Stark erhöhtes Risiko für Pankreaskrebs
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1 MMW-Fortschr. Med. Nr. 21 / 2012 (154. Jg.) AKTUELLE MEDIZIN POSTPRANDIALE ABWEICHUNGEN KAUM RELEVANT Blutfette nicht unbedingt nüchtern messen Wenn ein Patient vor der Blutabnahme zur Lipidbestimmung schon etwas gegessen hat, ist das in der Regel kein Grund, die Un- tersuchung zu verschieben. Die Messer- gebnisse werden offenbar kaum davon be- einflusst, ob und wie lange der Patient nüchtern ist, ergab eine kanadische Kohor- tenstudie, bei der die Messwerte von 209 000 Personen analysiert wurden. Egal, ob die Patienten erst vor einer Stunde oder bereits vor 16 Stunden die letzte Nahrung zu sich genommen hatten, wichen die mitt- leren Werte für das Gesamtcholesterin ebenso wie für das HDL-Cholesterin um weniger als 2% voneinander ab. Die LDL- Cholesterin-Werte lagen postprandial so- gar um maximal 10% niedriger als in nüch- ternem Zustand. Die größte Abweichung bestand bei den Triglyzeriden, mit bis zu 20% höheren Werten nach dem Essen. Arch Intern Med 2012, online 12. November; doi:10.1001/archinternmed.2012.3708 Nützliche Tipps auf springermedizin.de Apps im Gesundheitswesen Das Smartphone als Nothelfer? Eine App, die Ersthelfer vor Ort u. a. mit Informationen zur Reanimation unterstützt, soll es ermöglichen. Hilfreich insbesondere für unter- wegs ist der rasche Zugriff auf Notfallwerte mit der App für medi- zinische Scores und Formeln. Informieren Sie sich auf springer- medizin.de, was diese und andere Apps im Gesundheitswesen leisten www.springermedizin. de/gesundheits-apps SCHMERZHAFTE AUSRUTSCHER Genitalverletzungen durch Sport und Kleidung In den USA wurden zwischen 2002 und 2010 landesweit in den Notaufnahmen 142 144 Erwachsene wegen einer Verlet- zung in der Genitalregion behandelt. 69% der Hilfesuchenden waren männlich. Meist waren die äußeren Genitalien verletzt. Un- fälle, bei denen die Genitalien verletzt wur- den, ereigneten sich überwiegend beim Sport (30%). Aber auch ein Penis, der sich zwischen den Zähnen des Hosenreißver- schlusses verheddert hatte, war keine Sel- tenheit. Frauen verletzten sich insgesamt seltener in der Genitalregion als Männer, mit zwei Aus- nahmen: Insbesondere jüngere Frauen schnitten sich bei der Intimrasur oder waren ungeschickt bei der Handhabung von Sex- spielzeugen. Am häufigsten führte Frauen allerdings die Unverträglichkeit von Badezu- sätzen oder der Zusammenprall mit einem Möbelstück in die Notfallbehandlung. J Urol 2012, online 2. November; doi: 10.1016/j.juro.2012.10.122 TYP-2-DIABETIKER Stark erhöhtes Risiko für Pankreaskrebs Typ-2-Diabetiker erkranken siebenmal öf- ter als Nichtdiabetiker an einem Pankreas- Ca. Dies ergibt die Analyse von Daten eines britischen Hausarztregisters. Im Studien- zeitraum wurden 1903 Pankreas-Ca.-Dia- gnosen gestellt. Bezogen auf 100 000 Per- sonenjahre traten bei den Typ-2-Diabeti- kern 79 Pankreaskarzinome auf, bei den Nichtdiabetikern nur 11,5. Eine chronische Pankreatitis ging bei Nichtdiabetikern mit einer 2,3-fach erhöhten Pankreaskrebs- Rate einher, bei Typ-2-Diabetikern mit einer 12,1-fach gesteigerten Rate. Diabetes, Obesity and Metabolism 2012; 14: 1123–1128 Dr. med. Dirk Einecke Chefredakteur dirk.einecke@ springer.com AUTOIMMUNERKRANKUNG Bei Vitiligo an die Schilddrüse denken Patienten mit Vitiligo haben ein zweieinhalbfach erhöhtes Risiko für eine Autoimmuner- krankung der Schilddrüse. Ei- ne Metaanalyse, bei der 39 Studien ausgewertet wurden, ergab, dass das relative Risiko (RR) für eine Schilddrüsener- krankung bei Patienten mit Vitiligo im Ver- gleich zu Patienten ohne den Melanozyten- verlust 1,90 betrug. Für eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung lag der RR-Wert bei 2,52. Deutlich größer war der RR-Wert schließ- lich für die Entwicklung von Antikörpern gegen Schilddrüsenkomponen- ten. Er lag bei 5,24. In bri- tischen Leitlinien wird das Screening von Patienten mit Vitiligo auf Schilddrüsenerkrankungen schon länger empfohlen. Brit. J. of Dermatol. 2012; online: 5 OCT 2012, doi: 10.1111/j.1365-2133.2012.11198.x Mehr als weiße Flecken? © Nadine/Fotolia
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1MMW-Fortschr. Med. Nr. 21 / 2012 (154. Jg.)
AKTUELLE MEDIZIN
POSTPRANDIALE ABWEICHUNGEN KAUM RELEVANT
Blutfette nicht unbedingt nüchtern messen
Wenn ein Patient vor der Blutabnahme zur Lipidbestimmung schon etwas gegessen hat, ist das in der Regel kein Grund, die Un-tersuchung zu verschieben. Die Messer-gebnisse werden offenbar kaum davon be-einflusst, ob und wie lange der Patient nüchtern ist, ergab eine kanadische Kohor-tenstudie, bei der die Messwerte von 209 000 Personen analysiert wurden. Egal, ob die Patienten erst vor einer Stunde oder bereits vor 16 Stunden die letzte Nahrung
zu sich genommen hatten, wichen die mitt-leren Werte für das Gesamtcholesterin ebenso wie für das HDL-Cholesterin um weniger als 2% voneinander ab. Die LDL-Cholesterin-Werte lagen postprandial so-gar um maximal 10% niedriger als in nüch-ternem Zustand. Die größte Abweichung bestand bei den Triglyzeriden, mit bis zu 20% höheren Werten nach dem Essen.
Arch Intern Med 2012, online 12. November; doi:10.1001/archinternmed.2012.3708
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Apps im GesundheitswesenDas Smartphone als Nothelfer? Eine App, die Ersthelfer vor Ort u. a. mit Informationen zur Reanimation unterstützt, soll es ermöglichen. Hilfreich insbesondere für unter-wegs ist der rasche Zugriff auf Notfallwerte mit der App für medi-zinische Scores und Formeln.
Informieren Sie sich auf springer-medizin.de, was diese und andere Apps im Gesundheitswesen leisten www.springermedizin.de/gesundheits-apps
SCHMERZHAFTE AUSRUTSCHER
Genitalverletzungen durch Sport und KleidungIn den USA wurden zwischen 2002 und 2010 landesweit in den Notaufnahmen 142 144 Erwachsene wegen einer Verlet-zung in der Genitalregion behandelt. 69% der Hilfesuchenden waren männlich. Meist waren die äußeren Genitalien verletzt. Un-fälle, bei denen die Genitalien verletzt wur-den, ereigneten sich überwiegend beim Sport (30%). Aber auch ein Penis, der sich zwischen den Zähnen des Hosenreißver-schlusses verheddert hatte, war keine Sel-tenheit.
Frauen verletzten sich insgesamt seltener in der Genitalregion als Männer, mit zwei Aus-nahmen: Insbesondere jüngere Frauen schnitten sich bei der Intimrasur oder waren ungeschickt bei der Handhabung von Sex-spielzeugen. Am häufigsten führte Frauen allerdings die Unverträglichkeit von Badezu-sätzen oder der Zusammenprall mit einem Möbelstück in die Notfallbehandlung.
J Urol 2012, online 2. November; doi: 10.1016/j.juro.2012.10.122
TYP-2-DIABETIKER
Stark erhöhtes Risiko für Pankreaskrebs
Typ-2-Diabetiker erkranken siebenmal öf-ter als Nichtdiabetiker an einem Pankreas-Ca. Dies ergibt die Analyse von Daten eines britischen Hausarztregisters. Im Studien-zeitraum wurden 1903 Pankreas-Ca.-Dia-gnosen gestellt. Bezogen auf 100 000 Per-sonenjahre traten bei den Typ-2-Diabeti-kern 79 Pankreaskarzinome auf, bei den Nichtdiabetikern nur 11,5. Eine chronische Pankreatitis ging bei Nichtdiabetikern mit einer 2,3-fach erhöhten Pankreaskrebs-Rate einher, bei Typ-2-Diabetikern mit einer 12,1-fach gesteigerten Rate.
Diabetes, Obesity and Metabolism 2012; 14: 1123–1128
Dr. med. Dirk EineckeChefredakteur
dirk.einecke@ springer.com
AUTOIMMUNERKRANKUNG
Bei Vitiligo an die Schilddrüse denkenPatienten mit Vitiligo haben ein zweieinhalbfach erhöhtes Risiko für eine Autoimmuner-krankung der Schilddrüse. Ei-ne Metaanalyse, bei der 39 Studien ausgewertet wurden, ergab, dass das relative Risiko (RR) für eine Schilddrüsener-krankung bei Patienten mit Vitiligo im Ver-gleich zu Patienten ohne den Melanozyten-verlust 1,90 betrug. Für eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung lag der RR-Wert
bei 2,52. Deutlich größer war der RR-Wert schließ-lich für die Entwicklung von Antikörpern gegen Schilddrüsenkomponen-ten. Er lag bei 5,24. In bri-tischen Leitlinien wird das Screening von Patienten
mit Vitiligo auf Schilddrüsenerkrankungen schon länger empfohlen.
Brit. J. of Dermatol. 2012; online: 5 OCT 2012, doi: 10.1111/j.1365-2133.2012.11198.x
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![Somatopsyche SoSe 17 5 Copyright.ppt [Kompatibilitätsmodus] · 8-fach erhöhte Mortalität bei einsamen älteren Frauen mit CHF 2-3fach erhöhtes Risiko an einer kardialen Erkrankung](https://static.fdokument.com/doc/165x107/5dd08c79d6be591ccb618683/somatopsyche-sose-17-5-kompatibilittsmodus-8-fach-erhhte-mortalitt-bei-einsamen.jpg)
