Thrombosebroschüre

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Ein praktischer Ratgeber mit Informationen, Tipps und Service. THROMBOSE. ERKENNEN. VERSTEHEN. HANDELN.

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Ingrijire batrani

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Ein praktischer Ratgeber mit Informationen,Tipps und Service.

T H RO M B O S E . E R K E N N E N .

V E R S T E H E N . H A N D E L N .

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VorwortInhalt 4 ThromboseUrsachen und Wirkungen

8 Prävention und TherapieVorsorge und Behandlung

10 Folgeerkrankungen und AlltagsbewältigungHinweise, Informationen und Unterstützung

14 Die Dienstleistungen des Hilfswerks

Impressum Hilfswerk Österreich, 1070 Wien, Apollogasse 4/5, Tel. 01/40442, Fax DW 20,E-Mail: [email protected]; www.hilfswerk.at. Redaktion: Regina Gschwandtner, Elisabeth Anselm,Monika Gugerell, Miriam Özalp. Grafikdesign: Willi Schmid; Fotos: Klaus Titzer, Abbé Libansky,Joachim Haslinger, photos.com. Druck: Kastelic GmbH, 1190 Wien.

Mit freundlicher Unterstützung von

Thrombosen – auch unter dem Begriff „Blutgerinnsel“ bekannt – sind lebensbedrohliche Erkrankungen, die Jahr für Jahr Millionen von Menschen betreffen. Typische Beispiele sind die Beinvenenthrombose, die Lungen-embolie, der Schlaganfall und der Herzinfarkt. Problematisch sind dabei nichtnur die akuten Auswirkungen einer Thrombose, sondern auch die langfristigenFolgekomplikationen. So leiden viele Patienten nach einer Beinvenenthrombosean dem sogenannten Postthrombotischen Syndrom, welches mit Schmerzen,Schwellung und Hautdefekten (Ulcera) des betroffenen Beines einhergeht.

Gegen das Auftreten einer Thrombose lässt sich eine Menge tun, dennThrombosen treten gehäuft bei Zusammentreffen mehrerer Risikofaktorenauf. Klassische Risikofaktoren sind zum Beispiel Bewegungsarmut,Übergewicht und Rauchen. Es gibt eine Fülle wirksamer Ansätze in derVorbeugung und Therapie. So kommt etwa ausreichender und regelmäßigerBewegung besondere Bedeutung zu. Aber auch medikamentöse Maßnahmenempfehlen sich in bestimmten Situationen. Wichtig ist, dass Sie erkennen, obSie zu den Betroffenen gehören bzw. ein erhöhtes Risiko haben. Es gibt eineReihe von weiteren Risikofaktoren, die immer noch zu wenig bekannt undbewusst sind. Auch die Kenntnis der typischen Symptome einer Thrombosekann helfen, diese rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Die vorliegende Broschüre bietet Ihnen wichtige Information rund um dasThema Thrombose. Sie erhalten Informationen zu den verschiedenenThromboseformen, zu Risikofaktoren und den Folgen einer Thrombose undwirksame Tipps zur Verhinderung einer Thrombose. Falls Sie eine Thrombosegehabt haben, wird Ihnen auf verständliche Weise vermittelt, wie die Diagnosegestellt wird, welche Therapie notwendig ist und wie Sie als PatientIn oderAngehörige/r mit den Folgeerkrankungen besser umgehen können. ImRahmen des Hilfswerk Fachschwerpunktes „älterwerden in bewegung“ können Sie nicht nur diese, sondern auch noch weitere wertvolle Informationsmaterialien erhalten. Nutzen Sie auch das Beratungs- undUnterstützungsangebot des Hilfswerks. Und suchen Sie jedenfalls Ihren Arztbzw. Ihre Ärztin auf, falls Sie bei sich ein erhöhtes Risiko vermuten!

a.o. Univ. Prof. Dr. med. Ansgar Weltermann, Linz

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Blutstrom, erweiterte Venen und Krampfadern, mangelnde Bewegung (zumBeispiel durch Bettlägerigkeit oder einen Gipsverband), Rauchen, Schäden anden Gefäßen (zum Beispiel durch Verletzungen, Operationen), altersbedingteVeränderungen der Gefäßwände, oder das Aufbrechen von „Plaques” anArterienwänden.

Bin ich gefährdet, an einer Thrombose zu erkranken?Das Thromboserisiko steigt insbesondere dann, wenn Sie in Ihrer Mobilitäteingeschränkt sind, z.B. nach orthopädischen Operationen oder währendeiner Erkrankung wie z.B. einer Atemwegserkrankung, Arthrose, Arthritis,oder einer Herzinsuffizienz. Darüber hinaus liegt ein erhöhtes Risiko auchbei Vorliegen von einem oder mehreren der nachfolgenden Risikofaktorenbzw. Symptome vor:

■ Haben Sie abends oder nach längerem Stehen schwere oder müde Beine,

Spannungsgefühl oder nächtliche Wadenkrämpfe?

■ Kommen in Ihrer Familie gehäuft Venenerkrankungen vor?

■ Sind Sie weiblich und haben eine Veranlagung zu Bindegewebsschwäche?

■ Sind Sie übergewichtig, Raucher/in und älter als 40 Jahre?

■ Haben Sie Besenreiser oder Krampfadern oder eine Venenentzündung

am Bein?

■ Nehmen Sie Hormonpräparate (Pille, Menopausetherapie) ein oder

sind Sie schwanger?

■ Sind Sie in den letzten sechs Monaten im Bauchraum oder an den

Beinen operiert worden?

■ Nehmen Sie harntreibende Medikamente (Diuretika) ein?

■ Haben Sie zur Zeit eine Entzündung oder schmerzhaft gerötete Stellen

an den Beinen?

■ Haben Sie beim Auftreten Schmerzen im Fuß oder in den Waden?

■ Haben Ihre Beine einen unterschiedlichen Umfang?

■ Hatten Sie bereits einmal ein offenes Bein oder ein durch eine Thrombose

verstopftes Gefäß?

■ Hatten Sie eine Lungenembolie (verstopftes Gefäß in der Lunge)?

■ Leiden Sie an einer Blutgerinnungsstörung und nehmen Sie Mittel zur

Blutverdünnung ein?

■ Sind Sie in den letzten vier Wochen operiert worden?

■ Tragen Sie einen Gipsverband oder sonstigen ruhig stellenden Verband

an einem Bein?

■ Wurde bei Ihnen oder Ihrer Familie eine genetische Veränderung

festgestellt?

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Was ist eine Thrombose?Unser Körper ist ein hochkomplexes System. Seine Funktionen sind bis inskleinste Detail darauf abgestimmt, dass wir auch unter widrigen Umständenüberleben können. So verfügt zum Beispiel unser Blut über Stoffe, die dafürsorgen, dass sich kleinere Wunden rasch wieder schließen - so genannteGerinnungsfaktoren wie die Blutplättchen (Thrombozyten). Diese leiten dieerste Phase der Gerinnung ein (z.B. bei Gefäßverletzungen), sie verstopfenLöcher in der Gefäßwand, bevor andere Gerinnungsfaktoren aktiv werden.

Diese grundsätzlich sehr vorteilhafte Eigenschaft im menschlichen Körperkann unter bestimmten Umständen auch ungünstige Effekte erzeugen – zum Beispiel eine Thrombose, die sehr schwere Erkrankungen nach sichziehen kann.

Von einer Thrombose spricht man dann, wenn ein Blutgefäß durch einBlutgerinnsel (Thrombus) – durch Blutgerinnung verklumptes Blut – zumTeil oder ganz verstopft wird. Wenn der Thrombus sich loslöst, kann dies letztendlich Herzinfarkt, Schlaganfall, Lungeninfarkt oder eine Beinvenen-thrombose zur Folge haben.

Das gefährlichste an der Erkrankung ist, dass sie im Anfangsstadiummeist keinerlei Symptome zeigt und daher oft unentdeckt bleibt. TretenSymptome auf, werden sie oft falsch gedeutet und eine richtige Behandlungunterbleibt. Es sterben mehr Menschen an einer tiefen Venenthrombose, alsan Aids, Brustkrebs und Verkehrsunfällen zusammen – EU-weit sollenjährlich fast 550.000 Menschen davon betroffen sein. Deshalb ist es sehrwichtig, dass man die Ursachenkennt und bei einer eventuellenGefährdung entsprechendeVorbeugungsmaßnahmen trifft.

Es gibt eine ganze Reihe vonFaktoren, die dafür sorgen können,dass das Blut innerhalb vonGefäßen gerinnt, wo es eigentlichungehindert fließen sollte: z.B. dieverstärkte Gerinnungsneigung desBlutes, ererbte Faktoren,Medikamente, ein verlangsamter

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ThromboseUrsachen und Wirkung

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Je mehr Fragen Sie mit ja beantwortet haben, desto größer ist IhrThromboserisiko. Schon bei einer positiven Beantwortung kann die Not-wendigkeit für eine Thromboseprophylaxe oder, falls bereits eine Thrombosevorliegt, für eine Therapie gegeben sein.

Bitte beachten Sie: Dieser Test ist kein Diagnosetest! Er dient lediglicheiner nur annäherungsweise und keineswegs vollständigen Abklärung despersönlichen Risikos. Er darf und will auch nicht den Besuch beim Arztersetzen. Wenn nur der geringste Verdacht auf ein erhöhtes Risiko besteht –auch unabhängig vom Ergebnis dieses Tests – kann nur Ihr Arzt auf Grundeiner persönlichen Untersuchung Ihr individuelles Risiko einstufen.

Nähere Informationen finden Sie auch auf www.thromboseportal.at.

Welche Beschwerden rufen Thrombosen bzw. deren Folgeerkrankungen hervor?

Die bekanntesten Symptome für eine tiefe Venenthrombose sind:■ Plötzliche Spannungsgefühle und Druckempfindlichkeit in einem Bein,■ eine Schwellung und deutliche Verdickung des Beines, ■ Hitzegefühle im betroffenen Bein, ■ eine Rot-, Blau- oder Violettfärbung, ■ sowie Schmerzen, besonders in der Wade.

Hat sich die Thrombose bereits gelöst und ist in die Lunge gelangt, treten folgende Symptome auf:■ zusätzlich zu den Beinbeschwerden Schmerzen in der Brust■ Atemprobleme bzw. plötzliche Atemnot

Verschließt die Thrombose Gefäße zum Herzen, droht ein Herzinfarkt. Die Anzeichen sind:■ Panikattacken oder sogar Todesangst■ Engegefühl und Schmerzen in der Brust■ Atemprobleme■ Blässe, starke Übelkeit, kalter Schweiß

Verschließt ein Gerinnsel eine Gehirnarterie, dann kommt es zu einemSchlaganfall. Das sind die Symptome:■ Gefühllosigkeit, Taubheit bzw. Lähmungen■ Sprach- und Verständnisprobleme■ Seh- und Hörstörungen, Benommenheit, Schwindel■ Unsicherheit beim Gehen, Koordinationsprobleme■ plötzlicher starker Kopfschmerz, Bewusstlosigkeit

Solche Beschwerden – auch wenn sie wieder verschwinden (!) – sind höchst alarmierend. Bitte wenden Sie sich sofort an einen Arztoder verständigen Sie einen Notarzt!

Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)Eine weitere Erkrankung, die durch eine Verengung von Blutgefäßen

entsteht, ist die „pAVK“ – die periphere arterielle Verschlusskrankheit.

Diese Erkrankung äußert sich zum Beispiel durch Krämpfe in der Bein- oder

Hüftmuskulatur und sie verursacht Schmerzen beim Gehen oder beim

Tragen von schwereren Taschen. Stehenbleiben bringt Erleichterung, deshalb

wird sie auch „Schaufensterkrankheit” genannt.

Wenn Sie solche Anzeichen bei sich feststellen, sollten Sie so schnell wie

möglich mit einem Arzt sprechen bzw. den Notarzt informieren.

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■ Besonders gefährlich ist das Rauchen, wenn gleichzeitig hormonhaltige Medikamente wie die Antibabypille oder eine Hormonersatztherapie eingenommen werden.

■ Wenn Sie an Diabetes erkrankt sind, sollten Sie unbedingt auf regel-mäßige Blutzuckerkontrollen achten und sich genau an die Anweisungen des Arztes halten, was die Diät und Medikamenteneinnahme betrifft. Dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte bewirken oft eine Fettstoffwechsel-störung, wodurch die Gefäße zusätzlich geschädigt werden.

■ Zu hoher Blutdruck ist ein großer Risikofaktor für eine pAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit) und für Thrombosen und ihre Folge-erkrankungen. Durch regelmäßige Blutdruckkontrolle und eine wirksame Blutdrucksenkung kann das Risiko deutlich gesenkt werden.

Welche medikamentösen Vorsorgemöglichkeiten gibt es?Wenn Sie ein hohes Thromboserisiko haben oder bei Ihnen bereits einebestehende Thrombose diagnostiziert wurde, dann gilt es wichtige Ziele zu erreichen:

■ das Wachstum des Gerinnsels verhindern■ eine Embolie (Verstopfung eines wichtigen Gefäßes) unbedingt vermeiden

Um das zu erreichen, wird Ihnen Ihr Arzt / Ihre Ärztin Medikamente ver-schreiben, die die Blutgerinnung beinflussen bzw. das Gerinnsel auflösenkönnen. Ein wichtiges Mittel ist „niedermolekulares Heparin“, das mittelsInjektion (mit Automatik-Pen oder Fertigspritze) einfach selbst verabreichtwerden kann. Heparin ist ein natürlich vorkommender Wirkstoff, der dieBlutgerinnung hemmt. Die Substanz beugt der Bildung von Thrombosenvor, wenn sie verabreicht wird.

Zur Vermeidung von Schlaganfällen werden auch Thrombozyten-funktionshemmer wie Azetylsalizylsäure, Dipyridamol oder Clopidogreleingesetzt. Diese Medikamente wirken gezielt auf die Blutplättchen, die„Thrombozyten“, die eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung spielen.Thrombozytenfunktionshemmer sorgen dafür, dass die Blutplättchen nichtso stark miteinander verkleben. Folglich kommt es weniger leicht zurAusbildung von Gerinnseln in den Blutgefäßen. Das Risiko fürGefäßverschlüsse sinkt.

Auch bestimmte Blutdruckmittel (so genannte ACE-Hemmer) undFettsenker (Statine) wirken der Atherosklerose entgegen und verringern sozusätzlich die Schlaganfallgefahr. Wichtig für die Wirkung dieser Medika-mente ist eine regelmäßige und langfristige Einnahme.

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Wie kann ich die Thrombosegefahr in Schach halten?Wenn Sie aufgrund bestimmter Faktoren zu den thrombosegefährdetenPersonen zählen, sollten Sie auf jeden Fall so schnell wie möglich einigeVeränderungen an Ihrem Lebensstil vornehmen, bzw. mit Ihrem Arzt übereine medikamentöse Therapie sprechen.

Was Sie im Alltag tun können…

Ernährung■ Ernähren Sie sich überwiegend von pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst,

Gemüse, Pilzen, Vollkornbrot, Getreide, Linsen, Bohnen usw. Das allein senkt die Bildung von Blutgerinnseln bereits um die Hälfte.

■ Sorgen Sie dafür, dass in Ihrer Nahrung Omega-3 Fettsäuren enthalten sind – diese kommen zum Beispiel reichlich in Leinsamen, Walnüssen, sowie in Lein-, Soja- und Rapsöl vor.

■ Auch zu hohe Blutfettwerte bergen eine große Gefahr: Halten Sie sich unbedingt an die Ernährungsempfehlungen Ihres Arztes.

■ Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit – am besten in Form von Wasser.

Bewegung■ Gehen Sie viel zu Fuß, bewegen Sie Ihre Füße und Beine regelmäßig.■ Achten Sie darauf, nie zu lange zu sitzen – öfter aufstehen und herum-

gehen ist gut für die Durchblutung.■ Sollten Sie vorübergehend ans Bett gefesselt sein, machen Sie unbedingt

Bein- und Fußübungen.■ Sollten Sie ein Trainingsprogramm verordnet bekommen haben:

Halten Sie sich daran, es lohnt sich!

Lebensstil■ Achten Sie auf ein normales Gewicht, denn Übergewicht und

Fettleibigkeit fördern einen hohen Blutdruck und damit wiederum die Thrombosegefahr.

■ Rauchen Sie nicht, denn es ist die Hauptursache für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und vorzeitige Todesfälle. Das Rauchen vermindert die Kon-zentration des „guten“ HDL-Cholesterins und es verengt die Gefäße, was die Schlaganfall-, Herzinfarkt- oder Lungenemboliegefahr enorm erhöht.

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Prävention und TherapieVorsorge und Behandlung

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■ Übergewicht abbauen und das Gewicht dann in einem gesunden Bereich halten

■ Zigaretten endgültig aus dem Leben verbannen■ Alkohol stark einschränken■ gesunden Ersatz für schädigende Süchte finden (Arbeit, Leistung,

Genussmittel)■ und viel mit der Familie und Freunden lachen – am besten auch

über sich selbst

Möglicherweise müssen Sie, um eine weitere Herzinfarktgefahr zu bannen,ab sofort regelmäßig Medikamente einnehmen. Dabei handelt es sich umBetablocker, die die Herzleistung verbessern, sogenannte Thrombozyten-aggregationshemmer, die das Gerinnen des Blutes in den Gefäßen verhin-dern, sowie um Statine zur Senkung der Blutfette.

Blutdruck, Blutfette und EKG müssen weiterhin regelmäßig vom Arzt kon-trolliert werden. Der Kontakt mit anderen Betroffenen in Selbsthilfegruppenhilft dabei, die notwendigen Veränderungen zu akzeptieren und Ängsteabzubauen.

Wie ist das Leben nach einem Schlaganfall?Während das Leben nach einem Herzinfarkt normalerweise relativ raschwieder in normale Bahnen gelenkt werden kann, muss man beimSchlaganfall mit schwereren Folgen rechnen: Je schwerer die Schädigungenim Gehirn durch den Gefäßverschluss ausgefallen sind, desto komplexer undlangwieriger sind die gesundheitlichen Folgen.

Nach einem Schlaganfall kann es zu einer halbseitige Lähmung und einerEmpfindungsstörung im Gesicht, Arm, Bein oder einer Körperhälfte kommen. Sprachstörungen, Wort-findungsstörungen oder sogar dervöllige Verlust der Sprach- undVerständnisfähigkeit sind möglich.Das Lesen und Rechnen fällt schwer, ein einseitiger Ausfall derSehfähigkeit, eine Einschränkungdes Gesichtsfeldes und starkemotorische Probleme sind ebenfallshäufige Folgen. Schon der Umgangmit Messer und Gabel kann zumProblem werden, ebenso wie dasBedienen von Haushaltsgerätenoder das Zuknöpfen von Hemd oder Bluse.

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Wird die Thrombose nicht rechtzeitig erkannt bzw. nicht ausreichend behandelt, dann kommt es in vielen Fällen zu schweren Folgeerkrankungen,die das Leben der betroffenen Menschen massiv verändern. Zu diesenErkrankungen zählen insbesondere Herzinfarkt und Schlaganfall.

Wie ist das Leben nach dem Herzinfarkt?Der Herzinfarkt kann von intensiven Angst- und Vernichtungsgefühlenbegleitet werden, die noch lange nach dem lebensbedrohlichen Ereignis psychische Nachwirkungen haben können. Die betroffenen Menschen erkennen, dass sie verletzlich sind und dass ihr bisheriger Lebensstil – mitStress, ungesunder Ernährung, zu wenig Bewegung und Rauchen – maßgeblich daran beteiligt war, dass es soweit gekommen ist.

Nachdem die Akutbehandlung im Krankenhaus abgeschlossen ist, musseine Rehabilitationsphase absolviert werden, damit man sich wieder an dieBelastungen des Alltags gewöhnen kann. In dieser Phase lernen Sie vonerfahrenen ÄrztInnen und TherapeutInnen, verschiedene Veränderungen inIhrem Lebensstil, für die Psyche und im medikamentösen Bereichvorzunehmen – und diese sollten Sie konsequent einhalten.

Da die Gefahr eines erneuten Herzinfarktes groß ist, sollten Sie jetztlangsam und konsequent alle Risikofaktoren, die den Gefäßverschluss undden Infarkt begünstigt haben, beseitigen.

Sie können durch ein paar wichtige Änderungen Ihre Lebensqualität auchnach einem Herzinfarkt langfristig verbessern. Beginnen Sie mit folgendenSchritten:

■ sich der eigenen Gefühle und Bedürfnisse bewusst werden■ sich nicht von vermeintlichen „Notwendigkeiten” stressen lassen,

jede Hektik vermeiden■ Entspannungsübungen wie autogenes Training oder Yoga, sowie

„Seelenhygiene” machen■ sich viel an der frischen Luft bewegen■ lernen, „gefäßfreundlich” zu kochen – mit viel Gemüse, Obst, Getreide,

Hülsenfrüchten und Soja, wenig Salz, Fleisch und Fett, reichlich Omega-3-Fettsäuren (z. B. aus Leinöl oder Walnüssen)

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Folgeerkrankungen und AlltagsbewältigungHinweise, Informationen und Unterstützung

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Wie kann ich meinen Komfort und die Sicherheit zuhause erhöhen?Da der Schlaganfall zahlreiche körperliche Beeinträchtigungen mit sichbringt, ist es nötig, das persönliche Umfeld, die Wohnung, oder das Haus so zu adaptieren, dass man alles bequem erreichen sowie Verletzungen undStürze vermeiden kann. Das Hilfswerk berät Sie gerne und stellt Ihnenumfassende Informationen zur Verfügung, um Ihnen das Leben zu erleichtern.

Sicherheit bietet Ihnen das Notruftelefon des Hilfswerks. PraktischeDienste wie Essen auf Rädern nehmen Ihnen die Last der täglichenEssenszubereitung von den Schultern. Für pflegende Angehörige bietet dasHilfswerk umfassende Beratung, ergänzende Kurs- und Bildungsangebotesowie Möglichkeiten des Austausches in Selbsthilfegruppen bzw. Clubs.

Auf den nächsten Seiten finden Sie alle unsere Adressen und Telefonnummernsowie einen Überblick über unsere Angebote. Telefonisch erreichen Sie uns unter0800 800 820 gebührenfrei aus ganz Österreich. Oder besuchen Sie unsere Websiteunter: www.hilfswerk.at

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Ein Schlaganfall kann psychische Probleme zur Folge haben, es kommt zuStimmungsschwankungen, Depressionen, Antriebsveränderungen,Impulsivität oder Aggressivität. Wenn Hirnbereiche geschädigt wurden, diedie Harnblase und den Darm kontrollieren, kommt es zu Inkontinenz.

Durch gezielte therapeutische Interventionen können viele dieserProbleme gemildert werden. Von einem Schlaganfall Betroffene brauchenviel Zeit und Unterstützung durch die Familie, durch ÄrztInnen,TherapeutInnen und durch Pflegepersonen, um die Folgen der Erkrankungzu bewältigen und den Alltag wieder in den Griff zu kriegen.

Auch für die Angehörigen verändert sich plötzlich vieles – von der Sorgeum den erkrankten Angehörigen über die dringend benötigtenInformationen zu dem beängstigenden Ereignis und dessen Konsequenzen,bis zu den vielfältigen Anforderungen, die die Betreuung von Schlaganfall-PatientInnen mit sich bringt. Diese Menschen brauchen viel Hilfe, Beratungund Unterstützung durch erfahrene Fachleute.

Wo gibt es Beratung, Hilfe und Unterstützung?Sowohl die Betroffenen, als auch deren nahe Angehörige brauchen nacheinem solch folgenschweren gesundheitlichen Ereignis Hilfe undUnterstützung. Die richtige Pflege und Betreuung in den eigenen vierWänden nach einem erlittenen Schlaganfall erfordert viel Zeit, Wissen undpsychische Kräfte. Alleine ist das kaum zu bewältigen.

Tatsächlich erwartet das auch niemand von den Angehörigen – und es gibtverschiedene Möglichkeiten, die mit der Pflege zusammenhängendenAufgaben zu verteilen.

■ Eine wichtige Ressource sind Schlaganfall-Selbsthilfegruppen, dieBetroffenen und Angehörigen wertvolle Informationen geben, Unterstützungbieten und österreichweit verfügbar sind.

■ Umfassende Informationen zu den Möglichkeiten der Pflege undBetreuung in Österreich – vom Seniorenheim über die Tagesbetreuung bishin zur Heimhilfe und Hauskrankenpflege, finden Sie auch im Internetunter www.help.gv.at, dem offiziellen Amtshelfer für ganz Österreich.

■ Als führender gemeinnütziger Anbieter von Pflege- und Betreuungs-diensten in Österreich bietet das Hilfswerk persönliche Beratung undHilfeleistungen nach Bedarf. Zu den Angeboten des Hilfswerks zählen zumBeispiel die Heim- oder Haushaltshilfe, die bei alltäglichen Verrichtungenhilft, die Hauskrankenpflege durch diplomierte Krankenpflegepersonen, undbei Bedarf sogar eine 24-Stunden-Betreuung.

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Diese Dienstleistungenbietet Ihnen dasHilfswerk

■ I N O B E R Ö S T E R R E I C H

Oberösterreichisches Hilfswerk GmbHDametzstraße 6, 4010 LinzTel. 0732/77 51 11 Fax DW 200E-Mail: [email protected]

DienstleistungsangeboteHauskrankenpflege • Mobile Betreuung undHilfe • Mobile Kinderkrankenpflege • MobileFrühförderung • Begleitung pflegender Ange-höriger • Notruftelefon • 24-Stunden Betreuung •Mobile Therapie (Logo/Ergo/Physio/Psycho) •Tageszentrum Steyr • TageszentrumOberneukirchen • Tageszentrum Leumühle •„Mahlzeit“ Tiefkühlmenüservice • Haus- undHeimservice • Betreubares Wohnen • Sozial-beratung • Kindergärten • Kindernester •Krabbelstuben • Horte • Sonderhort • Schüler-nachmittagsbetreuung • AltersgemischteKindergruppe • Spielgruppen • Vorkindergarten •Sommerkindergärten • Lernbegleitung • Arbeits-begleitung • Berufsausbildungsassistenz • MobileNachhilfe • Leichter Lernen Wochen • Schüler-treffs • flexible Angebote nach Bedarf • InstitutLegasthenie Linz • Institut Legasthenie Wels

■ I N W I E N

Wiener HilfswerkSchottenfeldgasse 29, 1072 WienTel. 01/512 36 61 Fax DW 33E-Mail: [email protected]

DienstleistungsangeboteHeimhilfe • Hauskrankenpflege • Kinderhaus-krankenpflege • Besuchsdienst • Reinigungsdienst •Tageszentren für Senioren • Angehörigen-beratung • Palliative Care / Mobiles Hospiz •Notruftelefon • Haus- & Heimservice • Essen auf Rädern • 24-Stunden Betreuung • BetreuteSenioren-Wohngemeinschaften • BetreuteSeniorenurlaube • Tagesmütter • Babysitting professionell • Freizeiteinrichtungen für Menschen mit Behinderung: Spielothek –Zentrum für Kinder (bis 12 Jahre) mit Entwicklungsverzögerung oder Behinderung und deren Familien, Freizeit- und Aktionsraum„Rampenlicht“ (12–18 Jahre), „Club 21“ (ab 18 Jahre), Sonnengarten Schreibersdorf • 10 Nachbarschaftszentren (u.a. Gesundheits-

beratung, Selbsthilfegruppen, Lernclubs,Veranstaltungen und Kurse) • Freiwilligen-Management • Wissensbörse • Selbsthilfe-plattform • Sozialberatung • Rechtsberatung •Bürger in Not • Sozial betreute Wohnhäuser •Übergangswohnungen für wohnungslose Frauen& Familien • Karitative Hilfe („Guat beinand“,Weihnachtsaktion) • soma-Sozialmarkt •Veranstaltungs- und Eventcenter SkyDome

■ I M B U R G E N L A N D

Hilfswerk BurgenlandRobert-Graf-Platz 1, 7000 EisenstadtTel. 02682/651 50 Fax DW 10E-Mail: [email protected]

DienstleistungsangeboteMobile Hauskrankenpflege • Alten- undHeimhilfe • Seniorenpensionen • Senioren-tagesbetreuung • Kurzzeit- und Urlaubspflege •Überleitungspflege (vom Krankenhaus zurHauskrankenpflege) • Wundmanagement •Schmerzmanagement • Palliativpflege • Kunden-und Angehörigenbegleitung • Beratungen,Schulungen und Stammtische für pflegendeAngehörige • Notruftelefon • Familienberatungund Projekte (Familiero)

■ I N K Ä R N T E N

Hilfswerk Kärnten8.-Mai-Straße 47, 9020 KlagenfurtTel. 05 0544-00 Fax DW 5099E-Mail: [email protected]

DienstleistungsangeboteHauskrankenpflege • Heimhilfe • Altenhilfe •Unterstützung und Beratung von pflegendenAngehörigen • Essen auf Rädern • Orthopädie-und Rehatechnik • Notruftelefon • 24-StundenBetreuung • Mobile Kinderkrankenpflege •Mobile Tagesmütter • Babysitter- undKinderbetreuungskurse • Kindergärten undKindergruppen • Nachmittags- undLernbetreuung • Hort • KinderwerkstadtKlagenfurt • Behindertentagesstätte •Sozialservicestelle • Ehrenamtliche Projekte

■ I N D E R S T E I E R M A R K

Hilfswerk Steiermark GmbHHerrgottwiesgasse 149, 8055 GrazTel. 0316/81 31 81–0, Fax DW 4098E-Mail: [email protected]

DienstleistungsangeboteHilfe und Pflege daheim mit Hauskrankenpflege •Pflegehilfe und Heimhilfe • 24-Stunden Betreuung •Palliativ-Betreuung • mokidi Mobiler Kinderkran-kenpflegedienst • Tagesmütter • Kinderkrippen •Kinderhaus • Lernbetreuung • Psychosoziale undsozialpsychiatrische Beratung, Behandlung undBetreuung – Mobile sozialpsychiatrische Wohn-betreuung • Übergangswohnungen • Trainings-wohnungen und Tagesstätten • Drogen- undSuchtberatung • offene Jugendarbeit • Jugend-kriseninterventionsstelle „Burg“ • Streetwork •Behindertenbetreuung • „Bitte zu Tisch –Menüservice“ • Notruftelefon

■ I N S A L Z B U R G

Hilfswerk SalzburgKleßheimer Allee 45, 5020 SalzburgTel. 0662/43 47 02–0 Fax DW 9022E-Mail: [email protected]

DienstleistungsangeboteHauskrankenpflege • Haushaltshilfe • Essen aufRädern • Notruftelefon • 24-Stunden Betreuung •Pflegetelefon • Betreutes Wohnen • Senioren-tageszentren • Seniorenheime • Unterstützungfür pflegende Angehörige (Beratung, Schulung,Anleitung) • Sozialberatung vor Ort in denFamilien- und Sozialzentren • Vermittlung vonPflegehilfsmitteln • Beratung in Sachwalter-schaftsfragen • Mobile Kinderkrankenpflege •Tagesmütter • Kindergruppen • Kindergärten •Spielgruppen • Lernbetreuung • Jugendtreffs •Jugendzentren • Ferienaktion

■ I N N I E D E R Ö S T E R R E I C H

Niederösterreichisches HilfswerkFerstlergasse 4, 3100 St. PöltenTel. 02742/249 Fax DW 1717E-Mail: [email protected]

DienstleistungsangeboteHauskrankenpflege • Heimhilfe • Palliativpflege •24-Stunden Betreuung • Mobile Therapie (Ergo/

Physio/Logopädie) • Notruftelefon • Essen aufRädern • Menüservice „Essen à la carte“ • Haus- und Wohnservice • Beratungen,Schulungen und Gesprächsclubs für pflegendeAngehörige • mobile Pflegeberatung •Wohnraumberatung • Tagesstätte für Senioren in Mödling • Betreubares Wohnen • Verleih vonbzw. Beratung bei Pflegehilfsmitteln •Ergänzungsnahrung, Produkte zur Hautpflegeund -reinigung, Großtastentelefone •Ehrenamtlicher Besuchsdienst • EhrenamtlicheFamilienpatenschaften • Tagesmütter • MobileMamis • Horte • Kindertreffs • Kleinkinderstuben •Babysitterbörsen / Oma-Opa-Börsen • Ferienbe-treuung • Spielgruppen • Eltern-Kind-Zentren •Lernbegleitung • Nachhilfe • Hausaufgaben-betreuung • psychologische Diagnostik • Legasthenie- und Dyskalkulietraining • Lern- und Kreativwochen • School warm up • English-Kiddy-Club • Arbeitsbegleitung für Jugendliche •Familien-, Partner- und Jugendberatung •Familienhilfe • Psychotherapie • Mediation • NÖ Frauentelefon 0800 800 810 •Unterstützung in Scheidungssituationen • Mobile Frühförderung • Familienintensiv-begleitung • NÖ Krisentelefon 0800 20 20 16 •Deutschintegrationskurse und -prüfung •Lernclubs für Kinder mit nicht deutscherMuttersprache • Bildungsangebote

■ B U N D E S G E S C H Ä F T S S T E L L E

Hilfswerk ÖsterreichApollogasse 4/5, 1070 WienTel. 01/40 442 Fax DW 20 E-Mail: [email protected]

■ I N T E R N AT I O N A L E A R B E I T

Hilfswerk Austria InternationalEbendorferstraße 6/5, 1010 WienTel. 01/40 57 500 Fax DW 60E-Mail: [email protected]

Humanitäre Hilfe nach Kriegen und Natur-katastrophen • kompetentes Projektmanagementin der Entwicklungszusammenarbeit

www.hilfswerk.at

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