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Von Roland S. Süssmann Es ist stockdunkel. Das römische Am- phitheater von Caesarea ist erleuchtet, in seiner Mitte steht ein ungewöhn- liches Podest: ein japanischer Dohyo. Das Dröhnen der Wa Daiko, der tra- ditionellen japanischen Trommel, er- klingt als musikalische Ouvertüre. Dann treten feierlichen Schrittes 12 Sumotori ein: der Vorhang hebt sich für eine ein- zigartige und unglaubliche Show, die in diesem bis auf den letzten Platz aus- verkauften Theater jeden in ihren Bann ziehen wird. Eine in Israel beliebte Redewendung lautet «Never a dull moment», was mit anderen Worten heisst, dass man sich in Israel nie langweilt. Täglich treten zahl- reiche Überraschungen ein, angenehme und weniger angenehme, erfreuliche und dramatische, die aber alle spannend sind. Und dennoch entsprach das Eintreffen eines gesamten Stalls von Sumo-Ringern im Mai 2006 in Israel auch für die abgebrühtesten Israelis einer wahren Sensation. Ganz unabhängig von der Leibes- fülle dieser Kampfsportler (zwischen 102 und 155 kg) kann dieses Ereignis ohne zu zögern als gewichtig be- zeichnet werden. Die Reise des gesamten Teams, zu- sammen mit den Beratern, Direktoren und den dazu gehörigen Familien, war keine Angelegenheit, die man auf die leichte Schulter nehmen konnte! Um die genaueren Umstände, die Gründe für diese ISRAEL-JAPAN 1 SHALOM SUMOTORIS SHALOM/VOL.XLVI/TISCHRI 5767/HERBST 2006 Unter dem Motto «To Israel with Peace and Love» fand vom 3. bis 9. Juni 2006 der historische Besuch der Sumotori aus der Sadogatake Heya, einem der bedeutendsten Sumo-Ställe Japans, in Israel statt.

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Von Roland S. Süssmann

Es ist stockdunkel. Das römische Am-phitheater von Caesarea ist erleuchtet,in seiner Mitte steht ein ungewöhn-liches Podest: ein japanischer Dohyo.Das Dröhnen der Wa Daiko, der tra-ditionellen japanischen Trommel, er-klingt als musikalische Ouvertüre. Danntreten feierlichen Schrittes 12 Sumotoriein: der Vorhang hebt sich für eine ein-zigartige und unglaubliche Show, diein diesem bis auf den letzten Platz aus-verkauften Theater jeden in ihren Bannziehen wird.

Eine in Israel beliebte Redewendung lautet «Never adull moment», was mit anderen Worten heisst, dassman sich in Israel nie langweilt. Täglich treten zahl-reiche Überraschungen ein, angenehme und wenigerangenehme, erfreuliche und dramatische, die aber allespannend sind. Und dennoch entsprach das Eintreffeneines gesamten Stalls von Sumo-Ringern im Mai 2006in Israel auch für die abgebrühtesten Israelis einerwahren Sensation. Ganz unabhängig von der Leibes-fülle dieser Kampfsportler (zwischen 102 und 155 kg)kann dieses Ereignis ohne zu zögern als gewichtig be-zeichnet werden. Die Reise des gesamten Teams, zu-sammen mit den Beratern, Direktoren und den dazugehörigen Familien, war keine Angelegenheit, dieman auf die leichte Schulter nehmen konnte!Um die genaueren Umstände, die Gründe für diese

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SHALOM SUMOTORIS

SHALOM/VOL.XLVI/TISCHRI 5767/HERBST 2006

Unter dem Motto «To Israel with Peace and Love» fand vom 3. bis 9. Juni 2006 der historische Besuch der Sumotori aus der Sadogatake Heya, einem der bedeutendsten Sumo-Ställe Japans, in Israel statt.

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bedeutende Aktion und ihre Folgen kennen zu lernenund zu durchleuchten, haben wir S.E. ELI COHENgetroffen, den israelischen Botschafter in Japan, 5. Danin Karate und geistiger Vater dieses etwas verrückten,jedoch durch und durch erfolgreichen Projekts.

Wie hat denn dieses Abenteuer begonnen?

Als ich vor zwei Jahren mein Amt in Japan antrat, be-schloss ich meine Botschaft wie ein Unternehmen zuführen. Ich bat meine Mitarbeiter, für jede Idee undfür jedes Projekt eine Machbarkeitsstudie und einengenauen Vorgehensplan auszuarbeiten. Der Gedanke,Sumo-Ringer nach Israel kommen zu lassen, entstandnicht erst heute, er wurde bereits vor 12 Jahren geäus-sert. Das Konzept sah vor, den japanischen Tourismusin Israel zu fördern, indem man der Öffentlichkeit dasLand aus der Sicht eines Sumotori präsentierte. Damir die Kultur und die Mentalität der Japaner seitJahren vertraut sind, weiss ich, dass in diesem Landnichts überstürzt oder übereilt geschieht. Man setztzunächst ein Samenkorn in die Erde, das man hegt undpflegt, dann wartet man geduldig darauf, dass diePflanze Früchte trägt. Die Japaner analysieren, studie-ren und prüfen jedes Projekt äusserst gründlich, dennsie wollen sich des Erfolgs sicher sein, bevor sie mit derkonkreten Umsetzung beginnen. Meine Aufgabe inJapan besteht in erster Linie darin, zahlreiche Samen-körner zu setzen, die mit der Zeit die Natur der Be-ziehungen zwischen unseren beiden Ländern vonGrund auf verändern werden. Mir ist aber auch be-

wusst, dass es vor mir viele ausgezeichnete israelischeBotschafter in Japan gab, die alle ihre Samen gesetzthaben und dass einige der daraus entstandenen Früch-te heute geerntet werden können. Die ursprünglicheIdee, einen einzigen Sumotori zur Förderung des is-raelischen Tourismus einzufliegen, war nicht so toll.Einerseits war die Verwirklichung schwierig, anderer-seits verlangte der Sumo-Sportverband eine horrendeSumme für die Erteilung ihrer Genehmigung und dieUnterstützung eines Projekts, das letztendlich nur Is-rael zugute kam. Da ich die Kultur und die MentalitätJapans enorm respektiere, lag es mir am Herzen zu zei-gen, dass eine derartige Aktion beiden Parteien nützenkann, was letztendlich nach beidseitiger Akzeptanzeinen soliden Ausgangspunkt darstellte. In diesemMoment wurde mir klar, dass die Reise eines einzigenSumotori nach Israel irgendwie peinlich oder garerniedrigend wäre. Die Tatsache, diese «seltene Spe-zies» dem Gespött der Leute auszusetzen, konnte nurgegen uns arbeiten. In Japan werden die Sumo-Ringerbewundert und verehrt. Die Tradition dieses Natio-nalsports ging aus den Shinto-Tempeln hervor, derenRituale ca. 1’500 Jahre alt sind. Daher haftet ihnenauch etwas Heiliges an. Ein Sumo-Kampf ist weit mehrals eine komplizierte Form des Kräftemessens, eingrosser Teil der Sportarten Judo und Jiu-Jitsu basiertauf dem Sumo: das Suchen nach dem Gleichgewicht,die Richtungswechsel, die Wahrnehmung des Gegners,der Einsatz der Energie usw. Als ich meinen japani-schen Verhandlungspartnern mitteilte, ich wolle alleAspekte der japanischen Kultur im Zusammenhang

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Trotz ihres Gewichts (im Schnitt 150 kg) wurden die Sumotori vom Wasser des Toten Meeres getragen.

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mit Sumo bekannt machen, haben sie begriffen, dassdiese Aktion auch ihren Interessen dienlich war. Abdiesem Zeitpunkt begannen lange und heikle Ge-spräche mit dem bedeutenden Sumo-Stall SadogatakeHeya.

Wie lange haben diese Verhandlungen denn ge-dauert ?

Nach Diskussionen von rund einem Jahr habe ichPremierminister Junichiro Koizumi getroffen und ihnum seine Unterstützung gebeten. Zu diesem Zweckschlug ich ihm vor, die Reise der Sumo-Ringer nachIsrael auf eine Werbeaktion zugunsten des japani-schen Tourismus zu erweitern, die wir «Yokoso Ja-pan - Yokoso Israel» (willkommen Japan - willkom-men in Israel) nannten. Gegenwärtig empfängt Japanjährlich nur 6,7 Millionen Touristen, was recht wenigist. Der Premierminister war sofort interessiert undhat ein Aktionskomitee ins Leben gerufen. Doch ichwar hauptsächlich auf seine Hilfe angewiesen, um dieGenehmigung der offiziellen Sumo-Liga Nihon-Su-mo-Kyôka zu erhalten. Dieser Verband besitzt näm-lich extrem viel Macht und entscheidet über jedesDetail im Zusammenhang mit Sumo. Er ist es auch,der anlässlich von Sumo-Vorführungen in Las Vegasalle Einnahmen kassiert, sei es für die Auftritte, dieWerbung oder anderes.In unserem Fall wurden zwei Ereignisse geplant, wiesie noch nie da gewesen waren: ein gesamter Sumo-Stall zusammen auf Reisen zu schicken und der Sumo-

Kyôka nichts zu bezahlen. Ausser mit dem Premier-minister nahm ich auch mit einer Reihe von Beteilig-ten Kontakt auf und rief irgendwann den Verbandan. Die Verantwortlichen behaupteten zunächst, sieseien sehr erstaunt, dass so viel über uns geredet wer-de, doch eigentlich beschäftigte sie nur eine Frage:würde die israelische Regierung die Sumotori offizielleinladen? Ich konnte diese Einladung sofort bestäti-gen (ohne Jerusalem zu informieren, da ich ja dieRegierung vertrete). Ich verfasste also in perfektemJapanisch einen Brief mit der offiziellen Einladung,in dem ich das gesamte Programm in allen Einzelhei-ten ausführte. Ich erwähnte sogar die Idee, die schwer-sten Männer der Welt zum tiefsten Punkt der Erdku-gel zu bringen, an das Tote Meer, um festzustellen, werstärker sei, das Meer oder das Gewicht der Sumotori.In knapp einer Woche erhielt ich die Zusage undmein Schreiben kam mit dem offiziellen Einwilligungs-stempel des Verbands versehen zurück. Zu meinerVerblüffung verlangten die Verbandsfunktionäre keinGeld, sie baten uns nur, uns mit den Verantwortli-chen des Sadogatake Heya zu einigen, die ich bereitsinformiert hatte, und ihnen zu bestätigen, der gesam-te Stall sei eingeladen. Ein Heya (Sumo-Stall) verkör-pert eine echte Gemeinschaft, die auch die Familien,Trainer, Schiedsrichter usw. einschliesst. Wir konntenuns ihre bedingungslose Kooperation sichern, weil ichihnen Folgendes sagte: «Sie sagen uns, was Sie brau-chen, und wir übernehmen während der Reise in Israeldie Verantwortung dafür». Ich nannte das Projekt«Sumo from Japan to Israel with peace and love».

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Die Sumo-Vorführung in Caesarea wurde zu einem aussergewöhnlichen Ereignis.

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Wie viele Personen waren beteiligt und wie haben Siedie Operation finanziert?

Es waren rund 40 Leute, darunter auch ein andert-halbmonatiges Baby und die Nummer drei Japans,Kotooshu Kastunori, der den Titel eines Ozeki trägt.Er ist Sumotori bulgarischer Abstammung, misst2,04m und wiegt 147 Kilo. Wir haben ihn mit der An-reise seiner Eltern aus Bulgarien überrascht, die ihnnoch nie hatten kämpfen sehen!Doch wir hatten einen ganz anderen Widersacher:die Zeit. Wir erhielten nämlich die ZustimmungMitte März 2006 für eine Reise, die nur im Juni des-selben Jahres stattfinden konnte. Wir mussten nichtnur alles sehr schnell organisieren, sondern auch dieFinanzierung auftreiben. Dazu muss man wissen, dasses bei unserem Projekt um fast 1 Million Dollar ging.Das israelische Ministerium für Tourismus hat mirsofort 15’000 Dollar zugesichert, das Aussenministe-rium bot an, die VIP-Empfänge, die Busse usw. zuübernehmen, was auch ungefähr 7’000 Dollar Spesenausmachte. Dann begann ich nach Sponsoren zu su-chen, die ich letztendlich auftreiben konnte - dochdies ist wieder eine ganz andere Geschichte.

Mussten Sie besondere Flugzeugsitze oder Spezialbet-ten für die Ringer einplanen?

Nein, denn die Sumo-Ringer wogen im Schnitt 150Kilo, mit Ausnahme eines Schiedsrichters, der alsehemaliger Sumotori 190 Kilo auf die Waage brach-te. Wir haben uns ganz auf seine Bedürfnisse einge-stellt, aber es zeigte sich, dass er in einer für mittel-grosse Menschen konzipierten Umgebung ganz gutklar kam. Doch dies war nicht unser grösstes Pro-blem. Es mussten unzählige Einzelheiten geregelt wer-den. Ca. 8 Monate vor dem Erhalt der Genehmigungerfuhr der Sumo-Verband in Israel, dass wir einenHeya ins Land bringen wollten. Der Verantwortlichedieser Organisation besuchte mich in Japan und ichfragte ihn, ob er bereit sei, sich auf israelischer Seiteum dieses Projekt, d.h. um die gesamte Programm-planung und die Finanzierung, zu kümmern. Er sagtezu, war aber doch etwas überrascht, als ich ihn anrief,

um ihm die gute Neuigkeit mitzuteilen und ihm zusagen, die 12 Sumotori würden drei Monate später,am 12. Juni 2006, in Israel eintreffen!

Es ist Ihnen also gelungen, alles in Windeseile auf dieBeine zu stellen?

Fast. Im Mai, mitten in einer Sitzung mit der Leitungdes Sumo-Stalls, klingelte nämlich das Telefon. DerDirektor des Heya nahm ab und hängte dann wiederauf, kreideweiss im Gesicht. Der Verband hatte ihmsoeben mitgeteilt, am Termin, der für die Reise nachIsrael vorgesehen war, würde eine Krönungszeremo-nie eines Sumotori zum Ozeki stattfinden, der gesam-te Stall müsse anwesend sein. Ich fragte sie einfach,an welchem Tag sie denn kommen könnten, undschliesslich nannten sie mir die Zeit zwischen dem 3.und 9. Juni 2006. Ich erwiderte nur: «Dann ist dasunser neuer Termin». Beim Hinausgehen begann ichhektisch mit Israel zu telefonieren, wo es zu diesemZeitpunkt 6 Uhr morgens war. Welches Chaos: Flügebuchen, alles umorganisieren usw. Doch ein altesjüdisches Sprichwort besagt, dass alles, was geschieht,immer zu unserem Besten ist, auch wenn wir das zu-

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Offizieller Besuch der Delegation von Sumo-Ringernbeim israelischen Staatspräsidenten Mosche Katsav.

Symbolischer Ringkampf mit israelischen Kindern, die Sumo-Sport betreiben. In Israel trainieren ca. 300

Kinder in dieser Sportart. Kotooshu Katsunori, bulgarischer Herkunft und drittbester Sumo von Japan,

bekleidet den Rang eines Ozeki. Er ist 2,04 m gross,wiegt 147 kg und ist am Strand von Tel Aviv mit viel

Vergnügen und Geduld bei der Sache.

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nächst nicht begreifen. Denn wenn die Reise zum ge-planten Termin stattgefunden hätte, d.h. während derersten Woche der Fussball-WM, hätte sich kein Menschdafür interessiert.

Während des Aufenthalts traten doch bestimmt zahl-reiche kleinere Probleme auf. Die entsprechendenAnekdoten werden irgendwann sicher Gegenstandeines Buchs. Könnten Sie uns nicht kurz über ein Pro-blem berichten, das hätte ausarten können, wenn Siees nicht gelöst hätten?

Um ein Haar hätten wir den grossen Kampfabend inCaesarea nicht durchführen können. Wie Sie sicherwissen, finden die Kämpfe in einer Art «Ring» statt,der Dohyo genannt wird. Dieses Podest wird gemässganz genauer Regeln errichtet: es besitzt eine Gesamt-fläche von 5,40 m2, der innere Ring weist einen Durch-messer von 4,50 m auf, der Boden besteht aus Lehmund wird mit einer Schicht Sand bedeckt. In Japanwölbt sich darüber das Dach eines Shinto-Tempels.Der Bau dauert 16 Stunden. Aufgrund einer Strom-panne konnten aber die Techniker der Show, die amAbend vor unserer Vorführung stattgefunden hatte,ihre Bühne nicht abbauen und mit ihren Lastwagenlosfahren. Wir konnten den Raum nicht zur festgeleg-ten Zeit übernehmen, und ohne korrekten Doyho warein Kampf für die Sumotori ausgeschlossen. Schliess-

lich griffen um 3 Uhr morgens der Direktor des Sumo-Stalls, Mitsuya Kamatani, und ich selbst zu den erstenSchubkarren mit Lehm und gingen mit gutem Beispielbei der Errichtung des Rings voran. Dank der Hitzetrocknete dieser schneller als sonst und die Showkonnte beginnen.

Wie beurteilen Sie die Folgen heute, nach der Durch-führung dieser sehr erfolgreichen Reise?

Dazu muss man zunächst wissen, dass wir neben demStall auch einen oder zwei japanische Fernsehsendereingeladen hatten, die ihre Teams nach Israel schickten.Jeden Abend konnte ganz Japan die Reise derSumotori im Heiligen Land mitverfolgen: die Sumo-Ringer in Jerusalem, die Sumo-Ringer in Tel Aviv, dieSumo-Ringer im Toten Meer, die Sumo-Ringer beimisraelischen Staatspräsidenten. Alle Reportagen derjapanischen Sender Fuji TV, NHK und Ashaï Shimbunzusammen ergaben im Schnitt 15-minütige Berichte proTag! Darüber hinaus filmte Fuji TV eine umfassendeReportage, die in einigen Wochen ausgestrahlt wird.Ich möchte mich ja nicht selbst loben, doch ich glaube,dass die Operation «Sumo from Japan to Israel withpeace and love» von Erfolg gekrönt war. Ich persön-lich habe einfach meine Pflicht erfüllt, die aus der Ver-besserung der Beziehungen zwischen den beiden Län-dern besteht...

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Zeremonie vor den Kämpfen in Caesarea. Einer der Sumotori präsentiert stolz seinen Sohn, der anderthalb Monate alt ist.