SVS Cover 060913 - hamburg.de€¦ · Selbstverantwortete Schulen Identität stärken – Qualität...

25
Selbstverantwortete Schulen Identität stärken – Qualität verbessern www.bbs.hamburg.de

Transcript of SVS Cover 060913 - hamburg.de€¦ · Selbstverantwortete Schulen Identität stärken – Qualität...

Selbstverantwortete SchulenIdentität stärken – Qualität verbessern

www.bbs.hamburg.de

SVS Cover 060913 13.09.2006 17:40 Uhr Seite 2

Selbstverantwortete Schule

Identität stärken – Qualität verbessern

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 1

Impressum

Herausgeber: Behörde für Bildung und Sport (BBS)Referat Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitHamburger Str. 31, 22083 HamburgTextredaktion, Umbruch und Gestaltung:

Redaktionsbüro Franke+Buhk, Sottorfallee 1 b, 22529 HamburgHerstellung und Schlussredaktion:

Alexander Luckow (verantwortlich)Dr. Manfred Schwarz Druck: Meister Print & Media GmbH, KasselHamburg 2006

Download dieser Broschüre:

www.publikationen.bbs.hamburg.deBezug: Zentrales Vordrucklager, Tel. 85508-161, Fax 85508-302;Schulinformationszentrum, Tel. 42863-1930Fax 42863-4035, www.siz.bbs.hamburg.de

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 2

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Einleitung: Bessere Bildung – durch selbstverantwortete Schulen . . . . 7

Überblick: Die selbstverantwortete Schule – zwölf Merkmale . . . . . . . . 8

Schulqualität: Auf dem Weg zur guten Schule. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Unterrichtsqualität Ziele: Besser lehren und lernen – mehr Qualität im Unterricht . 10

Info: Bildungsstandards . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Orientierungsrahmen Schulqualität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Bildungsstandards und Kompetenzorientierung . . . . . . . . . 11Stundentafeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Leistungen und Kompetenzen zentral überprüfen . . . . . . . . 11Internationale Untersuchungen der Schulleistungen . . . . . 12Auswertung der Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Info: Orientierungsrahmen Schulqualität . . . . . . . . . . . . . . . 13

SelbstverantwortungZiele: Besser organisieren und managen – mehr Qualität

durch Selbstverantwortung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Leitbild und Schulprogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Neue Rolle der Schulleitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Profilbildung durch Veränderungsmanagement . . . . . . . . . 16Neue Rolle der Lehrkräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Info: Schulverbünde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

ErgebnissteuerungZiele: Steuern und überprüfen – mehr Qualität durch

Ergebnissteuerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Ziel- und Leistungsvereinbarungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Schulinspektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Neue Rolle der Schulaufsicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Mitsprechen, mitgestalten: Eltern, Schülerinnen und Schüler beteiligen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Reform der beruflichen SchuleZiele: Besser praxisnah handeln – mehr Qualität an

beruflichen Schulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Schulvorstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23Info: Projekt Reform der beruflichen Schulen . . . . . . . . . . . 23Hamburger Institut für berufliche Bildung. . . . . . . . . . . . . . . 24Lernortkooperationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

3

Inhalt

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 3

4

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 4

5

Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler,

sehr geehrte Damen und Herren,

die Qualität von Bildung hat maßgeblichen Einflussauf die Zukunft unserer Kinder. Sie ist ein Kern-bestandteil der Zukunft der wachsenden Stadt Ham-burg. Sie sichert die Entwicklung des Wissens- undWirtschaftsstandorts an Alster und Elbe.

Um diesen ständigen Prozess zu stärken, treten anHamburgs Schulen zum Schuljahr 2006/07 wichtigeVeränderungen in Kraft: Die Schulen bekommenschrittweise größere Selbstverantwortung, erhaltenzusätzliche Gestaltungsspielräume und erwerbenwertvolle Erkenntnisse über den Erfolg ihrer Arbeit.

Schülerinnen und Schüler sowie Eltern undLehrkräfte werden sich so noch mehr als zuvor mit„ihrer Schule“ identifizieren können. Die selbstverant-wortete Schule wird – im Rahmen staatlicher Vorga-ben und Kontrollen – die Qualität schulischen Arbei-tens und Lebens erhöhen.

Diese Broschüre gibt Ihnen einen konkreten Über-blick über die neuen Chancen und Herausforderungen.

Die selbstverantwortete Schule übernimmt Auf-gaben und Verantwortung vor allem im Hinblick aufden Unterricht, die Gestaltung des Schullebens insge-samt, die Finanzen und die Personalsteuerung.

Wir haben schon in den letzten Jahren wichtigeSchritte getan, um eine bessere Bildung für alle Schü-lerinnen und Schüler zu erreichen. Dazu gehören zumBeispiel die Einführung zentraler Abschlussprüfungen,die Überarbeitung der Bildungspläne, ein neues Sprach-förderkonzept, das den Schwerpunkt auf die frühkind-liche Förderung legt, oder die Einführung vorschuli-scher Bildungsstandards. Für besonders leistungsfä-hige Schülerinnen und Schüler wird zudem ein Früh-studium an Hamburger Universitäten eingeführt. Zieldieser und weiterer Maßnahmen ist es, die Schülerin-nen und Schüler bestmöglich individuell zu fördern.

Diesem Ziel dienen auch die im Mai 2006 von derBürgerschaft verabschiedeten Änderungen des Schul-gesetzes zur Stärkung der selbstverantworteten Schu-le, mit denen wir die pädagogische Arbeit an denSchulen weiter verbessern wollen. Die gewonneneFreiheit der einzelnen Schule und die verbindlicheErgebnissicherung von Unterricht und pädagogischerArbeit sind dabei zwei Seiten einer Medaille. Mehrnoch als bisher wird es ebenfalls darum gehen, dieErfolge in Schulen transparent zu machen. Von be-sonders erfolgreichen Schulen können andere Schulelernen – durch sogenannte Best-Practice-Beispiele.

Ich bin sicher, dass alle Beteiligten vor Ort mithoher Motivation die Chance nutzen werden, um ihreSchule weiterzuentwickeln und eine gute Bildung füralle Kinder und Jugendlichen zu sichern. Lassen Sieuns gemeinsam die Herausforderung annehmen,Hamburgs Schulen für die Zukunft stark zu machen.

Alexandra Dinges-DierigSenatorin für Bildung und Sport

Vorwort

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 5

6

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 6

Zum Schuljahr 2006/07 wird in ganz Hamburg dieselbstverantwortete Schule eingeführt. Sie bietetmehr Selbstständigkeit und größeren Gestaltungs-raum für die Schule vor Ort. Das gestärkte eigen-verantwortliche Handeln dient dem gemeinsamenZiel, die Qualität schulischer Arbeit grundlegendzu verbessern.

Hamburgs Schulen können so künftig wesentlicherleichter ein eigenes pädagogisches Profil entwickeln,ihre Arbeit im Detail organisieren, ihr Personalzunehmend selbst auswählen und in Budgetfragenentscheiden. Die Schulen orientieren sich dabei anBildungsstandards und am behördlichen „Orientie-rungsrahmen Schulqualität“. Sie übernehmen dieVerantwortung für die Ergebnisse ihrer Arbeit, über-prüfen und verbessern fortlaufend den Unterrichtsowie die Lernentwicklung ihrer Schülerinnen undSchüler.

Die Schulaufsicht wird dabei auch in Zukunft vonder Behörde für Bildung und Sport wahrgenommen:Sie achtet darauf, wie sich die Qualität der Ergebnisseschulischer Arbeit entwickelt. Wie diese Ergebnisseerzielt werden, liegt jetzt jedoch verstärkt in der Ver-antwortung der Schulen.

Mit dieser Reform reagiert Hamburg auf nationaleund internationale Erfahrungen und insbesondere aufSchulleistungsuntersuchungen wie Pisa und Iglu.Diese haben gezeigt, dass es einen engen Zusammen-hang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolggibt.

Hamburg als Großstadt mit einer sehr heterogenenSchülerschaft steht dabei vor besonderen Herausforde-rungen: An den Schulen kommen Kinder und Jugend-liche aus den unterschiedlichsten Familien zusam-men– mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen,differierender Bildungsnähe und unterschiedlicherwirtschaftlicher Lage. Die Qualität der schulischenBildungsarbeit wird sich daran messen lassen müssen,ob sie es schafft, die bestmögliche und individuelleFörderung für alle Schülerinnen und Schüler zugewährleisten.

Hamburg benötigt deshalb noch mehr Schulen, diemit klugen Konzepten und neuen Ideen auf die indi-viduellen Potenziale der Schülerinnen und Schülereingehen. Die Veränderungen sind langfristig angelegtund für alle am Schulleben Beteiligten eine großeHerausforderung und Chance.

Mit dieser Broschüre informieren wir Sie darüber,was sich auf Grund der Schulreform in HamburgsSchulen verändert.

Die Schulreform inHamburg ist ein wich-tiger Baustein, umHamburgs Schülerin-nen und Schülerkompetent und fit zumachen – damit sieeinen guten Schul-abschluss erreichen,einen Einstieg in dasBerufsleben findenund ihre Zukunftselbstbewusstgestalten können.

Die Veränderungensind langfristigangelegt und einegroße Herausforde-rung.

7

Einleitung

Bessere Bildung – durch selbstverantwortete Schulen

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 7

1.Selbstverantwortete Schulen geben sich ein Leit-bild und entwickeln ihr Schulprogramm weiter,

um die Qualitätsentwicklung von Unterricht undSchulleben bewusster zu gestalten.

2.Die Schulen entwickeln ihren Unterricht aufGrund gewonnener Erkenntnisse systematisch

weiter. Sie entscheiden weitgehend selbst, wie gelehrtund gelernt wird. Dabei berücksichtigen sie die jewei-lige schulische Situation und die besonderenRahmenbedingungen der eigenen Schülerschaft.

3.Gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Ge-sellschaft befähigen die Schulen ihre Schülerinnen

und Schüler, sich kontinuierlich auf die Herausforde-rungen des Berufslebens vorzubereiten–damit die Über-gänge zwischen Schule, Studium und Beruf gelingen.

4.Selbstverantwortete Schulen entwickeln einprofessionelles schulinternes Management und

lassen sich bei ihrer pädagogischen Arbeit von exter-nen Spezialisten beraten, um die Qualität ihrer Arbeitkontinuierlich zu verbessern.

5.Die Schulen wählen zunehmend eigenständig ihrPersonal aus; dort wird es eine gezielte Personal-

entwicklung geben.

6.Die erwarteten Ergebnisse schulischer Bildungs-arbeit sind in Bildungsstandards formuliert. Mit

Hilfe von extern gesteuerten Tests werden die Lern-stände der Schülerinnen und Schüler überprüft. Sogewinnen die Schulen auch gesicherte Erkenntnisseüber die Arbeitsqualität ihrer Lehrkräfte.

7.Die selbstverantwortete Schule wird durch diezuständige Behörde über Ziel- und Leistungsver-

einbarungen gesteuert. Auf dieser Grundlage hat dieSchule Rechenschaft abzulegen – gegenüber derBehörde und den am Schulleben beteiligten Gruppen.

8.Eine Schulinspektion überprüft und bewertetschulische Entwicklungen und Leistungen. Sie

berichtet der Schule und der Behörde über die Ergeb-nisse. Die Schule wird beraten, wie sie ihre Ergeb-nisse optimieren kann.

9.Die Behörde definiert den pädagogischen, finan-ziellen und personellen Rahmen und unterstützt

die Schulen in ihrer Arbeit.

10.Die besten Ergebnisse schulischer Arbeitwerden öffentlich gemacht, damit sich alle an

den Erfolgen anderer Schulen orientieren und so vonden Besten lernen können.

11.Die Lehrerinnen und Lehrer tragen Verantwor-tung für ihre Schülerinnen und Schüler, sie

fördern und fordern sie und integrieren sie so in dieLerngruppe.

12.Die Entwicklung zur selbstverantworteten Schulewird schrittweise unter Berücksichtigung der be-

sonderen Bedingungen jeder einzelnen Schule vollzogen.

Leitbild undSchulprogramm

π Seite 15

Unterricht

Vorbereitung auf dasBerufsleben

Management undBeratung

Personalentwicklungπ Seite 16 f.

Bildungsstandardsπ Seite 10

Ziel- und Leistungs-vereinbarungen

π Seite 19

Schulinspektionπ Seite 19

Ressourcenπ Seite 18

Transparenz und Best Practice

Verantwortung

Schritt für Schritt

8

Überblick

Die selbstverantwortete Schule – zwölf Merkmale

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 8

Um den Schulen auf ihrem individuellen Weg zurguten Schule Orientierung zu bieten, hat die Behördefür Bildung und Sport den „OrientierungsrahmenSchulqualität“ erarbeitet. Er ist im Zuge einer inten-siven Diskussion mit Schulen und der schulinteres-sierten Öffentlichkeit entstanden. Der Orientierungs-rahmen beschreibt, was von den hamburgischenSchulen erwartet wird und nach welchen Kriteriendie Leistungen der hamburgischen Schulen gemessenwerden.

Der Orientierungsrahmen umfasst drei Kapitel:

∂ Führung und Management: Personalführung undPersonalentwicklung sowie der Einsatz von Finanz-und Sachmitteln sind hier Thema. Dazu kommenBestand und Entwicklung von Leitbild und Schul-programm, die Außendarstellung der Schule undihrer internen Schulkultur oder die Vernetzung imStadtteil mit Institutionen beziehungsweise Firmen.

∂ Bildung und Erziehung: Unterricht für und Förde-rung sowie Beurteilung von Schülerinnen undSchülern sind Kern dieses Kapitels. Hier geht esetwa um schuleigene Curricula, die Zusammen-arbeit im Kollegium, eine differenzierte Leistungs-beurteilung oder individuelle Förderpläne.

∂ Wirkungen und Ergebnisse: Die Zufriedenheit vonSchülerinnen und Schülern, Eltern sowie Lehr-kräften und Partnern der Schule werden hierthematisiert. Darüber hinaus werden die Messungder in den Bildungsstandards festgelegten Kom-petenzen, die Grade der persönlichen Weiterent-wicklung der Schülerschaft oder die erfolgreicheAbsolvierung der Abschlüsse behandelt.

9

Schulqualität

Auf dem Weg zur guten Schule

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 9

Die selbstverantwortete Schule hat die anspruchs-volle Aufgabe, die Qualität des Unterrichts und desschulischen Lebens insgesamt zu erhöhen.

Im Mittelpunkt steht der Nutzen für die Schülerinnenund Schüler. Sie erwerben Kompetenzen, die sie fürdie Zukunft benötigen. Der Schulabschluss ermöglichtihnen den Start in Arbeitsleben oder Studium. Dazumüssen die Schülerinnen und Schüler neben Fachwis-sen und Methodenkenntnis auch personale undsoziale Kompetenzen erwerben.

Um dieses Ziel zu erreichen, setzt die selbstverant-wortete Schule verstärkt auf individualisiertes Lernenmit veränderten Lern- und Lehrmethoden. DieSchulen erstellen eigene Programme für besseresLernen und Lehren beziehungsweise entwickelnbestehende Programme systematisch weiter. Sieorientieren sich dabei vorrangig am „Orientierungs-rahmen Schulqualität“ sowie an den jeweiligen Ziel-und Leistungsvereinbarungen, die zwischen Schuleund Behörde getroffen werden.

Stärker als bisher treten die Ergebnisse schulischerArbeit ins Blickfeld: Die Schulen sind selbst dafürverantwortlich. Sie überprüfen ihre Ergebnisse regel-mäßig und verbessern die Lern- und Lehrprozessesowie die Erziehungsarbeit. Dabei nehmen die Schul-leitungen ihre Führungsrolle aktiv wahr: Sie steuernverantwortlich und sorgen für gute Qualität auf derBasis einheitlicher und bekannter Kriterien.

Die Schülerinnen und Schüler nehmen an zentra-len Vergleichs- und Abschlussarbeiten teil.

Mit der Schulreform verändert sich auch die Rolleder zuständigen Behörde: Sie setzt – basierend aufden Vorgaben der Kultusministerkonferenz – mit denBildungsstandards einen verbindlichen Rahmen fürdie Qualität von Unterricht und Erziehung. DieBehörde trägt die Verantwortung dafür, dass dieQualität des Schulwesens in Hamburg insgesamt gesi-chert und ausgebaut wird.

Nutzen für die Schüle-rinnen und Schüler

andere Lehr- undLernmethoden

Ergebnisseschulischer Arbeit

Rolle der Behörde

Info: BILDUNGSSTANDARDSAngeregt durch Schulleistungsstudien (Timss, Pisa, Iglu) sowie durch Ergebnisseskandinavischer und angloamerikanischer Staaten hat die Kultusministerkonferenz(KMK) in den Jahren 2003 und 2004 Bildungsstandards vereinbart (π www.kmk.orgπ Schule). Diese Bildungsstandards greifen allgemeine Bildungsziele auf undbenennen Kompetenzen, die die Schülerinnen und Schüler einer bestimmtenJahrgangsstufe erworben haben sollen. Sie beschreiben die Kernbereiche derLernbereiche und nennen fachliche und fachübergreifende Basisqualifikationen. Die Behörde für Bildung und Sport hat die Hamburger Bildungs- und Rahmenpläneauf der Basis dieser Vorgaben der KMK erarbeitet.

10

Unterrichtsqualität | Ziele

Besser lehren und lernen – mehr Qualität im Unterricht

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 10

Orientierungsrahmen Schulqualität

Der „Orientierungsrahmen Schulqualität“ ist ein Leit-faden, an dem sich die Schulen bei der Identifizie-rung und Formulierung ihrer Ziele orientieren. ImVordergrund stehen die Verbesserung der Qualitätschulischer Arbeit und die Übernahme der Verantwor-tung für die Ergebnisse von Unterricht und Erzie-hung. Bei allen Planungen ist zukünftig genau zuklären, welche Ergebnisse erwartet und welche Zieleerreicht werden sollen.

Für Lehrerinnen und Lehrer, für Leitungskräfte derSchulen und für Eltern gibt es Fortbildungsveranstal-tungen zum effektiven Umgang mit den Inhalten des„Orientierungsrahmens Schulqualität“. Das Landes-institut für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI)legt künftig einen Fortbildungsschwerpunkt auf dieEinführung von Maßnahmen im Qualitätsmanagement.

Bildungsstandards und Kompetenzorientierung

Je freier die selbstverantworteten Schulen in ihrenEntscheidungen sind, desto klarer muss formuliertsein, welche Kompetenzen die Schulen vermittelnsollen. Deshalb beschreiben Bildungsstandards und„Rahmenpläne“ für einzelne Fächer und Lernbereiche,welche Kenntnisse und Fähigkeiten die Schülerinnenund Schüler zu bestimmten Zeitpunkten erworbenhaben sollen. Auf dieser Basis entwerfen die Schuleneigenverantwortlich ihre Ideen und Ansätze fürerfolgreiches und individuelles Lernen. Dabei ent-wickeln sich die Lehrkräfte auch zu Lernbegleitern.

Die Bildungsstandards dienen als∂ Maßstab, um Schülerleistungen zu erfassen und zu

beurteilen,∂ Maßstab für die Diagnose und die Förderung der

individuellen Lernentwicklung der Schülerinnenund Schüler durch die Lehrerinnen und Lehrer,

∂ Grundlage für die Durchführung interner undexterner Evaluationen.

Stundentafeln

Zukünftig können Stundentafeln nicht nur einzelneFächer vorgeben, sondern auch übergeordnete Lern-bereiche, um fächerübergreifenden Unterricht zufördern. Die bisherigen Stundentafeln werden zu„Kontingent-Stundentafeln“ fortentwickelt. Dieselegen für ein Fach oder einen Lernbereich die insge-samt verfügbare Lernzeit fest. Die Schulen entschei-den über die Verteilung der Lernzeiten.

Leistungen und Kompetenzen zentral überprüfen

Um einen besseren Überblick über die Lernstände vonSchulklassen zu bekommen, finden künftig zentraleLeistungs- und Kompetenzüberprüfungen in Hamburgstatt. Sie orientieren sich an den zu erwartendenKompetenzen der Schülerinnen und Schüler bzw. anden Rahmenplänen sowie an den jährlich festgelegtenSchwerpunktthemen.

OrientierungsrahmenSchulqualitätπ Seite 13

Kompetenz (von lat.competens – zuständig,passend) bezeichnetdie Fähigkeit, bestimm-te Aufgaben selbst-ständig durchzuführen.

MaßstabBildungsstandards

Kontingent-Stunden-tafeln legen diejeweils verfügbarenLernzeiten für dieFächer fest.

11

Unterrichtsqualität | Maßnahmen

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 11

Ab dem Schuljahr 2006/2007 werden in allen Schul-formen zentrale Vergleichsarbeiten geschrieben undlandesweit ausgewertet. Die Vergleichsarbeiten findenhamburgweit schulübergreifend im Jahrgang 3 in denFächern Deutsch und Mathematik statt, in den Jahr-gängen 6 und 8 in den Fächern Deutsch, Mathematikund in der ersten Fremdsprache. In den Gymnasienwird zusätzlich im Jahrgang 8 eine Vergleichsarbeit inder zweiten Fremdsprache geschrieben, im Jahrgang10 in den Fächern Deutsch, Mathematik sowie in denbeiden Fremdsprachen.

Internationale Untersuchungen der Schulleistungen

Hamburg beteiligt sich auch zukünftig an nationalenund internationalen Untersuchungen der Schul-leistungen. ∂ Im April/Mai 2006 wurden im Rahmen des „Pro-

gramme for International Student Assessment“ (Pisa2006) in 145 weiterführenden Schulen Hamburgszwei Testtage zu Leseverständnis, Mathematik, Na-turwissenschaften und Problemlösen durchgeführt.

∂ Von April bis Juni 2006 fanden im Rahmen der„Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung“(Iglu 2006) an 25 Grundschulen ein bis zwei Test-tage statt. Gegenstand der Tests waren – auf derGrundlage der Bildungsstandards der Kultusminis-terkonferenz – das Leseverständnis, die Fähigkeitenin den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaftenund die allgemeinen Problemlösungskompetenzen.

∂ Im Frühjahr/Sommer 2007 werden voraussichtlichdrei Hamburger Grundschulen an der Untersu-chung „Trends in International Mathematics andScience Study“ (Timms 2007) teilnehmen.

Daneben führt die Behörde für Bildung und Sportregelmäßig eigene Lernstandserhebungen durch: dieLernausgangsuntersuchung (kurz: Lau) seit 1996, seit2003 die Untersuchung „Kompetenzen und Einstel-lungen von Schülerinnen und Schülern“ (kurz: Kess).Die gewonnenen Informationen werden dabei für dasgesamte Hamburger Bildungswesen ausgewertet, umLern- und Lehrprozesse zu verbessern.

Im Mai 2006 hat die Behörde für Bildung und Sportüberdies die Studie Ulme II (Untersuchung von Leistun-gen, Motivation und Einstellungen) vorgelegt. DieseLernentwicklungsuntersuchung bezieht sich auf Schüle-rinnen und Schüler von Berufsfachschulen. Die Ulme-Studie I hat die Behörde im Mai 2005 veröffentlicht.

Auswertung der Ergebnisse

Die Ergebnisse aller zentralen Leistungsüberprüfun-gen und landesweiten sowie internationalen Schul-leistungsuntersuchungen werden den Schulen zurVerfügung gestellt. Mit Hilfe dieser Informationenkönnen die Schulen ihre Leistungen mit den Arbeits-ergebnissen anderer Schulen vergleichen. Dabei sinddie unterschiedlichen Rahmenbedingungen dereinzelnen Schule zu berücksichtigen.

Vergleichsarbeiten

Pisa

Iglu

Timms

Lau

Kess

12

Unterrichtsqualität | Maßnahmen

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 12

13

Unterrichtsqualität | Maßnahmen

Info: ORIENTIERUNGSRAHMEN SCHULQUALITÄTDer „Orientierungsrahmen Schulqualität“ beschreibt die Merkmale einer gutenSchule in einem einheitlichen Konzept. Er bildet den Rahmen für die schulischeArbeit und ist ein wichtiger Bezugspunkt für die Arbeit der Schulinspektion. Die Merkmale einer guten Schule sind aufgeteilt in drei Qualitätsdimensionen, diesesind jeweils unterteilt in Qualitätsbereiche und diese wieder in Qualitätsmerkmale:

1. Führung und Management

1.1 Führung wahrnehmen 1.1.1 Leitbild und Organisations-

kultur 1.1.2 Steuerung des Qualitäts-

managements 1.1.3 Kooperation mit externen

Partnern 1.1.4 Bereitstellung von Beratung

und Unterstützung

1.2 Personal entwickeln 1.2.1 Personalführung 1.2.2 Personal- und Team-

entwicklung 1.2.3 Personalmanagement

1.3 Finanz- und Sachmittel gezielteinsetzen1.3.1 Finanzmanagement 1.3.2 Gebäudemanagement 1.3.3 Ausstattung

1.4 Profil entwickeln und Rechenschaftablegen 1.4.1 Schulprogramm 1.4.2 Öffentlichkeitsarbeit 1.4.3 Rechenschaftslegung

2. Bildung und Erziehung

2.1 Das schuleigene Curriculumgestalten2.1.1 Gesamtkonzept und Teilcurri-

cula 2.1.2 Systematische Weiterentwick-

lung des Curriculums

2.2 Unterrichten, Lernen, Erziehen 2.2.1 Reflexion und Kooperation im

Kollegium 2.2.2 Gestaltung von Lehr- und Lern-

prozessen 2.2.3 Gestaltung von Erziehungs-

prozessen 2.2.4 Klassen- und Gruppenführung 2.2.5 Vernetzung mit außer-

schulischen Lernorten

2.3 Organisatorische Rahmenbedingun-gen sichern2.3.1 Transparenz und Effizienz der

Unterrichtsorganisation 2.3.2 Orientierung an den

Erfordernissen von Unterrichtund Erziehung

2.3.3 Lernortkooperation (beruflicheSchulen)

2.4 Leistung beurteilen 2.4.1 Einheitliche Kriterien 2.4.2 Transparenz der Leistungs-

beurteilungen 2.4.3 Beteiligung von Schülerinnen

und Schülern 2.4.4 Auswertung von Leistungs-

ergebnissen

2.5 Prozesse und Ergebnisse evaluieren2.5.1 Systematische Erfassung der

Unterrichtsqualität 2.5.2 Erreichen der Bildungs-

standards 2.5.3 Übergänge und Verbleib

2.6 Förderkonzepte entwickeln 2.6.1 Schulspezifisches Förder-

konzept 2.6.2 Individuelle Förderpläne 2.6.3 Kooperation mit Elternhaus

und außerschulischenEinrichtungen

2.7 Beratungsangebote gestalten 2.7.1 Professionalität und

Vernetzung der Angebote 2.7.2 Zugänglichkeit und

Öffentlichkeit

2.8 Die Schulgemeinschaft beteiligen 2.8.1 Schülermitwirkung in Lern-

prozessen 2.8.2 Mitwirkung von Schülerinnen

und Schülern im Schulleben 2.8.3 Mitwirkung von Eltern 2.8.4 Mitwirkung von Betrieben

(berufliche Schulen)

3. Wirkungen und Ergebnisse

3.1 Zufriedenes Personal, zufriedeneSchülerinnen und Schüler, Elternund Betriebe3.1.1 Mitarbeiterorientierung 3.1.2 Arbeitszufriedenheit 3.1.3 Kundenorientierung 3.1.4 Identifikation und Attraktivität

3.2 Bildungslaufbahnen undKompetenzen 3.2.1 Fachkompetenzen im Sinne

der Bildungsstandards 3.2.2 Fächerübergreifende Kom-

petenzen, Schlüsselqualifika-tionen, Persönlichkeitsbildung

3.2.3 Erfolgreiche Bildungs-laufbahnen

3.2.4 Erfolgreiche Abschlüsse 3.2.5 Kompetenzen, Abschlüsse und

Anschlussfähigkeit (Sonder-schulen)

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 13

Selbstverantwortete Schulen bestimmen ihrepädagogische, didaktische, fachliche und organisa-torische Tätigkeit künftig weitgehend selbst. Wer in der selbstverantworteten Schule gestalten,eigene Schwerpunkte und Profile entwickeln kann,identifiziert sich mehr mit seiner Arbeit. Dies führtzu höherem Engagement und zu größerer Arbeits-zufriedenheit bei Lehrerinnen und Lehrern.

Künftig stehen den Schülerinnen und Schülern sowiederen Eltern vielfältigere schulische Angebote zurAuswahl. Sie bekommen mehr Informationen, umeine fundierte Wahl ihrer Schule treffen zu können.Dadurch stehen die Schulen in einem Wettbewerb,der zusätzlicher Ansporn für gute Leistungen ist.

Die selbstverantwortete Schule stellt alle Beteilig-ten vor neue Herausforderungen: Schülerinnen undSchüler, Lehrkräfte, die Schulleitung und die Eltern.

Die Lehrkräfte erweitern ihre Kompetenzen inUnterrichtsmethoden und beobachten die Lernent-wicklung der einzelnen Schülerinnen und Schülerintensiver. Dadurch erkennen sie deren Potenzialeund Probleme besser.

Die einzelne Schule beteiligt auch ihre Schülerin-nen und Schüler mehr und mehr an der Lernorgani-sation.

Darüber hinaus wird es möglich, dass die Schüle-rinnen und Schüler gegenseitig ihre Lernstände über-prüfen. Das kann natürlich nur in Teilbereichen undmit Unterstützung der Lehrkräfte geschehen. NeueBeurteilungsmethoden, Lernentwicklungsberichte,Zielklärungsgespräche und Lernvereinbarungendienen der Verbesserung von Arbeitsqualität. Ziel istes, so die Lernbereitschaft und die Leistungsmotiva-tion zu steigern.

Neben dem Unterricht im Klassenverband kommenandere Unterrichtsformen in Betracht: Lernen inkleinen bzw. jahrgangsübergreifenden Gruppen oderim Rahmen von Einzelunterricht soll ermöglichtwerden. Auch vorlesungsähnliche Veranstaltungensind denkbar. Die Schule kann Lerngruppen für Hoch-begabte wie für Schülerinnen und Schüler mit beson-derem Förderbedarf organisieren.

Schulleiterinnen und Schulleiter nehmen in selbst-verantworteten Schulen anspruchsvolle Leitungs-aufgaben wahr: Sie steuern die Lern- und Lehr-prozesse und sie verantworten die pädagogische undwirtschaftliche Entwicklung ihrer Schule.

Schulen imWettbewerb

bessereUnterrichtsmethoden

Leistungsüberprüfung

Unterrichtsformen

Leitungsaufgaben

14

Selbstverantwortung | Ziele

Besser organisieren und managen:

mehr Qualität durch Selbstverantwortung

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 14

Leitbild und Schulprogramm

In Hamburgs selbstverantworteten Schulen spielenLeitbild und Schulprogramm künftig eine wichtigereRolle. Je besser es der Schulgemeinschaft – alsoSchülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrkräften undSchulleitung – gelingt, mit Hilfe eines Leitbildes einetragfähige Schulkultur zu entwickeln, umso höhersind Qualität, Leistungsfähigkeit und Identifikationmit der Schule.

Das Leitbild ∂ beschreibt die Ausgangslage der Schule,∂ hält die wichtigsten externen und internen Ziele

fest,∂ definiert Werthaltungen,∂ beschreibt wichtige Verhaltensmerkmale.Während das Leitbild kurz und prägnant einezukunftsgerichtete und erreichbare Vision der Schulebeschreibt, enthält das Schulprogramm konkreteSchritte dorthin und überprüfbare Ziele. Es legt dieSchwerpunkte und Organisationsformen der Lern-und Lehrprozesse sowie der erzieherischen Arbeit fest.

Neue Rolle der Schulleitungen

Eine selbstverantwortete Schule braucht klareLeitungs- und Verantwortungsstrukturen. Da dieSchulleiterinnen und Schulleiter verantwortlich sindfür das Funktionieren und die Entwicklung ihrerSchule, erhalten sie ab dem Schuljahr 2006/2007mehr Befugnisse. Sie arbeiten mit einem eigenenFinanzbudget und steuern die Lernprozesse in derSchule. Auch die Personalauswahl wird zunehmendAufgabe der Schulleitungen.

Die Schulleitung ist – im Rahmen der vorgegebenenZielvorgaben – verantwortlich für:∂ den Unterricht,∂ die Gestaltung des Schullebens insgesamt,∂ die Finanzverwaltung,∂ die Personalsteuerung,∂ die Kommunikation und Kooperation mit außer-

schulischen Einrichtungen.

Wer sind wir?Was wollen wir?Was sollen wir?Wonach richten wiruns?

Wie stellen wir das imEinzelnen an?

Aufgaben der Schulleitung

15

Selbstverantwortung | Maßnahmen

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 15

Um die Schulleitungen auf die erweiterten Aufgabenvorzubereiten, erhalten sie intensive berufsbeglei-tende Fortbildung – insbesondere in den Handlungs-feldern Personalmanagement und Finanzen sowie inBezug auf Kommunikations- und Kooperations-prozesse.

Profilbildung durch Veränderungsmanagement

Schulen können erfolgreicher arbeiten, wenn siegrößere Handlungsspielräume in den BereichenPersonal und Finanzen erhalten und Verantwortungfür ihre Entscheidungen tragen. Schulen, die mehrEinfluss auf die Auswahl ihres Personals haben,können die Profilbildung ihrer Schule besser steuern.Lehrkräfte werden sich zukünftig bei ihren Bewer-bungsentscheidungen mehr als bisher an den jeweili-gen Schulprofilen orientieren. Den Lehrerinnen undLehrern wird es an einer selbstverantworteten Schulewesentlich erleichtert, sich mit den Zielen ihrerSchule zu identifizieren.

Mehr als bisher sollen die Karrieren der Lehrkräftegezielt gefördert werden. Es gilt, die vorhandenenPotenziale besser zu erkennen und zu fördern. Es sollden Lehrerinnen und Lehrern ermöglicht werden,innerhalb von fünf bis zehn Jahren ihre Schule zuwechseln, um so Erfahrungen und Qualifikationenschulübergreifend zu fördern.

Das nützt allen, weil∂ die Schulen ihr Profil schärfen, ∂ die Lehrkräfte ihr Arbeitsengagement steigern,∂ die Schülerinnen und Schüler bessere Lern-

ergebnisse erzielen.In den Schulen werden künftig schulische Personal-räte eingerichtet. Hier sind pädagogische und nicht-pädagogische Mitarbeiter vertreten. Diese neuenPersonalräte werden sich für den Erfolg ihrer Schuleverstärkt verantwortlich fühlen.

In Zukunft erhalten die Schulen schrittweise erwei-terte finanzielle Verantwortungsbereiche. Schulleitun-gen können flexibler Finanzentscheidungen treffen;die Gelder aus dem Personaletat können unterbestimmten Bedingungen punktuell auch für Sach-mittel verwendet werden – und umgekehrt.

Für die durch größere Selbstständigkeit wachsen-den Verwaltungsaufgaben und für das Berichtswesenerhalten die Schulen eine angemessene EDV-Aus-stattung.

Mehrere selbstverantwortete Schulen können intensivzusammenarbeiten: In regionalen Schulverbündengestalten sie beispielsweise gemeinsam Schwerpunkteim Unterricht oder für Förder- und Nachmittags-angebote.

Kantinen und andere Räumlichkeiten können vonmehreren Schulen gemeinsam genutzt werden.Schulen kooperieren auch beim Einsatz von Vertre-

Change Management

Personalentwicklung

schulischePersonalräte

Finanzmanagement

EDV

Synergie durchZusammenarbeit

16

Selbstverantwortung | Maßnahmen

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 16

tungskräften für den Unterricht. Besonders wichtig ist die Vernetzung der Schulen in ihrem Stadtteil.Diese Vernetzung umfasst außerschulische Bildungs-einrichtungen sowie Unternehmen und Institutionen,etwa aus den Bereichen Sport oder Kultur.

Neue Rolle der Lehrkräfte

Lehrerinnen und Lehrer an selbstverantwortetenSchulen werden auch zu „Lernbegleitern“, die selbstpermanent dazulernen. Zur Lehrerfortbildung gehörtdie Förderung der didaktisch-methodischen (unter-richtsinhaltlichen und unterrichtsmethodischen),fachlichen und persönlichen Kompetenzen.

Die Lehrkräfte sollen∂ Verfahren und Instrumente der Diagnose und zur

Unterrichtsevaluation einsetzen können,∂ geeignete Unterrichtsmethoden anwenden und

weiterentwickeln,∂ mit Zielen und Methoden der Schulentwicklung

vertraut sein,∂ über Kompetenzen zur Teamarbeit und Prozess-

steuerung verfügen, die sie befähigen, auchanspruchsvolle Projekte zu realisieren,

∂ Schülerinnen und Schüler auch individuell fördernkönnen,

∂ durch gegenseitige Hospitation und gemeinsameFortbildung voneinander lernen (Kollegen-Coaching).

Die zukünftige Lehrerausbildung wird sich an diesenerweiterten Herausforderungen orientieren.

Aufgaben derLehrkräfte

17

Selbstverantwortung | Maßnahmen

Info: SCHULVERBÜNDERegionale Schulverbünde sind insbesondere für kleinereSchulen eine Chance. Sie sichern die Eigenständigkeit auch von kleinenSchulen, die im Rahmen von SchulkooperationenSynergieeffekte erzielen können.Möglich sind etwa:∂ gemeinsam eingesetzte und finanzierte Verwaltungs-

fachleute∂ finanzielle Kooperationen∂ Optimierung des Ressourceneinsatzes∂ Bildung eines gemeinsamen Pools von Vertretungs-

kräften∂ gemeinsame Unterhaltung und Betrieb von Kantinen∂ Entwicklung gemeinsamer, aufeinander abgestimmter

Förderkonzepte auch im Hinblick auf die Durch-lässigkeit und Anschlussfähigkeit (zum BeispielSchulformwechsel)

∂ Austausch von Informationen über die pädagogischeArbeit

∂ Kooperation in der Konferenzarbeit (gemeinsameKonferenzstruktur)

∂ Förderung der Vernetzung der Schulen mit Unter-nehmen und Institutionen im Stadtteil

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 17

Die Stärkung der schulischen Eigenständigkeitstellt nicht nur die Schulen vor neue Aufgaben,sondern verändert auch die Rolle der Behörde fürBildung und Sport. Die Behörde setzt verstärkt aufSteuerung durch Rahmenvorgaben und prüft dieerzielten Ergebnisse.

Auch wenn die Schulen mehr Selbstverantwortungerhalten, gilt weiterhin der Grundsatz des Artikels 7Grundgesetz: „Das gesamte Schulwesen steht unterder Aufsicht des Staates.“

Die Behörde für Bildung und Sport vereinbart mitden selbstverantworteten Schulen realistische Ziele,weist Ressourcen zu und überwacht, ob die Zieleerreicht werden. Im Vordergrund stehen dabeiverbindliche Ziel- und Leistungsvereinbarungen (ZLV)zwischen den Schulen und der Behörde.

Neu eingerichtet wird eine externe Schulinspek-tion. Sie soll regelmäßig alle staatlichen Schulenbesuchen und anhand bestimmter Kriterien die Arbeitder Schulen analysieren. Die Berichte der Schul-inspektion geben sowohl der Behörde als auch derjeweiligen Schule Auskunft über den Stand der Schul-entwicklung.

Mit Hilfe der Schulinspektion wird ein System-Monitoring ermöglicht. Die gewonnenen Erkenntnissesind wichtig für die Steuerung eines effizientenSchulsystems.

Die staatliche Aufsicht über die selbstverantworte-ten Schulen konzentriert sich vor allem auf dieDienstaufsicht gegenüber der Schulleitung.

Dabei geht es vor allem um ∂ die Wahrnehmung der allgemeinen dienstlichen

Aufgaben,∂ die Rechtsaufsicht – also die Rechtmäßigkeit schuli-

schen Handels,∂ die Überprüfung der Ergebnisse schulischer Arbeit.Die Behörde nimmt darüber hinaus die verbleibendenAufgaben des Schulträgers wahr.

Ziele und Ressourcen

Schulinspektion

System-Monitoring

Dienstaufsicht

18

Ergebnissteuerung | Ziele

Steuern und überprüfen:

mehr Qualität durch Ergebnissteuerung

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 18

Ziel- und Leistungsvereinbarungen

Ein neues Instrument zur Steuerung selbstverantwor-teter Schulen sind Ziel- und Leistungsvereinbarungen(ZLV). Darin legen die Schulleitung und die Schul-aufsicht gemeinsam fest, welche Leistungen jeweilszu erbringen sind.

Zum Beginn des Schuljahres 2006/07 ist mit jederSchule zumindest eine erste Vereinbarung getroffenworden. Die Schulen bestimmen – auf der Grundlagedes „Orientierungsrahmens Schulqualität“ – beson-dere Aufgabenbereiche. Grundlage einer Ziel- undLeistungsvereinbarung ist auch eine Bestandsauf-nahme an der jeweiligen Schule. Es gilt, die jeweili-gen Stärken auszubauen und Schwächen abzubauen.In diesem Zusammenhang werden – bezogen auf einSchuljahr – wichtige Kennziffern ermittelt (Wieder-holer, Schulformwechsler, erreichte Abschlüsse,Abgänger, Ergebnisdaten aus zentralen Prüfungenund aus Vergleichsarbeiten).

Die Ziel- und Leistungsvereinbarungen sind∂ maßnahmenneutral: sie lassen unterschiedliche

Wege zur Erreichung der Ziele offen;∂ spezifisch: die Vereinbarungen sind auf konkrete

Prozesse und die jeweilige Situation der Schulebezogen;

∂ messbar: sie sind überprüfbar anhand dokumen-tierter Ausgangs- und Zieldaten für Einzelmaßnah-men oder Leistungsaspekte;

∂ motivierend: die Vereinbarungen sind positiveHerausforderungen;

∂ realistisch: die formulierten Ziele sind realisierbar;∂ terminiert: die Zeit, in der die Ziele erreicht

werden sollen, wird festgelegt.

Schulinspektion

Ebenfalls im neuen Schuljahr 2006/2007 richtet dieBehörde für Bildung und Sport eine Schulinspektionein. Etwa alle vier Jahre kommen die Inspektions-Teams in die Schulen. Die Teams bestehen in derRegel aus drei für die Aufgaben besonders aus-gebildeten Personen. Mit den Inspektionen wird imzweiten Halbjahr des Schuljahres 2006/2007begonnen. Die Schulinspektionen untersuchen jähr-lich rund 120 Schulen – innerhalb von vier Jahrenkönnen so alle staatlichen Schulen inspiziert werden.

Die Schulinspektion eröffnet große Chancen füralle Beteiligten: Sie ermöglicht es, sowohl konkreteErkenntnisse für die Einzelschule als auch für dasgesamte Hamburger Schulsystem zu gewinnen. Bisher liegen zu wenig Erkenntnisse darüber vor,warum sich einzelne Schulen besonders günstig,andere eher ungünstig entwickeln. Mit den Ergebnis-sen der Schulinspektion können neue Impulse gesetztwerden – für eine bessere Weiterentwicklung derSchulen.

Inhalte

Eigenschaften

Inspektionsteamskommen alle vier Jahre

19

Ergebnissteuerung | Maßnahmen

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 19

Die Arbeit der Schulinspektion umfasst∂ eine Analyse aller Daten zur Schule sowie einen

Abgleich mit der aktuellen Ziel- und Leistungs-vereinbarung;

∂ die Auswahl und Benachrichtigung der Schulenüber die bevorstehende Inspektion sowie dieFestlegung der Inspektionsschwerpunkte;

∂ einen Schulbesuch von in der Regel zwei Tagenmit Gesprächen, Unterrichtsbeobachtungen undeiner Schulbegehung;

∂ einen schriftlichen Bericht des Inspektionsteamsüber die Inspektionsergebnisse innerhalb einesfestzulegenden Zeitraums;

∂ die Übersendung des Berichts an die Schulleitung,die die schulischen Gremien über die Inspektions-ergebnisse informiert;

∂ die Übersendung des Berichts an die zuständigeSchulaufsicht, die mit der Schulleiterin oder demSchulleiter verbindliche Konsequenzen aus denInspektionsergebnissen zieht.

Neue Rolle der Schulaufsicht

Auch zukünftig stellt die Schulaufsicht der Behördefür Bildung und Sport die Erfüllung des staatlichenBildungs- und Erziehungsauftrags durch die Schulensicher. Sie sorgt dafür, dass Rechts- und Verwaltungs-vorschriften eingehalten und die Gleichwertigkeit derAbschlüsse und des Unterrichts gesichert werden.

Darüber hinaus übernimmt die Schulaufsicht mehrals bisher Dienstleistungsfunktionen. Sie berät dieSchulleitungen in Fragen der Umsetzung von Ziel-und Leistungsvereinbarungen (zum Beispiel hinsicht-lich der Schul-, Unterrichts-, Personalentwicklung undStandardsicherung), bei der Schulorganisation und-qualität sowie bei der Vermittlung und Umsetzungbildungspolitischer Maßnahmen.

Ablauf einerSchulinspektion

Kontrolle

Dienstleistung:Beratung

und Vermittlung

20

Ergebnissteuerung | Maßnahmen

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 20

Wie erfolgreich Schulen arbeiten, hängt maßgeb-lich davon ab, wie intensiv sich Eltern sowieSchülerinnen und Schüler in das Schulleben ein-bringen können.

Selbstverantwortete Schulen erfordern eine aktiveMitsprache, Mitgestaltung und Mitverantwortung vonEltern sowie von Schülerinnen und Schülern. Dieaktive Mitarbeit erfolgt wie bisher in den vorhande-nen Gremien. Ergänzend zu dieser Gremienarbeitkönnen neue Formen der Zusammenarbeit zwischenSchule und Schülerinnen und Schülern sowiezwischen Schule und Eltern vereinbart werden. So istes zum Beispiel möglich, dass die Schulen Verträgemit Eltern sowie Schülerinnen und Schülern überLeistungs- und Verhaltenserwartungen abschließen.

Die Schulleitung macht die jeweilige Ziel- undLeistungsvereinbarung und die Ergebnisse derSchulinspektion in geeigneter Weise schulöffentlich.Es wird auch mitgeteilt, inwieweit es gelungen ist, die definierten Ziele zu erreichen. Diese erweitertenInformationspflichten sind im neuen Schulgesetzverankert. Sie dienen als Grundlage für eine ständigeDiskussion mit Eltern und Schülerschaft über dieWeiterentwicklung der Schule.

Konstruktives Engagement von Eltern, Schülerin-nen und Schülern kann so deutlich zur Qualitäts-verbesserung von Bildung und Schule beitragen.

Informationspflicht

21

Beteiligung

Mitsprechen, mitgestalten:

Eltern, Schülerinnen und Schüler beteiligen

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 21

Auch die beruflichen Schulen stehen vor großenVeränderungen. Mit dem „Projekt Reform derberuflichen Schulen – ProReBeS“ verändern dieberuflichen Schulen ihre Organisationsstrukturenund verbessern die Qualität ihrer Arbeit.

Bereits seit einigen Jahren arbeiten die beruflichenSchulen intensiv mit Ausbildungsbetrieben undanderen Partnern zusammen. Die Berufspädagogikorientiert sich heute an einem handlungsorientiertenUnterricht und am Lernfeld-Unterricht.

Im Mittelpunkt stehen dabei die Ansprüche undder Erfolg der Schülerinnen und Schüler. Zugleichsind aber auch die Anforderungen der Wirtschaft undder einzelnen Unternehmen stärker zu berücksich-tigen. Die beruflichen Bildungsgänge müssen kontinu-ierlich und zeitnah auf die aktuellen beruflichenAnforderungen und den Arbeitsmarkt hin ausgerich-tet werden. Deshalb wird die Kooperation der berufli-chen Schulen mit den Ausbildungsbetrieben sowieden Kammern und Spitzenverbänden der Wirtschaftausgebaut.

Um eine erhöhte Durchlässigkeit im Schulsystemzu gewährleisten, können die Schülerinnen undSchüler der beruflichen Schulen im Rahmen ihrerAusbildung zum Beispiel auch den Hauptschul-, denRealschul-Abschluss oder die (Fach-)Hochschulreifeerwerben.

Diese Aufgaben erfordern erweiterte Gestaltungs-freiräume der einzelnen beruflichen Schule und eineneue – partnerschaftliche – Rolle der Wirtschaft, diemehr Verantwortung in der beruflichen Bildung über-nimmt.

Es geht darum,∂ interne Entwicklungsprozesse der einzelnen Schule

im Rahmen von Selbstverantwortung voranzu-treiben,

∂ eine neue Gremienstruktur einzuführen, in derStaat und Wirtschaft gleichberechtigt vertretensind,

∂ entsprechende neue Organisationseinheiten zuschaffen – einschließlich der dazu notwendigenSteuerungs- und Berichtsinstrumente,

∂ eine neue Rechtsform für die beruflichen Schulenaufzubauen.

Handlungsorientierungund Lernfeld-Lernen

Anforderungen

Durchlässigkeit

Ziele

22

Reform der beruflichen Schule | Ziele

Besser praxisnah handeln:

mehr Qualität an beruflichen Schulen

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 22

Schulvorstand

In den beruflichen Schulen ersetzt künftig ein Schul-vorstand die Schulkonferenz und den Schulbeirat. DieSchulvorstände entscheiden über grundlegende Zieleund wirtschaftliche Angelegenheiten, die für dieSchule mittel- und langfristig von erheblicher Bedeu-tung sind.

Hierzu gehören:∂ Ziele, Schwerpunkte und Organisationsformen der

pädagogischen Arbeit im Rahmen einesQualitätsmanagementsystems,

∂ die Ziel- und Leistungsvereinbarung, ∂ Grundsätze für die Verwendung der Personal- und

Sachmittel, ∂ Grundsätze für die Beschaffung und Verwaltung

der Lernmittel, der Wirtschaftplan sowie derJahresbericht.

Aufgaben desSchulvorstandes

23

Reform der beruflichen Schule | Maßnahmen

Info: PROJEKT REFORM DER BERUFLICHEN SCHULEN

Ziel des Projekts ist eine Qualitätsverbesserung der beruflichen Bildung, die aufeiner echten Partnerschaft zwischen der Wirtschaft mit den Ausbildungsbetriebenund dem Staat mit seinen beruflichen Schulen beruht. Daraus leiten sich folgende Einzelziele ab:∂ Steigerung von Qualität und Effizienz sowie der curricularen Aktualität der dualen

Berufsausbildung∂ Mehr Verantwortung für die Wirtschaft, um dort die Ausbildungsbereitschaft und

die Akzeptanz schulischer Ausbildungen zu erhöhen∂ Aufbau des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung (HIBB) als Steuerungs- und

Service-Institut ∂ Nutzung positiver Effekte durch weitgehende Verlagerung der Verantwortung für

Qualität, Personal, Sachmittel und Organisation auf die Ebene der Schule ∂ Einführung von institutionalisierter interner Evaluation sowie externer

Schulinspektion ∂ Weiterentwicklung der vollzeitschulischen Berufsfachschulen im Hinblick auf

bessere Steuerung der Schülerströme, Verbesserung der Anschlussfähigkeit,Erhöhung der Abschlussquoten

∂ Weiterentwicklung der Berufsvorbereitungsschule im Hinblick auf eine bessereAnschlussfähigkeit

Aufgaben des Projekts: ∂ Qualitätsverbesserung durch professionelle Organisations-, Personal- und

Unterrichtsentwicklung in den Schulen im Rahmen eines Qualitätsmanagements∂ Steigerung der Attraktivität des dualen Systems der Berufsausbildung∂ Weiterentwicklung der Berufsfachschulen sowie der gesamten Berufs-

vorbereitung∂ Verlagerung von bisher in der Behörde für Bildung und Sport wahrgenommenen

Aufgaben und Verantwortungen auf die beruflichen Schulen∂ ergebnisorientierte Zielvereinbarungen und Budgetierung∂ Übertragung eines Budgets für Personal- und Sachmittel auf die beruflichen

Schulen∂ Aufbau des Hamburger Instituts für Berufliche Bildung (HIBB)

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 23

Schulvorständen gehören in den Berufsschulen, denBerufsvorbereitungsschulen und den voll qualifizie-renden Bildungsgängen an: ∂ vier Vertreter der Schule (Schulleiter/in als

Vorsitzende/r und drei Mitglieder der Lehrer-konferenz),

∂ vier Wirtschaftsvertreter/innen (Verbände,Innungen, Kammern),

∂ ein Mitglied des Schülerrats, ∂ ein Mitglied des Elternrats,∂ zwei Vertretern/innen der für die Ausbildungsbe-

triebe zuständigen Fachgewerkschaften. Für die anderen Bildungsgänge der beruflichenSchulen wird ein Schulvorstand institutionalisiert,dem keine Vertreter der Wirtschaft oder derzuständigen Fachgewerkschaften angehören.

Hamburger Institut für berufliche Bildung

Neu gegründet wird ein „Hamburger Institut fürBerufliche Bildung“ (HIBB). Es steuert das System derberuflichen Schulen. Das Institut ist auch für die Ziel-und Leistungsvereinbarungen und die kontinuierlicheQualitätsentwicklung sowie für die Verteilung derBudgets auf die Einzelschulen und für die Dienstauf-sicht zuständig. Das HIBB erhält die Rechtsform einesLandesbetriebs (§ 26 Landeshaushaltsordnung) undsoll die Schulen bei der Wahrnehmung ihrer neuenAufgaben unterstützen.

Der neue Landesbetrieb wird künftig alle staat-lichen beruflichen Schulen integrieren.

Lernortkooperationen

Die bisher auf freiwilliger Basis erfolgenden Koopera-tionen zwischen Ausbildungsbetrieben und Berufs-schulen werden jetzt verbindlich durch das neueSchulgesetz vorgeschrieben. Im Rahmen der Lernort-kooperationen ist es möglich, die Inhalte des schuli-schen und des betrieblichen Lernens besser aufeinan-der abzustimmen. Diese neuen Lernortkooperationensollen in der ersten Hälfte des Schuljahres 2006/2007beginnen.

Die Lernortkooperationen wird es für die einzelnenBildungsgänge geben. Hier sind primär beteiligt:∂ die jeweiligen Lehrkräfte,∂ Vertreterinnen und Vertreter der ausbildenden

Betriebe,∂ Vertreterinnen und Vertreter aus überbetrieblichen

Ausbildungseinrichtungen, Innungen, Fachverbän-den und Praktikumsbetrieben.

Zusammensetzung desSchulvorstandes

HIBB

Schule, Betriebe undVerbände kooperieren

24

Reform der beruflichen Schule | Maßnahmen

SVS Inhalt 24 Seiten safo 26.09.2006 8:29 Uhr Seite 24