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Vorhang auf für Frauen in der Politik Szenen aus dem politischen Alltag Seiten 4/5 20. Oktober 2012 Interview und Kamin- gespräch mit Klubob- mann Bgm. Günther Leichtfried S. 02 u. 06 Theaterpädagogik nach Augusto Boal von Hermine Freitag S. 08 Kommentar: Jutta Schmitzberger über Theater & Politik S. 03 Kommentar: Michaela Andre zu Frau & Politik S. 08 Kurz & Bündig Michaela Andre über Hinter- und Abgründe S. 07/08 Schwerpunkt: Vorhang auf für Frauen in der Politik S. 03 KOMMENTAR FRAU & Politik Manchmal kommt mir vor, wenn ich als Frau anfange, in einer Runde von Ge- meindevertretern über Po- litik und meine Ideen dazu mitzureden, dann verziehen sich die Münder der „Her- ren der Schöpfung“ zu ei- nem mitleidigen Lächeln. Vielleicht ist es aber auch ein Verlegenheitslächeln, weil sie es noch nicht so gewohnt sind, daß wir (ich meine jetzt: die Frauen) kompetent und interessiert mitarbeiten möchten. Es kommt mir dann vor, als könnte ich in ihren Köpfen lesen: „Von Politik hast du ja keine Ahnung.“ Liebe Män- ner: Ich habe mein Ohr an den Menschen und es wür- de nicht schaden, wenn ihr das auch haben würdet. Gemeinsam finden wir si- cherlich bessere Lösungen für viele Probleme. Ande- re Meinungen anhören, über Ideen nachdenken, ohne Diskriminierung von Geschlecht und/oder Al- ter ist in einer sich ständig verändernden Gesellschaft ein Muss. Wir Frauen sind dabei, selbstbewusster zu werden und unsere Mei- nung zu äußern. Die Frau- enakademie hilft uns, un- sere Stärken zu erkennen. Das ist meiner Meinung nach das Großartige an der Frauenakademie: star- ke Frauen werden durch die Vernetzung noch stärker. Es kann nur positiv sein, wenn wir GEMEINSAM Politik für ALLE in unserem Land ma- chen! Theater nach Augusto Boal Aus ZuschauerInnen werden ZuschauspielerInnen Augusto Boal war ein brasilianischer Regisseur, Theaterautor und Thea- terrhetoriker. Boal dessen Vorbilder unter anderem Berthold Brecht und Kon- stantin Stanilovski waren, ging es um eine Verän- derung der Realität und um Lösungen sozialer Probleme und einer De- mokratisierung der Politik durch Theater. Er galt als bedeutender Theaterpäd- agoge und wurde für den Friedensnobelpreis vor- geschlagen. Augusto Boal studierte Theaterwissenschaft und Chemie an der Columbia Universität in New York. Er entwickelte zwischen 1950 bis 1960 eine neue Theateridee, (Sao Paulo) die sich dann in ganz La- teinamerika verbreitete. Durch die Militärdikta- tur kam es zur Verhaf- tung von Boal. Danach wurde er aus Brasilien ausgewiesen. Boal lebte 1971-1976 im Exil in Bu- enos Aires.1976 wurde er Gastprofessor und Leiter einer Theatergruppe in Lissabon (A Baccara). Ab 1978 lebte Augusto Boal in Paris und gab vielen Schauspielern Unterricht. 1986 kehrte Boal nach Brasilien zurück und war dort von 1991-1996 Stadtrat von Rio de Janei- ro. Durch seine lange Exilzeit in Europa entwi- ckelte er eine Reihe von neuen Theatermethoden, so genannte prospektive und introspektive Techni- ken, die in der Pädago- gik, in der Theaterpäda- gogik, im therapeutischen Bereich und in der Tea- mentwicklung verwendet werden. Augusto Boal verstarb am 2. Mai 2009 im Alter von 86 Jahren an den Folgen einer Leukä- mieerkrankung. Teamführung einmal wortwörtlich Was ist schwieriger: füh- ren oder geführt zu wer- den? Ohne Worte und ohne Berührung pro- bierten die Zweier-Teams wechselseitig aus, wie es ist geführt zu werden, bzw. zu führen. Stop and Go Volle Konzentration ver- langte die Übung „Stop and Go“ den Frauen ab. Beim Kommando „Go“unserer Trainerin stehenzubleiben und da- für bei „Stop“ zu gehen hörte sich leich an - stellte sich aber als gar nicht so einfach heraus. von Michaela Andre, Gänserndorf 8 von Hermine Freitag

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Vorhang auf für Frauen in der PolitikSzenen aus dem politischen Alltag Seiten 4/5

20. Oktober 2012

Interview und Kamin-gespräch mit Klubob-mann Bgm. Günther Leichtfried

S. 02 u. 06

Theaterpädagogik nach Augusto Boal von Hermine Freitag

S. 08

Kommentar: Jutta Schmitzberger über Theater & Politik

S. 03

Kommentar: Michaela Andre zu Frau & Politik

S. 08

Kurz & Bündig Michaela Andre über Hinter- und Abgründe

S. 07/08

Schwerpunkt: Vorhang auf für Frauen in der Politik

S. 03

KOMMENTARFRAU & Politik

Manchmal kommt mir vor, wenn ich als Frau anfange, in einer Runde von Ge-meindevertretern über Po-litik und meine Ideen dazu mitzureden, dann verziehen sich die Münder der „Her-ren der Schöpfung“ zu ei-nem mitleidigen Lächeln. Vielleicht ist es aber auch ein Verlegenheitslächeln, weil sie es noch nicht so gewohnt sind, daß wir (ich meine jetzt: die Frauen) kompetent und interessiert mitarbeiten möchten. Es kommt mir dann vor, als könnte ich in ihren Köpfen lesen: „Von Politik hast du ja keine Ahnung.“ Liebe Män-ner: Ich habe mein Ohr an den Menschen und es wür-de nicht schaden, wenn ihr das auch haben würdet. Gemeinsam finden wir si-cherlich bessere Lösungen für viele Probleme. Ande-re Meinungen anhören, über Ideen nachdenken, ohne Diskriminierung von Geschlecht und/oder Al-ter ist in einer sich ständig verändernden Gesellschaft ein Muss. Wir Frauen sind dabei, selbstbewusster zu werden und unsere Mei-nung zu äußern. Die Frau-enakademie hilft uns, un-sere Stärken zu erkennen. Das ist meiner Meinung nach das Großartige an der Frauenakademie: star-ke Frauen werden durch die Vernetzung noch stärker. Es kann nur positiv sein, wenn wir GEMEINSAM Politik für ALLE in unserem Land ma-chen!

Theater nach Augusto BoalAus ZuschauerInnen werden ZuschauspielerInnen

Augusto Boal war ein brasilianischer Regisseur, Theaterautor und Thea-terrhetoriker. Boal dessen Vorbilder unter anderem Berthold Brecht und Kon-stantin Stanilovski waren, ging es um eine Verän-derung der Realität und um Lösungen sozialer Probleme und einer De-mokratisierung der Politik durch Theater. Er galt als

bedeutender Theaterpäd-agoge und wurde für den Friedensnobelpreis vor-geschlagen.Augusto Boal studierte Theaterwissenschaft und Chemie an der Columbia Universität in New York. Er entwickelte zwischen 1950 bis 1960 eine neue Theateridee, (Sao Paulo) die sich dann in ganz La-teinamerika verbreitete. Durch die Militärdikta-tur kam es zur Verhaf-tung von Boal. Danach wurde er aus Brasilien ausgewiesen. Boal lebte 1971-1976 im Exil in Bu-enos Aires.1976 wurde er Gastprofessor und Leiter einer Theatergruppe in Lissabon (A Baccara). Ab 1978 lebte Augusto Boal

in Paris und gab vielen Schauspielern Unterricht.1986 kehrte Boal nach Brasilien zurück und war dort von 1991-1996 Stadtrat von Rio de Janei-ro. Durch seine lange Exilzeit in Europa entwi-ckelte er eine Reihe von neuen Theatermethoden, so genannte prospektive und introspektive Techni-ken, die in der Pädago-gik, in der Theaterpäda-gogik, im therapeutischen Bereich und in der Tea-mentwicklung verwendet werden. Augusto Boal verstarb am 2. Mai 2009 im Alter von 86 Jahren an den Folgen einer Leukä-mieerkrankung.

Teamführung einmal wortwörtlichWas ist schwieriger: füh-ren oder geführt zu wer-den? Ohne Worte und ohne Berührung pro-bierten die Zweier-Teams wechselseitig aus, wie es ist geführt zu werden, bzw. zu führen.

Stop and GoVolle Konzentration ver-langte die Übung „Stop and Go“ den Frauen ab. Beim Kommando „Go“unserer Trainerin stehenzubleiben und da-für bei „Stop“ zu gehen hörte sich leich an - stellte sich aber als gar nicht so einfach heraus.

von Michaela Andre, Gänserndorf

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von Hermine Freitag

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Interview:

Klubobmann Bgm. Günther Leichtfried

Interview mit Klubobmann LAbg. Bürgermeister Gün-ther Leichtfried; Fragen ge-stellt von Michaela Andre

Michaela Andre: Du bist neben Deiner Funktion als Klubob-mann auch noch Bür-germeister. Beides sehr arbeitsintensive Jobs. Wie schafft man es die-se zeitmäßig unter ei-nen Hut zu bringen?LAbg. Bürgermeister Günther Leichtfried: Dafür braucht man zuallererst ein gutes

Zeitmanagement. Da-neben sind engagierte und kompetente Mitar-beiterInnen notwendig, die aufbauend auf ei-nem besonderen Ver-trauensverhältnis jeder-zeit mit Rat und Tat zur Seite stehen. Michaela Andre: Frauen sind in der Po-litik immer noch nicht in dem Maße vertreten, wie wir uns das wün-schen würden. Woran denkst Du liegt das?LAbg. Bürgermeister Günther Leichtfried: Das ist ein gesellschafts-politisches Problem, wobei in den letzten Jahren im Hinblick auf

die politische Teilnah-me von Frauen Verbes-serungen vorgenom-men wurden. Solange aber keine tatsächliche Gleichberecht igung zwischen Mann und Frau existiert, wird es dieses Missverhältnis geben.

Michaela Andre, Gänserndorf

Michaela Andre: Könntest Du Dir vorstel-len, daß es in Wiesel-burg einmal eine „Frau Bürgermeister“ gibt? LAbg. Bürgermeister Günther Leichtfried: Natürlich. Es ist keine Frage, ob Mann oder Frau, sondern von Kompetenz und Enga-gement. Michaela Andre: Und jetzt eine sehr per-sönliche Frage:Ich weiß daß Du sicher wenig Freizeit hast, um bei Deiner Familie zu-hause zu sein, aber wenn Du zuhause bist: Hilfst Du Deiner Frau manchmal bei der „Hausarbeit“?LAbg. Bürgermeister Günther Leichtfried: Mein enger Terminka-lender lässt dies selten zu. Wenn Zeit bleibt, wird die eine oder an-dere Hilfestellung von mir aber geleistet.

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Mut zum Ausprobieren

T h e a t e r p ä d a g o g i k bietet die wunderbare Möglichkeit, Zuschauer-Innen zu Beteiligten werden zu lassen!

Das erlebten hautnah die Teilnehmerinnen der Frauenakademie bei „Vorhang auf für Frauen in der Politik“. Sich aktiv ins Geschehen einbringen können und eigene Ideen zur Lösung von Problemen und Konfl ikten ausprobieren – alles ist möglich beim Theater spielen! Wie ist es jener zu sein, der die Macht hat, welche Auswirkungen hat das auf die eigene Persönlichkeit? Immer imDialog mit den

Akiv ins Geschehen eingreifen - sich beteiligen

Mitspielerinnen, bietet Trainerin Margarete Meixner Hilfe beim finden von Lösungs-möglichkeiten und deren Umsetzung auf der

Bühne an. Die theaterpädagogische Arbeit stärkt die sozialenKompetenzen aller Teilnehmenden, wird vorlebbar und umsetzbar!

Kurz & Bündigvon Michaela Andre

Vertrauen ist wichtig!Die Übungen von Mar-garete waren sehr toll geeignet um uns auf unsere jeweiligen Part-nerin einzulassen und in blindem Vertrauen zu folgen. Kleinere Zusam-menstösse waren da nicht zu verhindern, aber die Anziehungskraft zwischen uns Mädels ist da wahr-scheinlich sehr groß.

Suppen – perfekt für Körper und Seele

Bei unserm gemütlichen Mittagessen konnten wir auch gebackenen Kür-bis genießen. Dieser in-spirierte mich zu einem Rezept für Kürbiscreme-suppe. Denn: Wer eine Suppe als Vorspeise oder einen kleinen Suppentopf als kleine Mahlzeit be-wusst genießt, wird ohne Fettbelastung angenehm satt und bleibt schlank.Zubereitung:Einen Kürbis, ein Häuptel Zwiebel, zwei Kartoffeln, ein viertel Becher Creme fresh, ein Suppenwürfel, etwas MuskatnussDen Kürbis aushöhlen und das Fruchtfleich klein schneiden. Die Zwiebel anrösten und das Frucht-fleisch mit den geschälten und würfelig geschnitte-nen Kartoffeln dazuge-ben. Mit einen halben Liter Wasser aufgießen, weich dünsten und an-schließend pürieren. Ab-schließend mit Creme fresh , Muskatnuss und einem Suppenwürfel ab-schmecken. Gestressten Menschen hilft eine Suppe am Abend beim Entspannen !Empfehlenswert sind Cremsuppen und klare Brühen !Gutes Gelingen wünscht

Hermine Freitag

Kulinarisches:Zum Frühstück erwartete uns schon ein gedeckter Frühstücks-Tisch. Mittags wurden wir mit gebackenem Gemüse und Rindsragout ver-wöhnt. Aber der Höhe-punkt war eindeutig die Nachspeise: Croissants mit Zotter-Schokolade. Danke Anni, dass Du uns so verwöhnst!!!

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KOMMENTARTheater spielen und Politik sind (leider) zwei Sachen die sehr gut zusammen passen. Einerseits natürlich weil man, um Menschen von einer (politischen) Idee zu überzeugen, neben der eigenen Begeisterung für diese Idee, auch gewisse rhetorische Fähigkeiten be-nötigt, die man sich durch-aus von SchauspielerInnen abkupfern kann. Leider wird Schauspieltalent in der Po-litik aber auch immer wie-der anderweitig benötigt. Schauspielerei wird oft an-gewendet wenn es darum geht etwas zu verkaufen, andere von etwas zu über-zeugen oder andere davon zu überzeugen dass man(n) ihre Meinung teilt. Als Frau-en kommen wir in diesem Schauspiel leider oft nur als Zuschauerinnen vor. Wir müssen, und sollen, uns aber mit dieser Zuschaue-rinnen Rolle nicht abfinden. Wie im Forumtheater, müs-sen wir uns auch im echten Leben trauen Schauspieler auszutauschen. Und noch eine weitere Parallele zwi-schen dem Forumtheater und unseren realen poli-tischen Erlebnissen ist für mich klar erkennbar: Wenn wir die Rolle der Schauspie-ler einnehmen dürfen wir uns nicht damit begnügen die Rolle einfach eins zu eins zu übernehmen. Nein! Wir müssen auf unsere ei-gene Art spielen. Ich bin überzeugt dass wir Frauen nur dann erfolgreich sein können wenn wir aufhören nach Spielregeln zu spielen die nicht die unseren sind, sondern unsere eigenen Spielregeln aufstellen!

Modul II:

Vorhang auf für Frauen

Unsere Trainerin Mar-garete Meixner ist von Beruf Theaterpädago-gin, Supervisorin, dipl. Bildungs- und Sozial-managerin. Dement-sprechend wurde den Frauen ein Einblick in die darstellenden Küns-te gegeben. Mit Kre-ativität, Einfühlungs-vermögen und Humor wurden viele praktische Übungen gemacht.

Eines wird deutlich: Die-se Art von Theater be-wegt, lässt Reaktionen, auch Widerspruch und Korrektur zu. Es bringt Menschen zum Reden, zum Diskutieren, zum Schwelgen in Erinne-rungen oder auch zum Nachdenken über Ver-änderung, über das Jetzt und zum Träumen von der Zukunft. Vor al-

Margarete Meixner trainiert die Frauen nach dem Motto „Überall kann Theater stattfinden - auch im Theater“

lem auch zum Lachen! Dynamik und Diskussi-onsstoff sind garantiert bei den Fragen: Wie wird Macht demonst-riert? Stehen Männer gerne im Mittelpunkt und somit den Frauen im Wege?

Ein Umdenken aus ein-gefahrenen Gleisen,

Trainerin Margarete Meixner, rechts im Bild, erklärt die Techniken nach Augusto Boal

ein kreativer Zugang zu manchen Problemen und viel Spaß kenn-zeichnen dieses Modul. Vor allem stärkt es den

von Jutta Schmitzberger

Zusammenhalt, denn die Herausforderungen in den Gemeinden, Fraktionen und Ortsor-ganisationen sind über-all die gleichen. Ge-meinsam werden die Herausforderungen zur Zufriedenheit aller ge-meistert. Wir beziehen Positionen und lassen uns nicht unterkriegen!

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KO Mag. Günther Leichtfried beim KamingesprächAktuelle Fragen zur Tagespolitik brennen den Teilnehmerinnen des Lehrgangs unter den Nägeln

Beim „Kamingespräch“ stellte sich der SPÖ NÖ-Klubobmann und Bürger-meister von Wieselburg unseren Fragen. Er erzählt von seinem politischen Werdegang und gibt uns Einblick in seinem Alltag als Landes- und Kommu-nalpolitiker.

Danach brennen uns schon die Fragen zu ak-tuellen Tagesthemen un-ter den Nägeln und des-halb ist es nicht schlimm, dass Lehrgangsleiterin Annemarie Mitterlehner keinen Kamin auftrei-ben konnte - es wurde auch so hitzig diskutiert. „Berufsheer oder nicht?“ war eindeutig das The-ma Nummer eins. Mag. Günther Leichtfried stellt dieses Thema mit allen Vor- und Nachteilen offen zur Diskussion. Informati-on ist sehr wichtig, denn dieses Thema wird von der ÖVP sehr unsachlich und Angst machend ge-führt. Manchen von uns drängt sich die Frage auf, warum dieses Thema nicht zuerst innerhalb der SPÖ besprochen wurde, denn eine innerparteili-che Diskussion über die Medien ist sicher nicht förderlich. „Ich habe die Befürchtung, dass das Sozialjahr nur jene in Anspruch nehmen, die keine gute Ausbildung haben und/oder keinen

Arbeitsplatz haben und die „Akademiker“-Kinder ihre Karriere vorantreiben und kein Sozialjahr absol-vieren“, ist Gabriela Müll-ner sicher. „Schon 21 von 28 EU-Ländern haben ein Profiheer, das sehr gut funktioniert. Man kann nicht davon ausgehen, dass sich nur Männer und Frauen der ‚Unterschicht’ für diese Jobs melden“, ist KO Leichtfried überzeugt vom Berufsheer. Wurden vor einigen Jah-

ren die ZivildienerInnen noch als „Wehrdienst-verweigerer“ dargestellt, gelten sie nun von den Befürwortern der Wehr-pflicht als „Retter der So-zialen Dienste“. Doch oft sind ZivildienerInnen in den Pflegeeinrichtungen billige Hilfskräfte. Eine gute Ausbildung in diesen Berufen und eine kollek-tivvertragliche Entloh-nung motiviert und schafft Arbeitsplätze. „Niemand möchte gerne von unmo-tivierten und zwangsver-

Iris Hagenauer, Monika Feichtinger, Gabriela Müllner und Kathy Riedler beim Kamingespräch ohne Kamin

pflichteten Zivildienern betreut werden“, ist Eva Hollerer, DGKP im Ope-rationsdienst mit Sonder-

ausb i ldung, überzeugt. Es wird jedenfalls spannend, wie die Volksbe-fragung im kommenden Jänner aus-geht – darü-ber sind sich alle einig.

„Wie kannst du bei deinen vielfältigen Aufgaben als Klubob-mann noch Bürgermeis-teramt und Familie ver-einbaren?“ fragt Hermine Freitag interessiert. „Mit einem straffen Zeitma-nagement, das ich nur einhalten kann, weil ich verlässliche Mitarbeite-rInnen habe. Natürlich dauert mein Arbeitstag manchmal bis zu 16 Stunden, aber das ist kein Problem für mich, da ich alle meine Aufgaben lei-denschaftlich gerne wahr-

nehme“, beantwortet Günther Leichtfried diese Frage mit Enthusiasmus.

Natürlich darf auch eine Quotendiskussion bei einem Frauenakademie-Kamingespräch nicht feh-len. „Kannst du dir eine Frau als deine Nachfol-gerin in der Gemeinde vorstellen?“ fragt Lehr-gangsleiterin Annemarie Mitterlehner. „Natürlich kann ich mir eine Frau Bürgermeisterin in Wie-selburg sehr gut vorstel-len, aber bisher habe ich noch keine Frau gefun-den, die bereit wäre, sich dieser Aufgabe zu stel-len“, so Günther Leicht-fried. „Hoffentlich hast du das ernst gemeint denn es könnte sein, dass da-mit einige von uns moti-viert sind, den Wohnsitz nach Wieselburg zu ver-legen. Dann könntest du dich vor politikinteressier-ten Frauen kaum noch retten“, bemerkt Micha-ela Andre mit einem Au-genzwinkern.

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q und ; die Journalistinnen Ilona Tröls-Holzweber Michaela Andre und bei der Arbeit w Mödling: Susanne Morava und Gabriela Müllnere Lilienfeld: Heidi Edelmaier und Monika Feichtingerr Wr. Neustadt: Ingrid Klauninger, Petra Ra-moser und Sabine Bugnart Krems: Eva Hollerer und Iris Hagenauery Gänserndorf: Michaela Andreu Amstetten: Heidi Schoberberger, Ingrid Ha-metner, Jutta Schmitzberger, Hermine Freitagi Melk: Kathi Riedler (Mitte)o Baden: Doris Schiroky und Maria Kraupau Kamingespräch: KO LAbg Bgm. Günter Leichtfried und Hermine Freitag a Baden 2: Susanne Schmid, Doris Schiroky, Maria Kraupa und das Wort: „Schissibürschte-li“s Wie wird Macht demonstriert? Petra Ramo-ser und Ilona Tröls-Holzweberd Freundinnen: Doris Schiroky, Hermine Frei-tag und Heidi Schoberbergerf Volle Konzentration bei den Übungen: Sabi-ne Bugnarg Wir lassen uns nicht unterkriegen: Iris Hagenauer, Monika Feichtinger und Gabriela Müllnerh St. Pölten: Barbara Obernigg und Ilona Tröls-Holzweber mit Trainerin Margarete Meix-ner und LGf Annemarie Mitterlehnerj Pausengespräche: Kathi Riedler, Iris Hage-nauer und Eva Hollererk Körperhaltung, Blick und Ausstrahlung: Susanne Moraval Wir beziehen Positionen: Sabine Bugnar, Ilona Tröls.Holzweber, Babara Obernigg, Mo-nika Feichtinger, Heidi Edelmaier, Eva Hollerer, Iris Hagenauer, Maria Kraupa und sitzend Nika Hayden

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MOMENTAUFNAHMEN