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LORENZ 1 Thorsten Hölser (Hrsg.) für Ausbildung und Beruf Grundwissen Spedition und Logistik 26. Auflage 2019 • Grundlagen der Verkehrswirtschaft • Spedition und Logistik • Speditions- und Transportrecht • Besonderheiten der Verkehrsträger • KEP-Dienste • Kombinierter Verkehr • Lagerei und Distribution eBOOK INSIDE

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Thorsten Hölser (Hrsg.)

für Ausbildung und Beruf

GrundwissenSpedition und Logistik

26. Au� age 2019

• Grundlagen der Verkehrswirtschaft

• Spedition und Logistik

• Speditions- und Transportrecht

• Besonderheiten der Verkehrsträger

• KEP-Dienste

• Kombinierter Verkehr

• Lagerei und Distribution

eBOOKINSIDE

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LORENZ 126. Auflage 2019

GrundwissenSpedition und Logistikfür Ausbildung und Beruf

Herausgegeben von

Thorsten Hölser

Unter Mitarbeit von

Thomas Dittmann

Hans Fischer

Ingo Hodea

Horst Manner-Romberg

Hermann Pikelj

Jürgen Ries

Axel Salzmann

Erwin Spitzer

Martin Stoll

Björn Tiemann

Matthias Trott

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.de abrufbar.

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Geschäftsführung: Detlev K. Suchanek, Antonio Intini

Herstellungskoordination: Dr. Bettina Guiot

Lektorat: Alexandra Schöner

Anzeigen: Dirk Bogisch

Vertrieb und Buchservice: Sabine Braun

Umschlaggestaltung: Pierpaolo Cuozzo (TZ-Verlag & Print GmbH, Roßdorf)

Satz und Druck: TZ-Verlag & Print GmbH, Roßdorf

© 2019 PMC Media House GmbH

26., komplett überarbeitete Auflage 2019

Redaktionsschluss: 1.8.2019

ISBN 978-3-96245-166-0

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwer-tung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen jeder Art, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeisung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

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Eine Publikation der PMC Media House GmbH

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Geleitwort

Geleitwort

Der Verkehr unterliegt starken Veränderungen. Die deutsche Verkehrswirtschaft steht dabei in einem harten internationalen Wettbewerb, der sich durch die fortschreitende europäische Inte-gration weiter verstärken wird. Sie muss daher besonderen Wert auf die Qualität ihrer Dienst-leistungen legen. Voraussetzung dafür sind qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Bild des Spediteurs hat sich von einem Transportorganisator, der die Verkehre früher oftmals im Selbsteintritt durchführte, zum umfassenden Logistikdienstleister erweitert. Diese Entwicklung wird sich in den nächsten Jahren fortsetzen. Der Spediteur wird immer stärker in die betriebli-chen und logistischen Abläufe seiner Kunden integriert.

Dabei hat sich die Logistik zu einem der Erfolgsfaktoren der deutschen Wirtschaft entwickelt. Sie rangiert mittlerweile nach Handel und Automobilindustrie an dritter Stelle. Und: Logistik steht für Wachstum, Innovation, Wertschöpfung und Beschäftigung. Hinter allen diesen Erfolgen stehen Menschen, gut ausgebildete, handlungsfähige und motivierte Mitarbeiter, die dafür sorgen, dass Montagebänder nicht stillstehen und Verkaufsregale gefüllt sind. Von den Experten der Branche, den Kaufleuten für Spedition und Logistikdienstleistung, werden Vielseitigkeit, Flexibilität, Auf-geschlossenheit und ein fundiertes Wissen erwartet. Der Aus- und Weiterbildung kommt daher eine zentrale Rolle zu. Dies gilt besonders mit Blick auf die demografische Entwicklung und die wachsenden Anforderungen an das gesamte logistische Wissen der Mitarbeiter.

Dieses Wissen bündelt seit vielen Jahren dieses Lehrwerk für Spediteure und Logistiker in Aus-bildung und Beruf, besser bekannt als der LORENZ, den ebenso Praktiker immer wieder gern zur Hand nehmen. Dieses „Grundwissen Spedition und Logistik“ soll vor allem dem Nach-wuchs als Unterlage für den vielseitigen Beruf des Spediteurs und Logistikdienstleisters dienen. Es soll darüber hinaus auch dem im Beruf stehenden Spediteur und Logistiker als Informations- und Nachschlagewerk nützliche Dienste leisten.

Wir freuen uns, dass auch im Online-Zeitalter mit dem LORENZ ein aktuelles und umfangrei-ches Nachschlagewerk für Auszubildende und Weiterbildungsinteressierte der Speditions- und Logistikbranche vorliegt und wünschen der 26. Auflage viel Erfolg und zahlreiche Leserinnen und Leser.

Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK)Dirk BindingLeiter des Fachbereichs Dienstleistungen, Infrastruktur und Regionalpolitik

Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV)Frank HusterHauptgeschäftsführer

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Vorwort

Vorwort

Die Anzahl der Mitarbeiter im Speditions- und Logistikdienstleistungsgewerbe hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt. Insgesamt beschäftigen die Verkehrswirtschaft (gewerblich tätige Speditions- und Logistikdienstleister, Frachtführer und andere) und die logistischen Bereiche der Unternehmen aus der verladenden und produzierenden Wirtschaft fast 3  Mio. Mitarbei-ter/-innen. Nach einem kurzzeitigen Umsatzrückgang während der Wirtschafts- und Finanzkrise im Jahre 2009 ist die Logistikbranche seit Jahren wieder ein Wachstumstreiber der deutschen Wirtschaft. Mit einem Gesamtumsatz von geschätzt ca. 270 – 275 Mrd. € für die Jahre 2018/19 ist der Logistikmarkt der drittgrößte deutsche Wirtschaftszweig und der Ausblick für die Zukunft ist weiter positiv. Dies wird auch durch die aktuelle Verkehrsprognose des Bundesverkehrs-ministeriums im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans 2030 bestätigt, die davon ausgeht, dass im Zeitraum von 2010 bis 2030 die Transportleistungen im Güterverkehr in Deutschland um ca. 38 % wachsen werden.

Der Spediteur und Logistikdienstleister steuert als verkehrsträgerneutraler Organisator große Teile der Güterverkehrswirtschaft und wird daher auch als „Architekt des Güterverkehrs“ be-zeichnet. Um diese bedeutende Funktion innerhalb der Wirtschaft erhalten und ausbauen zu können, muss das deutsche Speditions- und Logistikgewerbe in die Personalentwicklung und damit in die berufliche Aus- und Fortbildung investieren, insbesondere in Zeiten des demografi-schen Wandels und Fachkräftemangels. Gut ausgebildete Spediteure und Logistikdienstleister sind ein Garant für den Unternehmenserfolg und haben hervorragende berufliche Entwicklungs-perspektiven.

Diese überarbeitete und erweiterte 26.  Auflage des LORENZ soll helfen, das umfangreiche Fachwissen aktuell zu vermitteln. Hinweise und Anregungen sowie kritische Anmerkungen der Leserinnen und Leser nehme ich als Herausgeber auch im Namen aller Autoren jederzeit ger-ne entgegen ([email protected]), um dieses Standardwerk der Speditionsbranche auch nach über 65 Jahren erfolgreich weiterzuentwickeln.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern viel Erfolg sowohl in der beruflichen Aus- und Weiter-bildung als auch in der beruflichen Praxis und hoffe, dass Ihnen dieses Fachbuch eine wertvolle Unterstützung dabei bietet.

Thorsten Hölser Autor und Herausgeber

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Einleitung

Einleitung

Der Beruf des Spediteurs und Logistikdienstleisters ist ein kaufmännischer Beruf. Seine Aus-übung verlangt nicht nur die allgemeinen Fähigkeiten und Kenntnisse, die in jedem Kaufmanns-beruf erforderlich sind, sondern darüber hinaus das besondere Wissen über das Verkehrs-wesen. Wie in allen kaufmännischen Berufen muss die Erziehung zum ehrbaren Kaufmann die Grundlage der Berufsausbildung sein. In einem Gewerbe, in dem große Werte durch die Hände der in ihm Beschäftigten gehen, müssen auch die ethischen Grundlagen von Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit vorhanden sein.

Die berufliche Ausbildung zum Spediteur und Logistikdienstleister muss dem Nachwuchs eine Vorstellung von der Bedeutung und Vielgestaltigkeit dieses Wirtschaftszweiges geben. Der junge Spediteur und Logistikdienstleister sollte schon während seiner Ausbildungszeit ein klares Bild vom Wesen seines Berufes erhalten und insbesondere in die Lage versetzt werden, in globalen Wertschöpfungsketten denken und handeln zu können. Diese Ziele finden sich auch in dem 2004 überarbeiteten Berufsbild „Kaufmann/Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleis-tung“ wieder.

Beginnend in den 1980er-Jahren waren Globalisierung, Lean Production, Konzentration auf das Kerngeschäft, Outsourcing und Just-in-time-Belieferung entscheidende Triebfedern wirt-schaftlichen Handelns. In der Zeit ab 1990 entwickelte sich auch der Güterverkehr unter den Schlagworten „Logistik“ und „Supply Chain Management“ zu einer hochtechnischen, für die Produktions- und Handelsunternehmen unverzichtbaren Dienstleistungsbranche mit einer ei-genen Innovationsdynamik. Über sein traditionelles Leistungsspektrum hinaus produziert der Spediteur heute entlang der Wertschöpfungskette eine Vielzahl von Zusatzleistungen (Value Added Services) und bringt umfassende IT-Kompetenzen in seine Geschäftsverbindungen mit ein.

Eine so umfassende Tätigkeit wird aber im Ausbildungsbetrieb allein nicht immer vermittelt wer-den können. Deshalb soll diese Lücke durch den Berufsschulunterricht, in inner- oder über-betrieblichen Unterrichten und durch Selbststudium z. B. mithilfe dieses Standardwerks über das Grundwissen zur Spedition und Logistik geschlossen werden. Es ist seit über 65 Jahren eine Institution in der Berufsausbildung von Spediteuren. Des Weiteren soll es auch der Weiter-bildung der Teilnehmer beim Vorbereitungslehrgang für den IHK-zertifizierten „Fachwirt für Güterverkehr und Logistik“ dienen. Dem bereits im Geschäftsleben stehenden Spediteur und Logistikdienstleister soll es sowohl als Nachschlagewerk bei seiner täglichen Arbeit behilflich sein als auch dazu beitragen, seine Kenntnisse in diesem dynamischen Berufsbild mit seinem umfangreichen Wissensgebiet ständig weiter zu vertiefen.

Das Berufsbild „Kaufmann/Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung“ ist hinsichtlich der Anzahl von Auszubildenden mit aktuell über 15.000 Azubis im Jahresdurchschnitt bei den kauf-männischen Güterverkehrsberufen das mit Abstand führende Berufsbild.

Sämtliche Gesetze und Verordnungen in diesem Buch sind im Internet kostenlos abrufbar un-ter www.gesetze-im-internet.de. Zudem haben die Autoren neben den Literaturhinweisen auch vermehrt Links zu interessanten und hilfreichen Webseiten in ihre Kapitel eingebaut. Wir bitten hierbei jedoch zu berücksichtigen, dass die hinter diesen Links stehenden Webseiten sich im Zeitverlauf möglicherweise ändern können.

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Inhaltsverzeichnis

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Geleitwort ..............................................................................................................................5

Vorwort .................................................................................................................................7

Einleitung ...............................................................................................................................9

Inhaltsverzeichnis ................................................................................................................11

Abbildungsverzeichnis ........................................................................................................20

Tabellenverzeichnis .............................................................................................................23

Abkürzungsverzeichnis .......................................................................................................25

1 Bedeutung des Verkehrs für die Wirtschaft ................................ 35

1.1 Aufgaben und Funktionen des Verkehrs..............................................................35

1.2 Verkehrswirtschaftliche Grundlagen ....................................................................42

1.3 Nachfrage und Besonderheiten von Verkehrsleistungen ...................................52

1.4 Güterverkehr und Verkehrspolitik ........................................................................55

1.5 Verkehrsinfrastrukturplanung und -finanzierung .................................................58

1.6 Die Güterverkehrswirtschaft in der EU ................................................................63

1.7 Güterverkehr zwischen Ökonomie und Ökologie ................................................66

1.8 Der Spediteur in der Güterverkehrswirtschaft.....................................................71

1.8.1 Fracht-, Speditions- und Logistikgeschäft ...............................................................71

1.8.2 Von der klassischen Logistik zu Wertschöpfungsketten ...........................................74

1.9 Ausblick und Trends in Güterverkehrswirtschaft und Logistik ...........................79

2 Das Speditions- und Logistikgewerbe in der arbeitsteiligen Wirtschaft ............................................................. 81

2.1 Gesetzliche Grundlagen und Arbeitsbereiche der Spedition und Lagerei .........81

2.1.1 Das HGB als gesetzliche Grundlage ........................................................................81

2.1.2 Die Arbeitsbereiche der Spedition und Lagerei ........................................................83

2.1.3 Gliederung des Speditionsgewerbes nach Sparten .................................................84

2.1.4 Stellung der Spediteure gegenüber dem Versender.................................................88

2.2 Verbandsorganisationen des Speditions- und Logistikgewerbes ......................88

2.2.1 Bundesverband Spedition und Logistik e. V. (DSLV) ................................................89

Inhaltsverzeichnis

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Inhaltsverzeichnis

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2.2.2 Unterorganisationen des DSLV ................................................................................89

2.2.2.1 Vereinigung der Sammelgutspediteure im DSLV (Versa) ...........................................89

2.2.2.2 Verein Automobillogistik im DSLV e. V. (AML) ...........................................................90

2.2.3 Bundesverbände des Straßengüterverkehrs ............................................................90

2.2.4 Internationale Speditionsverbände ..........................................................................90

2.3 Das Selbstverständnis der Spedition ..................................................................93

2.4 Der Spediteur – Bindeglied zwischen verladender Wirtschaft und den Verkehrsträgern ....................................................................................................94

2.4.1 Beauftragung des Spediteurs durch die verladende Wirtschaft................................94

2.4.2 Der Spediteur – ein bedeutender Auftraggeber der Verkehrsträger ..........................94

2.5 Der Spediteur und der Selbsteintritt ....................................................................96

2.6 Die Spedition und der internationale Güterverkehr ............................................97

2.7 Spedition und Logistik ..........................................................................................97

2.8 Dienste im Kleingutmarkt .....................................................................................98

3 Rechtsgrundlagen für Speditionsgeschäfte ............................. 101

3.1 Transportrecht .....................................................................................................101

3.1.1 Einleitung ..............................................................................................................101

3.1.2 Das Handelsgesetzbuch .......................................................................................101

3.1.2.1 Frachtgeschäft mit Kurzkommentierung ................................................................102

3.1.2.2 Speditionsgeschäft mit Kurzkommentierung .........................................................129

3.1.2.3 Lagergeschäft mit Kurzkommentierung .................................................................136

3.1.2.4 Fünftes Buch Seerecht .........................................................................................143

3.2 Das Speditionsgeschäft im Rahmen des Speditionsrechts .............................149

3.2.1 Der Speditionsvertrag als Grundlage .....................................................................149

3.2.1.1 Das Wesen von Verträgen .....................................................................................149

3.2.1.2 Schuldverhältnisse des BGB .................................................................................150

3.2.1.3 Incoterms® 2010 ...................................................................................................151

3.2.2 Das Frachtgeschäft/Der Frachtvertrag...................................................................154

3.2.2.1 Frachtrecht, Beförderung von Umzugsgut (§§ 451 – 451h HGB) ...........................154

3.2.2.2 Frachtrecht beim Multimodalen Transport (§§ 452 – 452d HGB) ............................155

3.2.3 Der gesetzliche Speditionsvertrag (§§ 453 – 466 HGB)..........................................156

3.2.4 Das Lagergeschäft ................................................................................................157

3.2.5 Die Abgrenzung des Speditionsvertrags zum Frachtvertrag...................................157

3.2.6 Versicherungspflicht nach dem Güterkraftverkehrsgesetz (GüKG) .........................158

3.3 Allgemeine Deutsche Spediteurbedingungen ...................................................159

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3.4 DTV-VHV 2003/2011 (GDV-Modell) ....................................................................183

3.5 Logistik-AGB 2019 ..............................................................................................196

3.6 Transportversicherung ........................................................................................207

3.7 Zusammenfassende Übersichten ......................................................................207

3.8 Praktische Abwicklung von speditionellen Schäden ........................................210

4 Der Spediteur und die Verkehrsträger ....................................... 213

4.1 Straßengüterverkehr ...........................................................................................213

4.1.1 Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung des Verkehrsträgers Straßengüterverkehr ......213

4.1.2 Die Marktordnung des Güterkraftverkehrs .............................................................219

4.1.2.1 Entwicklung, Zielsetzung und Überwachung der Vorschriften ................................219

4.1.2.2 Verkehrsmarktordnung und der Europäische Wirtschaftsraum (EWR) ....................223

4.1.2.3 Nationale Verkehrsmarktordnung und Frachtrecht .................................................225

4.1.2.4 Ordnungsrahmen des Straßengüterverkehrs .........................................................226

4.1.2.5 Erprobungszeitraum der deutschen Marktordnung ...............................................228

4.1.3 Das Güterkraftverkehrsgesetz (GüKG) ...................................................................229

4.1.4 Der Frachtvertrag ..................................................................................................268

4.1.4.1 Der Frachtvertrag nach dem HGB .........................................................................269

4.1.4.2 Vertragsrechtsempfehlungen der Frachtführer und Speditionsverbände ................279

4.1.5 Die Preisbildung im gewerblichen Güterkraftverkehr ..............................................281

4.1.5.1 Preisbildungsempfehlungen der Unternehmerverbände ........................................281

4.1.5.2 Preisbildung auf der Grundlage einer Fahrzeugkostenrechnung ............................282

4.1.6 Der grenzüberschreitende Güterkraftverkehr .........................................................284

4.1.6.1 Die Marktzugangsregelungen ................................................................................284

4.1.6.2 Der Kombinierte Verkehr .......................................................................................291

4.1.7 Die Kraftwagenspedition .......................................................................................293

4.1.8 Autobahngebühren ...............................................................................................293

4.1.9 Die Sozialvorschriften ............................................................................................299

4.1.10 Ordnungswidrigkeiten und Ahndungsmaßnahmen ................................................302

4.1.11 Der praktische Beförderungsfall ............................................................................303

4.1.12 Mitzuführende Dokumente und Bescheinigungen .................................................309

4.1.13 Ausblick ...............................................................................................................314

4.2 Eisenbahngüterverkehr ......................................................................................315

4.2.1 Historischer Rückblick .........................................................................................315

4.2.2 Die Eisenbahn im Wettbewerb .............................................................................316

4.2.3 Die Bahnstrukturreform in Deutschland .................................................................320

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Inhaltsverzeichnis

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4.2.4 Gesetzliche Grundlagen des Eisenbahngüterverkehrs ...........................................323

4.2.5 Technische Grundlagen im Eisenbahngüterverkehr ...............................................329

4.2.6 Das Schienennetz der Eisenbahn ..........................................................................332

4.2.7 Vermarktung der Eisenbahninfrastruktur ................................................................334

4.2.8 Ausrichtung des Bereiches Güterverkehr und Logistik der DB AG .........................341

4.2.9 Die Nichtbundeseigenen Eisenbahnunternehmen ................................................343

4.2.10 Transportmittel ......................................................................................................345

4.2.10.1 Triebfahrzeuge/Traktionsmittel ...............................................................................345

4.2.10.2 Güterwagen ..........................................................................................................346

4.2.10.3 Ladeeinheiten .......................................................................................................353

4.2.11 Lademittel ............................................................................................................354

4.2.12 Produkte der Anbieter von Schienengüterverkehrsdienstleistungen .....................355

4.2.12.1 Ganzzugverkehr ....................................................................................................356

4.2.12.2 Einzelwagenverkehr .............................................................................................357

4.2.12.3 Kombinierter Verkehr ............................................................................................358

4.2.12.4 Der Transport außergewöhnlicher Sendungen .......................................................358

4.2.13 Leistungserstellung im Schienengüterverkehr ........................................................360

4.2.13.1 Knotenpunktsystem ..............................................................................................360

4.2.13.2 Güterzugnetz für den Einzelwagenverkehr.............................................................362

4.2.13.3 Güterzugnetze für den Kombinierten Verkehr ........................................................362

4.2.14 Preise und Konditionen für Eisenbahngütertransporte ...........................................363

4.2.15 Auftragsabwicklung im Schienengüterverkehr .......................................................369

4.2.16 Frachtrechtliche Grundlagen im Eisenbahngüterverkehr .......................................375

4.2.17 Besonderheiten bei Frachtverträgen im nationalen Verkehr ...................................377

4.2.18 Internationaler Eisenbahngüterverkehr ..................................................................378

4.2.18.1 Übereinkommen zum internationalen Eisenbahnverkehr – COTIF .........................378

4.2.18.2 Rechtsgrundlagen für den internationalen Eisenbahngüterverkehr (ER-CIM) ..........381

4.2.18.3 Tarife im internationalen Eisenbahngüterverkehr ...................................................384

4.2.19 Der Spediteur und die Eisenbahnen .....................................................................385

4.2.20 Ausblick zur strategischen Ausrichtung der Eisenbahnen ......................................388

4.3 Binnenschifffahrt .................................................................................................393

4.3.1 Die Binnenschifffahrt im Güterverkehrsmarkt .........................................................393

4.3.1.1 Qualitative Leistungsmerkmale der Binnenschifffahrt .............................................393

4.3.1.2 Quantitative Leistungsmerkmale der Binnenschifffahrt ...........................................396

4.3.1.3 Historischer Rückblick ..........................................................................................396

4.3.1.4 Die Marktordnung in der Binnenschifffahrt .............................................................397

4.3.1.5 Die Unternehmensformen in der Binnenschifffahrt .................................................400

4.3.1.6 Die gewerbepolitische Organisation der Binnenschifffahrt ......................................401

4.3.2 Verkehrsmittel der Binnenschifffahrt ......................................................................401

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Inhaltsverzeichnis

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4.3.2.1 Schiffstypen ..........................................................................................................401

4.3.2.2 Die Schiffspapiere .................................................................................................403

4.3.2.3 Container und Roll-on/Roll-off-Verkehre ................................................................404

4.3.3 Binnenschifffahrtsverkehrswege ............................................................................405

4.3.3.1 Das deutsche Wasserstraßennetz .........................................................................405

4.3.3.2 Klassifizierung des Binnenwasserstraßennetzes ....................................................409

4.3.4 Die Binnenhäfen und ihre Funktionen ....................................................................412

4.3.5 Der Frachtvertrag in der Binnenschifffahrt ..............................................................413

4.3.5.1 Die rechtlichen Grundlagen des Frachtvertrags .....................................................413

4.3.5.2 Die Beteiligten am Frachtvertrag ...........................................................................417

4.3.5.3 Die Arten der Verfrachtung ....................................................................................418

4.3.5.4 Die Frachtpapiere ..................................................................................................419

4.3.5.5 Die Abwicklung des Frachtvertrags .......................................................................423

4.3.5.6 Besondere Einzelheiten des Frachtvertrags ...........................................................427

4.3.6 Die Frachtberechnung in der Binnenschifffahrt ......................................................432

4.3.7 Der Spediteur in der Binnenschifffahrt ...................................................................434

4.3.8 Ausblick und Perspektiven für die Binnenschifffahrt ...............................................434

4.4 Seeschifffahrt ......................................................................................................437

4.4.1 Seeverkehrswege und Seehäfen ...........................................................................437

4.4.1.1 Seeverkehrswege .................................................................................................437

4.4.1.2 Seehäfen ..............................................................................................................439

4.4.2 Transportmittel der Seeschifffahrt ..........................................................................442

4.4.2.1 Die deutsche Handelsflotte, Flaggen- und Registerrecht .......................................442

4.4.2.2 Arten der Seeschiffe ..............................................................................................444

4.4.2.3 Seeschiffsvermessung ..........................................................................................447

4.4.2.4 Schiffsklassifikation ...............................................................................................447

4.4.3 Betriebsformen der Seeschifffahrt .........................................................................448

4.4.3.1 Organisatorische Seeschifffahrtsformen ................................................................448

4.4.3.2 Tarifarische Seeschifffahrtsformen .........................................................................448

4.4.3.3 Kooperationsformen der Seeschifffahrt .................................................................449

4.4.3.4 Reeder und deren Vertreter ...................................................................................450

4.4.4 Seefrachtgeschäft .................................................................................................451

4.4.4.1 Grundlegende gesetzliche Regelungen .................................................................451

4.4.4.2 Beteiligte des Seefrachtgeschäfts .........................................................................452

4.4.4.3 Seefrachtverträge .................................................................................................453

4.4.4.4 Zurückbehaltungsrecht des Verfrachters ...............................................................455

4.4.4.5 Pfandrecht des Verfrachters ..................................................................................456

4.4.4.6 Ende des Seefrachtvertrags ..................................................................................457

4.4.5 Seefrachtberechnung ............................................................................................457

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Inhaltsverzeichnis

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4.4.5.1 Grundsätzliche Seefrachtberechnungsarten ..........................................................457

4.4.5.2 Seefrachtratenarten/-regeln ..................................................................................458

4.4.5.3 Seefrachtzu- und -abschläge, Hafenkosten ..........................................................459

4.4.5.4 Basisregeln in der Seefracht ..................................................................................460

4.4.5.5 Seefrachtzahlung ..................................................................................................461

4.4.5.6 Währungen in der Seefracht ..................................................................................461

4.4.5.7 Incoterms®/Spesenklauseln in der Seefracht .........................................................462

4.4.5.8 Ratenanfragen in der Seefracht .............................................................................463

4.4.6 Containerseeverkehr .............................................................................................464

4.4.6.1 Containerarten, -größen und Containertypen ........................................................464

4.4.6.2 Containerverlademodi ...........................................................................................464

4.4.6.3 Containervor- und -nachläufe ................................................................................465

4.4.6.4 Frachtkostenelemente im Containerverkehr ..........................................................466

4.4.7 Dokumente und Konnossementsarten in der Seefracht ........................................469

4.4.7.1 Grundsätzliche Bedeutung des Konnossements ...................................................469

4.4.7.2 Garantieverträge im Seefrachtgeschäft .................................................................471

4.4.7.3 Bord- und Übernahmekonnossement ...................................................................472

4.4.7.4 Order-, Namens-, Inhaberkonnossement ..............................................................473

4.4.7.5 Arten und Funktionen des Bill of Lading ................................................................474

4.4.7.6 Elektronischer Seefrachtbrief .................................................................................476

4.4.7.7 Konnossementsteilscheine ....................................................................................476

4.4.7.8 Sonstige Seefrachtpapiere ....................................................................................476

4.4.8 Haftung des Verfrachters ......................................................................................478

4.4.8.1 Grundsätze der Haftung im Seefrachtverkehr ........................................................478

4.4.8.2 Haftungsbeschränkungen .....................................................................................479

4.4.8.3 Schadenabwicklung mit dem Verfrachter ..............................................................479

4.4.8.4 Höchsthaftungssummen der internationalen Übereinkommen ...............................480

4.4.8.5 Havarien im Seeverkehr ........................................................................................482

4.4.8.6 Dispache im Seeverkehr .......................................................................................483

4.4.9 Gefährliche Seefrachtgüter ....................................................................................485

4.4.9.1 International Maritime Dangerous Goods Code .....................................................486

4.4.9.2 Praxisempfehlungen für Gefahrgüter .....................................................................486

4.4.10 Der Spediteur im Seefrachtgeschäft ......................................................................487

4.5 Luftfrachtverkehr ................................................................................................491

4.5.1 Historie und Entwicklung .......................................................................................491

4.5.2 Luftverkehrsrecht ..................................................................................................500

4.5.3 Luftsicherheit beim Gütertransport ........................................................................506

4.5.4 Luftverkehrsgesellschaften und Flughäfen .............................................................509

4.5.5 IATA-Bedingungen für den Luftfrachttransport ......................................................513

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Inhaltsverzeichnis

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4.5.6 Luftfrachttarife .......................................................................................................514

4.5.7 Der Beförderungsvertrag .......................................................................................521

4.5.8 Beförderungsbeschränkungen ..............................................................................528

4.5.9 Ende des Frachtvertrags .......................................................................................530

4.5.10 Haftung und Versicherung .....................................................................................531

4.5.11 Luftverkehrsgesellschaften und Spediteure ...........................................................535

4.5.12 Sammelverkehre und vertraglicher Luftfrachtführer ................................................538

4.5.13 Das Chartergeschäft .............................................................................................540

4.5.14 Sea-Air-Verkehr .....................................................................................................541

5 Der Spediteur und der Kleingutmarkt........................................ 543

5.1 Der Spediteursammelgutverkehr .......................................................................543

5.1.1 Entwicklung des Spediteursammelgutverkehrs .....................................................543

5.1.2 Der Spediteursammelgutverkehr ..........................................................................544

5.1.3 Die zwischenbetriebliche Zusammenarbeit ............................................................544

5.1.4 Ablauforganisation im Spediteursammelgutverkehr ...............................................546

5.1.5 Die Rechtsbeziehungen im Spediteursammelgutverkehr .......................................547

5.1.6 Der Begriff des Spediteursammelguts ...................................................................548

5.1.7 Bedeutung des Spediteursammelgutverkehrs .......................................................549

5.1.8 Voraussetzungen und Vorteile ...............................................................................550

5.1.9 Die Abwicklung des Spediteursammelgutverkehrs ................................................551

5.1.9.1 Beteiligte am Spediteursammelgutverkehr ............................................................551

5.1.9.2 Dokumente im Spediteursammelgutverkehr ..........................................................552

5.1.9.3 Einsatz von EDV im Spediteursammelgutverkehr ..................................................553

5.1.10 Abrechnung von Speditionsaufträgen ...................................................................557

5.1.10.1 Die Abrechnungsmöglichkeiten nach HGB ............................................................557

5.1.10.2 Die Preisobergrenze im Sammelgutverkehr nach § 460 HGB ................................558

5.1.10.3 Bedingungen und Entgelte für den Spediteursammelgutverkehr ...........................559

5.1.10.4 Der Tarif für den Spediteursammelgutverkehr ........................................................560

5.1.10.5 Die DSLV-Mautkostenanalysen ............................................................................562

5.1.11 Kostenrechnung als Grundlage der Preispolitik .....................................................564

5.1.12 DSLV-Kostenindex Sammelgutspedition ...............................................................565

5.1.13 Abrechnung zwischen den beteiligten Spediteuren ...............................................567

5.1.14 Abrechnung zwischen Spediteur und Frachtführer ................................................568

5.1.15 Die Haftung des Sammelgutspediteurs .................................................................569

5.2 Der Spediteur und die Paketdienste ..................................................................571

5.2.1 Der Begriff KEP-Dienste ........................................................................................571

5.2.2 Der Markt für Kurier- und Expressdienste ..............................................................571

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Inhaltsverzeichnis

18

5.2.3 Volumen und Struktur des Markts für Paketdienste ...............................................572

5.2.4 Die Entwicklung der privaten Paketdienste ............................................................572

5.2.5 Erfolgsfaktoren des privaten Paketdiensts .............................................................573

5.2.6 Die Abwicklung des Paketverkehrs .......................................................................574

5.2.7 Die Bestandteile des Paketdiensts ........................................................................576

5.2.8 Haftung und Versicherung .....................................................................................579

5.2.9 Die Organisationsformen von Paketdiensten .........................................................580

5.2.10 Der Paketdienst als ökologischer Faktor ...............................................................581

5.2.11 Die Grenzen der privaten Paketdienste .................................................................582

5.3 Der Spediteur und die Kurier-, Express- und Paketdienste..............................585

5.3.1 Der KEP-Markt .....................................................................................................585

5.3.2 Kategorien des KEP-Markts ..................................................................................587

5.3.2.1 K wie Kurierdienste ...............................................................................................587

5.3.2.2 E wie Expressdienste ............................................................................................589

5.3.2.3 P wie Paketdienste ...............................................................................................590

5.3.3 Serviceabwicklung, Preisberechnung und Haftung ................................................591

5.3.4 Angebotsvielfalt, Wachstum und weitere Entwicklung ...........................................593

5.3.5 Ausblick ................................................................................................................594

6 Kombinierter Verkehr.................................................................. 597

6.1 Begriffsbestimmung ...........................................................................................597

6.2 Der Zielmarkt und das Verlagerungspotenzial ..................................................597

6.3 Techniken des Kombinierten Verkehrs ..............................................................599

6.3.1 Begleiteter Kombinierter Verkehr ...........................................................................600

6.3.2 Der unbegleitete Kombinierte Verkehr ...................................................................600

6.3.2.1 Wechselbehälter ...................................................................................................601

6.3.2.2 Sattelauflieger .......................................................................................................601

6.3.2.3 Container ..............................................................................................................602

6.4 Rechtliche Rahmenbedingungen .......................................................................603

6.5 Öffentliche Fördermaßnahmen ..........................................................................604

6.6 Technische Neuentwicklungen ..........................................................................605

6.7 Gesellschaften des Kombinierten Verkehrs ......................................................606

6.7.1 Kombiverkehr mbH & Co. KG ...............................................................................606

6.7.2 TFG Transfracht ....................................................................................................608

6.8 Der Kombinierte Verkehr in Europa ...................................................................609

6.9 Kombinierter Verkehr auf Wasserstraßen ..........................................................609

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Inhaltsverzeichnis

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7 Lagerei und Distribution ............................................................. 611

7.1 Lagerei im volkswirtschaftlichen Leistungsprozess .........................................611

7.1.1 Aufgaben der Lagerei ............................................................................................611

7.1.2 Durchführung der Lagerung ..................................................................................611

7.2 Lagerei im Rahmen speditioneller Leistungsangebote.....................................611

7.2.1 Funktionsbedingte Einteilung der gewerblichen Lagerhaltung ................................612

7.2.1.1 Beschaffungslogistik .............................................................................................612

7.2.1.2 Produktionslogistik ...............................................................................................612

7.2.1.3 Distributionslogistik ...............................................................................................613

7.2.1.4 Retouren-/Entsorgungslogistik ..............................................................................614

7.2.1.5 Dauer- und Vorratslagerung ..................................................................................614

7.2.1.6 Die beförderungsbedingte Lagerung .....................................................................615

7.2.2 Technische Ausstattung speditioneller Lageranlagen .............................................615

7.2.2.1 Lagerarten und bauliche Voraussetzungen ............................................................615

7.2.2.2 Lagereinrichtungen ...............................................................................................617

7.2.2.3 Förder- und Hebetechnik ......................................................................................617

7.2.3 Der Lagervertrag ...................................................................................................618

7.2.3.1 Zustandekommen .................................................................................................618

7.2.3.2 Inhalt .....................................................................................................................618

7.2.3.3 Rechtsgrundlagen .................................................................................................619

7.2.3.4 Lagerentgelt ..........................................................................................................619

7.2.4 Abwicklung des Lagervertrags ..............................................................................619

7.2.4.1 Sonder- und Sammellagerung ..............................................................................620

7.2.4.2 Sachgemäße Lagerung der Güter .........................................................................620

7.2.4.3 Ein- und Auslagerung der Güter ............................................................................620

7.2.4.4 Papiere im Lagergeschäft .....................................................................................621

7.3 Grundlagen der Lagerkostenkalkulation ...........................................................621

7.3.1 Kosten- und Leistungsbereiche .............................................................................621

7.3.1.1 Lagerung ..............................................................................................................622

7.3.1.2 Umschlag .............................................................................................................622

7.3.1.3 Lagerverwaltung ...................................................................................................622

7.3.1.4 Allgemeine kaufmännische Verwaltung ..................................................................622

7.3.2 Kostenarten im Überblick ......................................................................................622

7.3.3 Berechnungsgrundlage für das Lagerentgelt .........................................................623

Lernkontrolle ......................................................................................................................625

Herausgeber und Autoren .................................................................................................631

Stichwortverzeichnis .........................................................................................................637

Inserentenverzeichnis .......................................................................................................646

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1 Bedeutung des Verkehrs für die Wirtschaft

Abb. 1.1-2: Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Logistik Quelle: Top 100 der Logistik, DVV Media Group

In einer lesenswerten Studie von Hans-Helmut Grandjot und Tobias Bernecker zum Thema Ver-kehrspolitik, die bei PMC Media House erschienen ist, werden die Verkehrsfunktionen bzw. die Motive, die den Wunsch nach Ortsveränderungen auslösen, wie folgt umschrieben (Grandjot, H.-H., Bernecker, T., Verkehrspolitik, 2. Aufl., PMC Media House, Hamburg 2014):

1. Befriedigung von Mobilitätsbedürfnissen2. Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung3. Raumerschließung4. Integration von Staat und Gesellschaft5. Rationalisierung und Wachstum (Verkehrswachstum ist eine notwendige Voraussetzung für

Wirtschaftswachstum)

Die Weltwirtschaft hat nach 1990 gravierende Veränderungen durchlaufen, die schon in den 1980er-Jahren erkennbare Entwicklungstendenzen verstärkt und neue ausgelöst haben. Der Güterverkehr hat dabei insofern einen Bedeutungswandel erfahren, als nicht mehr nur der (reine) Transport von A nach B nachgefragt wird, sondern eine Vielzahl von vorbereitenden, nachbe-reitenden und begleitenden Leistungen die Nachfrage nach Transportdienstleistungen erwei-tert. Der Verkehrswirtschaft öffnete sich der vielschichtige Bereich der Logistik. Der häufig als nachrangig eingeschätzte Güterverkehr entwickelte sich unter dem Schlagwort der Logistik zu einer hochtechnischen, für die Produktions- und Handelsunternehmen unverzichtbaren Dienst-leistungsbranche mit einer eigenen Innovationsdynamik. Die Logistik integriert Unternehmen zu Wertschöpfungsketten und Wertschöpfungsketten zu globalen Netzwerken.

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1.1 Aufgaben und Funktionen des Verkehrs

Im Folgenden sollen einige Eckdaten dieser Entwicklung aufgezeigt werden. Sie demonstrieren eindrucksvoll die wachsende Bedeutung der Güterverkehrswirtschaft für eine funktionsfähige Volks-/Weltwirtschaft. Die politischen Veränderungen Anfang der 90er-Jahre führten zu einer Liberalisierung des Handels in Europa und der Welt. Drei Säulen tragen die Liberalisierung der internationalen Handels- und Wirtschaftspolitik:

• Die Welthandelsorganisation (WTO) fördert durch den Abbau von Zöllen und anderen Han-delshemmnissen den weltweiten Handel (www.wto.org). Sie nahm ihre Arbeit 1995 in Genf auf. Der WTO gehören 164 Mitglieder (seit Juli 2016) an.

• Die Weltbank ermöglicht wirtschaftlich und technisch notwendige Investitionen in den Mit-gliedstaaten durch die Gewährung von Krediten.

• Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die Aufgabe, für ein ausgeglichenes Wachs-tum des Welthandels bei stabilen und geordneten Währungsbeziehungen zu sorgen.

Zum Zweck der Liberalisierung der Märkte, der Einführung gemeinsamer Außenzölle, des Betrei-bens einer gemeinsamen Handelspolitik gegenüber Drittstaaten und der Koordinierung der Wirt-schaftspolitik sowie der Harmonisierung von Gesetzen und Normen haben sich verschiedene Freihandelszonen gebildet, z. B.:

• Europäische Union (EU)• North American Free Trade Agreement (NAFTA)• Gemeinsamer Markt Südamerikas (MERCOSUR)• Asiatisch-Pazifische Wirtschaftsgemeinschaft (APEC)• Association of South East Asian Nations (ASEAN)

Die Internationalisierung des Welthandels führt zu folgenden Veränderungen auf den Waren-märkten:

• Die Kunden-/Lieferantenbeziehungen erhalten eine stärkere internationale Dimension, man spricht von einer Globalisierung der Beschaffungs- und Absatzmärkte. Das führt im Ergeb-nis zu einem höheren Grad der internationalen Arbeitsteilung. Es folgen Standortverlagerun-gen der Unternehmen mit der Zielsetzung, Kostenvorteile in der Produktion zu nutzen und neue Absatzmärkte besser erschließen zu können.

• Neue Wettbewerber treten am Markt mit neuen Produktideen und erheblichen Kostenvortei-len auf mit der Folge, dass neue Produkte und eine größere Variantenvielfalt von Produkten zu einer schnelleren Marktsättigung führen. Eine Verkürzung der Innovations- und Produkt-lebenszyklen ist die Folge.

• Der Zwang der Unternehmen, alle Kostensenkungspotenziale ausschöpfen und gleichzeitig einen hohen Lieferservice (Zeit, Zuverlässigkeit, Qualität, Flexibilität) sicherstellen zu müssen, führt unter dem Begriff Lean Management zu schlanken (kostensenkenden) Aufbau- und Ablauforganisationen.

• Die Unternehmen konzentrieren sich auf ihre Kerngeschäfte und verlagern Produktionsvorgän-ge auf andere Unternehmen, die diese technisch und wirtschaftlich besser abwickeln können. Diese Ausgliederung von Fertigungsstufen an Fremdunternehmen bezeichnet man auch als Outsourcing. Das outsourcende Unternehmen fährt seinen Produktionsanteil am Endprodukt zurück. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der Abnahme der Fertigungstiefe.

DefinitionEine Wertschöpfungskette umfasst sämtliche Produktions- und Absatzstufen eines Gu-tes von der Rohstoffgewinnung über die Produktion bis hin zum Absatz an den Konsu-menten (siehe auch Abbildung 1.2-1).

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4.1 Straßengüterverkehr

Abb. 4.1-2: Aus drei mach zwei Quelle: VDA

Nachdem die Ergebnisse des Feldversuchs positiv ausfielen, wurde der Lang-Lkw zwischen-zeitlich in den Regelbetrieb überführt. Die rechtliche Grundlage für den Verkehr mit Lang-Lkw bildet eine Ausnahmeverordnung, die in regelmäßigen Abständen aktualisiert wird und neben den zugelassenen Strecken die wesentlichen Anforderungen an die Lang-Lkw enthält. Die Gewichtsbeschränkungen für Lkw bleiben unverändert bestehen. Auch Lang-Lkw dürfen 40 t zul. Gesamtgewicht bzw. 44 t im Kombinierten Verkehr nicht überschreiten. Das BMVI befürwor-tet einen grenzüberschreitenden Verkehr von Lang-Lkw auf der Grundlage bilateraler Abkom-men und unter Beachtung der für Deutschland geltenden Rechtsanforderungen.

Der sogenannte verlängerte Sattelauflieger (Sattelkraftfahrzeug bis zu ejner Gesamtlänge von 17,80 m) darf zunächst befristet bis zum 31.12.2023 im Rahmen einer Fortführung des Feldver-suchs weiter getestet werden. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.

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4 Der Spediteur und die Verkehrsträger

Abb. 4.1-3: Lang-Lkw-Typen Quelle: BMVI

Die stürmische Entfaltung des Güterkraftverkehrs führte zwangsläufig auch zu einem verstärk-ten Ausbau des Verkehrswegenetzes. Die Ende des Zweiten Weltkriegs vorhandenen, aber stark in Mitleidenschaft gezogenen Fernstraßen und das noch in der Anfangsphase befindliche Autobahnnetz bedurften zunächst einmal der dringenden Erneuerung. Gleichzeitig wurde auch der weitere Ausbau durch zusätzliche neue Straßen betrieben, sodass nach und nach ein Bun-desfernstraßennetz von enormer Dichte entstand. Derzeit beträgt die Gesamtlänge aller Straßen des überörtlichen Verkehrs einschließlich Ortsdurchfahrten schon mehr als 230.000 km; hiervon entfallen allein auf Autobahnen rund 12.900 km und auf Bundesstraßen rund 40.900 km. Ein weiterer Ausbau sowie die Optimierung der Vernetzung aller Verkehrsträger bleibt ständige Ziel-setzung der Verkehrspolitik. Verkehrsprognosen bilden die Grundlage für die Planung, die ihren

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4.1 Straßengüterverkehr

1. Gesetz über die Erhebung von streckenbezogenen Gebühren für die Benutzung von Bun-desautobahnen und Bundesstraßen (Bundesfernstraßenmautgesetz (BFStrMG))

2. Verordnung zur Ausdehnung der Mautpflicht auf bestimmte Abschnitte von Bundesstraßen (Mautstreckenausdehnungsverordnung (MautStrAusdehnV))

3. Verordnung zur Erhebung, zum Nachweis der ordnungsgemäßen Entrichtung und zur Erstat-tung der Maut (Lkw-Maut-Verordnung (Lkw-MautV))

Auf der Basis dieser Rechtsgrundlagen wurde bereits die Mautpflicht ab 1.8.2012 auf 1.135 km Bundesstraßen ausgedehnt, die autobahnähnlich ausgebaut und an eine Bundesautobahn angebunden sind. Die Höhe der Mautsätze wurde zu diesem Zeitpunkt noch nicht geändert. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hatte aber auf Basis des vorliegenden Wegekostengutachtens für 2013 bis 2017 den Fahrplan der Bundesregierung für eine Ausweitung der Straßenbenutzungsgebühren in Deutschland konkretisiert:

• neue Mautsätze mit einer eigenen Mautklasse für Euro-6-Fahrzeuge ab 1.1.2015• Ausweitung der Lkw-Maut zum 1.7.2015 auf zusätzliche ca. 1.000 km vierstreifige Bundes-

straßen• Absenkung der Mautpflichtgrenze zum 1.10.2015 auf Lkw ≥ 7,5 t• Einbeziehung sämtlicher Bundesfernstraßen in das für Lkw mautpflichtige Netz ab 1. Juli

2018

Abb. 4.1-6: Maut-Kontrollsäule Quelle: Toll Collect

Mit der Einführung der Lkw-Maut auf Bundesautobahnen hatte die Bundesrepublik im Jahr 2005 einen Systemwechsel weg von der Steuer- und hin zur Nutzerfinanzierung des Bundes-fernstraßenbaus eingeleitet.

Die Mauttarife sind im Bundesfernstraßenmautgesetz festgeschrieben. Der Gesamtbetrag ergibt sich aus der Strecke, die ein Fahrzeug oder eine Fahrzeugkombination auf mautpflichtigen Stra-

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4 Der Spediteur und die Verkehrsträger

ßen zurücklegt und einem Mautsatz je Kilometer, der die Infrastrukturkosten und die Kosten für die verursachte Luftverschmutzung enthält. Es wird nicht nach Last- und Leerkilometern unterschieden.

Der Maut-Teilsatz für die Infrastrukturkosten unterscheidet zwischen Lkw mit bis zu drei Achsen und Lkw mit vier und mehr Achsen.

Der Maut-Teilsatz für die Kosten der verursachten Luftverschmutzung richtet sich nach der Schadstoffklasse. Dabei wird jedes Fahrzeug aufgrund seiner Schadstoffklasse einer der sechs Kategorien A, B, C, D, E und F zugeordnet.

Für moderne Lkw der Schadstoffklasse Euro 6 (Kategorie A) werden keine Kosten für die Ver-ursachung von Luftverschmutzung berechnet. Hier fällt nur der Maut-Teilsatz zur Finanzierung der Infrastruktur an.

Zum 1.1.2019 wurden die Mautsätze erneut geändert. Gegenstand der Änderungen ist insbe-sondere eine Anpassung der Mautsätze an das aktuelle Wegekostengutachten. Die Höhe der Maut orientiert sich an den Kosten für Bau, Betrieb und Instandhaltung des Straßennetzes. Diese Kosten werden in regelmäßigen Abständen durch Wegekostengutachten ermittelt und auf dieser Grundlage dann aktualisiert. Die künftigen Mautsätze bleiben für Autobahnen und Bundesstraßen weiterhin identisch.

Erstmals werden als externe Kosten auch solche der Lärmbelästigung einbezogen. Sonderre-gelungen für Elektro-Lkw und Mautbefreiung für mit Erdgas betriebene Fahrzeuge müssen auch nach dem jeweils aktuellen Stand beachtet werden. Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.

Abb. 4.1-7: Mautsätze seit 1.1.2019 Quelle: Toll Collect

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4 Der Spediteur und die Verkehrsträger

werden, hat die IATA den Status eines Luftfrachtagenten (IATA Cargo Agent) oder Luftfracht-vermittler (IATA Cargo Intermediary) geschaffen.

Spediteure können die IATA-Agentur beantragen. Die Regeln für die Zulassung von Agenten sind in den IATA Cargo Agency Rules festgelegt, wobei es seit 1991 regionale Programme für Kanada, Europa und die Südwestpazifik-Area gibt. Für Europa gilt seit 2004 das European Aircargo Programme (EACP). Das EACP Handbook der IATA enthält alle Vorschriften, Pflichten und Rechte eines IATA-Agenten bzw. Cargo Intermediary.

Die Form des späteren Agenturvertrags zwischen IATA und dem Intermediary ist in der IATA- Resolution 805zz festgelegt. Nach der Ernennung zum IATA-Cargo-Agenten durch die IATA können die einzelnen Fluggesellschaften den IATA-Cargo-Agenten zu ihrem Verkaufsagenten ernennen (appointment).

Die Bedeutung des Partnerschaftsverhältnisses zwischen den Luftfrachtspediteuren und den Luftverkehrsgesellschaften wird besonders darin deutlich, dass z. B. in der Bundesrepublik Deutschland über 90 % des Luftfrachtaufkommens über IATA-Luftfrachtagenten abgewickelt werden.

Die größten heute auch mit Frachtflugzeugen operierenden Fluggesellschaften und die bedeu-tendsten internationalen Luftfrachtspediteure sind in Tabelle 4.5-3 dargestellt.

Zu den wichtigsten Voraussetzungen für die Zulassung zum IATA Cargo Intermediary ge -hören:

• die finanzielle Bonität des Antragstellers, die auf Verlangen durch Bank- oder Versiche-rungsgarantien nachzuweisen ist

• Aktivität im Luftfrachtverkauf (Werbung, Kundenberatung) und Nachweis eines potenziel-len Aufkommens

• Beschäftigung von geschultem, ausgebildetem Personal sowie Nutzung geeigneter Abfertigungsanlagen, die den Antragsteller in die Lage versetzen, Luftfrachtsendungen unter Beachtung der Beförderungsbedingungen, der Sicherheits- und Zollvorschriften, ver-sandfertig (ready for carriage) bei den Airlines anzuliefern

• der Teilnahmenachweis am IATA/FIATA-Trainingsprogramm, der die Behandlung von Gefahrgut beinhaltet, oder einem gleichbedeutenden Schulungsprogramm für wenigstens zwei Speditionsmitarbeiter pro Niederlassung ist vorzulegen

Die Einführung des European Air Cargo Programme (EACP) führte auch zu einer neuen Zulas-sungsprozedur für Agenten in Europa. Die wichtigsten Änderungen:

• schnellere Überprüfung der Anträge für neue IATA-Cargo-Agenturen oder Statusänderungen von bestehenden Agenturen

• Zulassung/Ernennung von neuen IATA-Cargo-Agenturen durch das IATA-Sekretariat, wodurch die Tätigkeit der früher tätigen Cargo Registration & Review Boards überflüssig wurde

• Ernennung eines unabhängigen Schlichters für Streitfälle bei Antragstellungen oder Überprü-fungen

• Liberalisierung der bestehenden Regeln, um realistischer auf aktuelle Änderungen des Luft-frachtmarkts reagieren zu können

In Europa werden Neuanträge von Frachtagenten auf der Basis der IATA-Resolution 805zz entschieden und auch bestehende Agenturen werden hiernach überprüft. Diese Resolution kennt nicht mehr die frühere Auflage, dass ein IATA-Cargo-Agent seine Dienste „to the pub-lic“ – also der allgemeinen Öffentlichkeit – anbieten muss. Somit können auch Großverlader oder Spezialfirmen, die sich darauf spezialisiert haben, ausschließlich bestimmte Güter wie z. B.

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4.5 Luftfrachtverkehr

Kunstwerke oder Pelze zu transportieren, als IATA-Intermediary zugelassen werden, wenn sie die sonstigen Voraussetzungen und Zulassungsbedingungen erfüllen. Diese Regelung, die eine neue Herausforderung und eine einschneidende Wettbewerbsbelastung für die schon beste-henden Agenturen darstellt, wurde trotz massiver Einwände der Luftfrachtspediteure aufgrund der Liberalisierungsbestrebungen von der EU-Kommission genehmigt.

Die Registrierung als IATA-Luftfrachtagent oder Intermediary erfolgt für jedes Land, in dem der antragstellende Spediteur seinen Hauptsitz hat, und gilt für alle Zweigniederlassungen, die er dort unterhält. Die Zulassung kann auf Antrag und gegen jährliche Bezahlung von Gebühren auch auf Flughäfen des unmittelbar benachbarten Auslands erweitert werden, jedoch nur zum Zweck der Anlieferung der im Land der Zulassung verkauften Luftfracht.

Die IATA-Mitglieder zahlten früher ihren IATA-Frachtagenten für deren Tätigkeit eine Kommission (Sales Commission) auf die im internationalen Verkehr anfallenden Frachtkosten und Wert-zuschläge. Sie war bei den Carriern unterschiedlich hoch und betrug 5 % bzw. 6 % vom Fracht-umsatz (Weight Charges) inkl. Wertzuschläge (Valuation Charges). Seit vielen Jahren werden von den Airlines jedoch ausschließlich Nettoraten (net rates) pro kg oder 6 dm³ angeboten und über das CASS (Cargo Account Settlement System) mit den Luftfrachtagenten abgerechnet. Der Luftfrachtspediteur/IATA-Intermediary kann somit seine Verkaufsraten gegenüber seinen Kunden selbst festlegen und so seinen Bruttonutzen (Differenz zwischen Speditionserlös und Speditionsaufwand) selbst bestimmen. Während bis Mitte 1991 in Deutschland jede IATA-Fracht agentur mit jeder Fluggesellschaft, mit der sie monatlich Frachtumsätze getätigt hatte, getrennt abrechnen musste, wurde ab diesem Zeitpunkt das IATA Cargo Accounts Settlement System (CASS) eingeführt. CASS errechnet jeden Monat die Salden aus den Luftfrachtbrie-fen aller Agenturen mit allen am System beteiligten Fluggesellschaften. Jeder Teilnehmer – ob Fluggesellschaft oder Spediteur – erhält von CASS monatlich eine Abrechnung, die gleichzeitig Rechnung oder Gutschrift sein kann. Da alle Zahlungen über CASS laufen, ist die Institution zum einen Abrechnungsstelle, zum anderen Bank und Inkassostelle zwischen IATA-Cargo-Agen-ten und Fluggesellschaften. Die Salden der CASS-Abrechnung (Credit oder Debit) für alle Luft-frachttransporte in einem Monat müssen immer pünktlich am 30. des Folgemonats an CASS reguliert bzw. überwiesen werden (siehe Abbildung 4.5-13). Dieses zentralisierte Abrechnungs-verfahren ermöglicht auch die Erstellung verschiedenartiger Statistiken. Luftverkehrsgesellschaf-ten und interessierte Luftfrachtspediteure können solche Statistiken bei der IATA kaufen und so ihren jeweiligen Marktanteil am internationalen Luftfrachtaufkommen ermitteln.

Abb. 4.5-13: IATA Cargo Account Settlement System (CASS) Quelle: IATA CASS Manual

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4 Der Spediteur und die Verkehrsträger

Top Ten Air Cargo Ranking 2017/2018

Int. Frachtflug gesellschaften 2017

Int. Luftfrachtspediteure 2018

Int. Frachtflughäfen 2018

Rang Airline tkm in Tsd.*

Rang Freight Forwarders

Export welt­weit in Tsd. t

Rang Airport Umschlag in Tsd. t

1 FedEx (FX) 16.911 1DHL Global Forwarding 2.248 1

Hong Kong (HKG) 5.120

2Emirates Sky Cargo (EK) 12.979 2 Kuehne+Nagel 1.570 2

Memphis (MEM) 4.470

3 UPS Airlines (5X) 11.940 3 DB Schenker 1.226 3 Shanghai (PVG) 3.768

4Cathay Pacific Cargo (CX) 11.634 4 Panalpina 995 4 Seoul (ICN) 2.952

5DHL Express (3S) 11.176 5

Expeditors International 985 5

Anchorage (ANC) 2.793

6Qatar Airways Cargo (QR) 11.156 6

UPS Supply Chain 935 6 Dubai (DXB) 2.641

7Lufthansa Group (LH) 10.692 7

Nippon Express 705 7

Louisville (SDF) 2.623

8China Southern Group (CZ) 9.983 8

Hellmann Worldwide 654 8

Los Angeles (LAX) 2.446

9Air France­KLM Group (AF/KL) 8.583 9 DSV 635 9 Miami (MIA) 2.348

10Korean Air Cargo (KE) 8.554 10

Bolloré Logistics 569 10 Taipei (TPE) 2.305

* = befördertes Gewicht x geflogene km

Tab. 4.5-3: Rangliste Dienstleister und Flughäfen Quellen: Air Cargo World/ControlPlay/Cargo Airport News

4.5.12 Sammelverkehre und vertraglicher Luftfrachtführer

Da die Tarifstruktur für höhere Sendungsgewichte preisgünstigere Frachtraten bzw. Paletten- und Containertarife einräumt, ist es sinnvoll, Einzelsendungen von verschiedenen Versendern oder Sendungen eines Absenders an unterschiedliche Empfänger zu demselben Zielflughafen zu einer Sammel-/Consolsendung zusammenzufassen. Auch kann durch das Absorbieren von Volumen (Mischen von schwergewichtigen und voluminösen Packstücken) ein sogenann-ter Sammelnutzen erzielt werden. Durch Ausstellung eines Hausfrachtbriefs (HAWB) wird der Luftfrachtspediteur Sammellader (Consolidator), aber auch vertraglicher Luftfrachtführer (Con-tractual Carrier). Die kalkulatorische Spanne zwischen einer Einzelsendung (Direct Shipment) und einer Sammelladung (Consolidation) erlaubt es ihm, selbst unter Berücksichtigung der für das Sammeln und Aufteilen entstehenden Kosten dem Kunden erhebliche Frachtkostenvorteile einzuräumen (Offerten, Haustarife, Sammelladungstarife).

Der Sammelladungsspediteur (Consolidator) stellt für die jeweilige Sendung einen sogenannten Hausfrachtbrief (HAWB) aus. Der HAWB repräsentiert den Abschluss eines Luftfracht-Beför-derungsvertrags zwischen einem vertraglichen Luftfrachtführer (Spediteur) und einem Absender (Shipper). Er beinhaltet die gleichen Beförderungsbedingungen (Conditions of Contract) und Haftungsbeschränkungen wie ein IATA Direct AWB eines den Lufttransport ausführenden Luft-frachtführers (Airline).

Page 25: Thorsten Hölser (Hrsg.) Grundwissen Spedition und Logistik · den können. Deshalb soll diese Lücke durch den Berufsschulunterricht, in inner- oder über-betrieblichen Unterrichten

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Der LORENZ ist seit mehr als 65 Jahren ein Garant für Erfolg in der beruflichen Aus- und Fortbildung der Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung. Gleichzeitig ist er ein unentbehrliches Nachschlagewerk für die tägliche Praxis. Darüber hinaus findet dieses „Grundwissen Spedition und Logistik“ als Lehrbuch für Logistikstudiengänge an Hoch- und Fachhochschulen sowie in der Weiterbildung intensive Verwendung.

Der in überarbeiteter Neuauflage vorliegende Band 1 beschäftigt sich mit den Grundlagen der Verkehrswirtschaft und den ver-schiedenen Verkehrsträgern sowie der Lagerei. Alle Kapitel wurden unter Berücksichtigung aktueller wirtschaftlicher und verkehrs politischer Entwicklungen sowie Rechtsänderungen bzw. Aus wirkungen der Rechtsprechung auf die speditionelle Praxis komplett und im Detail überarbeitet.

Schwerpunkte der Aktualisierung dieser 26. Auflage des LORENZ im Einzelnen:

• Reform und Neustrukturierung der ADSp 2017 inkl. der neuen Logistik-AGB 2019

• Erweiterung des Kapitels Eisenbahn u. a. im Hinblick auf Privat-bahnen sowie IT und Digitalisierung

• Binnenschifffahrt: Auswirkungen des Niedrigwassers auf den Verkehrsträger

• Straßengüterverkehr und Sammelgut: Auswirkungen der neuen Mautverordnungen und der aktuellste DSLV-Kostenindex

• Lagerei: Update zu Lagerarten und -techniken• Berücksichtigung neuer gesetzlicher Verordnungen und Richtlinien

Erstmalig fi nden sich in dieser Neuaufl age zu jedem Kapitel Kon trollfragen, die der Überprüfung des Gelernten dienen.

Extra: Dank des kostenlosen enthaltenen E-Books stehen Nutzern eines Endgeräts mit PDF-Reader (PC, Tablet, Smartphone) die Inhalte des Werks auch elektronisch und mit Suchfunktion zur Verfügung.

www.pmcmedia.com

ISBN 978-3-96245-166-0

9 783962 451660