STATISTIKEN ZU MIGRATION & INTEGRATION 2016 WWW ... · Geburtsort stammten Anfang 2016 aus...

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Entwicklung der Arbeitslosigkeit der Altersgruppe 15–64 Jahre im Zeitraum 2006–2016 Arbeit & Beruf STATISTIKEN ZU MIGRATION & INTEGRATION 2016 ——— Eine Statistische Broschüre des Österreichischen Integrationsfonds WWW.INTEGRATIONSFONDS.AT ZAHLEN. DATEN. FAKTEN WWW.STATISTIK-AUSTRIA.AT MIGRATION & INTEGRATION IN ÖSTERREICH ZAHLEN FÜR ÖSTERREICH

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Arbeit & BerufSTATISTIKEN ZU MIGRATION & INTEGRATION

2016———

Eine Statistische Broschüre des Österreichischen Integrationsfonds

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M I G R AT I O N & I N T E G R AT I O N I N Ö S T E R R E I C H

ZAHLEN FÜRÖSTERREICH

ausländische Qualifikationen konnte der Nostrifikations prozess maßgeblich ver-einfacht und beschleunigt werden. Davon profitieren auch Asylberechtigte, denen aufgrund ihrer Flucht oft Zeugnisse feh-len, weil das neue Gesetz spezielle Ver-fahren vorsieht, in denen auch bei Ver-lust erforderlicher Unterlagen die jewei-lige Qualifikation festgestellt werden kann. Die viersprachige Online-Plattform www.berufsanerkennung.at mit Informa-tionen zu etwa 2.000 Berufen wird durch das neue Gesetz zudem als Informations- und Serviceportal weiter ausgebaut.

Präzise Zahlen, Daten und Fakten zur Bildungs- und Beschäftigungssitua-tion von Migrant/innen sind die Grund-lage zielgerichteter Integrationspolitik.

Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) präsentiert mit der vorliegen-den Informationsbroschüre „migration & integration – Schwerpunkt: Arbeit & Beruf“ hierfür die wesentlichen Indika-toren. Damit können wir die spezifischen Anforderungen und Bedürfnisse von Migrant/innen am Arbeitsmarkt erken-nen und die politischen Rahmenbedin-gungen für eine wirtschaftlich erfolg-reiche Zukunft schaffen.

Sebastian Kurz Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres

22 Prozent der Erwerbstätigen in Öster-reich haben Migrationshintergrund. Sie bereichern mit ihren Fähigkeiten Öster-reichs Wirtschaft in vielen Branchen und tragen so zum internationalen Erfolg heimischer Unternehmen bei. Gerade unsere technologieintensive, exportori-entierte Volkswirtschaft ist angesichts von Fachkräftemangel und eines immer schärferen Standortwettbewerbs auf den Einsatz hochqualifizierter Arbeits-kräfte angewiesen.

Bisher standen Zuwander/innen und gut qualifizierte Flüchtlinge jedoch häufig vor großen Herausforderungen bei der Anerkennung ihrer Bildungs-abschlüsse. Mit dem neuen Anerken-nungs- und Bewertungsgesetz für

Verlässliche und fundierte Daten sind die Basis für zielgerichtete Maßnahmen —

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V O R W O R T

drei Viertel aller Syrer/innen sowie knapp die Hälfte aller Afghan/innen – zwei Haupt herkunftsländer von Flüchtlingen in Österreich – im erwerbsfähigen Alter waren 2015 arbeitslos. Es ist festzuhalten, dass viele dieser Menschen erst unlängst in Österreich Asyl erhalten haben, die Auswirkungen der Flüchtlingsintegration auf den Arbeitsmarkt werden erst jetzt zunehmend sichtbar.Auffällig ist daher die mit 42,5% sehr hohe Arbeitslosigkeit unter serbischen Staatsbürger/innen, insbesondere auch im Vergleich mit Staatsbürger/innen der Türkei (19,8%) oder anderen Ländern des ehemaligen Jugoslawiens wie Kroatien und Bosnien-Herzegowina, die eine deut-lich geringere Arbeitslosigkeit aufweisen (18,1% bzw. 15,7%). Personen aus EU-/EWR-Staaten wiesen insgesamt hingegen

mit 8,1% eine gleich hohe Arbeitslosen-quote wie Österreicher/innen auf. Die Eingliederung von Flüchtlingen und Migrant/innen am Arbeitsmarkt ist neben den Themen Spracherwerb und Werte-vermittlung die wichtigste Säule einer gelungenen Integration. Die vorliegende statistische Broschüre des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) präsentiert fundiertes Zahlen-material zur Bildungs- und Beschäf-tigungs situation von Menschen mit Migrations hintergrund. Damit soll ein Bei-trag für eine sachlich geführte Debatte und für notwendige Maß nahmen geleistet werden.

Franz WolfGeschäftsführer des ÖIF

Der Einstieg in den Arbeitsmarkt ist der wichtigste Schritt für die Integration von Zuwander/innen und Flüchtlingen in Österreich. Die Situation am Arbeitsmarkt hat sich deutlich verschärft. Gerade bei Flüchtlingen, insbesondere bei jenen aus Afghanistan, ist auch das zum Teil nied-rige Qualifikationsniveau eine besondere Herausforderung. Aber auch bei formal höher gebildeten Personen sind Ausbil-dungen, die im Herkunftsland absolviert wurden, häufig nicht mit den Standards in Österreich vergleichbar. Die Zahlen zeigen deutlich, wie bedenk-lich sich die Situation am Arbeitsmarkt derzeit darstellt: Die Arbeitslosenquote von Ausländer/innen war im aktuells-ten derzeit vorliegenden Jahresdurch-schnitt mit 13,5% um zwei Drittel höher als jene unter Österreicher/innen. Fast

Daten als Basis für einen faktenorientierten Diskurs —

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Schwerpunkt Arbeit & Beruf

20 — 25

Gründe der Zuwanderung

26 — 31

Zuwanderung

14 — 19

Herkunftsländer und Verteilung auf die Bundesländer

38 — 43

Erwerbstätigkeit

44 — 49

Branchen und Arbeitszeit

50 — 57

Arbeitslosigkeit und Qualifikation

32 — 37

Bildung08 — 09

Das Wichtigste in Kürze

10 — 13

Bevölkerung

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Die Zahl an ausländischen Studieren-den in Österreich steigt. Im Winterse-mester 2015/16 hatte knapp über ein Viertel aller ordentlichen Studierenden an Österreichs Universitäten eine aus-ländische Staatsbürgerschaft.

Arbeit und Beruf

Im Jahr 2015 hatten knapp 21% der Beschäftigten in Österreich einen Migrationshintergrund.

Die Erwerbstätigenquote von 15- bis 64-Jährigen lag bei Personen ohne Migrationshintergrund bei 74%, bei Personen mit Migrationshintergrund lediglich bei 63%. Unter türkischen Frauen war die Erwerbstätigenquote mit 42,4% besonders niedrig.

Ein großer Teil (42%) der Migrant/innen ist in einem Arbeiterberuf tätig, bei der Bevölkerung ohne Migrations-hintergrund trifft dies nur auf 22% zu.

Branchen und Arbeitszeit

Die Branchen mit den höchsten Antei-len an Personen mit Migrationshin-tergrund waren die Unternehmens-dienstleistungen (Gebäudereinigung, Leiharbeit) sowie der Tourismus.

Fast ein Viertel (23,8%) der erwerbstä-tigen Migrant/innen arbeitet in einem Schicht-, Wechsel- oder Turnusdienst (nur 18,0% der Personen ohne Migra-tionshintergrund).

Beschäftigte mit Migrationshinter-grund sind öfter von Leiharbeit betrof-fen als Personen ohne Migrationshin-tergrund.

Arbeitslosigkeit und Qualifikation

Die Arbeitslosenquote unter Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit war 2015 mit 13,5% deutlich höher als jene österreichischer Staatsbürger/

innen (8,1%). Türkische Zuwander/innen waren mehr als doppelt so häu-fig von Arbeitslosigkeit betroffen wie Österreicher/innen. Unter syrischen und afghanischen Staatsangehörigen war die Arbeitslosenquote mit 74,7% bzw. 46,4% besonders hoch.

Männer sind unabhängig von der Staatsbürgerschaft stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen (9,8% bzw. 8,3%).

Unabhängig von ihrem Bildungsniveau sind ausländische Staatsangehörige stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als Österreicher/innen.

Mehr als ein Fünftel der Beschäftigten mit Migrationshintergrund (22%) fühlt sich 2014 nach eigenen Angaben über-qualifiziert. Nur 9% der Personen ohne Migrationshintergrund gaben an, nicht entsprechend der Berufsausbildung beschäftigt zu sein.

Das Wichtigste in Kürze—

Bevölkerung

Zu Jahresbeginn 2016 lebten rund 1.287.800 Personen im Erwerbs alter mit ausländischem Geburtsort in Österreich, das entsprach etwa 22% der Gesamtbevölkerung im Erwerbsal-ter (15 bis 64  Jahre).

Etwa 42% der Migrant/innen im Erwerbs alter wurden in EU-/EWR-Staaten oder der Schweiz geboren. Knapp 58% wiesen Drittstaa-ten als Geburtsländer auf.

Die meisten Personen im erwerbs-fähigen Alter mit ausländischem Geburtsort stammten Anfang 2016 aus Deutschland. Weitere wich-tige Geburtsländer der Personen im Erwerbsalter waren die Türkei, Bos-nien und Herzegowina sowie Serbien.

Zuwanderung und Aufenthalt

Mehr als ein Drittel (35,3%) der heute in Österreich lebenden Migrant/innen ist aus familiären Gründen nach Öster-reich eingewandert, ein Viertel (24,7%) aus arbeitsmarktbezogenen Gründen. Jeder Fünfte (19,5%) ist als Kind nach Österreich eingereist.

In den Jahren 2010–2015 betrug die Nettozuwanderung rund 284.300 Personen im Erwerbsalter. Dieser Wert ergab sich aus einem Wanderungs-gewinn bei Ausländer/innen von rund 313.500 Personen im erwerbsfähigen Alter und aus dem Wanderungsver-lust von 29.200  Österreicher/innen im Erwerbs alter.

Die meisten Zuwander/innen kamen aus Deutschland (35.000 Personen im Erwerbsalter), Rumänien (34.400) und Ungarn (31.100).

Bedingt durch die Fluchtbewegungen der letzten Jahre ist die Zuwanderung von Personen im erwerbsfähigen Alter aus Drittstaaten stark angestiegen (vor allem Syrien und Afghanistan), aber auch aus den neuen Mitglied-staaten der EU (ab  2004) steigt die Zuwanderung weiterhin.

Bildung

Personen mit Migrationshintergrund waren 2015 sowohl in den höchsten als auch in den niedrigsten Bildungs-schichten deutlich überrepräsentiert: Der Anteil niedrig Qualifizierter, aber auch der Prozentsatz an Akademiker/innen war deutlich höher als bei Öster-reicher/innen.

Bei Migrant/innen der zweiten Gene-ration näherte sich das Bildungsniveau zunehmend jenem von Personen ohne Migrations hintergrund an.

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Bevölkerung

Am 1.1.2016 lebten rund 5.848.700 Frauen und Männer im erwerbsfähigen Alter von 15 bis 64 Jahren in Österreich.

Anteil ausländischer Staatsangehöriger (rechts) an Gesamtbevölkerung im

erwerbsfähigen Alter

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Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes 1.1.2016

Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15 bis 64 Jahre) am 1.1.2016 nach Staatsangehörigkeit und Geburtsland

in Österreich Geborene

5.848.657Bevölkerung im

erwerbsfähigen Alter (15 bis 64 Jahre)

Österreichische Staatsangehörige

im Ausland Geborene

4.503.733 358.147

Ausländische Staatsangehörige

4.861.880

986.777

929.615in Österreich Geboreneim Ausland Geborene

57.162

im Ausland geborene Erwerbsfähige 1.287.762

Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter mit ausländischer Staatsangehörigkeit

seit 10 Jahren oder länger in Österreich

seit 5 bis unter 10 Jahren in Österreich

seit weniger als 5 Jahren in Österreich

411.527161.459

413.791

Ausländische Staatsangehörige —

Als Ausländer/innen gelten alle Personen, die über keine österreichische Staatsbür-gerschaft verfügen. Am Stichtag 1.1.2016 traf dies auf rund 986.800 Personen im erwerbsfähigen Alter zu, das entsprach einem Anteil von 16,9% an der Gesamt-bevölkerung im Erwerbsalter. 58,1% aller ausländischen Personen im Erwerbsalter lebten bereits seit fünf oder mehr Jahren in Österreich, 41,9% waren erst seit weni-ger als fünf Jahren in Österreich wohnhaft.

Im Ausland geborene Migrant/innen im erwerbsfähigen Alter —

Die Herkunft einer Person lässt sich auch über ihr Geburtsland definieren, das im Gegensatz zur Staatsangehörigkeit nicht gewechselt werden kann. Am 1.1.2016 lebten beinahe 1.287.800 Personen im erwerbsfähigen Alter mit ausländischem Geburtsort in Österreich, das entsprach 22% der Gesamtbevölkerung im Er-werbsalter.

Personen im erwerbs­fähigen Alter mit Migrations hintergrund —

Internationalen Definitionen folgend zäh-len zur Bevölkerung mit Migrationshinter-grund alle Personen, deren Eltern im Aus-land geboren wurden, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit. 2015 lebten imSchnitt 1.332.800 Personen im erwerbs-fähigen Alter mit Migrationshintergrund in Österreich, das entsprach knapp 23% der Bevölkerung im Erwerbsalter in Pri-vathaushalten. 84% der Bevölkerung mit Migrationshintergrund im erwerbsfähigen Alter gehörten der „ersten Generation“ an – sie wurden selbst im Ausland geboren und zogen nach Österreich zu. 16% der Migrant/innen im Erwerbsalter sind in Österreich geborene Nachkommen von Eltern mit ausländischem Geburtsort und werden daher als „zweite Generation“ bezeichnet.

„Migrant/innen im erwerbsfähigen Alter“

Unter dem Begriff „Migrant/innen im erwerbsfähigen Alter“ werden in dieser Broschüre alle Frauen und Männer der Altersgruppe von 15 bis 64 Jahren subsumiert, die – je nach Daten – einen ausländischen Geburtsort, Migrationshintergrund oder eine ausländische Staatsbürgerschaft aufweisen.

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Herkunftsländer und Verteilung auf die Bundesländer

Anfang 2016 lebten rund 1.287.800 Personen im erwerbs­fähigen Alter mit ausländischem Geburtsort in Österreich. 42,5% von ihnen wurden in einem EU­/EWR­Staat oder der Schweiz geboren. Die übrigen 57,5% der Migrant/in­nen im erwerbsfähigen Alter hatten einen Geburtsort in Drittstaaten wie beispielsweise der Türkei, Bosnien und Herzegowina oder Serbien.

Migrant/innen im Erwerbsalter aus EU­/EWR­Staaten (links) und aus Drittstaaten (rechts)

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42% der Wiener/innen zwischen 15 und 64 Jahren sind Migrant/innen —

Zu Jahresbeginn 2016 hatten 41,7% der Bevölkerung im Erwerbsalter in Wien ei-nen ausländischen Geburtsort (529.500 Personen). 59.400 Migrant/innen im erwerbsfähigen Alter lebten in Vorarl-berg und stellten damit 23% der Bevöl-kerung im erwerbsfähigen Alter dieses Bundeslandes. In Salzburg lebten rund 79.100 Migrant/innen im Erwerbsalter, das entsprach fast 22% der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter in Salzburg. Am niedrigsten war der Anteil an Migrant/innen im Erwerbsalter im Burgenland. 24.500 (13%) aller Burgenländer/innen zwischen 15 und 64 Jahren hatten einen ausländischen Geburtsort.

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes 1.1.2016

Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15 bis 64 Jahre) am 1.1.2016 nach Geburtsland und Staatsangehörigkeit

Deutschland

Türkei

Bosnien und Herzegowina

Serbien

Rumänien

Polen

Ungarn

Kroatien

Slowakei

Afghanistan

Kosovo

Russische Föderation

Syrien

Mazedonien

Bulgarien

Italien

Iran

Tschechische Republik

China

Slowenien

160.391145.105144.669

107.24184.019

60.30954.228

32.92831.51129.649

28.38526.86324.738

21.66120.20919.505

16.07915.72414.45013.119

In Deutschland geborene Personen im Erwerbsalter an der Spitze —

160.400 in Deutschland geborene Perso-nen im Alter von 15 bis 64 Jahren lebten mit Stichtag 1.1.2016 in Österreich. Knapp dahinter auf dem zweiten Platz rangier-ten Personen im erwerbsfähigen Alter mit Geburtsort in der Türkei (145.100). Auf Platz drei folgten 144.700 in Bosnien und Herzegowina geborene Personen. Auf dem vierten Rang lagen Personen im Erwerbsalter mit Geburtsland Serbien (107.200), während Platz fünf von etwa 84.000 in Rumänien geborenen Perso-nen im erwerbsfähigen Alter belegt wur-de. Auf den Plätzen sechs bis zehn folg-ten 60.300 in Polen geborene Migrant/innen, 54.200 Personen, die in Ungarn geboren wurden, 33.000 Migrant/innen mit Geburtsland Kroatien, 31.500 in der Slowakei und 28.400 im Kosovo gebore-ne Migrant/innen im Erwerbsalter.

Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15 bis 64 Jahre) am 1.1.2016 nach Bundesland und Geburtsland

Österreich

5.848.657  1.287.762 22,0%

in Österreich Geborene

im Ausland Geborene

Vorarlberg257.861 59.355

23,0%

Tirol503.098 102.532

20,4%Salzburg367.601 79.056

21,5%Kärnten368.582 50.581

13,7%

Oberösterreich975.456 167.954

17,2%

Steiermark825.267 116.531

14,1%

Burgenland191.862 24.502

12,8%

Wien1.269.098 529.543

41,7%Niederösterreich

1.089.832 157.708

14,5%

österreichische Staatsangehörige

ausländische Staatsangehörige

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes 1.1.2016

Geburtsland Staatsangehörigkeit

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Viele Migrant/innen finden sich unter den 25­ bis 34­Jährigen —

Am 1.1.2016 wiesen 22% der Gesamtbe-völkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren einen Geburtsort im Ausland auf. Unter den 15- bis 24-Jährigen sowie den 55- bis 64-Jährigen war dieser Wert mit je rund 17% deutlich niedriger. Am höchsten war der Anteil der Migrant/innen in der Alters-gruppe der 25- bis 34-Jährigen (fast 29%).

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes 1.1.2016

15 bis 24 Jahre 25 bis 34 Jahre 35 bis 44 Jahre 45 bis 54 Jahre 55 bis 64 Jahre

Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15 bis 64 Jahre) am 1.1.2016 nach Alter und Geburtsland

1.019.511 172.549 16,9%

1.184.074 338.816 28,6%

1.154.818 311.803 27,0%

1.087.545 185.649

17,1%

1.402.709 278.945 19,9%

in Österreich Geborene im Ausland Geborene

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Gründe der Zuwanderung1

Mehr als ein Drittel (35,3%) der heute in Österreich lebenden Migrant/innen ist aus familiären Gründen nach Österreich eingewandert, ein Viertel (24,7%) aus arbeitsmarktbezogenen Gründen. Jede/r Fünfte (19,5%) ist als Kind nach Österreich eingereist.

Gründe der Einwanderung – Anteil an heute in Österreich lebenden Migrant/innen (von links nach rechts): familiäre Gründe, Arbeitsmarkt, als Kind

1) Mikrozensus­Arbeitskräfteerhebung 2014: Oftmals wurden mehrere Gründe für die Zuwanderung genannt, daher wurde anschließend nach dem wichtigsten Grund zum Zeitpunkt der Einreise gefragt.

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Gründe für die Einreise im Ausland Geborener im Alter von 15 bis 64 Jahren nach Geschlecht

Frauen wandern häufig aus familiären Gründen nach Österreich zu —

Es gibt viele Gründe, warum sich Men-schen entschließen, ihr Heimatland zu verlassen und sich vorübergehend oder dauerhaft in einem anderen Land nie-derzulassen. Doch welche Beweggründe sind für Migrant/innen ausschlaggebend, um nach Österreich zu kommen? Dazu befragte die Statistik Austria im Jahr 2014 im Ausland Geborene (1.108.600 Perso-nen im Alter von 15 bis 64 Jahren) nach dem wichtigsten Grund ihrer Einwande-rung. Der Großteil (35,3%) gab familiäre Gründe – d.h. ist mit einem Familien-mitglied eingereist oder diesem gefolgt bzw. Heirat oder Eingehen einer Lebens-gemeinschaft – als Hauptfaktor für die Einreise nach Österreich an. Ein Viertel (24,7%) kam in erster Linie aus berufli-chen Gründen: So hatten 8,7% bereits vor der Einreise eine Arbeit gefunden, 16% erst danach. Jede fünfte Person (19,5%) ist als Kind mit den Eltern oder diesen

folgend nach Österreich eingewandert. Weitere 10% kamen auf der Suche nach Asyl, wobei 60% davon Männer waren. Für 7% der Personen im Alter von 15 bis 64 Jahren standen bildungsbezogene Gründe für die Einreise nach Österreich im Vordergrund. 3,5% nannten andere Gründe, wie z.B. die Lebensqualität, als wichtig. Es zeigten sich insgesamt geschlechts spezifische Unterschiede: Während der Frauenanteil bei den familiä-ren Gründen dominiert – sieben von zehn in dieser Gruppe waren Frauen –, wird die Suche nach Arbeit viel häufiger von Männern genannt (sechs von zehn waren männlich).

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Ad-hoc-Modul „Arbeitsmarktsituation von Zuwanderern und ihren direkten Nachkommen“ – 2014

Arbeit vor Einreise gefunden

Arbeit nach Einreise gefunden

Familiäre Gründe Aus- oder Weiterbildung

Flucht, Asyl Einreise als Kind

Anderer Grund (z.B. Lebensqualität)

Männer Frauen

61.800 35.000

106.400 70.700

112.700 278.700

39.900 37.200

67.900 42.900

116.000 100.200

22.000 17.000

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79,1% der Türk/innen nannten familiäre Gründe oder sind als Kind nach Österreich zugewandert —

Auch nach Herkunftsland sind Unter-schiede erkennbar: Besonders Personen aus den neuen EU-Staaten (ab 2004) gaben häufig an (42,9%), wegen der Arbeit nach Österreich ausgewandert zu sein (im Durchschnitt 32,3%), wobei 30,8% bereits vor der Einreise einen Arbeitsplatz gefunden hatten. Anders bei den in den EU15-Staaten geborenen Personen: Fast zwei Drittel (64,9%) hat-ten bereits vor der Einreise einen Arbeits-platz in Österreich. Berufliche Gründe waren für Personen aus der Türkei oder anderen Staaten außerhalb der EU (ohne Ex-Jugoslawien) seltener ein Einreise-motiv bzw. fanden sie einen Arbeitsplatz meist erst nach ihrer Einreise. So nannten in der Türkei geborene Zuwander/innen überdurchschnittlich oft (49,9%) famili-äre Gründe für die Einreise oder kamen bereits als Kind (29,2%) nach Österreich. Flucht und Asyl war ein wesentlicher

Einwanderungsgrund für Personen aus europäischen Nicht-EU- bzw. außereu-ropäischen Staaten (23,8%) und für Per-sonen aus dem ehemaligen Jugoslawien außerhalb der EU (18,2%). Für Zuwander/innen aus den vor 2004 der EU beigetre-tenen Staaten waren ausbildungsbezo-gene Gründe oft von Bedeutung (16,9%, Durchschnitt: 9,2%, EU-Staaten ab 2004, ehem. Jugoslawien ohne Slowenien und Kroatien oder Türkei je zwischen 5 und 6%).

Gründe für die Einreise im Ausland Geborener im Alter von 15 bis 64 Jahren im Zeitverlauf

0%

bis 1988

40%

1989 bis 1994 1995 bis 2003 2004 bis 2010 2011 bis 2014

Arbeit vor Einreise gefunden

Arbeit nach Einreise gefunden

Familiäre Gründe

Aus- oder Weiterbildung

Flucht, Asyl

Einreise als Kind

Anderer Grund (z.B. Lebensqualität)

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, Ad-hoc-Modul „Arbeitsmarktsituation von Zuwanderern und ihren direkten Nachkommen" – 2014

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Zuwanderung

In den Jahren 2010–2015 betrug die Nettozuwanderung rund 284.300 Personen im Erwerbsalter. Dieser Wert ergab sich aus einem Wanderungsgewinn bei Ausländer/innen von rund 313.500 Personen im erwerbsfähigen Alter und aus dem Wanderungsverlust von 29.200 Österreicher/innen im Erwerbsalter.

2010–2015 Wanderungsverlust an Österreicher/innen (links) und Wanderungsgewinn an ausländischen Staatsangehörigen (rechts)

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Z U WA N D E R U N G

Höchste Wanderungsgewinne bei Deutschen —

Innerhalb der Zuwander/innen im Erwerbsalter aus EU-/EWR-Staaten oder der Schweiz kamen die meisten Migrant/innen zwischen 2010 und 2015 aus Deutschland (Nettozuwanderung 35.000 Personen), gefolgt von 34.400 rumä-nischen Personen im Erwerbsalter und 31.100 Ungar/innen im erwerbsfähigen Alter. Die Nettozuwanderung aus diesen beiden Ländern verzeichnete in den Vor-jahren zwar starke Zuwächse, verringerte sich aber zwischen 2014 und 2015 um 38% bzw. 4%. Aus Drittstaaten kamen im Zeitraum von 2010 bis 2015 unter ande-ren rund 23.100 Personen im erwerbsfä-higen Alter aus Syrien, etwa 22.000 aus

Afghanistan und etwa 10.600 Personen aus Serbien. Der starke Anstieg der Wan-derungsgewinne von Drittstaatsangehöri-gen ist vor allem auf die Flüchtlingsmigra-tion im Jahr 2015 zurückzuführen. Allein 2015 betrug der Wanderungssaldo mit den Ländern Syrien 15.000 und Afghanis-tan 13.700 Personen im Erwerbsalter.

Nettozuwanderung von ausländischen Personen im erwerbsfähigen Alter 2010–2015 nach Staatsangehörigkeit

Nettozuwanderung 2010–2015 von

ausländischen Personen im Erwerbsalter

insgesamt:

313.483

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Wanderungsstatistik 1996–2015

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178.767 57%

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Staatsangehörige EU/EWR/Schweiz

Drittstaatsangehörige (inkl. unbekannt)

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Zuwanderung —

In den Jahren 2010–2015 wanderten rund 335.900 Personen mehr aus dem Ausland nach Österreich zu als das Land wieder verließen (Nettozuwanderung). Der Groß-teil davon (85%) war im erwerbsfähigen Alter von 15 bis 64 Jahren (284.300 Per-sonen). Unter den ausländischen Perso-nen im Erwerbsalter waren etwa 178.800 Personen aus EU-/EWR- Staaten oder der Schweiz und etwa 134.700 aus Dritt-staaten. Während ausländische Staatsan-gehörige insgesamt einen positiven Wan-derungssaldo von fast 313.500 Personen aufwiesen, wanderten im gleichen Zeit-raum über 29.200 Österreicher/innen im Erwerbsalter mehr ab als zurückkehrten.

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Z U WA N D E R U N G

Nettozuwanderung auslän­discher Personen im Er­werbsalter von 1996 bis 2015 schwankt stark —

1996 betrug die Nettozuwanderung von Personen im Alter von 15 bis 64 Jahren 6.400 Personen. Nach einem geringen Einbruch 1997 auf 5.900 Personen stieg die Nettozuwanderung seitdem stetig und erreichte 2004 einen zwischenzeitli-chen Höchststand von 43.200 Personen im Erwerbsalter. In den Folgejahren sank die Nettozuwanderung wieder auf 22.200 Personen im Jahr 2006. In den Jahren 2007 und 2008 betrug sie rund 29.400 bzw. 29.000 Personen im erwerbsfähi-gen Alter. Nachdem 2009 der niedrigste Wanderungssaldo mit 20.600 Personen im erwerbsfähigen Alter seit 2001 regis-triert wurde, steigt dieser bis heute kon-tinuierlich an und erreichte 2015 mit einer Nettozuwanderung von 95.600 Personen im Erwerbsalter den Höchststand.

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Wanderungsstatistik 1996–2015

20152014201320122011201020092008200720062005200420032002200120001999199819971996

6.381 5.858 11.181 18.833 18.107 18.946

33.815 35.486 43.247 38.637

22.233 29.395 28.968

20.612 24.210 31.333

43.466 52.296

66.611

95.567

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50.000

150.000

100.000

-50.000

Nettozuwanderung von ausländischen Erwerbsfähigen 1996–2015 in Einzeljahren

WegzügeZuzüge Wanderungsbilanz

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Z U WA N D E R U N G

Höchste abgeschlossene Schulbildung Universität,

FH, Akademie – Anteil an Gesamtbevölkerung (links)

sowie an Personen mit Migrationshintergrund (rechts)

Höchste abgeschlossene Schul­bildung Pflichtschule – Anteil an Gesamt bevölkerung (links) sowie an Personen mit Migrationshintergrund (rechts)

Bildung

Das Bildungsprofil der in Österreich lebenden Personen mit Migrati­onshintergrund unterscheidet sich deutlich von jenem der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Während Österreicher/innen überdurch­schnittlich häufig über einen Abschluss auf der mittleren Bildungsebene verfügen, sind Migrant/innen in den höchsten und niedrigsten Bildungs­schichten überproportional vertreten.

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B I L D U N G

Bildungsstand der zweiten Generation nähert sich der inländischen Bevölkerung an —

Während sich die Bildungsstruktur der ersten Generation noch sehr deutlich von jener der Personen ohne Migrationshin-tergrund unterscheidet, nähert sich das Bildungsniveau der zweiten Generation bereits an das der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund an. Dies zeigt sich vor allem in einem geringeren Anteil der Personen mit lediglich Pflichtschulab-schluss (18% versus 27% in der ersten Generation) und einem markant höheren Anteil von Berufs- und Fachschulabsol-vent/innen (52% versus 34% in der ersten Generation).

Bildungsstand der 25­ bis 64­Jährigen 2015 nach Migrationshintergrund

Bildungsstruktur der 25­ bis 64­Jährigen 1971–2015 nach Staatsangehörigkeit

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Volkszählungen 1971–2001, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung 2015 (Bevölkerung in Privathaushalten)

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung (Jahresdurchschnitt). *inkl. Universitätslehrgänge

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PflichtschuleLehre, BMS

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2015

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Lehre, BMS

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Universität, FH, Akademie*

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Unterschiede in Bildungs­struktur relativ konstant —

Im Zeitverlauf lässt sich sowohl bei Öster-reicher/innen als auch bei Zuwander/innen ein Anstieg des Bildungsniveaus beobachten, die Unterschiede in der Bildungsstruktur sind relativ konstant geblieben. 2015 hatten nur 12,5% der Österreicher/innen ausschließlich einen Pflichtschulabschluss, der Wert bei Aus-länder/innen lag noch bei rund 24,6%. Der Anteil an Personen mit Universitäts-abschluss stieg unter Österreicher/innen von 2,8% (1971) auf 16,4% (2015). Unter Ausländer/innen stieg der Anteil an Uni-versitätsabschlüssen stärker: von 4,4% auf 23,7%. Bei der ausländischen Bevöl-kerung ist der Anstieg von 1991 bis 2015 vor allem auf die Zuwanderung hoch qualifizierter Arbeitskräfte aus anderen EU-Staaten zurückzuführen.

2015 verfügten etwa 32% der 25- bis 64-Jährigen ohne Migrationshinter-grund über eine Matura oder einen akademischen Abschluss, bei Gleichalt-rigen mit Migrationshin-tergrund traf dies auf fast 39% zu. Während nur sehr wenige Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien (außerhalb der EU) (6%) und der Türkei (4%) über einen Hochschulabschluss verfügten, wiesen Perso-nen aus EU-/EWR-Staa-ten und der Schweiz (30%) sowie aus sonsti-gen Drittstaaten (35%) überdurchschnittlich hohe Akademikeranteile auf.

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Studienstandort Österreich ist bei ausländischen Studierenden sehr beliebt —

Die Zahl ausländischer Studierender in Österreich steigt kontinuierlich. Im Win-tersemester 2015/2016 waren bereits knapp 73.800 ausländische Studierende an öffentlichen Universitäten inskribiert, das entsprach gut einem Viertel aller ordentlichen Studierenden an österreichi-schen Universitäten. Die meisten auslän-dischen Student/innen studieren in Wien (44.300), Innsbruck (12.000) und Graz (7.700). Die größte Gruppe der auslän-dischen Studierenden stammte aus EU-/EWR-Staaten und der Schweiz (53.800). Rund 27.000 deutsche Student/innen stellten die größte Gruppe dar, gefolgt von 8.500 italienischen Studierenden. Jeweils rund 2.000 Studierende stamm-ten aus den EU-Staaten Ungarn und Kro-atien, 1.700 kamen aus Bulgarien und jeweils 1.500 aus Rumänien, Polen und der Slowakei. Von den rund 20.000 Stu-dierenden aus Drittstaaten kamen knapp

6.000 aus dem ehemaligen Jugoslawien (außerhalb der EU) zum Bildungserwerb nach Österreich. Rund 3.100 Student/innen waren aus der Türkei und jeweils rund 1.300 aus Russland sowie dem Iran.

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Hochschulstatistik.

Ukraine1.153

1,6%

Iran1.254

1,7%

China927

1,3%

Luxemburg933

1,3%

Spanien792

1,1%

Slowenien848

1,1%

Griechenland594

0,8%

Tschechische Republik685

0,9%

Sonstige10.656

14,4%

Kroatien2.465

3,3%

Bosnien und Herzegowina2.993

4,1%

Serbien1.940

2,6%

Ungarn2.445

3,3%

Rumänien1.517

2,1%

Bulgarien1.741

2,4%

Slowakei1.456

2,0%

Polen1.460

2,0%

Russische Föderation1.298

1,8%

Italien8.482

11,5%

Deutschland27.007

36,6%

Türkei3.149

4,3%

Ausländische ordentliche Studierende an öffentlichen Universitäten im Wintersemester 2015/16

nach Staatsangehörigkeit

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Erwerbstätigkeit

Im Jahr 2015 lag die Erwerbstätigenquote von 15­ bis 64­jährigen Personen ohne Migrationshintergrund bei fast 74%, jene der Bevölkerung mit Migrationshintergrund lediglich bei rund 63%.

Erwerbstätigenquote 15­ bis 64­Jähriger ohne Migrationshintergrund (links),

mit Migrationshintergrund (rechts)

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E R W E R B S TÄT I G K E I T

Migrant/innen sind seltener erwerbstätig —

Im Jahr 2015 waren in Österreich rund 4,148 Millionen Personen erwerbstätig. 20,6% der Beschäftigten hatten einen Migrationshintergrund, 17,6% waren Zuwand er/innen der ersten und knapp 3% der zweiten Generation. Im Vergleich zu Österreicher/innen stehen Perso-nen mit Migrationshintergrund seltener im Erwerbsleben. Im Jahr 2015 lag die Erwerbstätigenquote von 15- bis 64-jäh-rigen Personen ohne Migrationshinter-grund bei fast 74%, jene der Bevölke-rung mit Migrationshintergrund ledig-lich bei rund 63%. Zurückzuführen ist dies vor allem auf die niedrigere weib-liche Erwerbsbeteiligung von Migran-tinnen (57% mit Migrationshintergrund gegenüber 70% ohne Migrationshin-tergrund). Bei männlichen Erwerbstäti-gen mit Migrationshintergrund ist dieser Unterschied weniger signifikant: 70% mit Migrationshintergrund gegenüber 77% ohne Migrationshintergrund. Jedoch

zeigt sich, dass die Bevölkerung mit Migrationshintergrund eine sehr hetero-gene Gruppe darstellt: Während Per-sonen aus den EU-/EWR-Staaten und der Schweiz (mit 77%) wie auch aus den ab 2004 der EU beigetretenen Staaten stammende Personen (mit 69%) höhere Erwerbstätigenquoten aufwiesen, lagen diese bei Personen mit türkischem Migra-tionshintergrund bei 54% und bei Perso-nen aus sonstigen Drittstaaten bei 52%.

Im EU-Vergleich lag Österreich mit einer Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-jäh-rigen Nicht-EU-Staatsangehörigen im Jahr 2015 mit 54% gleichauf mit dem EU-Durchschnitt. Wesentlich höher lag sie in der Tschechischen Republik, Zypern und Slowakei (über 70%). Besonders niedrig war die Erwerbstätigenquote von Nicht-EU-Staatsangehörigen in Kroatien (32%), Belgien (42%) und Frankreich (44%).

Erwerbstätigenquote 2015 der 15­ bis 64­Jährigen nach Geschlecht und Migrationshintergrund

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung 2015 (Jahresdurchschnitt, Bevölkerung in Privathaushalten)

ohne Migrations-hintergrund

mit Migrations-hintergrund

EU-Staaten vor 2004/EWR/Schweiz

EU-Beitrittsstaaten ab 2004

ehem. Jugoslawien (außerhalb der EU)

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Männer

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Insgesamt

Insgesamt

71,1%

75,1%

67,1%

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Migrant/innen sind häufiger Arbeiter/innen —

Ein großer Teil (42%) der Personen mit Migrationshintergrund war in einem Ar-beiterberuf tätig, bei Personen ohne Migrationshintergrund waren das nur 22%. Einen sehr hohen Anteil an Arbei-ter/innen verzeichnen Erwerbstätige aus dem ehemaligen Jugoslawien (außer-halb der EU) mit 59% und der Türkei mit 56%. Im Gegensatz dazu stehen über-durchschnittlich viele Personen aus EU-/EWR-Staaten sowie der Schweiz in einem Angestelltenverhältnis (65%; Österrei-cher/innen 51%). Besonders gering ist der Anteil an Angestellten bei Personen mit türkischem Migrationshintergrund (35%). Bei der beruflichen Stellung ist außerdem ein Genderunterschied deutlich erkenn-bar: Migranten sind öfter Arbeiter (49%) als Migrantinnen (35%), dafür sind Frau-en mit Migrationshintergrund häufiger in einem Angestelltenverhältnis oder Beam-tinnen (58%) als Migranten (40%).

Berufliche Stellung gleicht sich an Bevölkerung ohne Migrationshintergrund an —

Die berufliche Stellung der Erwerbstäti-gen in der zweiten Generation unterschei-det sich von der ersten Generation. 2015 betrug der Anteil der Arbeiter/innen bei den Migrant/innen der ersten Generation 44%, bei der zweiten Zuwanderergenera-tion 31% (22% bei Personen ohne Migra-tionshintergrund). Dies ist allerdings ein stark geschlechtsspezifisches Phänomen: 50% der Männer und 38% der Frauen der ersten Generation sind Arbeiter/innen, in der zweiten Generation sinkt dieser Anteil bei Männern (42%) weniger als bei Frauen (18%).

Berufliche Stellung der Erwerbstätigen 2015 nach Migrationshintergrund

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung 2015 (Jahresdurchschnitt; Bevölkerung in Privathaushalten). – ( ) Werte mit weniger als hochgerechnet 6.000 Personen sind sehr stark zufallsbehaftet und statistisch kaum interpretierbar

ERWERBSTÄTIGE UNSELBSTSTÄNDIGE SELBSTSTÄNDIGE

Insgesamt Insgesamt AngestellteArbeiter/

innen

Beamte, Vertrags­bedienst.

freie Dienst­nehmer/

innen Insgesamt

Migrationshintergrund in 1.000 in % aller Erwerbstätigen gleichen Migrationshintergrunds

INSGESAMT 4.148,4 87,0 49,8 26,3 10,1 0,8 13,0

OHNE MIGRATIONSHINTERGRUND 3.295,6 86,1 51,1 22,1 12,1 0,8 13,9

MIT MIGRATIONSHINTERGRUND 852,8 90,4 44,8 42,3 2,4 1,0 9,6

EU-Staaten vor 2004/EWR/Schweiz 143,5 85,6 64,6 14,1 5,4 1,5 14,4

EU ab 2004 (13 neue ab 2004) 220,9 89,2 45,1 40,7 (2,3) 1,1 10,8

ehem. Jugoslawien (außerhalb der EU) 252,5 94,7 33,9 59,1 (1,6) 0,1 5,3

Türkei 109,5 93,4 35,4 56,4 (1,5) 0,1 6,6

sonstige Staaten 126,4 87,0 51,8 31,2 (1,3) 2,7 13,0

MÄNNER 2.194,2 84,7 41,1 33,8 9,1 0,7 15,3

Migranten erste Generation 1.740,5 83,7 42,1 29,9 11,0 0,7 16,3

Migranten zweite Generation 453,7 88,5 37,2 48,9 1,9 (0,5) 11,5

FRAUEN 1.954,2 89,6 59,6 17,8 11,2 1,0 10,4

Migrantinnen erste Generation 1.555,1 88,8 61,1 13,5 13,4 0,9 11,2

Migrantinnen zweite Generation 399,1 92,6 53,5 34,8 2,9 (1,5) 7,4

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E R W E R B S TÄT I G K E I T

Branchen und Arbeitszeit

Fast ein Viertel (23,8%) der erwerbstätigen Migrant/innen arbeitet in einem Schicht­, Wechsel­ oder Turnusdienst (nur 18,0% der Personen ohne Migrationshintergrund).

Erwerbstätige in Schicht­, Wechsel­ oder Turnusdienst – ohne Migrationshintergrund links,

mit Migrationshintergrund rechts

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B R A N C H E N U N D A R B E I T S Z E I T

Während Beschäftigte ohne Migrations-hintergrund im Jahr 2015 am häufigsten in den Branchen Sachgütererzeugung (13%) und Handel (11%), im Gesund-heits- und Sozialwesen (8%) sowie im Bauwesen (6%) tätig waren, arbeiteten die Beschäftigten mit Migrationshinter-grund vorwiegend zwar auch in Sach-gütererzeugung (16%) und Handel (15%), allerdings dicht gefolgt von Beherber-gung und Gastronomie (11%) sowie der Bauwirtschaft (10%).

Erste und zweite Zuwanderer generation arbeiten in verschiedenen Branchen —

Während Migrant/innen der ersten Generation vor allem in der Sachgüter-erzeugung (16%), im Handel (14%), im Tourismus (12%) und im Bauwesen (11%) beschäftigt waren, war die zweite Gene-ration vermehrt im Handel (21%) sowie in

der Sachgütererzeugung (18%) und selte-ner im Bauwesen (8%) oder im Tourismus (6%) beschäftigt.

Unterschiede in der Beschäf­tigung von Migrant/innen zwischen den Branchen —

Die Branche mit dem höchsten Anteil an Beschäftigten mit Migrationshinter-grund war im Jahr 2015 wiederum die der Unternehmensdienstleistungen. 46% der Frauen und 39% der Männer in die-ser Branche haben Migrationshintergrund (insgesamt 43%). Im Bereich Tourismus, der Branche mit dem zweitgrößten Anteil an Zugewanderten (39%), war der Anteil bei den Männern (40%) höher als bei den Frauen (38%). Weiters waren Männer mit Migrationshintergrund in der Kunst- und Unterhaltungsbranche (30%) sowie im Bau- und Verkehrswesen (je rund 27%) überdurchschnittlich oft beschäftigt, Frauen als Haushaltspersonal (51%), im

Grundstücks- und Wohnungswesen sowie in der Kunst- und Unterhaltungsbranche (jeweils 25%). Einen sehr geringen Anteil an ausländischen Beschäftigten hatten das Finanz- und Versicherungswesen (13%), die öffentliche Verwaltung und Verteidigung (6%) sowie die Land- und Forstwirtschaft (4%).

Kunst, Unterhaltung

Anteil der Erwerbstätigen mit Migrationshintergrund 2015 nach Branche und Geschlecht

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus- Arbeitskräfteerhebung 2015 (Jahresdurch-schnitt; Bevölkerung in Privathaushalten.)

– Branchen sortiert nach Zahl der Erwerbstätigen.

Energie-/Wasserver- und -entsorgung

Grundstücks- und Wohnungswesen

Haushaltspersonal Bergbau

Land- und Forstwirtschaft Unternehmensdienstleistungen Finanz- und Versicherungswesen

Information, Kommunikation persönliche Dienstleistungen

Erziehung und Unterricht öffentl. Verwaltung, Verteidigung

Beherbergung, Gastronomie freie Berufe, Wissenschaft, Technik

Verkehrswesen

Insgesamt Sachgütererzeugung Handel Gesundheit und Soziales Bauwesen

20,4%20,7% 23,6%19,7% 19,8%23,0% 19,3%17,9% 16,7%27,1%

15,3%14,1% 8,0%5,1% 37,6%40,2% 18,4%15,9% 20,6%27,2%

4,4%3,9% 46,0%39,3% 11,4%14,1% 17,4%17,6% 20,1%24,4%

24,9%30,1% 5,6%9,6% 25,2%26,9% 50,7%25,7% 22,6%12,5%

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Mehr Zuwander/innen in Schicht­, Turnus­ oder Wechsel­dienst beschäftigt und von Leiharbeit betroffen —

Durch die überdurchschnittlich hohe Ver-breitung von Hilfs- bis mittleren Tätig-keiten bei den Migrant/innen, teilweise auch in Berufen, die von Erwerbstätigen ohne Migrationshintergrund weniger an-gestrebt werden, sind Migrant/innen von belastenden Arbeitsfaktoren in höherem Ausmaß betroffen. Dies zeigt sich zum Beispiel darin, dass Schicht-, Wechsel- oder Turnusdienst das Arbeitsleben von knapp einem Viertel (23,8%) der erwerbs-tätigen Migrant/innen charakterisiert. Bei Personen ohne Migrationshintergrund ist dies deutlich seltener der Fall (18%).

Schicht-, Wechsel- oder Turnusdienst be-inhaltet meist auch Arbeit in den frühen Morgen- oder in den späten Abendstun-den, während der Nacht, an Feiertagen oder auch am Wochenende. Diese Ge-staltung der Arbeitszeit ist hauptsäch-lich im Produktionsbereich, aber auch im

Gesundheits- oder Verkehrswesen anzu-treffen, also in Branchen, in denen viele Beschäftigte mit Migrationshintergrund tätig sind bzw. deren Anteil an Ausländer-beschäftigung überdurchschnittlich hoch ist. Im Jahr 2015 waren 77.800 Erwerbs-tätige in Österreich von Leiharbeit betrof-fen, das heißt diese Personen sind bei ei-ner Leih- oder Zeitarbeitsfirma angestellt und arbeiten bei Drittfirmen. Anteilsmä-ßig waren Personen mit Migrationshinter-grund stärker betroffen als jene ohne.

Erwerbstätige 2015 nach Sonderformen der Arbeitszeit und Migrationshintergrund

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus Arbeitskräfteerhebung 2015 (Jahresdurchschnitt; Bevölkerung in Privathaushalten; ohne Präsenz- und Zivildiener.) – * in den letzen vier Wochen vor der Befragung (Mehrfachantworten). Schicht-, Turnus- oder Wechseldienst; Leih- und Zeitarbeit nur unselbstständig Erwerbstätige.

Abendarbeit* Nachtarbeit* Samstagsarbeit* Sonntagsarbeit* Arbeit zu Hause* Schicht-, Turnus- oder Wechsel-dienst

Leih-, Zeitarbeit

30,9

%

32,1%

31,9%

18,5

%

17,8

%

18,0%

41,6

%

40

,5%

40,7%

23,2

%

23,2

%

23,2%

15,0

%

24,4

%

22,5%

23,8

%

18,0

%

19,3%

2,2%

4,3%1,6%

Insgesamt

mit Migrationshintergrund

ohne Migrationshintergrund

0%

40%

20%

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Arbeitslosigkeit und Qualifikation

Die Arbeitslosenquote unter Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit war 2015 mit 13,5% deutlich höher als jene österreichischer Staatsbürger/innen (8,1%).

Arbeitslosenquote bei Personen mit österreichischer Staatsangehörigkeit (oben)/

ausländischer Staatsangehörigkeit (unten)

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Im Jahr 2015 lag die Gesamtarbeitslo-senquote (nationale Definition) bei 9,1% (+0,7% Prozentpunkte im Vergleich zu 2014). Die Arbeitslosenquote der Auslän-der/innen war mit 13,5% deutlich höher als jene der österreichischen Staatsangehöri-gen (8,1%), wobei, geschlechtsspezifisch betrachtet, Männer unabhängig von der Staatsbürgerschaft stärker von Arbeits-losigkeit betroffen sind als Frauen (9,8% bzw. 8,3%). Türkische Zuwander/innen sowie Angehörige sonstiger Staaten waren mit 19,8% bzw. 25,1% weit mehr als doppelt so häufig arbeitslos wie Österrei-cher/innen. Seltener von Arbeitslosigkeit betroffen waren Staatsangehörige aus dem ehemaligen Jugoslawien (außerhalb der EU) mit einer Quote von 14,5% und Personen aus EU-/EWR-Staaten sowie der Schweiz, deren Arbeitslosenquote mit 8,1% gleich hoch war wie die der österrei-chischen Staatsangehörigen.

Arbeitslosenquote 2015nach Staatsangehörigkeit

Quelle: AMS Österreich, Arbeitsmarktforschung/Statistik 2015, Erwerbskarrierenmonitoring. – 1) AMS Arbeitsmarktdaten. – 2) ohne Personen mit unbekannter Staatsangehörigkeit

Syrien 74,7%

Afghanistan 46,4%

Serbien 42,5%

Russische Föderation 36,6%

Kosovo 35,0%

Iran 27,5%

Mazedonien 24,0%

Türkei 19,8%

Kroatien 18,1%

Bosnien und Herzegowina 15,7%

Bulgarien 15,1%

Rumänien 13,6%

Polen 13,5%

Slowakei 10,2%

Italien 8,6%

Tschechische Republik 7,4%

Slowenien 6,7%

Ungarn 6,7%

Deutschland 7,5%

China 6,4%

Arbeitslosenquote 2015nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit

Quelle: AMS Österreich, Arbeitsmarktforschung/Statistik, Sonderauswertung, Jahresdurchschnitt

FrauenMännerInsgesamt0%

10%

9,8%

8,3%9,

1%

8,9%

7,3%8,

1%

Insgesamt

Österreich

Nicht-Österreich

13,7

%

13,5

%

8,9%

13,3

%

Nach internationaler Definition (15- bis 74-Jährige) betrug die Arbeitslosigkeit im Jahr 2015 in Österreich insgesamt 5,7%, im Detail 4,8% für Inländer/innen und 11,4% für Ausländer/innen (8,4% für EU-Bürger/innen und 15,3% für Nicht-EU-Staatsan-gehörige). Damit liegt die Arbeitslosen-quote der Ausländer/innen in Österreich deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 15,1%.

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Häufigere Arbeitslosigkeit von Ausländer/innen mit geringer Bildung —

Unabhängig von ihrem Bildungsniveau sind ausländische Staatsangehörige stär-ker von Arbeitslosigkeit betroffen als Österreicher/innen. 35,9% der Auslän-der/innen, jedoch nur 25,5% der Öster-reicher/innen, die lediglich eine Pflicht-schule absolviert haben, waren arbeitslos. Besonders betroffen von hoher Arbeits-losigkeit waren Pflichtschulabsolvent/innen mit türkischer (41,2%) und sonstiger Staatsangehörigkeit (50,3%). Nur bei for-mal besser gebildeten Zuwander/innen (Lehre, BMS) lag die Arbeitslosenquote mit 6,6% beinahe gleichauf mit jener der Österreicher/innen mit 7%.

Hoher Anteil überquali­fiziert Beschäftigter bei Zugewanderten —

Mehr als jede/r Fünfte der Erwerbstäti-gen mit Migrationshintergrund (22%) gab 2014 an, nicht entsprechend der Berufs-ausbildung beschäftigt zu sein (nur 9% der Personen ohne Migrationshintergrund fühlten sich überqualifiziert). Frauen sind grundsätzlich häufiger überqualifiziert beschäftigt als Männer (27% gegenüber 18%), wobei vor allem Frauen aus den seit 2004 beigetretenen EU-Staaten (40%) sowie Frauen aus den Ländern des ehe-maligen Jugoslawiens (30%) betroffen waren. Weiters sind Migrant/innen der ersten Generation häufiger von Überqua-lifikation betroffen als jene der zweiten Generation (24% gegenüber 15%).

Überqualifizierte Beschäftigte 2014 nach Geschlecht und Migrationshintergrund

sonstige Staaten2

Türkeiehem. Jugo-

slawien (außerhalb

EU)

EU-Beitritts-staaten ab 2004

Nicht- Österreich

ÖsterreichInsgesamt EU-Staaten vor 2004/

EWR/Schweiz

Quelle: AMS Österreich, Arbeitsmarktforschung/Statistik 2015, Erwerbskarrierenmonitoring. – 1) AMS Arbeitsmarktdaten. – 2) ohne Personen mit unbekannter Staatsangehörigkeit

9,1%

29,0

%7,

0%

4,6

% 8,1%

25,5

%7,

0%

4,4

%

13,5

%35

,9%

6,6%

5,0

% 8,1%

22,8

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6%5,

0%

10,8

%31

,2%

6,2%

4,0

%

14,5

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,8%

5,9%

3,5%

19,8

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1,2%

5,4

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25,1%

50,3

%5,

3%11

,7%

Insgesamt

Pflichtschule

Lehre, BMS

AHS, BHS, Universität

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Mikrozensus Arbeitskräfteerhebung Ad-hoc-Modul „Arbeitsmarktsituation von Zuwanderern und ihren direkten Nachkommen“ – Bevölkerung in Privathaushalten.

Arbeitslosenquote 2015 nach Staatsangehörigkeit und Ausbildung

Insgesamt

Männer

Frauen

Insgesamt

11%

9%

14%

ohne Migrations-hintergrund

9%

7%

10%

mit Migrations-hintergrund

22%

18%

27%

erste Generation

24%

19%

28%

zweite Generation

15%

10%

20%

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Anerkennung ausländischer Hochschuldiplome —

Das Nationale Informationszentrum für akademische Anerkennung, ENIC NARIC Austria, ist die offizielle Anlauf- und Kontaktstelle für Fragen zur internatio-nalen Anerkennung von akademischen Abschlüssen und Titeln und ist Teil der internationalen Netzwerke ENIC (Euro-pean Network of Information Centers) und NARIC (National Academic Recogni-tion Information Centers, gegründet von der EU). Im Jahr 2016 wurden 7.445 aus-ländische Hochschuldiplome bewertet. Die meisten Bewertungen betrafen Hoch-schuldiplome aus Ungarn (546), Rumä-nien (527) und Serbien (507).

Anerkennung ausländischer Berufsausbildung —

Im Jahr 2015 gingen beim Bundesminis-terium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) insgesamt 877 Anträge zur Anerkennung eines auslän-dischen Lehrabschlusses ein. Von diesen wurden 480 (54,7%) gleichgehalten, das bedeutet, dass die Gleichwertigkeit des ausländischen Lehrabschlusses festge-stellt wird. 2015 stammten die meisten Antragsteller/innen aus Bosnien-Herze-gowina (157), gefolgt von Serbien (129) und Ungarn (76). Die meisten Gleichhal-tungsbescheide gingen an Antragsteller/innen aus Bosnien-Herzegowina (82), Serbien (69), der Schweiz (41) und Polen (39).

Antragstellung und Anerkennung einer ausländischen Berufsausbildung 2015 nach Staatsangehörigkeit

Quelle: BMWFW, ENIC NARIC Austria – Nationales Informationszentrum für akademische Anerkennung, 2015

Quelle: BMWFW, Statistische Auswertung der Gleichhaltungsverfahren einer ausländischen Berufsausbildung mit der österreichischen Lehrabschlussprüfung

Bewertungen ausländischer Hochschuldiplome 2015 nach Staatsangehörigkeit

Slowenien 147

Österreich 169

Kroatien 174

Bulgarien 174

Verein. Staaten von Amerika 180

Ägypten 188

Türkei 194

Spanien 207

Deutschland 223

Iran 270

Polen 322

Slowakei 329

Syrien 425

Ukraine 437

Bosnien und Herzegowina 448

Serbien 507

Rumänien 527

Ungarn 546

Russische Föderation 495

Großbritannien 136

Bosnien und Herzegowina 15782

Serbien 12969

Ungarn 7636

Rumänien 6633

Polen 5339

Kroatien 4430

Schweiz 4341

Deutschland 4123

Slowakei 3823

Türkei 3017

Iran 182

Syrien 152

Irak 51

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Medieninhaber, Herausgeber und RedaktionsadresseÖsterreichischer Integrationsfonds (ÖIF) – Fonds zur Integration von Flüchtlingen und Migrant/innenSchlachthausgasse 30, 1030 WienT +43(0)1/710 12 03-0 E [email protected]

Verlags­ und HerstellungsortSchlachthausgasse 30, 1030 Wien

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DatenStatistik Austria

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