Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

32
Herbst 2012 / CHF 4.90 MAGAZIN DER NEUE LUXUS: HOTELRESIDENZEN HöHENFLüGE FüR WANDERNDE VERONIKA RIZ IM INTERVIEW

description

Das Schweizer Autorenmagazin über das schöne Südtirol im neuen Design. Diesmal mit Veronika Riz, Armin Holzer, Urs Heller und der neue Trend zu Ferien in Hotel-Residenzen, Gius, Südtirol Pur, die Kleintheater Carambolage, Dekadenz und Tida, Höhenwegwanderungen, Martin Obermarzoner und sein Restaurant Jasmin in Klausen und dem Magdalener des Pfannenstilhofes in Bozen.

Transcript of Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

Page 1: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

Herbst 2012 / CHF 4.90 MAGAZIN

Der neue Luxus:HoteLresiDenzen

HöHenfLügefür WanDernDe

Veronika rizim interVieW

Page 2: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

Traumtage in Traumlage

Das Hotel Tyrol ist ein Domizil für Naturbegeisterte, ein Haus voller Kunst,familiengeführt, voller Engagement und mit unkomplizierter Gastlichkeit.Es liegt traumhaft schön im Villnösstal, einem Dolomitental der vielen Ext-ras, wenn es um die unberührte Natur geht.

Hotel Tyrol***SI-39040 Villnöss/SüdtirolTel. +39 0472 840 [email protected]

www.tyrol-hotel.eu

16. September bis 13. Oktober 2012, 7 Tage Halbpensionim Doppelzimmer mit Geislerblick um € 583 p.P.

Inklusivleistungen:Dem Himmel so nah, geführte naturkundliche Almwanderung, Törggele-wanderung, Wanderbus nach Gröden, Mobilcard Südtirol – 7 Tage mit denöffentlichen Verkehrsmitteln durch Südtirol.

Alpine Wohlfühlwoche

Naturparadies rund ums Hotel – Wir verwöhnen Sie mit dem Besten aus derNatur, bringen Geist und Seele in Einklang und schenken Ihnen besondereMomente. Ein echter Familienbetrieb mit Wohlfühlgarantie! Acht Geschwi-ster plus Mutter Paula heissen Sie herzlich willkommen!

Hotel Plunhof****I-39040 Ratschings/SüdtirolTel. +39 0472 656 [email protected]

www.plunhof.it

13. Oktober bis 11. November 2012, 7 Nächte mitGeniesserhalbpension, € 709 p.P. im Komfortzimmer

Inklusivleistungen:Geführte Erlebniswanderungen, Körperpackung mit der Sarner Latsche,PMP Roman Ritual – eine spezielle Fussbehandlung, Teilmassage mit Na-turprodukt, Sonnenbehandlung – Spezialpflege für das Gesicht.

Raus in die Natur

Tüv geprüftes Familienhotel mit 10 000 m² Abenteuerspielplatz, Kinder-betreuung ab 4 Monate, Hallenbad mit Kinderbecken, Wellness für dieganze Familie, eigener Bauernhof mit Streichelzoo u. Pony zum Reiten undgeführte Wanderungen für Gross und Klein.

Familienhotel Sonnwies****I-39040 Lüsen/SüdtirolTel. +39 0472 413 [email protected]

www.sonnwies.com

15. September bis 4. November 2012, 7 Tage all inclusive softfür € 1405 für 2 Erwachsene & 1 Kind im Familienzimmer

Inklusivleistungen:Geführte Familienwanderung auf die Alm, Pizzabacken im Holzofen, Wein-verkostung mit Sommelier, ein Kräuterspaziergang und ein Bergblumen-Entspannungsbad für die Eltern, Tirolerabend und Begrüssungsaperitif.

SÜDTIROL / ALTO ADIGE

Leben, Lachen & Geniessen

Schicken Sie den Alltag in die Ferien, relaxen Sie im Sunnwies und lassenSie sich kulinarisch verwöhnen. Es erwartet Sie eine gehörige PortionFerien: Spannung und Entspannung, Faulenzen, träumen, schlemmen...Eben: Leben, Lachen und Geniessen! Wir freuen uns auf Sie!

Hotel SunnwiesI-39025 Naturns bei Meran/SüdtirolTel. +39 0473 667 [email protected]

www.sunnwies.it

2. September bis 7. Oktober, 7 Tage pro Personim DZ Lavendel € 715 oder in der Panoramasuite € 904

Inklusivleistungen:Mit dem Paket Leben, Lachen & Geniessen – geniessen Sie eine Aroma-ölmassage, 2 geführte Wanderungen mit Picknick am Berg und zusätzlich1 Mobilcard – 7 Tage mit Bus und Bahn durch ganz Südtirol.

Page 3: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

inHaLt

gesicHter03 Aufbruch mit Armin Holzer:

Ein Mann sucht das Gleichgewicht30 Interview: Schlusspunkt mit

Choreografin und RegisseurinVeronika Riz

sHort cuts04 Nicht verpassen: Südtiroler Kultur-

und Genusstermine11 Bozner Top Tipps: Avalon, Sernesi,

Zilla, Bruschi, BOrunning29 Preisrätsel, Anreise

unterWegs06 Hotelresidenzen: Ferien und

Freiheit14 Kleintheater: Grosse Kunst

in kleinen Theatern18 Höhenwege: Höhenflüge zu Fuss

geniessen12 Südtirol Pur: Genussmarkt mit

regionalen Produkten22 Restaurant Jasmin, Klausen:

Zauberer im Paradies der Aromen26 Vernatsch: Johannes Pfeifer vom

Pfannenstielhof feiert

Nein, ich hab keine Lust, auf dem Bandmein Leben zu riskieren. Ich bin keinAdrenalin-Junkie, ich suche etwas ganzanderes dort oben: die Freiheit. Mich vonden Ängsten lösen, sie in Respekt umwan-deln. Das ist das Ziel. Es braucht Willens-stärke. Man darf sich vom Gehirn keinenStreich spielen lassen und sich falschprogrammieren, sondern muss sich selbervertrauen und sich auf seinen Körper ver-lassen. Wenn man von den festen Felsenhinaus in den leeren Raum geht, dann kön-nen mächtige Ängste in einem aufsteigen.Ich bin in Sexten im Hochpustertal ge-boren, und ich stand mit drei Jahren aufden Skiern. Vor einiger Zeit hatte icham Knie eine schwere Verletzung, undich hab mit Slacklinen angefangen. Daswar das einzige, das mir keine Schmer-zen bereitete, und ich konnte richtig Voll-gas geben. Auf dem Band zu gehen ist einperfektes Training für Körperspannung,Stabilisation und Gleichgewicht. Dass wirirgendwann unsere Highline zwischenden drei Zinnen, diesen berühmten dreiDolomitenspitzen, spannen wollten, warklar. Der Berg ist einfach da, er bietet sichförmlich an. Auch wenn wir anfangs garnicht so sicher waren, ob es nicht eineNummer zu gross wäre. Highlinen machtman immer zusammen mit Freunden. Essind unvergesslich intensive Erlebnisse.In den Bergen sein, das ist das Schönste,was man erleben kann. Ich hoffe, ich kanndas noch mit Fünfzig tun.

WEITERE INFOS

Eine Slackline ist ein Band, das zwischen zwei Befestigungs-punkten etwa einen Meter über dem Boden gespannt wird.Die Highline wird entweder zwischen zwei hohen Bäumengespannt oder auch zwischen zwei Berggipfeln.

IMS (International Mountain Summit)

Vom 20. bis 27. Oktober 2012 findet in Brixen wieder derInternational Mountain Summit statt, das Gipfeltreffen derBergwelt. Die weltbesten Alpinisten, Bergsteiger und Klette-rer sind zu hören, Filme, Fotos werden gezeigt.

aufbrucHmit Armin Holzer, 25, Slackliner

Impressum: Redaktion: Gaby Labhart,Pressebüro, Zollikon · Gestaltung undKonzept: HESSKISSSULZERSUTTER AG,Zürich · Realisation: Power Brewing AGZürich · Druck: Swissprinters AG · Fotos:Alex Filz, BozenKontakt: [email protected]: Veronika Riz, Choreografin undRegisseurin

gesicHter/inHaLt03

Page 4: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

sHort cuts04

35. Völser Kuchlkastl

o6

o4

o2

o5

o1

nicHt VerPassen!

o3

o7

Page 5: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

sHort cuts05

Önologisches

WeinfestiVaLDas «Merano Wine Festival» ist auch im 21. Jahrseines Bestehens das unbestrittene Must für alle,die Freude an Gutem aus Keller und Küchehaben. Man trifft sich auch heuer in den präch-tigen Jugendstilsälen des Meraner Kurhauses.Degustationen alter, selten gewordener Jahrgän-ge, die «Grands Crus de Bordeaux» sowie Schau-kochen berühmter Küchenchefs in der Gourmet-arena sind nur einige der vielen Höhepunkte derVeranstaltungen vom 9. bis 12.11.2012.www.meranowinefestival.com

Unorthodoxes

st. ProkuLusWir gratulieren: Vor genau hundert Jahren wur-den die frühmittelalterlichen Fresken in derKapelle St. Prokulus am Ortsrand von Naturnsim Vinschgau entdeckt. Es gibt hier einen ver-gnügten Heiligen auf einer Schaukel, genannt der«Schaukler», und eine Herde von Kühen: die pro-fanen Wandmalereien auf den sakralen Mauerngelten als Sensation. Direkt neben dem Kirchleinliegt das Prokulus-Museum, dessen Parcours kom-plett unterirdisch angelegt ist. Unbedingt hinge-hen! Die Kirche gilt übrigens auch als Kraftort.www.naturns.it

Prämiertes

graukäseRund 10 000 Rinder, 912 Bauernhöfe und183 bewirtschaftete Almen im Ahrntal, dem nörd-lichsten Tal Südtirols, bilden die Grundlage von«ahrntal natur», einem regionalen Zusammen-schluss, der die besten Produkte der Bauern nachstrengen Kriterien präsentiert. Dazu gehört dereinmalige Graukäse. Ungleich seiner fetteren undbei Gourmets meist auch beliebteren Vettern ausVollmilch, entsteht der «Arme-Leute-Käse» ausMagermilch. Mittlerweile ist er eine kleine Be-rühmtheit, von Slow Food ausgezeichnet, inBüchern und prämierten Reportagen verewigt.www.ahrntalnatur.com

Innovatives

transartDas Festival zeitgenössischer Kultur, das Projekteaus der Welt der Kunst an ungewöhnlichen Schau-plätzen bietet, ist multidisziplinär, multimedialund immer wieder überraschend. Transart hat sicheinen festen Platz im Festivalkalender erobert.12.9. bis 29.9. 2012.www.transart.it

Überliefertes

kucHLkastLKein Oktober im schönen Völs am Schlern ohnedas berühmte Kuchlkastl, die Spezialitätenwo-chen für Gaumenfreudige. Die Köche legen sichgewaltig ins Zeug, alte Rezepte werden hervor-geholt und neu interpretiert. Das Kuchlkastl istein wahres Schatzkästchen. Wer selber an dieTöpfe will, besorgt sich das «Kuchlkastl-Buch».www.voelserkuchlkastl.com

Gelesenes

PaPierringeZu den Leidenschaften der talentierten Nach-wuchsdesignerin Eva Maria Moser aus Algundgehört das Kreieren von eigenwilligen Geschen-ken für ihre Freunde. So kam sie auf die Idee, ausalten Tageszeitungen einen Ring herzustellen.Heute ist «info-ring» ein umweltbewusstesSchmuckkonzept mit Finger- und Ohrringen.www.evamariamoser.com

Traditionelles

törggeLenWas nun? Abschluss der Erntesaison? Verkostungdes neuen Weines? Es gibt viele Theorien, wie dasTörggelen entstand. Unbestritten ist: Im Herbstwird im Südtirol Törggelen zelebriert. Mit Weinenund Köstlich-Deftigem wie Gerstensuppe, Schlutz-krapfen, Würsten. Geröstete Kastanien sind derKern des berühmten «Keschtnigls» in Feldthurnsim Eisacktal, einem Fest mit Führungen, Besich-tigungen, Verkostungen, Konzerten und –Törggelen. Vom 26.10. bis 4.11. 2012.www.feldthurns.info

o2

o3

o4

o5

o6

o1

o7

Page 6: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

unterWegs06

HOT E L R E S IDE n Z E n

HoteL-resiDenzen:ferien unD

freiHeitVier Sterne, aber keine Zwänge, Privacy mit Hotelservice

nach Lust und Laune: Die Haute-Couture-Hotellerieentdeckt das Individuum.

Sie heissen wie italienische Schlager: Cielo,Acqua, Solenne oder Unica. Und sie sind die Starsim Haus der Familie Gius in Kaltern: neun Suitenvon 70 bis 170 Quadratmeter gross, die einen mitprivatem Whirlpool, die andere mit eigenem Out-doorpool, die dritte mit einer Aussicht, die einemden Schnauf raubt. Alle mit kleiner Küche, per-fekt ausgestattet, inklusive zwei Herdplatten. In-duktion, versteht sich. Und eine Espressomaschi-ne in jeder Suite. Wenn man einmal mit dem

Besten anfängt,kann man damitnicht mehr soleicht aufhören.In den frühen1960er-Jahrenkaufte die Fa-milie Gius amDorfrand von

Kaltern in unverbaubarer Hanglage ein StückLand und baute drauf ein Gasthaus. Die 80-jäh-rige Maria Gius, hellwach und topfmunter, er-innert sich mit Stolz: «Es war die erste Pension,die jedes Zimmer mit WC und Dusche anbietenkonnte. Das war damals eine Sensation.» Nachdem Tod ihres Mannes entschieden sich dieWitwe und ihre Kinder Gerda und Gerhard, dasHaus zu verkaufen. Und dann, sagt Gerda, «kamder Käufer, und ich konnte das Haus, in dem ichaufgewachsen war, nicht mehr verkaufen». Zuviele glückliche Erinnerungen, zu viele Bin-

dungen. Gerda Gius übernahm die alte Pensionund dachte nach, was sie damit anfangen wollte.Gute Pensionen und Hotels gibt es bei uns ge-nug, sagte sie sich und überlegte, wie man sichvon allen anderen unterscheiden könnte. Lang-sam reifte der Gedanke an etwas Kleines, Feines,mit viel Privatsphäre und Freiraum, an eineandere Art Hotel. Gibt es, fragte sie sich, eineKlientel, die so etwas sucht? Es gibt sie! Seit derFertigstellung im Frühling 2009 ist ihr Hausbestens ausgelastet.Gerda Gius brauchte einen neuen Namen fürdiese Art von Hotel: Sie nannte es Residenza.Diese Hotelresidenzen sind mittlerweile schweram Boomen, weil sie bieten, was laut Trendfor-schung immer mehr gefragt ist: Individualität.Der Gast, heisst es, suche das besondere Erlebnismehr denn je. Werte wie Natur, Entschleuni-gung, anspruchsvolles Design, Selbstverwirkli-chung, «Reisen zum Ich» bestimmten die Wahleines Ferienziels. Der Erfolg, so die trendigenVoraussagen, werde weit mehr im Nischen- alsim Massenmarkt liegen. Kurz gesagt: Die im-mer stärker divergierenden Bedürfnisse der Gästeund die zunehmende Individualisierung derGesellschaft verlangen nach Haute-Couture-Hotellerie. Denn der Luxusmarkt der Zukunftsei vor allem Genussmarkt, sagen die Auguren.Unter Luxus verstehe man indes nicht unbedingtmaterielle Werte, sondern das Erlebnis. Darausergibt sich nicht nur ein Comeback der Grand-

HOTELRESIDEnZEnBOOMEn, wEIL SIEBIETEn, wAS GEFRAGTIST: InDIVIDUALITäT

TexT: Gaby LabhartFoTos: Alex Filz

Page 7: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

Die Sonnenterrasse der ResidenzaGius in Kaltern mit dem weitherumbesten Frühstück und dem Blickauf den Kalterer See.

ALGUnD

KALTERn

ST. KASSIAn

InnICHEnSCHEnnA

TSCHERMS

Page 8: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

unterWegs08

HOT E L R E S IDE n Z E n

Es ist sozusagen wie im eigenen Feriendomizil, aber mitVollservice und ohne Haushaltspflichten. Wer mag,kann in seiner Designerküche kochen. Und alles stehenund liegen lassen. Am Morgen kommen die Heinzel-männchen und räumen auf. Wer mag, geht am Mittagzum Frühstück. Brunch bis um 12 Uhr. Das heisstendlich einmal wirklich ausschlafen. Die Teenager amNebentisch jedenfalls freuen sich ganz offensichtlichüber das späte Vormittagsvergnügen. Abgesehen davon,dass dies eines der schönsten Frühstücksbuffets allerZeiten ist. Alles selbst gemacht, alles à la minute zube-reitet, jedes Ei in jeder Form auf den Punkt gekocht.Käse vom Biobauern aus der Nachbarschaft, Selbst-gemischtes aus Joghurt mit Weichselkompott oder Lein-samen. Kleine frische Salate, Kuchen, Gebäck. Und aufkeinen Fall den frisch gepressten Apfel-Ingwer-Karot-tensaft von Dagmar, der Brunchfee, verpassen.Vieles in der Residenza Gius ist aussergewöhnlich: kei-ne Bilder an den Wänden, beispielsweise. Weil dasschönste Bild die Aussicht ist. Keine Blumengebinde.Weil die schönste Vegetation draussen wächst. Manspürt die sichere Hand von Gerda Gius, die dabei von

hotels, sondern auch eine Chance für komfortableGenussoasen mit Privatcharme. Sprich Hotelresidenzen.Sie bieten genau diese Mischung von ungezwungenerEleganz in privater Atmosphäre, keine Kleidervorschrif-ten, keine fixen Essenszeiten. Die Dachterrasse ist im-mer begehbar und der Indoorpool ebenso. Säfte, Tee,Wasser stehen immer bereit, aufschreiben und kontrol-

lieren tut niemand. Grosszügigkeit isthier Naturgesetz. Vor der Tür stehenzwei kultige Vespas in Schwarz und Rot,bereit zur freien Benützung für eine Run-de durch die Rebberge an den KaltererSee. Am Nachmittag wird in der Vino-thek die Marende aufgebaut, Antipasti,

Speck, Käse zum kostenlosen Vergnügen. Wer sich inder Vinothek eine Flasche Wein aussucht, macht einenStrich. Vertrauen, sagt die weitgereiste Hausherrin, ge-höre zur Grundstruktur. Und dann sagt sie diesen Satz,der das Konzept am besten auf den Punkt bringt: «Wirhaben es so gemacht, wie wir es in den Ferien gerne ha-ben möchten.»Oder wie es ein Gast formuliert: «Selten kommt Exklu-sivität so entspannt daher wie hier. Perserteppich, Scham-pus und befracktes Personal sind nicht mit von der Partie.Stattdessen Philippe-Starck-Design, eine hauseigeneVinothek und A-la-carte-Langschläferfrühstück auf derSonnenterrasse.»

ExKLUSIVITäT KOMMTSELTEn SO EnTSPAnnTDAHER wIE HIER

Gerda Gius und ihre Tochter Vera haben die Pensionihrer Eltern und Grosseltern in eine Hotelresidenz derSpitzenklasse verwandelt.

Eine der neun Suiten der Residenza Gius mit Balkon und Aussichtauf die Kalterer weinberge.

Page 9: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

unterWegs09

HOT E L R E S IDE n Z E n

einem der bekanntesten Südtiroler Künstler unterstütztwurde, dem Bild- und Baukünstler Manfred Alois Mayr.Besondere Aufmerksamkeit haben die Betten bekom-men. «Wenn Sie in einem Hotel nicht gut schlafen, istohnehin alles verloren», sagt die Hausherrin mit Über-zeugung. Für 72 Prozent der Hotelgäste sei das Bett daswichtigste Kriterium bei der Wahl des Hotels. Also hatsie sich für die Daunenbetten von Mühldorfer und dieBettwäsche von Beltrami entschieden: Wie gesagt, wennman einmal mit dem Besten angefangen hat, muss mandamit weitermachen.In der Residenza Gius ist mit Vera Vorhauser mittler-weile die dritte Generation am Mitarbeiten. Man kannalso ruhig auf die glückliche Zukunft anstossen. Beieinem Glas im Mondenschein. Die Vinothek ist be-kanntlich immer geöffnet.

WEITERE INFOS

Gius La Residenza39052 Kaltern am SeeTelefon 0039 0471 963 [email protected]

Auf der Dachterrasse der Residenza werden auf wunschauch Morgenmeditationen angeboten.

WeItere resIdeNZeN

LAgACIó MOuNTAIN RESIdENCE, ST. KASSIANIm Herzen der Dolomiten haben die liebenswerten GastgeberMargareth und Pio Canins ein Bijou gebaut. Im energiesparendenÖkogebäude lädt alpine Eleganz zum Verweilen ein. Die Dolomitenschauen zu den grossen Fenstern herein, in der wohnküche stehtalles, was man braucht, im wohnzimmer entspannt man sich aufLodensofas. Schieferböden in den Bädern, Leinenwäsche in denBetten: Das ist Perfektion.www.lagacio.com

RESIdENCE PERgOLA, ALguNdwenige Autominuten von Meran, in wunderschöner Hanglage direktam Algunder waalweg schuf Stararchitekt Matteo Thun eine Oase derRuhe inmitten der natur. Vom Innenhof ist jedes Appartement ein-zeln zugänglich und weist eine wohnfläche von 64 m² auf. Die woh-nungen sind alle nach Süden ausgerichtet. natürliche Materialienwie Holz und Stein bilden eine Symbiose von Aussenwelt und Innen-welt, von natur und wohnraum: stilvoll und geschmackssicher.www.pergola-residence.de

OBERgLuNIgERHOF, TSCHERMSIn Tscherms, ein paar Kilometer südlich von Meran, haben die Plattersihren 450 Jahre alten Hof in vier moderne «Bioart-wohnungen» für2 bis 8 Personen umgebaut. Umweltfreundliche Baumaterialienund naturbelassene, allergikergerechte Innenausstattung wie Kalk-und Lehmputz an den wänden, Holzdecken und -böden, Massivholz-möbel schaffen ein behagliches wohnklima. Ein allmorgendlichesHighlight ist das Frühstück mit Biologisch-Delikatem.www.oberglunigerhof.it

ZIN SENFTER RESIdENCE, INNICHENSeit Juni 2011 stehen mitten im Städtchen Innichen im Hochpuster-tal 21 neue und exklusive Ferien-Residenzen, aufgeteilt auf viermoderne Bauernhäuser. Gerda Senfter hat sie mit einer Mischungaus rustikalem Alpenstil und eleganter Grosszügigkeit eingerichtet.warmes Fichtenholz, Schiefer, überraschende Farbakzente sorgenfür Abwechslung.www.zinsenfter.com

NATuRRESIdENCE dAHOAM, SCHENNAIn einer Prachtslage über Schenna, der Sonnenterrasse gleichoberhalb von Meran, steht das Passivhaus mit seinen vier geräu-migen Appartements. Sie strahlen mit Lärchenholzfenstern undEichenparkett viel Behaglichkeit aus. Alles ist schnörkellos undklar, harmonisch und entspannt. Drinnen wie draussen, wo auchein Schwimmteich mit weitsicht zum Baden lädt.www.dahoam.it

Lesen Sie auf Seite 10: Interview mit Gault-Millau-ChefSchweiz, Urs Heller, über den Trend zu Hotelresidenzen.

Page 10: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

unterWegs HOT E L R E S IDE n Z E n10

Hotels ohne Zwänge, Freiheit unter den Sternen:Ist das der neue Trend?

Seit wir im Ringier-Verlag, wo auch der Gault-Millau erscheint, im Frühling 2011 die Zeitschrift«Landliebe» lancierten, haben wir 100000 Abonnentengewonnen. Das ist ein Erfolg, den kein Marketingund keine Werbung erzwingen können. Das zeigtganz einfach: Natur ist ein Megatrend. Entschleuni-gung, Ruhe, Freiheit sind gefragter denn je.Ist das besondere Erlebnis wichtiger als die Preisklasse?

Ein Feriendomizil muss nicht unbedingt exorbi-tant teuer und mit ultimativen Prestigeobjekten aus-gerüstet sein. Ein gehobenes Mittelfeld kann viel Luxusbieten. Preis und Leistung müssen aber unbedingtstimmen. Und zwar in jeder Preislage! Wenn ein Hotelan der richtigen Lage ist, wenn die Gastfreundschaftspürbar und das Lächeln ehrlich ist, dann nenne ichdas Luxus. Oder anders gesagt: Wenn der Hoteliererst einmal dein Freund ist, dann hat er gewonnen.Sozusagen der gute alte USP, sprich Alleinstellungs-merkmal? Etwas Herausragendes, etwas Einmaliges,etwas Unverwechselbares?

Kann man so sagen. Fragen Sie einfach einmalin Ihrem Bekanntenkreis, an welche Hotels man sicherinnert. An diejenigen, wo man Freunde gewonnenhat, wo man zu Hause war. Ich war kürzlich in diesemwahnsinnigen «Marina Bay» in Singapur. Ein Hotelder Superlative in jeder Beziehung. Am Morgen ver-gass ich mein Handy im Zimmer im fünfzigsten Stock,habs aber nicht gemerkt. Ich war schon unten in derLobby, da kam mir fliegenden Schrittes das Zimmer-

mädchen entgegen und brachtemir mein Handy. Fragen Sie

mich, woran ich mich ineinem der spekakulärstenHotels der Welt erinnere.An das Zimmermädchen,das mich gerettet hat.

«Der schönste Luxus, den einHotel bieten kann, wird immerdie Gastfreundschaft sein.»URS HELLER, CHEF GAULT-MILLAU SCHwEIZ UnDGESCHäFTSFÜHRER ZEITSCHRIFTEn RInGIER SCHwEIZ,COnnAISSEUR UnD VIELREISEnDER.

Kastanientage in Lana

1 Woche Ferien auf dem Bauernhof für zweiPersonen ab 469 CHF.

Tourismusverein Lana und UmgebungI-39011 Lana/SüdtirolTel. +39 0473 561 [email protected]

www.lana.info/keschtnriggl

20. Oktober bis 4. November 2012,Keschtnriggl: Törggelen & Feste,Wanderungen, bäuerliche Gerichte

Zauber des Bergwassers

Faszinierend alpine Freuden: das spassgeladene Aktivangebot im Natur-park, edle Hölzer & Steine in modernem Design, traditionsreiche Anwen-dungen mit Bergheu, Marille & Apfel und die raffinierte Naturküche erwar-ten Sie. Kurz gesagt: Vitalpina pur!

Vitalpina Hotel Waldhof****I-39020 Rabland/SüdtirolTel. +39 0473 968 [email protected]

www.hotelwaldhof.it

8. bis 29. September 2012, Waalweg – Wanderwocheab € 714 p.P. im DZ Hochwart mit sonnigem Balkon

Inklusivleistungen:4 geführte Wanderungen auf idyllischen Waalwegen, 2 Nordic-Walking-Touren, 1 Genussrad-Tour am Radweg durch die Apfelgärten im Vinschgau,1 himmlisches Apfel-Marille-Baderitual in der Dampfschwebeliege.

Wein,Wandern,Wellness

Kellereibesichtigung, Weinverkostung, Herbst-wanderung, Wellnessgutschein, Spezialitäten.

Südtiroler Weinstrassenhotels****SI-39052 Kaltern am See/SüdtirolTel. +39 0471 960 [email protected]

www.weinstrassenhotels.com

7. bis 27. Oktober 2012,ab € 105 pro Person pro Nachtmit Halbpension

Page 11: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

sHort cuts11

o4

o2

o5

o1

o1

o3

Kühle Träume

geLateria aVaLonPaolo Coletto heisst der Gott des Eises. Der Mann beherrscht das Handwerk. Fürseine coolen Kreationen wird ausschliesslich Saisonales und möglichst Biologischesaus dem Vinschgau verarbeitet. Sein Fior di Latte hat Kultstatus erreicht. Wers gerneschärfer hat, versucht Peperoncino. Colettos kleine, unauffällige Gelateria gehört zuden fünf besten Italiens. Wer rechts beim Siegesdenkmal vorbeigeht, findet sie unterden Arkaden. Gelateria Avalon, Freiheitsstrasse 44, Bozen.

Liebliche Schäume

bar sernesiEine von aussen und innen unscheinbareBar und nach wie vor die beste AdresseBozens, was Caffè angeht. Vor allemlohnt der Capuccino, hinreissend beherzt,jeden Umweg. Am Sonntag allerdings istPause. Sernesistrasse 28, Bozen.

Himmlisches Shopping

bruscHi400m² Design auf vier Etagen im In-Laden Bruschi in Bozens Altstadt: DerStore an der Museumsstrasse 13 belegtehinter Fendi in Rom und vor Louis Vuit-ton in Hongkong den zweiten Platz beimBest-of-Year-Wettbewerb des renom-mierten Magazins «Interior Design». EinMust, selbst wenn frau – theoretisch! –nichts kaufen möchte…www.mariobruschi.com

Sagenhafte Taschen

ziLLaWeltweit für Furore sorgt Sylvia Pichler.Ihr Motto «My bag ist my castle» machtFrauen glücklicher. Die gelernte Archi-tektin baut anstatt Häusern Taschen, diewie ein mobiles Zuhause sind. Leder, Lei-nen, selbst Karabinerhaken oder Kau-tschuk verarbeitet sie in ihren Kreationen,die selbstverständlich handgemachte Ein-zelanfertigungen sind.www.zilla.it

o3

bozner toP tiPPs

Frohes Laufen

borunningParkanlagen, Promenaden, grüne Oasenaller Arten beleben Bozen. Nun sind elfLauf- und Spazierstrecken mit einem2-Tafel-System beschildert worden, dasInformationen zu Strecken und Schwie-rigkeit vermittelt. Auf 100 km kann manzu Fuss die Natur erleben und Sehens-würdigkeiten entdecken. Die entspre-chende Broschüre liegt im Informations-büro am Waltherplatz 8 in Bozen auf.

o5

o2

o4

Foto

:Spo

rtle

rAG

Page 12: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

S Ü D T IR OL P U R

baucH-LaDenEin Erfolgskonzept macht Schule: Nach Meran hat

«Pur Südtirol» jetzt auch in Bruneck einen Laden mitregionalen Produkten eröffnet. Wir zeigen die originärsten.

Gleich eine doppelte Neuschöpfung ist derS’Pom. Sein Name leitet sich aus dem fran-

zösischen Pomme und dem italienischen Spu-mante ab, das Getränk darf sich auch «ErsterApfelsekt Südtirols» nennen. Dies ebenfalls imdoppelten Sinn: Bis in die 1920er-Jahre hatteSchaumwein aus Äpfeln im Land Tradition,im Zuge der Italianisierung ist er dann ver-schwunden. Dank «Pur Südtirol» erlebt er nunein Revival – auf hohem Niveau. Für die haus-eigene Marke werden Grand-Cru-Bergäpfel vomTroidnerhof am Ritten vergoren, die dem S’Pomeinen unnachahmlich fruchtigen Geschmackverleihen.

Südtiroler Schüttelbrote sind gewürzte, tro-ckene Fladen, die man zum Essen in Stücke

brechen muss, wobei sie ordentlich krümeln. Wa-rum sie also nicht gleich kleiner backen, dachteHelmuth Profanter, Chef der gleichnamigen Bio-Bäckerei in Brixen. Und erfand die Krockys, einMini-Schüttelbrot in der Grösse von Fünflibernund Einfränklern, ideal für Apéro und Degusta-tionen. Es findet reissenden Absatz und inzwi-schen zahlreiche Nachahmungen. Pur Südtirolsetzt auf das Urprodukt und lässt sich von Pro-fanter das Original sowie je eine Mini-Variantemit hellem und mit Vollkornmehl aus Berg-getreide in eine eigene Verpackung abfüllen.

Fleisch vom Rind, das sozusagen vor dereigenen Türe graste, ist auch in Südtirol

schwer en vogue. Am liebsten werden Filet,Schnitzel und Tafelspitz konsumiert, wenigeredle Stücke bleiben übrig. Schade, fand man bei«Pur Südtirol» und entwickelte deshalb mit derMetzgerei Alexander Holzner eine Bio-Paté mitKalbfleisch und -leber. Verfeinert mit Birne, Ap-fel und Kräutern.

o2

o1

o1 o2

o3

o3

TexT: Christina GublerFoTos: Alex Filz, Pur Südtirol

geniessen12

Page 13: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

S Ü D T IR OL P U R

Ulli wallnöfer (im Bild rechts)ist «durchwegs zufrieden».2010 hat er zusammen mitGünther Hölzl (im Bild links) imMeraner Kurhaus den Genuss-markt Pur Südtirol eröffnet.Die Idee, regionale Erzeug-nisse von Bauern und kleinenManufakturen – und neuer-dings auch heimisches Kunst-handwerk und Design – zentralanzubieten, ist bei der Kund-schaft gut angekommen. Sogut, dass es jetzt in Bruneckein zweites Geschäft gibt. Kon-zept und Sortiment sind weit-gehend gleich geblieben, Pro-dukten aus dem Pustertal wirdaber besondere Aufmerksam-keit geschenkt. Etwa der Kar-toffel und dem Pusterer Breatl,dem runden Roggenbrot mitkräftiger Kruste.

Ein Blick in den Laden in Meran: wo «Pur Südtirol»draufsteht, ist auch Südtirol drin. Für die hauseigeneLinie werden bereits bestehende landestypischeQualitätsprodukte ausgewählt, vor allem aber neueentwickelt. Ziel ist es, nachhaltig angebaute Erzeug-nisse der heimischen Landwirtschaft zu verwendenund auf diese weise zu fördern.

o5

o4

o4

o5

Schweizer haben Wienerli, in Österreich heissensie Frankfurter, im Südtirol Meraner – und das

sind sie auch. «Pur Südtirol» bezieht sie von Metz-germeister Alexander Holzner aus Lana, der Speck,Schweine- und Rindfleisch vom Bio-Bergbauernhofzu würzigen Würstel verwurstet.

Manche Riegel sind gegessen, bevor man dieZutatenliste durchgelesen hat. Beim «Quick»

geht beides rasch: Getrocknete Äpfel, Apfeldick-saft, Dinkelflocken, Honig – alles heimischerNatur – und etwas Mandeln stecken in dem Bio-Snack. Eine «Pur»-Eigenkreation, die genau imZeitgeist liegt.

WEITERE INFOS

Pur Südtirol Bruneck:Herzog-Siegmund-Strasse 4Pur Südtirol Meran:Freiheitsstrasse 35www.pursuedtirol.com

geniessen13

Page 14: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

MARTIn BAMPI,CARAMBOLAGE, BOZEn:«Vielfalt ist das A und O

unserer Arbeit – Vielfalt vonInhalten und Kunstformen.

wir sind ein vielfältiges Volk,und das soll auch aufder Bühne umgesetzt

werden. Auf der Strasseleben die deutsche und die

italienische Kultur ehernebeneinander, bei uns soll

es ein Miteinander sein.»

Page 15: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

unterWegs15

K L E In T H E AT E R

grossekunst

in kLeinentHeatern

Martin Hauzenberger, Autor eines Standardwerks überSchweizer Kleinkunst, besucht die Südtiroler Kollegen.

Als Schweizer Kleintheaterfan fühlt man sich gleich zuHause, wenn man erfährt, welche Art von Lokalen inden Südtiroler Städten in Kleintheater umfunktioniertwurden: In Meran war es ein Heizungskeller (FranzHohler absolvierte einst seine ersten Auftritte im Hei-zungskeller der Universität Zürich) und in Brixen einWeinkeller (die Schweizer Kellertheater von Bern bisSt. Gallen, die ihre Existenz als Fass- und Flaschende-pot begannen, sind kaum zu zählen). Bozen macht einekleine Ausnahme: Der Keller der «Carambolage»war einst ein Lager für Eisenwaren.Das älteste der drei Kulturpodien ist der Anreiterkellerder Gruppe Dekadenz in Brixen. Hier werden seit fastdreissig Jahren Theaterstücke inszeniert und Gastspieleorganisiert. Vor allem das politische Kabarett steht hochim Kurs, ebenso Jazzkonzerte. Einfach ist Kultur in deralten Bischofsstadt Brixen nicht immer zu verkaufen.«In Brixen versteht man unter Kultur vor allem die ka-tholische Kirche», schmunzelt die aus Deutschland zu-gewanderte Künstlerische Leiterin Ingrid Porzner.Das Grösste der Kleinen ist das Meraner Theater in derAltstadt, kurz Tida, das in der Stadtmitte im berühmtenKursaal zu Hause ist – genau unter der zentralen Kup-pel. Rudolf Ladurner, eine zentrale Figur des Südtiro-ler Alternativtheaters, hat das Tida Ende der 1980er-Jahre gegründet. Mit sieben bis neun Eigenproduktionenjährlich hat man sich in Meran einen guten Namen ge-schaffen. Bei einem potenziellen Publikum von knapp60000 Menschen sind rund 14 000 jährliche Eintritteim Tida eine beachtliche Leistung.Die «Carambolage» in der Bozner Silbergasse bestehtseit 1996. Neben drei Eigeninszenierungen pro Saisonstehen auch hier auswärtige Solisten und Ensembleshoch im Kurs: Politisches und Musikkabarett, Panto-mime, Comedy, Jazz, Lesungen, CD-Taufen füllen das

Theater an rund 110 Abenden pro Saison. Und eine grosseBaufirma sponsert den Kleinkunstwettbewerb «Nieder-stätter surPrize», an dem Talente aus aller Welt willkom-men sind. Bedingung ist, dass die Programme mehr-sprachig sind oder ganz ohne Worte auskommen.Alle drei Theater werden von ihren Städten, vor allemaber von der Provinzregierung in Bozen finanziell un-terstützt. Dazu wird – wie in dieser Szene üblich – vielGratisarbeit verrichtet, und auch Privatsponsoren helfenmit. In Brixen etwa stellt die Familie, der das Haus undein grosses Hotel in der Nachbarschaft gehören, der Kul-tur ihre Kellergewölbe unentgeltlich zur Verfügung. EineBesonderheit der Südtiroler Kleintheater sind Inszenie-rungen, in denen alle in ihrer Muttersprache spielen:Wenn sich auf der Strasse Deutsch und Italienisch mi-schen, soll das im Theater nicht anders sein.Einen der schönsten Kommentare über den Charme derKellertheater weiss Martin Bampi von Lucio Dalla zuüberliefern. Der Cantautore aus Bologna nannte das blaueKellergewölbe der «Carambolage» nach einem Jazzkon-zert, das er dort gemeinsam mit dem Meraner PianistenFranco D’Andrea gab, «den schönsten Iglu der Welt».

TexT: Martin HauzenbergerFoTos: Alex Filz

WEITERE INFOS

75 Plätze in Brixen, 99 in Bozen, 120 in Meran: Diese Theatersind wirklich klein – aber mit feinen Infrastrukturen ausgestat-tet. Das Tida in Meran verfügt sogar über einen Kostümfundus,und im Brixner Anreiterkeller sitzt der Techniker auf einem klei-nen Balkon. Die genau 99 Plätze in Bozen haben einen gutenGrund: wäre es einer mehr, müsste jede Vorstellung von einemprofessionellen Feuerwehrmann beaufsichtigt werden.Bozen: www.carambolage.orgBrixen: www.dekadenz.itMeran: www.tida.it

Page 16: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

InGRID PORZnER, DEKADEnZ,AnREITERKELLER, BRIxEn:

«An unserer Kleinkunstbühneschätze ich besonders, dasshier vieles möglich ist – auch

nicht-Angepasstes wirdakzeptiert. Dies ist gewisser-massen das Tibet der Klein-kunst: wir sind klein, aberviele grosse Künstler, die

sonst Säle füllen, spielen hiervor 75 Leuten, weil sie wollen,dass unser Theater überlebt.»

Page 17: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

RUDOLF LADURnER, THEATERIn DER ALTSTADT, MERAn:

«Für mich ist Theater ein Ort,wo Menschen sich gemein-

sam geistig regenerierenkönnen – unbehelligt von der

hektischen Aussenweltund ohne das Gefühl, Zeit

verloren zu haben. Theaterbietet viel, was Kino undFernsehen nicht können.Doch für die intellektuelle

Entspannung brauchtes auch aktive Zuschauer.»

Page 18: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

H Ö H E n w EGE18

unterWegs

HöHenfLügezu fuss

Südtirol aus der Flugperspektive entdecken:auch ohne Flugzeug kein Problem

Die Grossartigkeit der Natur lässt sich dem Auge manchmal nur mit Hilfe einesSkywalks erschliessen. Im Südtirol braucht es keine solchen extravaganten Bau-werke: In allen Regionen des von Gebirgszügen und Tälern geprägten Landes fin-den sich Höhenwege. Auf ihnen begleiten einen gewaltige Weitblicke und drama-tische Nahansichten auf Schritt und Tritt. Vom ewigen Schnee weissgezuckerteGipfelgruppen, wild zerklüftete Felsenwelten und sanfte Almlandschaften, son-nenverbrannte Steilhänge und fruchtbare Schwemmlandschaften, glitzernde Berg-seen und dunkelgrüne Wälder sorgen dafür, dass man unterwegs immer wiederstaunend stehen bleibt.«Landschaftlich abwechslungs- und erlebnisreicher als Gipfeltouren» seien Ausflü-ge auf diesen kilometerlagen Aussichtsbalkonen, sagt Hanspaul Menara. Man darfes ihm ruhig glauben: Der Südtiroler Publizist und Fotograf hat in seiner Heimatso ziemlich jeden Flecken zu Fuss erkundet. Dutzende Bergtouren- und Wander-führer für diese Alpenregion stammen aus seiner Feder, darunter auch der Bildband«Südtiroler Höhenwege», ein umfassendes Standardwerk mit 80 Routen.Was ebenfalls als unschlagbares Argument für die Höhenwege spricht: Auf vielenvon ihnen kommt man ohne allzu grosse körperliche Anstrengung und selbst anschwierigeren Stellen mit etwas Trittsicherheit gut voran. Das ist auf ihren Ursprungzurückzuführen: Einst wurden solche Steige von den Bergbauern als bequeme, mög-

lichst horizontale Verbindungen von Alm zu Alm und intieferen Lagen von Hof zu Hof angelegt, später von denAlpenvereinen zwischen deren Schutzhütten.Dank diesem vorgespurten Netz an Pfaden sind heute dieMöglichkeiten enorm. Genusswanderer, Familien undSpeed-Wanderfans finden passende Höhenwege. Auf man-chen bewegt man sich zwischen 2000 und 2500 Metern,teils führen sie noch weiter hinauf, teils sind sie mit Seil-

und Sesselbahnen erschlossen. Andere schlängeln sich unterhalb der Waldgrenzedie Hänge entlang, und man geht im Schatten von Fichten, Kiefern und Lärchen.Für mehrtägige Weitwanderungen wurden da und dort auch alte Trassen und Waale(Bewässerungskanäle) mit neuen Passagen zusammengeschlossen.Das Südtirol Magazin hat drei besonders attraktive Höhenwege mit unterschied-lichem Charakter ausgewählt und ging auf Wanderschaft.

HÖHEnwEGE FÜRGEnUSSwAnDERER,FAMILIEn UnDSPEED-wAnDERFAnS

TexT: Christina GublerFoTos: Alex FilzILLUsTRATIoN: Martin Haake

Page 19: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012
Page 20: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

unterWegs20

H Ö H E n w EGE

Hirzelweg

sPektakuLär HocHaLPin

Was für ein Glück: Der Sessellift König Laurin ist nochin vorsaisonaler Revision (Betrieb: 1.6. bis 14.10.). Wirkönnen daher zwar nicht wie geplant von derFrommer Alm zur Kölner Hütte gondeln, dem beliebtenAusgangspunkt des Hirzelwegs am Fusse des Rosen-garten-Kletterparadieses. Dafür treffen wir Roland Par-deller. Der überaus freundliche und auskunftsfreudigeWirt des Gasthauses Frommer Alm schlägt vor: Autostehen lassen, mit dem Bus – «er fährt gleich» – zum Ka-rerpass, via Paolinahütte hoch und die Route von Südenangehen. Ein Volltreffer in mancher Hinsicht, wie sichzeigt. Während der Verschnaufpausen beim Aufstieg(der Paolina-Sessellift nimmt einem diesen ebenfallsvom 1.6. bis 14.10. ab) lässt sich bereits das Panoramaerahnen, das einen oben beim mächtigen Bronzeadlererwartet. Im Rücken dieses Denkmals für Theodor Chri-stomannos, Pionier des Dolomiten-Tourismus, türmtsich das bizarre Latemar-Gebirge auf, links geht derBlick ins Fassatal, rechts ins Eggental mit Welschnofenund Weiss- und Schwarzhorn im Hintergrund. Von nunan gilt es aufzupassen, dass man vor lauter Schauen dieFüsse nicht vergisst: Der gut ausgebaute Weg führt aufrund 2300 Metern weitgehend geradeaus, doch durchabschüssiges Gelände und Geröllhalden – und hautnahan die himmelwärts strebenden Rosengartenwände he-ran. Ein schwindelerregend schönes Erlebnis, auch füruns berggewohnte Schweizer. Nach rund 1 ½ Stundenist die Kölner Hütte erreicht, mit der Verpflegung wirdaber bis nach dem Abstieg zur Frommer Alm gewartet.Schon am Morgen hatte dort die Menütafel mit Forellengelockt. Wir geniessen den Frischfang aus der Region,ohne ständig auf den etwas dünnen Busfahrplan (siehewww.welschnofen.com) schielen zu müssen. Nebenansteht ja unser Auto parat. Christina Gubler

www.rosengarten-latemar.com

Rosengarten

Frommer Alm Kölner Hütte

Rotwandhütte

Karerpass

Christomannos denkmalPaolinahütte

Page 21: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

unterWegs21

DIE H Ö H E n w EGE

Ultner Höhenweg

iDyLLiscH abgescHieDen

Weit weg vom touristischen Treiben führt uns der UltnerHöhenweg; mitunter ist nichts als das Sprudeln einesWildbaches zu hören. Denn das Ultental ist nur spär-lich bewohnt – vor allem im oberen Teil –, aber reich anWasser. Und so prägen nebst Bergwäldern und weitenAlmen auch viele natürliche Bergseen und drei Stauseendie Szenerie auf dieser recht anspruchsvollen Rundtourmit Ausgangspunkt Kuppelwies und höchstem Punktauf 2700 Metern. Das Ganze lässt sich in zwei bis dreiTagen bewältigen, Unterkunft findet man in bewartetenHütten. Matthias Graziani

www.ultental-valdultimo.com

Vinschger Höhenweg

einDrückLicH kontrastreicH

Mehrere happige Tagesmärsche erfordert der Vinsch-ger Höhenweg, der sich vom Reschensee mit Blick aufdie vergletscherte Ortlergruppe über 108 Kilometer bisnach Naturns im Apfelgarten des Südtirols zieht. Dielandschaftlichen Kontraste des Vinschgaus lassen sichaber auch auf leichten Teilstücken erleben. Wir steigenin Latsch in die Seilbahn nach St. Martin im Kofel(1740 m), von dort gehts westwärts den Sonnenberg ent-lang bis Schlanders. Lichte Lärchenwälder wechseln sichab mit steppenartiger Vegetation. Dazwischen grüneWiesen. Die Bauern der an den Steilhängen klebendenHöfe trotzen sie der trockenen Erde ab, derweil unten imTal die Obstkulturen üppig gedeihen. Katharina Gluderer

www.vinschgau.net

Kuppelwies

HaselgruberHütte

Höchster Hütteam grünsee

WeissbrunnseeSt. Nikolaus

graun (Reschensee)

Schlanders

MalsSt. Martin (Kofel)

Page 22: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

R E S TA U R A n T J A S MIn

Der zaubererim ParaDies Der

aromenMartin Obermarzoner im Restaurant Jasmin in Klausen ist

Europas jüngster Kochstar. Er kocht mit den besten Produkten –und mit Humor. Speisekarte gibt es in seinem Restaurant keine.

DER SCHLAKSIGEJUnGE MAnnHAT 2 STERnE IMGUIDE MICHELIn

Die Spielregeln sind einfach: Es gibt kein Menü. KeineA-la-carte-Gerichte. Keine Menükarte. Der Gast darfsagen, was er mag, was er nicht mag, was er ganz beson-ders gerne mag. Und dann kocht Martin Obermarzo-ner. Mit den besten Produkten, die er finden kann. Im-mer nahe am Produkt, mal verspielt, mal ganz einfach,fast immer mit einer Prise Humor. Als er einmal alsAmuse-bouche einen kleinen Hamburger servierte, ent-setzte sich ein Gast. Hamburger im Gourmettempel?Wer keinen Spass versteht, ist hier am falschen Platz.Martin Obermarzoner kocht vermutlich auch mit Was-ser, ganz sicher aber mit Schalk.

Er nennt diese Art, seine Gästezu bekochen, «personalisiertesMenü». Ob es funktioniert? «Im-mer besser», sagt Europas jüngsterKochstar, der auch der jüngsteSternekoch Südtirols ist. Wie vieleder ganz grossen Chefs ist auchObermarzoner kein grosser Red-ner. Jetzt ist er 31 Jahre alt, man

gibt ihm 20. Er ist es sich gewohnt, dass man ihn unter-schätzt. Altersmässig. Vor einiger Zeit feierte er mit amsechzigsten Geburtstag seines Landsmanns und Lehr-meisters, des Südtirolers Heinz Winkler – Inhaber derResidenz Winkler in Aschau in Bayern und einer derbesten Köche der Welt. Auf der Fotografie mit all dengrossen Kochkoryphäen sieht er aus wie der Azubi. Die-ser schlaksige junge Mann mit Mozartzöpfchen hat zweiSterne im Guide Michelin, den ersten bekam er mit 25,den zweiten 2011, dazu 17 Punkte im Gault-Millau.Klausen, 5132 Einwohner, am Eisack und am Fussedes mächtigen Felsens gelegen, auf dem das berühmteKloster Säben steht, in dem heute noch sieben

TexT: Gaby LabhartFoTos: Alex Filz

geniessen22

Page 23: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

R E S TA U R A n T J A S MIn

Benedikterinnen leben. Wer eine halbe Stunde steil him-melwärts steigt, kann Kloster und Kirche ganz zuoberstauf dem Felsen besichtigen. Und wird vielleicht eine derbetagten Klosterfrauen treffen, die einem einen Blickins Innere des Wohn- und Gästetraktes werfen lässt undklagt, dass der Nachwuchs fehle. Dafür wird einem mitsanfter Beharrlichkeit nahegelegt, ein paar selbstgemach-te Karten der Klosterschwestern zu erwerben.Unten im Tal, am Ufer des Flusses und am Rand despittoresken Städtchens, steht der Bischofhof, umgebenvon Apfelplantagen. Mit zwanzig sagte Martin, ein-ziges Kind von Walter und Elisabeth Obermarzonerund mit einem gigantischen Talent zum Kochen geseg-net, er wolle ein eigenes Restaurant eröffnen.Sein Vater, der vor kurzem verstorben ist, sagte: Warumnicht bei uns?Und so wurde umgebaut. Aus der Pension ist mittler-weile ein bodenständiges Drei-Sterne-Hotel gewordenmit rund zwanzig Zimmern. Im Garten ein Swimming-pool, der den Namen verdient. Im Hof eine Volière. Undauf dem Parkplatz Autokennzeichen aus allen möglichen

Ländern. Feinschmeckerfahren gerne etwas länger,wenn es einen Meisterkochzu entdecken gibt.Maximal 25 Gäste können im «Gourmetabteil» – ne-ben der ganz normalen Gaststube – komfortabel aufLedersesseln Platz nehmen. Das Ambiente ist ange-nehm zurückhaltend, ruhige Linien, klare Materialien.Martin Obermarzoner lässt aus der Küche seines Re-staurants «Jasmin» mit einer grünen Wolke im Glasgrüssen: ein erfrischendes Nichts von Apfel-Spargel-Zitronen. Perfekte Vorbereitung auf den ersten Ham-mer: Foie gras mit kurz angebratenem Thunfisch. GattinMarlis Obermarzoner, die als Chef de Service mindes-tens acht Augen und zehn Arme zu haben scheintund eine gute Weinkennerin ist, lächelt. Sie weiss,wie verdutzt die Gäste im ersten Moment über dieseZusammenstellung sein können.Man wird es mit jedem Gang feststellen: Ober-marzoner ist ein Aromatomane. Dieser Tausendsassakombiniert mit einer traumwandlerischen Sicherheit

FEInSCHMECKERFAHREn GERnE ETwASLänGER, wEnn ESEInEn MEISTERKOCHZU EnTDECKEn GIBT

Martin Obermarzoner in Aktion: Jeder Handgriff sitzt – ob beimBraten, beim Brötchenbacken oder beim Auswählen der weine fürdas Abendmenü, wo auch Gattin Marlis mittestet.

geniessen23

Page 24: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

R E S TA U R A n T J A S MIn

die ungewöhnlichsten Komponenten. Kakaoraviolomit Peperoni, Foie-Gras-Eis und Himbeerschaum?Würde man wohl nie bestellen, klingt zu kompliziert.Schmeckt jedoch exquisit und erstaunlich gradlinig.Der Koch sagt dazu fast lapidar: «Ich bringe gerneAromen und Produkte zusammen, das gefällt mir.»Sein momentanes Steckenpferd ist die Taube, genauergesagt die Taube Royale, sozusagen die Königin dergefiederten Gattung. Was sich da zwischen Ragout undBrüstchen, zwischen Raviolo und Kerbelcrème abspielt,ist das reine Glück. Entstanden sei die Idee zu diesemGericht spät in der Nacht bei einem Bier und einerZigarette im Garten.«Oft sind es Zufälle, die zu Neuem führen. Und diemeisten Ideen», sagt Obermarzoner, «kommen sowiesospontan.» Und dann wird getestet? «Nein», sagt er, «ichprobiere nie etwas aus. Die erste Portion, die die Kücheverlässt, muss stimmen. Ausprobieren muss man nur,wenn man sich nicht sicher ist.»Wäre er Musiker, würde man vom absoluten Musikge-hör sprechen. Er aber hat den absoluten Riecher. Übri-gens sieht er vor seinem geistigen Auge auch ganz genau,wie der Teller mit dem neuen Gericht ausschauen soll.Obermarzoner ist ein Einzelkind und steht auch allein inder Küche – weil er das so will. Zur Unterstützung kom-men ein Assistent und der Küchengehilfe fürs Grobe.

Wie erholt sich einer,der so viel gibt? BeimSport, wie so viele sei-ner berühmten Kol-legen? «Gelten Fern-sehen und Krimilesenauch als Sport?» Und

dann ist da noch die Volière. Seine Vögel, sagt Ober-marzoner, seien sehr beruhigend. Die bildhübschenPfauenkopfsittiche musste er ausquartieren in ein eige-nes Häuschen. Der Platzhirsch in der Volière, ein knall-gelber Alexandersittich, hatte sie nach allen Regelnder Kunst zerzaust. Hackordnung allüberall. Ausser inMartin Obermarzoners Küche. Dort macht der jüngsteMeisterkoch Europas gerade mausbeinalleine die fri-sche Pasta für die Halbpensionsgäste im Bischofhof.Auch das gehört zu seinen Aufgaben. Und er erfüllt siemit der gleichen intensiven Sorgfalt und Konzentration,mit der er Taubenbrüstchen auslöst: «Alles wird von mirzubereitet. Wenn etwas schiefläuft, kann man nur sichselbst die Schuld geben.» WEITERE INFOS

Hotel Bischofhof, Restaurant Jasmin39043 KlausenTelefon 0039 0472 847 [email protected]

Das edle Restaurant im bodenständigen Familienbetrieb:Zurückhaltende Eleganz und angenehme Atmosphäre.

Das Pré-Dessert, das Geschichte machte: Obermarzonersberühmtes Kakaoravioli mit Peperonifüllung, Foie-Gras-Eis,Himbeerespuma und weissem Kaffeeschaum

wäRE ER MUSIKER,SPRäCHE MAnVOM ABSOLUTEn GEHÖR

KLAUSEN

geniessen24

Page 25: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

Holt mal Luft...

Nur in den Familienhotels Südtirol: naturpädagogisch geschulte Betreu-erinnen, Naturfoscher-Clubs für Kinder verschiedener Altersgruppen unddas Highlight: Naturdetektiv-Camp mit Experten für kleine Forscher ab7 Jahren.

Familienhotels SüdtirolTel. +39 0471 999 [email protected]

www.familienhotels.com

Oktober 2012: 7 Tage Ferien mit der Familie in einem qualitäts-geprüften Familienhotel Südtirol ab € 830 (CHF 1025)

Inklusivleistungen:1 Woche für 2 Erwachsene & 1 Kind inkl. täglicher Kinderbetreuung, baby-und kindergerechter Ausstattung, kostenlosem Verleih von Buggies,geführten Wanderungen, Wellness, alpiner und mediterraner Küche u.v.m.

SÜDTIROL / ALTO ADIGE

Unser Geheimtipp

Klein und fein, sehr gemütlich, aber vor allem liebevoll & persönlich ge-führt! Das charmante Muchele liegt 5 km vor Meran. Herrliche Aussichtauf die Berge, mediterrane Terrasse, bodenständige echte Küche und über-all eine unbeschwerte lässige Atmosphäre. Beheizter Innen- & Aussenpool.

Hotel Muchele****I-39014 Burgstall bei Meran/SüdtirolTel. +39 0473 291 [email protected]

www.muchele.com

Herbstzauber mit Wein & Wellness, Genusshalbpensionund kleinem Schönheitspaket für € 756 pro Person

Inklusivleistungen:7 Tage mit Genusshalbpension im Komfortzimmer, die «etwas andere»Weinprobe mit Gastgeber Hansjörg, 2 kleine Wellnessbehandlungen fürGesicht & Körper.

Goldener Genuss-Herbst

2 geführte Wanderungen, Mountainbiketour,Kellereibesuch mit Weinverkostung, Törggelen.

Hotel Resmairhof****SI-39017 Schenna/SüdtirolTel. +39 0473 945 [email protected]

www.resmairhof.it

13. Oktober bis 3. November 2012,7 Nächte inkl. Geniesser-Halbpensionab € 791 pro Person

Wellness mit Aussicht

Nach dem Motto «Zuhause bei Freunden» steht das Belvitahotel Hohen-wart in Schenna für Tradition, Komfort und Herzlichkeit. In allen Bereichendes Hauses zeigt sich stets der bewusste Umgang mit der Natur – so auchim neuen 1200 Quadratmeter grossen Wellnesstempel «VistaSpa».

Hotel Hohenwart****SI-39017 Schenna/SüdtirolTel. +39 0473 944 [email protected]

www.hohenwart.com

4. November bis 6. Dezember 20124 Tage Hohenwart-Verwöhnpension ab € 604 pro Person

Inklusivleistungen:Mit dem Paket «Wellness à la Hohenwart» geniessen Sie tägl. 1 Std. Beauty-oder Wellnessbehandlung Ihrer Wahl, das betreute Fitnessprogramm, einegeführte Wanderung sowie eine Degustation in der Vinothek.

7 Tage Kulinarik

2 Gourmet-Menüs mit Weindegustation, Be-such einer Käserei, 1 Weinverkostung.

Hotel Post Tolderhof****SI-39030 Olang/SüdtirolTel. +39 0474 496 [email protected]

www.hotelpost-tolderhof.com

22. bis 29. September 2012ab € 606 pro Personmit 3/4 Pension

Page 26: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

V E R n AT S C H

«Wir feiern Denst. magDaLener»

Johannes Pfeifer vom Pfannenstielhof in Bozen hat Grund zur Freude:Sein St. Magdalener Classico 09 hat als erster Vernatsch-Wein drei Gläser

in Italiens Weinbibel Gambero Rosso erhalten.

Johannes Pfeifer, kurz «Pfannen-stiel-Hannes», ist fast die Perso-nifizierung von Südtirols FreienWeinbauern. Seit 200 Jahrenbefindet sich der 1561 erstmalsurkundlich erwähnte Pfannen-stielhof am Ostrand von Bozenim Besitz der Familie. Im Jahr2000 übernahm Hannes denBetrieb von seinem Vater Eduard,nachdem er zuvor eine Ausbil-dung an der Fachschule für Obst,Wein- und Gartenbau Laimburggemacht und eine Zeit lang auchin einer Schweizer Weinkellereigearbeitet hatte. Während derletzten zwölf Jahre gewannenseine Weine zahlreiche Auszeich-nungen im In- und Ausland. DieTre Bicchieri des Gambero Rossofür seinen St. Magdalener sindein vorläufiger Höhepunkt.

BOZEN

TexT: Andreas KellerFoTos: Alex Filz

geniessen26

Page 27: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

sÜdtIrOLer VerNAtsCH CUP 2012

Der Südtiroler Vernatsch Cup wurde 2004 ins Leben gerufen, um denqualitätsvollen Vernatsch zu fördern. Dieses Jahr fand er bereits zumneunten Mal im Designhotel Vigilius Mountain Resort am Vigiljochstatt. In einem mehrstufigen Auswahlverfahren wählte ein internatio-nales Gremium von Önologen, Sommeliers und Fachjournalisten ausItalien, Deutschland und Japan aus 94 weinen die «Vernatsch desJahres» aus. Da die Vernatsch-weine je nach Anbaugebiet verschie-dene Ausprägungen besitzen, wurden die weine nach Gebieten ge-trennt verkostet und bewertet. In der Kategorie «Der andere Ver-natsch» figurierten weine aus älteren Jahrgängen und auch solche,die nicht in das übliche Schema passen. Aus St. Magdalena wurdenfolgende weine als «Vernatsch des Jahres» prämiert:

• St. Magdalener gröbnerhof 2011, Erste & neue, Kaltern• St. Magdalener ClaSSiCo Mit SChutzzeiChen 2011,

Kellerei St. Magdalena, Bozen• St. Magdalener ClaSSiCo 2011, Franz Gojer, Glögglhof, Bozen• St. Magdalener ClaSSiCo anSitz WaldgrieS 2010,

Christian Plattner, Ansitz waldgries, Bozen

weitere Resultate auf www.vernatschcup.it

DER ST. MAGDALEnER –EIn ATTRAKTIVER wEInMIT VIEL CHARME

Das muss ein Fest gewesen sein auf dem Pfannenstiel-hof am Erntedanksonntag vor zwei Jahren! Spuren da-von sind noch heute zu sehen. So prangt an einer Wanddes stimmungsvollen Weinkellers eine eilends aus Pappegebastelte Riesentraube und darüber der Spruch «Wirfeiern den St. Magdalener». Hannes und Margareth

Pfeifer hatten ihreWeinbaukollegen vonSt. Magdalena zu einerzünftigen Marende ge-laden, zu welcher derDreigläserwein in Strö-men floss. An die acht-

zig Leute seien gekommen, und Heinrich Plattner, derObmann des Freiwilligen Schutzkonsortiums St. Mag-dalena, habe gratuliert und stolz gesagt: «Es freut uns,dass es nun auch ein St. Magdalener in den Olymp derbesten Weine Italiens geschafft hat.»Margareth Pfeifer, die Mathematik studiert und jahre-lang als Lehrerin unterrichtet hat, zeigt uns in der ge-mütlichen Stube des im Jahr 1561 erstmals urkundlicherwähnten Pfannenstielhofs einige Fotos vomSt. Magdalener Fest. Unter anderem ist darauf eine rie-sige, mit drei roten Gläsern verzierte Torte zu sehen,mit der Vertreter des Schutzkonsortiums Pfeifersüberraschten. Margareth läuft heute noch das Wasserim Mund zusammen, wenn sie daran zurückdenkt.Ihr Mann Hannes hält sich da doch lieber an denSt. Magdalener selbst, der so herrlich frisch und fruchtigist und eigentlich immer und überall schmeckt. Erfreuli-cherweise gehört er zudem zu jenen 14 Tre-Bicchieri-Weinen, die weniger als 10 Euro ab Hof kosten.Pfeifers machen nur gerade vier Weine, und alle sindrot. Mit einem Anteil von rund zwei Dritteln dominiertder St. Magdalener, der es zu so grossen Ehren gebrachthat. Erzeugt wird er aus 95 Prozent Vernatsch und5 Prozent Lagrein, die im traditionellen Mischsatz in derklassischen Zone in Rentsch bei Bozen an Pergeln gezo-gen werden. Die Vergärung erfolgt im Edelstahltank miteiner Maischekontaktzeit von zehn Tagen. Anschlies-send wird der Jungwein im Stahltank ausgebaut, bis erjeweils an Ostern auf den Markt kommt. Er ist nach derBeschreibung im Faltprospekt des Weinguts «ein attrak-tiver Wein mit viel Charme», der perfekt zu SüdtirolerSpeck, aber auch Knödeln und Schlutzkrapfen passt.Der Lagrein, die andere grosse autochthone Sorte,kommt auf dem Pfannenstielhof mit einem Anteil vonknapp einem Drittel ebenfalls zu grossen Ehren, undzwar gleich in doppelter Ausführung. Da ist zunächstder Lagrein mit dem Zusatz «vom Boden», mit dem dieWertschätzung des Bodens ausgedrückt werden soll.Im Gegensatz zum Vernatsch wächst der Lagrein nichtauf den Porphyrböden des Ritten oberhalb des Pfan-

Hannes’ Frau Margareth küm-mert sich als Mathematikerinund ehemalige Lehrerin vorallem um die administrativenBelange des weinguts und umdie beiden Töchter. währendder Lese legt aber auchsie tatkräftig Hand an in denReben.

Page 28: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

V E R n AT S C H

entDecken sie Die sPitzenWeineDes PfannenstieLHofsAls «Südtirol Magazin»-Leser profitieren Sie von der Möglichkeit, drei Weinedes Pfannenstielhofs zu Spezialpreisen beim Importeur zu bestellen.

südtirol st. Magdalener Classico 2011, Südtirol St. Magdalener DOCMittleres, jugendliches Rot; Aromen von roten Kirschen mit Mandelnoten; mittelgewichtig,saftige Säure, seidiges Tannin, lang; fruchtbetonter, geschmeidiger weinSpezialpreis Fr. 102.60 pro Sechserkarton (statt Fr. 114.–), zuzüglich Versandkosten

südtirol Blauburgunder 2010, Südtirol DOCMittleres, leicht gereiftes Rot; Aromen von roten Beeren mit würzigen noten; mittelgewichtig,frische Säure, kräftiges Tannin; eleganter, strenger wein, der noch sehr jugendlich wirktSpezialpreis Fr. 151.20 pro Sechserkarton (statt Fr. 168.–), zuzüglich Versandkosten

Lagrein vom Boden 2011, Südtirol DOCSehr dunkles, jugendliches Rot; Aromen von schwarzen Beeren und Steinfrüchtenmit würzigen noten; vollmundig, saftige Säure, feines, samtenes Tannin; markanter,attraktiver weinSpezialpreis Fr. 113.40 pro Sechserkarton (statt Fr. 126.–), zuzüglich Versandkosten

Probierangebot – Sechserkarton mit je zwei Flaschen der drei weineSpezialpreis Fr. 122.40 (statt 136.–), zuzüglich Versandkosten

Bestellen bei Roos Weine & Transporte, Blumenweg 2a, 3315 Bätterkinden,Tel./Fax 032 665 17 29, [email protected], www.roos-weine-transporte.ch.Bitte bei Ihrer Bestellung den Vermerk «Südtirol Magazin» angeben. Angebot nursolange Vorrat bis 31. Oktober 2012 für Personen ab 18 Jahren in der Schweiz gültig.

nenstielhofs, sondern unterhalb des Weinguts auf denSand- und Schotterböden des Eisacktals. Nach der Ver-gärung im Edelstahltank mit einer Maischekontaktzeitvon elf Tagen reift der Wein in mittelgrossen Holzfäs-sern. Das Ergebnis ist ein samtig weicher Wein, der mitseinem attraktiven Wesen jedermann verführt.Auch der Lagrein Riserva stammt «vom Boden», wirdaber ausschliesslich aus Trauben von über fünfzig Jah-ren alten Reben während zwölf Tagen an der Maischegekeltert und dann anschliessend während 24 Monatenin französischen Barriques ausgebaut. Das besondereTraubengut, die strengere Kelterung und der Ausbauim Eichenfass verleihen der Riserva sehr viel mehr Struk-tur als der Annata. Einigen mag der Wein zumindestin seiner Jugend vielleicht gar eckig und sperrig erschei-nen. Doch genau diese Eigenschaften machen die Riservazu «einer kraftvollen Rotweinpersönlichkeit», die nacheinigen Jahren der Lagerung hervorragend zu Schmor-gerichten aller Art, insbesondere aber Wild und Feder-wild passt.

Bleibt der Blauburgunder, der als einziger Weindes Pfannenstielhofs nicht von Bozen, sondern vonPlanitzing bei Kaltern stammt. Mit einem Anteil vonnur gerade 5 Prozent an der Gesamtproduktion ist diekapriziöse Sorte die Diva auf dem Pfannenstielhof, dievon Hannes und Margareth sorgsam gehätschelt wird.Wie der Lagrein Riserva reift der Blauburgunder nacheiner Maischegärung von zwölf Tagen in Barriques,allerdings nur während rund einem Jahr. So entsteht ein«konzentrierter Wein mit edler Aromatik», an dessenstrenges Wesen man sich zuerst etwas gewöhnen muss.Zu Herrengröstl, Kalbsbraten oder Schöpsernem ge-nossen, wird einem dies aber keine allzu grosse Mühebereiten.

WEITERE INFOS

Pfannenstielweg 9, I-39100 BozenTelefon 0039 0471 970 884,www.pfannenstielhof.it4 Hektaren Reben, 40 000 Flaschen,Verkauf/Besichtigung (Voranmeldung empf.)Mo bis Fr: 8–12, 14–18 Uhr, Sa: 8–12 Uhr

geniessen28

Page 29: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

sHort cuts29

P R E I S R ä T S E L , A n R E I S E

scHWeiz–süDtiroL retourDas Südtirol ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln guterreichbar. Mit Schweizer ÖV (den SBB, der RhätischenBahn, dem Schweizer Postauto) und der modernenVinschgerbahn im Südtirol gelangen Sie bequem ansZiel. Von Landquart fahren Sie per Bahn nach Zernezund im Postauto über den Ofenpass nach Mals zurVinschgerbahn. Vinschgerbahn-Tickets sind an der Ver-kaufsstelle am Bahnhof Mals erhältlich. Die Bahn bringtSie in rund fünfviertel Stunden nach Meran.Ihre besten Verbindungen ins Südtirol finden Sie unterwww.suedtirolmagazin.ch

Fahrpläne unter www.sbb.ch, www.rhb.ch, www.sii.bz.it

www.vinschgerbahn.it

1. PReIs3 Übernachtungen in einer Comfort Studio Suite für zwei Personen im DesignhotelGius La Residenza. Geniesser-Arrangement inklusive Frühstück, Südtiroler Jause undItalienische Antipasti, wellness Lounge mit Hallenbad und Sauna, Vespa für einenAusflug, weinverkostung und Kellereiführung sowie ein 4-gängiges Degustationsmenüim Castel Ringberg, im wert von EUR 798.–www.designhotel-kaltern.com/fuer-geniesser

2. – 10. PReIsEin Mini-Solarladegerät «Solaris» – geeignet für die meisten elektronischen Geräte,die über einen USB-Anschluss aufladbar sind.

wenn Sie in der Schweiz wohnen und volljährig sind, geben Sie einfach bis zum 10.10.2012 das Lösungswortauf der website des Magazins ein. Die Preise werden unter den richtigen Einsendungen ausgelost.wie üblich ist der Rechtsweg ausgeschlossen, und es findet keine Korrespondenz über das Gewinnspiel statt.Die Gewinner werden direkt benachrichtigt.

��

d o lom i t i

l agodigar d

a

b o d e n s e e

45 Salzburg

45 Innsbruck

45 Verona

45 Treviso

45 Venezia45 Brescia

45 Bergamo

45 Milano

45 Bolzano/Bozen

2Rosenheim

2Vipiteno/Sterzing

2Brunico/Bruneck2Bressanone/Brixen

2Bregenz

2Vaduz

2Chur

2Lugano2Udine

2Cortina

Spittal ander Drau 2

2Trento

45 München

45 Zürich

2Merano/Meran2Glorenza/Glurns

0 50��

01 Heldin aus dem Reich der Fanes. o2 Festival zeitgenössischer Kultur. o3 Ordendes Säbener Klosters. o4 Das Städtchen, in dem Obermarzoner kocht. o5 DieBrunchfee der Residenza Gius. o6 Bozen auf Italienisch. o7 Daraus entstehtGraukäse.

o1

o2

o3

o6

o5

o7

information

FüR FRAgeN zUM südTIRoLSüdtirol Information, BozenTelefon 0039 0471 999 999www.suedtirol.info

FüR FRAgeN zUM südTIRoLeR WeINSüdtiroler weinwerbung, BozenTelefon 0039 0471 945 773www.suedtirolwein.com

Das süDtiroLerPreisrätseL

Welches Südtiroler Bergmassiv suchen wir? Die Antworten finden Sie in diesemMagazin. Geben Sie das Lösungswort ein auf: www.suedtirolmagazin.ch

o4

Page 30: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

In T E R V IE w

Veronika Riz, Sie sind viel unterwegs. wo ist Ihre Heimat?Südtirol. Ganz klar. Hier sind meine Wurzeln, hier bin ich auf-

gewachsen, hier lebe ich. Ich habe in Wien, in London und New Yorkstudiert und bin immer wieder in meine Heimat zurückgekehrt.Aus Liebe?

Ja! (Sie lacht.) Aus Liebe zur Heimat und zu dem Mann, den ichspäter dann geheiratet habe.Haben Sie auch Lieblingsorte?

Oh ja, viele. Beispielsweise die Fanes Alm hoch oben im Gadertal,ein sagenumwobener Ort. Dolasilla ist eine Heldin aus dieser Welt,genauer des ladinischen Nationalepos vom Reich der Fanes. Sie wareine wichtige Kriegsheldin der Fanes-Leute. Oder der DurnholzerSee ganz hinten im Sarntal. Oder der magische Ort Margreid längsder Weinstrasse. Und dann das Martelltal, eine Pracht!Hat Heimat mit Erinnern zu tun?

Ich bin mit sechs Schwestern in einer Bozner Familie aufgewach-sen. Wir fuhren, wie das im Bozner Bürgertum so Sitte war, zur Sommer-frische hinauf nach Maria Himmelfahrt und später nach Oberbozen,auf den Ritten. Das gehörte, wie es in einem berühmten SüdtirolerGedicht heisst, zu den acht Seligkeiten der Bozner. Die letzte, höchsteSeligkeit ist übrigens, mit einer Boznerin verheiratet zu sein… DenAuszug mit dem riesigen Schrankkoffer hinauf in die Ferien, in dieIdylle, in die Einsamkeit, in die Natur: Das vergesse ich nie.Haben Sie Heimweh?

Ich bin, wie gesagt, eine grosse Naturfreundin. Und andererseitsliebe ich Grossstädte. Ich brauche beides. Die Einsamkeit in denBergen, das Chaos in den Metropolen, ich liebe beide Welten: Da hates vielleicht keinen Platz für Heimweh.Diese Dualität ist für Ihre Heimat typisch?

…und macht das Leben auch ganz besonders anregend. ZweiKulturen sind hier einst aufeinandergeprallt und mit der Zeit zu-sammengewachsen, zwei Kulturen in der Sprache, in der Küche,in der Mentalität. Das Alpine und dasMediterrane, die Strenge der Berge unddas Leichtlebige des Südens. Das istauch so faszinierend am grösstenSchatz, den wir wohl haben: dieDolomiten. Da ist diese liebliche Land-schaft und mittendrin stehen die trot-zigen Berge. Unvergleichlich, dieseintensive Widersprüchlichkeit.

scHLuss-Punkt

mit Veronika Riz,Choreografin und Regisseurin

BIOgRAFIE

Veronika Riz ist 1957 in Bozen geboren. Siestudierte Theaterwissenschaften und Kunst-geschichte in wien und in London. Mit ihremDokumentarfilm «Ragwurz» hat die Choreo-grafin ein hinreissendes Porträt ihrer tan-zenden Landsleute geschaffen. Sie ist mitdem berühmten winzer Alois Lageder verhei-ratet und hat drei Kinder.www.veronikariz.it

gesicHter30

Page 31: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

Genüsse der Erde

Lassen Sie Ihren Gaumen während der typischen Törggelezeit im Eisacktalverwöhnen. Entdecken Sie die einzigartigen Südtiroler Spezialitäten, dieWeine und edlen Naturprodukte, schonend geerntet und sorgfältig verar-beitet von Südtirols Landwirten.

Hotel Elephant****SI-39042 Brixen/SüdtirolTel. +39 0472 832 [email protected]

www.hotelelephant.com

23. September bis 11. November 20124 Übernachtungen mit Frühstück, € 380 pro Person

Inklusivleistungen:Ein 3-Gänge-Menü in unserem Gourmetrestaurant, Kulturwanderung undBesuch eines Weinguts mit Weinverkostung, Tageszeitung und ein saiso-naler Willkommensgruss, Kochbuch «Tiroler Küche», kostenloses Parken.

Bequem im Bus anreisen

EUROBUS fährt vom 19. August bis zum 21. Oktober 2012 jeden Sonntagins Südtirol. Sie haben die Wahl aus 15 ausgezeichneten Hotels der 3- und4-Sterne-Kategorie im Vinschgau, Burggrafenamt und in Meran.

Für Informationen und Buchungen:Tel. 0848 000 [email protected]

www.eurobus.ch

z.B. 8 Tage Hotel Alpenhof*** im Doppelzimmermit Halbpension (19.8. – 14.10.), Preis: CHF 670 pro Person

Inklusivleistungen:Fahrt im Comfort-Bus, Betreuung durch 2 Chauffeure, Taxitransfer zumHotel, Unterkunft im gewählten Hotel, Halbpension, Reiseunterlagen undEUROBUS Plus – Mobilcard Südtirol für 7 Tage gratis inbegriffen.

Velo-Genuss im Herbst

Der Zauber Südtirols lockt immer wieder. Fantastische Tage für Körper undGeist warten auf Sie. Entdeckungstouren durch die Herbstlandschaft aufden Südtiroler Fahrradwegen. Wellness vom Feinsten und jeden Tag kuli-narische Highlights in den Falkensteiner Hotels in Südtirol.

Falkensteiner Hotels SüdtirolHafling/Kastelruth/ValsKiens/Terenten/[email protected]

www.suedtirol.falkensteiner.com

3 bzw. 4 Nächte ab € 219/Person, gültig: Sept., Okt., Nov. 2012Buchbar bei Anreise SO-DO (4 N.), DO-SO (3 N.)

Inklusivleistungen:Falkensteiner 3/4 Verwöhnpension, freier Eintritt in die Wasser- undWellnesswelt Acquapura SPA, 1 Entschlackungsbad, gratis Veloverleih undMobilcard Südtirol, 1 Wanderrucksack Salewa gratis.

Vital-Ferien

1 Dolomitenwanderung, 1 Rückenmassage, 1 Son-nenaufgangswanderung und 1 Vitalabendessen.

Camping Residence Corones****I-39030 Rasen/SüdtirolTel. +39 0474 496 [email protected]

www.corones.com

17. September bis 25. Oktober 2012€ 210 p.P. im Appartement ÜFDienstag-Samstag o. Samstag-Dienstag

Echtes Liberty Feeling

1 Kopf-Nacken-Rückenmassage, 1 Gesichtsbe-handlung u. 1 Produkt Piroche, 1 Rittencard.

Parkhotel Holzner****I-39054 Oberbozen/SüdtirolTel. +39 0471 345 [email protected]

www.parkhotel-holzner.com

8. bis 30. September 20124 Übernachtungen inkl.Geniesser-Halbpension € 599

Page 32: Südtirol Magazin, Ausgabe Herbst 2012

Nicht alleitalienischen

Spitzenweine kommenaus alten Kellern.

Lange Sonnentage, kühle Nächte, mineralische Böden. Im Südtirol gedeihen inunterschiedlichen Klimazonen und bis in Höhenlagen von 1000 m.ü.M. rund 20Traubensorten. Aus ihnen komponieren Südtirols Weinbauern in architektonischoftmals spektakulären Kellereien* ein einzigartiges Spektrum an Spitzenweinen.

Mehr übers Südtirol erfahren Sie unter www.suedtirol.info

* Die Kellerei Tramin am Eingang des Gewürztraminer-Dorfes gehört zu den neuen Pilgerstätten fürArchitekturfans und Weinliebhaber.