Stichtagserhebung 31. Oktober 2014
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Stichtagserhebung 31. Oktober 2014
in den ambulanten Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe gem. §§ 67 ff. SGB XII
Wohnungsnotfall – Staatsangehörigkeit – Geschlecht – Alter
im Bereich
Zentrale Beratungsstelle Niedersachsen (ZBS)
Regionalvertretung Oldenburg
Erhebung und Dokumentation: Hanne Holi
Februar 2015
2
Inhalt
1 Ziel der Stichtagserhebung 3
2 Erhebungsvariablen 4
2.1 Wohnungsnotfall 4
2.1 Geschlecht – Staatsangehörigkeit – Alter 5
3 Ergebnisse 6
3.1 Aktuell von Wohnungslosigkeit betroffen 7
3.2 Unmittelbar von Wohnungslosigkeit bedroht 8
3.3 In unzumutbaren Wohnverhältnissen 9
3.4 Ehemals von Wohnungslosigkeit betroffen oder bedroht 10
4 Fazit 11
Anhang: Erhebungsbogen
3
1 Ziel der Stichtagserhebung
Die ZBS Niedersachsen – Regionalvertretung Oldenburg hat, gemeinsam mit den Einrichtungen der
ambulanten Angebote gem. §§ 67 ff. SGB XII, in ihrem Zuständigkeitsbereich eine Stichtagserhebung
zu von Wohnungslosigkeit betroffenen oder bedrohten Personen durchgeführt.
Das Ziel dieser Stichtagserhebung ist, zu qualifizierten Aussagen zu gelangen, wie sich die Lebenslage
hinsichtlich der Wohnsituation bei den BesucherInnen der Tagesaufenthalte und den Hilfesuchenden
im Basisangebot der Ambulanten Hilfen darstellt. Beide Einrichtungen sind ein Angebot für
Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten. Das Basisangebot ist eine Beratungsstelle ohne
Zugangsbarrieren.1
In diesen beiden Einrichtungstypen werden in Niedersachsen mindestens die Anzahl der Personen
und Kontakte sowie das Alter pro Kalenderjahr gezählt. Über die Wohnsituation der Menschen, die
diese Einrichtungen in Anspruch nehmen, werden niedersachsenweit keine Dokumentationen
gefordert.
Diese Stichtagserhebung soll mit Hilfe der Variable „Wohnungsnotfall“ der BAG-Wohnungslosenhilfe
die Wohnsituation der Menschen auswerten. Es sollen darüber hinaus mit Hilfe einer Kreuztabelle
das Geschlecht, die Staatsangehörigkeit und das Alter erfasst werden.
Die Region für diese Stichtagserhebung zum 31. Oktober ist der Zuständigkeitsbereich der ZBS
Niedersachsen – Regionalvertretung Oldenburg mit acht Tagesaufenthalten und elf Basisangeboten
gem. §§ 67 ff. SGB XII.
Erhoben werden zu diesem Stichtag folgende Personen:
o BesucherInnen in den Tagesaufenthalten
o Personen, die die Einrichtungsadresse als Postadresse verwenden (auch ohne Anwesenheit
in der Einrichtung am Stichtag – sie müssen zur Erreichbarkeit regelmäßig vorsprechen -
durchschnittlich etwa alle drei Tage)
o Personen, die im Basisangebot um Beratung nachsuchen
o Personen, die in der Ambulanten Hilfe mit einem Betreuungsvertrag (Grundanerkenntnis)
unterstützt werden und ohne Wohnung oder Platz in der Übergangswohnung sind
o Personen, die die Übernachtung nutzen
Durch den Abgleich der Daten in den einzelnen Städten werden Doppelnennungen vermieden.
1 Darüber hinaus gibt es in Niedersachsen drei weitere Einrichtungstypen:
o Persönliche Einzelfallhilfe mit Grundanerkenntnis in der Ambulante Hilfe o Stationäre Hilfe o Ambulante nachgehende Hilfe nach Stationärer Hilfe
In diesen Einrichtungen findet der Statistikdatensatz der BAG Wohnungslosenhilfe Anwendung. Die Ergebnisse der niedersachsenweit erhobenen Daten zur Hilfe in besonderen sozialen Schwierigkeiten gem. §§ 67 ff. SGB XII werden im jährlich erscheinenden Statistikbericht der Zentralen Beratungsstelle Niedersachsen veröffentlicht. A. a. O.
4
Diese Stichtagserhebung ist keine Vollerhebung mit der Abfrage sämtlicher Übernachtungen und
Notschlafstellen. Darüber hinaus gibt es Landkreise, die keine Tagesaufenthalte vorhalten. Ferner
werden Einrichtungen außerhalb der Wohnungslosenhilfe wie bspw. Frauenhäuser und die
niedrigschwellige Drogenhilfe nicht befragt.
Diese Erhebung soll die im Längsschnitt vorliegenden Einrichtungsdaten der Wohnungslosenhilfe
gem. §§ 67 ff. SGB XII für den Bereich der ZBS Niedersachsen – Regionalvertretung Oldenburg
präzisieren.
Darüber hinaus können die Daten vor Ort von den Einrichtungen als Basis für zielgenaues lokales
sozialpolitisches Planen und Handeln im Bereich der Hilfen für Wohnungsnotfälle verwendet werden.
2 Erhebungsvariablen
Im Folgenden wird die Variable Wohnungsnotfall in ihren Ausprägungen detailliert im Wortlaut der
BAG-W-Beschreibung dargestellt. Die Auswahl der Variablen Geschlecht, Staatsangehörigkeit und
Alter wird erläutert.
2.1 Wohnungsnotfall
Zur Erfassung dieser Fragestellung bietet sich die Variable Wohnungsnotfall aus dem Fachdatensatz
der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG-W) an. Sie korrespondiert mit der
Europäischen Typologie für Obdachlosigkeit, Wohnungslosigkeit und prekäre Wohnversorgung.2 Die
hier erhobenen Daten können somit auch mit Dokumentationen der BAG-W verglichen werden.
Die Variable Wohnungsnotfall besteht aus vier Ausprägungen:
01 aktuell von Wohnungslosigkeit betroffen
Aktuell von Wohnungslosigkeit betroffen sind Personen:
o die ohne eigene mietrechtlich abgesicherte Wohnung (oder Wohneigentum) und nicht
institutionell untergebracht sind und z. B. gänzlich ohne Unterkunft sind oder in
Behelfsunterkünften oder vorübergehend bei Freunden, Verwandten und Bekannten
unterkommen oder auf eigene Kosten in gewerbsmäßiger Behelfsunterkunft leben, oder
o Personen, die ohne eigene mietrechtlich abgesicherte Wohnung (oder Wohneigentum) sind, aber
nach ordnungsrechtlichen oder nach sozialhilferechtlichen Regelungen institutionell
untergebracht sind.
02 unmittelbar von Wohnungslosigkeit bedroht
Personen, die unmittelbar von Wohnungslosigkeit bedroht sind, z. B. durch Kündigung, Räumung oder
sonstigen Gründen wie bspw. eskalierenden sozialen Konflikten, Gewalt geprägten Lebensverhält-
nissen oder Abbruch des Hauses.
03 in unzumutbaren Wohnverhältnissen
Personen, die z. B. in Substandardwohnungen untergebracht sind, in außergewöhnlich beengten
Wohnraum oder in Wohnungen ohne ausreichende oder mit gesundheitsgefährdender Ausstattung
2 Vgl. ETHOS – Europäische Typologie für Obdachlosigkeit, Wohnungslosigkeit und prekäre Wohnversorgung.
www.feantsa.org
5
leben, untragbar hohe Mieten zu zahlen haben oder unter gesundheitlichen und sozialen Notlagen
oder in konfliktbeladenen und Gewalt geprägten Lebensverhältnissen wohnen.
04 ehemals von Wohnungslosigkeit betroffen oder bedroht
o Personen in spezifischer institutionell geregelter, zeitlich begrenzter Nachbetreuung
(Maßnahmen der persönlichen Hilfe in Wohnungen, so genanntes "Betreutes Wohnen") oder
o Personen ohne institutionell geregelter Nachbetreuung in Normalwohnraum, aber mit
besonderem – punktuellem, partiellem oder umfassendem – Unterstützungsbedarf zur
dauerhaften Wohnungsversorgung (wohnergänzende Unterstützung).
Hinweis: wenn eine Person in einem dieser beiden institutionellen Arrangements lebt, aber
aktuell unmittelbar erneut von Wohnungslosigkeit bedroht ist, ist die Kategorie 02 zu wählen.
Diese vorstehenden Ausprägungen zur Variable Wohnungsnotfall werden in einer Kreuztabelle mit
der Abfrage nach Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Alter in Beziehung gesetzt.
2.2 Geschlecht – Staatsangehörigkeit – Alter
Die in dieser Stichtagserhebung genutzten Ausprägungen zum Alter werden auch in den Längs-
schnitterhebungen der Tagesaufenthalte im Zuständigkeitsbereich der ZBS Niedersachsen – Regional-
vertretung Oldenburg verwendet. Sie beinhalten gleichfalls die Dokumentationsvorgaben des
Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (MS). Die Differen-
zierung der unter 18-Jährigen wurde erstmals für diese Stichtagserhebung eingeführt. Die Variablen
Geschlecht und Staatsangehörigkeit wurden aus den BAG-W-Dokumentationsvorgaben entnommen.
6
3 Ergebnisse
Nach den vorgenannten Kriterien wurden am Stichtag 31. Oktober insgesamt 658 Personen in den
Einrichtungen gezählt.
Der Anteil der aktuell von Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen ist im Vergleich zu den anderen
Ausprägungen hoch. Insgesamt wurden 345 aktuell wohnungslose Personen gezählt (52,4 % der
erhobenen Daten). Auffallend ist auch der hohe Anteil der Männer (43,8 % von den 658 erhobenen
Personen sind aktuell von Wohnungslosigkeit betroffene Männer).
Am zweithöchsten ist der Anteil der ehemals von Wohnungslosigkeit betroffenen oder bedrohten
Menschen, die nach wie vor um Unterstützung in den Einrichtungen nachsuchen (199 Personen, d. h.
30,2 % der Gesamtdaten). Von diesen 199 Personen sind 166 Männer und 33 Frauen.
Am dritthöchsten ist die Gruppe derer, die in unzumutbaren Wohnverhältnissen leben (82 Personen
– 12,5 % der Gesamtdaten).
Unmittelbar von Wohnungslosigkeit bedroht waren 32 Personen (4,9 % aller Daten) – 24 Männer und
acht Frauen.
In dieser Stichtagserhebung wurde gesondert nach der Zahl der Personen gefragt, die in der
Ambulanten Hilfe mit einem Betreuungsvertrag (Grundanerkenntnis) unterstützt wurden und über
keine Wohnung verfügten. Die Ergebnisse sind in der Gesamtzahl der 658 Personen enthalten.
Es waren lediglich acht Personen (4,3 %), die keine Wohnung hatten und aktuell von Wohnungslosig-
keit betroffen waren. Insgesamt wurden im Zuständigkeitsbereich der ZBS Niedersachsen – Regional-
vertretung Oldenburg am Stichtag 186 Personen in der Ambulanten Hilfe im Rahmen dieser persön-
lichen Hilfe unterstützt. Von den ehemals wohnungslosen Menschen lebten inzwischen 178 Personen
(95,7 %) in einer eigenen Wohnung oder in einer vom Einrichtungsträger angemieteten Übergangs-
wohnung.
Die nachfolgenden Daten zeigen differenziert das Alter, das Geschlecht und die Staatsangehörigkeit
in den einzelnen Ausprägungen der Variable Wohnungsnotfall.
Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %
Geschlecht
männlich 288 43,8 24 3,6 63 9,6 166 25,2 541 82,2
weiblich 57 8,7 8 1,2 19 2,9 33 5,0 117 17,8
gesamt 345 52,4 32 4,9 82 12,5 199 30,2 658 100,0
alle
Ausprägungen
01 - 04
01 aktuell von
Wohnungslosigkeit
betroffen
02 unmittelbar von
Wohnungslosigkeit
bedroht
03 in unzumutbaren
Wohnverhältnissen
04 ehemals von
Wohnungslosigkeit
betroffen oder
bedroht
7
3.1 Aktuell von Wohnungslosigkeit betroffen
Von den 345 gezählten Personen, die aktuell von Wohnungslosigkeit betroffen sind, waren 83,5 %
Männer und 16,5 % Frauen.
Bei der Frage nach der Staatsangehörigkeit zeigt sich folgendes Bild: 85,2 % sind deutsche Staats-
bürger, 11,6 % sind EU-Bürger. Eine Staatsangehörigkeit außerhalb des Gebietes der EU hatten 2,6 %
und eine Person war staatenlos (0,3 %).
Die Daten zur Altersstruktur zeigen, dass 1,2 % unter 18 Jahre alt waren. Bereits 7,8 % waren unter
21 Jahre und 11,0 % unter 25 Jahre alt.3 Diese Gruppe macht einen Anteil von insgesamt 20,0 % aus.
Wird noch die Gruppe der 25 -unter 27-Jährigen, für die auch noch die Jugendhilfe zuständig sein
kann, hinzugezählt, ergibt sich ein Prozentwert von 24,6 %.
Die meisten Menschen sind in der Altersgruppe der 27 -unter 60-Jährigen zu finden (72,2 %). Der
Anteil der von Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen, die 60 Jahre und älter sind, beträgt 3,2 %.
3Diese detaillierte Einteilung wird in der ZBS Niedersachsen – Regionalvertretung Oldenburg verwendet, um zu
wissen, wie viele junge Menschen mit den altersspezifischen Regelungen des Förderns und Forderns nach dem SGB II konfrontiert sind (U-25). Das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (MS) fordert die Erfassung der Altersgruppe 18 bis unter 27 Jahre.
Staatsan-
gehörigkeit Deutsch EU sonstige staatenlos gesamt in % valide
Geschlecht
männlich 243 35 10 0 288 83,5 83,5
weiblich 51 5 0 1 57 16,5 16,5
gesamt 294 40 10 1 345
in % 85,2 11,6 2,9 0,3 100,0 100,0
Alter
unter 10 0 0 0 0 0 0,0 0,0
10 - unter 14 0 0 0 0 0 0,0 0,0
14 - unter 18 3 1 0 0 4 1,2 1,2
18 - unter 21 24 3 0 0 27 7,8 7,8
21 - unter 25 32 6 0 0 38 11,0 11,0
25 - unter 27 12 2 2 0 16 4,6 4,6
27 - unter 60 214 26 8 1 249 72,2 72,2
60 und älter 9 2 0 0 11 3,2 3,2
keine Angabe 0 0 0 0 0 0,0
gesamt 294 40 10 1 345
in % 85,2 11,6 2,9 0,3 100,0 100,0
01 aktuell von Wohnungslosigkeit betroffen
8
3.2 Unmittelbar von Wohnungslosigkeit bedroht
Männer sind nach dieser Erhebung auch deutlich öfter unmittelbar von Wohnungslosigkeit bedroht
als Frauen. 75,0 % der Männer und 25,0 % der Frauen sorgten sich um den Verbleib in ihrer Woh-
nung.
Es waren 96,9 % deutsche Staatsbürger und eine Person EU-Bürger (3,1 %).
Von den 32 Personen, die unmittelbar von Wohnungslosigkeit bedroht sind, sind vier Personen
zwischen 18 bis unter 21 Jahre alt (13,8 %) und eine Person ist zwischen 21 und unter 25 Jahre alt
(3,4 %). Der Anteil junger Menschen bis unter 25 Jahre beträgt somit 17,2 %. Gemeinsam mit den
unter 27-Jährigen steigt der Prozentwert auf 24,1 %.
Die Altersgruppe der 27 -unter 60-Jährigen beträgt 69,0 % und die Menschen, die 60 Jahre und älter
sind, sind zu 6,9 % unmittelbar von Wohnungslosigkeit bedroht.
Staatsan-
gehörigkeit Deutsch EU sonstige staatenlos gesamt in % valide
Geschlecht
männlich 24 0 0 0 24 75,0 75,0
weiblich 7 1 0 0 8 25,0 25,0
gesamt 31 1 0 0 32
in % 96,9 3,1 0,0 0,0 100,0 100,0
Alter
unter 10 0 0 0 0 0 0,0 0,0
10 - unter 14 0 0 0 0 0 0,0 0,0
14 - unter 18 0 0 0 0 0 0,0 0,0
18 - unter 21 4 0 0 0 4 12,5 13,8
21 - unter 25 1 0 0 0 1 3,1 3,4
25 - unter 27 2 0 0 0 2 6,3 6,9
27 - unter 60 19 1 0 0 20 62,5 69,0
60 und älter 2 0 0 0 2 6,3 6,9
keine Angabe 3 0 0 0 3 9,4
gesamt 31 1 0 0 32
in % 96,9 3,1 0,0 0,0 100,0 100,0
02 unmittelbar von Wohnungslosigkeit bedroht
9
3.3 In unzumutbaren Wohnverhältnissen
Von den 82 gezählten Personen, die in unzumutbaren Wohnverhältnissen lebten, waren 76,8 %
Männer und 23,2 % Frauen.
Bei der Frage nach der Staatsangehörigkeit bietet sich folgendes Bild: 90,2 % sind deutsche Staats-
bürger, 8,5 % sind EU-Bürger, eine Staatsangehörigkeit außerhalb des Gebietes der EU hatte eine
Person (1,2 %).
Die Daten zur Altersstruktur zeigen, dass eine Person unter 18 Jahre alt war (1,2 %) und fünf
Personen zwischen 21 -unter 25 Jahre alt waren (6,2 %). Diese Gruppe der unter 25-Jährigen macht
somit einen Anteil von 7,4 % aus. Wird noch die Gruppe der 25 -unter 27-Jährigen, für die auch noch
die Jugendhilfe u. U. zuständig sein kann, hinzugezählt, ergibt sich ein Prozentwert von 9,9 %.
Die meisten Menschen sind in der Altersgruppe der 27 -unter 60-Jährigen zu finden (77,8 %). Der
Anteil der in unzumutbaren Wohnverhältnissen lebenden Menschen, die 60 Jahre und älter sind,
beträgt 12,3 %.
Staatsan-
gehörigkeit Deutsch EU sonstige staatenlos gesamt in % valide
Geschlecht
männlich 60 3 0 0 63 76,8 76,8
weiblich 14 4 1 0 19 23,2 23,2
gesamt 74 7 1 0 82
in % 90,2 8,5 1,2 0,0 100,0 100,0
Alter
unter 10 0 0 0 0 0 0,0 0,0
10 - unter 14 0 0 0 0 0 0,0 0,0
14 - unter 18 1 0 0 0 1 1,2 1,2
18 - unter 21 0 0 0 0 0 0,0 0,0
21 - unter 25 5 0 0 0 5 6,1 6,2
25 - unter 27 2 0 0 0 2 2,4 2,5
27 - unter 60 56 6 1 0 63 76,8 77,8
60 und älter 10 0 0 0 10 12,2 12,3
keine Angabe 0 1 0 0 1 1,2
gesamt 74 7 1 0 82
in % 90,2 8,5 1,2 0,0 100,0 100,0
03 in unzumutbaren Wohnverhältnissen
10
3.4 Ehemals von Wohnungslosigkeit betroffen oder bedroht
Alle Daten zeigen, dass überwiegend Männer in den Hilfeangeboten gem. §§ 67 ff. SGB XII anzu-
treffen sind. So ist der Anteil der Männer, die ehemals von Wohnungslosigkeit betroffen oder
bedroht sind, entsprechend hoch (83,4 %). Der Anteil der Frauen beträgt in dieser Ausprägung der
Wohnungsnotfallvariable 16,6 %.
Es waren 98,5 % deutsche Staatsbürger, eine Staatsangehörigkeit außerhalb des Gebietes der EU
hatten zwei Personen (1,0 %) und eine Person war staatenlos (0,5 %).
In dieser Ausprägung ist der Anteil junger Menschen geringer. Er beträgt bei der Altersgruppe der
unter 25-Jahrigen 4,1 %. Gemeinsam mit den unter 27-Jährigen steigt der Prozentwert auf 5,1 %.
Der Anteil in der Altersgruppe der 27 -unter 60-Jährigen beträgt 83,5 % und 11,3 % der Menschen,
die ehemals von Wohnungslosigkeit betroffen oder bedroht waren, sind 60 Jahre und älter.
Staatsan-
gehörigkeit Deutsch EU sonstige staatenlos gesamt in % valide
Geschlecht
männlich 163 0 2 1 166 83,4 83,4
weiblich 33 0 0 0 33 16,6 16,6
gesamt 196 0 2 1 199
in % 98,5 0,0 1,0 0,5 100,0 100,0
Alter
unter 10 0 0 0 0 0 0,0 0,0
10 - unter 14 0 0 0 0 0 0,0 0,0
14 - unter 18 1 0 0 0 1 0,5 0,5
18 - unter 21 2 0 0 0 2 1,0 1,0
21 - unter 25 5 0 0 0 5 2,5 2,6
25 - unter 27 2 0 0 0 2 1,0 1,0
27 - unter 60 159 0 2 1 162 81,4 83,5
60 und älter 22 0 0 0 22 11,1 11,3
keine Angabe 5 0 0 0 5 2,5
gesamt 196 0 2 1 199
in % 98,5 0,0 1,0 0,5 100,0 100,0
04 ehemals von Wohnungslosigkeit betroffen oder bedroht
11
4 Fazit
Dieser Stichtag 31. Oktober wurde bewusst gewählt. An diesem Tag waren wegen des Monatswech-
sels viele Menschen in den Einrichtungen, weil manche ihr Geld von der Einrichtung verwalten lassen
und sie sich einen Anteil für den neuen Monat auszahlen ließen. Auch die Einbeziehung sämtlicher
Postadressen zu diesem Stichtag hat dazu beigetragen, dass insgesamt 658 Personen gezählt wurden.
Die Menschen, die die Übernachtungen der Freien Träger nutzten, waren gleichzeitig auch Nutzer
der Tagesaufenthalte und fallen hier kaum ins Gewicht. Für diesen Stichtag wurden Daten anderer
Übernachtungseinrichtung und Notschlafstellen nicht vorgelegt.
Bei einer Wiederholung dieser Stichtagserhebung sollte die Anzahl der Personen, die Postadressen in
den Einrichtungen haben, aber am Stichtag nicht physisch in der Einrichtung waren, separat erhoben
werden. Dadurch könnte möglicherweise ein noch genauerer Vergleich der Ausprägungen der
Variable Wohnungsnotfall erreicht werden.
Nach den hier vorliegenden Daten werden diese Hilfen in besonderen sozialen Schwierigkeiten über-
wiegend von Männern genutzt. Der Frauenanteil beträgt am Stichtag 17,8 %.4
Der Anteil der Personen mit deutscher Staatsbürgerschaft beträgt 90,4 %. Es haben 9,6 % eine
andere Staatsbürgerschaft oder gelten als staatenlos.5
Insgesamt sind 52,4 % der in diese Stichtagserhebung eingegangenen 658 Personen aktuell von
Wohnungslosigkeit betroffen. Von diesen 345 von Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen sind
85 Personen unter 27 Jahren alt. Es leben insgesamt 82 Personen (12,5 %) in unzumutbaren
Wohnverhältnissen und 32 Personen (4,9 %) sind unmittelbar von Wohnungslosigkeit bedroht. Es
waren 30,2 % der dokumentierten Personen ehemals von Wohnungslosigkeit betroffen oder
bedroht.
Im Statistikbericht 2012 der ZBS Niedersachsen wurde darauf hingewiesen, dass die Zahl der
Menschen, die ohne jegliche Unterkunft sind, die in unzumutbaren Wohnverhältnissen leben,
vorübergehend bei Freunden und Bekannten immer wieder Unterschlupf finden oder gar im Freien
schlafen („Platte machen“), zu den bekannten Daten (0,08 % der Gesamtbevölkerung) hinzugerech-
net werden müsste, denn erst dann ließe sich ein realistischeres Bild über Menschen in prekären
Wohnsituationen oder ohne jeglichem Dach über dem Kopf beschreiben.6
4 Die Jahresstatistik 2013 der Tagesaufenthalte und der Basisangebote im Untersuchungsgebiet ergibt, dass
insgesamt 5.127 Personen (87 Personen ohne Geschlechtsangabe) die jeweiligen Einrichtungen aufsuchten (94.935 Kontakte). Bei dieser Zahl sind allerdings Doppelnennungen enthalten, weil Hilfesuchende neben der Beratung im Basisangebot auch den Tagesaufenthalt nutzten oder mehrere Einrichtungen in der Region im Laufe des Jahres aufsuchten. Der durchschnittliche Frauenanteil beträgt in dieser Jahresstatistik 25,4 %. Die Differenz ist im Wesentlichen durch die unterschiedliche Kontakthäufigkeit zu erklären (Frauen kamen lt. Jahresstatistik 2013 im Bereich der Regionalvertretung Oldenburg durchschnittlich 15,5-mal in die Tagesauf-enthalte und Basisangebote, Männer kamen 19,8-mal im Jahr). 5 Laut Regionalmonitoring des Statistischen Landesamtes Niedersachsen beträgt der Ausländeranteil an der
Gesamtbevölkerung in der Region Weser-Ems 6,4 bis unter 7,3 % (Stand Jahr 2011). 6„Es ist damit dokumentiert, dass zum Jahreswechsel 2012/2013 etwa 6.400 Menschen (0,08 % der Nieder-
sachsen) ordnungsrechtlich untergebracht waren oder von den Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe durch persönliche Hilfe unterstützt wurden, d. h. die Hilfesuchenden lebten in der Stationären Einrichtung, in einer Übergangswohnung der Ambulanten Hilfe, in einer eigenen Wohnung oder sind sogar obdachlos, weil noch
12
Mit Hilfe der Daten aus dieser Stichtagserhebung soll versucht werden, einen Prozentwert bezogen
auf die Zahl der GesamteinwohnerInnen zu ermitteln. Dazu bieten sich die Ergebnisse aus den
kreisfreien Städten Emden und Wilhelmshaven an, die auf Grund ihrer Größe und Überschaubarkeit
eine Hochrechnung auf die Gesamtzahl der Einwohner ermöglichen.7
Aus der Summe der Menschen, die aktuell von Wohnungslosigkeit betroffen sind, unmittelbar von
Wohnungslosigkeit bedroht sind oder in unzumutbaren Wohnverhältnissen leben, ergibt sich dann
ein Prozentwert von 0,09 % der GesamteinwohnerInnen der Städte Emden und Wilhelmshaven. 8
Sollte dieses Ergebnis eine zu verallgemeinernde Gesamtsituation abbilden, ergäbe sich aus den
vorliegenden Daten bereits ein Prozentsatz von 0,17 % der Gesamtbevölkerung (0,08 % Stichtag
31.12.2012, s. Statistikbericht 2012 der ZBS Niedersachsen plus 0,09 % Ergebnis hier: Städte Emden
und Wilhelmshaven).
Insgesamt wird durch diese Stichtagserhebung deutlich, dass alle aktuell von Wohnungslosigkeit
betroffenen Hilfesuchenden gleichermaßen von den für sie äußerst schwierigen Zugangsbedin-
gungen zu adäquatem und bezahlbaren Wohnraum, der nicht ausreichend vorhanden ist, betroffen
sind – egal welchen Alters sie sind.
kein Wohnraum gefunden werden konnte.“ Statistikbericht Niedersachsen – Daten für 2012, Zentrale Beratungsstelle Niedersachsen, Oktober 2014, http://www.caritas-os.de/zentraleberatungsstelle/zbs 7 Es ist anzunehmen, dass Hilfesuchende wegen der kürzeren Wegstrecken und der städtischen Verkehrsinfra-
struktur die Hilfeeinrichtungen besser erreichen können als in einem flächenmäßig viel größeren Landkreis und diese somit auch mehr in Anspruch nehmen. Aus beiden Städten liegen die bereinigten Daten aus Tagesaufent-halt, Ambulante Hilfe und Übernachtung vor. In wie weit diese beiden kreisfreien Städte mit ihren Angeboten der Hilfe für Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten gem. §§ 67 ff. SGB XII eine sog. „Sogwirkung“ auf Hilfesuchende aus den benachbarten Ortschaften der Landkreise haben, kann aus den vorliegenden Daten nicht entnommen werden. Möglicherweise sind deshalb die Ergebnisse der kreisfreien Städte Emden und Wilhelmshaven in der errechneten Höhe nach unten zu korrigieren. Andererseits gilt zu bedenken, dass diese Einrichtungen voraussichtlich nicht alle Menschen erreichen, die sich in einer schwierigen Lebenslage hinsichtlich ihrer Wohnsituation befinden und einen Hilfebedarf nach §§ 67 ff. SGB XII haben. Außerdem gibt es für junge Menschen vorrangig zu nutzende Angebote der Jugendhilfe. 8 Insgesamt waren in den kreisfreien Städten Emden und Wilhelmshaven 102 Personen aktuell von Wohnungs-
losigkeit betroffen (abzüglich 28 Personen, die am Stichtag 31.10. die Übernachtung nutzten), sodass 74 Perso-nen bei dieser Berechnung berücksichtigt werden. Vier Personen waren unmittelbar von Obdachlosigkeit bedroht und 38 leben in unzumutbaren Wohnverhältnissen. Daraus ergibt sich die zu berücksichtigende Anzahl von 116 Personen bezogen auf 132.106 EinwohnerInnen (vgl. Daten Landesbetrieb für Statistik und Kommuni-kationstechnologie Niedersachsen (LSKN), Bevölkerung der Gemeinden am 30. Juni 2012, erschienen im November 2012, S. 8 ff.). Zur Erläuterung: Die Zahl der Menschen in der Übernachtung wurde abgezogen, weil diese bereits in der Berechnung der ZBS Niedersachsen, Statistikbericht 2012 (0,08 % der Gesamtbevölkerung) enthalten sind (Auswertung des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung (MS) zur Erhebung der Unterbringungsfälle in Nds. Obdachlosenunterkünften zum 31.12.2012). Die neun ord-nungsrechtlich nach Typ B (Dauerunterkunft) untergebrachten Personen lt. Erhebung des MS werden bei dieser Stichtagserhebung 31.10.2014 nicht herausgerechnet.
Anhang: Erhebungsbogen
Nationalität
Deu
tsch
EU son
stig
e
staa
ten
los
kein
e A
nga
be
nic
ht
abge
frag
t
Deu
tsch
EU son
stig
e
staa
ten
los
kein
e A
nga
be
nic
ht
abge
frag
t
Deu
tsch
EU son
stig
e
staa
ten
los
kein
e A
nga
be
nic
ht
abge
frag
t
Deu
tsch
EU son
stig
e
staa
ten
los
kein
e A
nga
be
nic
ht
abge
frag
t
Geschlecht
männlich
weiblich
keine Angabe
Alter
unter 10
10 - unter 14
14 - unter 18
18 - unter 21
21 - unter 25
25 - unter 27
27 - unter 60
60 und älter
keine Angabe
Stichtags-
erhebung,
Freitag,
31.10.2014
Erhebungsfrage: Wie viele Hilfesuchende in der WLH und in der Übernachtung sind am Stichtag 31.10. vom Wohnungsnotfall betroffen. (FDS-W W140 Wohnungsnotfall) Gemeint ist hier die Wohn- und Unterkunftssituation. Mit dieser Variable wird aktuell die allgemeine Lebenslage im Hinblick auf die Unterkunfts- und Wohnsituation zum Ausdruck gebracht.
Was wird von wem dokumentiert?
TA: BesucherInnen TA einschließlich Postadressen am 31.10.2014 und Übernachtung (ohne Klienten AH mit GrA) - (TA und Übernachtung bitte je 1 Fragebogen!)
AH: Basisangebot und Klienten mit GrA, wenn sie in keiner Wohnung/Ü-Whg. leben, sondern z. B. Platte machen oder in der Übernachtung schlafen. Gibt es keinen TA, bitte, wenn möglich, Übernachter abfragen. (Basisangebot,
Klienten mit GrA und Übernachtungen bitte je 1 Fragebogen!)
(Die WLH-Einrichtungen pro LK bzw. kr.-fr. Stadt wollen zur Vermeidung von Doppelnennungen Daten abstimmen)
01 aktuell von Wohnungslosigkeit betroffen
Aktuell von Wohnungslosigkeit betroffen sind
Personen:
- die ohne eigene mietrechtlich abgesicherte Wohnung
(oder Wohneigentum) und nicht institutionell
untergebracht sind, und z. B. gänzlich ohne Unterkunft
sind oder in Behelfsunterkünften oder vorübergehend
bei Freunden, Verwandten und Bekannten
unterkommen oder auf eigene Kosten in
gewerbsmäßiger Behelfsunterkunft leben, oder
- Personen, die ohne eigene mietrechtlich
abgesicherte Wohnung (oder Wohneigentum) sind,
aber nach ordnungsrechtlichen oder nach
sozialhilferechtlichen Regelungen institutionell
untergebracht sind.
02 unmittelbar von Wohnungslosigkeit bedroht
Personen, die unmittelbar von Wohnungslosigkeit
bedroht sind, z. B. durch Kündigung, Räumung oder
sonstigen Gründen wie bspw. eskalierenden sozialen
Konflikten, Gewalt geprägten Lebensverhältnissen oder
Abbruch des Hauses.
03 in unzumutbaren Wohnverhältnissen
Personen, die z. B. in Substandardwohnungen
untergebracht sind, in außergewöhnlich beengten
Wohnraum oder in Wohnungen ohne ausreichende oder
mit gesundheitsgefährdender Ausstattung leben,
untragbar hohe Mieten zu zahlen haben oder unter
gesundheitlichen und sozialen Notlagen oder in
konfliktbeladenen und Gewalt geprägten
Lebensverhältnissen wohnen.
04 ehemals von Wohnungslosigkeit betroffen oder
bedroht
- Personen in spezifischer institutionell geregelter,
zeitl ich begrenzter Nachbetreuung (Maßnahmen der
persönlichen Hilfe in Wohnungen, so genanntes
"Betreutes Wohnen") oder
- Personen ohne institutionell geregelter Nachbetreuung
in Normalwohnraum, aber mit besonderem
- punktuellem, partiellem oder umfassendem -
Unterstützungsbedarf zur dauerhaften Wohnungs-
versorgung (wohnergänzende Unterstützung).
Hinweis: wenn eine Person in einem dieser beiden
instiutionellen Arrangements lebt, aber aktuell
unmittelbar erneut von Wohnungslosigkeit bedroht ist,
ist die Kategorie 02 zu wählen.