St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner...

32
Glauben Sie bilden eine lebendige Gemeinschaft mit allen Lebenden Erinnern Sie pflegen die Gräber der Soldaten aus den Weltkriegen Schenken Sie verbringen die Nacht am Bett eines kranken Menschen WOLKEN üBER DER SEELE Poste Italiane SpA – Spedizione in Abbonamento Postale – D. L. 353/2003 (conv. in L. 27/02/2004 n. 46) art. 1, comma 2, CNS BOLZANO – Tassa pagata – Taxe Perçue Mesnerbote St. Antoniusblatt Nr. 11, November 2013 13 3 22 Volkskrankheit Depression 80 Jahre

Transcript of St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner...

Page 1: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

GlaubenSie bilden eine

lebendige Gemeinschaft mit allen Lebenden

ErinnernSie pflegen die

Gräber der Soldaten aus den Weltkriegen

SchenkenSie verbringen

die Nacht am Bett eines kranken Menschen

Wolken über der Seele

Post

e Ita

liane

SpA

– S

pedi

zion

e in

Abb

onam

ento

Pos

tale

– D

. L. 3

53/2

003

(con

v. in

L. 2

7/02

/200

4 n.

46)

art

. 1, c

omm

a 2,

CN

S BO

LZAN

O –

Tass

a pa

gata

– Ta

xe P

erçu

e

MesnerboteSt. Antoniusblatt Nr. 11, November 2013

133 22

Volkskrankheit depression

80Jahre

Page 2: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

themA St. Antoniusblatt – Heft Nr. 72

Liebe Leserin, lieber Leser!

Schade ums Geld! Und mehr noch: Schade um diese ganzen Stapel verpasster Chancen.

Immer wieder werden mir „moderne“ Standard-Sterbebildchen in die Hand gedrückt. Meist ist eins wie das an-dere. Porträt, Geburts- und Sterbedatum, ein Spruch, ein Naturfoto in eher düsteren Farben. Wenn es gut geht, ist vielleicht ein Feldkreuz aus der Nähe oder ein Motiv aus dem Dorf abgedruckt.

Dagegen erzählen Sterbebildchen aus frü-heren Zeiten viel vom Leben. In einigen Sät-zen ist der Werdegang des Gestorbenen auf-gelistet: Familie, Beruf, Einsatz fürs Dorf - leben. Hier machten sich Hinterbliebene Gedanken darüber, was von diesem Leben bleibt, was es einzigartig gemacht hat. Wel-che Spuren Gestorbene auf dieser Welt hin-terlassen. Das wird dann in wenigen Zeilen auf den Punkt gebracht.

Aber für so etwas bleibt heute wohl nicht Zeit. Möglichst beim Begräbnis muss das Sterbebildchen den Leuten in die Hand ge-drückt werden. Aber warum überhaupt?

Vielleicht fängt eine Familie wieder da-mit an und gestaltet Sterbebildchen wieder im guten alten Stil. In einer Zeit, in der im-mer mehr Menschen „im engsten Familien-kreis“ beigesetzt, ihre Urnen in Wäldern ver-senkt und ihre Asche in alle Winde zerstreut werden, wäre das ein christliches Zeugnis: Dass nämlich unsere Gestorbenen nicht wie ein Tropfen im Meer des Todes verschwin-den, sondern sie einmalig waren im Leben – und einmalig bleiben im Leben danach.

Ihr

leSenSWert

„Wenn einen nichts mehr freut“: Depression: Ein Betroffener erzählt

Von P. Robert Prenner

Vom Aufsteigen und Verglühen: Gedanken zum „Ikarus“ von Matisse Von Bruder Bernhard Frei, Neumarkt

Seit zwölf Jahren rund um die Uhr: Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner

„Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“

Von Dr. Hans Grießmair

8

10

19

24

zu dieSer AuSgAbe St. Antoniusblatt – Heft Nr. 112

Titelbild: Blick von den Sarntaler Alpen in Richtung Dolomiten. Foto: ler

Laut Gesetzesdekret vom 30. Juni 2003, Nr. 196, Art. 7 und 13, bestehen nun verschärfte Bestimmungen bezüglich Datenschutz. Demnach wird darauf hingewiesen, dass alle bei Athesia Druck oder bei der Kapuzi nerstiftung Liebeswerk gespeicherten Adressen (Förderinnen, Förderer und Einzelabnehmer der Zeitschrift St. Anto-niusblatt) die sofortige Löschung ihrer Adresse verlangen können. Nähere Informationen erhalten Sie bei: Sekretärin Monika Pichler, Kapuzinerstiftung Liebeswerk, Goethestraße 15, 39012 Me ran, Tel. 0473/204500, E-Mail: [email protected].

St. Antoniusblatt, 80. Jahrgang, Nr. 11, 2013 – Monatszeitschrift für die Familie, Jahresmitgliedsbei trag 18,00 Euro; Einzelnum-mer: 1,70 Euro. Sie unterstützen damit die Kapuzinerstiftung Liebeswerk, Meran. – Postkontokorrent Nr. 13013396 – Bank-verbindung: Raiffeisenkasse Meran, Filiale Goethestraße 7/a, ABI: 08133; CAB: 58592; CIN: M; K/K: 000030120006; IBAN: IT14M0813358592000030120006; SWIFT-BIC: ICRAITRR3PO.Zuschriften an: Mediumservice Kapuzinerstiftung Liebeswerk – Goethestraße 15 – 39012 Meran – Tel. 0473/204500 – E-Mail: [email protected]

Das „St. Antoniusblatt“ erscheint monatlich. Eigentümer und Herausgeber: Kapuzinerstiftung Liebeswerk, Meran. Verant-wortlicher Schriftleiter: Mag. Martin Lercher, Bozen. Druck: Athesia Druck GmbH, Bozen. Eintragung Tribunal Bozen, Reg.-Nr. 16/48. – SPED. IN. A.P. – ART. 2 COMMA 20/C LEGGE 662/96 – Filiale Bozen. Eingetragen bei USPI Rom.

Page 3: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

themAJuli 20103

glAubeNovember 20133

Serie zum „Jahr des glaubens“: unser Credo (teil 10)

„die gemeinSChAft der heiligen“

Am Sonntag wird in der Kirche das Glau-bensbekenntnis gesprochen – Jahrhunderte-alte Sätze, die uns leicht von den Lippen ge-hen. Aber sie sollen auch heute bewusst ge-sprochen werden und ihre Kraft entfalten. Als Beitrag zum „Jahr des Glaubens“ bringt das „St. Antoniusblatt“ eine Artikelserie über die zwölf Sätze des Apostolischen Glau-bensbekenntnisses – in Teil zehn: Was ist unter der „Gemeinschaft der Heiligen“ zu verstehen? Von Martin Lercher

Etwas locker formuliert lässt sich das Glau-bensbekenntnis mit einem Suppenwürfel ver-gleichen: Hoch konzentriert, auf kleinstmögli-chem Raum, ist hier der Inhalt des ganzen Glaubens der Kirche zusammengefasst. Wer aber den ganzen Geschmack entdecken will, muss den „Würfel“ wieder auflösen.

Sehr eindrucksvoll zeigt dies die Passage von der „Gemeinschaft der Heiligen“, im Lateini-schen „communionem sanctorum“. Im Credo

der Kirche wird ihr nicht einmal ein ganzer Satz gewidmet, und viele Gläubige denken dabei an einen ergänzenden Zusatz zur Aussage von der „heiligen katholischen Kirche“. Die meisten denken bei der „Gemeinschaft der Heiligen“ aber an die Frauen und Männer, die von der Kirche im Laufe der Jahrhunderte zur Ehre der Altäre erhoben wurden und jetzt im Jenseits eine Art exklusiven Club bilden.

kein exklusiver Club der heiligen im Jenseits

Diese Deutung trifft aber nur einen Bruch-teil dessen, was mit diesen drei bedeutungs-schweren Worten im Credo gemeint ist. Denn tatsächlich gibt es sogar drei grundlegende Aus-sagen, die in diesem Absatz des Glaubensbe-kenntnisses festgehalten werden.

Einmal ist mit der Gemeinschaft der Heili-gen das Miteinander der Kirchenmitglieder an-gesprochen. Im Neuen Testament werden Men-

Von Freinademetz bis Franziskus: Beim Stichwort „Gemeinschaft der Heiligen“ denken viele an eine Art Club der Vollendeten im Jenseits. Doch diese drei Worte im Credo haben auch eine andere tiefe Bedeutung.

Foto

: ler

Page 4: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

glAube St. Antoniusblatt – Heft Nr. 114

schen, die durch die Taufe auf Jesus Christus ein neues Leben beginnen, öfters als „Heilige“ be-zeichnet (1. Kor 1, 2; 2. Kor 1, 1; Eph 4, 12; Kol 1, 12). „Heilige“ hat in diesem Sinn nichts mit fehlerfreien Menschen zu tun, sondern es sind alle Getauften, denen die Erlösung durch Jesus Christus eine neue Qualität des Lebens eröffnet.

Tatsächlich entstand das Apostolische Glau-bensbekenntnis nicht in der Stube eines Theo-logen oder auf dem Tisch eines Konzils, son-dern in der Taufliturgie der frühen Kirche. Damals wurden Erwachsene getauft, und in der Vorbereitungszeit vertieften sie sich anhand dieser fundamentalen Sätze in den Inhalt des Glaubens. Vor der Taufe erklärten sie öffentlich und feierlich mit dem „Ich glaube“, dass sie sich die zentralen Wahrheiten zu eigen gemacht ha-ben und damit ihr Glaube mit dem der ganzen Kirche übereinstimmt.

Gleichzeitig fügt sich der Getaufte in die Ge-meinschaft der Kirche („Heiligen“) ein. „Er be-kennt, dass er nur glauben, weil es ein Wir, eine Gemeinschaft von Glaubenden gibt, in der ich den Glauben empfangen habe; der Glaube der Gemeinschaft aber wird getragen vom Glauben der vielen Einzelnen, die sich von Gott zur Ge-meinschaft haben berufen lassen. Glaube und Gemeinschaft gehören aufs Engste zusammen“,

heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz und der Kirchen-leitung der Vereinigten Evangelisch-Lutheri-schen Kirche.

Das „Gemeinschaft der Heiligen“ ruft auch eine zweite Glaubenswahrheit in Erinnerung. Erstmals ist dieser Ausdruck am Ausgang des 4. Jahrhunderts in einem Taufbekenntnis zu finden. Dort meint er die „Gemeinschaft am (!) Heiligen“, also an den heiligen Gaben, die Gott seiner Kirche schenkt – insbesondere in der Eu-charistie. Vor allem die Sakramente, aber auch die vielen anderen Gnadengaben machen Men-schen zu „Heiligen“; aus dieser gemeinsamen Teilhabe entsteht die Gemeinschaft der Glau-benden mit Christus und untereinander.

gemeinschaft mit menschen in der anderen Welt

Der heilige Bischof Niketas von Remesiana († 414), übrigens der älteste Zeuge für den Aus-druck „Gemeinschaft der Heiligen“, schreibt: „Du glaubst also, dass du in dieser einen Kirche die Anteilhabe am Heiligen – oder: an den Hei-ligen – erlangen wirst.“

Und schließlich gibt es die bekannte dritte Deutung der Worte „Gemeinschaft mit den Heiligen“. Seit der Auferstehung Jesu ist der Tod überwunden, die Grenze zwischen Leben und Tod existiert nicht mehr. Daher ist die Kir-che seit frühester Zeit überzeugt, dass die noch Lebenden mit den bereits gestorbenen Men-schen in einer Verbindung stehen, also eine Ge-meinschaft der Heiligen im Diesseits mit jenen in der anderen Welt bilden. Daher werden zum Beispiel Glaubenszeugen verehrt und um ihre Fürsprache bei Gott angerufen.

Daher ist es für Christinnen und Christen auch wichtig, dass zum Beispiel die Asche eines Verstorbenen nicht irgendwo in der Natur ver-streut wird, sondern dass er ein persönliches Grabdenkmal erhält.

In Erinnerung: Der christliche Glaube bekennt, dass es eine Gemeinschaft auch mit jenen Menschen gibt, die nach ihrem Tod in der „anderen Welt“ leben.

Foto

: ler

Page 5: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

themANovember 20135

Primar dr. roger Pycha über die Volkskrankheit depression

eS gibt liCht im dunkel der Seele

Bruneck. Die Einwohner von Bruneck, Klausen und Mals zusammengenommen – das sind etwa 25.000 Menschen. So viele Südtirolerinnen und Südtiroler leiden an einer Depression. Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Mit fachlicher Hilfe schaf-fen neun von zehn Menschen den Weg aus dem seelischen Dauertief. Wer gefährdet ist, wie Depressionen geheilt werden kön-nen, wie Angehörige am besten reagieren und wie wir dieser Krankheit vorbeugen können, erklärt Dr. Roger Pycha, Primar des Psychiatrischen Dienstes am Kranken-haus Bruneck. Von Martin Lercher

„St. Antoniusblatt“: Depression wird ger-ne als Volkskrankheit bezeichnet: Warum?

Dr. Roger Pycha: Studien der Weltgesund-heitsorganisation haben ergeben, dass Depres-sionen der Menschheit mehr gesunde Lebens-jahre rauben als jede andere körperliche oder seelische Erkrankung. In der Bedeutung aller Krankheiten stand die Depression 1990 an vierter Stelle weltweit, laut Schätzungen der Weltbank werden sie 2020 für Männer die zweitwichtigste und für Frauen sogar die wich-tigste Erkrankung überhaupt darstellen. Wir müssen heute davon ausgehen, dass zu jedem beliebigen Zeitpunkt ca. fünf Prozent der Be-völkerung in der westlichen Welt an Depressio-

Nur noch Grau in Grau: Wenn eine seelische Tiefstimmung mehr als zwei Wochen andauert und mit körperlichen Beschwerden verbunden ist, könnte eine Depression vorliegen.

Foto

: ler

Page 6: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

themA St. Antoniusblatt – Heft Nr. 116

nen leidet. In Südtirol wären das 25.000 Men-schen.

„St. Antoniusblatt“. Es heißt oft, diese Krankheit könne jeden treffen: Stimmt das?

Dr. Pycha: Das stimmt. Sie findet sich bei Reichen und Armen sowie in allen Kulturen der Welt. Allerdings mit unterschiedlichen Bildern. In Indonesien, wo Menschen zum Lächeln erzo-gen werden, selbst wenn es ihnen nicht gut geht, gibt es die „lächelnde Depression“.

„St. Antoniusblatt“: Gibt es Menschen, die ein höheres Risiko haben?

Dr. Pycha: Frauen sind im Zeitraum von der ersten bis zur letzten Regelblutung doppelt so häufig betroffen wie Männer, was auf zusätzliche hormonelle Gefährdungsmomente hinweist. Alte Menschen leiden deutlich öfter und länger an Depression als junge. Im Volksschulalter sind nur ein Prozent aller Kinder davon betrof-fen, Menschen über 65 sind zu sieben bis acht Prozent betroffen, in Altersheimen sind durch-schnittlich 35 Prozent aller Insassen depressiv. Neben erblicher Belastung, die wir nicht beein-flussen können, sind es schwierige Kindheitser-

lebnisse und negative Lebensereignisse wie schwere Konflikte oder Verluste geliebter Perso-nen, die Depressionen bewirken.

„St. Antoniusblatt“: Solche schwere Situa-tionen bleiben den wenigsten erspart. Aber

„Wir gehen davon aus, dass 85 bis 90 Prozent aller Depressionen heilbar sind“, sagt Primar Dr. Roger Pycha.

In Südtirol gibt es mittlerweile viele Hilfsange-bote für Menschen, die an einer Depression lei-den. Immer eine gute Adresse ist der eigene Hausarzt.

Fachliche Hilfe können die Zentren für psychische Gesundheit anbieten – sie sind zu finden in:

Bozen Neubruchweg 3, Tel. 0471/907031 Rosministraße 42, Tel. 0471/305811Neumarkt F.-Bonatti-Platz 1, Tel. 0471/829353Meran Rossinistraße 1, Tel. 0473/263600 Sinich N.-Sauro-Straße. 8, Tel. 0473/247700Schlanders Hauptstraße 134, Tel. 0473/736690

Brixen Romstraße 7, Tel. 0472/812960Bruneck Spitalstraße 4, Tel. 0474/586340 oder 0474/586342.

Daneben gibt es die Psychologischen Dienste inBozen (Galileistraße 2, Tel. 0471/435001), Meran (Rossinistraße 1, Tel. 0473/251000), Brixen (Dantestraße 51, Tel. 0472/813100) Bruneck (Andreas-Hofer-Straße 25, Tel. 0474/586220).

Ein aktuelles Verzeichnis der Selbsthilfe-gruppen bei Depression bietet die Internetsei-te www.selbsthilfe.bz.it (Suchbegriff Depressi-on eingeben).

hier finde ich hilfeFo

to: A

B

Page 7: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

themANovember 20137

wo hört ein normales seelisches Tief auf, und wo beginnt die Depression?

Dr. Pycha: Von einer Depression spricht man, wenn jemand mindestens zwei Wochen lang dauernd gedrückter Stimmung ist, seine Freuden und Interessen verloren hat und einen deutlichen Mangel an Kraft und seelischer Energie spürt. Meistens treten dazu Schlaf- und Appetitstörungen auf.

„St. Antoniusblatt“: Welche Behandlungs-möglichkeiten bietet die Medizin an?

Dr. Pycha: Die drei Säulen der Behandlung sind erstens die Psychotherapie, die bei 70 Pro-zent der leichten Depressionen erfolgreich ist; zweitens die antidepressiv wirkenden Medika-mente, die ebenfalls bei 70 Prozent der mittel-schweren Depressionen einen Erfolg bringen, und drittens die Teilnahme an Selbsthilfegrup-pen. Zusätzlich kann bei schweren Depressio-nen Elektrokrampftherapie verwendet werden, bei Winterdepressionen hilft Lichttherapie und bei allen Depressionen Schlafentzug. Dieser ist in 50 Prozent der Fälle erfolgreich; er hilft so-fort, aber verliert ab dem dritten Tag seine Wir-kung, muss also wiederholt werden.

„St. Antoniusblatt“: Ist Depression also doch heilbar?

Dr. Pycha: Wir gehen davon aus, dass 85 bis 90 Prozent aller Depressionen heilbar sind, zehn bis 15 Prozent nicht. Allerdings haben Ge-heilte ein Risiko von mehr als 50 Prozent, dass Depressionen später wieder auftreten.

„St. Antoniusblatt“: Wie sollten Partner und Angehörige reagieren, wenn jemand an Depression erkrankt ist?

Dr. Pycha: Vor allem braucht es Verständnis und nicht zusätzlichen Druck oder Beschimp-fungen. Es geht nicht um Faulheit, mangelnde Willenskraft oder schlechten Charakter, son-dern es liegt eine seelische Erkrankung vor, die erkannt und korrekt behandelt werden muss.

Die besten Einstellungen Angehöriger sind Ge-duld und vorsichtiges Aufmuntern, indem man gemeinsam kleine Ziele ausmacht, also zum Bei-spiel wieder spazieren zu gehen, die Zeitung zu lesen oder den Tisch abzuräumen. Es sollten Dinge sein, die auch erreicht werden können. Kleine Erfolge und deren Besprechung sind der goldene Weg aus der Depression.

„St. Antoniusblatt“: Was können Sie emp-fehlen, um das Risiko einer Erkrankung nied-riger zu halten?

Dr. Pycha: Wir wissen, dass gute gesellschaft-liche Entwicklungschancen, eine Arbeit, ein Netz guter Beziehungen – es braucht gar nicht viele – und Pläne für die Zukunft, aber auch religiöse Überzeugungen eher vor schweren Kri-sen und vor Depressionen schützen. Auch die Vermeidung von Burnout, also des Ausbren-nens am Arbeitsplatz, schützt vor Depressio-nen. Wir und mehr noch unsere Kinder müs-sen lernen, mit den Anforderungen der Informations- und Leistungsgesellschaft klug umzugehen. Entziehen können wir uns ihnen nicht. Das geht wirklich jeden an.

Frost auf der Seele: Auch im Alter kann eine Depression auftreten.

Foto

: ler

Page 8: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

themA St. Antoniusblatt – Heft Nr. 118

Volkskrankheit depression: ein betroffener erzählt

Wenn einen niChtS mehr freut

Bozen. „Dieser Zustand ist eine Katastro-phe: Freudlosigkeit, Sinnlosigkeit, Hoff-nungslosigkeit; man hat gar nichts mehr, was einen freuen könnte“, so beschreibt der Bozner Kinderarzt Dr. Martin Achmüller die Krankheit Depression. Es sei wirklich so, dass man nur mehr vegetiere und funktio-niere: „Belastende Umstände können dazu bringen, dass man nichts mehr kann.“ Von P. Robert Prenner

Zur Krankheit kommen laut Achmüller noch Vorurteile und Verständnislosigkeit der Umgebung: „Manche meinen, der will nur nicht, sie reden einem zu oder geben gute Rat-schläge; das hilft einem Kranken aber nicht wei-ter, sondern kann seinen Zustand noch ver-schlimmern.“ In einem seiner Gedichtbände beschreibt Achmüller seine Situation so: „Das Leben hat mir Angst gemacht – ich bin auf dem Weg durch die Nacht; ein langer Weg, den ich gehen muss, Schritt für Schritt, bis zum Schluss,

und keiner geht mit … Wenn die Angst von mir weicht, ist mein Ziel erreicht.“

Achmüller ist es gelungen, sich zu fangen und aus dieser Nacht herauszukommen. Er kümmert sich seit Langem um Betroffene, ist stellvertretender Vorsitzender des Vereins An-gehörige und Freunde psychisch Kranker und Mitglied des Vereins „Lichtung“.

„heilung ist möglich“

Es stimme nicht, wie oft behauptet wird, dass es für psychisch Kranke keine Heilung gebe: „Die Heilung beruht auf drei Säulen: durch Me-dikamente, Psychotherapie und Hilfen von au-ßen.“ Hilfe von außen kann man u. a. beim Ver-ein Angehörige und Freunde psychisch Kranker sowie beim Verband „Lichtung“ finden, einer Anlaufstelle, die Informationen und Hinweise zu Selbsthilfegruppen vermittelt. Der Verband Freunde und Angehörige psychisch Kranker kümmert sich um betroffene Familien.

„Das Leben hat mir Angst gemacht“: In Gedichten hat Martin Achmüller seine Gefühle in der Depression beschrieben (im Bild eine Skulptur auf Schloss Sigmundskron).

Foto

: ler

Page 9: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

themANovember 20139

Er hilft Betroffenen, kritisiert aber auch Gesellschaft und Politik: Dem Kinderarzt Martin Achmüller sind psychisch Kranke ein großes Anliegen.

Es gibt in Südtirol laut Achmüller ungefähr 25.000 bis 28.000 gemeldete Fälle von Men-schen, die unter Depressionen leiden: „Aller-dings ist das nur die Spitze des Eisberges, denn die Zahl der nicht erfassten Fälle ist viel höher. Man schämt sich immer noch, psychisch krank zu sein.“ Etwa ein Drittel der Südtiroler Bevöl-kerung halte psychisch Kranke immer noch für „Spinner“ oder eingebildete Kranke. Da spiel-ten auch die Medien eine gewisse Rolle: Häufig sei die Rede von „psychisch Behinderten“; beim kleinsten Zwischenfall heiße es, „dieser Mensch war sowieso in psychologischer Behandlung“.

Die Situation psychisch Kranker hat sich in letzter Zeit auch bei uns stark gebessert. Noch Ende der 1980er Jahre waren psychisch Kranke

isoliert, man versteckte sie aus Scham. Nicht zu-letzt durch die Tätigkeit des Vereins Angehöri-ger und Freunde psychisch Kranker erkannten auch politisch Verantwortliche Handlungsbe-darf. Es wird aber laut Achmüller immer noch zu wenig getan: „Politiker haben vieles verspro-chen, bis jetzt aber wenig umgesetzt, trotz Psychiatrieplan 2002. Laut Gesundheitsplan sollten drei Prozent des Gesundheitsbudgets für psychisch Kranke bestimmt werden; das sei aber immer noch nicht erreicht.

Als negatives Beispiel nennt Achmüller das Rehabilitationszentrum Grieser Hof: Es wurde aufgelassen, das neue Zentrum ist trotz großer Versprechen bis jetzt immer noch nicht fertig gestellt. Die Betreuung psychisch Kranker in den Alters- und Pflegeheimen fehle bis jetzt fast vollständig. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie sei schon vor 20 Jahren gefordert und erst vor Kurzem in Meran eröffnet worden. „Psychisch Kranke sind für die Politik einfach Menschen dritter oder vierter Klasse, mit ihnen lassen sich eben keine Wahlen gewinnen“, so Achmüller.

„ein Alarmsignal“

Dabei sollte die hohe Zahl der Selbsttötun-gen ein Alarmsignal sein: Im Jahre 2011 haben sich in Südtirol 52 Menschen das Leben ge-nommen, vor allem unter der deutschsprachi-gen Bevölkerung: „Offizielle Zahlen berichten mindestens von einem Suizid pro Woche, die inoffiziellen Zahlen werden aber fünf- bis zehn-mal höher sein“, so Achmüller.

Die Auswertung des Datenmaterials habe ergeben, dass rund 50 Prozent der Selbstmör-der an Depressionen leiden, mehr als 25 Pro-zent seien alkoholkrank. Dieser enge Zusam-menhang von Alkoholismus und Suizid falle auf, eines bedinge das andere.

Auf zwei Berufsgruppen, die besonders von Burnout betroffen und auch suizidgefährdet sind, möchte Achmüller hinweisen: auf Lehrer und Kindergärtnerinnen. Die Politik habe das

Foto

: pr

Page 10: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

themA St. Antoniusblatt – Heft Nr. 1110

zwar erkannt und eine Gruppe ins Leben geru-fen, um dem entgegenzuwirken; dafür habe man aber kein Geld zur Verfügung gestellt. „Wenn man Burnout reduzieren will, darf man z. B. nicht eine Fünftagewoche vorschreiben, also mehr Arbeit in weniger Zeit“, betont Ach-müller. Das gelte auch für die Kindergärtnerin-nen: Man habe bewusst die Kindergärten für Dreijährige und für Unterdreijährige geöffnet und dazu noch für immer mehr Kinder mit Mi-grationshintergrund – und das alles mit der gleichen Anzahl an Personal.

Also mehr Belastung für jene Gruppen, von denen gesagt wird, dass sie am meisten gefähr-det sind an Burnout zu erkranken. Achmüller: „Man treibt Menschen ins Burnout, das ist eine Vorstufe für Depression und auch für Suizid.“

hellhörig werden für Alarmsignale von menschen

Aber nicht nur die Politik ist laut Achmüller im Umgang mit psychisch Kranken gefordert: Es gelte vor allem, diese Menschen und ihren Zustand ernst zu nehmen. Weiters sollte man hellhörig sein für Signale, die ein Mensch aus-sendet, wenn er lebensmüde ist. So, wenn man den Eindruck hat, jemandem geht es nicht gut. Die Alarmglocken sollten läuten, wenn klare Andeutungen gemacht werden, wie „Ich bringe mich um, ich schaffe es nicht mehr“. In diesem Fall solle man Hilfsangebote ansprechen oder Gefährdete zu Fachleuten oder Anlaufstellen begleiten, rät Achmüller. Manchmal werde es notwendig sein, Helfer vom Dienst wie Polizei oder Rettung beizuziehen.

Zwei Anlaufstellen: * Verband Angehöriger und Freunde psychisch Kranker, G.-Galilei-Straße 4a, Bozen, Tel. 0471/260303 oder 0471/262262

* Selbsthilfeorganisation „Lichtung“, Dantestraße 4, Bruneck, Tel. 0474/530266

„Wir mAChen eS gern und AuS liebe zu unSerem kind“Tramin. Der 23. Jänner 2001 veränderte nicht nur das Leben von Jürgen Weis, son-dern auch seiner Familie. Ein schwerer Un-fall machte viele Hoffnungen zunichte, nun wird Jürgen schon seit zwölf Jahren liebevoll von seinen Eltern gepflegt. Von P. Robert Prenner

Jürgen war eine große Hoffnung der Familie. Der Traminer Obstbauer Konrad Weis hatte da-rauf gehofft, dass sein Sohn einmal den stolzen Besitz weiterführen würde. Mutter Gertrud er-innert sich: „Jürgen kam am 15. Jänner 1978 auf die Welt, mein Mann konnte das Glück nicht recht fassen und meinte: ,Ist es wohl ein Bub, hast du schon richtig hingeschaut?‘“

Es war ein Bub und welcher dazu, wie sich später herausstellte: Jürgen war fleißig, verläss-lich und viel versprechend. Er absolvierte mit gutem Erfolg eine Lehre als Automechaniker. Bald sollte er heiraten. Die Zukunft des Betrie-bes schien gesichert.

ein schrecklicher unfall und sechs monate im koma

Doch dann passierte es. Mutter Gertrud er-innert sich: „Es war der 23. Jänner 2001, Jürgen fuhr um 17.15 Uhr von seiner Arbeitsstelle in Kaltern nach Hause. Kurz vor Tramin kam er auf eisiger Fahrbahn von der Straße ab und prallte mit voller Wucht gegen eine Betonsäule. Diese fiel unglücklicherweise auf das Auto, drückte auf das Dach und klemmte Jürgens Kopf ein.“ Die sofort herbeigerufene Feuerwehr bemühte sich, mit einer Schere den Verun-glückten herauszuholen. Erst eine Stunde nach dem Unfall konnte Jürgen ins Bozner Spital ge-bracht werden. „Die Carabinieri teilten uns die Schreckensmeldung mit; im Spital folgte dann

menschen von heute: gertrud und konrad Weis pflegen ihren Sohn Jürgen seit zwölf Jahren

Page 11: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

PorträtNovember 201311

„Wir mAChen eS gern und AuS liebe zu unSerem kind“

eine lange Zeit bangen Wartens. Dann wurde uns mitgeteilt, Jürgen habe eine lebensgefährli-che Gehirnverletzung erlitten“, so die Mutter.

Von der Intensivstation wurde der Verletzte auf die Neurologie gebracht. Dort lag er sechs Monate lang im Koma: „Die Ärzte machten uns wenig Hoffnung, man rechnete sogar mit seinem baldigen Tode. Die Ärzte leiteten bereits alles in die Wege für die Unterbringung von Jürgen in einem Langzeitkrankenhaus“, so die Mutter.

Doch damit wollte sich die Familie Weis nicht abfinden. Tochter Sonja setzte sich mit dem Spezialisten für Neurologie, Primar Prof. Leopold Saltuari, in Verbindung; dieser verfüg-te die Überstellung des Verunglückten in die Spezialklinik von Hochzirl bei Innsbruck. Drei Monate durfte er dort bleiben. Aber auch der Spezialist konnte den Angehörigen wenig Hoff-nung auf eine wesentliche Besserung machen.

„Wir wehrten uns von Anfang an entschie-den dagegen, Jürgen in ein Pflegeheim abzu-

schieben, deshalb bereiteten wir zu Hause alles für seine Aufnahme vor, dort wollten wir ihn pflegen“, berichtet die Mutter.

„So etwas können wir nur gemeinsam meistern“

Ende September kam der Sohn nach Hause. Er ist total pflegebedürftig, kann nicht spre-chen und sich nicht bewegen. So begann für die Eltern eine Vollzeitpflege, inzwischen schon seit zwölf Jahren. Was das bedeutet, können nur jene verstehen, die sich zu Hause um einen Pflegebedürftigen kümmern.

„So etwas konnten und können wir gemein-sam meistern, mein Mann und ich; oft heißt es auch in der Nacht zweimal aufstehen, um Jür-gen anders zu lagern, damit er sich nicht wund-liegt“, sagt die Mutter. Sonja, die älteste Toch-ter, hat die Vormundschaft für Jürgen übernommen und kümmert sich um das

„Jedes Mal, wenn er mich anlacht, geht für mich die Sonne auf“, sagt Gertrud, die mit ihrem Mann Konrad Weis aus Tramin seit Jahren ihren Sohn Jürgen pflegt.

menschen von heute: gertrud und konrad Weis pflegen ihren Sohn Jürgen seit zwölf Jahren

Fo

to: p

r

Page 12: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

Porträt St. Antoniusblatt – Heft Nr. 1112

Bürokratische. In der Früh kommt der Haus-pflegedienst vom Sprengel und unterstützt die Eltern.

Jürgen gehe es gut, er bekomme nur gesun-de Kost, viel Gemüse und Obst; er brauche kei-ne Medikamente. Die Mutter freut sich über jeden kleinen Fortschritt: Er könne schon „Mama“ sagen und auch mit einem Stäbchen das Essen zum Munde führen, früher wurde er mit einer Sonde ernährt. „Jedes Mal, wenn er mich anlacht, geht für mich die Sonne auf“, sagt die Mutter. Sie will für die mühevolle Pfle-ge nicht das Wort „Opfer“ gebrauchen: „Wir tun es gern und aus Liebe zu unserem Kind, wir sind dankbar, dass wir für Jürgen da sein kön-nen. In Wirklichkeit ist er es, der uns reich be-schenkt.“

„in Wirklichkeit ist es Jürgen, der uns reich beschenkt.“

Mutter Gertrud kann irgendwie verstehen, dass sich die früheren Freunde von Jürgen nicht mehr blicken lassen, er kann ja nicht reden. Sehr dankbar ist sie aber für das Verhalten der langjährigen Freundin Anneliese, die er heira-ten wollte. Sie besuchte Jürgen immer wieder im Spital. Als sie dann einen neuen Freund hat-te, schämte sie sich, das mitzuteilen, bis Frau Weis zu ihr sagte: „Du bist jung und musste an deine Zukunft denken. Dann war sie glücklich und umarmte mich.“

Anneliese ist inzwischen verheiratet und hat drei Kinder, sie kommt aber immer noch öfters zu Jürgen auf Besuch.

Jürgen ist im Rollstuhl dabei, während die Mutter dem „St. Antoniusblatt“ all das erzählt. Ob er etwas mitbekommt oder versteht? Man weiß es nicht. Der nun 35-Jährige macht einen zufriedenen Eindruck und scheint sich wohlzu-fühlen. Die Eltern wollen ihren Sohn pflegen, solange sie dazu imstande sind. Sie haben aber auch schon an die Zeit danach gedacht und ei-nen eigenen Zubau errichten lassen mit allen

notwendigen Einrichtungen. Auch für notwen-dige Pflegekräfte wollen sie sorgen.

Manchmal seien sie schon fast am Ende der Kräfte, besonders wenn schmerzhafte Erinne-rungen auftauchen. Mutter Gertrud: „Es tut immer noch weh, wir haben alles auf Jürgen ge-setzt. Wenn er einen Monat Urlaub hatte, half er zu Hause beim Obstklauben mit, er war so fleißig und verlässlich.“

Zu ihrem Mann sagt sie: „Wir schaffen es, gell!“ Vater Konrad meint darauf nur „Es muss gehen!“ und kann sich kaum der Tränen erweh-ren.

Wie stark Elternliebe sein kann, beweist ein Ehepaar aus Tramin jeden Tag.

Foto

: Eric

h Ra

iner

Page 13: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

AktuellNovember 201313

der Verein „Schwarzes kreuz“ pflegt die ruhestätten der Soldaten

VerSöhnung über den gräbern

Bozen. Wenn man die vielen Kreuze auf Kriegerfriedhöfen sieht, fragt man sich un-willkürlich: Wozu sind sie gestorben? Die einzig richtige Antwort wird wohl lauten: So ein grausames Morden darf sich nie mehr wiederholen. Das ist auch die Antwort des Vereins „Südtiroler Schwarzes Kreuz“. Der Verein kümmert sich um die Pflege der Sol-datengräber.

Handelt es sich aber bei diesen Friedhöfen nicht um eine versteckte Verherrlichung des Krieges? Oder vielleicht gar um eine falsche Heldenverehrung? Dem widerspricht Hans Duffek, Präsident des Vereins Schwarzes Kreuz entschieden: „Bei der Kriegsgräberfürsorge geht es keineswegs um Heldenverehrung oder um das Wachalten alter Feindbilder, sondern um die Friedensbotschaft ‚Nie wieder Krieg‘. So ge-sehen sind die Kriegerfriedhöfe Mahnmale für den Frieden und die Völkerverständigung.“ Er-innern sei außerdem ein wichtiger Teil unseres Lebens, der Toten zu gedenken gehöre nicht bloß zur menschlichen Kultur, sondern auch zu unserer christlichen Überzeugung.

Verein pflegt insgesamt elf kriegerfriedhöfe

Der Name „Schwarzes Kreuz“ erinnert an die schwarzen Kreuze, die nach dem Ersten Weltkrieg für die Kriegstoten aufgestellt wurden. Das Südtiroler Schwarze Kreuz wurde im Jahre 1971 gegründet. Dem Verein ist die Pflege von insgesamt elf Kriegerfriedhöfen anvertraut.

Jeder Friedhof hat seine eigene Geschichte. Der älteste und größte ist jener von St. Jakob bei Bozen, wo auch Gefallene aus den italieni-schen Freiheitskriegen des 19. Jahrhunderts ru-hen. Als der zweitgrößte und auch schönste Sol-

datenfriedhof von Südtirol wird jener von Meran gerühmt, wo an die 1528 Kriegstote des Ersten Weltkrieges und 1058 Gefallene des Zweiten Weltkrieges ihre letzte Ruhe gefunden haben. Auch im großen Soldatenfriedhof von Vahrn ruhen Gefallene beider Weltkriege. An die Franzosenkriege erinnern die Friedhöfe Nasswand bei Toblach, Klosterwald bei St. Lo-renzen, St. Leonhard/Passeier und Dietenheim.

Stille Verneigung und bleibende Mahnung – Der Eingang zum Soldatenfriedhof von Spondinig, errichtet für die Toten an der Gletscherfront des Ersten Weltkrieges

Foto

: pr

Page 14: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

Aktuell St. Antoniusblatt – Heft Nr. 1114

Die erste und wichtigste Aufgabe des Schwar-zen Kreuzes ist die Pflege der Gräber. Diese wird laut Duffek von den elf Ortsgruppen be-sorgt und verschlinge im Jahr an die 140.000 €, davon müsse der größere Teil durch Beiträge und Spenden aufgebracht werden.

Suche nach dem grab von Vermissten

Eine weitere Aufgabe des Vereins ist die Grabsuche von Vermissten: Das Schwarze Kreuz hilft bei der Suche nach Grabanlagen von Kriegstoten, wirkt bei der Exhumierung, Identifizierung und Überführung von Gefalle-nen oder Kriegstoten in ihre Heimat mit. Jedes Jahr gehen an die 20 Anfragen ein.

Als das wichtigste Ziel des Vereins nennt Duffek die Völkerverständigung: „Wir bemü-hen uns, über die Gräber hinweg eine Friedens-botschaft zu vermitteln.“ Daher seien heute bei Gedenkfeiern ganz selbstverständlich neben Tiroler Kaiserjägern oder Südtiroler Schützen auch Trentiner Schützen und Carabinieri da-bei. Für die Trentiner sei es eine Ehre, mit den Kaiserjägern verbunden zu sein.

„Es waren Feinde, aber diese Feinde waren doch wir selbst“, sagen sie. Diese Friedensbot-schaft verstehen laut Duffek auch Jugendliche

immer besser, vor allem durch das Mitwirken der Schule. Früher sei das anders gewesen. „Als Jugendlicher hatte auch ich wenig Verständnis für die Tätigkeit des Vereins“, gesteht Duffek.

Mit Politik habe die Tätigkeit des Schwarzen Kreuzes nichts zu tun. Wenn aber Denkmäler durch Inschriften den Krieg verherrlichen, müs-se das kritisch hinterfragt werden. Ein Problem habe der Verein auch z. B. mit den Beinhäusern (Ossarien) an den Grenzen Südtirols.

So mit dem Ossarium von Gossensaß: Dort ruhen an die 140 Tote, die in Bozen ausgegra-ben und nach Gossensaß gebracht wurden. „Hier werden Tote, die in einen Kriegerfriedhof gehören, für politische Ziele missbraucht“, be-tont Duffek. Auch wolle er die Tatsache nicht kommentieren, dass unsere Vorfahren vielfach für eine menschenverachtende Ideologie gestor-ben sind: „Unser Anliegen ist vor allem, an die negativen Folgen von Kriegen zu erinnern.“

erinnerung als zeichen der Anteilnahme

Die Erinnerung sei auch ein Ausdruck der Anteilnahme am Schicksal der Gefallenen, aber auch jener, die als Verwandte, Bekannte oder Freunde über ihren Tod hinaus betroffen wa-ren und – über Jahrzehnte hinweg – noch sind. Die Kriege seien leider ein Teil unserer Ge-schichte, „ein lehrreicher Teil sogar“. Duffek ist überzeugt, „dass durch achtsames Erinnern an die Gefallenen eine Friedensbotschaft vermit-telt werden kann“. Es gelte, allen bewusst zu machen, dass nicht Angst und Misstrauen, his-torische Belastungen und gegenseitige Ankla-gen einen dauerhaften Frieden schaffen kön-nen: „Unser Verein möchte sich ernsthaft um ein friedliches Miteinander und um gegenseiti-ge Anerkennung bemühen; das Totengedenken soll ja nicht trennen, sondern verbinden.“ Das werde besonders im Jahre 2015 bei den Ge-denkfeiern 100 Jahre nach dem Kriegseintritt Italiens zum Ausdruck kommen. pr

„Kriege sind leider ein Teil unserer Geschichte – ein lehrreicher Teil“, meint Hans Duffek aus Bozen, Präsident des Südtiroler Schwarzen Kreuzes.

Foto

: pr

Page 15: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

15November 2013

Mesnerbote

Man weiß es noch nicht.Die Wahlen sind vorbei. Allerheiligen, Al-lerseelen, Seelen- oder Totensonntag auch – je nachdem wie schnell das „St. Antonius-blatt“ zu euch kommt. Leonhard, Weihetag der Lateranbasilika, Martin von Tours, Al-bert der Große, Margareta, Weihetag der Ba-siliken St. Peter und St. Paul, Elisabeth von Thüringen, Unsere Liebe Frau in Jerusalem, Cäcilia, Christkönigssonntag, Katharina von Alexandrien, Virgil, Apostel Andreas am 30. des Monats. Schon ist er vorbei, der No-vember!Ja, schnell vergeht die Zeit, und wir vermö-gen es nicht zu ändern. Oder doch? Am schnellsten scheint mir die Zeit dann zu wei-chen, wenn ich es eilig habe, meine Termine gedrängt sind. Aber die Termine setze ich mir ja selber. Oder ich lasse sie mir setzen. Ja, ganz ausweichen kann ich ihnen nicht.Und wo finde ich Ruhe und Frieden? Etwa in einer Kirche. Heute, an meinem freien Tag.Kurze Zeit und Ruhe finden wir Mesnerin-nen und Mesner in diesem November bei unseren Gebietstagen. Die Termine dazu fin-det ihr auf den folgenden Seiten, und ihr be-kommt auch noch eine schriftliche Einla-dung. Bitte nehmt vollzählig daran teil. Ja, es sollte jedem Mesnermenschen eine Ehre sein, am Gebietstag teilzunehmen. Sich einen Vormittag Zeit nehmen, um die hl. Messe einmal von den Kirchenbänken

noVembernebel

aus mitzufeiern und zwei Stunden der Wei-terbildung wahrzunehmen.In der Ausgabe des „St. Antoniusblattes‘‘ vom März sind die diesjährigen Dienstjubilä-en der Mesnerleute abgedruckt. Sie alle lade ich ganz besonders zu den Gebietstagen ein, um die Ehrungen persönlich entgegenzuneh-men. Wir werden keine Urkunden nachtra-gen. Also bewegt euch her.Eure Kirche nehmt ihr nicht mit, sondern überlasst sie an dem Tag zum Beispiel dem Pfarrer oder – ach sie steht alleine, bis ihr wiederkommt, sie ist ja „bewohnt“.

Euer Paul Jaider, Vorsitzender der Mesnergemeinschaft

Begegnung auf dem Friedhof von Kastelruth

Foto

: Pau

l Jai

der

Page 16: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

16St. Antoniusblatt – Heft Nr. 11

Mesnerbote

ehrung der meSnerleute in...

… Wolkenstein

Othmar Peratoner und seine Frau Edith (mit Diözesanleiter Paul Jaider, rechts) er-hielten das Abzeichen in Gold.

… ridnaun

Katharina Wurzer (mit Diözesanleiter Paul Jaider, rechts, und Gebietsvertreter Josef Hofer, Trens) erhielt die Ehrung in Bronze.

KLAGENmöchte ichnicht beklagen, nicht anklagen nicht wehklagenklagenüber den schmerzlichen Verlustdie geöffneten Hände – leerdas Liebste wurde mir genommen, fraglosder geöffnete Mund – stummdie Stimme versagt, es fehlen die Worteder Blick in die Ferne – getrübt blind vom Wasser der Tränendas offene Ohr – taub für Worte des Trostes

einsamverlassenschutzlosausgeliefert dem Schmerzklage ich:warumwarum ich?aufrecht stehend, wartenderwarte ichdass du meine Klage in Tanzen verwandelstmir das Trauergewand ausziehstund mich mit Freude umgürtest (Ps 30, 12)

gedanken zum november

iCh SChütte Vor ihm meine klAge AuS

Page 17: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

17November 2013

Mesnerbote

totengedenken

gebietStAge 2013

Alle Mesnerinnen und Mesner sind herzlich zu den Gebietstagen eingeladen, und zwar an fol-genden Terminen:•Schlanders: Dienstag, 5. November 2013, 9 Uhr•Meran: Mittwoch, 6. November, 9 Uhr •Bozen: Donnerstag, 7. November, 9 Uhr•Brixen: Dienstag, 12. November, 9 Uhr•Sterzing: Mittwoch, 13. November, 8.30 Uhr•St. Lorenzen: Donnerstag, 14. November, 9 Uhr

meSnerSChule Südtirol

Im Jänner 2014 beginnt im Bildungshaus Kloster Neustift eine zweiteilige Mesnerschulung. Sie läuft unter der Sparte Bibel, Pastoral und Spi-ritualität – das Programm:

• Teil 1: von Montag, 27., bis Mittwoch, 29. Jänner 2014; Anreise am Sonntag Abend (26. Jänner);

• Teil 2: von Montag, 10., bis Mittwoch, 12. März 2014; Anreise am Sonntagabend, dem 9. März.

Als einen der Referenten konnten wir inzwi-schen Martin Salzmann (Rankweil), den Vorsit-zenden der ADS gewinnen. Weitere Infos folgen bei den Gebietstagen!

zwei Weiterbildungsangebote:

dAmit unS meSnern

immer Wieder ein liCht

Aufgeht ...

gottfried Steinmann Mesner i. R. in Franzensfeste

* 5. November 1927 † 19. September 2013

Träger des Mesnerab zeichens in Bronze

franz kircher langjähriger Pfarrmes-ner in Sexten

* 8. Februar 1931† 5. Oktober 2013

Träger des Mesner abzeichens in Gold

Page 18: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

18St. Antoniusblatt – Heft Nr. 11

Mesnerbote

Die Herausgabe des Mesnerboten wird unterstützt von der Südtiroler Landes­regierung, Assessorat für deutsche Kultur.

Eigentümer:MesnergemeinschaftDiözese Bozen-Brixen39100 Bozen Adolf-Kolping-Straße 3

Geistlicher Beirat Mag. Eduard Fischnaller CR Schlossstraße 11, 39030 Ehrenburg Tel. 0474/564071, E-Mail: [email protected]

Diözesanleiter Paul Jaider Kofelgasse 10, 39040 KastelruthTel. 0471/707431Handy 339/8360602E-Mail: [email protected]

DL-Stellvertreter Engelbert Agethle Agums 22, 39026 Prad Tel. 0473/616620Handy 340/8914719

Kassier Luis Rauter Mesnerhaus, Garn 8, 39040 Feldthurns Tel. 0472/855515 Handy 335/1321822 E-Mail: [email protected]

Kontaktperson für Veröffentlichung im Mesnerboten: Schriftführer Richard Peer Hartwiggasse 1, 39042 BrixenTel. 0472/834720 Handy 366/5313311 E-Mail: [email protected]

Kontoverbindung:Raiffeisenkasse KastelruthIBAN: IT 05 O 08056 23100 00030 0013889Südtiroler VolksbankIBAN: IT 33 J058 5659 1200 0857 1065 755

Pr-info: Wenn bei kirche und turm die fachleute gefragt sind

WAS du ererbt Von deinen Vätern ...

Toblach. Kirchen und Kapellen zählen zum wertvollsten kulturellen Erbe unseres Lan-des. Nach der bekannten Goethe-Weisheit „Was du ererbt von deinen Vätern hast, er-wirb es, um es zu besitzen“ sind auch hier immer wieder Mühe, Arbeit und Können notwendig, um sie ins Heute zu retten. Wenn Fachleute gefragt sind, ist ein Unternehmen aus Toblach eine gute Adresse für Mesner und Pfarrgemeinden.

An die lange Reihe seiner Vorzeigeprojekte kann die Toblacher Firma „Kaiser & Wolf GmbH“ wieder einen klingenden Namen anfü-

gen: Kloster Neustift. Die Sanierung des Da-ches von Hochchor und Marienkapelle sowie die Restaurierung der Fassaden bei der Marien-kapelle und im Seitenschiff werden derzeit von den Pusterer Fachleuten durchgeführt.

Empfohlen für diesen besonderen Auftrag hat sich das Unternehmen durch ein Viertel-jahrhundert Erfahrung in diesem Bereich. Im Jahr 1987 wurde die Firma von Eduard Kaiser und Arnold Wolf gegründet, der Betrieb spezia-lisiert sich seitdem auf die Restaurierung bzw. Sanierung von Kirchen, Kirchtürmen, Burgen und Schlössern. Bei Gotteshäusern kann das Toblacher Unternehmen viele Bereiche in ein stimmiges Gesamtprojekt einbauen – vom Kir-chendach über Glockenstuhl und Turm bis zu den Malereien und Vergoldungen im Innern. Die speziell ausgebildeten Mitarbeiter suchen dabei auch die enge Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt.

So konnten inzwischen mehr als 200 Projek-te erfolgreich abgeschlossen werden. Viele jahrunderte- oder gar ein Jahrtausend alte Ge-bäude wurden so in mühevoller Handarbeit ori-ginalgetreu restauriert.

Wieder ein besonderes Projekt: die Gerüste an der ehrwürdigen Kirche von Neustift

Foto

: MB

Page 19: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

VolkSkundeNovember 201319

Das „dritte Stockwerk“ im Jenseitsgebäude wurde erst später eingezogen: Darstellung der armen Seelen im Fegfeuer am Friedhof von Karneid.

Alte Allerseelenbräuche und halloween

„krAPfenlottern“ und kürbiSköPfe

Brixen. Zu den großen Festen des Kirchen-jahres, die man früher auch heilige Zeiten nannte, zählt auch heute noch das Fest Al-lerheiligen. Darin aufgegangen ist mittler-weile Allerseelen, es hat sich auf den Nach-mittag des 1. November zurückgezogen. Totengedenken und Gräberbesuch sind zu diesem Anlass jedoch landauf, landab leben-dig wie eh und je. Damit Hand in Hand ge-hen ausgiebige Verwandtenbesuche oder kleinere Familientreffen. Von Dr. Hans Grießmair

Mit dem Totengedenken verbunden ist eine hochstehende Friedhofskultur. Ausdruck dafür sind gepflegte Grabstätten; die vielen Kerzen und Leuchten lassen unsere Friedhöfe besonders in den Dämmerstunden in einem beeindrucken-den Lichtermeer erstrahlen. Das geht so den gan-zen November, den Seelenmonat, durch und bis

über die Weihnachtszeit hinaus. In diesem Be-lang hat Allerheiligen seine alte Bedeutung nicht nur behalten, sondern sogar noch gesteigert.

Die mit Allerheiligen und Allerseelen gekenn-zeichnete heilige Zeit hat jedoch viel von ihrem alten Brauchtum eingebüßt. Diese Bräuche gel-ten jedoch nicht den Heiligen, sondern den Ar-men Seelen.

Papst Gregor IV. hat im Jahr 835 das Fest Al-lerheiligen eingeführt. Allerseelen folgte mehr als 150 Jahre später. Diese beiden Feste haben die meisten alten heidnischen Totenfeste aufgeso-gen, die alten Bilder vom umgehenden Toten-heer, von der Wiederkehr der Verstorbenen in ihre Häuser usw. Ganz ausmerzen ließen sich diese Vorstellungen aber nicht, etwas davon hat sich bis in unsere Zeit gehalten.

Im Laufe des Mittelalters hat die Kirche, ge-stützt auf einige Aussagen der Heiligen Schrift, der Kirchenväter und der Theologen, in den Vor-

Foto

: ler

Page 20: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

VolkSkunde St. Antoniusblatt – Heft Nr. 1120

Damit die „Pitschilesinger“ nicht leer ausgehen: Bauer und Bäuerin beim herbstlichen Brotbacken im Ahrntal (um 1970).

stellungen vom Jenseitsgebäude zwischen Him-mel und Hölle noch ein drittes Stockwerk einge-fügt, das Fegfeuer. Das war nie als ein realer Ort gedacht, sondern als ein Zustand der Läuterung. Die Seelen der Verstorbenen können für sich sel-ber nichts mehr tun. Es kommt die Nacht, wo niemand wirken kann, heißt es in der Heiligen Schrift.

Die armen Seelen sind ganz und gar auf die Hilfe und auf das Gebet der Lebenden angewie-sen. Da war vor allem der Ablass wichtig. Früh hat man aber verstanden, dass neben dem Gebet ganz besonders die guten Werke hilfreich sein können, und die Gedankenbrücke von den ar-men Seelen zu den armen Leuten war bald ge-spannt. Das Verhältnis zu den armen Seelen war ein Geben und Nehmen. Auf ihre Fürbitte setz-ten noch unsere Großmütter und Großväter star-kes Vertrauen. Zum Trost der Armen Seelen und

vorbeugend zur Sicherung des eigenen Seelen-heils haben reiche und auch viele weniger vermö-gende Leute Almosen gegeben und wohltätige Einrichtungen gestiftet.

Vorwiegend zu Allerheiligen bzw. Allerseelen wurden nach dem Willen der edlen Stifter die Spenden (Brot, Salz, Käse, schließlich nur noch Geld allein) an die Armen verteilt. Nicht nur Kir-chen und Klöster wurden zur Erlangung des See-lenheils gestiftet, auch Hospize für Pilger und sonstige Reisende, und vor allem auch die Spitä-ler, die Vorläufer unserer heutigen Seniorenhei-me, wo Alte und Sieche gepflegt wurden. Sicher-lich hat es den schändlichen Ablasshandel gegeben; das zu übersehen wäre genau so dumm, wie das wohltätige Wirken von Leuten weltlichen und geistlichen Standes und der Bruderschaften als selbstverständlich abzutun.

die Spende

Im Gedanken, den armen Seelen zu helfen, war nun die Zeit um Allerheiligen von Bräuchen geprägt, die den vielen armen Leuten durch Mildtätigkeit zugutekamen. Es waren Gaben, die wir als Spende bezeichnen. Es gab hiefür ver-schiedene Stufen.

An vielen Orten war es bei den Bauern üb-lich, in den Tagen rund um Allerheiligen einen bestimmten Kreis von Menschen zu beschenken, nicht mit Geld, sondern mit Naturalien. Das be-traf zunächst einmal die Handwerker, die im Lauf des Jahres auf die Stör ins Haus kamen; so-dann kamen die Taglöhner, die zur Erntezeit aus-geholfen hatten. Diese erhielten Brot, Mohn, Getreide. Diese Gaben waren als Aufbesserung des Lohnes gedacht und hießen deshalb Besse-rung. Dazu zählten auch im Brauch festgelegte Pflichtabgaben wie das Läuterkorn für den Mes-ner (fürs Wetterläuten), auch die Patengeschenke wollen hier eingereiht sein. Die Spende betraf ärmere Nachbarn und die Dorfarmen allgemein. Da musste man in einem rechtschaffenen Haus nun vorsorgen, um dem Brauch nachkommen zu

Foto

: priv

at

Page 21: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

VolkSkundeNovember 201321

können. So wurde vor allem Brot gebacken, klei-nere Laibe wohlgemerkt, um die „Pitschilesin-ger“, wie sie im Ahrntal heißen, zu beschenken.

Nicht alle, die da zum Betteln auszogen, woll-ten erkannt sein und ihr Gesicht zeigen. So be-gann man, sich zu vermummen und zu verstel-len. Außerdem war es in der Gruppe sicherer und lustiger. Und so entstanden die Bräuche wie das „Krapfenlottern“ und auch das „Pitschilesin-gen“. Die Beschenkten sagten: „Vergelt’s Gott für die armen Seelen im Fegfeuer!“

Was ist mit halloween?

Seit etwa 20 Jahren rückt auch bei uns ein zu Allerheiligen geübter Brauch ins Blickfeld: Hallo-ween. Sonderbar ist er nur auf den ersten Blick, er ist ganz und gar in dieser Zeit zu Hause und mit unseren Heischebräuchen eng verwandt. Richtigerweise am Abend des 31. Oktober kom-men vermummte Kinder oder Jugendliche an die Haustüren, sagen „trick or treat“ – das heißt auf Deutsch Süßes oder Saures – und wollen er-wartungsgemäß mit etwas Süßem von dannen ziehen.

Unser christliches Fest Allerheiligen fällt mit dem Totenfest der heidnischen Kelten zusam-men. Auch bei den Kelten gab es die Meinung, die Toten würden in dieser Nacht umgehen. Zum Trost für die Unerlösten und in scheuer Abwehr wurden daher in ausgehöhlten Rüben Lichter angezündet. Irland war längst christianisiert, als in den Hungerzeiten des 19. Jahrhun-derts Auswanderer diesen alten Allerseelen-Brauch nach Nordamerika brachten. Dort, in einer völlig säkularisierten Gesellschaft, wurden die in der Religion wurzelnden Hintergründe des Brauches weitgehend vergessen. An die Stelle der Rüben traten Kürbisse, die sich ja auch zum Aushöhlen und sogar zum Anfertigen von Masken gut eignen. Der Brauch von Halloween wurde mit der Zeit zu einer Gaudi und zu einer rohen, nicht ganz gewaltfreien Geschichte.

In den Jahren nach 1990 kehrte der Brauch nach Europa zurück, vor allem in die Jugendkul-tur der Städte. Die Nacht vom 31. Oktober wur-de so zu einer Gruselnacht, mit Partys und mas-kierten Teilnehmern, kurzum, zu einem Event. Halloween aber als bloße Kürbiskultur abzustem-peln, wäre wohl etwas zu vorschnell. Die Kirche hat die Rückkunft dieses alten Brauches nicht gern gesehen, weil er ganz neuheidnisch daher-kam. Halloween entspringt den gleichen Quellen wie unsere Bräuche um die Spende zur Zeit um Allerheiligen. Der Brauch ist jedoch auf der wei-ten Wanderung durch einen fernen Kontinent und im Schmelztiegel der Kulturen fast zur Gän-ze profaniert worden.

Wir wollen hier nicht verwilderten Bräuchen das Wort reden, aber man soll Halloween auch nicht als etwas ganz Neu-Erfundenes, unserer Kul-tur ganz Fremdes abtun. Die Kern-Elemente wie Brauchtermin, Ursprung und Sinn sind nämlich die gleichen, wie wir sie auch bei unseren alten Bräuchen kennen, die einst das Doppelfest Allerheili-gen und Allerseelen um-rahmten.

Ein völlig „ausgehöhltes“ Fest? Halloween hat die gleichen Kern-Elemente wie unsere Bräuche zu

Allerheiligen und Allerseelen.

Foto

: AB

Page 22: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

Aktuell St. Antoniusblatt – Heft Nr. 1122

Seit drei Jahren gibt es im krankenhaus meran die freiwillige Sitzwache

die nACht mit einem krAnken teilen

Meran. Vor drei Jahren begann die Kranken-hausseelsorge von Meran mit der Initiative Sitzwachen. Dabei begleiten Freiwillige un-ruhige Kranke in der Nacht. Krankenhaus-seelsorger P. Peter Gruber OFMCap zieht eine erst Bilanz.

Vor Kurzem wurde Rückschau auf die ver-gangenen drei Jahre gehalten. P. Peter Gruber lud alle Freiwilligen und Wegbegleiter dieser Aktion in das Meraner Krankenhaus ein, um mit ihnen zu fei-ern und ihnen zu danken sagen für die geschenkte Zeit. Unter den Gästen befand sich der Primar der Abteilung Geriat-rie, Dr. Christian Wen-ter. Er hat sich wieder-holt sehr positiv zu dieser Initiative geäußert.

ein goßes geschenk

P. Peter berichtet, wie es vor drei Jahren be-gann: „Als mein Mitbruder P. Ambros schwer krank im Spital lag und mich inständig bat, bei ihm zu bleiben, damit er vor allem in der Nacht ruhiger sein könne, machte ich das, und ich ver-sprach ihm und mir, etwas zu unternehmen, damit Menschen im Krankenhaus, die sehr un-ruhig sind, in der Nacht jemanden bei sich ha-ben und dann auch schlafen können.“

Erst zwei Jahre nach dem Tod von P. Amb-ros sei es ihm möglich gewesen, Menschen für diesen Dienst zu begeistern. Als Beginn wählte er den 14. September, den Geburtstag seines

Vaters. Er habe ihm nach der Aufnahme im Krankenhaus gesagt: „Das Krankenhaus ist ein Haus der Liebe!“ Im freiwilligen Nachtdienst komme „die Liebe zum Blühen“. So seien P. Ambros und sein Vater die Beschützer dieses Liebesdienstes geworden.“

Der Dienst wird von der Krankenhausseel-sorge getragen. In den vergangenen Jahren

schenkten Freiwillige einmal im Monat eine Nacht am Krankenbett. Die

Freiwilligen kommen um 22 Uhr ins Krankenhaus. Sie werden

in die Abteilung zum Patien-ten begleitet, ihm vorge-stellt, und sie bleiben bei ihm bis 5 Uhr früh. Ihre Aufgabe besteht darin, den Patienten mensch-lich zu begleiten, auf ihn

einzugehen, ihm das Ge-fühl zu geben, nicht allein

zu sein. Die Freiwilligen übernehmen keinerlei pflege-

rische Maßnahmen, sondern können hierfür die Krankenpfleger

rufen.

ruhe und freude strahlen auf die kranken über

In diesen drei Jahren haben laut P. Peter 39 Personen diese Aufgabe übernommen und so mitgeholfen, Ruhe in die geriatrische Abtei-lung zu bringen. Im letzten Jahr wurde dieser Dienst ausgeweitet, sodass ihn alle Abteilungen in Anspruch nehmen können.

„Für dieses Angebot ist zuallererst wichtig, dass die Familie der Freiwilligen damit einver-standen ist, dass ein Familienmitglied eine

Page 23: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

AktuellNovember 201323

„Für sie selbst eine Möglichkeit, persönlich zu wachsen und zu reifen“: Diese Freiwilligen erklärten sich bereit, Sitzwachen bei Kranken zu halten (links P. Peter Gruber, die Seele dieses Dienstes am Krankenhaus Meran).

Nachtwache im Monat macht“, betont der Seel-sorger. Für diesen Dienst seien alle dankbar, Kranke ebenso wie das Personal: „Freiwillige bringen so Ruhe und innere Freude mit, die ausstrahlt und beruhigend auf den Kranken

wirkt. Freiwillige leben in diesem Dienst die Nächstenliebe im Dasein für einen Menschen.“ Aber auch für die Freiwilligen selbst sei dieser Einsatz ein großes Geschenk: „Während sie bei einem kranken Menschen wachen, bietet sich auch die Möglichkeit, über das eigene Leben nachzudenken. Daher empfinden sie diese sie-ben Stunden im Monat als wertvoll und möch-ten sie nicht mehr missen. Für sie eine Möglich-keit, auch persönlich zu reifen und zu wachsen.“

nachtdienst selbst miterleben und dann entscheiden

Wer diesen Dienst kennenlernen oder sich dafür anmelden möchte, kann sich an die Kran-kenhausseelsorge im Krankenhaus „Franz Tap-peiner“ von Meran wenden (siehe Artikel links). Freiwillige werden von P. Peter Gruber persön-lich vorbereitet und eingeführt. Sie dürfen ei-nen Nachtdienst erleben und dann entschei-den, ob und wann sie kommen möchten. „Sie können mit diesem Dienst mithelfen, dass im-mer mehr Kranke eine ruhige Nacht erleben dürfen“, so P. Peter.

Bei der freiwilligen Sitzwache erklären sich Frauen und Männer bereit, einmal im Mo-nat eine Nacht bei einem Kranken zu ver-bringen. Sie werden auf ihren Einsatz vorbe-reitet. Die Freiwilligen übernehmen keine pflegerischen Tätigkeiten. Sie begleiten kran-ke Menschen und können durch ihr Dasein Geborgenheit schenken.

Interessierte können sich melden bei Krankenhausseelsorge, Krankenhaus F. Tap-peiner, Rossinistraße 5, 39012 Meran, Tel. 0473/264242.

E-Mail: [email protected] oder [email protected]

helfen Sie mit?

Foto

: AB

Page 24: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

glAuben St. Antoniusblatt – Heft Nr. 1124

bilder sehen - bilder verstehen mit br. bernhard frei, neumarkt

ikAruS

Neumarkt. Der Ikarus von Henri Matisse (1869–1954) stellt nach allgemeiner Auf-fassung den in sein Verderben stürzenden Übermütigen dar: Verzweifelt rudert er mit den Armen, der Blick scheint angstvoll nach unten gerichtet. Und doch ist die Dramatik des Geschehens in diesem Scherenschnitt zurückgenommen zugunsten einer Poesie des Augenblicks: Ikarus ist eingetaucht in das bodenlose Blau der Himmelssphären, die funkelnden Sterne sind nicht über ihm, son-dern umgeben ihn, als sei er ihr Spielkame-rad. Von Br. Bernhard Frei, Neumarkt

1. hochmut vor dem fall

Der Übermut des ungeahnten Höhenfluges hat das Herz des Ikarus zu einem leuchtend ro-ten Fleck werden lassen. Die scharfen Konturen der Figur lassen an die Berichte von aus höchs-ter Gefahr Geretteten denken, die angaben, sich in Todesnähe so intensiv gespürt zu haben wie noch nie zuvor. Es dürfte der Phantasie nicht schwerfallen, in diesen Meditationskern hineinzuführen: ein Hocherlebnis in der Ver-

gänglichkeit des Lebens. Statt „Absturz“ sage Tod, und meditiere nicht etwas Negatives oder Moralisches. Das rote Herz, nur das ist es.

2. gewagt, gewonnen

Albert Einstein erzählt, dass seine Mutter oft zu ihm sagte: „Du sollst glücklich werden.“ Als er in der Schule bei einem seiner ersten Auf-sätze dies als „Wichtigstes im Leben“ angab, sag-te der Lehrer, er habe die Frage nicht verstan-den. „Herr Lehrer, dann haben Sie weder etwas vom Leben noch vom Glück verstanden!“

Ausbildung, Beruf, gesichertes Leben, Frei-zeit und vor allem Gesundheit – und vielleicht als Folge Überheblichkeit, gekauftes Glück und Leben aus zweiter Hand. Die Tatsache, dass ge-rade Risiko und Gefahr ihre Schönheiten ha-ben und jede Sicherheit einen Preis, das möch-te in der Moderne kaum noch jemand hören.

Auch Ikarus ist in der Darstellung dem Tod geweiht, sein Herz wird bald aufhören, zu schla-gen. Doch vorher hat es in der Begeisterung ei-ner unerhörten Tat geglüht. Das ist mehr, als die allermeisten unter uns von sich werden sa-

In einem altgriechischen Mythos wird von einem Flug zu den Sternen erzählt. Ge-meinsam mit seinem Vater Dädalus wurde Sohn Ikarus auf Kreta von König Minos gefangen gehalten. Sein Vater konstruierte also zwei Flugapparate, an denen Federn mit Wachs an einem Gestänge befestigt wa-ren. Mit ihrer Hilfe wollten sie die Mauern des Gefängnisses überwinden und über das Meer zurück in die Heimat fliegen. Vor dem Start schärfte der Vater Ikarus

der mythosein, nicht zu tief zu fliegen, da sonst die Feuchte des Meeres die Federn beschweren würde, aber auch nicht zu hoch, da sonst die Hitze der Sonne das Wachs schmelzen würde. So ging zunächst alles gut, doch nach einer Weile packte Ikarus der Übermut, er stieg immer höher hinauf, bis tatsächlich ein-trat, wovor Dädalus gewarnt hatte: Die Fe-dern lösten sich aus dem geschmolzenen Wachs, und Ikarus stürzte zu Tode.

Page 25: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

glAubenNovember 201325

gen können. An die Sterne gerührt – und dann im Strahl der Sonne verglüht.

Ich denke an Eltern – sie haben sich für Heim und Familie verausgabt, doch glüht ihr Herz und es leuchtet noch aus ihren knittrigen Augen. Oder ein Sportler – sein Hobby hat ihn den Himmel berühren lassen, und zeitlebens blitzen Sonnenstrahlen aus seinen Augen. Mein Himmelsblau, meine Sterne, meine Sonne – in der Meditation erglüht mein Herz!

3. Schritt für Schritt

Für mich hat sich ein ganz anderer, ein sehr persönlicher Meditationskern ergeben. Ich kenne einen noch jungen Mann, der mit einer körperlichen Behinderung seiner Beine leben muss. Wenn man ihn auf der Straße sah, schau-te er meist aufmerksam auf den Boden und machte langsam einen schleifenden Schritt nach dem andern. Im Augenblick der größten Kraftaufwendung erhöhte er mühsam seine Schultern und ruderte etwas mit den Händen nach auswärts und vorne. Etwas Besonderes, wenn er einen sah: Dann hielt er inne und richtete sich auf, und mit etwas angestrengten, aber strahlenden Augen sah er einen an - Be-gegnung mit einem liebesroten Herzen.

Diese Begegnung, diese eine kurze Bewe-gung steht mir so scharf im Sinn wie es die Be-grenzungslinien des aus schwarzem Papier ge-schnittenen Ikarus sind. Und die Überwindung überträgt sich auf mich – noch einen Schritt und noch einen Schritt … Und wie ein Kind mache ich noch einen Schritt für Mamma, für Tatta, für Helmut, für Benedikt … Heilsam und beruhigend, und es gibt wieder Mut und Kraft.

Noch eine Bemerkung dazu: So kann es in jeder Meditation sein, dass sich einem etwas ganz Neues erschließt, ein Geschenk aus der Stille. Dann sollten wir es nicht in falscher De-mut oder als „unandächtig“ ablehnen, sondern mit Dank und Freude annehmen!

Sternentraum

manchmal träumst du dirdie Sterne

fühlst dann schondas blinken bis ins herz

fasst du zubleibt nur der Schmerz

und in der fernenoch ein kleiner tonund einfach – du

Clara roselli

Page 26: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

romAn St. Antoniusblatt – Heft Nr. 1126

Das waren also Michaels Eltern und sein Zu-hause! Gemütlich und ordentlich war es gewe-sen, aber doch ganz anders als zu Hause, wo man über dicke Orientteppiche ging und das Haus voller Antiquitäten und wertvollen Bil-dern war. Ob sie sich jemals bei den Rechenau-ers eingewöhnen könnte? Wohl eher nicht.

Doch Michael hatte ihr ohnehin verspro-chen, draußen, neben der neuen Biogasanlage, ein Haus nur für sie beide zu bauen. Trotzdem war ihr etwas mulmig zumute, als sie zum Auto ging. Das hier, dieses behäbige Bauernhaus mit dem Stall, in dem die Kühe muhten und mit dem Misthaufen dahinter, das war doch schon eine ganz andere Welt als ihre. Sie schob diese Gedanken beiseite.

Sie musste unbedingt mit Michael sprechen, ihm von der Reaktion ihres Vaters auf die Nach-richt von der geplanten Biogasanlage erzählen. Seine Mutter hatte gesagt, er wäre im Wald, da-mit meinte sie vermutlich den Wald, der hinun-ter nach Thal führte. Es hatte zwar zu schneien aufgehört, aber die kleine Straße dort hinunter war sicherlich vom Schnee zugeweht, und sie hatte noch keine Winterreifen montieren las-sen. Egal, sie musste es wagen!

Sie fuhr bis zum Ortsende und parkte dort das Auto, den Rest des Weges wollte sie zu Fuß gehen. Sie sah hinauf zum Hügel, sah entfernt das beleuchtete Haus ihrer Eltern. Nein, von dort würde man ihr geparktes Auto nicht sehen können. Das hätte ihr gerade noch gefehlt, hät-te nur unnötige Fragen zur Folge gehabt.

Langsam wurde es dämmrig. Zum Glück hat-te sie sich warm angezogen und ihre festen Win-

terstiefel an. Sie stapfte die schmale Straße ent-lang, die man unter dem frischen Schnee kaum erkennen konnte. Es war still, vor ihr breitete sich die weiße Schneelandschaft aus. Sie bog vom Weg ab und stapfte über das freie Feld der Scheune und dem Wald zu. Von Michael war nichts zu sehen, keine Spuren im Schnee; doch wenn er vor Stunden hier lang gegangen war, so wären diese Spuren ohnehin längst verweht.

Sie kam zum Waldrand, beschloss, noch bis zu der Lichtung mit dem Hochstand zu gehen. Wie oft hatte sie dort mit Michael gesessen! Dort angekommen, spähte sie hinüber zum Jä-gerstand. Michael war nicht zu sehen. Sie legte die Hände trichterförmig an den Mund und rief: „Michael!“ Nichts. Noch einmal rief sie: „Michael! Michael!“

Plötzlich hörte sie eine männliche Stimme hinter ihr: „Warum schreist denn so!“

Mit einem leisen, erschrockenen Aufschrei fuhr sie herum, und da stand Michael vor ihr, in einem olivgrünen Anorak, mit einem ebensol-chen Rucksack auf dem Rücken, einem Jägerhut auf dem Kopf, und seine Büchse war geschultert.

„Mein Gott, hast du mich erschreckt!“Michael grinste: „Ist ja schön, dass du mich

im Wald besuchst, aber mit deiner Schreierei verschreckst mir das Wild! Ist auch nicht ganz ungefährlich, während der Jagdzeit im Wald rumzuschleichen. Hernach erschieß’ ich dich noch aus Versehen!“

Erschrocken schlug Nicole die Hände vor den Mund. Michael lachte und zog sie an sich.

„Nein, nein, des war nur ein Spaß! Am Tag geht kein Jäger durch den Wald und ballert he-

dunkle Wolken über Altdorf

ein roman von Viktoria Schwenger, rosenheimer Verlagshaus

folge

11

Page 27: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

romAnNovember 201327

rum. Außerdem ist des Jägers oberstes Gebot – was du nicht kennst, das schieß nicht tot!“

„Aber mich kennst du doch!“, gab Nicole zurück. „Eben! Ich werd’ doch nicht das Glück meines Lebens totschießen!“ Er zog sie wieder an sich, doch Nicole machte sich frei. „Nimmst du mich mal mit auf die Jagd?“

Er sah auf sie herab. „Ja, wenn’s dich interes-siert schon. Aber du musst ganz ruhig sein.“

„Das bin ich“, versicherte sie eifrig.„Trotzdem weiß ich nicht, ob das was ist für

dich. Schließlich muss man das Wild gleich auf-brechen, wenn man es geschossen hat.“

„Was heißt das, aufbrechen?“ Nicole zog ihr Näschen kraus. „Na, ja, aufschneiden halt und die Gedärme und das alles rausziehen.“

„Igitt, das ist ja grässlich!“ Sie verzog angewi-dert das Gesicht. „Eben! Ich sag’s doch! Ich mein’, des ist nichts für dich!“

„Doch, Michael! Ich will das unbedingt mal sehen! Wenn ich mal deine Frau bin, dann muss ich mich doch damit auskennen, oder?“

„Nein, das musst du nicht unbedingt. Um das Wildbret kümmere ich mich schon selber. Du kriegst dann nur noch das zerteilte Fleisch in die Küche geliefert, zum Braten!“

„Oh je!“„Meine Mutter, die macht das beste Wildgu-

lasch von der Welt! Die kann dir das dann mal zeigen!“ Jetzt, bei der Erwähnung seiner Mutter, fiel Nicole der Grund ihres Kommens wieder ein. „Michael, stell dir vor, ich war gerade da-heim bei dir und habe nach dir gefragt! Ich muss unbedingt mit dir reden.“

„Was!? Bei mir daheim?“ Er sah sie erstaunt an. „Na ja, unter einem Vorwand! Ich habe ge-sagt, dass ich was vom Hofladen brauche.“

„Na, da wird sich die Mama aber gefreut ha-ben, am heiligen Sonntagnachmittag!“

„Na ja“, meinte Nicole gedehnt, „es ging so. Und dann habe ich mich gleich bei ihr vorge-stellt, habe ihr gesagt, dass ich die Nicole Bel-ling von oben vom Hügel bin und dass ich dich kenne!“

„Oha! Ganz schön mutig von dir!“„Ja, und dann habe ich noch gesagt, dass wir

öfters mal in Rosenheim beim Tanzen sind!“Michael verzog schmerzlich das Gesicht.

„Oh je, da werden’s aber g’schaut haben, meine Leut’!“ Nicole lachte hell auf. „Ja, das haben sie! Dein Vater, der hat ungefähr so ein Gesicht ge-macht“. Sie ahmte umständlich den ungläubi-gen Gesichtsausdruck von Michaels Vater nach. „Aber die Oma, die hat dich gleich verteidigt!“

„Ja, die Oma, das glaub’ ich. Traust dich doch glatt in die Höhle des Löwen!“

„Sogar bis in die Wohnküche!“Michael ließ sein Gewehr von der Schulter

gleiten und umarmte Nicole, drückte sie an sich. „Du hast ja eine ganz kalte Nasenspitze“, meinte er, als er sie küsste, und rieb seine Nase an der ihren. „Aber was gibt’s denn so Wichti-ges, weil du gleich bis hier rauskommst, bei dem Wetter! Ist die Lust denn gar so groß?“ Er drück-te sie noch enger an sich.

„Michi, hör auf, du erdrückst mich ja! Au-ßerdem“, jetzt erst fiel Nicole wieder der Grund ihrer Suche nach Michael ein, und sie zog ein unglückliches Gesicht, „außerdem muss ich dir was sagen!“

„Ist was passiert?“ Michael sah sie besorgt an. „Na ja, noch nicht direkt. Aber“, sie atmete tief durch, „mein Vater hat gelesen, dass du eine Biogasanlage bauen willst.“

„Na und?“„Er hat sich total darüber aufgeregt. Vor al-

lem weil die Einwohner von Altdorf vorher nicht darüber informiert wurden.“

Michael ließ Nicole los. „Also, auf diese Idee wäre ich nie gekommen, dass ich die Altdorfer fragen muss, ob ich eine Biogasanlage bauen darf. Aber im Gemeindeblatt wird ja verkün-det, was in der nächsten Bauausschusssitzung behandelt wird. Wer will, kann sich dort infor-mieren. Ja, das wär’ ja noch schöner, wenn ich jeden in Altdorf fragen müsste!“, regte sich Mi-chael auf.

Fortsetzung folgt

Page 28: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

St. Antoniusblatt – Heft Nr. 9

Hallo!Im Monat November geht ein Jahr zu Ende. Ja, ich weiß: Der letzte Tag des Jahres ist ja der 31. De - zember. Ganz klaro! Aber das kirchliche Jahr schließt im November mit dem Christkönigssonntag (diesmal 24. November), und mit dem 1. Advent- sonntag (1. Dezember) beginnt das neue Kirchenjahr. Das kirchliche Jahr lässt sich vergleichen mit einem kunstvoll angelegten, lebendigen Museum: Wir gehen durch die zwei großen Ausstellungsräume „Weihnachten“ und „Ostern“, und dazwischen liegen interessante Gänge – das sind die Sonn-tage im Jahreskreis. Und überall können wir mit den Texten aus der Heiligen Schrift und an den Festen Jesus näher kennenlernen und die christliche Botschaft besser verstehen. Geh doch einfach mit! Und so wünsche ich dir ein gutes, neues Kirchenjahr! Dein Toni Ratefuchs

SAnkt mArtin

St. Antoniusblatt – Heft Nr. 1128

Ist das nicht zum Staunen? Vor fast 1700 Jahren lebte ein Mensch, an den wir uns heute noch gerne erinnern! Um das Jahr 316 wurde Martin im heutigen Ungarn geboren. Er war zuerst Soldat, wurde dann aber ein Christ und Bischof von Tours in Frankreich. Nach seinem Tod waren die Menschen überzeugt: Das war ein ganz besonderer Mensch, ein Heiliger! Am 11. November feiern wir daher sein Fest. Dazu gehört auch der Umzug mit den Laternen. Unten ist so ein Umzug dargestellt. Aber das obere Bild unter-scheidet sich jeweils durch acht Veränderungen von dem Bild darunter. Welche sind es? Die Lösung findest du auf Seite 30!

Page 29: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

unterhAltungNovember 201329

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Texte-insb.Bibel-auslg.

kurzesSinn-gedicht

Wind-fächer

kaltesDessert

asiati-schesBuckel-rind

ruhelos,rastlos

medizi-nisch:Bein,Knochen

Kurzmit-teilung(Kw.)

Feigling(ugs.)

Reisereser-vieren

leichterAufprall(ugs.)

Nähr-boden

GattindesErek

Ordens-frau

Wieder-gutma-chung

kristal-linerSchiefer

kleineMahl-zeit

PariserStadt-streicher

sichumsehen

Toilette,WC

HeiligeSchrift

Zeichen-ge-schich-ten

feineHaut-öffnung

italie-nischerArtikel

schäd-licherStoff

Spalt-werk-zeug

Lebens-gemein-schaft

An-rufungGottes

Auffor-derungzur Ruhe

VornamevonCaruso

Beglei-tung

VerlustallerRechteim MA.

religiöseGesetze

SprungbeimEistanz

respek-tieren,schätzen

Einwoh-ner

Ketten-geräusch

Be-hälter,Überzug

in Füllevorhan-den

Drei-heit

Epi-demie

Innen-städte(engl.)

einBörsen-speku-lant

AnredeundTitel inEngland

Philip-pinen-insel

Anti-transpi-rant(Kw.)

Ball-drehungbeimTennis

ein US-Geheim-dienst

über-lieferteErzäh-lung

Zwist

eleganteFesttags-kleidung

Schnee-hütte derEskimos

Winter-sport-gerät(österr.)

Frage-wort

japa-nischeMünze

hoch-betagterMann

7- täg.jüd.Fest

röm.Zahl-zeichen:zwei

jüd.Ver-samm-lungsort

jüdischeBez.für Nicht-juden

Stadt inFrank-reich

männ-licherfranz.Artikel

span.Doppel-konso-nant

OpervonVerdi

Verant-wortungs-gefühl

erklären,erläu-tern

DEIKE-PRESS-1419-11

W

Z

U

IM

B

EXEGESE

NONNE

BUSSE

ED

IMBISS

FM

UMTUN

GNEIS

U

T

COMICS

BI

IL

BK

BEIL

E

H

PST

O

GELEIT

OE

GEBOTE

ENRICO

B

ACHTEN

RR

FH

SEUCHE

B

BEAR

FUTTERAL

HA

CEBU

TA

ER

R

L

STREIT

ED

S

SPIN

SCHI

D

T

GREIS

PASSAH

RW

SYNAGOGE

AIDA

GOI

ALES

LE

LL

GE

GEWISSEN

DARTUN

MARTINIMARKT

Das gesuchte Wort nennt einen beliebten Treffpunkt im Monat November (Auflösung auf Seite 30).

Page 30: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

zum lachen

Unterhaltung im Bahnabteil: „Auf was kauen Sie denn da ständig herum?“ „Auf Apfelkernen.“„Und wozu soll das gut sein?“„Es fördert die Intelligenz.“„Aha, können Sie mir auch vier Stück geben?“„Gerne. Vier Stück kosten fünf Euro.“Der Fahrgast zahlt und bekommt die Kerne.Nach einer Weile des Kauens meint er:„Für fünf Euro hätte ich mir aber jede Menge Äpfel kaufen können!“„Sehen Sie, die Kerne wirken schon!“

* * *

Eine Fußballmannschaft fliegt nach Amerika. Aus Langeweile beginnen die Burschen, in der Maschine mit dem Ball zu spielen. Der Pilot kann die Maschine kaum noch halten und schickt den Funker nach hinten. Nach zwei Mi-nuten ist absolute Ruhe. „Wie hast du denn das gemacht?“ – „Na ja“, meint er, „ich habe gesagt: Jungs, es ist schönes Wetter draußen, spielt doch vor der Tür!“

noVember 2013

• Wir beten für die Priester in ihren Herausforderungen und Schwierigkei-ten: Sie mögen Licht und Kraft in ihrer Situation erfahren.

• Wir beten, dass die Kirchen in Lateinamerika im Rahmen der kontinentalen Mission auch Mis-sionare in andere Kirchen entsenden.

gebetSmeinung Von PAPSt frAnziSkuS

Aktuell St. Antoniusblatt – Heft Nr. 1130

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Texte-insb.Bibel-auslg.

kurzesSinn-gedicht

Wind-fächer

kaltesDessert

asiati-schesBuckel-rind

ruhelos,rastlos

medizi-nisch:Bein,Knochen

Kurzmit-teilung(Kw.)

Feigling(ugs.)

Reisereser-vieren

leichterAufprall(ugs.)

Nähr-boden

GattindesErek

Ordens-frau

Wieder-gutma-chung

kristal-linerSchiefer

kleineMahl-zeit

PariserStadt-streicher

sichumsehen

Toilette,WC

HeiligeSchrift

Zeichen-ge-schich-ten

feineHaut-öffnung

italie-nischerArtikel

schäd-licherStoff

Spalt-werk-zeug

Lebens-gemein-schaft

An-rufungGottes

Auffor-derungzur Ruhe

VornamevonCaruso

Beglei-tung

VerlustallerRechteim MA.

religiöseGesetze

SprungbeimEistanz

respek-tieren,schätzen

Einwoh-ner

Ketten-geräusch

Be-hälter,Überzug

in Füllevorhan-den

Drei-heit

Epi-demie

Innen-städte(engl.)

einBörsen-speku-lant

AnredeundTitel inEngland

Philip-pinen-insel

Anti-transpi-rant(Kw.)

Ball-drehungbeimTennis

ein US-Geheim-dienst

über-lieferteErzäh-lung

Zwist

eleganteFesttags-kleidung

Schnee-hütte derEskimos

Winter-sport-gerät(österr.)

Frage-wort

japa-nischeMünze

hoch-betagterMann

7- täg.jüd.Fest

röm.Zahl-zeichen:zwei

jüd.Ver-samm-lungsort

jüdischeBez.für Nicht-juden

Stadt inFrank-reich

männ-licherfranz.Artikel

span.Doppel-konso-nant

OpervonVerdi

Verant-wortungs-gefühl

erklären,erläu-tern

DEIKE-PRESS-1419-11

W

Z

U

IM

B

EXEGESE

NONNE

BUSSE

ED

IMBISS

FM

UMTUN

GNEIS

U

T

COMICS

BI

IL

BK

BEIL

E

H

PST

O

GELEIT

OE

GEBOTE

ENRICO

B

ACHTEN

RR

FH

SEUCHE

B

BEAR

FUTTERAL

HA

CEBU

TA

ER

R

L

STREIT

ED

S

SPIN

SCHI

D

T

GREIS

PASSAH

RW

SYNAGOGE

AIDA

GOI

ALES

LE

LL

GE

GEWISSEN

DARTUN

MARTINIMARKT

Auflösung des rätsels auf S. 29

lösungswort: mArtinimArkt

Auflösung des rätsels von S. 28

Page 31: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

herr, schenk ihnen deinen ewigen frieden!

Gasteig: Josef Vorhauser (83), hinterl. die Frau und zwei Kinder mit Familien

Graun i. V.: Alfred Moret (68), hinterl. die Frau und die Geschwister

Jaufental: Josefina Regina Thaler (71), hin-terl. vier Kinder mit Familien, den Sepp, die Geschwister und die Verwandten

Latzfons: Michael Waldboth (59), hinterl. die Frau und vier Kinder mit Familien

Laurein: Viktoria Kessler Wwe. Mitterer (100), hinterl. vier Kinder mit Familien; Alois Tonner (85), hinterl. die Gattin, drei Kinder mit Familien und drei Geschwister

Mauls: Rudolf Heidegger (88), hinterl. drei Kinder

Mölten: Franz Tratter (79), hinterl. die Frau, drei Kinder mit Familien und vier Geschwister; Frieda Karnutsch geb. Gruber (64), hinterl. die Mutter, den Mann, drei Kinder mit Familien und eine Schwester

Niederdorf: Alois Eisendle (83), hinterl. die Frau und drei Kinder mit Familien

Oberinn: Franz Vigl (67), hinterl. die Frau, drei Kinder und vier Geschwister mit Famili-en

Pfalzen: Maria Baumgartner geb. Ploner (85), hinterl. den Gatten, elf Kinder mit Familien, die Schwiegertochter, 29 Enkelkinder, 22 Uren-kel, den Bruder und alle Verwandten; Klara Wwe. Gatterer geb. Kofler (85), hinterl. vier Kinder mit Familien, sieben Enkelkinder und fünf Geschwister mit Familien; Martha Harras-ser geb. Pescosta (71), hinterl. den Gatten, fünf Kinder mit Familien, neun Enkelkinder und fünf Geschwister mit Familien

Ried/Sterzing: Adolf Pircher (72), hinterl. die Frau, zwei Kinder und zwei Geschwister

Rodeneck: Irma Hochgruber geb. Toniatti (82); Genofeva Amort geb. Oberhauser (79)

Sarnthein: Anna Prast Wwe. Gasser (93); Maria Oberkofler Wwe. Messner (90)

Sterzing: Maria Haller (91), hinterl. zwei Kinder mit Familien

St. Pauls/Eppan-Berg: Paul Pratzer (82), hin-terl. die Frau, die Kinder mit Fam. und den Bruder

St. Walburg: Ida Staffler geb. Marsoner (70), hinterl. den Mann, zwei Kinder und drei Schwestern mit Familien; Matthias Mairhofer (78), hinterl. drei Kinder mit Familien und sechs Ge-schwister mit Familien

Tils/Gereuth: Johann Reifer (83), hinterl. die Frau und sieben Söhne mit Familien

Tisens: Aloisia Pichler Wwe. Braunhofer (91), hinterl. sechs Kinder mit Familien

Unser Frau in Schnals: Anna Wwe. Weitha-ler geb. Gamper (88), hinterl. zwei Kinder mit Familien; Serafina Wwe. Platzgummer geb. Kofler (102), hinterl. sechs Kinder mit Famili-en; Josef Santer (87), hinterl. die Frau und vier Kinder mit Familien; Johann Götsch (84), hin-terl. die Frau und sechs Kinder mit Familien

Uttenheim: Agnes Astner Niederkofler (77); Zita Reichegger Mairl (82); Heinrich Innerho-fer (89); Josef Schwärzer (71)

Vierschach: Anton Schönegger (83), hinterl. die Frau und zwei Töchter

Völs am Schlern: Christian Folie (86), hin-terl. die Frau und drei Kinder mit Familien

Welsberg: Franz Mairhofer (61), hinterl. die Frau; Stefan Weitlaner (81), hinterl. die Frau und vier Kinder mit Familien

Wolkenstein: Stefania Niederkofler geb. Comploi (54), hinterl. den Mann und zwei Söhne

totengedenkenNovember 201331

danksagungen:Spende von Ungenannt dem hl. Antonius

mit der Bitte um Genesung einer schwerkran-ken Person 50 €; Reschen: Spende dem hl. An-tonius 50 €; Auer: Spende dem hl. Antonius 10 €; Taufers i. M.: Spende dem hl. Antonius als Bitte und Dank 50 €

Page 32: St. Antoniusblatt - Liebeswerk 2013.pdf · Was Elternliebe alles aushält Von P. Robert Prenner „Krapfenlottern“ und Kürbisköpfe: Vom Brauchtum im „Seelenmonat“ Von Dr.

das thema unserer nächsten Ausgabe:

Warten lernen

AugenbliCk

das bild: Steine„Es sind nicht die kleinen Dinge im Leben,

die zählen, sondern der Sinn dafür, sie über-haupt wahrzunehmen.“ (Robert Maly)

Dieses Bild habe ich mit einem Makro an einem schönen Frühlingstag neben einem Bach im Val Genova aufgenommen. Mich faszinierte dieser kleine Stein, wie er so eingezwängt war zwischen all den großen.

die fotografin: Alexandra ViglGeboren am 18. April 1991 in Bozen, wohn-

haft in Kaltern. Seit Oktober 2012 Hebammen-studentin in Bozen.

„Ich bin eine große Naturlieb-haberin. Einzigartige Momente, kleine und große Lebewesen und die vielseitige Pflanzenwelt fotografisch festzuhalten, berei-ten mir große Freude.“

www.strixnaturfoto.org