St. Josef am Wolfers

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Pfarrcaritas Wolfersberg - Erste Bank, BLZ 20111, Kto.Nr. 04112466 • Pfarre - PSK, BLZ 60000, Kto.Nr. 1729885 www.wolfersberg.net Handy: Pater Thomas: 0664/154 76 54, Kaplan P. Thomas Mathew T.O.R. 0699/102 67 464 Grüß Gott Nr. 1 52 Jänner / Februar 2013 St. Josef am Wolfersberg Wien 14, Anzbachgasse 89 Telefon und Fax 979 33 53 LIEBE PFARRGEMEINDE Das Jahr 2012 hat uns wieder gezeigt, dass Freude und Leid, Lachen und Trauer, Heil und Unheil, Höhen und Tiefen, Gut und Böse zu unserem Leben dazu gehören. Wir haben auch erfahren müssen, dass es im Laufe eines Jahres immer noch zu wenig gute Nachrichten gibt und wie zerbrechlich die Welt bzw. wie verletzlich der Mensch ist. Wir Christen aber blicken tiefer. Wir sehen diese Welt und diese Zeit, in die Gott uns hineingestellt hat, mit den Augen des Glaubens. Und gerade mit einem solchen Blick erkennen wir, dass es ein Jahr des Herrn gewesen ist, ein Jahr des Heiles und des Segens. Wir als Volk Gottes, als Kirche, wissen, dass der Herr bei uns ist und nie von unserer Seite weichen wird. Der Hl. Bonifatius schrieb einmal in einem Brief: „Die Kirche fährt übers Meer dieser Welt wie ein großes Schiff und wird von den Wogen – das sind die Anfechtungen dieses Lebens – hin und her geworfen. Wir dürfen das Schiff nicht verlassen, wir müssen es lenken.“ Ja, wir brauchen das Schiff der Kirche nicht zu verlassen; denn der Herr selber ist in diesem Schiff zugegen und führt uns an das Ziel unseres Lebens. Sicherlich spüren wir auch den heftigen Wirbelsturm in der Welt, in unserer Gesellschaft und in der Kirche. Wir erfahren den kalten Gegenwind, der uns als Christen heute entgegen bläst und der uns ins Wanken bringt. Vieles wird sich noch dramatischer verändern, das uns schmerzlich trifft. Unser Leben, unsere Welt wird nicht so bleiben, wie sie momentan ist. Aber ein schöneres Bild, als es uns das Evangelium Mk 4,35-41 (Jesus im Sturm auf dem See) vor Augen stellt, kann es wohl hierfür nicht geben. Denn genau darin ist unsere momentane Lebenssituation als Kirche und als Welt beschrieben. Wie sehr gleicht der biblische Bericht der Kir- chengeschichte und unserer heutigen Welt! Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander, Lebenshaltungs- kosten steigen in die Höhe, die Menschen in unserem Land kämpfen vehement um ihren Arbeitsplatz, gegen den drastischen Sozial- abbau und fordern gerechtere Gesellschafts- strukturen. Unsere Politiker scheint das alles nicht zu kümmern. Ähnlich ist es in der Kirche: Die Gottes- dienste werden immer weniger besucht, selbst Christen jagen nach Macht, Reichtum und Konsum. Wir haben immer weniger Geld, um unsere Gebäude zu unterhalten, und es gibt kaum noch junge Frauen und Männer, die sich für den Ordensstand oder einen anderen kirchlichen Beruf entschei- den. Wir leiden unter einem starken Pries- termangel. Neue Strukturen in den Deka- naten und den Pfarrgemeinden läuten eine neue und ungewohnte Gemeindesituation ein. Die Jugendlichen finden den Weg nicht mehr in die Kirche. In unseren Familien ist der Glaube am Verdunsten. Es wird zu we- nig gebetet, die Bischöfe scheinen ratlos, der Herr scheint tatsächlich im Schiff seiner Kirche eingeschlafen zu sein! Dies alles verunsichert uns und macht uns Angst. Wie soll es bloß weitergehen? Gehen wir unter? Der zweite Teil des Bildes aber gibt unse- rem Evangelium erst seinen Glanz. Jesus ist im Schiff seiner Kirche. Er muss aufstehen und uns immer wieder ins Ge- wissen reden: „Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?“ Das sind zentrale Fragen und zugleich die zentralen Antworten, die uns auch das neue Jahr hindurch begleiten werden. In Jesu Nähe, in der Gegenwart Gottes brauchen wir keine Angst zu haben. Da kann uns kein Wirbelsturm oder kein noch so eisiger Ge- genwind etwas anhaben. In der Nähe des Herrn sind wir geschützt und behütet. Da können wir uns wohl fühlen. In seiner Nähe finden wir auch zum Glauben. Diese Nähe spüren wir, wenn wir miteinander in seinem Namen versammelt sind. In den Sakramen- ten erfahren wir sein Heil und seinen Segen. Wenn wir aus seinem Wort leben, unser Leben mit seiner Botschaft füllen und einan- der als Schwestern und Brüder begegnen, werden wir uns im Glauben bestärken. Nein, der Herr schläft nicht, und er lässt uns auch nicht untergehen, sondern er beschenkt uns Tag für Tag mit seiner Liebe und Güte, die wir sooft auch im Jahr 2012 erfahren haben. Unser gemeinsamer Glaube an Jesus Christus, unser Beten, die Feier der Gottesdienste und Sakramente – all das hilft uns, in Sicherheit und großer Gelassenheit in das neue Jahr zu gehen. So können wir getrost das Schiff der Kirche lenken, die uns hinführt an das Ziel unseres Lebens, in unser Heil. Wir werden das Schiff der Kirche nicht verlassen, sondern wir werden es im Vertrauen auf Gottes Nähe und Gegenwart in Treue und in Glaubensfreude zum Wohle der hier lebenden Christen lenken und lebendige Kirche bleiben. In diesem Sinne möge uns der Herr als Kapitän seines Schiffes durch das Neue Jahr geleiten! Ich wünsche Allen für das Jahr 2013 Gottes Segen und seine Begleitung! Ihr Pater Thomas Kochuchira

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Pfarrcaritas Wolfersberg - Erste Bank, BLZ 20111, Kto.Nr. 04112466 • Pfarre - PSK, BLZ 60000, Kto.Nr. 1729885www.wolfersberg.net • Handy: Pater Thomas: 0664/154 76 54, Kaplan P. Thomas Mathew T.O.R. 0699/102 67 464

Grüß GottNr. 152 Jänner / Februar 2013 St. Josef amWolfersberg Wien 14, Anzbachgasse 89

Telefon und Fax 979 33 53

LIEBE PFARRGEMEINDE

Das Jahr 2012 hat uns wieder gezeigt, dassFreude und Leid, Lachen und Trauer, Heilund Unheil, Höhen und Tiefen, Gut undBöse zu unserem Leben dazu gehören. Wirhaben auch erfahren müssen, dass es imLaufe eines Jahres immer noch zu weniggute Nachrichten gibt und wie zerbrechlichdie Welt bzw. wie verletzlich der Menschist. Wir Christen aber blicken tiefer. Wirsehen diese Welt und diese Zeit, in die Gottuns hineingestellt hat, mit den Augen desGlaubens. Und gerade mit einem solchenBlick erkennen wir, dass es ein Jahr desHerrn gewesen ist, ein Jahr des Heiles unddes Segens.Wir als Volk Gottes, als Kirche, wissen,dass der Herr bei uns ist und nie von unsererSeite weichen wird. Der Hl. Bonifatiusschrieb einmal in einem Brief: „Die Kirchefährt übers Meer dieser Welt wie ein großesSchiff und wird von den Wogen – das sinddie Anfechtungen dieses Lebens – hin undher geworfen. Wir dürfen das Schiff nichtverlassen, wir müssen es lenken.“Ja, wir brauchen das Schiff der Kirche nichtzu verlassen; denn der Herr selber ist indiesem Schiff zugegen und führt uns an dasZiel unseres Lebens. Sicherlich spüren wirauch den heftigen Wirbelsturm in der Welt,in unserer Gesellschaft und in der Kirche.Wir erfahren den kalten Gegenwind, der unsals Christen heute entgegen bläst und deruns ins Wanken bringt. Vieles wird sichnoch dramatischer verändern, das unsschmerzlich trifft. Unser Leben, unsere Weltwird nicht so bleiben, wie sie momentan ist.

Aber ein schöneres Bild, als es uns dasEvangelium Mk 4,35-41 (Jesus im Sturmauf dem See) vor Augen stellt, kann eswohl hierfür nicht geben. Denn genaudarin ist unsere momentane Lebenssituationals Kirche und als Welt beschrieben. Wiesehr gleicht der biblische Bericht der Kir-chengeschichte und unserer heutigen Welt!Die Schere zwischen Arm und Reich gehtimmer weiter auseinander, Lebenshaltungs-kosten steigen in die Höhe, die Menschen inunserem Land kämpfen vehement um ihrenArbeitsplatz, gegen den drastischen Sozial-abbau und fordern gerechtere Gesellschafts-strukturen. Unsere Politiker scheint das allesnicht zu kümmern.Ähnlich ist es in der Kirche: Die Gottes-dienste werden immer weniger besucht,selbst Christen jagen nach Macht, Reichtumund Konsum. Wir haben immer wenigerGeld, um unsere Gebäude zu unterhalten,und es gibt kaum noch junge Frauen undMänner, die sich für den Ordensstand odereinen anderen kirchlichen Beruf entschei-den. Wir leiden unter einem starken Pries-termangel. Neue Strukturen in den Deka-naten und den Pfarrgemeinden läuten eineneue und ungewohnte Gemeindesituationein. Die Jugendlichen finden den Weg nichtmehr in die Kirche. In unseren Familien istder Glaube am Verdunsten. Es wird zu we-nig gebetet, die Bischöfe scheinen ratlos,der Herr scheint tatsächlich im Schiff seinerKirche eingeschlafen zu sein! Dies allesverunsichert uns und macht uns Angst. Wiesoll es bloß weitergehen? Gehen wir unter?Der zweite Teil des Bildes aber gibt unse-rem Evangelium erst seinen Glanz.

Jesus ist im Schiff seiner Kirche. Er mussaufstehen und uns immer wieder ins Ge-wissen reden: „Warum habt ihr solcheAngst? Habt ihr noch keinen Glauben?“Das sind zentrale Fragen und zugleich diezentralen Antworten, die uns auch das neueJahr hindurch begleiten werden. In JesuNähe, in der Gegenwart Gottes brauchenwir keine Angst zu haben. Da kann uns keinWirbelsturm oder kein noch so eisiger Ge-genwind etwas anhaben. In der Nähe desHerrn sind wir geschützt und behütet. Dakönnen wir uns wohl fühlen. In seiner Nähefinden wir auch zum Glauben. Diese Nähespüren wir, wenn wir miteinander in seinemNamen versammelt sind. In den Sakramen-ten erfahren wir sein Heil und seinen Segen.Wenn wir aus seinem Wort leben, unserLeben mit seiner Botschaft füllen und einan-der als Schwestern und Brüder begegnen,werden wir uns im Glauben bestärken.Nein, der Herr schläft nicht, und er lässt unsauch nicht untergehen, sondern er beschenktuns Tag für Tag mit seiner Liebe und Güte,die wir sooft auch im Jahr 2012 erfahrenhaben. Unser gemeinsamer Glaube an JesusChristus, unser Beten, die Feier derGottesdienste und Sakramente – all das hilftuns, in Sicherheit und großer Gelassenheitin das neue Jahr zu gehen. So können wirgetrost das Schiff der Kirche lenken, die unshinführt an das Ziel unseres Lebens, inunser Heil. Wir werden das Schiff derKirche nicht verlassen, sondern wirwerden es im Vertrauen auf Gottes Näheund Gegenwart in Treue und inGlaubensfreude zum Wohle der hierlebenden Christen lenken und lebendigeKirche bleiben. In diesem Sinne möge unsder Herr als Kapitän seines Schiffes durchdas Neue Jahr geleiten!

Ich wünsche Allen für das Jahr 2013 Gottes Segen und seine Begleitung! Ihr Pater Thomas Kochuchira

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LIEBE LESER

Die Sternsinger kämpfen dank IhrerSpende gegen Armut und Unterdrückungin der Welt.Die letzte Wanderung in unserer Serieführt uns von Gumpoldskirchen nachBrunn/Gebirge.

Achtung! In der Wegbeschreibung zurWanderung durch den Dehnepark stecktein Fehler. Der Wiesenweg beginnt beider Steinböckengasse 98 und nicht bei88.

Auf der Kinderseite regt Uli Maier dasBasteln eines Futterhäuschens für unserehungrigen Vögel an.DerWinter 1945 war zwar bitter kalt, esnahte aber auch das Ende des 2. Welt-kriegs.

DIE STERNSINGER KOMMENUnterstützen Sie mit Ihrer Spende not-leidende Menschen in Afrika, Asien undLateinamerika. Die Dreikönigsaktion derKatholischen Jungschar garantiert denwirksamen Einsatz Ihrer Spende. EineMillion Menschen werden jährlich er-reicht und 500 Hilfsprojekte in Ent-wicklungsländern unterstützt. Projektge-biete sind Bolivien, Brasilien, Kolum-bien, Peru, El Salvador, Guatemala,Nicaragua, Ägypten, Äthiopien, Ghana,Kenia, Südafrika, Südsudan, Tansania,Uganda, Indien, Nepal, Papua-Neu-Guinea, Philippinen und Sri Lanka.Spenden an die Dreikönigsaktion desHilfswerks der Katholischen JungscharÖsterreichs sind steuerlich absetzbar.Die Dreikönigsaktion konzentriert sichthematisch auf fünf Bereiche. Dieselegen den Rahmen für die Aktivitäten inder Projektarbeit, der Anwaltschaft, derBildung und Öffentlichkeitsarbeit fest.

Gesicherte Lebensgrundlagen.Zum Überleben brauchen alle MenschenEssen, Trinken und ein Dach über demKopf. Deshalb werden nachhaltige

Landwirtschaft und Einkommen schaf-fende Initiativen unterstützt. Der Zugangzu Land und anderen Ressourcen mussgerechter, ihre Nutzung nachhaltigerwerden.

Bildung und BewusstseinsarbeitBildung ist ein fundamentales Men-schenrecht und spielt im Kampf gegenArmut eine zentrale Rolle. Unterstütztwerden Bildungsprogramme, die Zu-sammenhänge verständlich machen, zueiner kritischen Weltsicht ermutigen undLebenschancen verbessern. Bildungschafft Job- und Einkommensmöglich-keiten und ist eine wichtige Vorausset-zung für ein selbstbestimmtes Leben.

Stärkung von Menschenrechten undZivilgesellschaft

Die Durchsetzung der Menschenrechteund die Förderung politischer Partizipa-tion benötigt eine lebendige Zivilgesell-schaft. Benachteiligten und unterdrück-ten Menschen soll es möglich gemachtwerden, ihre Rechte einzufordern undihre Zukunft mitzugestalten.Kirche im Dienst an den Menschen

Lebendige christliche Gemeinschaften,werden zum Einsatz für die Ärmsten unddie Bewahrung der Schöpfung aufge-baut.Lebenschancen von Kindern und

JugendlichenViele junge Menschen im globalen Sü-den leben auf der Straße, müssen arbei-ten, werden sexuell ausgebeutet oderwerden Opfer von Kinderhandel. DamitKinder und Jugendliche in speziellenArmuts- und Gewaltsituationen Chancenfür die Zukunft bekommen, brauchen sieSchutz, Begleitung und Unterstützung.Wir helfen mit, dass sie ihre Zukunftselbst in die Hand nehmen können undfordern die Stärkung ihrer Rechte.

Jungschar der Erzdiözese Wien

NEUER TERMINKALENDER

Liebe Pfarrgemeinde!Voraussichtlich ab Jänner 2013 wird eseinige Neuerungen in der Terminorgani-sation der Pfarre geben. Der Wochenpla-ner in der großen Kanzlei, der derzeit dienichtliturgischen regelmäßigen Termine(z.B. Gruppenstunden) enthält, wird umdie regelmäßigen liturgischen Termineergänzt und hat zukünftig die Funktioneines Raumbelegungsplanes der Pfarre.

Unregelmäßige Termine sind wie bishermit P. Thomas persönlich abzusprechenund werden in den Kalender in derkleinen Kanzlei eingetragen.Die Homepage der Pfarre erhält einenneuen, verbesserten elektronischenKalender, in dem alle liturgischen undnichtliturgischen Termine enthalten seinwerden und der zu Hause für die Vorpla-

nung von eigenen Terminen genütztwerden kann.Nochmals die Bitte: Der Kalender in derkleinen Kanzlei wird ausschließlich vonP. Thomas geführt, daher nicht selbstEintragungen vornehmen!

Martin VollmostÖffentlichkeitsausschuss

VERHÜLLAKTIONGleichzeitig mit dem 50-jährigen Jubi-läum zur Eröffnung des 2. VatikanischenKonzils hat die katholische Kirche imOktober 2012 das Jahr des Glaubenseröffnet. Das erklärte Ziel dieses Jahressoll die Neubelebung des Glaubens in-mitten einer geistlichen Verwüstung,inmitten einer Welt ohne Gott sein.Von der Diözese Graz-Seckau wurdedazu die österreichweite Initiative „Ak-

tion Glaube“ ins Leben gerufen. Dazusollen Glaubenssymbole im öffentlichenRaum (Wegkreuze, Bildstöcke, Mar-terln) in der kommenden Fastenzeitverhüllt und zu Ostern wieder enthülltwerden, um die vielen oft übersehenenZeichen des Glaubens wieder hervor-treten zu lassen und gleichzeitig ein Jazum Glauben zu sagen.

Wundern Sie sich also nicht, wenn un-sere allseits bekannte (und gerade darumvielleicht nicht mehr beachtete) Mis-sionssäule rechts vor der Kirche in derFastenzeit ein „Häubchen“ erhält. Hiersoll nichts versteckt, sondern im Gegen-teil auf ein Symbol unseres Glaubensaufmerksam gemacht werden.

Martin VollmostÖffentlichkeitsausschuss

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KALTE ERINNERUNGEN

Aus den äußerst interessanten Tagebuch-aufzeichnungen von unserem erstenPfarrer, P. Sauer, wurden der Redaktionzwei Auszüge mit der Bitte um Abdruckübermittelt. Wiedergegeben wird derOriginaltext, daher auch einzelnesprachliche Fehler.

194524.2. Es ist heute der 2.000ste Tag desKrieges und immer mehr zeigen sich dieFolgen des 6. Kriegsjahres und derBombenangriffe der Terrorflieger aufunsere Stadt. So sind zur Zeit großeStörungen im Straßenbahnverkehr, diewohl längere Zeit andauern dürften, bissie behoben sein werden. Nur ganz we-nige Linien verkehren und diese aufverkürzten Strecken, so dass man oft zuFuß gehen muss. Auch der Telephonver-kehr ist gestört. Mit dem elektrischenLicht sind zeitweise ebenfalls Störungengewesen, schlechter ist es mit dem Gas,teilweise auch Auswirkungen auf Kohlenund Brennstoffknappheit. Nun versagtauch das Wasser seit gestern. Ein Groß-teil Wiens ist ohne Wasser, man sprichtvon einigen Treffern auf das Wasserre-servoir in Mödling. Am Wolfersbergsind wir ohne Wasser. Am Bierhäusel-berg besitzen einige Siedler Brunnen.Das Wetter ist grauslig – stürmisch –regnerisch.25.2. Wetter trocken – erfreulich gut –auch abends frostfrei. Die fastenliturgi-schen Messen wochentags mit Kurzan-sprache und Lesung durch einen Vorbe-ter am Mittwoch früh und abends sowieFreitag früh sind erfreulich gut besucht,auch die Kreuzwegandacht.28.2. mildes, warmes Wetter. Besondersgut besucht sind die Mittwoch-Abend-messen.1.3. Mildes, warmes Wetter. Flieger-alarm ohne Angriff auf Wien.2.3. Sehr windiges Wetter. Herz-Jesu-Freitag erfreulich guter Besuch.3.3. Kalter Wind. Graupenschauer tags-über, der teilweise liegen bleibt.4.3. Frühgottesdienst sehr gut. Nachmit-tag kalter Wind, leichtes Schneetreiben.5.3. Ein winterlich kalter Wind, sogarSchneetreiben setzt ein. Morgens lageine starke Schneedecke auf MutterErde. Statt Frühling wird’s Winter, dasist der allgemeine Kampf.6.3. Dem Anschein, als wollte es erneutWinter werden. Die Schneedecke hältden ganzen Tag an. Es fiel wässrigerNeuschnee. Es war dabei aber warm.Gegen Abend starker Schneefall undSchneetreiben.

7.3. Schnee blieb liegen, nur auf derStraße schmolz er zusammen. Zeitweiseleichtes Schneetreiben.8.3. Über Nacht leichter Neuschneegefallen. Tagsüber bläst ein kalter, win-terlicher Wind. 3 Grad Kälte.9.3. Das kalte winterliche Wetter mitleichtem Schneetreiben hält weiter an.10.3. Ein starker, orkanartiger Sturmtobte ums Haus.11.3. Über Nacht setzte Regen ein, derbis in die späten Vormittagsstundenanhielt. Der Sturm tobte gleichfalls wei-ter. Trotzdem war der Kirchenbesuchverhältnismäßig gut.12.3. Trotz des stark bewölkten Himmelsschwerer Bombenangriff auf die Innen-stadt. Treffer in der Kärntnerstraße und .am Neuen Markt, Neue Hofburg, Au-gustiner Kirche, Staatsoper ausge-brannt.– Treffer Volkstheater, Kunsthi-storisches Museum, Babenberger Straße,unterer Teil der Mariahilferstraße. Beider rückwärtigen kleinen Sakristei derStefanskirche ein großer Bombentrichter,viele beschädigte Fenster.14.-16.3. Täglich Fliegeralarm undBombenabwurf. Wir sind 2 Tage ohneelektrischen Strom.19.3. Feier des St. Joseph-Festes. Able-gen des Versprechens einer besonderenFeier des Mittwochs, wenn alles – dieserKrieg – gut vorübergeht. Weihe derPfarrgemeinde an den Hl. Joseph. Seitmehreren Tagen wieder täglich Flieger-alarm, Bombenabwurf und größereSchäden in der Innenstadt, Ottakring,Hetzendorferkirche, Personenverluste.25.3. Palmsonntag, ein schöner Früh-lingstag, außerordentlich starker Gottes-dienstbesuch. ca. 500 geweihte Palmbü-schel ausgegeben. Die Fliegertätigkeitlässt nach. Dafür droht eine andere großeGefahr. Wir gehen einer schweren Zeitentgegen. Es verbreitet sich das erschre-ckende Gerücht: Die Front rückt näher.Die Russen stehen an der Grenze. DieAuferstehungsfeiern waren überwälti-gend. Ja „Not lernt beten“.

19461.2. Tagsüber sonnig, nachts jedochFrost.2.2. Kirchenbesuch sowohl in der Frühwie auch abends erfreulich gut. Kerzen-ausgabe war wieder nur beschränktmöglich. Wetter teilweise sonnig. Stel-lenweise immer noch Glatteis. Heute dreiBegräbnisse, viele Sterbefälle.8.2. Das Wetter ist mild, föhnig warm,jedoch sehr stürmisch, zeitweise orkan-artiger Sturm, der mitunter große Schä-den verursacht, vor allem auch an den

ohnehin bombengeschädigten Häusern –lebensgefährlicher Ziegelfall.10.2. Windiges, ja großteils stürmischesWetter auch weiterhin. Ein recht gutesSonntagsbesuch in allen 3 Hl. Messenund Kinder über 100 in der Dienstags-messe.12.2. Es wird kälter. In der Früh beginntes ordentlich zu schneien. Zuerst Matsch,dann aber bleibt der Schnee liegen, teil-weise Schneeschauer, gegen Abend wirdes kälter, in der Nacht gefroren.13.2. Leichtes, zeitweises Schneetreiben,kalter Wind.14.2. Der Besuch unserer in der Pfarr-kanzlei errichteten Wärmestube war nureine mäßige Ergreifung und Ausnützungder gebotenen Gelegenheit. Täglichdurchschnittlich 20 Personen. Es wirdnun wieder kälter, einige Grad 4 – 5unter Null. Kalter Wind, leichtesSchneetreiben, leichte Schneedecke.16.2. Es wird wieder wärmer, dafür aberdazwischen Schauer – Regen und Schneegemischt. Es setzt starker Sturm ein, dermehrere Tage andauert und Montag, den18.2. den Höhepunkt erreichte. und ka-tastrophale Ausmaße annahm, die sichunheilbringend auswirkten. Es wurdenDächer abgedeckt, Mauern durch Bom-bentreffer beschädigter Häuser stürztenein, es gab Tote und Verletzte. Rettungund Feuerwehr hatten Hochbetrieb. DerSturm war der Stärkste seit 100 Jahren inWien, Stundengeschwindigkeit bis 150km/h. Für unsere Pfarre ist das Datumdenkwürdig, da an diesem Tage derPfarrkindergarten im Hause Marek ander Grenze eröffnet wurde. 61 Kinderhatten sich gemeldet. Es ist eine Aus-speisung damit verbunden. GroßeSchwierigkeiten waren zu überwinden,auch in der Beschaffung der notwendi-gen Dinge, vor allem auch der Küchezum Kochen der Ausspeisung.19.2. Sturm hat nachgelassen. Es setztRegen mit Schnee ein. Auf den Straßenentsteht wieder Matsch. Langsam zer-rinnt alles.20.2. Tagsüber mild, etwas windig,leichte Schauer, gegen Abend kurzesGewitter, starker Schneefall, Schneetrei-ben, Schauer. Alles wird weiß, auf derStraßen liegt der Schnee jedoch mat-schig, über Nacht bleibt er liegen.21.2. Tagsüber mild, gegen Abend erneutSchneeschauer.24.2. Der Sonntagsbesuch des Gottes-dienstes in der Früh recht erfreulich gut,Wetter zeitweise Schneeschauer.25.2. Tagsüber sonnig, nachts kalt,Nachtfröste.28.2. Das Wetter war dieser Tage ver-hältnismäßig mild.

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WANDERUNG DURCH EIN WEINBAUGEBIET AM RANDEWIENS

Mit einer schönen Wanderung durchWälder und Weingärten und interessan-ten Rückblenden in vergangene Zeitenmöchte ich die Wanderserie beenden. Ichhoffe, damit vielleicht einigen LesernLust zum Wandern gemacht zu haben.Damit hätte ich auch einen Beitrag zurGesundheit geleistet.Mit der Südbahn fahren wir in denWeinbauort Gumpoldskirchen. Leichtbergan geht es durch die Wiener Straße,dann vorbei am schönen Rathaus undschließlich durch die Kirchengasse bisvor die Kirche. Nun nach links, grün-gelb markiert, entlang dem gut gestalte-ten Kreuzweg bis zu einer Asphaltstraße.Sobald wir auf dem Weg 40 das RoteKreuz erreichen, geht es steil bergan.Vorbei an der Dreidärrischenhöhle, dieleider nicht mehr zugänglich ist, kom-men wir zum Anninger Schutzhaus,von wo aus wir die Jubiläumswarte mitschöner Aussicht besuchen können.Unser eigentlicher Weg geht auf einerForststraße vorbei am WirtshausKrauste Linde und bei der zweitenAbzweigung nach links Richtung Husa-rentempel. Vorher besuchen wir nochden Kletterfelsen „Matterhörndl“. ZumHusarentempel geht es gelb markiert.Auf der Vorderseite des Tempels führtein unmarkiertes Steiglein steil bergabund mündet in einen blau markiertenWanderweg, den wir nach links verfol-gen, bis nach rechts der rot markierteWeg 43 zur Meiereiwiese weist. Aufdiesem kommen wir zu einer Kreuzungund können nun gelb zum Föhrenhofgehen oder besser auf einer deutlichenWegspur die Meiereiwiese queren. Wirerreichen eine Forststraße und gehennach rechts, bis ein Pfeil nach links aufden Weg zur Burg Mödling weist. Wirbewundern die gut instand gehalteneRuine und folgen dann dem gelbmarkierten Weg Richtung Kurpark. Wirerreichen eine Straße, die uns vorbei anKletterfelsen zu einem sauberen WCführt. Wir kommen zur Brühlerstraße,der wir in gleicher Richtung bis zumBeginn der Stiege zum SchwarzenTurm folgen. Zu beachten sind dieverschieden hohen Stufen. Beimschwarzen Turm halten wir uns zunächstnach rechts, dann eher links und folgenden Wegweisern Richtung BurgLiechtenstein. In Maria Enzersdorfverlassen wir den Burgpark. Gerade biszur Franz-Josef-Straße, diese rechts biszur Enzersdorfer Hauptstraße und nunlinks, bis rechts der Bahnhof Brunn-Maria-Enzersdorf auftaucht, von wo unsdie Südbahn nach Wien bringt. Denhöchsten Punkt haben wir mit 653merreicht, insgesamt war der Gesamthö-henunterschied etwa 880m. Ich selbst

benötigte für die Wanderung knapp mehrals 6 Stunden.

GumpoldskirchenVor 6.500 Jahren ließen sich Steinzeit-menschen hier nieder, wie Funde zeigen.Erwähnt wurde der Ort das erste Mal1140. Schon damals dürfte es Weinbaugegeben haben. Der Name leitet sich vonGumpold von Passau ab. Bereits im14. Jh. wird GumpoldskirchenMarkt undGerichtsstandort. Unter der 1. Türken-belagerung und dem 30-jährigen Krieghatte der Ort schwer zu leiden. Zwischenden beiden Kriegen entstanden das Rat-haus (1559) und viele andere Bürgerhäu-ser, die noch heute stehen. 1763 ver-kaufte Erzherzogin Maria Theresia denOrt an den Freiherrn vonMoser.

Im 19. Jahrhundert kam es zur Reblaus-Katastrophe. Die Reblaus (Dacty-losphaera vitifolii) wurde aus Nordame-rika eingeschleppt, und breitete sich inder 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts inganz Europa aus. Auch Gumpoldskir-chen litt unter der Invasion der Reblaus,und sie wurde schnell zum Mythos. ImJahr 1884 waren sämtliche Weinkulturenzerstört.Nach dem Anschluss Österreichs 1938wurde der Ort in die Stadt Groß Wienzum 24. Bezirk eingemeindet. Erst 1954wurde der Ort wieder eigenständig undfiel an Niederösterreich zurück. Schwerebauliche Schäden erlitt der Ort 1945, dahier eine Hauptfrontlinie durchging.1985 sorgte der Glykolwein-Skandal fürPrestige- und Umsatzeinbrüche. Diestrengere Weingesetzgebung zwang vieleWeinhauer zum Umdenken, was derQualität der heimischen Produkte durch-aus zuträglich war.

Ein Kulturdenkmal ist der ideal in dieNatur eingebettete Kreuzweg.

DreidärrischenhöhleZur Herkunft des Namens gibt es min-destens zwei Vermutungen. Die dreioberhalb des Höhleneinganges bizarraufragenden Felsen sehen versteinertenMenschen ähnlich, die der Sage nachtaub („därrisch“) sind. Oder: Die Fels-wand um die Höhle gibt angeblich keinEcho. Die Höhle mit einer Ganglängevon ca. 230 m und einem Höhenunter-schied von 19 m diente schon zur Hall-stattzeit als Opferstätte für Erd- undTotenkulte. Nach einem teilweisen Ein-sturz wurde die Höhle mit Eisentoren fürjeden Zugang gesperrt. Dies diente auchdem empfindlichen Öko-System derHöhle, stellt doch die Höhle einen na-türlichen Unterschlupf und ein Rück-zugsgebiet für seltene Tierarten wieFledermäuse dar. Beobachtet wurden dieKleine Hufeisennase, das Große Maus-ohr, Mopsfledermäuse, die Zwergfle-dermaus und andere, die auf der rotenListe gefährdeter Arten stehen. Was dieKleine Hufeisennase betrifft, so konntenim Jahr 2001 nur mehr drei Exemplarebeobachtet werden, im Jahr 1944 warenes noch 50 gewesen.

Anninger SchutzhausDas ÖAV-Haus wurde 1912 errichtetund 1945 durch den Kampf der abzie-henden Waffen-SS gegen russischeKampftruppen unter Marschall Tolbu-chin niedergebrannt. Der Wiederaufbauerfolgte dann im Jahr 1969.

Kaiser JubiläumswarteDie Warte wurde 1898 zum 50-jährigenRegierungsjubiläums von Kaiser FranzJoseph I. als Eisenkonstruktion errichtetund ist 25 m hoch.

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Krauste LindeDieses Gasthaus der NaturfreundeMödling ist vom Anninger Schutzhaus in20Minuten erreichbar.

Matterhörndl

Diese urzeitliche Kultstätte ist heute einebeliebte Kletterschule. Das Kletterndurch den Felsspalt soll übrigens Glückund Gesundheit bringen.

Husarentempel

Der in massiver Bauweise ausgeführteHusarentempel wurde im Jahr 1813 vonJoseph Kornhäusel als „Tempel desKriegsruhms“ errichtet. Er ist den Ge-fallenen der Schlacht von Aspern ge-widmet. Im Untergeschoß befindet sicheine Gruft. Die Grabstätten im Innerenenthalten die Gebeine vom. Oberst Franzvon Dolle aus Hirschstetten und vierweiteren in der Schlacht von AspernGefallenen. Es war dies die Schlacht, inder Napoleon zum ersten Mal eine Nie-derlage erlitt. Eine Legende erzählt, dassdie hier Bestatteten Husaren waren, diedem Fürsten Liechtenstein sein Lebenunter Aufopferung des eigenen Lebensgerettet hatten. Daraus ergab sich die bisheute übliche Bezeichnung Husarentem-pel. Die Gräber werden auch heute nochvon der Stadt Mödling als Ehrengräberbehandelt.

Burg MödlingDie Burg Mödling oder besser BurgruineMödling liegt oberhalb des Mödling-bachtales mit Sicht auf die StadtMödlinggegen Osten und Richtung Westen zumHusarentempel. Sie liegt im NaturparkFöhrenberge, direkt am Rand des WienerBeckens. Der felsige Abschnitt des Taleswird auch Brühl genannt, wovon derMödlinger Ortsteil Vorderbrühl und dieGemeinde Hinterbrühl den Namen ha-ben. Von ihrem Standort aus war esleicht möglich, von Osten herannahendeGefahren zu erkennen.Die Burg war Sitz einer Nebenlinie derBabenberger. Prominentester Gast warder Minnesänger Walther von der Vo-gelweide in den Jahren1219 bis 1220.Die Burgherren waren weniger in Kriegeverwickelt, sondern widmeten sich eherder Kunst, wie auch der Minnesänger dieFreigiebigkeit am Musenhofe erwähnte.Die in der Burg vorhandene Kapelle wardem Hl. Pankratius gewidmet.Die Burg wurde Anfang des 11. Jahr-hunderts von Heinrich de Medlich, demSohn Heinrich Jasomirgott und Brudervon Leopold V. erbaut, hatte aber nurBestand bis 1556, als sie durch einenBlitzschlag komplett abbrannte. Im 12.Jahrhundert soll sie nach Aufzeichnun-gen und Rekonstruktionen eine dergrößten Burgen Österreichs gewesensein. Seitdem ist der Bau nur mehr eineRuine. Heinrich de Medlich (Heinrichder Ältere von Mödling) nannte sichauch Herzog, obwohl Mödling kein Her-zogtum war.

Da die Burg ein beliebtes Ausflugszielfür Wanderer ist, wurde sie in den letztenJahren von der Stadt Mödling notdürftigrenoviert.

Stiege zum Schwarzen TurmVon der stark befahrenen Brühlerstraßeweg führt ein steiler, in verschiedenhohen Steinstufen angelegter Weg, vor-bei an einigen, leider etwas schmutzigenHöhlen zum Schwarzen Turm am Randdes Liechtenstein´schen Schlossparks.

Der Aufstieg dauert ca. 15 Minuten. DerTurm wurde 1809 von Fürst Johann I.von Liechtenstein, einem Liebhaberkünstlicher Ruinen, auf dem Fundamenteines alten "Wachthäusels" erbaut. Diekünstliche Ruine am felsigen Abhang zurMödlinger "Klausen" ist bewohnt undnicht zu besichtigen.

Schwarzer Turm

Burg Liechtenstein

Photorechte Karl GruberDie Burg Liechtenstein ist der Stammsitzjener Fürsten, nach denen das Fürsten-tum Liechtenstein benannt ist undwurde 1136 zum ersten Mal urkundlicherwähnt. Erbauer war Hugo von Petro-nell-Liechtenstein, der sich nach Fertig-stellung der Burg von und zu Liechten-stein nannte. Er gilt somit als Stammva-ter des Fürstengeschlechtes. Die Burgdiente als Teil des Verteidigungswallesentlang der Thermenlinie. Sie wurdezwischen dem 13. und 15. Jahrhundertmehrfach erweitert, wobei das Baumate-rial aus dem Römersteinbruch bei St.Margarethen im Burgenland stammte.Die für den Steinbruch typischen hellenSteine gaben der Burg wahrscheinlichihren Namen. Nach der Zerstörung derBurg bei der II. Türkenbelagerung wurdesie mühsam zwischen 1779 und 1903restauriert und in die heutige Formgebracht.

Viktor Holak unter Verwendung von Text- undBildmaterial aus dem Wikipedia sowie dem

Wanderatlas Wiener Wald von Freytag & Berndt

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ÄGYPTEN

ein zutiefst historischer Boden:Pyramiden, Nil, hohe Kultur im Alter-tum, schöne Frauen wie Kleopatra undNofretete, Gold des Tut-ench-amon – dassind wohl die ersten Assoziationen, dieeinem zu Ägypten einfallen.Und heute: Proteste, Tahrirplatz, arabi-scher Einfluss, Kopten, …….Und sonst noch: Kairo, die Universitätim Arabischen Raum, erstes Land derMaghreb-Staaten, Alexandria, Gefangen-schaft der Juden, Armut,….Die jüngsten Ereignisse in Ägypten brin-gen das Land wieder in das Bewusstseinder Menschen. Nach dem arabischenFrühling, der die Mahgrebstaaten seitknapp 2 Jahren teilweise von Grund aufverändert hat bzw. weiter in der Ent-wicklung erschüttert, ist auch das Landam Nil in einen inneren Kampf ver-strickt. Ob der Muslimbruder Mursi oderder liberale frühere UNO-RepräsentantEl Baradai die Oberhand gewinnen wird,ist eine Frage des Volkes. Die jüngstenEreignisse lassen einen Aufstand, jamöglicherweise einen Bürgerkrieg des100-Millionen Volkes befürchten. Dieletzten zwei Jahre sind nicht mehr rever-sibel, die Ansätze von Freiheit habensich in das Bewusstsein des altersmäßigjungen Volkes eingenistet.Dieses Volk hat trotz verschiedenerHerrschaftssysteme in über 5000 Jahreneine Hochkultur entwickelt und vermit-telt. Da sind zunächst die absolut herr-schenden Pharaonen. Es gab im Altertumaber auch leise demokratische Ansätzesowie eine sehr kurze monotheistischePhase unter Echnaton, dem Vater vonTut-ench-Amun. Zeitweise regiertenstarke Frauen wie Hatschepsut, Nofre-tete, der Frau Echnatons sowie Kleo-patra. Durch die Eroberungen Alexan-ders des Großen kam es zur Fremdherr-schaft seiner griechischen Nachfahren,dem Clan der Ptolemäer. Lange regiertenauch die Römer. Die rasende Verbrei-tung des Islam führte zur Fremdherr-schaft der Kalifen von Bagdad und späterder türkischen Osmanen. Letztere wur-den von den imperialistischen Englän-dern abgelöst. Nach dem Sturz des vonden Engländern gestützten Königs Farukherrschten bis in die jüngste Zeit vierDiktatoren, nämlich Nagib, Nasser,Sadat undMubarak.Die Kultur des Pharaonenstaates hatüber 2000 Jahre lang die Weltgeschichtebeeinflusst. Essentielle Erkenntnisse derAstronomen wurden in peniblen Be-rechnungen strukturiert. Die Ägypterentwickelten eine Schriftform, dieGrundlage für unsere Schreibschrift

geworden ist. In mathematischen Überle-gungen wurden Berechnungen angestellt,dass die Erde (als damalige Welt) mögli-cherweise eine Kugel sein könnte. Erar-beitet wurde eine Annäherung an die bisheute „ungenaue“ Zahl Pi. Mit einemKalender wurden die regelmäßigenÜberschwemmungen des Nil und Stern-konstellationen prognostisiert. Vor allemim Bereich der Bauten und Tempel ha-ben die Ägypter Konstruktionen geschaf-fen, die bis ins 20. Jahrhundert an Gigan-tismus nicht übertroffen wurden. Bei-spielsweise ist die so präzise Ausrich-tung der riesigen Pyramiden im KairoerVorort Gizeh so genau den Himmels-richtungen zugeordnet, dass die West-seite zu Tagesbeginn und die Ostseite amAbend exakte Schatten werfen – einearchitektonischeMeisterleistung, die vormehr als 4000(!) Jahren vollbrachtwurde! Und trotz dieses Weltwunders anbaulicher Kolossalität – das im übrigennur ein einziges Pendant an Größe aufder Welt hat: in Mexiko die Pyramidevon Tajjin – sind die Tempelanlagen vonKarnak und Luxor noch beeindrucken-der. Sie haben in diesem Ausmaß keinÄquivalent auf unserem Planeten.Wenn man sich langsam gelöst hat vondiesen nahezu überwältigenden Bauten,so wird die Frage nach der Kultur, nachden Triebfedern, wachsen.Welche klaren Köpfe, welche Geistesrie-sen müssen hier vor dreieinhalbtausendJahren am Werk gewesen sein, in einerZeit, in der wir hier in Mitteleuropa nochin Bärenfellen herumgelaufen sind undsprachlich die notwendigsten Laute zuformen begonnen haben, um langsameine Sprachkultur zu entwickeln.Als Träger von Wissen und Bildung hatdieses Volk unsere Kultur maßgeblichbeeinflusst. Nur wenige konnten mitdiesem Wissen mithalten. Vielleichtgerade noch die indischen Kulturen desMaurja und Gupta Reiches sowie dieChinesen unter dem legendären Chin-shi-huang-ti, dessen tönerne Grabarmeeein vergleichbares Bild der absolutenHerrscher und deren Wahn zur Giganto-manie Zeugnis ablegte. Zu erwähnenwären noch die alte präinkaische Hoch-kultur von Tiwanaku und die von Teoti-huacan inMexiko.Für uns präsent(er) ist sicherlich derEinfluss des Reiches am Nil. Wenn imAlten Testament über die Versklavungdes jüdischen Volkes und letztlich derenAuszug aus Ägypten berichtet wird, soist für uns die Stammvaterschaft desMoses von Relevanz. Mit den zehn Ge-boten, die er von Gott erhalten haben

soll, knüpft er ein Band, welches die dreiabrahamistischen Religionen Judentum,Christentum und Islam verbindet.Weiters wurde mit den Kreuzzügen imNahen Osten ein wildes Kapitel vonGrausamkeit im Namen der Konfessio-nen für uns sichtbar. Von der Islami-sierung ab 640 über die Gründung Kairosim 10.Jahrhundert bis zur EroberungJerusalems durch Saladin im 12. Jahr-hundert hat sich der sunnitische Glaubedominant etabliert. Er wurde zusätzlichgestärkt durch die türkischen Mame-lucken, was aber dann über dreihundertJahre einen Stillstand in der Entwicklungnach sich zog.Das Wissen des gesamten Abendlandeshat seine Quellen in der wohl berühm-testen Bibliothek der Alten Welt, inAlexandria. Dort finden sich die Kultu-ren der Griechen und Römer. Aber auchdie Einflüsse der indischen Kulturhoch-burgen sind enthalten. Damit wurde einemassiv nachhaltige Basis für die arabi-sche Welt geschaffen. Sie war führend inder Medizin, Arithmetik und Geometrie,in der Alchemie und dem daraus entwi-ckelten Apothekerwissen in der Heil-kunst, der Astronomie und Geographie.Es gilt heute als relativ gesichert, dassdie Ptolemäer (ca. 300 bis 30 v.Chr.)Kenntnis von den Küsten Afrikas hattenund möglicher- bis wahrscheinlicher-weise die Umrundung dieses Kontinentes– im wahrsten Sinne des Wortes - erfah-ren hatten. Dies gelang ja bekanntlicherst Vasco da Gama 1596, also fast 2000Jahre später! Diese angesprochenenWissensgebiete sind dann über die Filterder arabischen Kalifenwelt zwischenBagdad und Cordoba letztlich mit Hilfeder Übersetzerschulen der Juden in An-dalusien an der Schnittstelle der mauri-schen und katholischen Welt nach Mit-teleuropa im 15. und 16. Jahrhundertgekommen. In all diese Weltgescheheneingebettet ist Christus und seine spiritu-elle Welt für uns erwachsen. NapoleonsRaubgier hat einen nachhaltigen Er-kenntnisschub über diese damals verges-sene Hochkultur am Nil gebracht.Eigentlich wunderschön, gerade wennwir mit Weihnachten ein Fest der Ver-söhnung und des Ausgleiches jetzt un-mittelbar erleben durften. Die Verschlin-gungen der Geschichte, der Kulturengeben uns die Möglichkeit, in so man-cher – hoffentlich ruhiger – Mußestundeden Sinn des Lebens, der Tiefe der Reli-gion und den Elementen unseres Glau-bens nachspüren zu können bzw. zudürfen. Michael Jahn

Direktor Mag. Dr. Jahn plant einen Vortrag über Ägypten. Beachten Sie bitte die Ankündigungen in den Schaukästen der Pfarre.

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KinderseiteLiebe Kinder!Draußen ist es kalt und die Vögel finden nichts zu fressen! Darum habe ich für euch eineüberdachte Futterstelle zum Basteln ausgesucht.Das braucht ihr dazu:- Tontopf, Durchmesser 7,5 cm- dünne Äste aus dem Garten- Holzperle, Durchmesser mind. 1,6 cm- Schnur, Heißkleber, Gartenschere- Meisenknödel

Und so geht´s:Im Garten sammelt ihr dünne Äste undschneidet sie gleich lang, so dass sieetwas kürzer als der Topf sind.Dann klebt ihr sie mit Heißkleber wieein Dach um den Topf (siehe Bild!).Danach schneidet ihr 2 Stücke von derSchnur ab und fädelt beide durch dieHolzperle. An einem wird derMeisenknödel befestigt, die beidenEnden der anderen Schnur verknotetihr und zieht sie durch das Loch im Topf.Daran könnt ihr die fertige Futterstelledann draußen an einem Ast aufhängen.

Tipp: Hängt die Futterstelle so auf, dass ihr sie vom warmen Zimmer aus gut beobachtenkönnt!Viel Spaß beim Basteln und Vögelbeobachten wünscht euch eure Uli Maier

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AKTUELLE TERMINE JÄNNER 2013Di 1.1. 9.30 Hl. Messe zu NEUJAHRFr 4.1. Herz-Jesu-FreitagSa/So 5./6.1. Hausbesuche der SternsingerSo 6.1. 8.00 Fest der Erscheinung des Herrn – Frühmesse

9.30 Jungscharmesse mit Einzug der SternsingerSo 13.1. 11.15 Zusätzliche SpätmesseMo 14.1. 19.00 Liturgie-AusschussDo 24.1. 19.00 Ökumenischer Gebetsabend in der Pfarre HütteldorfSa 26.1. Jungschar-FaschingSo 27.1. 9.30 Familienmesse

AKTUELLE TERMINE FEBRUAR 2013Fr 1.2. Herz-Jesu-FreitagSa 2.2. 19.00 Maria-Lichtmess-Feier mit Kerzensegnung und kleiner Prozession in der KircheSo 3.2. 9.30 Geburtstagsmesse für alle im Jänner Geborenen

11.15 zusätzliche Spätmesse ! Blasiussegen nach ALLEN Hl. Messen !Mo 11.2. 19.00 2. Elternabend für die Eltern unserer ErstkommunionkinderMi 13.2. 19.00 Aschermittwochfeier mit Segnung der Asche und Auflegung des AschenkreuzesDo 14.2. 19.30 Hl. Messe am Valentinstag (besonders gestaltet)

20.15 Öffentlichkeits-AusschussFr 15.2. 17.00 1. KreuzwegandachtSo 24.2. 9.30 Familienmesse

Kreuzwegandachten während der Fastenzeit: Di 19.00; Fr 17.00.

Vom Herrn heimberufen wurden:Elisabeth Vollbauer ((94), Ingeborg Friedrich (80),Heinrich Martinek (76), Konstantin Eckl (60),Maria Hatschka (87).Wir beten für die Verstorbenen, unser Mitgefühl gilt denAngehörigen

Das Sakrament der Hl. Taufe haben empfangen:Annie und Bruno Groß.Gottes Segen auf Eurem Lebensweg

Haus St. Klemens in der EdenstraßeSonn- und Feiertag Hl. Messe um 16.30fallweise statt Sonntagsmesse Samstag - Vorabendmesse 16.30Jeden Dienstag Rosenkranz um 16.30(Rückfragen Tel. 0664 / 829 44 79)

Messordnung in unserer KircheMo 17.00 Di 19.30 vorher 19.00 RosenkranzMi 8.00 vorher 7.30 Eucharistische AnbetungDo 19.30 vorher 19.00 Rosenkranz;Fr 8.00 vorher 7.30 Eucharistische AnbetungSa 19.00 VorabendmesseSo 8.00 9.30 1 x mtl. 11.15Beichtgelegenheit nach allen Wochentagsmessenund nach Vereinbarung

Sprechstunden, Beichtgelegenheit, Aussprachemöglichkeit:P.Thomas: Do 16 - 18h u.n.VereinbarungPastAss. Martin Poss n.Vereinbarung 0676 3356873Kanzleistunden: Mo - Do 9.30 - 11.00; Fr 9.30 - 12.00

Redaktionsschluss für Mrz./Apr. 201320. Jän. 2013 (geplante Beiträge bitte bis 10.1.2013 anmelden!!!)

Kommunikationsorgan der Pfarre St. Josef amWolfersbergMedieninhaber (Verleger): Pfarre St.Josef am Wolfersberg; Redaktion: Pfarrblatt-Team

alle 1140, Anzbachgasse 89, Telefon und Fax 979-33-53Herstellung: Eigenvervielfältigung

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