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35 Jahre Christliche Krankenhaushilfe Die neue Station A 1: Letzter Baustein im Umbau-Marathon vollendet Reha-Zugabe: T-RENA sichert nachhaltigen Behandlungserfolg Netzwerk: MDK-Pflegenoten haben bald ausgedient BLICKPUNKT St. Josef-Stift Sendenhorst · Pflege- und Betreuungsnetzwerk Sendenhorst · Reha-Zentrum am St. Josef-Stift April 2019 2|19

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35 Jahre Christliche Krankenhaushilfe

Die neue Station A 1: Letzter Baustein im Umbau-Marathon vollendet

Reha-Zugabe: T-RENA sichert nachhaltigen Behandlungserfolg

Netzwerk: MDK-Pflegenoten haben bald ausgedient

BLICKPUNKTSt. Josef-Stift Sendenhorst · Pflege- und Betreuungsnetzwerk Sendenhorst · Reha-Zentrum am St. Josef-Stift April 20192|

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I M P R E S S U M

Herausgeber:St. Josef-Stift Sendenhorst

Orthopädisches KompetenzzentrumRheumatologisches Kompetenzzentrum NordwestdeutschlandEndoprothesenzentrum Münsterland

Westtor 748324 SendenhorstTelefon 02526 [email protected]

Redaktion:Bettina GoczolTelefon 02526 [email protected]

Layout:Löhrke & Korthals, Ascheberg

Nachweis externer Fotos:Seite 16: © nobeastsofierce /fotolia

Auflage: 1.850 ExemplareErscheinungsweise: vierteljährlich

Für eine bessere Lesbarkeit der Texte wirdan vielen Stellen ausschließlich die männ-liche Form verwendet. Wir möchten dar-auf hinweisen, dass die weibliche Formselbstverständlich mit eingeschlossen ist.

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MTT-Raum neuausgestattet: Das St. Josef-Stiftinvestierte inneue Geräte fürdie MedizinischeTrainingstherapie.

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Die Station A 2heißt jetzt A 1:Die A-Stationenwaren der letzteBaustein der 2013 gestartetenErtüchtigung der Patienten-bereiche.

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Für alle (Not-)Fäl-le gewappnet:Das Notfallteamverfügt über einemobile High-tech-Intensiv-station auf vierRädern.

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Umbau in Sicht:Der Eingangs-bereich des St. Josef-HausesEnnigerloh wirdsein Gesichtverändern.

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T-RENA ist einneues Reha-Nachsorge-programm, mitdem Patientenden Behand-lungserfolg festigen kön-nen.

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Im BlickpunktIndische Krankenschwestern verstärken Pflege . . . . . . . . . . . . . S. 3

Therapiezentrum mit neuen Geräten ausgestattet . . . . . . . . . . . S. 4

Zwei A-Stationen verschmelzenzur neuen Station A 1 . . . . . . . . . S. 8

Anbau für Küche wächst . . . . . . S. 12

Zentraler Empfang im Diagnostikzentrum . . . . . . . . S. 13

Pharmazeutische Aufnahme-gespräche für OP-Patienten . . . S. 20

Intensivstation auf vier Rädern . . S. 22

T-RENA festigt Rehabilitation . . S. 32

Altenpflege: Neue Qualitäts-indikatoren und Prüfverfahren . . S. 40

Leitungswechsel in den Hauslei-tungen des Pflegenetzwerkes . . S. 42

RückblickWasserschaden behoben . . . . . S. 14

Hotelleistungen um SKY-Paket erweitert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 15

Osteoporose geht jeden an . . . S. 18

MAV: Mitarbeiter-versammlung 2019 . . . . . . . . . . S. 19

35 Jahre Christliche Krankenhaushilfe . . . . . . . . . . . . S. 24

Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz . . . . . . . . . . . . . . S. 26

Gute Ergebnisse bei Patientenbefragungen . . . . . . . . S. 34

Karneval der Einrichtungen . . . . S. 36

St. Magnus-Haus:Wechsel im Aufsichtsrat . . . . . . S. 38

St. Josef-Haus: Neue Materialien für Bewegungsangebote . . . . . . S. 44

St. Josef-Haus: Neuer Eingang wird bis 2020 umgestaltet . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 46

Dienstjubiläen . . . . . . . . . . . . . . . S. 48

Schatzkammer Archiv:Belegbettenverlust eröffnet Zukunft als Fachklinik . . . . . . . . . S. 50

EinblickDas Team Medizincontrolling . . S. 28

INHALT

Im März 2019 feierten die Christlichen Krankenhaushilfen ihr35-jähriges Bestehen. Jeden Tag sorgen sie im St. Josef-Stift fürden freundlichen Empfang der neu ankommenden Patienten.

Blickpunkt 2.2019 | 3

Rund 7.500 Kilometer haben sieaus ihrer Heimat Bangalore / In-dien zurückgelegt, um in Sen-

denhorst ihr Glück zu finden: Vier in-dische Krankenschwestern landetenam 2. April 2019 – endlich – inDeutschland. Ihrer Ankunft ging einfast zweijähriges Ringen um Visa undandere organisatorische Fragen vor-aus. Im St. Josef-Stift wurden LincyAmgief Thomas, Elizabeth Thomas,Neethu M Varghese Kizhakeparake-parambil und Grace Kaleekkal Pu-thenwenveedu herzlich empfangen.Ihre künftige Wirkungsstätte werdendie Altenpflegeeinrichtungen sowiefür Schwester Grace die Caritas Sozi-alstation im Pflege- und Betreuungs-netzwerk sein.

Doch bis dahin ist noch ein gutesWegstück zurückzulegen. Die vierexaminierten Krankenpflegerinnenverfügen bereits über langjährige Be-rufserfahrung in ihrer Heimat, zumTeil auch schon im Ausland. „In In-dien wird in der Krankenpflege überBedarf ausgebildet“, so PersonalleiterGregor Fauser. Mit ihrem Einsatz inDeutschland sei es den Frauen mög-lich, ihre Familien daheim zu unter-stützen. Die Vermittlung, die ehren-amtlich von Werner Otte (ehemalsVerwaltungsleiter in der Mathias-Stif-tung) eingefädelt wurde, ist also fürbeide Seiten eine Win-win-Situation. Für ihren Arbeitseinsatz in Deutsch-land müssen sie zunächst ihr indi-sches Krankenpflegeexamen aner-

kennen lassen und ausreichendeDeutschkenntnisse erwerben bzw.nachweisen. Somit steht für die vierInderinnen zunächst ein großes Lern-pensum auf dem Programm. Aufbau-end auf ihre ersten deutschenSprachkenntnisse erhalten sie im St.Josef-Stift einen Sprachintensivkursund machen ein Pflegepraktikum aufden Stationen. An der Krankenpflege-schule in Ahlen erhalten sie ihr theo-retisches Rüstzeug. Untergebracht sind die vier im Klau-surgebäude des Krankenhauses. JoyPuthenpurayil, der mehr als 30 Jahreals Krankenpfleger im St. Josef-Stiftgearbeitet hat und ebenfalls indischeWurzeln hat, steht den vier Frauen alsPate zur Seite.

IM BLICKPUNKT

Verstärkung aus IndienVier Krankenpflegerinnen unterstützen die Pflege

Eine weite Reise lag hinter den vier indischen Krankenschwestern Elizabeth, Grace, Neethu und Lincy (v.l.), die nach Anerkennung ihres Examensdie Altenhilfe verstärken werden. Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann (r.) und Personalleiter Gregor Fauser hießen sie herzlich willkommen.

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Der Austausch der alten Geräteerfolgte nach 16 intensivenNutzungsjahren. 2003 war das

Therapiezentrum nach dem Konzeptder kurzen Wege neu eingerichtetworden. Physiotherapie, medizini-sche Bäder, Elektrotherapie und derGymnastikraum wurden an einemOrt zusammengeführt. Das Sahne-häubchen war damals das neue An-gebot des MTT-Raums mit Krafttrai-ningsgeräten. Anders als beim Kraft-training im Fitnessstudio kommt esbei der Medizinischen Trainingsthe-rapie auf den funktionellen Muskel -aufbau an, um beispielsweise musku-läre Dysbalancen und Fehlhaltungenzu beheben oder dem Gelenkver-schleiß vorzubeugen. Dabei gilt es,das jeweils individuelle Therapiezielund die Belastungsgrenzen des Pa-tienten genau zu beachten.„Die Medizinische Trainingstherapiehat im Laufe der Jahre einen nochstärkeren Stellenwert erhalten“, soMüller. „Unsere Patienten werdenvon der neuen Geräteausstattungsehr profitieren.“ Auf gleicher Flächebieten die neuen Geräte mehr Trai-ningsmöglichkeiten an – oft zweiFunktionen in einem Gerät: „VieleGeräte trainieren zwei Muskelgrup-pen: den Spieler und den Gegenspie-ler. Das Training ist dadurch intensi-ver und anstrengender.“ Mit demButterfly / Butterfly reverse etwa wer-den Brust und hintere Schultern ge-kräftigt, mit dem Adduktions- und

Abduktionstrainer die Beinmuskeln,ein Gerät stärkt die Bauchmuskulaturund die Rückenstrecker, die Beinpres-se trainiert die Oberschenkel, undzwei Geräte wurden angeschafft fürdie Beinbeuger / Beinstrecker.Darüber hinaus wurde ein neuesmultifunktionelles Seilzuggerät instal-liert sowie sechs neue, statt bisher

vier Fahrradergometer sowie einOberkörperergometer. Bestehen blei-ben der große Zugturm in der Raum-mitte, ein Seilzuggerät, das Laufbandund die dreidimensionale Stabilisa-tionsplatte, ein so genanntes Posturo-med, mit dem die Koordination desmuskulären Zusammenspiels trainiertwerden kann.

IM BLICKPUNKT

Erinnerungsfoto mit neuen Geräten: Am 27. März 2019 wurden die neuen MTT-Geräte geliefert (oben), am Tag danach machten sich schon die Patienten mit Elan ans Training.

Hightech für die MTT-„Mucki-Bude“Therapiezentrum mit modernen Geräten für die Medizinische Trainingstherapie ausgestattet

Das St. Josef-Stift investierte im Therapiezentrum 85.000 Euro in neue Geräte für die Medizinische Trainingstherapie (MTT).„Die neuen Geräte sind wesentlich bedienungsfreundlicher und noch stärker auf die Bedürfnisse unserer Patienten zugeschnit-ten“, nennt Peter Müller, Leitung Therapiezentrum, einen großen Vorteil. So ist das Training noch rückengerechter, und die Ab-stufung der Trainingsgewichte kann noch sensibler eingestellt werden. Die Geräte arbeiten mit hydraulischen Widerständen, sodass keine Gewichte umgesteckt werden müssen, sondern das Trainingsgewicht einfach an einem Display ausgewählt wird. DieHandhabung wird insgesamt einfacher, weil sich die Geräte auch auf unterschiedliche Körpergrößen optimal anpassen undumständliche Einstellarbeiten entfallen. Und noch ein Vorteil: Die Geräte arbeiten leiser – es wird ruhiger im MTT-Raum.

Ein neues Trainingszeitalter wirdmit den neuen MTT-Geräten eingeläutet: Sie sind noch besserauf die Bedürfnisse der Patienteneinstellbar, sie sind bedienungs-freundlicher, und das Training ist noch effektiver. Aufmerksamverfolgte das Team die Einwei-sung in die neuen Geräte.

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Die Station A 2 aus dem Jahr1992 war zuletzt die ältesteStation im St. Josef-Stift. In die

Planung für die grundlegende Erneu-erung der Patientenzimmer, Arbeits-räume und des Pflegestützpunkteswar die Leitung der Station A 2 inten-siv eingebunden. In einem parallelenHandlungsstrang ging es um dielangfristige und nachhaltige Ausrich-tung der Schmerzklinik für Gelenk-und Rückenbeschwerden. Im Ergeb-nis wurde eine realistische Patienten-zahl mit zwei parallel geführten Ach-ter-Gruppen ermittelt. 16 Patienten

mit vergleichsweise wenig Pflegebe-darf bilden aber keine adäquate Grö-ße für eine selbstständige Stationsein-heit. Um beide Handlungsstränge sinn-voll zusammenzuführen, wurdenÜberlegungen angestellt, wie eineZuordnung von Patienten und Statio-nen idealtypisch aussehen könnte.„Als wenn man einen Neubau planenwürde“, blickt Pflegedirektor DetlefRoggenkemper zurück. Das schaffteKlarheit für viele Grundprinzipien ei-ner sinnvollen Zuordnung. Eines derwichtigsten war: Die Mischung vonkonservativen und operativen Patien-ten auf einer Station möglichst mini-mieren, um auch in Krankheits- und

Urlaubszeiten die pflegerische Ver-sorgung der Patienten gut gewährlei-s ten zu können. Daraus ergaben sicheinige Folgerungen:• Die Versorgung der operativ ver-sorgten Patienten, inklusive der

IM BLICKPUNKT

Abschied und Neuanfang: Am 2. April 2019 zog das wechselten am Tag danach auf die Station B 2. Für

Aus zwei mach eins: Die beiden A-Stationen Patienten der Rheumaorthopädie (A 2) und Rheumatologie (B 2) tauschen ihr Domizil

Der Name der Station A 2 ist Geschichte: Mit dem Neubezug der grundrenoviertenA2-Räume Anfang April 2019 heißt die Station nun A 1 und ist pflegerisches Herz-stück für 32 Patienten der Klinik für Rheumatologie und für 16 Patienten derSchmerzklinik. Große Teile des Teams der ehemaligen A 2 unter Leitung von JudithBilke und Marcel Jörke versorgen nun gemeinsam mit den Kolleginnen auf der Sta-tion B 2 im Südflügel die rheumaorthopädischen Patienten (bisher A 2) und die or-thopädischen Patienten der B 2. Im Gegenzug zogen die Rheumapatienten der B 2in die Räume der ehemaligen A 2. Für die Patientenversorgung bietet diese Lösungviele Vorteile. Doch der Reihe nach.

Herzlich willkommen auf der neuen Station A 1!

„Ich freue mich sehr, dass die neue Station A 1 eine rein internistische Station ist mit Rheuma- und Schmerzpatienten. Die Räume mit dem

neuen Pflegestützpunkt sind sehr schön geworden, und in den Patienten-zimmern gibt es viele gute Detaillösungen.“Elisabeth Hölscher, Leitung A 1

Blickpunkt 2.2019 | 7

rheumaorthopädischen Patienten,wird auf den B-Stationen im Süd-flügel gebündelt, idealerweise aufder Station B2 auf gleicher Ebenewie das OP-Zentrum und die Ob-servationsstation.

• 26 Rheumapatienten der StationB2 ziehen auf die neue A1 (ehe-mals Patientenzimmer der A2), sodass rheumatisch erkrankte Patien-ten jetzt schwerpunktmäßig auf derersten Ebene versorgt werden: Auf

der A1 sowie auf der B1 im Südflü-gel.

• Verbesserte Orientierung durchsprechende Namen: Station A1 imersten Obergeschoss (und nichtmehr A2 auf der ersten Ebene!)

Team der Station A 1 in den neuen Pflegestützpunkt der ehemaligen Station A 2. Die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des früheren A 2-Teams den BLICKPUNKT kamen Mitarbeiter beider Teams noch einmal zum Erinnerungsfoto zusammen.

verschmelzen zu einer großen Station A 1

B2 übernimmt somit die frühere A 2-Leitung Judith Bilke. Die stellvertreten-de Stationsleitung haben Marcel Jör-ke, der zugleich eine halbe Stelle alsHygienefachkraft innehat, sowie EwaWrobel, die bisher schon stellvertre-tende Stationsleitung auf der B 2 war.

Diese mit den Chefärzten abge-stimmte Neuzuordnung von Bettenauf den Stationen beinhaltet zugleichin einzelnen Abteilungen eine Anpas-sung der Bettenzahl. „Hier hat sichausgewirkt, dass in einigen Bereichendie Verweildauer gesunken ist und

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• Neben fast allen Einsatzwünschender MitarbeiterInnen der direkt be-troffenen Stationen konnten weitereWünsche von MitarbeiterInnen an-derer Stationen umgesetzt werden.

Das Team der A 1 steht weiter unterder bewährten Leitung von ElisabethHölscher und ihrer Stellvertreterin Bri-gitte Neumann; beide haben sich zurPain-Nurse weitergebildet. Die Ver-schmelzung der A 2 mit der B 2 fälltzeitlich mit dem Ruhestand von B 2-Stationsleitung Veronika Grothues-Neuhaus zusammen. Die Leitung der

IM BLICKPUNKT

„Es ist gut, dass fast alle aus dem Team der A 2

jetzt auf der B 2 zusammen-bleiben konnten. Ich habe

Respekt vor der Größe der B 2,aber als neues Team aus A 2 und B 2 werden wir die Herausforderung gemeinsam schaffen.“

Judith Bilke, Leitung B 2 (bisher A 2)

Der Umzug auf die neue Station A 1 war bestens vorbereitet. Anita Dechering, Elisabeth Hölscher, Brigit Schwering von der PDL (oben v.l.) packten am Umzugstag mit an und nahmen die Patienten in Empfang. (mittlere Bildleiste).

„Ziel war die Konzentrationder Klinikbereiche, um

gemeinsame Kompetenzen in überwiegend operativ

tätigen Kliniken und in reinkonservativ tätigen Kliniken

zu bündeln und die pflegerischen Teams

entsprechend zusammen-stellen zu können.

Außerdem kommt auch das Wegekonzept für die einzelnen Abteilungen in

den Blick. Rheumapatientensind beispielsweise fast komplett auf der ersten Ebene konzentriert.“Prof. Dr. Michael Hammer,

Ärztlicher Direktor

Blickpunkt 2.2019 | 9

Patienten früher in die Reha entlassenwerden können“, nennt Roggenkem-per als Beispiel.

Wer reitet denn da am Fens -ter vorbei? Es ist Fürstbi-schof Christoph Bernhard

von Galen (Amtszeit 1650 – 1678).Mit Mitra und Bischofsstab trägt erdie Insignien seines Amtes beim bar-füßigen Ritt auf seinem Pferd. Wohlmit einem Augenzwinkern hat derSendenhorster Künstler BernhardKleinhans diese Reiterstatue für dasSt. Josef-Stift entworfen. Sie bildete1995 den krönenden Abschluss fürden zweiten Bauabschnitt des Funk-tionsgebäudes, das im Oktober 1993im Beisein von Landesgesundheits-minister Franz Müntefering einge-weiht worden war.Doch warum Christoph Bernhardvon Galen? Das Kunstwerk sollteeinen Bezug zur Geschichte desHauses haben. Da lag es nahe anBischof Clemens August Graf vonGalen zu denken, der nach derBombardierung Münsters mit sei-nem Generalvikariat vom 14. Okt-ober 1944 bis zum 18. Dezember1945 im St. Josef-Stift residierte undvon hier aus das Bistum leitete. DieWahl für das Kunstwerk fiel schließ-lich auf einen anderen Bischof ausder Familie von Galen, nämlich

Christoph Bernhard, der im 17.Jahrhundert in Sendenhorst mehr-fach zu Gast war und 1656 dieWeihe eines Altares in der Pfarrkir-che vorgenommen hatte.Ursprünglich stand die Statue ineinem schmalen Innenhof, womitsich auch die schlanke hohe Sil-houette erklärt. Erst später wurdedie Skulptur am Kranhaken übersDach auf die Vorderseite am West-tor gehievt. Dort hat sie einen Pre-mium-Standort. Und die Patientenin der „Fürsten-Suite“ auf der Sta-tion A1 einen Premium-Ausblick.

Fürstliche Ausblicke

Mehr Bilder in den Foto-galerien im INTRANET

te Neumann (beide Leitung A 1) und Christiane In den Wochen davor führten die Handwerker Regie

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In fünf Monaten hat die Station A 2nicht nur ihr Aussehen, sondernauch noch ihren Namen geändert.

In baulicher Hinsicht ist die neue Sta-tion A 1 ein echter Hingucker gewor-den. Die fünfmonatige Metamorpho-se gleicht einer Zeitreise aus den frü-hen 1990er Jahren in die heutigeFarb- und Formensprache.Herzstück der Station ist der neuePflegestützpunkt, der mit einem offe-nen Empfang in dunkler Holzoptikzentraler Anlaufpunkt für Patientenund Besucher ist. Im rückwärtigenBereich steht den Pflegenden nun

deutlich mehr Arbeitsraum zur Verfü-gung inklusive eines Besprechungs-raums für das gewachsene Team. Die Farb- und Materialauswahl trägtdie Handschrift von InnenarchitektinSusanne D. Bachmann. So wird derStützpunkt durch eine besondereWand- und Deckengestaltung einge-fasst. Holzlamellen setzen am Emp-fang und vor einer großformatigenbeleuchteten Naturfotografie interes-sante Akzente. In den Patientenzimmern setzt Su-sanne D. Bachmann auf harmonischabgestimmte Farben. Die Schränke

sind mit akzentuierter Holzmaserunggestaltet, die drei Bettplätze unter-scheiden sich aber durch farblich ab-gesetzte Blenden in Pflaumenviolett,Mattblau und Seegrün. Mit der altenStation A 2 ist auch der letzte Röhren-fernseher aus den Patientenzimmernverschwunden. Jeder Patient schautnun sein individuelles Programm aufseinem eigenen Bedsideterminal.Übrigens: Die Station A 2 hatte bis-her die baulich ältesten Patienten-zimmer aus dem Jahr 1992. Nun istder Parkflügel der älteste Teil. Baujahr2005!

IM BLICKPUNKT

Dunkles Holz und ein offener Empfang: Der neue Pflegestützpunkt der A 1 ist ein Blickfang und gibt dem Raum insgesamt mehr Großzügig-keit. Das Team verfügt nun über größere und moderne Arbeits- und Besprechungsräume.

Neue Station A 1 vollzieht baulichenAnfang April Umzug nach fünf Monaten Umbau / Farbkonzept von Susanne D. Bachmann

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Im Rahmen der Krankenhausplanung hat dasLand NRW dem St. Josef-Stift Sendenhorst einebedarfsgerechte Aufstockung des Bettenkontin-

gents von 326 auf nunmehr 359 Krankenhausbet-ten zuerkannt. Das entspricht einer Steigerung umzehn Prozent, die Geschäftsführer Dr. Ansgar Kle-mann als „außergewöhnlich“ und „gegen den lan-desweiten Trend“ bezeichnete. Die Mehrzahl der nordrhein-westfälischen Kran-kenhäuser habe Abschläge bei der Bettenzahlhinnehmen müssen. Das spiegele unter anderemden Trend zu immer kürzeren Verweildauern wi-der, so dass landesweit weniger Betten für eineflächendeckende stationäre medizinische Versor-gung erforderlich seien. Große und hochspeziali-sierte Einrichtungen an zentralen Standorten pro-fitierten dagegen oftmals von Bettenzahlzuschlä-gen. Konkret für die Region bedeutet das: Währenddas Uniklinikum und das St. Franziskus-HospitalMünster eine Aufstockung ihrer Bettenzahl erfah-ren haben, müssen viele andere Häuser ihre Bet-tenzahl nach unten korrigieren. So auch im KreisWarendorf, wo das St. Josef-Stift das einzige Kran-kenhaus mit einem anerkannten Bettenzuwachsist. Dr. Ansgar Klemann: „Das ist eine schöne Be-stätigung für den Bedarf sowie die gute und kon-tinuierliche Leistungsentwick lung in allen Fachab-teilungen des Hauses.“

Das Farbkonzept stammt von Innenarchitektin Susanne D. Bach-mann. Die Farben der Bettplätze wiederholen sich an den Schränkenim Badezimmer.

Zeitensprung

33 zusätzliche Betten fürs St. Josef-Stift Krankenhausplan NRW bestätigt 359 Betten / Steigerung gegen Landestrend

Die Inbetriebnahme der runderneuerten, ehemaligen A 2-Räume ist lediglich ein Etappenziel. Wenn die Rheumapa-tienten der B 2 auf die neue A 1 umgezogen sind, startet derzweite Bauabschnitt im historischen A-Gebäude. Die Patien-ten der Schmerzklinik ziehen jenseits des Kirchturms in denWestteil der Station, damit der vordere Bereich rund um denfrüheren A 1-Pflegestützpunkt erneuert werden kann. Dernicht mehr benötigte Pflegestützpunkt wird zum neuen Auf-enthaltsraum für die Schmerzpatienten. Die angrenzendenRäume werden künftig als Arztzimmer, pflegerisches Aufnah-mezimmer und Kofferlagerraum genutzt. Die Patientenzim-mer bis zum Kirchturm erhalten ein Update und werden vonDrei- zu Zwei-Bett-Zimmern umgebaut. Wenn dieser Bauab-schnitt beendet ist, werden die westlich hinter dem Kirch-turm liegenden Patientenzimmer zu einer neuen Schwes -ternklausur hergerichtet. Das ist ein vorbereitender Schritt,um das Klausurgebäude von Grund auf zu ertüchtigen.

Wie geht es baulich weiter auf der A1?

12 | Blickpunkt 2.2019

Die Erweiterung der Küche desSt. Josef-Stifts hat Anfang 2019Fahrt aufgenommen. Mit dem

Abbruch des Apfelkellers war derWeg frei für den Anbau im Innenhofzum St. Elisabeth-Stift. Im Februarund März wurde das Fundament desKlausurgebäudes verstärkt und am14. März die 150 Quadratmeter gro-ße Betonsohle für den zweistöckigenAnbau gegossen. Im Mai soll derRohbau fertig sein, so dass über denSommer der Ausbau und die Installa-tionen erfolgen können.„Mit Fertigstellung des Rohbausmüssen die Schnittstellen und dieVerbindung zum Klausurgebäude ge-schaffen werden“, erläutert Techni-scher Leiter Peter Kerkmann. Dafür

wird in der Küche auf Höhe des Er-weiterungsbaus zunächst eine Staub-wand gesetzt, damit im zweitenSchritt die Fenster und Mauerstürzeherausgenommen werden können.Hinter der Staubwand werden im Er-weiterungsbau dann alle Installatio-nen für Elektro, Lüftung und Heizungsowie die Trockenbauarbeiten fürden Innenausbau erledigt. Mit Fertigstellung des Erweiterungs-baus im August 2019 wird im Erdge-schoss mehr Fläche für die Koch-und Kalte Küche, für zusätzliche Kühl-räume sowie für den Wagenbahnhofzur Verfügung stehen. Ebenfalls wirddie Klimatisierung des Küchenbe-reichs mit dem Anbau in Betrieb ge-nommen. Im Sockelgeschoss entstehen zusätz-liche Lagermöglichkeiten. Außerdemwird dort die Lüftungstechnik unterge-bracht sowie erweiterte Umkleidebe-reiche für die Mitarbeiter. Die Brotstu-

be findet während der Bauzeit einenprovisorischen Standort in der ehema-ligen Bäckerei. Der tiefergelegte Raumwurde aufgefüllt und vom Kachel-Charme der 1950er Jahre befreit.Wenn alles fertig ist, zieht die Brotstu-be wieder an ihren alten, aber vergrö-ßerten Standort. Die ehemalige Bäcke-rei wird dann als Lagerraum genutzt.Parallel wird zurzeit die erweiterteBürofläche für die Küche hergerichtetund zwar im ehemaligen Veranstal-tungsraum des St. Elisabeth-Stifts.Dort wird ein Büro für die Küchenlei-tung eingerichtet und ein Bespre-chungsraum. Auch im benachbartenehemaligen Restaurant des St. Elisa-beth-Stifts, das von 2013 bis 2015 inder Bauphase des Spithöver-Forumsprovisorisch als Mitarbeitercafeteriadiente, tut sich was: Hier entsteht einneuer Standort für das EDV-Team –schöner, größer, heller. Mehr dazu imnächsten BLICKPUNKT.

IM BLICKPUNKT

Bevor die Betonsohle gegossen wurde, musste das Fundament des Klausurgebäudes verstärktwerden (Bilder oben). Im ehemaligen Veranstaltungsraum des St. Elisabeth-Stifts entstehtdas neue Küchenbüro (unten li.); die alte Bäckerei (unten re.) wird ein Lagerraum.

Maßarbeit: Der Küchenanbau schmiegtsich an den Fuß des Klausurgebäudes.

Am Fuße des Klausurgebäudes wächst der Anbau für die KücheRohbau für die Erweiterung im Frühsommer fertig / Ausbau bis zum Spätsommer

Blickpunkt 2.2019 | 13

Das Diagnostikzentrum hat seitJanuar 2019 einen zentralenEmpfangsbereich mit zwei Ar-

beitsplätzen. Ambulanzpatienten, dievom Patientenmanagement in dieWartezone gehen, steuern direkt aufden Empfang zu. Die zwei medizini-schen Fachangestellten Ann-ChristinNienberg und Anja Mersmann sinddort die Hauptansprechpartnerinnen

für die Patienten, aber auch für dieÄrzte und die Apothekerin sind sieein wichtiger Anlaufpunkt. Bei ihnenlaufen viele Organisations- und Infor-mationsfäden zusammen, so dass sieimmer einen guten Überblick überdie Abläufe haben.„Es ist ein großer Vorteil, dass dieWartenden immer einen Ansprech-partner haben und auch wir die Pa-tienten immer im Blick haben“, meintAnn-Christin Nienberg. So müsse keinPatient gesucht werden, wenn er sichfür eine kurze Kaffeepause abgemel-det habe. „Konsilpatienten für dieRheumatologie, die direkt von derStation und nicht über das Patienten-management ins Diagnostikzentrumkommen, können nicht übersehenwerden, wenn sie sich direkt bei unsmelden. So lassen sich Wartezeitenvermeiden“, sagt Silvia Drügemöller,Leitung Diagnostikzentrum. Ihre Bittean die Teams auf den Stationen undam Krankenhausempfang: „Bitte sagen

Sie den Patienten, dass sie sich immeram Empfang in der Wartezone mel-den.“ Und das gelte auch bei Termi-nen für das pharmazeutische Aufnah-megespräch. Manchmal komme es

vor, dass Patienten direkt ins ZimmerB 1 von Apothekerin Anne Graben-meier gehen und dort womöglich inein Gespräch hineinplatzen.Der zentrale Empfangsbereich hatsich auch aus ärztlicher Sicht be-währt. Oberärztin Dr. Anna Maier: „Esist gut, dass es für die Patienten sicht-bare Ansprechpartner gibt. Viele or-ganisatorische Fragen werden dortschon beantwortet. Das ist auch einezeitliche Entlastung für die Ärzte.“Auch wenn Ärzte länger auf der Sta-tion gebunden sind, sei es beruhi-gend zu wissen, dass die wartendenPatienten in der Ambulanz gut ver-sorgt sind.

Patienten in Empfang nehmen, Fragen beantworten und für gute Abläufe sorgen: Das ist dieAufgabe von Ann-Christin Nienberg (r.) und Anja Mersmann (2.v.r.) am neuen Anlaufpunktim Diagnostikzentrum. Mit im Bild: Leitung Silvia Drügemöller.

An zentraler Stelle des Wartebereichs befindet sich der neue Anlaufpunkt für Patienten im Diagnostikzentrum.

Zentraler Empfang sorgt für Überblick Neuer Anlaufpunkt mit Ansprechpartnern für Patienten im Diagnostikzentrum

„Es ist ein großer Vorteil, dass die Wartenden immer

einen Ansprechpartner haben,und auch wir die Patientenimmer im Blick haben.“

Ann-Christin Nienberg

14 | Blickpunkt 2.2019

Gute Nachrichten Mitte Januar:Die drei Operationssäle, in de-nen Ende November 2018 ein

Wasserschaden entdeckt wordenwar, konnten ab 15. Januar 2019 wie-der genutzt werden. Mit einem akri-bischen Bauzeitenplan, großer Flexi-bilität und hohem Engagement derbeteiligten Firmen und hauseigenenHandwerker konnte der Schadeninnerhalb von sieben Wochen beho-ben werden. Die Fertigstellung warursprünglich für Mitte bis Ende Fe-bruar anvisiert worden. Der Grund fürdie aufwändige Sanierung im neuenOP-Trakt von 2013: Wasser wardurch ein undichtes innenliegendes

Regenrohr in eine Zwischenwand imFlur gedrungen.Statt einer umfangreichen Trocknungerfolgte ein Rückbau der feucht gewor-denen Bauteile, so dass in großen Tei-len der Rohbauzustand wieder herge-stellt wurde. Handwerker, die auf an-deren Baustellen im St. Josef-Stift tätigwaren, sprangen kurzfristig ein. So wur-den noch vor Weihnachten 300 Qua-dratmeter Trockenbau, 100 Quadrat-meter Wandheizung und eine Vielzahlvon technischen Installationen fertig-gestellt. 400 Kubikmeter Estrich konn-ten über die Feiertage trocknen, sodass die hauseigenen Maler die Zeitzwischen den Jahren bereits nutzen

konnten. Anfang des Jahres startetendann Tischler, Elektriker, Bodenlegerund weitere Spezialisten.Die Baumaßnahme im laufendenBetrieb des Zentral-OP erforderte be-sondere Staub- und Hygieneschutz-maßnahmen. So musste der Zugangzu den verbliebenen vier Sälen imZentral-OP vorübergehend neu gere-gelt werden, zahlreiche Staubschutz -wände riegelten die Baustelle herme-tisch ab. Die Handwerker des St. Jo-sef-Stifts und die Mitarbeiterinnendes hauseigenen ReinigungsdienstesPerfekt unterstützten die Abläufe fle-xibel und bis ins Detail. Noch amWochenende erfolgte die Abnahme

Nachdem die Handwerker fertig waren, sorgten Mitarbeiter des OP-Teams dafür, dass Geräte und Inventar wieder eingeräumt wurden (v.l.):OP-Koordinatorin Edeltraud Vogt, Birgit Dickjürgens (Zentralsterilisation), Susanne Schlautmann (stellvertretende Leitung OP-Pflege) undDaniel Schroeter (Anästhesiepflege). Nach sieben Wochen Bauzeit konnte der OP-Betrieb wieder starten.

Kraftakt: Wasserschaden in halber Bauzeit behobenAlle OP-Säle des St. Josef-Stifts standen Mitte Januar wieder zur Verfügung

RÜCKBLICK

Blickpunkt 2.2019 | 15

Die Hotelleistungen für Patien-ten im St. Josef-Stift und imReha-Zentrum haben Mitte

März ein Upgrade erhalten: Mit demTV-Paket SKY steht nun ein zusätzli-ches hochwertiges Fernsehprogrammzur Verfügung. Das erweiterte SKY-Angebot umfasst die Spartenpro-gramme Bundesliga 1, Sport 1, Cine-ma Family, Heimatkanal, Nat GeoWild und Discovery-Channel. In derKinder- und Jugendrheumatologie

kann SKY nicht angeboten werden.Mit der Einführung von SKY wurdedie Gebührenstruktur auch für Tele-fon und WLAN behutsam angepasst.Die Bereitstellung des Telefons istjetzt kostenfrei, und die Pfandgebührfür die Chipkarte wurde von zehn auffünf Euro reduziert. Patienten bezah-len lediglich die Gebührentakte fürexterne Telefonate. „Mit dieser Rege-lung geben wir einen Anreiz, dass Pa-tienten ihr Telefon am Bett anmel-

den. Damit schaffen wir eine zusätzli-che Möglichkeit, Patienten besser zuerreichen, wenn Sie für eine Untersu-chung oder andere Termine im Hauskontaktiert werden müssen“, so stell-vertretender Geschäftsführer RalfHeese. Auch beim WLAN ergibt sich eineÄnderung: Der Tagestarif wurde von2,50 Euro auf 1,80 Euro abgesenkt.Die 7-Tage-Karte kostet jetzt zehnEuro.

tenmanagement mussten Opera-tionstermine verlegt werden, obwohldie OP-Teams in den verbliebenenvier OP-Sälen länger operierten undzusätzlich noch Kapazitäten der Klinikfür Ambulantes Operieren nutzten.Auch in der Verwaltung liefen dieDrähte heiß, um den Schaden versi-cherungstechnisch abzuwickeln. In der Zeit der höchsten Belastunggab es viel gegenseitige Hilfe: „Allesind zusammengerückt, und die

Teams haben sich gegenseitig gutunterstützt“, resümiert OP-Koordina-torin Edeltraud Vogt. Innerhalb vonknapp zwei Wochen musste ein neu-er OP-Plan mit längeren Laufzeiten in den verbliebenen Sälen erstellt werden. Das hatte Auswirkungen aufsehr viele Berufsgruppen wie Ärzte,Pflege, OP-Pflege, Anästhesiepflege,Zentralsterilisation, Patientenbegleit-

dienst, Intensivobservation und Per-fekt. „Es war eine tolle Zusammenar-beit. Alle haben angepackt!“Dank und Anerkennung drückteauch Geschäftsführer Dr. Ansgar Kle-mann aus: „Durch die große Einsatz-bereitschaft vieler Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter sogar am Wochen -ende konnte die gesamte Maßnahmeäußerst zügig umgesetzt werden. Mitden vorhandenen OP-Kapazitätenkonnten möglichst viele Patientenwie geplant versorgt werden. Das isteine großartige Leistung!“

durch den Hygieniker, so dass am 14.Januar die drei OP-Säle wieder fürden Betrieb am Tag danach gerüstetwerden konnten.„Keiner hat damit gerechnet – aberich war sehr guter Dinge, dass esklappt“, sagte der sichtlich erleichterteTechnische Leiter Peter Kerkmann,der die Arbeiten koordiniert hatte.Doch nicht nur für ihn und die Hand-werker bedeutete die Schadensbesei-tigung zusätzliche Arbeit. Im Patien-

Riesige Schläuche nahmen die Feuchtigkeit auf. Die hauseigenen Handwerker und Reini-gungsmitarbeiterinnen sorgten für den letzten Schliff vor der Wiederinbetriebnahme.

Himmlisches TV-VergnügenHotelleistungen um TV-Paket SKY erweitert / Tarife für Telefon und WLAN gesenkt

„Alle sind zusammengerückt,und die Teams haben sichgegenseitig gut unterstützt.“

Edeltraud Vogt, OP-Koordinatorin

16 | Blickpunkt 2.2019

RÜCKBLICK

Gute Nachrichten in SachenGrippeschutz! Die Impfbereit-schaft der Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter war in diesem Winterdeutlich höher als in den Vorjahren.215 Grippeschutzimpfungen bis Mit-te März meldet Martin Northoff ausder Ambulanz gegenüber 81 Impfun-gen im Winter 2017/18. „Das ist einedeutliche Steigerung“, freut sich Be-triebsarzt Dr. Manfred Kordt. Darinenthalten sind nicht diejenigen Mitar-beiter, die sich womöglich bei ihremHausarzt haben impfen lassen.Die starke Grippewelle im Vorjahrmit schweren Krankheitsverläufenund krankheitsbedingt arg dezimier-ten Teams habe offenbar viele bewo-gen, sich impfen zu lassen – nicht nur

als Schutz für sich selbst, sondernauch als Schutz für chronisch krankeoder operativ versorgte Patienten so-wie für die Altenheimbewohner miteinem geschwächten Immunsystem.Auch sehr viele Ärzte hätten sichdiesmal impfen lassen, so Kordts Be-obachtung. Der wirksamere Vierfach-Impfstoff,der den Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern kostenfrei angeboten wird, seiin dieser Impfsaison besser verträg-lich gewesen. Der Grippewellenradarzeigte diesmal den Höhepunkt derGrippesaison erst Anfang März an.Dies stehe in Zusammenhang mitdem späten Karnevalstermin – vieleMenschen auf engem Raum. Zwarwar die diesjährige Grippewelle nicht

ganz so heftig wie im Vorjahr, aberdas Münsterland gehörte in jedemFall zu den Hotspots.

Besserer Schutz gegen GrippewelleMehr Mitarbeiter ließen sich impfen

Der AOK-Firmenlauf startet amFreitag, 3. Mai 2019, um 18Uhr auf dem Marktplatz in

Oelde. Wie immer steht der Spaß imVordergrund bei der 5-Kilometer-Strecke, die gehend oder laufend zu-rückgelegt werden kann. Wer dasLauf-Event mit kreisweit mehrerenhundert Teilnehmerinnen und Teil-nehmern miterleben möchte, kannsich für das Team der Stiftung St. Jo-sef-Stift anmelden. Alle Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter im Krankenhaus,Reha-Zentrum, in den Einrichtungender St. Elisabeth-Stift gGmbH undvon Perfekt Dienstleistungen sindeingeladen, am Lauf teilzunehmen.

u Anmeldeschluss: 12. April in derPersonalabteilung bei Laura Harms,

Tel. -1211. Alle Neu-Teilnehmer er-halten ein Team-Sportshirt. Die Start-

gebühr von 5 Euro wird für alle Läu-ferinnen und Läufer übernommen.

Das Laufteam des St. Josef-Stifts ging 2018 mit Spaß und Motivation an den Start.

Anmeldung zum AOK-Firmenlauf am 3. Mai

Diesen Termin rot im Kalenderanstreichen: Am Sonntag, 8. September 2019, öffnet das

St. Josef-Stift von 11 bis 16 Uhr seinePforten und ermöglicht einen Blickhinter die Kulissen der modernenFachklinik und des erweiterten Reha-Zentrums. Seit dem letzten Tag der

offenen Tür anlässlichdes 125-jährigenStiftsjubiläums hatsich viel getan. So-mit werden neuentstandene Berei-che im Südflügelund im Reha-Zentrum

gezeigt, aber auch beliebteKlassiker wie das OP-Zen-trum, Diagnostik- undTherapiebereiche. DieDetailplanungen begin-nen in Kürze. Nähere In-

fos zum Programm folgendann im Sommer.

Blickpunkt 2.2019 | 17

Patientenakademie im St. Josef-Stift 2. Quartal 2019

Mittwoch, 8. Mai 2019Knie- und Hüftendoprothetik in besonderen FällenGelenkersatz bei Rheuma, Fehlstel-lungen, bewegungseingeschränktenGelenken und bei Osteoporose16 - 17.30 UhrKlinik für RheumaorthopädieAnmeldung: Telefon 02526 300-6605

Mittwoch, 22. Mai 2019Das künstliche Schultergelenk –wann erforderlich?Hilfe auf dem Weg zur Entscheidung16 - 17.30 UhrKlinik für Orthopädie und Traumato-logie, Klinik für Rheumaorthopädie,Reha-Zentrum am St. Josef-StiftAnmeldung: Telefon 02526 300-6601

Mittwoch, 5. Juni 2019 Unklare Rücken- und Beinschmerzen – was tun?Beweglichkeit erhalten – Lebens-qualität gewinnen: Diagnostik und Behandlung der Spinalkanalstenose,Multimodale Schmerztherapie16 - 17.30 Uhr

Klinik für Wirbelsäulenchirurgie,Schmerzklinik für Gelenk- und RückenbeschwerdenAnmeldung: Telefon 02526 300-6602

Mittwoch, 26. Juni 2019Wie geht es weiter nach der Operation?Rehabilitation nach künstlichem Gelenkersatz und Wirbelsäulen-operationen16 - 17.30 UhrReha-Zentrum am St. Josef-StiftAnmeldung: Telefon 02526 300-6608

Mittwoch, 10. Juli 2019Krumme Zehen und gespreizteFüße – moderne OP-Verfahren16 - 17.30 UhrKlinik für Ambulante Operationenund SporttraumatologieAnmeldung: Telefon 02526 300-6603+ + + + + + + + + + + + + + + + +

Eine Anmeldung ist für alle Veranstaltungen der Patienten-akademie erforderlich.

Kalendarium6. Juli 2019„Tour de Jupp 2019“für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren Angehörigensowie EhrenamtlicheTreffpunkt um 13.45 Uhr amParkplatz St. Josef-Stift(Mehr Infos auf Seite 55)

St. Josef-Stift auf Messen

15./16. Juni 2019Gewerbeschau EnnigerlohWestkirchener Straße

2./3. Juli 2019 BerufsorientierungsmesseBOM WarendorfEdith-Stein-Kolleg

22. Mai 2019Selbsthilfe macht stark!Infostand des BundesverbandesKinderrheuma10.30 -16.30 UhrMagistrale, St. Josef-Stift

Save the date:

Tag der offenen Tür am 8. September 2019

SavetheDate

18 | Blickpunkt 2.2019

Osteoporose ist eine Volks-krankheit und betrifft inDeutschland 7,8 Millionen

Menschen. Deshalb stand der dies-jährige Tag der gesunden Ernährungam 7. März unter diesem Schwer-punktthema. Aus dem Team der Diät -assistentinnen des St. Josef-Stifts kamder Impuls für eine Mitarbeiteraktionzum Thema Osteoporose. Doch esgab noch einen weiteren Anlass, sichdes Themas anzunehmen: Just einenTag zuvor war die strukturierte Schu-lung von Patienten zum Thema Oste-oporose gestartet.„Osteoporose ist eine systemischeSkeletterkrankung: Die Knochenmassein sich wird weniger“, gab OberärztinDr. Anna Maier einen Einblick in dieStruktur der Knochen, die im Alter von30 Jahren ihre größte Masse erreicht.Der Abbau von Knochensubstanz ver-läuft bei Frauen schneller als bei Män-nern. Die Folge: Jede dritte Frau undjeder fünfte Mann über 50 Jahre erlei-den einen osteoporosebedingtenKnochenbruch. Hüftbrüche bedeutenim fortgeschrittenen Alter oftmals eineeingeschränkte Gehfähigkeit, Pflege-bedürftigkeit oder sogar den Tod.Was hilft gegen Osteoporose? Medi-kamente, Bewegung und Ernährung.Zur Osteoporoseprophylaxe erklärteDr. Anna Maier: „Kalzium für den Kno-chenaufbau wird in der Regel ausrei-chend über die Nahrung aufgenom-

men. Das Vitamin D, das der Körperbenötigt, um Kalzium in den Knocheneinzubauen, kann mit zunehmendenAlter nicht mehr ausreichend über dieHaut gebildet werden und muss des-halb über Tabletten zugeführt werden.“Diätassistentin Kathrin Hegemann lis -tete gute Kalziumlieferanten auf: Grü-ne Gemüse (z.B. Grünkohl, Brokkoliund Lauch), Nüsse, Milch und Milch-produkte, wobei Hartkäse kalziumrei-cher sind als weiche Käsesorten.Empfehlenswert seien auch Mineral-wässer mit mindestens 150 mg Kal-zium je Liter, manche Sorten habensogar 600 Milligramm. „Wichtig ist,dass das Mineralwasser natriumarmist.“ Natrium ist ebenso wie Oxalsäure(z.B. in Rhabarber, Kakao und Man-gold) und Phosphat (in Konservie-rungsstoffen!) ein Kalziumräuber.Ausdauer, Kraft und Koordination –das sind die drei Säulen des Trainingszur Vorbeugung von Osteoporose.Die Zugkräfte der Muskeln, die aufden Knochen wirken, regen den Kno-

chenaufbau an. „Am effektivsten istKrafttraining mit 60 bis 70 Prozentder Maximalkraft“, erklärte Physiothe-rapeut Niklas Röers. Koordinations -training für Reaktionsfähigkeit undGleichgewicht mindert das Sturzrisi-ko. Schon kleine Übungen – in denAlltag eingebaut – haben einen gutenTrainingseffekt (s. Kasten). Wichtigdabei: Lächeln nicht vergessen!

RÜCKBLICK

Experten aus dem St. Josef-Stift informierten Mitarbeiter zum Thema Osteoporose (v.l.):Prof. Dr. Michael Hammer, Diätassistentin Kathrin Hegemann, Physiotherapeut NiklasRöers und Dr. Anna Maier.

Gesundheit zum Naschen: Rohkost, Nüsseund ein leckeres Mangomilchgetränk hattedie Küche zum Aktionstag vorbereitet.

Osteoporose geht jeden anGesunde Infos für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Ausdauer: Vor einen Stuhl stellen, Knie beugenund kurz die Sitzfläche berühren.Kraft: Abwechselnd einen Ausfallschrittnach vorne machen. Je weiter derSchritt desto größer der Kraftaufwand.Koordination: Auf einem Bein stehen (z.B. beimZähneputzen); zusätzlich das freieBein kreisen lassen.

3 Minuten-Übungen für gesunde Knochen:

Blickpunkt 2.2019 | 19

Am 23. Januar 2019 fand im St.Josef-Stift die Mitarbeiterver-sammlung für das Jahr 2018

statt. 274 Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter haben die Möglichkeit ge-nutzt, an dieser Veranstaltung teilzu-nehmen und die jährliche Informa-tion zum Rechenschaftsbericht derMAV und ihren Fachgruppen undNeuigkeiten zum Betrieblichen Ge-sundheitsmanagement zu erhalten. Wir vermittelten einen Überblicküber die facettenreichen Mitarbeiter-anfragen und Themenvielfalt, die wirwährend unserer regelmäßigen zwei-wöchentlichen Sitzungen beratenund gaben einen Überblick zu ge-planten Projekten und Diskussionenüber zukünftige Dienstvereinbarun-gen. Das Protokoll der Mitarbeiterver-sammlung steht selbstverständlich al-len Mitarbeiter/innen im Intranet zurVerfügung.

Wir möchten uns bei allen Mitarbei-ter/innen für die vielen positiven Rück -meldungen zu unserer Arbeit unddem damit verbundenen Vertrauenin uns bedanken. Die Vielzahl an An-regungen und Wünschen nehmenwir gerne als Diskussionspunkte inunsere Arbeit für das Jahr 2019 mitauf. Hier in Auszügen einzelne schrift-liche Rückmeldungen von Mitarbei-ter/innen während der Mitarbeiter-versammlung:

Mitarbeiter-Bistro • „frühere Öffnungszeiten?“ • „Snack-Automat mit Sandwiches,kleinen Salaten, Kaltgetränken?“

• „Es wäre schön, wenn man im Mit-arbeiterbistro auch kleine Snacksanbieten könnte.“

Betriebliches Gesundheitsmanagement • „Die Idee der gemeinsamen Gymnas -tik würde ich sehr gerne annehmen.“

• „Betriebssport anbieten“ • „Angebote für Mitarbeiter in exter-nen Fitnessstudios?“

Sonstiges • „Fahrradständer - Bessere Abstell-möglichkeiten wegen Umsturzge-fahr“

• „Weitere Fahrradstellplätze, da die-se durchaus knapp werden“

• „Parkplatzbeleuchtung erweitern?“ • „Anpassung der Kita-Öffnungszei-ten“

Die Mitarbeiterversammlung für dasGeschäftsjahr 2019 wird planmäßigim Januar/Februar 2020 stattfinden.

Wie sind wir erreichbar? MAV-Büro: Magistrale 1. OG Telefon + AB 02526 / 300 - 1188 E-Mail [email protected] Schriftverkehr: MAV-Postfach /Zentrale Information MAV im Intranet

Rückblick Mitarbeiterversammlung 2018

Liebe Mitarbeiterin, lieber Mitarbeiter!

19%

17%

14%13%

12%

10%

9%

4% 2%

Schwerpunktthemen

Anfragen / Causa Mitarbeiter individuell

Planung und Nachbesprechung von Fort- und Weiterbildung(+ RegioAG / Jubiläen / ASA / ENM)

Nachbesprechungen Sitzung mit DG / PDL / Personalleitung

Anfragen / Causa Abteilungen / Funktionsbereiche

Orga Klausurtagung / Mitarbeiterversammlung /Mitarbeitertag / Betriebsfeiern

Dienstvereinbarungen (Rufbereitschaft der Ärzte/Suchtprävention)

BGM und Vorteile für MA

Ö%entlichkeitsarbeit

Anfragen zu Arbeitsplatz + Begehung

Bericht 2017/2018

20 | Blickpunkt 2.2019

Premiere im St. Josef-Stift. Seit Ja-nuar 2019 gibt es eine pharma-zeutische Aufnahme für alle Pa-

tienten, die zur operativen Behandlungins Haus kommen. Apothekerin AnneGrabenmeier macht mit den Patienteneine Bestandsaufnahme, welche Medi-kamente sie aktuell in welcher Dosie-rung einnehmen. Ihr Hauptaugenmerkliegt dabei auf möglichen Wechsel-und Nebenwirkungen, gegebenenfallsmacht sie aus pharmazeutischer Sichteinen Vorschlag zur Anpassung derMedikation. Die pharmazeutische Auf-nahme ist somit ein zusätzlicher Bei-

trag zur Patientensicherheit.„Manche Patienten nehmen zehnbis 15 verschiedene Medikamenteein“, weiß Anne Grabenmeier aus Er-fahrung. Als Fachapothekerin für kli-nische Pharmazie und Infektiologieanalysiert sie das Zusammenspiel derWirkstoffe und fragt bei außerge-wöhnlichen Dosisverordnungen auchschon mal beim verordnendenniedergelassenen Arzt nach. Viele Patienten erhalten von ihremHausarzt mittlerweile schon einestrukturierte Liste mit allen Medika-menten. „Oft fehlten dann aber Me-

dikamente von Fachärzten wie zumBeispiel Asthmasprays oder Augen-tropfen“, erklärt Anne Grabenmeier.Im pharmazeutischen Aufnahmege-spräch fragt sie auch nach pflanz-lichen Mitteln wie Johanniskraut undGinkgo oder nach Nahrungsergän-zungsmitteln, die sich Patienten in Ei-genregie kaufen. „Auch diese Mittelhaben mögliche Wechselwirkungenund können zum Beispiel die Wirk-weise von Antibiotika herabsetzen“,so die Apothekerin. Manchmal reichees schon aus, die verschiedenenMittel zeitversetzt einzunehmen.

Beim pharmazeutischen Aufnahmegespräch erfasst Apothekerin Anne Grabenmeier sämtliche Medikamente, pflanzliche Mittel und Nahrungsergänzungsmittel, die die Patienten mitbringen, und prüft mögliche Wechsel- und Nebenwirkungen.

Zur Visite bei der ApothekerinSeit Januar 2019 führt Anne Grabenmeier pharmazeutische Aufnahmegespräche mit operativen Patienten

Blickpunkt 2.2019 | 21

Der gut informierte Patienthat nachweislich Vorteile.Eine gute Aufklärung er-

möglicht es ihm, seine Genesungdurch selbstgesetzte realistischeZiele und eine gute Compliancepositiv zu beeinflussen. Doch aufwelchem Wege sollen dem Patien-ten Informationen zukommen?Kann eine App die Mobilität undLebensqualität von Hüft- und Knie-patienten verbessern sowie dieAngst vor der Operation und dieSchmerzintensität nach der OPmindern helfen? Mit dieser Fragebeschäftigt sich die Pabee-Studie„Patientenbegleiter bei endopro-thetischen Eingriffen“, an der sichdie Klinik für Orthopädie und Trau-matologie des St. Josef-Stifts mitdrei weiteren Kliniken (endopro-thetische Maximalversorger undBG-Kliniken) beteiligt. Die Studie wird von der „Paracel-sus Medizinische Privatuniversität“

mit Sitz in Salzburg durchgeführt.Nacheinander werden im St. Josef-Stift zwei Gruppen mit jeweils 60Hüft- und Knie-TEP-Patienten übereinen Zeitraum von etwa vier Mona-ten befragt und zwar beginnend vierbis sechs Wochen vor der Operationbis drei Monate nach der Operation.Der entscheidende Unterschied: DieInterventionsgruppe erhält Patienten-informationen rund um die Implan-tatversorgung über eine Smartphone-App, während die Kontrollgruppekeine App-Informationen erhält. Bei-den Gruppen gemeinsam ist, dass diePatienten jeweils zum ersten Mal mitkünstlichem Gelenkersatz versorgtwerden.Seit Februar läuft die Rekrutierungder Studienteilnehmer. Unter Berück -sichtigung der Wartezeiten auf denOP-Termin wird die „heiße Phase“ derStudie dann ab diesem Sommer er-wartet. Da die beiden Studiengrup-pen nicht zeitgleich, sondern nach-

einander befragt werden, wird dieErhebung der Daten und derenAuswertung bis ins dritte Quartal2020 dauern. Im St. Josef-Stift wird die Studie vonChristiane Schwering (stellvertreten-de Pflegedienstleitung) und MartinaStangl (Qualitätsmanagement) be-gleitet. Die Gewinnung der Studien-teilnehmer läuft seit Ende Februarüber das Patientenmanagement-team um Martina Paschke sowieAnn-Christin Nienberg und SilviaDrügemöller aus der Ambulanz.Wenn die Patienten im Sommer zurstationären Aufnahme kommen,wandert der Staffelstab weiter an diePflege: Projektverantwortlicher Oli-ver Paschel (Station B 2) und stell-vertretend Ewa Wrobel (Leitungs-team Station B 2) sind im Boot,wenn am Tag der Aufnahme sowieam ersten und siebten Tag nach derOP die Patienten den Studienfrage-bogen am Tablet ausfüllen.

Anne Grabenmeier überträgt die mit-gebrachte Hausmedikation in einengegebenenfalls angepassten Medika-tions- und Dosierungsvorschlag für dieZeit während des Krankenhausaufent-halts. Der Vorschlag der Apothekerinmuss dann noch vom ärztlichen Dienstbestätigt werden. Perspektivisch sollenauch rheumatisch erkrankte Patientenein pharmazeutisches Aufnahmege-spräch mit der Apothekerin führen.Das pharmazeutische Aufnahmege-spräch ist ein wichtiges Etappenzielnach dem ersten Teil des Großpro-jekts, als Ende 2018 auf sämtlichenStationen inklusive Reha-Zentrum alleMedikamentenschränke und Fieber-

kurven in einem Rutsch auf Wirkstoff-bezeichnungen umgestellt wordensind. Auch Anne Grabenmeier doku-

mentiert ihre Medikationsvorschlägefür die stationären Patienten aus-schließlich mit Wirkstoffbezeichnun-gen. Damit ist sichergestellt, dass derPatient – unabhängig von einzelnenHandelspräparaten – verlässlich mitden benötigten Wirkstoffen aus derKrankenhausapotheke medicalORDER-pharma versorgt werden kann. Als letzter großer Baustein wird künf-tig noch ein Software-Tool einge-führt, mit dem das Ergebnis des phar-mazeutischen Aufnahmegesprächsdirekt in Orbis dokumentiert werdenkann. Übergangsweise wird die Über-tragung in Orbis derzeit von den Pfle-genden erledigt.

App oder Papier? Pabee-Studie untersucht Wirksamkeit einer App für Endoprothetik-Patienten

„Pflanzliche Mittel wie Johanniskraut und Ginkgo

oder auch Nahrungs-ergänzungsmittel können

mögliche Wechselwirkungenhaben und somit zum Beispieldie Wirkweise von Antibiotika

herabsetzen.“Anne Grabenmeier

22 | Blickpunkt 2.2019

Die Mini-Intensivstation auf vierRädern ist Teil eines umfas-senden Konzepts zur Versor-

gung von Notfällen im Krankenhausund Reha-Zentrum. Die Notfallkofferin den Bereichen wurden deutlichverschlankt und neu ausgestattet, da-mit sie übersichtlicher und besserhandhabbar sind für die Basisnotfall-versorgung. Das übergreifend agie-rende Team zur Versorgung vonkomplexeren Notfällen im Kranken-haus und Reha-Zentrum hat eine we-sentlich umfassendere Ausstattung,die es jetzt mit dem Notfallwagen zujedem erdenklichen Einsatzort – so-gar in den Park – mitnehmen kann.„Peripher abgespeckt und zentral auf-gerüstet“, bringt Schlüter es auf denPunkt.

Was ist alles an Bord des Notfallwa-gens? • Der zurzeit modernste Defibrillatormit erweiterten Kreislaufmonito-ringmöglichkeiten und automatischgesprochenen Reanimationsanwei-sungen

• Mobiles Beatmungsgerät• Intubationshilfen für Kinder und Er-wachsene mit schwieriger Atem-wegsanatomie, darunter ein Video-Laryngoskop, das den Rachen- undStimmritzenbereich mit einer Video- kamera sichtbar macht

• Reanimationsrucksack u.a. mit ei-nem erweiterten Medikamentensetfür die Versorgung jeglicher Kreis-laufreaktionen und anaphylakti-scher Schockreaktionen

• Kindernotfallkoffer mit speziell auf

Kinder ausgelegte Medikamenteund Instrumente

• Blutzuckermessgerät• Reanimationsbrett

Alle Geräte können leicht vom Wa-gen genommen werden, damit sieam Einsatzort flexibel eingesetzt wer-den können. Den nötigen Strom la-den die Geräte im „Heimathafen“ aufder Obs auf. Die hauseigenen Hand-werker haben den Wagen individuellangepasst, so dass alle Geräteakkusüber einen zentralen Netzstecker auf-geladen werden können. „Im Falle ei-nes Notrufs müssen wir nur eineneinzigen Stecker ziehen, und der Wa-gen ist startklar“, so Schlüter.Die Ausstattungsmerkmale wurdenim Zusammenhang mit dem Gesamt-

Modernste Technik vom Feinsten: Timo Serbin (l.) präsentiert das Video-Laryngoskop, Dr. Miroslaw Kulaga (Mitte) zeigt den Defibrillator,und Hermann-Josef Schlüter gewährt Einblick in das Innere des Notfallkoffers.

Intensivstation auf vier RädernNotfallwagen mit Hightech-Ausstattung begleitet Reanimationsteam bei Notrufeinsätzen

Im Notfall zählt jede Sekunde. Um bei der Versorgung von Patienten mit lebensbedrohlichen Herz-Kreislauf-Problemen keineZeit zu verlieren, bringt das Reanimationsteam des St. Josef-Stifts seine eigene „fahrbare Intensivstation“ zum Notfallpatientenmit. Der neue Notfallwagen, der auf der Intensivobservation seinen Standort hat, verfügt über eine Ausstattung vom Feinsten.„Das ist ganz hoher Standard, vergleichbar mit einem Notarztwagen“, so Obsleiter Hermann-Josef Schlüter. „Er fährt nur nichtselber“, fügt Anästhesie-Oberarzt Dr. Miroslaw Kulaga augenzwinkernd an.

IM BLICKPUNKT

Blickpunkt 2.2019 | 23

konzept der Notfallversorgung erar-beitet. „Schnell und kompetent han-deln“ – so lautet das Leitwort für dieNotfallversorgung. Hohe Qualitätund Patientensicherheit waren somitzwei wesentliche Faktoren für dieAuswahl des gesamten Equipments.So gibt es auf allen Stationen einenBasisnotfallkoffer sowie an sechsStandorten im Krankenhaus und Re-ha-Zentrum die modernste Genera-tion von automatischen Defibrillato-

ren, die von jedermann bedient wer-den können. „Wenn das Reanima-tionsteam übernimmt, ist auch dieTechnik kompatibel und das Teamkann problemlos mit dem Defibrilla-tor auf dem Notfallwagen weiterar-beiten“, nennt Timo Serbin, Fach-krankenpfleger Anästhesie und Inten-sivpflege, einen weiteren Vorteil.Das Gesamtkonzept wurde von einerübergreifenden Arbeitsgruppe ausAnästhesieärzten, Anästhesie- sowie

Intensivpflegenden erarbeitet. Ein we-sentlicher Baustein ist die Schulung:Neben der „Basic Life Support-Schu-lung“ für alle Mitarbeiter mit Patien-tenkontakt nehmen die Mitglieder desReanimationsteams jährlich an der„Advanced Life Support-Schulung“teil, damit im Notfall beim Umgangmit dem Notfallwagenequipment je-der Handgriff sitzt und die Kommuni-kation mit den Teamkolleginnen und-kollegen reibungslos funktioniert.

Der neue Notfallwagen ist ein zentraler Baustein im Gesamtkonzept der Notfallversorgung. Stellvertretend für die AG aus Anästhesie, Anäs-thesiepflege und Intensivpflege stellten Oberarzt Dr. Miroslaw Kulaga (vorne li.), Timo Serbin und Hermann-Josef Schlüter (r.) die Hightech-Ausstattung des Wagens vor.

24 | Blickpunkt 2.2019

Die wichtigste Stunde ist immerdie Gegenwart, der bedeu-tendste Mensch immer der,

der dir gerade gegenübersteht, unddas notwendigste Werk ist immer dieLiebe – das versuchen wir täglich zuleben“, beschreibt Annette Mertensdie Philosophie der ChristlichenKrankenhaushilfen in Anlehnung anein Zitat von Meister Eckhart. Seit 35Jahren nehmen die „Grünen Damen“neu ankommende Patienten im St.Josef-Stift freundlich in Empfang, hel-fen bei Formalitäten und nehmen dieSchwellenangst. „Es ist etwas Besonderes, dass Sie IhrEhrenamt in so einmaliger Weise undin so großer Konstanz über dreiein-halb Jahrzehnte ausüben“, würdigteGeschäftsführer Dr. Ansgar Klemannden Einsatz der Krankenhaushilfen beieiner kleinen Feierstunde. Viele Pa-tienten äußerten ihre Dankbarkeit fürdieses herzliche Willkommen: „Sie ha-ben großen Anteil an den guten Qua-litätsbewertungen des St. Josef-Stifts,die nicht nur Medizin, Pflege, Thera-pie und Hotelleistungen betreffen,sondern auch die Freundlichkeit undZugewandtheit zu den Patienten.“Pfarrer Clemens Lübbers dankte imNamen des Kuratoriums für den Ein-satz der Krankenhaushilfen im Diens -te der christlichen Nächstenliebe.Lübbers hob besonders die gute Ver-

bindung zwischen Stift und Kirchen-gemeinde hervor. Die Gründungs-mütter der Christlichen Krankenhaus-hilfe waren im März 1984 die Vorsit-

zende der Gemeindecaritas, Walbur-ga Stoffers, und die damalige Pflege-dienstleiterin des St. Josef-Stifts,Schwester M. Augustini, die mit viel

RÜCKBLICK

Bunter Bilderbogen (v.l.): Applaus zum besonderen Geburtstag, Ehrung für Renate Hagemann, Grußwort von Pfarrer Lübbers, Ehrungen mit der Diözesan

Gruppenbild mit Geehrten: Anlässlich des 35-jährigen Bestehens der Christlichen Krankenhaushilfen im ausgezeichnet. Der Dank galt allen Frauen, die sich täglich in den Dienst der Patienten stellen.

Freundlicher Empfang ist die Visitenkarte Christliche Krankenhaushilfen feierten im März ihr 35-jähriges Bestehen

Blickpunkt 2.2019 | 25

Applaus von den Krankenhaushilfenbei der Feierstunde begrüßt wurde.Ein weiteres Urgestein ist AnnetteMertens, die von Anfang an dabei ist

und 1986 die Leitung der Kranken-haushilfen von Walburga Stoffersübernahm.„Wir sind mit 14 Frauen an zwei Auf-nahmetagen in der Woche gestartet“,erinnerte Annette Mertens an die An-fänge. Heute sind es 27 aktive Kran-kenhaushilfen, die montags bis frei-tags mehr als 10.000 stationäre Pa-tienten jährlich in Empfang nehmen.Annette Mertens: „Es sind alle mit En-gagement und viel Freude dabei.Aber wir bekommen auch sehr vielzurück: Den Dank der Patienten unddie Wertschätzung im Haus.“Zusammen mit der Diözesanvorsit-zenden der Caritas-Konferenzen, Ul-rike Fascher, ehrte Annette Mertenslangjährige verdiente Mitglieder derKrankenhaushilfe: So wurde RenateHagemann mit dem Elisabeth-Kreuzfür 20 Jahre ehrenamtliche Tätigkeitausgezeichnet. Rosen mit Urkundengab es für Annette Mertens (35 Jahre),Anneliese Reiling (30 Jahre), EdithStrybny und Gertrud Wermelt (25Jahre), Anneliese Kersting (15 Jahre),Renate Räckers, Mechthild Decker,Renate Schauerte, Simone Meixner,Mechthild Drees, Esther Beumer-Scheidsteger und Gertrud Barthel (fürzehn Jahre und mehr).

vorsitzenden, Gruppenbild in der Magistrale und (Bild rechts) zwei Frauen der ersten Stunde: Schwester M. Augustini und Annette Mertens.

St. Josef-Stift wurden zahlreiche langjährige Mitglieder

des St. Josef-Stifts

Mehr Bilder in den Foto-galerien im INTRANET

Auf den Tag genau am 15. März 1984nahmen 14 Frauen den Dienst als Ka-tholische Krankenhaushilfen auf. „Inden 1980er Jahren setzte eine wahreGründungswelle für Krankenhaushilfe-gruppen ein“, erinnert sich Gründungs-mitglied Annette Mertens. Es gab keineübertragbaren Konzepte, und so ent-wickelten die damalige Pflegedienstlei-terin Schwester M. Augustini, die dama-lige Verwaltungsleitung des Stifts sowiedie Vorsitzende der örtlichen Caritas-Konferenz Walburga Stoffers ein Mo-dell für das St. Josef-Stift.

Wie alles begann

26 | Blickpunkt 2.2019

Ziel der Kinästhetik ist es, sich dieeigenen Bewegungsabläufe be-wusst zu machen und achtsa-

mer zu werden für den eigenen Kör-per unter Berücksichtigung der be-sonderen Belastungen“, erklärt AnneRudde. Ursprünglich wurde die Kin -

ästhetik für Pflege- und Gesundheits-berufe entwickelt, um Patienten mitgeringerem Kraftaufwand bei derMobilisation zu unterstützen. Dochviele Aspekte der Kinästhetik lassensich auch auf andere Berufsgruppenübertragen und für die eigenen Be-wegungsabläufe nutzen.Anne Rudde ist seit 15 Jahren Kinäs-thetiktrainerin und verbindet diesesWissen mit drei Jahrzehnten Berufser-fahrung in der Pflege. Das zeigt sichnicht nur in den beiden Theorieein-heiten, sondern auch in der Praxisbe-gleitung, als Anne Rudde den Perfekt-Mitarbeiterinnen im Arbeitsalltagüber die Schulter schaut. Beispiel Bet-ten machen: „Beugt man sich ohneAbstützen über das Bett, geht das inden Rücken. Viel schonender ist es,

wenn man sich mit einer Hand ab-stützt oder gegebenenfalls auf einemKnie abstützt. Dann hat man das Ge-wicht gleichmäßiger verteilt undbleibt insgesamt beweglicher“, erklärtsie.Aus diesem Blickwinkel analysiert

Anne Rudde die einzelnen Tätigkei-ten. Beim Bettenmachen fällt ihr zu-sätzlich die Arbeitshöhe auf. Für dasBeziehen der Matratze empfiehlt sie,das Bett auf Hüfthöhe hochzufahren.Für das Beziehen von Decke und Kis-sen ist eine niedrigere Arbeitshöhe

RÜCKBLICK

Tisch abwischen? Ist doch einfach! Oder doch nicht? Die Menge macht’s. Wer am Tag zig Tische abwischt, wagenweise Tabletts ab-räumt, Geschirrspülmaschinen aus- und einräumt, ungezählte Schränke auswischt und reihenweise Betten neu bezieht, bei demmelden sich am Ende des Tages womöglich doch einmal der Rücken oder der Schulter-Nacken-Bereich. Rücken- und gelenkscho-nendes Arbeiten ist möglich – wenn man weiß, wie es geht. Für Perfekt-Mitarbeiterinnen fand deshalb eine Schulung mit Kinästhe-tiktrainerin Anne Rudde statt, die für viele alltägliche Bewegungsabläufe hilfreiche Tipps hatte, wie die Arbeit schonender erledigtwerden kann.

Rücken, Knie und Schulter sagen DankeGesundheitsförderung am Arbeitsplatz: Kinästhetiktrainerin Anne Rudde vermittelte Tipps für rücken-

„Ziel der Kinästhetik ist es, sich die eigenen Bewegungs-abläufe bewusst zu machenund achtsamer zu werden

für den eigenen Körper unterBerücksichtigung der

besonderen Belastungen.“ Anne Rudde, Kinästhetiktrainerin

Zu zweit geht’s besser: Beim Bettenbeziehen rät Kinästhetiktrainerin Anne Rudde (l.) auf dierichtige Arbeitshöhe zu achten.

Kleiner Trick – große Wirkung: Aufstützen von Hand und Knie sorgt für mehr Beweglichkeitund entlastet Rücken und Gelenke.

Blickpunkt 2.2019 | 27

sinnvoll, um Schultern und Nackenzu entlasten. Eine gute Lösung gibt es für die Rei-nigung der obersten Schrankfächer,die gerade für kleine Mitarbeiterin-nen nur schwer erreichbar sind. „Eine

leichte standsichere Steighilfe ist eineenorme Arbeitserleichterung“, regteAnne Rudde bereits in der Theorie-einheit an. HauswirtschaftsleiterinRoswitha Mechelk reagierte sofort, sodass aktuell zwei kleine Trittleiternaus leichtem Aluminium im Testein-satz sind. „Die kleine Leiter ist amWagen immer griffbereit, sie ist sehrleicht und trotzdem stabil“, freut sichSwetlana Zwetzig über dieses Hilfs-mittel. Eine schnelle Lösung gab esauch zum Abstützen auf dem Boden:„Die Kniepolster haben schnell Absatzgefunden“, berichtet BereichsleitungStefanie Korte. Abwechslung in die Abläufe zu brin-gen, ist ein weiterer wichtiger Tipp.„Wechseln Sie links und rechts ein-

fach mal ab, statt immer die Vorlie-beseite zu nehmen“, ermuntert AnneRudde. „Wenn Sie zu zweit arbeiten,wechseln Sie sich ab und tauschendie Tätigkeiten. Immer die gleiche Tä-tigkeit führt schneller zu Überlastung.“

Wenn dann noch Zeitdruck ins Spielkommt, kann es zu Verspannungenkommen, die sich das ‘Muskelge-dächtnis’ merkt. Das kann auf Dauerauf den Rücken gehen.Und was halten die Perfekt-Mitar-beiterinnen von den Kinästhetik-Tipps? „Ich achte stärker auf meinenRücken. Aber wenn viel los ist, dannvergisst man, dran zu denken“, meintNermin Bastürk. Vielleicht klappt dieAchtsamkeit für die Bewegungsabläu-fe nicht immer, aber mit etwasÜbung immer öfter. An diesem Schu-lungsvormittag auf den Stationen istAnne Rudde voll des Lobes und mo-tiviert die Perfekt-Mitarbeiterinnen:„Ihr macht das toll!“

und gelenkschonendes Arbeiten

• größere Beweglichkeit durchSchrittstellung oder Abstützen aufein Knie

• Anspannung reduzieren durchEinsatz von Hilfsmitteln (Leiter,Knieschoner, Gabelwischer)

• kein einseitiges Arbeiten (d.h. auchmal Seitenwechsel am Bett)

• angepasste Arbeitshöhe entlastetden Rücken

• sensibilisiert werden für die eigeneBewegung/Beweglichkeit

Das fördert Gesundheit und entlastetRücken und Gelenke!

5 Tipps für rücken- und gelenkschonendes Arbeiten:

Schwere Lasten nah am Körper tragen: Dieser Tipp für rücken- und gelenkschonendes Arbeiten wird hier perfekt umgesetzt.

Über Kopf arbeiten geht auf Schultern undNacken (oben). Eine Leiter bringt Entlastung.

28 | Blickpunkt 2.2019

Das Fallpauschalen-System lös -te die damals geltenden tages-gleichen Pflegesätze ab, bei

der der Erlös nicht von der Behand-lung, sondern von der Verweildauerder Patienten abhing. „Die DRG-Ein-führung hatte zum Ziel, vollkommeneTransparenz beim Leis tungs- und Kos -tengeschehen herzustellen und letzt-lich für eine sachgerechte Vergütungder Leistungen des Krankenhauses zusorgen“, so stellvertretender Ge-schäftsführer Ralf Heese. Dazu wirdjedem Fall eine mit einem Preis ver-sehene DRG zugeordnet. Die DRGhängt ab von den kodierten Diagno-sen, Operationen und Prozedurensowie von weiteren Faktoren wiedem Alter eines Patienten oder derVerweildauer.Die Verschlüsselung liegt in der Zu-ständigkeit der Ärzte in den Fachabtei-lungen. Bevor die DRGs zur Abrech-nung kommen, nimmt das Medizin-Controlling eine letzte Prüfung vor, obdie Verschlüsselung sachgerecht ist.Noch einmal kommt das Medizin-Controlling ins Spiel, wenn einzelneRechnungen von den über 100 ge-setzlichen Krankenkassen im Falldialogmoniert werden oder darüber hinausan den MDK zur weiteren Überprü-fung gegeben werden. Das Medizin-Controlling ist dann Mittler zwischenden Krankenkassen und MDK einer-seits und den Ärzten in den Fachabtei-lungen auf der anderen Seite.Im St. Josef-Stift war die ChirurginDr. Barbara Wehling im Jahr 2009Pionierin des Medizin-Controllings.

Bis 2016 hat sie die Arbeit alleine be-wältigt. Doch seit dem Jahr 2016 hatsich die Zahl der Prüffälle bundesweitüber alle Krankenhäuser vervielfacht.Mit softwaregestützten Filtern siebendie Kostenträger bundesweit einenimmer größeren Anteil von Rechnun-gen heraus und stellen sie routinemä-

ßig auf den Prüfstand. Klassische Prüf-steine sind die Notwendigkeit statio-närer Behandlung sowie die obereund untere Grenzverweildauer. Zu-sätzlich ist über die Jahre das Arbeits-aufkommen im Medizin-Controllingdes St. Josef-Stifts durch die insge-samt gewachsene Zahl von jährlich

EINBLICK

Grün ist die Hoffnung: Trotz Papier- und Regelungsflut durch bundesweit immer mehr MDK-Fallprüfun seinen Optimismus. Christian Deitmar, Leitung Dr. Barbara Wehling und Heike Barthold (v.l.) sind Mittler

Kleines Team – mit großer Wirkung! Medizin-Controlling ist Vermittler zwischen Fachabteilungen und MDK

Gute Medizin, Pflege und Therapie sind die Markenzeichen des St. Josef-Stifts, die Grundlage hoher Patientenzufriedenheit. AmEnde des Tages bzw. des Patientenpfades muss auch eine Rechnung geschrieben werden. Doch die Rechnungserstellung imKrankenhaus ist seit Einführung der Diagnosis Related Groups (DRG) im Jahr 2004 zu einer komplexen Angelegenheit gewor-den. Im Verbund mit dem sich weiterentwickelnden DRG-System spross eine neue Disziplin heran: Das Medizin-Controlling.Sein Ziel: Für die Leistung, die in den Fachabteilungen von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tagtäglich erbracht wird, mitder korrekten DRG-Verschlüsselung einen sachgerechten Erlös zu erzielen.

Blickpunkt 2.2019 | 29

rund 11.000 stationären Patientengrößer geworden. „Die Fallzahl ist seit 2009 stark ge-stiegen und damit auch die Zahl derAnfragen durch die Krankenkassenund den MDK. Insgesamt werdenmehr Fälle geprüft, und auch dasPrüfverhalten ist intensiver gewor-den“, beschreibt Barbara Wehling diegrößte Veränderung, seit sie vor zehnJahren im St. Josef-Stift startete. Ana-log zur bundesweiten Entwicklung

stieg der Anteil der geprüften Fälle imSt. Josef-Stift auf rund 21 Prozent. Inkonkreten Zahlen sind das mehr als2.200 Fälle im Jahr 2017 gegenüber978 Fällen (rund 10 %) im Jahr 2014.Das entspricht einer Verdoppelung.Seit Sommer 2017 gehört nun auchHeike Barthold mit einer halben Stel-

le zum Medizin-Controlling sowieseit Oktober 2018 Christian Deitmarmit einer vollen Stelle. Ein stark ge-wachsenes, aber immer noch über-schaubar kleines Team mit großerWirkkraft fürs Haus.Das wichtigste Handwerkszeug fürdie tägliche Arbeit im Medizin-Con-trolling sind die umfangreichen Ver-zeichnisse, Regularien und Prüfver-fahrensvereinbarungen. Allein dieDRG-Definitionshandbücher, Kodier-

richtlinien, Fallpauschalen-, ICD- undOPS-Kataloge umfassen 5.000 Seiten.Für jede Diagnose und Behandlungist eine Ziffernfolge hinterlegt. „Das istwie Vokabeln lernen“, schmunzeltChristian Deitmar, der wie seine Kol-leginnen oft genutzte Verschlüsselun-gen auswendig kennt. Von jedem Fallmachen sie sich anhand des Arztbrie-fes ein Bild und „übersetzen“ das ge-schriebene Wort in Ziffernfolgen desDRG-Systems. Der Erfolg der Arbeit hängt maßgeb-lich von der guten Zusammenarbeitmit den Fachabteilungen ab. BarbaraWehling: „Wir sind nicht auf einer ein-samen Insel, sondern versuchen, Kon-takt zu den Fachabteilungen zu hal-ten. Wir sind jederzeit offen für Fragenund helfen gerne.“ Andersherum be-nötigt das Medizin-Controlling auchvon den Fachabteilungen Informatio-nen und Argumente, wenn einzelneFälle extern überprüft werden. „WennInformationen in beide Richtungenfließen, können die Fachabteilungenund das Medizin-Controlling von denjeweiligen Erfahrungen profitieren“, istsich das Team sicher.

Christian Deitmar, der vor sieben Jah-ren aus der Krankenpflege ins Medi-zin-Controlling wechselte, hat in Kran-kenhäusern in Münster in größerenTeams gearbeitet. Im St. Josef-Stift ge-fällt ihm „die angenehme Atmosphäreim Haus und der auffallend gute Um-gangston“. Heike Barthold kam überdas Pain-Detect-Projekt in der Rheu-matologie zum Medizin-Controlling.Für sie schließt sich ein Kreis, zu einerfrüheren beruflichen Station gehörteauch eine namhafte Krankenkasse.Man sieht sich oft zweimal im Leben…

gen bewahrt sich das Team des Medizin-Controllings zwischen dem MDK und den Fachabteilungen.

Mit den veränderten Anforderungenwurde zu Beginn des Jahres der Infor-mationsfluss zwischen Medizin-Con-trolling und Fachabteilungen verbes-sert. Das Team um Barbara Wehlinglegt für jede MDK-Fallprüfung undjeden Falldialog in Orbis ein „MDK-Formular“ an, in dem der Prüfgrund,die hausinterne und externe Kom-munikation sowie die DRG mit Be-wertungsrelationen vor und nach derPrüfung dokumentiert sind. Die Fach-abteilungen können sich zudem nachverschiedenen Filterkriterien Listender Prüffälle zusammenstellen. Ent-wickelt wurde das neue Orbis-For-mular zusammen mit Claudia Nie-mann und EDV-Leiter Jörg Schneider.Aktuell wird der Schriftverkehr mitden Kassen und dem MDK noch inPapierform für die Fachabteilungenbereitgestellt. Künftig sei dies auch indigitaler Form über das Orbis-For-mular vorstellbar.Bereits seit Mitte 2018 stellt das Con-trolling den Fachabteilungen in je-dem Quartal einen Kennzahlenbe-richt zum Medizincontrolling zurVerfügung. Er enthält alle wichtigenInformationen wie beispielsweise dieAnzahl der geprüften Fälle, die Häu-figkeit der Prüfgründe sowie die imErgebnis resultierenden Korrekturen.

Schneller Informationsflusszwischen Medizin-Control-ling und Fachabteilungen

„Wenn Informationen in beideRichtungen fließen, können die Fachabteilungen und das Medizin-Controlling

von den jeweiligen Erfahrungen profitieren.“

Dr. Barbara Wehling

30 | Blickpunkt 2.2019

KURZ NOTIERT

Glückwunsch an Jana Wester-mann! Die 23-Jährige hat An-fang des Jahres ihre Ausbil-

dung als Kauffrau im Gesundheitswe-sen mit der Note „sehr gut“ abge-schlossen. Die Prüfung legte sie nachverkürzter zweieinhalbjähriger Ausbil-dungszeit vor der Industrie- und Han-delskammer Nord Westfalen ab. Ge-schäftsführer Dr. Ansgar Klemann gra-tulierte ihr zu diesem schönen Erfolgund ergänzte: „Toll, dass Sie sich füruns entschieden haben.“ Jana Wester-mann verstärkt seit Mitte Januar dasTeam der Personalabteilung.Mit ihrer Berufswahl ist die Dren-

steinfurterin und jetzige Wahl-Müns te-ranerin ihren Interessen gefolgt. „DasGesundheitswesen hat mich schon im-mer interessiert“, erzählt sie. Nach demAbitur hatte sie zunächst ein Lehramts-studium beginnen wollen, doch nachdem Eignungspraktikum revidierte sieihre Wahl und entschied sich für einFreiwilliges Soziales Jahr, das sie im St.Josef-Stift auf der Station A2 absolvier-te. In dieser Zeit reifte die Entscheidungfür die Ausbildung zur Kauffrau im Ge-sundheitswesen. Der gute Ruf derFachklinik stand schließlich auch Patebei der Wahl des Ausbildungsbetriebs. Die Ausbildung umfasste u. a. die

Kernfächer Steuerungs- und Abrech-nungsprozesse, Gesundheitsmanage-ment und ihr Lieblingsfach Dienstleis - tungsprozesse. Das in der Ausbildungerworbene Wissen ist nun eine idealeGrundlage für den Berufsstart und dieWeiterbildung, die Jana Westermannfest im Blick hat. Über ihren Erfolg freuten sich auchPersonalleiter Gregor Fauser und Aus-bildungskoordinatorin Laura Harms,die mit vielen weiteren Anleitern imHaus Jana Westermann während ihrerAusbildung begleitet hatten. Im Herbstwird sie an der IHK-Ehrung der jahr-gangsbesten Prüflinge teilnehmen.

„Gesundheitswesen hat mich schon immer interessiert“Kauffrau Jana Westermann gehört zu den jahrgangsbesten IHK-Prüflingen

Einfach nur glücklich! Jana Westermann absolvierte ihre Ausbildung mit sehr gutem Erfolg. Ihr gratulierten Laura Harms und Gregor Fauser(beide Personalabteilung) sowie Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann (r.).

Zeit für eine neue Mitarbeiterbe-fragung! Anders als in den Vor-jahren soll die diesjährige Be-

fragung nicht in Zusammenarbeit mitdem Picker-Institut erfolgen, sondernmit dem Institut Salubris von Prof. Dr.Bernhard Badura aus Biele-feld. Zwei wesentliche Grün-de nennt Geschäftsführer Dr.Ansgar Klemann für denWechsel.Das drängende Thema Be-triebliches Gesundheitsma-nagement hat in der Konzep-tion von Prof. Badura ein grö-ßeres Gewicht: Mitarbeitergesundheitund Mitarbeiterzufriedenheit werdenin der Salubris-Befragung somit we-sentlich ausführlicher abgefragt alsbeim Picker-Institut. Zudem wertet Picker einzelne Berei-che erst ab mindestens zehn ausge-

füllten Fragebögen aus. Wenn dieRücklaufquote bei durchschnittlich50 Prozent liegt, sei eine valide Aus-wertung für kleine Arbeitseinheitensehr schwierig. Salubris ziehe hier ei-ne Grenze von fünf ausgefüllten Bö-

gen, so dass auch für kleine Bereicheaussagekräftige Ergebnisse gewonnenwerden könnten. Ebenso wie Pickergarantiert auch Salubris 100-prozen-tige Anonymität. Da der Salubris-Fra-gebogen deutlich schlanker gehaltenist als die Picker-Befragung, besteht

zudem die Hoffnung auf eine nochhöhere Rücklaufquote.Mit dem Wechsel verbindet sich derNachteil, dass die Auswertung nichtmit früheren Umfrageergebnissen ver-glichen werden kann. Auch der große

Benchmark-Pool von Picker ent-fällt. Eine Rückkehr zu Picker seiaber laut Dr. Klemann bei künfti-gen Mitarbeiterbefragungen je-derzeit möglich. Prof. Badurahabe bei den letzten Führungs-gesprächen 2018 einen exzel-lenten Eindruck hinterlassen.Der Systemwechsel ist mit den

Mitarbeitervertretungen im Kranken-haus, Reha-Zentrum und im Netzwerkabgestimmt. Geplant ist, dass sich Prof.Badura im Vorfeld der Befragung denMitarbeitern einmal vorstellt. Mit Er-gebnissen der Mitarbeiterbefragung istfrühestens Mitte 2019 zu rechnen.

Blickpunkt 2.2019 | 31

Berufswahl ist in vielen Familien ein großes Thema; die Qualder Wahl aus schier unendlich vielen Berufen macht esnicht gerade einfacher. Wer sich noch nicht sicher ist, wo-

hin die Reise beruflich gehen soll, hat die Möglichkeit, ein Frei-williges Soziales Jahr (FSJ) zu machen. Auch das St. Josef-Stiftund die Einrichtungen des Pflege- und Betreuungsnetzwerksbieten jungen Leuten Einsatzmöglichkeiten, ein Jahr lang ihreStärken zu entdecken und sich zu orientieren. Tipp: Eine Bewer-bung ist jederzeit möglich, da die Starttermine und die Dauereines FSJ flexibler geworden sind. u Ansprechpartner für Krankenhaus und Reha-Zentrum: Chris -tiane Schwering, Tel. 02526/300-1152, [email protected] für die Altenpflege: Jens Hinkemann, Tel.02582/66 97-0, [email protected]

Bock auf FSJ?!

Mitarbeiterbefragung 2019: Gesundheit und Zufriedenheit als zentrale ThemenSystemwechsel vom Picker-Institut zu Prof. Badura / Institut Salubris

Betriebliches Gesundheitsmanagement

32 | Blickpunkt 2.2019

Ludger Schürkmann ist Landwirtmit Leib und Seele. Sein Beruffordert, dass er körperlich fit ist

für die Arbeit im Stall und auf demAcker. Die linke Hüfte machte ihmschon länger Probleme, doch dieoperative Versorgung mit einemkünstlichen Hüftgelenk schob er solange wie möglich hinaus. Schließlichnutzte er die Winterzeit für die Opera-tion: Fünf Tage vor Weihnachten ließer sich operieren, war an Heiligabendwieder zu Hause und begann am 27.Dezember seine dreiwöchige Rehabi-litation im Reha-Zentrum. Seit EndeJanuar gehört er zu den ersten Patien-ten, die im T-RENA-Programm derDeutschen Rentenversicherung trai-nieren. Sein Ziel: „Ich will schnell wie-der fit werden für den Job und späterwieder Skiurlaub machen können.“

Für Patienten wie Ludger Schürk-mann ist T-RENA wie geschaffen. Diegute Grundlage, die er sich währendseiner ambulanten Reha im Reha-Zentrum am St. Josef-Stift erarbeitethat, kann er jetzt mit der Trainings-therapeutischen Reha-Nachsorge (T-RENA) weiter verbessern. Zweimal inder Woche kommt der Landwirt ausHerbern nach Sendenhorst und trai-

niert in einer Gruppe von zwölf Pa-tienten mit Sporttherapeut Joe Brelohals festem Bezugstherapeut.Gemeinsam in der Gruppe beginntdas Training entweder mit einer halb-stündigen Ausdauereinheit auf demErgometer, Laufband oder Crosstrai-ner. Oder aber in der lichtdurchflute-ten Sporthalle wird in einem ParcoursStabilität und Koordination trainiert.Feste Konstante ist jedes Mal die Me-dizinische Trainingstherapie, bei derjeder mit einem individuellen Trai-ningsplan unter Anleitung an GerätenMuskelaufbau und Kraft trainiert.„T-RENA wird sehr gut angenommen.Viele Patienten aus unserem Reha-Zentrum, aber auch aus externen Ein-richtungen nehmen zum Teil weiteWege auf sich, um hier weiterzutrai-nieren“, so Therapieleitung Dr. Heike

Zugabe für nachhaltigen Reha-ErfolgNach der medizinischen Rehabilitation trainieren Patienten mit T-RENA weiter

Ludger Schürkmann festigt mit der therapeutischen Reha-Nachsorge (T-RENA) den Erfolg seiner medizinischen Rehabilitation. Sporttherapeut Joe Breloh leitet die T-RENA-Gruppe, die sich zweimal in der Woche ambulant zum strukturierten Training trifft.

IM BLICKPUNKT

„Uns war sehr wichtig, dass die T-RENA-Patienten die gleiche hohe Therapie-qualität bekommen wie diePatienten der medizinischen

Rehabilitation.“Dr. Heike Horst

Blickpunkt 2.2019 | 33

Aller guten Dinge sind drei: BeimDREIklang-Projekt kooperiertdie Westfälische Provinzial Ver-

sicherung mit Akut- und Reha-Klini-ken. Gemeinsames Ziel ist es, fürschwerverletzte Unfallopfer eine lü-ckenlose, schnelle, umfassende undindividuell ausgerichtete Rehabilita-tion zu organisieren. Hierbei geht esprimär um die nahtlose rehabilitativeWeiterbehandlung von Patienten mitMehrfachverletzungen bzw. einemPolytrauma nach dem Aufenthalt inder Akutklinik, um die gesundheit-lichen Folgen möglichst klein zu hal-ten und die Lebensqualität der Be-troffenen zu verbessern. Partner desDREIklang-Projektes ist seit Kurzem

auch das Reha-Zentrum am St. Josef-Stift.Entwickelt wurde das Projekt zusam-men mit dem Uniklinikum Münsterund dem Zentrum für ambulante Re-habilitation in Münster. Es soll nach er-folgreicher Testphase zu einem regio-nalen Netzwerk ausgebaut werden, andem auch das St. Franziskus-Hospitalund das Clemenshospital aus Münsterund das UKM-Marienhospital Steinfurtteilnehmen werden sowie Reha-Ein-richtungen aus der Region. Bereitswährend des stationären Aufenthaltesplanen und organisieren die Spezialis -ten des Akutkrankenhauses zusammenmit den Reha-Experten die anschlie-ßenden Therapien und ermöglichen so

eine lückenlose Versorgung. Unfallop-fer sollen somit rascher wieder am so-zialen und beruflichen Leben teilhabenkönnen. Langfristige gesundheitlicheSchäden sollen vermieden oder deut-lich reduziert werden.Nutzen können das ProgrammSchwerverletzte, die bei der Provinzi-al NordWest unfallversichert sindoder deren Unfallverursacher bei derProvinzial haftpflichtversichert ist. Indiesem Fall können Patienten medizi-nisch indizierte Zusatzleistungen überden Leistungskatalog des Kostenträ-gers hinaus in Anspruch nehmen;Chefarztbehandlung und möglichstnahtlose Vermittlung in geeignete Re-ha-Einrichtungen inklusive.

Horst. „Uns war sehr wichtig, dass dieT-RENA-Patienten die gleiche hoheTherapiequalität bekommen, wie diePatienten der medizinischen Rehabili-tation. Das heißt: Das bewährte Grup-penkonzept mit Bezugstherapeut ha-ben wir auch hier etabliert.“ Mit zweiGruppen gestartet, war sehr schnell

auch die dritte und vierte Gruppe ge-füllt.Ludger Schürkmann freut sich überdie schnellen Fortschritte, die er ge-macht hat. „OP und Wundheilungverliefen super. Ich habe keineSchmerzen mehr und das operierteBein wird immer kräftiger.“ Sein Ziel,

bald wieder auf dem Hof voll in dieArbeit einzusteigen, rückt in greifbareNähe. „Ich finde es großartig, dassHerr Schürkmann sich die Zeit nimmt,mit T-RENA den Reha-Erfolg zu festi-gen“, lobt Dr. Heike Horst. Schürk-mann: „Ich bin topzufrieden, wenn dieHeilung weiter so gut verläuft.“

Auch an Kraftgeräten wird trainiert.

Aller guten Dinge sind DREIklangReha-Zentrum beteiligt sich an Netzwerk von Provinzial, Akut- und Rehakliniken

T-RENA bedeutet Trainingstherapeu-tische Reha-Nachsorge und kann seitdem 1. Januar 2019 für alle Reha-Pa-tienten der Deutschen Rentenversi-cherung im Anschluss an eine medizi-nische Rehabilitation verordnet wer-den. Das Ziel von T-RENA ist die wäh-rend der medizinischen Rehabilita-tion erzielten Erfolge weiter zu ver-bessern und nachhaltig zu sichern. Ineiner Gruppe von maximal zwölf Teil-nehmern wird mit individualisiertenÜbungen Kraft, Schnelligkeit, Ausdau-er, Koordination und Flexibilität trai-

niert, um die Belastbarkeit für die An-forderungen im Alltags- und Berufsle-ben zu fördern. Die Teilnehmer desT-RENA-Programms trainieren zwei-mal wöchentlich jeweils 60 Minuten.Die 26 Therapieeinheiten starten spä-testens vier Wochen nach Abschlussder medizinischen Rehabilitation understrecken sich maximal über einenZeitraum von sechs Monaten. Im Re-ha-Zentrum am St. Josef-Stift wird T-RENA ebenfalls nach dem bewährtenModell der festen Patientengruppenmit Bezugstherapeut angeboten.

Zum Thema: T-RENA

Der letzte BLICKPUNKT2019/01 war gerade frisch ausder Druckerei geliefert, da war

er an einer entscheidenden Stelleschon wieder unaktuell: Kurz vorWeihnachten sind auf dem PortalWeiße Liste die Ergebnisse aktualisiertworden. In der so wichtigen Katego-rie Weiterempfehlungsbereitschaftsprang der Wert des St. Josef-Stiftsvon 95 Prozent auf sagenhafte 96Prozent. Das ist ein fantastischerWert, wenn man daneben denbundesweiten Durchschnittswert von81 Prozent sieht (NRW: 77 Prozent).Damit veränderte sich auch das bun-des- und landesweite Ranking des St.Josef-Stifts in seinen Spezialdisziplinenim Vergleich mit den Kliniken, die die-se Krankheitsbilder ebenfalls über-durchschnittlich häufig behandeln.Bundes- und landesweit belegt das St.Josef-Stift in der Rheumatologie, Kin-derrheumatologie und in der Wirbel-säulenchirurgie den ersten Platz. DieHüft- und Knie-Endoprothetik plat-ziert sich landesweit auf Rang eins undbundesweit auf dem zweiten Platz.Mit der jüngsten Aktualisierung derWeißen Liste kletterte übrigens auchder Bereich Organisation und Serviceum einen Punkt auf 91 Prozent. DerBenchmark liegt hier ebenfalls deut-lich niedriger, nämlich bei 77 Prozent.Wie berichtet sind die befragten Pa-tienten des St. Josef-Stifts auch mit derärztlichen Versorgung und der pflege-rischen Betreuung zu 91 Prozent zu-frieden. Das Besondere an diesenWerten ist, dass sie die hohe Qualitätin allen Bereichen und quer durch alleBerufsgruppen widerspiegeln.

34 | Blickpunkt 2.2019

Durchweg gute Ergebnisse: Inallen Kategorien sind die Befragungsergebnisse besser

oder gleich geblieben gegenüber derBefragung 2015.“ Mit einem prägnan-ten Satz bringt Qualitätsmanage-mentbeauftragte Martina Stangl dieAuswertung der Patientenbefragungauf den Punkt. Alle drei Jahre führt das St. Josef-Stiftin Eigenregie eine Befragung der am-bulanten und stationären Patientender Orthopädischen Werkstatt durch.

200 Fragebögen wurden 2018 ver-sandt, 137 kamen ausgefüllt zurück,was einer sehr guten Rücklaufquotevon 68,5 Prozent entspricht. DieWeiterempfehlungsquote liegt beimTraumwert 97 Prozent. Aber auch dieQualität der Hilfsmittel, die Verarbei-tung, das Preis-Leistungs-Verhältnisund der Nutzen der Hilfsmittel erhiel-ten gute Noten. Darüber hinaus wur-de auch die Sauberkeit und Ordnungund die Abwicklung gelobt.Und das sagen die Patienten:

„Durchweg gute Ergebnisse“Patienten stellen Orthopädischer Werkstatt ein sehr gutesZeugnis aus

96%„

„GuteErreichbarkeit, keineWartezeit, kompetentes

Personal“

„DiePräzision derAnfertigung“

„Ich habe mich beiIhnen besonders gut auf-gehoben gefühlt“

„Freund-lichkeit, kaum Wartezeit,schnelle Fertigstellung des

Hilfsmittels“

„Auchunter den Mitarbeitern

herrscht wundervolles, liebesund hilfsbereites Arbeits-

klima“

„DieProbleme des Patienten

wurden ernst genommen und sowurde auch eine Versorgung ge-währleistet, die andere Orthopädie-werkstätten nicht geschafft ha-

ben. Danke dafür!“

Weiterempfehlungsquoteerreicht neuen Spitzenwertin der Weißen Liste

RÜCKBLICK

Blickpunkt 2.2019 | 35

ten, die ein Jahr zuvor zwischen Maiund Oktober 2017 in der Klinik fürOrthopädie beziehungsweise in derKlinik für Rheumaorthopädie erstmalsmit künstlichem Gelenkersatz ver-sorgt wurden. Gegenüber der erstenBefragung vor zwei Jahren war dieRücklaufquote mit 62 Prozent sogarnoch höher. Die Auswertung nahmdas Institut für Qualitätsmessung undEvaluation (IQME) vor.In nahezu allen Bereichen (medizini-sche Versorgung, Sauberkeit und Hy-giene, Essen, Wartezeiten undWeiterempfehlung) lag die Zufrie-denheit im Krankenhaus um zwei bisfünf Prozentpunkte höher als vorzwei Jahren. Teilweise liegt das St. Jo-sef-Stift mit deutlichem Abstand überdem Durchschnittswert (s. Grafik). Sosprang etwa die Weiterempfehlungs-

Hüft- und Knie-Operationensind kein Selbstzweck, son-dern dienen dem Ziel, den

Patienten Lebensqualität (zurück) zugeben. Ob ein nachhaltiger Behand-lungserfolg erreicht wird, stand imFokus der zweiten Patientenbefra-gung, die der EndoProthetikZentrum-Qualitätszirkel im St. Josef-Stift aufden Weg brachte. Darin vergleichtsich das St. Josef-Stift mit 21 EPZ-zer-tifizierten Krankenhäusern und dasReha-Zentrum am St. Josef-Stift mitanderen Reha-Einrichtungen. Das Er-gebnis in Kurzfassung: Stift und Reha-Zentrum behaupten ihren Platz mitüberdurchschnittlichen Werten undsetzen an vielen Stellen den oberenBenchmark. Befragt wurden 400 Patienten, je-weils 100 Hüft- und 100 Kniepatien-

bereitschaft von 82 auf 87 Prozentgegenüber dem Durchschnittswertvon 68 Prozent.Ganz besonders deutlich ist die Zu-friedenheit derjenigen Patienten, dieihre medizinische Rehabilitation imReha-Zentrum am St. Josef-Stift ab-solvierten, gegenüber denjenigen, diein externen Reha-Einrichtungen wa-ren. Diese Ergebnisse haben beson-dere Aussagekraft mit Blick auf diehohe Behandlungsqualität des durch-gängigen Patientenpfades von Akut-und Reha-Behandlung aus einerHand. Das Reha-Zentrum am St. Jo-sef-Stift würden 95 Prozent der be-fragten Patienten weiterempfehlen;Patienten, die in externen Reha-Ein-richtungen waren, würden diese nurzu 69 Prozent ihrer Familie oderFreunden weiterempfehlen.

Patienten sind zufriedener bei Akut- und Reha-Behandlung aus einer HandBefragung des EndoProthetikZentrum-Qualitätszirkels bestätigt Erfolgskonzept

Patientenbefragung 2018

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100hoch

niedrig

8076

72 71

87

Medi-zinischeVersor-gung

Sauberkeitund

Hygiene

Externe Durchschnittswerte

Essen Warte-zeiten

Weiter-empfeh-lung

91

Beweg-lichkeitseit OP

88

Lebens-qualität

82

Medi-zinischeVersor-gung

80

Pflege-rischeVersor-gung

81

Thera-peutischeVersor-gung

72

Erfolg der Reha-Behand-lung

95

Weiter-empfeh-lung

Interne Indexwerte St. Josef-Stift Interne Indexwerte Reha-Zentrum am St. Josef-StiftExterne Durchschnittswerte Reha-Kliniken

Zufriedenheitsindex

36 | Blickpunkt 2.2019

Lachen ist die beste Medizin! Und diese Therapie gibtes noch dazu rezeptfrei. Zur Karnevalszeit haben sichviele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagiert, umden Patienten im Krankenhaus und im Reha-Zentrumund den Bewohnern in den vier Altenhilfeeinrichtungenviel Freude zu bereiten! Das war Spitze! Danke dafür!

Lachen ist die beste Medizin!

RÜCKBLICK

Blickpunkt 2.2019 | 37

St. Elisabeth-Stift SendenhorstSt. Josefs-Haus AlberslohSt. Magnus-Haus EverswinkelSt. Josef-Haus EnnigerlohPolarstationReha-Zentrum am St. Josef-Stift

38 | Blickpunkt 2.2019

Wechsel im Aufsichtsrat derSt. Elisabeth-Stift gGmbH:Mitte März 2019 wurden

Hermann Walter (80) und JohannesHobbeling (75) offiziell aus dem Auf-sichtsrat der St. Elisabeth-StiftgGmbH verabschiedet. Sie gehörtendem Gremium seit dem 19. März2004 an, nachdem das St. Magnus-Haus, das ursprünglich Haus Heid-horn hieß, in die Trägerschaft der St.Elisabeth-Stift gGmbH übergegangenwar. Damals war es ein wesentlichesAnliegen, die Altenhilfeeinrichtung imGemeindeleben zu verankern: Zumeinen mit dem Namenswechsel, derdie Verbindung zur Gemeinde unddie christliche Ausrichtung betonte.Zum anderen durch die Wahl vonzwei gut vernetzten Everswinkeler

Persönlichkeiten in den Aufsichtsrat.Aufsichtsratsvorsitzender WernerStrotmeier würdigte Hermann Walterund Johannes Hobbeling als „Männerder ersten Stunde“. Ihre Mitgliedschaftim Aufsichtsrat sei ein Garant dafürgewesen, die Verbindung zwischender Gemeinde und dem St. Magnus-Haus zu festigen und mit Leben zufüllen. „Sie haben Impulse aus der Ge-meinde ins St. Magnus-Haus getragenund haben umgekehrt Impulse ausdem Haus aufgenommen und in dieGemeinde eingebracht.“ Ihr Wirkenhabe zur Akzeptanz des St. Magnus-Hauses in Everswinkel beigetragen.Bereits in den 1990er Jahren hattensich Hermann Walter, damals Ge-meindedirektor von Everswinkel, undJohannes Hobbeling in seiner Funk-

tion als Kämmerer um die Errichtungeines Altenpflegeheims bemüht. „DerBedarf war da“, blickt Hobbeling, derdamals auch Rendant und Kirchen-vorstandsmitglied war, zurück. Evers-winkel war damals ein weißer Fleckauf der Altenpflege-Landkarte imKreis Warendorf. Obwohl der Kreisden Bedarf eigentlich als nicht gege-ben sah, so Walters Erinnerung, inves -tierte schließlich die Haus HeidhornGmbH aus Münster-Hiltrup am HausBorg 4a. Das kommunale Grundstückging im Tausch gegen kirchlichesBauland am Hilgenstohl in das Eigen-tum der Kirchengemeinde über, diedem Investor das Grundstück in Erb-pacht überließ. Am 1. Juni 1999 zogen die erstenBewohner in die Pflegeeinrichtung

RÜCKBLICK

Drei Amtsperioden wirkten Hermann Walter und Johannes Hobbeling für das St. Magnus-Haus im Aufsichtsrat der St. Elisabeth-StiftgGmbH. Für ihr Engagement dankten Aufsichtsratsvorsitzender Werner Strotmeier und Geschäftsführer Dr. Ansgar Klemann (v.l.n.r.).

Zwei Everswinkeler Ur-Gesteine verlassen Hermann Walter und Johannes Hobbeling: Bindeglieder zwischen Gemeinde und St. Magnus-Haus

Blickpunkt 2.2019 | 39

mit 40 Langzeitpflegeplätzen, zwölfTagespflegeplätzen (damals noch ei-ne Rarität) sowie 42 Einheiten Be-treutes Wohnen. Offizielle Eröffnungwurde am 24. November 2000 ge-feiert. Nach kurzer Zeit holten denInvestor finanzielle Probleme ein.Anfang 2003 übernahm die Alexia-ner-Brüdergemeinschaft die Mehr-heitsanteile der Haus HeidhornGmbH und damit die Trägerschaftder Altenheime in Hiltrup, Wolbeckund Everswinkel. Auch auf Betreiben

von Hermann Walter erfolgte für dasHaus in Everswinkel zum 1. Juli 2003ein zweiter Wechsel zum Wunschträ-ger, dem Pflege- und Betreuungs-netzwerk der St. Elisabeth-StiftgGmbH. Damit wurde der Grund-stein gelegt, um das St. Magnus-Haus in ruhiges Fahrwasser zu brin-gen: Kontinuität und Vertrauen inden Träger, in die Hausleitung und indie Qualität der Arbeit.In den 15 Jahren von Hermann Wal-ters und Johannes Hobbelings Amts-

zeit im Aufsichtsrat hat das St. Mag-nus-Haus einen festen Platz im Ge-meindeleben gefunden. Bedarfsge-recht wurde das Angebot erweitert,zuletzt mit einem am 18. Juli 2014eingeweihten Anbau, der das Ange-bot um zusätzliche 20 Plätze mit ei-nem Wohngruppenkonzept erweiter-te. Auch baulich hat der neue Trägerviel investiert. Ein großer Kreis an Eh-renamtlichen bringt Leben ins Hausund stärkt den Kontakt in die Ge-meinde.

Ludger Kla-verkamp istpensionierterFinanzbeam-ter und bringtseine Experti-se seit zweiPerioden alsRatsmitgl iedder Gemeinde

Everswinkel ein, u.a. als Vorsitzen-der im Rechnungsprüfungsaus-schuss sowie als Mitglied imHauptausschuss, Ausschuss für Pla-nung und Umweltschutz sowieBau- und Vergabeausschuss. Darü-ber hinaus ist er Mitglied in derZweckverbandsversammlung Volks-hochschule Warendorf, im Auf-sichtsrat der GemeindewerkeEverswinkel GmbH und im Verwal-tungsrat des Abwasserbetriebs TEO.Außerdem ist er einer der Everswin-

keler Vertreter in der Mitgliederver-sammlung des Städte- und Gemein-debundes. Seit 25 Jahren engagiert ersich in der Ortsunion Everswinkel, da-von 14 Jahre als Vorsitzender. Der64-Jährige lebt mit seiner Frau in derNähe des St. Magnus-Hauses, das zuseinem Wahlbezirk gehört.

Manfred Hend-ker ist gebürtigerEverswinke lerund hat mit sei-ner Frau zweierwachsene Kin-der. Seit 1976engagiert er sichehrenamtlich inder Kolpingsfa-

milie, übernahm Vorstands- und Gre-mienarbeit auch auf Bezirks-, Kreis-und Diözesanebene. Auch beruflichist der 59-jährige Groß- und Außen-

handelskaufmann der Kolpingbe-wegung verbunden: Seit 1981 ar-beitet er beim Kolpingwerk Diöze-sanverband Münster, war in denletzten Jahrzehnten in unterschied-lichen Funktionen, u.a. als Regio-nalreferent für die Kreise Waren-dorf und Steinfurt sowie im Kol-ping-Bildungswerk tätig. Aktuell ist er als Bereichsleiter derKolping-Akademie in Coesfeld fürdie berufsbegleitenden Lehrgängeund Seminare innerhalb der Ziel-gruppen Sozial- & Gesundheitswe-sen, Kita & Schule sowie Wirtschaft& Verwaltung verantwortlich. SeineEhefrau und seine Tochter sind be-ruflich beide im Gesundheitswesenverankert. Im Aufsichtsrat der St.Elisabeth-Stift gGmbH schlägt erdie Verbindung zwischen dem St.Magnus-Haus und der Kirchenge-meinde Everswinkel.

den Aufsichtsrat

Ludger Klaverkamp und Manfred Hendker rücken nachAls Nachfolger für Hermann Walter und Johannes Hobbeling sollen Ludger Klaverkamp und Manfred Hendker als neue Aufsichtsratsmitglieder nachrücken.

Ludger Klaverkamp

Manfred Hendker

40 | Blickpunkt 2.2019

IM BLICKPUNKT

Die anhaltende Kritik an den Pflegenoten zur Darstellung der Pflegequalität wird nun erhört und durch ein neues System abge-löst. Ab Oktober 2019 sollen Pflegeeinrichtungen halbjährlich intern Qualitätsdaten zur Versorgung ihrer Bewohnerinnen undBewohner – sogenannte Qualitätsindikatoren – erheben und an eine zentrale Datenauswertungsstelle (DAS) übermitteln. Dortwird ein Benchmark über bundesweit alle Pflegeeinrichtungen ermittelt, so dass die Qualität der Arbeit jeder einzelnen Einrich-tung ins Verhältnis gesetzt und verglichen werden kann. Darüber hinaus wird ein neues MDK-Prüfverfahren eingeführt. „Ziel isteine verständliche, übersichtliche und leicht überschaubare Qualitätsdarstellung“, fasst Kornelia Mackiewicz, Hausleitung im St. Josefs-Haus Albersloh, zusammen, was mit dem Pflegestärkungsgesetz II im Jahr 2016 auf den Weg gebracht wurde.

Pflegenoten haben ausgedientMehr Transparenz in der Altenpflege durch Qualitätsindikatoren und neues MDK-Prüfverfahren

Hausleitung Kornelia Mackiewicz und Wohnbereichsleitung Larissa Braun (l.) beschäftigten sich Mitte März intensiv mit der Erhebungder neuen Qualitätsindikatoren. Ab Herbst 2019 wird dieses Verfahren verpflichtend. Die vier Einrichtungen im Netzwerk beteiligen sichbereits in der Testphase.

Blickpunkt 2.2019 | 41

Bei den Qualitätsindikatoren wirdu. a. erfasst, wie mobil undselbstständig alle Bewohnerin-

nen und Bewohner sind, wie viele Be-wohner wie oft an Dekubitus oder anden Folgen von Stürzen leiden oderob ein unbeabsichtigter Gewichtsver-lust eingetreten ist. Die DAS prüft die-se Daten auf ihre statistische Plausibi-lität, wertet sie aus und erstellt einenBericht, aus dem jede Einrichtung ab-lesen kann, ob sie besser oderschlechter als der Durchschnitt da-steht. Dieser Bericht ist zugleich die

Grundlage für die Prüfung durch denMDK. „Die MDK-Prüfungen werden sichgrundlegend verändern“, ist sich Kor-nelia Mackiewicz sicher. Statt akribi-scher Überprüfungen der Dokumen-tation werde es künftig wichtiger sein,im Fachgespräch mit dem MDK an-hand von neun Bewohnern nachzu-weisen, welche Ursachen hinter be-stimmten Risikoereignissen steckenund welche Maßnahmen ergriffenwurden. Zum Beispiel müsse bei ei-nem Sturz nachgewiesen sein, dassvorab über Sturzprophylaxe gespro-chen worden sei. Dazu gehöre auchder Abwägungsprozess zwischen ma-ximaler Bewohnersicherheit einerseitsund einem Höchstmaß an Freiheits-graden andererseits. Und welcheMaßnahmen wurden zum individuel-len Wohl des Bewohners eingeleitet.Mackiewicz: „Die Dokumentation er-hält bei der Prüfung eine nachgeord-nete Rolle, dafür sind die Mitarbeitermit ihrem Fachwissen stärker gefor-dert.“Grundsätzlich wird sich der MDKvor der jährlichen Regelprüfung ei-

nen Tag vorher anmelden. Häuser,die gute Ergebnisse bei den Qualitäts-indikatoren und bei der MDK-Prü-fung vorweisen, sollen künftig nurnoch alle zwei Jahre überprüft wer-den. Ab Oktober 2019 ist die Erhe-bung der Qualitätsindikatoren inner-halb einer Zwei-Wochen-Frist ver-pflichtend. Ab November 2019 müs-sen alle Häuser die MDK-Prüfungnach dem neuen System absolvieren.Erste Berichte zu Qualitätsindikatorenund MDK-Prüfergebnissen seien2020 im Internet zu erwarten.Aktuell beteiligen sich die vier Alten-hilfeeinrichtungen im Netzwerk an ei-nem Testlauf. Im März und noch ein-mal im September werden die Quali-tätsindikatoren nach dem neuen Sys -tem erhoben. „Alle Haus- und Wohn-bereichsleitungen waren zur Schu-lung. Grundsätzlich ist Vivendi einegute Unterstützung bei der Erhebungder Daten“, erläutert Kornelia Ma-ckiewicz. Darüber hinaus muss dieHausleitung noch Strukturdaten er-heben, wie zum Beispiel die Fach-kraftquote, Lage und Ausstattung derEinrichtung. Somit wird der abschlie-ßende Qualitätsbericht auf drei Säu-len ruhen: dem MDK-Prüfergebnis,den intern erhobenen Qualitätsindi-katoren sowie den Strukturdaten desHauses.Bringt das System Vorteile? „Für unsbedeutet die Erhebung der Qualitäts-indikatoren sehr viel Arbeit. Positiv istzwar, dass der Dokumentation nichtmehr so große Bedeutung beigemes-sen wird. Aber im Zweifelsfall musseine lückenlose Dokumentation vor-handen sein, wenn der MDK nach-hakt“, so die Einschätzung von Korne-lia Mackiewicz. Darüber hinaus wirdvom Medizinischen Dienst des Spit-zenverbandes „Bund der Krankenkas-sen“ kritisch eingewandt, dass vieleNutzerinnen und Nutzer bei der neu-en Art der Qualitätsdarstellung anGrenzen stoßen könnten, „wenn sieselbst aus der Fülle Relevantes her-ausfiltern und Heime vergleichen sol-len“.

„Ziel ist eine verständliche,übersichtliche und

leicht überschaubare Qualitätsdarstellung.“

Kornelia Mackiewicz

Gut und gemeinsam leben inSendenhorst: Das Bürger-Pro-jekt GUGL der „Heinrich und

Rita Laumann-Stiftung“ startet in dienächste Phase. Nach Ende der Bür-gerbefragung in Kooperation mit derStadt Sendenhorst starten im Mai dieBürgerwerkstätten.Aktuell läuft bei der FachhochschuleMünster die Auswertung der Frage-bögen aus Sendenhorst und Albers-loh. Ende April werden die Ergebnisseder Bürgerbefragung öffentlich vor-gestellt. An den vier Samstagen imMai werden ausgewählte Themen,die den Bürgern besonders unter denNägeln brennen, in den Bürgerwerk-stätten aufgegriffen, um daraus kon-krete Projekte zu entwickeln. Die Werkstatt-Termine im Mai, je-weils 10 – 13 Uhr:4. Mai: Kommunalforum Senden-horst11. Mai: Feuerwehrgerätehaus Al-bersloh18. Mai: Haus Siekmann, Senden-horst 25. Mai: Haus Siekmann, Senden-horst (Schwerpunktthema Kinder undJugendliche)

GUGL-Werkstättenstarten im Mai„Gut und gemeinsam leben in Sendenhorst“: Bürger-befragung liefert Themen

Auf dem Wochenmarkt waren Studierenderegelmäßig präsent, um mit Bürgern insGespräch zu kommen und beim Ausfüllender Fragebögen zu unterstützen. Mit Span-nung werden jetzt die Ergebnisse erwartet.

42 | Blickpunkt 2.2019

Zur Jahresmitte verlässtElisabeth Uhländer-Masiak das St. Elisa-

beth-Stift. 15 Jahre verant-wortete sie den pflegeri-schen Part in der Hauslei-tung und hat in dieser Funk-tion das St. Elisabeth-Stiftmit ihrer hohen pflegewis-senschaftlichen Expertisemaßgeblich mitgeprägt. Siewill sich künftig neuen be-ruflichen Herausforderun-gen in der Beratung für pfle-gende Angehörige widmen. Bereits zum 1. April wurdeMarkus Giesbers in dieHausleitung des St. Elisa-beth-Stifts berufen. Zunächstbis Ende 2020 wird er zu-sätzlich zu seiner Funktionals Hausleitung im St. Mag-nus-Haus und als Netzwerk-koordinator den Aufgaben-bereich von Elisabeth Uhländer-Ma-siak übernehmen. Dabei wird er imSt. Elisabeth-Stift die Hausleitung zu-sammen mit Sabina von DepkaProndzinski ausüben. Im St. Elisa-beth-Stift ist er ein „alter Bekannter“:Bereits zum Start der ersten Altenhil-feeinrichtung im Netzwerk 1997 warer dort im Begleitenden Dienst tätigund wechselte später als Hausleitungin das St. Magnus-Haus Everswinkel.Im St. Magnus-Haus bleibt MarkusGiesbers weiter Hausleitung im Ge-spann mit Jens Hinkemann, auf densich die Verantwortlichkeit vor Ortstärker konzentrieren wird. Darüberhinaus wird Frauke Santos die Haus-

IM BLICKPUNKT

Veränderungen im Pflege- und Betreuungsnetzwerk. Auf der Hausleitungsebene in den Altenhilfeeinrichtungen der St. Elisabeth-StiftgGmbH ergeben sich bis zum Sommer einige personelle Veränderungen beziehungsweise eine neue Zuordnung von Aufgaben undVerantwortungsbereichen. Das betrifft vor allem das St. Elisabeth-Stift und das St. Magnus-Haus Everswinkel. In Ennigerloh wurdedie Hausleitung durch Katharina Willausch neu verstärkt.

Wechsel und Wandel in den Hausleitungen Leitungsaufgabe für Markus Giesbers im St. Elisabeth-Stift und Katharina Willausch im St. Josef-Haus

Blickpunkt 2.2019 | 43

leitung in Everswinkel durch dieÜbernahme von weiteren Aufgaben,beispielsweise als Ansprechpartnerinfür die Mitarbeiter, unterstützen.Frauke Santos ist bereits seit April2018 erfolgreich im BegleitendenDienst im St. Magnus-Haus tätig.Darüber hinaus bringt sie als Diplom-Pädagogin und insbesondere durchihre mehrjährige Erfahrung im Perso-nalmanagement in der freien Wirt-schaft gute Voraussetzungen für ihrenwachsenden Aufgabenbereich mit.Im St. Josef-Haus Ennigerloh hatHausleitung Angelika Everkamp An-fang März Verstärkung durch Kathari-na Willausch erhalten. Die 32-jährigestudierte Sozialarbeiterin kommt ausMünster und setzte in ihrem Studiumeinen Schwerpunkt auf Netzwerke inder sozialen Arbeit. Das Pflege- undBetreuungsnetzwerk kennt sie bereitsdurch ein Praxisprojekt in der Evers-winkeler Tagespflege. Weitere Statio-nen waren das St. Rochus-HospitalTelgte (Sozialdienst für die geronto-psychiatrische Station) und zuletzt dieBetreuung einer Wohngruppe fürpsychisch erkrankte Menschen. SeitFebruar bildet sie sich berufsbeglei-tend in Paderborn zur Einrichtungs-leitung weiter. Mit je einer halbenStelle ist sie in der Hausleitung undim Begleitenden Dienst des St. Josef-Hauses tätig.Im St. Josefs-Haus Albersloh – dassei der Vollständigkeit halber erwähnt– bleibt alles beim Alten: Die Hauslei-tung üben Annette Schwaack undKornelia Mackiewicz in bewährterWeise aus.

Wechsel, Wandelund Kontinuität inden Hausleitungendes Pflege- und Be-treuungsnetzwerks:Im St. Magnus-Hauswerden die Hauslei-tungen Markus Gies-bers und Jens Hinke-mann durch FraukeSantos unterstützt(Bild o.li.), da MarkusGiesbers zusätzlichdie Hausleitung imSt. Elisabeth-Stiftübernimmt an derSeite von Sabina vonDepka Prondzinskiund in Nachfolgevon Elisabeth Uhlän-der-Masiak (Bildo.re.). In Ennigerloharbeitet AngelikaEverkamp in derHausleitung nun imTeam mit KatharinaWillausch (Bild u.li.).Alles beim Altenbleibt es in Albersloh:Hausleitung KorneliaMackiewicz und Annette Schwaack.

des Pflegenetzwerks

44 | Blickpunkt 2.2019

Bewegung bringt Freude ins Le-ben und in den Alltag der Be-wohnerinnen und Bewohner

des St. Josefs-Hauses. Bewegung för-dert nicht nur die körperliche, son-dern auch die geistige Fitness. In die-sem Sinne unterstützte der Förder-verein des St. Josefs-Hauses die zu-sätzliche Anschaffung von Materia-lien, die bei den Gymnastikangebo-ten zum Einsatz kommen.„Wir haben das Gymnastik- und Be-wegungsangebot für unsere Bewoh-nerinnen und Bewohner neu struk-turiert. Die Angebote in den Grup-pen haben wir noch stärker auf dieFähigkeiten der Bewohner zuge-schnitten“, erläutert Hausleitung An-

nette Schwaack. Angeleitet werdendie Gruppen vom BegleitendenDienst und den Alltagsbegleiterin-nen mit Unterstützung durch ehren-amtliche Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter. Im Vorfeld erfolgte eineSchulung durch die Physiotherapeu-tin Alexa Wegner. Was wurde gekauft? Gelbe Thera-bänder für gelenkschonendes Mus kel -aufbautraining, grüne Brasil-Handtrai-ner, bunte Gymnastiktücher, feder-leichte griffige Bälle sowie kunter-bunte Kooshbälle, die zum Werfen,Fangen und Greifen animieren unddie Reflexe trainieren. 1.300 Euro hatder Förderverein für das Materiallocker gemacht, das nicht nur den

Bewohnern zu Gute kommt, sondernauch den Gästen der Tagespflege.„Auf kurzem Wege sinnvolle An-schaffungen für das Haus zu ermög-lichen“, so beschreibt VorsitzenderAntonius Breul eine wichtige Funk-tion des Fördervereins. Unlängst hat-te der Verein noch einen Gehwagenangeschafft, berichtet SchriftführerManfred Pälmke. Die 165 Mitgliederunterstützen darüber hinaus zahlrei-che Aktionen wie kleine Ausflüge undUnternehmungen, Hundebesuche,Clownsvisiten und musikalische Auf-tritte. „Immer öfter wird der Förder-verein auch von Bürgern mit Privat-spenden bedacht“, freut sich Kassie-rerin Agnes Hennenberg-Schütte.

RÜCKBLICK

Bescherung im St. Josefs-Haus: Vorstandsmitglieder des Fördervereins überreichten an Mitarbeiterinnen die neuen bunten Gymnastikmate-rialien für die Bewohner sowie für die Gäste der Tagespflege.

Bunte Bänder, Bälle und Brasils beflügeln die BewegungsangeboteFörderverein des St. Josefs-Hauses unterstützte den Kauf zusätzlicher Materialien

Blickpunkt 2.2019 | 45

Konrad und Motte sind regelmä-ßig im St. Josefs-Haus Alberslohzu Gast. Im richtigen Leben hei-

ßen sie Michael Westermeier undIsabel Oestreich und sind von BerufClown. Der Förderverein des St. Jo-sefs-Hauses macht es möglich, dasszweimal im Jahr ein Clowns-Duo dieBewohnerinnen und Bewohner be-sucht: Gruppenbesuch im Café oderin der Tagespflege, aber auch Einzel-besuche in den Appartements. DerClown bringt ein Stück Lebensfreude,Kindheitsglück und Unbeschwertheitins Haus. In vielen Kinderkliniken istdas (fast schon) selbstverständlich –in Altenpflegeheimen nicht. Was dasBesondere der Clownsbesuche beialten Menschen ist, darüber sprachder BLICKPUNKT mit Michael Wester-meier.

Warum kommt der Clown bei jun-gen wie alten Menschen gut an?Westermeier: Der Clown ist freundlichund positiv besetzt. Er gehört weder zur

Familie noch zu den Mitarbeitern derEinrichtung. Er darf sich auch mal dane-ben benehmen oder peinlich sein, ohnedass es schlimme Folgen hat. Er ist einVerbündeter.

Was ist bei der Clownsvisite im Al-tenheim anders als in einer Kin-derklinik?Westermeier: Ich bewege mich lang-samer und spreche langsamer. Manch-mal dauert es ein wenig, bis sich Bewoh-ner im Altenheim auf den ungewohntenneuen Besucher einstellen und sichorientieren. Diese Zeit lasse ich gerne,denn der Bewohner soll den Momentmit dem Clown in seinem Tempo genie-ßen können.

Wo knüpfen Sie an, wenn Sie Be-wohner im Altenheim als Clownbesuchen?Westermeier: Wir sind als Clown oftals Mann und Frau unterwegs. UnserZugang zu den Menschen ist: genauhingucken, hinspüren und fragen. Was

nehme ich wahr? Wie ist die Situation?Wie geht es dem Bewohner? Manchmalmuss man auch etwas ausprobieren,wenn Menschen in ihren Ausdrucksmög-lichkeiten sehr reduziert sind.

Wie schaffen Sie in solchen Situa-tionen einen Zugang?Westermeier: Musik ist immer ein gu-ter Türöffner. Im St. Josefs-Haus hattenwir die Gitallele, eine Mini-Gitarre, da-bei. Manchmal nehmen wir auch Ka-zou, Rassel, Mundharmonika, Akkorde-on oder die eigene Stimme. Bunte Luft-ballons sind auch gut geeignet: Sieschweben langsam in der Luft, sie sindleicht, tun nicht weh und erinnern vieleMenschen an ihre Kindheit.

Ihre Handpuppen in Tierform ha-ben den Bewohnern in Alberslohbesonders viel Freude gemacht.Worin liegt das Geheimnis?Westermeier: Viele Bewohner hattenfrüher selbst Haustiere. Daran lässt sichimmer gut anknüpfen mit unseremHund Arthur oder dem ZiegenbockTheo. Jedes Tier hat eine eigene lustige,auch etwas schräge Geschichte. Überdie Handpuppen ist es möglich, Kör-perlichkeit und Nähe zu schaffen:Streicheln, drücken und in den Armnehmen geht mit Tieren viel selbstver-ständlicher und tut vielen alten Men-schen spürbar gut. Man kann es anden entspannten und lächelnden Ge-sichtern ablesen.

Ist Clown sein so lustig und leicht,wie es für die Zuschauer aussieht?Westermeier: Lustig sein kostet rich-tig Kraft, wenn man mit hoher Präsenz,Aufmerksamkeit und Zuwendung fürdie Menschen da ist. Aber es gibt auchviel zurück, wenn sich Menschen öff-nen, sich aus einer Wolke von Düster-nis lösen und lächeln.

Der Clown ist Freund und VerbündeterFörderverein des St. Josefs-Hauses Albersloh finanziert Clownsvisiten

Humor verbindet: Clownin Motte, Bewohnerin Adele Pälmke und Clown Konrad (v.l.).

Vorfreude! Im Frühjahr sollen dievorbereitenden Maßnahmen fürdie Neugestaltung des Ein-

gangs- und Cafébereichs im St. Josef-Haus beginnen, für die aktuell dasBaugenehmigungsverfahren läuft. BisAnfang 2020 wird in drei Bauabschnit-ten ein Umbau erfolgen, der dem St.Josef-Haus in dieser zentralen Emp-fangszone ein neues Gesicht verleiht.Klare Wegeführung, Transparenz undAufenthaltsqualität sind die wesent-lichen Kriterien, die Architekt JohannesStubbs und Innenarchitektin SusanneD. Bachmann in eine moderne Farb-und Formensprache übersetzt haben.Die Anforderungen wurden dabeiunter Beteiligung der Hausleitung, derHauswirtschaftsleitung und des Tech-nischen Leiters erarbeitet. WichtigerBaustein ist der geradlinige Zugang insHaus. Der jetzige Cafébereich wirdder zentrale Eingang ins Gebäude.Hier treten die Besucher in einengroßzügigen hellen Raum, der leichteOrientierung ermöglicht. An zentralerStelle wird es einen Empfang geben,der Informationspunkt und zentralerAnkerpunkt für den Cafébetrieb ist. Ist

46 | Blickpunkt 2.2019

Was eine Predigt nicht allesbewirken kann: Vor 15 Jah-ren übernahm Markus

Giesbers die Hausleitung im St. Mag-nus-Haus. Eine seiner ersten Amts-handlungen waren zwei Gastpredig-ten in den beiden Kirchengemeindenin Everswinkel. Mit überwältigendemErfolg: Gut 30 Ehrenamtliche melde-ten sich damals, um den Bewohne-rinnen und Bewohnern Zeit und Zu-wendung zu schenken. Somit war der Kreis der Geehrtenbeim jährlichen Dankeschön-DinnerEnde März 2019 für die Ehrenamt-lichen entsprechend groß. An denfestlich gedeckten Tischen im Cafédes St. Magnus-Hauses genossen dieehrenamtlichen Helferinnen undHelfer einen schönen Abend mit ei-nem Festmenü aus der Küche des St.

Josef-Stifts. Getragen war der Abendvon Dank und Wertschätzung, dieGeschäftsführer Dr. Ansgar Klemannin persönlichen Worten übermittelte. Zugleich warf Klemann einen Blickauf personelle Änderungen in derHausleitung, die sich Anfang April er-geben (s. Seite 42). Die Aufgabe desBegleitenden Dienstes wird ab MaiChristian Uti übernehmen, der sichden Ehrenamtlichen an diesemAbend bereits vorstellte.Zum krönenden Abschluss desAbends trat das Quartett „4 Heaven’sSake“ auf und sang klassische Spiritu-als, Gospelblues- und Folkstücke imvierstimmigen Gesang. Das Quartettum Michael Wiehagen vereint dieSolisten des Chores „Voices unlimi-ted“ und bot den Ehrenamtlichen ei-ne tolle Vorstellung.

RÜCKBLICK

Der jetzige Eingangsbereich (li.) wird zur Cafézone, der

St. Magnus-Haus sagt Danke: Vor 15 Jahren starteten so viele Ehrenamtliche wie in keinemanderen Jahr.

Ab Frühjahr Neuer Eingang für das St. Josef-Haus

Mit zwei Predigten reich „geerntet“St. Magnus-Haus dankte seinen Ehrenamtlichen

Blickpunkt 2.2019 | 47

der Empfang nicht besetzt, sind An-sprechpartner in den Büros zu finden,die künftig mit Glaswänden in Sicht-kontakt mit dem Eingangs- und Café-bereich verbunden sind.Im ersten Bauabschnitt wird das Ca-fé zum neuen Eingangsbereich mitWindfang umgebaut. „Der Raumein-druck wird wesentlich durch die neueGestaltung der Raumdecke gewin-nen“, ist Technischer Leiter PeterKerkmann überzeugt. Die Decke er-hält eine neue Optik und integriertguten Schallschutz und ein neuesLichtkonzept. In dieser Bauphasebleiben der bisherige Eingang, derEmpfang mit den dahinterliegendenBüros sowie auch der Zugang zur Ka-pelle jederzeit nutzbar. Der zweite Bauabschnitt betrifft denderzeit genutzten, schräg ins Hausführenden Eingang bis zum Empfang.Die Empore wird zurückgebaut, umdem Raum mehr Großzügigkeit zugeben. Hier wird später das Zentrumdes Cafébetriebs sein. Die angrenzen-den zwei Büroräume werden in die-sem Zuge ebenfalls umgebaut.Der dritte Bauabschnitt ist insgesamt

komplexer und umfasst die restlicheBürospange (incl. Friseurraum) undden davor liegenden Empfang, derabgebaut wird und durch einen et-was versetzt stehenden neuen Emp-fangspunkt mit Küchenzeile für denCafébetrieb ersetzt wird. In diesemBauabschnitt werden auch die Toilet-ten im Erdgeschoss erneuert. Um dieWegeführung übersichtlicher zu ma-chen, wird der Zugang zum Treppen-haus geschlossen. Alle Wege führen

künftig über den Aufzug und das da-neben liegende Haupttreppenhaus.Für jeden Bauabschnitt rechnen dieBauexperten mit etwa drei bis vierMonaten Bauzeit. Am Ende – so dasZiel – wird das St. Josef-Haus über ei-nen modernen, hellen und großzügi-gen Eingangsbereich verfügen, der ei-nen freundlichen Empfang, Café mitAufenthaltsqualität und einen großenVeranstaltungsraum multifunktionalvereint.

Abschnitt 1

Abschnitt 2

Abschnitt 3

-

A: 5.94 m²Beh. WC.

LH: 2.48 mUMF: 9.84 m

...

-

A: 5.79 m²Rückbuffet.

LH: 2.46 mUMF: 10.00 m

.

-

A: 12.14 m²Treppenhaus.

LH: 2.48 mUMF: 14.78 m

16 STG17.4/26.2

9 STG15.3/26.7

9 STG15.3/26.7

-

A: 3.74 m²WC Besucher.

LH: 2.46 mUMF: 8.74 m

-.

A: 244.58 m²EingangshalleLH: 2.48 mUMF: 125.15 m

-

A: 11.07 m²Windfang.

LH: 2.48 mUMF: 14.96 m

. -

A: 13.90 m²Büro 2LH: 2.46 mUMF: 15.04 m

-

A: 13.90 m²Büro 3LH: 2.46 mUMF: 15.04 m

-

A: 13.90 m²LeiterLH: 2.46 mUMF: 15.04 m

-

A: 13.90 m²FriseurLH: 2.46 mUMF: 15.04 m

-

A: 2.83 m²WCLH: 2.46 mUMF: 6.85 m

-

A: 7.60 m²Treppenhaus.

LH: 2.48 mUMF: 12.71 m

jetzige Cafébereich (Mitte) wird zum zentralen Eingang umgebaut. Das Foyer wird sich in einen hellen, freundlichen Empfangsbereich verwandeln.

wird gebaut Ennigerloh wird in drei Abschnitten bis 2020 umgesetzt

48 | Blickpunkt 2.2019

Das ist schon aller Ehren wert:Im ersten Quartal 2019 wur-den sieben Jubilarinnen und

Jubilare geehrt, die es gemeinsam aufstolze 225 Jahre in Diensten des St.Josef-Stifts bringen. „Schön, dass Siehier sind und uns schon so lange dieTreue gehalten haben“, dankte Ge-schäftsführer Dr. Ansgar Klemann zu-sammen mit dem Ärztlichen DirektorProf. Dr. Michael Hammer und Pfle-gedirektor Detlef Roggenkemper. Jutta Keller ist seit 40 Jahren als Mas-seurin und medizinische Bademeiste-rin im Therapiezentrum des St. Josef-Stifts im Einsatz. Massagen, Elektro-therapie und Lymphdrainagen sindihr Metier, außerdem hat sie immerein offenes Ohr für die Sorgen undBedürfnisse der oftmals chronisch er-krankten Patienten. Darüber hinausübernimmt sie bei immobilen Patien-ten die Fußpflege und kümmert sichim Therapiezentrum äußerst zuverläs-sig um die Materialbestellung und dieAbsprachen mit dem TechnischenDienst, wenn Reparaturen zu erledi-gen sind. Im Team ist die Sendenhor-sterin beliebt und eine feste Größe.Birgit Schmitz ist seit drei Jahrzehn-ten im St. Josef-Stift und hat in derRöntgenabteilung von der analogenRöntgenbildentwicklung bis zumhochmodernen digitalen Röntgenund der Magnetresonanztomogra-phie viele technische Entwicklungenmiterlebt. Mit Offenheit hat sich dieSendenhorsterin in die neuestenStandards und die Digitalisierung inihrem Arbeitsbereich eingearbeitetund verbindet neben der fachlichenKompetenz eine hohe menschlicheKompetenz im Umgang mit den Pa-tienten.Heidi Thiele ist ein Urgestein in derAnästhesie-Pflege. Gestartet ist sie vor30 Jahren, als die Anästhesie noch in

den Kinderschuhen steckte. Mit ihrerErfahrung und ihrem großem Einfüh-lungsvermögen gewinnt sie das Ver-trauen der Patienten, die sich kurz vorder Operation in einer Ausnahmesi-tuation befinden. Über viele Jahrewar die Eigenblutspende mit ihremNamen verknüpft – eine Aufgabe, die

hohe Genauigkeit auch im Umgangmit den Aufsichtsbehörden erforder-te. Heute bringt sie diese Qualitätenals Hygienebeauftragte in der Anäs-thesieabteilung ein. Seit drei Jahrzehnten ist auch Tisch-lermeister Ludger Schmitz im St. Jo-sef-Stift und ist eine wichtige Säule im

RÜCKBLICK

Glückwünsche für die Stiftsjubilare des ersten Quartals 2019 (v.l. mit Blumen): Den Jubilaren Christoph Dr. Ansgar Klemann, Helga Radek (MAV), Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Michael Hammer und Pflegedi r

Urgesteine des St. Josef-Stifts feiern JubiläumJubilare des 1. Quartals 2019 haben in 225 Dienstjahren viel erlebt und mitgestaltet

Blickpunkt 2.2019 | 49

Technischen Dienst. Seine Marken-zeichen sind große Freundlichkeitund Hilfsbereitschaft gepaart mit ho-her Fachlichkeit, denn in der Tischle-rei im Handwerkerhof entstehen vielemaßgefertigte Möbelstücke undSonderanfertigungen wie zum Bei-spiel der neue Kreuzbalken für die

Stiftskapelle. Für den Neubau des St.Elisabeth-Stifts baute Schmitz mit sei-nem Team 180 Fenster. Instandhal-tung, Staubschutzwände für Baustel-len sowie Messebau und nicht zuletztdie Ausbildung von neun Lehrlingenzeigen das breite Spektrum des be-liebten Handwerkermeisters.

Ein Vierteljahrhundert ist ChristophNeite im St. Josef-Stift tätig. Er begannseinen beruflichen Weg im Stift einstmit einem Anerkennungsjahr alsMasseur und medizinischer Bade-meister. Fachlichkeit und Freundlich-keit verbindet er in seinem Beruf, dener mit Massagen, Bädern, Wärmepa-ckungen und Lymphdrainagen zumWohle der Patienten ausübt. Geradebei den Massagen sind die Händesein wichtigstes „Hand“-Werkszeug;der Begriff Be-Hand-lung erhält eineganz wortwörtliche Bedeutung. HoheWertschätzung erfährt er nicht nurbei Patienten, sondern auch im Kolle-genkreis des Therapiezentrums.In Abwesenheit geehrt wurde MariaHeuchtkötter, die vor 35 Jahren ins St.Josef-Stift kam und den großen Wan-del zur Fachklinik miterlebt hat. Imheutigen Diagnostikzentrum ist siemit ihrem Team für die Durchführungvon EKGs und Lungenfunktionstestsund für die Assistenz in den Behand-lungszimmern zuständig. Aber auchdie lokalen Kälteanwendungen, dieKältetherapie in der Kältekammer so-wie Aufgaben in der Röntgenabtei-lung machen die Vielfalt ihres Ar-beitsgebietes aus. Maria Heuchtkötterübernimmt zudem Verantwortung inder Leitung des Diagnostikzentrums. Ebenfalls seit 35 Jahren an Bord istDiätassistentin Rita Tüttinghoff, die imSt. Josef-Stift noch die Zeiten miter-lebte, als das Fleisch noch vom GutRöper geliefert und weiterverarbeitetwurde und die stiftseigene Obst- undGemüseernte eingemacht werdenmusste. Heute liegt ihr Schwerpunktbei der Zubereitung von Diätdessertsund Sonderkostformen, aber auchbei der Fleischzubereitung. In vielenanderen Arbeitsbereichen in derStiftsküche springt sie mit ihrem Wis-sen und ihrer Erfahrung flexibel ein.

Neite, Heidi Thiele, Jutta Keller, Birgit Schmitz und Ludger Schmitz dankten (hinten v.l.) Geschäftsführer rektor Detlef Roggenkemper. Im Bild fehlen die Jubilarinnen Rita Tüttinghoff und Maria Heuchtkötter.

50 | Blickpunkt 2.2019

Schätze aus dem Archiv des St. Josef-Stifts

Die Sendenhorster liebten dasSt. Josef-Stift von Anfang an;es erfüllte sie mit Stolz, über

ein so großes und gut ausgestattetesHaus zu verfügen. Sie waren aberauch dankbar für die vielfältigen sozi-alen Aufgaben, die das St. Josef-Stiftvon Anfang an erfüllte: neben der sta-tionären Pflege der Kranken die am-bulante Krankenpflege, die Versor-gung von Waisen und von alten pfle-gebedürftigen Menschen, die Über-Mittag-Betreuung von ärmeren Kin-dern. Es gab eine Nähschule und eineöffentliche Waschküche. Diese Diens -te waren für viele ärmere Sendenhor-ster eine große Hilfe. Bei Bedürftigkeitkonnte bis nach dem Ersten Welt-krieg vieles sogar unentgeltlich ge-währt werden, weil der Stifter ein Ka-pital von 300.000 Goldmark gestiftethatte, dessen Zinserträge vorwiegenddiesem Zweck dienten. Eine scharfe Zäsur bildeten die1920er Jahre: Das Stiftungskapitalging durch die Inflation von 1923verloren. Das St. Josef-Stift überlebte,weil es in diesen Jahren zu einer Heil-stätte für die Behandlung von Kno-chen-, Gelenk- und Drüsentuberku-lose umgewidmet wurde. Aus derHeilstätte entstand nach 1957 eine

orthopädische Klinik, die sich unterder Leitung von Chefarzt Dr. HeinrichBook hohes Ansehen erwarb.

Die Sendenhorster liebten ihr St. Josef-Stift

Die Patienten der Heilstätte und Klinikkamen z. T. von weit her, selten ausSendenhorst. Dennoch blieb das St.Josef-Stift für die Sendenhorster „UnserKrankenhaus“, weil zwei Stationen mitinsgesamt 50 Betten den sogenanntenBelegteil bildeten. Die drei damals inSendenhorst niedergelassenen Ärztemit Facharztqualifikation für Chirurgie

bzw. innere Medizin behandelten dortihre Patienten, die stationäre Hilfe be-nötigten. Große Bedeutung hatte dieGeburtshilfe: Viele Sendenhorster ha-ben hier bis in die 1970er Jahre dasLicht der Welt erblickt. Im Gesundheitsministerium NRWdachte man seit Beginn der 1970erJahre über die Schließung der imMünsterland zahlreichen kleinenKrankenhäuser nach. Grund scheintweniger eine Verbesserung der Ver-sorgungsqualität gewesen zu sein,sondern, wie so oft, das liebe Geld.Die Krankenhausfinanzierung durchdas Land zeigte die bekannten Folgen

In den 1970er Jahren tobte ein erbitterter Kampf um die Belegabteilung des St. Josef-Stifts /Gründung der Rheumatologie 1980 war ein Glücksfall

Der medizinische Fortschritt führte in den 1970er Jahren zur Gründung großer Fachzentren. Die kleinen Landkrankenhäuser hattendas Nachsehen: Die Menschen stimmten mit den Füßen ab – was nicht bedeutete, dass die örtliche Bevölkerung nicht um ihr vonder Schließung bedrohtes Krankenhaus kämpfte. So war es auch in Sendenhorst, als die Belegabteilung des St. Josef-Stifts Ende 1979geschlossen werden sollte. Ein Drama? Keineswegs! Pastor Fritz Hesselmann blätterte im Archiv über einen erbitterten Kampf, der –im Nachhinein betrachtet – glücklicherweise verloren ging.

50 Belegbetten verloren – und den Weg in die Zukunft gewonnen

RÜCKBLICK

Die Presse begleitete intensiv den Kampf um den Erhalt kleiner Landkrankenhäuser. Viele wurden dennoch geschlossen oder wurden in Altenheime umgewidmet.

31. Dezember 1976 bzw. bei einigenHäusern zum 31. Dezember 1979mitgeteilt wurde. Davon waren imRegierungsbezirk Münster 42 Häuserbetroffen, von denen 34 Widersprucheinlegten.Die Landtagsabgeordneten der Op-position im Landtag – damals dieCDU – versuchten mehrfach verge-blich, tragfähige Kompromisse beider Regierung zu erreichen. Entspre-chend griffen auch die Zeitungen dasThema immer wieder auf. Aus derBevölkerung richtet im Jahre 1975Marianne Kohl, wohnhaft in Albach-ten aber geboren in Sendenhorst, ei-nen Brief an den Regierungspräsiden-ten, in dem sie die bekannten Argu-mente weitgehend wiederholte. DasAntwortschreiben des Präsidenten isthöflich, lässt aber erkennen, dass erden Brief nicht wirklich gelesen hat.

„St. Josef-Stift ist ein Sonderfall“

Spät erst reagierten vier Frauenverei-nigungen, die im November 1978das folgende Schreiben an das St. Jo-sef-Stift richteten:

einer Planwirtschaft: Schon Anfangder 1970er Jahre war ein gewaltigerInvestitionsstau entstanden, den mandurch die Reduzierung von Kranken-hausbetten zu beheben hoffte. Diesogenannten Landkrankenhäuser imMünsterland, die in der Regel durcherhebliche persönliche Opfer der Be-völkerung erstellt worden waren, ver-fügten insgesamt über etwa 1.000Betten. Dass diese Häuser dem Fort-schritt der Medizin auf Dauer nichtgerecht werden konnten, wurde nichtoffen ausgesprochen. Den drei in Sendenhorst tätigen Ärz-ten, Dr. Althoff, Dr. Schäfer und Dr.Meisterernst, war das dagegen wohlbewusst. Sie richteten daher im Juli1973 einen Brief an den Vorstand derkassenärztlichen Vereinigung, in demsie darlegten, dass der Belegteil im St.Josef-Stift nicht mit den übrigen Be-legkrankenhäusern zu vergleichen sei,sondern bedingt durch die orthopä-dische Klinik einen besseren Standardaufweise. Als Fachärzten stünde ih-nen im St. Josef-Stift die Medizintech-nik eines modernen Krankenhauseszur Verfügung: Labor, Röntgen undOperationssäle, des Nachts zudem

der ärztliche Bereitschaftsdienst unddie Nachtwache. Zudem auch dienotwendige Unterstützung durch dieVerwaltung. Der Leiter des St. Josef-Stiftes, Dr.Fritz Lohmann, richtete im Septem-ber 1973 einen langen Brief an dasSozialministerium NRW, in dem erweitgehend die Argumente der Ärztewiederholte, deren Brief als Anlagebeigefügt war. An der Argumentationänderte sich in der umfänglichenKorrespondenz und den Pressearti-keln in den folgenden Jahren nichts,so auch z.B. in einem Gespräch mitGesundheitsminister Prof. FriedhelmFarthmann im September 1978.

Post aus Düsseldorf läutet Ende des Belegteils ein

Die Sendenhorster waren zunächstnicht beunruhigt, weil die Presse überdie Pläne der Regierung nicht ganzzutreffend berichtete (Die Glocke, 17.09. 1973). Schon zwei Jahre später er-gab sich ein völlig anderes Bild: ImJuni erhielten die Belegkrankenhäusereinen Brief des Landes, in dem ihnendie Einstellung der Fördermittel zum

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Zum 1. September 1980 war das Ende der Belegabteilung im St. Josef-Stift besiegelt. Sie machte Platz für die neue Klinik für Rheumatologie,die zusammen mit der Orthopädischen Klinik den erfolgreichen Weg der Spezialisierung weiter fortsetzte.

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„Wie uns durch die Presse bekannt ge-worden ist, soll die Belegabteilung imhiesigen St. Josef-Stift demnächst aufge-löst werden. Wir, die unten aufgeführtenVereinigungen, protestieren hiermit aufsschärfste gegen diese Maßnahme undmöchten darum bitten, daß vom St. Jo-sef-Stift nochmals bei der Landesregie-rung in Düsseldorf Vorstellungen erho-ben werden, um die Auflösung dieser Be-legabteilung im Interesse unserer Bürger-schaft zu verhindern. Es ist uns bekannt,daß bisher schon viel unternommenworden ist, um diese Belegabteilung zuerhalten, aber bisher noch ohne Erfolg.Es müsste bei der Landesregierung inDüsseldorf doch eingesehen werden, daßes sich bei der Belegabteilung im hiesi-gen St. Josef-Stift um einen Sonderfallhandelt, der im Lande Nordrhein-West-falen wohl einmalig ist. Ein Vergleich zuanderen kleineren Krankenhäusern istdoch schon deshalb nicht angebracht,weil hier durch die große orthopädischeKlinik der Belegabteilung auch die vor-züglich ausgestattete medizinisch-tech-nische Einrichtung zur Verfügung steht. Wir bitten, diese Resolution mit einerdortigen Stellungnahme an die Landes-regierung in Düsseldorf weiterzuleitenund bemerken hierzu, daß die gesamteBürgerschaft hinter dieser Eingabe steht.Für die katholische Frauengemeinschaft:Maria Ursula BookFür die evangelische Frauenhilfe: Linde-Margret GünterFür die Landfrauenvereinigung: Magda-lene Arens-Sommersell

Für die CDU-Frauenvereinigung:Margret Meisterernst“

Niemand ahnte, dass dieAuflösung ein Glücksfall ist

Um der Wahrheit die Ehre zu ge-ben: Die Belegbetten wurden schonseit längerem mindestens zur Hälftevon der orthopädischen Klinik be-legt. Die Sendenhorster verlorennicht viel durch die Auflösung derBelegabteilung. Man muss aller-dings zugeben: Es hat sich damalsniemand vorstellen können, dasssich die Auflösung als ein Glücksfallfür das St. Josef-Stift erweisen sollte.Niemand ahnte, dass damit der ers -te Schritt getan wurde, der zu dengroßartigen Leistungen der in denFolgejahren entstehenden hoch-spezialisierten Fachabteilungen führ-te. Und wahrscheinlich machte sichauch niemand eine Vorstellung vondem Segen, den die Gründung derKlinik für internistische Rheumato-logie (1980) als erste Rheumaklinikim Münsterland stiftete und denWeg für die daraus erwachsenenFachkliniken für Rheumaorthopädie(1982) sowie Kinder- und Jugendr-heumatologie (1989) ebnete. DieRheumatologie war somit die per-fekte Ergänzung zu der bereits be-stehenden orthopädischen Klinikund ermöglichte die umfassendeBehandlung von Knochen- und Ge-lenkerkrankungen.

RÜCKBLICK

Viele Sendenhorster engagierten sich mit Protestbriefen für den Erhalt der 50 Belegbettenim St. Josef-Stift.

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Tour de Jupp 2019Zur legendären Tour de Jupp lädt die MAV am 6. Juli 2019 ein. Treffpunktist um 13.45 Uhr am Parkplatz des St. Josef-Stifts, von wo aus um 14.15Uhr eine Radtour rund um Sendenhorst startet. Unterwegs gilt es an Statio-nen wieder im Teamwork Fragen zu beantworten und Aufgaben zu lösen.Die Tour endet wieder am Festzelt auf dem Parkplatz des St. Josef-Stifts.Dort wird es neben Kaffee, Gebäck, Eis und kühlen Getränken auch amAbend ein Grillbuffet geben. Außerdem ist ein Programm für Kinder vorbe-reitet. Zur Tour de Jupp sind alle aktiven, ehemaligen und ehrenamtlichenMitarbeiterinnen und Mitarbeiter von St. Josef-Stift, Reha-Zentrum undPerfekt Dienstleistungen mit ihren Angehörigen und Kindern eingeladen.Die weitere Information erfolgt rechtzeitig vor dem 6. Juli.

Der Blickpunkt wünscht allen LeserInnen

und MitarbeiterInnen ein gesegnetes, frohes Osterfest

und erholsame Feiertage.

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St. Josef-Stift Sendenhorst

FachkrankenhausSt. Josef-Stift

- Orthopädisches Kompetenzzentrum

- Rheumatologisches Kompetenzzentrum Nordwestdeutschland

- Endoprothesenzentrum Münsterland

Reha-Zentrum am St. Josef-Stift gGmbH

St. Elisabeth-Stift gGmbH

- St. Elisabeth-Stift Sendenhorst

- St. Josefs-Haus Albersloh

- St. Magnus-Haus Everswinkel

- St. Josef-Haus Ennigerloh

Caritas Sozialstation St. Elisabeth

Perfekt Dienstleistungen GmbH

Heinrich und Rita Laumann-Stiftung

Geschäftsführung

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