Spezifische Pyrophosphatase

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866 Kurze Originalmitteilungen. [ Die Natur- [wissenschaften Kurze Originalmitteilungen. Fi~r die knrzen Originalmi~teilungen ist ausschlieBlich der ¥erfasser verantwortlich. Der Herausgeber bittet, I. im Manuskript der kurgen Or¢finalmit2ei~unee~ oder in einem Begleitschreiben die No~wendigkeit einer baldigen Ver6ffentlichung an dieser Stelle zu begriin&n, 2. die Mitteilungen auf einen Umfang yon h6chstens einer Druckspalte zu beschr~nken. Die K-Absorption ffir R6ntgenstrahlen an der K-Kante. Zahlreiehe Versuehe zeigten, dab die Gr6Be der Absorp- tionsspriinge an den K-Kanten yon der Ordnungszahl des Absorbers stark abh~ngt, und zwar in dem SinDe, dab mit zunehmender OrdnungszahI die Absorptionssprtinge kleiner werden, d. h. der Anteil der K-Absorption an der Gesamt- absorption ist bei Ieiel~ten Eiementen gr6Ber als bei schweren. Die experimentelle Bestimmung des Absorptionssprunges dutch Sehwgehungsmessungen ist, namenttieh bei schweren Elementen, mit einer gewissen Unsicherheit behaftet wegen des Streuungseinflusses. Betraehtet man abet nut die tat- s~ehliehe Xnderung des Schw~ichungskoeffizienten bei grber- schreiten einer Kante I, also /* so fgllt in der Differenz der EinfluB der Streuung weitgehend heraus. Diese GriSBe ist besser der Messung zug~nglieh als der Absorptionssprung. Die Anomalien der Streuung, die aus Dispersionsgriinden bei Ubersehreiten einer Kante ein- treten, sind fin Vergleieh zum Absorptionssprung geringftigig und daher vernaehl/issigbar. Fiir den atomaren Absorp- tionskoeffizienten r~ hatte man frtiher empiriseb die Formel aufgestell#: Z Wellenl~inge, ~ Konstante {~-. 1.7 • Io--e°), n. ZabI tier am Zustandekommen der betreffenden X-Kante beteiligtenAtom- elektronen. An der K.Kante selbst, aiso fiir Z = ¢.*r, steht hiernaeh die reine K-Absorption in einfaehem Zusammen- hange mit der Eindungsenergie der K-Elektronen. Die Aus- sagen der Quantenmeehanik in diesem Punkte sind analogS: Der atomare K-Absorptionskoeffizient bat an der K-Katrte den Betrag : 28~ ~ I (z~E)Z = ZK = 3 ~e " v--~" f(n) = 1,4 - IO'-~°~. Darin bedenten: * die Elementarladung, m Masse des Elektrons, c Liehtgesehwindigkeit,vK Frequenz der K-Kante (v K = Z s Rydberg), ](n) eine Funktion der K-Kanten- frequenz, die an der K-Kante selbst den numerisehen Wert 1,83 • zo -~ annimmt, ~K in A. 11 - - ° Allen l#~q L- I0 -- o J~n*gon f928 - - ~ a"/oner ~ Al#din l#,?# / "&,aer/,'acMe/) l - - • Wh#e ~93g / -- * Woet,nle~930 __./'/o[~n f#J~t{#e/ncP l#3~ •/ehtmye, 1~Bvj.~o ~ 11 "" ...r"}eeechne! aaeaBe/he ..,oN.el .- O #,5 I 1,5 ,7 g5 3 3,5 ~ £5 5J 1~ig. 1. Der atomare K-Absorptionskoeffizient an der K-Kante (Ordinate) in Abb~ngigkeit yon der Wellenl~nge der K-Kante (Abszisse). 1 Vgl. F. KZRCHN~R, Handb. d. exper. Ph. 24, 1. "I"i, 254 (193o). 2 Ausfiihfliebe Literaturangaben in Handb. d. Ph. 23, 2. TI, Artikel BOTIeXE (I933). a Handb. d. Ph. 24, i. TI, 2. Anti., Artikel H. B~TIIE, S. 477 (1933). Aucb hier wird demnaeh eine tineare Abb~ingigkeit der atomaren K.Absorption an der K-Kante yon der Wellen- 1/inge der K-Kante gefordert. Die Abbildung zeigt den Ver- gleieh dieser theoretischen Aussagen mit den experimentellen Daten versehiedener Autoren (Z = i6... 82) 1. Es zeigt sieh eine qualitative tJbereinstimmung beztiglich des Zusamrnenhanges zwischen K.Absorption an der K- Kante und der Bindungsenergie der K-Elektronen. Quanti- tativ liegen die theoretisehen Werte zu niedrig gegeniiber der Erfahrung. AuBerdem ist zu bemerken, dab die experi- mentelle Gerade nicht genau in den Nullpunkt einmiindet, was auf Iangsameren als tinearen Anstieg der K-Absorption bei sehr schweren Etementen sehlieBen l~Bt. Die experi- mentell ermittelte Konstante hat den Wert 2,2 • zo- 20 gegen- tiber dem theoretischen Weft 1,4 • Io ~°, dernur bei den schwersten Etementen angen~hert erreicht wird (vgl. Abb.). BerIin-eharlottenburg, Physikalisch-Teehnisehe Reichs- anstalt, den 26. Oktober i935. H. NITICA. Erweiterung der Paschenserie, Mit einer EntladungsrShre, die nach den Angaben von R. W. WOOD 2 gebaut wurde, wurde das Atomspektrum yon Wasserstoff im Ultrarot photographiert, um zu versuehen, mit HiIfe der neuen Uttrarotplatten von Agfa weitere Glieder der Paschenserie aufzufinden. Zur genauen Festlegung der WellenlRngen diente ein Plangitterspektrograph yon I m Brennweite. Mit dem frtiher erh~iltliehen Plattenmaterial konnte POETKE~ 3 die Pasehenserie nut mit einem sehwaeh dispergierenden Glasspektrographen photographieren. Er fand das 3. bis 8. Serienglied photographiseh auf und legte die Wellenliingen mit der entspreehend geringeren Genauig- keit fest. Die R~Shre wurde mit einem 3oooo Vott-Transformator betrieben und ihr ,,black stage"-Brennzustand dureh gleieh- zeitige Aufnabme der Balmerserie nlit einem Quarzspektro- graphen kontrolliert. AIs die Balmerserie mehr als 20 Glieder aufwies, ,amrden die Aufnahmen in etwa 6ostiindiger Belieh- tung auf Agfa 855-Platten gemaeht. Sie zeigen die Pasehen- serie vom 6. his zum I3. Glied. Die genaue Vermessung er- Iolgte gegen Sauerstofflinien. Weitere Glieder wurden yon der starken O I-Linie (Z ~ 8446 A) und ihren Geistern tiber- strahlt. Die Mel3resultate sind in der Iolgenden Tabelle zu- sammengestellt. Augerdem wurde das 3., 4. und 5. Glied (~. = 10940, 10049 and 9546 A) auf Kodak Xenocyanin- Platten photographiert, abet wegen fehlender Normalen nicht ausgemessen. Glied I3bergang ~ gemessen }. ber. 6 3,9 9229, 8 9229,1 7 3,IO 9oi4,8 9OX4,9 8 3,II 8862,5 8862,9 9 3,12 ~75o,t 8750,52 lO 3,I3 8664,6 8665,06 11 3,I4 8598,z 8598,44 I2 3,15 8545* 8545,43 13 3,I6 8502,3 8502,53 * F~illt mit einer H2-Linie zusammem Ftir die Aufgabestellung danke ieh Herrn Dr. EBBE RAS- MUSSEN herzliehst. Kopenhagen, Institut ftir theoretische Physik tier Uni- versitiit, den 7. November I935- BORGVALD JOHANSEN. Spezifische Pyrophosphatase. Die Besonderheit der Pyrophosphatasen als Enzyme, deren spezifisehe Leistung in der Aufspaltung der Sauerstoff- briicke in anorganischeu Pyrophosphaten zu sehen wiire, ist 1 Auch die Werte fiir A~ (Z = z3) naeh J6~csso~¢ und HOLW~eK llegen noeh hinreichend gut auf der Geraden, Z~r = 7,94 it, z~/r~ 16,1o -2°. s R. W. WooD, Philosophic. Mag. 4", 729 (I92I). 3 POETNEIR, ;Physic. Rev. 3o, 418 (z927).

Transcript of Spezifische Pyrophosphatase

866 Kurze O r i g i n a l m i t t e i l u n g e n . [ Die Natur- [wissenschaften

Kurze Originalmitteilungen. Fi~r die k n r z e n Or ig ina lmi~ te i lungen i s t ausschl ieBl ich der ¥ e r f a s s e r v e r a n t w o r t l i c h .

Der H e r a u s g e b e r b i t t e t , I. im M a n u s k r i p t der k u r g e n O r ¢ f i n a l m i t 2 e i ~ u n e e ~ oder in einem Begleitschreiben die No~wendigke i t e iner ba ld igen Ver6f fen t l i chung an d ieser Stel le zu b e g r i i n & n , 2. die Mi t t e i l ungen auf einen

U m f a n g yon h6chstens einer Druckspalte zu beschr~nken .

Die K-Absorpt ion ffir R 6 n t g e n s t r a h l e n an der K-Kan te .

Zahlreiehe Versuehe zeigten, dab die Gr6Be der Absorp- tionsspriinge an den K-Kanten yon der Ordnungszahl des Absorbers s tark abh~ngt, und zwar in dem SinDe, dab mit zunehmender OrdnungszahI die Absorptionssprtinge kleiner werden, d. h. der Anteil der K-Absorption an der Gesamt- absorption ist bei Ieiel~ten Eiementen gr6Ber als bei schweren. Die experimentelle Bestimmung des Absorptionssprunges dutch Sehwgehungsmessungen ist, namenttieh bei schweren Elementen, mit einer gewissen Unsicherheit behaftet wegen des Streuungseinflusses. Betraehtet man abet nut die tat- s~ehliehe Xnderung des Schw~ichungskoeffizienten bei grber- schreiten einer Kante I, also

/*

so fgllt in der Differenz der EinfluB der Streuung weitgehend heraus. Diese GriSBe ist besser der Messung zug~nglieh als der Absorptionssprung. Die Anomalien der Streuung, die aus Dispersionsgriinden bei Ubersehreiten einer Kante ein- treten, sind fin Vergleieh zum Absorptionssprung geringftigig und daher vernaehl/issigbar. Fiir den atomaren Absorp- tionskoeffizienten r~ hat te man frtiher empiriseb die Formel aufgestell#:

Z Wellenl~inge, ~ Konstante {~-. 1.7 • Io--e°), n. ZabI tier am Zustandekommen der betreffenden X-Kante beteiligtenAtom- elektronen. An der K.Kante selbst, aiso fiir Z = ¢.*r, steht hiernaeh die reine K-Absorption in einfaehem Zusammen- hange mit der Eindungsenergie der K-Elektronen. Die Aus- sagen der Quantenmeehanik in diesem Punkte sind analogS: Der atomare K-Absorptionskoeffizient bat an der K-Katrte den Betrag :

2 8 ~ ~ I

(z~E)Z = ZK = 3 ~ e " v--~" f (n) = 1,4 - I O ' - ~ ° ~ .

Darin bedenten: * die Elementarladung, m Masse des Elektrons, c Liehtgesehwindigkeit, vK Frequenz der K-Kante (v K = Z s Rydberg), ] ( n ) eine Funkt ion der K-Kanten- frequenz, die an der K-Kante selbst den numerisehen Wert 1,83 • zo -~ annimmt, ~K in A.

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..,oN.el .-

O #,5 I 1,5 ,7 g5 3 3,5 ~ £5 5J

1~ig. 1. Der atomare K-Absorptionskoeffizient an der K-Kante (Ordinate) in Abb~ngigkeit yon der Wellenl~nge

der K -Kan te (Abszisse).

1 Vgl. F. KZRCHN~R, Handb. d. exper. Ph. 24, 1. "I"i, 254 (193o).

2 Ausfiihfliebe Literaturangaben in Handb. d. Ph. 23, 2. TI, Artikel BOTIeXE (I933).

a Handb. d. Ph. 24, i. TI, 2. Anti., Artikel H. B~TIIE, S. 477 (1933).

Aucb hier wird demnaeh eine tineare Abb~ingigkeit der atomaren K.Absorption an der K-Kante yon der Wellen- 1/inge der K-Kante gefordert. Die Abbildung zeigt den Ver- gleieh dieser theoretischen Aussagen mit den experimentellen Daten versehiedener Autoren (Z = i 6 . . . 82) 1.

Es zeigt sieh eine quali tat ive tJbereinstimmung beztiglich des Zusamrnenhanges zwischen K.Absorption an der K- Kante und der Bindungsenergie der K-Elektronen. Quanti- t a t iv liegen die theoretisehen Werte zu niedrig gegeniiber der Erfahrung. AuBerdem ist zu bemerken, dab die experi- mentelle Gerade nicht genau in den Nullpunkt einmiindet, was auf Iangsameren als tinearen Anstieg der K-Absorption bei sehr schweren Etementen sehlieBen l~Bt. Die experi- mentell ermittelte Konstante hat den Wert 2,2 • zo- 20 gegen- tiber dem theoretischen Weft 1,4 • Io ~° , d e r n u r bei den schwersten Etementen angen~hert erreicht wird (vgl. Abb.).

BerIin-eharlottenburg, Physikalisch-Teehnisehe Reichs- anstalt, den 26. Oktober i935. H. NITICA.

Erweiterung der Paschenserie, Mit einer EntladungsrShre, die nach den Angaben von

R. W. WOOD 2 gebaut wurde, wurde das Atomspektrum yon Wasserstoff im Ultrarot photographiert, um zu versuehen, mi t HiIfe der neuen Uttrarotplat ten von Agfa weitere Glieder der Paschenserie aufzufinden. Zur genauen Festlegung der WellenlRngen diente ein Plangit terspektrograph yon I m Brennweite. Mit dem frtiher erh~iltliehen Plat tenmaterial konnte POETKE~ 3 die Pasehenserie nut mit einem sehwaeh dispergierenden Glasspektrographen photographieren. Er fand das 3. bis 8. Serienglied photographiseh auf und legte die Wellenliingen mit der entspreehend geringeren Genauig- keit fest.

Die R~Shre wurde mit einem 3oooo Vott-Transformator betrieben und ihr ,,black stage"-Brennzustand dureh gleieh- zeitige Aufnabme der Balmerserie nlit einem Quarzspektro- graphen kontrolliert. AIs die Balmerserie mehr als 20 Glieder aufwies, ,amrden die Aufnahmen in etwa 6ostiindiger Belieh- tung auf Agfa 855-Platten gemaeht. Sie zeigen die Pasehen- serie vom 6. his zum I3. Glied. Die genaue Vermessung er- Iolgte gegen Sauerstofflinien. Weitere Glieder wurden yon der starken O I-Linie (Z ~ 8446 A) und ihren Geistern tiber- strahlt. Die Mel3resultate sind in der Iolgenden Tabelle zu- sammengestellt. Augerdem wurde das 3., 4. und 5. Glied (~. = 10940, 10049 and 9546 A) auf Kodak Xenocyanin- Plat ten photographiert, abet wegen fehlender Normalen nicht ausgemessen.

Glied I3bergang ~ gemessen }. ber. 6 3,9 9229, 8 9229,1 7 3,IO 9oi4,8 9OX4,9 8 3,II 8862,5 8862,9 9 3,12 ~75o,t 8750,52

lO 3,I3 8664,6 8665,06 11 3,I4 8598,z 8598,44 I2 3,15 8545* 8545,43 13 3,I6 8502,3 8502,53

* F~illt mit einer H2-Linie zusammem

Ftir die Aufgabestellung danke ieh Herrn Dr. EBBE RAS- MUSSEN herzliehst.

Kopenhagen, Ins t i tu t ftir theoretische Physik tier Uni- versitiit, den 7. November I935- BORGVALD JOHANSEN.

Spezifische Pyrophosphatase. Die Besonderheit der Pyrophosphatasen als Enzyme,

deren spezifisehe Leistung in der Aufspaltung der Sauerstoff- briicke in anorganischeu Pyrophosphaten zu sehen wiire, ist

1 Auch die Werte fiir A~ (Z = z3) naeh J6~csso~¢ und HOLW~eK llegen noeh hinreichend gut auf der Geraden, Z~r = 7,94 it, z~/r~ 16,1o -2°.

s R. W. WooD, Philosophic. Mag. 4", 729 (I92I). 3 POETNEIR, ;Physic. Rev. 3o, 418 (z927).

Heft5 L ] 20. 12. 1935]

noeh nieht geki~irt 1. Um diese Frage zu entseheiden, erweist es sieh notwendig, die Fermente frei yon Wirkungen auf andere Phosphors/iureester zu isolieren. Fiir die Sondernatur der Pyrophosphatasen spraehen direkt bisher nur Unter- suchungeu der Schule AKAMATSU '2, wetche unter anderem fiber die Darstellung voli Pyrophosphatasen fret yon Ortho- phosphatasen beriehtete. Da sich eiazelae Angaben der japanisehen Autoren nieht reprodnzieren liegen, begegnete man den moisten ihrer Mitteiluligen fiber diesen Gegenstand mit ether gewissen Skepsis.

Nun ist es tats~iehlich m6glich, aus Hefeextrakten durch W~irmeinaktivierung bei etwa plI = 6 EiizymlSsungen zu gewinnen, deren Spaltungsquotient : Pyrophosphat-Spal- tung / alpha-Gtyeerophosphat-SpaItung his oo verschobeli erseheilit.

Je I ccm doppelt dialysierter Glycerinextrakt s a u s Stock- holmer Unterhefe wurde mit 5 ecm MlcmaEL~s-Puffer yon p~t = 6,I und Wasser zu IO cem verdiimat (Eiskiihlung), io Minuteli auf 40--50 und 55 ° erw~irmt und sogleich wieder abgekiihlt. Die Enzymwirkung wurde auf atpha-Glyeero- phosphat (RH6~cE-PouLENC) bzw. Pyrophosphat gemesseli, das dutch Entw/isserulig von SORENSENschem sec. Na-Phos- phat dargestellt worden war. Totalphosphorgehalt i , i mg, optimale Magnesiumaktivierulig, Enzymmenge: o,1 cem fiir den alpha-Glycerophosphatansatz, o,oi ecru zur Pyrophos- phatasepriiffmg (Mengenangabe bezogen auf das urspriing- liehe Glyeerindialysat) GesamtvoIumen 25 cem, 3 o° , / )~=6,5,

Stunde. T a b e I l e .

_ % -Spaltung

alpha-Glycerophosphat I Pyrophosphat

Nieht erw/irmt 14,9 26,8 40 ° 2,4 25,8 5 °0 ~o,3 IO, I 55 o o,o [ o,o

Soferll man nieht annehmen will, dab dutch die Er- w~irmung ein spezifit{itserweiternder Begleitstoff unwirksam wird (eilie Anaahme, die nicht geeignet ist, das Spezifit~its- problem zu vereinfachen, wohl aber zu verlagern), ist damit erwiesen, dab selbst~indige s~lbstratspezifisehe Pyrophospha- tasen 4 existieren, die yon Orthophosphatasen, im vorliegen- den Fall yon Mpha-Glycerophosphatase, abtrelinbar sind. Das Ergebnis ist durch die Darstelluag pyrophosphatasefreier alpha-Glyeerophosphatase zu ergiinzen.

Die ausfiihrliehe Mitteilung der Spezifit/itsbefunde sowie der iibrigen Versuehsergebnisse erfolgt a. a. O.

Stockholm, Biochemisehes Ins t i tu t der Universit~it, den 14. November 1935. E~WIN BAUER.

Untersuchungen fiber die fermentat ive Spaltung yon Glucosiden mit s c h w e r e m Wasser .

Untersucht man die Spaltungsgeschwindigkeiten yon 1,5--5 proz. GlucosidlSsungen in schwerem Wasser mit Emul- sin, so beobachtet man, dab die Glucoside mit hoher Affinit/it zum Ferment (Typ SMiein) in sehwerem Wasser langsamer als in leiehtem gespalten werden, w~ihrend bet den Gtneosiden mit geriager Affinit/it (Typ Methylglueosid) das Umgekehrte der Fall ist. Ordnet man die uatersuehten Glucoside, Proto- catechualdehyd-/?-d-Glueosid, Saliein, Phenol-fl.d-Glucosid, p-Kresoi-~-d-Glueosid, n-Bntyl-B-d-Glucosid, fl-Methylgluco- sid, in Riehtung fallender Affinit/it (wachsender Michaetis- konstanten), so sinkt in dieser Reihenfolge das Verh/iltnis der Spalhmgsgeschwindigkeiten vn~o/vD.o yon etwa 1,5 his auf etwa o,8. Die Verlangsamung in D20 beim Salieiatyp, bet welehem die Fermente im substratges/it t igten Zustand unter- sueht werden, zeigt, dab der hydrolytische Zerfall des Kom- plexes Enzym-Substrat in D~O langsamer verl/iuft. Die Be- sehteunigung in D~O helm Methylglueosidtyp dagegen be- weist, dab eine ErhShung der Affinit~it des Enzyms zum

1 Vgl. C. OPeENHEIMER, Die Fermente uud ihre Wir- kungen, Suppl., Liefg. i, 1935, S. 128 und a. a. O.

2 Z. B.: J. of Bioehem. 16 (1932), TAKAnASHI. Hoppe-Seylers Z. 225, 245 (1934)-

a Die ini t Adenylpyrophosphatase nieht identiseh sind, denn ATP. wird yon Pyrophosphatase unter den Versnehs- bedingungen nicht nachweislich angegriffen.

Kurze O r i g i n a l m i t t e i l u n g e n . 867

Substrat (Erniedrigung der Miohaeliskoastanten) e intr i t t und damit die Konzentration des Enzym.Substratkomplexes sieh so vergr6Bert, dab der an sieh verlangsamte hydrolytische Zerfall iiberkompensiert wird. Diese erhShte Konzentratiou ist dureh einen verlangsarnten /~/~c/ezerfaI1 des Komplexes in seine Ausgaagskomponenten, Eiizym + Substrat, zu er- M~iren. Unter demselbea Gesiehtspunkt ist der dutch Wasserstoffionen katalysierte hydrolytisehe Zerfall, welcher bei Rohrzueker 1, Salicin, Methylaeetat e in sehwerem Wasser ebenfalls sehneller als in leiehtem verl/iuft, zu verstehen, und somit ist aueh fiir diese Hydrolysea die Ausbfldung eines Vergleiehgewichts analog dem obigen auger Frage gestellt.

Herrn Profl HELFERICtt silid wit fdr die ~berlassung der Pr~iparate zu grogem Dank verpflichtet.

Leipzig, PhysikaIiseh-Chelnisches Ins t i tu t der Universit~it, den 16. November I935. K.F . BO~nO~:FFER. F. SALZ~a.

Evidenz ffir Supernovae als Erzeuger kosmischer St rah lung .

BAADE nnd ZWICKY 8 haben die Hypothese aufgestellt, dab Supernovae die Erzeuger kosmischer Strahlung sind. Sic habeli plausibel gemacht, dab bei einem Supernova- ausbruch ein erheblicher Teil der Sternmasse in Eiiergie umgewandett wird, und gezeigt, dab diese Eiiergie geniigen wiirde, um die beobachtete Intensit~it tier kosmischen Strahlung der GrSgenordaung naeh zu erkliiren. Diese Auto- ren haben aueh darauf hingewiesen, dab die Teilchen der kos- mischen Strahlung sp/iter auf der Erde beobachtet werden als das Lichtsignal des Ausbruehs 4.

Im folgendeu wollen wir zeigen, dal3 dieser Zeitunter- schied zu einem beobachtbaren Effekt fiihrt, falls ein erheb- tieher Tel1 der StrahIuag aus Protonen besteht, und dab die bisherigen Beobaehtungen giinstig fiir die Hypothese sind. Betraehten wit insbesondere die zwei Supernovae I885 im Andromedanebel (Entfernung 0,8 • io 6 Liehtjahre) und I9o7 im Messier l o l (Entferliung 1,3 • lO 6 Lichtjahre). Sind die ausgesandten Teilchen Elektroaen, so ist der Zeituliterschied aieht erheblich Iiir die mittIere Energie der kosmisehen Strahlung. Fiir Protoneli dagegen liegt der Fail ganz anders. Voln Andromedaliebei wiirden jetzt noeh Protonen an- kommen yon ether ganz best immten Energie. Aus der be- kannten Distanz und der Zeitdifferenz yon 5o Jahren be- rechnet sieh diese zu o,84 • lOn Volt, was einer Reichweite voa etwa 220 m Wasser entsprieht. (Nach CLaY 5 ist Io m Wasser~iquivaIent gleieh 4 • Io9 Volt gesetzt.) Fiir M. rol finder man eine Energie der jetzt ankommenden Protonen von 1,43 " Io 11 Volt und eine Reiehweite yon etwa 360 m Wasser. Fiir solehe grogen Energieli kalin man in erster Niiherling die Ablenkulig dureh das Erdmagnetfeld auger Betracht lasseli. Man kann den Effekt dieser zwei Super- novae abseh/itzen und zeigen, dag er ganz erheblieh seia mug fiir Beobaehtungen in groger Wassertiefe, wo die kos- misehe Strahlung des iibrigen Weltalls s tark abgesehw/icht ist. Im Golf yon Aden hat nun CLAY s unter o-35 m Wasser ein schwaches Maximum in der Ionisationskurve gefunden, wean gerade M. IoI kutminierte, und dies gedeutet dutch die Annahme, dag hier eine Korpuskularstrahlnlig am Ende ihrer Reichweite vorliegt. Um his in die gemessene Tiefe voli 235 m durehzudringen, w/ire eine Reiehweite von 33o m fiir Strahlen von M. l o l bet Kulminatioli in Aden nStig, in guter Ubereinstimmung mit obigem Weft voa 36o m aus astrono- misehen Daten.

Auf Herrn Prof. CLAYS Veranlassung habe ieh eine Repro- duktioli yon REC~ERS Elektrometerregistrierung iin Bodensee in 230,6 m Wassertiefe ~ durehgemessen. SEe zeigt Aadeutungea zweierMaxim a in jeder voa zwei anfeinander folgendenPerioden

1 F~. A. MOELWYN-HUGHES, ~ . F. BONHOEFFER Natur- wJss. 22, 174 (1934). - - E. A. MOELWYN-HUGHES, Z. physik. Chem. B 25, 272 (I934).

2 K. SC~IWARZ, Akad. Anzeiger, 26. April t934, "Wien. 8 ~V. BAADE U. F. ZWtCKY, Proc. nat. Acad. Sci. U. S. A.

2o, 254, 259 (1934)- 4 W. BAADE U. 1 q'. ZWICKY, Physic. Rev. 46, 76 (1934). s j . CLAY, Proe. Kon. Akad. Wetensch. Amsterd. 35, 1287

(I932). 6 j . CLAY, Physiea 1, 363 (1934).

In der Znsammenfassung yon G. HOFFMANN, Physik. Z. 33, 642 (I933), Fig. 15 .