiebereits zum Auftakt im Jahr 2016. Dank der Förderungdurch den internationalen Verband Major League Hacking (MLH), dem Hauptsponsor BMW Group WerkRegensburg und weiteren 16 Sponsoren stand den Hackern ein Hardware-Lab mit verschiedenen techni-schen Geräten, wie zum Beispiel einem 3D-Drucker, zurVerfügung. „Ich bin sehr stolz, dass wir einer der zwei von MLH geförderten Hackathons in Deutschland sind“,sagte „Hackaburg“-Mitgründer Maximilian Pöschl.

Attraktive Preise von AUDI und BMW

Attraktiv war der Hackathon auch wegen der gespon -serten Preise. Das Gewinnerteam der App „kooci“ kannsich auf einen Erlebnistag „R8 Driving Experience“ bei derAUDI AG freuen, an dem sie den neuen R8 auf der Test-strecke ausprobieren dürfen und anschließend die Gele-genheit haben, die IT Innovationsabteilung der AUDI AGkennenzulernen. Die Audi AG war einer von drei Platin-Sponsoren. Die Smartphone-App „kooci“ ist ein Koch -assistent, der anhand eines Sensors am Handgelenk demNutzer schrittweise bei der Umsetzung eines Rezepts zurSeite steht. Den Innovationspreis der BMW Group Werk Regensburgerhielt das Team „aMUSE-measure“. 2.000 Euro und eineEinladung in das InnoLab der Montage, wo sich die Preisträger und Preisträgerinnen die Innnovationen an-schauen können, bekamen sie für ihre Methode, die dieKonzentration eines Betrachters von Videoclips mittelseines EEG-Sensors misst und auswertet. Auf diese Weisesollen Unternehmen die Wirkung ihrer Produkte undFilme testen können.

HACK ABURG 2017

Hackathon an der OTH Regensburg erstmals mit Hardware-LabEin schlafloses Wochenende an der OTH Regensburg: Bei der„Hackaburg 2017“ tüfteltenvom 21. bis 23. April 2017 rund 70 Teilnehmer und Teilnehmerinnen in 15 Teams an innovativen IT-Neuentwicklungen. Ein Kochassistent und ein Konzentrationsmessgerätüberzeugten die Jury.

Das Team „aMUSE-measure“ erhielt den Innovationspreis des Haupt-sponsors BMW für eine Methode, die die Konzentration eines Betrach-ters von Videoclips misst: (von links) Karin Oestreich, Michael Schwarz,Anna Nachbar, Christoph Dehner, Christoph Blöchl, BMW Group WerkRegensburg. Fotos: Konstantin Seitz

Das Gewinnerteam der App „kocci“ erhielt einen Erlebnistag beim Platinsponsor AUDI AG: (von links) Max Pöschl, OTH Regensburg, JohnBaldus, AUDI AG, Niko Tzioras, Mathias Quintero, Adnan Makhani, Julia Abendschön, Ute Schiehlen, AUDI AG, Markus Guder, UniversitätRegensburg, und vorne Andre Müller.

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An der OTH Regensburg lehren Sie seit 2001 Controllingals Schwerpunkt innerhalb des BWL-Studiums. Wie hatsich das Fach seither inhaltlich gewandelt?Bereits in der Vergangenheit hatten wir schon immer vielWert auf anwendungsorientierte Lehre mit Fallstudien,Praxisbezug, Referenten und Referentinnen aus Unter-nehmen gelegt. Der IT-Anteil hat sich allerdings nicht nurim Studienschwerpunkt Rechnungswesen & Controlling,sondern im gesamten Bachelor und Master erhöht.Im 4./5. Semester des Bachelorstudiengangs gibt es das Fach „Prozessmanagement“ (4 SWS), da geht es imWesentlichen um SAP-Prozesse, von der Beschaffung bishin zur Kalkulation. Im Studienschwerpunkt „Rechnungs-wesen und Controlling“ haben die Studierenden vorihrem Praktikum die Blockveranstaltung „Excel im Con-trolling“ (2 SWS). Wir sehen das als sehr wichtig an, dennwenn die Studierenden zu einem Unternehmen kommen,arbeiten sie nicht gleich an einem SAP- oder Business- Intelligence-System. Ganz viel im Controlling passiertnach wie vor mit Excel. Nach dem Praktikum gibt es dannnoch eine Excel-Vertiefung sowie die Vorlesung „SAP COfür Controller“ (4 SWS).

Im Master „Finance, Accounting, Controlling and Taxa-tion (FACT)“ haben wir neben zahlreichen fachlichen Ver-tiefungen im Controlling ein weiteres IT-Fach „BusinessIntelligence für Controller“ (2 SWS) platziert. Nach deranstehenden Reform der „Studien- und Prüfungsord-nung“ werden uns – in enger Abstimmung mit den Studie-renden, die in Evaluierungen dieses Thema häufig als be-sonders wichtig angegeben haben – in dieser Vorlesungzwei weitere Semesterwochenstunden zur Verfügung stehen.

Häufig wird der Controller als „Herr der Zahlen“ um-schrieben. Wie sieht es mit den „Frauen der Zahlen“aus: Welchen Anteil machen bei Ihnen die Studentinnenim Controlling aus?Der Anteil der Studentinnen im StudienschwerpunktRechnungswesen & Controlling (und auch im MasterFACT) ist gleichbleibend hoch: mehr als 50 Prozent.

PROF. DR. UWE M. SEIDEL BEANTWORTET FRAGEN ZUM THEMA CONTROLLING

„Der Controller muss raus aus seiner geliebten Zahlenwelt“

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Jüngst hat Prof. Dr. Uwe M. Seidel einen Arbeitskreis Oberpfalz für den InternationalenController Verein e.V. mitbegründet. Der Arbeitskreis ist auch für Studierende offen. Dazuund von der Lehre des Controlling an der OTH Regensburg berichtet Prof. Dr. Seidel imInterview.

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In einem Interview haben Sie gesagt: „Es gibt zu vieleintrovertierte Controller“. Was tut die Controller-Aus-bildung an der OTH Regensburg dagegen? Früher reichte es aus, wenn man als Controller „Herr derZahlen“ war, Augenhöhe zwischen Manager und Control-ler war damals nicht erforderlich. Um wirkungsvolle Führungsunterstützung leisten zu können, müssen Con-troller und Manager proaktiv auf Augenhöhe agieren.Fach- und IT-Kenntnisse reichen dafür alleine nicht aus,der Controller muss bereit sein, seine „geliebte Zahlen-welt“ zu verlassen, um vom Manager als betriebswirt-schaftlicher Begleiter ernst genommen zu werden. DieAnforderungen an den Controller wachsen mit seinenneuen Aufgaben: Kommunikationsfähigkeit, „Psycho“-Logik (Verhaltenskenntnis) und Rückgrat sind ebensowichtig wie Instrumentenkenntnis.Wichtig ist das Verständnis dieser sich wandelnden Con-troller-Rolle bei den Studierenden – das ist natürlich auchBestandteil unserer Lehre. Unsere Vorlesungen sind be-wusst interaktiv ausgelegt – fachliche Diskussionen, Präsentationen der Ergebnisse von Gruppenarbeiten undStudienarbeiten sind an der Tagesordnung. Soft Skill- Fächer stehen ohnehin im allgemeinen Angebot des B.A.-und M.A.-Studiengangs – sie müssen nur wahrgenommenwerden. Im Master besteht zudem das Angebot, an einerStudienfahrt zum jährlichen Controller Congress nachMünchen teilzunehmen, um dort in der „Controller’sCommunity“ Kontakte knüpfen zu können und „sicht-bar“ zu werden.

Sie haben jüngst einen Arbeitskreis Oberpfalz für denInternationalen Controller Verein e.V. mitbegründet.Ist dieses Netzwerk auch für Studierende offen? Falls ja,wie können sich Studierende dort einbringen bezie-hungsweise beteiligen?Selbstverständlich ist der Internationale Controllerverein(ICV) – www.icv-controlling.com – auch für Studierendeoffen und zwar zu ganz besonders günstigen Konditio-nen: Mitglieder unter 30 Jahren zahlen einen ermäßigtenJahresbeitrag von 75 Euro.Die Studierenden würden von den Angeboten wie jedesvollzahlende Mitglied profitieren: Nationale und interna-tionale Erfahrungsaustausche mit Controllern, Führungs-kräften in dem mit rund 6.500 Mitgliedern anerkanntgrößten Netzwerk in Europa. Als persönliches Mitgliedkönnen die Studierenden kostenlos an den Sitzungen derregionalen Arbeitskreise und damit auch an den Tag un-gen des AK Oberpfalz teilnehmen. Die Studierenden er-halten kostenlos die jährlich erscheinenden sechs Aus-gaben des CONTROLLER MAGAZINS, der in Deutschlandauflagenstärksten Fachzeitschrift für Controlling, undjährlich sechs Ausgaben von FINANCE. Sie erhaltenzudem Rabatte bei kostenpflichtigen Veranstaltungenund Publikationen und exklusive Informationen in Formder sogenannten Controller-Statement.

Wie sieht es mit den Berufsperspektiven für Controllerin unserer Region aus? Die Favoriten bei unseren Studierenden für einen „Job -einstieg“ sind klassische Produktions- und Handels -unternehmen. Davon profitieren die Unternehmen in derRegion, denn unsere Absolventen und Absolventinnenhaben nicht zwingend die Notwendigkeit wegzugehen.Häufig wollen sie das auch zunächst gar nicht und bleiben lieber in der Region tätig. Wir sind durchaus ver-wöhnt vom Wirtschaftserfolg der Region Regensburgrespektive der Region Ostbayern.Die Studierenden zieht es weniger in Richtung Unter -nehmensberatung oder Softwarehersteller – obwohl dortexzellente Karrierechancen bestehen. Da muss allerdingseine gewisse Bereitschaft zu Reisen und Überstunden gegeben sein. Bei der Work-Life-Balance gehört die IT-Beratung nicht zu den Arbeitgebern, die besonders„sexy“ erscheinen.

Controller und Controllerinnen brauchen neben den Fachkenntnissenauch Kommunikationsfähigkeit, "Psycho"-Logik und Rückgrat, soProf. Dr. Uwe M. Seidel. Foto: Attila Henning/AH creative solutions

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Studierende lernen, was in Prüfungen abgefragt wird.Davon geht das didaktische Konzept „Constructive Alig-ment“ des Psychologen John Biggs aus. Das Konzeptempfiehlt Lehrenden deshalb, Lernergebnisse zu formu-lieren und Prüfungsfragen entsprechend der erwünsch-ten Lernergebnisse zu gestalten. Prof. Dr.-Ing. Birgit Röselhat im Zuge eines Forschungssemesters ihre Lehrinhalteim Fach Regelungstechnik im Studiengang RegenerativeEnergietechnik und Energieeffizienz nach dem „Con-structive Aligment“ umgearbeitet. „Das was ich vermit-teln möchte und was ich in den Prüfungen abfrage, sollzusammenpassen“, so Prof. Dr.-Ing. Rösel. Wissenschaft-lich fundierte Unterstützung erhielt sie von Prof. Dr. FranzWaldherr, Direktor des Zentrums für Hoch schuldidaktikIngolstadt (DIZ), mit welchem sie einen Forschungsver-trag abgeschlossen hat. Die Regelungstechnik gilt alsziemlich schweres Fach in der Elektro- und Informations-technik. Anwendungen der Regelungstechnik sind zumBeispiel der Tempomat im Auto oder der Heizungsreglerim Haushalt.

Ziel der Lehrumgestaltung – im Zuge einer Änderung derStudienprüfungsordnung –war es ursprünglich, Vorlesun-gen und das Praktikum, welche bislang in zwei aufein -anderfolgenden Semestern separat abgehalten wurden,in einem Semester zu vermitteln. Im Zuge dessen hat sichProf. Dr.-Ing. Rösel dafür entschieden, auch ihre Lehr -inhalte den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissenanzupassen. Sie griff dafür auf das Lehrkonzept „Just- in-Time Teaching“ (JiTT) zurück. Jetzt wechseln sich imLaufe eines Semesters Vorlesungen, Übungen und dasPraktikum im Fach Regelungstechnik ab. Die Prakti-kumsversuche stehen nun am Ende jedes Kapitels undvertiefen ausgewählte Aspekte. Prinzip des JiTT ist, dass die Studierenden bereits vor einerLehrveranstaltung Lehrtexte bekommen, die die Inhalteder geplanten Lehreinheit enthalten. Diese Lehrtexte hatProf. Dr.-Ing. Birgit Rösel während ihres Forschungs -semesters eigens erstellt. Die Studierenden sollen dieTexte selbstständig durcharbeiten und im Anschlussdaran einen kleinen Fragenkatalog dazu im E-Learning-System beantworten. Die Studierenden können auch eigene Fragen formulieren oder Bescheid geben, wenn sieetwas nicht verstanden haben. In der Präsenzveran -staltung beantwortet Prof. Dr.-Ing. Rösel dann die an siegestellten Fragen, auf die sie sich im Vorfeld vorbereitethat. Die Fragen werden im Praktikum für alle anonymi-siert präsentiert. Im Wintersemester 2016/2017 hat Prof.Dr.-Ing. Rösel ihr neues Lehrkonzept bereits einmal kom-plett umgesetzt. Sie ist zufrieden mit dem Durchlaufnach neuer Lehrmethode. Es macht ihr sichtlich Spaß,ihren Studierenden die Inhalte möglichst effektiv zu ver-mitteln. An dem Beweis, dass dadurch die Prüfungs -ergebnisse besser werden, arbeitet Prof. Dr.-Ing. Röselnoch. Aussagekräftige Aussagen sind erst nach mehrerenSemestern möglich. Mit der Forschung zu ihrer eigenenDidaktik hat sich Prof. Dr.-Ing. Rösel nun um das Zerti -fikat „Profilehre“ vom DIZ beworben. Erst 14 Hochschul-lehrer und -lehrerinnen in ganz Bayern haben diesesZertifikat erhalten. Die Aussichten stünden nichtschlecht, so Prof. Dr.-Ing. Rösel. ■

REGELUNGSTECHNIK

Eigene Lehre nach neuesten Erkenntnissen überarbeitetProf. Dr.-Ing. Birgit Rösel, Professorin der Fakultät Elektro- und Informationstechnik an der OTH Regensburg, hat in Kooperation mit dem Zentrum für Hochschuldidaktik Ingolstadt an ihrer eigenen Fachdidaktik geforscht – Studierende beschäftigen sich voreiner Lehrveranstaltung mit Lehrtexten, in der Präsenzveranstaltung werden die dazuvorab eingereichten Fragen ausführlich bearbeitet.

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Studierende der Regelungstechnik kommen bei Prof. Dr. Birgit Röselmit ganz neuen Lehrmethoden in Berührung. Foto: Prof. Dr. Rösel

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Die ersten interaktiven Filme zu den Themen „Big Data“,„Externe Effekte“ und „Sharing Economy“ sind ge-launcht. Nun arbeiten die Studierenden an den neuenSchwerpunkten „Glück“, „Robotik“ und „FakeNews“. „1-2-Science bietet uns Studierenden die Möglichkeit, Teileines Projektes zu sein und praktische Erfahrungen zusammeln“ sagt Ramona Brandl, die das so genannte Fach-wissenschaftliche Wahlpflichtfach, kurz FW-Fach, imSommersemester belegt hat. Für die Studentin ist die Arbeit an dem Pop-Science-Format eine „willkommene Ab-wechslung zu den oft sehr theoretischen Vorlesungen“. Prof. Dr. Alexander Urban hat das Medienprojekt bisherfederführend betreut. „Wir wollen damit junge Menschenzum Nachdenken über gesellschaftlich relevante Themenund eigenes Verhalten anregen und sie natürlich auchzum Studium ins schöne Regensburg locken“, sagt er. MitUnterstützung des Münchner Medienmachers MarkusWalsch, bekannt als Bayern-Drei-Telefonschreck KarlAuer, ist die erste Staffel des Pop-Science-Formats be-reits Ende des Wintersemesters 2016/2017 in einer Beta-Version online gegangen. Auf www.1-2-science.comkönnen sich Interessenten mit Clips und interaktiven Vi-deos demnächst auch zu den neuen Themenbereicheninformieren. Und: Eine englische Variante ist bereits inVorbereitung. ■

NEUES POP-SCIENCE-FORMAT ONLINE

Medienprojekt soll Wissenschaft interaktiv erlebbar machenMit ihrem Blog „1-2-Science“ wollen Studierende und Professoren und Professorinnen derFakultät Betriebswirtschaft an der OTH Regensburg komplexe Sachverhalte für jedenzugänglich machen. Startschuss für die Alpha-Version war bei „Nacht.Schafft.Wissen“am 28. April 2017.

Bei Nacht.Schafft.Wissen präsentierten die Studierenden den Blog „1-2-Science“ erstmals. Foto: OTH Regensburg / Stefan Hanke

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Noch ist es hin und wieder eine Herausforderung für ihn,sein Büro im dritten Stock in der Seybothstraße auf An-hieb zu finden: „Hier gibt es zwei Treppenaufgänge; dasist schon mal schwierig für mich“, sagt Prof. Dr. Schlier-mann. Eine Frühgeborenenretinopathie hat ihn auf demlinken Auge komplett erblinden lassen, auf dem rechtenAuge sieht er noch wenige Prozent. „Alles was neu ist, ist schwierig“, sagt er. Er orientiere sich an markantenPunkten und versuche, sich Wege so gut es geht einzu-prägen. Seine Dauerlaufstrecke jedenfalls kennt er schonsehr gut. „An dem großen Baum vorbei, nach dem Spiel-platz rechts, dann bist du schon unten an der Donau“ –regelmäßiges Lauftraining und Kräftigungsübungen

stehen bei ihm auch heute noch auf dem Programm. ImJahr 2000 hat er als Mittelstreckenläufer bei den Para-lympics in Sydney vierte Plätze auf den beiden Mittel -strecken (800 Meter und 1500 Meter) sowie der 4x400-Meter-Staffel belegt. Sport und Wissenschaft – das sinddie beiden Themen, die sich durch sein Leben ziehen.

Begonnen hat Prof. Dr. Schliermanns akademische Lauf-bahn mit einem Studium der Sozialpädagogik an der FHWürzburg-Schweinfurt. Seinen zweiten Abschluss erwarber an der Universität Bamberg in den Fächern Erziehungs-wissenschaft, Kommunikationswissenschaft (Journalis-tik) sowie Psychologie. In beiden Diplomarbeiten be-

EHEMALS PARALYMPICS-TEILNEHMER, HEUTE PROFESSOR

Prof. Dr. Rainer Schliermann lehrt an der OTH Regensburg Inklusion – für Rainer Schliermann bedeutet das, willkommen zu sein und nicht etwa geduldet. An der OTH Regensburg hat er von Anfang an das Gefühl gehabt, mit offenenArmen empfangen worden zu sein. Hier ist der 45-Jährige seit diesem Sommersemesteran der Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften Professor für Erziehungswissenschaften und sozialwissenschaftliche Forschungsmethoden.

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Vielfalt unter der Professorenschaft: Dafür sorgt Prof. Dr. Rainer Schliermann an der Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften.

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schäftigte er sich mit der Stressbewältigung bei Fußball-trainern. Dieses Thema verfolgte er auch in seiner Disser-tation: Den Dr. phil. in Sportwissenschaft erhielt er imNovember 2004 für die Entwicklung eines Selbstlern- Programms zur Burnout-Prävention bei Fußballtrainern.„Ich bin einfach fußballbegeistert“, sagt Prof. Dr. RainerSchliermann zu diesem Forschungsschwerpunkt.

Seine Begeisterung und sein überaus großes Interesse fürden Sport im Allgemeinen schlugen sich letztlich sogarin seiner Habilitation nieder: Als Post-Doc am Arbeits -bereich Sportpsychologie und Sportpädagogik der Uni-versität Halle-Wittenberg setzte er sich mit psychischenLeistungsvoraussetzungen im Rollstuhlbasketball aus -einander, was ihm im November 2010 die Ernennung zumPrivatdozenten einbrachte. Es folgten Stationen als wis-senschaftlicher Leiter des Forschungsinstituts für Inklu-sion durch Bewegung und Sport (FIBS) an der DeutschenSporthochschule Köln (An-Institut) und eine Vertre-tungsprofessur für „Exercise Psychology“ beziehungs-weise Sportpsychologie an der SportwissenschaftlichenFakultät der Universität Leipzig. Ein glatter Lebenslaufalso?

Ganz so sieht es Prof. Dr. Rainer Schliermann nicht. Meh-rere Berufungsverfahren habe er bereits durchlaufen –und bei so manchen sei offenbar geworden, dass es mitder gleichberechtigten Einstellung von schwerbehinder-ten Menschen nicht weit her ist. „Wenn man die Stellennach Leistungskriterien vergibt, ist das ja okay. Aber ichhabe einige Male feststellen müssen, dass nur meine Be-hinderung der Grund für eine Ablehnung gewesen seinkonnte.“ Umso mehr freut er sich nun auf seine Auf -gaben, die ihn an der OTH Regensburg erwarten.

Bis er richtig loslegen kann, muss sich Prof. Dr. Schlier-mann allerdings noch gedulden. Sein Arbeitsplatz mussseiner Sehbehinderung entsprechend eingerichtet wer-den. So wartet er derzeit auf ein portables Kamerasys-tem, mit dem ihm das Lesen von Drucksachen erleichtertwird, sowie Bildschirme, die er nah ans Auge heranziehenkann. Auch im Hörsaal wird er möglicherweise techni-sche Unterstützung benötigen. Seinen Studierenden er-klärt er zu Beginn ganz offen, was es mit seinerSehbehinderung auf sich hat – schließlich treffe man sehrselten auf einen Professor wie ihn. „Die Quote hochqua-lifizierter, schwerbehinderter Akademiker im Hochschul-bereich ist sehr niedrig. Da ist es nicht schlecht, wenn ichhier ein bisschen Vielfalt reinbringe.“ Auch das Wahlfach-Angebot wird durch Prof. Dr. Rainer Schliermann viel -fältiger: Erstmals können sich Studierende der SozialenArbeit unter fachkundiger Leitung mit dem „Behinder-tensport“ auseinandersetzen. Und auch Lehrangebote inSportpsychologie könnte er sich in der Zukunft gut vorstellen (etwa im Rahmen des Bachelorstudiums derPhysiotherapie). ■

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Fünf Teams stellten am 18. Januar 2017 ihre Projekte vor,die sie unter der Leitung von Prof. Matthew Burger, Prof.Dr. Rosan Chow und Prof. Dr. Ulrike Phleps erarbeitethaben. Die Teams waren dabei zufällig zusammenge-stellt. „Koch mal wieder“ ist ein mechanischer Automat, derstromfrei arbeitet und Rezeptvorschläge ausdruckt. Dievorgeschlagenen Gerichte bestehen aus saisonalen, regionalen Zutaten, die CO2-sparend in der Herstellungsind. Außerdem bieten die ausgedruckten Karten Tippszur Resteverwertung und zum klimafreundlichen Einkauf.Die Projektgruppe „Wheatball“ designte eine praktischeund schnelle Zubereitungsart für vegane Seitanbällchen– dank innovativer Verpackung mit eingebautem Spaß-faktor. Seitan besteht aus Weizeneiweiß und ist alsFleischersatz beliebt. „Kamaroji“ heißt die Erfindung desdritten Teams. Die innovative Kochvorrichtung enthältElemente von Grill, Fondue, Raclette und Tajine, und bietet eine interkulturelle Art zu kochen, bei der sowohlvegetarische als auch fleischhaltige Speisen zubereitetwerden können.

Ein weiteres Team klärt mit dem Kartenspiel „Cook-battle“ auf spielerische Art über die CO2-Belastung beider Produktion verschiedener Lebensmittel auf. BeimSpiel geht es darum, möglichst viele Gerichte in seiner„Pfanne“ zu sammeln und dabei möglichst wenige CO2-Punkte zu kassieren. „Kraftkäfer“ schließlich entwarfenproteinreiche Bratlinge auf Basis von Mehlwürmern. ImGegensatz zu klassischen Fleischprodukten verursachendie Insekten eine sehr niedrige CO2-Belastung. Gut zuschmecken scheinen sie auch – bei den angebotenenMehlwurm-Häppchen griffen die anwesenden Studieren-den gerne zu. Neben den Burger-Bratlingen wurden nochInsekten-Snacks mit fruchtigem Geschmack und knusp-riges Insekten-Proteintopping angeboten.

Die Betreuer und Betreuerinnen lobten den Mut der Studierenden, sich mit dieser anspruchsvollen Thematikauseinanderzusetzen, und die Professionalität und Krea-tivität der Ergebnisse.

„KO CH MAL WIEDER“ UND „KRAFTK ÄFER“

Co2-reduzierter FleischkonsumEssen wir in Zukunft Mehlwurm-Burger? Studierende des fünften Semesters Industrie -design an der OTH Regensburg haben kreative Lösungen zum Thema „CO2-reduzierterFleischkonsum“ entwickelt.

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1) Team „Koch Mal Wieder“: Catharina Hoffmann, Christian Walter, Eva Haslbeck, Franz Zünkler, Nathalie Festl, Nicola Ziel ; 2) Team „Wheatball“:David Messerer, Julia Parlow, Matthias Seidl, Miriam Kreuzer, Ralf Winklmeier und Zlatin Aleksiev ; 3) Team „Kamaroji“: Beatrice Gratton, Christiane Hilmer, Daniela Penagos Höck, Madita Flohe, Marina Almanstötter, Marlies Joachim; 4) Team „Cookbattle“: Anja Lindner, FelicitasMuschalla, Jannik Strobl, Manuela Rettermayer, Nathalie Jodl, Nick Kerscher ; 5) Team „Kraftkäfer“: Christian Reißig, Johannes Eich, Julius Leh-mann, Lena Schweizer, Markus Wasmeier, Sarah Kuch; 6) „Kraftkäfer“-Mehlwurm-Burger – links in der stylischen Verpackung, rechts als Häppchenzum Probieren.

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Was braucht ein Raum, um Teilhabe für alle zu ermögli-chen? Diese Frage bearbeiteten je zwei Studierende derOTH Regensburg mit zwei Kommilitonen aus Passau. Ge-meinsam planten sie eine Grundschule auf einem brach-liegenden, realen Grundstück in Nürnberg.

In einer Gesellschaft, die durch Pluralisierung, Internali-sierung und Wertewandel geprägt ist, kommt der Schuleals öffentliche Institution eine zentrale Bedeutung zu: Einangemessener, zukunftsweisender Umgang mit Hetero-genität setzt den Rahmen, in dem sie ihren Bildungsauf-trag im Geist einer demokratischen Gesellschaft erfüllensoll. Alle ihre Mitglieder sollen hier zur Teilhabe und Mit-gestaltung befähigt werden; Schule muss daher auchbaulich den unterschiedlichsten persönlichen Vorausset-zungen und Charakteren gerecht werden.

Auf Basis dieses Ansatzes erarbeiteten Studierende desMasterstudiengangs Architektur der OTH Regensburg imEntwurfsseminar von Prof. Andreas Emminger im Aus-tausch mit Studierenden der Primarpädagogik der Uni-versität Passau unter der Leitung von Prof. Dr. ChristinaHansen und ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiterin Ka-thrin Plank Entwürfe für eine demokratisch-inklusiveSchule. Im Entwurf konnten sie die „ideale“ Schule er-schaffen. „Wir streben flexible Raumkonzepte an, die

Individualisierung und neue offene Lern- und Lehrkon-zepte ermöglichen“, erläuterte Prof. Dr. Hansen anläss-lich der gemeinsamen Präsentation der Arbeiten am 8.März 2017. Eine Eins-zu-Eins-Realisierung der studenti-schen Projekte sei nicht vorgesehen, doch sei im weiterenVerlauf der Kooperation geplant, eine existierende Schulezu verbessern.

Studierenden von OTH Regensburg und der Universität Passau arbeitenan einer demokratisch-inklusiven Schule. Foto: Prof. Emminger

ANGEHENDE ARCHITEKTEN UND LEHRAMTSSTUDIERENDE

Entwürfe für eine demokratisch-inklusive SchuleSeit dem Wintersemester 2014/2015 arbeitet die Fakultät Architektur der OTH Regens-burg mit der Universität Passau zu den Schlagwörtern „Bildung.Raum.Diversität“ zusammen. Dabei arbeiten angehende Architekten der OTH Regensburg mit Lehramts-studierenden der Universität Passau an Konzepten für Lebens- und Bildungsräume.

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Die beiden nahmen die Auszeichnung am 4. Mai 2017 imRahmen einer Gala im Regensburger Cinemaxx-Kino vorüber 200 Vertretern und Vertreterinnen aus Wirtschaftund Wissenschaft entgegen. Erstmals vergab die Juryzwei erste Preise, da die beiden Absolventen nach zweiJuryrunden die gleiche Punktzahl erhalten hatten.

Neuentwicklung spart Kosten und schont die Umwelt

In seiner Bachelorarbeit hatte Oliver Eichinger, Absolventdes Studiengangs „Sensorik und Analytik“ der FakultätAllgemeinwissenschaften und Mikrosystemtechnik, dasThema „Benetzungstest für Niedertemperaturlötver -fahren“ gewählt und dabei ein innovatives Testverfahrenzur Prüfung von Materialqualitäten für das Unternehmen

Infineon Technologies AG in Regensburg entwickelt. DasVerfahren vereinfacht massiv die Prüfung der Material-qualität. Das spart Energie, Kosten und schont die Um-welt. Der Studentenpreis ist mit 5.000 Euro dotiert. Diebeiden Sieger erhielten das geteilte Preisgeld von je 2.500Euro. Mit dem Studentenpreis zeichnet die Wirtschafts-zeitung herausragende Abschlussarbeiten ostbayerischerHochschulabsolventen aus.

Den WZ-Innovationspreis erhielt die Krones AG für die Erfindung eines neuartigen Bierfasses. Als Laudator wür-digte Prof. Dr. Sean Patrick Saßmannshausen, Professorfür Betriebswirtschaftslehre und Entrepreneurship an derOTH Regensburg, die Idee als vom Kunden her gedachtund als fähig zu einem Paradigmenwechsel in der Ge-tränkeabfüllherstellung.

STUDENTENPREIS DER WIRTSCHAFTSZEITUNG

Innovatives Prüfverfahren ausgezeichnet Oliver Eichinger, Absolvent der OTH Regensburg, und Christoph Lichtinger, Absolvent desManagement Kollegs Ostbayern, sind die Gewinner des zum vierten Mal ausgelobten„Studentenpreises der Wirtschaftszeitung“.

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Preisverleihung: (von links) Martin Angerer, Wirtschaftszeitung, mit den Preisträgern Christoph Lichtinger und Oliver Eichinger von der OTH Regensburg. Foto: Stefan Hanke

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Am 16. und 17. Februar 2017 fand dazu ein erstes Kick-off-Treffen in Pilsen statt. Mit dabei waren Prof. Dr.-Ing.Oliver Brückl, Co-Leiter des Forschungsprojekts und wis-senschaftlicher Leiter des Regensburg Center of Energyand Resources (RCER) an der OTH Regensburg, Prof. Dr.Wolfgang Dorner, TH Deggendorf und Leiter des Techno-logiecampus Freyung, sowie von der WestböhmischenUniversität Pilsen Prof. Dr. Daniel Georgiev, Dr. MartinStřelec und Dr. Miloslava Tesařová.Im Zuge des Projekts werden fortgeschrittene Software-tools für die Planung und den Betrieb von elektrischenNetzwerken entwickelt, die unterschiedliche Informatio-nen und Berechnungen liefern, um verschiedene Interes-sensgruppen wie Netzbetreiber, Stadtwerke, Behörden,politisch Verantwortliche und die Bevölkerung bei ihrenEntscheidungen zu unterstützen. Schwerpunkt des Pro-jekts sind die regionalen Bedingungen in der Donau-Mol-dau-Region wie die Zusammenarbeit über die Grenzehinweg oder auch demographische, technologische undgesetzliche Entwicklungen in der Region.Zum Beispiel: Welche Technologie soll gebaut werden, einWindrad, eine PV-Anlage oder eine Biogasanlage? Welche Technologie liefert die höchste Wertschöpfungfür die Bevölkerung in der Donau-Moldau-Region? Welcher Standort eignetsich am besten? Mithilfeder webbasierten Soft -waretools werden die Aus-wirkungen verschiedenerSzenarien durchgespielt,um so die bestmöglicheEntscheidung treffen zukönnen. „Ganz besonderswichtig ist uns bei demProjekt, die unterschied -lichen Rechtsvorschriftenin Bayern und Tschechienzu berücksichtigen.“, soProf. Dr.-Ing. Brückl vonder OTH Regensburg.

Das Forschungsprojekt wird über einen Zeitraum von dreiJahren vom „Programm zur grenzübergreifenden Zusam-menarbeit Freistaat Bayern - Tschechische Republik“ unddem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung(EFRE) mit einer Gesamtsumme von knapp einer MillionEuro gefördert. Projektträger sind das Bayerische Staats-ministerium für Wirtschaft und Medien, Energie undTechnologie und das Tschechische Staatsministerium fürregionale Entwicklung. ■

CROSS-ENERGY

Grenzüberschreitende Energieversorgungin der Donau-Moldau-Region Mehr Europa für die Energiebranche: Das neue bayerisch-tschechische Projekt „Cross-Energy“ eines multidisziplinären Forschungsteams soll zu einer gemeinsamen, grenzüber-schreitenden Energieinfrastruktur in der Donau-Moldau-Region beitragen. Kooperations-partner sind die OTH Regensburg, die TH Deggendorf und die Westböhmische UniversitätPilsen, die das Projekt leitet und mit zwei Fakultäten vertreten ist.

RCER Am „Regensburg Center of Energy and Re-sources“, kurz RCER, laufen an der Schnittstelle vonWissenschaft und Wirtschaft die Aktivitäten derOTH Regensburg im Bereich Energie und Ressourcenzusammen. Geforscht wird am RCER in sechs Be -reichen: Gebäude und Siedlungsstrukturen, Informa-tions- und Managementsysteme, Motoren undMaschinen, Netze und Transformatoren, Speicherund Batteriemanagement sowie Wärme und Kälte.Das RCER veranstaltet den Regensburger Energie-kongress sowie Workshops und Informationstage.

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Zwischen 18 und 45 Millionen Euro Gesamtschaden resul-tieren allein bei deutschen Fluggesellschaften alljährlichdurch stattgefundene Vogelschläge. Diese Angaben beruhen auf Auswertungen einer international agieren-den Fluggesellschaft sowie des Deutschen Ausschusseszur Verhütung von Vogelschlägen im Luftverkehr e. V.(DAVVL). Von der Existenz dieser Organisation weiß Mat-thias Schlamp, wissenschaftlicher Mitarbeiter im LaborFaserverbundtechnik an der Fakultät Maschinenbau derOTH Regensburg, auch erst, seitdem er an dem For-schungsprojekt „BIRD“ arbeitet. Matthias Schlamp ist Teildes Teams von Prof. Dr.-Ing. Ingo Ehrlich, das sich dreiJahre lang gemeinsam mit der Würzburger Firma iND-Tact GmbH mit dem „Impactverhalten gekrümmterStrukturbauteile von Luftfahrzeugen durch Vogelschlagzur Entwicklung eines SHM-Systems für faserverstärkteKunststoffe“ beschäftigt. Dabei soll zusammen mit der

Kooperationsfirma ein Prototyp entwickelt werden, mitdem Schäden etwa an Flugzeugflügeln oder der Flug-zeugnase durch aufprallende bewegliche Hindernisse wieetwa Vögel lokalisiert und klassifiziert werden können.„Durch eine vollständige Schadensbeurteilung sollenStandzeiten von Flugzeugen oder Bauteilwechsel auf-grund von Vogelschlägen reduziert werden können“, er-klärt Schlamp. Gefördert wird das Vorhaben an der OTHRegensburg vom Bundesministerium für Wirtschaft undEnergie mit einer Summe von 190.000 Euro.

Tragflügelelemente im Labormaßstab

Um das angestrebte Forschungsziel zu erreichen, wurdenvon der Arbeitsgruppe um Matthias Schlamp bereits rund100 ellipsenförmige Probekörper aus faserverstärktenKunststoffen gefertigt. Diese sind unterschiedlich ge-

PROJEKT „BIRD“

Schäden an Flugzeugen durch Vogelschläge reduzierenWenn Vögel und Flieger kollidieren, entstehen am Flugzeug Schäden, die allein bei deutschen Airlines jedes Jahr Mehrkosten bis zu 45 Millionen Euro verursachen. Das Projekt „BIRD“ der OTH Regensburg geht diesen Schäden auf den Grund und arbeitet aneinem Prototyp zu deren Detektion.

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krümmt und bilden die Tragflügelelemente im Labor-maßstab nach. Bei deren Untersuchung richten sich dieWissenschaftler der OTH Regensburg nach bestehendenDIN-Prüfnormen. Dabei werden die Probekörper auf einerPlatte festgespannt, um anschließend ein definiertesFallgewicht aus einer bestimmten Höhe auf sie fallen zulassen. Dadurch entsteht ein Schadensbild, das mittelsSensor, Digitalmikroskop und Ultraschall ausgewertetwird. Der dafür eingesetzte Sensor, der von der Koopera-tionsfirma zur Verfügung gestellt wird, ermittelt durchdas beim Aufprall entstehende akustische Signal eineFrequenzkurve, anhand derer später auf die Schädi-gungsart geschlossen werden soll. Auch mit bloßem Augeist der Schaden zu erkennen – vorausgesetzt es handeltsich um einen glasfaserverstärkten Kunststoff. „Auf-grund dessen Transluzenz, also Lichtdurchlässigkeit, kön-nen wir hierbei mit der Gegenlichtmethode arbeiten“,sagt Schlamp. Dies gilt allerdings nicht für kohlenstoff-faserverstärkten Kunststoff (CFK), bei dem man allen-falls ein paar Kratzer sieht. Durch ihr geringes Gewichtbei gleichzeitig hoher Festigkeit sind aber gerade CFK-Bauteile im Flugzeugbau sehr gefragt: Beim Airbus A350etwa liegt ihr Anteil am Gesamtgewicht bei 52 Prozent.Wenn nun also beim Start oder bei der Landung Vögeloder andere aufgewirbelte Kleinteile der Landebahn aufein Flugzeug aufprallen, ist der Schaden erstens nichtimmer sichtbar und zweitens nicht überprüfbar, um welche Art von Schaden es sich handelt.

Schäden erkennen und klassifizieren

Das Structural-Health-Monitoring-System, kurz SHM-System, aus dem Labor der OTH Regensburg soll denSchaden nicht nur erkennen, sondern auch grundlegendklassifizieren. „Es ist ein Unterschied, ob die Faser brichtoder ob es sich um Delaminationen handelt, also ob sichdie einzelnen Schichten voneinander lösen.“ Je nachdemmüsse ein Bauteil vollständig ausgetauscht werden, nurrepariert werden, oder aber es sei aufgrund sehr geringerSchädigung überhaupt keine Maßnahme nötig. Aus denim Labor simulierten Aufprallereignissen erstellt Schlampeine Referenzdatenbank, mit der dann reale Schädigun-gen abgeglichen werden können. Die Ergebnisse von

„BIRD“ sind ebenso auf Schäden etwa durch Hagelkörneran Rotorblättern von Windkrafträdern übertragbar. Im aktuellen Sommersemester arbeiten neben MatthiasSchlamp, dem das Projektmanagement unterliegt, zweiLaboringenieure mit Unterstützung von studentischenHilfskräften sowie je drei Master- und Bachelorkandi -daten an dem Forschungsvorhaben. „Uns alle motiviertes immer wieder, dass es ein sehr anschauliches und pra-xisbezogenes Thema ist, das sowohl wirtschaftlich alsauch sicherheitsrelevant ist“, sagt Matthias Schlamp.

Matthias Schlamp, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Labor Faserver-bundtechnik an der OTH Regensburg, arbeitet als Projektmanager amForschungsprojekt „BIRD“. Ziel ist es, Schäden am Flugzeug zum Bei-spiel aufgrund von Vogelschlägen zu lokalisieren und zu klassifizieren.Auf dem Foto ist der Versuchsaufbau zu sehen; dabei werden Fallge-wichte auf ellipsenförmige Probekörper fallen gelassen und das Scha-densbild mittels Sensor, Digitalmikroskop und Ultraschall ausgewertet.

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Das im Kompetenzzentrum für Regelungs- und Steue-rungssysteme der OTH Regensburg angesiedelte ProjektEWORAM – Entwicklung eines Werkzeuges zur Optimie-rung von regelungstechnischen Funktionen in automoti-ven Multiratensystemen – soll hier Abhilfe schaffen: EineKooperation zwischen der OTH Regensburg, der Timing-Architects Embedded Systems GmbH und der Continen-tal Automotive GmbH soll in den nächsten drei Jahrenein Tool entwickeln, mit dem Probleme wie etwa Berech-nungsverzögerungen frühzeitig erkannt werden könnenund die Entwicklung von regelungstechnischen Funktio-nen somit zielgerichteter erfolgen kann, als es bishermöglich ist. Die Projektsumme der Forschung beträgt1.792.680 Euro. Die OTH Regensburg erhält im Rahmendes Förderprogramms „Informations- und Kommuni -kationstechnik Bayern“ 404.700 Euro.Für Continental Automotive GmbH Regensburg stelltEWORAM eine Möglichkeit dar, komplexe Software imFahrzeug bereits während der Entwicklung auf Herz undNieren zu prüfen, was mit steigenden Anforderungen andie Software im Motorsteuergerät immer wichtiger wird.

Dies wird beispielsweise beim autonomen Fahren not-wendig sein, da hier den Fahrenden in Zukunft immermehr, auch sicherheitskritische Funktionen vom Fahr-zeug abgenommen werden.

Das Kompetenzzentrum für Regelungs- und Steuerungs-systeme der OTH Regensburg unter der Leitung der Pro-fessoren Dr. Ralph Schneider und Dr. Thomas Schleglliefert dem Projekt die Expertise auf dem Gebiet der Re-gelungstechnik und transferiert den Stand der Forschungin die beteiligten regionalen Unternehmen. Timing- Architects als innovatives, 2011 gegründetes Software-Unternehmen setzt auf ihre Entwicklungswerkzeug-Produkte im Bereich Systemdesign, -simulation, -opti-mierung und Validierung und verwertet die Ergebnissedieses Projekts zu deren gezielter Weiterentwicklung imBereich Funktionsentwicklung. Continental Regensburgagiert als Know-how-Träger in beiden Welten und unter-stützt bei der Entwicklung realer Anwendungsszenarien.

EWORAM

Optimierte Motorsteuerung für das Auto von morgenAufgrund erster Schritte auf dem Weg hin zum autonomen Fahren sowie einer stetig steigenden Elektrifizierung des Antriebsstrangs wird das System „Automobil“ immerkomplexer. Die Bordcomputer müssen riesige Datenmengen bearbeiten und die gewünschten Funktionen in Echtzeit zur Verfügung stellen. Dass dabei selbst mit modernster Software arbeitende Steuergeräte an ihre Grenzen stoßen, stellt die Auto-mobilbranche vor große Herausforderungen.

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Die Verantwortlichen des Forschungsprojekts „EWORAM“: (von links) Prof. Dr. Thomas Schlegl und Prof. Dr. Ralph Schneider, beide Fakultät Maschinenbau der OTH Regensburg, Dr.-Ing. Michael Deubzer, CEO Timing-Architects, und Dr.-Ing. Oliver Hild von Continental.

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Vor diesem Hintergrund widmet sich ein neues For-schungsvorhaben von Prof. Dr.-Ing. Stefan Hierl von derFakultät Maschinenbau an der OTH Regensburg dem Laserstrahlschweißen von transparenten Kunststoffenmit Blick auf die Anwendung bei Medizinprodukten. „3D-Laspyrint-Scanner“ heißt das Projekt, das im Rahmendes Programms „Elektronische Systeme“ des FreistaatesBayern mit einer Summe von 760.000 Euro über einenZeitraum von drei Jahren gefördert wird. Projektpartnersind die Bayerisches Laserzentrum GmbH in Erlangensowie die Firmen Gerresheimer Regensburg GmbH, LPKFWeldingQuipment GmbH in Fürth, Micro-Epsilon Mess-technik GmbH & Co. KG in Ortenburg und die NexlaseGmbH in Gröbenzell. Ziel des Forschungsprojekts ist es, einen hochdynami-schen 3D-Laserscanner für das Schweißen transparenterKunststoffe zu entwickeln, mit dem die Bestrahlung einerdreidimensionalen Bahnkontur bei gleichzeitiger Tempe-raturüberwachung möglich ist. Diese Fügetechnologieund insbesondere die dafür benötigte Laser-Schweiß -anlage sowie die Prozessüberwachung mittels scanner-

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integrierter Temperaturmessung werden in der Medizin-technik-Branche sehr stark nachgefragt. Denn spezielldort müssen Bauteile unter höchsten Anforderungen bezüglich der technischen Sauberkeit hermetisch dichtgeschweißt werden. Gleichzeitig dürfen keine physiolo-gisch bedenklichen Füllstoffe zur Erhöhung der Laser-Strahlungsabsorption verwendet werden, auf welche beider zu beforschenden Fügetechnologie gänzlich verzich-tet werden kann. ■

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Bei der Herstellung von Halbleiterbauelementen findetnach Fertigstellung der Wafer ein erster elektrischerFunktionstest statt. Dazu werden die Bauelemente mitfeinen Nadeln kontaktiert, während der Wafer auf einertemperierbaren Aufnahme, dem so genannten Chuck,aufliegt. Die Genauigkeit und Stabilität der eingestelltenTemperatur ist von hoher Bedeutung für einen erfolg -reichen Test. Ziel des Projektes ist es, das statische unddynamische Temperaturübertragungsverhalten „Chuckszu aufliegendem Wafer“ sowie die darauf einwirkendenStörgrößen mit Hilfe von zusätzlichen Temperatursen -soren genauer zu beschreiben.

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Analyse des Temperaturverhaltens eines Wafer-TestgerätsDas neue gemeinsame Projekt von Prof. Dr.-Ing. Rainer Holmer, Fakultät Elektro- undInformationstechnologie der OTH Regensburg, Günter Gniosdorz und Dr. ChristianDegen, beide Infineon Technologies AG, München, befasst sich mit dem Temperatur -verhalten und der Temperatursteuerung von Wafer-Testgeräten, so genannten Probern.Das Projekt startete im November 2016 und endet im Januar 2018. Die Projektsumme derOTH Regensburg und zugleich Gesamtprojektsumme beträgt 10.000 Euro.

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Die Kontaktiereinheit (Nadelkarte). Foto: Prof. Dr. Rainer Holmer

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Sein Expertenwissen in Steuerangelegenheiten sowie diejahrzehntelange Verbindung zu England und die damiteinhergehende Kenntnis dortiger Verhältnisse sind nunin eine Studie zum Brexit eingeflossen. Prof. Dr. ClausKoss hat sie für DATEV, den größten Anbieter für Steuer-berater-Software, erstellt. Darin informiert er Steuer -berater und Steuerberaterinnen darüber, wie sie ihreMandanten auf den Austritt Großbritanniens aus der EUvorbereiten können. „Die Rückmeldung aus der Berater-schaft war sehr positiv – und vor allem unerwartet zahl-reich“, sagt Prof. Dr. Claus Koss.

Ein entsprechender Blog-Eintrag zur Koss-Studie ver-zeichnet bereits 910 Aufrufe (Stichtag: 2. Mai 2017).Denn: Ob bei der eigenen Berufshaftpflicht oder durchgeänderte Regelungen bei Umsatz-, Einkommen- oderKörperschaftssteuer – nahezu jeder Steuerberater und

jede Steuerberaterin muss sich durch den Brexit aufNeuerungen einstellen, da alle Mandate mit Bezug zuGroßbritannien betroffen sind. „Das kann das Einkom-mensteuermandat des Ingenieurs aus Schottland sein,der deutsche Windkraftanlagen betreut. Das kann aberauch das große Unternehmensmandat mit Niederlas-sungen und Tochterunternehmen auf der anderen Seitedes Kanals sein“, erläutert Prof. Dr. Claus Koss. Dass dasein oder andere Mandat deutscher Steuerberater durchden Brexit beendet oder gar nicht erst angenommenwerden wird, das steht für Prof. Dr. Claus Koss fest. Wasallerdings die ganz konkreten Auswirkungen für Steuer-berater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte sein wer-den, das ist in seinen Augen „noch nicht absehbar“.„Gerade das macht aber die Herausforderung für denguten Berater aus“, meint er, „auf alle Eventualitätenvorbereitet sein.“ ■

PROF. DR. CL AUS KOSS LEGT STUDIE VOR

Was Steuerberater über den Brexit wissen müssenProf. Dr. Claus Koss hat sein Studium der Betriebswirtschaftslehre und Rechtswissen-schaft 1995 mit einem Doppelabschluss beendet: Er hat das Diplom der Universität Regensburg und der englischen Universität Birmingham in der Tasche. Seit 2002 ist erSteuerberater und Wirtschaftsprüfer in eigener Kanzlei in Regensburg, seit 2003 lehrt eran der OTH Regensburg Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Betriebliche Steuern undRevisionswesen; regelmäßig hat er Lehraufträge an der Business School der „The OPENUniversity“ in Milton Keynes/Großbritannien.

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„Willst Du da nochmal an der Controllingschraube dre-hen?“, fragt Schmidkunz seine Partnerin. An dieser Stelleschaltet sich Simone Six, wissenschaftliche Mitarbeiterinim Projekt OTH mind, in das Gespräch ein: „Da sollten wirnochmal in den Businessplan schauen, wie viele Mit -arbeiter in Fertigung und Verwaltung überhaupt vorge-sehen sind.“ Ein paar Klicks und am PC erscheint dieentsprechende Tabelle. So wie die Mitarbeiterzahlen exis-tieren die Bilanz und Wirtschaftsprognosen der mindGmbH ausschließlich virtuell beziehungsweise ausge-druckt auf Papier. Denn Sören Schmidkunz und KristinaWalter sind zwei von zwölf Teilnehmenden am Unterneh-mensplanspiel „Management in der IT“ und Simone Sixist ihre Betreuerin.Von Mittwoch bis Samstag sind die Kursteilnehmer und-teilnehmerinnen in vier Gruppen mit der Gründung ihrerfiktiven Firma und der anschließenden Marktphase be-schäftigt. Das Modul „Management in der IT“ wird an derOTH Regensburg zum ersten Mal angeboten. Es wird fi-nanziert über das Projekt OTH mind, ein vom Bundesmi-nisterium für Bildung und Forschung gefördertes Ver-bundprojekt der OTH Regensburg und der OTH Amberg-Weiden. In der Testphase werden die Teilnahmebeiträgeüber die Förderlinie „Aufstieg durch Bildung“ finanziert.Beruflich aufsteigen will auch Sören Schmidkunz. Er ar-beitet als Softwareentwickler für den Anlagenbau undmöchte dort mehr in Richtung Projektentwicklunggehen. Seine Planspiel-Geschäftspartnerin Kristina Walter ist als Innovationsmanagerin in der Automobilzu-liefererbranche tätig und muss bei der Produktideen -generierung ständig mit anderen Geschäftsbereichenzusammenarbeiten. Beide brauchen also betriebswirt-schaftliche Kenntnisse und wollen unternehmerischesDenken und Handeln lernen. „Die Zielgruppe für dieses Modul sind Absolventen undAbsolventinnen technischer Fächer, also Informatikeroder Ingenieure“, erklärt Simone Six. Entwickelt habeman die Simulation deshalb speziell für die IT-Branche.Um den Weiterbildungsbedarf für technische Absolven-ten und Absolventinnen zu ermitteln, habe man vorab

12.000 Unternehmen aus der Region befragt sowie 4.000Absolventen und Absolventinnen. Herausgekommen istein Weiterbildungsbedarf zu IT-Themen wie Big Data oderDatensicherheit. Zudem sind betriebswirtschaftliche undsoziale Weiterbildungsangebote (zum Beispiel Projekt-management, Personalführung, unternehmerisches Den-ken und Handeln) für technische Absolventen und Ab-solventinnen nötig. Didaktisch besteht der Wunsch nachpraxisorientierter Lehre, die einen Erfahrungsaustauschmit anderen Teilnehmenden ermöglicht. Mit diesen Ergebnissen wurde auch die Weiterbildung„Management in der IT“ entwickelt, die auf Basis einesinteraktiven Unternehmensplanspiels umgesetzt wird.Dieses begleitet die Kursteilnehmer und -teilnehmer -innen computergestützt von der Projekt- und Start-up-Phase bis hin zur Marktphase. In definierten Arbeits-paketen müssen die Gruppen ihr Unternehmen im ma-gischen Dreieck von Kosten, Dauer und Qualität zum Erfolg führen; Gewinn-Verlust-Rechnungen, Lohn- undGehaltsentwicklung und Kapitalbedarf stetig im Blick.Nach bestandener Prüfungsleistung erhalten die Teilneh-menden ein Hochschulzertifikat der OTH Regensburg.Management in der IT ist eines von sechs Weiterbildungs-angeboten, die im Rahmen des Projektes OTH mind entwickelt und angeboten werden.

VOM INFORMATIKER ZUM IT-MANAGER

OTH mind bietet ein neues Unternehmens-planspiel für die IT-Branche an Der neue Multicore-Chip der mind GmbH soll den Markt erobern. Die Stückzahl, die dieGründer im ersten Jahr absetzen wollen, ist mit 68 freilich noch bescheiden. Und nunmüssen die beiden Jungunternehmer Sören Schmidkunz und Kristina Walter auch nochmit dem Preis runtergehen, da ihnen die Konkurrenz mit einem qualitativ besseren Produkt im Nacken sitzt. Außerdem drücken die 25 Prozent Personalnebenkosten.

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Sören Schmidkunz und Kristina Walter bilden sich mittels des Unter-nehmensplanspiels im Bereich „Management in der IT“ weiter. Unter-stützt werden sie dabei von Simone Six (links), wissenschaftlicheMitarbeiterin im Projekt OTH mind von der OTH Regensburg und derOTH Amberg-Weiden.

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Das Projekt CARO – Collaborative Assembly Robot – sollhier unterstützen: Die Kooperation zwischen der OTH Regensburg und Diehl Controls wird im ersten Teil deszweijährigen Projekts konkrete Lösungen für die automa-tisierte Bestückung von Exotenbauteilen erarbeiten unddiese in der Produktion umsetzen. Dieses Vorhaben wirddurch den Einsatz von kollaborativen Robotern, die im direkten Umfeld mit den Menschen vor Ort agieren kön-nen, umgesetzt werden. Aufbauend auf den Erfahrungendes ersten Projektabschnitts wird im zweiten Teil des Pro-jekts ein generisches Konzept entwickelt, mit dessenHilfe die Automatisierbarkeit der Bestückung von be-drahteten elektronischen Bauteilen (THT-Bauteile) be-stimmt werden kann. Basierend auf diesen Daten werdenLösungsvorschläge für die zu verwendende Hard- undSoftware erarbeitet.

Die Regensburg Robotics Research Unit (RRRU) der OTHRegensburg unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. ThomasSchlegl liefert die nötige Fachexpertise im Bereich derRobotik und digitalen Bildverarbeitung. Diehl Controlszählt zu den weltweit führenden Herstellern von elektro-nischen Komponenten für die Hausgeräteindustrie sowievon Hard- und Software für intelligente Energiemanage-mentsysteme. Für Diehl Controls bietet sich über die Kooperation die Möglichkeit, die als Gesamtsieger desWettbewerbs „Fabrik des Jahres 2015“ ausgezeichneteFertigung am Standort Wangen im Allgäu weiter zu op-timieren und Erfahrungen im Bereich der kollaborativenRobotik zu erlangen.

Prof. Dr. Thomas Schlegl ■

PROJEKT COLL ABORATIVE ASSEMBLY ROBOT

Automatisierungsmöglichkeit von komplizierten FertigungsprozessenDie Bestückung von Leiterplatten ist heute schon weitestgehend automatisiert. Nur vereinzelt werden Bauteile, die nicht mit der standardisierten Automatisierungstechnikgesetzt werden können, noch manuell bestückt. Diese Tätigkeiten sind ein Kostentreiber,weil hierfür an den modernen Fertigungslinien aufgrund der kurzen Taktzeiten und derhohen Stückzahlen meist mehrere Mitarbeiter zum Einsatz kommen.

Die Verantwortlichen: (von links) Prof. Dr. Thomas Schlegl, Thomas Schmid, Konstantin Springs, Katrin Fricke, Alexander Künzl, Adelbert Vollmer,Michael Blattner, Thomas Schelkle.

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In Zusammenarbeit mit dem Regensburger Unterneh-men XWS Cross Wide Service GmbH wird im Labor Elek-tronik an der Fakultät Elektro- und Informationstechnikan einem möglichst langlebigen Funkknoten gearbeitet,der zum Beispiel als Schalter für die beschriebene Klingelverwendet werden kann. Der Funkknoten kann umge-kehrt auch Geräte steuern, die an ihm angeschlossensind. Nicht nur das: Egal ob als simpler Schalter oder zurÜberwachung von Temperatur, Windgeschwindigkeit,Luftfeuchtigkeit, Bodenfeuchtigkeit, Niederschlag, Füll-stand (Getreidesilos, Öltank), Solarpanels (Batterie, Leis-tung), Helligkeit, Bewegung, Neigung – mit neuestenFunktechnologien werden mit jenen kaffeebechergroßenKnoten Reichweiten von bis zu 50 Kilometer überwunden,ohne größere Leistung zu benötigen. Bei dieser Entfer-nung gibt es allerdings erneut das vorherige Problem:

Keine Anbindung an das Stromnetz. Zur Lösung wird imLabor Elektronik von M. Eng. Stefan Zenger und zwei wei-teren Angestellten unter Leitung von Prof. Dr. MartinSchubert an einer Stromversorgung gearbeitet, die nichtnur mit Batterien oder Akkus arbeiten kann, sondernauch mit Solarzellen, Windrädern usw. betrieben werdenkann. Zur Not soll der Funkknoten aber auch aus einemStromnetz gespeist werden können, wenn eines verfüg-bar ist. Der Funkknoten kann darüber hinaus empfan-gene Daten in einer Cloud speichern, um sieortsunabhängig auswerten und verarbeiten zu können.Die Übertragung der Daten erfolgt unter höchsten Si-cherheitsstandards in Sachen Verschlüsselung und Au-thentifizierung.

Durch dieses sehr weite Spektrum von Anwendungen istdas sich derzeit in Entwicklung befindende „ComBo“(Communication Board – also ein IoT-Funkknoten alsPlattform) sowohl für Anwendungen im professionellenBereich sowie für technik-affine „Bastler“ wie etwa Stu-dierende der OTH Regensburg interessant.

ZUSAMMENARBEIT VON FA. XWS UND L ABOR ELEKTRONIK

Universeller Funkknoten für das Internet of Things Der Schalter einer Haustürklingel benötigt Strom vom Stromnetz des Hauses, damit einSummer im Haus weiß, wann er klingeln soll. Schwierig wird es, wenn sich die Klingel zumBeispiel am Hoftor befinden soll. Dann müssten Versorgungsleitungen bis zum Hoftorgelegt werden. In unserer zunehmend digitalen Welt könnte der Schalter nun auch ohnean das Stromnetz angeschlossen zu sein, mit Batterien versorgt werden und dem Summerüber Funk Bescheid geben, dass er klingeln muss. Wenn dieser intelligente Schalter auchnoch mit dem Internet verbunden ist, ist er ein Beispiel für ein Gerät im Internet derDinge, das so genannte Internet of Things (IoT).

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Im Rahmen seiner Promotion hat Jörn Kobus die Anwen-dung von Lean Management-Methoden in IT-Organisa-tionen, die sogenannte „Lean IT“, erforscht. Lean IT istein übergreifender Managementansatz, der unter anderem auf die kontinuierliche Eliminierung von Verschwendung, die Erhöhung des Kundennutzens undder operationellen Flexibilität in allen Bereichen von IT-Organisationen abzielt.Neben einer Konzeptualisierung dieses neuen For-schungsfeldes hat Jörn Kobus im Rahmen seiner ArbeitErfolgsfaktoren für erfolgreiche Lean IT-Einführungen inUnternehmen entwickelt und im Rahmen von zwei Tiefenfallstudien bei einem Dienstleistungs- und einemFertigungsunternehmen untersucht. Darüber hinaus ent-wickelte er ein Phasen- und ein Rollenmodell für Lean IT-Einführungen.Die kumulative Promotion mündete in zahlreichen Publi-kationen auf sehr renommierten Wirtschaftsinformatik-Konferenzen und in wissenschaftlichen Zeitschriften,unter anderem AMCIS, ICIS, MKWI, PACIS, der HMD unddes IJISPM. Zwei weitere Journalpublikationen sind der-zeit im Begutachtungsprozess. Darüber hinaus wurde sieauch in der Zeitschrift „wisu – das wirtschaftsstudium“publiziert, womit dem angewandten Charakter der For-schung und seiner Verwendung in der Lehre Rechnunggetragen wird.„Die Promotion von Herrn Kobus war von außerordentlichhoher Qualität. Aus akademischer Sicht leistet die Arbeitin Bezug auf Theoriefundierung und Methodenerwei -terung einen erkennbaren Beitrag zur Entwicklung desForschungsfeldes. Darüber hinaus ist auch die Anwen-dungsorientierung gegeben: Die entwickelten Erfolgs -

faktoren, das Phasen- sowie das Rollenmodell können alsLeitlinien für Praktiker bei der Implementierung von LeanIT dienen“, sagt Univ.-Prof. Dr. Susanne Strahringer.„Es war mir eine besondere Freude, Herrn Kobus betreuenzu dürfen. Insbesondere seine Leidenschaft für die For-schung im Allgemeinen und für das Thema Lean IT im Besonderen war wirklich inspirierend. Auch die Koopera-tion mit Prof. Dr. Strahringer war stets hervorragend undunterstreicht den Erfolg kooperativer Promotions -modelle“, ergänzt Prof. Dr. Markus Westner.Die erfolgreiche Kooperation mit der TU Dresden im Be-reich der Wirtschaftsinformatik wird derzeit im Rahmenvon drei weiteren laufenden Promotionsverfahren fort-geführt.

Prof. Dr. Markus Westner ■

Freuen sich über den erfolgreichen Abschluss der Disputation: JörnKobus (Mitte), Univ.-Prof. Dr. Susanne Strahringer von der TU Dresden(rechts), Prof. Dr. Markus Westner von der OTH Regensburg (links).Foto: Michael Könning

„LE AN MANAGEMENT IN ORGANIZATIONS“

Promotion in der Wirtschaftsinformatikerfolgreich verteidigtAm 21. März 2017 hat Jörn Kobus, ehemaliger Mitarbeiter der OTH Regensburg und Doktorand an der TU Dresden und der OTH Regensburg, seine Promotion im Themen -gebiet „Lean Management in Organizations“ mit „summa cum laude“ verteidigt. JörnKobus hat von 2014 bis 2017 am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik von Univ.-Prof. Dr.Susanne Strahringer promoviert und wurde in Kooperation mit Prof. Dr. Markus Westnervon der Fakultät Informatik und Mathematik der OTH Regensburg betreut.

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Die Dissertation zum Thema „Structural and EvolutionaryAnalysis of Developer Networks“ entstand an der Univer-sität Passau in Zusammenarbeit mit Siemens CorporateResearch und der OTH Regensburg. In seiner Arbeit un-tersuchte Mitchell Joblin, wie das Zusammenspiel vonTechnik und menschlicher Zusammenarbeit bei großan-gelegten Softwareprojekten quantitativ zu betrachtenist. Der neuartige und interdisziplinäre Ansatz liefertewesentliche Erkenntnisse für das Verständnis der Evolu-tion von Softwareprojekten.

Hoher Anwenderbezug

„Die Erkenntnisse dieser Arbeit haben neben ihrer hohenwissenschaftlichen Expertise einen starken Anwender -bezug“, lobt Prof. Dr. Wolfgang Mauerer, Fakultät Infor-matik und Mathematik an der OTH Regensburg, dieDissertation. „Durch die Veröffentlichung des Codes alsOpen Source-Software leistet Joblin darüber hinauseinen wichtigen Beitrag für die Weiterentwicklung diesesForschungs themas.“ Joblin hat für seine Untersuchungen quantitative Tech-niken aus der mathematischen Soziologie herangezogen,um das Zusammenspiel von Entwicklern (wer arbeitetmit wem zusammen, welche Rollen werden effektiv aus-gefüllt, welche Abhängigkeitsverhältnisse ergeben sichdaraus, etc.) genau zu quantifizieren. Die Ergebnisse, diemit modernen maschinellen Lernverfahren erzielt wur-den, sind sowohl durch statistische Techniken wie auchdurch soziologisch begleitete Umfragen unter den betei-ligten Entwicklern selbst verifiziert.

Auf renommierten Konferenzen vorgestellt

Auch von Seiten des betreuenden Professors an der Uni-versität Passau, Prof. Dr. Sven Apel vom Lehrstuhl fürSoftware-Engineering, gab es viel Lob: „Die Arbeit vonHerrn Joblin wurde in wissenschaftlichen Journalen undauf sehr renommierten, internationalen Konferenzenvorgestellt, unter anderem auf der ICSE, einer der füh-renden Konferenzen für Software Engineering.“ Veröf-fentlichungen mit hohem Impact sind wichtig, umForschenden und Praktikern und Praktikerinnen zu ermöglichen, die neuesten Innovationen, Trends und Erfahrungen im Bereich Software Engineering zu präsen-tieren und zu diskutieren.

Christine Wirth ■

„STRUCTUR AL AND EVOLUTIONARY ANALYS IS OF DEVELOPER NET WORKS“

Promotion im Bereich Software Engineering„Summa cum laude“ für Mitchell Joblin: Der Promovend von Prof. Dr. Wolfgang Mauererhat in seiner Doktorarbeit untersucht, wie das Zusammenspiel von Softwaresystem undMensch in weltweiten Großprojekten optimiert werden kann.

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Mitchell Joblin bei seiner Verteidigung vor der Promotionskommission.Foto: Andreas Stahlbauer

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Mit dieser komplexen Thematik beschäftigte sich TobiasTrost in seiner Doktorarbeit „Erneuerbare Mobilität immotorisierten Individualverkehr“. Die kooperative Promo-tion ist in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institutfür Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) Kasselentstanden und wurde mit „summa cum laude“ bewer-tet. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Michael Sterner, Fakultät Elektro- und Informationstechnik an derOTH Regensburg und Leiter der Forschungsstelle Ener-gienetze und Energiespeicher (FENES), sowie Prof. Dr.Thomas Bruckner vom Lehrstuhl für Energiemanagementund Nachhaltigkeit der Universität Leipzig.

Anhand einer modellgestützten Szenarienanalyse unter-suchte Tobias Trost die Marktdiffusion innovativer Tech-nologien von Elektro- und Hybridfahrzeugen der nächs-ten Generation und erneuerbarer Kraftstoffe aus demvon Dr. Specht und Prof. Dr. Sterner entwickelten Power-to-Gas Verfahren sowie deren Auswirkungen auf das zu-künftige Energieversorgungs system. Dabei zeigt er auf,dass herkömmliche Antriebssysteme in der Zukunftdurch batteriebetriebene beziehungsweise alternativeAntriebskonzepte zunehmend ersetzt werden und gas-förmige Stromkraftstoffe einen kostengünstigen undnachhaltigen Ersatz für fossile Brennstoffe darstellen. Als Grundlage dienten eine Erhebung des derzeitigenStandes und die zukünftige Entwicklung bis ins Jahr 2050für ein breites Spektrum an möglichen Energie- undKraftstoffoptionen. Bei der Datenerhebung wurden auchdie Bedürfnisse der Menschen beim Kaufverhalten sowieweitere energie- und klimapolitische Aspekte mit in Betracht gezogen. Dabei ist eines der bis dato detaillier-testen Fahrzeugbestandsmodelle in Deutschland ent-

standen. Seine Ausführungen machen deutlich, dass eszukünftig eine engere Verzahnung zwischen der Auto -mobil- und Energiewirtschaft geben wird, um den gesell-schaftlichen, wirtschaftlichen, ökologischen sowie poli-tischen Herausforderungen gerecht zu werden. Doktorvater Prof. Dr. Michael Sterner zieht als Fazit:„Damit die Energiewende gelingen kann, brauchen wirdie Sektorenkopplung Power-to-Gas und Power-to- Liquid, um den Verkehr zu dekarbonisieren. Elektromobi-lität und Stromkraftstoffe müssen Hand in Hand gehen,weil beide Wege Stärken und Schwächen haben und sichsehr gut ergänzen. Die intelligente Integration erneuer-barer Energien ist der Schlüssel zur klimafreundlichenTransformation der Mobilität.

Christine Wirth ■

Promovend und Betreuer: (von links) Prof. Robert Holländer, Prof. Thomas Bruckner, beide von der Universität Leipzig, Tobias Trost, Promovend, und Prof. Dr. Michael Sterner, OTH Regensburg.

„ERNEUERBARE MOBIL ITÄT IM MOTORIS IERTEN INDIVIDUALVERKEHR“

Promotion zum Thema umweltverträgliche MobilitätNach wie vor ist der Verkehr einer der größten Verursacher von klimaschädlichen Emis-sionen in Deutschland. Während im Gebäudesektor seit 1990 die CO2-Emissionen um etwa50 Prozent gesenkt werden konnten, blieben sie im Verkehrssektor fast unveränderthoch. Um Emissionen und Ressourcenverbrauch entgegenzuwirken, müssen erneuerbareEnergieträger und innovative Fahrzeugantriebe, die zudem kostengünstig sind, über kurzoder lang zum Tragen kommen.

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Auf dem Programm standen Vorträge zu aktuellen For-schungsprojekten der Referenten und Referentinnen imBereich Geotechnik, einem Fachgebiet innerhalb desBauingenieurwesens, das sich mit Aspekten der Boden-beschaffenheit von Baugrund beschäftigt. Dipl.-Ing.(FH) Susanne Hüttner, M.Sc., die als Bauinformatikerinder OTH Regensburg den Workshop organisiert hat, beschäftigte sich in ihrem Vortrag beispielsweise mit der Berechnung von Sandsäulen in organischem Boden.„Uns geht es bei dieser Veranstaltung um den fachlichenAustausch in einem kleinen, geschützten Rahmen“,

GEO 5 -WORKSHOP ERSTMALS AN DER OTH REGENSBURG

Fachlicher Austausch zu Forschungs-projekten aus der GeotechnikAls „Leistungsschau“ im Bereich der geotechnischen Forschung bezeichnet Prof. Dr.-Ing.Thomas Neidhart den zweitägigen Workshop Geo5 , der am 29. und 30. Mai 2017 erstmalsan der OTH Regensburg stattgefunden hat. 23 Doktoranden und Doktorandinnen sowiewissenschaftliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Technischen Universitäten Dresden, Weimar, Bochum und Berlin nahmen an der Veranstaltung teil; die OTH Regens-burg ist die einzige Hochschule für Angewandte Wissenschaften in diesem Netzwerk.

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Die Teilnehmenden des GEO5-WORKSHOPs an der OTH Regensburg. Foto: Susanne Hüttner

sagte Hüttner. Das Feedback der Vortragenden unter -einander sowie der Netzwerk-Gedanke spielten eine zentrale Rolle.

Um die Vernetzung untereinander zu stärken, machtendie Geo5-Teilnehmer und Teilnehmerinnen einen Radaus-flug nach Matting und erprobten ihre Leistungen auchauf sportlichem Gebiet: Beim Boule-Turnier konnte sichdie Bauhaus-Universität Weimar behaupten und darf biszum nächsten Workshop den dazugehörigen Wander -pokal behalten. ■

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Zuhause studiert Dani Durham im siebten Semester In-formatik an der Clemson University in der gleichnamigenKleinstadt rund zwei Fahrstunden von Columbia entfernt.Das Studium dort ist teuer – Einheimische müssen pro Semester rund 7.000 US-Dollar zahlen, Auswärtige gar17.000. Sogar mit Transatlantikflug, Unterkunft im Hilt-nerheim und allem Drum und Dran kommt Dani Durhamihr Aufenthalt in Regensburg daher sehr günstig. Dass sieals immatrikulierte Studentin der OTH Regensburg dannauch noch das Semesterticket nutzen und täglich mitdem Bus problemlos zu ihrer Praktikumsstelle gelangenkann, das begeistert Dani. Das Internationale Praktikantenprogramm der FakultätInformatik und Mathematik gibt es nun bereits seit zweiJahren. Auslandsbeauftragter Prof. Dr. Markus Westnerund Prof. Dr. Edwin Schicker haben im Sommersemester2017 fünf ausländische Studierende an hiesige Firmenvermittelt. Neben Dani Durham nehmen je zwei Studie-rende aus Brasilien und aus Singapur an dem Austausch-programm teil. „Es gab auch bereits Studierende, dienach dem Praxissemester noch ein normales Austausch-semester angehängt haben, weil es ihnen gut gefallenhat“, freut sich Prof. Dr. Westner über die Resonanz. Dadurch ergeben sich im Gegenzug auch Austausch-möglichkeiten für Studierende der OTH Regensburg imAusland – ein weiteres Ziel des Programms. Bisher haben sich die Unternehmen Krones, Continental,Maschinenfabrik Reinhausen, Infineon und Osram andem Programm beteiligt – auch die Firmen profitieren von dem internationalen Austausch. Prof. Dr. Westnermöchte jedoch gerne weitere Kooperationspartner ge-winnen. „Wir schlagen damit auch die Brücke zwischender hiesigen Wirtschaft und ihren Standorten im Aus-

land“, sagt er und nennt als Beispiel Singapur: „Die OTHRegensburg kooperiert mit dem ‚Singapore Institute ofTechnology‘ und Continental vernetzt durch das Prakti-kantenprogramm seine Standorte in Regensburg undSingapur.“ Wo Dani Durham einen Job finden wird, wenn sie Endedes Jahres ihr Studium abschließt, das weiß die ange-hende Software-Spezialistin noch nicht. Jedenfalls ver-spricht sie sich von ihren hier erworbenen Deutsch-kenntnissen und dem praktischen Wissen aus dem Jobbei Infineon einen Vorsprung vor ihren Mitbewerbern.Und vielleicht kann sie ja auch mit ihrem interkulturellenWissen punkten – dass es in deutschen Bäckereien eineso große Auswahl an Brotsorten gibt, hat Dani Durhamüberrascht. Dass ihr nahezu alle Sorten nicht schmecken,weil sie ihr „zu hart“ sind, ist die andere Sache. An derOTH Regensburg habe sie sich übrigens von Anfang angut aufgehoben gefühlt; Tutoren und Tutorinnen habenihr alles gezeigt und erklärt und schließlich hat sie im Studentenwohnheim sogar zwei Kommilitonen ausClemson getroffen. ■

PR AKTIK ANTENPRO GR AMM DER FAKULTÄT INFORMATIK UND MATHEMATIK

Mikrocontrolling und MülltrennungWenn Dani Durham im August 2017 in ihre Heimat im US-Bundesstaat South Carolinazurückkehrt, dann hat sie nicht nur viel über Mikrocontroller gelernt, sondern auch überAbfalltrennung: Plastik, Papier, Glas, Restmüll – für die 22-jährige Amerikanerin war dasdeutsche Recyclingsystem komplizierter als so manche Herausforderung in ihrem Werks-studentenjob bei Infineon. Über das Internationale Praktikantenprogramm der FakultätInformatik und Mathematik der OTH Regensburg absolvierte Dani Durham ein „Intern-ship“ in der Halbleiterindustrie.

Dani Durham kann mit Hilfe des internationalen Praktikantenpro-gramms der Fakultät Informatik und Mathematik ein Praktikum beiInfineon absolvieren. Foto: Infineon

Internationale Aktivitäten der Fakultät IM• Gastdozentenprogramm: 7 Gastdozenten und -dozentinnen aus 6 Ländern(SoSe 2017)• Höchste Zahl an Gaststudierenden aller technischen Fakultäten(SoSe 2017)• Internationales Praktikantenprogramm mit fünf Praktikanten aus Brasilien, USA, Singapur(SoSe 2017)• Neue Hochschulpartnerschaften: 2 x Vietnam, Finnland, Schweiz, Singapur, Tschechische Republik, 2 x Neuseeland• Zwei englische Kurse an der Virtuellen Hochschule Bayern(SoSe 2017)

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Ein „kleiner“ Masterplan für die Stadt Dhulikhel soll dasErgebnis sein: Es geht darum, durch einen „Leitfaden“den 15.000-Einwohner-Ort nicht zuletzt auch für Touris-ten wieder attraktiv zu machen. Vor dem Erdbeben imJahr 2015 war Dhulikhel, das etwa 20 Kilometer von Kathmandu entfernt liegt, ein Touristenmagnet. „ImMärz stand die Überprüfung unserer Gebäudeaufnahmevom vergangenen November an und das ‚site-manage-ment‘ sollte weiterentwickelt werden“, erklärt Honorar-professor Dr. Peter Morsbach. Dazu gehöre sowohl dieAnregung zu einem städtebaulichen und denkmal -pflegerischen Leitbild als auch die Weiterentwicklungund Verbesserung touristischer Infrastrukturen. Dazuhabe man auch einen Stadtrundgang durch Dhulikhel erarbeitet, es soll eine Fotoausstellung zu dem Projektgeben sowie ein Buch erscheinen. Ursprünglich gründete sich das Nepal-Projekt auf eineFotosammlung mit Bildern vom Ende des 19. bis zur Mittedes 20. Jahrhunderts. Durch Prof. Dr. Susanne von der

Heide, der weltweit besten Kennerin der Geschichte, Religion und Kultur Nepals und wesentlicher Motor desProjektes, wurden Prof. Dr. Thekla Schulz-Brize (ehemalsOTH Regensburg, jetzt TU Berlin) und Prof. Dr. PeterMorsbach auf diese einzig artige und höchst interessanteSammlung aufmerksam. Die Aufnahmen – größtenteilsin schwarz-weiß – zeigen Landschaften, Stadtansichtenund Menschen aus Kathmandu, dem Kathmandu-Tal,aus Dhulikhel und Umgebung. Mit der Idee, zu den vielenhundert Aufnahmen Gegenschüsse zu produzieren undso eine Dokumentation zu baulichen Veränderungen unddenkmalpfle gerischen Aspekten zu erarbeiten, reistenProf. Dr. Schulz-Brize und Prof. Dr. Morsbach gemeinsammit Fotograf Gerald Richter im Herbst 2014 erstmals inden Himalaya-Staat. Das war ein halbes Jahr vor demverheerenden Erdbeben. Mit der Naturkatastrophe unddem gewaltigen Ausmaß an Zerstörung bekam das Pro-jekt schnell eine politische Dimension: Was als Workshopim Rahmen des Masterstudiengangs Historische Bau -

NEPAL-PROJEKT MIT DER TU BERLIN GEHT IN DIE Z IELGERADE

Ein „kleiner Masterplan“ soll die Stadt Dhulikhel wieder attraktiv machenEs war nicht der letzte Flug nach Kathmandu. Im März reisten Prof. Dr. Peter Morsbach,Studentin Karolin Seitz und Fotograf Gerald Richter wieder in die Hauptstadt Nepals,um unweit von dort das im Rahmen des Masterstudiengangs Historische Bauforschungan der OTH Regensburg laufende Nepal-Projekt weiter voranzubringen.

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forschung geplant war, geriet zum Großprojekt, an demunter Federführung der TU Berlin die OTH Regensburg,der Stadtrat, die „municipality“ von Dhulikhel, Prof. Susanne von der Heide und die University of Kathmandubeteiligt sind. Karolin Seitz, Studentin des Masterstudiengangs Histori-sche Bauforschung, war im März 2017 zum zweiten Malvor Ort. Ihre Aufgabe war zunächst, unter Anleitung vonProf. Dr. Morsbach innerhalb von nur zwei Wochen die500 Gebäude der historischen Altstadt aufzunehmen, so-dann die Fotosammlung zu digitalisieren sowie eine In-ventarliste zu der umfangreichen Sammlung zu erstellen.Seitens der TU Berlin sorgte Dr. Martin Gussone für eineerste Gebäudekartierung, auf der die Arbeit von KarolinSeitz beruht. „Google maps kann man dort vergessenund uns liegt kein verlässliches Planmaterial vor“, sagtProf. Dr. Morsbach. Aus bauhistorischer Sicht ist Dhulik-hel besonders interessant wegen der dort vorkommenden

Prof. Dr. Peter Morsbach und Karolin Seitz, Studentin der HistorischenBauforschung, kümmern sich um die Kartierung der Schäden in derStadt Dhulikel, die in Folge des verheerenden Erdbebens von 2015 zuverzeichnen sind.

Eine Aufnahme des Stupa in Bodnath aus dem Jahr 2016. Bodnath istein Vorort im Nordosten von Kathmandu. Fotos: Daniel Richter

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Newar-Architektur. Die Newar sind eine Volksgruppe ausdem Kathmandu-Tal, die sich eine Pagodenbauweise ausHolz und sonnengebrannten Lehmziegeln zu eigen ge-macht hatte. Es besteht eine enge Verknüpfung mit demProjekt der TU Berlin unter Leitung von Prof. Dr. Schulz-Brize, die im Rahmen von mehreren Workshops heimi-schen Architekten, Architektinnen und Bauingenieurenund Bauingenieurinnen die Grundlagen der HistorischenBauforschung vermittelt und mit ihrem Team an der Planung für den Bau und die Einrichtung eines städti-schen Museums arbeiten.

Gegenstand des nächsten Aufenthalts in Nepal im Früh-jahr 2018 wird neben der Vervollständigung des städte-baulich-touristischen Grundkonzepts auch die Diskussionum die Einrichtung des Museums in Dhulikhel sein – die-ses könnte in Zukunft die Fotosammlung samt Gegen-schüssen als Dauerausstellung zeigen. ■

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Vier Wochen 40 Grad Celsius: Das klingt nach Urlaub. Fürsieben Studierende der Fakultät Bauingenieurwesen derOTH Regensburg waren die 40 Grad jedoch eine Heraus-forderung. Sie verbrachten im Februar und März 2017 vierWochen im Süden des Senegal, um mitzuhelfen, die Was-serversorgung der dortigen Bevölkerung zu verbessern.Drei Teams arbeiteten dazu vor Ort an drei verschiedenenAufgaben: Ein Team erfasste die existierenden Brunnenin Souda, ein zweites Team führte Messungen zur Grund-wasserqualität des Brunnenwassers in Baila und Soudadurch und das dritte Team baute eine neue Zisterne miteinem Speichervolumen von 11.000 Litern in Souda. DieZisterne soll das Wasser der Regenzeit auffangen, damitdie Menschen in der rund neunmonatigen Trockenzeitdarauf zurückgreifen können. Die Studierenden Alexan-der Langgartner, Andreas Geier, Simone Matuschek, Michaela Zach, Lisa Mitas, Michael Schäch und MarkusSchmidt sind bereits das vierte Studierendenteam der Fakultät Bauingenieurwesen, das sich im Senegal enga-giert hat. Kooperationspartner bei dem Projekt ist dieKinderhilfe Senegal e.V., die dort seit 25 Jahren Entwick-lungshilfe leistet. Mittels Spenden realisiert die Kinder-hilfe Schul- und Ausbildungsprojekte und Projekte zur

besseren Wasserversorgung und Gesundheitsvorsorge.Ein weiterer Partner im Senegal ist der Regensburger Ver-ein Ingenieure ohne Grenzen e.V., der sich zum Beispielan der von der Kinderhilfe erbauten Schule für Solartech-nik und Erneuerbare Energien engagiert.

Teil des senegalesischen Familienlebens

„Die Arbeit hat richtig Spaß gemacht“, sagen SimoneMatuschek und Lisa Mitas von ihrem Aufenthalt im Se-negal. Die beiden haben in Baila die Wasserqualität derBrunnen getestet. Dazu sind sie täglich rund zehn Brun-nen abgelaufen, machten erste Schnelltests und nahmenWasserproben, mittels derer sie dann später weitere aus-führlichere Untersuchungen durchführten. Das Wasserder Brunnen sei in den meisten Fällen kein Trinkwasser,so Simone und Lisa. Das Wasser vieler Brunnen würdedurch naheliegenden Abfall oder Toiletten beeinträchtigt.In diesem Jahr haben die Studierenden das Wasser auchzum ersten Mal auf Kolibakterien untersucht. Bei insge-samt 31 Brunnen haben Michael Schäch und MarkusSchmidt in Souda den Grundwasserstand überprüft.Dazu haben sie die Brunnen per GPS vermessen und an-schließend Nivellementmessungen durchgeführt, um dieHöhen der verschiedenen Brunnen zueinander zu erfas-sen. Mithilfe von Abstichsmessungen in den Brunnenkonnten sie auf die Lage des Wasserspiegels schließen.

BAUINGENIEUR-STUDIERENDE UNTERSUCHEN WASSER IM SENEGAL

Hilfe zur SelbsthilfeDie Bachelorarbeiten von sieben Studierenden der OTH Regensburg tragen dazu bei, die Wasserqualität in den zwei Orten Baila und Souda zu verbessern. In Souda haben dieStudierenden während ihres Aufenthalts im Senegal zudem eine Zisterne erbaut.

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Lisa und Simone mit Kindern aus Baila

Bau der Dachkonstruktion durch Andreas Geier

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Durch die Wasserspiegelhöhen sämtlicher Brunnen konn-ten sie ein Grundwassermodell sowie die Grundwasser-fließrichtung erarbeiten, woraus neue Standortegefolgert werden können.

Während es in Baila immerhin eine zentrale Wasserver-sorgung für öffentliche Gebäude gibt, gibt es in Soudaweder Strom noch eine zentrale Wasserversorgung. Fürdie Studierenden, die in Souda arbeiteten eine besondereHerausforderung. Auch weil in Souda zum ersten Malsolch ein Projekt stattfand. Michaela Zach, MarkusSchmidt, Michael Schäch, Alexander Langgartner undAndreas Geier waren in Souda in einer Familie unterge-bracht, im Gegensatz zu den Studierenden in Baila, diein einem Camp mit einem eigenen Schlafraum und einereigenen Toilette ausgestattet waren. In Souda waren dieStudierenden Teil des Familienlebens. „Die Menschen sindso freundlich“, sagt Michaela. Und das obwohl es mit derVerständigung nicht reibungslos klappte. Das Franzö-sisch im Senegal sei schwer zu verstehen, so AlexanderLanggartner. So lernten die Studierenden kurzerhandetwas „Jola“, die Sprache der Einheimischen. Michaelaprüfte die Wasserqualität der Brunnen in Souda. Siemusste ihren Tagesablauf an den Alltag der Familie, beider sie wohnte, anpassen. Die chemischen Tests der Wasserproben führte sie vormittags durch, während dieKinder in der Schule waren, um diese nicht zu gefährden.

Hilfe zur Selbsthilfe beim Zisternenbau

Besonders schwer hatten es Alexander Langgartner undAndreas Geier, die die Zisterne bauten. „Unsere Helferwussten gar nicht richtig, was wir bauen“, so Langgart-ner. Anfänglich hatten sie noch einheimische Helfer, aber irgendwann waren die Studierenden auf sich alleingestellt. Solche Verständigungsschwierigkeiten konnte in Baila der permanente Repräsentant der Kinderhilfe Senegal e.V. klären. Jedoch gab es zum Zeitpunkt derReise der Studierenden in Souda noch keinen solchen Mit-telsmann. Denn das Ziel des Projekts ist „Hilfe zur Selbst-hilfe“ zu geben, also den Senegalesen zu vermitteln, wiesie zum Beispiel eine Zisterne selbst erbauen können. MitSand, Zement und Wasser – ausschließlich Materialien,die es vor Ort gibt – erbauten Alexander und Andreas perHand die Zisterne in unmittelbarer Nähe des Kinder -gartens der Kinderhilfe. Schwerstarbeit für die beidenStudierenden, noch dazu bei sengender Hitze. Damit dieZisterne möglichst viel Wasser abfangen kann, bauten siesie direkt neben das Dach des Kindergartens. So wird siezum einen über das Dach der Zisterne selbst, zum ande-ren vom Dach des Kindergartens gespeist. Die Wasser-knappheit bekamen die Studierenden vor Ort auch selbstvor Augen geführt. Noch während ihres Aufenthalts ver-siegte der erste Brunnen, obwohl die Regenzeit noch bisAnfang Juni auf sich warten lässt.

Professor lobt großes Engagement

Prof. Andreas Ottl, der dieses Kooperationsprojekt im Senegal initiiert und begleitet, ist stolz auf die Leistungund das persönliche Engagement seiner Studierenden.Die Studierenden finanzieren sich das Projekt weitgehendselbst; Unterstützung erhielten sie von der OTH Regens-burg. Das notwendige Material kann mittels Spenden gekauft werden, diesmal erhielt das Projekt Spenden vonverschiedenen Regensburger Ingenieurbüros. Die Ge-samtkosten für eine solche Zisterne belaufen sich aufrund 1.000 Euro. Die Ergebnisse der Arbeit der Studieren-den im Senegal münden in mehreren Bachelorarbeiten,die im Juni an der OTH Regensburg präsentiert werden.Schon jetzt ist die Kinderhilfe Senegal an den gewonne-nen Einsichten der Bauingenieure und der Bauingenieu-rinnen sehr interessiert, denn die Institution will in Soudaeine Schule für Landwirtschaft und Gartenbau errichtenund dazu sollen bereits 2017 als erstes ein Brunnen undeine Zisterne erbaut werden. Die Studierenden MarkusSchmidt, Michael Schäch und Michaela Zach könnenaufgrund ihrer Erkenntnis einen guten Standort für denBrunnen für möglichst sauberes Trinkwasser empfehlen.Möglichst weit nördlich und zirka 20 Meter tief solle ersein, so das vorläufige Ergebnis der Studierenden. DieKinderhilfe kann jetzt mit dem Bau des Brunnens be -ginnen.

Verladen der Baumaterialien der Regenwasserzisterne in Ziguinchordurch Ibou Goudiaby, Repräsentant Kinderhilfe, Markus Schmidt, Andreas Geier und andere Helfer. Fotos: privat

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Prof. Dr. Wolfgang Baier, Präsident der OTH Regensburg,und Prof. Sophie Commereuc, Direktorin der französi-schen Elite-Ingenieurhochschule SIGMA, haben einenVertrag für ein so genanntes Doppeldiplom unterzeich-net. Damit können Studierende beider Hochschulen nunjeweils zusätzlich den Abschluss der Partnerhochschuleerwerben. Der Doppelabschluss ist für Studierende derFakultät Maschinenbau der OTH Regensburg möglich.Dekan Prof. Dr. Ulrich Briem und Prof. Dr. Ingo Ehrlichhaben auf deutscher Seite wesentlich zur Realisierungdieser Idee beigetragen. Vier Semester lang können die

Studierenden ein speziell entwickeltes Programm durch-laufen, das stark in die Forschungsaktivitäten insbeson-dere im Bereich Faserverbundstoffe eingebunden seinwird. Nach Absolvierung erhalten sie die akademischenTitel beider Einrichtungen. „Damit eröffnet sich für dieseStudierenden im Jahr des sechzigsten Jubiläums der Rö-mischen Verträge als wesentliches Werk zur Gründungund Gestaltung der heutigen Europäischen Union einevöllig neue Perspektive bei der zukünftigen Berufswahl“,sagte Prof. Dr. Ingo Ehrlich.

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DEUTSCH-FR ANZÖSISCHE ZUSAMMENARBEIT

Neuer Doppelabschluss für Maschinen-baustudierende der OTH RegensburgGemeinsame Forschungsaktivitäten speziell zu Leichtbauthemen und nun auch die Möglichkeit eines Doppelabschlusses: Die Kooperation der OTH Regensburg und derGrande Ecole SIGMA aus dem französischen Clermont-Ferrand ist am 29. März 2017 nochmals intensiviert worden.

Bei der Vertragsunterzeichnung an der OTH Regensburg: (von links) Prof. Dr. Ingo Ehrlich, OTH Regensburg, Prof. Youcef Mezouar (Leiter desMMS Instituts, Professor Robotics), Prof. Dr. Thomas Fuhrmann, OTH Regensburg, Prof. Sophie Commereuc, Direktorin der französischen Elite-Ingenieurhochschule SIGMA, Marco Siegl, OTH Regensburg, Prof. Dr. Wolfgang Baier, Präsident der OTH Regensburg, Dr. Wilhelm Bomke, Leiterdes Akademischen Auslandsamts der OTH Regensburg, David Turner, Director of International Relations, Prof. Dr. Ulrich Briem, Dekan der FakultätMaschinenbau der OTH Regensburg, und Matthias Schlamp, OTH Regensburg.

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Die Zahl der Studierenden, die ein Semester im Auslandverbringen, steigt kontinuierlich an. Renommierte Pro-fessoren und Professorinnen aus aller Welt halten Vor -lesungen und Vorträge in Regensburg. Und: Die OTHRegensburg führt Forschungsprojekte mit hochkarätigeninternationalen Partnern durch. Angesichts dieser Dyna-mik arbeitet die Hochschulleitung gemeinsam mit allenBeteiligten derzeit an Leitlinien zur Internationalisierung. Im Studienjahr 2016/2017 konnte allein die Fakultät In-formatik und Mathematik zwölf neue Partnerschaftenmit Universi täten und Hochschulen in Europa, Asien undin Neuseeland schließen. Mit mehreren Instituten in Neu-seelands Hauptstadt Wellington forscht die OTH Regens-burg beispielsweise gemeinsam an dem Thema IT-Off-shoring.

Intensiviert haben sich auch die Kontakte zu Hochschu-len in Südamerika. Von einer Delegationsreise mit 15 Ver-tretern bayerischer Hochschulen und StaatssekretärBernd Sibler brachte Präsident Prof. Dr. Wolfgang Baierim Jahr 2016 insbesondere aus Kolumbien Kontakte mitnach Hause: Mit zwei Einrichtungen in Bogota gibt esseither Verträge, die einen hochschulweiten Austauschmöglich machen.

Doch auch in Europa gibt es neue Verbindungen: ImFrühjahr 2017 konnten acht Studierende des Bachelor -studiengangs International Relations and Managementerstmals an einer Spring University in Kroatien teilneh-men. An der „Dubrovnik International University Liber-tas“ tauschten sie sich zum Thema „Peacebuilding andReconciliation in former Yugoslavia“ aus und lernten vorOrt Beispiele für praktische Versöhnungsarbeit kennen.

Ganz frisch ist eine Kooperation mit dem Polytechnikumin Constantine, der drittgrößten Stadt Algeriens. Einedortige Fachtagung zum Thema Energieeffizienz in

ALLE ZWEI WO CHEN EINE NEUE PARTNERSCHAFT

Die OTH Regensburg kooperiert mit mehrals 200 ausländischen HochschulenDie Zahl der ausländischen Partnerhochschulen der OTH Regensburg hat die 200er-Markeüberschritten. Ein Blick auf die im vergangenen Jahr und im laufenden Jahr 2017 neu unterzeichneten Kooperationsverträge zeigt: Durchschnittlich alle zwei Wochen entstehteine neue Hochschulpartnerschaft.

Gebäuden brachte den Anstoß für die Zusammenarbeitmit der OTH Regensburg: Gemeinsam mit dem Team vonProf. Dr. Michael Sterner plant die École Nationale Poly-technique Constantine die Errichtung eines Energie- Plus-Hauses – das erste derartige Gebäude im ganzenLand.

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Nur sein Cousin hat ihn auf dem Weg begleitet. InDeutschland angekommen wurde Weaam der Erstauf-nahmeeinrichtung in Regensburg zugeteilt. Inzwischenhat er den Sprung aus der Flüchtlingsunterkunft in einprivates Ein-Zimmer-Appartement geschafft – und an dieOTH Regensburg. Im Sommer steht für ihn die DSH-Prü-fung an, die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschul-zugang. Zum Wintersemester 2017/2018 will sich Weaam

dann für die Bachelorstudiengänge International Rela -tions Management und Betriebswirtschaft bewerben.„Wenn ich das Studium schaffe und der Krieg aus ist,würde ich gerne zurück nach Syrien gehen“, sagt er.

Genauso geht es seinem Landsmann Hamid Zatari. Der21-Jährige aus Aleppo hat bereits mit dem Fachstudiumbegonnen, er ist im ersten Semester Bauingenieurwesen.

OTH REGENSBURG BILDET SYRISCHE NACHWUCHS-INGENIEURE AUS

Rund 30 Personen mit Fluchthintergrundan der OTH Regensburg immatrikuliert Im aktuellen Sommersemester 2017 machen 47 Studienbewerber der OTH Regensburg mitFluchthintergrund einen studienvorbereitenden Deutschkurs. Weaam Almansour ist einervon ihnen – der 26-jährige Syrer kommt aus einem Ort nördlich von Homs; im Jahr 2015ist er über die Balkanroute, inklusive Bootspassage von Griechenland aus, nach Deutsch-land gekommen.

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Zwei Studierende aus Syrien: Weaam Almansour (links) und Hamid Zatari.

InfoEin Großteil der Geflüchteten mit Studieninteresse,die sich an der OTH Regensburg beraten lassen undhier studieren, kommt aus Syrien. 95 Prozent dieserStudieninteressenten sind männlich. Der Beratungsbedarf ist groß: Im Wintersemester2016/2017 suchten mehr als 130 Personen mitFluchthintergrund die Allgemeine Studienberatungsowie das Akademische Auslandsamt auf. An spe-ziellen Informationsveranstaltungen dieser beidenEinrichtungen nahmen im Jahr 2016 rund 200 Per-sonen teil. Die studienvorbereitenden Deutschkurse absolvie-ren die künftigen Studierenden am Zentrum fürSprache und Kommunikation (ZSK) der UniversitätRegensburg. Dort sind derzeit 47 Studienbewerberder OTH Regensburg mit Fluchthintergrund regis-triert, 26 davon bereits im 2. Semester. Im Fachstudium befinden sich aktuell bereits 25 bis30 Personen mit Fluchthintergrund. Mit dem Übertritt einer größeren Gruppe Geflüch-teter ins Fachstudium sieht sich das AAA vor neueHerausforderungen gestellt: Neue Vor- und Brücken-kurse (zum Beispiel Schulphysik) sollen eingerich-tet werden, um einen erfolgreichen Studienstart zuermöglichen.

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„Wenn der Krieg vorbei ist, kann ich mit dem Studiumhelfen, mein Land wieder aufzubauen“, hofft er. Bisdahin beschäftigen ihn allerdings noch ganz profaneDinge: Sein BAföG-Antrag ist zwar gestellt, doch nochnicht bewilligt. Und das Geld vom Jobcenter, auf das erbisher Anspruch gehabt hat, fließt nicht mehr seit er immatrikuliert ist. Den finanziellen Engpass gilt es zuüberbrücken. Einen festen Nebenjob hat er noch nicht;nur in Kelheim hat er mal bei einer Kinderfreizeit als Betreuer gearbeitet. Aber Hamid ist zuversichtlich – zu-mindest hat er mittlerweile ein Zimmer in einer WG ge-funden. Campus Asyl hat ihm dabei geholfen. Über dasMentoringprogramm „First steps“ der OTH Regensburgbekommt er immer wieder hilfreiche Tipps – vielleicht istja auch einmal ein Job dabei. Und obwohl Hamid gut mitseinen Kommilitonen vernetzt ist, verbringt er die Freizeitfast ausschließlich mit seinen Landsleuten. Er hat näm-lich die gleiche Erfahrung wie Weaam gemacht: „DieDeutschen haben immer keine Zeit.“

Dass für Geflüchtete der Einstieg ins Studium eine He-rausforderung ist, kann Anne Groll vom AkademischenAuslandsamt (AAA) der OTH Regensburg nur bestätigen:„Bei Geflüchteten ist eine intensivere Beratung notwen-dig als bei anderen Gruppen von internationalen Studie-renden“, sagt sie. Als Gründe nennt sie unter anderemdie sehr begrenzten finanziellen Mittel, den unsicherenAufenthaltsstatus sowie fluchtbedingte Traumata. Dem„International Office“, wie sie es nennen, sind Weaamund Hamid extrem dankbar: „Anne Groll und die anderenMitarbeiter und Mitarbeiterinnen dort haben uns sehr vielgeholfen.“ Die Hilfe besteht nicht nur aus Beratung undInformation, sondern ganz konkret auch aus finanziellerUnterstützung: Über das Programm „Integra“ hat dasAAA für den Zeitraum bis zum März 2019 Fördermittel vonrund 130.000 Euro einwerben können, mit denen dieDeutschkursgebühren für Geflüchtete bezuschusst wer-den. Auch die Beratung im AAA durch Studierende mitarabischen Sprachkenntnissen konnte über ein DAAD-Programm verstärkt werden.

Weaam und Hamid sprechen inzwischen gut Deutsch.„Nur Bayerisch ist sehr schwer“, sagt Hamid. Insbeson-dere wenn sich seine Studienkollegen untereinander unterhielten, falle ihm das Verstehen sehr schwer. Auchdas deutsche Essen ist für die beiden Syrer gewöhnungs-

bedürftig. „Ich esse eigentlich nur arabisch“, sagtHamid. Bei Weaam ist es weniger das Essen als die Bürokratie, die er als sehr kompliziert empfindet. Da erin seiner Heimat bereits ein Jura-Studium abgeschlossenhat, hat er in Regensburg zunächst ein Praktikum in einerRechtsanwaltskanzlei gemacht. Dabei musste er jedochfeststellen, dass er auf dem hiesigen Arbeitsmarkt kaumChancen hätte. Nun versucht er an die wirtschafts -wissenschaftlichen Fächer seines Jura-Studiums anzu-knüpfen. „Es ist zu erwarten, dass viele den Sprung insFachstudium mit Beginn des Wintersemesters schaffenwerden“, sagt Anne Groll vom AAA. Was ihr in der Bera-tung aufgefallen ist: 90 Prozent der Studieninteressentenmit Fluchthintergrund geben einen technischen Studien-gang als Wunsch an. Besonders Maschinenbau und Bau-ingenieurwesen werden häufig als Studienziel ange-geben: Wie Hamid und Weaam wollen viele junge Syrermit den hier erworbenen Kenntnissen ihre Heimat wiederaufbauen – wenn denn der Krieg endlich aus ist.

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„Das Technologietransferzentrum Parsberg wird für dieRegion, aber auch für die Angewandte Forschung derOTH Regensburg neue Impulse setzen. Wir freuen unssehr, diese zusätzlichen Forschungsflächen in Parsberg

vielleicht schon im nächsten Jahr in Betrieb nehmen zukönnen und unsere Kompetenzen in den Materialwissen-schaften dort bündeln zu können. Das Technologie -transferzentrum Parsberg wird es uns erlauben,zusammen mit der regionalen Wirtschaft neue und innovative Fertigungsverfahren zu entwickeln“, sagteProf. Dr. Wolfgang Baier, Präsident der OTH Regensburg,zur Kabinettsentscheidung. An der OTH Regensburg wirdaußerdem das „Ostbayerische Zentrum für Gesundheits-berufe“ eingerichtet, gab das Kabinett bekannt.

Erstmals gibt es mit dem Transferzentrum in Parsbergeinen Technologiecampus, an dem zwei Hochschulen beteiligt sein werden. Außerdem kooperieren hier derLandkreis Neumarkt, die Stadt Parsberg und der MarktLupburg. Für das so genannte „Technologiezentrum Material – Innovation: Moderne Werkstoffe und ihre Ver-arbeitung in digitalisierten Fertigungsumgebungen“stellt der Freistaat als Anschubfinanzierung in den kommenden fünf Jahren Mittel in Höhe von 6,6 MillionenEuro bereit. Das Technologietransferzentrum soll alsDienstleitungszentrum für die Firmen der Region und fürNeugründungen dienen.

Das „Ostbayerische Zentrum für Gesundheitsberufe“wird an der OTH Regensburg durch das neue RegensburgCenter of Health Sciences and Technology (RCHST) rea-lisiert. Damit könne das Zukunftsthema Gesundheitlangfristig an der OTH Regensburg etabliert werden, soProf. Dr. Wolfgang Baier. Mit dem RCHST verfolgt die OTHRegensburg einen umfassenden Ansatz und bündelt alleAktivitäten und Kompetenzen aus den Bereichen Pflege,Medizinische Informatik, Medizintechnik, Technikfolgen-abschätzung, angewandter Ethik und Sozialforschungder OTH Regensburg.

K ABINET T BEWILL IGT TECHNOLO GIETRANSFERZENTRUM

Neue Forschungsflächen und ein innovatives GesundheitszentrumDas bayerische Kabinett hat auf seiner Sitzung am 4. April 2017 in Amberg den gemein-samen Antrag von OTH Regensburg und TH Deggendorf für ein neues Technologie -transferzentrum in Parsberg genehmigt und gleichzeitig die Einrichtung des „Ost-bayerischen Zentrums für Gesundheitsberufe“ an der OTH Regensburg bekannt gegeben.Für das Technologietransferzentrum stellt der Freistaat eine Anschubfinanzierung inHöhe von 6,6 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren in Aussicht.

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Das Zentrum Digitalisierung.Bayern (ZD.B) der Bayeri-schen Staatsregierung mit Sitz in Garching bei Münchensoll die Forschungskompetenzen Bayerns im Bereich Digitalisierung stärken und bündeln. Dafür wurden imJahr 2015 in einem Wettbewerb je zehn neue Professo-renstellen an bayerische Universitäten und Hochschulenfür angewandte Wissenschaften vergeben. Die OTH Re-gensburg war dabei mit ihrem Antrag erfolgreich.

Zum 15. März 2017 hat Prof. Dr. Jürgen Mottok diese ein-zige Regensburger ZD.B-Professur angetreten. Im Beru-fungsverfahren konnte sich Prof. Dr. Mottok gegen seineMitbewerber durchsetzen. Sein neues Lehrgebiet heißt„Sichere und zuverlässige dezentrale Systeme“. Prof. Dr.Mottok ist bereits seit 2004 mit den Lehrgebieten Soft-ware-Engineering, Echtzeit-Systeme und Programmier-sprachen mit den Aspekten Funktionale Sicherheit undIT-Sicherheit an der OTH Regensburg tätig.

Im Bereich der angewandten Forschung war Prof. Dr.Mottok bereits sehr aktiv und erfolgreich. Basis seinerForschungsaktivitäten ist das Software Engineering Laboratoy for Safe and Secure Systems (LaS3), das Prof.Dr. Mottok 2004 an der OTH Regensburg gegründet hat.„Das ZD.B ist die Multiplikator-Plattform Bayerns für dieDigitalisierung. Für mich ist es eine äußerst spannendeAufgabe, die wissenschaftliche und wirtschaftliche digi-tale Zukunft Bayerns als forschender Professor mitzuge-stalten“, so Prof. Dr. Mottok. Auch Prof Dr. WolfgangBaier, Präsident der OTH Regensburg, freute sich, das dieHochschule mit der Professur von Prof. Dr. Mottok einenBeitrag zur Digitalisierung Bayerns leisten könne.

Die ZD.B-Professoren und -Professorinnen forschen undlehren schwerpunktmäßig an ihren Heimathochschulenund arbeiten über das ZD.B in Garching zusammen. DasZD.B soll Bindeglied zwischen Hochschulforschung,

außeruniversitärer Forschung und industrieller Entwick-lung sein. Dazu sind bislang folgende sechs Themen-plattformen zu Schlüsselthemen der Digitalisierungentstanden: „Vernetzte Mobilität“, „Cybersecurity“, „Digitale Produktion“, „Digitale Medizin/Gesundheit“,„Digitalisierung im Energiebereich“, „Bildung – Wissen-schaft – Kultur“. Prof. Dr. Mottok arbeitet unter anderemin der Themenplattform „Cybersecurity“ mit. Die Profes-soren und Professorinnen sollen Stärken und Schwächeneinzelner Regionen und Handlungsbedarfe untersuchen.

Das Gesamtvolumen der geplanten Maßnahmen derBayerischen Staatsregierung rund um das ZD.B beläuftsich auf knapp 116 Millionen Euro in dem Zeitraum von2015 bis 2019.

Zum 15. März 2017 hat Prof. Dr. Jürgen Mottok von der OTH Regens-burg die einzige Regensburger ZD.B-Professur angetreten. Foto: ZD.B

ZENTRUM DIGITALIS IERUNG.BAYERN (ZD.B)

Prof. Dr. Mottok der OTH Regensburg erhält ZD.B-ProfessurDie Bayerische Staatsregierung stärkt mit dem Zentrum Digitalisierung.Bayern (ZD.B)die Forschung zur Digitalisierung – OTH Regensburg hat eine von 20 ZD.B-Professuren in Bayern erhalten.

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Für Berufstätige, die sich insbesondere zu den Themen-schwerpunkten Leadership sowie Marketing & Sales wei-terqualifizieren wollen, bietet die OTH Regensburg abdem Wintersemester 2017 den berufsbegleitenden Mas-terstudiengang Betriebswirtschaft an. Er richtet sich anInteressierte, die bereits ein betriebswirtschaftlichesErststudium abgeschlossen haben und mindestens einJahr Berufspraxis vorweisen können.

Das Studium dauert fünf Semester und wird in Form vonBlockunterricht sowie an je zwei Wochenenden proMonat absolviert. Anmeldeschluss für Studienbewerberund -bewerberinnen ist der 15. Juli 2017.

Weitere Informationen: www.oth-regensburg.de/weiterbildung

WEITERQUALIF IZ IERUNG IN DER BETRIEBSWIRTSCHAFT

Neu: Masterabschluss in Betriebswirtschaft für Berufstätige Ein Mehr an Berufserfahrung geht oft einher mit einem Mehr an Führungsaufgaben. Undgerade dafür sind betriebswirtschaftliche Kenntnisse unerlässlich.

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Die Wirtschaftsinformatik hat sich gegenüber ihrem Ergebnis im Jahr 2014 noch einmal deutlich verbessert.„Das Ergebnis unserer Wirtschaftsinformatik im aktuel-len CHE Hochschulranking ist wirklich kaum noch zu top-pen. Der Studiengang überzeugt auf ganzer Linie. Dassdamit im CHE Hochschulranking auch die hohe Qualitätunserer gesamten Informatik an der OTH Regensburgzum Ausdruck kommt, freut mich sehr“, sagte Prof. Dr.Wolfgang Baier, Präsident der OTH Regensburg. Auch die Betriebswirtschaft an der OTH Regensburgschafft es im aktuellen CHE Hochschulranking in drei Kategorien, darunter die „Studiensituation insgesamt“ indie Spitzengruppe. Die ebenfalls gerankte Soziale Arbeit

an der OTH Regensburg liegt in der Kategorie „Studien-situation insgesamt“ im Mittelfeld, kann sich aber in denKategorien „Kontakt zur Berufspraxis“ und „Unterstüt-zung am Studienanfang“ ebenfalls in der Spitzengruppepositionieren.

Das CHE Hochschulranking ist das umfassendste und detaillierteste Ranking im deutschsprachigen Raum.Mehr als 300 Universitäten und Fachhochschulen hat dasCHE untersucht. Neben Fakten zu Studium, Lehre undForschung umfasst das Ranking Urteile von Studierendenüber die Studienbedingungen an ihrer Hochschule. DasRanking ist unter www.zeit.de/che-ranking abrufbar.

CHE HO CHSCHULR ANKING

Wirtschaftsinformatik an der OTH Regensburg ist spitzeBesser geht es kaum noch: die Wirtschaftsinformatik an der OTH Regensburg hat es imaktuellen CHE Hochschulranking in den fünf Kategorien „Studiensituation insgesamt“,„Kontakt zur Berufspraxis“, „Internationale Ausrichtung“, „Betreuung durch Lehrende“und „Unterstützung am Studienanfang“ jeweils in die Spitzengruppe geschafft.

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Ungewöhnlich und neu daran: In dem Promotionskollegarbeiten Betreuer und Promovierende von Hochschulenfür angewandte Wissenschaften und Universitätengleichberechtigt und gemeinsam an wissenschaftlichenProjekten – unter Ausschöpfung der spezifischen Kompe-tenzen der Partner. Die Promovierenden erfahren auf die-sem Weg eine Betreuung durch ein Komitee und erhaltenein klar definiertes, strukturiertes Programm, das sie aufspätere Aufgaben in Wissenschaft und Industrie gleicher-maßen vorbereitet. Das Kolleg ist offen für eine Beteiligung von weiterenbayerischen Hochschulen. Es stützt sich auf die Erfah-rungen mit der strukturierten Promotion, die seit zehnJahren an den Graduiertenschulen der Universität Würzburg gesammelt wurden, und wird daher an derGraduiertenschule für Wissenschaft und Technologie angesiedelt.

Betreuung der Promovenden paritätisch geteilt

Das neue Promotionskolleg steht unter der Überschrift„Digitalisierung“ und ist damit offen für eine Vielzahl vonForschungsthemen. So können zum Beispiel Studierendeder OTH Regensburg sichere Software für den Pkw derZukunft entwickeln. Aufgenommen werden herausra-gende promotionsbefähigte Absolventen und Absolven-tinnen insbesondere der Hochschulen für angewandteWissenschaften, die zu Themen der Digitalisierung for-schen. Sie erhalten spezielle Angebote zur Förderung ihrerakademischen und berufsbezogenen Qualifikation bishin zur Promotion. Die Betreuung teilen sich Universitätund Hochschulen für angewandte Wissenschaften pari-tätisch.Von einem „Meilenstein vor dem Hintergrund einer dyna-mischen Diskussion um den Zugang zur Promotion für dieAbsolventen und Absolventinnen von Hochschulen fürangewandte Wissenschaften“ sprach Prof. Dr. WolfgangBaier, Präsident der OTH Regensburg. Das bayerischeModell vereine die Stärken beider Systeme in sich und

biete die Chance, Synergieeffekte zu erzielen und Res-sourcen zu konzentrieren.

Sechs Promotionskollegs in Bayern

Sechs solcher Promotionskollegs wird es zukünftig inBayern zu Kernthemen der bayerischen Hochschulfor-schung unter Trägerschaft verschiedener Universitätenund Hochschulen geben. Alle Kollegs sind unter demDach des Bayerischen Wissenschaftsforums (BayWISS)organisiert und werden durch das bayerische Wissen-schaftsministerium gefördert. Sie etablieren das Modellder Verbundpromotion als Weiterentwicklung der koope-rativen Promotion: strukturiert, transparent, paritätisch. BayWISS wird als gemeinsame Einrichtung von 30 baye-rischen Universitäten und HAW Verbundpromotions -projekte auf breiter Front anregen und verstärken. DieUniversitäten üben dabei weiterhin das Promotionsrechtaus. Gleichzeitig wird die Durchlässigkeit verschiedenerwissenschaftlicher Karrierewege konsequent vorange-trieben. Mehr Informationen: www.baywiss.de ■

GEMEINSAMES PROMOTIONSKOLLEG

OTH Regensburg ist Trägerhochschule im Verbundkolleg „Digitalisierung“Kooperativ und strukturiert: Unter diesen beiden Schlagworten haben die OTH Regens-burg, die Universität Würzburg und die Hochschule für angewandte WissenschaftenWürzburg-Schweinfurt (FHWS) am 2. Februar 2017 ein gemeinsames Promotionskolleggestartet. An der Universität Würzburg unterschrieben die Präsidenten der drei Hoch-schulen die entsprechende Geschäftsordnung.

Die OTH Regensburg, die Universität Würzburg und die Hochschule fürangewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) habenein gemeinsames Promotionskolleg gestartet. An der UniversitätWürzburg unterschrieben die Präsidenten der drei Hochschulen dieentsprechende Geschäftsordnung. v.l.: Prof. Dr. Robert Grebner, Prä-sident der FHWS, Prof. Dr. Alfred Forchel, Präsident der Uni Würzburg,und Prof. Dr. Wolfgang Baier, Präsident der OTH Regensburg. Foto: Gunnar Bartsch

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Das grenzübergreifende Projekt „Virtuelle Menschmo-delle für die Prävention, Therapie und Rehabilitation vonSchultererkrankungen“ erhält im Rahmen des EU-Pro-

gramms „Interreg V-A – Bayern – Tschechische Republik“290.000 Euro Förderung. Anhand von digitalen Mensch-modellen sollen neue Methoden für die Analyse von

STAATSSEKRETÄR S IBLER AN DER OTH REGENSBURG

Virtuelle Menschmodelle sollen bei Schulterverletzungen helfenBayerns Beziehungen mit Tschechien liegen dem Staatssekretär im Bayerischen Staats-ministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, MdL, am Herzen. Deshalb ließ er sich am 28. April 2017 über ein Forschungsprojekt der OTH Regensburg mit der Westböhmischen Universität in Pilsen informieren.

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Schulterverletzungen entwickelt werden. Verantwortlichdafür ist Prof. Dr. Sebastian Dendorfer mit seinem LaborBiomechanik des Regensburg Center of Health Scienceand Technology an der OTH Regensburg. Im Labor Bio-mechanik arbeiten die Disziplinen Maschinenbau, Psy-chologie und Medizin zusammen, zum Teil in Kooperationmit der Universität Regensburg.

„An den Grenzen der Disziplinen entstehen Innovatio-nen“, so Prof. Dr. Wolfgang Baier, Präsident der OTH Re-gensburg, auch im Hinblick auf den neuen StudiengangPhysiotherapie an der OTH Regensburg, für den die Er-gebnisse der Forschung interessant sein könnten. Der gemeinsame Campus, auch mit der Universität Regens-burg, sei für solche Projekte absolut ideal, so PräsidentProf. Dr. Baier. Für Staatssekretär Bernd Sibler ist die For-schung an Hochschulen für angewandte Wissenschaftensehr wichtig, denn sie finde schnell in die Anwendung.„Gerade im Bereich Gesundheit sieht man, was mit klu-ger Technologie geleistet werden kann.“

Im Labor Biomechanik von Prof. Dr. Dendorfer standStaatssekretär Sibler dann gleich selbst Modell für einsolches virtuelles Menschmodell. Fünf Jahre dauere es,ein solches Modell zu entwickeln, so Prof. Dr. Dendorfer.Weltweit gäbe es nur drei Zentren, die diese Modelle ent-wickeln, eines davon eben jenes an der OTH Regensburg.Mit den Menschmodellen werden alle Muskelaktivitätenund Kräfte berechnet und am Rechner visualisiert, diezum Beispiel auf den Schulterapparat wirken. Dazu fin-den sowohl Messungen an der OTH Regensburg als auchan der Westböhmischen Universität in Pilsen statt. DieSchulter steht dabei exemplarisch für zum Beispiel dieBandscheibe oder das Knie. Bei Staatssekretär Siblerwaren es rund 150 Kilogramm Kraft, die er benötigte, umseinen rechten Arm in Schulterhöhe zu heben. Ziel derForschung sei es, Verletzungen in einem möglichst frühenStadium aufzuspüren, so Prof. Dr. Dendorfer.

Der Bewegungsapparat unterliegt enormen Beanspru-chungen. Unter Stress erhöht sich die Belastung des Be-wegungsapparats um ein Vielfaches, was Versuche mitStudierenden gezeigt haben, berichtete Kooperations-partnerin Simone Kubowitsch, Psychologin am Institutfür Sportwissenschaften der Universität Regensburg.Prof. Dr. Dendorfer ist es wichtig, seine Ergebnisse mög-lichst vielen Menschen zugänglich zu machen. In Kürzewill er deshalb mit einem Truck an Schulen touren, umden Schülern und Schülerinnen den Bewegungsapparatvorzustellen und ihnen zu zeigen, wie sie sich richtig undschonend be wegen können.

Im Labor Biomechanik der OTH Regensburg (von links): Prof. Dr. Wolf-gang Baier, Präsident der OTH Regensburg, Staatssekretär Bernd Sibler,Prof. Dr. Sebastian Dendorfer, OTH Regensburg, und PD Dr. med.Carsten Englert.

Beim Live-Versuch im Ganglabor der OTH Regensburg: Die Kräfte, dieauf den Arm von Staatssekretär Bernd Sibler (links) wirken, werdenberechnet und visualisiert. Mit auf dem Bild Prof. Dr. Sebastian Den-dorfer (2. von rechts), OTH Regensburg, und PD Dr. med. Carsten Eng-lert (rechts).

Die Kooperationspartner des Projekts vom New Technologies ResearchCentre der Westböhmischen Universität in Pilsen erläutern Staatsse-kretär Bernd Sibler ihre Arbeit: (von links) Jan Spicka und Pavel Jedlicka.

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„Die Einführung des zentralen Verfahrens erforderte größere Anpassungen im Verfahrensablauf des Bewer-bungs-, Zulassungs- und Einschreibeverfahrens. Im Hin-blick darauf verlief das Verfahren zum Sommersemester2017 über das Dialogorientierte Serviceverfahren sehrgut“, sagt Iris Reisch, Abteilungsleiterin Studium der OTHRegensburg und verantwortlich für den Bereich Zulas-sung. Die OTH Regensburg hat erstmals zum Sommer -semester 2017 alle ihre örtlich zulassungsbeschränktenBachelorstudiengänge mit Numerus clausus über dasDialogorientierte Serviceverfahren (DoSV) vergeben. Da-mit ist sie eine der ersten Hochschulen in Bayern, die sichmit allen zulassungsbeschränkten Studiengängen amDoSV beteiligen. Deutschlandweit haben zum Winter -semester 2016/17 insgesamt 103 von 177 möglichen Hoch-schulen am DoSV teilgenommen.

Ziel dieses neuen Verfahrens ist es, möglichst alle Studi-enplätze deutschlandweit vergeben zu können, ver-gleichbar dem früheren ZVS-Verfahren für die bundes-weit zulassungsbeschränkten Human- und Zahnmedizin,

Tiermedizin und Pharmazie. Es soll kein Studienplatz un-besetzt bleiben, solange es Bewerber oder Bewerberinnenfür den betreffenden Studiengang gibt. Hinter DoSVsteckt die Stiftung für Hochschulzulassung, eine Stiftungdes öffentlichen Rechts mit Sitz in Dortmund, in welchedie Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS)überführt wurde.

Studienbewerber und Studienbewerberinnen können sichfür bis zu zwölf Studiengänge ihrer Wahl an einer Hoch-schule ihrer Wahl bewerben und ihre Studienwünschepriorisieren. In einer gemeinsamen Datenbank sind dieHochschulen, die sich am DoSV beteiligen, mit der Stif-tung für Hochschulzulassung vernetzt. In dieser Daten-bank werden die Ranglisten aller teilnehmenden Hoch-schulen zusammengeführt und miteinander abge -glichen. Bewerber und Bewerberinnen, die ein Studien -angebot annehmen, werden automatisch aus allenRanglisten gestrichen. Frei werdende Studienplätze können unmittelbar an nachrückende Bewerber und Bewerberinnen vergeben werden.

DIALO GORIENTIERTES SERVICEVERFAHREN

OTH Regensburg beteiligt sich mit allen zulassungsbeschränkten StudiengängenDie OTH Regensburg beteiligt sich als eine der ersten Hochschulen in Bayern mit allenzulassungsbeschränkten Studiengängen am neuen zentralen Bewerbungs- und Zulas-sungsverfahren. Sie hat alle ihre zulassungsbeschränkten Bachelorstudienplätze zumSommersemester 2017 erstmals über das Dialogorientierte Serviceverfahren (DoSV) ver-geben.

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Jedes Jahr veranstaltet der Förderverein des Studien-gangs einen so genannten Mayball. In diesem Jahr wurdedabei das 25-jährige Jubiläum gefeiert, wie gewohnt miteinem Fußballspiel der Studierenden am Nachmittag zuGunsten eines guten Zwecks. Am Abend folgte der feier-liche Festakt, zu dem mehrere Vertreter der Partnerhoch-schulen von der Oxford Brookes University in Oxford,Großbritannien, und von der École Supérieure de Com-merce de La Rochelle, Frankreich, angereist waren. Ins-gesamt 170 Gäste nahmen an der Feierlichkeit teil, mehrals je zuvor.

Er wünsche sich, dass sein vierjähriger Sohn diesen Stu-diengang einmal studieren könne, so Dr. Tony Gibbs, Leiter der Fakultät Betriebswirtschaft von der OxfordBrookes University bei seiner Ansprache. Er bat die an-wesenden Studierenden dafür Sorge zu tragen, dass derStudiengang fortbestehe. Der Brexit zum Beispiel unter-streiche für ihn die Bedeutung des Studiengangs, vor die-sem Hintergrund sei er für Europa wichtiger als je zuvor.

Welche wechselvolle Geschichte der Studiengang in sei-nen 25 Jahren durchlebt hat, stellte sein Gründer Prof. Dr.Werner Eckert in seiner Ansprache vor. 18 Monate habees gedauert und viele Hürden mussten genommen wer-den bis 1991 der Studiengang erstmals startete. Zu Gutekamen der Gründung die Flexibilität der damals ebenfallsneu gegründeten, privaten École Supérieure de Com-merce de La Rochelle und der „britische Pragmatismus“,so Prof. Dr. Eckert.

Neben Prof. Dr. Eckert waren Prof. Dr. Karl-Heinz Huberund Prof. Dr. Holger Haldenwang von Anfang an mitdabei. „Die Europäische Betriebswirtschaft an der OTHRegensburg war damals das erste europäische Studien-programm der Betriebswirtschaft in der gesamten baye-rischen Hochschullandschaft“, ist Prof. Dr. Eckert stolz.Das Studium ist anspruchsvoll und die Hälfte der Studi-enzeit verbringen die Studierenden verpflichtend im Aus-land. Prof. Dr. Eckert berichtete von weiteren Heraus-forderungen der vergangenen 25 Jahre, zum Beispiel dem

Bologna-Prozess, in dessen Folge der ehemals vierjährigeDiplomstudiengang in einen siebensemestrigen Bache-lorstudiengang umgewandelt werden musste, oder demdrohenden Ausstieg der Partnerhochschule Oxford Broo-kes University, weil es keine britischen Studierenden mitDeutschkenntnissen mehr gab. „All dies konnte bewäl-tigt werden und trug zum Erfolg des Studiengangs bei“,so Prof. Dr. Eckert, der betonte, wie sehr ihn die Arbeitrund um den Studiengang erfüllt habe.

Für diese Leistung und die Unterstützung und gute Zu-sammenarbeit mit den Partnerhochschulen bedanktensich in ihren Reden Prof. Dr. Thomas Fuhrmann, Vizeprä-sident der OTH Regensburg und verantwortlich für denBereich Internationales, und Prof. Dr. Thomas Liebetruth,Dekan der Fakultät Betriebswirtschaft. Er hoffe, auch das50-jährige Jubiläum des Studiengangs begehen zu kön-nen, so Prof. Dr. Fuhrmann.

Einen Blick in die Zukunft wagte Studiengangleiter Prof.Dr. Höschl. 60 Studierende, so viel wie noch nie, befindensich derzeit im ersten Semester des Studiengangs. Für dieVielzahl an Studierenden eine Austauschhochschule zufinden, sei fürs erste gelöst, so Prof. Dr. Höschl. Nebenden Partnern Oxford Brookes University, École Supérieurede Commerce de La Rochelle, Turku University of AppliedSciences in Finnland und der Escuela Universitaria de laCámara de Comercio de Bilbao in Spanien, sind die University of the Sunshine Coast in Australien und die Escuela Universitaria de Donostia in San Sebastian, Spa-nien, hinzugekommen. Er berichtete auch von der Über-legung in der Fakultät Betriebswirtschaft an der OTHRegensburg, den Studiengang in „International Business“umzubenennen. Es sei aber schnell klar gewesen, dassder Studiengang inzwischen eine solch starke Marke sei,dass diese Pläne schnell verworfen wurden, so Prof. Dr.Höschl. Für ihn bestehe kein Zweifel, dass die Erfolgs -geschichte weitergehe.

25 JAHRE EUROPÄISCHE BETRIEBSWIRTSCHAFT

Erfolgsgeschichte einer „starken Marke“Anlässlich des traditionellen Mayballs hat die Fakultät Betriebswirtschaft der OTH Re-gensburg das Jubiläum ihres internationalen Studiengangs gefeiert. „Es besteht keinZweifel, dass die Erfolgsgeschichte des Studiengangs weitergehen wird“, sagte Prof. Dr.Michael Höschl, Studiengangleiter des Studiengangs Europäische Betriebswirtschaft ander OTH Regensburg anlässlich der 25-Jahr-Feier am 20. Mai 2017.

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Prof. Dr. Werner Eckert im Gespräch zu 25 Jahren „European Business Studies“

Vor 25 Jahren war der Studiengang „Europäische Be-triebswirtschaft“ an der damaligen FH Regensburg dererste seiner Art in Bayern; Sie als BWL-Professor warensein Urvater. Was ist das Besondere an diesem Studium,das heute gerne als „European Business “ (EB) tituliertwird?Wir waren nicht nur bayernweit die ersten, die ein zeitlichwie inhaltlich deutlich international geprägtes BWL- Studium aufgelegt haben. Die intensive Auslandsphasevon zwei Jahren (ohne Studiengebühren!) enthielt nebenzwei Studiensemestern an der Partnerhochschule auchzwei Praxissemester im Ausland. Das nach acht Semes-tern erfolgreich durchlaufene Studium wurde mit zweiAbschlüssen belohnt. Lehrmethoden und Prüfungsmodalitäten blieben jederHochschule überlassen. Die Programminhalte aber soll-ten unter Berücksichtigung der nationalen Spezialitätenmöglichst identisch sein. Dieses gemeinsame Studien-programm wurde von den Partnern in Regensburg, Ox-ford und La Rochelle zum großen Teil neu entwickelt. Esging also nicht um die mehr oder weniger großzügige An-erkennung der an der ausländischen Partnerhochschuleerbrachten Studienleistungen in ohnehin vorhandenenFächern, aus denen nach „cafeteria system“ relativ freiausgewählt werden konnte. Vielmehr konzipierten diedrei europäischen Partner ein vergleichsweise rigidestrukturiertes Studienangebot – mit großen gemeinsa-men Schnittmengen – das gemäß einer abgestimmtenStudien- und Prüfungsordnung zu absolvieren war. Es ist nicht schwer zu erahnen, dass ein solches Projektdie beteiligten Pioniere in allen Phasen vor große undvielfältige Aufgaben stellte und bis heute stellt. EuropeanBusiness wurde ein großer und anhaltender Erfolg, der„naturgemäß“ viele Väter und (nicht wenige) Mütter hat.Ihnen allen gilt mein herzlicher Dank für ihr großartigesEngagement, ihre stetige Unterstützung und ihre Geduldüber diese lange Zeit: Fakultätskollegium und Sekreta-riat, Hochschulleitung und -verwaltung, Auslandsamtund Praktikumsbetrieben. Der Dank richtet sich an meineHochschule, gilt aber gleichermaßen den Partnern in Oxford und La Rochelle (sowie später in Bilbao, Gronin-gen, Stoke und Turku). Last but not least geht mein Dankan die, die internationale Vielfalt als Studierende erlebt, gelebt und als Absolvierende qualifiziert überlebt haben.In dieser Qualifizierung sehe ich den (Mehr-)Wert und dieBesonderheit des EB-Programms.

Welche Ereignisse im Laufe der EB-Geschichte an derOTH Regensburg sind Ihnen speziell im Gedächtnis ge-blieben? Die EB-Geschichte lässt sich in Phasen einteilen und isteine Geschichte ständigen Wandels mit immer neuen

Herausforderungen. Beispielhaft denke ich an dieserStelle an die Auswahl der EB-Studierenden. Sie erfolgtein Regensburg in den ersten zwei Jahren im Verlauf desersten Semesters aus dem Kreis der Betriebswirtschafts-studierenden. Die nicht befriedigende Zahl von erfolg -reichen Kandidaten und Kandidatinnen führte imnachfolgenden Jahr zu einem gesonderten Auswahl -verfahren, das über drei Tage mit schriftlichen undmündlichen Tests jeweils Anfang Juli vor Studienbeginnin Regensburg stattfand. Im Vorfeld wurde die Werbe-trommel gerührt, Hochschulmessen, Schulbesuche, In-formationen in einschlägigen Medien – und mehr undmehr Bewerber und Bewerberinnen aus ganz Deutsch-land kamen und drängten in das EB-Programm. Der An-sturm führte das beteiligte Kollegium und die enga-gierten Mitarbeiterinnen im Sekretariat an die Grenzender Belastbarkeit. Im Juli 1995 erreichte die Zahl der nacheiner Vorauswahl eingeladenen Bewerber mit 340 (für 30Plätze) das Maximum.Typisch war und ist, dass bei EB Programmänderungenan der Tagesordnung sind: So führte etwa die vorüber -gehende Umstellung von Semester auf Trimester in Oxford zu unterschiedlich langen Praktika. Fächer konn-ten nicht wie vorgesehen angeboten werden, kreative Lösungen waren immer wieder gefragt. Auch nach Ab-schaffung der rigiden bayerischen Rahmenstudien- undPrüfungsordnung wurde die inhaltliche Substanz be-wahrt. Zusätzlich gewann man die erforderliche Freiheitund Flexibilität bei der Erweiterung des europäischenPartnernetzwerks um Bilbao (1998), Groningen (2001),Stoke (2003) und Turku (2009). Eine eigene „EB-Studien-und Prüfungsordnung“ für den Studiengang EB erleich-terte dann auch die Aufnahme neuer Partner und die Anpassung an allfällige Veränderungen im laufenden Geschäft. Während an den Partnerhochschulen die zu-ständigen Personen häufig wechselten, wurde ich zum„living memory“ des Programms.Ein besonderes Highlight in der EB-Geschichte war sicherlich die ehrenvolle Aufnahme unserer Hochschuleund der ESC La Rochelle als Mitglied in die Deutsch-Fran-zösische Hochschule (DFH) und insbesondere die sub-

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Gründer Prof. Dr. Werner Eckert berichtete beim traditionellen Mayballvom Start und der Erfolgsgeschichte des Studiengangs EuropäischeBetriebswirtschaft.

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stanzielle finanzielle Förderung der deutschen und französischen Studenten im EB-Programm während derAuslandsphase. Dies bedeutete in dem seit zehn Jahrenerfolgreichen DFH-Programm viel Papierkrieg für die bei-den beteiligten Programmleiter bei Anträgen, Berichtenund Evaluierungen – für die harmonische Achse La Ro-chelle – Regensburg kein Problem, wenn auch nichtimmer ohne Terminstress.Die Zeiten wurden schwieriger: Oxford hatte zunehmendProbleme, ausreichend Bewerber und Bewerberinnen mitDeutschkenntnissen zu finden. Die schließlich anhaltendungleichen Studierendenzahlen im deutsch-britischenVerhältnis zwangen Oxford Brookes dazu, das ursprüng-liche Programm aufzukündigen. Aus Oxford kamen keineStudierende mehr. Dies bedeutete für unsere Studieren-den auch das Ende der Studiengebührenfreiheit in Eng-land, die zusätzlich die ohnehin hohen Lebenshaltungs-kosten in Oxford zu verkraften hatten. Die Enttäuschungauf unserer Seite war riesig, aber nach intensiven Gesprä-chen gelang es, mittels einer neuen One-Way-Variantedas deutsch-britische Programm zunächst fortzusetzen.Die gefundene Lösung hielt leider nur wenige Jahre, esdrohte das definitive Aus für die erfolgreiche Partner-schaft. Ein Schock! Die verbleibende Galgenfrist wurdezur intensiven Kontaktpflege mit Oxford genutzt – amEnde mit Erfolg. Die über 20 Jahre gewachsenen engenBeziehungen halfen dabei ebenso wie die Wertschät-zung, die unsere Studierenden aufgrund ihrer vielfachsehr guten Studienleistungen und ihres Auftretens in Ox-ford genossen. Doch vor den Preis („Bachelor Hons Euro-pean Business“ in Oxford) hatten die Götter den Schweißgesetzt, der bei der Entwicklung eines speziellen DualAward Programms durch die beiden Partner und dessenEvaluierung nach britischen Regeln auf beiden Seitenreichlich floss. Mit der Evaluierung vor Ort in Regensburgim März 2010 war ein weiterer Meilenstein gesetzt unddas European Business Fundament stabilisiert. Ein schö-ner Abschluss meiner Dienstzeit.

Im Studiengang EB verbringen die Studierenden dieHälfte ihres Studiums im Ausland – sind die Jobs, die auf die Absolventen und Absolventinnen warten, danndennoch vor Ort in unserer Region?Tatsächlich haben nicht wenige Absolvierende bei Unter-nehmen in Ostbayern und generell vor allem in Süd-deutschland angeheuert mit Schwerpunkt München.Man findet EB-Absolvierende aber über ganz Deutsch-land verstreut und auch in Europa (Österreich, Schweiz,Italien, Spanien, Benelux, Großbritannien) und in Latein-amerika und den USA. Leider kann ich nicht mit präzise-ren Informationen aufwarten. Noch zu meiner aktivenZeit hätte ich gerne eine empirisch fundierte Diplom -arbeit zum beruflichen Werdegang der EB-Absolvierendeund zu deren Einschätzung des Studiums vergeben. Leider ohne Erfolg, vielleicht kann sich aber jetzt aus denaktuellen EB-Jahrgängen jemand für dieses Thema er-

wärmen. Für ein Exemplar wäre ich dankbar, strikte Ver-traulichkeit wird zugesichert.

Besonders ist auch das Netzwerk FEBS, der FördervereinEuropean Business Studies, der die Studierenden und dieAlumni sowie die Lehrenden untereinander verbindet.Sicher gibt es innerhalb dieses Netzwerkes auch Bei-spiele für herausragende EBS-Karrieren – könnten Sieuns ein Beispiel geben?Wie schon gesagt, habe ich da keinen vollständigenÜberblick. Dennoch kann ich aus dem großen EB-Absol-vierendenkreis beispielhaft die Karrierestationen einerbestimmten Person in anonymisierter Form skizzieren:Schulabschluss mit 18 Jahren, Doppelabschluss nachacht Semestern EB-Studium in Regensburg und Oxford,zwei Jahre Trainee im Investment Banking in Frankfurt,anschließend Wechsel zu einer deutschen Großbank undacht Jahre Führungsposition im Bereich Equity CapitalMarkets in Frankfurt und London, seit zehn Jahren Part-ner und Anteilseigner einer Unternehmensberatung imBereich Kapitalmarkt-Themen in Zürich, seit sechs Jah-ren zusätzlich Geschäftsführer der Frankfurter Tochter.Dazu Sitz im Aufsichtsrat eines börsennotierten deut-schen Handelsunternehmens. Noch eine kurze Ergänzung jenseits des Karriereaspekts.Bei einem Treffen des 1. EB-Jahrgangs im September 2016kamen 25 Jahre nach Studienbeginn alle 13 Alumni in Regensburg zur Feier dieses denkwürdigen Jubiläums zu-sammen. Der Jahrgang hatte über all die Jahre den Kontakt gehalten oder erneuert. Alle kamen, selbst ausder Schweiz, aus Italien und aus Spanien. Und alle freu-ten sich über das Wiedersehen – Studiengangsleiter a. D.eingeschlossen.

Mit der University of the Sunshine Coast in Queens-land/Australien ist der Doppelabschluss im Fach EB nunauch an einer außereuropäischen Partnerhochschulemöglich – müsste der Studiengang nicht längst „Inter-nationale Betriebswirtschaft“ heißen? Dieser Gedanke ist keineswegs neu. Mein erster im Fach-bereich vorgelegter „Entwurf zum Studiengang Inter -national Business“ vom 8. Oktober 1989 enthielt bereitsdiese Bezeichnung. Sie wurde sechs Monate später in deroffiziellen Anfrage an das Ministerium wohl in Hinblickauf den sich abzeichnenden Europäischen Binnenmarkt(1993) durch „European Business“ ersetzt. Jahre späterwurde die Frage anlässlich der potentiellen Erweiterungum eine US-amerikanische Hochschule in der Fakultätund mit den EB-Studierenden nochmals diskutiert. EineUmbenennung wurde mit großer Mehrheit verworfen, daman weiterhin die große Bekanntheit und das sehr positivgeprägte Image von European Business als wichtigenWettbewerbsvorteil gegenüber anderen „internationa-len“ Studienprogrammen nutzen wollte. Es kam uns aufden Inhalt, nicht auf die Packung oder die Bezeichnungan. ■

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Eduard B. Wagner, Vorsitzender des Vereins der Freundeder OTH Regensburg e.V., und Dagmar Dengel von derKatholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburge.V. vergaben anlässlich des Festakts zwei Diversity-Preise mit je 500 Euro Preisgeld: einen für die Doppelbe-lastung eines Studiums und einer Behinderung oderchronischen Krankheit und zum anderen für die Doppel-belastung Studium und Familie. Preisträger Lorenz Fürst,Student der Wirtschaftsinformatik, meisterte sein Stu-

dium trotz einer Krebserkrankung, wofür er den Diver-sity-Preis erhielt – er konnte aus familiären Gründen lei-der nicht an der Preisverleihung teilnehmen. Preisträge-rin Elisabeth Mosena kümmerte sich neben dem Studiumder Musik- und bewegungsorientierten Sozialen Arbeitum ihren an Krebs erkrankten Vater, der dann im Früh-jahr 2017 verstarb. „Die Preise sollen Anerkennung sein,aber auch Mut machen“, so Laudatorin Prof. Dr. ChristineSüß-Gebhard, Frauenbeauftragte der OTH Regensburg.Den Preis zur Förderung eines Genderprojekts an der OTHRegensburg erhielt ein Projekt der Fakultät Architektur.Durch Workshops und Vorträge von internationalen Ar-chitekturgrößen soll den Studierenden ein feministischerAnsatz in der Architektur vermittelt werden. Prof. Dr.Rosan Chow, Prof. Dr. Rochus Hinkel und Sabine Langeerhielten dafür vom Präsidenten der OTH Regensburg,Prof. Dr. Wolfgang Baier, eine Urkunde samt 5.000 EuroPreisgeld, welches zur Verwirklichung des Projekts dient,überreicht.

Präsident Prof. Dr. Baier dankte in seiner Ansprache denVerantwortlichen des Gendertags, der Frauenbeauftrag-ten Prof. Dr. Süß-Gebhard, Sabine Hoffmann, Referentinfür Gender und Diversity, sowie Prof. Dr. Clarissa Rudolphund Katharina Pöllmann-Heller, beide von der FakultätAngewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften. Für die OTH Regensburg verzeichnete er einige Erfolge imBereich Gleichstellung. Der Anteil an weiblichen Studie-renden an der OTH Regensburg sei deutlich gestiegenund liege derzeit bei 37,3 Prozent. Die OTH Regensburg

GENDERTAG AN DER OTH REGENSBURG

„Anteile weiblicher Studierender in MINT-Fächern steigen – im Schneckentempo“Bereits zum dritten Mal hat sich die OTH Regensburg am bundesweiten Diversity-Tag der Charta der Vielfalt e.V. beteiligt. Am Gendertag der OTH Regensburg am 30. Mai 2017fanden dazu ganztägig Vorträge und Workshops von Wissenschaftlern und Wissen-schaftlerinnen verschiedener Hochschulen und Institutionen unter dem Motto „Puttinggender on agenda – Genderaspekte in Forschung und Lehre“ statt. Die Themen reichtenvon Genderaspekten bei der Pflege, über geschlechtergerechte Standards im Wohnbaubis hin zur gendersensiblen Elektrotechnik. Den Schlusspunkt setzte ein Festakt miteinem Festvortrag von Prof. Dr. Susanne Ihsen von der TU München.

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Prof. Dr. Susanne Ihsen von der TU München hielt den Festvortrag zumThema „Aber Technik ist doch neutral!?!“

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habe als erste bayerische Hochschule eine Frauenbe -auftragte in das Hochschulleitungsgremium berufen. DieOTH Regensburg ist zweimal in Folge mit dem Total E-Quality Preis, insbesondere für Familienfreundlichkeitausgezeichnet worden. Die Ziele, die die OTH Regensburgmit dem bayerischen Wissenschaftsministerium bis 2018im Bereich Frauenförderung vereinbart hat, seien bereitserfüllt und derzeit nehme die OTH Regensburg an einemDiversity Audit teil, informierte Prof. Dr. Baier.

Dass trotz der Erfolge noch viel zu tun bleibt, machte dieFrauenbeauftragte Prof. Dr. Süß-Gebhard daran deutlich,dass erst jüngst die erste weibliche Schiedsrichterin fürdie erste Bundesliga ernannt wurde. Doch auch Prof. Dr.Süß-Gebhard ist stolz darauf, dass die Anteile an weib -lichen Studierenden in den MINT-Fächern an der OTH Re-gensburg steigen. Auch, dass es in allen Fakultäten, vorallem in den technischen, Professorinnen gebe, sei er-freulich, so Prof. Dr. Süß-Gebhard.

Prof. Dr. Susanne Ihsen von der TU München bescheinigteden vielen Initiativen, um Mädchen und junge Frauen fürtechnische Studiengänge zu begeistern, Erfolg und be-stätigte, dass die Zahlen langsam steigen würden,räumte jedoch ein: „Eine Schnecke ist schneller.“ IhrWunsch wäre es, dass sich die vielen verschiedenen Ini-tiativen, auch deutschlandweit, mehr untereinander abstimmen und sie hoffe, dass die Initiativen an den

Hochschulen verstetigt werden. Die Technik sei ebennicht neutral, konstatierte Prof. Dr. Ihsen in ihrem Vor-trag, vielmehr noch sehr „männlich“ geprägt, was sieauch auf die Historie der Ingenieurwissenschaften zu-rückführte. Und wenn Studentinnen für ein technischesFach motiviert würden, verliere man sie oftmals währenddes Studiums. Nicht aus fachlichen, sondern oft aus „kulturellen“ Gründen. Prof. Dr. Ihsen forderte deshalbdazu auf, zum Beispiel in der Lehre der Ingenieurwissen-schaften zu reflektieren, welche und wie die Inhalte ver-mittelt werden und zu hinterfragen, ob nicht der„heimliche Lehrplan“ männliche Stereotypen eines Inge-nieurs vermittele. Sie regte dazu an, darüber nachzu -denken, auch neue Zielgruppen als potentielle Stu-dierende für die MINT-Fächer zu generieren. Dies ist ihrerAnsicht nach eine Notwendigkeit in Anbetracht der vie-len veränderten gesellschaftlichen und politischen Rah-menbedingungen und dadurch auch Veränderungen inder Arbeitswelt, wie zum Beispiel dem Fachkräftemangel.Denn die Ingenieurwissenschaften würden, so Prof. Dr.Ihsen, stets ähnliche Personentypen ausbilden. „HabenSie die Studierenden, die sie brauchen? Welche Gruppenwären noch geeignet, erreichen Sie diese“, gab Prof. Dr.Ihsen den Anwesenden als Fragen mit auf den Weg.

Die Diversity-Preisträgerin Elisabeth Mosena mit Eduard B. Wagner,Vorsitzender des Vereins der Freunde der OTH Regensburg e. V., undDagmar Dengel von der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e.V.

Die Preisträger des Genderprojekts von der Fakultät Architektur mitPräsident Prof. Dr. Wolfgang Baier (links) und Prof. Dr. Christine Süß-Gebhard (rechts): (v. l.)Prof. Dr. Rochus Hinkel, Prof. Dr. Rosan Chowund Sabine Lange.

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Was für den Studenten fast noch wichtiger ist: Als Stipen-diat nimmt er teil an zahlreichen Firmenbesichtigungenund kommt in Kontakt zu künftigen Arbeitgebern: „DasDeutschlandstipendium hat mich durch die enge Bin-dung zu den regionalen Firmen überzeugt. Schließlich willman ja später einmal ins Berufsleben einsteigen, und daist es vorteilhaft, wenn man bereits die Firmen kennt“,sagt Jürgen Gregor. 40 Unternehmen und Privatpersonensind es inzwischen, die auf diese Weise aktuell 74 begabteStudierende der OTH Regensburg unterstützen. Als dasDeutschlandstipendium im Jahr 2011 erstmals vergebenwurde, waren es nur neun – damals kamen dementspre-chend lediglich 19 Studierende in den Genuss der Förde-rung.

Auch für das neue Förderungsjahr 2017/2018 möchte dieOTH Regensburg wieder vielen leistungsstarken und en-gagierten Studierenden die Möglichkeit auf ein Deutsch-landstipendium eröffnen. Der Einsatz der Unternehmenund Stiftungen ist dazu unerlässlich. Die Förderer tragendie Hälfte der monatlichen Unterstützung, die andereHälfte trägt der Bund. Mit nur 1.800 Euro kann bereits einvolles Deutschlandstipendium gestiftet werden. Privat-

personen, die sich im Bereich Bildung engagieren wollen,können auch einen beliebig kleineren Betrag über denVerein der Freunde der OTH Regensburg e.V. spenden.„Für alle Stifter besteht durch die Finanzierung eines Stipendiums die Möglichkeit, begabte Studierende derOTH Regensburg persönlich kennenzulernen und das Pro-gramm aktiv zu gestalten“, sagt Claudia Werner vomAlumni & Career Service der OTH Regensburg. Zudemwerde das Engagement als Förderer auf der Homepageund in Publikationen der OTH Regensburg gewürdigt.„Unternehmen können durch eigene Angebote wie Fir-menexkursionen auf sich aufmerksam machen – einegute Möglichkeit, um die Bekanntheit des Unternehmenszu steigern“, so Werner.

Für Jürgen Gregor steht fest: Auch im Masterstudiumwird er sich um ein Deutschlandstipendium bemühen.„Man kann davon nur profitieren“, sagt er und nennt zusätzlich zum Kontaktnetzwerk mit den Förderern auchdas Netzwerk der Stipendiaten und der Stipendiatinnenuntereinander. Dass er dadurch neue Mitstudierende an-derer Fakultäten kennengelernt hat, empfindet JürgenGregor als große Bereicherung. Einen ganz privaten Vor-teil hat das Deutschlandstipendium für ihn außerdem:„Es ermöglicht mir, mein Hobby, das Motorradfahren,auch neben dem Studium noch voll ausleben zu können.“

Für den Förderzeitraum von Oktober 2017 bis September2018 können sich Studierende im Zeitraum vom 3. Juli bis6. August 2017 bewerben. Alles Wissenswerte rund umdas Stipendienprogramm gibt es online unter www.oth-regensburg.de/deutschlandstipendium.

Neue Unterstützer sind natürlich willkommen. Interes-senten erhalten weitere Informationen unter www.oth-regensburg/Deutschlandstipendium oder wenden sichdirekt an:[email protected], 0941 943-9760

DEUTSCHL ANDSTIPENDIUM

„Ein geldsorgenfreies Studium mit Blick über den Tellerrand“Seine Bachelorarbeit kann Jürgen Gregor, Student im sechsten Semester Maschinenbauan der OTH Regensburg, entspannt angehen: Ohne zeitraubenden Nebenjob und dennochfinanziell gut ausgestattet kann sich der 22-Jährige voll auf seine Projektarbeit in derFachrichtung Fahrzeugtechnik konzentrieren. Denn mit dem Deutschlandstipendium,das Jürgen Gregor erhält, bekommt er seit Oktober monatlich 300 Euro finanzielle Unterstützung.

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Deutschlandstipendiat Jürgen Gregor. Foto: Claudia Werner

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„Wie kommt man an solche Aufträge?“ Nach der Besich-tigung der Baustelle „Ärztehaus Candis II“ in der Strau-binger Straße in Regensburg will Eva Maria Schiedererauch Hintergründe zur Arbeit von Stefan Nowak wissen.Seit 2014 ist das Büro Nowak + Thaler Architekten GmbHmit den Planungen zu der Gewerbeimmobilie auf demehemaligen Zuckerfabrikareal beschäftigt – von der Ent-wurfsplanung bis zur Schlüsselübergabe begleitet Archi-tekt Stefan Nowak das Projekt – als Mentor begleitet erEva Maria Schiederer seit November 2016. Die Architek-turstudentin im dritten Mastersemester an der OTH Re-gensburg nimmt als Mentee am Programm „professionalsteps“ teil.

An der OTH Regensburg wird dieses Mentoringkonzept alsKooperation von der Servicestelle Gender und Diversityund dem Alumni und Career Service allen Studierendenin MINT-Fächern angeboten. Vor allem Studentinnen sol-len über eine berufserfahrene Mentorin oder einen Men-tor Einblicke in die Praxis bekommen und Kontakte zuFirmen knüpfen können. Als selbstständiger Unterneh-mer sieht sich Stefan Nowak zum einen gesellschaftlichin der Pflicht, etwas für den Architektennachwuchs zutun, zum anderen sieht er in dem Programm auch dieMöglichkeit, qualifizierte Fachkräfte für sein Team zu gewinnen. „Für Unternehmen liegt die Motivation sichdaran zu beteiligen auf der Hand: Für sie ist es wichtigfürs Recruiting, hier haben sie die Möglichkeit, potentielleMitarbeiterinnen kennenzulernen“, sagt Prof. Dr. Chris-tine Süß-Gebhard, Frauenbeauftragte der OTH Regens-burg. In diesem Zyklus habe man das Mentoring erstmalsmit dem Alumni-Service der Hochschule kombiniert, umEhemalige als Mentoren und Mentorinnen ins Boot zuholen. Dieser Plan ist aufgegangen: Über den Alumni-Servicehat Stefan Nowak von dem Programm erfahren. Er hat1986 sein Architekturstudium an der damaligen FH Re-gensburg abgeschlossen, bevor er sich 1990 mit seinemGeschäftspartner Christian Thaler selbstständig ge-macht hat. „Als Student wäre ich dankbar gewesen,wenn es so etwas gegeben hätte“, sagt Stefan Nowakrückblickend. Ratschläge von berufserfahrenen Kollegenund Kolleginnen seien sehr wertvoll, wenn sie auch dieBerufserfahrung nicht ersetzten: „Viele notwendigeKenntnisse erarbeitet man sich on the job“, sagt er.

Praktische Einblicke hat Eva Maria Schiederer nicht nurüber ihren Mentor bekommen, sondern auch durch denelterlichen Betrieb, ein mittelständisches Bauunterneh-men. Die Studentin findet, dass im Architekturstudiumdas Thema Bau management zu kurz komme – daher istsie dankbar für jeden Hinweis zum Thema Kostenplanungoder etwa zu Haftungsfragen bei Bauschäden.

Das Tandem Nowak/Schiederer empfindet den Ablaufdes Mentoring-Programms als sehr offen und gut orga-nisiert. Nach der Auftaktveranstaltung und einem Ken-nenlernabend gab es bisher begleitende Seminarebeispielsweise zur Gesprächsführung. Mit der Abschluss-veranstaltung im Juni klingt die gemeinsame Mentoring-Laufzeit aus. Eva Maria Schiederer hat dann noch einSemester, ihr Abschlusssemester, vor sich. Was sie dannmachen wird, weiß sie noch nicht genau. Vom sofortigenSprung in die Selbstständigkeit rät ihr Mentor StefanNowak ab – erst mal solle sie ein paar Erfahrungen sam-meln. Und dann antwortet er auch auf ihre Frage: „Sol-che Aufträge bekommt man nicht als Anfänger. Hierbasiert der Auftrag auf einer verlässlichen Geschäfts-partnerschaft mit dem Bauträger, die schon seit 20 Jah-ren besteht“, sagt Stefan Nowak. Wieder ein wertvollerTipp aus der Praxis für Eva Maria Schiederer.

PROFESSIONAL STEPS

Berufserfahrung von der BaustelleBeim Programm „Professional steps“ bekommen MINT-Studierende der OTH Regensburgeinen Mentor aus der Praxis zur Seite gestellt. Architekturstudentin Eva Maria Schiedererund Architekt Stefan Nowak sind seit einem halben Jahr ein Tandem.

Architekturstudentin Eva Maria Schiederer mit Architekt und MentorStefan Nowak.

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Name des Unternehmens: b&s statbet UG (haftungsbeschränkt)

Gründer: Andreas Schild, Christian Bracht

Entstehungsgeschichte der Idee: Durch unser privates Interesse an Fußball und Sportwettenund unserer Haupttätigkeit als Softwareentwickler, versuch-ten wir uns an der Idee zur Berechnung des optimalen Wett-einsatzes für Sportwetten. Kurz nach Entstehung der Ideehaben wir uns bereits vom start-up center beraten lassen.Anschließend erweiterten wir unsere Idee um einen Algorith-mus zur Risikominimierung für Wetteinsätze.

Beschreibung der Idee: „Gewinnwahrscheinlichkeiten mit System“ lautet das Mottounserer Webseite, die zugleich Dreh- und Angelpunkt unseresStart-ups b&s statbet UG ist. Mit dieser Idee berechnet unserAlgorithmus den optimalen Wetteinsatz für Sportwetten mitgleichzeitiger Risikominimierung.

Jahr der Gründung: 2016

Positive und negative Erfahrungen: Neben dem Gewinn des Hochschulgründerpreises 2016 gabes viele weitere positive Erfahrungen, zum Beispiel positiveErgebnisse aus Marketingkampagnen oder die Erweiterungvon Partnerschaften mit Wettanbietern. Da wir unser Unter-nehmen als Nebengewerbe betreiben, schränkt das die ver-fügbare Zeit für neue Programmierungen oder Anpassungenein wenig ein.

Auszeichnungen:Hochschulgründerpreis 2016 der OTH Regensburg

Rat an Gründungsinteressierte: • Vor der Gründung auf die Beratung des start-up centers

zurückgreifen• Ausreichend Zeit und Budget für die Gründungsphase

einplanen• Das Positive aus Fehlern mitnehmen• Ausreichend Zeit in AGBs und Rechtschutz investieren

Statement zum start-up center: Durch die sehr kompetente und hilfreiche Beratung des start-up centers der OTH Regensburg konnten wir bereits kurz nachunserem ersten Beratungsgespräch die b&s statbet UG grün-den. Neben einer ehrlichen Meinung zu unserer Idee habenwir auch viele hilfreiche Tipps für die Gründungsphase erhal-ten. Vielen Dank!

Weitere Infos zum Gründerteam/zum Unternehmen: Aktuell tüfteln wir an der Überarbeitung unserer Geschäfts-idee und vielen Erweiterungen unserer Webseite.

Name des Unternehmens: d-hoch-k (anylamp)

Gründer:Kollektiv aus acht Designern und Programmierern

Entstehungsgeschichte der Idee: D-hoch-k hat sich im Sommer 2016 gefunden, mit der IdeeProduktdesignthemen und Softwareentwicklung zu spannen-den Produkten zusammenzuführen. Uns hat von Anfang andie Motivation verbunden, gemeinsam in einem Team mitverschiedensten Kompetenzen zu arbeiten.

Beschreibung der Idee: D-hoch-k arbeitet an webbasierten Customisation-Konzep-ten und an der Weiterentwicklung und Realisierung eigenerProduktideen. Unsere erste gemeinsame Produktidee ist eineLampe, die online mit einem Konfigurator vom Kunden selbstentworfen wird (www.anylamp.de).Unser Standort in der TechBase Regensburg erlaubt uns, einbreites Netzwerk verschiedener Fachbereiche anzuzapfen,um visionären Ideen den Weg in die Realität zu bereiten. Unsere Expertise in den Bereichen Produktdesign, Produkt-entwicklung und Marketing macht uns zum ersten Ansprech-partner in Sachen Produktdesign.

Jahr der Gründung: 2017

Positive und negative Erfahrungen: Der Spirit eines Start-ups ist unvergleichlich positiv. Gemein-sam an einer Idee arbeiten und etwas Neues auf den Wegbringen, hat uns mit unserem Produkt „anylamp“ bis auf dieInternationale Möbelmesse nach Mailand geführt. Die größten Herausforderungen für uns als Start-up sind, einegute Finanzierung zu finden und gleichzeitig das Team weiterzuentwickeln und zu stabilisieren. Das bedeutet in derPraxis harte und unangenehme Entscheidungen zu fällen, umden notwendigen Change Prozess hin zur erfolgreichen Unternehmung erfolgreich zu gestalten.

Rat an Gründungsinteressierte: Gute Ideen muss man ausprobieren, auch wenn das bedeutet„Opfer zu bringen“. Darauf sollte man vorbereitet sein.

Statement zum start-up center: Als Gründer ist es sehr hilfreich, Beratung – wie die vom start-up center – zu bekommen, vor allem in der Vorgründungszeit,in der noch die meisten Fragen offen sind.

Weitere Infos zum Gründerteam/zum Unternehmen: www.anylamp.de, www.dhochk.com

Gründerporträts

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Begrüßt hat dazu Prof. Dr. Sean Patrick Saßmannshau-sen, Leiter des start-up center der OTH Regensburg undProfessor für Betriebswirtschaftslehre und Entrepreneur-ship. Sehr interessant war der Vortrag von Rene Graewe,der 2015 das Unternehmen Chemos GmbH & Co. KG ge-kauft hat und seitdem dessen Geschäftsführer ist. Er be-richtete von seiner Suche nach einem passenden Unter-nehmen und welche Themen ihn in den ersten zwei Jah-ren seit der Übernahme beschäftigt haben. Für ihn warder Schlüssel zum Erfolg sein vorhandenes Netzwerk inder Chemiebranche, des Weiteren der Bekanntheitsgradder Firma und auch das bestehende Personal. Sein Be-weggrund, überhaupt ein Unternehmen zu kaufen, war,dass er etwas Neues machen wollte.

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung stellte MartinaDeubzer von der MTG Wirtschaftskanzlei in einem voninsgesamt drei Impulsreferaten mögliche Übertragungs-formen vor. Gerhard von Düsterlho von der Kanzlei vonDüsterlho und Partner mbH informierte zur Preisfindungund Bewertung eines Unternehmens und Mathias Sem-melmann von der Volksbank Regensburg stellte Möglich-keiten der Finanzierung und der Förderung bei einerUnternehmensübernahme vor.

Bei einer anschließenden Podiumsdiskussion beschei-nigte Ministerialrat Georg Schmidt vom BayerischenStaatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energieund Technologie dem Thema eine „enorme Dynamik, das derzeit zusätzlich an Fahrt gewinnt“. Der Freistaatbemühe sich derzeit, die Rahmenbedingungen für dieUnternehmensnachfolge zu verbessern, so Schmidt. Unterstützung können vor Ort die IHK Regensburg fürOberpfalz/Kelheim und die Handwerkskammer (HWK)

Niederbayern-Oberpfalz geben. Dr. Rieger von der IHKRegensburg und Klaus Jocham von der HWK Niederbay-ern-Oberpfalz stellten im Verlauf der Veranstaltung dieNachfolgebörse und das Netzwerk „Nachfolgelotsen“vor. Ein weiterer Ansprechpartner könne die Hans-Lind-ner-Stiftung sein, so Albert Eckl, der die Stiftung präsen-tierte. Die Stiftung unterstützt unter anderem beim„Matching“, das heißt, dass sich füreinander geeigneteUnternehmen und an einer Übernahme Interessierteauch wirklich finden.

NACHFOLGETAG DES START-UP CENTERS DER OTH REGENSBURG

Wie übernehme ich eine Firma?Für rund 20.000 Unternehmen muss laut Dr. Reinhard Rieger, IHK Regensburg, in dennächsten 20 Jahren ein Nachfolger gefunden werden. Neben den Gründungsaktivitätenrückt das Thema Unternehmensnachfolge gesellschaftlich und wirtschaftlich immermehr in den Fokus. Tipps zu diesem Thema gab es für Studierende und Interessierte aufdem Nachfolgetag, einer Veranstaltung des start-up centers der OTH Regensburg, am17. Mai 2017.

Bei der Podiumsdiskussion: (von links) Martina Deubzer, MTG Wirt-schaftskanzlei, Ministerialrat Georg Schmidt vom Bayerischen Staats-ministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie,Klaus Jocham von der HWK Niederbayern/Oberpfalz, Dr. ReinhardRieger, IHK Regensburg, und Prof. Dr. Sean Saßmannshausen, Leiterdes start-up center der OTH Regensburg.

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Bei der DimArt-Methode wird der Computer interaktiv ineinen quasi chaotischen Zustand versetzt, in dem er auf-grund der inhärenten Codec-Verfahren aus Fotodatendie unterschiedlichsten Kunstbilder hervorbringt. In denBildern scheint die Vielfalt an Komposition, Struktur undFarbe unbegrenzt zu sein. Im nächsten Schritt selektiertder Künstler nach dem Evolutionsprinzip wenige Bilderzur weiteren Bearbeitung. Letztlich bleibt das Ergebnisder Kunstwerke immer offen, das heißt, es ist nicht vor-hersehbar oder berechenbar welche Bilder entstehen. Mitder Zeit hat das DimArt-Team in der Interaktion mit demComputer so viel Erfahrung gesammelt, dass das Ergeb-nis hinsichtlich Farbkomposition, Struktur, Form, Inhaltund Kunststil beeinflusst werden kann. Die Vorgehens-weise, die dieser neuartigen Technik zu Grunde liegt,bleibt gleich den Tricks eines Zauberers geheim und wirddaher als Methode der „digitalen Zauberkunst“ unterdem Namen Digital Magic Art (DimArt) geführt.Das Ziel ist es, ein Werkzeug zu entwickeln, das über dieinteraktive Bedienung vom Benutzer durch Kamera und

PC nicht nur das Schöpferische, die Fantasie und dieKreativität, sondern auch die Feinmotorik und schnellesReagieren fordert. So lässt sich das DimArt-Tool unteranderem zur Therapie bei Parkinson- oder Schlaganfall-patienten einsetzen und wirkt sich auch bei Altersdepres-sionen positiv aus.

Über die Foren „Deviantart und Flickr“ erhält das DimArt-Team sehr viel internationale positive Resonanz und istseit rund einem Jahr von der Modefirma VIDA in SanFrancisco als „Modedesigner“ engagiert. Auch bei derHochschulleitung der OTH Regensburg finden das Vor-haben und die entstandenen Kunstwerke zunehmendAnklang. So wurden bereits DimArt-Bilder für das Hoch-schulleitungsbüro am neuen Campus in Auftrag gege-ben. Infos unter www.digitalmagicart.de

Prof. Dr. rer. nat. Jürgen Kempf ■M. Eng. Gerald Schickhuber ■

DIGITAL MAGIC ART

Ein digitales Malwerkzeug für jede rmannAls Prof. Dr. Jürgen Kempf im Oktober 2013 das Labor Smart Embedded Systems be-suchte, stellte er Gerald Schickhuber eine neue Idee vor: eine neuartige digitale Malkunst.Diese Idee war der Beginn einer Zusammenarbeit, bei der die langjährigen Erfahrungenaus dem Projekt mit dem intelligenten Schreibstift (BiSP) ausschlaggebend waren. Dasgemeinsame Ziel ist es, im Labor von Prof. Dr. Roland Mandl, Fakultät Elektro- und Informationstechnik, und M.Eng. Gerald Schickhuber zusammen mit Prof. Dr. JürgenKempf, Prof. Dr. Dietwald Schuster, Fakultät Informatik und Mathematik, und Studie-renden der OTH Regensburg ein digitales Malwerkzeug für jedermann zu entwickeln.

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Im oberen Teil des Bildes sieht man die Windmühle eines Urlaubsvideosund darunter ein Zwischenergebnis der DimArt-Methode.

Diese Abbildung zeigt das endgültige Resultat.Fotos: Prof. Dr. Kempf, Gerald Schickhuber

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Mit einem eigenenFacebook-Kanal ver-sorgt die OTH Re-gensburg seit Ende2010 rund 7.500 Follo-wer mit Informatio-nen. Fotos, Videos,Stellenanzeigen, Ver-anstaltungen an derOTH Regensburg sind

hauptsächlich an Studierende gerichtet. ÖffentlicheKommentare aus der Community werden von der Stabs-stelle Hochschulkommunikation und Öffentlichkeits -arbeit (ÖA) regelmäßig geprüft.

Der Vorteil der Social Media-Kanäle ist, dass ein direkterDialog unter den Nutzern stattfinden kann. Die Studie-renden schicken Infos oder Fragen an die Redaktion undtauschen sich zu Themen untereinander aus. DiverseNachrichten und Anfragen, die über Facebook nicht öffentlich im Hintergrund ankommen, werden von derStabsstelle ÖA beantwortet oder an die zuständigen An-sprechpartner an der OTH Regensburg weitergeleitet. Da kaum noch jemand ohne Smartphone auskommt undjüngere Nutzer vermehrt auch auf andere Social-Media-Kanäle wie Snapchat oder Instagram wechseln, ging dieOTH Regensburg Ende 2016 einen Schritt weiter. Die Öffentlichkeitsarbeit startete einen öffentlichen Insta -gram-Kanal. Primär ist Instagram für das Smartphonegeeignet. Spontane Bilder, Impressionen und Szenen vomCampus, dem Geschehen an der OTH Regensburg wer-den momentan von rund 500 Instagram-Nutzern abon-niert. Wenngleich ein eigener Snapchat-Kanal bishernicht betrieben wird, so wurde dennoch ein eigener Snap-chat-Geofilter beantragt. Bei Nutzung der Snapchat-Appkönnen am Campus an der Seybothstraße eigene Bildermit einem „Wisch“ über das Handy mit OTH-Regens-burg-Logo versehen und so verschickt werden.

Kurze Videos sind bei Internetnutzern beliebt. Auf einemeigenen YouTube-Kanal der OTH Regensburg werden seitEnde 2010 – meist an der OTH Regensburg selbstprodu-zierte Videos gesammelt und veröffentlicht. Mit YouTubebesteht die Möglichkeit, dort eingestellte Videos im gekoppelten google+-Kanal der OTH Regensburg zu ver-

öffentlichen. Besondere YouTube-Filme werden im An-schluss auch auf der Homepage der OTH Regensburgplatziert.Das Karrierenetzwerk LinkedIn der OTH Regensburg hält„Business-Informationen“ für derzeit 4.800 „Follower“bereit. Twitter ist generell nicht neu, aber seit Februar2017 ist ein eigener Twitter-Kanal das jüngste „Baby“ derÖffentlichkeitsarbeit der OTH Regensburg. Dort werdenInformationen für Presse, Unternehmen oder Wirtschaftbeispielsweise mit Forschungsmeldungen bereitgestellt –weitere Follower sind willkommen.

POSTEN, TWIT TERN, L IKEN

Soziale Netzwerke an der OTH RegensburgSoziale Netzwerke sind im Alltag, im Arbeitsleben und auch an Hochschulen angekom-men. Für eine funktionierende Kommunikation zwischen Studierenden, Mitarbeitendenund Alumni spielen Soziale Netzwerke eine Rolle – vor Ort und international.

Auf Youtube ist ein kurzer Film über dieSocial Media-Kanäle der OTH Regens-burg zu sehen.

Auf dem Laufenden bleiben und Kontakt haltenmit Social-Media-Kanälen der OTH Regensburg:• Facebook:

https://www.facebook.com/oth.regensburg.de• Instagram: www.instagram.com/oth_regensburg• Google+: https://plus.google.com/+OTHRegensburg• Twitter: https://twitter.com/OTH_Regensburg• YouTube: https://www.youtube.com/OTH_Regensburg• LinkedIn: www.oth-regensburg.de/linkedin• Filme dazu: https://www.oth-regensburg.de/

hochschule/ aktuelles/videos.html

Weitere Kanäle der OTH RegensburgDes Weiteren liefert das start-up center in einem eigenenFacebook-Kanal News rund um den Bereich Existenzgrün-dung. Die Fakultät Betriebswirtschaft betreibt für ein Multimedia-Projekt die Facebook-Seite 1-2-science. Darinsollen kurze Clips und Blogposts für erlebbare Wissenschaftsorgen. Als Medienmacher vermitteln Studierende die kom-plexen betriebswirtschaftlichen Sachverhalte. Der CareerService betreibt bereits seit 2007 mit XING erfolgreich einAlumni-Netzwerk mit 2.900 Abonennten. Auch Fach -schaften und studentische Vereine betreiben eigene Social-Media-Kanäle• XING: https://www.linkedin.com/edu/school?id=11817• start-up center auf Facebook:

https://de-de.facebook.com/startup.OTH.Regensburg/• 1-2-Science: https://de-de.facebook.com/

onetwoscience/• …

Ansprechpartnerin bei Fragen zu Social Media-Kanälender Stabstelle Hochschulkommunikation und Öffentlich-keitsarbeit ist Hilde Wagner. ■

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Prof. Dipl.-Ing. Andreas Appelt

Bauingenieurwesen ■Lehrgebiet: Straßenbau und BahnbauBerufung: 1.2.2017

1996-2001 Studium des Bauingenieurwesens an der Tech-nischen Universität München2001-2003 Ausbildung für den höheren bautechnischenVerwaltungsdienst, Fachrichtung Ingenieurbau, Fachge-biet Straßenbau bei der Bayerischen Straßenbauverwal-tung2003-2007 Leitung der Gebietsabteilung Landkreis Kel-heim und der Abteilung Konstruktiver Ingenieurbau amStaatlichen Bauamt Landshut2008-01/2017 Leitung des Sachgebietes Planung Bau Südan der Autobahndirektion Südbayern, Dienststelle Re-gensburg; in dieser Zeit insbesondere verantwortlich fürPlanung und Bau von Großprojekten im Bereich Neubauvon Bundesfernstraßen (B 15neu und A94)Seit 2013 Lehrbeauftragter an der OTH Regensburg fürden Bereich Straßenerhaltung, Straßenum- und Straßen-ausbau.

Prof. Rochus Urban Hinkel(PhD MelbU)

Architektur ■Lehrgebiet: Künstlerisches GestaltenArtistic DesignBerufung: 1.12.2016

1986-1988 Studium Innenarchitektur und Möbeldesign,Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart1989 u. 1990 Mitarbeit Elsom, Pack and Roberts, London1989-1991 Studium Architektur und Design, StaatlicheAkademie der Bildenden Künste Stuttgart1992-1993 Mitarbeit Greiner en van Goor, Amsterdam1993-1995 Mitarbeit Behnisch und Partner, Stuttgart1994 Eintragung in die Architektenkammer Baden-Würt-temberg1995-2001 Künstlerischer Assistent an der StaatlichenAkademie der Bildenden Künste Stuttgart, StudiengangArchitekturseit 1996 Freie Raum- und baukünstlerische Tätigkeit imMöbeldesign, Messebau, Innenarchitektur, Architekturund Stadtplanung1999-2005 Kurator der Architekturgalerie am Weißenhof,Stuttgart 1996-2004 Principal im Büro hinkel&schmittarchitekten,Stuttgart 2001 Nominierung zum BDA Preis Bayern2001 Berufung in den Bund Deutscher Architekten BDA,Landesverband Bayern 2003/2004 Lehrauftrag, Universität Stuttgart, FakultätArchitektur, Institut für Wohnen und Entwerfen, Prof. Dr.Thomas Jocher2004 Visiting Scholar, winter term 2004, RMIT University,School of Architecture and Design, Melbourne, Austra-lien, Studiengang Architektur2005-2011 Senior Lecturer, in den Studiengängen Archi-tektur und Interior Design,RMIT University, School of Architecture and Design, Mel-bourne, Australien2009 Visiting Scholar, Architecture Design InnovationProgram (ADIP), TU Berlin, Fakultät Architektur2009-2010 Koordinator der interdisziplinären Forschungs-gruppe Urban Interior (UI)2012-2013 Postgraduierten Stipendium Australian Post-graduate Award (APA)seit 2013 Curatorial Editor von AADR - Art ArchitectureDesign Research, Spurbuchverlag2014-2016 Lehrtätigkeit in Innenarchitektur und Möbel-design an der Konstfack – University of Arts, Crafts andDesign, Stockholm, zuletzt als Professor2007-2015 Promotion (PhD) zum Thema „Expanding Architectural Agency in Public Situations through Atmos-pheres, Actions and Activism“ (PhD by Creative Works),University of Melbourne, Australien

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Prof. Dr. phil. habil. Rainer Schliermann

Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften ■Lehrgebiet: Erziehungswissen-schaften u. sozialwissenschaftlicheForschungsmethoden Berufung: 1.2.2017

1991-1996 Studium der Sozialarbeit/Sozialpädagogik ander FH-Würzburg-Schweinfurt (Dipl. Sozialpädagoge, FH)1996-2000 Studium der Erziehungswissenschaft, Kom-munikationswissenschaft (Journalistik) und Psychologiean der Universität Bamberg (Dipl.-Pädagoge, Univ.)2001-2004 Promotionsstudium der Erziehungs- undSportwissenschaft an den Universitäten Bamberg undHalle-Wittenberg (Dr. phil. – Sportwissenschaft)03-08/2003 Forschungsaufenthalt an der University ofWestern Australia Perth (Arbeitsgruppe Prof. Dr. BobGrove – Exercise, Health and Sport Psychology)2004/2005 Fortbildungscurriculum Sportpsychologie imLeistungssport (asp/BDP) an der Universität Bochum; li-zenzierter Sportpsychologe (asp/BDP) mit der Legitima-tion, im (Hoch-)Leistungssport psychologisch arbeitenzu dürfen2005-2009 Wissenschaftlicher Mitarbeiter (Habilitand)im Arbeitsbereich Sportpsychologie und Sportpädagogikder Universität Halle-Wittenberg Nov. 2010 Habilitation (Dr. phil. habil. –Sportwissenschaft)und Ernennung zum Privatdozent (PD) an der Philoso-phischen Fakultät II der Universität Halle-Wittenberg2010-2016 Wissenschaftlicher Mitarbeiter, dann Wissen-schaftlicher Leiter am Forschungsinstitut für Inklusiondurch Bewegung und Sport (FIBS gGmbH.) an der Deut-schen Sporthochschule Köln (An-Institut; u. a. Schwer-punkt Soziale Arbeit)04/2016-01/2017 W2-Vertretungsprofessor für ExercisePsychology (Sportpsychologie) an der Sportwissenschaft-lichen Fakultät der Universität LeipzigSonstiges: Ehemaliger Spitzensportler im leichtathleti-schen Mittelstreckenlauf der Athleten mit Sehbeeinträch-tigungen (u.a. Paralympics-Teilnahme Sydney 2000)

RUHESTAND

Professoren und Professorinnen14.3.2017 Prof. Dr. Alexander Söder

Fakultät Informatik und Mathematik14.3.2017 Prof. Dr. Frank W. Mühlbradt

Fakultät Betriebswirtschaft14.3.2017 Prof. Dr. Klaus-Jürgen Schmidt

Fakultät Maschinenbau

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen30.11.2016 Sema Yorganci, Abt. III

2 5 -JÄ H R I G E S D I E N STJ U B I L ÄU M

Professoren und Professorinnen1.3.2017 Prof. Dr.-Ing. Horst Heinrich

Fakultät Maschinenbau1.3.2017 Prof. Dr.-Ing. Johann-Friedrich Schlingloff

Fakultät Maschinenbau7.5.2017 Prof. Dr. Wolfgang Baier

Präsident

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen1.4.2017 Manfred Röhrl1.6.2017 Jutta Hartl

Prof. Dr. Gabriela von Wallenberg: Mitglied im Kuratorium des FIW

Prof. Dr. Gabriela von Wallenberg, Fakultät Betriebswirt-schaft der OTH Regensburg, gehört dem Kuratorium desForschungsinstituts für Wirtschaft und Wettbewerb e.V.– FIW (Köln) an. Das FIW, das 1960 gegründet wurde, istein zentrales Forum zur Erörterung wettbewerbspoli -tischer Themen im nationalen, europäischen und inter-nationalen Kontext und hat sich der Förderung vonWissenschaft und Forschung auf den Gebieten der Wirt-schaftsverfassung, der Wettbewerbsordnung sowie desWettbewerbsrechts verschrieben. Das Institut sieht es alsseine Aufgabe an, Verständnis für die Spielregeln einerfreien Marktwirtschaft zu schaffen und Überzeugungs-arbeit für mehr Wettbewerb in allen Bereichen des wirt-schaftlichen und gesellschaftlichen Lebens zu leisten.Dabei wird ein interdisziplinärer Ansatz verfolgt.

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Wir trauern

Ehrensenatoren

Mit Betroffenheit hat die OTH Regensburg die Nachricht vom Tod von zwei ihrer Ehrensenatoren erhal-ten. Die OTH Regensburg verliert mit Günter Seip und Alfred Freitag zwei großzügige Förderer. Besondershervorzuheben ist das Engagement von Günter Seip als Mitglied des Kuratoriums der OTH Regensburgsowie als Mitglied des Vereins der Freunde der OTH Regensburg, ebenso das Engagement von AlfredFreitag als früherer Vorstandsvorsitzender des Vereins der Freunde der OTH Regensburg. Günter Seipund Alfred Freitag haben sich um die OTH Regensburg außerordentlich verdient gemacht. Wir werdenihnen stets ein dankbares Andenken bewahren.

Professoren

Am 10. März 2017 verstarb unser ehemaliger Kollege Prof. Dr. Wolfgang Kaunzner im Alter von 88 Jahren.Professor Kaunzner war von 1960 an als Dozent am Johannes-Kepler-Polytechnikum beschäftigt. Ab1972 bis zu seiner Pensionierung 1990 lehrte er als Professor an der damaligen Fachhochschule Regens-burg im Fachbereich Allgemeine Wissenschaften.

Am 22. Januar 2017 verstarb unser ehemaliger Kollege Prof. Alfred Falter im Alter von 84. Jahren. Prof.Falter war von 1964 an zunächst als Dozent, später als Oberbaurat am Johannes-Kepler-Polytechnikumbeschäftigt. Ab 1971 bis zu seiner Pensionierung 1994 lehrte er als Professor im Fachbereich Elektro -technik.

Am 1. Dezember 2016 verstarb unser ehemaliger Kollege Prof. Dipl.-Ing. Peter Junge im Alter von 88Jahren. Professor Junge war von 1960 an zunächst als Dozent, später als Oberbaurat am Johannes- Kepler-Polytechnikum beschäftigt. Ab 1971 bis zu seiner Pensionierung 1990 lehrte er als Professor ander damaligen Fachhochschule Regensburg im Fachbereich Elektrotechnik.

Mitarbeiterin

Am 23. März 2017 verstarb Elisabeth Hein. Frau Hein arbeitete von 17.10.1960 bis 31.3.1986 als Raum-pflegerin an der OTH Regensburg.

Studierende

Im Juni 2017 verstarb Michael Mahlmeister, Student des Bachelorstudiengangs Medizinische Informatikder Fakultät Informatik und Mathematik.

Im März 2017 verunglückte Malina Klaar, Studentin des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit an der Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften.

Im Januar 2017 verstarb Bruno Kalinski, Student des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit – SozialeDienste an Schulen an der Fakultät Sozial- und Gesundheitswissenschaften.

Im Dezember 2016 verstarb Johannes Parzefall, Student des Bachelorstudiengangs Industriedesign ander Fakultät Architektur.

Die OTH Regensburg wird den Verstorbenen stets ein ehrendes Gedenken bewahren.

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Bei den 36. Skimeisterschaften des Personals der Bayeri-schen Hochschulen für angewandte Wissenschaften am17. Februar 2017 hat die OTH Regensburg von 16 teilneh-menden Hochschulen den 11. Platz in der Mannschafts-wertung erzielt. Ausrichter der diesjährigen Skimeisterschaften war dieHochschule Kempten, die in das bestens bekannte Ski-gebiet Unterjoch eingeladen hatte. Bei herrlichem Wetterwurde bereits am Vortag des Rennens fleißig am Feld-horn trainiert. Der Renntag brachte leider kein gutesWetter mit sich und sorgte somit für erschwerte Bedin-gungen auf der Piste. Der Wettbewerb wurde im Riesen-slalom wie auch im Snowboard ausgetragen, am Nach-mittag folgte Langlauf (Klassisch/Skating) im Ort Unter-joch. In den Disziplinen Riesenslalom und Snowboardwaren insgesamt 119 Teilnehmer und Teilnehmerinnen amStart, in der Disziplin Langlauf 25 Teilnehmer und Teil -nehmerinnen. Am Ende des Renntages fand die Abendveranstaltungmit Siegerehrung und musikalischer Umrahmung in Sulz-

OTH Regensburg bei den Bayerischen Skimeisterschaften

berg statt. Die OTH Regensburg war durch Mitarbeiterund Mitarbeiterinnen aus vielen Sachgebieten vertreten.Teamgeist und Kameradschaft standen dabei im Vorder-grund. ■

Die Mannschaft der OTH Regensburg bei der Skimeisterschaft des Per-sonals der Bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften.

Insgesamt 13 Hochschulangehörige fanden sich zu derWillkommensführung am 19. Mai 2017 an der OTH Re-gensburg ein. Los ging es am Standort in der PrüfeningerStraße. Kanzler Peter Endres und Vizekanzler Utto Spiel-bauer begrüßten die Teilnehmenden und berichteten vonNeuigkeiten am Campus. Durch den Standort führte an-schließend Diana Feuerer, Leiterin der Stabsstelle Hoch-schulkommunikation und Öffentlichkeitsarbeit.Den Standort am Campus stellten dann bei einem Rund-gang Klaus Kagerer und Robert Deibl vom Personalratvor. Abschließend gab es für die Teilnehmer und Teilneh-merinnen ein gemeinsames Mittagessen in der Mensaam Campus. Anlässlich der Willkommensführung, die re-gelmäßig statt findet, besteht nicht nur die Gelegenheit,alle Standorte kennenzulernen und Neuigkeiten von derOTH Regensburg zu erfahren, vor allem lernen sich dieTeilnehmer und Teilnehmerinnen aus unterschiedlichenFakultäten, Einheiten etc. auch untereinander kennen.Dank gilt der Hochschulleitung für deren ideelle, aberauch finanzielle Unterstützung beim Mittagessen. ■

Willkommensführung des Personalrats und der Stabsstelle Hochschulkommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Ein Teil der Hochschulangehörigen, die bei der Willkommensführungdabei waren. Foto: Klaus Kagerer

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V E R A N S T A L T U N G E N

15. September 2017Berufsbegleitendes Hochschulzertifikat „Business Process Manager/in“OTH Regensburg

25. – 27. September 2017, jeweils 9 –18 UhrBerufsbegleitendes Fachseminar „Professionelles Projektmanagement – Methodenkompetenz“ OTH Regensburg

1. Oktober 2017, 9 Uhr,ErstsemesterbegrüßungOTH Regensburg, Campus,Seybothstraße/Galgenbergstraße

13. Oktober 2017, 9 UhrBerufsbegleitendes Fachseminar „ISO 9001“ OTH Regensburg

20. Oktober 2017, 14 –18 UhrFamilienfestOTH Regensburg, Campus,Seybothstraße/Galgenbergstraße

20./21. Oktober 2017, jeweils von 9 –17 UhrBerufsbegleitendes Fachseminar „Meetingmanagement – Moderation von Arbeitsgruppen und Besprechungen“OTH Regensburg

25./26. Oktober 2017Connecta Regensburg 2017OTH Regensburg, Campus,Seybothstraße/Galgenbergstraße

17. November 2017, 10 UhrDies academicusOTH Regensburg, A 001, Gebäude der Fakultät Maschinenbau, Galgenbergstraße 30

24. November 2017, 10 UhrPreisverleihung Barmherzige BrüderOTH Regensburg, D 002, Hörsaalgebäude am Forum, Galgenbergstraße 30

IMPRESSUM

HerausgeberOstbayerische Technische Hochschule RegensburgProf. Dr. Wolfgang Baier, PräsidentPrüfeninger Straße 58 | 93049 RegensburgTel. 0941 943-02 | www.oth-regensburg.de

RedaktionsleitungDiana Feuerer

MitarbeitClaudia Feldmeier, Tanja Rexhepaj, Gülay Sahil, Christian Schmalzl, Margit Traidl, Hilde Wagner

Konzept, redaktionelle Betreuung, grafische GestaltungApostroph | Agentur für Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitHans-Peter Gruber, Ruth IbañezLandshuter Straße 37 | 93053 RegensburgTel. 0941 563811

Titelbild OTH Regensburg / Stefan Hanke

FotosNicht gekennzeichnete Fotos: OTH Regenburg

TextNamentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung von Herausgeber und Redaktionwieder. Nicht gekennzeichnete Beiträge sind von derRedaktion erstellt.

AnzeigenverwaltungVMK Verlag für Marketing & Kommunikation GmbH & Co. KG, Norbert BruderFaberstraße 17 | 67590 MonsheimTel. 06243 909-0 | www.vmk-verlag.de

DruckVMK Druckerei GmbHFaberstraße 17 | 67590 MonsheimTel. 06243 909-110 | www.vmk-druckerei.de

Auflage: 5.500 Exemplare

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Morgens auf der A5:35 Mails beantwortet.4 Artikel gelesen. Sicher angekommen.

Norbert BalbiererSystemingenieurRegensburg, Deutschland