T3 14 Klausur B41 444 449 - klett.de · Abiturklausur: Transformationsland Slowenien – Risiken...

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Abiturklausur: Transformationsland Slowenien – Risiken und Chancen der EU-Osterweiterung Beschreiben Sie Sloweniens Wirtschafts-, Sied- lungs- und Infrastruktur. Erläutern Sie die wirtschaftlichen Veränderungen Sloweniens auf dem Hintergrund des 1991 ein- setzenden Transformationsprozesses. Vergleichen Sie dabei Sloweniens heutige Stellung mit der an- derer EU-10-Staaten (Beitrittsstaaten 2004). Bewerten Sie die Chancen und Risiken, die durch den EU-Beitritt im Mai 2004 für Slowenien ent- standen sind. 1 2 3 1. Zur Verfügung stehendes Material Karte 1: Slowenien – Wirtschaft Tabelle 2: Strukturdaten Sloweniens im Ver- gleich mit Deutschland (2004/2005) Grafik 3: Anteil der Wirtschaftssektoren an den Beschäftigten und am BIP ausgewählter EU-10- Staaten sowie Deutschlands (2005) Tabelle und Diagramm 4: Wirtschaftliche Ent- wicklung Sloweniens Tabelle und Diagramm 5: Lohnkosten ausge- wählter EU-10-Staaten (2003) sowie auslän- dische Direktinvestitionen in diesen Ländern (Summe 1989 – 2002) Quellentext 6: Zwielichtiges bei der Privatisie- rung von Betrieben Quellentext 7: Nischenpolitik zum Überleben – Statement des ehemaligen slowenischen Bot- schaftsrates in Deutschland, Janez Rezun S L O W E N Ö S T E R R E ITALIEN K R 2396 1169 2140 2079 2441 1641 2753 2863 2238 1962 2558 2114 613 1107 1796 1028 Triglav Loiblpass Sneπnik K a r a w a n k e n J u l i s c h e A l p e n S t e i n e r A l p e n K o S a u a l p e K a r s t (Trieste) Wolfsberg Villach Nova Gorica Kranj Klagenfurt Monfalcone Jesenice Ko™evje Koper Idrija Postojna Ljubljana Triest G u r k Wörther See S o a I s o n z o D r a u Golf von Triest 14 Lederwarenindustrie Staatsgrenze Hauptverkehrs- straße Autobahn Eisenbahn Verkehr Glas- und keramische Industrie Baustoffe Elektroindustrie Druckindustrie Gummi Holzverarbeitung Fahrzeugbau Maschinenbau Eisengewinnung Textilindustrie Papierindustrie chemische Industrie Industrie Energie- und Rohstoffgewinnung Braunkohlebergbau Wasserkraftwerk Wärmekraftwerk Hartlaubgehölze Wald Wiesen, Weiden Ackerland Landwirtschaftliche Nut- zung und Bodenbedeckung Mais Wein Acker- und Grün- land gemischt Autobahn im Bau Flughafen Hafen > 100 000 Einwohner > 500 000 Einwohner < 100 000 Einwohner Orte 0 50 km 10 20 30 40 Slowenien – Wirtschaft # 444 TERRAKlausurtraining Am Ende Ihrer Schullaufbahn steht das Ereignis, auf das Ihr bisheriges Arbeiten hinzielt: das Abitur mit mündlicher Prüfung und Klausuren. Um Sie hierauf vorzube- reiten, finden Sie auf den folgenden Seiten eine Abiturklausur mit: einem Thema, an dessen zugehörigen Inhalten Sie mehr als ein Halbjahr gearbei- tet haben, Aufgabenstellungen, die einen ansteigen- den Schwierigkeits- grad aufweisen und den drei vorgeschrie- benen Anforderungs- bereichen (vgl. Ope- ratoren im hinteren Innendeckel dieses Buches) entsprechen, Materialien, welche die Vielfalt geogra- phischer Arbeitsmittel abdecken, Lösungsvorschlägen für die Aufgaben und deren Verpunktung zur Überprüfung Ihrer Leistung. ! Quelle: 978-3-623-29050-8 TERRA Erdkunde Räume und Strukturen, Schülerbuch, Oberstufe, S. 444 - 449

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Abiturklausur: Transformationsland Slowenien – Risiken und Chancen der EU-Osterweiterung

Beschreiben Sie Sloweniens Wirtschafts-, Sied-

lungs- und Infrastruktur.

Erläutern Sie die wirtschaftlichen Veränderungen

Sloweniens auf dem Hintergrund des 1991 ein-

setzenden Transformationsprozesses. Vergleichen

Sie dabei Sloweniens heutige Stellung mit der an-

derer EU-10-Staaten (Beitrittsstaaten 2004).

Bewerten Sie die Chancen und Risiken, die durch

den EU-Beitritt im Mai 2004 für Slowenien ent-

standen sind.

1

2

3

1. Zur Verfügung stehendes Material

Karte 1: Slowenien – Wirtschaft

Tabelle 2: Strukturdaten Sloweniens im Ver-

gleich mit Deutschland (2004/2005)

Grafik 3: Anteil der Wirtschaftssektoren an den

Beschäftigten und am BIP ausgewählter EU-10-

Staaten sowie Deutschlands (2005)

Tabelle und Diagramm 4: Wirtschaftliche Ent-

wicklung Sloweniens

Tabelle und Diagramm 5: Lohnkosten ausge-

wählter EU-10-Staaten (2003) sowie auslän-

dische Direktinvestitionen in diesen Ländern

(Summe 1989 – 2002)

Quellentext 6: Zwielichtiges bei der Privatisie-

rung von Betrieben

Quellentext 7: Nischenpolitik zum Überleben –

Statement des ehemaligen slowenischen Bot-

schaftsrates in Deutschland, Janez Rezun

S L O W E N

Ö S T E R R E

ITALIEN

K R

23961169

21402079

2441

1641

27532863 2238

1962

2558

2114

6131107

1796

1028

TriglavLoiblpass

Sneπnik

K a r a w a n k e n

J u l i s c h e A l p e nS t e i n e r A l p e n

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14

Lederwarenindustrie

Staatsgrenze

Hauptverkehrs-straße

AutobahnEisenbahn

Verkehr

Glas- und keramischeIndustrie

Baustoffe

Elektroindustrie

Druckindustrie

Gummi

Holzverarbeitung

Fahrzeugbau

Maschinenbau

Eisengewinnung

Textilindustrie

Papierindustrie

chemische Industrie

Industrie

Energie- undRohstoffgewinnung

Braunkohlebergbau

Wasserkraftwerk

Wärmekraftwerk

Hartlaubgehölze

Wald

Wiesen, Weiden

Ackerland

Landwirtschaftliche Nut-zung und Bodenbedeckung

Mais

WeinAcker- und Grün-land gemischt

Autobahn im Bau

FlughafenHafen

> 100000 Einwohner

> 500000 Einwohner

< 100000 Einwohner

Orte

0 50 km10 20 30 40

Slowenien – Wirtschaft#

444

TERRAKlausurtraining

Am Ende Ihrer

Schullaufbahn steht

das Ereignis, auf das

Ihr bisheriges Arbeiten

hinzielt: das Abitur mit

mündlicher Prüfung und

Klausuren.

Um Sie hierauf vorzube-

reiten, finden Sie auf den

folgenden Seiten eine

Abiturklausur mit:

– einem Thema, an

dessen zugehörigen

Inhalten Sie mehr als

ein Halbjahr gearbei-

tet haben,

– Aufgabenstellungen,

die einen ansteigen-

den Schwierigkeits-

grad aufweisen und

den drei vorgeschrie-

benen Anforderungs-

bereichen (vgl. Ope-

ratoren im hinteren

Innendeckel dieses

Buches) entsprechen,

– Materialien, welche

die Vielfalt geogra-

phischer Arbeitsmittel

abdecken,

– Lösungsvorschlägen

für die Aufgaben und

deren Verpunktung

zur Überprüfung

Ihrer Leistung.

!

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Quelle: 978-3-623-29050-8 TERRA Erdkunde Räume und Strukturen, Schülerbuch, Oberstufe, S. 444 - 449

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N I E N

E I C H

R O A T I E N

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9

598

40

1543

1060

1035

1181

97

Kora

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Bachergebirge

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Varaπdin

Celje

Sisak

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MurskaSobota

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Velenje

Maribor

Zagreb

Save

Save

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Kupa

Rába

Mura

M

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46

1615

Es ist sinnvoll, die Aufgaben

dieser Trainings-Abiturklau-

sur zuerst selbstständig in

geschlossener Textform zu

lösen.

Anschließend können Sie

Ihre Leistung anhand der

Lösungsvorschläge über-

prüfen und sie mithilfe der

Verpunktungshinweise

auch notenmäßig einord-

nen!

Die Abiturbedingungen

weichen in den einzelnen

Bundesländerm voneinan-

der ab.

Die Arbeitszeit, die Ihnen

z. B. in Nordrhein-Westfalen

für eine Erdkunde-Abitur-

klausur im Grundkurs zur

Verfügung steht, beträgt

drei Zeitstunden.

Dort werden Sie im Rah-

men des Zentralabiturs

drei Themen zur Auswahl

erhalten. Hier haben Sie

dann zu Beginn eine wei-

tere halbe Stunde Zeit, um

sich mit den Themen, den

Aufgabenstellungen und

Materialien vertraut zu

machen und das Thema

auszuwählen, von dem Sie

meinen, es am erfolgreichs-

ten meistern zu können.

Strukturdaten Sloweniens im Vergleich mit Deutsch-land (2004/2005)

Slowenien Deutschland

Staatsfläche (km2)EinwohnerzahlAnteil Stadtbevölkerung (%)

20 2531,99 Mio.

32*

357 02782,49 Mio.

78

BIP (Mrd. US-$)BIP/Kopf (US-$)BIP-Zuwachs zum Vor-jahr (%)

27,7511 920

2,5

1 98425 270

1,6

Arbeitslosenquote (%)Inflationsrate (%)Personalcomputer/100 EWDurchschnittliche Arbeits-kosten (Euro / h)

6,53,6

3002000: 4,482002: 5,74

9,91,1

440

21,2

$2. Unterrichtliche Voraussetzungen

a) Raumstrukturen und raumwirksame Pro-

zesse im Zusammenhang von wirtschaftli-

chem Handeln

– Standortfragen und Raumwandel

– Weltweite Disparitäten, eine Herausforde-

rung

– Wirtschaftsentwicklung in einer globali-

sierten Welt

b) Raumstrukturen und raumwirksame Pro-

zesse im Zusammenhang mit dem Wirken

sozialer Gruppen

– Europa, geographische und historische

Grundlagen der Integration

– Regionale Disparitäten in der EU und Aufga-

ben der Regionalplanung

– Sowjetunion und Nachfolgestaaten, Aus-

einanderfallen von Staaten und Neuorien-

tierung

3. Zugelassenes Hilfsmittel

Der an der Schule eingeführte Atlas

Außenhandel (Auswahl)

Slowenien Deutschland

Import gesamt (Mrd. Euro) 13,4 574,4

nach Gütern (%): Metallerzeugnisse

Chem. Erzeugnisse

Nahrungsmittel

13

13

5

ElektronikKFZ / -Teile

Erdöl und Erdgas

11,410,3

6,4

6,8

nach Herkunft (%): Deutschland Italien Österreich

201912

FrankreichNiederlandeUSA

9,18,37,0

Export gesamt(Mrd. Euro) 12,7 731,0

nach Gütern (%): Chem. Erzeugnisse Straßenfahrzeuge Metallerzeugnisse Elektrische Maschi-

nen und Apparate Möbel

141212

127

KFZ / -TeileMaschinenElektronik

8,118,312,6

7,9

nach Ziel (%): Deutschland Italien Kroatien Österreich

2213

97

FrankreichUSAGroßbritan-nienItalien

10,38,8

8,37,1

Handelsbilanzsaldo (Mrd. US-$) – 0,714 + 46,585

Nach Fischer Weltalmanach 2006. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuchverlag 2005

* in den acht größten Städten, 264268 Ew. in der Hauptstadt Ljubljana (Laibach) K

lau

surt

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Quelle: 978-3-623-29050-8 TERRA Erdkunde Räume und Strukturen, Schülerbuch, Oberstufe, S. 444 - 449

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Anteil der Wirtschaftssektoren an den Beschäftigten und am BIP (in %) ausgewählter EU-10-Staaten sowie Deutschlands (2005)

Nach Der Spiegel (Hrsg.): Jahrbuch 2004: Zahlen, Daten, Analysen. München: Deutscher Taschenbuch Verlag, S. 17

%

Wirtschaftliche Entwicklung Sloweniens

1991 1996 2001 2004

BIP (Mrd. US-$) 10,02 18,21 18,12 27,74

BSP/Kopf (US-$) 5 500 9 800 10 050 10 370

Arbeitslosenquote (%) 11,4 8,2 11,8 6,5

Inflationsrate (%) 17,7 8,5 8,4 5,6

Anteil der Wirtschaftssektoren am BIP (%)

Primärer Sektor Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor

Außenhandel

Import (Mrd. US-$) 3,82 9,95 10,11 12,23

Herkunftsländer Österreich, Italien (westliche Industrie-

länder: 81 %)

Deutschland: 20 %Italien: 16 %

Frankreich: 10 %

Deutschland: 19 %Italien: 17 %

Frankreich: 10 %

Deutschland: 19%Italien:18%

Frankreich: 10%

Export (Mrd. US-$) 3,01 8,54 8,73 11,29

Zielländer westliche Industrie-länder: 73 %

Deutschland: 31 %Italien: 14 %

Kroatien: 7 %

Deutschland: 28 %Italien: 13,6 %Kroatien: 8 %

Deutschland: 23%Italien:13%

Kroatien: 9%

Nach Fischer Weltalmanach… Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuchverlag, versch. Jg.; Ulrich Brameier in: Praxis Geographie, 35. Jg., H. 5. Braunschweig: Westermann 2005, S. 25

TERRAKlausurtraining!

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Quelle: 978-3-623-29050-8 TERRA Erdkunde Räume und Strukturen, Schülerbuch, Oberstufe, S. 444 - 449

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Lohnkosten ausgewählter EU-10-Staaten sowie ausländische Direktinvestitionen in diesen Ländern

(Summe 1989 – 2002)

Nach iwd – Informationsdienst der deutschen Wirtschaft, Köln, Nr. 15/Europäische Bank für Wirtschaft (EBRD), in: Unterrichtsmaterialien Erd-kunde. Freising: Stark 2004

Durch-schnitts-

lohnEuro / Monat

Durch-schnittli-

che Einkom-menssteuer

(%)

Durch-schnittliche Sozialabga-ben von Ar-beitgebern

(%)

Lettland 200 – 305 25 24

Polen 510 19 – 40 23

Slowenien 1 075 17 – 50 16

Tschechien 500 15 – 32 35

Deutschland 2 530 – 3 600 20 – 50 21

Zwielichtiges bei der Privatisierung von Be-

trieben

„Einstiger Generaldirektor: raffinierte Me-

thode, um alten Kadern Vermögen zuzu-

schanzen.

Die massenweise Privatisierung in Slowenien

ist abgeschlossen. Die einst ‚vergesellschafte-

ten‘, von den Mitarbeitern in Eigenregie ge-

führten Betriebe sind mittels Koupon-Privati-

sierung an die Leitenden, die Belegschaft und

die breite Bevölkerung verteilt worden. Die

unverändert vom Staat kontrollierten großen

Banken und Industriekonzerne sollen dage-

gen erst noch in Privatbesitz überführt wer-

den. Auch neutrale Beobachter bemängeln,

dass in der slowenischen Privatisierung, die

zudem Elemente von Fremdenfeindlichkeit

enthält, kaum frisches Kapital oder Techno-

logie zugeführt werden …

Die staatlichen Großbanken würden vom

Staat finanziell saniert, bekämen zur Abde-

ckung ihrer uneinbringlichen Kredite hoch-

verzinsliche Papiere, während man die unter

der Last ihrer Schulden stöhnende Industrie

ihrem Schicksal überlasse.“

E. Müller in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 23. 03. 1999.Frankfurt am Main: FAZ 1999

Nischenpolitik zum Überleben – Statement

des ehemaligen slowenischen Botschaftsra-

tes in Deutschland, Janez Rezun

„Als Unternehmen gilt es in erster Linie

Konkurrenzfähigkeit zu gewährleisten. Die

EU-Mitgliedschaft eröffnet nicht nur neue

Märkte, sie verschärft auch den Wettbewerb

für slowenische Firmen. Während viele an-

dere Transformationsländer vorwiegend auf-

grund ihrer geringen Lohnkosten für west-

liche Unternehmen interessant sind, sind

slowenische Firmen hier nicht wettbewerbs-

fähig. Wir betreiben daher eine konsequente

Nischen politik mit hohem Qualitätsanspruch

an unsere Produkte. Darüber hinaus setzen

wir auf Vertrauen, auch in unseren Handels-

beziehungen hinsichtlich Liefer- und Zah-

lungsbedingungen.“

Zitiert nach Ulrich Brameier: a. a. O

'

( )

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Quelle: 978-3-623-29050-8 TERRA Erdkunde Räume und Strukturen, Schülerbuch, Oberstufe, S. 444 - 449

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Zur Erinnerung:

Die Übersicht zu den An-

forderungsbereichen und

Operatoren befindet sich

im hinteren Innendeckel

dieses Buches.

4. Teilleistungen – Kriterien/Lösungen und Be-

wertung

4.1. Inhaltliche Leistung

Aufgabe 1 (Anforderungsbereiche I und II)

Der Prüfling

ermittelt durch die Auswertung der vorliegen-

den Karte und des Atlasses

– die Lage Sloweniens als Staat zwischen Mit-

tel- und Südosteuropa mit einer kleinen Flä-

che und einer Einwohnerzahl, die kaum über

der europäischer Großstädte liegt, und einem

nur engen Zugang zum Meer,

– den hohen Waldanteil an der Bodenbede-

ckung,

– die geringe verkehrsinfrastrukturelle Erschlie-

ßung des Landes mit ihrer Konzentration auf

die Hauptstadt Ljubljana, die das eindeutige

demographische und wirtschaftliche Zen-

trum des Landes darstellt,

– die wichtigsten industriellen Branchen wie

Eisen- und Stahlerzeugung, Maschinenbau,

Schienenfahrzeugbau und Elektrotechnik, die

auf eine relativ moderne Struktur verweisen.

Anforderungsbereich I 10 Punkte

leitet aus den Beschreibungen deutliche regi-

onale Disparitäten ab, vor allem zwischen den

beiden Zentren Ljubljana und Maribor einerseits

und den ländlichen Räumen andererseits.

Anforderungsbereich II 4 Punkte

schließt aus dem Einbezug der Materialien 2 – 4

bereits auf eine wirtschaftliche Entwicklung, die

man unter dem Begriff „Tertiärisierung“ fassen

kann; es ist ein Wandel von einer dominierenden

industriellen Struktur hin zum Dienstleistungs-

sektor zu erkennen; die Landwirtschaft spielt im

Vergleich zu anderen EU-10-Staaten eine unter-

geordnete Rolle.

Anforderungsbereich II 6 Punkte

Punkte insgesamt: 20

1

2

3

Aufgabe 2 (Anforderungsbereiche II und III)

Der Prüfling

wertet vor allem die Materialien 2 – 4 aus und

trifft Aussagen

– zu den positiven Entwicklungen, wie sie sich

beispielsweise im wachsenden BIP, in der

starken Zunahme des Außenhandels oder in

der sinkenden Inflationsrate widerspiegeln,

– zur Auswirkung dieser Entwicklung auf den

steigenden Wohlstand des Einzelnen, der sich

z. B. im Anstieg des Einkommens (BSP/Kopf)

niederschlägt,

– zu den deutlichen Schwankungen auf dem

Beschäftigungsmarkt, aber auch der aktuell

günstigen Arbeitslosenquote – z. B. im Ver-

gleich zu Deutschland,

– zur einerseits günstigen Diversifizierung der

Exportgüter, aber zum andererseits negativen

Saldo in der Handelsbilanz und zur recht star-

ken Abhängigkeit von wenigen Handelspart-

nern, allen voran Deutschland und Italien.

Anforderungsbereich II 16 Punkte

erläutert die 1991 einsetzende Transformation

– in ihren historischen Grundzügen,

– in ihren wirtschaftlichen Auswirkungen (Öff-

nung der Märkte, Trennung von traditionel-

len Verflechtungen mit anderen Ländern des

Ostblocks, Konkurrenzdruck durch westliche

Importe, Privatisierung …).

Anforderungsbereich II 10 Punkte

thematisiert die wesentliche Anforderung der

Transformation, den Wandel zur Marktwirt-

schaft zu vollziehen, aber auch die Schwierigkei-

ten, die sich dabei ergeben können (siehe hierzu

z. B. Material 6).

Anforderungsbereich III 6 Punkte

vergleicht Slowenien anhand der Parameter, die

das Material liefert (vor allem Material 5), mit

anderen EU-10-Staaten und ordnet das Land

als relativ weit entwickelt ein, allerdings immer

noch mit deutlichem Abstand zu einem hoch-

entwickelten traditionellen EU-15 Staat wie

Deutschland.

Anforderungsbereich III 6 Punkte

Punkte insgesamt: 38

1

2

3

4

TERRAKlausurtraining!

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Quelle: 978-3-623-29050-8 TERRA Erdkunde Räume und Strukturen, Schülerbuch, Oberstufe, S. 444 - 449

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Aufgabe 3 (Anforderungsbereiche II und III)

Der Prüfling

gibt einen informierenden Überblick

über die EU-Osterweiterung am 1. Mai 2004,

nennt Beitrittsländer und geht noch einmal

auf die Tatsache ein, dass es sich hier vor allem

um ehemalige Planwirtschaftsstaaten mit dem

Zwang zur Transformation handelt.

Anforderungsbereich II 3 Punkte

erörtert auf der Basis der Materialien sowie des

im Unterricht Erarbeiteten kritisch-differenziert

– Vorteile des Beitritts zur EU, wie z.B.:

Fördergelder zur zügigen Bewältigung des

Transformationsprozesses sowie zur Stär-

kung der ländlichen Regionen,

die Öffnung neuer Märkte für slowenische

Produkte,

Auslandsinvestitionen, z. B. zur Modernisie-

rung und Neuansiedlung von Unternehmen,

geringere Löhne als in den EU-15 Staaten als In-

vestitionsanreiz für westliche Unternehmen,

– Nachteile, wie z.B.:

gestiegener Konkurrenzdruck,

höheres Lohnniveau als in anderen EU-10-

Staaten,

Schwierigkeiten durch das Verbleiben von

Resten früherer Strukturen, wie den staatli-

chen Banken.

Anforderungsbereich III 14 Punkte

bewertet die Zukunftsperspektiven als insge-

samt deutlich positiv und begründet dies z. B.

mit der Einbindung des Landes in die größte

Wirtschaftszone der Welt und mit den Potenzi-

alen, die das Land für eine wirtschaftliche Ent-

wicklung bietet.

Anforderungsbereich III 5 Punkte

geht auf die in Material 7 genannte „Nischen-

produktion“ ein, die von einem Insider als Lö-

sung für die Konkurrenzfähigkeit Sloweniens

genannt wird.

Anforderungsbereich III 4 Punkte

Punkte insgesamt: 26

4.2. Darstellung

Der Prüfling

strukturiert den Text schlüssig, stringent und ge-

danklich klar. 4 Punkte

verwendet eine präzise und differenzierte Spra-

che mit einer adäquaten Anwendung der Fach-

terminologie. 4 Punkte

schreibt sprachlich richtig sowie syntaktisch und

stilistisch sicher. 4 Punkte

verbindet die Ebenen Sachdarstellung, Analyse

und Bewertung sicher und transparent auf der

Basis deutlicher Materialbezüge mit angemes-

senen und korrekten Nachweisen. 4 Punkte

Punkte insgesamt: 16

Gesamtsumme der Punkte: 100

1

2

3

4

Notenskala/Zuordnung der Notenstufen zu den Punktzahlen

sehr gut plussehr gutsehr gut minus

95 – 10090 – 9485 – 89

gut plusgutgut minus

80 – 8475 – 7970 – 74

befriedigend plusbefriedigendbefriedigend minus

65 – 6960 – 6455 – 59

ausreichend plusausreichendausreichend minus

50 – 5445 – 4939 – 44

mangelhaft plusmangelhaftmangelhaft minus

33 – 3827 – 3220 – 26

ungenügend 0 – 19

1

2

3

4

Bonuspunkte in Nordrhein-

Westfalen:

In den Abiturklausuren

des Landes NRW gibt es

noch Bonuspunkte in einer

Rubrik „erfüllt weiteres,

auf gabenbezogenes Krite-

rium“. Hiermit können gute

Gedanken und Ausführun-

gen der Schülerinnen und

Schüler honoriert werden,

die sich in den inhaltlichen

Vorgaben so nicht finden.

8 Punkte kann man auf

diese Art zusätzlich erwer-

ben, wobei die Verteilung

auf die Aufgaben ( je nach

deren Umfang bzw. Schwie-

rigkeit) vom Land vorgege-

ben wird, z.B.:

1. Aufgabe 2 Punkte,

2. Aufgabe 4 Punkte,

3. Aufgabe 2 Punkte.

Ihre Vergabe liegt dann im

Ermessensspielraum der

korrigierenden Lehrerinnen

und Lehrer.

In dieser Beispielklausur

wurde darauf verzichtet,

da dieses Verfahren die

Einschätzung Ihrer eigenen

Leistung („Stehen mir

irgendwo eventuell

Bonuspunkte zu?“) hier

eher erschweren würde.

Kla

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Quelle: 978-3-623-29050-8 TERRA Erdkunde Räume und Strukturen, Schülerbuch, Oberstufe, S. 444 - 449