TeoGNewsletter III 2011Deutschland) soll eine gute und zielgerichtete Zusammenarbeit zwischen Ghana...

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Editorial Liebe Mitglieder, liebe Freunde und Unterstützter von Technik-ohne-Grenzen e.V., langsam färbt sich das Laub herbstlich. Die Sommerpause ist vorbei. Mit neuen Plänen und den Erfahrungen und Aktionen der letzten Zeit geht es bei uns mit frischem Wind weiter. Die Vorerkundung des Projektes „Umweltfreundliche Krankenhausmüllentsorgung“ in Ghana war ein voller Erfolg, die ersten Energy-Shops in Tansania wurden installiert, die Website von Technik ohne Grenzen hat ein neues Gesicht bekommen und viele Mitglieder waren mit Planungen beschäftigt oder haben auf Workshops oder Tagungen Präsenz gezeigt. Auf diese Weise sind wir froh, Ihnen nach der Sommerpause einen Newsletter mit vielen spannenden Berichten präsentieren zu können. Ihr/Euer Vorstand Frank Neumann Franz Regler Jana Schäferhans Christoph Donhauser Umweltfreundliche Entsorgung von Krankenhausmüll In Ghana wird teilweise giftiger Müll oftmals einfach in die Umgebung geworfen oder notdürftig verbrannt. Auch dieses Bild bot sich bei der Vorerkundung im Holy Family Hospital in Techiman, das ein TeoG Team auf Bitten der German Rotary Volunteer Doctors (GRVD) besuchte. Hier entsteht nun ein standardisiertes Müllentsorgungskonzept, das auch auf andere Krankenhäuser übertragen werden kann. Dieses beinhaltet eine Vorsortierung, eine umweltgerechte Verbrennung der infektiösen Abfallbestandteile und das Selektieren von weiter verwendbaren Wertstoffen. Das katholische Krankenhaus liegt etwa 300 km nordwestlich von Ghanas Hauptstadt Accra. Es verfügt neben 7 unterschiedliche Stationen, wie einer Kinderstation und einer Notaufnahme auch über ein Labor und eine Pharmazie. Außerdem beinhaltet das rund 30 Hektar große Areal Wohnungen für einen Teil des 300 Personen starken Krankenhausteams. So entstehen nicht nur gesundheitlich unbedenklicher Haushaltsmüll, sondern auch infektiöser Abfall und zu entsorgende Chemikalien. Für die Verbrennung der Spritzen wird ein mit Holz befeuerter Ofen genutzt, welcher durch seine Konstruktion die benötigten Temperaturen nicht erreicht. Das infektiöse Plastik sowie Wertstoffe wie Pappe werden auf einem offenen Feuer mehrmals täglich verbrannt, wodurch giftige Dioxine freigesetzt werden. Offene Verbrennung des Mülls Derzeit (kaum) genutzter Ofen Ein Teil des ungefährlichen Mülls wird in einem Container gesammelt, in unregelmäßigen Abständen abgeholt und auf eine Deponie gebracht. Eine Struktur der Mülltrennung ist zwar erkennbar, diese wird aber nicht strikt befolgt. Somit ist es auch nicht möglich die verschiedenen Anteile des Mülls entsprechend zu behandeln. Aus diesem Grund sollen die vorhandenen Muster aufgegriffen, strukturiert und deutlich festgelegt werden. Hierzu wurde vom Management gemeinsam mit 2 TeoG Mitgliedern ein Team aus 7 Mitarbeitern unterschiedlicher Abteilungen des Krankenhauses gebildet. Innerhalb einer Woche wurde in täglichen Meetings ein Waste-Management-Konzept erarbeitet. Zunächst typisierte das Team die Technik ohne Grenzen e.V. Newsletter III / 2011 www.technik-ohne-grenzen.org

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Editorial Liebe Mitglieder, liebe Freunde und Unterstützter von Technik-ohne-Grenzen e.V. , langsam färbt sich das Laub herbstlich. Die Sommerpause ist vorbei. Mit neuen Plänen und den Erfahrungen und Aktionen der letzten Zeit geht es bei uns mit frischem Wind weiter. Die Vorerkundung des Projektes „Umweltfreundliche Krankenhausmüllentsorgung“ in Ghana war ein voller Erfolg, die ersten Energy-Shops in Tansania wurden installiert, die Website von Technik ohne Grenzen hat ein neues Gesicht bekommen und viele Mitglieder waren mit Planungen beschäftigt oder haben auf Workshops oder Tagungen Präsenz gezeigt. Auf diese Weise sind wir froh, Ihnen nach der Sommerpause einen Newsletter mit vielen spannenden Berichten präsentieren zu können. Ihr/Euer Vorstand Frank Neumann Franz Regler Jana Schäferhans Christoph Donhauser

Umweltfreundliche Entsorgung von Krankenhausmüll In Ghana wird teilweise giftiger Müll oftmals einfa ch in die Umgebung geworfen oder notdürftig verbrannt. Auch dieses Bild bot sich bei der Vorerk undung im Holy Family Hospital in Techiman, das ein TeoG Team auf Bitten der German R otary Volunteer Doctors (GRVD) besuchte. Hier entsteht nun ein standardisiertes Mü llentsorgungskonzept, das auch auf andere Krankenhäuser übertragen werden kann. Dieses beinha ltet eine Vorsortierung, eine umweltgerechte Verbrennung der infektiösen Abfallbe standteile und das Selektieren von weiter verwendbaren Wertstoffen. Das katholische Krankenhaus liegt etwa 300 km nordwestlich von Ghanas Hauptstadt Accra. Es verfügt neben 7 unterschiedliche Stationen, wie einer Kinderstation und einer Notaufnahme auch über ein Labor und eine Pharmazie. Außerdem beinhaltet das rund 30 Hektar große Areal Wohnungen für einen Teil des 300 Personen starken Krankenhausteams. So entstehen nicht nur gesundheitlich unbedenklicher Haushaltsmüll, sondern auch infektiöser Abfall und zu entsorgende Chemikalien. Für die Verbrennung der Spritzen wird ein mit Holz befeuerter Ofen genutzt, welcher durch seine Konstruktion die benötigten Temperaturen nicht erreicht. Das infektiöse Plastik sowie Wertstoffe wie Pappe werden auf einem offenen Feuer mehrmals täglich verbrannt, wodurch giftige Dioxine freigesetzt werden.

Offene Verbrennung des Mülls Derzeit (kaum) genutzter Ofen Ein Teil des ungefährlichen Mülls wird in einem Container gesammelt, in unregelmäßigen Abständen abgeholt und auf eine Deponie gebracht. Eine Struktur der Mülltrennung ist zwar erkennbar, diese wird aber nicht strikt befolgt. Somit ist es auch nicht möglich die verschiedenen Anteile des Mülls entsprechend zu behandeln. Aus diesem Grund sollen die vorhandenen Muster aufgegriffen, strukturiert und deutlich festgelegt werden. Hierzu wurde vom Management gemeinsam mit 2 TeoG Mitgliedern ein Team aus 7 Mitarbeitern unterschiedlicher Abteilungen des Krankenhauses gebildet. Innerhalb einer Woche wurde in täglichen Meetings ein Waste-Management-Konzept erarbeitet. Zunächst typisierte das Team die

Technik ohne Grenzen e.V. Newsletter III / 2011

www.technik-ohne-grenzen.org

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einzelnen anfallenden Müllarten und unterschieden sie in infectious und non infectious. Anschließend wurden Cluster gebildet und iterativ deren Volumen abgeschätzt. Aus einer Begehung der einzelnen Stationen konnte ein Eindruck über die Art und das Volumen des anfallenden Mülls gewonnen werden. Das geschätzte Volumen von 26 m3

pro Woche muss über einen längeren Zeitraum durch Messungen und Dokumentation in einem eigens entwickelten Formular verifiziert werden. Auch das Gewicht soll hierdurch festgestellt und dokumentiert werden. Diese Daten sind Voraussetzung zur Auslegung des benötigten Verbrennungsofens. Es wurde eine Anleitung des Messprozesses erarbeitet und eine Zuordnung getroffen, welche Müllsorten recycelt und eventuell weiterverkauft werden können, welche verbrannt oder sonderbehandelt werden müssen. Das Team erarbeitete eine Farbzuordnung für die jeweiligen Müllsorten, welche zu einem Sortiersystem ausgeweitet wurde. Hierzu wurden in Techiman verfügbare Behälter unterschiedlicher Größen ausgewählt.

Tägliche Teamsitzung Da die Planung des Ofens und dessen Peripherie noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, beschloss das Team mit einer Pilotierung der Müllsortierung zu starten. Dem Management wurden unterschiedliche Kombinationen aus diversen Stationen und privaten Haushalten der Teammitglieder vorgeschlagen. Das Managementteam entschied sich für den Vorschlag, die 3 Bereiche, Kinderstation, Chirurgie und Innere, deren Strukturen ähnlich sind, und 7 Haushalte inklusive des Administrators auszuwählen. Über eine Erweiterung auf die Geburtenstation, welches ein breiter gefächertes Spektrum an Müllsorten produziert, soll nach 4 Wochen entschieden werden. Eine regelmäßige Absprache der beiden Teamleiter (Francis Owusu in Ghana und Veronika Birk in Deutschland) soll eine gute und zielgerichtete Zusammenarbeit zwischen Ghana und Deutschland und einen leichten Informationsaustausch garantieren. Somit können die vorbereitenden Maßnahmen, wie der Bau einer Straße zum bereits identifizierten Ofenareal oder das Bauen des Fundamentes in gemeinsamer Absprache durchgeführt werden. Außerdem ist es möglich, alle bereits laufenden Aktionen, wie die Mülltrennung in der Pilotphase leichter mitzuverfolgen. Der Bischofs der Diözese von Techiman, Yeboah Nyarko, ließ sich zu Beginn und zum Abschluss über das Projekt berichten und sagte seine volle Unterstützung zu. Im April 2012 soll die Realisierung des Projekts stattfinden. Veronika Birk

Networking in Ghana Das Knüpfen von Kontakten war ein wesentlicher Best andteil unserer Reise in Ghana. Bischof Yeboah Nyarko war eine der beeindruckenden Persönli chkeiten, die wir kennen lernen durften. Ein wesentlicher Aspekt dieser Reise war das Knüpfen von Kontakten. So hatten wir Gelegenheit, Techiman den Leiter aller Krankenhäuser der Diözese kennen zu lernen und unser Projekt vorzustellen. Aufmerksam hörte er den Schilderungen der Projektleiterin Veronika Birk zu. Die ghanaische Regierung treibt seit einigen Jahren ein für das ganze Land verbindliches Gesundheitsprogramm voran. Dieses beinhaltet zum einen Regelungen über den Umgang mit dem Patienten und zum anderen definiert es Qualitätsgrundsätze im ghanaischen Gesundheitswesen. Zu diesem letzten Punkt gehören auch regelmäßige Audits, die die Krankenhäuser untereinander machen. Gerade das Holy Family Hospital schnitt bei diesen Auditierungen durch andere Kranken-

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(vlnr) Dr. Frank Neumann; TeoG, Very Rev. Fr Paul Ameyaw: Chancellor of the Diocese, Most Rev. Dominic Yeboah Nyarko: Bishop of the Diocese, Very Rev. Fr. George Nyarko: Financial Administrator of the Diocese, Veronica Birk; TeoG, Antwi Bosiako: Human Resource Manager (HFH), Christopher Akanbobnaab: Administrator (HFH) and Barnabas K. Yeboah; Director of Diocesean Health Services, Techiman.

häuser im Bereich Waste Management sehr schlecht ab. Insofern kam dem Krankenhaus das von Technik-ohne-Grenzen angebotene Projekt derzeit äußerst gelegen. In der Runde wurde von ihm angesprochen, wie dieses Waste Management gegebenenfalls auch auf die anderen Krankenhäuser der Diözese übertragen werden kann. Hier verwiesen wir darauf, dass derzeit die Krankenhäuser, die von German Rotary Volunteer Doctors betreut werden, Vorrang für uns haben. Im Anschluss des Ge-sprächs vereinbarte die Kranken-hausleitung einen Informationster- min bei Bischof Yeboah Nyarko, dem wir kurz den Verein und das

Projekt vorstellten. Er war von dem Projekt sehr angetan und bat, dass wir ihm am Ende unserer Zeit erneut über den Stand berichten, was wir auch eine Woche später taten. Frank Neumann

TeoG beim deutschen Botschafter in Accra Der Besuch beim Deutschen Botschafter Eberhard Scha nze in Accra war ein voller Erfolg Bereits im Vorfeld der Reise versuchte der TeoG Vorstand einen Termin beim deutschen Botschafter in Accra, Herrn Eberhard Schanze, zu bekommen. Die schriftliche Anfrage wurde erfreulicherweise schnell beantwortet und so hatten wir am Montag, dem dritten Tag unserer Reise, um 8:15 Uhr den Termin beim deutschen Botschafter. Die Zeit am Sonntag nutzten wir, um uns schon einmal anzuschauen, wo wir am nächsten Tag unseren Termin haben. Im Nachhinein erwies sich dieses Vorgehen als äußerst sinnvoll. Noch am Sonntag riet uns jeder, dem wir von diesem Termin erzählten, ja rechtzeitig aufzubrechen, da der morgendliche Verkehr in Accra äußerst teuflisch sein konnte. So verabredeten Veronika und ich, dass wir 2 Stunden für eine Fahrt einplanen, für die wir am Sonntag 25 min brauchten. Da ich bereits relativ früh wach wurde, weckte ich auch Veronika eine halbe Stunde früher als geplant. So fuhren wir dann zweieinhalb Stunden vor dem Termin los, kamen gerade zwei Ampeln und 400 m weit, danach standen wir im Stau. Bis zur nächsten Ampel brauchten wir 20 min und zur darauf folgenden 30 min. Mein gelegentliches Nachfragen beim Taxifahrer, wann wir voraussichtlich da sein werden, führte schließlich dazu, dass der Taxifahrer anfing Schleichwege zu suchen. Aber auch diese waren verstopft und so ging es im Schritttempo voran. Die Fahrt wurde zum Stress pur - denn wir wollten diesen wichtigen Terminen auf jeden Fall wahrnehmen. Um 8:07 Uhr trafen wir gerade noch pünktlich am richtigen Botschaftssitz ein, nachdem der Taxifahrer bereits

versuchte, uns an einer anderen Zweigstelle der Botschaft abzusetzen. Der Botschafter empfing uns sehr freundlich und hörte unserer Präsentation aufmerksam zu, gelegent-liche Fragen beantwortete unsere Pro-jektleiterin Veronika Birk schnell und präzise. Wichtig war uns von Seiten des Vorstandes, dass wir zum einen in der Botschaft als Verein bekannt sind und zum anderen im Notfall mit der Unter-stützung der Botschaft rechnen können. Beide Ziele wurden erreicht und darüber hinaus leitete Botschafter Schanze uns

Veronika Birk, Botschafter Eberhard Schanze, Frank Neumann an seine technische Abteilung weiter. Mit Frau Isolde Rausch, Attachée Development Cooperation, diskutierten wir anschließend auf fachlicher Ebene noch einige weitere Themen. Wir bekamen von ihr Adressen und Hinweise. Der Wichtigste war wohl, dass wir uns um ein Projekt nach

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ihren Förderrichtlinien bemühen sollten. Sie gab uns die Antragsformulare und wir werden diese uns gebotene Chance mit Sicherheit nutzen. Frank Neumann

Neue Internetpräsenz - Website 2.0 Seit Anfang September ist die überarbeitete Website online. Das Team um Nadine Budde von „close2 new media“ verwirklichte dabei ein ansprech endes Design. Der Aufbau in TYPO3 ermöglicht zudem die einfache Handhabung und schnel le Aktualisierung durch Regionalgruppen und Projektleiter. Es stand schon lange auf der Agenda, der Internetpräsenz von Technik ohne Grenzen e.V. (TeoG) ein neues Gesicht zu verleihen. Das Ergebnis vieler Diskussionen, persönlicher Spenden durch Mitglieder sowie dem Engagement von Frau Nadine Budde lässt sich unter der altbekannten URL betrachten:

Bildschirmfoto der neuen Website von Technik ohne Grenzen Optisch hat sich einiges am Internetauftritt von TeoG geändert. Der Besucher kann sich intuitiv ein Bild über TeoG, aktuelle Projekte, örtliche Gliederungen und Aktivitäten verschaffen und bekommt in einem Infokasten einen Überblick über aktuelle Aktivitäten. Ansprechpartner und Kontaktadressen sollen ohne langes Suchen für Außenstehende zugänglich sein. Das Herzstück der Homepage bleibt für den Besucher jedoch verborgen: Der Aufbau in TYPO3. Mithilfe dieses Content-Management-Frameworks wird es ermöglicht ohne Programmierkenntnisse Inhalte einzustellen und zu editieren. Auf diese Weise werden in Zukunft die Regionalgruppen, Projektleiter und Arbeitskreise das Internet-Publikum zeitnah über Tätigkeiten und Veranstaltungen informieren. Während der Webauftritt in den nächsten Wochen weiter strukturiert, verbessert und mit Daten gefüllt wird, meldeten sich bereits etwa zehn Personen, die Interesse an der Vereinsarbeit oder an der Mitarbeit haben. Christoph Donhauser

Erste Energy-Shops in Tansania Im Juli und August wurden die ersten beiden Energy- Shops in Betrieb genommen. In zwei Dörfern übernahmen die Frauenräte die Anschaffungsk osten für 30 W SolarHomeSystems. Die Anlagen werden jeweils von einem Händler geleast. J ener nutzt das Solarpanel zum Aufladen von Akkus und aufladbaren Lampen. Ein Teil des Ertr ages wird dazu genutzt den Mikrokredit an den Frauenrat zurück zu zahlen.

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Eigentlich hätte die Technik in Form eines Mikrokredites von African Solar Rise e.V. (ASR) vorfinanziert werden sollen, wie im letzten Newsletter berichtet wurde. Als das Team um den Mitbegründer Daniel Uphaus jedoch im Juli in ein Dorf nahe Moshi / Tansania reiste und die Idee mit dem Energy-Shop dem Frauenrat erklärte, war die Begeisterung so groß, dass sich die Frauen bereit erklärten die Kosten für das Equipment zu übernehmen. Solarpanel, Starterbatterie, Akkuladegerät und weitere Endgeräte gingen in den Besitz eines Shop-Besitzers des Dorfes über, der sich bereit erklärte den Mikrokredit dafür auf sich zu nehmen. Es wurde vertraglich festgelegt wie hoch der Anteil ist, den er bis zur Abzahlung des Kredites an den Frauenrat zurückzahlen müsse. Beim Aufstellen des Kostenplans wurde zudem eine Wirtschaftlichkeitsprüfung durchgeführt. Der Pfarrer des nahe gelegenen Dorfes Fukeni, Kennedy Kisanga, stellte sich als Aufseher zur Verfügung. Nach zwei Jahren soll sich die Anlage bereits amortisieren.

Bisher waren die Familien des Dorfes auf Kerosin angewiesen, wenn sie nach Einbruch der Dunkelheit Licht benötigten. Der Betrieb der Öllampen kostete sie pro Woche im Durchschnitt etwa 3 US-$. Durch den stetigen Anstieg des Ölpreises können sich zu-nehmend weniger Familien diese Lichtquelle leisten. Ein weiteres Problem stellt das Gefahrenpotential der Öllampen dar. Mit dem SolarHomeSystem erwarb daher der Frauenrat solaraufladbare Lampen. Mehr als 30 Familien bemühten sich um eine der Lampen, die im Energy-Shop wieder aufgeladen werden kann, so dass der Frauenrat innerhalb weniger Tage alle Lampen mit Mikrokredit verkaufen konnte.

Wenige Wochen nach diesem Erfolg entschied sich der Frauenrat in einem weiteren Dorf nahe Dar Es Salaam für die Anschaffung eines derartigen SolarHomeSystems für den Betrieb eines Energy-Shops. Dabei wurde lediglich die Anzahl der Endgeräte variiert, um die Investitionskosten zu senken. Dorcas Parsalaw, tansanische Mitarbeiterin von ASR, wird weiterhin vom Status der Energy-Shops berichten.

TeoG arbeitet weiterhin an einem Manual für die Shop-Besitzer um einen reibungsfreien und stabilen Betrieb zu gewährleisten. Für die Endverbraucher wurde zuvor ein Poster erstellt, um auf Gefahren und Nutzungshinweise von Batterien, Lampen und Geräten hinzuweisen.

Über den ersten Energy-Shop drehte ASR einen Kurzfilm, welcher unter folgenden Links zu sehen ist:

http://www.youtube.com/watch?v=zfYNxZCaJHg (Englische, ausführliche Version)

http://www.youtube.com/watch?v=g7ab7Q3FmBM (Deutsche, kurze Version)

Die Energy-Shops dienen als Vorstufe für ein größeres Projekt, bei dem die Stromversorgung eines Dorfes erheblich verbessert werden soll. TeoG Bayreuth hat während der Sommerpause Kriterien aufgestellt, anhand derer Entscheidungen für verschiedene Formen der dezentralen Energieversorgung – Solar, Wind, Biogas – getroffen werden sollen. Ende Oktober werden sich die Vereine treffen, um über mögliche technische Konzepte in Kombination mit einem Mikrobusiness-Ansatz zu beraten und einen Arbeitsplan für das weitere Vorgehen zu erstellen. Christoph Donhauser, Dr. Markus Helldörfer

„Energie-Alternativen für Afrika“ - Workshop von Mi ssion EineWelt Vom 23. - 24. September lud das evangelisch-lutheri sche Centrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission „Mission EineWelt“ zum Work shop über Energie-Alternativen für Afrika. Im Fokus stand Tansania.

Neben anderen Organisationen, die in der Entwicklungs tätig sind, hielt auch Technik ohne Grenzen e.V. (TeoG) einen Vortrag über Erfahrungen in der Entwicklungszusammenarbeit. Dabei wurde das Kooperationsprojekt mit African Solar Rise e.V. (ASR) in Tansania vorgestellt. Im Anschluss wurde zunächst in Kleingruppen, später im Plenum über Faktoren, die in der Entwicklungszusammenarbeit zum Erfolg führen, beziehungsweise solche die hinderlich sind, diskutiert. Die zentralen Prinzipien hat TeoG für sich in seinen Prämissen für Projekte bereits berücksichtigt.

Erster Energy-Shop nahe Moshi

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Herr Mallumbo, Leiter des Department Entwicklung der evangelisch-lutherischen Kirche Tansanias (ELCT), berichtete am folgenden Tag über deren Aktivitäten. Demnach wurden unter anderem mit Hilfe eines staatlichen Förderprogrammes („Tanzania Domestic Biogas Programme“) seit Mai 2010 315 einfache Biogasanlagen zur Erzeugung von Kochgas und Licht aufgebaut. Hindernisse in der Entwicklungszusammenarbeit der ELCT wurden am Nachmittag in Kleingruppen diskutiert.

Durch die Teilnahme konnte TeoG sowohl von aktuellen Entwicklungen in Tansania und dem Vorgehen anderer Organisationen erfahren und auf diese Weise das Kontaktnetzwerk erweitern.

Christoph Donhauser

Kurzmitteilungen Erste Inspektion der in Zusammenarbeit mit den Germ an Rotary Volunteer Doctors in Battor, Ghana installierten unterbrechungsfreien Stromverso rgung erfolgreich durchgeführt Bei unserer Reise nach Ghana (s. o.) konnte Veronika Birk gleich die erste Inspektion einer unter-brechungsfreien Stromversorgung durchführen. Dazu wurde sie vor der Reise hier in Deutschland von unserem Gründungsmitglied und dem Projektleiter für die Anlage, Dr. Markus Reinhard, während der Zeit ihres Praktikums bei Siemens nach Feierabend gründlich in den Aufbau und die Funktionsweise der Anlage eingewiesen. In Ghana konnte sie dann schnell und zielgerichtet eine von Schwester Dr. Edgitha Gorges gemeldete Funktionsstörung beheben, einen verstellten Parameter in der Software richtig stellen und grundsätzliche Wartungsarbeiten durchführen. Alles in Allem stellten wir zu unserer Freude fest, dass sich die Anlage in einem hervorragenden Zustand befindet. Nächste Treffen / Veranstaltungen: 22. Okt. 2011 Lange Nacht der Wissenschaften Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg, Raum A 104 Ab 18.00 h stündlich 10-minütiger Vortrag 08. Nov. 2011 Hochschule Amberg , genauer Ort wird noch bekannt gegeben 18.30 h Informationsveranstaltung 19.00 h Überregionales Treffen 22. Nov. 2011 Universität Bayreuth, genauer Ort wird noch bekannt gegeben 19.00 h Informationsveranstaltung im Anschluss: Treffen der Regionalgruppe Bayreuth 13. Dez. 2011 Nürnberg , Jahresausklang am Christkindlesmarkt Derzeitige Projekte:

� „Umweltgerechte Entsorgung von Krankenhausmüll“, Projektleitung: Veronika Birk � „Monitoring von Leistungsdaten der Notstromversorgung für ein Krankenhaus in Battor

(Ghana)“, Projektleitung: Dr. Markus Reinhard � Kooperation in Tansania mit African Solar Rise, Projektleitung: Dr. Markus Helldörfer � „Strom- und Wasserversorgung des Gesundheitszentrums Diallo“ in Guinea, Projektleitung:

Desiree Dianderas Paredes � „Sicherheitseinfriedung für ein Kloster“ in Panama, Projektleitung: Jan Reher � „Ackerbau in Ghana“, Projektleitung: Jana Schäferhans

V.i.S.d.P. Dr.-Ing. Frank Neumann, Christoph Donhauser