Steintime Österreich 01 2012

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Wien I Restaurierung des Westbahnhofs Häring I Neubau eines Rehazentrums Architektur + Naturstein 1 I 2012 STEIN TIME 1 | 2012 ÖSTERREICH Die Dokumentation Seite 9

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Architektur; Österreich; Steinmetz; Bauen mit Naturstein; Gartengestaltung; Fassaden; Platzgestaltungen; Vereinigung Österreichischer Natursteinwerke VÖN

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Wien I Restaurierung des Westbahnhofs Häring I Neubau eines Rehazentrums

Architektur + Naturstein 1 I 2012STE

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ÖSTERREICH Die Dokumentation

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Editorial

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Editorial

architEktEn sind

ProblEm- lösEr

Der Architekt ist Der Problemlöser Des bAuherrn. so sieht er sich selbst. das ist das Ergebnis einer studie, die der callwey-Verlag zu selbstverständnis und berufsbild der architekten in deutschland durchgeführt hat.Was beschäftigt architekten heute? Ging es vor einigen Jahren noch um billige Ersatzstoffe, geht es heute zum beispiel um Wärmedämmverbundsysteme, die die architekten, der not gehor-chend, verwenden sollten. architekten begleitet beim Entwerfen und bauen das Zusammenwirken von Zweck, konstruktion, tech-nik, material und Ästhetik. Es geht darum, massen, Flächen und körper zu ordnen und sich mit den auftraggebern darüber aus-einanderzusetzen. ist der beruf also doch etwas ganz beson-deres? so fragt Wolfgang bachmann, herausgeber der deut-schen architekturzeitschrift baumeister in einem Essay, der sich mit den Ergebnissen der studie beschäftigt. ist also architektur eine letzte Pflegestätte, in der kreativität, soziales Engagement, konstruktives Verständnis, wirtschaftliches handeln und organi-sationstalent zusammenfinden? diese Vorstellung herrscht bei vielen Jugendlichen; in deutschland wie in österreich. auf einer der beliebten, gleichwohl unverbindlichen skalen erreichte »architekt« Platz sieben – nach »lehrer« und vor »schauspieler«. noch eines macht die studie deutlich: Zeitschriften sind für die allermeisten der befragten architekten noch immer das bevor-zugte medium, um sich über die Entwicklungen zu informieren. Viele haben gleich mehrere architekturmagazine abonniert. Und sie ermuntern auch ihre mitarbeiter zum lesen der Zeitschriften. der tägliche austausch über inspirierende medien, so scheint es, gehört in architekturbüros zum alltag. aber: nur wenn sie auch gestalterisch hochklassig und vielleicht sogar ein wenig avantgardistisch daherkommen, erlangen sie den geschätzten Platz auf der Fensterbank oder der magazinauslage der büros. ihr image als sinnlicher begleiter des architektenalltags müssen sie sich immer wieder von neuem erkämpfen. daran arbeiten wir mit unserer Zeitschrift steintime Jahr für Jahr.

dr. anton helbich-PoschacherVorsitzender der Vereinigung österreichischer natursteinwerke

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Inhalt

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Designer und architekten gestalten die Messestände von Unternehmen mit deren Materialien: Das ist das Konzept von Marmomacc meets Design. In vergangenen Jahr inter-pretierten die Kreativen die Wandel-barkeit des Materials.

Von 2010–2011 hat die Marktgemeinde Bad Deutsch-altenburg ihren zentralen hauptplatz neu gestalten lassen. naturstein spielt die hauptrolle in dem eleganten Entwurf.

als BahnhofCity Wien West eröffnete im november 2011 der in den letzten drei -Jahren modernisierte Wiener Westbahnhof. Die ursprüngliche Bahnhofshalle zwischen den neu errichteten Gebäudekomplexen spielt eine eher untergeordnete Rolle.

Wiens größtes Einkaufszentrum. das Donauzentrum, wurde grund-legend modernisiert. Dabei wurde der Kunststein durch naturstein ersetzt und kam als Bodenbelag und als gestaltendes Element zum Einsatz.

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Für die Zukunft gestalten.

Die aktuellen Seiten von StEIn tIME

Die Dokumentation

Marmomacc meets Design

Westbahnhof Wien

Schöner shoppen im Donau-Zentrum Wien

Dorfergrün für das Reha-Zentrum Bad häring

Die neugestaltung des hauptplatzes in Deutsch-altenburg

Der Gárdonyi Platz– ein Kleinod in Budapest

Gestalten mit großen Steinen

VÖn intern

Impressum

Fotonachweis

tREnDS

PIlGRaM PREIS 2012

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StanDaRDS

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RedaktionWilly hafner, ariane Suckfüll, Sabine Werbel, Richard Watzke; Streitfeldstraße 35 · D-81673 München tel. +49 89/43 60 05-124 Fax +49 89/43 60 05-113 www.s-stein.com

VeRlagCallwey Verlag Streitfeldstraße 35 · D-81673 München tel. +49 89/43 60 05-0 Fax +49 89/43 60 05-113 www.callwey.de

HeRausgebeRVereinigung Österreichischer natursteinwerke Scharitzerstraße 5 · a-4020 linz

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Trends

6 STEIN TIME 1 I 12

beteiligten sich fast 90 stein­metzen an den vier Wett­bewerben. dieses starke engagement wertete Wolfgang ecker als großen erfolg. das hohe niveau der einrei­chungen ist für den Bundesin­nungsmeister ein Zeichen für das innovative Potenzial der österreichischen steinmetzen.

Als Highlight der diesjährigen Bildungswoche der steinmetz­meister zeichnete die Bun­desinnung der steinmetzen die Preisträger von vier ver­schiedenen Wettbewerben aus, darunter der Preis für Küchengestaltungen und der designpreis für detaillösun­gen aus stein. Insgesamt

designpreis 2012

Gute Gestaltung belohnenrIcHArd WATZKe

für die restaurierungsarbeiten am Wiener rathaus. durch eine fächerübergreifende Kooperation von restauratoren und steinmetzen wurden die steine in einer Musterachse der Fassade gereinigt, ver­festigt und teilweise auch erneuert. Aufgrund großflächiger Gefüge­zerrüttungen vor allem an stark

exponierten und bewitterten ornamentalen schmuckele­menten entschied man sich, ganze Werkstücke zu rekons­truieren, um die Materialität der steine wiederherzustellen und die Architektur ganz im sinne von »saxa loquuntur« wieder les­ und erfahrbar zu machen.den dritten Preis erkannte die Jury erich reichl aus salzburg

Im Jänner 2012 erlebte die österreichische naturstein­branche zwei Premieren. Zum ersten Mal fand auf dem salzburger Messegelände die Monumento, internationale Fachmesse für die denkmal­pflege statt. die Bundesinnung der steinmetzen beteiligte sich daran mit einem 100 Quadrat­meter großen Gemeinschafts­stand. ebenfalls zum ersten Mal zeichneten die Bundesin­nung und das steinzentrum Hallein steinmetzmeister für Leistungen in der denkmal­pflege aus. Mit dem Preis für »steinmetzmeister in der denk­malpflege« werden herausra­

gende Projekte zur erhaltung von Kulturgütern aus natur­stein geehrt. Bereits für den ersten durchgang wurden 20 Projekte eingereicht. die ein­reichungen belegen, wie viel­fältig steinmetzen in der denk­malpflege aktiv sind: Mehrere Wettbewerbsprojekte widmeten sich weithin bekannten Gebäu­den wie dem Wiener rathaus oder einem Arkadenhof in der Hofburg, aber auch weniger bekannten Baudenkmalen wie dem Anifer schloss oder Klein­denkmalen wie einem dorf­brunnen, der vor dem Verfall und damit dem Vergessen bewahrt wurde.

Ein Treppenturm gewinnt

die Jurierung fand im dezem­ber 2011 statt; die sechsköp­fige Jury setzte sich aus Archi­tekten, denkmalpflegern und Vertretern des Bundesdenk­malamtes sowie der TU Wien zusammen. den ersten Preis erhielt Ger­hard Fraundorfer aus st. Martin

im Mühlkreis für die Wieder­herstellung der Treppenturm­bekrönung am dom Maria empfängnis in Linz. Fraundor­fer stellte aus 15 Tonnen rohmaterial den Bauteil, der wesentlich zur Außengliede­rung des doms beiträgt, in steinmetzmäßiger und restau­ratorischer Weise wieder her. der zweite Preis ging an Wolf­gang ecker aus Traiskirchen

steinerne Zeugnisse bewahrendie Bundesinnung der österreichischen steinmetzen verlieh erstmals den Preis für »steinmetzmeister in der denkmalpflege«. Mit 20 einreichungen war die Premiere des Wettbewerbs ein voller erfolg.

rIcHArd WATZKe

das siegerprojekt: Mit der Wiederherstellung einer Treppenhausbekrö­

nung am Linzer dom gewann steinmetzmeister Ing. Gerhard Fraun­

dorfer aus st. Martin im Mühlkreis den denkmalpflege­Wettbewerb.

Ausgezeichnet beim Wettbewerb für innovative Küchengestaltungen:

Projekt von Michael egger aus Murau. der Bauherr suchte nach

einer Möglichkeit, in der neuen Wohnküche seine gesammelten

K orken stilvoll zu präsentieren.

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für seine Arbeiten an den von zwei stürmen stark beschä­digten neugotischen Fial­türmen am schloss Anif zu. Mit einem Anerkennungspreis wurde Michael egger aus Murau für einen handgelegten Terrazzoboden ausgezeichnet. In mühsamer Kleinarbeit rekonstruierte egger einen historischen Bodenbelag, für den er fünf Tonnen rohmate­rial zunächst zerkleinerte und aus den Bruchstücken von Hand 500 Kilogramm Mosaik­steine auswählte.

Preisverleihung auf der Messe

In einer Wegwerfgesellschaft mit schnell wechselnden Moden wird der schutz von großen und kleinen Kultur­denkmalen immer wichtiger. Um auf den wichtigen Beitrag der steinmetzen als verläss­lichen Partner in der denkmal­

pflege hinzuweisen, fand die Preisverleihung publikums­wirksam am 12. Jänner 2012 auf der zentralen Messe­Bühne der Monumento statt. Bundesinnungsmeister Wolf­gang ecker zeigte sich sehr zufrieden mit der resonanz auf den Wettbewerb und die Preis­verleihung: »es ist wichtig, dass der Berufsstand der steinmetzen auf einer Messe wie der Monumento vertreten ist, um auf die Bedeutung unseres Gewerks bei der erhal­tung von bekannten, aber auch weniger bekannten Kulturgütern aufmerksam zu machen.« Zweijähriger Rhythmus

der nächste Wettbewerb für Projekte in der denkmalpflege soll 2013 ausgeschrieben und auf der Monumento 2014 prämiert werden; damit folgt er dem zweijährigen rhythmus der denkmalpflegemesse.

strahlender sieger: steinmetzmeister Ing. Gerhard Fraundorfer aus

st. Martin im Mühlkreis (Mitte) mit Jurymitglied dipl.­Ing. norbert

Kienesberger, Bundesinnungsmeister Wolfgang ecker, Mag. Johann

nimmrichter vom Bundesdenkmalamt Wien und Moderator Mag.

richard Watzke. (vl.n.r.)

die Politik zu Gast: Bundesinnungsmeister Wolfgang ecker (1.v.l.) und

salzburgs Landesinnungsmeister Helmut Moser (2.v.l.) begrüßen Bil­

dungsministerin dr. claudia schmied und salzburgs Landeshauptfrau

dr. Gabi Burgstaller am Gemeinschaftsstand der steinmetzen auf der

Monumento.

steinmetzmeister und restaurator erich reichl als Aussteller auf der

Monumento. Beim Wettbewerb erhielt er den 3. Preis für seine Arbeit

an der neugotischen dachbekrönung am schloss Anif.

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Pilgram Preis 2012Bauen mit Naturstein: nachhaltig, energieeffizient, zeitgemäß

Die Dokumentation

w w w . p r o natur s t e i n . a t

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10 Pilgram-Preis 2012

Pilgram Preis 2012

Bauen mit Naturstein: nachhaltig, energieeffizient, zeitgemäß

Inhalt der Dokumentation

Alle von der Jury ausgewählten Arbeiten werden in dieser Dokumentation in Bild und Text vorgestellt. Die Reihenfolge innerhalb der Auszeichnungsgruppen stellt auch eine Wertung der Jury dar.

Ein Verzeichnis aller eingereichten Wettbewerbsar­beiten schließt sich an.

Die Vereinigung der Österreichischen Naturstein­werke behält sich vor, die Projektbeschreibungen der einzelnen Teilnehmer bei Bedarf zu kürzen und die geeigneten Abbildungen auszuwählen.

Jury

Arch. DI Kathrin Aste, Innsbruck Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten Arch. DI Heinrich Eidenböck, Wien Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten Arch. DI Peter Kompolschek, Villach Vorsitzender der Bundessektion Architekten der Bundeskammer der Architekten und IngenieurkonsulentenDr. KR Anton Helbich­Poschacher, St. Georgen Vorsitzender der Vereinigung Österreichischer NatursteinwerkeKR TR Franz Bamberger, TraiskirchenVereinigung Österreichischer Natursteinwerke

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Diese drei Arbeiten werden in der vorliegenden Doku­mentation detailliert vorgestellt.

Mit der Katholischen Pfarrkirche in Lingenau in Vorarl­berg von der Arbeitsgemeinschaft Ernst Beneder und Anja Fischer, Wien, der Neugestaltung der Ortsmitte von Naarn in Oberösterreich der Architekten x archi­tekten Arch. Bettina Brunner und der Neugestaltung des Wiltener Platzl in Innsbruck der Architekturwerk­statt Gsottbauer zeichnete die Jury drei Projekte in ganz Österreich aus, die diesem Qualitätsanspruch gerecht werden. Zugleich verdeutlichen die drei prä­mierten Bauwerke die Bandbreite des Einsatzes von Naturstein – von der sensiblen Gestaltung von Innen­ und Außenräumen bis hin zu sensiblen und lebens­qualitätfördernden Maßnahmen zur Verkehrsberuhi­gung. Die drei Projekte zeugen von einem Verständ­nis von Material, Proportionen und räumlicher Wir­kung und belegen damit, wie Naturstein in der Archi­tektur mehr als nur eine dekorative Rolle einnimmt.

Mit den 20 eingereichten Arbeiten wird nachgewie­sen, dass mit Naturstein der zeitgemäße Anspruch im Baugeschehen, der sowohl auf Ästhetik und Lebens­qualität als auch auf Dauerhaftigkeit und Wirtschaft­lichkeit des Materials abzielt, in geeigneter Weise erfüllt wird. Voraussetzung dafür ist die Partnerschaft zwischen der Kreativität der Architekten und der Leis­tungsfähigkeit der Naturstein­Fachbetriebe. Deren Wissen und technische Ausstattung ermöglichen den fachgerechten Einsatz von Naturstein.

Mit dem Wunsch, dass der Pilgram Preis weiterhin einen positiven Beitrag zur Förderung der Baukultur und der Qualität des Bauens mit Naturstein zu leisten vermag, empfehlen wir diese Dokumentation dem Interesse der Fachwelt und der Öffentlichkeit.

Im zweijährigen Rhythmus lobt die Vereinigung Österreichischer Natursteinwerke (VÖN), Linz, in Zusammenarbeit mit der Bundeskammer und den Länderkammern der Architekten und Ingenieurkonsu­lenten, Wien, den Wettbewerb Pilgram­Preis »Bauen mit Naturstein« aus.

Der Pilgram­Preis 2012 wird für herausragende Bau­ten, Platz­ und Freiraumgestaltungen ausgeschrieben, bei denen eine beispielhafte gestalterische und tech­nisch­konstruktive Anwendung von Naturstein im Mittelpunkt steht. Der Preis stellt Naturstein als einen Baustoff in den Vordergrund, der durch die indi vi­duelle Behandlung von Details und Oberflächen zur Gestaltung des öffentlichen Raums beiträgt und vor­bildlich hinsichtlich der Rücksichtnahme auf Umwelt, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz ist. Gewürdigt werden herausragende Planungsleistungen, die ästhe tisch anspruchsvolle, innovative und ökolo­gische Lösungen aufweisen.

Teilnahmeberechtigt waren österreichische Architek­tinnen und Architekten, Ingenieurkonsulentinnen und Ingenieurkonsulenten für Landschaftsplanung und Landschaftspflege und Ingenieurkonsulentinnen und Ingenieurkonsulenten für Innenarchitektur, die geis­tige Urheber und Planverfasser von im In­ und Aus­land fertig gestellten Bauwerken sind.

Der Jury gehören drei Architekten und zwei Vertreter der Vereinigung Österreicher Natursteinwerke an. Nach eingehender Diskussion beschließt die Jury, die Projekte zu werten, die vorgesehene Preissumme auf­zuteilen und wie folgt zu vergeben:1. Preis: Kirche in Lingenau mit 3.700 Euro2. Preis: Ortsmitte Naarn mit 3.300 Euro3. Preis: Wiltener Platz in Innsbruck mit 3.000 Euro.

Der Pilgram Preis 2012: Architektur und Naturstein

Arch. DI Peter Kompolschek, Vorsitzender der Bundessektion Architekten der Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten, Wien

Dr. KR Anton Helbich­PoschacherVorsitzender der Vereinigung Österreichischer Natursteinwerke, Linz

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12 Pilgram-Preis 2012

1. Preis

weg Jesu durch Jerusalem zum Ölberg. Materiell bescheiden geben diese Setzungen den liturgischen Orten einen lebensnahen Maßstab, eine konkrete Anmutung in deren Materialität und eine räumlich­plastische Autonomie gegenüber der in den Hinter­grund tretenden Hülle des Kirchenraumes. Die zuvor hierarchische Zonierung wird zugunsten einer über den gesamten Raum hin begehbaren liturgischen Landschaft zurückgelassen.Der neue Altar wird aus dem Chorraum in den vorde­ren Bereich des Langhauses verlegt. Dort stehen jetzt die Kirchenbänke seitlich des Altares parallel zur Achse des Langhauses. Im rückwärtigen Teil behalten die Bänke ihre auf den Chor bezogene Ausrichtung mit einem erschließenden Mittelgang bei. Der quadra­

Das Konzept der Kirche Die Pfarrkirche in Lingenau wurde nach einem Brand 1871 in neoromanischem Stil neu aufgebaut. Im Jahr 1963 wurde das Kirchenschiff um eine Fensterachse verlängert. In diesem Anbau wurden auch zwei über­einanderliegende Emporen eingebaut. Der in histo­rischen Abbildungen dokumentierte reiche Schmuck der Kirche wurde schon damals zur Gänze entfernt und anstelle des Hochaltars ein breiter Volksaltar auf eine überhöhte Plattform gestellt, der die Gemeinde in einem »kultischem Pathos« entrückt.In der Topografie der Kirche sind die Schauplätze des in den Evangelien berichteten Geschehens markiert und stellen der mächtigen Halle Orte und ablesbare Spuren am Boden entgegen: die Taufe am Jordan, das Sichzurückziehen in die Wüste, schließlich den Kreuz­

Pfarrkirche Hl. Johannes der Täufer in Lingenau

In der Topografie der Pfarrkirche Lingenau sind die Schauplätze des in den Evangelien berichteten Geschehens markiert und stellen der mächtigen Halle Orte und ablesbare Spuren am Boden entgegen.

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tische Altar gibt keine Richtung vor und wird bei kleinerer Gemeinde auch zur Seite hin verwendet. Bei großen Feiern ist auch der Chorraum räumlich mit einbezogen.Die zuvor mehrfach abgetreppte Anlage des Chor­raums wird auf ein einheitliches Niveau zurückgebaut, was etwa der Situation vor dem Umbau 1963 ent­spricht. Der Chorraum erhält keine fixe Ausstattung und ist frei für kleine Feiern, Versammlungen, Andach­ten und den persönlichen Rückzug in Stille und Gebet. Dort befindet sich auch die Marienstatue, frei stehend der Tabernakel und das Kruzifix, sowie eine Gelegenheit zur Lektüre in der Bibel.Unter der Empore wird die an der südlichen Kirchen­wand gelegene Treppe abgetragen. Jene an der nörd­lichen Außenwand gelegene wird durch Zwischenwän­de in Verlängerung des Windfanges aus dem Kirchen­raum weggeblendet, der Raum unter der Treppe als Stauraum benutzt. Eine neue Glastrennwand in der Breite des gesamten Kirchenraumes ersetzt einen beengten Windfang und fasst den Eingangsbereich mit Schriftenstand und dem Aufgang zur Empore groß­zügig zusammen. Die obere der beiden Emporen wird abgetragen und so auf der tieferen Empore Raum für eine dem Kirchenraum angemessenen Orgel geschaffen.Die bestehende Sakristei wird durch den Aussprache­raum und den direkten Zugang zum Chorraum ersetzt. An diesem Seiteneingang werden auch der Sanitär­ raum sowie die Hausanschlüsse untergebracht. Die neue Sakristei wird als eingeschossiger, flach gedeckter Bau an der Nordseite des Langhauses an den Turm anschließend errichtet.

Die Pfarrkirche in Lingenau wurde nach einem Brand 1871 in neoromanischem Stil neu aufgebaut. Der in historischen Abbildungen dokumentierte reiche Schmuck der Kirche wurde schon damals zur Gänze entfernt und anstelle des Hochaltars ein breiter Volksaltar auf eine überhöhte Plattform gestellt.

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14 Pilgram-Preis 2012

1. Preis

der um den Tisch versammelten zwölf Apostel darge­stellt, gebunden durch die kreuzförmige Einlage aus Sandstein, hier Christus repräsentierend. Auch der Ambo ist aus massiven Natursteinquadern gestaltet. In Referenz zum Altar stellen hier vier Steinarten die Evangelisten dar, wovon sich zwei bereits unter jenen der Apostel finden. Der Tabernakel, ebenfalls aus massiven Quadern, ist in Kalkstein ausgeführt. Sowohl langhaus­ wie chorseitig ist eine Konsole als Ablage eingearbeitet. Das Taufbecken als Brunnen ist in Kalkstein ausgeführt. Das Becken fasst geschöpf­tes Wasser zur Taufe oder zu besonderen Festen, das über eine Kaskade im Verlauf des »Jordans« entleert werden kann. Das Wasser wird in die Wurzelgrube des Olivenbaumes zurückgeführt. Die Kaskade und der Überlauf aus dem Taufbrunnen sind in Nagelfluh ausgeführt.

Natursteine im Innenraum der KircheTeilweise aus aufgelassenen Brüchen, von Almwiesen als Findlinge geborgen oder aus der unmittelbaren Umgebung der Kirche aus vorhandenem Tuffvorkom­ men geschnitten wird ausschließlich Material aus ört­lichen Ressourcen verwendet. Neben der überraschen­den Vielfalt eigenen Materials unterstützt dessen Bereitstellung die hohe Identifikation der Pfarrgemein­de mit »ihrer« Kirche. Die Gestaltung des Bodens in Naturstein bindet die liturgischen Orte in den räum­lichen Kontext ein. Kreuzweg: Sandstein bruchrau, Jordan: Muschelkalk, Wüste und fruchtbares Land: Sandstein in entsprechender Farbschattierung.Der Altar wird mit Naturstein in massiven Quadern gestaltet. Ein zentraler Kern aus Kalkstein (wie die anderen liturgischen Orte und der Kirchenboden) wird von zwölf aus der Region stammenden unter­schiedlichen Steinen umschlossen und so das Thema

Pfarrkirche Hl. Johannes der Täufer in Lingenau

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Bauwerk: Pfarrkirche HL Johannes der Täufer

Standort:Lingenau, Vorarlberg

Art der Nutzung:Sakralbau

Baubeginn/Fertigstellung:Februar 2010/November 2010

Bauherr/Bauträger:Röm. Kath. Pfarre Lingenau, Pfar. Mag. Manfred Fink Hof 196951 Lingenau

Architekt/Planverfasser: ArbeitsgemeinschaftDI Ernst Beneder, ArchitektDI Dr. Anja Fischer, ArchitektinWollzeile 19/17b1010 Wien

Gebäudedaten:Nettonutzfläche 667,75 m2

Sitzplätze Gesamt 456 Sitzplätze

Naturstein(e): Boden: Kalkstein und Muschelkalk (beide Bregenzer Wald), Sandstein (grau und bruchrau) Schwarzachtobel (gelb und grüngrau)

Tabernakel und Taufstein: Kalkstein

Altar: Muschelkalk, Quelltuff, Sandstein, Kalkstein, Nagelfluh, Quarzit, Bürser Marmor (alle Steine aus regionalen Vorkommen) Versatzstück aus dem alten Hochaltar: vermutlich Verona Rosso

Fassade der neuen Anbauten: Kalkstein (Bregenzer Wald)

Natursteinarbeiten:Wehinger Naturstein- und Kunststeinwerk GesmbH,Badstraße 216832 Röthis

Steine an der Fassade der SakristeiRiemen in gebrochenem »Bregenzer Wälder Kalk­stein«, Gussglasfenster entsprechend den Farben des liturgischen Kalenders.

JurybewertungDas Projekt zeigt sich als komplexes Gebilde, welches ökumenisch reflektiert und selbst dies noch überwin­det. Der Entwurf agiert analytisch, prinzipiell, fokus­siert und schafft gerade dadurch eine Form der Parti­zipation, welche die soziologische Bedeutung noch erweitert. Die Organisation der liturgischen Elemente eröffnet subtil und schematisch testamentarische Bilder. Die virtuose Gestaltung hinsichtlich der Farbe, Materi­alität und Struktur, das Spiel mit Leichtigkeit und Schwere macht den Raum lebendig und zu einem sakralen Ort mit der Qualität, sich gerne dort aufzuhal­ten. Das Projekt erhält den 1. Preis. n

Die Gestaltung des Bodens in Naturstein bindet die liturgischen Orte in den räumlichen Kontext ein. Kreuzweg: Sandstein bruch-rau, Jordan: Muschelkalk, Wüste und fruchtbares Land.

Teilweise aus aufgelassenen Brüchen, von Almwiesen als Findlinge geborgen oder aus der unmittelbaren Umgebung der Kirche aus vorhandenem Tuffvorkommen geschnitten wird ausschließlich Material aus örtlichen Ressourcen verwendet.

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16 Pilgram-Preis 2012

2. Preis

Das Projekt wird zum Politikum und gerät in die Räder der Ortsparteimühlen. Im Jahr 2002 ist der Marktplatz vom Hochwasser der Donau stark getroffen, er steht über einen Meter unter Wasser. Im Nachhinein betrachtet war dies ein Glücksfall. Die Anwohner wer­den animiert und dadurch gezwungen, ihre Fassaden zu sanieren.

Idee und EntwurfskonzeptZwölf Bäume markieren die neue Dorfmitte und bilden über die Jahre des Wachstums ein grünes Blätterdach. Sie bilden ein räumliches, autarkes Ordnungssystem im ungeordneten Bestand. Die Fläche, auf der diese stehen, wird als Karreefläche bezeichnet und definiert die neue räumliche Mitte am Boden auch durch eine

Die Ausgangssituation 1998Die Ortsmitte von Naarn im oberösterreichischen Machlande, einer 3.000 Einwohner Gemeinde, ist geprägt von einer Landesstraße, die an der breitesten Stelle zwölf Meter misst. Mit unzähligen Barrieren, ungenutzten Restflächen und gestaltungslos zeigt sich die Ortsmitte ungeordnet und willkürlich. Im Jahr 1999 formieren sich engagierte Bürger für einen Umbau des Ortszentrums und beauftragen eine Planung. Ein Anliegen der Planung ist es, die Geschwin­digkeit des Durchzugsverkehr und die dem Auto gewidmeten Verkehrsflächen zu reduzieren, um die Aufmerksamkeit für den Ort zu steigern, die Landes­straße auf ihr notwendiges Maß zurückzudrängen und ihre Lage zu verschieben, auch wenn von Behörden­seite keine 30­Kilometer­Beschränkung zugelassen ist.

Ortsmitte in Naarn im Machlande

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einheitliche Oberfläche. Die »Baumscheiben« werden zusätzlich zu Bewuchsinseln, die über die Jahreszeiten einen verschiedenfarbigen Blühzyklus anbieten. Das Farbspektrum ist dabei immer einheitlich über den Platz – gelb im Frühjahr, weiß im Sommer und lila im Herbst.

Umsetzung ab 2009Das Projekt ist bis zu seiner Umsetzung starken Kon­troversen ausgesetzt. Entscheidungen über das Material des Carrees, die Baumarten oder den Brun­nen werden unter Beobachtung eines neutralen Moderators per Abstimmung und Wahl vorgenom­men. Plakataktionen bis kurz vor Baubeginn runden die schwierige Aufgabe ab, Probebefahrungen der landwirtschaftlichen Interessensgemeinschaft finden während der Baustelle regelmäßig statt. Die Elemente des Platzes und deren Materialität Bäume – als ideale, robuste und der Umgebung angepasste, mit Ahorn­bäumen bepflanzte Bewuchsinseln und als drei­dimensional geformte »Pflanzenschiffe« aus Stahl – übernehmen auch die Funktion der Sitzmöbel sowie

Zwölf Bäume markieren die neue Dorfmitte Naarns und bilden über die Jahre des Wachstums ein grünes Blätterdach.

Platzflächen außerhalb des Karrees sind nur aus Granitkleinsteinen ausgeführt.

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18 Pilgram-Preis 2012

2. Preis

herrschbarkeit und Labilität des Flusses symbolisie­ren soll. Gebettet im Steinfeld treten die drei Flüsse im Steinfeld hervor. Der neue Eingang in die Kirche ist ein wesentlicher Bestandteil des Projektes. Der Kirchenbesucher wird nun in Richtung Platz gelenkt, großzügig gepflasterte Zwischenpodeste erleichtern den Höhenunterschied zum Kircheneingang. Ein barrierefreier Zugang wurde an der Ostseite der Kirche geschaffen.

JurybewertungDie Platzgestaltung implementiert etwas vollkom­men Neues und reagiert dadurch auf einen unmit­telbaren sozialen Bedarf. Die divergenten Problem­zonen von der Durchzugsstraße bis zum Kirchen­eingang werden ernst genommen und intelligent gelöst. Der neue Platz schafft ein junges Zentrum und ermöglicht so der Gemeinde eine erweiterte Perspektive. n

der Grundbeleuchtung des Platzes und bieten über die Jahreszeit einen verschiedenfarbigen Blühzyklus an. Die Karreefläche wird wie ein gelber Teppich über den Platz ausgebreitet. Ein robuster, eingefärbter, fugenloser Vermörtelungsbelag, dessen Oberfläche sandgestrahlt wird, bringt hier den notwendigen Kon­trast zu den umgebenden Natursteinoberflächen. Platzflächen außerhalb des Karrees sind ausschließ­lich aus Granitkleinsteinen ausgeführt. Diese bilden durch ihre Kleinteiligkeit die optimale Materialität, an die Ränder des Platzes anzuarbeiten, und symbolisie­ren eine dem Fußgänger zur Benutzung gewidmete Oberfläche. Die gesamte neue Platzfläche konnte weitestgehend ohne höhenmäßige Barrieren ausge­führt werden.Der Brunnen ist als Metapher zur umliegenden Landschaft konzipiert. Die Wasserspeier symbolisie­ren die Zuflüsse Naarn und Aist. Die große Schale stellt die Donau dar, deren Schräglage die Unbe­

Ortsmitte in Naarn im Machlande

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Bauwerk: Ortsplatzgestaltung Naarn im Machlande

Standort: Naarn im Machlande

Art der Nutzung: Öffentlicher Platz

Baubeginn/Fertigstellung: Mai 2005/September 2009

Bauherr/Bauträger: Gemeinde Naarn im MachlandePerger Strasse 2 4331 Naarn

Architekt/Planverfasser: x architekten ZT KG, DI Bettina Brunner Industriezeile 36/44020 Linz

Fachplaner/Fachingenieure: Machowetz & Partner, Verkehrsplanung und Entwässerung Wiener Strasse 3834020 Linz

Naturstein(e): Granit

Natursteinarbeiten:Poschacher Natursteinwerk GmbH &Co KGPoschacherstr. 7, 4222 St. Georgen an der Gusen

Die gesamte neue Platzfläche konnte weitestgehend ohne höhenmäßige Barrieren ausgeführt werden.

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20 Pilgram-Preis 2012

3. Preis

Begegnungsplatz, der Stadtteilidentität schafft und Raum für Kommunikation bietet. Ein neues urbanes Subzentrum wurde geschaffen. Unterschiedliche gleichzeitige Nutzungen werden auf der Basis von Shared­Space­Prinzipien ermöglicht. Der gesamte Platz wurde auf einem einheitlichen Höhen niveau hergestellt, ist barrierefrei und mit einem taktilen Leit­system versehen. Wo noch bis vor Kurzem parkende Autos das Bild prägten, präsentiert sich nun ein Raum der Begegnung. Hochwertige Pflasterung, Sitzmög­lichkeiten aus Granitblöcken und eine lang gezogene zentrale Sitzbank strukturieren den Platzraum und laden zum konsumfreien Verweilen ein. Ein Trinkbrun­nen und zwei Bäume tragen zum positiven Mikroklima bei und die neue Beleuchtung stärkt das subjektive Sicherheitsgefühl. Die neue unterirdische Infrastruktur für Strom und Wasser ermöglicht einen Wochenmarkt sowie Veranstaltungen aller Art. Es gibt am Platz auch einige Gastgärten, die zum Verweilen einladen. Nach

Das ProjektDas Wiltener Platzl liegt an der historischen Nord­Süd­ Achse Innsbrucks, ausgehend vom Goldenen Dachl über die Maria­Theresien­Straße und Leopoldstraße bis zum Bergisel. Das Wiltener Platzl war vor einigen Jahren kaum noch als solches zu erkennen. Eher war der Ort als Parkplatz und Durchzugsstraße bekannt. Bewohner und Kaufleute forderten deshalb schon lange die Neugestaltung des Platzes. 2005 war es dann auch so weit, die Neugestaltung wurde von der Stadt beschlossen. Der Umgestaltung vorausgegangen war ein Bürger­beteiligungsprozess im Jahr 2005, bei dem die wesentlichen Wünsche und Ziele unter Einbindung der AnrainerInnen und der ansässigen Kaufleute für diesen Zentrumsbereich – Wiltener Platzl und Kaiser­schützenplatz – festgelegt wurden. Als erste Baustufe wurde nun die Neugestaltung des Wiltener Platzls umgesetzt. Früher vorwiegend als Verkehrs­ und Park­platz genutzt ist das Wiltener Platzl nun ein attraktiver

Wiltener Platzl in Innsbruck

Das Wiltener Platzl in Innsbruck liegt an der historischen Nord-Süd-Achse Inns-brucks, ausgehend vom Goldenen Dachl über die Maria-Theresien-Straße und Leopoldstraße bis zum Bergisel.

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Ausgeführt wurde der Platz einheitlich in Hartberger

Granit aus dem Mühlviertel.

Auf dem Platz ist jetzt die Infrastruktur für Feste und Märkte gegeben. So will man beispielsweise neben den Bauern-märkten auch einen kleinen aber feinen Christkindlmarkt etablieren, der vielleicht als gemütlicher Geheimtipp neben dem Rummel in der Innenstadt gelten soll.

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22 Pilgram-Preis 2012

3. Preis

bis zum Jahr 1904 noch eine eigenständige Gemeinde. Das Wiltener Platzl mit dem vis­a­vis gelegenen Kaiser­schützenplatz bildet für diesen Stadtteil einen Zen­trumsbereich.Ausgeführt wurde der Platz einheitlich in Hartberger Granit aus dem Mühlviertel. Ausschlaggebend für die Materialentscheidung waren neben der Materialästhe­tik die Dauerhaftigkeit und damit auch die Nachhaltig­keit und nicht zuletzt die wirtschaftliche Konkurrenz­fähigkeit mit Betonpflasterbelägen.

JurybewertungDas Projekt ist ein Schulterschluss mit der Maria­The­resien­Straße und erreicht so, die Hauptstraße Inns­brucks als Ensemble von Norden nach Süden lesbar zu machen. Die Gestaltung ist feinsinnig und redu­ziert. Mit wenigen Elementen wird eine sperrige Kreu­zungssituation zum belebten Stadtteilplatz transfor­miert. Die Integrität des Platzes ist offensichtlich. n

der Neugestaltung investierten auch die Anrainer: Renovierte Häuser und Lokale am Platz zeugen von ihrem Engagement. Das Konzept sieht nach der erfolg­reichen ersten Umsetzungsphase auch die Neugestal­tung des benachbarten, von Grünraum dominierten Kaiserschützenplatzes vor. Auf dem Platz ist jetzt die Infrastruktur für Feste und Märkte gegeben. Die Kauf­mannschaft hat dort auch schon einiges vor. So will man beispielsweise neben den Bauernmärkten auch einen kleinen aber feinen Christkindlmarkt etablieren, der vielleicht als gemütlicher Geheimtipp neben dem Rummel in der Innenstadt gelten soll. Auch wurden bereits drei Anträge für Gastgärten auf dem Platz bei der Stadt eingereicht. Die Wirtschaft hat am neuen Wiltener Platzl also das Potenzial, wieder aufzuleben. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten reihen sich entlang dieser Achse und stellen die Verbindung der mittelal­terlichen Altstadt mit dem römischen Veldidena her. Wilten war der älteste Siedlungsraum Innsbrucks und

Wiltener Platzl, Innsbruck, Tirol

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23

Bauwerk: Neugestaltung Wiltener Platzl, Innsbruck

Standort: Wiltener Platzl, Leopoldstraße, Liebeneggstraße, Mentlgasse, Innsbruck

Art der Nutzung: Öffentlicher RaumStadtteilsplatz (Märkte, Feste und Events)

Baubeginn/Fertigstellung: Herbst 2009 bis 2010

Bauherr/Bauträger: Stadt Innsbruck

Architekt/Planverfasser: Gsottbauer architektur.werkststattMüllerstraße 28, 6020 Innsbruck

Mitarbeiter:DI Verena Mutschlechner

Naturstein: Hartberger Granit Belagsfläche 1.818 QuadratmeterBodenplatten in Bahnen, Bahnbreiten 16, 20 und 24 cm, freie Längen, verlegt zwi-schen schmalen Granitlisenen, gebundene Fuge, Trittfläche sandgestrahlt, Kanten und Unterlager leicht sandgestrahlt, Klein-steinpflaster, Entwässerungsmuldensteine, Randsteine, Sitzboller, Brunnen, Sitzbank-sockel Natursteinarbeiten:Poschacher Natursteinwerk GmbH & Co KGPoschacherstr. 7 4222 St. Georgen an der Gusen

Wo noch bis vor Kurzem parkende Autos das Bild prägten, präsen-tiert sich nun ein Raum der Begegnung.

Die hochwertige Pflasterung, Sitz-möglichkeiten aus Granitblöcken und eine lang gezogene zentrale Sitzbank strukturieren den Platzraum und laden zum konsumfreien Verweilen ein.

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24 Pilgram-Preis 2012

Wettbewerbsarbeiten

w1001 Europazentrale E & S, Graz Arch. Paul M. Pilz, Graz

1002 Neugestaltung Kirchplatz, Eibiswald HGB Architekten, Graz DI Baumgartner, DI Gomez Avendano, Kaindorf

1003 Villa aus Stein, Linz Two in a box - Architekten, Ottensheim

1004 Gestaltung Pfarrkirche, Mistelbach Veit Aschenbrenner Architekten, Wien

1005 Pfarrkirche HL Johannes der Täufer, Lingenau Arch. DI Ernst Beneder, Arch. DI Anja Fischer, Wien

1006 Altstadtpromenade u. Hochwasserschutz, Ybbs/Donau Arch. Karl Langer, Wien

1007 Umbau Villa u. Wellnesstrakt, Mödling hke hochholdinger, knauer, engl

Architekten, Wien

1008 Neugestaltung Hauptplatz Tulln Arch. Ernst Maurer, Wien

1009 Sanierung Pfarrkirche St.Ulrich, Obertilliach Schneider & Lengauer Architekten, Neumarkt im Mühlkreis

1010 Haus am Traunsee, Gmunden Arge Bogenfeld Architektur, Linz

DI Kornmüller, DI Zehetner, Linz

1011 Urnenstelen Barbarafriedhof, Linz Arge Bogenfeld Architektur, Linz

DI Kornmüller, DI Zehetner, Linz

1012 Fassade Verbundzentrale, 1010 Wien SOLID architecture ZT GmbH, Wien

1013 Linz AG, Felsplateau, Halde Rajek Barosch Landschaftsarchitektur, Wien 1014 Neugestaltung Fußgängerzone, Innsbruck Alleswirdgut Architekten, Wien

1015 Wohnhaus R, Kirchdorf/Kr. Arkade Architekten ZT GmbH, Linz

1016 Neugestaltung Wiltener Platzl, Innsbruck Gsottbauer Architekturwerkstatt, Innsbruck

1017 Neu-/Umbau Stadthaus Ferihumerstraße, Linz Architekturbüro 1 ZT GmbH, Linz

1018 Ortsplatzgestaltung in Naarn x architekten ZT KG, DI Bettina Brunner, Linz

1019 Hagenberg Ing.büro Kumpfmüller, Wels

1020 Hotel Schloss Fuschl, Fuschl DI Stephanie Hauser, Obertrum

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Architektur

26 STEIN TIME 1 i 12

Designer und Architekten suchen gemeinsam mit Natursteinunternehmen neue Formen für die alten Steine. im Mittelpunkt steht die

Wandelbarkeit des Materials.

Design unD naturstein

VoN AriANe SuckFüll

nat(F)use Dieses konzept lebt von der Synergie und Fusion unterschiedlicher Mate-rialien: Die eigenschaften von Glas, geringes Gewicht und Durchsichtigkeit, werden auf Marmor übertragen, was wiederum dessen Wesenheit verwan-delt. lichtdurchlässige Wände, auf denen dreidimensionale und unregelmä-ßige objekte – reste aus dem Zuschnitt bunter Marmorsorten – in modulare rahmen eingesetzt sind, bilden die umgrenzung des Ausstellungsstands. Der Marmor geht eine ungewöhnliche Beziehung mit der umgebenden Szenerie ein, indem er sich mit amorphen Materialien wie beispielsweise Glas oder organischen Materialien wie holz und harzen zusammenschließt. eine offensichtliche japanische konnotation kann in der Verwendung von modularen Paneelen und trennwänden, tischen und niedrigen objekten gesehen werden.

Patricia urquiola für Budri

Die antiPODen Der LitHOsPHÄreGroße geteilte und ausgehöhlte Steinblöcke, po röse und visuell durchlässige Membranen, weiche und leicht unebene Bodenbeläge: Das sind die formalen und stoff-lichen themen, die dem Ausstellungskonzept von Snøhetta zugrunde liegen. kjetil thorsen, Gründungs-partner des in oslo ansässigen Studios, meint, dass Stein die vielfältige identität, die seinem »genetischen code« innewohnt, ausdrücken muss: trotz der konven-

tionelleren Vorstellung von Stein als schwerem Material lassen sich damit Bilder und Gefühle von leichtigkeit und Weichheit interpretieren. Mächtige Volumina, zarte texturen, die aus kreisen und Zylindern aus Stein bestehen, sowie horizontale, weich anmutende oberflä-chen sind die Antipoden dieser litho sphäre.

Snøhetta – kjetil thorsen für Pibamarmi

Patricia urquiola bringt

die unterschiedlichsten

Materialien zusammen.

interpretiert auch die weichen

und zarten Seiten des Steins:

kjetil thorsen von Snøhetta

Page 25: Steintime Österreich 01 2012

27

FOrM unD FunKtiOnAusgehend von der idee, dass Stein in einer Weise verwendet werden kann, die sowohl funktionell als auch ästhetisch ist, wurde ein System von Modulen entwickelt, die iden-tische Dimensionen und einbaumethoden haben. Sie eignen sich für unterschiedliche Anwendungen: als Wandverkleidung ebenso wie als regal oder Sitzfläche. Die für diesen Stand geschaffene Bühne erinnert an die Atmosphäre eines heilbads, wo die geschwungene einfassung eine geschützte Zone bildet und die Besucher dazu anregt, sich zu nähern, mit dem Material in kontakt zu treten und es zu berühren, um die charakteristische Wärme, die für Vicenza-Stein typisch ist, zu erspüren.

Setsu & Shinobuito für Grassi Pietre

Materia LitiCaeine komposition aus modularen Steinele-menten, die in großem Maßstab hergestellt, aber auf unterschiedliche Weise zusammen-gesetzt werden können, um Wände, ecken, Öffnungen und Architrave zu schaffen, macht dieses konzept aus. Die installation zielt auf die umsetzung als Gebäude ab, das unter Verwendung von serienmäßig hergestellten elementaren Steinquadern errichtet werden kann. im Fokus stehen Materialqualität und Natür-lichkeit. Von der Wahl des Materials (travertin) bis zum konzept (vom Studium und von der ent-wicklung der technik bis hin zur Produktion) ist Materia litica auch eine herausforderung an die Nachhaltigkeit von Stein: Die Formen wurden so entworfen, dass kaum Produk-tionsabfall entsteht, und die elementaren Steinquader wurden so konzipiert, dass sie entfernt, wiederverwendet und umgebaut werden können.

raffaello Galiotto für lithos DesignPartner des installationsprojekts:travertino Sant’Andrea www.travertinosantandrea.it

Setsu & Shinobuito vereinen

in ihren Steinmodulen

Funktion und Ästhetik.

raffaello Galiotto entwarf für sein

konzept Module, die beliebig

kombiniert und wiederverwendet

werden können.

Page 26: Steintime Österreich 01 2012

Architektur

28 STEIN TIME 1 i 12

aPOLLO & DaPHneDas thema wurde im Sinne von zwei Schlüsselkonzep-ten interpretiert: Metamorphose und Metapher. Marmor ist ein natürliches element, das der Natur entnommen und von Menschen bearbeitet wird, um zu einem erzeug-nis zu werden: eine Metamorphose, bei der der Marmor dank des kreativen Geistes von Designern und techno-logien eigenschaften und charakteristika erwirbt, die zuvor undenkbar waren. Gesteinsmaterial wird auf viel-fältige Weise moduliert, um zu etwas anderem zu wer-den. Der Mythos von Apollo und Daphne, der dem Werk seinen Namen verleiht, interpretiert die Veränderlichkeit von Geist und Natur in vollkommener Weise: Das innere des Marmorbaums mit seinen zarten und ätherischen Blättern, welche die undurchsichtigkeit des Materials herausfordern, enthüllt einen menschlichen raum. Natur wird umgeformt und erhält durch ein technisches Verfah-ren neues leben. Wo Natur ist, gibt es Veränderung, und wo es Veränderung gibt, existiert Geist.

Flavio Albanese für Markgraf

HaPtisCHe FassaDeDas Projekt beinhaltete die entwicklung eines Modells in lebens größe: ein teil einer Steinfassade, komplett aus polygonalen Steinquadern, basierend auf Penrose- Mosaikarbeit, teilweise mit menschlichen Figuren in Flachrelief und teilweise glatt. es handelt sich um ein Fragment einer großen, spiralförmigen Wand für ein heil-bad im Városliget-Stadtpark in Budapest, das von Men-schen mit Sehbehinderungen genutzt wird. Die zwei menschlichen Figuren, die in den Mosaikar-beiten einer »veränderlichen« logik folgend endlos wie-derholt werden, spielen jeweils auf »nicht sehen« und »berühren« als folgerichtige und notwendige Aktionen für die Wahrnehmung von raum und Architektur an. Die bild-hauerische Ausschmückung ähnelt einer megalithischen Widmung für die hauptbenutzer des Bades.

Giuseppe Fallacara mit der Polytechnischen universität Bari und der technischen und Wirtschaftswissenschaftlichen universität Budapest für reneszánsz köfaragò Ztr urom, ungarn

Flavio Albanese drückt in seinem

konzept die Veränderlichkeit von

Geist und Natur aus.

Giuseppe Fallacara begleitete

das Projekt der universitäten

Bari und Budapest.

Page 27: Steintime Österreich 01 2012

29

graFisCHe WÄnDe Marco Piva interpretierte in diesem Jahr den Stein-reichtum der italienischen Provinz Apulien. Zwei eingangstunnel bilden einen dynamischen Zugang, der die Besucher allmählich in die Seele des Materials führt. Der Ausstellungsstand stellt die natürlichen Steinstrukturen den mittels cNc bearbeiteten oberflächen gegenüber: eine tour durch das Material mit seinen Bewegungen, grafischen Zeichnungen und Schat-ten. Der Grundriss wurde so konzipiert, dass vier hauptwände entstanden. Vier wie die Anzahl der hauptsächlichen Marmorvarianten, die in Apulien abgebaut werden: Apricena, trani, lecce und Fasano.

Marco Piva für die region Apulien

gePanZerter OrganisMuseine Struktur von kleinen Würfeln aus trentino-Porphyr umschlingt wie eine rüstung einen mit luft aufge-blasenen kugelförmigen organismus mit einer durch-sichtigen Polyurethan-Membran. Stein wird zur dekorativen Basis des organismus, eine textur, welche die von Grünlich-Gelb bis Violett reichenden Farbschattierungen intensiviert und verfeinert, und durch die man einen Blick auf das darunter befindliche transparente und leuchtende Material erhaschen kann. Die fast 300 kilogramm schwere träge Masse des Porphyrs ruht auf der aufgeblasenen einheit.

riccardo Blumer & Donata tomasina für trentino Pietra

Marco Piva setzte

die Steine Apuliens

in Szene.

riccardo Blumer schuf mit

Donata tomasina diese

porphyrgepanzerte Qualle.

Page 28: Steintime Österreich 01 2012

Architektur

30 STEIN TIME 1 i 12

WOHnLiCHes BÜCHerregaLDie modularen Niche-Bücherregale sind als ein langer und tiefer kasten konzipiert, in den Menschen – wie bei altertümlichen offenen kaminen im Mittelalter – hinein-gehen und, falls gewünscht, auf einem kleinen Möbel-stück sitzen können, um zu lesen, oder eine kleine treppe hochsteigen können, um die weiter oben befindlichen Bücherbretter zu erreichen. Die idee besteht darin, den auf minimale Dicken hin bearbeiteten Stein mit einem anderen Material zu verbinden – holz, das ein »wohnlicheres« Aussehen für die komposition sicherstellt. Stein wird für die vertikalen Pfosten verwendet, während eichenholz für die horizon-talen Bauteile und Bücherbretter zum einsatz kommt. Das hauptanliegen war, die Schönheit und materielle Natur des Steins herauszustellen, indem die tiefen variiert wurden, um Sicht achsen zu gewährleisten – eine unregelmäßigkeit, die dem Projekt als Ganzem auch rhythmus verleiht.

Philippe Nigro für testi Fratelli

raHMen FÜr steinNaturbelassenes holz und textilwaren bieten den rahmen für die Materialien von Stone italiana. Die Wände, bestehend aus holz mit tüll-Zwischenwänden, bilden eine grazile und farblose Architektur, bewusst zurückhaltend, um den ausgestellten Steinen den Vortritt zu lassen. Die großen Arbeitstische werden zur Palette, die von den ausgestellten Steinen mit leben gefüllt werden.

Michele de lucchi & Angelo Micheli für Stone italiana

Symbiose aus Stein und holz:

Philippe Nigros Bücherregal

Angelo Micheli & Michele de

lucchi schufen eine dezente

umgebung als Bühne für Stein.

Page 29: Steintime Österreich 01 2012

31

BLuMen, KnÖPFe, KettenSechs von Ferruccio laviani entworfene ideen stellen Stein in einen anderen kontext. Cabochon: Die Verarbeitung wurde von dem bei edelsteinen verwendeten facettenfreien cabochon-Schliff inspiriert. eine reihe von farbigen, runden und konvexen Steinen – winzige, funkelnde, von hinten beleuchtete halb-kugeln – sind in schwarzen Marmor eingesetzt und durch dünne Messing-streifen verbunden. Sie muten an wie halsketten, die auf dem schwarzen Samt eines Schmuckkoffers ruhen. Fleur du Desert: eine referenz an orientalische ornamentale Motive. Die Sterne in rosa Marmor erinnern an den Facettenschliff von Diamanten. Sie verschmelzen mit einlagen in verchromtem Stahl und werden einzeln auf Stahlverschlussringen abgestützt. Die hintergrundbeleuchtung akzentuiert die warmen Farbtöne der Bernsteinfärbung. Petula: eine geometrische Struktur mit konzentrischen kreisen auf schwarzem Marmor. Jeder kreis wird durch eine Serie kleiner ausge-bohrter kreise abgegrenzt, in die Zylinder aus verchromtem Stahl und rosa Marmor eingesetzt sind. Hexagone: Verarbeitung mit einem sechseckigen geometrischen Design, das mit einem Flachrelief auf tönen von weißem und grünem Marmor spielt. Der Mittelteil jedes Sechsecks ist ein kleines Sechseck in dünnem Marmor, das von hinten beleuchtet wird. Cuture: konkave Makroknöpfe in Marmor mit 40 cm Durch messer mit zwei oder vier löchern sind auf eine Marmorscheibe aufgebracht. Selbst der Faden ist aus Marmor. Jeder knopf ist mit einer äußeren Bordüre aus Messing verziert. Tantra: ein durch vier übereinanderliegende Scheiben aus carraramarmor produziertes tableau.

Pietro Ferruccio laviani für citco

Mit Marmor, licht und

bekannten Formen

experimentierte

Ferruccio laviani.

Page 30: Steintime Österreich 01 2012

Denkmalpflege

32 STEIN TIME 1 I 12

Page 31: Steintime Österreich 01 2012

33

maximierung nennt sich diese form der adipositas«, schrieb die Österrei-chische Tageszeitung »Der Standard« über die Umsetzung von neumann & Steiner. es waren jedoch die archi-tekten selbst, die sich gegen die von der ÖBB vorgeschlagenen Verände-rungen der Halle, mit mehr einbauten und anderen Zu- und abgängen, für eine Wiederherstellung der histo-rischen Bausubstanz einsetzten, wie Richard Wittasek-Dieckmann vom Bundesdenkmalamt (BDa) Österreich, abteilung für Technische Denkmale, zu bedenken gibt. für ihn »stellt die Halle ein herzeigbares Beispiel einer denk-malgerechten Sanierung dar«.Von den erweiterungsbauten »über Tage« abgesehen erschwerte vor allem auch der unterirdische flächenzuwachs die Umbauarbeiten des Westbahnhofs.

Anders Als in stuttgArt haben die Wiener, zumindest was die erhal-tung ihrer Westbahnhofhalle betrifft, keinen grund, auf die Straße zu gehen. Zwar forderte die Österrei-chische Bundesbahn (ÖBB) Immo-bilienmanagement gmbH in ihrem architekturwettbewerb unter anderem einen »modernisierungsschub«, jedoch galt es, die ursprüngliche Halle in den entwurf mit einzubeziehen. ein abriss des seit 1998 denkmalgeschützten gebäudes aus den 1950er-Jahren stand nicht zur Debatte. kontrovers diskutiert wurde vielmehr die architek-tonische einbindung der ursprünglichen Halle. »Wie eine Schraubzwinge klem-men die beiden Blechkonserven die alte Halle zwischen sich ein und quetschen ihr das letzte Stück Reise-abenteuer und grandezza aus. flächen-

als BahnhofCity Wien West eröffnete im november 2011 der in den letzten drei Jahren modernisierte Wiener Westbahnhof.

Die ursprüngliche Bahnhofshalle zwischen den neu errichteten gebäudekomplexen spielt eine eher untergeordnete Rolle. Deren erhaltung kann allerdings als gelungen bezeichnet werden.

der neue Alte Wiener

WestbAhnhof Von STepHanIe HoDek

oben: Die Schauseite der nörd-

lichen außenfassade Richtung

europaplatz blieb montiert und

wurde lediglich gereinigt.

Rechts: auf Hochglanz poliert

erstrahlt der Innenraum der

Halle nicht nur durch die Refle-

xion der Sonne, auch die sich

in die geometrisch reduzierte

Raumästhetik einfügenden

parallelen lichtbänder an der

flachdecke erzielen bei Dun-

kelheit einen ähnlichen effekt.

Page 32: Steintime Österreich 01 2012

Denkmalpflege

34 STEIN TIME 1 I 12

Um unter dem gebäude ein dreige-schossiges einkaufszentrum entstehen zu lassen, musste die historische Halle untergraben und neu fundamentiert werden. Bereits zuvor waren die natur-steinplatten des sowohl außen- wie auch innenseitig komplett steinsichtig verkleideten Baus größtenteils abge-nommen und eingelagert worden. ledig-lich die fassadenbekleidung der groß-flächigen Schauseite, das heißt die nördliche außenfassade Richtung euro-paplatz, blieb montiert und wurde nur gereinigt. Teilweise verrostete Stahlan-ker, welche bis zu fünf auf pressfuge gesetzten platten Halt bieten sollten, machten die Demontage der platten an den übrigen flächen unumgänglich. Die Standsicherheit der fassade war nicht mehr gewährleistet. Steinmetzmeisterin karin Deisl, die dem architekturbüro neumann & Steiner im Hinblick auf steintechnisch relevante Belange beratend zur Seite stand, erstellte eine eingehende Vor-

In einem aufwendigen Verfahren wurde die

gesamte Halle untergraben und neu funda men-

tiert. erfreulicherweise erfolgte keine Setzung.

So blieben sowohl das mauerwerk als auch die

elf meter hohen glasfassaden unversehrt.

Page 33: Steintime Österreich 01 2012

35

dokumentation mit entsprechendem maßnahmenkatalog. Ziel war es, so viel altmaterial wie möglich zu regenerieren.

steine Aus Adnetkarin Deisl war es auch, die den Wie-derabbau des seither weniger gefragten adneter »grauschnölls« erwirkte. Denn gerade durch die feinen farb- und Strukturnuancen der unterschiedlichen adneter marmore zeichnet sich die Ästhetik des Inneren der Halle aus, welche es zu erhalten galt. nach der Zerstörung des im Jahr 1858 eröff-neten kaiserin-elisabeth-Bahnhofs am ende des Zweiten Weltkriegs ent-schloss man sich 1949 zum neubau. Der klare entwurf im Bauhaus-Stil der architektengemeinschaft Robert Hartin-ger, Sepp Wöhnhart und franz Xaver Schlarbaum konnte den Wettbewerb für sich entscheiden. Die gekonnte kom-bination der unterschiedlichen materia-lien wie edelstahl, glas und Stein ist nicht nur am Äußeren des gebäudes

ausgangssituation der Steinmetz- arbeiten. Der nächste Schritt bestand darin, die fugengeometrie des fußbo-dens auf die der historischen fassa-denverkleidung abzustimmen. Sowohl im Inneren wie an den außenseitigen fassaden wurden die abgebauten ursprünglichen platten so weit als mög-lich überarbeitet und wiederverwendet. nach albrecht lauster, Inhaber der lau-ster Steinbau gmbH, konnten an den Innenfassaden rund vierzig prozent des historischen materials aus den 1950er-Jahren neu überarbeitet wieder einge-baut werden. Die ergänzungen an den außenflächen aus gesägtem St. marga-rethener Sandstein sowie die neu ver-kleideten giebel flächen im Inneren stellten bei der Beschaffung des pas-senden austauschmaterials kein pro-blem dar. Die firma lauster, mit der planung und der ausführung der natur-steinarbeiten betraut, arbeitete bei der lieferung und Bearbeitung der ersatz-steine mit heimischen Steinmetzbetrie-

ablesbar, sondern auch innen bei der differenzierten auswahl und platzierung der adneter marmore spürbar. Während der rötliche, durch zahlreiche helle Cal-citbereiche – Überreste von versteiner-ten korallen und Schwämmen – durch-aus verspielt wirkende »Rottropf« die eingänge säumt, umrahmt der homo-gene »Helltropf« die Brüstungen der Bahnhofshops. majestätisch vollplas-tischen Säulen gleich sind die raumho-hen, quaderförmigen Stützelemente wie die wandseitigen Strebepfeiler mit dem graubräunlichen »grauschnöll« verklei-det. auf Hochglanz poliert erstrahlt der Innenraum der Halle nicht nur durch die Reflexion der Sonne, auch die sich in die geometrisch reduzierte Raumästhe-tik einfügenden, parallelen lichtbänder an der flachdecke erzielen bei Dunkel-heit einen ähnlichen effekt. Die aus-schreibung um die komplexen natur-steinarbeiten entschied das naturstein-unternehmen lauster Steinbau für sich. Der demontierte Rohbau bildete die

bAuherr

Österreichische Bundes Bahn (ÖBB) und

ÖBB Immobilienmanagement gmbH

Architekten

PlanungBüro neumann & Steiner,

architekten Ingenieure, Wien

Denkmalpflegerische Betreuungprof. arch. Diether S. Hoppe, Hoppe

architekten Ziviltechniker gesmbH,

Wien

bundesdenkmAlAmt (bdA)

Dipl.-Ing. Dr. Richard Wittasek-

Dieckmann, abteilung für technische

Denkmale, Wien

nAtursteinberAtung

Steinmetzmeisterin karin Deisl, Wien

nAtursteinArbeiten

lauster Steinbau gmbH –

natursteinwerke, einöd b. Villach

marmor-Industrie kiefer gmbH,

oberalm bei Salzburg

fast majestätisch, voll-

plastischen Säulen gleich

sind die raumhohen,

quaderförmigen Stütz-

elemente wie die wand-

seitigen Strebepfeiler mit

dem graubräunlichen

»grauschnöll« verkleidet.

Page 34: Steintime Österreich 01 2012

Denkmalpflege

36 STEIN TIME 1 I 12

ben zusammen. So beschaffte der Steinmetzbetrieb gus tav Hummel das Rohmaterial für den austausch des St. margarethener Sandsteins. Die Über-arbeitung und den Zuschnitt des Sand-steins und die Bearbeitung des Jura-materials übernahm die firma lauster in ihrem Werk in osttirol selbst. Während marmor kiefer für die liefe-rung und den Zuschnitt der adneter marmore zuständig war, regenerierte der Steinmetz meis terbetrieb Trinkl das altmaterial des Rotmarmors.

nAturstein neu verAnkertaus gründen der Stand sicherheit war es notwendig, einen großteil der fas-sadenverkleidung abzunehmen. nicht mehr fünf auf pressfuge gesetzte plat-ten werden von einem möglicherweise verrosteten Stahlanker gehalten, jede platte ist jetzt einzeln nach dem neues-ten Stand der Technik nach DIn 18516 verankert und mit dem mauerwerk ver-bunden. Der eingemörtelte Dorn dient hierbei als festlager, während der Dorn im gleitröhrchen als loselager fungiert. Somit sind die platten gegenüber Wärme- und kälteeinwirkungen frei beweglich. Das acht millimeter breite fugennetz der außenflächen wurde dau-erelastisch geschlossen. Die Innenfas-saden blieben bei einer fugenbreite von vier millimetern offen. ausschließlich an den außenseiten im erdgeschoss

als richtig erweisen sollte. anders als der palast der Republik in Berlin musste die mit naturstein verkleidete Halle weder entkernt noch letzten endes abgerissen werden. lediglich neu verankert und aufgefrischt ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Wiener Westbahnhofhalle auch die nächsten 60 Jahre problemlos über-dauern wird. auch wenn die vorgege-benen Zuschnitte außenseitig keine nachträgliche Dämmung ermöglichten, ist die Zweischaligkeit des Wandauf-baus dennoch vorteilhaft. »Bereits die Hinterlüftung der fassade bietet einen Dämmschutz«, stellt lauster fest, »ein even tuell erneuter Rückbau wäre pro-blemlos möglich. Weder entsorgungs- wie Recyc lingprobleme noch ein gesundheitliches Risiko müssten berücksichtigt werden. Die solide Bauweise einer hinterlüfteten natur-steinfassade«, so lauster, »steht für die nachhaltigkeit von naturstein.« »auch wenn die Halle als denkmalge-schütztes objekt von den neubauten stark in Beschlag genommen wird«, wie Robert kniefacz, oberstadtbaurat der Stadt Wien, im Standard zitiert wird, wird es in den folgenden Jahren spannend zu beob achten sein, ob die »altmodische« Steinfassade nicht doch mit der »High-Tech«-aluminiumverklei-dung der neubauten mithalten kann. n

sind die St. margarethener platten hydrophobiert, und durch die Wasser abweisenden Silikone lässt sich, so die Hoffnung, die helle farbigkeit des Sand-steins länger bewahren und auch leich-ter reinigen. »Die Schwierigkeit des projekts bestand vor allem darin«, so albrecht lauster, »die geometrischen abweichungen des Bestandes aufzu-nehmen und zugleich ein harmonisches gesamtbild aus altem und neuem material entstehen zu lassen. es galt, den anforderungen des Denkmalschut-zes bei moderner Verankerungstechnik gerecht zu werden. »gerade das Ringen und finden von geeigneten lösungen zeichnete das gute Zusammenwirken aller Beteiligten aus.« So verwundert es nicht, dass sowohl das Bundesdenk-malamt wie auch die ÖBB mit dem von allen Beteiligten gemeinschaftlich erar-beiteten ergebnis überaus zufrieden sind.

nAchhAltig überzeugendgerade die Instandsetzung der Wiener Westbahnhofhalle ist ein gutes Bei-spiel, um die nachhaltigkeit einer natursteinfassade aufzuzeigen. So bewiesen Hartinger, Wöhnhart und Schlarbaum bereits zur erbauungszeit Weitsicht. obwohl in den 1950er-Jah-ren ein durchaus üblicher Baustoff ver-wendeten die architekten keine asbest- Verkleidung, was sich 60 Jahre später

für den Wiener Westbahnhof ist der

Zug noch nicht abgefahren, wie sich

auch an den hellen St. margarethe-

ner Sandsteinplatten der sanierten

Bahnsteige ablesen lässt.

Page 35: Steintime Österreich 01 2012
Page 36: Steintime Österreich 01 2012

Innen

38 STEIN TIME 1 I 12

Mit jährlich über 16 Millionen Besuchern ist das Donau Zentrum Wiens größtes ein-

kaufszentrum. Bei der Modernisie-rung wurde Kunststein durch natur-stein als Bodenbelag und Gestal-tungselement ersetzt.

Schöner Shoppen

Von RIchaRD WatZKe

Page 37: Steintime Österreich 01 2012

39

dratmetern wuchs auf den aktuellen Stand von über 100.000 Quadratme-tern an, zusätzlich kam 1999 mit dem Donau Plex Wiens größtes entertain-mentcenter hinzu. 2006 beauftragte Unibail-Rodamco das Londoner archi-tekturbüro Dunnettcraven mit der erweiterung des Donau Zentrums um 28.000 Quadratmeter zusätzlicher Verkaufsfläche für 60 neue Geschäfte. Darüber hinaus erhielten Dunnett-craven und der Wiener Ziviltechniker

DaS Donau Zentrum bildet zusam-men mit dem angeschlossenen Donau Plex einen stark frequentierten Gebäu-dekomplex im 22. Wiener Gemeindebe-zirk Donaustadt. auf 130.000 Quadrat-metern bieten über 260 Geschäfte, Restaurants und Unterhaltungsbetriebe einen eng verzahnten Mix aus einkau-fen und Unterhaltung. Seit seiner eröff-nung 1975 wurde das Donau Zentrum mehrfach erweitert. Die ursprüngliche Verkaufsfläche von knapp 23.000 Qua-

Blick entlang der

hauptachse der

modernisierten zwei-

geschossigen Mall

an den Stirnseiten

erschließen zwei

Rolltreppen die

beiden Verkaufs-

ebenen.

Im obergeschoss

verbinden mit Stein

belegte Brücken die

beiden Galerien

entlang der Mall.

Page 38: Steintime Österreich 01 2012

Innen

40 STEIN TIME 1 I 12

delssektor beim neubau und bei der Modernisierung bestehender objekte den anspruch, Lieferanten und die ver-wendeten Werkstoffe nicht mehr rein gewinnorientiert auszuwählen, sondern Faktoren wie den c02-ausstoß und die Verwendung umweltfreundlicher Mate-rialien stärker zu berücksichtigen. n

fenster. Unibail-Rodamco unterhält 78 Shopping center in zwölf Ländern euro-pas mit jährlich über 760 Millionen Besuchern. In die Modernisierung und erweiterung des Donau Zentrums flos-sen insgesamt 155 Millionen euro. als Bauherr hat das größte europäische Immobilienunternehmen im einzelhan-

objekt:

Refurbishment des Donau Zentrums

bauherr:

Unibail-Rodamco austria

Management Gmbh

1220 Wien

planer:

Dunnettcraven, London

arch. Riedl Ziviltechniker Gmbh,

1060 Wien

Generalunternehmer

aRGe Donauzentrum

naturSteine

4.000 Quadratmeter Bodenplatten aus

Jurakalkstein rahmweiß und einle-

gerstreifen aus nero assoluto in jeweils

3 cm Stärke. Verkleidung der Pfeiler mit

nero assoluto in 2,5 cm Stärke bis zu

einer höhe von 1 m.

naturSteinarbeiten:

Franz Bamberger Ges.m.b.h.,

2514 traiskirchen

Franz Riedl den auftrag zur Moderni-sierung der bestehenden Bauteile. Im oktober 2010 wurde das modernisierte und erweiterte Donau Zentrum neu eröffnet.

natur- Statt kunStSteinBeim Refurbishment des bestehenden Bauteils wurden rund 4.000 Quadrat-meter Bodenplatten aus Jurakalkstein verlegt. Um den Geschäftsbetrieb nicht zu stören, wurde der bestehende Kunst-steinboden bei Vollbetrieb des centers nach Ladenschluss und an Wochen-enden entfernt und durch den neuen natursteinboden ersetzt. ebenso erhielten die Fronten der Wandpfeiler an den Ladeneingängen eine einheit-liche Verkleidung aus nero assoluto, in das sich jeder Ladenbetreiber sein individuelles Portal hineinbauen konnte. Die dunkelgrauen Verkleidungen korres-pondieren zusätzlich mit den Quer-streifen im hellen Boden und lenken den Blick der Besucher beim Durch-schreiten der Mall auf die Schau-

Seitenansicht

der Brücken mit

Steinbelag

Visualisierung der Shopfront: Bei der Wahl der

oberflächen entschied man sich für eine wartungs-

arme und dezente Variante aus dunkelgrauem nero

assoluto und weiß beschichtetem Stahl.

Page 39: Steintime Österreich 01 2012
Page 40: Steintime Österreich 01 2012

Innen

42 STEIN TIME 1 I 12

ein heller Verde Aquamarin, kombi-niert mit sattem Dorfergrün, prägt nicht von ungefähr den Bodenbelag

des Rehazentrums der AUVA in Bad Häring: Die scheinbar zufällig gestreu-ten dunkleren Platten lassen auf den zweiten Blick gerade Linien erkennen.

WegWeisend: dorfergrün

Von Anne-MARIe RIng

ein verglastes Foyer und groß-

zügige Fensterflächen prägen

den neubau des Rehabili-

tationszentrums Häring. Zur

lichten Atmosphäre trägt auch

der Bodenbelag aus hellem

naturstein bei.

Blick auf das lichte und

ein ladend gestaltete Buffet.

Die im Bereich der glas-

fassade bodengleich

eingebauten Unterflur-

konvektoren verhindern ein

Beschlagen der Scheiben.

Page 41: Steintime Österreich 01 2012

43

geführt wurde, wurden alle Bereiche des Rehabilitationszentrums abge-tragen und neu errichtet.

für die gestaltung der Um- und erweiterungsbauten zeichnen das Wie-ner Architekturbüro Moser Architekten Ziviltechniker gmbH und Arch. Prof. Hannes Lintl Ziviltechniker gmbH verantwortlich. Die Architekten hatten Bodenbeläge aus naturstein ausge-schrieben, nämlich indischen Marmor Verde Aquamarin in Kombination mit Solitären aus grünem granit. Der natursteinverleger, die Firma Matschy, Kapfenberg, konnte die Architekten statt für den grünen granit für den heimischen »Dorfergrün« gewinnen. Der Chloritschiefer wird im nahen ost-tirol auf einer Höhe von 1.400 Metern gewonnen.

das Verlegemuster der zwischen 10 und 60 Zentimeter breiten, immer 60 Zentimeter langen Platten wurde

der fund einer schWefelquelle im Jahr 1951 ist grundlage für den gesundheitstourismus im österreichi-schen Bad Häring, auf einem Hochpla-teau oberhalb des Inntals zwischen Wörgl und Kufstein gelegen. Seit 1965 trägt Häring den Beinamen »Bad«, 1973 wurde das Rehabilitationszentrum der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA), Wien, eröffnet. Die AUVA unter-hält insgesamt vier Rehabilitationszen-tren in Österreich; in Bad Häring wer-den schwerpunktmäßig Patienten nach Arbeitsunfällen mit Funktionseinbußen des Bewegungs- und Stützapparates, nach Amputationen, mit Querschnitt-lähmung sowie mit Polytraumen sta-tionär behandelt.

nach über dreissigjährigem bestehen entsprachen die Baulich-keiten nicht länger den heutigen Anfor-derungen. Im Zuge der Sanierung, die bei laufendem, wenn auch reduziertem Betrieb in mehreren Baustufen durch-

In der zentralen eingangs-

halle mit empfangsbereich

ist rechterhand eine

Portiers loge angeordnet.

Page 42: Steintime Österreich 01 2012

Innen

44 STEIN TIME 1 I 12

die baustelle zog sich über meh-rere Jahre, alles in allem wurden 4.000 Quadratmeter Bodenbeläge in natur-stein verlegt. Doch der Aquamarin selbst wurde in einer Charge geordert, nachdem der natursteinverarbeiter sich vor ort von der Leistungsfähigkeit des indischen Lieferanten überzeugt hatte. entscheidende Kriterien waren die Farb-gebung und Struktur des Steines sowie die Passgenauigkeit der Zuschnitte, denn der Stein sollte noch in Indien konfektioniert werden. Die oberfläche der Platten ist fein geschliffen (C180). Auch ohne weitere Behandlung ent-spricht das der Rutschsicherheitsklasse R9. Verde Aquamarin ist ein sehr dich-ter Kalkstein mit einer geringen Wasser-aufnahme und von daher relativ unemp-findlich. Durch den feinen Schliff zeich-net sich – anders als bei Hochglanz-polituren – die gehlinie trotz der hohen Frequentierung kaum ab. n

von den Architekten so vorgegeben, dass im gesamtbild ein lebhafter, auf-gelockerter eindruck entsteht. Trotz der nur scheinbar zufälligen Streuung der schmalen Platten aus Dorfergrün lässt das streng orthogonal gerichtete Muster eine gerade Linie erkennen. Das ist für einen Boden, auf dem Patienten nach operationen am Rückenmark und Amputationen das gehen wieder erlernen, sehr bedeut-sam – und jede Platte, die »mehr« zurückgelegt wird, beschert ein erfolgs-erlebnis. Diesen erfolg zu visualisieren, war ein Anliegen der Architekten.

so Verbringen die Patienten täglich sehr Viel zeit auf den gängen mit gehhilfen oder in Roll-stühlen, aber auch Betten müssen verschoben werden. Um Kollisionen zu vermeiden, sind die gänge sehr breit ausgebildet und der naturstein wurde auch in den angrenzenden Warte- und Aufenthaltsbereichen verlegt.

objekt:

Umbau und erweiterung

Rehabilitationszentrum, Bad Häring

bauherr:

Allgemeine Unfallversicherungsanstalt

(AUVA), Wien

architekten:

Moser Architekten Ziviltechniker gmbH

und Arch. Prof. Hannes Lintl

Zivil techniker gmbH, Wien

naturstein:

Verde Aquamarin; 4.000 m2 Boden-

platten von 10 x 60 cm bis 60 x 60 cm

Dorfergrün als Solitäre

natursteinlieferanten:

grein group, graz

Lauster naturstein gmbH, Huben

Matschy gmbH, Kapfenberg

Verlegung:

Matschy naturSteinDesign

8605 Kapfenberg

natursteinkleber:

Botament M 13 Stone

Der Aufgang zum Bettentrakt ist eben-

falls mit dem Verde Aquamarin belegt.

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Plätze

46 STEIN TIME 2 I 11

Von 2010–2011 hat die Marktge-meinde Bad Deutsch-Altenburg ihren zentralen Hauptplatz neu

gestalten lassen. Naturstein spielt die Hauptrolle in dem eleganten entwurf.

Raum mit stein

VoN SuSANNe loreNz

In den Abendstunden kommt das

neue lichtkonzept des Hauptplatzes

besonders gut zur Geltung. Moderne

Sitzmöbel aus Holz in klarer linienfüh-

rung vervollständigen die Platzwirkung.

Page 45: Steintime Österreich 01 2012

47

die ausgangssituationDie Marktgemeinde Bad Deutsch-Alten-burg hat rund 1.500 einwohner und liegt in Niederösterreich im Bezirk Bruck an der leitha. Sie befindet sich auf dem Gebiet der römischen Garnisons-stadt Carnutum; auf dem nahe gele-genen Pfaffenberg befand sich das wichtigste Heiligtum der antiken Siedler. Bis zur Neugestaltung war der Hauptplatz vor allem ein verkehrs-reicher Knotenpunkt mit Parkplätzen und einer kleinen Verkehrsinsel. Da die Marktgemeinde im Jahr 2011 einen der drei Ausstellungsorte der niederöster-reichischen landesausstellung in der region römerland-Carnutum darstellte, wurde die Sanierung und Aufwertung

Mitten auf dem Platz sind in einer flachen Senke mehrere Düsen eines Springbrunnens im Boden eingelassen, die eine Wasserfläche bilden. Das Plätschern belebt das Platzgeschehen. Moderne Sitzmöbel aus Hartholz und passende laternen runden das Bild ab und laden in den Abendstunden ein, das wechselnde licht- und Farbenspiel der Jupitersäule zu genießen. einige grüne Inseln und neu gepflanzte Bäume sorgen für ein angenehmes Klima und spenden Schatten. Durch die große Freifläche, die mit der zusammenlegung des Hauptplatzes erzielt wurde, haben sich neue Nut-zungen ergeben: die Bürger Bad Deutsch-Altenburgs halten sich heute gern hier auf oder setzen sich in die Außenbewirtschaftungsflächen der Gastronomie. Auch für größere Veran-staltungen kann sie genutzt werden.Auf der abgerundeten Seite des Haupt-platzes steht heute der moderne Venus-brunnen: Die benachbarte Bank lädt zum Sitzen ein – eine Insel der ent-spannung, wo vorher eine Straßen-kreuzung war. Der Venusbrunnen sorgt für Gesprächsstoff und erinnert zugleich an die römische Vergangenheit. Im zuge der Neugestaltung wurden auch der Kanal und Wasserleitungen erneuert sowie das Höhenniveau des Platzes verändert. zudem galt es, ein

des Platzes beschlossen und mit ent-sprechenden Fördermitteln unterstützt.

ein neueR Raum wiRd gewonnen Mit der Planung wurde das Büro Die landschaftsplaner.at beauftragt. In der realisierung liegt der Akzent auf kristal-linem Naturstein aus Österreich: Granit und Syenit. Der vorher von Straßen zer-schnittene, zergliedert wirkende Platz wurde zu einer großzügigen Fläche zusammengefasst, die nun als neu gewonnener Stadtraum bzw. zentraler Platz wirkt. Der Verkehr wird um diese ›Insel‹ herumgeleitet, wildes Parken und Befahren des Platzes verhindern Poller. Die Jupitersäule – tribut an die antiken Wurzeln des ortes – wurde in die Platz-gestaltung integriert. Sie ist nachts in verschiedenen Farben angestrahlt und wichtiger Bestandteil des umfassenden lichtkonzeptes. Parken ist nur noch an ausgewählten Stellen möglich, eine ver-kehrsberuhigte Straße wurde ebenfalls mit Natursteinbelag ausgeführt.

Konzept und neugestaltungDer unregelmäßig geformte Hauptplatz ist mit mehreren flachen Stufen aus-geführt und liegt etwas höher als die umgebende Straße bzw. an einer Stelle auch niedriger als das umgebungs-niveau. Mit Bordstein und treppen sind diese Höhenunterschiede gelöst.

Das ensemble aus Säule, Stein-

fläche, Sitzblöcken aus Granit und

dem Springbrunnen ist attraktiv

und modern.

Stufen überbrücken die Niveauunterschiede auf

dem Platz. Sie sind in Hartberger Granit ausgeführt.

Durch die Mischung aus Granit und Syenit entsteht

ein abwechslungsreiches Farbspiel der Flächen.

Page 46: Steintime Österreich 01 2012

Plätze

48 STEIN TIME 2 I 11

Gebhartser Syenit in unterschiedlichen Stärken verarbeitet. Alle Platten sind allseitig sandgestrahlt mit leicht gerun-deten Kanten. Durch die unterschied-liche Färbung des Materials und das Verlegemuster ergeben sich abwechs-lungsreiche Flächenansichten. zur Straße hin grenzt sich der Platz deutlich ab: 19 Poller, ebenfalls aus Hartberger Granit, korrespondieren mit den Sitz-quadern aus demselbem Material. Das Design ist modern und mit klaren linien ausgeführt. ergänzend fanden 75 tonnen Klein-pflastersteine aus Hartberger Granit Verwendung, um bestimmte Partien optisch wie funktional abzugrenzen. Die randeinfassung besteht ebenfalls aus Hartberger Granit. Das Material korres-pondiert farblich mit dem Stein der Jupitersäule. Der verwendete Granit und Syenit sind haltbar und auch dem Winterwetter gewachsen, selbst bei nassem Wetter bieten sie hohe trittsicherheit. n

darunter liegendes historisches ziegel-gewölbe in bis zu drei Metern tiefe zu restaurieren und zu überbauen.Der elegante entwurf der landschafts-planer.at überzeugt durch das raum-konzept wie auch durch die Material-wahl. Bad Deutsch-Altenburg hat dadurch eine repräsentative und zen-trale Fläche gewonnen, die bereits bei mehreren Veranstaltungen ihre Funk-tionalität unter Beweis stellen konnte.

natuRsteinDie Wahl der Architekten fiel auf Natur-stein, weil durch ihn die Beständigkeit und der hohe Wert der Neugestaltung unterstrichen werden. In Kombination mit Sichtbeton entstehen durch den Granit und den Syenit strukturierte, organisch wirkende oberflächen. Große Formate verleihen den entsprechenden Platzbereichen einen höheren optischen Stellenwert.Für den Bodenbelag des Hauptplatzes wurden 900 m² Hartberger Granit und

BauheRR

Marktgemeinde Bad Deutsch-Altenburg

aRchiteKt/ziviltechniKeR

Die landschaftsplaner.at,

ziviltechnikerges.mb.H.,

Herr DI ralf Wunderer,

Harzhausergasse 16,

2460 Bruck an der leitha

natuRsteinliefeRant

Poschacher Natursteinwerke,

4222 St. Georgen

natuRstein

19 Poller aus Hartberger Granit

5 m Sitzbänke aus Hartberger Granit

900 m² Bodenplatten aus Hartberger

Granit und Gebhartser Syenit, allseitig

sandgestrahlt, Kanten durch das

Sandstrahlen leicht gerundet,

in 25 cm Bahnen, in 4 cm, 6 cm,

12 cm und 14 cm stark

75 tonnen Pflastersteine

aus Hartberger Granit

670 m randeinfassung

aus Hartberger Granit

Dort, wo vorher eine Straßenkreuzung war,

zieht jetzt der neue raum die Bürger an. An

der nachhaltigen Gestaltung mit Naturstein

wird die Marktgemeinde lange Freude haben.

Gute Verarbeitung

unterstreicht den

hohen Stellenwert des

kristallinen Steins.

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Page 48: Steintime Österreich 01 2012

Plätze

50 STEIN TIME 2 I 11

mäß. Der kaum genutzte Ort sollte zum attraktiven Stadtraum avancieren.

UmgestaltUngNach Plänen der landschafts- und Garten-bauarchitektin Judit tátrai (Firma Solitaire GmbH) wurde der Gárdonyi-Platz 2009–2010 komplett umgestaltet. Neue Haupt-komponenten sind Grün und haltbarer Natur-stein, kombiniert in einer kreativen und sehr ansprechenden Garten- und Platzgestaltung. Mehrere grüne Inseln mit Bäumen und Sträuchern geben der Fläche eine klein-

aUsgangssitUationMit seinen rund 1.400m² ist der Gárdonyi- Platz, im Stadtteil Újbuda in Budapest an der lebhaften Bartók-Béla-Straße gelegen, ein kleines Fleckchen, das für die Bewoh-ner der umliegenden Häuser zum sozialen und kulturellen treffpunkt aufgewertet werden sollte. Daher war es an der zeit, den unregelmä-ßig geformten Platz attraktiver zu gestalten. Der Belag aus Beton und Asphalt, vielfach geflickt und unschön anzusehen, war in die Jahre gekommen und nicht mehr zeitge-

Der Gárdonyi-Platz in Budapest ist durch die Sanierung mit Granit deutlich aufgewertet worden. Das ehema-lige hässliche entlein aus Beton und Asphalt, das an

vielen Stellen schadhaft und notdürftig geflickt war, hat sich zum schönen Stadtraum gemausert, wo sich die Bewohner gerne aufhalten.

Kleinod

in bUdapest vON SuSANNe lOreNz

Klare Abtrennung von Platz

und verkehrsberuhigter

Straße durch die sand-

gestrahlten Poller aus

Herschenberger Granit

mit Fase – und doch kein

harter Bruch.

Page 49: Steintime Österreich 01 2012

51

teilige und gemütliche Ausstrahlung, der Platz ist nicht mehr vollständig einseh-bar, mehrere ›privat‹ wirkende Sitzgrup-pen sind über den Platz verteilt. Im zentrum befindet sich die Statue von zoltán Gárdonyi, dem ungarischen Komponisten, dem dieser Platz gewid-met ist. An der längsseite verläuft die Bartók-Béla-Straße mit Straßenbahn. Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes musste die Bercsényi-Straße in die Neugestaltung integriert werden, auch hier ist der Belag aus Naturstein verlegt worden. eine Außenbewirt-schaftungsfläche lädt Besucher ein. Der Gárdonyi-Platz verläuft nicht plan, sondern ist leicht abschüssig. Die Niveausprünge hat Judit tátrai in der Neugestaltung mit terrassierungen der Grünanlagen und der Nutzflächen sowie mit mehreren Stufen in den Wegen überbrückt. eine größere terrasse nutzt das Café Hadik als Außenbewirtschaf-tungsfläche, die gut frequentiert wird. viele kleine grüne ›Inseln‹ mit Bäumen und rabatten beleben den Platz, der gar nicht ›steinern‹ wirkt.

platzmöblierUngDurch moderne Sitzmöbel aus hellem Holz, eingebettet ins Grün, entsteht ein angenehmer und schlüssiger raumein-druck. ebenso unterstützen schlanke lichtsäulen zur nächtlichen Beleuch-tung den zeitgemäßen raumeindruck. Der Gardonyi-Platz wirkt auch in den Abendstunden einladend. Die neuen Fahrradständer aus Metall sind auf die Platzmöblierung abgestimmt. ein kleiner Springbrunnen belebt mit seinem Plät-schern das Geschehen auf dem Platz.

natUrsteinDer Großteil der Steinflächen besteht aus sandgestrahlten Platten aus Her-schenberger Granit in den Farben Grau und Gelb. Durch die unterschiedlichen Farbabstufungen ergibt sich auch auf größeren Flächen ein abwechslungs-reiches Bild. Das haltbare und strapa-zierfähige Material ist auch dem Winter-wetter gewachsen. Im zulieferbereich vor dem Café wurden Platten mit sechs zentimeter Stärke verwendet, für die anderen Flächen vier zentimeter starkes Material.Durch die sandgestrahlte Oberfläche wird trittsicherheit auch bei nassem Wetter sichergestellt. zur Abtrennung der einzelnen Platzbereiche voneinan-der sind Kleinsteine aus Hartberger Granit in Grau-Gelb verlegt worden, doch auch durch unterschiedlichen Steinschnitt entstehen optische Abgren-zungen. Bänder aus grauem Gebhartser Syenit gliedern die größeren Abschnitte zusätzlich. Die kleinen unregelmäßigen Flächen auf dem Gárdonyi-Platz sind mit Kleinpflaster versehen worden. Auch die Poller, die das Befahren und Parken auf dem Platz verhindern, bestehen aus Herschenberger Granit. Durch die einheitliche verwendung von Naturstein entsteht ein homogenes Bild der Flächen, durch die unterschiedliche Farbwahl, den Steinschnitt und die verlegemuster erhält der Platz zugleich seine abwechslungsreiche Ausstrah-lung. In Kombination mit dem vielseitigen Grünflächenkonzept ist ein anziehender Platz entstanden, der von den Bürgern gut angenommen wird. n

baUherr

Stadt Budapest XI. Bezirk Selbstverwaltung

baUfirma

Fökert Parkfenntartó-Kertészeti és

Szolgáltató KFt

landschafts- Und

gartenbaUarchiteKtin

Judit tátrai (Solitaire GmbH)

natUrstein

1.220 m² Platten aus Herschenberger

Granit grau-gelb, trittfläche sandgestrahlt,

in verschiedenen Formaten und Stärken;

20 m² Platten aus Gebhartser Syenit mit

Adern und Kornwechsel, trittfläche

sandgestrahlt in verschiedenen Formaten

und Stärken;

53 Stück Poller aus Herschenberger Granit

grau-gelb, allseitig sandgestrahlt,

20 x 20 x 50 cm mit 1 cm Fase;

Kleinsteine aus Hartberger Granit

grau -gelb, 9 x 9 x 9 cm

natUrsteinlieferant

Poschacher Natursteinwerke,

4222 St. Georgen

Durch die terrassierung entsteht ein

vielgestaltiges raumbild, die Außen-

flächen des Café Hadik werden von

den Bürgern sehr gut angenommen.

Grüne Inseln und

geschwungene Sitzbank:

Durch organische For-

men und abwechslungs-

reiche Gestaltung erhält

der Platz seinen beson-

deren Charakter.

Page 50: Steintime Österreich 01 2012

Für die Verwendung von Naturstein muss ein Garten nicht groß sein. Gezielt ein­gesetzt kommen Findlinge, Quader oder

Säulen auch bei wenig Platz zur Geltung. Schon mittelgroße Steine wirken wie imposante Felsen oder Blöcke.

Gestalten mit Grossen

steinen VoN DaNiel BöSwirth

52 STEIN TIME 1 i 12

harmonisch: Kies­

beet mit Gräsern

und großen Fluss­

steinen

Der Quader kann

als Sitzfläche und

als tisch verwen­

det werden.

Page 51: Steintime Österreich 01 2012

53

GarteN

VorGärten und sitzplätze sind die Visitenkarte des Hauses. Sie sind viel gesehen, sollen repräsentativ angelegt werden und zugleich praktisch zu pflegen sein. Kleine Geländesprünge von einem halben Meter oder auch mehr kann man durch eine reihe Stein­blöcke überbrücken. ein dahinter ange­legtes Kiesbeet, das mit trockenheits­liebenden Stauden und Gehölzen bepflanzt ist, reduziert die Pflege auf ein Minimum und sieht zugleich gut aus. Steht nur wenig Platz zur Verfü­gung, muss die Verwendung von Gestal­tungselementen im Garten gut überlegt sein. Gezielt platzierte Steine wirken durch ihre natürliche anmutung für sich und gliedern Vorgärten, Sitzplätze oder Böschungen. Sägerau oder sandge­

gesehen werden kann und so voll zur Geltung kommt. auf die auswahl der Blöcke oder Bruchsteine muss viel Zeit verwendet werden, wenn die Mauer wirken soll. Je steiler der hang und je enger die Steine zu liegen kommen, desto mehr nähern sie sich in ihrer wirkung grob geschlichteten trocken­mauern.

lieblinGsplatz für Wasser rattenFelsen können besonders in Verbindung mit Schwimmteichen in der randzone raffiniert in Szene gesetzt werden. als schwer bezwingbare Monolithen, Klip­pen und Kletterfelsen locken sie am Ufer junge und alte eroberer, die sich mit einem Sprung ins wasser erfri­

strahlt fügen sich Steinplatten durch ihre natürliche, zurückhaltende Farb­gebung ideal in den restlichen Garten ein. oft kann die Belagsgestaltung mit nur einer einzigen größeren Steinplatte elegant gelöst werden.

steinblöcke für den HanGals alternative zur klassischen Mauer können Böschungen und hänge mit großen, tonnenschweren Steinblöcken locker gestaltet werden. Dabei wird der hang durch einzelne, in unregelmä­ßigen abständen gesetzte Steinblöcke abgefangen. Diese wurfsteinmauern bieten genügend raum, um auch grö­ßere Stauden oder Gehölze zu verwen­den. Der besondere reiz liegt darin, dass jeder Stein von mehreren Seiten

Findlinge unter einem Zierapfel

Zierde für den Vorgarten:

große Steinblöcke zum

abstellen von Schalen.

Das ausgangsmaterial: kleine abschläge

aus dem Brecher und große, spaltraue

Quader mit Spuren des abbaus

Page 52: Steintime Österreich 01 2012

GarteN

54 STEIN TIME 1 i 12

mit Stein gesetzt. tonnenschwere roh­platten können vom Steinbruch mit einem Schwertransport direkt in den Garten geliefert werden. Neue, unge­ahnte Perspektiven haben sich durch moderne transport­ und Verarbeitungs­methoden ergeben. Mit Vakuumtechnik angesaugt lassen sich große Natur­steinplatten einfach, mühelos und präzise verlegen. Das Gestalten mit großen Steinen ist nicht nur spekta­kulär, es erfordert auch eine außer­gewöhnliche Planung. lage und exakte Position müssen schon vorher festste­hen. ein nachträgliches Zurechtrücken ist in den meisten Fällen kaum oder nur mehr schwer möglich. Felsenfest steht, was einmal gesetzt wurde. n

und trittsicherheit mit sich bringen. Für ein gelegentliches Betreten können auch Findlinge verwendet werden, die aber wegen ihrer oft sehr glatten oder unebenmäßigen oberfläche schwieriger zu begehen sind. Damit die Findlinge oder Natursteinquader nicht zu dominat wirken, sollten sie möglichst knapp über dem wasserstand eingebaut wer­den; zwei bis drei Zentimeter reichen voll aus. Die unmittelbare Nähe zum wasser und das Verschwinden des massiven Steinkörpers darin lassen den weg leicht und dynamisch wirken.

scHnell VersetztDie technik hat in den letzten Jahr­zehnten Meilensteine beim Gestalten

schen. Die Stabilität des Unterbaus, eine rissfreie Struktur des Felsens und die ausreichende Standfestigkeit des Steines sind dabei zu beachten.ein mit großen trittsteinen gelegter weg im Flachwasserbereich, der mit dem Steg in Verbindung steht, erschließt den Schwimmteich auch dort, wo er am interessantesten ist: im dicht besiedelten Dickicht der Ufer­vegetation. Mit trittsteinwegen können gegenüberliegende Stege miteinander verbunden werden, ohne dass dabei viel wasserfläche verloren geht. Beson­ders gut für den Bau von trittsteinwe­gen sind quaderförmig geschnittene und sandgestrahlte Granitblöcke geeig­net, die auch die notwendige Stabilität

Der Sitzplatz am

Schwimmteich wurde

aus nur einer einzigen

Steinplatte gestaltet.

eine reihe Granitblöcke gliedert

den Vorgarten und überbrückt

elegant den Niveauunterschied.

trittsteinweg aus Granit­

blöcken vom Ufer in den

Schwimmbereich.

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Page 54: Steintime Österreich 01 2012

56 STEIN TIME 1 I 12

Ardex Österreich, Hersteller hochwertiger Spezialbaustoffe, konnte sich beim »Great Place to Work« Wettbewerb des gleichna-migen, international renommierten Insti-tutes als bester Arbeitgeber des Landes behaupten. Das Unternehmen erreichte Platz eins in Gesamtösterreich und ist somit »Bester Arbeitgeber Österreichs 2012« (Mitarbeitergröße 50-250 Mitarbei-ter). Die Positionierung als Arbeitgeber-marke wird für Unternehmen im Wett-kampf um die besten MitarbeiterInnen immer wichtiger. Für die Analyse und Bewertung wurde nicht nur die Ardex Unternehmenskultur unter die Lupe genommen, sondern vor allem eine anonyme Befragung der Mitar-beiterInnen zu Glaubwürdigkeit, Respekt, Fairness, Stolz, Identifikation und Team-geist herangezogen.

Freude und Stolz

»In Anbetracht dieser Aspekte freut es uns besonders, dass sich Ardex einmal mehr ganz vorne platzieren konnte«, so KR Anton Reithner, seit 1991 Geschäftsführer von Ardex Österreich, Italien, CEE und SEE, zum erfreulichen Ergebnis. »Erstens, weil wir stolz auf unser Team sind! Ardex MitarbeiterInnen identifizieren sich im

tät der Arbeit zu gute. Die Ardex-Welt ist für jeden Mitarbeiter praktisch unendlich. Dadurch ist die Identifikation mit dem Unternehmen bei uns außergewöhnlich hoch. Auch die Statements einiger Mitar-beiterInnen zeichnen ein klares Bild:Personalleiterin Brigitte Schlögel: »Aner-kennung für Leistung, Einbindung bei Ent-scheidungen und permanente Weiterbil-dung, nicht nur fachlich sondern auch per-sönlich, sind wichtige Bestandteile der Mitarbeiterentwicklung. Das honorieren die Mitarbeiter und sie sind stolz auf die Aus-zeichnung und auf ihr Unternehmen. Das bekommen auch die Kunden zu spüren – ein ausgezeichnetes Arbeitsklima ist die Basis für unseren Erfolg am Markt.«Und Martin Mayer, Qualitäts- und Pro-duktmanager von Ardex Österreich, ergänzt und beschreibt seinen Vorgesetzten so: »Der Chef lebt es uns vor. Er gibt immer 100% und motiviert uns, keine Angst vor neuen Ideen zu haben. Das stärkt das Ver-trauen und fördert das Eigenengagement!«

hohen Maße mit dem Unternehmen – das zeigte die Rücklaufquote: Von den Ardex-MitarbeiterInnen nahmen 93% an der Umfrage teil. Das Feedback aller Mitarbei-terInnen zur Unternehmenskultur und zum eigenen Arbeitsplatz ist wichtig für die lau-fende Optimierung. Wir haben gelernt, den Menschen immer in den Mittelpunkt zu stellen, egal ob Kunde oder Mitarbeiter. Zweitens, weil Ardex eine sehr familiäre Unternehmenskultur pflegt«, so Reithner weiter. Die Ardex-MitarbeiterInnen stufen ihren Arbeitsplatz, im Vergleich mit ande-ren Benchmark-Unternehmen, überdurch-schnittlich gut ein. Laut Studie kommen 100% gerne zur Arbeit und haben vollstes Vertrauen in die Geschäftsleitung. Diese Werte haben uns zum besten Arbeitgeber Österreichs gemacht.«Die Mitarbeiter, so Reithner, sehen ihre Arbeit nicht einfach nur als »Job«. Jeder Einzelne hat einen großen Verantwortungs-bereich, das fördert das Selbstwertgefühl der MitarbeiterInnen und kommt der Quali-

Ardex auf Nummer eins Das erfolgreiche Baustoff-Unternehmen unterstreicht erneut seine einzigartige Mitarbeiter-Kultur und erreicht Rang eins in Österreich beim »Great Place to Work«- Wettbewerb 2012. Ardex ist somit »Bester Arbeitgeber Österreichs 2012«.

VÖN INTERN

Bester Arbeitgeber

Österreichs:

Geschäftsführung

und Mitarbeiter

freuen sich

Page 55: Steintime Österreich 01 2012

57

Streitfeldstraße 35, D-81673 München Postfach 80 04 09, D-81604 München Fon +49 89/43 60 05-194, Fax +49 89/43 60 05-113 E-Mail: [email protected] Internet: www.s-stein.com

Chefredaktion: Willy Hafner (verantw. für den redaktionellen Inhalt, Anschrift: Scheyerner Weg 1, D-80638 München), Fon +49 89/17 80 96 58

Redaktion: Sabine Werbel, Fon +49 89/43 60 05-186 Ariane Suckfüll, Fon +49 89/43 60 05-124 Gabriele Oldenburg (Geschäftsführende Redakteurin), Fon +49 89/43 60 05-194 Richard Watzke, Fon +49 86 54/67 02 03

Ständige Mitarbeiter: Jörg Stephan, München; Anne-Marie Ring, München

Gestaltung: allegria | design, Oppermann, München www.allegriadesign.de

Zu beziehen bei: Vereinigung Österreichischer Natursteinwerke Scharitzerstraße 5/II, A-4020 Linz Fon +43 7 32/65 60 48 und +43 76 12/8 73 36 Fax +43 76 12/8 94 33

Erscheinungsweise: 2 x jährlich

Verlag Georg D.W. Callwey GmbH&Co. KG Streitfeldstraße 35, D-81673 München Postfach 80 04 09, D-81604 München Fon +49 89/43 60 05-0 Fax +49 89/43 60 05-113 Internet: www.callwey.de

Persönlich haftende Gesellschafterin: Georg D.W. Callwey Verwaltungs-GmbH

Alleiniger Gesellschafter: Helmuth Baur-Callwey, Verleger in München

Kommanditisten: Helmuth Baur-Callwey und Dr. Veronika Baur-Callwey, Verleger in München; Dr. Marcella Prior-Callwey und Dominik Baur-Callwey, Geschäftsführer in München

Geschäftsführer: Dr. Marcella Prior-Callwey, Fon -165 und Dominik Baur-Callwey, Fon -159

Herstellungsleitung: Alexander Stix, Fon -167, Fax -164

Druck, Bindung: Kessler Druck + Medien, Michael-Schäffer-Straße 1, D-86399 Bobingen

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ÖSTErrEIch

ERStE MuStERtAFEln An SECHS HtlS MontiERtStein begreifen ist jetzt noch ein-facher geworden. Mit einer für HTLs und andere Bildungseinrichtungen konzipierten Mustertafel informiert die VÖN über die österreichischen Natursteinvorkommen. 28 Steinmus-ter sind in eine Plexiglasplatte einge-lassen. Die Steinoberflächen bleiben frei und lassen sich dadurch ertas-ten. Eine Legende gibt bei jedem Stein Auskunft über die petrogra-fischen Eigenschaften und Verwen-dungsmöglichkeiten des Materials. Bis Mitte April 2012 wurden die ersten sechs Mustertafeln an den HTLs in Linz, Innsbruck, Imst, Rank-weil, Villach und Graz im Beisein der Schuldirektoren und Abteilungsvor-stände montiert. Da die »Faszination Naturstein« in der HTL Linz vor meh-reren Jahren begonnen hat, wurde gemeinsam mit Dr. Helbich an der HTL Linz die erste Tafel eingeweiht. Abteilungsvorstand DI Christian Arm-bruster stellte eine Wandfläche direkt beim Haupteingang der HTL zur Ver-fügung. Die nächsten Tafeln stehen schon bereit und werden ausgeliefert, sobald die Termine mit den betref-fenden Schulen feststehen. Mit den Mustertafeln baut die VÖN ihr Engage-ment an den HTLs weiter aus. Die beiden Projekte der Vortragsreihe Faszina-tion Naturstein sowie der HTL-Natursteinpreis erhalten dadurch einen dritten Schwerpunkt hinzu.

nEuES MitGliED BEi DER VÖnIm April 2012 trat die Firma Schreiber & Partner, Natursteine GmbH in Poysdorf, der VÖN bei. Geleitet wird das Unternehmen von Wilhelm Schreiber, der zuvor bei Rada Naturstein den Bereich Hochbau verantwortete. Zu den Kernkompetenzen des neu gegründeten Unternehmens zählen Arbeiten für die Denkmalpflege und Restauration. Moderne Maschinen und handwerkliches Können werden dabei fachgerecht kombiniert. Der zweite Schwerpunkt ist der gehobene Innenausbau. Von Rada Naturstein konnte der Stammkader der Mitarbeiter übernommen werden. Dadurch können Wilhelm Schreiber und sein erfahrenes Team den Auftraggebern vom Start weg eine hohe Qualität, Flexibilität und Termintreue garantieren.www.sp-natursteine.at

Stein zum AnfassenMit einer Mustertafel für HTL-Schüler und Hochschulstudenten infor-miert die VÖN über 28 der gebräuchlichsten österreichischen Natur-steine und ihre Vorkommen vom Burgenland bis nach Vorarlberg.

Fotonachweis:

Wolf-Dieter Gerike, Waiblingen, Titel; Michael Egger, Murau; Wilfried Hummel, Pfarrwerfen; Richard Watzke, Freilassing, S. 6−7; Gerhard Fraundorfer, Linz, S. 9−24; Ernst Beneder, Anja Fischer, Wien; x Architekten DI Bettina Brunner, Innsbruck; Gsottbauer Architekturwerkstatt, Linz; Alberto Parise, Mailand, S. 26−31; Wolf-Dieter Gerike, Waiblingen, S. 32−36; Walter Luttenberger, Gratkorn; Riedl Ziviltechniker GmbH, Wien, S. 38−40; AUVA, Wien; Ing. Johann Matschy, Kapfenberg, S. 42−44; Marktgemeinde Bad Deutsch Altenburg, S. 46−48; Dóra Kacskó, Budapest; Poschacher Natursteinwerke GmbH & Co KG, St. Georgen an der Gusen, S. 50−54; Daniel Böswirth, Wien, S. 52−54.

Für die Zukunft gestalten.

Der Linzer Hochbau-Abteilungsvorstand

DI Chris tian Armbruster mit VÖN-Präsident

Dr. Anton Helbich-Poschacher vor der ersten

Mustertafel an der HTL Linz.

Steine zum Angreifen: Die 9 x 9 cm großen

Steinmuster mit der Karte und Bezeichnung

der jeweiligen Vorkommen.

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M i t g l i e d s b e t r i e b e d e r V Ö N

Steinmetzbetriebe Franz Bamberger GmbH

Wr. Neustädter Straße 137–139, 2514 Traiskirchen, Tel. 0 22 52/80 52 10, Fax 8 53 52 www.marmorwelt.com, [email protected]

Gegründet 1953, etwa 130 Beschäftigte. Das moderne Maschinenequipment ermöglicht technisch und gestalterisch anspruchsvollste Natursteinarbeiten. Neben allen einschlägigen Steinmetzarbeiten liegt der Tätigkeitsschwerpunkt in der Ausstattung von Wohnungen und Hotels der Luxusklasse. Eigene Büros in Deutschland, Schweiz, Großbritannien und der Russischen Föderation.

Breitwieser GesmbH

casa sasso Steinmetz GmbH

Hochäckerstraße 11, 3430 Tulln, Tel. 0 22 72/6 45 01-0, Fax 6 45 02www.breitwieser-stein.at, [email protected]

Untere Landstraße 20, 4055 Pucking, Tel. 0 72 29/7 98 60, Fax 7 98 60 11 www.casa-sasso.at, [email protected]

Seit 1980 spezialisiert sich Breitwieser auf Naturstein. Auf einer Grundfläche von 6.500 m2 präsentiert das familiengeführte Steinmetz-Unternehmen 600 verschiedene Natursteine, die persönlich bei den Lieferanten vor Ort selektiert werden. Damit zählt Breitwieser heute zu Europas führenden Betrieben, die exklusiv Natursteine importieren, verarbeiten, versetzen und verlegen: Von Küchenarbeitsplatten über Böden, vom Garten bis zum Schlafzimmer.

Naturstein, Marmor und Granit sind Klassiker in allen Bereichen anspruchsvoller Architektur. Aus vielerlei Gründen. Hier begeistert die Ästhetik des natürlichen Materials. Dort inspiriert die Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten.Luxuriös, elegant, rustikal, modern. Was immer Ihnen zu Stein einfällt, casa sasso ist der richtige Partner zur fachmännischen Umsetzung Ihrer Ideen und Wünsche. Mit Komplettlösungskompetenz.

Höchster Qualität und Professionalität in der Verarbeitung von Naturstein hat sich der 1965 gegrün-dete Steinmetzmeisterbetrieb Wolfgang Ecker verschrieben. Klassische Arbeiten wie Fassadengestal-tung, Bodenbeläge oder Fensterbänke sind ebenso Bestandteil der handwerklichen Palette wie Arbeiten in der Denkmalpflege.

Komm. Rat. Johann Gersthofer Ges.m.b.H.

Marmor-Industrie Kiefer GmbH

Steinmetzmeisterbetrieb Wolfgang Ecker Ges.m.b.H.

Badener Straße 25, 2514 Traiskirchen, Tel. 0 22 52/52 22 40, Fax 52 22 47 www.ecker-stein.at, [email protected]

Schulstraße 4, 2632 Grafenbach, Tel. 0 26 30/3 71 13, Fax 3 71 13-19www.gersthofer.at, [email protected]

Wiestalstraße 10, 5411 Oberalm (Salzburg), Tel. 0 62 45/8 35 04, Fax 8 35 05 33 www.marmor-kiefer.at, [email protected]

Seit 1902 bürgt die Firma Gersthofer für höchste Qualität in der Natursteinverarbeitung und verbin-det das traditionelle Handwerk mit modernster Technologie und Leidenschaft für Steine. Ausfüh-rungen von Steinmetz- und Kunststeinarbeiten für innen und außen (Boden- und Stufenbeläge, Fassaden, Küchenarbeitsplatten etc.).

Mit 38 Mitarbeitern gewinnt und verarbeitet die Marmor Kiefer Marmorvorkommen aus eigenen Steinbrüchen in Adnet und am Untersberg. Verarbeitet wird auch Gollinger Konglomerat. Ein Viertel der Produktion wird exportiert. Wichtige Bereiche sind die Denkmalpflege und der hochwertige Innenausbau.

Kienesberger Steinmetzmeister GmbH & Co. KG

Seit drei Generationen bearbeiten wir Naturstein auf höchstem Niveau. Die Liebe zum Material, eine moderne Produktion und die handwerklichen Fähigkeiten der Mitarbeiter sind unsere Grundlage. Damit schaffen wir Unikate. Mit Kalkstein aus unserem eigenen Steinbruch im Salzkammergut und aus allen weltweit verfügbaren Natursteinen.

Au 17, 4707 Schlüßlberg, Tel. 0 72 48/6 82 95, Fax 6 82 95-7www.kienesberger-stein.at, [email protected]

Josef Kogler Natursteinbruchund Schotterwerk GmbH

Steinweg 2, 9554 St. Urban, Tel. 0 42 77/82 41, Fax 82 41-11www.kogler-natursteinwerk.at, [email protected]

Der Blau-Grüne Carat, ein Naturstein von hoher Qualität, abgebaut im eigenen Steinbruch in St. Urban, ist das Herzstück der Produktpalette der Firma Kogler Naturstein. Das 1954 gegründete Unternehmen bietet ein umfassendes Angebot an Naturstein-Produkten für den Innen- und Außenbereich. Moderne Technologie und erfahrene Handwerker garantieren die Produktqualität.

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Für nähere Informationen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

Büro Natursteinvereinigung: Scharitzerstraße 5/II, A-4020 Linz Tel. 07 32/65 60 48 und 0 76 12/8 73 36 Fax 0 76 12/8 94 [email protected]

Johannessiedlung 1, 2170 Poysdorf, Tel. 0 25 52/24 00, Fax 24 06www.sp-natursteine.at, [email protected]

Lauster Naturstein GmbHNatursteinwerke

Krastaler Straße 28, 9541 Einöde b. Villach, Tel. 0 42 48/27 82, Fax 20 17www.laustersteinbau.de, [email protected]

Lauster gewinnt und verarbeitet Naturstein seit über 200 Jahren. Das Unternehmen war maß-geblich an der Entwicklung der zeitgenössischen Fassadentechnik beteiligt. Zurzeit gewinnt das Unternehmen in eigenen Steinbrüchen im Krastal in Kärnten den kristallinen Marmor Krastaler Marmor und in Osttirol den Serpentinit Tauerngrün und den Chloritschiefer Dorfergrün.

SCHREIBER & PARTNERNATURSTEINE GMBH

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Schreiber & Partner Natursteine GmbH

Unser Unternehmen pflegt die traditionelle Steinmetzkunst und erhält das Wissen für die Zukunft. Mit moderner Technik formen wir zeitgemäße Architektur in Stein. Kulturbauten restau-rieren wir mit handwerklichem Können. Steinmetzmeister und bestens ausgebildete Techniker unterstützen Sie bei der Verwirklichung Ihrer Visionen. Wir bieten anwendungsgerechte Materi-alauswahl und normkonforme Umsetzung in allen Anwendungen.

Poschacher Natursteinwerke GmbH & Co. KG

Seit 1839 steht der Name Poschacher für die perfekte Verarbeitung von Naturstein. In acht österreichischen Steinbrüchen werden die Granite Neuhauser, Herschenberger, Gebhart-ser, Aalfanger, Hartberger und Schremser sowie der Chloritschiefer Pannonia Grün abgebaut und von über 200 Mitarbeitern in modernsten Anlagen zu einer Vielzahl an Produkten verarbeitet.

Steinmetzunternehmen Reinisch GmbH

Stein Reinisch ist ein ISO-zertifizierter Betrieb – Mitarbeiter werden laufend geschult, individuelle Arbeiten werden professionell geplant und ausgeführt. Wir bieten Ihnen Komplettlösungen – alles aus einer Hand. In unseren neun Filialen und im Werk sind Sie immer herzlich willkommen. Der Betrieb wurde 1985 gegründet und zählt heute zu den größten Betrieben in der Steiermark.

ABSW Rheintalstein GmbH

Seit 2009 baut die ABSW Rheintalstein GmbH aus Vorarlberg im einzigen Sandsteinbruch Öster-reichs Schwarzachtobler Quarzsandstein ab. Eine blaugraue Färbung, Frostsicherheit, Polierfähig-keit und eine hohe Widerstandsfähigkeit sind nur ein paar Eigenschaften des Steines. Diese Materialeigenschaften prädestinieren unser Produkt für den Innen- und Außenausbau, Fassaden-bau sowie im GaLaBau.

Schärdinger Granit Industrie AG

Seit über 120 Jahren stellt die Schärdinger Granit Industrie AG in ihren Betrieben in Schrems und Schärding Pflaster-, Leisten- und Randsteine sowie Platten aus Schärdinger und Schremser Granit her. Bei Steinmetzprodukten reicht die Produktpalette von der Bodenplatte bis zu Grabanlagen.

Sölker Marmor GmbH

Der Ursprung des Sölker Marmors liegt mehr als 350 Millionen Jahre zurück. Sein hohes Alter und seine spezifische Entstehungsgeschichte machen ihn zu einem der hochwertigsten Marmore der Welt. Die Firma Sölker Marmor mit ihren 40 Mitarbeitern hat sich auf den Abbau und die Veredelung des im Sölktal gewonnenen edlen Natursteins spezialisiert.

Poschacherstraße 7, 4222 St. Georgen, Tel. 0 72 37/33 33, Fax 33 33 44 4www.poschacher.com, [email protected]

Hainsdorf 8, 8421 Wolfsberg, Tel. 0 31 84/24 08-0, Fax 24 08-24www.stein.at, [email protected]

Schwefel 81, 6850 Dornbirn, Tel. 0 55 72/4 12 30, Fax 4 12 30 10www.rheintalstein.at, [email protected]

Gopperding 17, 4782 Sankt Florian am Inn, Tel. 0 77 12/31 16-0, Fax 31 16-50www.schaerdingergranit.at, [email protected]

Reith 279, 8961 Kleinsölk, Tel. 0 36 85/2 22 16-0, Fax 2 22 16-19www.soelker.at, [email protected]