Talent Ausgabe 38

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Bündner Skiverband Federazione Grigionese di sci Uniun Grischuna da skis Bündner Skiverband Federazione Grigionese di sci Uniun Grischuna da skis 38 | November 2010

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Talent Ausgabe 38 des Bündner Skiverbands.

Transcript of Talent Ausgabe 38

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Bündner Skiverband

Federazione Grigionese di sci

Uniun Grischuna da skis

Bündner Skiverband

Federazione Grigionese di sci

Uniun Grischuna da skis

Bündner Skiverband

Federazione Grigionese di sci

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Wir machen den Weg frei

GemeinsamSpitzenleistungen schaffen.Gemeinsam erreicht man Ziele schneller. Deshalb

unterstützen wir mit Freude die Nationalteams

im Schneesport. Und den Nachwuchs erst recht.

www.raiffeisen.ch

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Editorial

Liebe SchneesportfreundeDie Tage werden kürzer und

es riecht nach Schnee. Jetzt

kommt unsere Zeit! Jetzt kön­

nen wir uns als Schneesport­

ler beweisen. Haben sich die

Strapazen und die Aufwände

gelohnt? Können wir un­

sere Ziele erreichen? Wird

es ein guter Winter für uns

Schneesportler und für uns

als Bündner Skiverband?

Die Antwort ist ja. Ich bin

überzeugt, dass die ganzen

Anstrengungen sich auszah­

len werden und wir die Ernte einfahren können. Die Athleten sind top­

motiviert. Ebenso die Trainer und die Funktionäre. Es kann gar kein

schlechter Winter werden. Das ist die richtige Einstellung, um Erfolg zu

haben.

Damit die Athleten überhaupt ihre Sportart ausüben und an der Spitze

mitmischen können, dafür ist viel Organisation und auch Arbeit im Hin­

tergrund notwendig. Ab und zu habe ich das Gefühl, dass dies vergessen

wird. Es wird vergessen, dass sehr viele freiwillige Helferinnen und Hel­

fer, sogenannte Voluntaris, dazu beitragen, dass wir überhaupt soweit

kommen. Zudem wird von vielen Seiten sehr viel Geld investiert. Ohne

Geld würde trotz grossen Anstrengungen nichts erreicht werden. Wir

brauchen also die Athleten, die Trainer, die Voluntaris, die Bergbahnen

und sehr viel Geld.

Der BSV hat immer zuwenig Geld. Ich bin jedoch der Ansicht, dass das

Geld beim BSV sehr effizient eingesetzt wird. Trotzdem benötigen wir für

die Zukunft noch mehr finanzielle Mittel. Wir müssen an der Basis An­

reize schaffen, damit so viele Jugendliche wie möglich zum Schneesport

gelangen. Das ist keine leichte Aufgabe. Genau diese Aufgabe packen wir

jetzt gemeinsam an.

Dazu benötigen wir Hilfe. Hilfe von allen Seiten. Hilfe vom Kanton und

von den Sponsoren, aber auch die Hilfe unserer erfolgreichen Athletinnen

und Athleten. Diese sind unsere Aushängeschilder und Vorbilder für un­

sere Jugendlichen an der Basis. Wir müssen erreichen, dass diese Jugend­

lichen schon im zarten Alter von fünf bis zehn Jahren die Leistungen ihrer

Vorbilder bewundern und sich diese Leistungen auch zum Ziel setzen.

Dann erreichen wir, das sie den Schneesport als ihre Freizeitbeschäfti­

gung wählen.

In Zukunft wird es immer wichtiger, unseren Jugendlichen diese Möglich­

keit der sinnvollen Beschäftigung zu bieten. Shoppen und herumhängen

kann langfristig keine Lösung sein. Also packen wir es an. Wir alle müssen

für diese gute Sache einstehen.

Wir vom BSV lancieren deshalb in diesem Herbst eine Geldsammelaktion.

Wir versenden 30 000 Spendenbriefe. Dieses Fundraising wird vielleicht

auch Sie erreichen. Spenden Sie für eine gute Sache und empfehlen Sie

allen Freunden und Bekannten, für den BSV zu spenden. Jede Spende zählt

und kommt direkt dem Schneesport und unserer Jugend zugute. Wir zäh­

len auf Sie!

Vielen Dank an alle, die den Schneesport unterstützen. Vielen Dank un­

seren Sponsoren, die uns über Jahre sehr viel Geld zur Verfügung stellen.

Vielen Dank an alle Athleten und Voluntaris, die uns helfen, die Ziele des

Bündner Skiverbandes zu erreichen.

Mit sportlichen Grüssen

Der Präsident | Gabriel Casutt

InhaltGefestigte Strukturen und langfristige Strategie | 5Das Interview: Gabriel Casutt | 10

RS und Heuschober | 12

Ein Leben für den Sport | 13

Animationscamp in Splügen | 17

Ein Sommer mit Selina Gasparin | 20

Die BSV­Athleten in den nationalen Kadern | 21

In der Sportler­RS gestählt | 23

Sieger des Kangaroo Hoppet | 24

Regionales Leistungszentrum | 25

Zum Titelbild: Manuel Pleisch beim RS in LaaxFoto G. Venzin

ImpressumTalent. Das Magazin des BSV. Erscheint zweimal pro Jahr.

HerausgeberBündner Skiverband (BSV) Geschäftsstelle | Paleu Sura 8 Postfach 140 | 7012 Felsberg Tel. 081 250 07 02 | Fax 081 250 07 [email protected], Anzeigenverkauf, InserateGiusep VenzinDarvella | 7166 TrunTel. Privat 081 936 31 85 | Tel. Geschäft 081 920 07 [email protected]

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«Alles fährt Ski» – Jetzt registrieren und vom «Grischa-Bonus» profitieren unter ski.graubuenden.ch

Auf zur Runde zwei: Was ist der «Grischa-Bonus»?Die Aktion «Alles fährt Ski» geht in die zweite Runde: Ab dem alpinen Weltcupstart 2010/11 bis nach dem Weltcup-Finale in Lenzerheide können Sie wieder fleissig Prozente sammeln. Denn jeder Weltcup- und/oder WM-Podestplatz eines Swiss-Ski Alpin-Athleten wird zum echten Vorteil für Schneesportfans. Pro Podestplatz erhalten Sie ein Prozent Ermässigung auf Tagesskipässe in verschiedenen Skigebieten. Aber nicht nur das – auch in ausgewählten Hotels in Graubünden profitieren Sie von dieser Aktion. Also, je mehr Spitzenplätze die Schweizer Skicracks einfahren, desto höher wird der «Grischa-Bonus». Unterstützen Sie unsere Ski-Nati!

So funktioniert’sRegistrieren Sie sich so rasch wie möglich auf ski.graubuenden.ch. Und dann heisst’s: Daumendrücken für unsere Skicracks und auf möglichst viele Podestplätze hoffen. Die Prozente werden ab dem Start der Weltcup-Saison in Sölden ab dem 22. Oktober 2010 kumuliert. Die Sammel-Aktion läuft bis nach dem Weltcup-Finale in Lenzerheide (20. März 2010). Ab dem 21. März bis Ende Saison können Sie dann den «Grischa-Bonus» einlösen. Übrigens, in der letzten Saison profitierten die registrierten Schnee- sportler dank dieser Aktion von 30% Vergünstigung. Mitmachen lohnt sich also allemal!

Tippspiele mit attraktiven PreisenBei verschiedenen Weltcup-Rennen können alle registrierten Teilnehmer auch beim grossen Tippspiel mitmachen. Tippen Sie, welchen Platz der beste Schweizer Ski- fahrer erreicht, und schon nehmen Sie an der Verlosung von attraktiven Sofortpreisen teil. Und am Ende der Aktion im März werden zusätzlich tolle Hauptpreise verlost.

Anmeldung und weitere Informationen gibt es im Internet unter www.ski.graubuenden.ch.

Die Bergbahnen in Graubünden unterstützen den Bündner Skinachwuchs.Wir wünschen eine erfolgreiche und unfallfreie Wintersaison 2010/11.

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An der Delegiertenversammlung des BSV in Ems durfte der Präsident Gabriel Casutt auf den erfolgsreichsten Winter al­ler Zeiten zurückblicken. Zu den zwei Goldmedaillen der BSV­Athleten an den Olympischen Spielen kamen die Siege im Schlussklassement des Weltcups und des Europacups von Carlo Janka und Christian Spescha. Der Präsident stellt seit jeher die Leistung ins Zentrum. An der Versammlung hat er dies erneut bekräftigt. «Im Bereich Ski Alpin sind die Trainingszellen mit einem Leistungsauftrag des BSV fester Bestandteil», so Casutt. Im Bereich Nordisch seien noch Widerstände zu spüren. Doch auch bei den Langläufern will der Präsident die Philosophie der Trainingszellen durchsetzen. Gabriel Casutt würdigte die An­strengungen der Clubs und der Regionen für die Förderung des Skisportes. Er selber ist rund 500 Stunden im Jahr für den BSV tätig. Seit seiner Wahl vor drei Jahren bemüht er sich, die Leis­tungsstrukturen zu festigen – und er will dies weiter tun. Die Delegierten wählten den Leiter der Raiffeisenbank Surselva für eine weitere Periode zu ihrem Präsidenten. Zudem wählten sie Marcus Caviezel aus Lenzerheide und Gian Andri Lehner aus Pontresina neu in den Vorstand. Sie ersetzten Ivo Damaso aus Pontresina und Corsin Rauch aus Zernez. Der BSV verzeichnete im letzten Jahr einen Umsatz von 735 000 Franken.

Langfristige StrategieGabriel Casutt, Präsident | Wir können wieder auf einen Winter zurückblicken, der dem BSV viel Freude beschert hat. Erfolge

wie die von Carlo Janka als Olympiasieger und Gesamtwelt­cupsieger, Dario Cologna als Olympiasieger und Vierter im Ge­samtweltcup oder Christian Spescha als Europacup­Gesamt­sieger zeugen davon, dass die Athleten des BSV zur Spitze gehören. Diese Erfolge fallen nicht vom Himmel. Es sind die Resultate jahrelanger konsequenter Arbeit in den Clubs und in den Regionen. Mit jahrelang meine ich nicht nur die letzten drei bis sieben Jahre, sondern zehn bis zwanzig Jahre. Sporter­folge lassen sich nicht kurzfristig planen. Es sind langfristige strategische Entscheide, die uns diese Erfolge garantieren. Auch der BSV hat in den letzten zwanzig Jahren viele Hochs und Tiefs erlebt. Seit drei Jahren sind wir wieder am Aufbau und an der Umsetzung der Trainingszellenstrategie. Diese ist mehr oder weniger erfolgreich. So ist es den alpinen Trainings­zellen in den letzten drei Jahren optimal gelungen, die Vorga­ben des BSV umzusetzen. Die Erfolge sind dann auch nicht ausgeblieben. Mit dem Cheftrainer Albert Egger und der TK Alpin haben unsere JO­Athleten kantonale und nationale Er­folge feiern können. Bei den Nordischen ist die Umsetzung der BSV­Vorgaben nicht wunschgemäss verlaufen. Innere Kämpfe haben die Umsetzung gelähmt. Trotzdem ist mit den Jugend­lichen gut gearbeitet worden. Auch die Erfolge sind nicht aus­geblieben. Der Schritt zu der neuen Trainingszellenstruktur ist aber noch nicht vollzogen. Das ist sehr bedauerlich und wir werden alles daran setzen, dass diese Strukturen in den näch­sten Jahren vollständig umgesetzt werden. In der Nordischen

Gefestigte Strukturen

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Die Delegierten wählten Gabriel Casutt (rechts) für eine zweite Amtsperiode zu ihrem Präsidenten.

Marcus Caviezel aus Lenzerheide und Gian Andri Lehner aus Pontresina (von links) wurden neu in den BSV-Vorstand gewählt. Fotos: G. Venzin

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Kombination ist alles wie geplant verlaufen. Es ist eine kleine Gruppe, die in St. Moritz von Trainer Felix Kunz trainiert wird. Sie erhalten jedes Jahr einen Fixbetrag vom BSV und arbeiten danach selbständig und ohne Hilfe des BSV. Im Snowboardbereich ist Martina Tscharner mit der Umset­zung der Vorgaben beschäftigt. Die Snowboarder verfolgen ei­gene Wege und sind schwer an ein System zu binden. Solange

sie dies ohne Gelder des BSV machen wollen, ist das o. k. Sobald aber Gelder des BSV in Anspruch genommen werden, müssen auch die BSV­Vorgaben erfüllt werden. Das ist nicht allen Ath­leten klar. Martina arbeitet aber hart an dieser Umsetzung und sie ist überzeugt, dass sie diesen Wandel herbeiführen kann. Das ist auch wichtig für die Zukunft. Auch im Snowboard­bereich ist die Konkurrenz härter geworden, und ohne Diszi­plin und Fleiss sind keine Erfolge zu erzielen. Nicht vergessen möchte ich den unermüdlichen Einsatz von Silvio Pool. Im vergangenen Jahr konnte die erste Talent­ klasse in Graubünden in Ilanz eröffnet werden. Zudem wurde der Antrag für ein Regionales Leistungszentrum in der Surselva gestellt. Wir sind zuversichtlich, dass wir dieses Label erhalten werden. Auch dies ist ein wichtiger Schritt in der Umsetzung der neuen Strategie. Die Fundraising­Strategie ist bereits weit fortgeschritten, und wenn alles planmässig läuft, kann im Herbst mit der Umset­zung begonnen werden. In der Umsetzungsphase sind alle Clubs, Trainingszellen und Sportbegeisterten gebeten, diese Strategie zu unterstützen. Sie bringt dem BSV mehr Geld, und von diesem Geld profitieren schlussendlich wieder die Ath­leten der Clubs, der Trainingszellen und des BSV. Mein Dank geht auch die Sponsoren für ihre grossartige Unter­stützung. Dank ebenfalls an die Vorstandsmitgliedern, und an alle, die im BSV eine Aufgabe übernommen haben und diese zugunsten unserer Jugendförderung ausführen. Nicht verges­sen möchte ich die grossartige Arbeit in unserer Geschäfts­stelle durch Vreni Arpagaus und Dorli Hauser. Ohne Fleiss – kein Preis. Dies gilt auch für die Verbandsarbeit.

Mario Cavigelli (Zweiter von links) besuchte die Delegierten versammlung als Präsident des Surselva-Ski-Teams.

Als neugewählter Regierungsrat wird er bestimmt ein offenes Ohr für die Anliegen des BSV haben.

Die BSV-Athleten waren in allen Sparten erfolgreich.

An der DV wurden einige dieser Athleten für

die Leistungen geehrt. Hinten von links: Mauro Caviezel,

Trainer Albert Egger und Europacup-Gesamtsieger

Christian Spescha. Vorne: Kevin Caduff, Luana Flütsch

und Sandro Simonet.

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Darf sich sehen lassenAlbert Egger, Michael Bont, Rita Chastan | Mit Carlo Janka als Olympiasieger und Weltcup­Gesamtsieger – aber auch mit Christian Spescha als Europacup­Gesamtsieger konnten zwei BSV­Athleten im letzten Winter grossartige Erfolge feiern. Aber auch der Nachwuchs muss sich nicht verstecken. Das erste Jahr mit einem vollamtlichen Trainer für die Auswahlathleten kann mit einer positiven Bilanz abgeschlossen werden. Die intensive Arbeit im JO­Bereich hat sich mit Super­Resultaten auf natio­naler, interregionaler und regionaler Ebene durchwegs bezahlt gemacht. Von sieben JO­Fahrerinnen und ­Fahrern des Jahr­ganges 1995 schafften sechs den direkten Sprung ins NLZ­Ost. Die BSV­Juniorinnen und ­Junioren waren nicht so erfolgreich. Mit Marc Pfister (94) gelang nur einem Athleten der Auf­stieg ins NLZ­Ost. Während Carlo Janka, Marc Berthod, Sandro Viletta, Marc Gini und Ambrosi Hoffman den BSV an den Olym­pischen Spielen in Vancouver vertraten, waren Jasmin Flury, Rina Müller, Nico Caprez, Jonas Fravi und Manuel Pleisch an den Junioren­WM in der Region Mont Blanc. An den Junioren­Schweizer­Meisterschaften gewannen Jasmin Flury, Rina Mül­ler, Manauel Pleisch und Nico Caprez Edelmetall. Auch wenn die Resultate zum Teil vielversprechend sind, gilt es hart weiterzuarbeiten, damit die Bündner in Zukunft immer noch stark in den nationalen Kadern vertreten sein werden.

Führende Position verteidigtPeter Schärrer, Bereichsleiter Nordisch | Auch in der Wettkampf­saison 2009/10 behauptete der BSV die führende Position als stärkster Regionalverband von Swiss Ski. Diese Tatsache beruht

sicher auf dem bereits vor über zehn Jahren ins Leben geru­fenen Ausbildungs­ und Trainingskonzept der Abteilung Nor­disch im BSV. Die gute Zusammenarbeit unter den verantwort­lichen Trainern garantiert ein zielgerichtetes und erfolgreiches Arbeiten.Die grosse Beteiligung an den regionalen Wettkämpfen im Rahmen des Raiffeisen Intersport Cup und die starke Bündner Vertretung an den Helvetia­Nordic­Trophy Anlässen basiert auf der guten Clubarbeit in unserem Verband. Die zehn Podest­plätze an der U 14/U 16 SM in Unterschächen bestätigen die her­vorragende Arbeit der Clubtrainer. Die Junioren­Auswahl betreuten die Trainer Stefan Berni und Tobias Torgesen, für die Seniorenauswahl war wie vergangene Saison H. Heimo zuständig. In monatlichen Kursen wurde den Auswahl­Athlet(inn)en neben dem Trainingsangebot in den verschiedenen Trainingszellen ein zusätzliches Angebot be­reitgestellt. Das Angebot von zusätzlichen Wochentrainings für die Senioren­Auswahl nutzten auch die in Davos stationierten Swiss­Ski­Athlet(inn)en. Auch im letzten Jahr wurde zur Unterstützung eine Physio­therapeutin während des Sommertrainings eingesetzt. Die Bündner SAS­Athleten wurden wiederum ins Seniorenteam integriert. Durch die Sparmassnahmen im Bereich Langlauf von Swiss­Ski wurden unsere Trainer bei der Wettkampfbetreuung vor grosse logistische Probleme gestellt, denn auch die Betreuung der Swiss­Ski­Kaderathleten wurde wiederum vermehrt an die Regionalverbände abgetreten. Der BSV war zum Teil mit bis zu vierzig Athleten unterwegs. Das ganze Betreuerteam arbeitete

Peter Schärrer hat viel Freude an den Leistungen seiner Athleten. Der BSV ist in der nordischen Disziplin

mit Abstand der stärkste Regionalverband.

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trotz dieser Belastungen sehr professionell; die erreichten Re­sultate dieser Saison sprechen für sich.Auf Initiative des BSV wurde mit den Verantwortlichen von Swiss Ski der Kontakt gesucht. An verschiedenen Treffen der Regionalverbands­Vertreter mit den Verantwortlichen Lang­lauf von Swiss Ski wurden die verschiedenen Probleme des Bereichs Langlaufs im Verband Swiss Ski wie zum Beispiel das Nationale Leistungszentrum Davos, der Posten Langlaufchef bei Swiss Ski und die Trainerproblematik diskutiert.

Sieben Athleten in VancouverMartina Tscharner, Bereichsleiterin Snowboard | Der Bereich Snowboard hat aufgerüstet. Mit der Bildung der ersten BSV­Auswahl konnte die Saison gestartet werden. Die Auswahl­trainer David Sonderegger für die Speed­Abteilung und Dani­el Wieser für die Freestyle­Auswahl bekamen die Möglichkeit,

erstmals mit der Auswahl Trainings durchzuführen. Die ers­ten Früchte konnten schon diese Saison geerntet werden: So gewann Lucien Koch im September den Schweizer­Meister­ Titel in der Kategorie U 14 in der Halfpipe und Big Air. Mit einem Sieg und Podestplätzen im Europa­Cup von Mathhias Meyer und Nico Kurz war die Freestyle­Auswahl erfolgreich unterwegs.An der Schweizer­Meisterschaften der «Grossen» erreichten Carina Schmidiger (8. Rang GS), Debby Pleisch (8. Rang SBX), Jenny Pleisch (7. Rang SBX) und Silvan Flepp (8. Rang GS) gute Ergebnisse.Insgesamt qualifizierten sich sieben Bündner Snowboarder für die Olympischen Spiele in Vancouver. Hervorzuheben ist der 9. Platz von Ursina Haller in der Halfpipe und ebenfalls der 9. Platz von Simona Meiler im Boardercross. Sina Candrian wurde auf der TTR­Tour in der Gesamtwertung Zweite, gewann beim prestigeträchtigen US Open im Slopestyle und wurde am Weltcup in Calgary ebenfalls zur Siegerin im Slopestyle erkoren. Auf der TTR Tour wurde Christian Haller in der Gesamtwertung Neunter, seine Schwester Ursina Siebte. Die Bündner­Meister­schaften wurden wiederum in Davos in den Disziplinen Alpin Parallelslalom, Halfpipe und Big Air durchgeführt. Der vom BSV Snowboard organisierte und von Swiss Snowboard durch­geführte Head Hunt Day fand bei guten Wetterverhältnissen in Davos statt. Die Infrastruktur war perfekt. Die Trainer wa­ren erfreut über das zum Teil gute Niveau der jüngsten Talente. Der SST wird im Jahr 2010/11 kein Label im Bereich Snowboard tragen. Somit sind folgende Zellen im Bündnerland vertreten: Regiun Parc Naziunal, Engiadina’Ota, Davos Freestyle und Da­vos Speed. Ein grosses Dankeschön an die Verantwortlichen der Zellen und die Trainer, welche einen immensen Einsatz geleistet ha­ben diesen Winter. Auch einen speziellen Dank an die Zellen Davos Alpin und Freestyle für die Durchführung der Bündner­Meisterschaften sowie an die Bergbahnen Davos für die Benut­zung der Infrastruktur.

SkisprungFelix Kunz, Bereichsleiter Skisprung und Nord. Kombination | Im Juli 2009 trat Felix Kunz beim Skiclub Alpina die Stelle als Trai­ner Skisprung an und absolvierte als Erstes mit den Athleten Leo Angelini, Andri Künzler und den Gebrüdern Biel ein erstes Skisprungtraining auf den Mattenschanzen in Gibswil. Bereits die ersten Trainingssprünge waren viel versprechend. Der Höhepunkt des Sommers waren die U 16 SM auf der K 60­ Meter­Schanze in Gibswil. Andri Künzler und Marco Bieler sprangen auf die Plätze 13 und 14. In Anbetracht der starken Konkurrenz war Felix Kunz zufrieden mit den Resultaten. Beim Teamspringen belegte die Mannschaft des BSV mit ihren noch jungen Athleten den guten fünften Platz. Während des Som­mer absolvierten die Athleten rund 120 Mattensprünge auf den Schanzen in Gibswil, Einsiedeln und im deutschen Isny.

Martina Tscharner (vorne links) betreut die Snowboarder. Sieben

Bündner Snowboarder nahmen an den Olympischen Spielen in

Vancouver teil. Eine davon war Simona Meiler aus Flims (vorne Mitte).

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Smal Talk gehört sich auch an der Delegiertenversammlung.

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Bereits Ende November konnten das Team die ersten Schnee­sprünge auf der Heimschanze absolvieren. Diese waren wie immer bestens präpariert, und sämtlichen Springern gelang die Umstellung von Mattenschanzen auf die Winterschanzen problemlos. Dreimal pro Woche wurde auf der K60­ sowie auf der K 30­Meter­Schanze trainiert, um sich optimal auf die er­sten heimischen Wettkämpfe im Rahmen der Nationalen Wett­kampfserie der Helvetia Nordic Trophy vorzubereiten. Ende Dezember stiess mit Falk Blutau ein neuer, junger Ski­springer zu uns. Bereits nach einigen Sprüngen mit den Alpin­ski konnte er auf die Sprungski wechseln und zeigte auf der K 15­Meter­Schanze bald Sprünge nahe am Kalkulationspunkt. Mitte Januar 2010 fanden bereits die zweiten Wettkämpfe der Helvetia Nordic Trophy in St. Moritz statt. Bei seinem ers ten Skisprungwettkampf sprang Falk Blutau in der Kategorie der Jüngsten auf den guten achten Platz. Leo Angelini sprang auch an diesem Wochenende weiter als alle anderen in seiner Kategorie und gewann beide Wett­kämpfe überlegen. Auch an den restlichen Wettkämpfen des vergangenen Winters zeigten die Springer durchaus gute Sprünge. Leo Angelini gewann alle Wettkämpfe souverän und konnte sich Ende Saison beim Finale der Helvetia Nordic Tro­phy im französischen Chaux­Neuve als Gesamtsieger des ver­gangenen Jahres feiern lassen und mit dem begehrten Leader­trikot die lange Heimreise antreten. Andri Künzler zeigte insbesondere mit seinem zweiten Platz beim Helvetia­Nordic­Trophy Springen in Les Tuffes auf, dass er in der Kategorie U 14 zur nationalen Spitze gehört. In der Gesamtwertung der Wettkampfserie der Helvetia Nordic Tro­phy belegte er den guten dritten Schlussrang. Die Gebrüder Biel steigerten sich kontinuierlich, insbesondere Marco konnte sich konditionell stark verbessern. Marco Grigolis erste Wettkämpfe im Weltcup begannen nicht nach Wunsch. Er konnte die guten Trainingsresultate nicht bestätigen. Besser lief es dafür im Continental Cup in Lille­hammer, wo er sich in beiden Sprüngen unter den ersten 20

klassierte. Dank diesen guten Resultaten durfte er nach Ja­pan reisen, um dort wieder Weltcupluft zu schnuppern. Auch hier machten ihm seine Nerven einen Strich durch die Rech­nung, und er kam ohne zählbares Resultat nach Hause. Bei den Schweizer­Meisterschaften in Einsiedeln konnte er nach vier Podestplätzen in den letzten Jahren erstmals zuoberst aufs Podest steigen und wurde Schweizer Meister bei den Junioren. Leider musste er anschliessend wegen Rückenproblemen bis Ende Dezember pausieren. Nachdem er in verschiedenen Con­tinental Cups Anfang 2010 wieder punkten konnte, bekam er Ende Januar erneut eine Chance, im Weltcup zu starten. Nun ging es schon besser, im deutschen Klingenthal verpasste er seine ersten Weltcuppunkte nur ganz knapp. In der Folge er­sprang er sich in verschiedenen Alpencups noch einige Top­ten­Plätze, was ihm den Verbleib im B­Kader von Swiss Ski für das kommende Jahr sicherte.

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Fritz Züger (links) erzählte an der DV über seine Erfahrungen mit

Ausnahmeathleten. Davon hatte er einige in seiner langen

Laufbahn als Trainer. Bode Miller, Marc Girardelli und Michael

von Grünigen gehören dazu.

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«Der BSV hat seit jeher gute Funktionäre»

An der Delegiertenversammlung des BSV konnte der Präsident in seinem Rückblick vom erfolgreichsten Jahr in der Geschichte des Verbandes sprechen. Um weiterhin erfolgreich zu sein, braucht der BSV mehr finanzielle Mittel. Diese Mittel erhofft sich Gabriel Casutt durch die Lancierung einer Fundraising­Aktion. Im Inter­view mit «Talent» lobte der Präsident die Funktionäre: «Ich wer­de vom Einsatz der Funktionäre immer wieder überrascht.»

Der BSV erhofft sich mit der Fundraising-Aktion Mehreinnah-men. Geht der Verband auf Betteltour?Ja, der BSV geht auf Betteltour. Der BSV braucht einfach mehr Geld, um seine Ziele zu verwirklichen.

Mit welchen Eigenschaften positioniert sich der BSV für die Aktion?Wir sind ein Jugendförderungsverband. Wir fördern die Basis und den Spitzensport. Der Schneesport ist ein gute Möglich­keit, die Jugendlichen auf eine positive Lebenslinie zu bringen. Wir wollen die Jugendlichen zum Schneesport motivieren und ihnen eine positive Freizeitbeschäftigung vermitteln. Darum haben wir diese Fundraising­Strategie erarbeitet und starten jetzt diese Aktion.

Kann der Verband seine «Spitzenpferde» für die Aktion ein-binden?Das ist vorgesehen. Carlo Janka hat zugesagt und wird die Ak­tion als «Testimonial» unterstützen. Dario Cologna hat an sei­nem Empfang in Müstair ebenfalls mündlich zugesagt. Jetzt geht es darum, die Termine zu koordinieren. Weiter ist Paul Accola mit von der Partie.

Apropos Spitzenpferde: Was bedeuten die Erfolge der BSV-Athleten an den Olympischen Spielen für den BSV?Die Erfolge sind hervorragende Werbung für den Schneesport und für den Verband. Die Siege zeigen, dass es auch für einen Jugendlichen aus einer abgelegenen Region möglich ist, Spit­zenleistungen zu erbringen. Die zwei Goldmedaillen von Carlo Janka und Dario Cologna sind für viele eine gute Motivation, mit dem Schneesport anzufangen.

Olympiagold gab es in den Schneesportdisziplinen Ski Alpin und Nordisch. Werden beide Disziplinen im BSV gleich behan-delt?Ski Alpin und Nordisch können nicht gleich behandelt werden, weil sie ganz unterschiedliche Disziplinen sind. Aber sie wer­den disziplinenspezifisch gleichberechtigt behandelt. Ski Alpin nimmt die Spitzenposition ein, vor Ski Nordisch, Snowboard und Nordische Kombination. Dies ist von der Masse derjeniger,

die den Sport betreiben, vorgegeben – und entsprechend auch der Zahl der Mitglieder unseres Verbandes.

Ist der Aufwand der Skirennfahrer auch grösser als der in den anderen Disziplinen?Das möchte ich gar nicht behaupten. Die Ausübung jedes Spit­zensportes ist für den einzelnen Athleten teuer. Auch der zeit­liche Aufwand ist in jedem Sport sehr gross.

Neben Ski Alpin und Nordisch betreut der BSV auch die Diszi-plinen Snowboard und Skisprung. Braucht es ab und zu den Spagat, um allen gerecht zu werden?Das ist so. Es ist auch schwieriger, für die einzelnen Randsport­arten die nötigen Ressourcen zu akquirieren. Aber wir unter­stützen auch diese Sportarten nach unseren Möglichkeiten.

Ist die Verteilung der Finanzen das grosse Problem? Oder die Rekrutierung der Funktionäre?Beides bereitet uns keine Probleme. Die Verteilung der Gelder ist mit dem neuen auftragsbezogenen System vom BSV nach­weisbar, und es ist für jeden ersichtlich, wie viel es für wel­che Leistung gibt. Die Funktionäre sind jederzeit rekrutierbar, wenn wir gute Leistungen erbringen und eine gute Organisati­on bewerkstelligen. Der BSV hat zurzeit genügend Funktionäre. Auch die Clubs verfügen über genügend Kräfte, die sich um den Nachwuchs kümmern.

Obersaxen wirbt mit Carlo Janka. Unterstützen die Bahnen auch den BSV beim Training der späteren Olympia- und Welt-cupsieger?

Gabriel Casutt wurde in Ems für eine

zweite Amtsperiode als BSV-Präsident

gewählt: «Es gibt noch einiges

zu tun.» Foto G. Venzin

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Die Bergbahnen sind einer unserer Hauptsponsoren. Sie un­terstützen uns mit Geld respektiv mit den Abonnementen. Sie stellen uns aber auch die Trainingsinfrastruktur zur Verfügung. Die Bergbahnen sind der wichtigste Partner des BSV. Ohne die Bergbahnen läuft überhaupt nichts.

Der BSV hat in den letzten Jahren verschiedentlich die Struk-turen angepasst. Hat der Verband mit den Trainingszellen nun die richtigen Strukturen?Ob wir die richtigen oder falschen Strukturen haben, ist schwer zu sagen. Die Strukturen müssen sich immer wieder bewähren. Zurzeit haben wir aber bestimmt gute Strukturen. Es läuft gut, die Leute arbeiten und sind zufrieden. Wir sind vor allem effizi­ent und leisten sehr viel mit wenig Geld. Wir haben noch nicht sämtliche Ziele der Strukturanpassung erreicht. Wir wollen die Basis noch mehr unterstützen. Dazu brauchen wir aber mehr Geld und haben deshalb das Fundraising­Projekt gestartet.

Es gibt nur Geld für ausgewiesene Leistungen. Ist dies allen Funktionären klar?In den Hauptdisziplinen ist dies jetzt klar. Unsere Vorstellungen sind akzeptiert und es wird danach gehandelt.

Überall wird mehr Professionalität verlangt. Kommt der BSV mit dem Milizsystem bald an seine Grenzen?Das glaube ich nicht. Wir können im Kanton Graubünden im Jugendsegment keine zentralen Leistungszentren und Talent­fabriken realisieren. Dies wäre auch der falsche Weg. Das Mi­lizsystem ist das Beste für unseren Kanton. Wir sind breit ge­fächert und haben viele Regionen mit Skiorten. Da kann nur ein Milizsystem funktionieren. Zudem bin ich der Ansicht, dass die Delegierung der Verantwortung an die Skiclubs der richtige Weg ist.

Es scheint aber, dass in der modernen Gesellschaft immer weniger Leute bereit sind, sich für andere zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen.Nur bedingt. Die Leute engagieren sich nach wie vor gerne, wenn sie konkrete Ziele haben und mit dem Engagement auch Erfolge möglich sind. Die Funktionäre im BSV erleben diesen Erfolg und engagieren sich somit auch vermehrt. Ich werde vom Einsatz der Funktionäre immer wieder überrascht.

Hat der BSV nach den erfolgreichen Tagen in Vancouver einen Zulauf an Funktionären erlebt?Der BSV hatte seit jeher Erfolg und gute Funktionäre. Es ist wichtig, dass diese auch richtig eingesetzt werden. Im Kan­ton Graubünden nützt es zum Beispiel wenig, zentralistische Strukturen zu haben und alles zu befehlen. Damit verlieren die Leute an der Basis die Freude, sich zu engagieren. Wir wollen dezentrale Strukturen, in denen jeder Einzelne Verantwortung übernimmt und auch seine Erfolge geniessen kann.

In der Schweiz ist die Anzahl der Skifahrer in den letzten 20 Jahren um ein Drittel zurückgegangen. Auch in Graubünden finden die Kinder andere Betätigungsfelder. Braucht der BSV bald Massnahmen, um dem Schwund entgegenzuwirken?Wenn wir mit der Sammelaktion genug Geld erwirtschaften, werden wir bestimmt Förderungsprogramme umsetzen, da­mit die Clubs in ihrem Bestreben, die Kinder und Jugendlichen zum Schneesport zu bewegen, auch entlöhnt werden. Dies werden wir zusammen mit unsern Partnern und Sponsoren – den Bündner Bergbahnen, Raiffeisen und Intersport tun.

Die Bündner Damen fehlen seit Jahrzehnten in der Schwei-zer Nationalmannschaft. Gibt es Gründe dafür? Erhalten die Damen die schlechteren Trainer?Es gibt in der Wirtschaft einfachere Wege zum Erfolg als im Spitzensport. Leider sind weniger Frauen als Männer bereit, im gleichen Masse die Entbehrungen auf sich zu nehmen, die ein Spitzensport verlangt. Dies gilt im Übrigen nicht nur für den Schneerennsport.

Welche gesteckten Ziele haben Sie als BSV-Chef noch nicht er-reicht?Es gibt noch einiges zu tun. Wir müssen noch verschiedene Sportarten in den Verband integrieren. Das sind zum Beispiel der Biathlonsport und Freeski. Dann gilt es, die Geldmittel zu beschaffen, um die Strukturen zu festigen. Wir wollen auch mehr Jugendliche zum Schneesport animieren. Das sind meine Ziele für die kommenden Jahre.

Und was wünscht sich der BSV-Präsident für den kommenden Winter? Viel Schnee, erfolgreiche BSV­Athleten und eine unfallfreie Sai­son.

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Einen etwas ungewöhnlichen Trainingsaufbau für die neue Skisaison meldet Mauro Caviezel. Das B­Kader­Mitglied mus­ste sich Anfang April die Schulter operieren lassen. Während der Skisaison 2009/10 hatte er sie zweimal ausgekugelt, und an dieses unangenehme Gefühl wollte er sich nicht gewöhnen. Nach der Operation hiess es erstmals Geduld bewahren und je­den Tag in die Physiotherapie nach Bad Ragaz zu gehen. Aber kaum war die Therapie angefangen, musste sich der 22­Jährige in Magglingen in Tenü Grün melden. Die Armee hatte aber Einsehen, und der Skirennfahrer aus Lenzerheide durfte als Mitglied der Spitzensportler­RS für die nächsten Kämpfe auf den steilen Pisten statt für den Krieg üben. So stand wieder Physiotherapie auf dem Programm, aber auch Konditionstrai­ning. Mit einigen neuen Eindrücken wurde Rekrut Caviezel am 16. Juli aus der RS entlassen. Drei Tage später meldete er sich bei Tom Jäger im Heuschober am Ziel des nächsten Weltcupfinals. Der Sportlehrer und Trainer lässt seine Athleten für den Erfolg stemmen und schwitzen, und Mauro hatte noch etwas Nach­

holbedarf. So musste der zweifache Silbermedaillengewinner an den Schweizer­Meisterschaften 2010 kürzlich vermelden: «Die Ferien entfielen dieses Jahr.» Etwas Zeit für seine Hob­bys blieb aber gleichwohl, und so sah man ihn hin und wieder zwischen Chur und Tiefencastel auf seiner Vespa. Mauro Ca­viezel hatte sogar etwas Zeit für eine neue Sportart, und es ist zu hoffen, dass dieser Sport in den nächsten Jahren noch sein Ausgleichssport bleibt. Der Skirennfahrer nennt nämlich das Golfen sein neuestes Hobby. Aber Mauro doppelt mit einem Lä­cheln nach: «Aber noch ohne Erfolg.» Die Erfolge sucht er sich weiterhin beim Skirennfahren.

RS und Heuschober

entlassen. Drei Tage später meldete er sich bei Tom Jäger im Heuschober am Ziel des nächsten Weltcupfinals. Der Sportlehrer und Trainer lässt seine Athleten für den Erfolg stemmen und schwitzen, und Mauro hatte noch etwas Nach

den steilen Pisten statt für den Krieg üben. So stand wieder Physiotherapie auf dem Programm, aber auch Konditionstrai­ning. Mit einigen neuen Eindrücken wurde Rekrut Caviezel am

entlassen. Drei Tage später meldete er sich bei entlassen. Drei Tage später meldete er sich bei Tom Jäger im Heuschober am Ziel des nächsten Weltcupfinals. Der Sportlehrer und Trainer lässt seine Athleten für den Erfolg stemmen und schwitzen, und Mauro hatte noch etwas Nach­

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Ein Leben für den Sport

«Ein erfolgreiche Saison für die Skirennfahrer der Surselva.» Dies berichtete die romanische Tageszeitung La Quotidiana vor gut zehn Jahren. Albert Egger war damals Trainer des SST und seine Fahrer holten am BSV­Cupfinal in Brigels reihenwei­se Podestplätze. Nur Carlo Janka musste sich mit dem neunten Rang im Riesenslalom und dem vierzehnten Rang im Super­G begnügen. Carlo ist zehn Jahre später der beste Skirennfahrer der Welt, und sein ehemaliger Trainer ist heute erfolgreicher Betreuer der Bündner JO­ und Juniorenauswahl. Im letzten Frühjahr qualifizierten sich sechs seiner Schützlinge für das Kader des Nationalen Leistungszentrums. Die Skisaison 2010/11 begann auch für die 13­ bis 18­jährigen Skirennfahrer bereits im Mai. Die ersten Trainings fanden auf dem Kaunertalgletscher im benachbarten Tirol statt. In weiteren Trainingscamps stand Konditionstraining auf dem Programm. Nicht zu kurz durfte dabei das Kraft­ und Geschick­lichkeitstraining kommen. «Die Camps sind keine Ferien­ oder Abenteuercamps», machte der 45­jährige Trainer klar. Die in seinem Laptop gespeicherten Fotos zeigen die Jugendlichen am Klettersteig am Sulzfluh. Also doch auch ein Abenteuer­camp? «Der Aufstieg am Klettersteig verlangt Kondition, Ge­schicklichkeit und Mut. Es sind alles wichtige Voraussetzungen

für das Skirennfahren.» Albert Egger stellt jedoch fest, dass die Trainings zwar ernsthaft seien – aber nicht tierisch ernst. «Die Jugendlichen müssen Sport aus Freude betätigen, Zwän­gerei hilft nicht weiter.» Dies sagte der Trainer aus Castrisch nach einem Trainingscamp Anfang Oktober auf dem Gletscher im Pitztal. Fast die gleichen Worte sagte der BSV­Trainer vor

Die BSV-AuswahlJO

Janic Caduff, US Padrus; Cédric Chastan, Lenzerheide;

Marco Gämperle, Renngemeinschaft Alpenarena; Larissa Jenal, Samnaun;

Laura Mercuri, Alpina St. Moritz; Raphael Zgraggen, Davos; Marco Finschi,

Davos; Julian Vogelsang, Bernina Pontresina; Vanessa Kasper, Alpina St. Moritz;

Janine Caduff, Renngemeinschaft Alpenarena; Arina Riatsch, Sent.

Junioren Tamara Bellini, SC Savognin; Noemi Rüsch, Obersaxen; Sina Lutz, Parpan;

Ladina Luzi, US Tumpriv; Nina Lea Bertsch, Davos; Andi Grünenfelder,

Schiers; Simon Wolf, Buchen; Gian Luca Barandun, SC Beverin;

Christian Fravi, US Tumpriv; Gian Sgier, Vella.

Albert Egger trainiert die BSV-Auswahl JO

und Junioren. Der Castrischer kann auch

zupacken wenn Not am Mann ist.

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acht Jahren in einem Gespräch. Und er fügte hinzu: «Es fas­ziniert mich immer wieder, mit motivierten Jugendlichen zu arbeiten.» Im BSV­Kader hat er jetzt die motivierten Jugend­lichen. «Sie sind sogar motivierter als meine damaligen Fahrer bei der Interregion Ost.» Albert Egger trainierte eine Zeitlang die Herren der Interregion Ost, bevor er zurück zu den Wurzeln fand. Und er bleibt seiner Philosophie treu: «Ich kommuniziere meine Ziele deutlich und wünsche, dass die Kinder sich an die Spielregeln halten.» Der Vater zweier erwachsener Töchter stellt fest: «Als Trainer muss ich hin und wieder wie ein Vater sein, manchmal auch wie ein Freund. Aber ich muss immer die notwendige Distanz zu den Jugendlichen haben.» Das muss er, um die vom BSV an ihn gestellte Aufgabe zu meistern.Albert Egger hat vor acht Jahren einmal einen Wunsch ge­äussert: «Ich würde gerne einen meiner Schützlinge im Welt­cup sehen.» Sein Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Mit Car­lo Janka konnte er sogar sehen, wie einer seiner ehemaligen Schützlinge an den Olympischen Spielen die Goldmedaille erhielt. Das motivierte ihn, aber auch seine aktuellen Schütz­linge. Albert Egger hat einige Rohdiamanten geschliffen, und in der BSV­Auswahl hat es weitere Diamanten, die auf den rich­tigen Schliff warten.

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Langlauf-Animationscamp in Splügen

Sophie Erne | Schon zum 14. Mal fand dieses Jahr das Anima­tionscamp des BSV statt. Wir hatten eine super und unfallfreie Woche und konnten sicher alle von diesem Lager profitieren. Leider spielte das Wetter nicht wirklich mit und wir wurden fast nur einmal nass… Uns 31 Athletinnen und Athleten zu be­schäftigen, war natürlich auch für unsere Trainer eine Heraus­forderung. Gegessen und geschlafen haben wir im Wädenswiler Ferien­haus bei Herrn und Frau Minder. Wir möchten uns alle noch­mals ganz herzlich bei ihnen bedanken. Wir haben viel trainiert; auf den Rollski, auf dem Bike, zu Fuss, mit oder ohne Stöcke, im Hallenbad in Chur, aber wir hatten natürlich auch jede Menge Spass. Auch sind wir nun dank dem Wachskurs von Mario De­noth und dem Wax Manual von Toko alle Wachsprofis.

Montag, 2. August 2010 Jan-Nino Menn | Am Montag um 11.15 Uhr waren alle pünkt­lich beim Wädenswilerhaus besammelt. Wir bezogen unsere Zimmer, jeder wollte den besten Platz haben. Um 12.15 Uhr gab es das Mittagessen: Spätzli und Chnödli, eine kurze Begrüssung, und schon ging’s los! Um 14.15 Uhr joggte unsere Gruppe los, nach Sufers zur Blockhütte und über den Panell nach Hause. Leider mussten wir nachher noch dehnen. Am Abend regnete es in Strömen, aber wir gingen trotzdem noch nach draussen. Nach einer halben Stunde mussten wir das Training dann doch abbrechen. Also freuten wir uns auf einen schönen Abend. Aber aus diesem schönen Abend wurde nichts. Wir mussten «Wandhocken» machen, der Erste, der aufgab, musste hundert Liegestützen machen. Um 22.00 Uhr gab es noch Müesli zum Essen. Um 23.00 Uhr wäre dann Nachtruhe gewesen, aber wir hatten uns noch viel zu erzählen.

Dienstag, 3. August 2010 Marino Capelli | Nach einer nicht allzulangen Nacht wur­den wir um 7.15 von Joni geweckt. Wir blieben jedoch bis 7.30 liegen. Wir schlüpften dann schlaftrunken in den Trainer und gingen zum Frühstück, wo es Brot mit Nutella oder Konfi und Tee oder Schoggi gab. Leider war das Wetter an diesem Morgen nicht gerade schön. Trotzdem stiegen wir aufs Bike und fuh­ren auf eine Alp oberhalb von Splügen. Als wir zurückfuhren, setzte der Regen ein. Zuerst nur schwach, dann immer stärker. Da wir zu früh zurück waren, mussten wir noch eine Zusatz­schlaufe nach Medels machen, bevor wir dann zum Biathlon­stand gehen konnten. Die jüngeren Teilnehmer waren eben vor uns dort. Völlig durchnässt und durchfroren erreichten wir den Biathlonstand nach etwa 90 Minuten. Jetzt stand nämlich ein Biathlonwettkampf zu Fuss auf dem Programm. Da wir alle froren und nass waren, wechselten wir nicht einmal die Velo­

kleider, Veloschuhe und Helm. So liefen wir eben mit der ge­samten Veloausrüstung. Während des Wettkampfs liess dann der Regen allmählich nach. Da ein zügiger Wind wehte, waren wir am Schluss fast wieder trocken. Um die Mittagszeit gingen wir zurück zum Lagerhaus, wo wir uns zuerst warm duschten. Danach kochte uns Herr Minder ein feines Mittagessen. Nach­her hatten wir kurz Zeit, uns ein wenig auszuruhen, bevor es dann um 13:45 mit dem Training weiterging. Zuerst bikten wir nach Nufenen und zurück. Wir bekamen danach kurz Zeit, um uns umzuziehen. Dann walkten wir zu den Surrettaseen hoch (Stocktraining). Die letzten 10 Minuten erhöhten wir das Tem­po. Danach joggten wir zurück. Nach dem Abendessen ging es dann in die Turnhalle, wo wir dehnten, Kräftigungsübungen machten und spielten. Nach dem Training gab es noch Bircher­müesli, bevor wir dann duschten und um 23.00 ins Bett gingen. Trotz der Müdigkeit hatten wir noch Kraft für einen Schwatz und schliefen erst nach Mitternacht ein.

Mittwoch, 4. August 2010Cédric Steiner | Am Morgen mussten die Gruppen mit jün­geren Langläuferinnen und Langläufern erst um 9.30 Uhr in der

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Joggingausrüstung bereitstehen. (Die Rollski, für das folgende Training hatten sie bereits in den Kleinbus getan.) Die Älteren mussten schon um 9 Uhr bereitstehen, durften aber direkt mit dem Biathlon­Wettkampf beginnen. Anschliessend kämpften sich dann die jungen Athleten und Athletinnen mit den Roll­ski auf den Splügenpass. Um 11.30 Uhr haben uns die Trainer mit je einem MilkyWay, einem Energy Drink und einer Tafel

Kinderschokolade verpflegt. Am Nachmittag machten wir zu Fuss einen Quiz­OL (Orientierungslauf mit Stempelzangen und Fragen). Als wir im Ziel ankamen, durften wir noch einigen Magazine der Biathlon­Luftgewehre leerschiessen. Den «Biath­lon­Wagen» hat Hitsch Heimo extra für uns in Andermatt geholt. Wir haben verschiedene kleine Wettkämpfe gemacht. Nach dem Auslaufen ging’s unter die Dusche und wir durften wie jeden Tag ein sehr feines Abendessen geniessen. Nach dem Znacht ging’s in die Turnhalle. Erst gab es ein Turnier unter uns Athleten. Dann mussten ein paar Jungs ein «Dream­Team» zu­sammenstellen, welches dann gegen die Trainer spielte. Dabei ging die Post erst richtig ab. Nach zwei Toren für uns wechsel­ten die Trainer ihre Taktik und schossen den Ausgleich. Es fiel ein Tor ums andere und – LEIDER! – haben dann die Trainer mehr geschossen. Nach einem gut gelungenen Training und einer Dusche mussten wir ins Bett.

Donnerstag, 5. August 2010Lara Schnider | Wie jeden Morgen waren alle pünktlich um 7.45 Uhr beim Frühstück. Weil das Wetter so schlecht war, hat­ten die Trainer beschlossen, das Training in der Halle zu ab­solvieren. Dort stellten wir einen Hindernislauf auf. Nebenbei konnten wir noch andere Übungen wie zum Beispiel Gleich­gewicht oder Rumpf ausüben. Nach etwa eineinhalb Stunden machten wir noch ein paar Dehnübungen. Die Beweglichkeit von Johann Menn hat uns alle sehr beeindruckt. Als wir auf­geräumt hatten, durften wir noch eine kleine Runde im Regen joggen. Ganz durchnässt kamen wir im Ferienhaus an. Dort stand auch schon das Mittagessen bereit. Es schmeckte wie im­

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mer sehr gut. Die Mittagspause ging schnell vorbei. Um 14.00 Uhr fuhren wir nach Chur ins Hallenbad. Weil wir nicht alle in den Kleinbussen Platz hatten, mussten einige von uns mit dem Postauto fahren. Das schlechte Wetter zog viele Leute an den gleichen Ort. Nach dem Nachmittag im Hallenbad und einem feinen Abendessen bekamen wir Besuch von Mario Denoth, dem Servicemann von Dario Cologna. Er zeigte uns ein paar Tricks, wie man Klassisch­ und Skatingski wachst. Ein paar von uns durften es selber ausprobieren. Es war ein sehr interes­santer Abend. Nach etwa eineinhalb Stunden machte er sich auf den Heimweg nach Ftan. Später hatten einige Mädchen die Idee, die Jungs zu schminken. Diese zogen auch noch BHs und Bikinioberteile an. Sie sahen alle aus wie richtige «Tussis». Um 23.00 Uhr war Nachtruhe. Alle verschwanden in ihren Zim­mern. Eine Weile später standen Cédi, Marino und Jan­Nino bei uns im Zimmer. Nach zehn Minuten klopfte es plötzlich an der Tür, und draussen standen unsere Leiter Marco und Tino. Die Jungs hatten sich hinter den Vorhängen versteckt, aber Marino wurde zuerst entdeckt. Sie zogen ihn aus dem Zimmer, und das war ein bisschen zu laut. Unser Hauptleiter hörte das und hatte überhaupt keine Freude. Zur Strafe durften die drei Jungs mit Marco und Tino noch eine Runde joggen gehen. Wir Mädchen mussten dafür am nächsten Morgen das Frühstücksgeschirr abtrocknen.

Freitag, 6. August 2010Selina Spiess | Das Training am letzten Lagertag fing für einige bereits sehr früh an. Sie mussten um ca. 0.30 Uhr mit zwei Trainern eine halbe Stunde joggen gehen. Nach dem Mor­

genessen besichtigten alle mit dem Velo die Strecke, die wir an­schliessend mit dem Velo und zu Fuss fahren/rennen mussten. Zuerst mussten alle Mädchen eine Runde joggen, die Runde hatte eine Länge von ca. drei Kilometer. Die «Grösseren» muss­ten drei Runden mit dem Velo fahren, die «Kleineren» nur zwei Runden. Nach einem weiteren Wechsel absolvierten wir noch zwei kleinere Runden mit den Rollski, bis wir nach ca. ein bis eineinhalb Stunden im Ziel ankamen. Die Knaben starteten drei Minuten nach den Mädchen. Die einen mussten eben­falls eine Runde joggen, drei Runden mit dem Velo und zwei Runden Rollski, die anderen mussten zwei Runden joggen, vier Runden mit dem Velo und drei Runden mit den Rollskis. Da einige nicht joggen bzw. Velofahren konnten, absolvierten sie mehr Runden mit dem Velo oder den Rollskis. Leider war nicht besonders gutes Wetter, so wurden alle nass und dreckig. Nach einer Dusche packten alle die Koffer, um anschliessend die Zim­mer und die Duschen und WCs zu putzen. Nachdem alle Sachen vor das Haus gebracht waren, gab es schon das Mittagessen. Als wir alle damit fertig waren, kamen bereits die ersten Eltern. Doch bevor jemand abfahren durfte, gab es noch die «Rangver­kündigungen» der verschiedenen Wettkämpfe der ganzen Wo­che. Dann war das Trainingslager auch schon vorbei. Nach dem Abschied reisten alle einzeln oder mit jemand anderem ab, und ziemlich alle waren erschöpft von den Trainings.

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Ein Sommer mit Selina Gasparin

In Oberhof wurde Selina Gasparin im September deutsche Mei­sterin. «Will der mich veräppeln», fragte sie sich, als ihr Trainer ein Kilometer vor dem Ziel zurief: «Weiter so und du gewinnst das Ding!» Verwirrt lief Selina Gasparin die letzten Meter ins Ziel und suchte trotz Sauerstoffmangel die Worte ihres Trai­ners, den Jubel der Zuschauer und ihren Namen zuoberst auf der Anzeigetafel zu kombinieren. Erst bei der Rangverkündi­gung realisierte die Pontresinerin, dass sie Weltmeis terinnen und Olympiasiegerinnen wie Andrea Henkel und Magdalena Neuner geschlagen hatte. Wenn das keine Motivation für den kommenden Winter ist! Bei den Sommermeisterschaften kon­zentrierte sich Selina Gasparin ausschliesslich auf das Schies­sen. Von 20 Schuss traf sie 19 ins Schwarze. Den deutschen Ath­letinnen gelang eine solche Leistung nicht, und mit mehreren Strafminuten stand der Sieg auch für die besten Läuferinnen ausser Reichweite. Der Sieg in Oberhof ist eine der Stationen im aufwendigen Sommertraining der ersten Schweizer Biathletin mit National­mannschaftsstatus. Nach mehreren Wochen Grundlagen­Aus­dauertraining in Andermatt/Realp stand der erste Trainings­

lehrgang in Deutschland an. In Schönwald, der Heimat des neuen Cheftrainers Steffen Hauswald, durften die Biathleten endlich bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen trainieren. Der idyllische Schiessstand inmitten des Schwarz­waldes mit einer 2,5 km langen Rollerbahn war der perfekte Ort, um konzentriert und in Ruhe an den Grundlagen zu feilen.Bei den Eidgenossen zu Gast war Kathrin Hitzer, Weltklasse­biathletin und ehemaliger Schützling von Steffen Hauswald, die ihr Abitur in Furtwangen gemacht hatte. Nun trainiert die sympathische Weltcupsiegerin im Olympiastützpunkt in Ruh­polding. Primär als Trainingspartnerin für Selina Gasparin ge­dacht, wurden am Schiessstand aber auch die Herren heraus­gefordert.Im Juli durfte Selina mit der Schweizer Langlaufmannschaft nach Norwegen zu den Sommerwettkämpfen fahren. Am ers­ten Wettkampftag fuhren alle Athleten mit dem Boot auf dem Lysefjord zum Lysebotn, wo die bekannte Serpentinenstrasse in 27 Haarnadelkurven über den Berg führt. Diese Bergstrecke «durften» die Athleten auf Skating­Rollskiern hochklettern. Dies war eine echte Herausforderung. Nach der Hälfte der Di­stanz hatte Selina Krämpfe und musste mich mit letzter Kraft ins Ziel kämpfen. Zwei weitere Wettbewerbe fanden im Stadt­zentrum von Sandnes statt. Das gefürchtete Shootout im Ste­hendschiessen ging überraschend gut. Selina musste sich im Final nur mit 1,6 Sekunden von Ann Kristin Flatland geschla­gen geben. Da das Stehendschiessen ihre Schwäche ist, war das für sie ein bedeutender Erfolg. In den Biathlonwettbewerben hat Selina alle Finalläufe er­reicht, wobei einige Patzer am Schiessstand eine Topplatzie­rung verhinderten. Im Vergleich zum letzen Jahr, als sie in al­len Läufen chancenlos ausschied, war es jedoch eine deutliche Steigerung!Nach den Strapazen gönnte sich das Schweizer Team einen Tag am Strand mit Surf­ und Kiteuterricht. Die Woche in Sandnes war für die Top­Biathletin eine geniale Abwechslung zum Trai­ningsalltag zu Hause. Ein weiterer Erfolg durfte die Biathletin im Bergrennen in Norwegen verbuchen. Sie klassierte sich vor allen Schweizer Langläuferinnen.Seit Frühjahr haben die Biathleten mit Steffen Hauswald und Tobias Torgersen zwei neue Trainer. Neu ist auch, dass Selina das Sommertraining mit dem Herrenteam absolvierte und nicht wie bisher mit Markus Segessemann im Juniorenteam. Den Trainer Tobias Torgersen kennt die Biathletin bereits. Er war ihr Trainer bei Engadin Nordic. In Oberhof wurde Selina Gasparin deutsche Meisterin im Sommerbiathlon. Den Grundstein legte sie mit einem guten Schiess ergebnis. Das Sommertraining gibt der Pontresinerin viel Zuversicht.

Selina Gasparin hat im Sommer das Schiesstraining intensiviert.

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Die Bündner in den Swiss-Ski-KadernSki Alpin

Bergamin Doriano Lenzerheide NLZ Ost 88

Berthod Marc Alpina St. Moritz A-Kader 83

Berthod Pascale Alpina St. Moritz B-Kader 87

Boner Sandro Val Müstair B-Kader 88

Caduff Kevin RG Alpenarena NLZ Ost 95

Caprez Nico Alpina St. Moritz C-Kader 91

Casutt Giancarlo RG Alpenarena NLZ Ost 90

Caviezel Giannina SC Beverin NLZ Ost 92

Caviezel Gino SC Beverin C-Kader 92

Caviezel Mauro SC Beverin B-Kader 88

Flury Jasmin SC Rinerhorn C-Kader 93

Flütsch Luana St. Antönien NLZ Ost 95

Fravi Jonas US Tumpriv C-Kader 90

Frey Bianca Schiers NLZ Ost 94

Gilli Isabel Alpina St. Moritz NLZ Ost 95

Gini Marc Piz Turba Bivio A-Kader 84

Gini Sandra Piz Turba Bivio A-Kader 82

Hangl Célina Samnaun A-Kader 89

Hoffmann Ambrosi Davos Nationalmannschaft 77

Horrer Steffi Klosters C-Kader 89

Iliano Nicolas RG Alpenarena NLZ Ost 92

Janka Carlo Obersaxen Nationalmannschaft 86

Janka Fabienne Obersaxen C-Kader 89

Jenal Sandro Samnaun NLZ Ost 92

Kunz Livia Madrisa-Klosters NLZ Ost 92

Müller Rina Parpan C-Kader 90

Pfister Marc Klosters NLZ Ost 94

Pleisch Manuel Pany C-Kader 90

Rogentin Stefan Lenzerheide NLZ Ost 94

Roulin Gilles Lenzerheide NLZ Ost 94

Simonett Sandro Lenzerheide NLZ Ost 95

Singer Thomas Parpan C-Kader 89

Spescha Cedric Andiast NLZ Ost 95

Spescha Christian Obersaxen A-Kader 89

Tumler Marco Samnaun C-Kader 88

Tumler Thomas Samnaun C-Kader 89

Valsecchi Luca Lenzerheide NLZ Ost 91

Valsecchi Renzo Lenzerheide C-Kader 89

Viletta Sandro La Punt-Chamues-ch Nationalmannschaft 86

Vogelsang Robin Pontresina NLZ Ost 95

Züger Diego RG Alpenarena C-Kader 86

Ski NordischBaumann Jonas Tambo Splügen B-Kader 90

Cologna Dario Val Müstair Nationalmannschaft 86

Cologna Gianluca Val Müstair C-Kader 90

Gruber Bettina Chur A-Kader 85

Heer Piet Davos C-Kader 90

Kindschi Jöri Davos A-Kader 86

Leccardi Valerio Davos A-Kader 84

Livers Toni Trun Nationalmannschaft 83

Christian Spescha hat den Aufstieg ins A-Kader geschafft. Sein Sieg in der Europacup-Gesamtwertung öffnet ihm die Türen zum Weltcup.

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Müller Natalia Sarsura Zernez C-Kader 92

Perl Curdin Pontresina Nationalmannschaft 84

Stanisic Lucija Samedan C-Kader 92

Stiffler Tatjana Davos C-Kader 88

Tambornino Eligius Trun Nationalmannschaft 86

Van der Graaff Laurien Davos B-Kader 87

SkispringenMarco Grigoli St. Moritz B-Kader 91

BiathlonCadurisch Irene Maloja C-Kader 91

Condrau Curdin Disentis C-Kader 91

Frei Thomas Davos Nationalmannschaft 80

Gasparin Elisa Pontresina C-Kader 91

Gasparin Selina Pontresina Nationalmannschaft 84

Wiestner Serafin Trin C-Kader 90

SnowboardBerger Sergio Disentis A-Kader Half Pipe 83

Caduff Fabio Obersaxen A-Kader SBX 85

Candrian Sina Flims NM Half Pipe 88

Cavigelli Gianluca Davos NM Big Air 88

Clavuot Laurin Flims C-Kader SBX 91

Flepp Silvan Padrus C-Kader Alpin 92

Flütsch Kasper Pany A-Kader Alpin 86

Franc Thomas Davos A-Kader Big Air 88

Frei Colin Davos B-Kader Big Air 88

Frei Sandra Flims NM SBX 84

Friberg Daniel Brigels A-Kader Half Pipe 89

Galmarini Nevin CS Umblanas NM Alpin 86

Haller Christian Zernez NM HP/Big Air 89

Haller Ursina Zernez NM Half Pipe 85

Jenny Ladina Davos B-Kader Alpin 93

Koch Lucien Davos C-Kader HP/Big Air 96

Kurz Nico Davos C-Kader HP/Big Air 92

Käppeli Mario Davos A-Kader Big Air 88

Meiler Simona Flims NM SBX 89

Menghini Ramiro Samedan C-Kader Alpin 92

Meyer Matthias Davos C-Kader HP/Big Air 92

Müller Stefanie Davos B-Kader Alpin 92

Pleisch Debbie Davos C-Kader SBX 93

Rüedi Moritz Davos C-Kader HP/Big Air 91

Scherrer Jan Davos B-Kader Half Pipe 94

Schmid Rebekka Davos C-Kader Alpin 91

Van Wijnkoop David Rätia Chur B-Kader Alpin 88

FreestyleFiva Alex Parpan A-Kader Skicross 86

Hofer Beni Davos A-Kader Skicross 78

Netzer Conradign Andeer NM Skicross 80

Niederer Armin Madrisa NM Skicross 87

Vetsch Enrico Buchen B-Kader Skicross 87

Dario Cologna ist Leader in einer starken Schweizer Langlaufnationalmannschaft. Vier der fünf Mitglieder sind BSV-Athleten.

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In der Sportler-RS gestählt

(gv) Mit konstanten Ergebnissen belegte Armin Niederer im letzten Winter den 14. Schlussrang im Skicross­Weltcup. Die zwei Top­Resultate von La Plagne und Vancouver in der Saison 2008/09 fehlten zwar, um in der Schlussabrechnung unter den Top Ten zu rangieren, aber als drittbester Schweizer konnte sich der 23­jährige Schreiner aus Klosters in der Weltelite behaup­ten.An die Olympischen Spiele in Vancouver durften vier andere Schweizer Athleten, der Olympiatraum war geplatzt. Aber dies kann Armin Niederer nur anspornen, denn er hat diese Qua­lifikation gegen vier starke Konkurrenten verloren. Und die vier Olympiafahrer sind drei bis zwölf Jahre älter als er und in drei Jahren sind die nächsten Spiele. Durch den Sieg von Mike Schmid in Vancouver erhofft sich auch Armin Niederer, dass die Skicross­Mannschaft mehr Unterstützung von Swiss Ski erhält. Sotschi ist denn auch das erklärte Ziel des Stöckli­Fahrers. Statt nach Vancouver durfte Niederer an die X­Games und die lo­cken auch ein riesiges Publikum an den Pistenrand. Die gröss te und bekannteste Freestyle­Veranstaltung der Welt fand im No­belskiort Aspen in Colorado statt. Im Halbfinal war Endsta tion – und anschliessend konnte er in der Heimat zusammen mit seinen Arbeitskollegen wieder auf andere Gedanken kommen.

Fünf spezielle Wochen durfte der Klosterser diesen Sommer verbringen. Der ehemalige Skirennfahrer, der seine Alpin­Karriere mit 17 Jahren beendete, war vor vier Jahren in die Spitzensportler­RS eingeteilt worden. Zur Auswahl stand auch noch die RS als Gebirgsspezialist. Hätte eigentlich auch zu ihm gepasst, aber Armin wollte unbedingt die Spitzensportler­RS absolvieren. Weil er bislang der einzige Skicrosser war, welcher noch keine RS absolviert hatte, wurde die RS einfach verscho­ben. Im letzten Sommer war es dann soweit. Zusammen mit Peter Stähli und Alex Fiva begann er im Juni die RS. Im ersten, fünf Wochen dauernden Teil stand die Grundausbildung auf dem Programm. Die drei Sportler durften aber auch jeweils den halben Tag fürs Training unter Leitung von Skicross­Cheftrai­ner Ralph Pfäffli nutzen. Armin Niederer arbeitete wiederum unter der Leitung von Hansi Kessler an seiner Kondition und nahm nebenbei noch ei­nige Änderungen vor, um seine grossen Ziele zu erreichen. Mit dem dritten Rang an den Junioren­WM 2007 in Airolo und dem Schweizer­Meister­Titel 2009 hat der Skicrosser aus Klosters seine ersten Visitenkarten abgegeben. Sotschi wartet. Bei herr­lichem Wetter fanden die ersten Schneetrainings in Saas­Fee statt. Zwar war nicht viel Schnee vorhanden – aber der kommt so sicher wie der nächste Winter.

Armin Niederer setzt auf die nächsten Olympischen Spiele.

Sotschi ist sein erklärtes Ziel.

Höher und schneller. Armin Niederer

(mit schwarzem Helm) gewann in Disentis die SM 2009.

Foto G. Venzin

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Sieger des Kangaroo Hoppet

Bei strahlendem Sonnenschein und mehr als einem Meter Neuschnee gewann Valerio Leccardi Ende August den Kanga­roo Hoppet in Australien. Auf den letzten Kilometern konnte sich Valerio von einer Fünfergruppe absetzen und gewann mit einer halben Minute Vorsprung das erste Wordloppet­Rennen der Saison 2010/11. Über 1000 Läuferinnen und Läufer waren am Start. Bei seinem Aufenthalt in Australien hat sich der 26­jährige Langläufer einige der gesteckten Ziele erreicht. In Falls Creek, etwa vier Autostunden von Melbourne entfernt, konnte er sich bei perfekten Schneebedingungen und hervorra­gend präparierten Loipen auf die neue Saison vorbereiten und an den Landesmeisterschaften die Silbermedaille des 10­km­Laufs klassisch abholen. Mit dem Sieg am Kangoroo Hoppet in der Tasche durfte der Grenzwächter aus Davos anschliessend etwas entspannter das riesige Land geniessen. Die ersten Wett­kämpfe waren eine Bestätigung, dass das Training richtig war und die Form stimmt.Das Training für die kommende Saison begann aber bereits An­fang Mai. Vorher stand noch eine dreiwöchige Weiterbildung an der Grenzwachtschule in Liestal auf dem Programm. Das Training fing mit einer Skitourenwoche im Berninagebiet an. Mit von der Partie waren die Athleten des Skitouren­ und Langlaufteams des Grenzwachtkorps – und Tor Arne Hetland – der neue Trainer der Schweizer Sprintermannschaft. Mit Ski­touren von drei bis vier Stunden am Morgen und einer Trai­ningseinheit im Kraftraum oder zu Fuss am Nachmittag war es der perfekte Einstieg in den Trainingsalltag. Der norwegische Trainer bringt einen frischen Wind in die Mannschaft. Der ehe­

malige Ausnahmeathlet gewann als einer der wenigen Lang­läufer Weltcuprennen in beiden Laufdisziplinen wie auch im Sprint und in den Ausdauerrennen. Magglingen, Les Diablerets, Davos, Sandnes und Oberhof wa­ren einige der Stationen des letzten Sommers. In Sandnes (Nor­wegen) nahmen die Langläufer am Blink­Festival mit drei Roll­skiwettkämpfen teil. Die Rennen und die Ausdauertrainings den Fjorden entlang waren etwas Besonderes. Auch die Aufent­halte in Oberhof waren für Valerio und das ganze Team einer der Höhepunkte. Im Schneetunnel des deutschen Trainings­zentrums lässt sich unweit der Heimat bereits im Sommer winterlich trainieren. Die ersten richtigen Schneekilometer folgten nach einem Trainingslager in Tenero Anfang Novem­ber im schwedischen Bruksvallarna. Der Ort geniesst in Skan­dinavien grosse Bekanntheit durch seine weite Fjälllandschaft und das hervorragend gespurte weitläufige Loipensystem. Das Langlaufzentrum 150 km westlich von Östersund und unweit der norwegischen Grenze verspricht 300 km gespurte Loipen. Auf diesen Loipen darf sich Valerio Leccardi ruhig etwas aus­toben. Bei den alljährlichen Leistungstests auf dem Laufband in Magglingen waren seine Werte in beinahe allen Bereichen besser als im Vorjahr. Die ersten Weltcupeinsätze sind in Düsseldorf und Davos ge­plant. Mit dem neuen Trainer, aber auch mit viel Einsatz hat Valerio Leccardi für seine Ziele trainiert, hat Umfang und In­tensität gesteigert. «Ich freue mich auf die neuen Herausfor­derungen», sagte Valerio Talent vor seiner Reise nach Bruks­vallarna.

Der Davoser (13) führte das langgezogene Feld an. Am Schluss erreichte er als Solosieger das Ziel.

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Surselva-Skiteam mit Qualitätslabel von Swiss SkiMitte September fand in Ilanz die feierliche Übergabe des Swiss­Ski­Labels regionales Leistungszentrum Ski alpin an den Bündner Skiverband und seine Trainingszelle Schneesport­team Surselva statt. Es handelt sich dabei um die erste Aus­zeichnung zum regionalen Leistungszentrum in Graubünden. Das SST erhält das Qualitätssiegel in Zusammenarbeit mit der Talentklasse Surselva. Der neu gewählte Regierungsrat und scheidende SST­Präsident Mario Cavigelli würdigte die Aus­zeichnung als Ansporn und Herausforderung, die Qualität des Kaderbetriebs auch in Zukunft zu pflegen und zu entwickeln. Der Bündner Skiverband strebt weitere regionale Leistungs­zentren an. Im Gespräch sind zurzeit Chur, Davos und St. Mo­ritz. Das SST erfüllt die Mindestanforderungen zur Labelverga­be mit 70 Punkten. Erforderlich wären 36 Punkte. Diese hohe Punktzahl erreicht das SST mit den ausgezeichneten Athleten. Zurzeit trainiert Florian Capaul neun Athleten, die ob ihrer Qualität die notwendigen Punkte erbringen. 25 Punkte erhält das Team auch mit der Schulstruktur der Talentklasse. Franz Hofer, Chef Nachwuchs bei Swiss Ski, stellte bei der Vergabe je­doch auch einige Bedingungen: «Wir gehen davon aus, dass ein JO­Athlet pro Woche zwölf Stunden Konditionstraining und bis Ende November mindestens 30 Schneetage absolviert hat.» Das

Ziel für die Athleten müsse aber auch sein, nicht nur sportlich weiterzukommen, sondern auch in der Schule keine Defizite zu haben. Um dies zu erreichen, brauche es kreative Lösungen zwischen den Partnern Sport und Schule. Silvio Pool – er ist Koordinator RLZ im Bündner Skiverband – möchte die Anzahl Stunden im Lehrplan der Talentschule zugunsten des Sportes erhöhen. Die Hälfte der Schüler der Talentklasse Surselva sind Schnee­sportler.

Zusammen mit der Talentklasse Surselva hat das Surselva-Skiteam das Label als regionales Leistungszentrum erhalten.

Von links: Mario Cavigelli, Präsident SST, Gabriel Casutt, Präsident BSV;

Franz Hofer, Chef Nachwuchs bei Swiss Ski, und Urs Winkler, Präsidiumsmitglied bei Swiss Ski. Fotos: G. Venzin

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Der weltmeisterliche Trainer zu BesuchTor Arne Hetland war Mitte Oktober zu Besuch in Trun. Der Trainer der Schweizer Langlaufsprinter war Gast des Skiclubs Trun und deren Nationalmannschaftsmitglieder Toni Livers und Eligius Tambornino. Der ehemalige Weltmeister und Olympia­sieger nutzte die Gelegenheit, seine Ideen und Ziele vorzustel­len, aber auch über seine Karriere zu erzählen. Auf Einladung des Clubs kamen an die 150 Personen zum Stelldichein mit dem Ausnahmeathleten. Am Tag danach durften die Mitglieder des Surselva­Skiteams und des Teams Panda mit dem Trainer der Schweizer Sprinter trainieren. Tor Arne Hetland sagte, was es braucht um an Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen zu gewinnen. Neben Talent braucht es eine grosse Portion Här­te und Selbstdisziplin. Aufgewachsen im schneearmen Süden Norwegens, verliess der 36­jährige Trainier schon frühzeitig seine Heimat und wechselte in den Norden, um ein Sportgym­nasium zu besuchen. Sein Leichtathletiktrainer hielt nichts von dem Wechsel und prophezeite ihm eine mittelmässige Lang­läuferkarriere. 1996 stieg Tor Arne Hetland in den Weltcupzir­kus und beendete im April 2009 seine Karriere aufgrund von Kniebeschwerden. In dieser Zeit hat er elf Weltcupsiege gefei­ert. Als einer von fünf Athleten hat Tor Arne Hetland Weltcup­siege im Sprint und in den Langdistanzen gefeiert, und dies in beiden technischen Disziplinen. Zudem gewann er Gold an den Olympischen Spielen in Salt Lake City 2002 und Silber in Turin 2006. Dreimal gab es zudem Gold an Weltmeisterschaften.

Die guten Feen des Bündner Skiverbandes«Der Kontakt mit den Funktionären und Schneesportlern macht viel Spass», sagt Vreni Arpagaus aus Felsberg. Seit sechs Jahren arbeitet sie im Teilzeitpensum im Sekretariat des Bünd­ner Skiverbandes. Vorher hatte sie die gleiche Funktion beim Surselva­Skiteam inne. Bereits seit neun Jahren ist Dorli Hauser für den BSV tätig. Sie betreut zurzeit die Buchhaltung des Ver­bandes. In den ersten Jahren hat sie auch die administrativen Arbeiten erledigt. Nachdem sie ihr erstes Kind erwartete hatte, wollte sie etwas kürzer treten und bekam mit Vreni Arpagaus eine ideale Ergänzung. Das Büro des Bündner Skiverbandes ist in einem Industriege­bäude in Paleu Sura in der Nähe des Bahnhofs in Felsberg an­gesiedelt. Dort ist auch das Materiallager untergebracht. Vreni Arpagaus verwaltet diesen und hat zu Beginn der neuen Sai­son mit der Bestellung und Ausgabe der Auswahlbekleidung einiges an Mehrarbeit gehabt.

Vreni Arpagaus und Dorli Hauser (von links) sind die guten Feen

des Bündner Skiverbandes.

Der Weltmeister zu Besuch: Von links: Toni Livers, Eligius Tambornino, Tor Arne Hetland, Alois Tambornino und Flurin Maissen.

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