Technisch bedingte Folgeprobleme der Erdgas- und Erdölförderung Fracking Werner Diedrichs in...
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Technisch bedingte Folgeprobleme der Erdgas- und Erdölförderung
Fracking
Werner Diedrichs in Zusammenarbeit mit Dr. Dietmar GoetzMitbegründer der Bürgerinitiative FrackingFreies Hamburg (FFH)
Gegründet nach Erteilung der Aufsuchungsgenehmigung für unkonventionelles Erdgas im Stadtgebiet Hamburgs
Schiefergas liegt in feinsten Poren und sorptiv gebunden an organische Substanzen vor
Tight Gas ist in etwas größeren Poren gespeichert, die aber nicht miteinander verbundenen sind Beide Gasvorkommen müssen mit flächenhaftem Fracking gewonnen werden.
Umweltprobleme entstehen bei beiden Techniken
Auswertung von 80 Sicherheitsdatenblättern für Frackfluide durch das Umweltbundesamt
6 Zubereitungen giftig6 umweltgefährdend14 gesundheitsgefährdend 14 reizend12 ätzend27 nicht gesundheitsgefährdend
3 stark wassergefährdend (WGK3)12 wassergefährdend (WGK2)12 wenig wassergefährdend (WGK1)10 nicht wassergefährdend
Verschiedene Autoren rechnen mit 0,5 -2% Additiven
Bei 10 – 20 000 m³ Frackfluid werden 2 bis 20 Tanklastwagen Chemikalien pro Frackvorgang in den Boden gepumpt
Exxon Mobil will auf nicht umwelt- und wassergefährdende Frackfluide umstellen
Ermittlung der Ungefährlichkeit neuer Chemikalien aufwendig und langwierig
Nichttoxische Einzelchemikalien können in Kombination mit anderen nicht kalkulierbare Wirkungen haben,
Bei erhöhten Temperaturen im Untergrund und den hohen Drücken verändern sich die Chemikalien z.B. durch Polymerisation
Etwa 70% Rückförderung
Rest bleibt im Gestein gebunden
Nachströmendes Tiefenwasser
Lösungsgleichgewicht mit den Mineralphasen des Gesteins
Unkontrollierter Aufstieg von Tiefenwässern beim Fracken nur ein Problem
Besonders kritisch – Entsorgung des Flowback mit allen Problemstoffen aus Fracfluid und Lagerstättenwasser
Zusammensetzung ändert sich mit der Förderdauer, wird aber nicht besser
Lagerstättenwasser (Formationswasser)
Im Gestein der Lagerstätte vorhandenes oder aufsteigendes Tiefenwasserje 28 m³ Gasförderung werden im Mittel 10 m³ Wasser ausgespült
Durch Druck- und Temperaturerhöhung werden aus dem Gestein Lösungen freigesetzt und mit Suspensionen an die Oberfläche gespült.
Enthält nach Abtrennung des Methans Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, PAK´s und weitere organische Schadstoffe
z.T. toxische Schwermetalle wie Quecksilber, Blei, Chrom und Arsen und hohe Salzgehalte
Radionuklide
Gemessen: 2.72 bis 17,65 Mikrosievert / Stunde
0. Verschmutzung von der Geländeoberfläche1. Aufstieg an
Bohrlöchern2. Aufstieg an Gesteins- stöhrungen3. Ausbreitung / Aufstieg durch Wanderung bzw. Diffusion im Gestein
„Entsorgung“ macht nicht sorgenfrei
Nach nur teilweiser Abtrennung Verpressung oder Verklappung mit Überdruck
Probleme bei Verpressung in alte Bohrlöcher:
Eignung der Gesteinsschicht als Lager
Integrität der Altverrohrung
Verdrängung vorhandener Tiefenwässer
Aufstieg auf Fehlstellen im Gestein
Wanderung des Flowbacks in andere Wasserleiter
Auslösung von Erdbeben
Dichtprobleme bei Rohren und Abdichtungen der Bohrungen zum Gestein
Zementierungen versagen nach einigen Jahrzehnten
Erfahrungen im Golf von Mexiko:einige Barrieren versagen mit 50% Wahrscheinlichkeit schon nach 15 Jahren
Nach 200 bis 300 Jahren versagen alle eingebauten Barrieren
Studie zu Langzeitrisiken von Meiners und Bergmann 2013 (UBA, NRW)
Durch Erdgasförderung induzierte Erdstöße
Unter Spannung stehende Gesteinsverschiebungen können aktiviert werden
•2oo2 Weyhe bei Bremen Stärke 2,3•2004 Rotenburg /Verden Stärke 4,5•2005 Syke Stärke 3,8•2011 Kirchlinteln Stärke2,4•2013 Loppersum (Niederlande) schon mehr als 20 Beben Deiche sind gefährdet, Häuser müssen saniert werden•In alten Gasfördergebieten Erdbewegungen nach 15 Jahren•2012 Völkersen Beben mit Schäden an Häuser Stärke 2,8•2013 Juli Geothermiebohrung St. Gallen Stärke 3,6• •Flächenfracking:•2013 sonst bebenfreies Gebiet - Oklahoma Stärke 5,6
Flächenbedarf auch nach Beendigung der Bohrungen
Zufahrtswege Restflächen für Leitungen, Verdichter, Gasaufbereitungs-
anlagen, Bohrlochabsperrungen usw.
Bohrungen werden mehrmals mit Wasser und Chemikalien behandelt
Platz für entsprechende Anlagen und LKW Pro Frac-Prozess sind hunderte Lastwagenfahrten mit
Frischwasser und bis zu 700 Fuhren mit Abwasser notwendig
Folgen des Frackingbooms
Belastung von Luft und InfrastrukturGefährdung des TrinkwassersGefahr von ErdbebenVerschandelung der LandschaftVerseuchung des Bodens
Nach Ausbeutung der Bodenschätze ziehen die Firmen weiter , die Bürger Bleiben auf den Folgen des Raubbaus sitzen
Erweiterte Reserven fossiler Brennstoffe führen zu größerer CO2 Belastung der Atmosphäre
Belastung der Klimabilanz
Erdgasförderung große Gefahr für das Weltklima
Erdgas ist keine Übergangsenergie zu erneuerbaren Energien - es ist die Zielenergie ( Shell CEO, Mai 2011)
Bei dem derzeitigen Verbrauch gibt es Vorräte für 250 Jahre (Shell im letzten Jahr in verschiedenen Publikationen)
In 25 Jahren des derzeitigen Erdgasverbrauches entstehen 2750 Gt CO2 Emissionen das ist 3 mal mehr als das „unter 2° Budget“ bis zum Jahr 2050
Erdgas Brückentechnologie zu erneuerbaren Energien ?
Klimaeffekt von Methan, das Global Warming Potential, ist 25 mal höher als für CO2 berechnet auf 100 Jahre100 mal höher berechnet auf 25 Jahre
Gasverluste beim Fracken:Bohren und BohrlochausbauDiffusion durch den BodenAufarbeiten des Flow BacksTransport durch Pipelines
25% höherer Klimaeffekt durch prozessbedingte Emissionen und im Gas gebundenes CO²
•
Folgen der Klimakatastrophe:
Umverteilung der Klimazonen der Erde
Durch höheren Energieeintrag in die Atmosphäre Verstärkung der Wetterextreme
Klimasituationen vergangener geologischer Zeitalter mit für den Menschen lebensfeindlichen Umweltbedingungen
Derzeitig verbrauchen wir pro Jahr soviel fossile Brennstoffe wie geologisch in vielen Hunderttausend Jahren gebildet wurden.
Wir reichern die CO² Konzentration in der Atmosphären um/auf 400 ppm CO2 an.
Damit handelt es sich wahrscheinlich um die höchste Konzentration seit 3-5 Millionen Jahren, als der noch Meeresspiegel 5 m höher war als heute.
Erdgas enthält 85 – 98% MethanCH4 + 2 O2 – CO2 + 2 H2O
Entstehung:Biotisch - anaerob durch Methanogenese, Sumpfgas Biogas besteht überwiegend aus Methan (etwa 60 %) und Kohlenstoffdioxid (etwa 35 %), daneben Wasserstoff, Stickstoff und Schwefelwasserstoff.
Abiotisch - in tiefen Erdschichten durch hohen Druck und Temperatur thermal durch Inkolung (Reifung der Kohle, Grubengas)Begleiter von Erdöl
Weniger als 2ppm in der Atmosphäre20% des klimawirksamen GasesDavon 37% direkt aus der Tierhaltung (Fermentationsprozesse im Magen von Wiederkäuer)Mittlerer globaler Methangehalt1750 -1999 von 600 ppb auf 1750 ppb1999-2006 gleichbleibend dann bis 2007auf 1800 ppbIn den letzten 620000 Jahren schwankte der Metangehalt zwischen 320 und 790 ppb (Eisbohrungen)
Lachgas (N2O 296 mal klimawirksamer als CO2Trägt 5-6% zum Treibhauseffekt bei
Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), zerstören die Ozonschicht,sind bis zu 14800 mal Klimawirksamer als CO2tragen etwa 10% zur Erderwärmung bei.
Schwefelhexafluorid (SF6) 22800 mal klimawirksamer als CO2 und sehr stabil nur 0,005 ppb in AtmosphäreIsolierglasfüllungen , Löschgas
Stickstofftrifluorid
Wasserdampf bewirkt 60% des Treibhauseffektes
Durch globale die Erwärmung wird der Wassergehalt der Atmosphäre erhöht -Rückkopplungseffekt