SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010

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Geschäftsbericht 2010 der SVA St.Gallen

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Geschäftsbericht 2010.

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Rösli Aurich ist Wiler Bürgerin und

einen Tag im Jahr Wimmerin im Reb-

berg der Ortsgemeinde.

In der Stadt Wil – und gleich benachbart in

Bronschhofen – finden sich die nördlichsten

Rebbauflächen des Kantons St.Gallen. Die

Traubenlese in Wil wird traditionell von

ehrenamtlich tätigen Ortsbürgerinnen und

-bürgern durchgeführt. Rösli Aurich ist eine

von rund 25 Helferinnen und Helfern, die

am 27. Oktober 2010 die Hauptlese für den

roten «Wil Stadwy» machten. Am steilen,

von der Herbstsonne durchfluteten Reb-

hang leisteten sie unterstützt von Rebwart

Eduard Kümin ganze Arbeit.

Seit 40 Jahren immer dabei ist Rösli Aurich.

Mit dem 1971 erworbenen Ortsbürgerrecht

begannen für sie diese ehrenamtlichen

Einsätze. Geschickt liest sie die Trauben

von den Rebstöcken und erinnert sich an

früher, als die Lese noch mit Rückenkörben

erfolgte. Heute werden die vollen Sammel-

behälter vom Rebwart mit einem eigens

entwickelten Gefährt aus dem Rebberg ab-

transportiert. Rösli Aurich ist sowieso voll

des Lobes über den gut gepflegten Reb-

berg. Bekannt ist, dass schon im Mittelalter

in der Region Wein angebaut worden war.

Diese Tradition soll auch weiterhin gepflegt

und sogar noch ausgebaut werden, auch

wenn der Weinbau für die Ortsgemeinde

Wil wohl nie einen finanziellen Gewinn ab-

werfen wird.

Trotz der anstrengenden Arbeit möchte

Rösli Aurich diese Einsätze nicht missen.

Immer wieder bleibt Zeit für einen ge-

mütlichen Schwatz zwischen den Reben.

Geschätzt wird von den Wimmerinnen und

Wimmern das gemeinsame Mittagessen.

Dieses Jahr konnte die Ehefrau von Eduard

Kümin die Spaghetti sogar im Freien auf

den Tisch bringen. Dabei soll verschwiegen

werden, ob auch die eine oder andere Fla-

sche der Hausmarke «Wyler Gold» (Blanc de

Pinot Noir) oder «Wil Stadtwy» (Pinot Noir)

ausgeschenkt worden ist.

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Inhalt.

Inha

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chni

s

Ein Jahr im Zeichen des Übergangs 6

Kennzahlen 8

Kundenstruktur 9

Die SVA St.Gallen im Spiegelbild externer Audits 10

Projekt Pflegefinanzierung bei der SVA St.Gallen 12

CO2-Abgabe, zentrales Familienzulagenregister und Sozialversicherungsabkommen 13

Gleisarbeiter und dann? Ein Beispiel beruflicher Eingliederung 14

Bekämpfung von Versicherungsmissbrauch 15

Neue Informatikanwendungen im Leistungsbereich 16

Prozesse und Mitarbeitende 17

Beiträge 24

Leistungen 25

Rechtsdienst 31

Betriebsrechnung 32

Verwaltungskostenrechnung 34

Bilanz 35

Revision, Genehmigung und Organisation 36

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Einl

eitu

ng

Was haben ein junger Schwinger und eine pen-

sionierte Frau, die im Rebberg arbeitet, gemein-

sam? Sie leisten freiwillig und ehrenamtlich einen

Beitrag an unser Gemeinwesen. Diese beiden

Menschen und drei weitere können wir – passend

zum Europäischen Jahr der Freiwilligenarbeit –

in unserem aktuellen Geschäftsbericht vorstellen.

Diese Menschen mit ihrem Sinn für die Gemein-

schaft geben auch für die SVA St.Gallen ein Beispiel;

denn unser Unternehmen ist massgebend in jenen

Bereichen tätig, die ebenfalls für das Funktionieren

unserer Gesellschaft relevant sind.

Vitales Unternehmen

Meine Geschichte als Direktor der SVA St.Gallen

ist noch sehr jung. Doch bereits in dieser kurzen

Zeit durfte ich eindrücklich erfahren, dass ich

mich nicht mit der Entstaubung von Amtsstuben

beschäftigen muss, sondern dass es vielmehr da-

rum geht, ein vitales Unternehmen in einem sich

ständig verändernden Umfeld zu führen.

Diese Erfahrung durfte schon mein Vorgänger

Linus Dermont machen. Als er Mitte der achtziger

Jahre als Direktor gewählt wurde, zählte das Unter-

nehmen «98 Beamte und Angestellte» sowie 17

Lehrlinge. Der Umsatz lag bei CHF 0,7 Mia. In den

darauf folgenden mehr als 25 Jahren war es

massgeblich sein Verdienst, dass sich das Unter-

nehmen auf allen Ebenen weiterentwickelte.

Markant war die Gründung der SVA St.Gallen im

Jahr 1995 und damit die Bildung eines Kompetenz-

zentrums für viele verschiedene Sozialversiche-

rungen. Notwendige räumliche Erweiterungen

und permanente Anpassungen der technischen

Möglichkeiten prägten die letzten 25 Jahre

ebenso wie die schrittweise Übernahme von

immer neuen Sozialversicherungszweigen wie

zum Beispiel der individuellen Prämienverbilligung

oder jüngst der Pflegefinanzierung. Bereits im Jahr

2000 baute die SVA St.Gallen eine eigene Inter-

netpräsenz auf und erreichte gar als erstes Unter-

nehmen im Sozialversicherungsbereich im Jahr

2001 die ISO-Zertifizierung. Dies sind nur einige

Meilensteine, die Linus Dermont gesetzt hat, um

die SVA St.Gallen für neue Herausforderungen zu

rüsten. Ich danke meinem Vorgänger für seinen

grossen und langjährigen Einsatz herzlich.

Seit Dezember 2010 arbeite ich zusammen mit

378 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an der

Weiterentwicklung der SVA St.Gallen. Wir alle

Ein Jahr im Zeichen des Übergangs.

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Einl

eitu

ng

tragen die gemeinsame Verantwortung für die

mehr als 270 000 Personen, die in der einen oder

anderen Form Leistungen der SVA St.Gallen be-

ziehen. Von solchen Zahlen handelt unser Ge-

schäftsbericht. Er beleuchtet aber auch, wie sich

das Unternehmen SVA St.Gallen im vergangenen

Jahr in verschiedensten internen und externen

Audits präsentiert hat. Weiter sind im Geschäfts-

bericht Beiträge zu finden über die anforderungs-

und erfolgreiche Einführung der neuen Pflege-

finanzierung, das individuelle Schicksal eines

Mannes, der aus gesundheitlichen Gründen um

seine Arbeitsfähigkeit ringt oder die Optimierun-

gen in der Prozessorganisation. Ohne Zweifel,

auch im vergangenen Jahr ist wieder viel geleistet

worden.

Vielfältige Herausforderungen

Die SVA St.Gallen ist ein Unternehmen, das auf

hohem Niveau gute Arbeit leistet. Diese Ein-

schätzung ist gleichzeitig eine Herausforderung.

Eine hohe Kundenzufriedenheit gilt es zu erhalten.

Deshalb werden wir erneut eine Umfrage durch-

führen lassen. Gleichzeitig wird die SVA St.Gallen

in ihr wichtigstes Kapital – die vielfältigen Fähig-

keiten ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter –

investieren. Dazu gehört beispielsweise auch die

Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit

innerhalb des Unternehmens wie auch mit externen

Partnern. Bei der Invalidenversicherung zeichnen

sich durch die sich in Vorbereitung befindende

6. IV-Revision ebenfalls markante Veränderungen

ab. Alles spricht dafür, dass die SVA St.Gallen

äusserst gefordert sein wird.

Dank

Abschliessend danke ich allen, die sich Tag für Tag

in der einen oder anderen Art mit und für die SVA

St.Gallen engagieren. Mein Dank geht insbeson-

dere an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an

Geschäftspartnerinnen und -partner sowie an die

Verwaltungskommission.

Ignaz Vinzens, mag. oec. HSGDirektor

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Ken

nzah

len

Kennzahlen.

Individuelle Prämienverbilligung

2010

in Mio. CHF

2009

in Mio. CHF

IPV 180,6 162,3

Sozialwerke des Bundes: Beiträge

2010

in Mio. CHF

2009

in Mio. CHF

AHV / IV / EO 766,9 757,2

ALV 125,0 124,1

FLG 0,8 0,7

Sozialwerke des Bundes: Leistungen

2010

in Mio. CHF

2009

in Mio. CHF

AHV 993,4 963,6

IV 280,3 284,4

EO 46,5 44,4

FLG 13,6 14,4

Rückverteilung CO2-Abgabe 8,0

Ergänzungsleistungen

2010

in Mio. CHF

2009

in Mio. CHF

EL 274,0 259,1

AEL 4,7 4,2

Familienausgleichskassen

2010

in Mio. CHF

2009

in Mio. CHF

Einnahmen 98,8 96,3

Ausgaben 102,7 101,4

Verwaltungskosten

2010

in Mio. CHF

2009

in Mio. CHF

Beiträge der Abrechnungspflichtigen 11,6 11,5

Übrige Einnahmen 54,5 48,2

Ausgaben 66,1 59,7

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Leistungsbezüger AHV

Leistungsbezüger IV

Leistungsbezüger EL/AEL

Leistungsbezüger EO

Leistungsbezüger MSE

Leistungsbezüger FAK

Leistungsbezüger IPV

Jahr 2009

Leistungsbezüger AHV

Leistungsbezüger IV

Leistungsbezüger EL/AEL

Leistungsbezüger EO

Leistungsbezüger MSE

Leistungsbezüger FAK

Leistungsbezüger IPV

Jahr 2009

Kun

dens

truk

tur

AEL Ausserordentliche Ergänzungsleistungen

AHV Alters- und Hinterlassenenversicherung

ALV Arbeitslosenversicherung

EL Ergänzungsleistungen

EO Erwerbsersatzordnung

Kundenstruktur.

Mitglieder der SVA St.Gallen 2010 2009

Selbständigerwerbende 18 592 18 589

Arbeitgeber 15 294 14 572

Nichterwerbstätige 19 873 19 391

Personen ohne Beitragspflicht im Berichtsjahr 13 147 19 788

Arbeitnehmer ohne beitragspflichtige Arbeitgeber 198 183

Total 67 104 72 523

Bezügerinnen und Bezüger von Leistungen

FamZ Familienzulagen

FLG Familienzulagen in der Landwirtschaft

IPV Individuelle Prämienverbilligung

IV Invalidenversicherung

MSE Mutterschaftsentschädigung

50,5 %

8,5%

1,5 %

8,0 %

6,5%

6,8%

18,1 % IPV138 037

FamZ23 281

MSE4 011

EO (ohne MSE)21 848

EL /AEL17 827

IV18 596

AHV 49 489

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Die SVA St.Gallen im Spiegelbild externer Audits.

Werden Prozessabläufe gut gewartet und weiter-

entwickelt sowie die Dienstleistungen korrekt

erbracht? Diese Fragen beschäftigen die SVA

St.Gallen schon lange, denn Kundinnen und

Kunden, Aufsichtsorgane und weitere Anspruchs-

gruppen wollen sich darin sicher sein können.

Nicht zuletzt deshalb arbeitet die SVA St.Gallen

seit vielen Jahren mit einem nach ISO und dem

Datenschutzgütesiegel GoodPrivacy zertifizierten

Managementsystem. Diese Zertifizierungen haben

zur Folge, dass im Jahresverlauf verschiedene Au-

dits durch externe Stellen vorgenommen werden.

Neben diesen Zertifizierungsaudits finden weitere

gesetzlich vorgeschriebene Überprüfungen durch

die Revisionsstelle sowie zusätzliche Audits und

Kontrollen durch andere Stellen statt. Am Beispiel

des vergangenen Jahres wird hier nun gezeigt,

welche Kontrollen in einem normalen Geschäfts-

jahr erfolgen.

Sechs Stellen – 13 Überprüfungen

Im Geschäftsjahr 2010 wurden 13 Audit- und

Revisionsberichte von sechs verschiedenen exter-

nen Stellen erstellt. Alle Überprüfungen ergaben

sehr gute bis ausgezeichnete Gesamtresultate.

Dieses Ergebnis ist für die SVA St.Gallen, aber auch

für ihre Kundinnen und Kunden sowie weitere

Anspruchsgruppen wertvoll, weil es nicht nur auf

einer Einzelmeinung beruht, sondern die Sicht

verschiedener Stellen wiedergibt. Es hat damit

mehr Gewicht und darf als repräsentativ be-

trachtet werden.

Informatik und Datenschutz

Im Februar führte Dr. Gabriel Felley in Zusammen-

arbeit mit der Informatikgesellschaft für Sozial-

versicherungen (IGS GmbH) ein Audit zur Infor-

matiksicherheit durch. Dabei wurden die IT-Platt-

formen, die Abläufe in der Informatik sowie das

vorhandene Know-how einer intensiven Prüfung

unterzogen. Ebenfalls im Februar wurde ein ers-

tes internes Audit im Rahmen des Management-

systems durchgeführt, welches die Anwendung

des Datenschutzmanagements in den Fokus

stellte. Die SVA St.Gallen hat die zur Aufrechter-

haltung der ISO-Zertifizierung vorgeschriebenen

internen Audits an eine externe Beratungsfirma

ausgelagert, um zusätzliche Aussensichten und

Hinweise für Optimierungen zu erhalten.

Im Februar und März erfolgten die Abschlussrevi-

sionen durch die Revisionsstelle. Dabei wird jeweils

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11insbesondere die Rechnungsführung detailliert

überprüft. Daraus resultierten Revisionsberichte

für die SVA St.Gallen, die individuelle Prämienver-

billigung, die kantonale Familienausgleichskasse

für Arbeitnehmer, die Familienausgleichskasse für

Selbständigerwerbende, die IV-Stelle und den re-

gionalen ärztlichen Dienst (RAD).

Intensiver September

Im August wurden die internen Audits über die

IV-Stelle und über die Führungs- und Service-

prozesse vorgenommen. Ende des Monats führte

das Bundesamt für Sozialversicherungen die Revi-

sion des Regressdienstes durch. Der September

war dann ein intensiver Überprüfungsmonat. Zu-

erst erfolgte ein weiterer interner Audit in der

Ausgleichskasse. Ebenfalls im September führte

die Zertifizierungsstelle SQS das Aufrechterhal-

tungsaudit für ISO 9001:2008 und GoodPrivacy

durch. Das Bundesamt für Sozialversicherungen

schliesslich auditierte im selben Monat noch wie

jedes Jahr während rund zwei Wochen die IV-Stelle.

Im Oktober überprüfte das Bundesamt für Gesund-

heit die Durchführung der individuellen Prämien-

verbilligung. In diesem Monat wurde auch das

letzte interne Audit im Bereich Services vorge-

nommen. Der Reigen der Überprüfungen wurde

im November durch die Revisionsstelle abge-

schlossen, die in diesem Monat die Hauptrevision

vornahm. Bei dieser Revision steht jeweils die

materielle Rechtsanwendung im Bereich Aus-

gleichskasse im Mittelpunkt.

Serv

ices

Sechs verschiedene externe Stellen überprüften im Berichtsjahr

die Arbeit der SVA St.Gallen.

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12 Die SVA St.Gallen wurde im Verlauf des Jahres

2010 mit der Durchführung der Pflegefinanzierung

im stationären Bereich beauftragt. Aufgrund des

sehr engen Zeitplanes, des noch laufenden Gesetz-

gebungsprozesses, der notwendigen Software-

Neuentwicklungen sowie der umfassenden Vor-

bereitungsarbeiten für die Durchführung standen

alle Beteiligten vor einer grossen Herausforderung.

Synergien nutzen

Die Durchführung der Pflegefinanzierung im Be-

reich der Langzeitpflege bei der SVA St.Gallen

anzusiedeln, ist sinnvoll, da sie bereits die Durch-

führungsstelle für die Ergänzungsleistungen ist.

So können wertvolle Synergien genutzt werden,

da rund 3000 Bezügerinnen und Bezüger von Er-

gänzungsleistungen in einem Heim leben. Hinzu

kommen etwa 3000 mögliche Bezügerinnen und

Bezüger von Pflegefinanzierung, welche keinen

Anspruch auf Ergänzungsleistungen haben.

Unter Einbezug diverser Partner wurde eine über-

zeugende Lösung erarbeitet. Die Zusammenarbeit

mit mehr als 120 Heimen basiert auf einem

schlanken, zentralen Meldesystem für Mutationen,

das über ein eigenes Extranet läuft. Die Heim-

bewohnerinnen und -bewohner werden weitest-

gehend von administrativen Arbeiten entlastet,

weil das Heim Mutationen über das Extranet

direkt an die SVA St.Gallen übermittelt. Die Aus-

zahlung der Pflegekostenbeiträge erfolgt in der

Regel zusammen mit den Leistungen der AHV/ IV

und den Ergänzungsleistungen.

Dieses Vorgehen ist kundenfreundlich und redu-

ziert den administrativen Aufwand beträchtlich.

Insgesamt konnte ein benutzungsfreundliches

und effizientes System für die gesamte Umset-

zung geschaffen werden. Die erste Auszahlung er-

folgte fristgerecht am 6. Januar 2011.

Zwei Hauptziele

Die Neuordnung der Pflegefinanzierung verfolgt

zwei Hauptziele. Die wirtschaftlich schwierige

Situation bestimmter Gruppen pflegebedürftiger

Personen soll verbessert werden und die obligato-

rische Krankenversicherung, welche im alten

System zunehmend altersbedingte Pflegeleistun-

gen übernehmen musste, soll finanziell entlastet

werden.

Die Zusammenarbeit mit mehr als 120 Heimen basiert auf

einem schlanken, zentralen Meldesystem.

Aus

glei

chsk

asse

Projekt Pflegefinanzierung bei der SVA St.Gallen.

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Aus

glei

chsk

asse

Rückvergütung der CO2-Abgabe

Im Jahr 2010 wurden erstmals die Erträge aus der

CO2-Abgabe an die Wirtschaft zurückverteilt. In

die Rückverteilung flossen die Erträge der Jahre

2008 bis 2010 ein. Die SVA St.Gallen konnte an

die Arbeitgebenden insgesamt rund CHF 8 Mio.

verteilen.

Zentrales Familienzulagenregister

Der Bund hat auf den 1. Januar 2011 ein zentrales

Familienzulagenregister eingeführt. Die umfang-

reichen Vorarbeiten für den Anschluss an dieses

Register konnten mit unserem Informatikanbieter

rechtzeitig abgeschlossen und der Bestand an

zugesprochenen Familienzulagen an das Register

gemeldet werden.

Primäres Ziel des Familienzulagenregisters ist die

Verhinderung von Doppelbezügen. Das Register

ist für die Öffentlichkeit eingeschränkt über die

Internetseite der zentralen Ausgleichsstelle zu-

gänglich. Es kann eingesehen werden, ob für ein

Kind eine Familienzulage bezogen wird und welche

Stelle diese ausrichtet. Voraussetzung ist, dass

die Versichertennummer und das Geburtsdatum

des Kindes bekannt sind.

CO2-Abgabe, zentrales Familienzulagenregister und Sozialversicherungsabkommen.

Aufkündigung des Sozialversicherungs-

abkommens mit Kosovo

Das mit dem früheren Jugoslawien abgeschlos-

sene Sozialversicherungsabkommen wird seit dem

1. April 2010 im Verhältnis zu Kosovo nicht weiter

angewendet. Grundsätzlich werden dadurch –

wie bei Bürgerinnen und Bürgern aller anderen

Nichtvertragsstaaten – neue Leistungen nur noch

bei Wohnsitz und Aufenthalt in der Schweiz er-

bracht. Die gemäss den Bestimmungen des Ab-

kommens erworbenen Rechte bleiben jedoch er-

halten. Das bedeutet insbesondere, dass eine be-

reits laufende Alters- oder Invalidenrente an

Staatsangehörige des Kosovo weiterhin auch bei

Wohnsitz ausserhalb der Schweiz ausbezahlt wird.

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14 Berufliche Eingliederung gelingt dann, wenn sich

alle dafür einsetzen. Ein Tatsachenbericht aus der

Praxis: Paul A. ist 53 Jahre alt. Er hat vor 30 Jahren

eine Anlehre im Gleisbau gemacht und konnte

sich zum Polier hocharbeiten. Seit zwei Jahren

leidet er an ständig zunehmenden Rücken-

schmerzen. Sie können operativ nicht behandelt

werden und verunmöglichen die Tätigkeit im

Gleisbau. Beim Assessment der IV-Stelle lernt

die Eingliederungsberaterin einen grundehrlichen,

fleissigen, aber stark verunsicherten Mann kennen.

Lösung in Sicht

Im Gespräch mit ihm und dem Arbeitgeber bietet

sich eine Lösung an. Mit einer Weiterbildung zum

Sicherheitswärter ist Paul A. von schwerer Arbeit

entlastet und kann trotzdem weiter im Betrieb

arbeiten. Kurze Zeit später informiert der Arbeit-

geber die Eingliederungsberaterin, dass die ärzt-

liche Voruntersuchung eine Schwerhörigkeit er-

geben habe, welche die angestrebte Weiterbil-

dung unmöglich mache. Zusammen mit dem

Versicherten werden nun die beruflichen Alterna-

tiven diskutiert. Es ist ihm wichtig, sich bei der

Arbeit weiterhin bewegen zu können. Eine Tätig-

keit in der Logistik wird als Möglichkeit erkannt.

Gemeinsam mit ihm wird ein Bewerbungsdossier

erstellt. Er verschickt zahlreiche Bewerbungen und

erhält ausschliesslich Absagen. Auch die Einglie-

derungsberatung der IV-Stelle, die ihrerseits Fir-

men kontaktiert, erhält nur negative Rückmel-

dungen. Endlich – eine grosse Heizungsfirma

reagiert positiv. Paul A. kann probeweise drei

Monate im Lager arbeiten.

Unterstützung durch die IV-Stelle

Dem Versicherten gefällt seine Arbeit, auch die

Firma ist zufrieden mit ihm. Er zeigt grossen Ein-

satzwillen, ist Neuem gegenüber offen und hat

sich gut ins Team integriert. Allerdings ist noch

vieles neu für ihn, weshalb er auch nach drei

Monaten noch deutlich langsamer als die anderen

Teammitglieder arbeitet. Die aktuelle Arbeitsleis-

tung wird auf 70 Prozent geschätzt, sie wird in

ca. zwei Monaten vermutlich auf 100 Prozent

gesteigert werden können. Dank der Bereitschaft

des Arbeitgebers und mit der Unterstützung der

IV-Stelle konnte Paul A. wieder integriert werden.

Mit einem Einarbeitungszuschuss für die Minder-

leistung und einem Staplerkurs – beides bezahlt

von der IV und organisiert durch die IV-Stelle – erhält

Paul A. einen festen Arbeitsvertrag.

IV-S

telle

Gleisarbeiter und dann? Ein Beispiel beruflicherEingliederung.

Berufliche Eingliederung gelingt dann, wenn sich alle dafür

einsetzen.

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IV-S

telle

Die SVA St.Gallen hat eine Fachstelle zur Bekämp-

fung des Versicherungsmissbrauches geschaffen.

Die ersten Erfahrungen im Jahr 2009 mit einem

ad hoc zusammengesetzten interdisziplinären

Team zeigten, dass der richtige Weg eingeschla-

gen wurde.

Per 1. Mai 2010 nahm ein Team bestehend aus

IV-Spezialistinnen und -Spezialisten, Juristen und

medizinischen Fachpersonen die Arbeit auf.

Die Bekämpfung des Versicherungsmissbrauches

wurde auf diese Weise etabliert und ausgebaut.

Systematische Prüfung

Die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche

und effiziente Bekämpfung des Versicherungs-

missbrauches ist die Erkennung von Fällen mit

erhöhtem Missbrauchsrisiko. Deshalb werden

Leistungsgesuche sowie Rentenrevisionen einer

systematischen Prüfung unterzogen. Darüber hin-

aus werden Hinweise aus der Bevölkerung über-

prüft. Aus diesen unterschiedlichen Quellen haben

sich in einem Jahr rund 400 Verdachtsfälle er-

geben. Bei einem Verdacht auf einen möglicher-

weise ungerechtfertigten Leistungsbezug nimmt

das BVM-Team weitergehende Abklärungen vor.

Bekämpfung von Versicherungsmissbrauch.

In etlichen Fällen führten diese Abklärungen zu

einem erhärteten Verdacht.

Mit Augenmass

Mit den Massnahmen zur Missbrauchsbekämpfung

konnten ungerechtfertige Leistungszahlungen

verhindert werden, welche bis zum Erreichen des

Rentenalters geschätzte CHF 5 Mio erreicht

hätten. Die Missbrauchsbekämpfung wird weiter-

hin konsequent, aber auch mit Augenmass und

der notwendigen Sorgfalt durchgeführt.

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Serv

ices

Bereits seit längerer Zeit laufen Arbeiten zur Ab-

lösung der bestehenden Informatikanwendungen

in den verschiedenen Versicherungsbereichen. Die

Wartung und Anpassungen der bisherigen An-

wendungen an neue Erfordernisse des Versiche-

rungsgeschäfts sind nur noch erschwert und unter

hohen Kostenfolgen möglich.

Schrittweise Einführung

Mitte 2008 wurde die Basis für neue Systeme

gelegt. Als Pilotanwendung bei der SVA St.Gallen

und später bei den übrigen Gesellschafterinnen

der IGS-GmbH wurden die zentrale Partnerver-

waltung sowie die für den Versicherungsbetrieb

notwendigen Querschnittsapplikationen einge-

führt.

Die SVA St.Gallen machte auch Ende September

2010 den ersten Schritt und führte neue Anwen-

dungen im Leistungsbereich ein. Diese Programme

decken die Berechnung und Auszahlung von AHV-

und IV-Renten, von Hilflosenentschädigungen,

von Ergänzungsleistungen sowie Krankheits-

kosten zu Ergänzungsleistungen ab. Ebenso

wurde die gesamte Führung der individuellen

Konti (IK) realisiert.

Zur Vorbereitung dieses Software-Rollouts waren

umfangreiche Praxistests nötig. Dazu kamen

manuelle Bereinigungen in den alten Datenbe-

ständen. Die per Ende 2010 fällige Rentenum-

rechnung wurde bereits mit den kurz zuvor einge-

führten neuen Programmen durchgeführt, was

den Druck in der Vorbereitung nochmals erhöhte.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Aus-

gleichskasse und des Bereichs Services leisteten

einen grossen und engagierten Einsatz zur Errei-

chung der anvisierten Ziele. Dank dieses Einsatzes

und der guten Zusammenarbeit mit den exter-

nern Partnern verlief der Start mit den neuen

Leistungsanwendungen über Erwarten gut. In

der nun laufenden Konsolidierungsphase werden

«Kinderkrankheiten» bereinigt, die in neuen

Systemen unvermeidbar sind.

Die neuen Lösungen mit ihren effizienter zu bedie-

nenden Menüsteuerungen erlauben eine stärker

detaillierte Datenhaltung. Damit können Berech-

nungen automatisiert, Fehlermöglichkeiten redu-

ziert und die Leistung für die Kundinnen und

Kunden verbessert werden.

Neue Informatikanwendungen im Leistungsbereich.

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Serv

ices

Optimierung der Prozessorganisation

Seit Jahren arbeitet die SVA St.Gallen im Rahmen

ihres Managementsystems mit einer ausgeprägten

Prozessorientierung, die kontinuierlich optimiert

und weiterentwickelt wird. Dies führte zu einer

internen Organisation, deren Organisations- und

Prozessstrukturen soweit möglich identisch ge-

halten werden. Ende 2009 wurde die Organisation

des Bereichs Ausgleichskasse entsprechend um-

gestellt. 2010 folgten die IV-Stelle und der Be-

reich Services.

Die erste Jahreshälfte wurde in den beiden Berei-

chen IV-Stelle und Services für umfassende

Analysearbeiten verwendet. Die zweite Jahres-

hälfte war dann für die Planung und Umsetzung

bestimmt. Veränderungen in der Organisations-

struktur führen zwangsläufig auch zu personellen

und infrastrukturellen Veränderungen.

Dank einer guten Planung und dem hohen Einsatz

aller betroffenen Mitarbeitenden konnten alle Ar-

beiten wie vorgesehen zum Jahresende hin abge-

schlossen werden. Dies ist besonders erfreulich

vor dem Hintergrund, dass gleichzeitig anspruchs-

volle und neue Geschäfte eingeführt werden

mussten. Das Geschäftsjahr 2011 wird der Kon-

solidierung dieser neuen Prozessorganisationen

dienen.

Arbeiten bei der SVA St.Gallen

Bei der SVA St.Gallen haben im Berichtsjahr 378

Personen gearbeitet – davon sind 101 Mitarbeite-

rinnen und Mitarbeiter in Teilzeit tätig. Die Zahl

der Vollzeitstellen hat sich gegenüber dem Vor-

jahr um zwölf auf 335 erhöht. Die Beschäftigten

teilen sich auf in 242 Frauen und 136 Männer.

Das Durchschnittsalter lag bei 39 Jahren; die Mit-

arbeiterinnen waren durchschnittlich 37 Jahre alt,

die Mitarbeiter 44 Jahre. Die Fluktuationsrate be-

trug 12 Prozent. 51 Mitarbeitende arbeiten seit

20 oder mehr Jahren bei der SVA St.Gallen. Auf

mehr als 30 Dienstjahre bringen es 14 Mitarbeite-

rinnen und Mitarbeiter. Die durchschnittliche Zu-

gehörigkeit liegt bei sieben Jahren.

Die SVA St.Gallen hat im Berichtsjahr ihr Engage-

ment im Ausbildungsbereich verstärkt. Neben der

Ausbildung von kaufmännischen Lernenden gibt

sie auch Praktikantinnen und Praktikanten aus

verschiedenen Bereichen die Gelegenheit, Berufs-

erfahrungen zu sammeln.

Prozesse und Mitarbeitende.

Anzahl Vollzeitstellen

2010

2009

2008

335

317

323

Page 18: SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010
Page 19: SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010

Fredi Kohler ist Schwinger und trai-

niert den Nachwuchs des Schwing-

klubs Mels.

Jeweils 15 bis 30 Knaben treffen sich im

Schwingkeller in Mels zum Training. Es wird

geleitet von einem der erfolgreichsten

Melser Aktiven, Fredi Kohler. 2010 in Frau-

enfeld nahm der 22-Jährige erstmals am

Eidgenössischen teil. In seiner noch jungen

Karriere brachte er bisher sechs Kränze nach

Hause. Während des Trainings verlangt er

den 8- bis 15-jährigen «Buebeschwingern»

einiges ab: Zuerst wärmen sie sich spielerisch

auf, dann geht es «id Hose». Fredi Kohler

leitet an, korrigiert, zeigt zusammen mit

einem Kollegen vor, und natürlich darf ein

interner Wettkampf nicht fehlen.

Der Schwingklub Mels zählt mehr als 400

Mitglieder verschiedenster Kategorien und

kann im 2012 sein 75-jähriges Bestehen

feiern. In den fünfziger Jahren konnte der

Schwingkeller bezogen werden. Die Nach-

wuchsförderung pflegt der Verein seit jeher.

Der Klub will den «Buebe» und Jugendlichen

neben dem ABC des Schwingens aber noch

mehr mit auf den Weg geben. Sie sollen

schon früh Werte wie korrektes Auftreten,

Fairness und Kameradschaft leben.

Für den gross gewachsenen Schwinger

Fredi Kohler ist es eine Ehrensache, sich

um den Nachwuchs des Klubs zu kümmern.

Jungschwingerleiter Rainer Wildhaber hat

ihn zusätzlich motiviert, diese Tätigkeit zu

übernehmen. Beide kamen selber vor Jahren

im Untergeschoss des Melser Schulhauses

erstmals in Kontakt mit dem Nationalsport

im Sägemehl. Natürlich sind sie stolz, wenn

ihre jungen Schwinger den einen oder an-

deren Erfolg an Festen erringen. Gleich-

zeitig sind sie überzeugt, Jungen aus der

ganzen Region eine sinnvolle Freizeitbe-

schäftigung zu bieten. Die Atmosphäre im

Schwingkeller ist geprägt von jenem Res-

pekt, den sich auch die «Grossen» an Wett-

kämpfen mit dem Abklopfen des Sägemehls

erweisen.

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Page 21: SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010

Myrtha Gut war Bankleiterin, lebte

in Afrika und leistet heute Berg-

einsätze in der Schweiz.

Habkern ist ein Bergbauerndorf und liegt

etwas versteckt in einer Talmulde über

dem Thunersee. Dort leistet Myrtha Gut

aus Ganterschwil einen von der Caritas

vermittelten Bergeinsatz bei der Familie

Zurbuchen. Erika Zurbuchen musste eine

Nerveneinklemmung im Handwurzelbereich

operieren lassen und ist nun auf die Hilfe

im Haushalt mit den zwei noch kleinen

Kindern angewiesen.

In der gemütlichen Bauernküche erzählt

eine engagierte Frau von ihrem Leben.

Myrtha Gut war Bankleiterin in Ganter-

schwil, lebte mehrere Jahre in Kamerun und

Madagaskar, wo sie und ihr Mann in der

Entwicklungszusammenarbeit tätig waren.

Heute engagiert sie sich für Amnesty Inter-

national und leistet Bergeinsätze wie hier

in Habkern. Sie wolle etwas zurückgeben,

denn ihr sei es im Leben gut gegangen, er-

zählt sie. Bäuerin Erika Zurbuchen ist froh

um diese Hilfe, lobt die Ostschweizerin für

ihre Kochkunst, gibt aber auch zu, dass es

schon komisch sei, den eigenen Haushalt

aus der Hand geben zu müssen.

Bei der Familie Zurbuchen in Habkern fühlt

sich Myrtha Gut wohl und freut sich, kräftig

mit anpacken zu können. Sie erinnert sich

aber auch an andere Bergeinsätze, die nicht

so reibungslos funktionierten, denn man

lasse sich gegenseitig auf völlig fremde

Menschen mit ihren jeweils eigenen Vorge-

schichten ein. Jeder Einsatz bringt ihr aber

neue Erfahrungen, mal bessere, mal weniger

erfreulichere. Für die Ganterschwilerin ist

es aber eine abgemachte Sache, dass sie

weitere Einsätze leisten wird.

Page 22: SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010

Astrid Serwart ist Mitinitiantin, Buch-

halterin, Vermieterin und engagiert

im Abendbetrieb der «B-Post» in

St.Gallen-St.Georgen.

Die «B-Post» ist ein Treffpunkt im Quartier

St.Georgen in der Stadt St.Gallen. Das Lokal

hat seit Frühling 2007 jeweils am Freitag-

abend geöffnet. Astrid Serwart ist eine von

14 «B-Pöstlerinnen», die in einem Verein

organisiert für den schmucken Raum und

sein Innenleben verantwortlich sind. Vor der

«B-Post» hinterliessen verschiedene Läden

wie eine Mercerie oder eine Weinhandlung

ihre Spuren im zentral gelegenen Lokal. Die

Inneneinrichtung lebt vom Zusammenspiel

von ursprünglicher Möblierung, Trouvaillen

aus der Brockenstube und einem geradlini-

gen modernen Barkörper.

Die Begeisterung, sich in der eigenen Nach-

barschaft zu engagieren, ist bis heute

geblieben. Alle, die sich für die «B-Post»

einsetzen, arbeiten selbstverständlich unent-

geltlich. Der Lohn seien die Kontakte und

gemeinsamen Abende im Lokal selber oder

auch einmal ein gemeinsames Essen. Für

Astrid Serwart ist es wichtig und spannend,

in einem Team zusammen etwas bewegen

zu können. Als Familienfrau und Mutter

engagiere sie sich etwa im Familientreff

St.Georgen, der das Quartier mit Kleider-

börsen, Sportlichem und Kulturellem belebt.

Das Engagement in der «B-Post» sei – im

Gegensatz zu diesen durch die Kinder moti-

vierten Aktivitäten – etwas, das sie für sich

selbst machen könne.

Sie ist wie auch die anderen Vereinsmit-

glieder rund alle zwei Monate in einem

Dreierteam für den Abendbetrieb verant-

wortlich. Diese Lösung habe sich sehr be-

währt, denn so bestehe die Möglichkeit,

auch einmal mit den Gästen zu sprechen,

erzählt Astrid Serwart noch, bevor sie bei

neuen Gästen eine Bestellung aufnimmt.

Ganz selbstverständlich werden so neue

Bekanntschaften mit Menschen geknüpft,

die im selben Quartier leben.

Page 23: SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010
Page 24: SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010

24

Beiträge.

Beitragsart

2010

in CHF

2009

in CHF

AHV/ IV/ EO-Beiträge 766 890 846 757 214 684

ALV-Beiträge 125 038 683 124 098 775

FLG-Beiträge 758 137 711 854

FAK-Beiträge 98 821 673 96 270 166

Total 991 509 339 978 295 479

Anzahl 2010 2009

Rechnungen an Beitragspflichtige 292 872 286 745

Mahnungen 23 048 23 713

Betreibungen 9 969 10 506

Zahlungsvereinbarungen 2 031 2 182

Beitr

äge

Kontrollen der Revisoren 2010 2009

Anzahl durchgeführte Kontrollen 1 442 1 422

Beitragsnachzahlungen in CHF 1 970 879 1 897 914

Beitragsrückzahlungen in CHF 509 474 612 263

Page 25: SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010

25

Alte

rs-

und

Hin

terla

ssen

enve

rsic

heru

ng / E

rwer

bser

satz

ordn

ung

Leistungen.

Alters- und Hinterlassenenversicherung

Leistungsart 2010 2009

Altersrenten 44 619 43 364

Zusatzrenten für Ehepartner 192 243

Kinderrenten 420 412

Witwen- und Witwerrenten 1 688 1 682

Waisenrenten 964 1 021

Hilflosenentschädigungen 1 606 1 643

Total 49 489 48 365

Gesamtbetrag

2010

in CHF

2009

in CHF

Gesamtbetrag AHV-Leistungen 993 396 573 963 628 510

davon Hilflosenentschädigungen 16 166 802 17 112 918

Leistungsart 2010 2009

Ordentliche Militärdienstleistungen 11 810 11 320

Beförderungsdienste 3 027 2 716

Mutterschaftsentschädigungen 4 011 3 940

Übrige Dienstleistungen 7 011 6 614

Total 25 859 24 590

Erwerbsersatzordnung

Page 26: SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010

26

Fam

ilien

zula

gen

Leistungen.

Leistungen

2010

in CHF

2009

in CHF

Leistungen Erwerbsersatzordnung 27 139 028 25 724 383

Mutterschaftsentschädigung 16 747 059 16 188 015

Beitragsanteile 2 571 698 2 469 325

Total 46 457 785 44 381 723

Leistungen

2010

in CHF

2009

in CHF

Zulagen an Arbeitnehmende 98 260 990 96 584 486

Zulagen an Selbständigerwerbende 4 449 652 5 129 299

Zulagen an Landwirte 23 537 – 345 517

FLG-Zulagen an Landwirte 13 617 192 14 392 094

Total 116 351 371 115 760 362

Bezügergruppen 2010 2009

Arbeitnehmende 20 125 19 630

Selbständigerwerbende 855 968

Landwirte 2 301 2 205

Total 23 281 22 803

Familienzulagen

Erwerbsersatzordnung

Page 27: SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010

27

Ergä

nzun

gsle

istu

ngen

Leistungen.

Leistungen

2010

in CHF

2009

in CHF

EL an AHV-Rentner 149 188 356 141 410 314

AEL an AHV-Rentner 2 229 300 1 667 165

EL an IV-Rentner 124 818 230 117 736 352

AEL an IV-Rentner 2 489 084 2 486 803

Total 278 724 970 263 300 634

Leistungsart 2010 2009

EL zu Altersrenten 8 944 8 617

AEL zu Altersrenten 1 113 986

EL zu Hinterlassenenrenten 354 316

EL zu Invalidenrenten 6 356 6 218

AEL zu Invalidenrenten 1 054 1 009

EL zu IV Taggeld 6

Total 17 827 17 146

Ergänzungsleistungen

Page 28: SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010

28

Leistungen.

Inva

liden

vers

iche

rung

Leistungsart 2010 2009

Einfache Renten 12 029 12 046

Kinderrenten 4 005 4 206

IV-Taggelder 1 003 1 292

Hilflosenentschädigungen 1 559 1 522

Total 18 596 19 066

Geldleistungen

2010

in CHF

2009

in CHF

Renten, Hilflosenentschädigungen, Taggelder 280 320 809 284 449 572

Total 280 320 809 284 449 572

Sachleistungen

2010

in CHF

2009

in CHF

Total 137 656 618 132 750 268

Invalidenversicherung

Page 29: SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010

29

Inva

liden

vers

iche

rung

Art 2010 2009

Medizinische Eingliederungsmassnahmen 3 108 3 164

Hilfsmittel 4 976 4 828

Berufliche Eingliederungsmassnahmen 6 058 5 999

Übrige Massnahmen 6 297 5 442

Renten und Rentenrevisionen 6 657 6 227

Hilflosenentschädigungen und Hilflosenentschädigungen-Revisionen

1 952 2 010

Total 29 048 27 670

Invalidenversicherung

Abweisende Beschlüsse 7 732 7 050

Leistungen.

Page 30: SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010

30

Bezügergruppen 2010 2009

Ordentliche Prämienverbilligungen 138 037 131 551

Prämienverbilligungen über EL 21 113 18 009

Prämienverbilligungen über Sozialhilfe 18 711 18 535

Total 177 861 168 095

Indi

vidu

elle

Prä

mie

nver

billi

gung

Beträge

2010

in CHF

2009

in CHF

Total Prämienverbilligungen 180 569 582 162 322 413

davon EL-Bezüger 66 392 391 57 993 900

davon aus Sozialhilfe 31 863 819 28 820 125

Leistungen.

Individuelle Prämienverbilligung

Page 31: SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010

31

Rechtsdienst.

Rech

tsdi

enst

Einsprachen 2010 2009

AHV (Beiträge / Renten) 206 206

AHV (Hilflosenentschädigungen / Hilfsmittel) 25 16

EO 9 11

EL 439 434

FamZ 26 26

Schadenersatz (Art. 52 AHVG) 11 2

IPV 308 296

Total 1024 991

Beschwerden 2010 2009

AHV (Beiträge / Renten) 14 8

AHV (Hilflosenentschädigungen / Hilfsmittel) 35 12

IV 441 460

EO 1 1

EL 50 47

FamZ 0 1

Schadenersatz (Art. 52 AHVG) 3 0

IPV 1 2

Total 545 531

Page 32: SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010

32

Total 1 341 770 896 1 306 851 899

Betriebsrechnung.

Sozialwerke des Bundes

Betr

iebs

rech

nung

Beiträge

2010

in CHF

2009

in CHF

AHV/ IV/ EO-Beiträge 766 890 846 757 214 684

ALV-Beiträge 125 038 683 124 098 775

FLG-Beiträge 758 137 711 854

Total Beiträge 892 687 666 882 025 313

Leistungen

2010

in CHF

2009

in CHF

AHV-Renten 977 229 771 946 515 592

AHV-Hilflosenentschädigungen 16 166 802 17 112 918

Total AHV-Leistungen 993 396 573 963 628 510

IV-Renten 249 818 953 254 220 121

IV-Hilflosenentschädigungen 14 155 336 13 895 701

IV-Taggelder 16 346 520 16 333 750

Total IV-Leistungen 280 320 809 284 449 572

EO / MSE-Entschädigungen 46 457 785 44 381 723

FLG-Zulagen 13 617 191 14 392 094

Total EO / MSE / FLG-Leistungen 60 074 976 58 773 817

Rückverteilung CO2-Abgabe 7 978 538

Page 33: SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010

33

Kantonale Familienausgleichskassen

Betr

iebs

rech

nung

Beiträge

2010

in CHF

2009

in CHF

Beiträge FAK-Arbeitnehmende 97 017 227 94 239 467

Beiträge FAK-Selbständigerwerbende 1 804 467 2 129 937

Beiträge FAK-Landwirtschaft – 21 – 99 238

Total Beiträge 98 821 673 96 270 166

Leistungen

2010

in CHF

2009

in CHF

FamZ Arbeitnehmende 98 260 990 96 584 486

FamZ Selbständigerwerbende 4 449 652 5 129 299

FamZ Landwirtschaft 23 537 – 345 517

Total FAK-Leistungen 102 734 179 101 368 268

Übrige Sozialwerke

Leistungen

2010

in CHF

2009

in CHF

Ordentliche Ergänzungsleistungen 274 006 586 259 146 666

Ausserordentliche Ergänzungsleistungen 4 718 384 4 153 968

Total EL-Leistungen 278 724 970 263 300 634

Individuelle Prämienverbilligung 180 569 582 162 322 413

Total IPV-Leistungen 180 569 582 162 322 413

Betriebsrechnung.

Page 34: SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010

34

Verwaltungskostenrechnung.

Ertrag

2010

in CHF

2009

in CHF

Verwaltungskostenbeiträge der Mitglieder 11 560 224 11 544 764

Vermögenserträge 3 368 656 3 359 877

Kostenvergütungen Dritter 51 185 458 44 864 982

Total Ertrag 66 114 338 59 769 623

Aufwand

2010

in CHF

2009

in CHF

Personalaufwand 39 033 372 37 278 058

Sachaufwand 10 647 337 10 870 285

Raum- / Liegenschaftskosten 3 426 634 3 436 757

Dienstleistungen Dritter 3 659 203 3 810 738

Passivzinsen / Kapitalkosten 477 278 540 829

Abschreibungen 8 832 755 3 814 740

Total Aufwand 66 076 579 59 751 407

Verw

altu

ngsk

oste

nrec

hnun

g

Gewinn Verwaltungskostenrechnung 37 759 18 216

Page 35: SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010

35

Bilanz.

Aktiven

2010

in CHF

2009

in CHF

Umlaufvermögen 5 823 996 3 955 236

Anlagevermögen 27 978 400 27 465 399

Total Aktiven 33 802 396 31 420 635

Bila

nz

Passiven

2010

in CHF

2009

in CHF

Kurzfristige Verbindlichkeiten 3 755 537 3 961 535

Langfristige Verbindlichkeiten 14 400 000 14 400 000

Kapital und Reserven 15 646 859 13 059 100

Total Passiven 33 802 396 31 420 635

Page 36: SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010

36

Revision, Genehmigung und Organisation.

Revi

sion

, Gen

ehm

igun

g, O

rgan

isat

ion

Revision

Die Finanzkontrolle des Kantons St.Gallen als Revisionsstelle der SVA St.Gallen hat die auf den

31. Dezember 2010 abgeschlossene Jahresrechnung in verschiedenen Revisionen geprüft.

Die Revisonsstelle prüfte die Buchführung und die Jahresrechnung der SVA St.Gallen, der Kantonalen

Familienausgleichskasse und der Familienausgleichskasse für Selbständigerwerbende für das am

31. Dezember 2010 abgeschlossene Rechnungsjahr.

Genehmigung

Die Verwaltungskommission genehmigte den Jahresbericht und die Jahresrechnung 2010 der

SVA St.Gallen sowie die Jahresrechnung und den Jahresbericht der Kantonalen Familienausgleichs-

kasse an der Sitzung vom 4. April 2011. Sie leitet die Berichte und Rechnungen an den Regierungsrat

zuhanden des Kantonsrats weiter.

Kathrin HilberPräsidentin

Gion Pieder CasaultaAktuar

Verwaltungskommission

Kathrin Hilber, St.Gallen (Präsidentin)

Mitglieder

Hans Bütikofer, Mogelsberg (bis 05.2010)

Daniel Gübeli, Goldingen

Bruno Gutmann, St.Gallen

Marianne Schättin, Mosnang

Urs Schneider, Rüthi

Andreas Zeller, Flawil

Aktuariat

Gion Pieder Casaulta, St.Gallen

Geschäftsleitung

Ignaz Vinzens, St.Gallen (Vorsitz, ab 12.2010)

Linus Dermont, St.Gallen (Vorsitz, bis 11.2010)

Bruno Leutenegger, Wittenbach

Michael Rimle, Wittenbach (bis 12.2010)

Peter Ringeisen, St.Gallen

Patrick Scheiwiller, Gossau (ab 01.2011)

Protokoll

Carmen Studerus, St.Gallen

Page 37: SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010
Page 38: SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010

Christopher Ammann ist Pilger, Hos-

pitalero und im Vorstand der Pilger-

herberge Rapperswil-Jona.

In einem kleinen Altstadthaus in Rappers-

wil finden Pilger und Pilgerinnen auf dem

Jakobsweg gastfreundliche Aufnahme.

Für die meisten ist Rapperswil der letzte

Etappenort vor Einsiedeln. Die Herberge

bietet von April bis Ende Oktober zwölf

Schlafplätze in einem grossen Raum an,

dessen unverputzte steinerne Wände und

die massiven Deckenbalken vom Alter des

Hauses zeugen. Die Plätze können übers In-

ternet reserviert werden. Ins Leben gerufen

wurde die Pilgerherberge in Rapperswil-

Jona von einem Verein, der heute mehr als

200 Mitglieder zählt. Christopher Ammann,

der Vizepräsident, ist einer von jenen, die

das Projekt von Beginn weg vorange-

trieben haben. Er zählt auch zu den rund

40 Personen, die als Hospitalero und Hospi-

talera ihren Dienst tun.

Wer sich als Hospitalero engagieren will,

muss pro Saison für fünf bis sieben Tage zur

Verfügung stehen. Der Hospitalero empfängt

die Pilger, erklärt ihnen die Spielregeln der

Herberge und hat stets ein offenes Ohr für

ihre Anliegen und Fragen. Am Tag darauf,

wenn die Gäste spätestens um 10:00 Uhr

weiterziehen, kümmert er sich um die Rei-

nigung der Pilgerherberge und macht sie so

für die nächsten Gäste bereit.

Um die Herberge mit ihren einfachen, aber

schmucken Einrichtung überhaupt aufbau-

en zu können, war der Verein auf Spon-

soren angewiesen. Der Betrieb finanziert

sich einerseits über die Einnahmen aus den

Übernachtungen, anderseits durch Beiträge

der Stadt, der Ortsgemeinde und der katho-

lischen und evangelischen Kirche. Wenn

Christopher Ammann vom Entstehen und

vom Betrieb der Pilgerherberge erzählt,

spürt man seine Begeisterung. Ein zentraler

Begriff ist die Gastfreundschaft als Grund-

lage, um spannende Begegnungen mit ganz

unterschiedlichen Menschen zu erleben.

Page 39: SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010
Page 40: SVA St.Gallen Geschäftsbericht 2010

SVA St.Gallen

Brauerstrasse 54

9016 St.Gallen

Telefon 071 282 66 33

Telefax 071 282 69 10

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