Stefan Zweig: deutschsprachiger Autor von Welt · Briefwechsel Joseph Roth/Stefan Zweig...

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Stefan Zweig: deutschsprachiger Autor von Welt Vermittler zwischen Menschen, Völkern und Kulturen

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Stefan Zweig: deutschsprachiger Autor

von WeltVermittler zwischen Menschen, Völkern und Kulturen

Gliederung

• Das Leben des Stefan Zweig

• Werke Stefan Zweigs

• Ihn inspirierende Persönlichkeiten

• Zweig – Vermittler zwischen Menschen, Völkern und Kulturen

• Gründe seiner Beliebtheit in Frankreich

• Kurzer Auszug aus seinem Buch „Die Welt von gestern“

Das Leben des Stefan Zweig

• * 28. November 1881

• Aufwachsen im jüdischen Großbürgertum-> Vater: Textilunternehmer; Wesenszug seines Vaters: geheimer Stolz niemals auf andere angewiesen zu sein + innere Freiheit freie Entscheidungen zu treffen

• Mutter aus einer sehr guten Familie-> Italienerin, ständiger Sprachwechsel-> ständiges Bedürfnis das hohe Ansehen der Familie aufrecht zu erhalten -> Stefan Zweig empfindet Klassifizierung der Gesellschaft als lächerlich

• 1892-1900: Schulbesuch des Wiener Gymnasiums

• 1901: Veröffentlichung seines ersten Gedichtbandes: „Silberne Saiten“

• 1902-1904: Studium der „exakten Philosophie“ mit Auslandssemester in Berlin

• 1904: Promotion zum Dr. phil. + Veröffentlichung seiner ersten Novelle (Die Liebe der Erika Ewald)

• 1908/1909: Reise nach Indien und Amerika

• 1912: Briefkontakt mit seiner ersten Ehefrau Friderike von Winternitzbeginnt

• 1914-1917: Militärdienst im Kriegsarchiv

• 1917: zweimonatige Beurlaubung vom Militärdienst zu Vorträgen in der Schweiz; Kontakte zu pazifistischen Schriftstellern aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz

• 1919: Rückkehr nach Österreich (Salzburg)

• 1920: Eheschließung mit Friderike von Winternitz im Wiener Rathaus

• 1928: Reise nach Russland

• 1933: Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten, darunter Stefan Zweigs Werke; Verbot der Veröffentlichung seiner Bücher in Deutschland

• 1934: Hausdurchsuchung durch die Polizei -> Exil in London; Lotte Altmann wird Zweigs Sekretärin

• 1935: Liste verbotener Autoren

• 1939: Heirat Lotte Altmann

• 1940: Ausreise aus London nach Brasilien

• + 22. Februar 1942

Stefan Zweig mit seiner ersten Ehefrau Friderike, um 1926

Stefan Zweig und Lotte Altmann im Jahr 1940

Werke Stefan Zweigs• hervorstechende Charaktereigenschaften: Toleranz und Akzeptanz anderer Weltanschauungen

und Ideen, dennoch nie politisch orientierte Schriften

• sein Stil: unterhaltsam-fesselnd mit einer wohldosierten Deutung psychologischer Zusammenhänge

• vornehmlich Schriften aus Prosa, darunter zahlreiche Novellen (z. B. Brennendes Geheimnis, der Zwang)

• journalistische Tätigkeiten (z. B. Gesellschaft, Neue Freie Presse)

• Gedichte (Silberne Saiten, Die frühen Kränze)

• Übersetzungen (Baudelaire, Verhaeren, Verlaine, Romain Rolland)

• Essays (z.B. Essayband über Balzac, Dickens, Dostojewski)

• Theaterstücke (z. B. Das Haus am Meer, der verwandelte Komödiant, Jeremias)

• Biographien (z. B. Marie Antoinette, Romain Rolland)

• Reiseberichte (Brasilien)

• Libretto zu der Oper „Die schweigende Frau“ von Richard Strauss

• Exilliteratur (bekanntestes Werk: Schachnovelle)

Ihn inspirierende Persönlichkeiten

• Baudelaire

• Walt Whitman

• Paul Valéry

• Hofmannsthal

• Rilke

• Theodor Herzl

• Emile Verhaeren

Briefwechsel mit Hermann Bahr, Sigmund Freud, Rainer Maria Rilke, Arthur Schnitzler, Emile Verhaeren, Herrmann Hesse, Leonhard Frank, James Joyce, Fritz von Unruh, Romain Rolland, Maxim Gorki, Hans Rosenkranz,…

Briefwechsel Romain Rolland/Stefan Zweig:

• Was sie verband:

-> Idee eines vereinten Europas

-> ihr Bann für selbstgeschaffene Vorbilder

-> ihr intensives Interesse für die jeweils andere Kultur

• Freundschaft bleibt bestehen trotz Missverständnissen und Differenzen im 1. Weltkrieg

-> Rolland: reagiert mit Aufrufen und Gewissensermahnungen auf die Kriegsereignisse -> macht sich dadurch unbeliebt

-> Zweig: hält sich vorsichtig zurück und fühlt sich kurz vor Ende des Krieges schuldig

Briefwechsel Joseph Roth/Stefan Zweig

• verbunden durch ihre Heimat und die Weimarer Zeit

• Roth kritisiert Zweigs Glauben an die Menschheit oft als hohl und sinnlos; Zweig bleibt ruhig versucht ihn bis zum Schluss von seinem Glauben an die Menschheit zu überzeugen

Zweig – Vermittler zwischen Menschen, Völkern und Kulturen• sein Traum: Völkerverständigung über jede Kultur, Sprache und

Andersartigkeit hinweg

• trotz einer Zeit des Misstrauens und der Angst -> Gegner des unschöpferischen Pessimismus

• Verfechter des Gesetzes der Vernunft

• Kräfte der Uneinigkeit (Streben nach Identität, wahren nationaler Werte) müssen durch den Willen nach Beisammensein geschwächt werden

• Rom = wahre Geschichte einer einheitlichen Konzeption:

-> schöpft seine Kraft nicht aus Sklaverei und Unbildung sondern Vermittlung einer gemeinsamen Kultur

-> Versuch einer geistigen Weltordnung durch Vereinheitlichung der Sprache

-> Kompromiss aus Einheit und Individualität

-> Einheit der Menschen ist nie unterbrochen, wird ständig durch andere Formen der Organisation fortgeführt (Religion etc.)

• Musik = höchstes Symbol der Einigung

• Erkenntnisse des Krieges:

• 1. den europäischen Hochmut aufzugeben

• 2. technischer Fortschritt ≠ moralischer Fortschritt

• Hass ist unfruchtbar und lebenszerstörend

• jede Gelegenheit nutzen, um die Vorzüge anderer Länder und Kulturen anzupreisen

Gründe seiner Beliebtheit in Frankreich

1. Er war seiner Zeit voraus:

Er erkannte früh die unheimliche Kraft der Frauen ihre Träume zu verwirklichen und wusste sich gut in sie hineinzuversetzen, war einer der ersten der die Psyche der Frau in den Fokus seiner Werke stellte (Briefe einer Unbekannten)

2. Er spiegelte seine Persönlichkeiten mit seinen eigenen Empfindungen wieder und schuf dadurch eine emotionale Bindung zu seinen Figuren; selbst bei den von ihn verfassten Biographien spielt er mit der lyrischen Subjektivität (noch unüblich Ende des XIX. und Anfang des XX. Jhdt.)

3. Er war unersetzbarer Zeuge einer Zeit des Umbruchs:

Er dokumentiert den Wandel dieser Zeit wie kaum ein anderer vor allem indem er die glorreiche Zeit vor den zwei Weltkriegen in ihrem Glanz hervorgebt (schwärmt von dem offenen Paris, der Freiheit)4. Leidenschaft für alles Schöne, Kulturelle und Künstlerische, seine wahrheitsgetreue und teilweise unschöne Darstellung der Realität (Dramatik), Faszination für die Abgründe des Menschen->französischer Stil (Film, Bücher)

5. Seine eigene Faszination für Frankreich

Wer einmal sich selbst gefunden, der kann nichts auf dieser Welt mehr verlieren. Wer einmal den Menschen in sich begriffen hat, der begreift alle

Menschen.