Tiere als Co-Therapeuten - COnnecting REpositoriesSie beschreibt in ihrem Buch „Animals in...

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Bachelorarbeit Tiere als Co-Therapeuten Der Effekt von tiergestützter Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus Nadine Sulser Säntisstrasse 6 8633 Wolfhausen [email protected] Matrikelnummer: S09170085 Departement: Gesundheit Institut: Institut für Ergotherapie Studienjahr: 2009 Eingereicht am: 18.05.2012 Betreuende Lehrperson: Almuth Späth, ZHAW

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Bachelorarbeit

Tiere als Co-Therapeuten

Der Effekt von tiergestuumltzter Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus

Nadine Sulser Saumlntisstrasse 6 8633 Wolfhausen sulsenadstudentszhawch Matrikelnummer S09170085 Departement Gesundheit

Institut Institut fuumlr Ergotherapie

Studienjahr 2009

Eingereicht am 18052012

Betreuende Lehrperson Almuth Spaumlth ZHAW

bdquoAn animal is an island of sanity in what appears to be an insane world

Friendship retains its traditional values and securities in onersquos relationship

with an animal Whether a dog a cat horse bird fish turtle or other one can

rely upon the fact that an animal will always remain a faithful intimate and

non-competitive friend ndash regardless of the good or ill fortune life brings us

(Levinson 1962 S59)rdquo

Abbildung 1

Nadine Sulser 3

Inhaltsverzeichnis

Abstract 5

1 Einleitung 6

11 Darstellung des Themas 6

12 Themenwahl 7

13 Problemstellung 7

14 Zielsetzung und Fragestellung 9

15 Zentrale Begrifflichkeiten 9

151 Partizipation 9

152 Autismus 10

153 Ergotherapie 11

154 Tiergestuumltzte Therapie 12

2 Theoretischer Hintergrund 13

21 Gebraumluchliche ergotherapeutische Interventionen bei Kindern mit Autismus 13

212 Sensorische Integrationstherapie 13

212 Verhaltenstherapie 14

213 Ganzheitliche Interventionen 14

22 Model of Human Occupation [MOHO] 15

221 Volition 16

222 Habituation 16

223 Performanz 16

224 Umwelt 17

3 Methodik 18

31 Beschreibung der Literaturrecherche 18

32 Einschlusskriterien und Beurteilungskriterien der Literatur 19

4 Ergebnisse aus der Literatur 20

41 Darstellung der Studien 20

411 Studie von Sams et al (2006) 20

412 Studie von Martin et al (2002) 21

413 Studie von Krskova et al (2010) 21

414 Studie von Taylor et al (2009) 22

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien 23

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen 23

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation 24

423 Ergebnisse in Bezug auf Partizipation in Therapie und Alltag 24

Nadine Sulser 4

5 Diskussion 25

51 Volition 25

52 Habituation 27

53 Performanz 28

54 Vergleich verschiedene Tierarten 29

55 Limitationen der Hauptstudien 30

6 Theorie ndash Praxis Transfer 32

61 Klientenzentriertheit 32

62 Beziehungsaufbau 32

63 Kommunikation 32

64 Betaumltigung 33

65 Weitere relevante Aspekte 34

7 Schlussfolgerungen 35

71 Fazit 35

72 Weiterfuumlhrende Fragen 35

Verzeichnisse 37

Abkuumlrzungsverzeichnis 37

Glossar 38

Literaturverzeichnis 40

Abbildungsverzeichnis 45

Danksagung 46

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung 47

Anhang 48

Anhang A 49

Anhang B 55

Nadine Sulser 5

Abstract

Hintergrundinformationen Autistische Kinder sind durch Einschraumlnkungen im So-

zialverhalten und der Kommunikation in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeutungs-

vollen Betaumltigungen und der sozialen Partizipation eingeschraumlnkt In der Literatur

werden positive Auswirkungen tiergestuumltzter Therapie auf die soziale Interaktion von

autistischen Kindern beschrieben

Ziel Das Ziel dieser Arbeit ist zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergo-

therapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus haben kann

Methode Es erfolgte eine systematische Literaturrecherche in sieben Datenbanken

Vier Hauptstudien wurden zur Bearbeitung der Fragestellung ausgewaumlhlt und kritisch

beurteilt Das Model of Human Occupation bildet die Struktur fuumlr die Diskussion der

Ergebnisse

Resultate Tiergestuumltzte Interventionen koumlnnen die soziale Partizipation eines autis-

tischen Kindes positiv beeinflussen Es werden positive Effekte in allen Bereichen

des Betaumltigungsverhaltens der Studienteilnehmer1 beschrieben insbesondere in den

sozialen Verhaltensweisen und der Kommunikation

Schlussfolgerung Tiergestuumltzte Ergotherapie verfuumlgt uumlber grosses Potential fuumlr die

Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialen Partizipation Fuumlr

eine Verallgemeinerung dieser Ergebnisse ist weitere Forschung erforderlich

Keywords Autismus (autism) Ergotherapie (occupational therapy) Tiergestuumltzte

Therapie (animal assisted therapy) Kind (child) Kommunikation (communication)

Partizipation (participation)

1 Zur besseren Lesbarkeit der vorliegenden Arbeit wird die maumlnnliche Form (wie Teilnehmer

Ergotherapeut) wenn nicht ausdruumlcklich nur Frauen vorkommen stets einheitlich fuumlr beide Geschlechter verwendet

Nadine Sulser 6

1 Einleitung

Im ersten Teil dieses Literaturreviews erfolgt eine Darstellung des Themas der Be-

weggruumlnde zur Wahl des Themas der Problemstellung der Zielsetzung und der

Fragestellung dieser Arbeit Des Weiteren werden zentrale Begrifflichkeiten erlaumlutert

und definiert

11 Darstellung des Themas

Kinder mit einer autistischen Stoumlrung weisen signifikante Schwierigkeiten in ihrem

Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren Verhaltensmustern auf

Dadurch wird ihre soziokulturelle Teilhabe am Leben und somit auch ihre Lebens-

qualitaumlt signifikant beeintraumlchtigt (Woodyatt amp Rodger 2006)

Temple Grandin ist eine Biologin und renommierte Expertin im Bereich Verhaltens-

wissenschaften der Tiere welche selbst als Kind mit Autismus diagnostiziert wurde

Sie beschreibt in ihrem Buch bdquoAnimals in Translation Using the Mysteries of Autism

to Decode Animal Behaviourldquo dass sie die Faumlhigkeit hat nonverbale Signale von Tie-

ren zu lesen und zu verstehen ihr dies jedoch bei Menschen sehr schwerfaumlllt (Gran-

din amp Johnson 2005)

Aus der Literatur geht hervor dass tiergestuumltzte Therapie bei Menschen mit ver-

schiedenen Einschraumlnkungen wie psychischen Erkrankungen Aphasie Demenz

oder Down Syndrom als Unterstuumltzung zur Foumlrderung der Kommunikation und der

sozialen Interaktion eingesetzt wird (LaFrance Garcia amp Labreche 2007 Nimer amp

Lundahl 2007) Es wird beschrieben dass Tiere eine wirksame Unterstuumltzung fuumlr

therapeutische Interventionen sind da sie eine natuumlrliche Veranlagung haben eine

Bindung mit Menschen einzugehen (Zilcha-Mano Mikulincer amp Shaver 2011) Dies

ist bei Menschen mit Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das

Aufbauen von Beziehungen und somit die soziale Partizipation grosse Schwierigkei-

ten darstellen (Bass Duchowny amp Llabre 2009)

Nadine Sulser 7

12 Themenwahl

Eigene Erfahrungen der Autorin2 mit tiergestuumltzter Therapie bei Kindern mit Down

Syndrom haben gezeigt dass diese Kinder in kurzer Zeit sehr intensive Bindungen

zu den Tieren aufbauen konnten und auf eine faszinierende Weise mit den Tieren

interagierten Da in der Therapie mit autistischen Kindern die Foumlrderung der Kom-

munikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten ein wichtiger Aspekt ist (Oberdick 2006)

erscheint es als relevant in dieser Arbeit den moumlglichen Nutzen tiergestuumltzter Ergo-

therapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu erarbeiten Es be-

steht die Hypothese dass durch die positiven Effekte tiergestuumltzter Ergotherapie auf

die Bereiche soziale Interaktion und Kommunikation ein signifikanter Teil der Hinder-

nisse welche einer erfolgreichen und erfuumlllenden Ausuumlbung bedeutungsvoller Aktivi-

taumlten im Wege stehen beseitigt werden koumlnnen

13 Problemstellung

Laut dem Verein Autismus deutsche Schweiz (2012) haben neueste Untersuchungen

gezeigt dass etwa 07 aller Kinder an einer Stoumlrung des autistischen Spektrums

leiden Wissenschaftliche Studien innerhalb der letzten zehn Jahre machen zudem

darauf aufmerksam dass die Verbreitung von Autismus stetig ansteigt Baranek

(2002) beschreibt dass viele der momentan gebraumluchlichen therapeutischen Inter-

ventionen zur Foumlrderung von Kindern mit Autismus nicht mit ausreichend wissen-

schaftlicher Evidenz belegt werden koumlnnen Aus diesem Grund nehmen viele Famili-

en mit autistischen Kindern ergaumlnzende und alternative medizinische Behandlungen

in Anspruch (Umbarger 2007)

Die Erforschung neuer Behandlungsansaumltze und ndashmethoden zur Foumlrderung der Par-

tizipation und der Performanz dieser Klientengruppe ist daher von grosser gesell-

schaftlicher Relevanz (Case ndash Smith amp Arbesman 2008)

Autistische Kinder zeigen stereotype Verhaltensweisen sind stark vermindert in ihrer

verbalen und nonverbalen Kommunikation und es faumlllt ihnen bedeutend schwerer

Beziehungen aufzubauen und eine Interaktion zu initiieren (Woodyatt et al 2006)

Dies erschwert oder verunmoumlglicht in vielen Faumlllen eine erfolgreiche Partizipation in

der Gesellschaft Infolge dieser Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten sind autisti-

sche Kinder auch in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeutungsvollen Betaumltigungen

2 Unter Autorin wird immer die Autorin dieser Bachelorarbeit verstanden

Nadine Sulser 8

und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt (LaVesser amp Berg 2011) Partizipation ist fuumlr Kinder

mit einer Behinderung besonders wichtig da sie einen Kontext bietet um zu spielen

Freundschaften zu bilden Betaumltigungsperformanz zu gewinnen und Zufriedenheit zu

finden (Law 2002)

Das Aufbauen einer therapeutischen Beziehung die Steigerung der Partizipation in

allen Lebensbereichen und die Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige

Aspekte bei ergotherapeutischen Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick

2006) Laut einer Studie von Bass et al (2009) hat tiergestuumltzte Therapie signifikante

positive Auswirkungen auf die soziale Integration Motivation Aufmerksamkeit und

Wahrnehmung von autistischen Kindern Zudem besteht die Annahme dass Tiere

eine bedeutende Rolle in der sozialen und sprachlichen Entwicklung eines Kindes

spielen da Kinder und Tiere in einer Art interagieren welche fuumlr viele Erwachsene

nicht laumlnger erkennbar ist (Melson 2001) Aufgrund dieser Evidenz sieht die Autorin

ein grosses Potential in der Integration von Tieren in ergotherapeutische Interventio-

nen zur Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei au-

tistischen Kindern

Zudem kann die Integration von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von

autistischen Kindern den Beziehungsaufbau zwischen dem Therapeuten und dem

Kind erleichtern und verbessern (Sams Fortney amp Willenbring 2006 Velde Cipriani

amp Fisher 2005) Dies ermoumlglicht wiederum eine verbesserte soziale Partizipation und

vergroumlssert das Spektrum an moumlglichen Betaumltigungsfeldern und Aktivitaumlten (Nimer et

al 2007)

Die Problemstellung wird von der Autorin auf die Effekte tiergestuumltzter Ergotherapie

bei autistischen Kindern in den Bereichen Kommunikation Interaktion und soziale

Partizipation eingeengt Die in der Therapie verwendete Tierart wird bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Nadine Sulser 9

14 Zielsetzung und Fragestellung

Das Ziel dieser Arbeit besteht darin zu eroumlrtern welche Effekte tiergestuumltzte Ergo-

therapie auf die soziale Interaktion und Partizipation von Kindern mit Autismus haben

kann Zudem sollen evidenzbasierte Empfehlungen bezuumlglich dem Einsatz von Tie-

ren in der ergotherapeutischen Behandlung von autistischen Kindern an die Praxis

abgeben werden

Aufgrund der theoretischen und wissenschaftlichen Herleitung ergibt sich folgende

Fragestellung

Welche Effekte kann tiergestuumltzte Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kin-

dern mit Autismus haben

15 Zentrale Begrifflichkeiten

151 Partizipation

Partizipation in alltaumlglichen Situationen ist ein grundlegender Teil der mensch-

lichen Entwicklung Durch Partizipation erlernen wir Fertigkeiten und Kompe-

tenzen stehen in Kontakt zu anderen Menschen und der Gesellschaft und fin-

den Ziele und Sinn im Leben (Law 2002)

Laut der International Classification of Functioning Disability and Health3 [ICF]

wird Partizipation als das Einbezogen sein in eine Lebenssituation definiert

Die ICF unterteilt Partizipation in neun verschiedene Bereiche Lernen und

Wissensanwendung allgemeine Aufgaben und Anforderungen Kommunikati-

on Mobilitaumlt Selbstversorgung haumlusliches Leben interpersonelle Interaktio-

nen und Beziehungen bedeutende Lebensbereiche und Gemeinschafts-

soziales und staatsbuumlrgerliches Leben (World Health Organization [WHO]

2001)

3 Die kursiv gedruckten Fachbegriffe werden im Glossar (S36ff) erklaumlrt

Nadine Sulser 10

152 Autismus

Laut der International Classification of Diseases and Related Health Problems

[ICD-10] ist Autismus (F84-) eine tief greifende Entwicklungsstoumlrung welche

durch qualitative Differenzen in den wechselseitigen sozialen Interaktionen

und Kommunikationsmustern und durch ein eingeschraumlnktes stereotypes

sich wiederholendes Repertoire von Interessen und Aktivitaumlten gekennzeich-

net ist Diese Auffaumllligkeiten sind in allen Lebensbereichen ein grundlegendes

Funktionsmerkmal des betroffenen Kindes (WHO 2005)

In diesem Literaturreview werden aufgrund der Hauptstudien folgende Formen

(nach ICD-10) beruumlcksichtigt

F840 Fruumlhkindlicher Autismus (Autistische Stoumlrung Fruumlhkindliche

Psychose Infantiler Autismus Kanner-Syndrom)

F845 Asperger-Syndrom

F849 Tief greifende Entwicklungsstoumlrung nicht naumlher bezeichnet

Die beschriebenen Merkmale dh Auffaumllligkeiten im Sozialverhalten und in

den wechselseitigen Interaktionen Beeintraumlchtigungen im Bereich der Kom-

munikation und Sprache und repetitive stereotype Verhaltensmuster werden

in der Literatur auch als autistische Triade bezeichnet (Oberdick 2006)

1521 Auffaumllligkeiten im Sozialverhalten

Kinder mit einer Erkrankung des autistischen Spektrums zeigen im Allgemei-

nen ein vermindertes Interesse an menschlichen Kontakten (Oberdick 2006)

Autistische Kinder setzen nonverbale Gesten und Signale wie Blickkontakt

Mimik und Koumlrperhaltung nicht effizient zur Steuerung sozialer Kontakte ein

und es faumlllt ihnen schwer abgegebene Zeichen in der Interaktion mit anderen

Menschen zu interpretieren (Woodyatt et al 2006) Es bestehen zudem Ein-

schraumlnkungen im Erkennen von sozialen und gesellschaftlichen Regeln und

im Bereich des empathischen Hineinversetzens in das Gegenuumlber (Oberdick

2006)

Nadine Sulser 11

1522 Beeintraumlchtigungen in der Kommunikation

Die Sprachentwicklung ist verzoumlgert und eine aktive verbale Sprache teilwei-

se gar nicht ausgebildet Die Kommunikation mit anderen und die aktive Kon-

taktaufnahme sind wesentlich eingeschraumlnkt und zeitweilig gar nicht moumlglich

(Oberdick 2006) Zudem werden figurative Sprachbilder sowie auch Ironie

und Sarkasmus nicht verstanden (Woodyatt et al 2006)

1523 Repetitive stereotype Verhaltensmuster

Kinder und Erwachsene mit Autismus zeigen oft ein grosses Spektrum an ritu-

alisierten Ablaumlufen und Verhaltensmustern Bewegungen verbale Aumlusserun-

gen und Handlungen werden stetig wiederholt (Oberdick 2006) Zum Beispiel

kann ein erzwungenes Abweichen von einem ritualisierten Tagesablauf zu

grosser Verwirrung Desorientierung und Aggression fuumlhren (Woodyatt et al

2006) Es wird vermutet dass diese repetitiven stereotypen Verhaltensweisen

als eine Art Stabilisator in einer sich staumlndig veraumlndernden Umwelt dienen

(Oberdick 2006)

153 Ergotherapie

Die Ergotherapie beschaumlftigt sich damit das Wohlbefinden und die Gesund-

heit von Personen mittels Betaumltigung zu foumlrdern beziehungsweise zu erhalten

Ergotherapeuten gehen davon aus dass Partizipation von den physischen

emotionalen und kognitiven Faumlhigkeiten der Person den Merkmalen der Betauml-

tigung und den physischen sozialen und kulturellen Umweltfaktoren unter-

stuumltzt oder verhindert werden kann (World Federation of Occupational Thera-

pists [WFOT] 2004)

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr

sie bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und den Alltag nach ihren

Faumlhigkeiten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko

2007) Dies erreichen Ergotherapeuten indem sie Personen ermoumlglichen ihre

eigenen Faumlhigkeiten zu verbessern um an fuumlr sie bedeutungsvollen Betaumlti-

gungen teilzuhaben oder indem sie die Aktivitaumlt oder die Umwelt so anpassen

dass die Partizipation vereinfacht wird (WFOT 2004)

Der Begriff Betaumltigung wird von Kielhofner Marotzki und Mentrup (2005 S6)

als bdquodie kulturell bedeutsame Ausuumlbung von Arbeit Spiel und Aufgaben des

Nadine Sulser 12

taumlglichen Lebens im Strom der Zeit und in den Kontexten der individuellen

raumlumlichen und sozialen Weltldquo definiert Betaumltigung steht fuumlr alle Aktivitaumlten

welche ein Mensch in seinem alltaumlglichen Leben ausuumlbt Dabei hat jede Per-

son eine grosse Anzahl an verschiedenen Betaumltigungen die einen wesentli-

chen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben (Canadian As-

sociaton of Occupational Therapy [CAOT] 2012)

154 Tiergestuumltzte Therapie

Schon seit langer Zeit sind die positiven Effekte der Praumlsenz eines Tieres auf

die Befindlichkeit und das Verhalten des Menschen bekannt Der erste doku-

mentierte Einsatz von Tieren als Unterstuumltzung von therapeutischen Interven-

tionen war 1792 in England wo psychiatrische Patienten an therapeutischen

Programmen mit Tieren wie Voumlgel und Hasen teilnahmen (Jorgenson 1997)

Tiere werden als Unterstuumltzung der therapeutischen Behandlung in verschie-

denen Bereichen des Gesundheitswesens eingesetzt (Nimer et al 2007)

Laut der Delta Society (2012) ist tiergestuumltzte Therapie eine zielorientierte In-

tervention in welcher ein speziell ausgebildetes Tier einen zentralen Teil des

Behandlungsprozesses darstellt Die Integration des Tieres in die Therapie

dient einem spezifischen Ziel welches dadurch effizienter erreicht werden

kann (Chandler 2005) Laut Connor und Miller (2000) ist es wichtig klarzu-

stellen dass tiergestuumltzte Therapie nicht nur ein kurzer Besuch des Tieres

waumlhrend einer Therapieintervention ist sondern der gezielte und zielorientierte

Einsatz eines Tieres in einer therapeutischen Behandlung

Nadine Sulser 13

2 Theoretischer Hintergrund

In diesem Kapitel erfolgt eine Uumlbersicht uumlber momentan gebraumluchliche ergotherapeu-

tische Interventionen und Ansaumltze bei Kindern mit Autismus Ausserdem wird auf das

ergotherapeutische Modell (Model of Human Occupation) welches als theoretische

Grundlage dieser Arbeit dient eingegangen

21 Gebraumluchliche ergotherapeutische Interventionen bei Kindern mit Autismus

Der Fokus von ergotherapeutischen Interventionen bei Kindern mit Autismus liegt in

der Foumlrderung der Partizipation und Selbststaumlndigkeit in einer Vielfalt von Betaumltigun-

gen inklusive Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [ADL] schulischen und spielerischen

Betaumltigungen und instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [IADL] (Umbar-

ger 2007) Laut Case ndashSmith (2004) lassen sich die momentan gebraumluchlichen ergo-

therapeutischen Interventionen bei Autismus in drei Hauptkategorien einteilen Sen-

sorische Integrationstherapie Verhaltenstherapie und ganzheitliche Interventionen

212 Sensorische Integrationstherapie

Die sensorische Integrationstherapie wurde von Jean Ayres entwickelt um

den Fokus auf die neurologische Verarbeitung von sensorischen Informatio-

nen zu legen (Oberdick 2006) Die Sensorische Integrationstherapie basiert

auf dem Verstaumlndnis dass Beeintraumlchtigungen in der neurologischen Verar-

beitung und Integration von sensorischen Informationen zu Verhaltensstoumlrun-

gen fuumlhren koumlnnen (Watling amp Diez 2007) Laut Baranek (2002) bestehen bei

einem grossen Teil der Kinder mit einer autistischen Stoumlrung Beeintraumlchtigun-

gen in der sensorischen Informationsverarbeitung Oftmals zeigen autistische

Kinder auffaumlllige Reaktionen und Verhaltensweisen auf sensorische Inputs wie

zB Hypersensibilitaumlt bei Laumlrm oder taktilen Kontakten (Oberdick 2006) Die

Interventionen der sensorischen Integrationstherapie sind darauf ausgelegt

kontrollierte sensorische Erfahrungen zu bieten sodass adaumlquate Reaktionen

ausgeloumlst werden welche dann auch in den Alltag uumlbertragen werden koumlnnen

(Baranek 2002)

Das Ziel der Therapie besteht darin die Modulation von sensorischen Informa-

tionen in Bezug auf das Verhalten und die Aufmerksamkeit zu foumlrdern und so

die Faumlhigkeiten des Kindes zur sozialen Interaktion Selbststaumlndigkeit und die

schulischen Leistungen zu steigern (Baranek 2002)

Nadine Sulser 14

212 Verhaltenstherapie

Interventionen im Bereich der Verhaltenstherapie basieren auf dem Glauben

dass Verhaltensweisen durch sorgfaumlltig geplante systematische Interaktionen

mit der Umwelt veraumlndert werden koumlnnen Der Zusammenhang zwischen den

Ausloumlsern fuumlr eine Verhaltensweise dem Verhalten selbst und den daraus

entstehenden Konsequenzen wird genutzt um unangemessene Verhaltens-

weisen zu ersetzen Das heisst Verhaltensweisen werden durch die gezielte

Beeinflussung derer Konsequenzen veraumlndert (Watling 2004) Laut Oberdick

(2006) besteht fuumlr die Effizienz des verhaltenstherapeutischen Ansatzes eine

gute Evidenzbasierung Er bedingt jedoch grossen Zeitaufwand und wird teil-

weise als dressurnah erlebt Nach Case- Smith (2004) gibt es eine grosse

Vielfalt an verhaltenstherapeutischen Interventionen fuumlr Kinder mit Autismus

die bekannteste ist die Applied Behaviour Analysis [ABA] auf welche im Rah-

men dieser Arbeit nicht naumlher eingegangen wird

213 Ganzheitliche Interventionen

Ganzheitliche Interventionen kombinieren verschiedene Theorien und fokus-

sieren auf alle Entwicklungsbereiche des Kindes (Case ndash Smith 2004) Ein

ganzheitlicher Ansatz der momentan zunehmend an Bedeutung gewinnt ist

der TEACCH Ansatz (Treatment and Education of Autistic and related Com-

munication handicapped Children) (Oberdick 2006) Das Ziel des TEACCH

Ansatzes ist eine optimale Adaptation des autistischen Kindes an die Umwelt

und somit eine Maximierung der Selbststaumlndigkeit und der Lebensqualitaumlt

(Case-Smith 2004) Es werden individuelle Strukturierungs- und Visualisie-

rungshilfen angeboten welche die Umwelt fuumlr das autistische Kind uumlber-

schaubarer und verstaumlndlicher machen So werden die individuellen Faumlhigkei-

ten gefoumlrdert der Zugang zu neuen Lernerfahrungen eroumlffnet und mehr Parti-

zipation ermoumlglicht (Oberdick 2006)

Wie bereits erwaumlhnt belegen Untersuchungen dass viele der beschriebenen mo-

mentan gebraumluchlichen therapeutischen Interventionen zur Foumlrderung von Kindern

mit Autismus nicht mit ausreichend wissenschaftlicher Evidenz belegt werden koumln-

nen (Baranek 2002) Um die bestmoumlgliche und effiziente ergotherapeutische Be-

Nadine Sulser 15

handlung von Kindern mit einer autistischen Stoumlrung zu gewaumlhrleisten ist es deshalb

von grosser Relevanz dass Ergotherapeuten sich umfassend uumlber Interventions-

moumlglichkeiten und deren Effektivitaumlt und Evidenz informieren (Case-Smith et al

2008)

22 Model of Human Occupation [MOHO]

Das Model of Human Occupation ist ein auf dem aktuellen ergotherapeutischen Pa-

radigma basierendes konzeptionelles Praxismodell Es wurde 1980 von Gary Kiel-

hofner entwickelt und in den letzten Jahren immer wieder kritisch uumlberarbeitet

(Mentrup 2007) Das MOHO ist eines der bekanntesten und gebraumluchlichsten ergo-

therapeutischen Modelle und dient der Ergotherapie als Instrument zur ganzheitli-

chen Betrachtung des Menschen und seines Handelns

Als Fundament des MOHO

dient der Glaube dass ein

enger Zusammenhang zwi-

schen menschlicher Betaumlti-

gung und Gesundheit be-

steht Das Betaumltigungsverhal-

ten steht daher im Zentrum

des Modells Betaumltigung wird

als das Ausfuumlhren von Arbeit

Freizeit und ADL innerhalb

eines zeitlichen physischen

und soziokulturellen Kontexts

beschrieben (Kielhofner

2008) Laut Kielhofner (2008)

zeigt das MOHO die Wechselwirkung zwischen einer Person und deren Umwelt und

wie diese Beziehung die Motivation Verhaltensweisen und Performanz einer Person

beeinflussen Das heisst ob und wie eine Betaumltigung ausgefuumlhrt wird haumlngt von den

drei Komponenten des menschlichen Systems den drei Subsystemen Volition Habi-

tuation und Performanz ab Diese Faktoren werden wiederum durch die Umwelt der

Person beeinflusst und veraumlndert Die drei Subsysteme zusammen bilden die Identi-

taumlt einer Person (Kielhofner 2008)

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Nadine Sulser 16

221 Volition

Volition wird als die Motivation welche eine Person dazu bewegt Betaumltigungen

auszufuumlhren definiert Die Volition besteht aus drei Komponenten Den Inte-

ressen den Werten und dem Selbstbild

Das Selbstbild bezieht sich auf die Wahrnehmung der eigenen Kompetenzen

und der eigenen Wirksamkeit Es beinhaltet also das Einschaumltzen eigener

koumlrperlicher intellektueller und sozialer Faumlhigkeiten die Kontrolle des eigenen

Verhaltens und auch die Gedanken und Gefuumlhle in Bezug auf die Faumlhigkeit

etwas bewirken zu koumlnnen Der Bereich Werte wird als persoumlnliche Uumlberzeu-

gungen Prinzipien und Moralvorstellungen beschrieben Die Komponente In-

teressen beinhaltet die Handlungen welche eine Person als angenehm zu-

friedenstellend und erfreulich erlebt Die Volition bestimmt so massgebend

was wir tun wie wir es tun und ob wir damit zufrieden sind (Kielhofner 2008)

222 Habituation

Habituation ist die verinnerlichte Neigung einer Person in einem bekannten

zeitlichen physischen oder sozialen Kontext gleichbleibende Verhaltensmus-

ter zu zeigen Das Subsystem Habituation besteht aus den Gewohnheiten und

verinnerlichten Rollen welche den Alltag einer Person bestimmen und gestal-

ten

Gewohnheiten werden definiert als automatische und repetitive Verhaltens-

weisen welche beeinflussen wie eine Person Aktivitaumlten ausfuumlhrt und ihren

Alltag gestaltet Verinnerlichte Rollen sind ein Teil der Identitaumlt einer Person

Sie beinhalten den persoumlnlichen und sozialen Status sowie dazugehoumlrige Er-

wartungshaltungen und Handlungen Jeder Mensch nimmt in seinem Leben

verschiedene Rollen (zB Sohn Vater Arbeitnehmer) ein welche mit unter-

schiedlichen Erwartungshaltungen verbunden sind und so das Verhalten un-

gleich beeinflussen (Kielhofner 2008)

223 Performanz

Das Subsystem Performanz repraumlsentiert die individuellen Kapazitaumlten einer

Person zur Durchfuumlhrung von Betaumltigungen und die dazugehoumlrigen subjekti-

ven Erfahrungen Die Performanz besteht aus objektiven und subjektiven An-

teilen

Nadine Sulser 17

Die objektiven Anteile beinhalten koumlrperliche und mentale Fertigkeiten das

heisst neurologische kardiopulmonale muskuloskelettale und andere Koumlrper-

systeme Diese Fertigkeiten werden unterteilt in motorische Fertigkeiten pro-

zesshafte Fertigkeiten und Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten Die

subjektiven Anteile bestehen aus dem persoumlnlichen Erleben und der Erfah-

rungskomponente welche die Betaumltigungsperformanz ebenfalls beeinflussen

Das Subsystem Performanz beinhaltet so die Grundannahme dass Koumlrper

und Geist nicht getrennt sondern als eine Einheit betrachtet werden sollen

(Kielhofner 2008)

224 Umwelt

Die Umwelt wird als der physische soziale oumlkonomische kulturelle und politi-

sche Kontext in dem eine Person lebt und Betaumltigungen ausfuumlhrt definiert

Verschiedene Aspekte der Umwelt koumlnnen die Ausfuumlhrung von Betaumltigungen

und Partizipation unterstuumltzen jedoch auch verhindern Es wird beschrieben

dass das Betaumltigungsverhalten eines Menschen aus der Interaktion zwischen

der Volition und der Performanz der Person und den Umweltaspekten resul-

tiert (Kielhofner 2008)

Nadine Sulser 18

3 Methodik

Fuumlr die Bearbeitung der definierten Fragestellung wurde die Form der Literaturuumlber-

sicht gewaumlhlt Die zu dieser Form gehoumlrige Methode ist die Literaturrecherche wel-

che in diesem Kapitel detailliert beschrieben wird

Die gewaumlhlte Form der Literaturuumlbersicht eignet sich gut fuumlr die bestehende Frage-

stellung um eine moumlglichst umfassende Uumlbersicht uumlber die Auswirkungen von tier-

gestuumltzter Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu

erhalten

31 Beschreibung der Literaturrecherche

Zu Beginn der Literatursuche wurden zur Fragestellung passende Schluumlsselwoumlrter

erarbeitet Diese wurden auf Englisch uumlbersetzt und passende Synonyme Unterbeg-

riffe und Oberbegriffe formuliert Zudem wurden mit Hilfe des MeSH Thesaurus (Na-

tional Library of Medicine [NLM] 2011) die Schlagwoumlrter bestimmt Als geeignete

Datenbanken wurden AMED CINAHL ERIC Medline OTDBase PsycInfo und

PubMed identifiziert

Anhand der festgelegten Schluumlssel- und Schlagwoumlrter (siehe Anhang A Tabelle 1)

wurde eine systematische Literatursuche in den bestimmten Datenbanken durchge-

fuumlhrt Die Schluumlssel- und Schlagwoumlrter wurden auf unterschiedliche Weise miteinan-

der kombiniert und mit Boleeschen Operatoren verknuumlpft Zusaumltzlich wurde das

Trunkierungszeichen verwendet da damit zum Beispiel bei child auch nach

children gesucht wird Besonders in den Datenbanken AMED und CINAHL wurden

viele Studien gefunden weshalb ein Grossteil der Suche dort stattfand Bei der Lite-

raturrecherche wurde bei jeder Suchabfrage jeweils das Publikationsdatum einge-

schraumlnkt sodass nur Literatur welche seit dem Jahr 2002 publiziert wurde in die Su-

che mit einbezogen wurde Zusaumltzlich wurde auch in den Referenzverzeichnissen

der gefundenen Literatur nach weiteren geeigneten Quellen gesucht

Im Katalog des Netzwerkes von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

[NEBIS] erfolgte eine Suche nach Tertiaumlrliteratur zu den Themen Autismus Ergothe-

rapie und tiergestuumltzte Therapie Hier wurde nur Literatur aus der Bibliothek der

ZHAW Gesundheit oder der Zentralbibliothek in Zuumlrich beruumlcksichtigt

Nadine Sulser 19

32 Einschlusskriterien und Beurteilungskriterien der Literatur

Insgesamt umfasste die so gefundene Literatur 163 Studien Die gefundenen Studien

wurden durch das Lesen der Titel und der Abstracts anhand folgender Einschlusskri-

terien ausgewaumlhlt oder verworfen

Im Abstract sind mindestens zwei der folgenden Kernpunkte erwaumlhnt

Autistisches Kind und sein Umfeld

Die Integration von Tieren in die Ergotherapie

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf die Partizipation

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf das soziale Verhalten

So liessen sich insgesamt 21 Studien bestimmen die laut ihrem Abstract den Krite-

rien entsprachen Diese Studien wurden sorgfaumlltig gelesen und es wurden unter Be-

ruumlcksichtigung der Fragestellung und des gewaumlhlten ergotherapeutischen Modells

die folgenden vier Hauptstudien bestimmt

Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational Therapy

Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investigation

Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Children with

Pervasive Developmental Disorders

Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The ldquoSmall

Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have Positive

Effects on Autistic Child Social Behaviour

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj M amp

Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single Case

Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Die Hauptstudien wurden anhand des Formulars zur kritischen Beurteilung quantita-

tiver Studien (Law et al 1998a) beurteilt um eine Aussage uumlber ihre methodologi-

sche Qualitaumlt und Aussagekraft treffen zu koumlnnen Im Anhang befindet sich zur Ver-

anschaulichung das ausgefuumlllte Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et

al (2009) (siehe Anhang A Tabelle 3)

Nadine Sulser 20

4 Ergebnisse aus der Literatur

In diesem Kapitel werden zuerst die vier Hauptstudien kurz dargestellt Anschlies-

send erfolgt eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse Zum besseren Verstaumlnd-

nis wurden die Ergebnisse in drei Hauptkategorien eingeteilt Im Anhang befindet

sich die Matrix mit der Uumlbersicht der Hauptstudien in Bezug auf Inhalt Methode und

Evidenzgrad (siehe Anhang A Tabelle 2)

41 Darstellung der Studien

411 Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational

Therapy Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investi-

gation

Die quantitative Studie von Sams et al (2006) vergleicht die Haumlufigkeit des

Sprachgebrauchs und der sozialen Interaktion bei autistischen Kindern im Zu-

sammenhang mit ergotherapeutischen Interventionen mit oder ohne Einbezug

von Tieren Teilnehmer waren 22 Kinder mit der Diagnose Autismus im Alter

von 7- 13 Jahren Die Kinder erhielten in einem Zeitraum von 15 Wochen wouml-

chentlich je 30min Ergotherapie basierend auf momentan gebraumluchlichen In-

terventionen und 30min tiergestuumltzte Ergotherapie Beide Therapieformen

wurden in einem Gruppensetting mit allen Teilnehmern durchgefuumlhrt Zudem

wurde bei beiden Formen der Intervention der Fokus auf die Foumlrderung der

sensorischen Wahrnehmung des Sprachgebrauchs und der motorischen Fer-

tigkeiten gelegt Die Teilnehmer dienten beim Vergleich als ihre eigene Kon-

trollgruppe

Bei den momentan gebraumluchlichen ergotherapeutischen Interventionen wur-

den verschiedene theoretische Ansaumltze wie zB die sensorische Integrations-

therapie und diverse Hilfsmittel und Materialien zur Foumlrderung der sensori-

schen sprachlichen und motorischen Entwicklung mit einbezogen

Die tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen beinhalteten die Pflege

von Lamas Hunden und Hasen Zudem waren das Reiten und Fuumlhren der

Lamas Teil der Therapieeinheiten Die Interventionen wurden aufgezeichnet

und anschliessend von geschulten Beobachtern anhand eines eigens erstell-

ten Formulars zur Verhaltensbeobachtung bewertet

Nadine Sulser 21

Die Ergebnisse besagen dass waumlhrend den tiergestuumltzten ergotherapeuti-

schen Interventionen signifikant mehr soziale Interaktionen stattfanden und ein

gesteigerter Gebrauch von Sprache beobachtbar war

412 Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Chil-

dren with Pervasive Developmental Disorders

Das Ziel der quantitativen Studie von Martin et al (2002) war eine Evaluation

der Auswirkungen der Interaktion zwischen Kindern mit einer tiefgreifenden

Entwicklungsstoumlrung und Hunden Der Fokus wurde auf die Aspekte Verhalten

und Sprache gelegt Die Evaluation fand anhand eines Vergleichs der Fre-

quenz und der Art der Interaktionen zwischen den Studienteilnehmern und ei-

nem Ball einem Pluumlschhund oder einem lebenden Hund statt Teilnehmer wa-

ren zehn Kinder mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrung im Alter von 3 -

13 Jahren Die Untersuchung wurde in einem Zeitraum von 15 Wochen

durchgefuumlhrt und jeder Teilnehmer nahm insgesamt an 45 Einheiten von 15

Minuten Dauer teil Die Interventionen wurden im Einzelsetting durchgefuumlhrt

und jeder Teilnehmer nahm pro Woche an drei Einheiten (eine mit Ball eine

mit Pluumlschhund und eine mit lebendem Hund) teil sodass jeweils in einer Wo-

che alle drei Bedingungen beobachtet werden konnten Die Teilnehmer dien-

ten so als ihre eigene Kontrollgruppe Alle Interventionseinheiten wurden auf

Video aufgezeichnet und von geschulten Beobachtern nach einem strukturier-

ten Protokoll auf die Frequenz und Dauer der Interaktionen kodiert

Die Ergebnisse besagen dass die Teilnehmer in der Praumlsenz des lebenden

Hundes mehr Eigeninitiative fuumlr Spielaktivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrk-

tes Bewusstsein gegenuumlber ihrer sozialen Umwelt zeigten

413 Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The

ldquoSmall Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have

Positive Effects on Autistic Child Social Behaviour

Die quantitative Studie von Krskova et al (2010) untersucht die Effekte die ein

kleines Therapietier ndash in dieser Studie ein Meerschweinchen ndash auf das soziale

Verhalten von autistischen Kindern haben kann Teilnehmer waren neun autis-

tische Kinder im Alter von 6 - 13 Jahren Die Untersuchung fand in zwei Pha-

sen statt und wurde in einem den Kindern bekannten Klassenraum durchge-

Nadine Sulser 22

fuumlhrt Jede Phase bestand aus zehn Observationstagen In der ersten Phase

waren die neun Teilnehmer fuumlnf den Kindern bekannte Lehrpersonen und ein

den Kindern unbekannter Beobachter im Schulzimmer anwesend In der zwei-

ten Phase wurde zusaumltzlich zu den erwaumlhnten Personen ein Meerschwein-

chen in einem Plastikkaumlfig auf dem Tisch des Klassenraums platziert Die Fre-

quenz und die Art des sozialen Verhaltens der Teilnehmer wurden in beiden

Phasen vom selben Beobachter dokumentiert und ausgewertet wobei zwi-

schen taktilen Aumlusserungen verbalen Aumlusserungen und Augenkontakten un-

terschieden wurde

Die Ergebnisse der Studie besagen dass die Praumlsenz des Therapietieres im

Klassenraum einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der

sozialen Interaktionen der Teilnehmer untereinander mit den bekannten Per-

sonen und der unbekannten Person hatte Zudem wird erwaumlhnt dass die Cha-

rakteristika der sozialen Interaktionen stark vom Individuum abgaumlngig sind

414 Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj

M amp Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A

Single Case Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Das Ziel der quantitative Studie von Taylor et al (2009) ist herauszufinden

welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von

Kindern mit Autismus haben kann Teilnehmer waren drei Kinder mit Autismus

im Alter von 4 - 6 Jahren Die Teilnehmer erhielten waumlhrend 16 Wochen je

45min Hippotherapie pro Woche im Einzelsetting Dabei wurden bei allen Teil-

nehmern das gleiche Pferd und der gleiche Therapeut eingesetzt Zudem

wurde der Inhalt der einzelnen Hippotherapie Einheiten genau festgelegt und

strukturiert damit alle Kinder an einem nahezu identischen Therapieprogramm

teilnahmen Die Volition der Teilnehmer wurde mit dem Pediatric Volitional

Questionnaire [PVQ] durch zwei Ergotherapeuten insgesamt drei Mal ndash vor

waumlhrend und nach dem 16- woumlchigen Hippotherapie Programm ndash bei einer

strukturierten Spielaktivitaumlt bewertet

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Steigerung der Volition im Studien-

zeitraum wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell ges-

taltete

Nadine Sulser 23

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen

Sams et al (2006) konnten im Rahmen ihrer Studie darauf aufmerksam ma-

chen dass autistische Kinder durch tiergestuumltzte ergotherapeutische Interven-

tionen mehr Motivation fuumlr Interaktionen mit anderen Menschen zeigen Zu-

dem beschreiben die Autoren eine statistisch signifikante Steigerung der Fre-

quenz und Quantitaumlt von sozialen Interaktionen und positiven sozialen Verhal-

tensweisen waumlhrend den ergotherapeutischen Interventionen unter Einbezug

eines Therapietieres (Sams et al 2006) Martin et al (2002) zeigen in ihrer

Studie auf dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Prauml-

senz eines Tieres signifikant haumlufiger und laumlnger lachen und insgesamt uumlber

mehr Energie und Motivation verfuumlgen Zudem waren erhoumlhte Aufmerksam-

keit mehr Fokus und mehr Eigeninitiative beobachtbar Die Studienteilnehmer

stellten - verglichen mit dem Ball oder dem Pluumlschhund - laumlnger und haumlufiger

Blickkontakte mit dem Therapiehund her In Relation dazu schauten die Kin-

der in der Praumlsenz des Therapiehundes weniger haumlufig und kuumlrzer zum The-

rapeuten Zudem zeigten sie mehr stereotype Handbewegungen als bei den

anderen zwei Bedingungen (Martin et al 2002)

Krskova et al (2010) kommen in ihrer Studie zum Ergebnis dass die Praumlsenz

eines Meerschweinchens im Klassenraum die Anzahl und die Haumlufigkeit von

taktilen sozialen Interaktionen und Augenkontakten signifikant steigert Zudem

konnten bedeutend mehr soziale Interaktionen zwischen dem Kind und dem

Therapietier als mit einer dem Kind unbekannten Person beobachtet werden

Auch konnten einige soziale Verhaltensweisen nur in der Praumlsenz des Thera-

pietieres beobachtet werden Zum Beispiel zeigte ein Maumldchen muumltterliche

Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen und zwei Teilnehmer in-

teragierten ohne Aufforderung verbal und taktil miteinander Insgesamt bevor-

zugten alle Teilnehmer Beruumlhrungen und Augenkontakt mit dem Therapietier

zu sprachlichen Interaktionen Die Studie besagt zudem dass keiner der Teil-

nehmer aggressive Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen zeig-

te (Krskova et al 2010)

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

bdquoAn animal is an island of sanity in what appears to be an insane world

Friendship retains its traditional values and securities in onersquos relationship

with an animal Whether a dog a cat horse bird fish turtle or other one can

rely upon the fact that an animal will always remain a faithful intimate and

non-competitive friend ndash regardless of the good or ill fortune life brings us

(Levinson 1962 S59)rdquo

Abbildung 1

Nadine Sulser 3

Inhaltsverzeichnis

Abstract 5

1 Einleitung 6

11 Darstellung des Themas 6

12 Themenwahl 7

13 Problemstellung 7

14 Zielsetzung und Fragestellung 9

15 Zentrale Begrifflichkeiten 9

151 Partizipation 9

152 Autismus 10

153 Ergotherapie 11

154 Tiergestuumltzte Therapie 12

2 Theoretischer Hintergrund 13

21 Gebraumluchliche ergotherapeutische Interventionen bei Kindern mit Autismus 13

212 Sensorische Integrationstherapie 13

212 Verhaltenstherapie 14

213 Ganzheitliche Interventionen 14

22 Model of Human Occupation [MOHO] 15

221 Volition 16

222 Habituation 16

223 Performanz 16

224 Umwelt 17

3 Methodik 18

31 Beschreibung der Literaturrecherche 18

32 Einschlusskriterien und Beurteilungskriterien der Literatur 19

4 Ergebnisse aus der Literatur 20

41 Darstellung der Studien 20

411 Studie von Sams et al (2006) 20

412 Studie von Martin et al (2002) 21

413 Studie von Krskova et al (2010) 21

414 Studie von Taylor et al (2009) 22

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien 23

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen 23

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation 24

423 Ergebnisse in Bezug auf Partizipation in Therapie und Alltag 24

Nadine Sulser 4

5 Diskussion 25

51 Volition 25

52 Habituation 27

53 Performanz 28

54 Vergleich verschiedene Tierarten 29

55 Limitationen der Hauptstudien 30

6 Theorie ndash Praxis Transfer 32

61 Klientenzentriertheit 32

62 Beziehungsaufbau 32

63 Kommunikation 32

64 Betaumltigung 33

65 Weitere relevante Aspekte 34

7 Schlussfolgerungen 35

71 Fazit 35

72 Weiterfuumlhrende Fragen 35

Verzeichnisse 37

Abkuumlrzungsverzeichnis 37

Glossar 38

Literaturverzeichnis 40

Abbildungsverzeichnis 45

Danksagung 46

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung 47

Anhang 48

Anhang A 49

Anhang B 55

Nadine Sulser 5

Abstract

Hintergrundinformationen Autistische Kinder sind durch Einschraumlnkungen im So-

zialverhalten und der Kommunikation in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeutungs-

vollen Betaumltigungen und der sozialen Partizipation eingeschraumlnkt In der Literatur

werden positive Auswirkungen tiergestuumltzter Therapie auf die soziale Interaktion von

autistischen Kindern beschrieben

Ziel Das Ziel dieser Arbeit ist zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergo-

therapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus haben kann

Methode Es erfolgte eine systematische Literaturrecherche in sieben Datenbanken

Vier Hauptstudien wurden zur Bearbeitung der Fragestellung ausgewaumlhlt und kritisch

beurteilt Das Model of Human Occupation bildet die Struktur fuumlr die Diskussion der

Ergebnisse

Resultate Tiergestuumltzte Interventionen koumlnnen die soziale Partizipation eines autis-

tischen Kindes positiv beeinflussen Es werden positive Effekte in allen Bereichen

des Betaumltigungsverhaltens der Studienteilnehmer1 beschrieben insbesondere in den

sozialen Verhaltensweisen und der Kommunikation

Schlussfolgerung Tiergestuumltzte Ergotherapie verfuumlgt uumlber grosses Potential fuumlr die

Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialen Partizipation Fuumlr

eine Verallgemeinerung dieser Ergebnisse ist weitere Forschung erforderlich

Keywords Autismus (autism) Ergotherapie (occupational therapy) Tiergestuumltzte

Therapie (animal assisted therapy) Kind (child) Kommunikation (communication)

Partizipation (participation)

1 Zur besseren Lesbarkeit der vorliegenden Arbeit wird die maumlnnliche Form (wie Teilnehmer

Ergotherapeut) wenn nicht ausdruumlcklich nur Frauen vorkommen stets einheitlich fuumlr beide Geschlechter verwendet

Nadine Sulser 6

1 Einleitung

Im ersten Teil dieses Literaturreviews erfolgt eine Darstellung des Themas der Be-

weggruumlnde zur Wahl des Themas der Problemstellung der Zielsetzung und der

Fragestellung dieser Arbeit Des Weiteren werden zentrale Begrifflichkeiten erlaumlutert

und definiert

11 Darstellung des Themas

Kinder mit einer autistischen Stoumlrung weisen signifikante Schwierigkeiten in ihrem

Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren Verhaltensmustern auf

Dadurch wird ihre soziokulturelle Teilhabe am Leben und somit auch ihre Lebens-

qualitaumlt signifikant beeintraumlchtigt (Woodyatt amp Rodger 2006)

Temple Grandin ist eine Biologin und renommierte Expertin im Bereich Verhaltens-

wissenschaften der Tiere welche selbst als Kind mit Autismus diagnostiziert wurde

Sie beschreibt in ihrem Buch bdquoAnimals in Translation Using the Mysteries of Autism

to Decode Animal Behaviourldquo dass sie die Faumlhigkeit hat nonverbale Signale von Tie-

ren zu lesen und zu verstehen ihr dies jedoch bei Menschen sehr schwerfaumlllt (Gran-

din amp Johnson 2005)

Aus der Literatur geht hervor dass tiergestuumltzte Therapie bei Menschen mit ver-

schiedenen Einschraumlnkungen wie psychischen Erkrankungen Aphasie Demenz

oder Down Syndrom als Unterstuumltzung zur Foumlrderung der Kommunikation und der

sozialen Interaktion eingesetzt wird (LaFrance Garcia amp Labreche 2007 Nimer amp

Lundahl 2007) Es wird beschrieben dass Tiere eine wirksame Unterstuumltzung fuumlr

therapeutische Interventionen sind da sie eine natuumlrliche Veranlagung haben eine

Bindung mit Menschen einzugehen (Zilcha-Mano Mikulincer amp Shaver 2011) Dies

ist bei Menschen mit Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das

Aufbauen von Beziehungen und somit die soziale Partizipation grosse Schwierigkei-

ten darstellen (Bass Duchowny amp Llabre 2009)

Nadine Sulser 7

12 Themenwahl

Eigene Erfahrungen der Autorin2 mit tiergestuumltzter Therapie bei Kindern mit Down

Syndrom haben gezeigt dass diese Kinder in kurzer Zeit sehr intensive Bindungen

zu den Tieren aufbauen konnten und auf eine faszinierende Weise mit den Tieren

interagierten Da in der Therapie mit autistischen Kindern die Foumlrderung der Kom-

munikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten ein wichtiger Aspekt ist (Oberdick 2006)

erscheint es als relevant in dieser Arbeit den moumlglichen Nutzen tiergestuumltzter Ergo-

therapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu erarbeiten Es be-

steht die Hypothese dass durch die positiven Effekte tiergestuumltzter Ergotherapie auf

die Bereiche soziale Interaktion und Kommunikation ein signifikanter Teil der Hinder-

nisse welche einer erfolgreichen und erfuumlllenden Ausuumlbung bedeutungsvoller Aktivi-

taumlten im Wege stehen beseitigt werden koumlnnen

13 Problemstellung

Laut dem Verein Autismus deutsche Schweiz (2012) haben neueste Untersuchungen

gezeigt dass etwa 07 aller Kinder an einer Stoumlrung des autistischen Spektrums

leiden Wissenschaftliche Studien innerhalb der letzten zehn Jahre machen zudem

darauf aufmerksam dass die Verbreitung von Autismus stetig ansteigt Baranek

(2002) beschreibt dass viele der momentan gebraumluchlichen therapeutischen Inter-

ventionen zur Foumlrderung von Kindern mit Autismus nicht mit ausreichend wissen-

schaftlicher Evidenz belegt werden koumlnnen Aus diesem Grund nehmen viele Famili-

en mit autistischen Kindern ergaumlnzende und alternative medizinische Behandlungen

in Anspruch (Umbarger 2007)

Die Erforschung neuer Behandlungsansaumltze und ndashmethoden zur Foumlrderung der Par-

tizipation und der Performanz dieser Klientengruppe ist daher von grosser gesell-

schaftlicher Relevanz (Case ndash Smith amp Arbesman 2008)

Autistische Kinder zeigen stereotype Verhaltensweisen sind stark vermindert in ihrer

verbalen und nonverbalen Kommunikation und es faumlllt ihnen bedeutend schwerer

Beziehungen aufzubauen und eine Interaktion zu initiieren (Woodyatt et al 2006)

Dies erschwert oder verunmoumlglicht in vielen Faumlllen eine erfolgreiche Partizipation in

der Gesellschaft Infolge dieser Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten sind autisti-

sche Kinder auch in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeutungsvollen Betaumltigungen

2 Unter Autorin wird immer die Autorin dieser Bachelorarbeit verstanden

Nadine Sulser 8

und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt (LaVesser amp Berg 2011) Partizipation ist fuumlr Kinder

mit einer Behinderung besonders wichtig da sie einen Kontext bietet um zu spielen

Freundschaften zu bilden Betaumltigungsperformanz zu gewinnen und Zufriedenheit zu

finden (Law 2002)

Das Aufbauen einer therapeutischen Beziehung die Steigerung der Partizipation in

allen Lebensbereichen und die Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige

Aspekte bei ergotherapeutischen Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick

2006) Laut einer Studie von Bass et al (2009) hat tiergestuumltzte Therapie signifikante

positive Auswirkungen auf die soziale Integration Motivation Aufmerksamkeit und

Wahrnehmung von autistischen Kindern Zudem besteht die Annahme dass Tiere

eine bedeutende Rolle in der sozialen und sprachlichen Entwicklung eines Kindes

spielen da Kinder und Tiere in einer Art interagieren welche fuumlr viele Erwachsene

nicht laumlnger erkennbar ist (Melson 2001) Aufgrund dieser Evidenz sieht die Autorin

ein grosses Potential in der Integration von Tieren in ergotherapeutische Interventio-

nen zur Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei au-

tistischen Kindern

Zudem kann die Integration von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von

autistischen Kindern den Beziehungsaufbau zwischen dem Therapeuten und dem

Kind erleichtern und verbessern (Sams Fortney amp Willenbring 2006 Velde Cipriani

amp Fisher 2005) Dies ermoumlglicht wiederum eine verbesserte soziale Partizipation und

vergroumlssert das Spektrum an moumlglichen Betaumltigungsfeldern und Aktivitaumlten (Nimer et

al 2007)

Die Problemstellung wird von der Autorin auf die Effekte tiergestuumltzter Ergotherapie

bei autistischen Kindern in den Bereichen Kommunikation Interaktion und soziale

Partizipation eingeengt Die in der Therapie verwendete Tierart wird bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Nadine Sulser 9

14 Zielsetzung und Fragestellung

Das Ziel dieser Arbeit besteht darin zu eroumlrtern welche Effekte tiergestuumltzte Ergo-

therapie auf die soziale Interaktion und Partizipation von Kindern mit Autismus haben

kann Zudem sollen evidenzbasierte Empfehlungen bezuumlglich dem Einsatz von Tie-

ren in der ergotherapeutischen Behandlung von autistischen Kindern an die Praxis

abgeben werden

Aufgrund der theoretischen und wissenschaftlichen Herleitung ergibt sich folgende

Fragestellung

Welche Effekte kann tiergestuumltzte Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kin-

dern mit Autismus haben

15 Zentrale Begrifflichkeiten

151 Partizipation

Partizipation in alltaumlglichen Situationen ist ein grundlegender Teil der mensch-

lichen Entwicklung Durch Partizipation erlernen wir Fertigkeiten und Kompe-

tenzen stehen in Kontakt zu anderen Menschen und der Gesellschaft und fin-

den Ziele und Sinn im Leben (Law 2002)

Laut der International Classification of Functioning Disability and Health3 [ICF]

wird Partizipation als das Einbezogen sein in eine Lebenssituation definiert

Die ICF unterteilt Partizipation in neun verschiedene Bereiche Lernen und

Wissensanwendung allgemeine Aufgaben und Anforderungen Kommunikati-

on Mobilitaumlt Selbstversorgung haumlusliches Leben interpersonelle Interaktio-

nen und Beziehungen bedeutende Lebensbereiche und Gemeinschafts-

soziales und staatsbuumlrgerliches Leben (World Health Organization [WHO]

2001)

3 Die kursiv gedruckten Fachbegriffe werden im Glossar (S36ff) erklaumlrt

Nadine Sulser 10

152 Autismus

Laut der International Classification of Diseases and Related Health Problems

[ICD-10] ist Autismus (F84-) eine tief greifende Entwicklungsstoumlrung welche

durch qualitative Differenzen in den wechselseitigen sozialen Interaktionen

und Kommunikationsmustern und durch ein eingeschraumlnktes stereotypes

sich wiederholendes Repertoire von Interessen und Aktivitaumlten gekennzeich-

net ist Diese Auffaumllligkeiten sind in allen Lebensbereichen ein grundlegendes

Funktionsmerkmal des betroffenen Kindes (WHO 2005)

In diesem Literaturreview werden aufgrund der Hauptstudien folgende Formen

(nach ICD-10) beruumlcksichtigt

F840 Fruumlhkindlicher Autismus (Autistische Stoumlrung Fruumlhkindliche

Psychose Infantiler Autismus Kanner-Syndrom)

F845 Asperger-Syndrom

F849 Tief greifende Entwicklungsstoumlrung nicht naumlher bezeichnet

Die beschriebenen Merkmale dh Auffaumllligkeiten im Sozialverhalten und in

den wechselseitigen Interaktionen Beeintraumlchtigungen im Bereich der Kom-

munikation und Sprache und repetitive stereotype Verhaltensmuster werden

in der Literatur auch als autistische Triade bezeichnet (Oberdick 2006)

1521 Auffaumllligkeiten im Sozialverhalten

Kinder mit einer Erkrankung des autistischen Spektrums zeigen im Allgemei-

nen ein vermindertes Interesse an menschlichen Kontakten (Oberdick 2006)

Autistische Kinder setzen nonverbale Gesten und Signale wie Blickkontakt

Mimik und Koumlrperhaltung nicht effizient zur Steuerung sozialer Kontakte ein

und es faumlllt ihnen schwer abgegebene Zeichen in der Interaktion mit anderen

Menschen zu interpretieren (Woodyatt et al 2006) Es bestehen zudem Ein-

schraumlnkungen im Erkennen von sozialen und gesellschaftlichen Regeln und

im Bereich des empathischen Hineinversetzens in das Gegenuumlber (Oberdick

2006)

Nadine Sulser 11

1522 Beeintraumlchtigungen in der Kommunikation

Die Sprachentwicklung ist verzoumlgert und eine aktive verbale Sprache teilwei-

se gar nicht ausgebildet Die Kommunikation mit anderen und die aktive Kon-

taktaufnahme sind wesentlich eingeschraumlnkt und zeitweilig gar nicht moumlglich

(Oberdick 2006) Zudem werden figurative Sprachbilder sowie auch Ironie

und Sarkasmus nicht verstanden (Woodyatt et al 2006)

1523 Repetitive stereotype Verhaltensmuster

Kinder und Erwachsene mit Autismus zeigen oft ein grosses Spektrum an ritu-

alisierten Ablaumlufen und Verhaltensmustern Bewegungen verbale Aumlusserun-

gen und Handlungen werden stetig wiederholt (Oberdick 2006) Zum Beispiel

kann ein erzwungenes Abweichen von einem ritualisierten Tagesablauf zu

grosser Verwirrung Desorientierung und Aggression fuumlhren (Woodyatt et al

2006) Es wird vermutet dass diese repetitiven stereotypen Verhaltensweisen

als eine Art Stabilisator in einer sich staumlndig veraumlndernden Umwelt dienen

(Oberdick 2006)

153 Ergotherapie

Die Ergotherapie beschaumlftigt sich damit das Wohlbefinden und die Gesund-

heit von Personen mittels Betaumltigung zu foumlrdern beziehungsweise zu erhalten

Ergotherapeuten gehen davon aus dass Partizipation von den physischen

emotionalen und kognitiven Faumlhigkeiten der Person den Merkmalen der Betauml-

tigung und den physischen sozialen und kulturellen Umweltfaktoren unter-

stuumltzt oder verhindert werden kann (World Federation of Occupational Thera-

pists [WFOT] 2004)

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr

sie bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und den Alltag nach ihren

Faumlhigkeiten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko

2007) Dies erreichen Ergotherapeuten indem sie Personen ermoumlglichen ihre

eigenen Faumlhigkeiten zu verbessern um an fuumlr sie bedeutungsvollen Betaumlti-

gungen teilzuhaben oder indem sie die Aktivitaumlt oder die Umwelt so anpassen

dass die Partizipation vereinfacht wird (WFOT 2004)

Der Begriff Betaumltigung wird von Kielhofner Marotzki und Mentrup (2005 S6)

als bdquodie kulturell bedeutsame Ausuumlbung von Arbeit Spiel und Aufgaben des

Nadine Sulser 12

taumlglichen Lebens im Strom der Zeit und in den Kontexten der individuellen

raumlumlichen und sozialen Weltldquo definiert Betaumltigung steht fuumlr alle Aktivitaumlten

welche ein Mensch in seinem alltaumlglichen Leben ausuumlbt Dabei hat jede Per-

son eine grosse Anzahl an verschiedenen Betaumltigungen die einen wesentli-

chen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben (Canadian As-

sociaton of Occupational Therapy [CAOT] 2012)

154 Tiergestuumltzte Therapie

Schon seit langer Zeit sind die positiven Effekte der Praumlsenz eines Tieres auf

die Befindlichkeit und das Verhalten des Menschen bekannt Der erste doku-

mentierte Einsatz von Tieren als Unterstuumltzung von therapeutischen Interven-

tionen war 1792 in England wo psychiatrische Patienten an therapeutischen

Programmen mit Tieren wie Voumlgel und Hasen teilnahmen (Jorgenson 1997)

Tiere werden als Unterstuumltzung der therapeutischen Behandlung in verschie-

denen Bereichen des Gesundheitswesens eingesetzt (Nimer et al 2007)

Laut der Delta Society (2012) ist tiergestuumltzte Therapie eine zielorientierte In-

tervention in welcher ein speziell ausgebildetes Tier einen zentralen Teil des

Behandlungsprozesses darstellt Die Integration des Tieres in die Therapie

dient einem spezifischen Ziel welches dadurch effizienter erreicht werden

kann (Chandler 2005) Laut Connor und Miller (2000) ist es wichtig klarzu-

stellen dass tiergestuumltzte Therapie nicht nur ein kurzer Besuch des Tieres

waumlhrend einer Therapieintervention ist sondern der gezielte und zielorientierte

Einsatz eines Tieres in einer therapeutischen Behandlung

Nadine Sulser 13

2 Theoretischer Hintergrund

In diesem Kapitel erfolgt eine Uumlbersicht uumlber momentan gebraumluchliche ergotherapeu-

tische Interventionen und Ansaumltze bei Kindern mit Autismus Ausserdem wird auf das

ergotherapeutische Modell (Model of Human Occupation) welches als theoretische

Grundlage dieser Arbeit dient eingegangen

21 Gebraumluchliche ergotherapeutische Interventionen bei Kindern mit Autismus

Der Fokus von ergotherapeutischen Interventionen bei Kindern mit Autismus liegt in

der Foumlrderung der Partizipation und Selbststaumlndigkeit in einer Vielfalt von Betaumltigun-

gen inklusive Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [ADL] schulischen und spielerischen

Betaumltigungen und instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [IADL] (Umbar-

ger 2007) Laut Case ndashSmith (2004) lassen sich die momentan gebraumluchlichen ergo-

therapeutischen Interventionen bei Autismus in drei Hauptkategorien einteilen Sen-

sorische Integrationstherapie Verhaltenstherapie und ganzheitliche Interventionen

212 Sensorische Integrationstherapie

Die sensorische Integrationstherapie wurde von Jean Ayres entwickelt um

den Fokus auf die neurologische Verarbeitung von sensorischen Informatio-

nen zu legen (Oberdick 2006) Die Sensorische Integrationstherapie basiert

auf dem Verstaumlndnis dass Beeintraumlchtigungen in der neurologischen Verar-

beitung und Integration von sensorischen Informationen zu Verhaltensstoumlrun-

gen fuumlhren koumlnnen (Watling amp Diez 2007) Laut Baranek (2002) bestehen bei

einem grossen Teil der Kinder mit einer autistischen Stoumlrung Beeintraumlchtigun-

gen in der sensorischen Informationsverarbeitung Oftmals zeigen autistische

Kinder auffaumlllige Reaktionen und Verhaltensweisen auf sensorische Inputs wie

zB Hypersensibilitaumlt bei Laumlrm oder taktilen Kontakten (Oberdick 2006) Die

Interventionen der sensorischen Integrationstherapie sind darauf ausgelegt

kontrollierte sensorische Erfahrungen zu bieten sodass adaumlquate Reaktionen

ausgeloumlst werden welche dann auch in den Alltag uumlbertragen werden koumlnnen

(Baranek 2002)

Das Ziel der Therapie besteht darin die Modulation von sensorischen Informa-

tionen in Bezug auf das Verhalten und die Aufmerksamkeit zu foumlrdern und so

die Faumlhigkeiten des Kindes zur sozialen Interaktion Selbststaumlndigkeit und die

schulischen Leistungen zu steigern (Baranek 2002)

Nadine Sulser 14

212 Verhaltenstherapie

Interventionen im Bereich der Verhaltenstherapie basieren auf dem Glauben

dass Verhaltensweisen durch sorgfaumlltig geplante systematische Interaktionen

mit der Umwelt veraumlndert werden koumlnnen Der Zusammenhang zwischen den

Ausloumlsern fuumlr eine Verhaltensweise dem Verhalten selbst und den daraus

entstehenden Konsequenzen wird genutzt um unangemessene Verhaltens-

weisen zu ersetzen Das heisst Verhaltensweisen werden durch die gezielte

Beeinflussung derer Konsequenzen veraumlndert (Watling 2004) Laut Oberdick

(2006) besteht fuumlr die Effizienz des verhaltenstherapeutischen Ansatzes eine

gute Evidenzbasierung Er bedingt jedoch grossen Zeitaufwand und wird teil-

weise als dressurnah erlebt Nach Case- Smith (2004) gibt es eine grosse

Vielfalt an verhaltenstherapeutischen Interventionen fuumlr Kinder mit Autismus

die bekannteste ist die Applied Behaviour Analysis [ABA] auf welche im Rah-

men dieser Arbeit nicht naumlher eingegangen wird

213 Ganzheitliche Interventionen

Ganzheitliche Interventionen kombinieren verschiedene Theorien und fokus-

sieren auf alle Entwicklungsbereiche des Kindes (Case ndash Smith 2004) Ein

ganzheitlicher Ansatz der momentan zunehmend an Bedeutung gewinnt ist

der TEACCH Ansatz (Treatment and Education of Autistic and related Com-

munication handicapped Children) (Oberdick 2006) Das Ziel des TEACCH

Ansatzes ist eine optimale Adaptation des autistischen Kindes an die Umwelt

und somit eine Maximierung der Selbststaumlndigkeit und der Lebensqualitaumlt

(Case-Smith 2004) Es werden individuelle Strukturierungs- und Visualisie-

rungshilfen angeboten welche die Umwelt fuumlr das autistische Kind uumlber-

schaubarer und verstaumlndlicher machen So werden die individuellen Faumlhigkei-

ten gefoumlrdert der Zugang zu neuen Lernerfahrungen eroumlffnet und mehr Parti-

zipation ermoumlglicht (Oberdick 2006)

Wie bereits erwaumlhnt belegen Untersuchungen dass viele der beschriebenen mo-

mentan gebraumluchlichen therapeutischen Interventionen zur Foumlrderung von Kindern

mit Autismus nicht mit ausreichend wissenschaftlicher Evidenz belegt werden koumln-

nen (Baranek 2002) Um die bestmoumlgliche und effiziente ergotherapeutische Be-

Nadine Sulser 15

handlung von Kindern mit einer autistischen Stoumlrung zu gewaumlhrleisten ist es deshalb

von grosser Relevanz dass Ergotherapeuten sich umfassend uumlber Interventions-

moumlglichkeiten und deren Effektivitaumlt und Evidenz informieren (Case-Smith et al

2008)

22 Model of Human Occupation [MOHO]

Das Model of Human Occupation ist ein auf dem aktuellen ergotherapeutischen Pa-

radigma basierendes konzeptionelles Praxismodell Es wurde 1980 von Gary Kiel-

hofner entwickelt und in den letzten Jahren immer wieder kritisch uumlberarbeitet

(Mentrup 2007) Das MOHO ist eines der bekanntesten und gebraumluchlichsten ergo-

therapeutischen Modelle und dient der Ergotherapie als Instrument zur ganzheitli-

chen Betrachtung des Menschen und seines Handelns

Als Fundament des MOHO

dient der Glaube dass ein

enger Zusammenhang zwi-

schen menschlicher Betaumlti-

gung und Gesundheit be-

steht Das Betaumltigungsverhal-

ten steht daher im Zentrum

des Modells Betaumltigung wird

als das Ausfuumlhren von Arbeit

Freizeit und ADL innerhalb

eines zeitlichen physischen

und soziokulturellen Kontexts

beschrieben (Kielhofner

2008) Laut Kielhofner (2008)

zeigt das MOHO die Wechselwirkung zwischen einer Person und deren Umwelt und

wie diese Beziehung die Motivation Verhaltensweisen und Performanz einer Person

beeinflussen Das heisst ob und wie eine Betaumltigung ausgefuumlhrt wird haumlngt von den

drei Komponenten des menschlichen Systems den drei Subsystemen Volition Habi-

tuation und Performanz ab Diese Faktoren werden wiederum durch die Umwelt der

Person beeinflusst und veraumlndert Die drei Subsysteme zusammen bilden die Identi-

taumlt einer Person (Kielhofner 2008)

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Nadine Sulser 16

221 Volition

Volition wird als die Motivation welche eine Person dazu bewegt Betaumltigungen

auszufuumlhren definiert Die Volition besteht aus drei Komponenten Den Inte-

ressen den Werten und dem Selbstbild

Das Selbstbild bezieht sich auf die Wahrnehmung der eigenen Kompetenzen

und der eigenen Wirksamkeit Es beinhaltet also das Einschaumltzen eigener

koumlrperlicher intellektueller und sozialer Faumlhigkeiten die Kontrolle des eigenen

Verhaltens und auch die Gedanken und Gefuumlhle in Bezug auf die Faumlhigkeit

etwas bewirken zu koumlnnen Der Bereich Werte wird als persoumlnliche Uumlberzeu-

gungen Prinzipien und Moralvorstellungen beschrieben Die Komponente In-

teressen beinhaltet die Handlungen welche eine Person als angenehm zu-

friedenstellend und erfreulich erlebt Die Volition bestimmt so massgebend

was wir tun wie wir es tun und ob wir damit zufrieden sind (Kielhofner 2008)

222 Habituation

Habituation ist die verinnerlichte Neigung einer Person in einem bekannten

zeitlichen physischen oder sozialen Kontext gleichbleibende Verhaltensmus-

ter zu zeigen Das Subsystem Habituation besteht aus den Gewohnheiten und

verinnerlichten Rollen welche den Alltag einer Person bestimmen und gestal-

ten

Gewohnheiten werden definiert als automatische und repetitive Verhaltens-

weisen welche beeinflussen wie eine Person Aktivitaumlten ausfuumlhrt und ihren

Alltag gestaltet Verinnerlichte Rollen sind ein Teil der Identitaumlt einer Person

Sie beinhalten den persoumlnlichen und sozialen Status sowie dazugehoumlrige Er-

wartungshaltungen und Handlungen Jeder Mensch nimmt in seinem Leben

verschiedene Rollen (zB Sohn Vater Arbeitnehmer) ein welche mit unter-

schiedlichen Erwartungshaltungen verbunden sind und so das Verhalten un-

gleich beeinflussen (Kielhofner 2008)

223 Performanz

Das Subsystem Performanz repraumlsentiert die individuellen Kapazitaumlten einer

Person zur Durchfuumlhrung von Betaumltigungen und die dazugehoumlrigen subjekti-

ven Erfahrungen Die Performanz besteht aus objektiven und subjektiven An-

teilen

Nadine Sulser 17

Die objektiven Anteile beinhalten koumlrperliche und mentale Fertigkeiten das

heisst neurologische kardiopulmonale muskuloskelettale und andere Koumlrper-

systeme Diese Fertigkeiten werden unterteilt in motorische Fertigkeiten pro-

zesshafte Fertigkeiten und Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten Die

subjektiven Anteile bestehen aus dem persoumlnlichen Erleben und der Erfah-

rungskomponente welche die Betaumltigungsperformanz ebenfalls beeinflussen

Das Subsystem Performanz beinhaltet so die Grundannahme dass Koumlrper

und Geist nicht getrennt sondern als eine Einheit betrachtet werden sollen

(Kielhofner 2008)

224 Umwelt

Die Umwelt wird als der physische soziale oumlkonomische kulturelle und politi-

sche Kontext in dem eine Person lebt und Betaumltigungen ausfuumlhrt definiert

Verschiedene Aspekte der Umwelt koumlnnen die Ausfuumlhrung von Betaumltigungen

und Partizipation unterstuumltzen jedoch auch verhindern Es wird beschrieben

dass das Betaumltigungsverhalten eines Menschen aus der Interaktion zwischen

der Volition und der Performanz der Person und den Umweltaspekten resul-

tiert (Kielhofner 2008)

Nadine Sulser 18

3 Methodik

Fuumlr die Bearbeitung der definierten Fragestellung wurde die Form der Literaturuumlber-

sicht gewaumlhlt Die zu dieser Form gehoumlrige Methode ist die Literaturrecherche wel-

che in diesem Kapitel detailliert beschrieben wird

Die gewaumlhlte Form der Literaturuumlbersicht eignet sich gut fuumlr die bestehende Frage-

stellung um eine moumlglichst umfassende Uumlbersicht uumlber die Auswirkungen von tier-

gestuumltzter Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu

erhalten

31 Beschreibung der Literaturrecherche

Zu Beginn der Literatursuche wurden zur Fragestellung passende Schluumlsselwoumlrter

erarbeitet Diese wurden auf Englisch uumlbersetzt und passende Synonyme Unterbeg-

riffe und Oberbegriffe formuliert Zudem wurden mit Hilfe des MeSH Thesaurus (Na-

tional Library of Medicine [NLM] 2011) die Schlagwoumlrter bestimmt Als geeignete

Datenbanken wurden AMED CINAHL ERIC Medline OTDBase PsycInfo und

PubMed identifiziert

Anhand der festgelegten Schluumlssel- und Schlagwoumlrter (siehe Anhang A Tabelle 1)

wurde eine systematische Literatursuche in den bestimmten Datenbanken durchge-

fuumlhrt Die Schluumlssel- und Schlagwoumlrter wurden auf unterschiedliche Weise miteinan-

der kombiniert und mit Boleeschen Operatoren verknuumlpft Zusaumltzlich wurde das

Trunkierungszeichen verwendet da damit zum Beispiel bei child auch nach

children gesucht wird Besonders in den Datenbanken AMED und CINAHL wurden

viele Studien gefunden weshalb ein Grossteil der Suche dort stattfand Bei der Lite-

raturrecherche wurde bei jeder Suchabfrage jeweils das Publikationsdatum einge-

schraumlnkt sodass nur Literatur welche seit dem Jahr 2002 publiziert wurde in die Su-

che mit einbezogen wurde Zusaumltzlich wurde auch in den Referenzverzeichnissen

der gefundenen Literatur nach weiteren geeigneten Quellen gesucht

Im Katalog des Netzwerkes von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

[NEBIS] erfolgte eine Suche nach Tertiaumlrliteratur zu den Themen Autismus Ergothe-

rapie und tiergestuumltzte Therapie Hier wurde nur Literatur aus der Bibliothek der

ZHAW Gesundheit oder der Zentralbibliothek in Zuumlrich beruumlcksichtigt

Nadine Sulser 19

32 Einschlusskriterien und Beurteilungskriterien der Literatur

Insgesamt umfasste die so gefundene Literatur 163 Studien Die gefundenen Studien

wurden durch das Lesen der Titel und der Abstracts anhand folgender Einschlusskri-

terien ausgewaumlhlt oder verworfen

Im Abstract sind mindestens zwei der folgenden Kernpunkte erwaumlhnt

Autistisches Kind und sein Umfeld

Die Integration von Tieren in die Ergotherapie

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf die Partizipation

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf das soziale Verhalten

So liessen sich insgesamt 21 Studien bestimmen die laut ihrem Abstract den Krite-

rien entsprachen Diese Studien wurden sorgfaumlltig gelesen und es wurden unter Be-

ruumlcksichtigung der Fragestellung und des gewaumlhlten ergotherapeutischen Modells

die folgenden vier Hauptstudien bestimmt

Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational Therapy

Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investigation

Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Children with

Pervasive Developmental Disorders

Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The ldquoSmall

Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have Positive

Effects on Autistic Child Social Behaviour

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj M amp

Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single Case

Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Die Hauptstudien wurden anhand des Formulars zur kritischen Beurteilung quantita-

tiver Studien (Law et al 1998a) beurteilt um eine Aussage uumlber ihre methodologi-

sche Qualitaumlt und Aussagekraft treffen zu koumlnnen Im Anhang befindet sich zur Ver-

anschaulichung das ausgefuumlllte Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et

al (2009) (siehe Anhang A Tabelle 3)

Nadine Sulser 20

4 Ergebnisse aus der Literatur

In diesem Kapitel werden zuerst die vier Hauptstudien kurz dargestellt Anschlies-

send erfolgt eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse Zum besseren Verstaumlnd-

nis wurden die Ergebnisse in drei Hauptkategorien eingeteilt Im Anhang befindet

sich die Matrix mit der Uumlbersicht der Hauptstudien in Bezug auf Inhalt Methode und

Evidenzgrad (siehe Anhang A Tabelle 2)

41 Darstellung der Studien

411 Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational

Therapy Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investi-

gation

Die quantitative Studie von Sams et al (2006) vergleicht die Haumlufigkeit des

Sprachgebrauchs und der sozialen Interaktion bei autistischen Kindern im Zu-

sammenhang mit ergotherapeutischen Interventionen mit oder ohne Einbezug

von Tieren Teilnehmer waren 22 Kinder mit der Diagnose Autismus im Alter

von 7- 13 Jahren Die Kinder erhielten in einem Zeitraum von 15 Wochen wouml-

chentlich je 30min Ergotherapie basierend auf momentan gebraumluchlichen In-

terventionen und 30min tiergestuumltzte Ergotherapie Beide Therapieformen

wurden in einem Gruppensetting mit allen Teilnehmern durchgefuumlhrt Zudem

wurde bei beiden Formen der Intervention der Fokus auf die Foumlrderung der

sensorischen Wahrnehmung des Sprachgebrauchs und der motorischen Fer-

tigkeiten gelegt Die Teilnehmer dienten beim Vergleich als ihre eigene Kon-

trollgruppe

Bei den momentan gebraumluchlichen ergotherapeutischen Interventionen wur-

den verschiedene theoretische Ansaumltze wie zB die sensorische Integrations-

therapie und diverse Hilfsmittel und Materialien zur Foumlrderung der sensori-

schen sprachlichen und motorischen Entwicklung mit einbezogen

Die tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen beinhalteten die Pflege

von Lamas Hunden und Hasen Zudem waren das Reiten und Fuumlhren der

Lamas Teil der Therapieeinheiten Die Interventionen wurden aufgezeichnet

und anschliessend von geschulten Beobachtern anhand eines eigens erstell-

ten Formulars zur Verhaltensbeobachtung bewertet

Nadine Sulser 21

Die Ergebnisse besagen dass waumlhrend den tiergestuumltzten ergotherapeuti-

schen Interventionen signifikant mehr soziale Interaktionen stattfanden und ein

gesteigerter Gebrauch von Sprache beobachtbar war

412 Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Chil-

dren with Pervasive Developmental Disorders

Das Ziel der quantitativen Studie von Martin et al (2002) war eine Evaluation

der Auswirkungen der Interaktion zwischen Kindern mit einer tiefgreifenden

Entwicklungsstoumlrung und Hunden Der Fokus wurde auf die Aspekte Verhalten

und Sprache gelegt Die Evaluation fand anhand eines Vergleichs der Fre-

quenz und der Art der Interaktionen zwischen den Studienteilnehmern und ei-

nem Ball einem Pluumlschhund oder einem lebenden Hund statt Teilnehmer wa-

ren zehn Kinder mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrung im Alter von 3 -

13 Jahren Die Untersuchung wurde in einem Zeitraum von 15 Wochen

durchgefuumlhrt und jeder Teilnehmer nahm insgesamt an 45 Einheiten von 15

Minuten Dauer teil Die Interventionen wurden im Einzelsetting durchgefuumlhrt

und jeder Teilnehmer nahm pro Woche an drei Einheiten (eine mit Ball eine

mit Pluumlschhund und eine mit lebendem Hund) teil sodass jeweils in einer Wo-

che alle drei Bedingungen beobachtet werden konnten Die Teilnehmer dien-

ten so als ihre eigene Kontrollgruppe Alle Interventionseinheiten wurden auf

Video aufgezeichnet und von geschulten Beobachtern nach einem strukturier-

ten Protokoll auf die Frequenz und Dauer der Interaktionen kodiert

Die Ergebnisse besagen dass die Teilnehmer in der Praumlsenz des lebenden

Hundes mehr Eigeninitiative fuumlr Spielaktivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrk-

tes Bewusstsein gegenuumlber ihrer sozialen Umwelt zeigten

413 Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The

ldquoSmall Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have

Positive Effects on Autistic Child Social Behaviour

Die quantitative Studie von Krskova et al (2010) untersucht die Effekte die ein

kleines Therapietier ndash in dieser Studie ein Meerschweinchen ndash auf das soziale

Verhalten von autistischen Kindern haben kann Teilnehmer waren neun autis-

tische Kinder im Alter von 6 - 13 Jahren Die Untersuchung fand in zwei Pha-

sen statt und wurde in einem den Kindern bekannten Klassenraum durchge-

Nadine Sulser 22

fuumlhrt Jede Phase bestand aus zehn Observationstagen In der ersten Phase

waren die neun Teilnehmer fuumlnf den Kindern bekannte Lehrpersonen und ein

den Kindern unbekannter Beobachter im Schulzimmer anwesend In der zwei-

ten Phase wurde zusaumltzlich zu den erwaumlhnten Personen ein Meerschwein-

chen in einem Plastikkaumlfig auf dem Tisch des Klassenraums platziert Die Fre-

quenz und die Art des sozialen Verhaltens der Teilnehmer wurden in beiden

Phasen vom selben Beobachter dokumentiert und ausgewertet wobei zwi-

schen taktilen Aumlusserungen verbalen Aumlusserungen und Augenkontakten un-

terschieden wurde

Die Ergebnisse der Studie besagen dass die Praumlsenz des Therapietieres im

Klassenraum einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der

sozialen Interaktionen der Teilnehmer untereinander mit den bekannten Per-

sonen und der unbekannten Person hatte Zudem wird erwaumlhnt dass die Cha-

rakteristika der sozialen Interaktionen stark vom Individuum abgaumlngig sind

414 Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj

M amp Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A

Single Case Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Das Ziel der quantitative Studie von Taylor et al (2009) ist herauszufinden

welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von

Kindern mit Autismus haben kann Teilnehmer waren drei Kinder mit Autismus

im Alter von 4 - 6 Jahren Die Teilnehmer erhielten waumlhrend 16 Wochen je

45min Hippotherapie pro Woche im Einzelsetting Dabei wurden bei allen Teil-

nehmern das gleiche Pferd und der gleiche Therapeut eingesetzt Zudem

wurde der Inhalt der einzelnen Hippotherapie Einheiten genau festgelegt und

strukturiert damit alle Kinder an einem nahezu identischen Therapieprogramm

teilnahmen Die Volition der Teilnehmer wurde mit dem Pediatric Volitional

Questionnaire [PVQ] durch zwei Ergotherapeuten insgesamt drei Mal ndash vor

waumlhrend und nach dem 16- woumlchigen Hippotherapie Programm ndash bei einer

strukturierten Spielaktivitaumlt bewertet

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Steigerung der Volition im Studien-

zeitraum wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell ges-

taltete

Nadine Sulser 23

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen

Sams et al (2006) konnten im Rahmen ihrer Studie darauf aufmerksam ma-

chen dass autistische Kinder durch tiergestuumltzte ergotherapeutische Interven-

tionen mehr Motivation fuumlr Interaktionen mit anderen Menschen zeigen Zu-

dem beschreiben die Autoren eine statistisch signifikante Steigerung der Fre-

quenz und Quantitaumlt von sozialen Interaktionen und positiven sozialen Verhal-

tensweisen waumlhrend den ergotherapeutischen Interventionen unter Einbezug

eines Therapietieres (Sams et al 2006) Martin et al (2002) zeigen in ihrer

Studie auf dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Prauml-

senz eines Tieres signifikant haumlufiger und laumlnger lachen und insgesamt uumlber

mehr Energie und Motivation verfuumlgen Zudem waren erhoumlhte Aufmerksam-

keit mehr Fokus und mehr Eigeninitiative beobachtbar Die Studienteilnehmer

stellten - verglichen mit dem Ball oder dem Pluumlschhund - laumlnger und haumlufiger

Blickkontakte mit dem Therapiehund her In Relation dazu schauten die Kin-

der in der Praumlsenz des Therapiehundes weniger haumlufig und kuumlrzer zum The-

rapeuten Zudem zeigten sie mehr stereotype Handbewegungen als bei den

anderen zwei Bedingungen (Martin et al 2002)

Krskova et al (2010) kommen in ihrer Studie zum Ergebnis dass die Praumlsenz

eines Meerschweinchens im Klassenraum die Anzahl und die Haumlufigkeit von

taktilen sozialen Interaktionen und Augenkontakten signifikant steigert Zudem

konnten bedeutend mehr soziale Interaktionen zwischen dem Kind und dem

Therapietier als mit einer dem Kind unbekannten Person beobachtet werden

Auch konnten einige soziale Verhaltensweisen nur in der Praumlsenz des Thera-

pietieres beobachtet werden Zum Beispiel zeigte ein Maumldchen muumltterliche

Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen und zwei Teilnehmer in-

teragierten ohne Aufforderung verbal und taktil miteinander Insgesamt bevor-

zugten alle Teilnehmer Beruumlhrungen und Augenkontakt mit dem Therapietier

zu sprachlichen Interaktionen Die Studie besagt zudem dass keiner der Teil-

nehmer aggressive Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen zeig-

te (Krskova et al 2010)

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 3

Inhaltsverzeichnis

Abstract 5

1 Einleitung 6

11 Darstellung des Themas 6

12 Themenwahl 7

13 Problemstellung 7

14 Zielsetzung und Fragestellung 9

15 Zentrale Begrifflichkeiten 9

151 Partizipation 9

152 Autismus 10

153 Ergotherapie 11

154 Tiergestuumltzte Therapie 12

2 Theoretischer Hintergrund 13

21 Gebraumluchliche ergotherapeutische Interventionen bei Kindern mit Autismus 13

212 Sensorische Integrationstherapie 13

212 Verhaltenstherapie 14

213 Ganzheitliche Interventionen 14

22 Model of Human Occupation [MOHO] 15

221 Volition 16

222 Habituation 16

223 Performanz 16

224 Umwelt 17

3 Methodik 18

31 Beschreibung der Literaturrecherche 18

32 Einschlusskriterien und Beurteilungskriterien der Literatur 19

4 Ergebnisse aus der Literatur 20

41 Darstellung der Studien 20

411 Studie von Sams et al (2006) 20

412 Studie von Martin et al (2002) 21

413 Studie von Krskova et al (2010) 21

414 Studie von Taylor et al (2009) 22

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien 23

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen 23

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation 24

423 Ergebnisse in Bezug auf Partizipation in Therapie und Alltag 24

Nadine Sulser 4

5 Diskussion 25

51 Volition 25

52 Habituation 27

53 Performanz 28

54 Vergleich verschiedene Tierarten 29

55 Limitationen der Hauptstudien 30

6 Theorie ndash Praxis Transfer 32

61 Klientenzentriertheit 32

62 Beziehungsaufbau 32

63 Kommunikation 32

64 Betaumltigung 33

65 Weitere relevante Aspekte 34

7 Schlussfolgerungen 35

71 Fazit 35

72 Weiterfuumlhrende Fragen 35

Verzeichnisse 37

Abkuumlrzungsverzeichnis 37

Glossar 38

Literaturverzeichnis 40

Abbildungsverzeichnis 45

Danksagung 46

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung 47

Anhang 48

Anhang A 49

Anhang B 55

Nadine Sulser 5

Abstract

Hintergrundinformationen Autistische Kinder sind durch Einschraumlnkungen im So-

zialverhalten und der Kommunikation in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeutungs-

vollen Betaumltigungen und der sozialen Partizipation eingeschraumlnkt In der Literatur

werden positive Auswirkungen tiergestuumltzter Therapie auf die soziale Interaktion von

autistischen Kindern beschrieben

Ziel Das Ziel dieser Arbeit ist zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergo-

therapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus haben kann

Methode Es erfolgte eine systematische Literaturrecherche in sieben Datenbanken

Vier Hauptstudien wurden zur Bearbeitung der Fragestellung ausgewaumlhlt und kritisch

beurteilt Das Model of Human Occupation bildet die Struktur fuumlr die Diskussion der

Ergebnisse

Resultate Tiergestuumltzte Interventionen koumlnnen die soziale Partizipation eines autis-

tischen Kindes positiv beeinflussen Es werden positive Effekte in allen Bereichen

des Betaumltigungsverhaltens der Studienteilnehmer1 beschrieben insbesondere in den

sozialen Verhaltensweisen und der Kommunikation

Schlussfolgerung Tiergestuumltzte Ergotherapie verfuumlgt uumlber grosses Potential fuumlr die

Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialen Partizipation Fuumlr

eine Verallgemeinerung dieser Ergebnisse ist weitere Forschung erforderlich

Keywords Autismus (autism) Ergotherapie (occupational therapy) Tiergestuumltzte

Therapie (animal assisted therapy) Kind (child) Kommunikation (communication)

Partizipation (participation)

1 Zur besseren Lesbarkeit der vorliegenden Arbeit wird die maumlnnliche Form (wie Teilnehmer

Ergotherapeut) wenn nicht ausdruumlcklich nur Frauen vorkommen stets einheitlich fuumlr beide Geschlechter verwendet

Nadine Sulser 6

1 Einleitung

Im ersten Teil dieses Literaturreviews erfolgt eine Darstellung des Themas der Be-

weggruumlnde zur Wahl des Themas der Problemstellung der Zielsetzung und der

Fragestellung dieser Arbeit Des Weiteren werden zentrale Begrifflichkeiten erlaumlutert

und definiert

11 Darstellung des Themas

Kinder mit einer autistischen Stoumlrung weisen signifikante Schwierigkeiten in ihrem

Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren Verhaltensmustern auf

Dadurch wird ihre soziokulturelle Teilhabe am Leben und somit auch ihre Lebens-

qualitaumlt signifikant beeintraumlchtigt (Woodyatt amp Rodger 2006)

Temple Grandin ist eine Biologin und renommierte Expertin im Bereich Verhaltens-

wissenschaften der Tiere welche selbst als Kind mit Autismus diagnostiziert wurde

Sie beschreibt in ihrem Buch bdquoAnimals in Translation Using the Mysteries of Autism

to Decode Animal Behaviourldquo dass sie die Faumlhigkeit hat nonverbale Signale von Tie-

ren zu lesen und zu verstehen ihr dies jedoch bei Menschen sehr schwerfaumlllt (Gran-

din amp Johnson 2005)

Aus der Literatur geht hervor dass tiergestuumltzte Therapie bei Menschen mit ver-

schiedenen Einschraumlnkungen wie psychischen Erkrankungen Aphasie Demenz

oder Down Syndrom als Unterstuumltzung zur Foumlrderung der Kommunikation und der

sozialen Interaktion eingesetzt wird (LaFrance Garcia amp Labreche 2007 Nimer amp

Lundahl 2007) Es wird beschrieben dass Tiere eine wirksame Unterstuumltzung fuumlr

therapeutische Interventionen sind da sie eine natuumlrliche Veranlagung haben eine

Bindung mit Menschen einzugehen (Zilcha-Mano Mikulincer amp Shaver 2011) Dies

ist bei Menschen mit Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das

Aufbauen von Beziehungen und somit die soziale Partizipation grosse Schwierigkei-

ten darstellen (Bass Duchowny amp Llabre 2009)

Nadine Sulser 7

12 Themenwahl

Eigene Erfahrungen der Autorin2 mit tiergestuumltzter Therapie bei Kindern mit Down

Syndrom haben gezeigt dass diese Kinder in kurzer Zeit sehr intensive Bindungen

zu den Tieren aufbauen konnten und auf eine faszinierende Weise mit den Tieren

interagierten Da in der Therapie mit autistischen Kindern die Foumlrderung der Kom-

munikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten ein wichtiger Aspekt ist (Oberdick 2006)

erscheint es als relevant in dieser Arbeit den moumlglichen Nutzen tiergestuumltzter Ergo-

therapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu erarbeiten Es be-

steht die Hypothese dass durch die positiven Effekte tiergestuumltzter Ergotherapie auf

die Bereiche soziale Interaktion und Kommunikation ein signifikanter Teil der Hinder-

nisse welche einer erfolgreichen und erfuumlllenden Ausuumlbung bedeutungsvoller Aktivi-

taumlten im Wege stehen beseitigt werden koumlnnen

13 Problemstellung

Laut dem Verein Autismus deutsche Schweiz (2012) haben neueste Untersuchungen

gezeigt dass etwa 07 aller Kinder an einer Stoumlrung des autistischen Spektrums

leiden Wissenschaftliche Studien innerhalb der letzten zehn Jahre machen zudem

darauf aufmerksam dass die Verbreitung von Autismus stetig ansteigt Baranek

(2002) beschreibt dass viele der momentan gebraumluchlichen therapeutischen Inter-

ventionen zur Foumlrderung von Kindern mit Autismus nicht mit ausreichend wissen-

schaftlicher Evidenz belegt werden koumlnnen Aus diesem Grund nehmen viele Famili-

en mit autistischen Kindern ergaumlnzende und alternative medizinische Behandlungen

in Anspruch (Umbarger 2007)

Die Erforschung neuer Behandlungsansaumltze und ndashmethoden zur Foumlrderung der Par-

tizipation und der Performanz dieser Klientengruppe ist daher von grosser gesell-

schaftlicher Relevanz (Case ndash Smith amp Arbesman 2008)

Autistische Kinder zeigen stereotype Verhaltensweisen sind stark vermindert in ihrer

verbalen und nonverbalen Kommunikation und es faumlllt ihnen bedeutend schwerer

Beziehungen aufzubauen und eine Interaktion zu initiieren (Woodyatt et al 2006)

Dies erschwert oder verunmoumlglicht in vielen Faumlllen eine erfolgreiche Partizipation in

der Gesellschaft Infolge dieser Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten sind autisti-

sche Kinder auch in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeutungsvollen Betaumltigungen

2 Unter Autorin wird immer die Autorin dieser Bachelorarbeit verstanden

Nadine Sulser 8

und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt (LaVesser amp Berg 2011) Partizipation ist fuumlr Kinder

mit einer Behinderung besonders wichtig da sie einen Kontext bietet um zu spielen

Freundschaften zu bilden Betaumltigungsperformanz zu gewinnen und Zufriedenheit zu

finden (Law 2002)

Das Aufbauen einer therapeutischen Beziehung die Steigerung der Partizipation in

allen Lebensbereichen und die Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige

Aspekte bei ergotherapeutischen Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick

2006) Laut einer Studie von Bass et al (2009) hat tiergestuumltzte Therapie signifikante

positive Auswirkungen auf die soziale Integration Motivation Aufmerksamkeit und

Wahrnehmung von autistischen Kindern Zudem besteht die Annahme dass Tiere

eine bedeutende Rolle in der sozialen und sprachlichen Entwicklung eines Kindes

spielen da Kinder und Tiere in einer Art interagieren welche fuumlr viele Erwachsene

nicht laumlnger erkennbar ist (Melson 2001) Aufgrund dieser Evidenz sieht die Autorin

ein grosses Potential in der Integration von Tieren in ergotherapeutische Interventio-

nen zur Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei au-

tistischen Kindern

Zudem kann die Integration von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von

autistischen Kindern den Beziehungsaufbau zwischen dem Therapeuten und dem

Kind erleichtern und verbessern (Sams Fortney amp Willenbring 2006 Velde Cipriani

amp Fisher 2005) Dies ermoumlglicht wiederum eine verbesserte soziale Partizipation und

vergroumlssert das Spektrum an moumlglichen Betaumltigungsfeldern und Aktivitaumlten (Nimer et

al 2007)

Die Problemstellung wird von der Autorin auf die Effekte tiergestuumltzter Ergotherapie

bei autistischen Kindern in den Bereichen Kommunikation Interaktion und soziale

Partizipation eingeengt Die in der Therapie verwendete Tierart wird bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Nadine Sulser 9

14 Zielsetzung und Fragestellung

Das Ziel dieser Arbeit besteht darin zu eroumlrtern welche Effekte tiergestuumltzte Ergo-

therapie auf die soziale Interaktion und Partizipation von Kindern mit Autismus haben

kann Zudem sollen evidenzbasierte Empfehlungen bezuumlglich dem Einsatz von Tie-

ren in der ergotherapeutischen Behandlung von autistischen Kindern an die Praxis

abgeben werden

Aufgrund der theoretischen und wissenschaftlichen Herleitung ergibt sich folgende

Fragestellung

Welche Effekte kann tiergestuumltzte Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kin-

dern mit Autismus haben

15 Zentrale Begrifflichkeiten

151 Partizipation

Partizipation in alltaumlglichen Situationen ist ein grundlegender Teil der mensch-

lichen Entwicklung Durch Partizipation erlernen wir Fertigkeiten und Kompe-

tenzen stehen in Kontakt zu anderen Menschen und der Gesellschaft und fin-

den Ziele und Sinn im Leben (Law 2002)

Laut der International Classification of Functioning Disability and Health3 [ICF]

wird Partizipation als das Einbezogen sein in eine Lebenssituation definiert

Die ICF unterteilt Partizipation in neun verschiedene Bereiche Lernen und

Wissensanwendung allgemeine Aufgaben und Anforderungen Kommunikati-

on Mobilitaumlt Selbstversorgung haumlusliches Leben interpersonelle Interaktio-

nen und Beziehungen bedeutende Lebensbereiche und Gemeinschafts-

soziales und staatsbuumlrgerliches Leben (World Health Organization [WHO]

2001)

3 Die kursiv gedruckten Fachbegriffe werden im Glossar (S36ff) erklaumlrt

Nadine Sulser 10

152 Autismus

Laut der International Classification of Diseases and Related Health Problems

[ICD-10] ist Autismus (F84-) eine tief greifende Entwicklungsstoumlrung welche

durch qualitative Differenzen in den wechselseitigen sozialen Interaktionen

und Kommunikationsmustern und durch ein eingeschraumlnktes stereotypes

sich wiederholendes Repertoire von Interessen und Aktivitaumlten gekennzeich-

net ist Diese Auffaumllligkeiten sind in allen Lebensbereichen ein grundlegendes

Funktionsmerkmal des betroffenen Kindes (WHO 2005)

In diesem Literaturreview werden aufgrund der Hauptstudien folgende Formen

(nach ICD-10) beruumlcksichtigt

F840 Fruumlhkindlicher Autismus (Autistische Stoumlrung Fruumlhkindliche

Psychose Infantiler Autismus Kanner-Syndrom)

F845 Asperger-Syndrom

F849 Tief greifende Entwicklungsstoumlrung nicht naumlher bezeichnet

Die beschriebenen Merkmale dh Auffaumllligkeiten im Sozialverhalten und in

den wechselseitigen Interaktionen Beeintraumlchtigungen im Bereich der Kom-

munikation und Sprache und repetitive stereotype Verhaltensmuster werden

in der Literatur auch als autistische Triade bezeichnet (Oberdick 2006)

1521 Auffaumllligkeiten im Sozialverhalten

Kinder mit einer Erkrankung des autistischen Spektrums zeigen im Allgemei-

nen ein vermindertes Interesse an menschlichen Kontakten (Oberdick 2006)

Autistische Kinder setzen nonverbale Gesten und Signale wie Blickkontakt

Mimik und Koumlrperhaltung nicht effizient zur Steuerung sozialer Kontakte ein

und es faumlllt ihnen schwer abgegebene Zeichen in der Interaktion mit anderen

Menschen zu interpretieren (Woodyatt et al 2006) Es bestehen zudem Ein-

schraumlnkungen im Erkennen von sozialen und gesellschaftlichen Regeln und

im Bereich des empathischen Hineinversetzens in das Gegenuumlber (Oberdick

2006)

Nadine Sulser 11

1522 Beeintraumlchtigungen in der Kommunikation

Die Sprachentwicklung ist verzoumlgert und eine aktive verbale Sprache teilwei-

se gar nicht ausgebildet Die Kommunikation mit anderen und die aktive Kon-

taktaufnahme sind wesentlich eingeschraumlnkt und zeitweilig gar nicht moumlglich

(Oberdick 2006) Zudem werden figurative Sprachbilder sowie auch Ironie

und Sarkasmus nicht verstanden (Woodyatt et al 2006)

1523 Repetitive stereotype Verhaltensmuster

Kinder und Erwachsene mit Autismus zeigen oft ein grosses Spektrum an ritu-

alisierten Ablaumlufen und Verhaltensmustern Bewegungen verbale Aumlusserun-

gen und Handlungen werden stetig wiederholt (Oberdick 2006) Zum Beispiel

kann ein erzwungenes Abweichen von einem ritualisierten Tagesablauf zu

grosser Verwirrung Desorientierung und Aggression fuumlhren (Woodyatt et al

2006) Es wird vermutet dass diese repetitiven stereotypen Verhaltensweisen

als eine Art Stabilisator in einer sich staumlndig veraumlndernden Umwelt dienen

(Oberdick 2006)

153 Ergotherapie

Die Ergotherapie beschaumlftigt sich damit das Wohlbefinden und die Gesund-

heit von Personen mittels Betaumltigung zu foumlrdern beziehungsweise zu erhalten

Ergotherapeuten gehen davon aus dass Partizipation von den physischen

emotionalen und kognitiven Faumlhigkeiten der Person den Merkmalen der Betauml-

tigung und den physischen sozialen und kulturellen Umweltfaktoren unter-

stuumltzt oder verhindert werden kann (World Federation of Occupational Thera-

pists [WFOT] 2004)

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr

sie bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und den Alltag nach ihren

Faumlhigkeiten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko

2007) Dies erreichen Ergotherapeuten indem sie Personen ermoumlglichen ihre

eigenen Faumlhigkeiten zu verbessern um an fuumlr sie bedeutungsvollen Betaumlti-

gungen teilzuhaben oder indem sie die Aktivitaumlt oder die Umwelt so anpassen

dass die Partizipation vereinfacht wird (WFOT 2004)

Der Begriff Betaumltigung wird von Kielhofner Marotzki und Mentrup (2005 S6)

als bdquodie kulturell bedeutsame Ausuumlbung von Arbeit Spiel und Aufgaben des

Nadine Sulser 12

taumlglichen Lebens im Strom der Zeit und in den Kontexten der individuellen

raumlumlichen und sozialen Weltldquo definiert Betaumltigung steht fuumlr alle Aktivitaumlten

welche ein Mensch in seinem alltaumlglichen Leben ausuumlbt Dabei hat jede Per-

son eine grosse Anzahl an verschiedenen Betaumltigungen die einen wesentli-

chen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben (Canadian As-

sociaton of Occupational Therapy [CAOT] 2012)

154 Tiergestuumltzte Therapie

Schon seit langer Zeit sind die positiven Effekte der Praumlsenz eines Tieres auf

die Befindlichkeit und das Verhalten des Menschen bekannt Der erste doku-

mentierte Einsatz von Tieren als Unterstuumltzung von therapeutischen Interven-

tionen war 1792 in England wo psychiatrische Patienten an therapeutischen

Programmen mit Tieren wie Voumlgel und Hasen teilnahmen (Jorgenson 1997)

Tiere werden als Unterstuumltzung der therapeutischen Behandlung in verschie-

denen Bereichen des Gesundheitswesens eingesetzt (Nimer et al 2007)

Laut der Delta Society (2012) ist tiergestuumltzte Therapie eine zielorientierte In-

tervention in welcher ein speziell ausgebildetes Tier einen zentralen Teil des

Behandlungsprozesses darstellt Die Integration des Tieres in die Therapie

dient einem spezifischen Ziel welches dadurch effizienter erreicht werden

kann (Chandler 2005) Laut Connor und Miller (2000) ist es wichtig klarzu-

stellen dass tiergestuumltzte Therapie nicht nur ein kurzer Besuch des Tieres

waumlhrend einer Therapieintervention ist sondern der gezielte und zielorientierte

Einsatz eines Tieres in einer therapeutischen Behandlung

Nadine Sulser 13

2 Theoretischer Hintergrund

In diesem Kapitel erfolgt eine Uumlbersicht uumlber momentan gebraumluchliche ergotherapeu-

tische Interventionen und Ansaumltze bei Kindern mit Autismus Ausserdem wird auf das

ergotherapeutische Modell (Model of Human Occupation) welches als theoretische

Grundlage dieser Arbeit dient eingegangen

21 Gebraumluchliche ergotherapeutische Interventionen bei Kindern mit Autismus

Der Fokus von ergotherapeutischen Interventionen bei Kindern mit Autismus liegt in

der Foumlrderung der Partizipation und Selbststaumlndigkeit in einer Vielfalt von Betaumltigun-

gen inklusive Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [ADL] schulischen und spielerischen

Betaumltigungen und instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [IADL] (Umbar-

ger 2007) Laut Case ndashSmith (2004) lassen sich die momentan gebraumluchlichen ergo-

therapeutischen Interventionen bei Autismus in drei Hauptkategorien einteilen Sen-

sorische Integrationstherapie Verhaltenstherapie und ganzheitliche Interventionen

212 Sensorische Integrationstherapie

Die sensorische Integrationstherapie wurde von Jean Ayres entwickelt um

den Fokus auf die neurologische Verarbeitung von sensorischen Informatio-

nen zu legen (Oberdick 2006) Die Sensorische Integrationstherapie basiert

auf dem Verstaumlndnis dass Beeintraumlchtigungen in der neurologischen Verar-

beitung und Integration von sensorischen Informationen zu Verhaltensstoumlrun-

gen fuumlhren koumlnnen (Watling amp Diez 2007) Laut Baranek (2002) bestehen bei

einem grossen Teil der Kinder mit einer autistischen Stoumlrung Beeintraumlchtigun-

gen in der sensorischen Informationsverarbeitung Oftmals zeigen autistische

Kinder auffaumlllige Reaktionen und Verhaltensweisen auf sensorische Inputs wie

zB Hypersensibilitaumlt bei Laumlrm oder taktilen Kontakten (Oberdick 2006) Die

Interventionen der sensorischen Integrationstherapie sind darauf ausgelegt

kontrollierte sensorische Erfahrungen zu bieten sodass adaumlquate Reaktionen

ausgeloumlst werden welche dann auch in den Alltag uumlbertragen werden koumlnnen

(Baranek 2002)

Das Ziel der Therapie besteht darin die Modulation von sensorischen Informa-

tionen in Bezug auf das Verhalten und die Aufmerksamkeit zu foumlrdern und so

die Faumlhigkeiten des Kindes zur sozialen Interaktion Selbststaumlndigkeit und die

schulischen Leistungen zu steigern (Baranek 2002)

Nadine Sulser 14

212 Verhaltenstherapie

Interventionen im Bereich der Verhaltenstherapie basieren auf dem Glauben

dass Verhaltensweisen durch sorgfaumlltig geplante systematische Interaktionen

mit der Umwelt veraumlndert werden koumlnnen Der Zusammenhang zwischen den

Ausloumlsern fuumlr eine Verhaltensweise dem Verhalten selbst und den daraus

entstehenden Konsequenzen wird genutzt um unangemessene Verhaltens-

weisen zu ersetzen Das heisst Verhaltensweisen werden durch die gezielte

Beeinflussung derer Konsequenzen veraumlndert (Watling 2004) Laut Oberdick

(2006) besteht fuumlr die Effizienz des verhaltenstherapeutischen Ansatzes eine

gute Evidenzbasierung Er bedingt jedoch grossen Zeitaufwand und wird teil-

weise als dressurnah erlebt Nach Case- Smith (2004) gibt es eine grosse

Vielfalt an verhaltenstherapeutischen Interventionen fuumlr Kinder mit Autismus

die bekannteste ist die Applied Behaviour Analysis [ABA] auf welche im Rah-

men dieser Arbeit nicht naumlher eingegangen wird

213 Ganzheitliche Interventionen

Ganzheitliche Interventionen kombinieren verschiedene Theorien und fokus-

sieren auf alle Entwicklungsbereiche des Kindes (Case ndash Smith 2004) Ein

ganzheitlicher Ansatz der momentan zunehmend an Bedeutung gewinnt ist

der TEACCH Ansatz (Treatment and Education of Autistic and related Com-

munication handicapped Children) (Oberdick 2006) Das Ziel des TEACCH

Ansatzes ist eine optimale Adaptation des autistischen Kindes an die Umwelt

und somit eine Maximierung der Selbststaumlndigkeit und der Lebensqualitaumlt

(Case-Smith 2004) Es werden individuelle Strukturierungs- und Visualisie-

rungshilfen angeboten welche die Umwelt fuumlr das autistische Kind uumlber-

schaubarer und verstaumlndlicher machen So werden die individuellen Faumlhigkei-

ten gefoumlrdert der Zugang zu neuen Lernerfahrungen eroumlffnet und mehr Parti-

zipation ermoumlglicht (Oberdick 2006)

Wie bereits erwaumlhnt belegen Untersuchungen dass viele der beschriebenen mo-

mentan gebraumluchlichen therapeutischen Interventionen zur Foumlrderung von Kindern

mit Autismus nicht mit ausreichend wissenschaftlicher Evidenz belegt werden koumln-

nen (Baranek 2002) Um die bestmoumlgliche und effiziente ergotherapeutische Be-

Nadine Sulser 15

handlung von Kindern mit einer autistischen Stoumlrung zu gewaumlhrleisten ist es deshalb

von grosser Relevanz dass Ergotherapeuten sich umfassend uumlber Interventions-

moumlglichkeiten und deren Effektivitaumlt und Evidenz informieren (Case-Smith et al

2008)

22 Model of Human Occupation [MOHO]

Das Model of Human Occupation ist ein auf dem aktuellen ergotherapeutischen Pa-

radigma basierendes konzeptionelles Praxismodell Es wurde 1980 von Gary Kiel-

hofner entwickelt und in den letzten Jahren immer wieder kritisch uumlberarbeitet

(Mentrup 2007) Das MOHO ist eines der bekanntesten und gebraumluchlichsten ergo-

therapeutischen Modelle und dient der Ergotherapie als Instrument zur ganzheitli-

chen Betrachtung des Menschen und seines Handelns

Als Fundament des MOHO

dient der Glaube dass ein

enger Zusammenhang zwi-

schen menschlicher Betaumlti-

gung und Gesundheit be-

steht Das Betaumltigungsverhal-

ten steht daher im Zentrum

des Modells Betaumltigung wird

als das Ausfuumlhren von Arbeit

Freizeit und ADL innerhalb

eines zeitlichen physischen

und soziokulturellen Kontexts

beschrieben (Kielhofner

2008) Laut Kielhofner (2008)

zeigt das MOHO die Wechselwirkung zwischen einer Person und deren Umwelt und

wie diese Beziehung die Motivation Verhaltensweisen und Performanz einer Person

beeinflussen Das heisst ob und wie eine Betaumltigung ausgefuumlhrt wird haumlngt von den

drei Komponenten des menschlichen Systems den drei Subsystemen Volition Habi-

tuation und Performanz ab Diese Faktoren werden wiederum durch die Umwelt der

Person beeinflusst und veraumlndert Die drei Subsysteme zusammen bilden die Identi-

taumlt einer Person (Kielhofner 2008)

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Nadine Sulser 16

221 Volition

Volition wird als die Motivation welche eine Person dazu bewegt Betaumltigungen

auszufuumlhren definiert Die Volition besteht aus drei Komponenten Den Inte-

ressen den Werten und dem Selbstbild

Das Selbstbild bezieht sich auf die Wahrnehmung der eigenen Kompetenzen

und der eigenen Wirksamkeit Es beinhaltet also das Einschaumltzen eigener

koumlrperlicher intellektueller und sozialer Faumlhigkeiten die Kontrolle des eigenen

Verhaltens und auch die Gedanken und Gefuumlhle in Bezug auf die Faumlhigkeit

etwas bewirken zu koumlnnen Der Bereich Werte wird als persoumlnliche Uumlberzeu-

gungen Prinzipien und Moralvorstellungen beschrieben Die Komponente In-

teressen beinhaltet die Handlungen welche eine Person als angenehm zu-

friedenstellend und erfreulich erlebt Die Volition bestimmt so massgebend

was wir tun wie wir es tun und ob wir damit zufrieden sind (Kielhofner 2008)

222 Habituation

Habituation ist die verinnerlichte Neigung einer Person in einem bekannten

zeitlichen physischen oder sozialen Kontext gleichbleibende Verhaltensmus-

ter zu zeigen Das Subsystem Habituation besteht aus den Gewohnheiten und

verinnerlichten Rollen welche den Alltag einer Person bestimmen und gestal-

ten

Gewohnheiten werden definiert als automatische und repetitive Verhaltens-

weisen welche beeinflussen wie eine Person Aktivitaumlten ausfuumlhrt und ihren

Alltag gestaltet Verinnerlichte Rollen sind ein Teil der Identitaumlt einer Person

Sie beinhalten den persoumlnlichen und sozialen Status sowie dazugehoumlrige Er-

wartungshaltungen und Handlungen Jeder Mensch nimmt in seinem Leben

verschiedene Rollen (zB Sohn Vater Arbeitnehmer) ein welche mit unter-

schiedlichen Erwartungshaltungen verbunden sind und so das Verhalten un-

gleich beeinflussen (Kielhofner 2008)

223 Performanz

Das Subsystem Performanz repraumlsentiert die individuellen Kapazitaumlten einer

Person zur Durchfuumlhrung von Betaumltigungen und die dazugehoumlrigen subjekti-

ven Erfahrungen Die Performanz besteht aus objektiven und subjektiven An-

teilen

Nadine Sulser 17

Die objektiven Anteile beinhalten koumlrperliche und mentale Fertigkeiten das

heisst neurologische kardiopulmonale muskuloskelettale und andere Koumlrper-

systeme Diese Fertigkeiten werden unterteilt in motorische Fertigkeiten pro-

zesshafte Fertigkeiten und Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten Die

subjektiven Anteile bestehen aus dem persoumlnlichen Erleben und der Erfah-

rungskomponente welche die Betaumltigungsperformanz ebenfalls beeinflussen

Das Subsystem Performanz beinhaltet so die Grundannahme dass Koumlrper

und Geist nicht getrennt sondern als eine Einheit betrachtet werden sollen

(Kielhofner 2008)

224 Umwelt

Die Umwelt wird als der physische soziale oumlkonomische kulturelle und politi-

sche Kontext in dem eine Person lebt und Betaumltigungen ausfuumlhrt definiert

Verschiedene Aspekte der Umwelt koumlnnen die Ausfuumlhrung von Betaumltigungen

und Partizipation unterstuumltzen jedoch auch verhindern Es wird beschrieben

dass das Betaumltigungsverhalten eines Menschen aus der Interaktion zwischen

der Volition und der Performanz der Person und den Umweltaspekten resul-

tiert (Kielhofner 2008)

Nadine Sulser 18

3 Methodik

Fuumlr die Bearbeitung der definierten Fragestellung wurde die Form der Literaturuumlber-

sicht gewaumlhlt Die zu dieser Form gehoumlrige Methode ist die Literaturrecherche wel-

che in diesem Kapitel detailliert beschrieben wird

Die gewaumlhlte Form der Literaturuumlbersicht eignet sich gut fuumlr die bestehende Frage-

stellung um eine moumlglichst umfassende Uumlbersicht uumlber die Auswirkungen von tier-

gestuumltzter Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu

erhalten

31 Beschreibung der Literaturrecherche

Zu Beginn der Literatursuche wurden zur Fragestellung passende Schluumlsselwoumlrter

erarbeitet Diese wurden auf Englisch uumlbersetzt und passende Synonyme Unterbeg-

riffe und Oberbegriffe formuliert Zudem wurden mit Hilfe des MeSH Thesaurus (Na-

tional Library of Medicine [NLM] 2011) die Schlagwoumlrter bestimmt Als geeignete

Datenbanken wurden AMED CINAHL ERIC Medline OTDBase PsycInfo und

PubMed identifiziert

Anhand der festgelegten Schluumlssel- und Schlagwoumlrter (siehe Anhang A Tabelle 1)

wurde eine systematische Literatursuche in den bestimmten Datenbanken durchge-

fuumlhrt Die Schluumlssel- und Schlagwoumlrter wurden auf unterschiedliche Weise miteinan-

der kombiniert und mit Boleeschen Operatoren verknuumlpft Zusaumltzlich wurde das

Trunkierungszeichen verwendet da damit zum Beispiel bei child auch nach

children gesucht wird Besonders in den Datenbanken AMED und CINAHL wurden

viele Studien gefunden weshalb ein Grossteil der Suche dort stattfand Bei der Lite-

raturrecherche wurde bei jeder Suchabfrage jeweils das Publikationsdatum einge-

schraumlnkt sodass nur Literatur welche seit dem Jahr 2002 publiziert wurde in die Su-

che mit einbezogen wurde Zusaumltzlich wurde auch in den Referenzverzeichnissen

der gefundenen Literatur nach weiteren geeigneten Quellen gesucht

Im Katalog des Netzwerkes von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

[NEBIS] erfolgte eine Suche nach Tertiaumlrliteratur zu den Themen Autismus Ergothe-

rapie und tiergestuumltzte Therapie Hier wurde nur Literatur aus der Bibliothek der

ZHAW Gesundheit oder der Zentralbibliothek in Zuumlrich beruumlcksichtigt

Nadine Sulser 19

32 Einschlusskriterien und Beurteilungskriterien der Literatur

Insgesamt umfasste die so gefundene Literatur 163 Studien Die gefundenen Studien

wurden durch das Lesen der Titel und der Abstracts anhand folgender Einschlusskri-

terien ausgewaumlhlt oder verworfen

Im Abstract sind mindestens zwei der folgenden Kernpunkte erwaumlhnt

Autistisches Kind und sein Umfeld

Die Integration von Tieren in die Ergotherapie

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf die Partizipation

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf das soziale Verhalten

So liessen sich insgesamt 21 Studien bestimmen die laut ihrem Abstract den Krite-

rien entsprachen Diese Studien wurden sorgfaumlltig gelesen und es wurden unter Be-

ruumlcksichtigung der Fragestellung und des gewaumlhlten ergotherapeutischen Modells

die folgenden vier Hauptstudien bestimmt

Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational Therapy

Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investigation

Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Children with

Pervasive Developmental Disorders

Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The ldquoSmall

Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have Positive

Effects on Autistic Child Social Behaviour

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj M amp

Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single Case

Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Die Hauptstudien wurden anhand des Formulars zur kritischen Beurteilung quantita-

tiver Studien (Law et al 1998a) beurteilt um eine Aussage uumlber ihre methodologi-

sche Qualitaumlt und Aussagekraft treffen zu koumlnnen Im Anhang befindet sich zur Ver-

anschaulichung das ausgefuumlllte Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et

al (2009) (siehe Anhang A Tabelle 3)

Nadine Sulser 20

4 Ergebnisse aus der Literatur

In diesem Kapitel werden zuerst die vier Hauptstudien kurz dargestellt Anschlies-

send erfolgt eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse Zum besseren Verstaumlnd-

nis wurden die Ergebnisse in drei Hauptkategorien eingeteilt Im Anhang befindet

sich die Matrix mit der Uumlbersicht der Hauptstudien in Bezug auf Inhalt Methode und

Evidenzgrad (siehe Anhang A Tabelle 2)

41 Darstellung der Studien

411 Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational

Therapy Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investi-

gation

Die quantitative Studie von Sams et al (2006) vergleicht die Haumlufigkeit des

Sprachgebrauchs und der sozialen Interaktion bei autistischen Kindern im Zu-

sammenhang mit ergotherapeutischen Interventionen mit oder ohne Einbezug

von Tieren Teilnehmer waren 22 Kinder mit der Diagnose Autismus im Alter

von 7- 13 Jahren Die Kinder erhielten in einem Zeitraum von 15 Wochen wouml-

chentlich je 30min Ergotherapie basierend auf momentan gebraumluchlichen In-

terventionen und 30min tiergestuumltzte Ergotherapie Beide Therapieformen

wurden in einem Gruppensetting mit allen Teilnehmern durchgefuumlhrt Zudem

wurde bei beiden Formen der Intervention der Fokus auf die Foumlrderung der

sensorischen Wahrnehmung des Sprachgebrauchs und der motorischen Fer-

tigkeiten gelegt Die Teilnehmer dienten beim Vergleich als ihre eigene Kon-

trollgruppe

Bei den momentan gebraumluchlichen ergotherapeutischen Interventionen wur-

den verschiedene theoretische Ansaumltze wie zB die sensorische Integrations-

therapie und diverse Hilfsmittel und Materialien zur Foumlrderung der sensori-

schen sprachlichen und motorischen Entwicklung mit einbezogen

Die tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen beinhalteten die Pflege

von Lamas Hunden und Hasen Zudem waren das Reiten und Fuumlhren der

Lamas Teil der Therapieeinheiten Die Interventionen wurden aufgezeichnet

und anschliessend von geschulten Beobachtern anhand eines eigens erstell-

ten Formulars zur Verhaltensbeobachtung bewertet

Nadine Sulser 21

Die Ergebnisse besagen dass waumlhrend den tiergestuumltzten ergotherapeuti-

schen Interventionen signifikant mehr soziale Interaktionen stattfanden und ein

gesteigerter Gebrauch von Sprache beobachtbar war

412 Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Chil-

dren with Pervasive Developmental Disorders

Das Ziel der quantitativen Studie von Martin et al (2002) war eine Evaluation

der Auswirkungen der Interaktion zwischen Kindern mit einer tiefgreifenden

Entwicklungsstoumlrung und Hunden Der Fokus wurde auf die Aspekte Verhalten

und Sprache gelegt Die Evaluation fand anhand eines Vergleichs der Fre-

quenz und der Art der Interaktionen zwischen den Studienteilnehmern und ei-

nem Ball einem Pluumlschhund oder einem lebenden Hund statt Teilnehmer wa-

ren zehn Kinder mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrung im Alter von 3 -

13 Jahren Die Untersuchung wurde in einem Zeitraum von 15 Wochen

durchgefuumlhrt und jeder Teilnehmer nahm insgesamt an 45 Einheiten von 15

Minuten Dauer teil Die Interventionen wurden im Einzelsetting durchgefuumlhrt

und jeder Teilnehmer nahm pro Woche an drei Einheiten (eine mit Ball eine

mit Pluumlschhund und eine mit lebendem Hund) teil sodass jeweils in einer Wo-

che alle drei Bedingungen beobachtet werden konnten Die Teilnehmer dien-

ten so als ihre eigene Kontrollgruppe Alle Interventionseinheiten wurden auf

Video aufgezeichnet und von geschulten Beobachtern nach einem strukturier-

ten Protokoll auf die Frequenz und Dauer der Interaktionen kodiert

Die Ergebnisse besagen dass die Teilnehmer in der Praumlsenz des lebenden

Hundes mehr Eigeninitiative fuumlr Spielaktivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrk-

tes Bewusstsein gegenuumlber ihrer sozialen Umwelt zeigten

413 Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The

ldquoSmall Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have

Positive Effects on Autistic Child Social Behaviour

Die quantitative Studie von Krskova et al (2010) untersucht die Effekte die ein

kleines Therapietier ndash in dieser Studie ein Meerschweinchen ndash auf das soziale

Verhalten von autistischen Kindern haben kann Teilnehmer waren neun autis-

tische Kinder im Alter von 6 - 13 Jahren Die Untersuchung fand in zwei Pha-

sen statt und wurde in einem den Kindern bekannten Klassenraum durchge-

Nadine Sulser 22

fuumlhrt Jede Phase bestand aus zehn Observationstagen In der ersten Phase

waren die neun Teilnehmer fuumlnf den Kindern bekannte Lehrpersonen und ein

den Kindern unbekannter Beobachter im Schulzimmer anwesend In der zwei-

ten Phase wurde zusaumltzlich zu den erwaumlhnten Personen ein Meerschwein-

chen in einem Plastikkaumlfig auf dem Tisch des Klassenraums platziert Die Fre-

quenz und die Art des sozialen Verhaltens der Teilnehmer wurden in beiden

Phasen vom selben Beobachter dokumentiert und ausgewertet wobei zwi-

schen taktilen Aumlusserungen verbalen Aumlusserungen und Augenkontakten un-

terschieden wurde

Die Ergebnisse der Studie besagen dass die Praumlsenz des Therapietieres im

Klassenraum einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der

sozialen Interaktionen der Teilnehmer untereinander mit den bekannten Per-

sonen und der unbekannten Person hatte Zudem wird erwaumlhnt dass die Cha-

rakteristika der sozialen Interaktionen stark vom Individuum abgaumlngig sind

414 Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj

M amp Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A

Single Case Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Das Ziel der quantitative Studie von Taylor et al (2009) ist herauszufinden

welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von

Kindern mit Autismus haben kann Teilnehmer waren drei Kinder mit Autismus

im Alter von 4 - 6 Jahren Die Teilnehmer erhielten waumlhrend 16 Wochen je

45min Hippotherapie pro Woche im Einzelsetting Dabei wurden bei allen Teil-

nehmern das gleiche Pferd und der gleiche Therapeut eingesetzt Zudem

wurde der Inhalt der einzelnen Hippotherapie Einheiten genau festgelegt und

strukturiert damit alle Kinder an einem nahezu identischen Therapieprogramm

teilnahmen Die Volition der Teilnehmer wurde mit dem Pediatric Volitional

Questionnaire [PVQ] durch zwei Ergotherapeuten insgesamt drei Mal ndash vor

waumlhrend und nach dem 16- woumlchigen Hippotherapie Programm ndash bei einer

strukturierten Spielaktivitaumlt bewertet

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Steigerung der Volition im Studien-

zeitraum wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell ges-

taltete

Nadine Sulser 23

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen

Sams et al (2006) konnten im Rahmen ihrer Studie darauf aufmerksam ma-

chen dass autistische Kinder durch tiergestuumltzte ergotherapeutische Interven-

tionen mehr Motivation fuumlr Interaktionen mit anderen Menschen zeigen Zu-

dem beschreiben die Autoren eine statistisch signifikante Steigerung der Fre-

quenz und Quantitaumlt von sozialen Interaktionen und positiven sozialen Verhal-

tensweisen waumlhrend den ergotherapeutischen Interventionen unter Einbezug

eines Therapietieres (Sams et al 2006) Martin et al (2002) zeigen in ihrer

Studie auf dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Prauml-

senz eines Tieres signifikant haumlufiger und laumlnger lachen und insgesamt uumlber

mehr Energie und Motivation verfuumlgen Zudem waren erhoumlhte Aufmerksam-

keit mehr Fokus und mehr Eigeninitiative beobachtbar Die Studienteilnehmer

stellten - verglichen mit dem Ball oder dem Pluumlschhund - laumlnger und haumlufiger

Blickkontakte mit dem Therapiehund her In Relation dazu schauten die Kin-

der in der Praumlsenz des Therapiehundes weniger haumlufig und kuumlrzer zum The-

rapeuten Zudem zeigten sie mehr stereotype Handbewegungen als bei den

anderen zwei Bedingungen (Martin et al 2002)

Krskova et al (2010) kommen in ihrer Studie zum Ergebnis dass die Praumlsenz

eines Meerschweinchens im Klassenraum die Anzahl und die Haumlufigkeit von

taktilen sozialen Interaktionen und Augenkontakten signifikant steigert Zudem

konnten bedeutend mehr soziale Interaktionen zwischen dem Kind und dem

Therapietier als mit einer dem Kind unbekannten Person beobachtet werden

Auch konnten einige soziale Verhaltensweisen nur in der Praumlsenz des Thera-

pietieres beobachtet werden Zum Beispiel zeigte ein Maumldchen muumltterliche

Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen und zwei Teilnehmer in-

teragierten ohne Aufforderung verbal und taktil miteinander Insgesamt bevor-

zugten alle Teilnehmer Beruumlhrungen und Augenkontakt mit dem Therapietier

zu sprachlichen Interaktionen Die Studie besagt zudem dass keiner der Teil-

nehmer aggressive Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen zeig-

te (Krskova et al 2010)

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 4

5 Diskussion 25

51 Volition 25

52 Habituation 27

53 Performanz 28

54 Vergleich verschiedene Tierarten 29

55 Limitationen der Hauptstudien 30

6 Theorie ndash Praxis Transfer 32

61 Klientenzentriertheit 32

62 Beziehungsaufbau 32

63 Kommunikation 32

64 Betaumltigung 33

65 Weitere relevante Aspekte 34

7 Schlussfolgerungen 35

71 Fazit 35

72 Weiterfuumlhrende Fragen 35

Verzeichnisse 37

Abkuumlrzungsverzeichnis 37

Glossar 38

Literaturverzeichnis 40

Abbildungsverzeichnis 45

Danksagung 46

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung 47

Anhang 48

Anhang A 49

Anhang B 55

Nadine Sulser 5

Abstract

Hintergrundinformationen Autistische Kinder sind durch Einschraumlnkungen im So-

zialverhalten und der Kommunikation in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeutungs-

vollen Betaumltigungen und der sozialen Partizipation eingeschraumlnkt In der Literatur

werden positive Auswirkungen tiergestuumltzter Therapie auf die soziale Interaktion von

autistischen Kindern beschrieben

Ziel Das Ziel dieser Arbeit ist zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergo-

therapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus haben kann

Methode Es erfolgte eine systematische Literaturrecherche in sieben Datenbanken

Vier Hauptstudien wurden zur Bearbeitung der Fragestellung ausgewaumlhlt und kritisch

beurteilt Das Model of Human Occupation bildet die Struktur fuumlr die Diskussion der

Ergebnisse

Resultate Tiergestuumltzte Interventionen koumlnnen die soziale Partizipation eines autis-

tischen Kindes positiv beeinflussen Es werden positive Effekte in allen Bereichen

des Betaumltigungsverhaltens der Studienteilnehmer1 beschrieben insbesondere in den

sozialen Verhaltensweisen und der Kommunikation

Schlussfolgerung Tiergestuumltzte Ergotherapie verfuumlgt uumlber grosses Potential fuumlr die

Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialen Partizipation Fuumlr

eine Verallgemeinerung dieser Ergebnisse ist weitere Forschung erforderlich

Keywords Autismus (autism) Ergotherapie (occupational therapy) Tiergestuumltzte

Therapie (animal assisted therapy) Kind (child) Kommunikation (communication)

Partizipation (participation)

1 Zur besseren Lesbarkeit der vorliegenden Arbeit wird die maumlnnliche Form (wie Teilnehmer

Ergotherapeut) wenn nicht ausdruumlcklich nur Frauen vorkommen stets einheitlich fuumlr beide Geschlechter verwendet

Nadine Sulser 6

1 Einleitung

Im ersten Teil dieses Literaturreviews erfolgt eine Darstellung des Themas der Be-

weggruumlnde zur Wahl des Themas der Problemstellung der Zielsetzung und der

Fragestellung dieser Arbeit Des Weiteren werden zentrale Begrifflichkeiten erlaumlutert

und definiert

11 Darstellung des Themas

Kinder mit einer autistischen Stoumlrung weisen signifikante Schwierigkeiten in ihrem

Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren Verhaltensmustern auf

Dadurch wird ihre soziokulturelle Teilhabe am Leben und somit auch ihre Lebens-

qualitaumlt signifikant beeintraumlchtigt (Woodyatt amp Rodger 2006)

Temple Grandin ist eine Biologin und renommierte Expertin im Bereich Verhaltens-

wissenschaften der Tiere welche selbst als Kind mit Autismus diagnostiziert wurde

Sie beschreibt in ihrem Buch bdquoAnimals in Translation Using the Mysteries of Autism

to Decode Animal Behaviourldquo dass sie die Faumlhigkeit hat nonverbale Signale von Tie-

ren zu lesen und zu verstehen ihr dies jedoch bei Menschen sehr schwerfaumlllt (Gran-

din amp Johnson 2005)

Aus der Literatur geht hervor dass tiergestuumltzte Therapie bei Menschen mit ver-

schiedenen Einschraumlnkungen wie psychischen Erkrankungen Aphasie Demenz

oder Down Syndrom als Unterstuumltzung zur Foumlrderung der Kommunikation und der

sozialen Interaktion eingesetzt wird (LaFrance Garcia amp Labreche 2007 Nimer amp

Lundahl 2007) Es wird beschrieben dass Tiere eine wirksame Unterstuumltzung fuumlr

therapeutische Interventionen sind da sie eine natuumlrliche Veranlagung haben eine

Bindung mit Menschen einzugehen (Zilcha-Mano Mikulincer amp Shaver 2011) Dies

ist bei Menschen mit Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das

Aufbauen von Beziehungen und somit die soziale Partizipation grosse Schwierigkei-

ten darstellen (Bass Duchowny amp Llabre 2009)

Nadine Sulser 7

12 Themenwahl

Eigene Erfahrungen der Autorin2 mit tiergestuumltzter Therapie bei Kindern mit Down

Syndrom haben gezeigt dass diese Kinder in kurzer Zeit sehr intensive Bindungen

zu den Tieren aufbauen konnten und auf eine faszinierende Weise mit den Tieren

interagierten Da in der Therapie mit autistischen Kindern die Foumlrderung der Kom-

munikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten ein wichtiger Aspekt ist (Oberdick 2006)

erscheint es als relevant in dieser Arbeit den moumlglichen Nutzen tiergestuumltzter Ergo-

therapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu erarbeiten Es be-

steht die Hypothese dass durch die positiven Effekte tiergestuumltzter Ergotherapie auf

die Bereiche soziale Interaktion und Kommunikation ein signifikanter Teil der Hinder-

nisse welche einer erfolgreichen und erfuumlllenden Ausuumlbung bedeutungsvoller Aktivi-

taumlten im Wege stehen beseitigt werden koumlnnen

13 Problemstellung

Laut dem Verein Autismus deutsche Schweiz (2012) haben neueste Untersuchungen

gezeigt dass etwa 07 aller Kinder an einer Stoumlrung des autistischen Spektrums

leiden Wissenschaftliche Studien innerhalb der letzten zehn Jahre machen zudem

darauf aufmerksam dass die Verbreitung von Autismus stetig ansteigt Baranek

(2002) beschreibt dass viele der momentan gebraumluchlichen therapeutischen Inter-

ventionen zur Foumlrderung von Kindern mit Autismus nicht mit ausreichend wissen-

schaftlicher Evidenz belegt werden koumlnnen Aus diesem Grund nehmen viele Famili-

en mit autistischen Kindern ergaumlnzende und alternative medizinische Behandlungen

in Anspruch (Umbarger 2007)

Die Erforschung neuer Behandlungsansaumltze und ndashmethoden zur Foumlrderung der Par-

tizipation und der Performanz dieser Klientengruppe ist daher von grosser gesell-

schaftlicher Relevanz (Case ndash Smith amp Arbesman 2008)

Autistische Kinder zeigen stereotype Verhaltensweisen sind stark vermindert in ihrer

verbalen und nonverbalen Kommunikation und es faumlllt ihnen bedeutend schwerer

Beziehungen aufzubauen und eine Interaktion zu initiieren (Woodyatt et al 2006)

Dies erschwert oder verunmoumlglicht in vielen Faumlllen eine erfolgreiche Partizipation in

der Gesellschaft Infolge dieser Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten sind autisti-

sche Kinder auch in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeutungsvollen Betaumltigungen

2 Unter Autorin wird immer die Autorin dieser Bachelorarbeit verstanden

Nadine Sulser 8

und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt (LaVesser amp Berg 2011) Partizipation ist fuumlr Kinder

mit einer Behinderung besonders wichtig da sie einen Kontext bietet um zu spielen

Freundschaften zu bilden Betaumltigungsperformanz zu gewinnen und Zufriedenheit zu

finden (Law 2002)

Das Aufbauen einer therapeutischen Beziehung die Steigerung der Partizipation in

allen Lebensbereichen und die Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige

Aspekte bei ergotherapeutischen Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick

2006) Laut einer Studie von Bass et al (2009) hat tiergestuumltzte Therapie signifikante

positive Auswirkungen auf die soziale Integration Motivation Aufmerksamkeit und

Wahrnehmung von autistischen Kindern Zudem besteht die Annahme dass Tiere

eine bedeutende Rolle in der sozialen und sprachlichen Entwicklung eines Kindes

spielen da Kinder und Tiere in einer Art interagieren welche fuumlr viele Erwachsene

nicht laumlnger erkennbar ist (Melson 2001) Aufgrund dieser Evidenz sieht die Autorin

ein grosses Potential in der Integration von Tieren in ergotherapeutische Interventio-

nen zur Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei au-

tistischen Kindern

Zudem kann die Integration von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von

autistischen Kindern den Beziehungsaufbau zwischen dem Therapeuten und dem

Kind erleichtern und verbessern (Sams Fortney amp Willenbring 2006 Velde Cipriani

amp Fisher 2005) Dies ermoumlglicht wiederum eine verbesserte soziale Partizipation und

vergroumlssert das Spektrum an moumlglichen Betaumltigungsfeldern und Aktivitaumlten (Nimer et

al 2007)

Die Problemstellung wird von der Autorin auf die Effekte tiergestuumltzter Ergotherapie

bei autistischen Kindern in den Bereichen Kommunikation Interaktion und soziale

Partizipation eingeengt Die in der Therapie verwendete Tierart wird bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Nadine Sulser 9

14 Zielsetzung und Fragestellung

Das Ziel dieser Arbeit besteht darin zu eroumlrtern welche Effekte tiergestuumltzte Ergo-

therapie auf die soziale Interaktion und Partizipation von Kindern mit Autismus haben

kann Zudem sollen evidenzbasierte Empfehlungen bezuumlglich dem Einsatz von Tie-

ren in der ergotherapeutischen Behandlung von autistischen Kindern an die Praxis

abgeben werden

Aufgrund der theoretischen und wissenschaftlichen Herleitung ergibt sich folgende

Fragestellung

Welche Effekte kann tiergestuumltzte Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kin-

dern mit Autismus haben

15 Zentrale Begrifflichkeiten

151 Partizipation

Partizipation in alltaumlglichen Situationen ist ein grundlegender Teil der mensch-

lichen Entwicklung Durch Partizipation erlernen wir Fertigkeiten und Kompe-

tenzen stehen in Kontakt zu anderen Menschen und der Gesellschaft und fin-

den Ziele und Sinn im Leben (Law 2002)

Laut der International Classification of Functioning Disability and Health3 [ICF]

wird Partizipation als das Einbezogen sein in eine Lebenssituation definiert

Die ICF unterteilt Partizipation in neun verschiedene Bereiche Lernen und

Wissensanwendung allgemeine Aufgaben und Anforderungen Kommunikati-

on Mobilitaumlt Selbstversorgung haumlusliches Leben interpersonelle Interaktio-

nen und Beziehungen bedeutende Lebensbereiche und Gemeinschafts-

soziales und staatsbuumlrgerliches Leben (World Health Organization [WHO]

2001)

3 Die kursiv gedruckten Fachbegriffe werden im Glossar (S36ff) erklaumlrt

Nadine Sulser 10

152 Autismus

Laut der International Classification of Diseases and Related Health Problems

[ICD-10] ist Autismus (F84-) eine tief greifende Entwicklungsstoumlrung welche

durch qualitative Differenzen in den wechselseitigen sozialen Interaktionen

und Kommunikationsmustern und durch ein eingeschraumlnktes stereotypes

sich wiederholendes Repertoire von Interessen und Aktivitaumlten gekennzeich-

net ist Diese Auffaumllligkeiten sind in allen Lebensbereichen ein grundlegendes

Funktionsmerkmal des betroffenen Kindes (WHO 2005)

In diesem Literaturreview werden aufgrund der Hauptstudien folgende Formen

(nach ICD-10) beruumlcksichtigt

F840 Fruumlhkindlicher Autismus (Autistische Stoumlrung Fruumlhkindliche

Psychose Infantiler Autismus Kanner-Syndrom)

F845 Asperger-Syndrom

F849 Tief greifende Entwicklungsstoumlrung nicht naumlher bezeichnet

Die beschriebenen Merkmale dh Auffaumllligkeiten im Sozialverhalten und in

den wechselseitigen Interaktionen Beeintraumlchtigungen im Bereich der Kom-

munikation und Sprache und repetitive stereotype Verhaltensmuster werden

in der Literatur auch als autistische Triade bezeichnet (Oberdick 2006)

1521 Auffaumllligkeiten im Sozialverhalten

Kinder mit einer Erkrankung des autistischen Spektrums zeigen im Allgemei-

nen ein vermindertes Interesse an menschlichen Kontakten (Oberdick 2006)

Autistische Kinder setzen nonverbale Gesten und Signale wie Blickkontakt

Mimik und Koumlrperhaltung nicht effizient zur Steuerung sozialer Kontakte ein

und es faumlllt ihnen schwer abgegebene Zeichen in der Interaktion mit anderen

Menschen zu interpretieren (Woodyatt et al 2006) Es bestehen zudem Ein-

schraumlnkungen im Erkennen von sozialen und gesellschaftlichen Regeln und

im Bereich des empathischen Hineinversetzens in das Gegenuumlber (Oberdick

2006)

Nadine Sulser 11

1522 Beeintraumlchtigungen in der Kommunikation

Die Sprachentwicklung ist verzoumlgert und eine aktive verbale Sprache teilwei-

se gar nicht ausgebildet Die Kommunikation mit anderen und die aktive Kon-

taktaufnahme sind wesentlich eingeschraumlnkt und zeitweilig gar nicht moumlglich

(Oberdick 2006) Zudem werden figurative Sprachbilder sowie auch Ironie

und Sarkasmus nicht verstanden (Woodyatt et al 2006)

1523 Repetitive stereotype Verhaltensmuster

Kinder und Erwachsene mit Autismus zeigen oft ein grosses Spektrum an ritu-

alisierten Ablaumlufen und Verhaltensmustern Bewegungen verbale Aumlusserun-

gen und Handlungen werden stetig wiederholt (Oberdick 2006) Zum Beispiel

kann ein erzwungenes Abweichen von einem ritualisierten Tagesablauf zu

grosser Verwirrung Desorientierung und Aggression fuumlhren (Woodyatt et al

2006) Es wird vermutet dass diese repetitiven stereotypen Verhaltensweisen

als eine Art Stabilisator in einer sich staumlndig veraumlndernden Umwelt dienen

(Oberdick 2006)

153 Ergotherapie

Die Ergotherapie beschaumlftigt sich damit das Wohlbefinden und die Gesund-

heit von Personen mittels Betaumltigung zu foumlrdern beziehungsweise zu erhalten

Ergotherapeuten gehen davon aus dass Partizipation von den physischen

emotionalen und kognitiven Faumlhigkeiten der Person den Merkmalen der Betauml-

tigung und den physischen sozialen und kulturellen Umweltfaktoren unter-

stuumltzt oder verhindert werden kann (World Federation of Occupational Thera-

pists [WFOT] 2004)

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr

sie bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und den Alltag nach ihren

Faumlhigkeiten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko

2007) Dies erreichen Ergotherapeuten indem sie Personen ermoumlglichen ihre

eigenen Faumlhigkeiten zu verbessern um an fuumlr sie bedeutungsvollen Betaumlti-

gungen teilzuhaben oder indem sie die Aktivitaumlt oder die Umwelt so anpassen

dass die Partizipation vereinfacht wird (WFOT 2004)

Der Begriff Betaumltigung wird von Kielhofner Marotzki und Mentrup (2005 S6)

als bdquodie kulturell bedeutsame Ausuumlbung von Arbeit Spiel und Aufgaben des

Nadine Sulser 12

taumlglichen Lebens im Strom der Zeit und in den Kontexten der individuellen

raumlumlichen und sozialen Weltldquo definiert Betaumltigung steht fuumlr alle Aktivitaumlten

welche ein Mensch in seinem alltaumlglichen Leben ausuumlbt Dabei hat jede Per-

son eine grosse Anzahl an verschiedenen Betaumltigungen die einen wesentli-

chen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben (Canadian As-

sociaton of Occupational Therapy [CAOT] 2012)

154 Tiergestuumltzte Therapie

Schon seit langer Zeit sind die positiven Effekte der Praumlsenz eines Tieres auf

die Befindlichkeit und das Verhalten des Menschen bekannt Der erste doku-

mentierte Einsatz von Tieren als Unterstuumltzung von therapeutischen Interven-

tionen war 1792 in England wo psychiatrische Patienten an therapeutischen

Programmen mit Tieren wie Voumlgel und Hasen teilnahmen (Jorgenson 1997)

Tiere werden als Unterstuumltzung der therapeutischen Behandlung in verschie-

denen Bereichen des Gesundheitswesens eingesetzt (Nimer et al 2007)

Laut der Delta Society (2012) ist tiergestuumltzte Therapie eine zielorientierte In-

tervention in welcher ein speziell ausgebildetes Tier einen zentralen Teil des

Behandlungsprozesses darstellt Die Integration des Tieres in die Therapie

dient einem spezifischen Ziel welches dadurch effizienter erreicht werden

kann (Chandler 2005) Laut Connor und Miller (2000) ist es wichtig klarzu-

stellen dass tiergestuumltzte Therapie nicht nur ein kurzer Besuch des Tieres

waumlhrend einer Therapieintervention ist sondern der gezielte und zielorientierte

Einsatz eines Tieres in einer therapeutischen Behandlung

Nadine Sulser 13

2 Theoretischer Hintergrund

In diesem Kapitel erfolgt eine Uumlbersicht uumlber momentan gebraumluchliche ergotherapeu-

tische Interventionen und Ansaumltze bei Kindern mit Autismus Ausserdem wird auf das

ergotherapeutische Modell (Model of Human Occupation) welches als theoretische

Grundlage dieser Arbeit dient eingegangen

21 Gebraumluchliche ergotherapeutische Interventionen bei Kindern mit Autismus

Der Fokus von ergotherapeutischen Interventionen bei Kindern mit Autismus liegt in

der Foumlrderung der Partizipation und Selbststaumlndigkeit in einer Vielfalt von Betaumltigun-

gen inklusive Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [ADL] schulischen und spielerischen

Betaumltigungen und instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [IADL] (Umbar-

ger 2007) Laut Case ndashSmith (2004) lassen sich die momentan gebraumluchlichen ergo-

therapeutischen Interventionen bei Autismus in drei Hauptkategorien einteilen Sen-

sorische Integrationstherapie Verhaltenstherapie und ganzheitliche Interventionen

212 Sensorische Integrationstherapie

Die sensorische Integrationstherapie wurde von Jean Ayres entwickelt um

den Fokus auf die neurologische Verarbeitung von sensorischen Informatio-

nen zu legen (Oberdick 2006) Die Sensorische Integrationstherapie basiert

auf dem Verstaumlndnis dass Beeintraumlchtigungen in der neurologischen Verar-

beitung und Integration von sensorischen Informationen zu Verhaltensstoumlrun-

gen fuumlhren koumlnnen (Watling amp Diez 2007) Laut Baranek (2002) bestehen bei

einem grossen Teil der Kinder mit einer autistischen Stoumlrung Beeintraumlchtigun-

gen in der sensorischen Informationsverarbeitung Oftmals zeigen autistische

Kinder auffaumlllige Reaktionen und Verhaltensweisen auf sensorische Inputs wie

zB Hypersensibilitaumlt bei Laumlrm oder taktilen Kontakten (Oberdick 2006) Die

Interventionen der sensorischen Integrationstherapie sind darauf ausgelegt

kontrollierte sensorische Erfahrungen zu bieten sodass adaumlquate Reaktionen

ausgeloumlst werden welche dann auch in den Alltag uumlbertragen werden koumlnnen

(Baranek 2002)

Das Ziel der Therapie besteht darin die Modulation von sensorischen Informa-

tionen in Bezug auf das Verhalten und die Aufmerksamkeit zu foumlrdern und so

die Faumlhigkeiten des Kindes zur sozialen Interaktion Selbststaumlndigkeit und die

schulischen Leistungen zu steigern (Baranek 2002)

Nadine Sulser 14

212 Verhaltenstherapie

Interventionen im Bereich der Verhaltenstherapie basieren auf dem Glauben

dass Verhaltensweisen durch sorgfaumlltig geplante systematische Interaktionen

mit der Umwelt veraumlndert werden koumlnnen Der Zusammenhang zwischen den

Ausloumlsern fuumlr eine Verhaltensweise dem Verhalten selbst und den daraus

entstehenden Konsequenzen wird genutzt um unangemessene Verhaltens-

weisen zu ersetzen Das heisst Verhaltensweisen werden durch die gezielte

Beeinflussung derer Konsequenzen veraumlndert (Watling 2004) Laut Oberdick

(2006) besteht fuumlr die Effizienz des verhaltenstherapeutischen Ansatzes eine

gute Evidenzbasierung Er bedingt jedoch grossen Zeitaufwand und wird teil-

weise als dressurnah erlebt Nach Case- Smith (2004) gibt es eine grosse

Vielfalt an verhaltenstherapeutischen Interventionen fuumlr Kinder mit Autismus

die bekannteste ist die Applied Behaviour Analysis [ABA] auf welche im Rah-

men dieser Arbeit nicht naumlher eingegangen wird

213 Ganzheitliche Interventionen

Ganzheitliche Interventionen kombinieren verschiedene Theorien und fokus-

sieren auf alle Entwicklungsbereiche des Kindes (Case ndash Smith 2004) Ein

ganzheitlicher Ansatz der momentan zunehmend an Bedeutung gewinnt ist

der TEACCH Ansatz (Treatment and Education of Autistic and related Com-

munication handicapped Children) (Oberdick 2006) Das Ziel des TEACCH

Ansatzes ist eine optimale Adaptation des autistischen Kindes an die Umwelt

und somit eine Maximierung der Selbststaumlndigkeit und der Lebensqualitaumlt

(Case-Smith 2004) Es werden individuelle Strukturierungs- und Visualisie-

rungshilfen angeboten welche die Umwelt fuumlr das autistische Kind uumlber-

schaubarer und verstaumlndlicher machen So werden die individuellen Faumlhigkei-

ten gefoumlrdert der Zugang zu neuen Lernerfahrungen eroumlffnet und mehr Parti-

zipation ermoumlglicht (Oberdick 2006)

Wie bereits erwaumlhnt belegen Untersuchungen dass viele der beschriebenen mo-

mentan gebraumluchlichen therapeutischen Interventionen zur Foumlrderung von Kindern

mit Autismus nicht mit ausreichend wissenschaftlicher Evidenz belegt werden koumln-

nen (Baranek 2002) Um die bestmoumlgliche und effiziente ergotherapeutische Be-

Nadine Sulser 15

handlung von Kindern mit einer autistischen Stoumlrung zu gewaumlhrleisten ist es deshalb

von grosser Relevanz dass Ergotherapeuten sich umfassend uumlber Interventions-

moumlglichkeiten und deren Effektivitaumlt und Evidenz informieren (Case-Smith et al

2008)

22 Model of Human Occupation [MOHO]

Das Model of Human Occupation ist ein auf dem aktuellen ergotherapeutischen Pa-

radigma basierendes konzeptionelles Praxismodell Es wurde 1980 von Gary Kiel-

hofner entwickelt und in den letzten Jahren immer wieder kritisch uumlberarbeitet

(Mentrup 2007) Das MOHO ist eines der bekanntesten und gebraumluchlichsten ergo-

therapeutischen Modelle und dient der Ergotherapie als Instrument zur ganzheitli-

chen Betrachtung des Menschen und seines Handelns

Als Fundament des MOHO

dient der Glaube dass ein

enger Zusammenhang zwi-

schen menschlicher Betaumlti-

gung und Gesundheit be-

steht Das Betaumltigungsverhal-

ten steht daher im Zentrum

des Modells Betaumltigung wird

als das Ausfuumlhren von Arbeit

Freizeit und ADL innerhalb

eines zeitlichen physischen

und soziokulturellen Kontexts

beschrieben (Kielhofner

2008) Laut Kielhofner (2008)

zeigt das MOHO die Wechselwirkung zwischen einer Person und deren Umwelt und

wie diese Beziehung die Motivation Verhaltensweisen und Performanz einer Person

beeinflussen Das heisst ob und wie eine Betaumltigung ausgefuumlhrt wird haumlngt von den

drei Komponenten des menschlichen Systems den drei Subsystemen Volition Habi-

tuation und Performanz ab Diese Faktoren werden wiederum durch die Umwelt der

Person beeinflusst und veraumlndert Die drei Subsysteme zusammen bilden die Identi-

taumlt einer Person (Kielhofner 2008)

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Nadine Sulser 16

221 Volition

Volition wird als die Motivation welche eine Person dazu bewegt Betaumltigungen

auszufuumlhren definiert Die Volition besteht aus drei Komponenten Den Inte-

ressen den Werten und dem Selbstbild

Das Selbstbild bezieht sich auf die Wahrnehmung der eigenen Kompetenzen

und der eigenen Wirksamkeit Es beinhaltet also das Einschaumltzen eigener

koumlrperlicher intellektueller und sozialer Faumlhigkeiten die Kontrolle des eigenen

Verhaltens und auch die Gedanken und Gefuumlhle in Bezug auf die Faumlhigkeit

etwas bewirken zu koumlnnen Der Bereich Werte wird als persoumlnliche Uumlberzeu-

gungen Prinzipien und Moralvorstellungen beschrieben Die Komponente In-

teressen beinhaltet die Handlungen welche eine Person als angenehm zu-

friedenstellend und erfreulich erlebt Die Volition bestimmt so massgebend

was wir tun wie wir es tun und ob wir damit zufrieden sind (Kielhofner 2008)

222 Habituation

Habituation ist die verinnerlichte Neigung einer Person in einem bekannten

zeitlichen physischen oder sozialen Kontext gleichbleibende Verhaltensmus-

ter zu zeigen Das Subsystem Habituation besteht aus den Gewohnheiten und

verinnerlichten Rollen welche den Alltag einer Person bestimmen und gestal-

ten

Gewohnheiten werden definiert als automatische und repetitive Verhaltens-

weisen welche beeinflussen wie eine Person Aktivitaumlten ausfuumlhrt und ihren

Alltag gestaltet Verinnerlichte Rollen sind ein Teil der Identitaumlt einer Person

Sie beinhalten den persoumlnlichen und sozialen Status sowie dazugehoumlrige Er-

wartungshaltungen und Handlungen Jeder Mensch nimmt in seinem Leben

verschiedene Rollen (zB Sohn Vater Arbeitnehmer) ein welche mit unter-

schiedlichen Erwartungshaltungen verbunden sind und so das Verhalten un-

gleich beeinflussen (Kielhofner 2008)

223 Performanz

Das Subsystem Performanz repraumlsentiert die individuellen Kapazitaumlten einer

Person zur Durchfuumlhrung von Betaumltigungen und die dazugehoumlrigen subjekti-

ven Erfahrungen Die Performanz besteht aus objektiven und subjektiven An-

teilen

Nadine Sulser 17

Die objektiven Anteile beinhalten koumlrperliche und mentale Fertigkeiten das

heisst neurologische kardiopulmonale muskuloskelettale und andere Koumlrper-

systeme Diese Fertigkeiten werden unterteilt in motorische Fertigkeiten pro-

zesshafte Fertigkeiten und Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten Die

subjektiven Anteile bestehen aus dem persoumlnlichen Erleben und der Erfah-

rungskomponente welche die Betaumltigungsperformanz ebenfalls beeinflussen

Das Subsystem Performanz beinhaltet so die Grundannahme dass Koumlrper

und Geist nicht getrennt sondern als eine Einheit betrachtet werden sollen

(Kielhofner 2008)

224 Umwelt

Die Umwelt wird als der physische soziale oumlkonomische kulturelle und politi-

sche Kontext in dem eine Person lebt und Betaumltigungen ausfuumlhrt definiert

Verschiedene Aspekte der Umwelt koumlnnen die Ausfuumlhrung von Betaumltigungen

und Partizipation unterstuumltzen jedoch auch verhindern Es wird beschrieben

dass das Betaumltigungsverhalten eines Menschen aus der Interaktion zwischen

der Volition und der Performanz der Person und den Umweltaspekten resul-

tiert (Kielhofner 2008)

Nadine Sulser 18

3 Methodik

Fuumlr die Bearbeitung der definierten Fragestellung wurde die Form der Literaturuumlber-

sicht gewaumlhlt Die zu dieser Form gehoumlrige Methode ist die Literaturrecherche wel-

che in diesem Kapitel detailliert beschrieben wird

Die gewaumlhlte Form der Literaturuumlbersicht eignet sich gut fuumlr die bestehende Frage-

stellung um eine moumlglichst umfassende Uumlbersicht uumlber die Auswirkungen von tier-

gestuumltzter Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu

erhalten

31 Beschreibung der Literaturrecherche

Zu Beginn der Literatursuche wurden zur Fragestellung passende Schluumlsselwoumlrter

erarbeitet Diese wurden auf Englisch uumlbersetzt und passende Synonyme Unterbeg-

riffe und Oberbegriffe formuliert Zudem wurden mit Hilfe des MeSH Thesaurus (Na-

tional Library of Medicine [NLM] 2011) die Schlagwoumlrter bestimmt Als geeignete

Datenbanken wurden AMED CINAHL ERIC Medline OTDBase PsycInfo und

PubMed identifiziert

Anhand der festgelegten Schluumlssel- und Schlagwoumlrter (siehe Anhang A Tabelle 1)

wurde eine systematische Literatursuche in den bestimmten Datenbanken durchge-

fuumlhrt Die Schluumlssel- und Schlagwoumlrter wurden auf unterschiedliche Weise miteinan-

der kombiniert und mit Boleeschen Operatoren verknuumlpft Zusaumltzlich wurde das

Trunkierungszeichen verwendet da damit zum Beispiel bei child auch nach

children gesucht wird Besonders in den Datenbanken AMED und CINAHL wurden

viele Studien gefunden weshalb ein Grossteil der Suche dort stattfand Bei der Lite-

raturrecherche wurde bei jeder Suchabfrage jeweils das Publikationsdatum einge-

schraumlnkt sodass nur Literatur welche seit dem Jahr 2002 publiziert wurde in die Su-

che mit einbezogen wurde Zusaumltzlich wurde auch in den Referenzverzeichnissen

der gefundenen Literatur nach weiteren geeigneten Quellen gesucht

Im Katalog des Netzwerkes von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

[NEBIS] erfolgte eine Suche nach Tertiaumlrliteratur zu den Themen Autismus Ergothe-

rapie und tiergestuumltzte Therapie Hier wurde nur Literatur aus der Bibliothek der

ZHAW Gesundheit oder der Zentralbibliothek in Zuumlrich beruumlcksichtigt

Nadine Sulser 19

32 Einschlusskriterien und Beurteilungskriterien der Literatur

Insgesamt umfasste die so gefundene Literatur 163 Studien Die gefundenen Studien

wurden durch das Lesen der Titel und der Abstracts anhand folgender Einschlusskri-

terien ausgewaumlhlt oder verworfen

Im Abstract sind mindestens zwei der folgenden Kernpunkte erwaumlhnt

Autistisches Kind und sein Umfeld

Die Integration von Tieren in die Ergotherapie

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf die Partizipation

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf das soziale Verhalten

So liessen sich insgesamt 21 Studien bestimmen die laut ihrem Abstract den Krite-

rien entsprachen Diese Studien wurden sorgfaumlltig gelesen und es wurden unter Be-

ruumlcksichtigung der Fragestellung und des gewaumlhlten ergotherapeutischen Modells

die folgenden vier Hauptstudien bestimmt

Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational Therapy

Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investigation

Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Children with

Pervasive Developmental Disorders

Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The ldquoSmall

Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have Positive

Effects on Autistic Child Social Behaviour

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj M amp

Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single Case

Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Die Hauptstudien wurden anhand des Formulars zur kritischen Beurteilung quantita-

tiver Studien (Law et al 1998a) beurteilt um eine Aussage uumlber ihre methodologi-

sche Qualitaumlt und Aussagekraft treffen zu koumlnnen Im Anhang befindet sich zur Ver-

anschaulichung das ausgefuumlllte Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et

al (2009) (siehe Anhang A Tabelle 3)

Nadine Sulser 20

4 Ergebnisse aus der Literatur

In diesem Kapitel werden zuerst die vier Hauptstudien kurz dargestellt Anschlies-

send erfolgt eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse Zum besseren Verstaumlnd-

nis wurden die Ergebnisse in drei Hauptkategorien eingeteilt Im Anhang befindet

sich die Matrix mit der Uumlbersicht der Hauptstudien in Bezug auf Inhalt Methode und

Evidenzgrad (siehe Anhang A Tabelle 2)

41 Darstellung der Studien

411 Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational

Therapy Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investi-

gation

Die quantitative Studie von Sams et al (2006) vergleicht die Haumlufigkeit des

Sprachgebrauchs und der sozialen Interaktion bei autistischen Kindern im Zu-

sammenhang mit ergotherapeutischen Interventionen mit oder ohne Einbezug

von Tieren Teilnehmer waren 22 Kinder mit der Diagnose Autismus im Alter

von 7- 13 Jahren Die Kinder erhielten in einem Zeitraum von 15 Wochen wouml-

chentlich je 30min Ergotherapie basierend auf momentan gebraumluchlichen In-

terventionen und 30min tiergestuumltzte Ergotherapie Beide Therapieformen

wurden in einem Gruppensetting mit allen Teilnehmern durchgefuumlhrt Zudem

wurde bei beiden Formen der Intervention der Fokus auf die Foumlrderung der

sensorischen Wahrnehmung des Sprachgebrauchs und der motorischen Fer-

tigkeiten gelegt Die Teilnehmer dienten beim Vergleich als ihre eigene Kon-

trollgruppe

Bei den momentan gebraumluchlichen ergotherapeutischen Interventionen wur-

den verschiedene theoretische Ansaumltze wie zB die sensorische Integrations-

therapie und diverse Hilfsmittel und Materialien zur Foumlrderung der sensori-

schen sprachlichen und motorischen Entwicklung mit einbezogen

Die tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen beinhalteten die Pflege

von Lamas Hunden und Hasen Zudem waren das Reiten und Fuumlhren der

Lamas Teil der Therapieeinheiten Die Interventionen wurden aufgezeichnet

und anschliessend von geschulten Beobachtern anhand eines eigens erstell-

ten Formulars zur Verhaltensbeobachtung bewertet

Nadine Sulser 21

Die Ergebnisse besagen dass waumlhrend den tiergestuumltzten ergotherapeuti-

schen Interventionen signifikant mehr soziale Interaktionen stattfanden und ein

gesteigerter Gebrauch von Sprache beobachtbar war

412 Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Chil-

dren with Pervasive Developmental Disorders

Das Ziel der quantitativen Studie von Martin et al (2002) war eine Evaluation

der Auswirkungen der Interaktion zwischen Kindern mit einer tiefgreifenden

Entwicklungsstoumlrung und Hunden Der Fokus wurde auf die Aspekte Verhalten

und Sprache gelegt Die Evaluation fand anhand eines Vergleichs der Fre-

quenz und der Art der Interaktionen zwischen den Studienteilnehmern und ei-

nem Ball einem Pluumlschhund oder einem lebenden Hund statt Teilnehmer wa-

ren zehn Kinder mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrung im Alter von 3 -

13 Jahren Die Untersuchung wurde in einem Zeitraum von 15 Wochen

durchgefuumlhrt und jeder Teilnehmer nahm insgesamt an 45 Einheiten von 15

Minuten Dauer teil Die Interventionen wurden im Einzelsetting durchgefuumlhrt

und jeder Teilnehmer nahm pro Woche an drei Einheiten (eine mit Ball eine

mit Pluumlschhund und eine mit lebendem Hund) teil sodass jeweils in einer Wo-

che alle drei Bedingungen beobachtet werden konnten Die Teilnehmer dien-

ten so als ihre eigene Kontrollgruppe Alle Interventionseinheiten wurden auf

Video aufgezeichnet und von geschulten Beobachtern nach einem strukturier-

ten Protokoll auf die Frequenz und Dauer der Interaktionen kodiert

Die Ergebnisse besagen dass die Teilnehmer in der Praumlsenz des lebenden

Hundes mehr Eigeninitiative fuumlr Spielaktivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrk-

tes Bewusstsein gegenuumlber ihrer sozialen Umwelt zeigten

413 Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The

ldquoSmall Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have

Positive Effects on Autistic Child Social Behaviour

Die quantitative Studie von Krskova et al (2010) untersucht die Effekte die ein

kleines Therapietier ndash in dieser Studie ein Meerschweinchen ndash auf das soziale

Verhalten von autistischen Kindern haben kann Teilnehmer waren neun autis-

tische Kinder im Alter von 6 - 13 Jahren Die Untersuchung fand in zwei Pha-

sen statt und wurde in einem den Kindern bekannten Klassenraum durchge-

Nadine Sulser 22

fuumlhrt Jede Phase bestand aus zehn Observationstagen In der ersten Phase

waren die neun Teilnehmer fuumlnf den Kindern bekannte Lehrpersonen und ein

den Kindern unbekannter Beobachter im Schulzimmer anwesend In der zwei-

ten Phase wurde zusaumltzlich zu den erwaumlhnten Personen ein Meerschwein-

chen in einem Plastikkaumlfig auf dem Tisch des Klassenraums platziert Die Fre-

quenz und die Art des sozialen Verhaltens der Teilnehmer wurden in beiden

Phasen vom selben Beobachter dokumentiert und ausgewertet wobei zwi-

schen taktilen Aumlusserungen verbalen Aumlusserungen und Augenkontakten un-

terschieden wurde

Die Ergebnisse der Studie besagen dass die Praumlsenz des Therapietieres im

Klassenraum einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der

sozialen Interaktionen der Teilnehmer untereinander mit den bekannten Per-

sonen und der unbekannten Person hatte Zudem wird erwaumlhnt dass die Cha-

rakteristika der sozialen Interaktionen stark vom Individuum abgaumlngig sind

414 Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj

M amp Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A

Single Case Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Das Ziel der quantitative Studie von Taylor et al (2009) ist herauszufinden

welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von

Kindern mit Autismus haben kann Teilnehmer waren drei Kinder mit Autismus

im Alter von 4 - 6 Jahren Die Teilnehmer erhielten waumlhrend 16 Wochen je

45min Hippotherapie pro Woche im Einzelsetting Dabei wurden bei allen Teil-

nehmern das gleiche Pferd und der gleiche Therapeut eingesetzt Zudem

wurde der Inhalt der einzelnen Hippotherapie Einheiten genau festgelegt und

strukturiert damit alle Kinder an einem nahezu identischen Therapieprogramm

teilnahmen Die Volition der Teilnehmer wurde mit dem Pediatric Volitional

Questionnaire [PVQ] durch zwei Ergotherapeuten insgesamt drei Mal ndash vor

waumlhrend und nach dem 16- woumlchigen Hippotherapie Programm ndash bei einer

strukturierten Spielaktivitaumlt bewertet

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Steigerung der Volition im Studien-

zeitraum wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell ges-

taltete

Nadine Sulser 23

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen

Sams et al (2006) konnten im Rahmen ihrer Studie darauf aufmerksam ma-

chen dass autistische Kinder durch tiergestuumltzte ergotherapeutische Interven-

tionen mehr Motivation fuumlr Interaktionen mit anderen Menschen zeigen Zu-

dem beschreiben die Autoren eine statistisch signifikante Steigerung der Fre-

quenz und Quantitaumlt von sozialen Interaktionen und positiven sozialen Verhal-

tensweisen waumlhrend den ergotherapeutischen Interventionen unter Einbezug

eines Therapietieres (Sams et al 2006) Martin et al (2002) zeigen in ihrer

Studie auf dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Prauml-

senz eines Tieres signifikant haumlufiger und laumlnger lachen und insgesamt uumlber

mehr Energie und Motivation verfuumlgen Zudem waren erhoumlhte Aufmerksam-

keit mehr Fokus und mehr Eigeninitiative beobachtbar Die Studienteilnehmer

stellten - verglichen mit dem Ball oder dem Pluumlschhund - laumlnger und haumlufiger

Blickkontakte mit dem Therapiehund her In Relation dazu schauten die Kin-

der in der Praumlsenz des Therapiehundes weniger haumlufig und kuumlrzer zum The-

rapeuten Zudem zeigten sie mehr stereotype Handbewegungen als bei den

anderen zwei Bedingungen (Martin et al 2002)

Krskova et al (2010) kommen in ihrer Studie zum Ergebnis dass die Praumlsenz

eines Meerschweinchens im Klassenraum die Anzahl und die Haumlufigkeit von

taktilen sozialen Interaktionen und Augenkontakten signifikant steigert Zudem

konnten bedeutend mehr soziale Interaktionen zwischen dem Kind und dem

Therapietier als mit einer dem Kind unbekannten Person beobachtet werden

Auch konnten einige soziale Verhaltensweisen nur in der Praumlsenz des Thera-

pietieres beobachtet werden Zum Beispiel zeigte ein Maumldchen muumltterliche

Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen und zwei Teilnehmer in-

teragierten ohne Aufforderung verbal und taktil miteinander Insgesamt bevor-

zugten alle Teilnehmer Beruumlhrungen und Augenkontakt mit dem Therapietier

zu sprachlichen Interaktionen Die Studie besagt zudem dass keiner der Teil-

nehmer aggressive Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen zeig-

te (Krskova et al 2010)

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 5

Abstract

Hintergrundinformationen Autistische Kinder sind durch Einschraumlnkungen im So-

zialverhalten und der Kommunikation in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeutungs-

vollen Betaumltigungen und der sozialen Partizipation eingeschraumlnkt In der Literatur

werden positive Auswirkungen tiergestuumltzter Therapie auf die soziale Interaktion von

autistischen Kindern beschrieben

Ziel Das Ziel dieser Arbeit ist zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergo-

therapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus haben kann

Methode Es erfolgte eine systematische Literaturrecherche in sieben Datenbanken

Vier Hauptstudien wurden zur Bearbeitung der Fragestellung ausgewaumlhlt und kritisch

beurteilt Das Model of Human Occupation bildet die Struktur fuumlr die Diskussion der

Ergebnisse

Resultate Tiergestuumltzte Interventionen koumlnnen die soziale Partizipation eines autis-

tischen Kindes positiv beeinflussen Es werden positive Effekte in allen Bereichen

des Betaumltigungsverhaltens der Studienteilnehmer1 beschrieben insbesondere in den

sozialen Verhaltensweisen und der Kommunikation

Schlussfolgerung Tiergestuumltzte Ergotherapie verfuumlgt uumlber grosses Potential fuumlr die

Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialen Partizipation Fuumlr

eine Verallgemeinerung dieser Ergebnisse ist weitere Forschung erforderlich

Keywords Autismus (autism) Ergotherapie (occupational therapy) Tiergestuumltzte

Therapie (animal assisted therapy) Kind (child) Kommunikation (communication)

Partizipation (participation)

1 Zur besseren Lesbarkeit der vorliegenden Arbeit wird die maumlnnliche Form (wie Teilnehmer

Ergotherapeut) wenn nicht ausdruumlcklich nur Frauen vorkommen stets einheitlich fuumlr beide Geschlechter verwendet

Nadine Sulser 6

1 Einleitung

Im ersten Teil dieses Literaturreviews erfolgt eine Darstellung des Themas der Be-

weggruumlnde zur Wahl des Themas der Problemstellung der Zielsetzung und der

Fragestellung dieser Arbeit Des Weiteren werden zentrale Begrifflichkeiten erlaumlutert

und definiert

11 Darstellung des Themas

Kinder mit einer autistischen Stoumlrung weisen signifikante Schwierigkeiten in ihrem

Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren Verhaltensmustern auf

Dadurch wird ihre soziokulturelle Teilhabe am Leben und somit auch ihre Lebens-

qualitaumlt signifikant beeintraumlchtigt (Woodyatt amp Rodger 2006)

Temple Grandin ist eine Biologin und renommierte Expertin im Bereich Verhaltens-

wissenschaften der Tiere welche selbst als Kind mit Autismus diagnostiziert wurde

Sie beschreibt in ihrem Buch bdquoAnimals in Translation Using the Mysteries of Autism

to Decode Animal Behaviourldquo dass sie die Faumlhigkeit hat nonverbale Signale von Tie-

ren zu lesen und zu verstehen ihr dies jedoch bei Menschen sehr schwerfaumlllt (Gran-

din amp Johnson 2005)

Aus der Literatur geht hervor dass tiergestuumltzte Therapie bei Menschen mit ver-

schiedenen Einschraumlnkungen wie psychischen Erkrankungen Aphasie Demenz

oder Down Syndrom als Unterstuumltzung zur Foumlrderung der Kommunikation und der

sozialen Interaktion eingesetzt wird (LaFrance Garcia amp Labreche 2007 Nimer amp

Lundahl 2007) Es wird beschrieben dass Tiere eine wirksame Unterstuumltzung fuumlr

therapeutische Interventionen sind da sie eine natuumlrliche Veranlagung haben eine

Bindung mit Menschen einzugehen (Zilcha-Mano Mikulincer amp Shaver 2011) Dies

ist bei Menschen mit Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das

Aufbauen von Beziehungen und somit die soziale Partizipation grosse Schwierigkei-

ten darstellen (Bass Duchowny amp Llabre 2009)

Nadine Sulser 7

12 Themenwahl

Eigene Erfahrungen der Autorin2 mit tiergestuumltzter Therapie bei Kindern mit Down

Syndrom haben gezeigt dass diese Kinder in kurzer Zeit sehr intensive Bindungen

zu den Tieren aufbauen konnten und auf eine faszinierende Weise mit den Tieren

interagierten Da in der Therapie mit autistischen Kindern die Foumlrderung der Kom-

munikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten ein wichtiger Aspekt ist (Oberdick 2006)

erscheint es als relevant in dieser Arbeit den moumlglichen Nutzen tiergestuumltzter Ergo-

therapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu erarbeiten Es be-

steht die Hypothese dass durch die positiven Effekte tiergestuumltzter Ergotherapie auf

die Bereiche soziale Interaktion und Kommunikation ein signifikanter Teil der Hinder-

nisse welche einer erfolgreichen und erfuumlllenden Ausuumlbung bedeutungsvoller Aktivi-

taumlten im Wege stehen beseitigt werden koumlnnen

13 Problemstellung

Laut dem Verein Autismus deutsche Schweiz (2012) haben neueste Untersuchungen

gezeigt dass etwa 07 aller Kinder an einer Stoumlrung des autistischen Spektrums

leiden Wissenschaftliche Studien innerhalb der letzten zehn Jahre machen zudem

darauf aufmerksam dass die Verbreitung von Autismus stetig ansteigt Baranek

(2002) beschreibt dass viele der momentan gebraumluchlichen therapeutischen Inter-

ventionen zur Foumlrderung von Kindern mit Autismus nicht mit ausreichend wissen-

schaftlicher Evidenz belegt werden koumlnnen Aus diesem Grund nehmen viele Famili-

en mit autistischen Kindern ergaumlnzende und alternative medizinische Behandlungen

in Anspruch (Umbarger 2007)

Die Erforschung neuer Behandlungsansaumltze und ndashmethoden zur Foumlrderung der Par-

tizipation und der Performanz dieser Klientengruppe ist daher von grosser gesell-

schaftlicher Relevanz (Case ndash Smith amp Arbesman 2008)

Autistische Kinder zeigen stereotype Verhaltensweisen sind stark vermindert in ihrer

verbalen und nonverbalen Kommunikation und es faumlllt ihnen bedeutend schwerer

Beziehungen aufzubauen und eine Interaktion zu initiieren (Woodyatt et al 2006)

Dies erschwert oder verunmoumlglicht in vielen Faumlllen eine erfolgreiche Partizipation in

der Gesellschaft Infolge dieser Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten sind autisti-

sche Kinder auch in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeutungsvollen Betaumltigungen

2 Unter Autorin wird immer die Autorin dieser Bachelorarbeit verstanden

Nadine Sulser 8

und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt (LaVesser amp Berg 2011) Partizipation ist fuumlr Kinder

mit einer Behinderung besonders wichtig da sie einen Kontext bietet um zu spielen

Freundschaften zu bilden Betaumltigungsperformanz zu gewinnen und Zufriedenheit zu

finden (Law 2002)

Das Aufbauen einer therapeutischen Beziehung die Steigerung der Partizipation in

allen Lebensbereichen und die Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige

Aspekte bei ergotherapeutischen Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick

2006) Laut einer Studie von Bass et al (2009) hat tiergestuumltzte Therapie signifikante

positive Auswirkungen auf die soziale Integration Motivation Aufmerksamkeit und

Wahrnehmung von autistischen Kindern Zudem besteht die Annahme dass Tiere

eine bedeutende Rolle in der sozialen und sprachlichen Entwicklung eines Kindes

spielen da Kinder und Tiere in einer Art interagieren welche fuumlr viele Erwachsene

nicht laumlnger erkennbar ist (Melson 2001) Aufgrund dieser Evidenz sieht die Autorin

ein grosses Potential in der Integration von Tieren in ergotherapeutische Interventio-

nen zur Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei au-

tistischen Kindern

Zudem kann die Integration von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von

autistischen Kindern den Beziehungsaufbau zwischen dem Therapeuten und dem

Kind erleichtern und verbessern (Sams Fortney amp Willenbring 2006 Velde Cipriani

amp Fisher 2005) Dies ermoumlglicht wiederum eine verbesserte soziale Partizipation und

vergroumlssert das Spektrum an moumlglichen Betaumltigungsfeldern und Aktivitaumlten (Nimer et

al 2007)

Die Problemstellung wird von der Autorin auf die Effekte tiergestuumltzter Ergotherapie

bei autistischen Kindern in den Bereichen Kommunikation Interaktion und soziale

Partizipation eingeengt Die in der Therapie verwendete Tierart wird bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Nadine Sulser 9

14 Zielsetzung und Fragestellung

Das Ziel dieser Arbeit besteht darin zu eroumlrtern welche Effekte tiergestuumltzte Ergo-

therapie auf die soziale Interaktion und Partizipation von Kindern mit Autismus haben

kann Zudem sollen evidenzbasierte Empfehlungen bezuumlglich dem Einsatz von Tie-

ren in der ergotherapeutischen Behandlung von autistischen Kindern an die Praxis

abgeben werden

Aufgrund der theoretischen und wissenschaftlichen Herleitung ergibt sich folgende

Fragestellung

Welche Effekte kann tiergestuumltzte Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kin-

dern mit Autismus haben

15 Zentrale Begrifflichkeiten

151 Partizipation

Partizipation in alltaumlglichen Situationen ist ein grundlegender Teil der mensch-

lichen Entwicklung Durch Partizipation erlernen wir Fertigkeiten und Kompe-

tenzen stehen in Kontakt zu anderen Menschen und der Gesellschaft und fin-

den Ziele und Sinn im Leben (Law 2002)

Laut der International Classification of Functioning Disability and Health3 [ICF]

wird Partizipation als das Einbezogen sein in eine Lebenssituation definiert

Die ICF unterteilt Partizipation in neun verschiedene Bereiche Lernen und

Wissensanwendung allgemeine Aufgaben und Anforderungen Kommunikati-

on Mobilitaumlt Selbstversorgung haumlusliches Leben interpersonelle Interaktio-

nen und Beziehungen bedeutende Lebensbereiche und Gemeinschafts-

soziales und staatsbuumlrgerliches Leben (World Health Organization [WHO]

2001)

3 Die kursiv gedruckten Fachbegriffe werden im Glossar (S36ff) erklaumlrt

Nadine Sulser 10

152 Autismus

Laut der International Classification of Diseases and Related Health Problems

[ICD-10] ist Autismus (F84-) eine tief greifende Entwicklungsstoumlrung welche

durch qualitative Differenzen in den wechselseitigen sozialen Interaktionen

und Kommunikationsmustern und durch ein eingeschraumlnktes stereotypes

sich wiederholendes Repertoire von Interessen und Aktivitaumlten gekennzeich-

net ist Diese Auffaumllligkeiten sind in allen Lebensbereichen ein grundlegendes

Funktionsmerkmal des betroffenen Kindes (WHO 2005)

In diesem Literaturreview werden aufgrund der Hauptstudien folgende Formen

(nach ICD-10) beruumlcksichtigt

F840 Fruumlhkindlicher Autismus (Autistische Stoumlrung Fruumlhkindliche

Psychose Infantiler Autismus Kanner-Syndrom)

F845 Asperger-Syndrom

F849 Tief greifende Entwicklungsstoumlrung nicht naumlher bezeichnet

Die beschriebenen Merkmale dh Auffaumllligkeiten im Sozialverhalten und in

den wechselseitigen Interaktionen Beeintraumlchtigungen im Bereich der Kom-

munikation und Sprache und repetitive stereotype Verhaltensmuster werden

in der Literatur auch als autistische Triade bezeichnet (Oberdick 2006)

1521 Auffaumllligkeiten im Sozialverhalten

Kinder mit einer Erkrankung des autistischen Spektrums zeigen im Allgemei-

nen ein vermindertes Interesse an menschlichen Kontakten (Oberdick 2006)

Autistische Kinder setzen nonverbale Gesten und Signale wie Blickkontakt

Mimik und Koumlrperhaltung nicht effizient zur Steuerung sozialer Kontakte ein

und es faumlllt ihnen schwer abgegebene Zeichen in der Interaktion mit anderen

Menschen zu interpretieren (Woodyatt et al 2006) Es bestehen zudem Ein-

schraumlnkungen im Erkennen von sozialen und gesellschaftlichen Regeln und

im Bereich des empathischen Hineinversetzens in das Gegenuumlber (Oberdick

2006)

Nadine Sulser 11

1522 Beeintraumlchtigungen in der Kommunikation

Die Sprachentwicklung ist verzoumlgert und eine aktive verbale Sprache teilwei-

se gar nicht ausgebildet Die Kommunikation mit anderen und die aktive Kon-

taktaufnahme sind wesentlich eingeschraumlnkt und zeitweilig gar nicht moumlglich

(Oberdick 2006) Zudem werden figurative Sprachbilder sowie auch Ironie

und Sarkasmus nicht verstanden (Woodyatt et al 2006)

1523 Repetitive stereotype Verhaltensmuster

Kinder und Erwachsene mit Autismus zeigen oft ein grosses Spektrum an ritu-

alisierten Ablaumlufen und Verhaltensmustern Bewegungen verbale Aumlusserun-

gen und Handlungen werden stetig wiederholt (Oberdick 2006) Zum Beispiel

kann ein erzwungenes Abweichen von einem ritualisierten Tagesablauf zu

grosser Verwirrung Desorientierung und Aggression fuumlhren (Woodyatt et al

2006) Es wird vermutet dass diese repetitiven stereotypen Verhaltensweisen

als eine Art Stabilisator in einer sich staumlndig veraumlndernden Umwelt dienen

(Oberdick 2006)

153 Ergotherapie

Die Ergotherapie beschaumlftigt sich damit das Wohlbefinden und die Gesund-

heit von Personen mittels Betaumltigung zu foumlrdern beziehungsweise zu erhalten

Ergotherapeuten gehen davon aus dass Partizipation von den physischen

emotionalen und kognitiven Faumlhigkeiten der Person den Merkmalen der Betauml-

tigung und den physischen sozialen und kulturellen Umweltfaktoren unter-

stuumltzt oder verhindert werden kann (World Federation of Occupational Thera-

pists [WFOT] 2004)

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr

sie bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und den Alltag nach ihren

Faumlhigkeiten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko

2007) Dies erreichen Ergotherapeuten indem sie Personen ermoumlglichen ihre

eigenen Faumlhigkeiten zu verbessern um an fuumlr sie bedeutungsvollen Betaumlti-

gungen teilzuhaben oder indem sie die Aktivitaumlt oder die Umwelt so anpassen

dass die Partizipation vereinfacht wird (WFOT 2004)

Der Begriff Betaumltigung wird von Kielhofner Marotzki und Mentrup (2005 S6)

als bdquodie kulturell bedeutsame Ausuumlbung von Arbeit Spiel und Aufgaben des

Nadine Sulser 12

taumlglichen Lebens im Strom der Zeit und in den Kontexten der individuellen

raumlumlichen und sozialen Weltldquo definiert Betaumltigung steht fuumlr alle Aktivitaumlten

welche ein Mensch in seinem alltaumlglichen Leben ausuumlbt Dabei hat jede Per-

son eine grosse Anzahl an verschiedenen Betaumltigungen die einen wesentli-

chen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben (Canadian As-

sociaton of Occupational Therapy [CAOT] 2012)

154 Tiergestuumltzte Therapie

Schon seit langer Zeit sind die positiven Effekte der Praumlsenz eines Tieres auf

die Befindlichkeit und das Verhalten des Menschen bekannt Der erste doku-

mentierte Einsatz von Tieren als Unterstuumltzung von therapeutischen Interven-

tionen war 1792 in England wo psychiatrische Patienten an therapeutischen

Programmen mit Tieren wie Voumlgel und Hasen teilnahmen (Jorgenson 1997)

Tiere werden als Unterstuumltzung der therapeutischen Behandlung in verschie-

denen Bereichen des Gesundheitswesens eingesetzt (Nimer et al 2007)

Laut der Delta Society (2012) ist tiergestuumltzte Therapie eine zielorientierte In-

tervention in welcher ein speziell ausgebildetes Tier einen zentralen Teil des

Behandlungsprozesses darstellt Die Integration des Tieres in die Therapie

dient einem spezifischen Ziel welches dadurch effizienter erreicht werden

kann (Chandler 2005) Laut Connor und Miller (2000) ist es wichtig klarzu-

stellen dass tiergestuumltzte Therapie nicht nur ein kurzer Besuch des Tieres

waumlhrend einer Therapieintervention ist sondern der gezielte und zielorientierte

Einsatz eines Tieres in einer therapeutischen Behandlung

Nadine Sulser 13

2 Theoretischer Hintergrund

In diesem Kapitel erfolgt eine Uumlbersicht uumlber momentan gebraumluchliche ergotherapeu-

tische Interventionen und Ansaumltze bei Kindern mit Autismus Ausserdem wird auf das

ergotherapeutische Modell (Model of Human Occupation) welches als theoretische

Grundlage dieser Arbeit dient eingegangen

21 Gebraumluchliche ergotherapeutische Interventionen bei Kindern mit Autismus

Der Fokus von ergotherapeutischen Interventionen bei Kindern mit Autismus liegt in

der Foumlrderung der Partizipation und Selbststaumlndigkeit in einer Vielfalt von Betaumltigun-

gen inklusive Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [ADL] schulischen und spielerischen

Betaumltigungen und instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [IADL] (Umbar-

ger 2007) Laut Case ndashSmith (2004) lassen sich die momentan gebraumluchlichen ergo-

therapeutischen Interventionen bei Autismus in drei Hauptkategorien einteilen Sen-

sorische Integrationstherapie Verhaltenstherapie und ganzheitliche Interventionen

212 Sensorische Integrationstherapie

Die sensorische Integrationstherapie wurde von Jean Ayres entwickelt um

den Fokus auf die neurologische Verarbeitung von sensorischen Informatio-

nen zu legen (Oberdick 2006) Die Sensorische Integrationstherapie basiert

auf dem Verstaumlndnis dass Beeintraumlchtigungen in der neurologischen Verar-

beitung und Integration von sensorischen Informationen zu Verhaltensstoumlrun-

gen fuumlhren koumlnnen (Watling amp Diez 2007) Laut Baranek (2002) bestehen bei

einem grossen Teil der Kinder mit einer autistischen Stoumlrung Beeintraumlchtigun-

gen in der sensorischen Informationsverarbeitung Oftmals zeigen autistische

Kinder auffaumlllige Reaktionen und Verhaltensweisen auf sensorische Inputs wie

zB Hypersensibilitaumlt bei Laumlrm oder taktilen Kontakten (Oberdick 2006) Die

Interventionen der sensorischen Integrationstherapie sind darauf ausgelegt

kontrollierte sensorische Erfahrungen zu bieten sodass adaumlquate Reaktionen

ausgeloumlst werden welche dann auch in den Alltag uumlbertragen werden koumlnnen

(Baranek 2002)

Das Ziel der Therapie besteht darin die Modulation von sensorischen Informa-

tionen in Bezug auf das Verhalten und die Aufmerksamkeit zu foumlrdern und so

die Faumlhigkeiten des Kindes zur sozialen Interaktion Selbststaumlndigkeit und die

schulischen Leistungen zu steigern (Baranek 2002)

Nadine Sulser 14

212 Verhaltenstherapie

Interventionen im Bereich der Verhaltenstherapie basieren auf dem Glauben

dass Verhaltensweisen durch sorgfaumlltig geplante systematische Interaktionen

mit der Umwelt veraumlndert werden koumlnnen Der Zusammenhang zwischen den

Ausloumlsern fuumlr eine Verhaltensweise dem Verhalten selbst und den daraus

entstehenden Konsequenzen wird genutzt um unangemessene Verhaltens-

weisen zu ersetzen Das heisst Verhaltensweisen werden durch die gezielte

Beeinflussung derer Konsequenzen veraumlndert (Watling 2004) Laut Oberdick

(2006) besteht fuumlr die Effizienz des verhaltenstherapeutischen Ansatzes eine

gute Evidenzbasierung Er bedingt jedoch grossen Zeitaufwand und wird teil-

weise als dressurnah erlebt Nach Case- Smith (2004) gibt es eine grosse

Vielfalt an verhaltenstherapeutischen Interventionen fuumlr Kinder mit Autismus

die bekannteste ist die Applied Behaviour Analysis [ABA] auf welche im Rah-

men dieser Arbeit nicht naumlher eingegangen wird

213 Ganzheitliche Interventionen

Ganzheitliche Interventionen kombinieren verschiedene Theorien und fokus-

sieren auf alle Entwicklungsbereiche des Kindes (Case ndash Smith 2004) Ein

ganzheitlicher Ansatz der momentan zunehmend an Bedeutung gewinnt ist

der TEACCH Ansatz (Treatment and Education of Autistic and related Com-

munication handicapped Children) (Oberdick 2006) Das Ziel des TEACCH

Ansatzes ist eine optimale Adaptation des autistischen Kindes an die Umwelt

und somit eine Maximierung der Selbststaumlndigkeit und der Lebensqualitaumlt

(Case-Smith 2004) Es werden individuelle Strukturierungs- und Visualisie-

rungshilfen angeboten welche die Umwelt fuumlr das autistische Kind uumlber-

schaubarer und verstaumlndlicher machen So werden die individuellen Faumlhigkei-

ten gefoumlrdert der Zugang zu neuen Lernerfahrungen eroumlffnet und mehr Parti-

zipation ermoumlglicht (Oberdick 2006)

Wie bereits erwaumlhnt belegen Untersuchungen dass viele der beschriebenen mo-

mentan gebraumluchlichen therapeutischen Interventionen zur Foumlrderung von Kindern

mit Autismus nicht mit ausreichend wissenschaftlicher Evidenz belegt werden koumln-

nen (Baranek 2002) Um die bestmoumlgliche und effiziente ergotherapeutische Be-

Nadine Sulser 15

handlung von Kindern mit einer autistischen Stoumlrung zu gewaumlhrleisten ist es deshalb

von grosser Relevanz dass Ergotherapeuten sich umfassend uumlber Interventions-

moumlglichkeiten und deren Effektivitaumlt und Evidenz informieren (Case-Smith et al

2008)

22 Model of Human Occupation [MOHO]

Das Model of Human Occupation ist ein auf dem aktuellen ergotherapeutischen Pa-

radigma basierendes konzeptionelles Praxismodell Es wurde 1980 von Gary Kiel-

hofner entwickelt und in den letzten Jahren immer wieder kritisch uumlberarbeitet

(Mentrup 2007) Das MOHO ist eines der bekanntesten und gebraumluchlichsten ergo-

therapeutischen Modelle und dient der Ergotherapie als Instrument zur ganzheitli-

chen Betrachtung des Menschen und seines Handelns

Als Fundament des MOHO

dient der Glaube dass ein

enger Zusammenhang zwi-

schen menschlicher Betaumlti-

gung und Gesundheit be-

steht Das Betaumltigungsverhal-

ten steht daher im Zentrum

des Modells Betaumltigung wird

als das Ausfuumlhren von Arbeit

Freizeit und ADL innerhalb

eines zeitlichen physischen

und soziokulturellen Kontexts

beschrieben (Kielhofner

2008) Laut Kielhofner (2008)

zeigt das MOHO die Wechselwirkung zwischen einer Person und deren Umwelt und

wie diese Beziehung die Motivation Verhaltensweisen und Performanz einer Person

beeinflussen Das heisst ob und wie eine Betaumltigung ausgefuumlhrt wird haumlngt von den

drei Komponenten des menschlichen Systems den drei Subsystemen Volition Habi-

tuation und Performanz ab Diese Faktoren werden wiederum durch die Umwelt der

Person beeinflusst und veraumlndert Die drei Subsysteme zusammen bilden die Identi-

taumlt einer Person (Kielhofner 2008)

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Nadine Sulser 16

221 Volition

Volition wird als die Motivation welche eine Person dazu bewegt Betaumltigungen

auszufuumlhren definiert Die Volition besteht aus drei Komponenten Den Inte-

ressen den Werten und dem Selbstbild

Das Selbstbild bezieht sich auf die Wahrnehmung der eigenen Kompetenzen

und der eigenen Wirksamkeit Es beinhaltet also das Einschaumltzen eigener

koumlrperlicher intellektueller und sozialer Faumlhigkeiten die Kontrolle des eigenen

Verhaltens und auch die Gedanken und Gefuumlhle in Bezug auf die Faumlhigkeit

etwas bewirken zu koumlnnen Der Bereich Werte wird als persoumlnliche Uumlberzeu-

gungen Prinzipien und Moralvorstellungen beschrieben Die Komponente In-

teressen beinhaltet die Handlungen welche eine Person als angenehm zu-

friedenstellend und erfreulich erlebt Die Volition bestimmt so massgebend

was wir tun wie wir es tun und ob wir damit zufrieden sind (Kielhofner 2008)

222 Habituation

Habituation ist die verinnerlichte Neigung einer Person in einem bekannten

zeitlichen physischen oder sozialen Kontext gleichbleibende Verhaltensmus-

ter zu zeigen Das Subsystem Habituation besteht aus den Gewohnheiten und

verinnerlichten Rollen welche den Alltag einer Person bestimmen und gestal-

ten

Gewohnheiten werden definiert als automatische und repetitive Verhaltens-

weisen welche beeinflussen wie eine Person Aktivitaumlten ausfuumlhrt und ihren

Alltag gestaltet Verinnerlichte Rollen sind ein Teil der Identitaumlt einer Person

Sie beinhalten den persoumlnlichen und sozialen Status sowie dazugehoumlrige Er-

wartungshaltungen und Handlungen Jeder Mensch nimmt in seinem Leben

verschiedene Rollen (zB Sohn Vater Arbeitnehmer) ein welche mit unter-

schiedlichen Erwartungshaltungen verbunden sind und so das Verhalten un-

gleich beeinflussen (Kielhofner 2008)

223 Performanz

Das Subsystem Performanz repraumlsentiert die individuellen Kapazitaumlten einer

Person zur Durchfuumlhrung von Betaumltigungen und die dazugehoumlrigen subjekti-

ven Erfahrungen Die Performanz besteht aus objektiven und subjektiven An-

teilen

Nadine Sulser 17

Die objektiven Anteile beinhalten koumlrperliche und mentale Fertigkeiten das

heisst neurologische kardiopulmonale muskuloskelettale und andere Koumlrper-

systeme Diese Fertigkeiten werden unterteilt in motorische Fertigkeiten pro-

zesshafte Fertigkeiten und Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten Die

subjektiven Anteile bestehen aus dem persoumlnlichen Erleben und der Erfah-

rungskomponente welche die Betaumltigungsperformanz ebenfalls beeinflussen

Das Subsystem Performanz beinhaltet so die Grundannahme dass Koumlrper

und Geist nicht getrennt sondern als eine Einheit betrachtet werden sollen

(Kielhofner 2008)

224 Umwelt

Die Umwelt wird als der physische soziale oumlkonomische kulturelle und politi-

sche Kontext in dem eine Person lebt und Betaumltigungen ausfuumlhrt definiert

Verschiedene Aspekte der Umwelt koumlnnen die Ausfuumlhrung von Betaumltigungen

und Partizipation unterstuumltzen jedoch auch verhindern Es wird beschrieben

dass das Betaumltigungsverhalten eines Menschen aus der Interaktion zwischen

der Volition und der Performanz der Person und den Umweltaspekten resul-

tiert (Kielhofner 2008)

Nadine Sulser 18

3 Methodik

Fuumlr die Bearbeitung der definierten Fragestellung wurde die Form der Literaturuumlber-

sicht gewaumlhlt Die zu dieser Form gehoumlrige Methode ist die Literaturrecherche wel-

che in diesem Kapitel detailliert beschrieben wird

Die gewaumlhlte Form der Literaturuumlbersicht eignet sich gut fuumlr die bestehende Frage-

stellung um eine moumlglichst umfassende Uumlbersicht uumlber die Auswirkungen von tier-

gestuumltzter Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu

erhalten

31 Beschreibung der Literaturrecherche

Zu Beginn der Literatursuche wurden zur Fragestellung passende Schluumlsselwoumlrter

erarbeitet Diese wurden auf Englisch uumlbersetzt und passende Synonyme Unterbeg-

riffe und Oberbegriffe formuliert Zudem wurden mit Hilfe des MeSH Thesaurus (Na-

tional Library of Medicine [NLM] 2011) die Schlagwoumlrter bestimmt Als geeignete

Datenbanken wurden AMED CINAHL ERIC Medline OTDBase PsycInfo und

PubMed identifiziert

Anhand der festgelegten Schluumlssel- und Schlagwoumlrter (siehe Anhang A Tabelle 1)

wurde eine systematische Literatursuche in den bestimmten Datenbanken durchge-

fuumlhrt Die Schluumlssel- und Schlagwoumlrter wurden auf unterschiedliche Weise miteinan-

der kombiniert und mit Boleeschen Operatoren verknuumlpft Zusaumltzlich wurde das

Trunkierungszeichen verwendet da damit zum Beispiel bei child auch nach

children gesucht wird Besonders in den Datenbanken AMED und CINAHL wurden

viele Studien gefunden weshalb ein Grossteil der Suche dort stattfand Bei der Lite-

raturrecherche wurde bei jeder Suchabfrage jeweils das Publikationsdatum einge-

schraumlnkt sodass nur Literatur welche seit dem Jahr 2002 publiziert wurde in die Su-

che mit einbezogen wurde Zusaumltzlich wurde auch in den Referenzverzeichnissen

der gefundenen Literatur nach weiteren geeigneten Quellen gesucht

Im Katalog des Netzwerkes von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

[NEBIS] erfolgte eine Suche nach Tertiaumlrliteratur zu den Themen Autismus Ergothe-

rapie und tiergestuumltzte Therapie Hier wurde nur Literatur aus der Bibliothek der

ZHAW Gesundheit oder der Zentralbibliothek in Zuumlrich beruumlcksichtigt

Nadine Sulser 19

32 Einschlusskriterien und Beurteilungskriterien der Literatur

Insgesamt umfasste die so gefundene Literatur 163 Studien Die gefundenen Studien

wurden durch das Lesen der Titel und der Abstracts anhand folgender Einschlusskri-

terien ausgewaumlhlt oder verworfen

Im Abstract sind mindestens zwei der folgenden Kernpunkte erwaumlhnt

Autistisches Kind und sein Umfeld

Die Integration von Tieren in die Ergotherapie

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf die Partizipation

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf das soziale Verhalten

So liessen sich insgesamt 21 Studien bestimmen die laut ihrem Abstract den Krite-

rien entsprachen Diese Studien wurden sorgfaumlltig gelesen und es wurden unter Be-

ruumlcksichtigung der Fragestellung und des gewaumlhlten ergotherapeutischen Modells

die folgenden vier Hauptstudien bestimmt

Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational Therapy

Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investigation

Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Children with

Pervasive Developmental Disorders

Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The ldquoSmall

Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have Positive

Effects on Autistic Child Social Behaviour

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj M amp

Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single Case

Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Die Hauptstudien wurden anhand des Formulars zur kritischen Beurteilung quantita-

tiver Studien (Law et al 1998a) beurteilt um eine Aussage uumlber ihre methodologi-

sche Qualitaumlt und Aussagekraft treffen zu koumlnnen Im Anhang befindet sich zur Ver-

anschaulichung das ausgefuumlllte Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et

al (2009) (siehe Anhang A Tabelle 3)

Nadine Sulser 20

4 Ergebnisse aus der Literatur

In diesem Kapitel werden zuerst die vier Hauptstudien kurz dargestellt Anschlies-

send erfolgt eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse Zum besseren Verstaumlnd-

nis wurden die Ergebnisse in drei Hauptkategorien eingeteilt Im Anhang befindet

sich die Matrix mit der Uumlbersicht der Hauptstudien in Bezug auf Inhalt Methode und

Evidenzgrad (siehe Anhang A Tabelle 2)

41 Darstellung der Studien

411 Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational

Therapy Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investi-

gation

Die quantitative Studie von Sams et al (2006) vergleicht die Haumlufigkeit des

Sprachgebrauchs und der sozialen Interaktion bei autistischen Kindern im Zu-

sammenhang mit ergotherapeutischen Interventionen mit oder ohne Einbezug

von Tieren Teilnehmer waren 22 Kinder mit der Diagnose Autismus im Alter

von 7- 13 Jahren Die Kinder erhielten in einem Zeitraum von 15 Wochen wouml-

chentlich je 30min Ergotherapie basierend auf momentan gebraumluchlichen In-

terventionen und 30min tiergestuumltzte Ergotherapie Beide Therapieformen

wurden in einem Gruppensetting mit allen Teilnehmern durchgefuumlhrt Zudem

wurde bei beiden Formen der Intervention der Fokus auf die Foumlrderung der

sensorischen Wahrnehmung des Sprachgebrauchs und der motorischen Fer-

tigkeiten gelegt Die Teilnehmer dienten beim Vergleich als ihre eigene Kon-

trollgruppe

Bei den momentan gebraumluchlichen ergotherapeutischen Interventionen wur-

den verschiedene theoretische Ansaumltze wie zB die sensorische Integrations-

therapie und diverse Hilfsmittel und Materialien zur Foumlrderung der sensori-

schen sprachlichen und motorischen Entwicklung mit einbezogen

Die tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen beinhalteten die Pflege

von Lamas Hunden und Hasen Zudem waren das Reiten und Fuumlhren der

Lamas Teil der Therapieeinheiten Die Interventionen wurden aufgezeichnet

und anschliessend von geschulten Beobachtern anhand eines eigens erstell-

ten Formulars zur Verhaltensbeobachtung bewertet

Nadine Sulser 21

Die Ergebnisse besagen dass waumlhrend den tiergestuumltzten ergotherapeuti-

schen Interventionen signifikant mehr soziale Interaktionen stattfanden und ein

gesteigerter Gebrauch von Sprache beobachtbar war

412 Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Chil-

dren with Pervasive Developmental Disorders

Das Ziel der quantitativen Studie von Martin et al (2002) war eine Evaluation

der Auswirkungen der Interaktion zwischen Kindern mit einer tiefgreifenden

Entwicklungsstoumlrung und Hunden Der Fokus wurde auf die Aspekte Verhalten

und Sprache gelegt Die Evaluation fand anhand eines Vergleichs der Fre-

quenz und der Art der Interaktionen zwischen den Studienteilnehmern und ei-

nem Ball einem Pluumlschhund oder einem lebenden Hund statt Teilnehmer wa-

ren zehn Kinder mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrung im Alter von 3 -

13 Jahren Die Untersuchung wurde in einem Zeitraum von 15 Wochen

durchgefuumlhrt und jeder Teilnehmer nahm insgesamt an 45 Einheiten von 15

Minuten Dauer teil Die Interventionen wurden im Einzelsetting durchgefuumlhrt

und jeder Teilnehmer nahm pro Woche an drei Einheiten (eine mit Ball eine

mit Pluumlschhund und eine mit lebendem Hund) teil sodass jeweils in einer Wo-

che alle drei Bedingungen beobachtet werden konnten Die Teilnehmer dien-

ten so als ihre eigene Kontrollgruppe Alle Interventionseinheiten wurden auf

Video aufgezeichnet und von geschulten Beobachtern nach einem strukturier-

ten Protokoll auf die Frequenz und Dauer der Interaktionen kodiert

Die Ergebnisse besagen dass die Teilnehmer in der Praumlsenz des lebenden

Hundes mehr Eigeninitiative fuumlr Spielaktivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrk-

tes Bewusstsein gegenuumlber ihrer sozialen Umwelt zeigten

413 Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The

ldquoSmall Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have

Positive Effects on Autistic Child Social Behaviour

Die quantitative Studie von Krskova et al (2010) untersucht die Effekte die ein

kleines Therapietier ndash in dieser Studie ein Meerschweinchen ndash auf das soziale

Verhalten von autistischen Kindern haben kann Teilnehmer waren neun autis-

tische Kinder im Alter von 6 - 13 Jahren Die Untersuchung fand in zwei Pha-

sen statt und wurde in einem den Kindern bekannten Klassenraum durchge-

Nadine Sulser 22

fuumlhrt Jede Phase bestand aus zehn Observationstagen In der ersten Phase

waren die neun Teilnehmer fuumlnf den Kindern bekannte Lehrpersonen und ein

den Kindern unbekannter Beobachter im Schulzimmer anwesend In der zwei-

ten Phase wurde zusaumltzlich zu den erwaumlhnten Personen ein Meerschwein-

chen in einem Plastikkaumlfig auf dem Tisch des Klassenraums platziert Die Fre-

quenz und die Art des sozialen Verhaltens der Teilnehmer wurden in beiden

Phasen vom selben Beobachter dokumentiert und ausgewertet wobei zwi-

schen taktilen Aumlusserungen verbalen Aumlusserungen und Augenkontakten un-

terschieden wurde

Die Ergebnisse der Studie besagen dass die Praumlsenz des Therapietieres im

Klassenraum einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der

sozialen Interaktionen der Teilnehmer untereinander mit den bekannten Per-

sonen und der unbekannten Person hatte Zudem wird erwaumlhnt dass die Cha-

rakteristika der sozialen Interaktionen stark vom Individuum abgaumlngig sind

414 Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj

M amp Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A

Single Case Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Das Ziel der quantitative Studie von Taylor et al (2009) ist herauszufinden

welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von

Kindern mit Autismus haben kann Teilnehmer waren drei Kinder mit Autismus

im Alter von 4 - 6 Jahren Die Teilnehmer erhielten waumlhrend 16 Wochen je

45min Hippotherapie pro Woche im Einzelsetting Dabei wurden bei allen Teil-

nehmern das gleiche Pferd und der gleiche Therapeut eingesetzt Zudem

wurde der Inhalt der einzelnen Hippotherapie Einheiten genau festgelegt und

strukturiert damit alle Kinder an einem nahezu identischen Therapieprogramm

teilnahmen Die Volition der Teilnehmer wurde mit dem Pediatric Volitional

Questionnaire [PVQ] durch zwei Ergotherapeuten insgesamt drei Mal ndash vor

waumlhrend und nach dem 16- woumlchigen Hippotherapie Programm ndash bei einer

strukturierten Spielaktivitaumlt bewertet

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Steigerung der Volition im Studien-

zeitraum wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell ges-

taltete

Nadine Sulser 23

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen

Sams et al (2006) konnten im Rahmen ihrer Studie darauf aufmerksam ma-

chen dass autistische Kinder durch tiergestuumltzte ergotherapeutische Interven-

tionen mehr Motivation fuumlr Interaktionen mit anderen Menschen zeigen Zu-

dem beschreiben die Autoren eine statistisch signifikante Steigerung der Fre-

quenz und Quantitaumlt von sozialen Interaktionen und positiven sozialen Verhal-

tensweisen waumlhrend den ergotherapeutischen Interventionen unter Einbezug

eines Therapietieres (Sams et al 2006) Martin et al (2002) zeigen in ihrer

Studie auf dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Prauml-

senz eines Tieres signifikant haumlufiger und laumlnger lachen und insgesamt uumlber

mehr Energie und Motivation verfuumlgen Zudem waren erhoumlhte Aufmerksam-

keit mehr Fokus und mehr Eigeninitiative beobachtbar Die Studienteilnehmer

stellten - verglichen mit dem Ball oder dem Pluumlschhund - laumlnger und haumlufiger

Blickkontakte mit dem Therapiehund her In Relation dazu schauten die Kin-

der in der Praumlsenz des Therapiehundes weniger haumlufig und kuumlrzer zum The-

rapeuten Zudem zeigten sie mehr stereotype Handbewegungen als bei den

anderen zwei Bedingungen (Martin et al 2002)

Krskova et al (2010) kommen in ihrer Studie zum Ergebnis dass die Praumlsenz

eines Meerschweinchens im Klassenraum die Anzahl und die Haumlufigkeit von

taktilen sozialen Interaktionen und Augenkontakten signifikant steigert Zudem

konnten bedeutend mehr soziale Interaktionen zwischen dem Kind und dem

Therapietier als mit einer dem Kind unbekannten Person beobachtet werden

Auch konnten einige soziale Verhaltensweisen nur in der Praumlsenz des Thera-

pietieres beobachtet werden Zum Beispiel zeigte ein Maumldchen muumltterliche

Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen und zwei Teilnehmer in-

teragierten ohne Aufforderung verbal und taktil miteinander Insgesamt bevor-

zugten alle Teilnehmer Beruumlhrungen und Augenkontakt mit dem Therapietier

zu sprachlichen Interaktionen Die Studie besagt zudem dass keiner der Teil-

nehmer aggressive Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen zeig-

te (Krskova et al 2010)

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 6

1 Einleitung

Im ersten Teil dieses Literaturreviews erfolgt eine Darstellung des Themas der Be-

weggruumlnde zur Wahl des Themas der Problemstellung der Zielsetzung und der

Fragestellung dieser Arbeit Des Weiteren werden zentrale Begrifflichkeiten erlaumlutert

und definiert

11 Darstellung des Themas

Kinder mit einer autistischen Stoumlrung weisen signifikante Schwierigkeiten in ihrem

Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren Verhaltensmustern auf

Dadurch wird ihre soziokulturelle Teilhabe am Leben und somit auch ihre Lebens-

qualitaumlt signifikant beeintraumlchtigt (Woodyatt amp Rodger 2006)

Temple Grandin ist eine Biologin und renommierte Expertin im Bereich Verhaltens-

wissenschaften der Tiere welche selbst als Kind mit Autismus diagnostiziert wurde

Sie beschreibt in ihrem Buch bdquoAnimals in Translation Using the Mysteries of Autism

to Decode Animal Behaviourldquo dass sie die Faumlhigkeit hat nonverbale Signale von Tie-

ren zu lesen und zu verstehen ihr dies jedoch bei Menschen sehr schwerfaumlllt (Gran-

din amp Johnson 2005)

Aus der Literatur geht hervor dass tiergestuumltzte Therapie bei Menschen mit ver-

schiedenen Einschraumlnkungen wie psychischen Erkrankungen Aphasie Demenz

oder Down Syndrom als Unterstuumltzung zur Foumlrderung der Kommunikation und der

sozialen Interaktion eingesetzt wird (LaFrance Garcia amp Labreche 2007 Nimer amp

Lundahl 2007) Es wird beschrieben dass Tiere eine wirksame Unterstuumltzung fuumlr

therapeutische Interventionen sind da sie eine natuumlrliche Veranlagung haben eine

Bindung mit Menschen einzugehen (Zilcha-Mano Mikulincer amp Shaver 2011) Dies

ist bei Menschen mit Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das

Aufbauen von Beziehungen und somit die soziale Partizipation grosse Schwierigkei-

ten darstellen (Bass Duchowny amp Llabre 2009)

Nadine Sulser 7

12 Themenwahl

Eigene Erfahrungen der Autorin2 mit tiergestuumltzter Therapie bei Kindern mit Down

Syndrom haben gezeigt dass diese Kinder in kurzer Zeit sehr intensive Bindungen

zu den Tieren aufbauen konnten und auf eine faszinierende Weise mit den Tieren

interagierten Da in der Therapie mit autistischen Kindern die Foumlrderung der Kom-

munikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten ein wichtiger Aspekt ist (Oberdick 2006)

erscheint es als relevant in dieser Arbeit den moumlglichen Nutzen tiergestuumltzter Ergo-

therapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu erarbeiten Es be-

steht die Hypothese dass durch die positiven Effekte tiergestuumltzter Ergotherapie auf

die Bereiche soziale Interaktion und Kommunikation ein signifikanter Teil der Hinder-

nisse welche einer erfolgreichen und erfuumlllenden Ausuumlbung bedeutungsvoller Aktivi-

taumlten im Wege stehen beseitigt werden koumlnnen

13 Problemstellung

Laut dem Verein Autismus deutsche Schweiz (2012) haben neueste Untersuchungen

gezeigt dass etwa 07 aller Kinder an einer Stoumlrung des autistischen Spektrums

leiden Wissenschaftliche Studien innerhalb der letzten zehn Jahre machen zudem

darauf aufmerksam dass die Verbreitung von Autismus stetig ansteigt Baranek

(2002) beschreibt dass viele der momentan gebraumluchlichen therapeutischen Inter-

ventionen zur Foumlrderung von Kindern mit Autismus nicht mit ausreichend wissen-

schaftlicher Evidenz belegt werden koumlnnen Aus diesem Grund nehmen viele Famili-

en mit autistischen Kindern ergaumlnzende und alternative medizinische Behandlungen

in Anspruch (Umbarger 2007)

Die Erforschung neuer Behandlungsansaumltze und ndashmethoden zur Foumlrderung der Par-

tizipation und der Performanz dieser Klientengruppe ist daher von grosser gesell-

schaftlicher Relevanz (Case ndash Smith amp Arbesman 2008)

Autistische Kinder zeigen stereotype Verhaltensweisen sind stark vermindert in ihrer

verbalen und nonverbalen Kommunikation und es faumlllt ihnen bedeutend schwerer

Beziehungen aufzubauen und eine Interaktion zu initiieren (Woodyatt et al 2006)

Dies erschwert oder verunmoumlglicht in vielen Faumlllen eine erfolgreiche Partizipation in

der Gesellschaft Infolge dieser Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten sind autisti-

sche Kinder auch in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeutungsvollen Betaumltigungen

2 Unter Autorin wird immer die Autorin dieser Bachelorarbeit verstanden

Nadine Sulser 8

und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt (LaVesser amp Berg 2011) Partizipation ist fuumlr Kinder

mit einer Behinderung besonders wichtig da sie einen Kontext bietet um zu spielen

Freundschaften zu bilden Betaumltigungsperformanz zu gewinnen und Zufriedenheit zu

finden (Law 2002)

Das Aufbauen einer therapeutischen Beziehung die Steigerung der Partizipation in

allen Lebensbereichen und die Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige

Aspekte bei ergotherapeutischen Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick

2006) Laut einer Studie von Bass et al (2009) hat tiergestuumltzte Therapie signifikante

positive Auswirkungen auf die soziale Integration Motivation Aufmerksamkeit und

Wahrnehmung von autistischen Kindern Zudem besteht die Annahme dass Tiere

eine bedeutende Rolle in der sozialen und sprachlichen Entwicklung eines Kindes

spielen da Kinder und Tiere in einer Art interagieren welche fuumlr viele Erwachsene

nicht laumlnger erkennbar ist (Melson 2001) Aufgrund dieser Evidenz sieht die Autorin

ein grosses Potential in der Integration von Tieren in ergotherapeutische Interventio-

nen zur Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei au-

tistischen Kindern

Zudem kann die Integration von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von

autistischen Kindern den Beziehungsaufbau zwischen dem Therapeuten und dem

Kind erleichtern und verbessern (Sams Fortney amp Willenbring 2006 Velde Cipriani

amp Fisher 2005) Dies ermoumlglicht wiederum eine verbesserte soziale Partizipation und

vergroumlssert das Spektrum an moumlglichen Betaumltigungsfeldern und Aktivitaumlten (Nimer et

al 2007)

Die Problemstellung wird von der Autorin auf die Effekte tiergestuumltzter Ergotherapie

bei autistischen Kindern in den Bereichen Kommunikation Interaktion und soziale

Partizipation eingeengt Die in der Therapie verwendete Tierart wird bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Nadine Sulser 9

14 Zielsetzung und Fragestellung

Das Ziel dieser Arbeit besteht darin zu eroumlrtern welche Effekte tiergestuumltzte Ergo-

therapie auf die soziale Interaktion und Partizipation von Kindern mit Autismus haben

kann Zudem sollen evidenzbasierte Empfehlungen bezuumlglich dem Einsatz von Tie-

ren in der ergotherapeutischen Behandlung von autistischen Kindern an die Praxis

abgeben werden

Aufgrund der theoretischen und wissenschaftlichen Herleitung ergibt sich folgende

Fragestellung

Welche Effekte kann tiergestuumltzte Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kin-

dern mit Autismus haben

15 Zentrale Begrifflichkeiten

151 Partizipation

Partizipation in alltaumlglichen Situationen ist ein grundlegender Teil der mensch-

lichen Entwicklung Durch Partizipation erlernen wir Fertigkeiten und Kompe-

tenzen stehen in Kontakt zu anderen Menschen und der Gesellschaft und fin-

den Ziele und Sinn im Leben (Law 2002)

Laut der International Classification of Functioning Disability and Health3 [ICF]

wird Partizipation als das Einbezogen sein in eine Lebenssituation definiert

Die ICF unterteilt Partizipation in neun verschiedene Bereiche Lernen und

Wissensanwendung allgemeine Aufgaben und Anforderungen Kommunikati-

on Mobilitaumlt Selbstversorgung haumlusliches Leben interpersonelle Interaktio-

nen und Beziehungen bedeutende Lebensbereiche und Gemeinschafts-

soziales und staatsbuumlrgerliches Leben (World Health Organization [WHO]

2001)

3 Die kursiv gedruckten Fachbegriffe werden im Glossar (S36ff) erklaumlrt

Nadine Sulser 10

152 Autismus

Laut der International Classification of Diseases and Related Health Problems

[ICD-10] ist Autismus (F84-) eine tief greifende Entwicklungsstoumlrung welche

durch qualitative Differenzen in den wechselseitigen sozialen Interaktionen

und Kommunikationsmustern und durch ein eingeschraumlnktes stereotypes

sich wiederholendes Repertoire von Interessen und Aktivitaumlten gekennzeich-

net ist Diese Auffaumllligkeiten sind in allen Lebensbereichen ein grundlegendes

Funktionsmerkmal des betroffenen Kindes (WHO 2005)

In diesem Literaturreview werden aufgrund der Hauptstudien folgende Formen

(nach ICD-10) beruumlcksichtigt

F840 Fruumlhkindlicher Autismus (Autistische Stoumlrung Fruumlhkindliche

Psychose Infantiler Autismus Kanner-Syndrom)

F845 Asperger-Syndrom

F849 Tief greifende Entwicklungsstoumlrung nicht naumlher bezeichnet

Die beschriebenen Merkmale dh Auffaumllligkeiten im Sozialverhalten und in

den wechselseitigen Interaktionen Beeintraumlchtigungen im Bereich der Kom-

munikation und Sprache und repetitive stereotype Verhaltensmuster werden

in der Literatur auch als autistische Triade bezeichnet (Oberdick 2006)

1521 Auffaumllligkeiten im Sozialverhalten

Kinder mit einer Erkrankung des autistischen Spektrums zeigen im Allgemei-

nen ein vermindertes Interesse an menschlichen Kontakten (Oberdick 2006)

Autistische Kinder setzen nonverbale Gesten und Signale wie Blickkontakt

Mimik und Koumlrperhaltung nicht effizient zur Steuerung sozialer Kontakte ein

und es faumlllt ihnen schwer abgegebene Zeichen in der Interaktion mit anderen

Menschen zu interpretieren (Woodyatt et al 2006) Es bestehen zudem Ein-

schraumlnkungen im Erkennen von sozialen und gesellschaftlichen Regeln und

im Bereich des empathischen Hineinversetzens in das Gegenuumlber (Oberdick

2006)

Nadine Sulser 11

1522 Beeintraumlchtigungen in der Kommunikation

Die Sprachentwicklung ist verzoumlgert und eine aktive verbale Sprache teilwei-

se gar nicht ausgebildet Die Kommunikation mit anderen und die aktive Kon-

taktaufnahme sind wesentlich eingeschraumlnkt und zeitweilig gar nicht moumlglich

(Oberdick 2006) Zudem werden figurative Sprachbilder sowie auch Ironie

und Sarkasmus nicht verstanden (Woodyatt et al 2006)

1523 Repetitive stereotype Verhaltensmuster

Kinder und Erwachsene mit Autismus zeigen oft ein grosses Spektrum an ritu-

alisierten Ablaumlufen und Verhaltensmustern Bewegungen verbale Aumlusserun-

gen und Handlungen werden stetig wiederholt (Oberdick 2006) Zum Beispiel

kann ein erzwungenes Abweichen von einem ritualisierten Tagesablauf zu

grosser Verwirrung Desorientierung und Aggression fuumlhren (Woodyatt et al

2006) Es wird vermutet dass diese repetitiven stereotypen Verhaltensweisen

als eine Art Stabilisator in einer sich staumlndig veraumlndernden Umwelt dienen

(Oberdick 2006)

153 Ergotherapie

Die Ergotherapie beschaumlftigt sich damit das Wohlbefinden und die Gesund-

heit von Personen mittels Betaumltigung zu foumlrdern beziehungsweise zu erhalten

Ergotherapeuten gehen davon aus dass Partizipation von den physischen

emotionalen und kognitiven Faumlhigkeiten der Person den Merkmalen der Betauml-

tigung und den physischen sozialen und kulturellen Umweltfaktoren unter-

stuumltzt oder verhindert werden kann (World Federation of Occupational Thera-

pists [WFOT] 2004)

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr

sie bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und den Alltag nach ihren

Faumlhigkeiten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko

2007) Dies erreichen Ergotherapeuten indem sie Personen ermoumlglichen ihre

eigenen Faumlhigkeiten zu verbessern um an fuumlr sie bedeutungsvollen Betaumlti-

gungen teilzuhaben oder indem sie die Aktivitaumlt oder die Umwelt so anpassen

dass die Partizipation vereinfacht wird (WFOT 2004)

Der Begriff Betaumltigung wird von Kielhofner Marotzki und Mentrup (2005 S6)

als bdquodie kulturell bedeutsame Ausuumlbung von Arbeit Spiel und Aufgaben des

Nadine Sulser 12

taumlglichen Lebens im Strom der Zeit und in den Kontexten der individuellen

raumlumlichen und sozialen Weltldquo definiert Betaumltigung steht fuumlr alle Aktivitaumlten

welche ein Mensch in seinem alltaumlglichen Leben ausuumlbt Dabei hat jede Per-

son eine grosse Anzahl an verschiedenen Betaumltigungen die einen wesentli-

chen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben (Canadian As-

sociaton of Occupational Therapy [CAOT] 2012)

154 Tiergestuumltzte Therapie

Schon seit langer Zeit sind die positiven Effekte der Praumlsenz eines Tieres auf

die Befindlichkeit und das Verhalten des Menschen bekannt Der erste doku-

mentierte Einsatz von Tieren als Unterstuumltzung von therapeutischen Interven-

tionen war 1792 in England wo psychiatrische Patienten an therapeutischen

Programmen mit Tieren wie Voumlgel und Hasen teilnahmen (Jorgenson 1997)

Tiere werden als Unterstuumltzung der therapeutischen Behandlung in verschie-

denen Bereichen des Gesundheitswesens eingesetzt (Nimer et al 2007)

Laut der Delta Society (2012) ist tiergestuumltzte Therapie eine zielorientierte In-

tervention in welcher ein speziell ausgebildetes Tier einen zentralen Teil des

Behandlungsprozesses darstellt Die Integration des Tieres in die Therapie

dient einem spezifischen Ziel welches dadurch effizienter erreicht werden

kann (Chandler 2005) Laut Connor und Miller (2000) ist es wichtig klarzu-

stellen dass tiergestuumltzte Therapie nicht nur ein kurzer Besuch des Tieres

waumlhrend einer Therapieintervention ist sondern der gezielte und zielorientierte

Einsatz eines Tieres in einer therapeutischen Behandlung

Nadine Sulser 13

2 Theoretischer Hintergrund

In diesem Kapitel erfolgt eine Uumlbersicht uumlber momentan gebraumluchliche ergotherapeu-

tische Interventionen und Ansaumltze bei Kindern mit Autismus Ausserdem wird auf das

ergotherapeutische Modell (Model of Human Occupation) welches als theoretische

Grundlage dieser Arbeit dient eingegangen

21 Gebraumluchliche ergotherapeutische Interventionen bei Kindern mit Autismus

Der Fokus von ergotherapeutischen Interventionen bei Kindern mit Autismus liegt in

der Foumlrderung der Partizipation und Selbststaumlndigkeit in einer Vielfalt von Betaumltigun-

gen inklusive Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [ADL] schulischen und spielerischen

Betaumltigungen und instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [IADL] (Umbar-

ger 2007) Laut Case ndashSmith (2004) lassen sich die momentan gebraumluchlichen ergo-

therapeutischen Interventionen bei Autismus in drei Hauptkategorien einteilen Sen-

sorische Integrationstherapie Verhaltenstherapie und ganzheitliche Interventionen

212 Sensorische Integrationstherapie

Die sensorische Integrationstherapie wurde von Jean Ayres entwickelt um

den Fokus auf die neurologische Verarbeitung von sensorischen Informatio-

nen zu legen (Oberdick 2006) Die Sensorische Integrationstherapie basiert

auf dem Verstaumlndnis dass Beeintraumlchtigungen in der neurologischen Verar-

beitung und Integration von sensorischen Informationen zu Verhaltensstoumlrun-

gen fuumlhren koumlnnen (Watling amp Diez 2007) Laut Baranek (2002) bestehen bei

einem grossen Teil der Kinder mit einer autistischen Stoumlrung Beeintraumlchtigun-

gen in der sensorischen Informationsverarbeitung Oftmals zeigen autistische

Kinder auffaumlllige Reaktionen und Verhaltensweisen auf sensorische Inputs wie

zB Hypersensibilitaumlt bei Laumlrm oder taktilen Kontakten (Oberdick 2006) Die

Interventionen der sensorischen Integrationstherapie sind darauf ausgelegt

kontrollierte sensorische Erfahrungen zu bieten sodass adaumlquate Reaktionen

ausgeloumlst werden welche dann auch in den Alltag uumlbertragen werden koumlnnen

(Baranek 2002)

Das Ziel der Therapie besteht darin die Modulation von sensorischen Informa-

tionen in Bezug auf das Verhalten und die Aufmerksamkeit zu foumlrdern und so

die Faumlhigkeiten des Kindes zur sozialen Interaktion Selbststaumlndigkeit und die

schulischen Leistungen zu steigern (Baranek 2002)

Nadine Sulser 14

212 Verhaltenstherapie

Interventionen im Bereich der Verhaltenstherapie basieren auf dem Glauben

dass Verhaltensweisen durch sorgfaumlltig geplante systematische Interaktionen

mit der Umwelt veraumlndert werden koumlnnen Der Zusammenhang zwischen den

Ausloumlsern fuumlr eine Verhaltensweise dem Verhalten selbst und den daraus

entstehenden Konsequenzen wird genutzt um unangemessene Verhaltens-

weisen zu ersetzen Das heisst Verhaltensweisen werden durch die gezielte

Beeinflussung derer Konsequenzen veraumlndert (Watling 2004) Laut Oberdick

(2006) besteht fuumlr die Effizienz des verhaltenstherapeutischen Ansatzes eine

gute Evidenzbasierung Er bedingt jedoch grossen Zeitaufwand und wird teil-

weise als dressurnah erlebt Nach Case- Smith (2004) gibt es eine grosse

Vielfalt an verhaltenstherapeutischen Interventionen fuumlr Kinder mit Autismus

die bekannteste ist die Applied Behaviour Analysis [ABA] auf welche im Rah-

men dieser Arbeit nicht naumlher eingegangen wird

213 Ganzheitliche Interventionen

Ganzheitliche Interventionen kombinieren verschiedene Theorien und fokus-

sieren auf alle Entwicklungsbereiche des Kindes (Case ndash Smith 2004) Ein

ganzheitlicher Ansatz der momentan zunehmend an Bedeutung gewinnt ist

der TEACCH Ansatz (Treatment and Education of Autistic and related Com-

munication handicapped Children) (Oberdick 2006) Das Ziel des TEACCH

Ansatzes ist eine optimale Adaptation des autistischen Kindes an die Umwelt

und somit eine Maximierung der Selbststaumlndigkeit und der Lebensqualitaumlt

(Case-Smith 2004) Es werden individuelle Strukturierungs- und Visualisie-

rungshilfen angeboten welche die Umwelt fuumlr das autistische Kind uumlber-

schaubarer und verstaumlndlicher machen So werden die individuellen Faumlhigkei-

ten gefoumlrdert der Zugang zu neuen Lernerfahrungen eroumlffnet und mehr Parti-

zipation ermoumlglicht (Oberdick 2006)

Wie bereits erwaumlhnt belegen Untersuchungen dass viele der beschriebenen mo-

mentan gebraumluchlichen therapeutischen Interventionen zur Foumlrderung von Kindern

mit Autismus nicht mit ausreichend wissenschaftlicher Evidenz belegt werden koumln-

nen (Baranek 2002) Um die bestmoumlgliche und effiziente ergotherapeutische Be-

Nadine Sulser 15

handlung von Kindern mit einer autistischen Stoumlrung zu gewaumlhrleisten ist es deshalb

von grosser Relevanz dass Ergotherapeuten sich umfassend uumlber Interventions-

moumlglichkeiten und deren Effektivitaumlt und Evidenz informieren (Case-Smith et al

2008)

22 Model of Human Occupation [MOHO]

Das Model of Human Occupation ist ein auf dem aktuellen ergotherapeutischen Pa-

radigma basierendes konzeptionelles Praxismodell Es wurde 1980 von Gary Kiel-

hofner entwickelt und in den letzten Jahren immer wieder kritisch uumlberarbeitet

(Mentrup 2007) Das MOHO ist eines der bekanntesten und gebraumluchlichsten ergo-

therapeutischen Modelle und dient der Ergotherapie als Instrument zur ganzheitli-

chen Betrachtung des Menschen und seines Handelns

Als Fundament des MOHO

dient der Glaube dass ein

enger Zusammenhang zwi-

schen menschlicher Betaumlti-

gung und Gesundheit be-

steht Das Betaumltigungsverhal-

ten steht daher im Zentrum

des Modells Betaumltigung wird

als das Ausfuumlhren von Arbeit

Freizeit und ADL innerhalb

eines zeitlichen physischen

und soziokulturellen Kontexts

beschrieben (Kielhofner

2008) Laut Kielhofner (2008)

zeigt das MOHO die Wechselwirkung zwischen einer Person und deren Umwelt und

wie diese Beziehung die Motivation Verhaltensweisen und Performanz einer Person

beeinflussen Das heisst ob und wie eine Betaumltigung ausgefuumlhrt wird haumlngt von den

drei Komponenten des menschlichen Systems den drei Subsystemen Volition Habi-

tuation und Performanz ab Diese Faktoren werden wiederum durch die Umwelt der

Person beeinflusst und veraumlndert Die drei Subsysteme zusammen bilden die Identi-

taumlt einer Person (Kielhofner 2008)

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Nadine Sulser 16

221 Volition

Volition wird als die Motivation welche eine Person dazu bewegt Betaumltigungen

auszufuumlhren definiert Die Volition besteht aus drei Komponenten Den Inte-

ressen den Werten und dem Selbstbild

Das Selbstbild bezieht sich auf die Wahrnehmung der eigenen Kompetenzen

und der eigenen Wirksamkeit Es beinhaltet also das Einschaumltzen eigener

koumlrperlicher intellektueller und sozialer Faumlhigkeiten die Kontrolle des eigenen

Verhaltens und auch die Gedanken und Gefuumlhle in Bezug auf die Faumlhigkeit

etwas bewirken zu koumlnnen Der Bereich Werte wird als persoumlnliche Uumlberzeu-

gungen Prinzipien und Moralvorstellungen beschrieben Die Komponente In-

teressen beinhaltet die Handlungen welche eine Person als angenehm zu-

friedenstellend und erfreulich erlebt Die Volition bestimmt so massgebend

was wir tun wie wir es tun und ob wir damit zufrieden sind (Kielhofner 2008)

222 Habituation

Habituation ist die verinnerlichte Neigung einer Person in einem bekannten

zeitlichen physischen oder sozialen Kontext gleichbleibende Verhaltensmus-

ter zu zeigen Das Subsystem Habituation besteht aus den Gewohnheiten und

verinnerlichten Rollen welche den Alltag einer Person bestimmen und gestal-

ten

Gewohnheiten werden definiert als automatische und repetitive Verhaltens-

weisen welche beeinflussen wie eine Person Aktivitaumlten ausfuumlhrt und ihren

Alltag gestaltet Verinnerlichte Rollen sind ein Teil der Identitaumlt einer Person

Sie beinhalten den persoumlnlichen und sozialen Status sowie dazugehoumlrige Er-

wartungshaltungen und Handlungen Jeder Mensch nimmt in seinem Leben

verschiedene Rollen (zB Sohn Vater Arbeitnehmer) ein welche mit unter-

schiedlichen Erwartungshaltungen verbunden sind und so das Verhalten un-

gleich beeinflussen (Kielhofner 2008)

223 Performanz

Das Subsystem Performanz repraumlsentiert die individuellen Kapazitaumlten einer

Person zur Durchfuumlhrung von Betaumltigungen und die dazugehoumlrigen subjekti-

ven Erfahrungen Die Performanz besteht aus objektiven und subjektiven An-

teilen

Nadine Sulser 17

Die objektiven Anteile beinhalten koumlrperliche und mentale Fertigkeiten das

heisst neurologische kardiopulmonale muskuloskelettale und andere Koumlrper-

systeme Diese Fertigkeiten werden unterteilt in motorische Fertigkeiten pro-

zesshafte Fertigkeiten und Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten Die

subjektiven Anteile bestehen aus dem persoumlnlichen Erleben und der Erfah-

rungskomponente welche die Betaumltigungsperformanz ebenfalls beeinflussen

Das Subsystem Performanz beinhaltet so die Grundannahme dass Koumlrper

und Geist nicht getrennt sondern als eine Einheit betrachtet werden sollen

(Kielhofner 2008)

224 Umwelt

Die Umwelt wird als der physische soziale oumlkonomische kulturelle und politi-

sche Kontext in dem eine Person lebt und Betaumltigungen ausfuumlhrt definiert

Verschiedene Aspekte der Umwelt koumlnnen die Ausfuumlhrung von Betaumltigungen

und Partizipation unterstuumltzen jedoch auch verhindern Es wird beschrieben

dass das Betaumltigungsverhalten eines Menschen aus der Interaktion zwischen

der Volition und der Performanz der Person und den Umweltaspekten resul-

tiert (Kielhofner 2008)

Nadine Sulser 18

3 Methodik

Fuumlr die Bearbeitung der definierten Fragestellung wurde die Form der Literaturuumlber-

sicht gewaumlhlt Die zu dieser Form gehoumlrige Methode ist die Literaturrecherche wel-

che in diesem Kapitel detailliert beschrieben wird

Die gewaumlhlte Form der Literaturuumlbersicht eignet sich gut fuumlr die bestehende Frage-

stellung um eine moumlglichst umfassende Uumlbersicht uumlber die Auswirkungen von tier-

gestuumltzter Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu

erhalten

31 Beschreibung der Literaturrecherche

Zu Beginn der Literatursuche wurden zur Fragestellung passende Schluumlsselwoumlrter

erarbeitet Diese wurden auf Englisch uumlbersetzt und passende Synonyme Unterbeg-

riffe und Oberbegriffe formuliert Zudem wurden mit Hilfe des MeSH Thesaurus (Na-

tional Library of Medicine [NLM] 2011) die Schlagwoumlrter bestimmt Als geeignete

Datenbanken wurden AMED CINAHL ERIC Medline OTDBase PsycInfo und

PubMed identifiziert

Anhand der festgelegten Schluumlssel- und Schlagwoumlrter (siehe Anhang A Tabelle 1)

wurde eine systematische Literatursuche in den bestimmten Datenbanken durchge-

fuumlhrt Die Schluumlssel- und Schlagwoumlrter wurden auf unterschiedliche Weise miteinan-

der kombiniert und mit Boleeschen Operatoren verknuumlpft Zusaumltzlich wurde das

Trunkierungszeichen verwendet da damit zum Beispiel bei child auch nach

children gesucht wird Besonders in den Datenbanken AMED und CINAHL wurden

viele Studien gefunden weshalb ein Grossteil der Suche dort stattfand Bei der Lite-

raturrecherche wurde bei jeder Suchabfrage jeweils das Publikationsdatum einge-

schraumlnkt sodass nur Literatur welche seit dem Jahr 2002 publiziert wurde in die Su-

che mit einbezogen wurde Zusaumltzlich wurde auch in den Referenzverzeichnissen

der gefundenen Literatur nach weiteren geeigneten Quellen gesucht

Im Katalog des Netzwerkes von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

[NEBIS] erfolgte eine Suche nach Tertiaumlrliteratur zu den Themen Autismus Ergothe-

rapie und tiergestuumltzte Therapie Hier wurde nur Literatur aus der Bibliothek der

ZHAW Gesundheit oder der Zentralbibliothek in Zuumlrich beruumlcksichtigt

Nadine Sulser 19

32 Einschlusskriterien und Beurteilungskriterien der Literatur

Insgesamt umfasste die so gefundene Literatur 163 Studien Die gefundenen Studien

wurden durch das Lesen der Titel und der Abstracts anhand folgender Einschlusskri-

terien ausgewaumlhlt oder verworfen

Im Abstract sind mindestens zwei der folgenden Kernpunkte erwaumlhnt

Autistisches Kind und sein Umfeld

Die Integration von Tieren in die Ergotherapie

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf die Partizipation

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf das soziale Verhalten

So liessen sich insgesamt 21 Studien bestimmen die laut ihrem Abstract den Krite-

rien entsprachen Diese Studien wurden sorgfaumlltig gelesen und es wurden unter Be-

ruumlcksichtigung der Fragestellung und des gewaumlhlten ergotherapeutischen Modells

die folgenden vier Hauptstudien bestimmt

Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational Therapy

Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investigation

Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Children with

Pervasive Developmental Disorders

Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The ldquoSmall

Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have Positive

Effects on Autistic Child Social Behaviour

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj M amp

Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single Case

Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Die Hauptstudien wurden anhand des Formulars zur kritischen Beurteilung quantita-

tiver Studien (Law et al 1998a) beurteilt um eine Aussage uumlber ihre methodologi-

sche Qualitaumlt und Aussagekraft treffen zu koumlnnen Im Anhang befindet sich zur Ver-

anschaulichung das ausgefuumlllte Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et

al (2009) (siehe Anhang A Tabelle 3)

Nadine Sulser 20

4 Ergebnisse aus der Literatur

In diesem Kapitel werden zuerst die vier Hauptstudien kurz dargestellt Anschlies-

send erfolgt eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse Zum besseren Verstaumlnd-

nis wurden die Ergebnisse in drei Hauptkategorien eingeteilt Im Anhang befindet

sich die Matrix mit der Uumlbersicht der Hauptstudien in Bezug auf Inhalt Methode und

Evidenzgrad (siehe Anhang A Tabelle 2)

41 Darstellung der Studien

411 Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational

Therapy Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investi-

gation

Die quantitative Studie von Sams et al (2006) vergleicht die Haumlufigkeit des

Sprachgebrauchs und der sozialen Interaktion bei autistischen Kindern im Zu-

sammenhang mit ergotherapeutischen Interventionen mit oder ohne Einbezug

von Tieren Teilnehmer waren 22 Kinder mit der Diagnose Autismus im Alter

von 7- 13 Jahren Die Kinder erhielten in einem Zeitraum von 15 Wochen wouml-

chentlich je 30min Ergotherapie basierend auf momentan gebraumluchlichen In-

terventionen und 30min tiergestuumltzte Ergotherapie Beide Therapieformen

wurden in einem Gruppensetting mit allen Teilnehmern durchgefuumlhrt Zudem

wurde bei beiden Formen der Intervention der Fokus auf die Foumlrderung der

sensorischen Wahrnehmung des Sprachgebrauchs und der motorischen Fer-

tigkeiten gelegt Die Teilnehmer dienten beim Vergleich als ihre eigene Kon-

trollgruppe

Bei den momentan gebraumluchlichen ergotherapeutischen Interventionen wur-

den verschiedene theoretische Ansaumltze wie zB die sensorische Integrations-

therapie und diverse Hilfsmittel und Materialien zur Foumlrderung der sensori-

schen sprachlichen und motorischen Entwicklung mit einbezogen

Die tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen beinhalteten die Pflege

von Lamas Hunden und Hasen Zudem waren das Reiten und Fuumlhren der

Lamas Teil der Therapieeinheiten Die Interventionen wurden aufgezeichnet

und anschliessend von geschulten Beobachtern anhand eines eigens erstell-

ten Formulars zur Verhaltensbeobachtung bewertet

Nadine Sulser 21

Die Ergebnisse besagen dass waumlhrend den tiergestuumltzten ergotherapeuti-

schen Interventionen signifikant mehr soziale Interaktionen stattfanden und ein

gesteigerter Gebrauch von Sprache beobachtbar war

412 Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Chil-

dren with Pervasive Developmental Disorders

Das Ziel der quantitativen Studie von Martin et al (2002) war eine Evaluation

der Auswirkungen der Interaktion zwischen Kindern mit einer tiefgreifenden

Entwicklungsstoumlrung und Hunden Der Fokus wurde auf die Aspekte Verhalten

und Sprache gelegt Die Evaluation fand anhand eines Vergleichs der Fre-

quenz und der Art der Interaktionen zwischen den Studienteilnehmern und ei-

nem Ball einem Pluumlschhund oder einem lebenden Hund statt Teilnehmer wa-

ren zehn Kinder mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrung im Alter von 3 -

13 Jahren Die Untersuchung wurde in einem Zeitraum von 15 Wochen

durchgefuumlhrt und jeder Teilnehmer nahm insgesamt an 45 Einheiten von 15

Minuten Dauer teil Die Interventionen wurden im Einzelsetting durchgefuumlhrt

und jeder Teilnehmer nahm pro Woche an drei Einheiten (eine mit Ball eine

mit Pluumlschhund und eine mit lebendem Hund) teil sodass jeweils in einer Wo-

che alle drei Bedingungen beobachtet werden konnten Die Teilnehmer dien-

ten so als ihre eigene Kontrollgruppe Alle Interventionseinheiten wurden auf

Video aufgezeichnet und von geschulten Beobachtern nach einem strukturier-

ten Protokoll auf die Frequenz und Dauer der Interaktionen kodiert

Die Ergebnisse besagen dass die Teilnehmer in der Praumlsenz des lebenden

Hundes mehr Eigeninitiative fuumlr Spielaktivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrk-

tes Bewusstsein gegenuumlber ihrer sozialen Umwelt zeigten

413 Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The

ldquoSmall Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have

Positive Effects on Autistic Child Social Behaviour

Die quantitative Studie von Krskova et al (2010) untersucht die Effekte die ein

kleines Therapietier ndash in dieser Studie ein Meerschweinchen ndash auf das soziale

Verhalten von autistischen Kindern haben kann Teilnehmer waren neun autis-

tische Kinder im Alter von 6 - 13 Jahren Die Untersuchung fand in zwei Pha-

sen statt und wurde in einem den Kindern bekannten Klassenraum durchge-

Nadine Sulser 22

fuumlhrt Jede Phase bestand aus zehn Observationstagen In der ersten Phase

waren die neun Teilnehmer fuumlnf den Kindern bekannte Lehrpersonen und ein

den Kindern unbekannter Beobachter im Schulzimmer anwesend In der zwei-

ten Phase wurde zusaumltzlich zu den erwaumlhnten Personen ein Meerschwein-

chen in einem Plastikkaumlfig auf dem Tisch des Klassenraums platziert Die Fre-

quenz und die Art des sozialen Verhaltens der Teilnehmer wurden in beiden

Phasen vom selben Beobachter dokumentiert und ausgewertet wobei zwi-

schen taktilen Aumlusserungen verbalen Aumlusserungen und Augenkontakten un-

terschieden wurde

Die Ergebnisse der Studie besagen dass die Praumlsenz des Therapietieres im

Klassenraum einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der

sozialen Interaktionen der Teilnehmer untereinander mit den bekannten Per-

sonen und der unbekannten Person hatte Zudem wird erwaumlhnt dass die Cha-

rakteristika der sozialen Interaktionen stark vom Individuum abgaumlngig sind

414 Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj

M amp Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A

Single Case Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Das Ziel der quantitative Studie von Taylor et al (2009) ist herauszufinden

welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von

Kindern mit Autismus haben kann Teilnehmer waren drei Kinder mit Autismus

im Alter von 4 - 6 Jahren Die Teilnehmer erhielten waumlhrend 16 Wochen je

45min Hippotherapie pro Woche im Einzelsetting Dabei wurden bei allen Teil-

nehmern das gleiche Pferd und der gleiche Therapeut eingesetzt Zudem

wurde der Inhalt der einzelnen Hippotherapie Einheiten genau festgelegt und

strukturiert damit alle Kinder an einem nahezu identischen Therapieprogramm

teilnahmen Die Volition der Teilnehmer wurde mit dem Pediatric Volitional

Questionnaire [PVQ] durch zwei Ergotherapeuten insgesamt drei Mal ndash vor

waumlhrend und nach dem 16- woumlchigen Hippotherapie Programm ndash bei einer

strukturierten Spielaktivitaumlt bewertet

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Steigerung der Volition im Studien-

zeitraum wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell ges-

taltete

Nadine Sulser 23

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen

Sams et al (2006) konnten im Rahmen ihrer Studie darauf aufmerksam ma-

chen dass autistische Kinder durch tiergestuumltzte ergotherapeutische Interven-

tionen mehr Motivation fuumlr Interaktionen mit anderen Menschen zeigen Zu-

dem beschreiben die Autoren eine statistisch signifikante Steigerung der Fre-

quenz und Quantitaumlt von sozialen Interaktionen und positiven sozialen Verhal-

tensweisen waumlhrend den ergotherapeutischen Interventionen unter Einbezug

eines Therapietieres (Sams et al 2006) Martin et al (2002) zeigen in ihrer

Studie auf dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Prauml-

senz eines Tieres signifikant haumlufiger und laumlnger lachen und insgesamt uumlber

mehr Energie und Motivation verfuumlgen Zudem waren erhoumlhte Aufmerksam-

keit mehr Fokus und mehr Eigeninitiative beobachtbar Die Studienteilnehmer

stellten - verglichen mit dem Ball oder dem Pluumlschhund - laumlnger und haumlufiger

Blickkontakte mit dem Therapiehund her In Relation dazu schauten die Kin-

der in der Praumlsenz des Therapiehundes weniger haumlufig und kuumlrzer zum The-

rapeuten Zudem zeigten sie mehr stereotype Handbewegungen als bei den

anderen zwei Bedingungen (Martin et al 2002)

Krskova et al (2010) kommen in ihrer Studie zum Ergebnis dass die Praumlsenz

eines Meerschweinchens im Klassenraum die Anzahl und die Haumlufigkeit von

taktilen sozialen Interaktionen und Augenkontakten signifikant steigert Zudem

konnten bedeutend mehr soziale Interaktionen zwischen dem Kind und dem

Therapietier als mit einer dem Kind unbekannten Person beobachtet werden

Auch konnten einige soziale Verhaltensweisen nur in der Praumlsenz des Thera-

pietieres beobachtet werden Zum Beispiel zeigte ein Maumldchen muumltterliche

Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen und zwei Teilnehmer in-

teragierten ohne Aufforderung verbal und taktil miteinander Insgesamt bevor-

zugten alle Teilnehmer Beruumlhrungen und Augenkontakt mit dem Therapietier

zu sprachlichen Interaktionen Die Studie besagt zudem dass keiner der Teil-

nehmer aggressive Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen zeig-

te (Krskova et al 2010)

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

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Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 7

12 Themenwahl

Eigene Erfahrungen der Autorin2 mit tiergestuumltzter Therapie bei Kindern mit Down

Syndrom haben gezeigt dass diese Kinder in kurzer Zeit sehr intensive Bindungen

zu den Tieren aufbauen konnten und auf eine faszinierende Weise mit den Tieren

interagierten Da in der Therapie mit autistischen Kindern die Foumlrderung der Kom-

munikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten ein wichtiger Aspekt ist (Oberdick 2006)

erscheint es als relevant in dieser Arbeit den moumlglichen Nutzen tiergestuumltzter Ergo-

therapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu erarbeiten Es be-

steht die Hypothese dass durch die positiven Effekte tiergestuumltzter Ergotherapie auf

die Bereiche soziale Interaktion und Kommunikation ein signifikanter Teil der Hinder-

nisse welche einer erfolgreichen und erfuumlllenden Ausuumlbung bedeutungsvoller Aktivi-

taumlten im Wege stehen beseitigt werden koumlnnen

13 Problemstellung

Laut dem Verein Autismus deutsche Schweiz (2012) haben neueste Untersuchungen

gezeigt dass etwa 07 aller Kinder an einer Stoumlrung des autistischen Spektrums

leiden Wissenschaftliche Studien innerhalb der letzten zehn Jahre machen zudem

darauf aufmerksam dass die Verbreitung von Autismus stetig ansteigt Baranek

(2002) beschreibt dass viele der momentan gebraumluchlichen therapeutischen Inter-

ventionen zur Foumlrderung von Kindern mit Autismus nicht mit ausreichend wissen-

schaftlicher Evidenz belegt werden koumlnnen Aus diesem Grund nehmen viele Famili-

en mit autistischen Kindern ergaumlnzende und alternative medizinische Behandlungen

in Anspruch (Umbarger 2007)

Die Erforschung neuer Behandlungsansaumltze und ndashmethoden zur Foumlrderung der Par-

tizipation und der Performanz dieser Klientengruppe ist daher von grosser gesell-

schaftlicher Relevanz (Case ndash Smith amp Arbesman 2008)

Autistische Kinder zeigen stereotype Verhaltensweisen sind stark vermindert in ihrer

verbalen und nonverbalen Kommunikation und es faumlllt ihnen bedeutend schwerer

Beziehungen aufzubauen und eine Interaktion zu initiieren (Woodyatt et al 2006)

Dies erschwert oder verunmoumlglicht in vielen Faumlllen eine erfolgreiche Partizipation in

der Gesellschaft Infolge dieser Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten sind autisti-

sche Kinder auch in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeutungsvollen Betaumltigungen

2 Unter Autorin wird immer die Autorin dieser Bachelorarbeit verstanden

Nadine Sulser 8

und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt (LaVesser amp Berg 2011) Partizipation ist fuumlr Kinder

mit einer Behinderung besonders wichtig da sie einen Kontext bietet um zu spielen

Freundschaften zu bilden Betaumltigungsperformanz zu gewinnen und Zufriedenheit zu

finden (Law 2002)

Das Aufbauen einer therapeutischen Beziehung die Steigerung der Partizipation in

allen Lebensbereichen und die Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige

Aspekte bei ergotherapeutischen Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick

2006) Laut einer Studie von Bass et al (2009) hat tiergestuumltzte Therapie signifikante

positive Auswirkungen auf die soziale Integration Motivation Aufmerksamkeit und

Wahrnehmung von autistischen Kindern Zudem besteht die Annahme dass Tiere

eine bedeutende Rolle in der sozialen und sprachlichen Entwicklung eines Kindes

spielen da Kinder und Tiere in einer Art interagieren welche fuumlr viele Erwachsene

nicht laumlnger erkennbar ist (Melson 2001) Aufgrund dieser Evidenz sieht die Autorin

ein grosses Potential in der Integration von Tieren in ergotherapeutische Interventio-

nen zur Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei au-

tistischen Kindern

Zudem kann die Integration von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von

autistischen Kindern den Beziehungsaufbau zwischen dem Therapeuten und dem

Kind erleichtern und verbessern (Sams Fortney amp Willenbring 2006 Velde Cipriani

amp Fisher 2005) Dies ermoumlglicht wiederum eine verbesserte soziale Partizipation und

vergroumlssert das Spektrum an moumlglichen Betaumltigungsfeldern und Aktivitaumlten (Nimer et

al 2007)

Die Problemstellung wird von der Autorin auf die Effekte tiergestuumltzter Ergotherapie

bei autistischen Kindern in den Bereichen Kommunikation Interaktion und soziale

Partizipation eingeengt Die in der Therapie verwendete Tierart wird bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Nadine Sulser 9

14 Zielsetzung und Fragestellung

Das Ziel dieser Arbeit besteht darin zu eroumlrtern welche Effekte tiergestuumltzte Ergo-

therapie auf die soziale Interaktion und Partizipation von Kindern mit Autismus haben

kann Zudem sollen evidenzbasierte Empfehlungen bezuumlglich dem Einsatz von Tie-

ren in der ergotherapeutischen Behandlung von autistischen Kindern an die Praxis

abgeben werden

Aufgrund der theoretischen und wissenschaftlichen Herleitung ergibt sich folgende

Fragestellung

Welche Effekte kann tiergestuumltzte Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kin-

dern mit Autismus haben

15 Zentrale Begrifflichkeiten

151 Partizipation

Partizipation in alltaumlglichen Situationen ist ein grundlegender Teil der mensch-

lichen Entwicklung Durch Partizipation erlernen wir Fertigkeiten und Kompe-

tenzen stehen in Kontakt zu anderen Menschen und der Gesellschaft und fin-

den Ziele und Sinn im Leben (Law 2002)

Laut der International Classification of Functioning Disability and Health3 [ICF]

wird Partizipation als das Einbezogen sein in eine Lebenssituation definiert

Die ICF unterteilt Partizipation in neun verschiedene Bereiche Lernen und

Wissensanwendung allgemeine Aufgaben und Anforderungen Kommunikati-

on Mobilitaumlt Selbstversorgung haumlusliches Leben interpersonelle Interaktio-

nen und Beziehungen bedeutende Lebensbereiche und Gemeinschafts-

soziales und staatsbuumlrgerliches Leben (World Health Organization [WHO]

2001)

3 Die kursiv gedruckten Fachbegriffe werden im Glossar (S36ff) erklaumlrt

Nadine Sulser 10

152 Autismus

Laut der International Classification of Diseases and Related Health Problems

[ICD-10] ist Autismus (F84-) eine tief greifende Entwicklungsstoumlrung welche

durch qualitative Differenzen in den wechselseitigen sozialen Interaktionen

und Kommunikationsmustern und durch ein eingeschraumlnktes stereotypes

sich wiederholendes Repertoire von Interessen und Aktivitaumlten gekennzeich-

net ist Diese Auffaumllligkeiten sind in allen Lebensbereichen ein grundlegendes

Funktionsmerkmal des betroffenen Kindes (WHO 2005)

In diesem Literaturreview werden aufgrund der Hauptstudien folgende Formen

(nach ICD-10) beruumlcksichtigt

F840 Fruumlhkindlicher Autismus (Autistische Stoumlrung Fruumlhkindliche

Psychose Infantiler Autismus Kanner-Syndrom)

F845 Asperger-Syndrom

F849 Tief greifende Entwicklungsstoumlrung nicht naumlher bezeichnet

Die beschriebenen Merkmale dh Auffaumllligkeiten im Sozialverhalten und in

den wechselseitigen Interaktionen Beeintraumlchtigungen im Bereich der Kom-

munikation und Sprache und repetitive stereotype Verhaltensmuster werden

in der Literatur auch als autistische Triade bezeichnet (Oberdick 2006)

1521 Auffaumllligkeiten im Sozialverhalten

Kinder mit einer Erkrankung des autistischen Spektrums zeigen im Allgemei-

nen ein vermindertes Interesse an menschlichen Kontakten (Oberdick 2006)

Autistische Kinder setzen nonverbale Gesten und Signale wie Blickkontakt

Mimik und Koumlrperhaltung nicht effizient zur Steuerung sozialer Kontakte ein

und es faumlllt ihnen schwer abgegebene Zeichen in der Interaktion mit anderen

Menschen zu interpretieren (Woodyatt et al 2006) Es bestehen zudem Ein-

schraumlnkungen im Erkennen von sozialen und gesellschaftlichen Regeln und

im Bereich des empathischen Hineinversetzens in das Gegenuumlber (Oberdick

2006)

Nadine Sulser 11

1522 Beeintraumlchtigungen in der Kommunikation

Die Sprachentwicklung ist verzoumlgert und eine aktive verbale Sprache teilwei-

se gar nicht ausgebildet Die Kommunikation mit anderen und die aktive Kon-

taktaufnahme sind wesentlich eingeschraumlnkt und zeitweilig gar nicht moumlglich

(Oberdick 2006) Zudem werden figurative Sprachbilder sowie auch Ironie

und Sarkasmus nicht verstanden (Woodyatt et al 2006)

1523 Repetitive stereotype Verhaltensmuster

Kinder und Erwachsene mit Autismus zeigen oft ein grosses Spektrum an ritu-

alisierten Ablaumlufen und Verhaltensmustern Bewegungen verbale Aumlusserun-

gen und Handlungen werden stetig wiederholt (Oberdick 2006) Zum Beispiel

kann ein erzwungenes Abweichen von einem ritualisierten Tagesablauf zu

grosser Verwirrung Desorientierung und Aggression fuumlhren (Woodyatt et al

2006) Es wird vermutet dass diese repetitiven stereotypen Verhaltensweisen

als eine Art Stabilisator in einer sich staumlndig veraumlndernden Umwelt dienen

(Oberdick 2006)

153 Ergotherapie

Die Ergotherapie beschaumlftigt sich damit das Wohlbefinden und die Gesund-

heit von Personen mittels Betaumltigung zu foumlrdern beziehungsweise zu erhalten

Ergotherapeuten gehen davon aus dass Partizipation von den physischen

emotionalen und kognitiven Faumlhigkeiten der Person den Merkmalen der Betauml-

tigung und den physischen sozialen und kulturellen Umweltfaktoren unter-

stuumltzt oder verhindert werden kann (World Federation of Occupational Thera-

pists [WFOT] 2004)

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr

sie bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und den Alltag nach ihren

Faumlhigkeiten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko

2007) Dies erreichen Ergotherapeuten indem sie Personen ermoumlglichen ihre

eigenen Faumlhigkeiten zu verbessern um an fuumlr sie bedeutungsvollen Betaumlti-

gungen teilzuhaben oder indem sie die Aktivitaumlt oder die Umwelt so anpassen

dass die Partizipation vereinfacht wird (WFOT 2004)

Der Begriff Betaumltigung wird von Kielhofner Marotzki und Mentrup (2005 S6)

als bdquodie kulturell bedeutsame Ausuumlbung von Arbeit Spiel und Aufgaben des

Nadine Sulser 12

taumlglichen Lebens im Strom der Zeit und in den Kontexten der individuellen

raumlumlichen und sozialen Weltldquo definiert Betaumltigung steht fuumlr alle Aktivitaumlten

welche ein Mensch in seinem alltaumlglichen Leben ausuumlbt Dabei hat jede Per-

son eine grosse Anzahl an verschiedenen Betaumltigungen die einen wesentli-

chen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben (Canadian As-

sociaton of Occupational Therapy [CAOT] 2012)

154 Tiergestuumltzte Therapie

Schon seit langer Zeit sind die positiven Effekte der Praumlsenz eines Tieres auf

die Befindlichkeit und das Verhalten des Menschen bekannt Der erste doku-

mentierte Einsatz von Tieren als Unterstuumltzung von therapeutischen Interven-

tionen war 1792 in England wo psychiatrische Patienten an therapeutischen

Programmen mit Tieren wie Voumlgel und Hasen teilnahmen (Jorgenson 1997)

Tiere werden als Unterstuumltzung der therapeutischen Behandlung in verschie-

denen Bereichen des Gesundheitswesens eingesetzt (Nimer et al 2007)

Laut der Delta Society (2012) ist tiergestuumltzte Therapie eine zielorientierte In-

tervention in welcher ein speziell ausgebildetes Tier einen zentralen Teil des

Behandlungsprozesses darstellt Die Integration des Tieres in die Therapie

dient einem spezifischen Ziel welches dadurch effizienter erreicht werden

kann (Chandler 2005) Laut Connor und Miller (2000) ist es wichtig klarzu-

stellen dass tiergestuumltzte Therapie nicht nur ein kurzer Besuch des Tieres

waumlhrend einer Therapieintervention ist sondern der gezielte und zielorientierte

Einsatz eines Tieres in einer therapeutischen Behandlung

Nadine Sulser 13

2 Theoretischer Hintergrund

In diesem Kapitel erfolgt eine Uumlbersicht uumlber momentan gebraumluchliche ergotherapeu-

tische Interventionen und Ansaumltze bei Kindern mit Autismus Ausserdem wird auf das

ergotherapeutische Modell (Model of Human Occupation) welches als theoretische

Grundlage dieser Arbeit dient eingegangen

21 Gebraumluchliche ergotherapeutische Interventionen bei Kindern mit Autismus

Der Fokus von ergotherapeutischen Interventionen bei Kindern mit Autismus liegt in

der Foumlrderung der Partizipation und Selbststaumlndigkeit in einer Vielfalt von Betaumltigun-

gen inklusive Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [ADL] schulischen und spielerischen

Betaumltigungen und instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [IADL] (Umbar-

ger 2007) Laut Case ndashSmith (2004) lassen sich die momentan gebraumluchlichen ergo-

therapeutischen Interventionen bei Autismus in drei Hauptkategorien einteilen Sen-

sorische Integrationstherapie Verhaltenstherapie und ganzheitliche Interventionen

212 Sensorische Integrationstherapie

Die sensorische Integrationstherapie wurde von Jean Ayres entwickelt um

den Fokus auf die neurologische Verarbeitung von sensorischen Informatio-

nen zu legen (Oberdick 2006) Die Sensorische Integrationstherapie basiert

auf dem Verstaumlndnis dass Beeintraumlchtigungen in der neurologischen Verar-

beitung und Integration von sensorischen Informationen zu Verhaltensstoumlrun-

gen fuumlhren koumlnnen (Watling amp Diez 2007) Laut Baranek (2002) bestehen bei

einem grossen Teil der Kinder mit einer autistischen Stoumlrung Beeintraumlchtigun-

gen in der sensorischen Informationsverarbeitung Oftmals zeigen autistische

Kinder auffaumlllige Reaktionen und Verhaltensweisen auf sensorische Inputs wie

zB Hypersensibilitaumlt bei Laumlrm oder taktilen Kontakten (Oberdick 2006) Die

Interventionen der sensorischen Integrationstherapie sind darauf ausgelegt

kontrollierte sensorische Erfahrungen zu bieten sodass adaumlquate Reaktionen

ausgeloumlst werden welche dann auch in den Alltag uumlbertragen werden koumlnnen

(Baranek 2002)

Das Ziel der Therapie besteht darin die Modulation von sensorischen Informa-

tionen in Bezug auf das Verhalten und die Aufmerksamkeit zu foumlrdern und so

die Faumlhigkeiten des Kindes zur sozialen Interaktion Selbststaumlndigkeit und die

schulischen Leistungen zu steigern (Baranek 2002)

Nadine Sulser 14

212 Verhaltenstherapie

Interventionen im Bereich der Verhaltenstherapie basieren auf dem Glauben

dass Verhaltensweisen durch sorgfaumlltig geplante systematische Interaktionen

mit der Umwelt veraumlndert werden koumlnnen Der Zusammenhang zwischen den

Ausloumlsern fuumlr eine Verhaltensweise dem Verhalten selbst und den daraus

entstehenden Konsequenzen wird genutzt um unangemessene Verhaltens-

weisen zu ersetzen Das heisst Verhaltensweisen werden durch die gezielte

Beeinflussung derer Konsequenzen veraumlndert (Watling 2004) Laut Oberdick

(2006) besteht fuumlr die Effizienz des verhaltenstherapeutischen Ansatzes eine

gute Evidenzbasierung Er bedingt jedoch grossen Zeitaufwand und wird teil-

weise als dressurnah erlebt Nach Case- Smith (2004) gibt es eine grosse

Vielfalt an verhaltenstherapeutischen Interventionen fuumlr Kinder mit Autismus

die bekannteste ist die Applied Behaviour Analysis [ABA] auf welche im Rah-

men dieser Arbeit nicht naumlher eingegangen wird

213 Ganzheitliche Interventionen

Ganzheitliche Interventionen kombinieren verschiedene Theorien und fokus-

sieren auf alle Entwicklungsbereiche des Kindes (Case ndash Smith 2004) Ein

ganzheitlicher Ansatz der momentan zunehmend an Bedeutung gewinnt ist

der TEACCH Ansatz (Treatment and Education of Autistic and related Com-

munication handicapped Children) (Oberdick 2006) Das Ziel des TEACCH

Ansatzes ist eine optimale Adaptation des autistischen Kindes an die Umwelt

und somit eine Maximierung der Selbststaumlndigkeit und der Lebensqualitaumlt

(Case-Smith 2004) Es werden individuelle Strukturierungs- und Visualisie-

rungshilfen angeboten welche die Umwelt fuumlr das autistische Kind uumlber-

schaubarer und verstaumlndlicher machen So werden die individuellen Faumlhigkei-

ten gefoumlrdert der Zugang zu neuen Lernerfahrungen eroumlffnet und mehr Parti-

zipation ermoumlglicht (Oberdick 2006)

Wie bereits erwaumlhnt belegen Untersuchungen dass viele der beschriebenen mo-

mentan gebraumluchlichen therapeutischen Interventionen zur Foumlrderung von Kindern

mit Autismus nicht mit ausreichend wissenschaftlicher Evidenz belegt werden koumln-

nen (Baranek 2002) Um die bestmoumlgliche und effiziente ergotherapeutische Be-

Nadine Sulser 15

handlung von Kindern mit einer autistischen Stoumlrung zu gewaumlhrleisten ist es deshalb

von grosser Relevanz dass Ergotherapeuten sich umfassend uumlber Interventions-

moumlglichkeiten und deren Effektivitaumlt und Evidenz informieren (Case-Smith et al

2008)

22 Model of Human Occupation [MOHO]

Das Model of Human Occupation ist ein auf dem aktuellen ergotherapeutischen Pa-

radigma basierendes konzeptionelles Praxismodell Es wurde 1980 von Gary Kiel-

hofner entwickelt und in den letzten Jahren immer wieder kritisch uumlberarbeitet

(Mentrup 2007) Das MOHO ist eines der bekanntesten und gebraumluchlichsten ergo-

therapeutischen Modelle und dient der Ergotherapie als Instrument zur ganzheitli-

chen Betrachtung des Menschen und seines Handelns

Als Fundament des MOHO

dient der Glaube dass ein

enger Zusammenhang zwi-

schen menschlicher Betaumlti-

gung und Gesundheit be-

steht Das Betaumltigungsverhal-

ten steht daher im Zentrum

des Modells Betaumltigung wird

als das Ausfuumlhren von Arbeit

Freizeit und ADL innerhalb

eines zeitlichen physischen

und soziokulturellen Kontexts

beschrieben (Kielhofner

2008) Laut Kielhofner (2008)

zeigt das MOHO die Wechselwirkung zwischen einer Person und deren Umwelt und

wie diese Beziehung die Motivation Verhaltensweisen und Performanz einer Person

beeinflussen Das heisst ob und wie eine Betaumltigung ausgefuumlhrt wird haumlngt von den

drei Komponenten des menschlichen Systems den drei Subsystemen Volition Habi-

tuation und Performanz ab Diese Faktoren werden wiederum durch die Umwelt der

Person beeinflusst und veraumlndert Die drei Subsysteme zusammen bilden die Identi-

taumlt einer Person (Kielhofner 2008)

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Nadine Sulser 16

221 Volition

Volition wird als die Motivation welche eine Person dazu bewegt Betaumltigungen

auszufuumlhren definiert Die Volition besteht aus drei Komponenten Den Inte-

ressen den Werten und dem Selbstbild

Das Selbstbild bezieht sich auf die Wahrnehmung der eigenen Kompetenzen

und der eigenen Wirksamkeit Es beinhaltet also das Einschaumltzen eigener

koumlrperlicher intellektueller und sozialer Faumlhigkeiten die Kontrolle des eigenen

Verhaltens und auch die Gedanken und Gefuumlhle in Bezug auf die Faumlhigkeit

etwas bewirken zu koumlnnen Der Bereich Werte wird als persoumlnliche Uumlberzeu-

gungen Prinzipien und Moralvorstellungen beschrieben Die Komponente In-

teressen beinhaltet die Handlungen welche eine Person als angenehm zu-

friedenstellend und erfreulich erlebt Die Volition bestimmt so massgebend

was wir tun wie wir es tun und ob wir damit zufrieden sind (Kielhofner 2008)

222 Habituation

Habituation ist die verinnerlichte Neigung einer Person in einem bekannten

zeitlichen physischen oder sozialen Kontext gleichbleibende Verhaltensmus-

ter zu zeigen Das Subsystem Habituation besteht aus den Gewohnheiten und

verinnerlichten Rollen welche den Alltag einer Person bestimmen und gestal-

ten

Gewohnheiten werden definiert als automatische und repetitive Verhaltens-

weisen welche beeinflussen wie eine Person Aktivitaumlten ausfuumlhrt und ihren

Alltag gestaltet Verinnerlichte Rollen sind ein Teil der Identitaumlt einer Person

Sie beinhalten den persoumlnlichen und sozialen Status sowie dazugehoumlrige Er-

wartungshaltungen und Handlungen Jeder Mensch nimmt in seinem Leben

verschiedene Rollen (zB Sohn Vater Arbeitnehmer) ein welche mit unter-

schiedlichen Erwartungshaltungen verbunden sind und so das Verhalten un-

gleich beeinflussen (Kielhofner 2008)

223 Performanz

Das Subsystem Performanz repraumlsentiert die individuellen Kapazitaumlten einer

Person zur Durchfuumlhrung von Betaumltigungen und die dazugehoumlrigen subjekti-

ven Erfahrungen Die Performanz besteht aus objektiven und subjektiven An-

teilen

Nadine Sulser 17

Die objektiven Anteile beinhalten koumlrperliche und mentale Fertigkeiten das

heisst neurologische kardiopulmonale muskuloskelettale und andere Koumlrper-

systeme Diese Fertigkeiten werden unterteilt in motorische Fertigkeiten pro-

zesshafte Fertigkeiten und Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten Die

subjektiven Anteile bestehen aus dem persoumlnlichen Erleben und der Erfah-

rungskomponente welche die Betaumltigungsperformanz ebenfalls beeinflussen

Das Subsystem Performanz beinhaltet so die Grundannahme dass Koumlrper

und Geist nicht getrennt sondern als eine Einheit betrachtet werden sollen

(Kielhofner 2008)

224 Umwelt

Die Umwelt wird als der physische soziale oumlkonomische kulturelle und politi-

sche Kontext in dem eine Person lebt und Betaumltigungen ausfuumlhrt definiert

Verschiedene Aspekte der Umwelt koumlnnen die Ausfuumlhrung von Betaumltigungen

und Partizipation unterstuumltzen jedoch auch verhindern Es wird beschrieben

dass das Betaumltigungsverhalten eines Menschen aus der Interaktion zwischen

der Volition und der Performanz der Person und den Umweltaspekten resul-

tiert (Kielhofner 2008)

Nadine Sulser 18

3 Methodik

Fuumlr die Bearbeitung der definierten Fragestellung wurde die Form der Literaturuumlber-

sicht gewaumlhlt Die zu dieser Form gehoumlrige Methode ist die Literaturrecherche wel-

che in diesem Kapitel detailliert beschrieben wird

Die gewaumlhlte Form der Literaturuumlbersicht eignet sich gut fuumlr die bestehende Frage-

stellung um eine moumlglichst umfassende Uumlbersicht uumlber die Auswirkungen von tier-

gestuumltzter Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu

erhalten

31 Beschreibung der Literaturrecherche

Zu Beginn der Literatursuche wurden zur Fragestellung passende Schluumlsselwoumlrter

erarbeitet Diese wurden auf Englisch uumlbersetzt und passende Synonyme Unterbeg-

riffe und Oberbegriffe formuliert Zudem wurden mit Hilfe des MeSH Thesaurus (Na-

tional Library of Medicine [NLM] 2011) die Schlagwoumlrter bestimmt Als geeignete

Datenbanken wurden AMED CINAHL ERIC Medline OTDBase PsycInfo und

PubMed identifiziert

Anhand der festgelegten Schluumlssel- und Schlagwoumlrter (siehe Anhang A Tabelle 1)

wurde eine systematische Literatursuche in den bestimmten Datenbanken durchge-

fuumlhrt Die Schluumlssel- und Schlagwoumlrter wurden auf unterschiedliche Weise miteinan-

der kombiniert und mit Boleeschen Operatoren verknuumlpft Zusaumltzlich wurde das

Trunkierungszeichen verwendet da damit zum Beispiel bei child auch nach

children gesucht wird Besonders in den Datenbanken AMED und CINAHL wurden

viele Studien gefunden weshalb ein Grossteil der Suche dort stattfand Bei der Lite-

raturrecherche wurde bei jeder Suchabfrage jeweils das Publikationsdatum einge-

schraumlnkt sodass nur Literatur welche seit dem Jahr 2002 publiziert wurde in die Su-

che mit einbezogen wurde Zusaumltzlich wurde auch in den Referenzverzeichnissen

der gefundenen Literatur nach weiteren geeigneten Quellen gesucht

Im Katalog des Netzwerkes von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

[NEBIS] erfolgte eine Suche nach Tertiaumlrliteratur zu den Themen Autismus Ergothe-

rapie und tiergestuumltzte Therapie Hier wurde nur Literatur aus der Bibliothek der

ZHAW Gesundheit oder der Zentralbibliothek in Zuumlrich beruumlcksichtigt

Nadine Sulser 19

32 Einschlusskriterien und Beurteilungskriterien der Literatur

Insgesamt umfasste die so gefundene Literatur 163 Studien Die gefundenen Studien

wurden durch das Lesen der Titel und der Abstracts anhand folgender Einschlusskri-

terien ausgewaumlhlt oder verworfen

Im Abstract sind mindestens zwei der folgenden Kernpunkte erwaumlhnt

Autistisches Kind und sein Umfeld

Die Integration von Tieren in die Ergotherapie

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf die Partizipation

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf das soziale Verhalten

So liessen sich insgesamt 21 Studien bestimmen die laut ihrem Abstract den Krite-

rien entsprachen Diese Studien wurden sorgfaumlltig gelesen und es wurden unter Be-

ruumlcksichtigung der Fragestellung und des gewaumlhlten ergotherapeutischen Modells

die folgenden vier Hauptstudien bestimmt

Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational Therapy

Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investigation

Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Children with

Pervasive Developmental Disorders

Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The ldquoSmall

Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have Positive

Effects on Autistic Child Social Behaviour

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj M amp

Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single Case

Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Die Hauptstudien wurden anhand des Formulars zur kritischen Beurteilung quantita-

tiver Studien (Law et al 1998a) beurteilt um eine Aussage uumlber ihre methodologi-

sche Qualitaumlt und Aussagekraft treffen zu koumlnnen Im Anhang befindet sich zur Ver-

anschaulichung das ausgefuumlllte Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et

al (2009) (siehe Anhang A Tabelle 3)

Nadine Sulser 20

4 Ergebnisse aus der Literatur

In diesem Kapitel werden zuerst die vier Hauptstudien kurz dargestellt Anschlies-

send erfolgt eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse Zum besseren Verstaumlnd-

nis wurden die Ergebnisse in drei Hauptkategorien eingeteilt Im Anhang befindet

sich die Matrix mit der Uumlbersicht der Hauptstudien in Bezug auf Inhalt Methode und

Evidenzgrad (siehe Anhang A Tabelle 2)

41 Darstellung der Studien

411 Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational

Therapy Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investi-

gation

Die quantitative Studie von Sams et al (2006) vergleicht die Haumlufigkeit des

Sprachgebrauchs und der sozialen Interaktion bei autistischen Kindern im Zu-

sammenhang mit ergotherapeutischen Interventionen mit oder ohne Einbezug

von Tieren Teilnehmer waren 22 Kinder mit der Diagnose Autismus im Alter

von 7- 13 Jahren Die Kinder erhielten in einem Zeitraum von 15 Wochen wouml-

chentlich je 30min Ergotherapie basierend auf momentan gebraumluchlichen In-

terventionen und 30min tiergestuumltzte Ergotherapie Beide Therapieformen

wurden in einem Gruppensetting mit allen Teilnehmern durchgefuumlhrt Zudem

wurde bei beiden Formen der Intervention der Fokus auf die Foumlrderung der

sensorischen Wahrnehmung des Sprachgebrauchs und der motorischen Fer-

tigkeiten gelegt Die Teilnehmer dienten beim Vergleich als ihre eigene Kon-

trollgruppe

Bei den momentan gebraumluchlichen ergotherapeutischen Interventionen wur-

den verschiedene theoretische Ansaumltze wie zB die sensorische Integrations-

therapie und diverse Hilfsmittel und Materialien zur Foumlrderung der sensori-

schen sprachlichen und motorischen Entwicklung mit einbezogen

Die tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen beinhalteten die Pflege

von Lamas Hunden und Hasen Zudem waren das Reiten und Fuumlhren der

Lamas Teil der Therapieeinheiten Die Interventionen wurden aufgezeichnet

und anschliessend von geschulten Beobachtern anhand eines eigens erstell-

ten Formulars zur Verhaltensbeobachtung bewertet

Nadine Sulser 21

Die Ergebnisse besagen dass waumlhrend den tiergestuumltzten ergotherapeuti-

schen Interventionen signifikant mehr soziale Interaktionen stattfanden und ein

gesteigerter Gebrauch von Sprache beobachtbar war

412 Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Chil-

dren with Pervasive Developmental Disorders

Das Ziel der quantitativen Studie von Martin et al (2002) war eine Evaluation

der Auswirkungen der Interaktion zwischen Kindern mit einer tiefgreifenden

Entwicklungsstoumlrung und Hunden Der Fokus wurde auf die Aspekte Verhalten

und Sprache gelegt Die Evaluation fand anhand eines Vergleichs der Fre-

quenz und der Art der Interaktionen zwischen den Studienteilnehmern und ei-

nem Ball einem Pluumlschhund oder einem lebenden Hund statt Teilnehmer wa-

ren zehn Kinder mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrung im Alter von 3 -

13 Jahren Die Untersuchung wurde in einem Zeitraum von 15 Wochen

durchgefuumlhrt und jeder Teilnehmer nahm insgesamt an 45 Einheiten von 15

Minuten Dauer teil Die Interventionen wurden im Einzelsetting durchgefuumlhrt

und jeder Teilnehmer nahm pro Woche an drei Einheiten (eine mit Ball eine

mit Pluumlschhund und eine mit lebendem Hund) teil sodass jeweils in einer Wo-

che alle drei Bedingungen beobachtet werden konnten Die Teilnehmer dien-

ten so als ihre eigene Kontrollgruppe Alle Interventionseinheiten wurden auf

Video aufgezeichnet und von geschulten Beobachtern nach einem strukturier-

ten Protokoll auf die Frequenz und Dauer der Interaktionen kodiert

Die Ergebnisse besagen dass die Teilnehmer in der Praumlsenz des lebenden

Hundes mehr Eigeninitiative fuumlr Spielaktivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrk-

tes Bewusstsein gegenuumlber ihrer sozialen Umwelt zeigten

413 Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The

ldquoSmall Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have

Positive Effects on Autistic Child Social Behaviour

Die quantitative Studie von Krskova et al (2010) untersucht die Effekte die ein

kleines Therapietier ndash in dieser Studie ein Meerschweinchen ndash auf das soziale

Verhalten von autistischen Kindern haben kann Teilnehmer waren neun autis-

tische Kinder im Alter von 6 - 13 Jahren Die Untersuchung fand in zwei Pha-

sen statt und wurde in einem den Kindern bekannten Klassenraum durchge-

Nadine Sulser 22

fuumlhrt Jede Phase bestand aus zehn Observationstagen In der ersten Phase

waren die neun Teilnehmer fuumlnf den Kindern bekannte Lehrpersonen und ein

den Kindern unbekannter Beobachter im Schulzimmer anwesend In der zwei-

ten Phase wurde zusaumltzlich zu den erwaumlhnten Personen ein Meerschwein-

chen in einem Plastikkaumlfig auf dem Tisch des Klassenraums platziert Die Fre-

quenz und die Art des sozialen Verhaltens der Teilnehmer wurden in beiden

Phasen vom selben Beobachter dokumentiert und ausgewertet wobei zwi-

schen taktilen Aumlusserungen verbalen Aumlusserungen und Augenkontakten un-

terschieden wurde

Die Ergebnisse der Studie besagen dass die Praumlsenz des Therapietieres im

Klassenraum einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der

sozialen Interaktionen der Teilnehmer untereinander mit den bekannten Per-

sonen und der unbekannten Person hatte Zudem wird erwaumlhnt dass die Cha-

rakteristika der sozialen Interaktionen stark vom Individuum abgaumlngig sind

414 Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj

M amp Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A

Single Case Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Das Ziel der quantitative Studie von Taylor et al (2009) ist herauszufinden

welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von

Kindern mit Autismus haben kann Teilnehmer waren drei Kinder mit Autismus

im Alter von 4 - 6 Jahren Die Teilnehmer erhielten waumlhrend 16 Wochen je

45min Hippotherapie pro Woche im Einzelsetting Dabei wurden bei allen Teil-

nehmern das gleiche Pferd und der gleiche Therapeut eingesetzt Zudem

wurde der Inhalt der einzelnen Hippotherapie Einheiten genau festgelegt und

strukturiert damit alle Kinder an einem nahezu identischen Therapieprogramm

teilnahmen Die Volition der Teilnehmer wurde mit dem Pediatric Volitional

Questionnaire [PVQ] durch zwei Ergotherapeuten insgesamt drei Mal ndash vor

waumlhrend und nach dem 16- woumlchigen Hippotherapie Programm ndash bei einer

strukturierten Spielaktivitaumlt bewertet

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Steigerung der Volition im Studien-

zeitraum wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell ges-

taltete

Nadine Sulser 23

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen

Sams et al (2006) konnten im Rahmen ihrer Studie darauf aufmerksam ma-

chen dass autistische Kinder durch tiergestuumltzte ergotherapeutische Interven-

tionen mehr Motivation fuumlr Interaktionen mit anderen Menschen zeigen Zu-

dem beschreiben die Autoren eine statistisch signifikante Steigerung der Fre-

quenz und Quantitaumlt von sozialen Interaktionen und positiven sozialen Verhal-

tensweisen waumlhrend den ergotherapeutischen Interventionen unter Einbezug

eines Therapietieres (Sams et al 2006) Martin et al (2002) zeigen in ihrer

Studie auf dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Prauml-

senz eines Tieres signifikant haumlufiger und laumlnger lachen und insgesamt uumlber

mehr Energie und Motivation verfuumlgen Zudem waren erhoumlhte Aufmerksam-

keit mehr Fokus und mehr Eigeninitiative beobachtbar Die Studienteilnehmer

stellten - verglichen mit dem Ball oder dem Pluumlschhund - laumlnger und haumlufiger

Blickkontakte mit dem Therapiehund her In Relation dazu schauten die Kin-

der in der Praumlsenz des Therapiehundes weniger haumlufig und kuumlrzer zum The-

rapeuten Zudem zeigten sie mehr stereotype Handbewegungen als bei den

anderen zwei Bedingungen (Martin et al 2002)

Krskova et al (2010) kommen in ihrer Studie zum Ergebnis dass die Praumlsenz

eines Meerschweinchens im Klassenraum die Anzahl und die Haumlufigkeit von

taktilen sozialen Interaktionen und Augenkontakten signifikant steigert Zudem

konnten bedeutend mehr soziale Interaktionen zwischen dem Kind und dem

Therapietier als mit einer dem Kind unbekannten Person beobachtet werden

Auch konnten einige soziale Verhaltensweisen nur in der Praumlsenz des Thera-

pietieres beobachtet werden Zum Beispiel zeigte ein Maumldchen muumltterliche

Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen und zwei Teilnehmer in-

teragierten ohne Aufforderung verbal und taktil miteinander Insgesamt bevor-

zugten alle Teilnehmer Beruumlhrungen und Augenkontakt mit dem Therapietier

zu sprachlichen Interaktionen Die Studie besagt zudem dass keiner der Teil-

nehmer aggressive Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen zeig-

te (Krskova et al 2010)

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

Literaturverzeichnis

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medampbk=pschyrembel_sozmedamphitnr=1ampstart=2f2f[40node_id3D27

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

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assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

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Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

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entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

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STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 8

und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt (LaVesser amp Berg 2011) Partizipation ist fuumlr Kinder

mit einer Behinderung besonders wichtig da sie einen Kontext bietet um zu spielen

Freundschaften zu bilden Betaumltigungsperformanz zu gewinnen und Zufriedenheit zu

finden (Law 2002)

Das Aufbauen einer therapeutischen Beziehung die Steigerung der Partizipation in

allen Lebensbereichen und die Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige

Aspekte bei ergotherapeutischen Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick

2006) Laut einer Studie von Bass et al (2009) hat tiergestuumltzte Therapie signifikante

positive Auswirkungen auf die soziale Integration Motivation Aufmerksamkeit und

Wahrnehmung von autistischen Kindern Zudem besteht die Annahme dass Tiere

eine bedeutende Rolle in der sozialen und sprachlichen Entwicklung eines Kindes

spielen da Kinder und Tiere in einer Art interagieren welche fuumlr viele Erwachsene

nicht laumlnger erkennbar ist (Melson 2001) Aufgrund dieser Evidenz sieht die Autorin

ein grosses Potential in der Integration von Tieren in ergotherapeutische Interventio-

nen zur Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei au-

tistischen Kindern

Zudem kann die Integration von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von

autistischen Kindern den Beziehungsaufbau zwischen dem Therapeuten und dem

Kind erleichtern und verbessern (Sams Fortney amp Willenbring 2006 Velde Cipriani

amp Fisher 2005) Dies ermoumlglicht wiederum eine verbesserte soziale Partizipation und

vergroumlssert das Spektrum an moumlglichen Betaumltigungsfeldern und Aktivitaumlten (Nimer et

al 2007)

Die Problemstellung wird von der Autorin auf die Effekte tiergestuumltzter Ergotherapie

bei autistischen Kindern in den Bereichen Kommunikation Interaktion und soziale

Partizipation eingeengt Die in der Therapie verwendete Tierart wird bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Nadine Sulser 9

14 Zielsetzung und Fragestellung

Das Ziel dieser Arbeit besteht darin zu eroumlrtern welche Effekte tiergestuumltzte Ergo-

therapie auf die soziale Interaktion und Partizipation von Kindern mit Autismus haben

kann Zudem sollen evidenzbasierte Empfehlungen bezuumlglich dem Einsatz von Tie-

ren in der ergotherapeutischen Behandlung von autistischen Kindern an die Praxis

abgeben werden

Aufgrund der theoretischen und wissenschaftlichen Herleitung ergibt sich folgende

Fragestellung

Welche Effekte kann tiergestuumltzte Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kin-

dern mit Autismus haben

15 Zentrale Begrifflichkeiten

151 Partizipation

Partizipation in alltaumlglichen Situationen ist ein grundlegender Teil der mensch-

lichen Entwicklung Durch Partizipation erlernen wir Fertigkeiten und Kompe-

tenzen stehen in Kontakt zu anderen Menschen und der Gesellschaft und fin-

den Ziele und Sinn im Leben (Law 2002)

Laut der International Classification of Functioning Disability and Health3 [ICF]

wird Partizipation als das Einbezogen sein in eine Lebenssituation definiert

Die ICF unterteilt Partizipation in neun verschiedene Bereiche Lernen und

Wissensanwendung allgemeine Aufgaben und Anforderungen Kommunikati-

on Mobilitaumlt Selbstversorgung haumlusliches Leben interpersonelle Interaktio-

nen und Beziehungen bedeutende Lebensbereiche und Gemeinschafts-

soziales und staatsbuumlrgerliches Leben (World Health Organization [WHO]

2001)

3 Die kursiv gedruckten Fachbegriffe werden im Glossar (S36ff) erklaumlrt

Nadine Sulser 10

152 Autismus

Laut der International Classification of Diseases and Related Health Problems

[ICD-10] ist Autismus (F84-) eine tief greifende Entwicklungsstoumlrung welche

durch qualitative Differenzen in den wechselseitigen sozialen Interaktionen

und Kommunikationsmustern und durch ein eingeschraumlnktes stereotypes

sich wiederholendes Repertoire von Interessen und Aktivitaumlten gekennzeich-

net ist Diese Auffaumllligkeiten sind in allen Lebensbereichen ein grundlegendes

Funktionsmerkmal des betroffenen Kindes (WHO 2005)

In diesem Literaturreview werden aufgrund der Hauptstudien folgende Formen

(nach ICD-10) beruumlcksichtigt

F840 Fruumlhkindlicher Autismus (Autistische Stoumlrung Fruumlhkindliche

Psychose Infantiler Autismus Kanner-Syndrom)

F845 Asperger-Syndrom

F849 Tief greifende Entwicklungsstoumlrung nicht naumlher bezeichnet

Die beschriebenen Merkmale dh Auffaumllligkeiten im Sozialverhalten und in

den wechselseitigen Interaktionen Beeintraumlchtigungen im Bereich der Kom-

munikation und Sprache und repetitive stereotype Verhaltensmuster werden

in der Literatur auch als autistische Triade bezeichnet (Oberdick 2006)

1521 Auffaumllligkeiten im Sozialverhalten

Kinder mit einer Erkrankung des autistischen Spektrums zeigen im Allgemei-

nen ein vermindertes Interesse an menschlichen Kontakten (Oberdick 2006)

Autistische Kinder setzen nonverbale Gesten und Signale wie Blickkontakt

Mimik und Koumlrperhaltung nicht effizient zur Steuerung sozialer Kontakte ein

und es faumlllt ihnen schwer abgegebene Zeichen in der Interaktion mit anderen

Menschen zu interpretieren (Woodyatt et al 2006) Es bestehen zudem Ein-

schraumlnkungen im Erkennen von sozialen und gesellschaftlichen Regeln und

im Bereich des empathischen Hineinversetzens in das Gegenuumlber (Oberdick

2006)

Nadine Sulser 11

1522 Beeintraumlchtigungen in der Kommunikation

Die Sprachentwicklung ist verzoumlgert und eine aktive verbale Sprache teilwei-

se gar nicht ausgebildet Die Kommunikation mit anderen und die aktive Kon-

taktaufnahme sind wesentlich eingeschraumlnkt und zeitweilig gar nicht moumlglich

(Oberdick 2006) Zudem werden figurative Sprachbilder sowie auch Ironie

und Sarkasmus nicht verstanden (Woodyatt et al 2006)

1523 Repetitive stereotype Verhaltensmuster

Kinder und Erwachsene mit Autismus zeigen oft ein grosses Spektrum an ritu-

alisierten Ablaumlufen und Verhaltensmustern Bewegungen verbale Aumlusserun-

gen und Handlungen werden stetig wiederholt (Oberdick 2006) Zum Beispiel

kann ein erzwungenes Abweichen von einem ritualisierten Tagesablauf zu

grosser Verwirrung Desorientierung und Aggression fuumlhren (Woodyatt et al

2006) Es wird vermutet dass diese repetitiven stereotypen Verhaltensweisen

als eine Art Stabilisator in einer sich staumlndig veraumlndernden Umwelt dienen

(Oberdick 2006)

153 Ergotherapie

Die Ergotherapie beschaumlftigt sich damit das Wohlbefinden und die Gesund-

heit von Personen mittels Betaumltigung zu foumlrdern beziehungsweise zu erhalten

Ergotherapeuten gehen davon aus dass Partizipation von den physischen

emotionalen und kognitiven Faumlhigkeiten der Person den Merkmalen der Betauml-

tigung und den physischen sozialen und kulturellen Umweltfaktoren unter-

stuumltzt oder verhindert werden kann (World Federation of Occupational Thera-

pists [WFOT] 2004)

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr

sie bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und den Alltag nach ihren

Faumlhigkeiten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko

2007) Dies erreichen Ergotherapeuten indem sie Personen ermoumlglichen ihre

eigenen Faumlhigkeiten zu verbessern um an fuumlr sie bedeutungsvollen Betaumlti-

gungen teilzuhaben oder indem sie die Aktivitaumlt oder die Umwelt so anpassen

dass die Partizipation vereinfacht wird (WFOT 2004)

Der Begriff Betaumltigung wird von Kielhofner Marotzki und Mentrup (2005 S6)

als bdquodie kulturell bedeutsame Ausuumlbung von Arbeit Spiel und Aufgaben des

Nadine Sulser 12

taumlglichen Lebens im Strom der Zeit und in den Kontexten der individuellen

raumlumlichen und sozialen Weltldquo definiert Betaumltigung steht fuumlr alle Aktivitaumlten

welche ein Mensch in seinem alltaumlglichen Leben ausuumlbt Dabei hat jede Per-

son eine grosse Anzahl an verschiedenen Betaumltigungen die einen wesentli-

chen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben (Canadian As-

sociaton of Occupational Therapy [CAOT] 2012)

154 Tiergestuumltzte Therapie

Schon seit langer Zeit sind die positiven Effekte der Praumlsenz eines Tieres auf

die Befindlichkeit und das Verhalten des Menschen bekannt Der erste doku-

mentierte Einsatz von Tieren als Unterstuumltzung von therapeutischen Interven-

tionen war 1792 in England wo psychiatrische Patienten an therapeutischen

Programmen mit Tieren wie Voumlgel und Hasen teilnahmen (Jorgenson 1997)

Tiere werden als Unterstuumltzung der therapeutischen Behandlung in verschie-

denen Bereichen des Gesundheitswesens eingesetzt (Nimer et al 2007)

Laut der Delta Society (2012) ist tiergestuumltzte Therapie eine zielorientierte In-

tervention in welcher ein speziell ausgebildetes Tier einen zentralen Teil des

Behandlungsprozesses darstellt Die Integration des Tieres in die Therapie

dient einem spezifischen Ziel welches dadurch effizienter erreicht werden

kann (Chandler 2005) Laut Connor und Miller (2000) ist es wichtig klarzu-

stellen dass tiergestuumltzte Therapie nicht nur ein kurzer Besuch des Tieres

waumlhrend einer Therapieintervention ist sondern der gezielte und zielorientierte

Einsatz eines Tieres in einer therapeutischen Behandlung

Nadine Sulser 13

2 Theoretischer Hintergrund

In diesem Kapitel erfolgt eine Uumlbersicht uumlber momentan gebraumluchliche ergotherapeu-

tische Interventionen und Ansaumltze bei Kindern mit Autismus Ausserdem wird auf das

ergotherapeutische Modell (Model of Human Occupation) welches als theoretische

Grundlage dieser Arbeit dient eingegangen

21 Gebraumluchliche ergotherapeutische Interventionen bei Kindern mit Autismus

Der Fokus von ergotherapeutischen Interventionen bei Kindern mit Autismus liegt in

der Foumlrderung der Partizipation und Selbststaumlndigkeit in einer Vielfalt von Betaumltigun-

gen inklusive Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [ADL] schulischen und spielerischen

Betaumltigungen und instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [IADL] (Umbar-

ger 2007) Laut Case ndashSmith (2004) lassen sich die momentan gebraumluchlichen ergo-

therapeutischen Interventionen bei Autismus in drei Hauptkategorien einteilen Sen-

sorische Integrationstherapie Verhaltenstherapie und ganzheitliche Interventionen

212 Sensorische Integrationstherapie

Die sensorische Integrationstherapie wurde von Jean Ayres entwickelt um

den Fokus auf die neurologische Verarbeitung von sensorischen Informatio-

nen zu legen (Oberdick 2006) Die Sensorische Integrationstherapie basiert

auf dem Verstaumlndnis dass Beeintraumlchtigungen in der neurologischen Verar-

beitung und Integration von sensorischen Informationen zu Verhaltensstoumlrun-

gen fuumlhren koumlnnen (Watling amp Diez 2007) Laut Baranek (2002) bestehen bei

einem grossen Teil der Kinder mit einer autistischen Stoumlrung Beeintraumlchtigun-

gen in der sensorischen Informationsverarbeitung Oftmals zeigen autistische

Kinder auffaumlllige Reaktionen und Verhaltensweisen auf sensorische Inputs wie

zB Hypersensibilitaumlt bei Laumlrm oder taktilen Kontakten (Oberdick 2006) Die

Interventionen der sensorischen Integrationstherapie sind darauf ausgelegt

kontrollierte sensorische Erfahrungen zu bieten sodass adaumlquate Reaktionen

ausgeloumlst werden welche dann auch in den Alltag uumlbertragen werden koumlnnen

(Baranek 2002)

Das Ziel der Therapie besteht darin die Modulation von sensorischen Informa-

tionen in Bezug auf das Verhalten und die Aufmerksamkeit zu foumlrdern und so

die Faumlhigkeiten des Kindes zur sozialen Interaktion Selbststaumlndigkeit und die

schulischen Leistungen zu steigern (Baranek 2002)

Nadine Sulser 14

212 Verhaltenstherapie

Interventionen im Bereich der Verhaltenstherapie basieren auf dem Glauben

dass Verhaltensweisen durch sorgfaumlltig geplante systematische Interaktionen

mit der Umwelt veraumlndert werden koumlnnen Der Zusammenhang zwischen den

Ausloumlsern fuumlr eine Verhaltensweise dem Verhalten selbst und den daraus

entstehenden Konsequenzen wird genutzt um unangemessene Verhaltens-

weisen zu ersetzen Das heisst Verhaltensweisen werden durch die gezielte

Beeinflussung derer Konsequenzen veraumlndert (Watling 2004) Laut Oberdick

(2006) besteht fuumlr die Effizienz des verhaltenstherapeutischen Ansatzes eine

gute Evidenzbasierung Er bedingt jedoch grossen Zeitaufwand und wird teil-

weise als dressurnah erlebt Nach Case- Smith (2004) gibt es eine grosse

Vielfalt an verhaltenstherapeutischen Interventionen fuumlr Kinder mit Autismus

die bekannteste ist die Applied Behaviour Analysis [ABA] auf welche im Rah-

men dieser Arbeit nicht naumlher eingegangen wird

213 Ganzheitliche Interventionen

Ganzheitliche Interventionen kombinieren verschiedene Theorien und fokus-

sieren auf alle Entwicklungsbereiche des Kindes (Case ndash Smith 2004) Ein

ganzheitlicher Ansatz der momentan zunehmend an Bedeutung gewinnt ist

der TEACCH Ansatz (Treatment and Education of Autistic and related Com-

munication handicapped Children) (Oberdick 2006) Das Ziel des TEACCH

Ansatzes ist eine optimale Adaptation des autistischen Kindes an die Umwelt

und somit eine Maximierung der Selbststaumlndigkeit und der Lebensqualitaumlt

(Case-Smith 2004) Es werden individuelle Strukturierungs- und Visualisie-

rungshilfen angeboten welche die Umwelt fuumlr das autistische Kind uumlber-

schaubarer und verstaumlndlicher machen So werden die individuellen Faumlhigkei-

ten gefoumlrdert der Zugang zu neuen Lernerfahrungen eroumlffnet und mehr Parti-

zipation ermoumlglicht (Oberdick 2006)

Wie bereits erwaumlhnt belegen Untersuchungen dass viele der beschriebenen mo-

mentan gebraumluchlichen therapeutischen Interventionen zur Foumlrderung von Kindern

mit Autismus nicht mit ausreichend wissenschaftlicher Evidenz belegt werden koumln-

nen (Baranek 2002) Um die bestmoumlgliche und effiziente ergotherapeutische Be-

Nadine Sulser 15

handlung von Kindern mit einer autistischen Stoumlrung zu gewaumlhrleisten ist es deshalb

von grosser Relevanz dass Ergotherapeuten sich umfassend uumlber Interventions-

moumlglichkeiten und deren Effektivitaumlt und Evidenz informieren (Case-Smith et al

2008)

22 Model of Human Occupation [MOHO]

Das Model of Human Occupation ist ein auf dem aktuellen ergotherapeutischen Pa-

radigma basierendes konzeptionelles Praxismodell Es wurde 1980 von Gary Kiel-

hofner entwickelt und in den letzten Jahren immer wieder kritisch uumlberarbeitet

(Mentrup 2007) Das MOHO ist eines der bekanntesten und gebraumluchlichsten ergo-

therapeutischen Modelle und dient der Ergotherapie als Instrument zur ganzheitli-

chen Betrachtung des Menschen und seines Handelns

Als Fundament des MOHO

dient der Glaube dass ein

enger Zusammenhang zwi-

schen menschlicher Betaumlti-

gung und Gesundheit be-

steht Das Betaumltigungsverhal-

ten steht daher im Zentrum

des Modells Betaumltigung wird

als das Ausfuumlhren von Arbeit

Freizeit und ADL innerhalb

eines zeitlichen physischen

und soziokulturellen Kontexts

beschrieben (Kielhofner

2008) Laut Kielhofner (2008)

zeigt das MOHO die Wechselwirkung zwischen einer Person und deren Umwelt und

wie diese Beziehung die Motivation Verhaltensweisen und Performanz einer Person

beeinflussen Das heisst ob und wie eine Betaumltigung ausgefuumlhrt wird haumlngt von den

drei Komponenten des menschlichen Systems den drei Subsystemen Volition Habi-

tuation und Performanz ab Diese Faktoren werden wiederum durch die Umwelt der

Person beeinflusst und veraumlndert Die drei Subsysteme zusammen bilden die Identi-

taumlt einer Person (Kielhofner 2008)

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Nadine Sulser 16

221 Volition

Volition wird als die Motivation welche eine Person dazu bewegt Betaumltigungen

auszufuumlhren definiert Die Volition besteht aus drei Komponenten Den Inte-

ressen den Werten und dem Selbstbild

Das Selbstbild bezieht sich auf die Wahrnehmung der eigenen Kompetenzen

und der eigenen Wirksamkeit Es beinhaltet also das Einschaumltzen eigener

koumlrperlicher intellektueller und sozialer Faumlhigkeiten die Kontrolle des eigenen

Verhaltens und auch die Gedanken und Gefuumlhle in Bezug auf die Faumlhigkeit

etwas bewirken zu koumlnnen Der Bereich Werte wird als persoumlnliche Uumlberzeu-

gungen Prinzipien und Moralvorstellungen beschrieben Die Komponente In-

teressen beinhaltet die Handlungen welche eine Person als angenehm zu-

friedenstellend und erfreulich erlebt Die Volition bestimmt so massgebend

was wir tun wie wir es tun und ob wir damit zufrieden sind (Kielhofner 2008)

222 Habituation

Habituation ist die verinnerlichte Neigung einer Person in einem bekannten

zeitlichen physischen oder sozialen Kontext gleichbleibende Verhaltensmus-

ter zu zeigen Das Subsystem Habituation besteht aus den Gewohnheiten und

verinnerlichten Rollen welche den Alltag einer Person bestimmen und gestal-

ten

Gewohnheiten werden definiert als automatische und repetitive Verhaltens-

weisen welche beeinflussen wie eine Person Aktivitaumlten ausfuumlhrt und ihren

Alltag gestaltet Verinnerlichte Rollen sind ein Teil der Identitaumlt einer Person

Sie beinhalten den persoumlnlichen und sozialen Status sowie dazugehoumlrige Er-

wartungshaltungen und Handlungen Jeder Mensch nimmt in seinem Leben

verschiedene Rollen (zB Sohn Vater Arbeitnehmer) ein welche mit unter-

schiedlichen Erwartungshaltungen verbunden sind und so das Verhalten un-

gleich beeinflussen (Kielhofner 2008)

223 Performanz

Das Subsystem Performanz repraumlsentiert die individuellen Kapazitaumlten einer

Person zur Durchfuumlhrung von Betaumltigungen und die dazugehoumlrigen subjekti-

ven Erfahrungen Die Performanz besteht aus objektiven und subjektiven An-

teilen

Nadine Sulser 17

Die objektiven Anteile beinhalten koumlrperliche und mentale Fertigkeiten das

heisst neurologische kardiopulmonale muskuloskelettale und andere Koumlrper-

systeme Diese Fertigkeiten werden unterteilt in motorische Fertigkeiten pro-

zesshafte Fertigkeiten und Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten Die

subjektiven Anteile bestehen aus dem persoumlnlichen Erleben und der Erfah-

rungskomponente welche die Betaumltigungsperformanz ebenfalls beeinflussen

Das Subsystem Performanz beinhaltet so die Grundannahme dass Koumlrper

und Geist nicht getrennt sondern als eine Einheit betrachtet werden sollen

(Kielhofner 2008)

224 Umwelt

Die Umwelt wird als der physische soziale oumlkonomische kulturelle und politi-

sche Kontext in dem eine Person lebt und Betaumltigungen ausfuumlhrt definiert

Verschiedene Aspekte der Umwelt koumlnnen die Ausfuumlhrung von Betaumltigungen

und Partizipation unterstuumltzen jedoch auch verhindern Es wird beschrieben

dass das Betaumltigungsverhalten eines Menschen aus der Interaktion zwischen

der Volition und der Performanz der Person und den Umweltaspekten resul-

tiert (Kielhofner 2008)

Nadine Sulser 18

3 Methodik

Fuumlr die Bearbeitung der definierten Fragestellung wurde die Form der Literaturuumlber-

sicht gewaumlhlt Die zu dieser Form gehoumlrige Methode ist die Literaturrecherche wel-

che in diesem Kapitel detailliert beschrieben wird

Die gewaumlhlte Form der Literaturuumlbersicht eignet sich gut fuumlr die bestehende Frage-

stellung um eine moumlglichst umfassende Uumlbersicht uumlber die Auswirkungen von tier-

gestuumltzter Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu

erhalten

31 Beschreibung der Literaturrecherche

Zu Beginn der Literatursuche wurden zur Fragestellung passende Schluumlsselwoumlrter

erarbeitet Diese wurden auf Englisch uumlbersetzt und passende Synonyme Unterbeg-

riffe und Oberbegriffe formuliert Zudem wurden mit Hilfe des MeSH Thesaurus (Na-

tional Library of Medicine [NLM] 2011) die Schlagwoumlrter bestimmt Als geeignete

Datenbanken wurden AMED CINAHL ERIC Medline OTDBase PsycInfo und

PubMed identifiziert

Anhand der festgelegten Schluumlssel- und Schlagwoumlrter (siehe Anhang A Tabelle 1)

wurde eine systematische Literatursuche in den bestimmten Datenbanken durchge-

fuumlhrt Die Schluumlssel- und Schlagwoumlrter wurden auf unterschiedliche Weise miteinan-

der kombiniert und mit Boleeschen Operatoren verknuumlpft Zusaumltzlich wurde das

Trunkierungszeichen verwendet da damit zum Beispiel bei child auch nach

children gesucht wird Besonders in den Datenbanken AMED und CINAHL wurden

viele Studien gefunden weshalb ein Grossteil der Suche dort stattfand Bei der Lite-

raturrecherche wurde bei jeder Suchabfrage jeweils das Publikationsdatum einge-

schraumlnkt sodass nur Literatur welche seit dem Jahr 2002 publiziert wurde in die Su-

che mit einbezogen wurde Zusaumltzlich wurde auch in den Referenzverzeichnissen

der gefundenen Literatur nach weiteren geeigneten Quellen gesucht

Im Katalog des Netzwerkes von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

[NEBIS] erfolgte eine Suche nach Tertiaumlrliteratur zu den Themen Autismus Ergothe-

rapie und tiergestuumltzte Therapie Hier wurde nur Literatur aus der Bibliothek der

ZHAW Gesundheit oder der Zentralbibliothek in Zuumlrich beruumlcksichtigt

Nadine Sulser 19

32 Einschlusskriterien und Beurteilungskriterien der Literatur

Insgesamt umfasste die so gefundene Literatur 163 Studien Die gefundenen Studien

wurden durch das Lesen der Titel und der Abstracts anhand folgender Einschlusskri-

terien ausgewaumlhlt oder verworfen

Im Abstract sind mindestens zwei der folgenden Kernpunkte erwaumlhnt

Autistisches Kind und sein Umfeld

Die Integration von Tieren in die Ergotherapie

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf die Partizipation

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf das soziale Verhalten

So liessen sich insgesamt 21 Studien bestimmen die laut ihrem Abstract den Krite-

rien entsprachen Diese Studien wurden sorgfaumlltig gelesen und es wurden unter Be-

ruumlcksichtigung der Fragestellung und des gewaumlhlten ergotherapeutischen Modells

die folgenden vier Hauptstudien bestimmt

Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational Therapy

Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investigation

Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Children with

Pervasive Developmental Disorders

Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The ldquoSmall

Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have Positive

Effects on Autistic Child Social Behaviour

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj M amp

Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single Case

Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Die Hauptstudien wurden anhand des Formulars zur kritischen Beurteilung quantita-

tiver Studien (Law et al 1998a) beurteilt um eine Aussage uumlber ihre methodologi-

sche Qualitaumlt und Aussagekraft treffen zu koumlnnen Im Anhang befindet sich zur Ver-

anschaulichung das ausgefuumlllte Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et

al (2009) (siehe Anhang A Tabelle 3)

Nadine Sulser 20

4 Ergebnisse aus der Literatur

In diesem Kapitel werden zuerst die vier Hauptstudien kurz dargestellt Anschlies-

send erfolgt eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse Zum besseren Verstaumlnd-

nis wurden die Ergebnisse in drei Hauptkategorien eingeteilt Im Anhang befindet

sich die Matrix mit der Uumlbersicht der Hauptstudien in Bezug auf Inhalt Methode und

Evidenzgrad (siehe Anhang A Tabelle 2)

41 Darstellung der Studien

411 Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational

Therapy Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investi-

gation

Die quantitative Studie von Sams et al (2006) vergleicht die Haumlufigkeit des

Sprachgebrauchs und der sozialen Interaktion bei autistischen Kindern im Zu-

sammenhang mit ergotherapeutischen Interventionen mit oder ohne Einbezug

von Tieren Teilnehmer waren 22 Kinder mit der Diagnose Autismus im Alter

von 7- 13 Jahren Die Kinder erhielten in einem Zeitraum von 15 Wochen wouml-

chentlich je 30min Ergotherapie basierend auf momentan gebraumluchlichen In-

terventionen und 30min tiergestuumltzte Ergotherapie Beide Therapieformen

wurden in einem Gruppensetting mit allen Teilnehmern durchgefuumlhrt Zudem

wurde bei beiden Formen der Intervention der Fokus auf die Foumlrderung der

sensorischen Wahrnehmung des Sprachgebrauchs und der motorischen Fer-

tigkeiten gelegt Die Teilnehmer dienten beim Vergleich als ihre eigene Kon-

trollgruppe

Bei den momentan gebraumluchlichen ergotherapeutischen Interventionen wur-

den verschiedene theoretische Ansaumltze wie zB die sensorische Integrations-

therapie und diverse Hilfsmittel und Materialien zur Foumlrderung der sensori-

schen sprachlichen und motorischen Entwicklung mit einbezogen

Die tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen beinhalteten die Pflege

von Lamas Hunden und Hasen Zudem waren das Reiten und Fuumlhren der

Lamas Teil der Therapieeinheiten Die Interventionen wurden aufgezeichnet

und anschliessend von geschulten Beobachtern anhand eines eigens erstell-

ten Formulars zur Verhaltensbeobachtung bewertet

Nadine Sulser 21

Die Ergebnisse besagen dass waumlhrend den tiergestuumltzten ergotherapeuti-

schen Interventionen signifikant mehr soziale Interaktionen stattfanden und ein

gesteigerter Gebrauch von Sprache beobachtbar war

412 Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Chil-

dren with Pervasive Developmental Disorders

Das Ziel der quantitativen Studie von Martin et al (2002) war eine Evaluation

der Auswirkungen der Interaktion zwischen Kindern mit einer tiefgreifenden

Entwicklungsstoumlrung und Hunden Der Fokus wurde auf die Aspekte Verhalten

und Sprache gelegt Die Evaluation fand anhand eines Vergleichs der Fre-

quenz und der Art der Interaktionen zwischen den Studienteilnehmern und ei-

nem Ball einem Pluumlschhund oder einem lebenden Hund statt Teilnehmer wa-

ren zehn Kinder mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrung im Alter von 3 -

13 Jahren Die Untersuchung wurde in einem Zeitraum von 15 Wochen

durchgefuumlhrt und jeder Teilnehmer nahm insgesamt an 45 Einheiten von 15

Minuten Dauer teil Die Interventionen wurden im Einzelsetting durchgefuumlhrt

und jeder Teilnehmer nahm pro Woche an drei Einheiten (eine mit Ball eine

mit Pluumlschhund und eine mit lebendem Hund) teil sodass jeweils in einer Wo-

che alle drei Bedingungen beobachtet werden konnten Die Teilnehmer dien-

ten so als ihre eigene Kontrollgruppe Alle Interventionseinheiten wurden auf

Video aufgezeichnet und von geschulten Beobachtern nach einem strukturier-

ten Protokoll auf die Frequenz und Dauer der Interaktionen kodiert

Die Ergebnisse besagen dass die Teilnehmer in der Praumlsenz des lebenden

Hundes mehr Eigeninitiative fuumlr Spielaktivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrk-

tes Bewusstsein gegenuumlber ihrer sozialen Umwelt zeigten

413 Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The

ldquoSmall Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have

Positive Effects on Autistic Child Social Behaviour

Die quantitative Studie von Krskova et al (2010) untersucht die Effekte die ein

kleines Therapietier ndash in dieser Studie ein Meerschweinchen ndash auf das soziale

Verhalten von autistischen Kindern haben kann Teilnehmer waren neun autis-

tische Kinder im Alter von 6 - 13 Jahren Die Untersuchung fand in zwei Pha-

sen statt und wurde in einem den Kindern bekannten Klassenraum durchge-

Nadine Sulser 22

fuumlhrt Jede Phase bestand aus zehn Observationstagen In der ersten Phase

waren die neun Teilnehmer fuumlnf den Kindern bekannte Lehrpersonen und ein

den Kindern unbekannter Beobachter im Schulzimmer anwesend In der zwei-

ten Phase wurde zusaumltzlich zu den erwaumlhnten Personen ein Meerschwein-

chen in einem Plastikkaumlfig auf dem Tisch des Klassenraums platziert Die Fre-

quenz und die Art des sozialen Verhaltens der Teilnehmer wurden in beiden

Phasen vom selben Beobachter dokumentiert und ausgewertet wobei zwi-

schen taktilen Aumlusserungen verbalen Aumlusserungen und Augenkontakten un-

terschieden wurde

Die Ergebnisse der Studie besagen dass die Praumlsenz des Therapietieres im

Klassenraum einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der

sozialen Interaktionen der Teilnehmer untereinander mit den bekannten Per-

sonen und der unbekannten Person hatte Zudem wird erwaumlhnt dass die Cha-

rakteristika der sozialen Interaktionen stark vom Individuum abgaumlngig sind

414 Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj

M amp Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A

Single Case Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Das Ziel der quantitative Studie von Taylor et al (2009) ist herauszufinden

welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von

Kindern mit Autismus haben kann Teilnehmer waren drei Kinder mit Autismus

im Alter von 4 - 6 Jahren Die Teilnehmer erhielten waumlhrend 16 Wochen je

45min Hippotherapie pro Woche im Einzelsetting Dabei wurden bei allen Teil-

nehmern das gleiche Pferd und der gleiche Therapeut eingesetzt Zudem

wurde der Inhalt der einzelnen Hippotherapie Einheiten genau festgelegt und

strukturiert damit alle Kinder an einem nahezu identischen Therapieprogramm

teilnahmen Die Volition der Teilnehmer wurde mit dem Pediatric Volitional

Questionnaire [PVQ] durch zwei Ergotherapeuten insgesamt drei Mal ndash vor

waumlhrend und nach dem 16- woumlchigen Hippotherapie Programm ndash bei einer

strukturierten Spielaktivitaumlt bewertet

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Steigerung der Volition im Studien-

zeitraum wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell ges-

taltete

Nadine Sulser 23

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen

Sams et al (2006) konnten im Rahmen ihrer Studie darauf aufmerksam ma-

chen dass autistische Kinder durch tiergestuumltzte ergotherapeutische Interven-

tionen mehr Motivation fuumlr Interaktionen mit anderen Menschen zeigen Zu-

dem beschreiben die Autoren eine statistisch signifikante Steigerung der Fre-

quenz und Quantitaumlt von sozialen Interaktionen und positiven sozialen Verhal-

tensweisen waumlhrend den ergotherapeutischen Interventionen unter Einbezug

eines Therapietieres (Sams et al 2006) Martin et al (2002) zeigen in ihrer

Studie auf dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Prauml-

senz eines Tieres signifikant haumlufiger und laumlnger lachen und insgesamt uumlber

mehr Energie und Motivation verfuumlgen Zudem waren erhoumlhte Aufmerksam-

keit mehr Fokus und mehr Eigeninitiative beobachtbar Die Studienteilnehmer

stellten - verglichen mit dem Ball oder dem Pluumlschhund - laumlnger und haumlufiger

Blickkontakte mit dem Therapiehund her In Relation dazu schauten die Kin-

der in der Praumlsenz des Therapiehundes weniger haumlufig und kuumlrzer zum The-

rapeuten Zudem zeigten sie mehr stereotype Handbewegungen als bei den

anderen zwei Bedingungen (Martin et al 2002)

Krskova et al (2010) kommen in ihrer Studie zum Ergebnis dass die Praumlsenz

eines Meerschweinchens im Klassenraum die Anzahl und die Haumlufigkeit von

taktilen sozialen Interaktionen und Augenkontakten signifikant steigert Zudem

konnten bedeutend mehr soziale Interaktionen zwischen dem Kind und dem

Therapietier als mit einer dem Kind unbekannten Person beobachtet werden

Auch konnten einige soziale Verhaltensweisen nur in der Praumlsenz des Thera-

pietieres beobachtet werden Zum Beispiel zeigte ein Maumldchen muumltterliche

Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen und zwei Teilnehmer in-

teragierten ohne Aufforderung verbal und taktil miteinander Insgesamt bevor-

zugten alle Teilnehmer Beruumlhrungen und Augenkontakt mit dem Therapietier

zu sprachlichen Interaktionen Die Studie besagt zudem dass keiner der Teil-

nehmer aggressive Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen zeig-

te (Krskova et al 2010)

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 9

14 Zielsetzung und Fragestellung

Das Ziel dieser Arbeit besteht darin zu eroumlrtern welche Effekte tiergestuumltzte Ergo-

therapie auf die soziale Interaktion und Partizipation von Kindern mit Autismus haben

kann Zudem sollen evidenzbasierte Empfehlungen bezuumlglich dem Einsatz von Tie-

ren in der ergotherapeutischen Behandlung von autistischen Kindern an die Praxis

abgeben werden

Aufgrund der theoretischen und wissenschaftlichen Herleitung ergibt sich folgende

Fragestellung

Welche Effekte kann tiergestuumltzte Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kin-

dern mit Autismus haben

15 Zentrale Begrifflichkeiten

151 Partizipation

Partizipation in alltaumlglichen Situationen ist ein grundlegender Teil der mensch-

lichen Entwicklung Durch Partizipation erlernen wir Fertigkeiten und Kompe-

tenzen stehen in Kontakt zu anderen Menschen und der Gesellschaft und fin-

den Ziele und Sinn im Leben (Law 2002)

Laut der International Classification of Functioning Disability and Health3 [ICF]

wird Partizipation als das Einbezogen sein in eine Lebenssituation definiert

Die ICF unterteilt Partizipation in neun verschiedene Bereiche Lernen und

Wissensanwendung allgemeine Aufgaben und Anforderungen Kommunikati-

on Mobilitaumlt Selbstversorgung haumlusliches Leben interpersonelle Interaktio-

nen und Beziehungen bedeutende Lebensbereiche und Gemeinschafts-

soziales und staatsbuumlrgerliches Leben (World Health Organization [WHO]

2001)

3 Die kursiv gedruckten Fachbegriffe werden im Glossar (S36ff) erklaumlrt

Nadine Sulser 10

152 Autismus

Laut der International Classification of Diseases and Related Health Problems

[ICD-10] ist Autismus (F84-) eine tief greifende Entwicklungsstoumlrung welche

durch qualitative Differenzen in den wechselseitigen sozialen Interaktionen

und Kommunikationsmustern und durch ein eingeschraumlnktes stereotypes

sich wiederholendes Repertoire von Interessen und Aktivitaumlten gekennzeich-

net ist Diese Auffaumllligkeiten sind in allen Lebensbereichen ein grundlegendes

Funktionsmerkmal des betroffenen Kindes (WHO 2005)

In diesem Literaturreview werden aufgrund der Hauptstudien folgende Formen

(nach ICD-10) beruumlcksichtigt

F840 Fruumlhkindlicher Autismus (Autistische Stoumlrung Fruumlhkindliche

Psychose Infantiler Autismus Kanner-Syndrom)

F845 Asperger-Syndrom

F849 Tief greifende Entwicklungsstoumlrung nicht naumlher bezeichnet

Die beschriebenen Merkmale dh Auffaumllligkeiten im Sozialverhalten und in

den wechselseitigen Interaktionen Beeintraumlchtigungen im Bereich der Kom-

munikation und Sprache und repetitive stereotype Verhaltensmuster werden

in der Literatur auch als autistische Triade bezeichnet (Oberdick 2006)

1521 Auffaumllligkeiten im Sozialverhalten

Kinder mit einer Erkrankung des autistischen Spektrums zeigen im Allgemei-

nen ein vermindertes Interesse an menschlichen Kontakten (Oberdick 2006)

Autistische Kinder setzen nonverbale Gesten und Signale wie Blickkontakt

Mimik und Koumlrperhaltung nicht effizient zur Steuerung sozialer Kontakte ein

und es faumlllt ihnen schwer abgegebene Zeichen in der Interaktion mit anderen

Menschen zu interpretieren (Woodyatt et al 2006) Es bestehen zudem Ein-

schraumlnkungen im Erkennen von sozialen und gesellschaftlichen Regeln und

im Bereich des empathischen Hineinversetzens in das Gegenuumlber (Oberdick

2006)

Nadine Sulser 11

1522 Beeintraumlchtigungen in der Kommunikation

Die Sprachentwicklung ist verzoumlgert und eine aktive verbale Sprache teilwei-

se gar nicht ausgebildet Die Kommunikation mit anderen und die aktive Kon-

taktaufnahme sind wesentlich eingeschraumlnkt und zeitweilig gar nicht moumlglich

(Oberdick 2006) Zudem werden figurative Sprachbilder sowie auch Ironie

und Sarkasmus nicht verstanden (Woodyatt et al 2006)

1523 Repetitive stereotype Verhaltensmuster

Kinder und Erwachsene mit Autismus zeigen oft ein grosses Spektrum an ritu-

alisierten Ablaumlufen und Verhaltensmustern Bewegungen verbale Aumlusserun-

gen und Handlungen werden stetig wiederholt (Oberdick 2006) Zum Beispiel

kann ein erzwungenes Abweichen von einem ritualisierten Tagesablauf zu

grosser Verwirrung Desorientierung und Aggression fuumlhren (Woodyatt et al

2006) Es wird vermutet dass diese repetitiven stereotypen Verhaltensweisen

als eine Art Stabilisator in einer sich staumlndig veraumlndernden Umwelt dienen

(Oberdick 2006)

153 Ergotherapie

Die Ergotherapie beschaumlftigt sich damit das Wohlbefinden und die Gesund-

heit von Personen mittels Betaumltigung zu foumlrdern beziehungsweise zu erhalten

Ergotherapeuten gehen davon aus dass Partizipation von den physischen

emotionalen und kognitiven Faumlhigkeiten der Person den Merkmalen der Betauml-

tigung und den physischen sozialen und kulturellen Umweltfaktoren unter-

stuumltzt oder verhindert werden kann (World Federation of Occupational Thera-

pists [WFOT] 2004)

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr

sie bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und den Alltag nach ihren

Faumlhigkeiten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko

2007) Dies erreichen Ergotherapeuten indem sie Personen ermoumlglichen ihre

eigenen Faumlhigkeiten zu verbessern um an fuumlr sie bedeutungsvollen Betaumlti-

gungen teilzuhaben oder indem sie die Aktivitaumlt oder die Umwelt so anpassen

dass die Partizipation vereinfacht wird (WFOT 2004)

Der Begriff Betaumltigung wird von Kielhofner Marotzki und Mentrup (2005 S6)

als bdquodie kulturell bedeutsame Ausuumlbung von Arbeit Spiel und Aufgaben des

Nadine Sulser 12

taumlglichen Lebens im Strom der Zeit und in den Kontexten der individuellen

raumlumlichen und sozialen Weltldquo definiert Betaumltigung steht fuumlr alle Aktivitaumlten

welche ein Mensch in seinem alltaumlglichen Leben ausuumlbt Dabei hat jede Per-

son eine grosse Anzahl an verschiedenen Betaumltigungen die einen wesentli-

chen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben (Canadian As-

sociaton of Occupational Therapy [CAOT] 2012)

154 Tiergestuumltzte Therapie

Schon seit langer Zeit sind die positiven Effekte der Praumlsenz eines Tieres auf

die Befindlichkeit und das Verhalten des Menschen bekannt Der erste doku-

mentierte Einsatz von Tieren als Unterstuumltzung von therapeutischen Interven-

tionen war 1792 in England wo psychiatrische Patienten an therapeutischen

Programmen mit Tieren wie Voumlgel und Hasen teilnahmen (Jorgenson 1997)

Tiere werden als Unterstuumltzung der therapeutischen Behandlung in verschie-

denen Bereichen des Gesundheitswesens eingesetzt (Nimer et al 2007)

Laut der Delta Society (2012) ist tiergestuumltzte Therapie eine zielorientierte In-

tervention in welcher ein speziell ausgebildetes Tier einen zentralen Teil des

Behandlungsprozesses darstellt Die Integration des Tieres in die Therapie

dient einem spezifischen Ziel welches dadurch effizienter erreicht werden

kann (Chandler 2005) Laut Connor und Miller (2000) ist es wichtig klarzu-

stellen dass tiergestuumltzte Therapie nicht nur ein kurzer Besuch des Tieres

waumlhrend einer Therapieintervention ist sondern der gezielte und zielorientierte

Einsatz eines Tieres in einer therapeutischen Behandlung

Nadine Sulser 13

2 Theoretischer Hintergrund

In diesem Kapitel erfolgt eine Uumlbersicht uumlber momentan gebraumluchliche ergotherapeu-

tische Interventionen und Ansaumltze bei Kindern mit Autismus Ausserdem wird auf das

ergotherapeutische Modell (Model of Human Occupation) welches als theoretische

Grundlage dieser Arbeit dient eingegangen

21 Gebraumluchliche ergotherapeutische Interventionen bei Kindern mit Autismus

Der Fokus von ergotherapeutischen Interventionen bei Kindern mit Autismus liegt in

der Foumlrderung der Partizipation und Selbststaumlndigkeit in einer Vielfalt von Betaumltigun-

gen inklusive Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [ADL] schulischen und spielerischen

Betaumltigungen und instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [IADL] (Umbar-

ger 2007) Laut Case ndashSmith (2004) lassen sich die momentan gebraumluchlichen ergo-

therapeutischen Interventionen bei Autismus in drei Hauptkategorien einteilen Sen-

sorische Integrationstherapie Verhaltenstherapie und ganzheitliche Interventionen

212 Sensorische Integrationstherapie

Die sensorische Integrationstherapie wurde von Jean Ayres entwickelt um

den Fokus auf die neurologische Verarbeitung von sensorischen Informatio-

nen zu legen (Oberdick 2006) Die Sensorische Integrationstherapie basiert

auf dem Verstaumlndnis dass Beeintraumlchtigungen in der neurologischen Verar-

beitung und Integration von sensorischen Informationen zu Verhaltensstoumlrun-

gen fuumlhren koumlnnen (Watling amp Diez 2007) Laut Baranek (2002) bestehen bei

einem grossen Teil der Kinder mit einer autistischen Stoumlrung Beeintraumlchtigun-

gen in der sensorischen Informationsverarbeitung Oftmals zeigen autistische

Kinder auffaumlllige Reaktionen und Verhaltensweisen auf sensorische Inputs wie

zB Hypersensibilitaumlt bei Laumlrm oder taktilen Kontakten (Oberdick 2006) Die

Interventionen der sensorischen Integrationstherapie sind darauf ausgelegt

kontrollierte sensorische Erfahrungen zu bieten sodass adaumlquate Reaktionen

ausgeloumlst werden welche dann auch in den Alltag uumlbertragen werden koumlnnen

(Baranek 2002)

Das Ziel der Therapie besteht darin die Modulation von sensorischen Informa-

tionen in Bezug auf das Verhalten und die Aufmerksamkeit zu foumlrdern und so

die Faumlhigkeiten des Kindes zur sozialen Interaktion Selbststaumlndigkeit und die

schulischen Leistungen zu steigern (Baranek 2002)

Nadine Sulser 14

212 Verhaltenstherapie

Interventionen im Bereich der Verhaltenstherapie basieren auf dem Glauben

dass Verhaltensweisen durch sorgfaumlltig geplante systematische Interaktionen

mit der Umwelt veraumlndert werden koumlnnen Der Zusammenhang zwischen den

Ausloumlsern fuumlr eine Verhaltensweise dem Verhalten selbst und den daraus

entstehenden Konsequenzen wird genutzt um unangemessene Verhaltens-

weisen zu ersetzen Das heisst Verhaltensweisen werden durch die gezielte

Beeinflussung derer Konsequenzen veraumlndert (Watling 2004) Laut Oberdick

(2006) besteht fuumlr die Effizienz des verhaltenstherapeutischen Ansatzes eine

gute Evidenzbasierung Er bedingt jedoch grossen Zeitaufwand und wird teil-

weise als dressurnah erlebt Nach Case- Smith (2004) gibt es eine grosse

Vielfalt an verhaltenstherapeutischen Interventionen fuumlr Kinder mit Autismus

die bekannteste ist die Applied Behaviour Analysis [ABA] auf welche im Rah-

men dieser Arbeit nicht naumlher eingegangen wird

213 Ganzheitliche Interventionen

Ganzheitliche Interventionen kombinieren verschiedene Theorien und fokus-

sieren auf alle Entwicklungsbereiche des Kindes (Case ndash Smith 2004) Ein

ganzheitlicher Ansatz der momentan zunehmend an Bedeutung gewinnt ist

der TEACCH Ansatz (Treatment and Education of Autistic and related Com-

munication handicapped Children) (Oberdick 2006) Das Ziel des TEACCH

Ansatzes ist eine optimale Adaptation des autistischen Kindes an die Umwelt

und somit eine Maximierung der Selbststaumlndigkeit und der Lebensqualitaumlt

(Case-Smith 2004) Es werden individuelle Strukturierungs- und Visualisie-

rungshilfen angeboten welche die Umwelt fuumlr das autistische Kind uumlber-

schaubarer und verstaumlndlicher machen So werden die individuellen Faumlhigkei-

ten gefoumlrdert der Zugang zu neuen Lernerfahrungen eroumlffnet und mehr Parti-

zipation ermoumlglicht (Oberdick 2006)

Wie bereits erwaumlhnt belegen Untersuchungen dass viele der beschriebenen mo-

mentan gebraumluchlichen therapeutischen Interventionen zur Foumlrderung von Kindern

mit Autismus nicht mit ausreichend wissenschaftlicher Evidenz belegt werden koumln-

nen (Baranek 2002) Um die bestmoumlgliche und effiziente ergotherapeutische Be-

Nadine Sulser 15

handlung von Kindern mit einer autistischen Stoumlrung zu gewaumlhrleisten ist es deshalb

von grosser Relevanz dass Ergotherapeuten sich umfassend uumlber Interventions-

moumlglichkeiten und deren Effektivitaumlt und Evidenz informieren (Case-Smith et al

2008)

22 Model of Human Occupation [MOHO]

Das Model of Human Occupation ist ein auf dem aktuellen ergotherapeutischen Pa-

radigma basierendes konzeptionelles Praxismodell Es wurde 1980 von Gary Kiel-

hofner entwickelt und in den letzten Jahren immer wieder kritisch uumlberarbeitet

(Mentrup 2007) Das MOHO ist eines der bekanntesten und gebraumluchlichsten ergo-

therapeutischen Modelle und dient der Ergotherapie als Instrument zur ganzheitli-

chen Betrachtung des Menschen und seines Handelns

Als Fundament des MOHO

dient der Glaube dass ein

enger Zusammenhang zwi-

schen menschlicher Betaumlti-

gung und Gesundheit be-

steht Das Betaumltigungsverhal-

ten steht daher im Zentrum

des Modells Betaumltigung wird

als das Ausfuumlhren von Arbeit

Freizeit und ADL innerhalb

eines zeitlichen physischen

und soziokulturellen Kontexts

beschrieben (Kielhofner

2008) Laut Kielhofner (2008)

zeigt das MOHO die Wechselwirkung zwischen einer Person und deren Umwelt und

wie diese Beziehung die Motivation Verhaltensweisen und Performanz einer Person

beeinflussen Das heisst ob und wie eine Betaumltigung ausgefuumlhrt wird haumlngt von den

drei Komponenten des menschlichen Systems den drei Subsystemen Volition Habi-

tuation und Performanz ab Diese Faktoren werden wiederum durch die Umwelt der

Person beeinflusst und veraumlndert Die drei Subsysteme zusammen bilden die Identi-

taumlt einer Person (Kielhofner 2008)

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Nadine Sulser 16

221 Volition

Volition wird als die Motivation welche eine Person dazu bewegt Betaumltigungen

auszufuumlhren definiert Die Volition besteht aus drei Komponenten Den Inte-

ressen den Werten und dem Selbstbild

Das Selbstbild bezieht sich auf die Wahrnehmung der eigenen Kompetenzen

und der eigenen Wirksamkeit Es beinhaltet also das Einschaumltzen eigener

koumlrperlicher intellektueller und sozialer Faumlhigkeiten die Kontrolle des eigenen

Verhaltens und auch die Gedanken und Gefuumlhle in Bezug auf die Faumlhigkeit

etwas bewirken zu koumlnnen Der Bereich Werte wird als persoumlnliche Uumlberzeu-

gungen Prinzipien und Moralvorstellungen beschrieben Die Komponente In-

teressen beinhaltet die Handlungen welche eine Person als angenehm zu-

friedenstellend und erfreulich erlebt Die Volition bestimmt so massgebend

was wir tun wie wir es tun und ob wir damit zufrieden sind (Kielhofner 2008)

222 Habituation

Habituation ist die verinnerlichte Neigung einer Person in einem bekannten

zeitlichen physischen oder sozialen Kontext gleichbleibende Verhaltensmus-

ter zu zeigen Das Subsystem Habituation besteht aus den Gewohnheiten und

verinnerlichten Rollen welche den Alltag einer Person bestimmen und gestal-

ten

Gewohnheiten werden definiert als automatische und repetitive Verhaltens-

weisen welche beeinflussen wie eine Person Aktivitaumlten ausfuumlhrt und ihren

Alltag gestaltet Verinnerlichte Rollen sind ein Teil der Identitaumlt einer Person

Sie beinhalten den persoumlnlichen und sozialen Status sowie dazugehoumlrige Er-

wartungshaltungen und Handlungen Jeder Mensch nimmt in seinem Leben

verschiedene Rollen (zB Sohn Vater Arbeitnehmer) ein welche mit unter-

schiedlichen Erwartungshaltungen verbunden sind und so das Verhalten un-

gleich beeinflussen (Kielhofner 2008)

223 Performanz

Das Subsystem Performanz repraumlsentiert die individuellen Kapazitaumlten einer

Person zur Durchfuumlhrung von Betaumltigungen und die dazugehoumlrigen subjekti-

ven Erfahrungen Die Performanz besteht aus objektiven und subjektiven An-

teilen

Nadine Sulser 17

Die objektiven Anteile beinhalten koumlrperliche und mentale Fertigkeiten das

heisst neurologische kardiopulmonale muskuloskelettale und andere Koumlrper-

systeme Diese Fertigkeiten werden unterteilt in motorische Fertigkeiten pro-

zesshafte Fertigkeiten und Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten Die

subjektiven Anteile bestehen aus dem persoumlnlichen Erleben und der Erfah-

rungskomponente welche die Betaumltigungsperformanz ebenfalls beeinflussen

Das Subsystem Performanz beinhaltet so die Grundannahme dass Koumlrper

und Geist nicht getrennt sondern als eine Einheit betrachtet werden sollen

(Kielhofner 2008)

224 Umwelt

Die Umwelt wird als der physische soziale oumlkonomische kulturelle und politi-

sche Kontext in dem eine Person lebt und Betaumltigungen ausfuumlhrt definiert

Verschiedene Aspekte der Umwelt koumlnnen die Ausfuumlhrung von Betaumltigungen

und Partizipation unterstuumltzen jedoch auch verhindern Es wird beschrieben

dass das Betaumltigungsverhalten eines Menschen aus der Interaktion zwischen

der Volition und der Performanz der Person und den Umweltaspekten resul-

tiert (Kielhofner 2008)

Nadine Sulser 18

3 Methodik

Fuumlr die Bearbeitung der definierten Fragestellung wurde die Form der Literaturuumlber-

sicht gewaumlhlt Die zu dieser Form gehoumlrige Methode ist die Literaturrecherche wel-

che in diesem Kapitel detailliert beschrieben wird

Die gewaumlhlte Form der Literaturuumlbersicht eignet sich gut fuumlr die bestehende Frage-

stellung um eine moumlglichst umfassende Uumlbersicht uumlber die Auswirkungen von tier-

gestuumltzter Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu

erhalten

31 Beschreibung der Literaturrecherche

Zu Beginn der Literatursuche wurden zur Fragestellung passende Schluumlsselwoumlrter

erarbeitet Diese wurden auf Englisch uumlbersetzt und passende Synonyme Unterbeg-

riffe und Oberbegriffe formuliert Zudem wurden mit Hilfe des MeSH Thesaurus (Na-

tional Library of Medicine [NLM] 2011) die Schlagwoumlrter bestimmt Als geeignete

Datenbanken wurden AMED CINAHL ERIC Medline OTDBase PsycInfo und

PubMed identifiziert

Anhand der festgelegten Schluumlssel- und Schlagwoumlrter (siehe Anhang A Tabelle 1)

wurde eine systematische Literatursuche in den bestimmten Datenbanken durchge-

fuumlhrt Die Schluumlssel- und Schlagwoumlrter wurden auf unterschiedliche Weise miteinan-

der kombiniert und mit Boleeschen Operatoren verknuumlpft Zusaumltzlich wurde das

Trunkierungszeichen verwendet da damit zum Beispiel bei child auch nach

children gesucht wird Besonders in den Datenbanken AMED und CINAHL wurden

viele Studien gefunden weshalb ein Grossteil der Suche dort stattfand Bei der Lite-

raturrecherche wurde bei jeder Suchabfrage jeweils das Publikationsdatum einge-

schraumlnkt sodass nur Literatur welche seit dem Jahr 2002 publiziert wurde in die Su-

che mit einbezogen wurde Zusaumltzlich wurde auch in den Referenzverzeichnissen

der gefundenen Literatur nach weiteren geeigneten Quellen gesucht

Im Katalog des Netzwerkes von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

[NEBIS] erfolgte eine Suche nach Tertiaumlrliteratur zu den Themen Autismus Ergothe-

rapie und tiergestuumltzte Therapie Hier wurde nur Literatur aus der Bibliothek der

ZHAW Gesundheit oder der Zentralbibliothek in Zuumlrich beruumlcksichtigt

Nadine Sulser 19

32 Einschlusskriterien und Beurteilungskriterien der Literatur

Insgesamt umfasste die so gefundene Literatur 163 Studien Die gefundenen Studien

wurden durch das Lesen der Titel und der Abstracts anhand folgender Einschlusskri-

terien ausgewaumlhlt oder verworfen

Im Abstract sind mindestens zwei der folgenden Kernpunkte erwaumlhnt

Autistisches Kind und sein Umfeld

Die Integration von Tieren in die Ergotherapie

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf die Partizipation

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf das soziale Verhalten

So liessen sich insgesamt 21 Studien bestimmen die laut ihrem Abstract den Krite-

rien entsprachen Diese Studien wurden sorgfaumlltig gelesen und es wurden unter Be-

ruumlcksichtigung der Fragestellung und des gewaumlhlten ergotherapeutischen Modells

die folgenden vier Hauptstudien bestimmt

Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational Therapy

Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investigation

Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Children with

Pervasive Developmental Disorders

Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The ldquoSmall

Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have Positive

Effects on Autistic Child Social Behaviour

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj M amp

Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single Case

Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Die Hauptstudien wurden anhand des Formulars zur kritischen Beurteilung quantita-

tiver Studien (Law et al 1998a) beurteilt um eine Aussage uumlber ihre methodologi-

sche Qualitaumlt und Aussagekraft treffen zu koumlnnen Im Anhang befindet sich zur Ver-

anschaulichung das ausgefuumlllte Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et

al (2009) (siehe Anhang A Tabelle 3)

Nadine Sulser 20

4 Ergebnisse aus der Literatur

In diesem Kapitel werden zuerst die vier Hauptstudien kurz dargestellt Anschlies-

send erfolgt eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse Zum besseren Verstaumlnd-

nis wurden die Ergebnisse in drei Hauptkategorien eingeteilt Im Anhang befindet

sich die Matrix mit der Uumlbersicht der Hauptstudien in Bezug auf Inhalt Methode und

Evidenzgrad (siehe Anhang A Tabelle 2)

41 Darstellung der Studien

411 Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational

Therapy Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investi-

gation

Die quantitative Studie von Sams et al (2006) vergleicht die Haumlufigkeit des

Sprachgebrauchs und der sozialen Interaktion bei autistischen Kindern im Zu-

sammenhang mit ergotherapeutischen Interventionen mit oder ohne Einbezug

von Tieren Teilnehmer waren 22 Kinder mit der Diagnose Autismus im Alter

von 7- 13 Jahren Die Kinder erhielten in einem Zeitraum von 15 Wochen wouml-

chentlich je 30min Ergotherapie basierend auf momentan gebraumluchlichen In-

terventionen und 30min tiergestuumltzte Ergotherapie Beide Therapieformen

wurden in einem Gruppensetting mit allen Teilnehmern durchgefuumlhrt Zudem

wurde bei beiden Formen der Intervention der Fokus auf die Foumlrderung der

sensorischen Wahrnehmung des Sprachgebrauchs und der motorischen Fer-

tigkeiten gelegt Die Teilnehmer dienten beim Vergleich als ihre eigene Kon-

trollgruppe

Bei den momentan gebraumluchlichen ergotherapeutischen Interventionen wur-

den verschiedene theoretische Ansaumltze wie zB die sensorische Integrations-

therapie und diverse Hilfsmittel und Materialien zur Foumlrderung der sensori-

schen sprachlichen und motorischen Entwicklung mit einbezogen

Die tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen beinhalteten die Pflege

von Lamas Hunden und Hasen Zudem waren das Reiten und Fuumlhren der

Lamas Teil der Therapieeinheiten Die Interventionen wurden aufgezeichnet

und anschliessend von geschulten Beobachtern anhand eines eigens erstell-

ten Formulars zur Verhaltensbeobachtung bewertet

Nadine Sulser 21

Die Ergebnisse besagen dass waumlhrend den tiergestuumltzten ergotherapeuti-

schen Interventionen signifikant mehr soziale Interaktionen stattfanden und ein

gesteigerter Gebrauch von Sprache beobachtbar war

412 Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Chil-

dren with Pervasive Developmental Disorders

Das Ziel der quantitativen Studie von Martin et al (2002) war eine Evaluation

der Auswirkungen der Interaktion zwischen Kindern mit einer tiefgreifenden

Entwicklungsstoumlrung und Hunden Der Fokus wurde auf die Aspekte Verhalten

und Sprache gelegt Die Evaluation fand anhand eines Vergleichs der Fre-

quenz und der Art der Interaktionen zwischen den Studienteilnehmern und ei-

nem Ball einem Pluumlschhund oder einem lebenden Hund statt Teilnehmer wa-

ren zehn Kinder mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrung im Alter von 3 -

13 Jahren Die Untersuchung wurde in einem Zeitraum von 15 Wochen

durchgefuumlhrt und jeder Teilnehmer nahm insgesamt an 45 Einheiten von 15

Minuten Dauer teil Die Interventionen wurden im Einzelsetting durchgefuumlhrt

und jeder Teilnehmer nahm pro Woche an drei Einheiten (eine mit Ball eine

mit Pluumlschhund und eine mit lebendem Hund) teil sodass jeweils in einer Wo-

che alle drei Bedingungen beobachtet werden konnten Die Teilnehmer dien-

ten so als ihre eigene Kontrollgruppe Alle Interventionseinheiten wurden auf

Video aufgezeichnet und von geschulten Beobachtern nach einem strukturier-

ten Protokoll auf die Frequenz und Dauer der Interaktionen kodiert

Die Ergebnisse besagen dass die Teilnehmer in der Praumlsenz des lebenden

Hundes mehr Eigeninitiative fuumlr Spielaktivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrk-

tes Bewusstsein gegenuumlber ihrer sozialen Umwelt zeigten

413 Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The

ldquoSmall Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have

Positive Effects on Autistic Child Social Behaviour

Die quantitative Studie von Krskova et al (2010) untersucht die Effekte die ein

kleines Therapietier ndash in dieser Studie ein Meerschweinchen ndash auf das soziale

Verhalten von autistischen Kindern haben kann Teilnehmer waren neun autis-

tische Kinder im Alter von 6 - 13 Jahren Die Untersuchung fand in zwei Pha-

sen statt und wurde in einem den Kindern bekannten Klassenraum durchge-

Nadine Sulser 22

fuumlhrt Jede Phase bestand aus zehn Observationstagen In der ersten Phase

waren die neun Teilnehmer fuumlnf den Kindern bekannte Lehrpersonen und ein

den Kindern unbekannter Beobachter im Schulzimmer anwesend In der zwei-

ten Phase wurde zusaumltzlich zu den erwaumlhnten Personen ein Meerschwein-

chen in einem Plastikkaumlfig auf dem Tisch des Klassenraums platziert Die Fre-

quenz und die Art des sozialen Verhaltens der Teilnehmer wurden in beiden

Phasen vom selben Beobachter dokumentiert und ausgewertet wobei zwi-

schen taktilen Aumlusserungen verbalen Aumlusserungen und Augenkontakten un-

terschieden wurde

Die Ergebnisse der Studie besagen dass die Praumlsenz des Therapietieres im

Klassenraum einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der

sozialen Interaktionen der Teilnehmer untereinander mit den bekannten Per-

sonen und der unbekannten Person hatte Zudem wird erwaumlhnt dass die Cha-

rakteristika der sozialen Interaktionen stark vom Individuum abgaumlngig sind

414 Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj

M amp Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A

Single Case Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Das Ziel der quantitative Studie von Taylor et al (2009) ist herauszufinden

welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von

Kindern mit Autismus haben kann Teilnehmer waren drei Kinder mit Autismus

im Alter von 4 - 6 Jahren Die Teilnehmer erhielten waumlhrend 16 Wochen je

45min Hippotherapie pro Woche im Einzelsetting Dabei wurden bei allen Teil-

nehmern das gleiche Pferd und der gleiche Therapeut eingesetzt Zudem

wurde der Inhalt der einzelnen Hippotherapie Einheiten genau festgelegt und

strukturiert damit alle Kinder an einem nahezu identischen Therapieprogramm

teilnahmen Die Volition der Teilnehmer wurde mit dem Pediatric Volitional

Questionnaire [PVQ] durch zwei Ergotherapeuten insgesamt drei Mal ndash vor

waumlhrend und nach dem 16- woumlchigen Hippotherapie Programm ndash bei einer

strukturierten Spielaktivitaumlt bewertet

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Steigerung der Volition im Studien-

zeitraum wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell ges-

taltete

Nadine Sulser 23

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen

Sams et al (2006) konnten im Rahmen ihrer Studie darauf aufmerksam ma-

chen dass autistische Kinder durch tiergestuumltzte ergotherapeutische Interven-

tionen mehr Motivation fuumlr Interaktionen mit anderen Menschen zeigen Zu-

dem beschreiben die Autoren eine statistisch signifikante Steigerung der Fre-

quenz und Quantitaumlt von sozialen Interaktionen und positiven sozialen Verhal-

tensweisen waumlhrend den ergotherapeutischen Interventionen unter Einbezug

eines Therapietieres (Sams et al 2006) Martin et al (2002) zeigen in ihrer

Studie auf dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Prauml-

senz eines Tieres signifikant haumlufiger und laumlnger lachen und insgesamt uumlber

mehr Energie und Motivation verfuumlgen Zudem waren erhoumlhte Aufmerksam-

keit mehr Fokus und mehr Eigeninitiative beobachtbar Die Studienteilnehmer

stellten - verglichen mit dem Ball oder dem Pluumlschhund - laumlnger und haumlufiger

Blickkontakte mit dem Therapiehund her In Relation dazu schauten die Kin-

der in der Praumlsenz des Therapiehundes weniger haumlufig und kuumlrzer zum The-

rapeuten Zudem zeigten sie mehr stereotype Handbewegungen als bei den

anderen zwei Bedingungen (Martin et al 2002)

Krskova et al (2010) kommen in ihrer Studie zum Ergebnis dass die Praumlsenz

eines Meerschweinchens im Klassenraum die Anzahl und die Haumlufigkeit von

taktilen sozialen Interaktionen und Augenkontakten signifikant steigert Zudem

konnten bedeutend mehr soziale Interaktionen zwischen dem Kind und dem

Therapietier als mit einer dem Kind unbekannten Person beobachtet werden

Auch konnten einige soziale Verhaltensweisen nur in der Praumlsenz des Thera-

pietieres beobachtet werden Zum Beispiel zeigte ein Maumldchen muumltterliche

Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen und zwei Teilnehmer in-

teragierten ohne Aufforderung verbal und taktil miteinander Insgesamt bevor-

zugten alle Teilnehmer Beruumlhrungen und Augenkontakt mit dem Therapietier

zu sprachlichen Interaktionen Die Studie besagt zudem dass keiner der Teil-

nehmer aggressive Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen zeig-

te (Krskova et al 2010)

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 10

152 Autismus

Laut der International Classification of Diseases and Related Health Problems

[ICD-10] ist Autismus (F84-) eine tief greifende Entwicklungsstoumlrung welche

durch qualitative Differenzen in den wechselseitigen sozialen Interaktionen

und Kommunikationsmustern und durch ein eingeschraumlnktes stereotypes

sich wiederholendes Repertoire von Interessen und Aktivitaumlten gekennzeich-

net ist Diese Auffaumllligkeiten sind in allen Lebensbereichen ein grundlegendes

Funktionsmerkmal des betroffenen Kindes (WHO 2005)

In diesem Literaturreview werden aufgrund der Hauptstudien folgende Formen

(nach ICD-10) beruumlcksichtigt

F840 Fruumlhkindlicher Autismus (Autistische Stoumlrung Fruumlhkindliche

Psychose Infantiler Autismus Kanner-Syndrom)

F845 Asperger-Syndrom

F849 Tief greifende Entwicklungsstoumlrung nicht naumlher bezeichnet

Die beschriebenen Merkmale dh Auffaumllligkeiten im Sozialverhalten und in

den wechselseitigen Interaktionen Beeintraumlchtigungen im Bereich der Kom-

munikation und Sprache und repetitive stereotype Verhaltensmuster werden

in der Literatur auch als autistische Triade bezeichnet (Oberdick 2006)

1521 Auffaumllligkeiten im Sozialverhalten

Kinder mit einer Erkrankung des autistischen Spektrums zeigen im Allgemei-

nen ein vermindertes Interesse an menschlichen Kontakten (Oberdick 2006)

Autistische Kinder setzen nonverbale Gesten und Signale wie Blickkontakt

Mimik und Koumlrperhaltung nicht effizient zur Steuerung sozialer Kontakte ein

und es faumlllt ihnen schwer abgegebene Zeichen in der Interaktion mit anderen

Menschen zu interpretieren (Woodyatt et al 2006) Es bestehen zudem Ein-

schraumlnkungen im Erkennen von sozialen und gesellschaftlichen Regeln und

im Bereich des empathischen Hineinversetzens in das Gegenuumlber (Oberdick

2006)

Nadine Sulser 11

1522 Beeintraumlchtigungen in der Kommunikation

Die Sprachentwicklung ist verzoumlgert und eine aktive verbale Sprache teilwei-

se gar nicht ausgebildet Die Kommunikation mit anderen und die aktive Kon-

taktaufnahme sind wesentlich eingeschraumlnkt und zeitweilig gar nicht moumlglich

(Oberdick 2006) Zudem werden figurative Sprachbilder sowie auch Ironie

und Sarkasmus nicht verstanden (Woodyatt et al 2006)

1523 Repetitive stereotype Verhaltensmuster

Kinder und Erwachsene mit Autismus zeigen oft ein grosses Spektrum an ritu-

alisierten Ablaumlufen und Verhaltensmustern Bewegungen verbale Aumlusserun-

gen und Handlungen werden stetig wiederholt (Oberdick 2006) Zum Beispiel

kann ein erzwungenes Abweichen von einem ritualisierten Tagesablauf zu

grosser Verwirrung Desorientierung und Aggression fuumlhren (Woodyatt et al

2006) Es wird vermutet dass diese repetitiven stereotypen Verhaltensweisen

als eine Art Stabilisator in einer sich staumlndig veraumlndernden Umwelt dienen

(Oberdick 2006)

153 Ergotherapie

Die Ergotherapie beschaumlftigt sich damit das Wohlbefinden und die Gesund-

heit von Personen mittels Betaumltigung zu foumlrdern beziehungsweise zu erhalten

Ergotherapeuten gehen davon aus dass Partizipation von den physischen

emotionalen und kognitiven Faumlhigkeiten der Person den Merkmalen der Betauml-

tigung und den physischen sozialen und kulturellen Umweltfaktoren unter-

stuumltzt oder verhindert werden kann (World Federation of Occupational Thera-

pists [WFOT] 2004)

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr

sie bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und den Alltag nach ihren

Faumlhigkeiten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko

2007) Dies erreichen Ergotherapeuten indem sie Personen ermoumlglichen ihre

eigenen Faumlhigkeiten zu verbessern um an fuumlr sie bedeutungsvollen Betaumlti-

gungen teilzuhaben oder indem sie die Aktivitaumlt oder die Umwelt so anpassen

dass die Partizipation vereinfacht wird (WFOT 2004)

Der Begriff Betaumltigung wird von Kielhofner Marotzki und Mentrup (2005 S6)

als bdquodie kulturell bedeutsame Ausuumlbung von Arbeit Spiel und Aufgaben des

Nadine Sulser 12

taumlglichen Lebens im Strom der Zeit und in den Kontexten der individuellen

raumlumlichen und sozialen Weltldquo definiert Betaumltigung steht fuumlr alle Aktivitaumlten

welche ein Mensch in seinem alltaumlglichen Leben ausuumlbt Dabei hat jede Per-

son eine grosse Anzahl an verschiedenen Betaumltigungen die einen wesentli-

chen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben (Canadian As-

sociaton of Occupational Therapy [CAOT] 2012)

154 Tiergestuumltzte Therapie

Schon seit langer Zeit sind die positiven Effekte der Praumlsenz eines Tieres auf

die Befindlichkeit und das Verhalten des Menschen bekannt Der erste doku-

mentierte Einsatz von Tieren als Unterstuumltzung von therapeutischen Interven-

tionen war 1792 in England wo psychiatrische Patienten an therapeutischen

Programmen mit Tieren wie Voumlgel und Hasen teilnahmen (Jorgenson 1997)

Tiere werden als Unterstuumltzung der therapeutischen Behandlung in verschie-

denen Bereichen des Gesundheitswesens eingesetzt (Nimer et al 2007)

Laut der Delta Society (2012) ist tiergestuumltzte Therapie eine zielorientierte In-

tervention in welcher ein speziell ausgebildetes Tier einen zentralen Teil des

Behandlungsprozesses darstellt Die Integration des Tieres in die Therapie

dient einem spezifischen Ziel welches dadurch effizienter erreicht werden

kann (Chandler 2005) Laut Connor und Miller (2000) ist es wichtig klarzu-

stellen dass tiergestuumltzte Therapie nicht nur ein kurzer Besuch des Tieres

waumlhrend einer Therapieintervention ist sondern der gezielte und zielorientierte

Einsatz eines Tieres in einer therapeutischen Behandlung

Nadine Sulser 13

2 Theoretischer Hintergrund

In diesem Kapitel erfolgt eine Uumlbersicht uumlber momentan gebraumluchliche ergotherapeu-

tische Interventionen und Ansaumltze bei Kindern mit Autismus Ausserdem wird auf das

ergotherapeutische Modell (Model of Human Occupation) welches als theoretische

Grundlage dieser Arbeit dient eingegangen

21 Gebraumluchliche ergotherapeutische Interventionen bei Kindern mit Autismus

Der Fokus von ergotherapeutischen Interventionen bei Kindern mit Autismus liegt in

der Foumlrderung der Partizipation und Selbststaumlndigkeit in einer Vielfalt von Betaumltigun-

gen inklusive Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [ADL] schulischen und spielerischen

Betaumltigungen und instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [IADL] (Umbar-

ger 2007) Laut Case ndashSmith (2004) lassen sich die momentan gebraumluchlichen ergo-

therapeutischen Interventionen bei Autismus in drei Hauptkategorien einteilen Sen-

sorische Integrationstherapie Verhaltenstherapie und ganzheitliche Interventionen

212 Sensorische Integrationstherapie

Die sensorische Integrationstherapie wurde von Jean Ayres entwickelt um

den Fokus auf die neurologische Verarbeitung von sensorischen Informatio-

nen zu legen (Oberdick 2006) Die Sensorische Integrationstherapie basiert

auf dem Verstaumlndnis dass Beeintraumlchtigungen in der neurologischen Verar-

beitung und Integration von sensorischen Informationen zu Verhaltensstoumlrun-

gen fuumlhren koumlnnen (Watling amp Diez 2007) Laut Baranek (2002) bestehen bei

einem grossen Teil der Kinder mit einer autistischen Stoumlrung Beeintraumlchtigun-

gen in der sensorischen Informationsverarbeitung Oftmals zeigen autistische

Kinder auffaumlllige Reaktionen und Verhaltensweisen auf sensorische Inputs wie

zB Hypersensibilitaumlt bei Laumlrm oder taktilen Kontakten (Oberdick 2006) Die

Interventionen der sensorischen Integrationstherapie sind darauf ausgelegt

kontrollierte sensorische Erfahrungen zu bieten sodass adaumlquate Reaktionen

ausgeloumlst werden welche dann auch in den Alltag uumlbertragen werden koumlnnen

(Baranek 2002)

Das Ziel der Therapie besteht darin die Modulation von sensorischen Informa-

tionen in Bezug auf das Verhalten und die Aufmerksamkeit zu foumlrdern und so

die Faumlhigkeiten des Kindes zur sozialen Interaktion Selbststaumlndigkeit und die

schulischen Leistungen zu steigern (Baranek 2002)

Nadine Sulser 14

212 Verhaltenstherapie

Interventionen im Bereich der Verhaltenstherapie basieren auf dem Glauben

dass Verhaltensweisen durch sorgfaumlltig geplante systematische Interaktionen

mit der Umwelt veraumlndert werden koumlnnen Der Zusammenhang zwischen den

Ausloumlsern fuumlr eine Verhaltensweise dem Verhalten selbst und den daraus

entstehenden Konsequenzen wird genutzt um unangemessene Verhaltens-

weisen zu ersetzen Das heisst Verhaltensweisen werden durch die gezielte

Beeinflussung derer Konsequenzen veraumlndert (Watling 2004) Laut Oberdick

(2006) besteht fuumlr die Effizienz des verhaltenstherapeutischen Ansatzes eine

gute Evidenzbasierung Er bedingt jedoch grossen Zeitaufwand und wird teil-

weise als dressurnah erlebt Nach Case- Smith (2004) gibt es eine grosse

Vielfalt an verhaltenstherapeutischen Interventionen fuumlr Kinder mit Autismus

die bekannteste ist die Applied Behaviour Analysis [ABA] auf welche im Rah-

men dieser Arbeit nicht naumlher eingegangen wird

213 Ganzheitliche Interventionen

Ganzheitliche Interventionen kombinieren verschiedene Theorien und fokus-

sieren auf alle Entwicklungsbereiche des Kindes (Case ndash Smith 2004) Ein

ganzheitlicher Ansatz der momentan zunehmend an Bedeutung gewinnt ist

der TEACCH Ansatz (Treatment and Education of Autistic and related Com-

munication handicapped Children) (Oberdick 2006) Das Ziel des TEACCH

Ansatzes ist eine optimale Adaptation des autistischen Kindes an die Umwelt

und somit eine Maximierung der Selbststaumlndigkeit und der Lebensqualitaumlt

(Case-Smith 2004) Es werden individuelle Strukturierungs- und Visualisie-

rungshilfen angeboten welche die Umwelt fuumlr das autistische Kind uumlber-

schaubarer und verstaumlndlicher machen So werden die individuellen Faumlhigkei-

ten gefoumlrdert der Zugang zu neuen Lernerfahrungen eroumlffnet und mehr Parti-

zipation ermoumlglicht (Oberdick 2006)

Wie bereits erwaumlhnt belegen Untersuchungen dass viele der beschriebenen mo-

mentan gebraumluchlichen therapeutischen Interventionen zur Foumlrderung von Kindern

mit Autismus nicht mit ausreichend wissenschaftlicher Evidenz belegt werden koumln-

nen (Baranek 2002) Um die bestmoumlgliche und effiziente ergotherapeutische Be-

Nadine Sulser 15

handlung von Kindern mit einer autistischen Stoumlrung zu gewaumlhrleisten ist es deshalb

von grosser Relevanz dass Ergotherapeuten sich umfassend uumlber Interventions-

moumlglichkeiten und deren Effektivitaumlt und Evidenz informieren (Case-Smith et al

2008)

22 Model of Human Occupation [MOHO]

Das Model of Human Occupation ist ein auf dem aktuellen ergotherapeutischen Pa-

radigma basierendes konzeptionelles Praxismodell Es wurde 1980 von Gary Kiel-

hofner entwickelt und in den letzten Jahren immer wieder kritisch uumlberarbeitet

(Mentrup 2007) Das MOHO ist eines der bekanntesten und gebraumluchlichsten ergo-

therapeutischen Modelle und dient der Ergotherapie als Instrument zur ganzheitli-

chen Betrachtung des Menschen und seines Handelns

Als Fundament des MOHO

dient der Glaube dass ein

enger Zusammenhang zwi-

schen menschlicher Betaumlti-

gung und Gesundheit be-

steht Das Betaumltigungsverhal-

ten steht daher im Zentrum

des Modells Betaumltigung wird

als das Ausfuumlhren von Arbeit

Freizeit und ADL innerhalb

eines zeitlichen physischen

und soziokulturellen Kontexts

beschrieben (Kielhofner

2008) Laut Kielhofner (2008)

zeigt das MOHO die Wechselwirkung zwischen einer Person und deren Umwelt und

wie diese Beziehung die Motivation Verhaltensweisen und Performanz einer Person

beeinflussen Das heisst ob und wie eine Betaumltigung ausgefuumlhrt wird haumlngt von den

drei Komponenten des menschlichen Systems den drei Subsystemen Volition Habi-

tuation und Performanz ab Diese Faktoren werden wiederum durch die Umwelt der

Person beeinflusst und veraumlndert Die drei Subsysteme zusammen bilden die Identi-

taumlt einer Person (Kielhofner 2008)

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Nadine Sulser 16

221 Volition

Volition wird als die Motivation welche eine Person dazu bewegt Betaumltigungen

auszufuumlhren definiert Die Volition besteht aus drei Komponenten Den Inte-

ressen den Werten und dem Selbstbild

Das Selbstbild bezieht sich auf die Wahrnehmung der eigenen Kompetenzen

und der eigenen Wirksamkeit Es beinhaltet also das Einschaumltzen eigener

koumlrperlicher intellektueller und sozialer Faumlhigkeiten die Kontrolle des eigenen

Verhaltens und auch die Gedanken und Gefuumlhle in Bezug auf die Faumlhigkeit

etwas bewirken zu koumlnnen Der Bereich Werte wird als persoumlnliche Uumlberzeu-

gungen Prinzipien und Moralvorstellungen beschrieben Die Komponente In-

teressen beinhaltet die Handlungen welche eine Person als angenehm zu-

friedenstellend und erfreulich erlebt Die Volition bestimmt so massgebend

was wir tun wie wir es tun und ob wir damit zufrieden sind (Kielhofner 2008)

222 Habituation

Habituation ist die verinnerlichte Neigung einer Person in einem bekannten

zeitlichen physischen oder sozialen Kontext gleichbleibende Verhaltensmus-

ter zu zeigen Das Subsystem Habituation besteht aus den Gewohnheiten und

verinnerlichten Rollen welche den Alltag einer Person bestimmen und gestal-

ten

Gewohnheiten werden definiert als automatische und repetitive Verhaltens-

weisen welche beeinflussen wie eine Person Aktivitaumlten ausfuumlhrt und ihren

Alltag gestaltet Verinnerlichte Rollen sind ein Teil der Identitaumlt einer Person

Sie beinhalten den persoumlnlichen und sozialen Status sowie dazugehoumlrige Er-

wartungshaltungen und Handlungen Jeder Mensch nimmt in seinem Leben

verschiedene Rollen (zB Sohn Vater Arbeitnehmer) ein welche mit unter-

schiedlichen Erwartungshaltungen verbunden sind und so das Verhalten un-

gleich beeinflussen (Kielhofner 2008)

223 Performanz

Das Subsystem Performanz repraumlsentiert die individuellen Kapazitaumlten einer

Person zur Durchfuumlhrung von Betaumltigungen und die dazugehoumlrigen subjekti-

ven Erfahrungen Die Performanz besteht aus objektiven und subjektiven An-

teilen

Nadine Sulser 17

Die objektiven Anteile beinhalten koumlrperliche und mentale Fertigkeiten das

heisst neurologische kardiopulmonale muskuloskelettale und andere Koumlrper-

systeme Diese Fertigkeiten werden unterteilt in motorische Fertigkeiten pro-

zesshafte Fertigkeiten und Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten Die

subjektiven Anteile bestehen aus dem persoumlnlichen Erleben und der Erfah-

rungskomponente welche die Betaumltigungsperformanz ebenfalls beeinflussen

Das Subsystem Performanz beinhaltet so die Grundannahme dass Koumlrper

und Geist nicht getrennt sondern als eine Einheit betrachtet werden sollen

(Kielhofner 2008)

224 Umwelt

Die Umwelt wird als der physische soziale oumlkonomische kulturelle und politi-

sche Kontext in dem eine Person lebt und Betaumltigungen ausfuumlhrt definiert

Verschiedene Aspekte der Umwelt koumlnnen die Ausfuumlhrung von Betaumltigungen

und Partizipation unterstuumltzen jedoch auch verhindern Es wird beschrieben

dass das Betaumltigungsverhalten eines Menschen aus der Interaktion zwischen

der Volition und der Performanz der Person und den Umweltaspekten resul-

tiert (Kielhofner 2008)

Nadine Sulser 18

3 Methodik

Fuumlr die Bearbeitung der definierten Fragestellung wurde die Form der Literaturuumlber-

sicht gewaumlhlt Die zu dieser Form gehoumlrige Methode ist die Literaturrecherche wel-

che in diesem Kapitel detailliert beschrieben wird

Die gewaumlhlte Form der Literaturuumlbersicht eignet sich gut fuumlr die bestehende Frage-

stellung um eine moumlglichst umfassende Uumlbersicht uumlber die Auswirkungen von tier-

gestuumltzter Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu

erhalten

31 Beschreibung der Literaturrecherche

Zu Beginn der Literatursuche wurden zur Fragestellung passende Schluumlsselwoumlrter

erarbeitet Diese wurden auf Englisch uumlbersetzt und passende Synonyme Unterbeg-

riffe und Oberbegriffe formuliert Zudem wurden mit Hilfe des MeSH Thesaurus (Na-

tional Library of Medicine [NLM] 2011) die Schlagwoumlrter bestimmt Als geeignete

Datenbanken wurden AMED CINAHL ERIC Medline OTDBase PsycInfo und

PubMed identifiziert

Anhand der festgelegten Schluumlssel- und Schlagwoumlrter (siehe Anhang A Tabelle 1)

wurde eine systematische Literatursuche in den bestimmten Datenbanken durchge-

fuumlhrt Die Schluumlssel- und Schlagwoumlrter wurden auf unterschiedliche Weise miteinan-

der kombiniert und mit Boleeschen Operatoren verknuumlpft Zusaumltzlich wurde das

Trunkierungszeichen verwendet da damit zum Beispiel bei child auch nach

children gesucht wird Besonders in den Datenbanken AMED und CINAHL wurden

viele Studien gefunden weshalb ein Grossteil der Suche dort stattfand Bei der Lite-

raturrecherche wurde bei jeder Suchabfrage jeweils das Publikationsdatum einge-

schraumlnkt sodass nur Literatur welche seit dem Jahr 2002 publiziert wurde in die Su-

che mit einbezogen wurde Zusaumltzlich wurde auch in den Referenzverzeichnissen

der gefundenen Literatur nach weiteren geeigneten Quellen gesucht

Im Katalog des Netzwerkes von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

[NEBIS] erfolgte eine Suche nach Tertiaumlrliteratur zu den Themen Autismus Ergothe-

rapie und tiergestuumltzte Therapie Hier wurde nur Literatur aus der Bibliothek der

ZHAW Gesundheit oder der Zentralbibliothek in Zuumlrich beruumlcksichtigt

Nadine Sulser 19

32 Einschlusskriterien und Beurteilungskriterien der Literatur

Insgesamt umfasste die so gefundene Literatur 163 Studien Die gefundenen Studien

wurden durch das Lesen der Titel und der Abstracts anhand folgender Einschlusskri-

terien ausgewaumlhlt oder verworfen

Im Abstract sind mindestens zwei der folgenden Kernpunkte erwaumlhnt

Autistisches Kind und sein Umfeld

Die Integration von Tieren in die Ergotherapie

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf die Partizipation

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf das soziale Verhalten

So liessen sich insgesamt 21 Studien bestimmen die laut ihrem Abstract den Krite-

rien entsprachen Diese Studien wurden sorgfaumlltig gelesen und es wurden unter Be-

ruumlcksichtigung der Fragestellung und des gewaumlhlten ergotherapeutischen Modells

die folgenden vier Hauptstudien bestimmt

Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational Therapy

Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investigation

Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Children with

Pervasive Developmental Disorders

Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The ldquoSmall

Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have Positive

Effects on Autistic Child Social Behaviour

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj M amp

Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single Case

Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Die Hauptstudien wurden anhand des Formulars zur kritischen Beurteilung quantita-

tiver Studien (Law et al 1998a) beurteilt um eine Aussage uumlber ihre methodologi-

sche Qualitaumlt und Aussagekraft treffen zu koumlnnen Im Anhang befindet sich zur Ver-

anschaulichung das ausgefuumlllte Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et

al (2009) (siehe Anhang A Tabelle 3)

Nadine Sulser 20

4 Ergebnisse aus der Literatur

In diesem Kapitel werden zuerst die vier Hauptstudien kurz dargestellt Anschlies-

send erfolgt eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse Zum besseren Verstaumlnd-

nis wurden die Ergebnisse in drei Hauptkategorien eingeteilt Im Anhang befindet

sich die Matrix mit der Uumlbersicht der Hauptstudien in Bezug auf Inhalt Methode und

Evidenzgrad (siehe Anhang A Tabelle 2)

41 Darstellung der Studien

411 Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational

Therapy Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investi-

gation

Die quantitative Studie von Sams et al (2006) vergleicht die Haumlufigkeit des

Sprachgebrauchs und der sozialen Interaktion bei autistischen Kindern im Zu-

sammenhang mit ergotherapeutischen Interventionen mit oder ohne Einbezug

von Tieren Teilnehmer waren 22 Kinder mit der Diagnose Autismus im Alter

von 7- 13 Jahren Die Kinder erhielten in einem Zeitraum von 15 Wochen wouml-

chentlich je 30min Ergotherapie basierend auf momentan gebraumluchlichen In-

terventionen und 30min tiergestuumltzte Ergotherapie Beide Therapieformen

wurden in einem Gruppensetting mit allen Teilnehmern durchgefuumlhrt Zudem

wurde bei beiden Formen der Intervention der Fokus auf die Foumlrderung der

sensorischen Wahrnehmung des Sprachgebrauchs und der motorischen Fer-

tigkeiten gelegt Die Teilnehmer dienten beim Vergleich als ihre eigene Kon-

trollgruppe

Bei den momentan gebraumluchlichen ergotherapeutischen Interventionen wur-

den verschiedene theoretische Ansaumltze wie zB die sensorische Integrations-

therapie und diverse Hilfsmittel und Materialien zur Foumlrderung der sensori-

schen sprachlichen und motorischen Entwicklung mit einbezogen

Die tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen beinhalteten die Pflege

von Lamas Hunden und Hasen Zudem waren das Reiten und Fuumlhren der

Lamas Teil der Therapieeinheiten Die Interventionen wurden aufgezeichnet

und anschliessend von geschulten Beobachtern anhand eines eigens erstell-

ten Formulars zur Verhaltensbeobachtung bewertet

Nadine Sulser 21

Die Ergebnisse besagen dass waumlhrend den tiergestuumltzten ergotherapeuti-

schen Interventionen signifikant mehr soziale Interaktionen stattfanden und ein

gesteigerter Gebrauch von Sprache beobachtbar war

412 Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Chil-

dren with Pervasive Developmental Disorders

Das Ziel der quantitativen Studie von Martin et al (2002) war eine Evaluation

der Auswirkungen der Interaktion zwischen Kindern mit einer tiefgreifenden

Entwicklungsstoumlrung und Hunden Der Fokus wurde auf die Aspekte Verhalten

und Sprache gelegt Die Evaluation fand anhand eines Vergleichs der Fre-

quenz und der Art der Interaktionen zwischen den Studienteilnehmern und ei-

nem Ball einem Pluumlschhund oder einem lebenden Hund statt Teilnehmer wa-

ren zehn Kinder mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrung im Alter von 3 -

13 Jahren Die Untersuchung wurde in einem Zeitraum von 15 Wochen

durchgefuumlhrt und jeder Teilnehmer nahm insgesamt an 45 Einheiten von 15

Minuten Dauer teil Die Interventionen wurden im Einzelsetting durchgefuumlhrt

und jeder Teilnehmer nahm pro Woche an drei Einheiten (eine mit Ball eine

mit Pluumlschhund und eine mit lebendem Hund) teil sodass jeweils in einer Wo-

che alle drei Bedingungen beobachtet werden konnten Die Teilnehmer dien-

ten so als ihre eigene Kontrollgruppe Alle Interventionseinheiten wurden auf

Video aufgezeichnet und von geschulten Beobachtern nach einem strukturier-

ten Protokoll auf die Frequenz und Dauer der Interaktionen kodiert

Die Ergebnisse besagen dass die Teilnehmer in der Praumlsenz des lebenden

Hundes mehr Eigeninitiative fuumlr Spielaktivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrk-

tes Bewusstsein gegenuumlber ihrer sozialen Umwelt zeigten

413 Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The

ldquoSmall Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have

Positive Effects on Autistic Child Social Behaviour

Die quantitative Studie von Krskova et al (2010) untersucht die Effekte die ein

kleines Therapietier ndash in dieser Studie ein Meerschweinchen ndash auf das soziale

Verhalten von autistischen Kindern haben kann Teilnehmer waren neun autis-

tische Kinder im Alter von 6 - 13 Jahren Die Untersuchung fand in zwei Pha-

sen statt und wurde in einem den Kindern bekannten Klassenraum durchge-

Nadine Sulser 22

fuumlhrt Jede Phase bestand aus zehn Observationstagen In der ersten Phase

waren die neun Teilnehmer fuumlnf den Kindern bekannte Lehrpersonen und ein

den Kindern unbekannter Beobachter im Schulzimmer anwesend In der zwei-

ten Phase wurde zusaumltzlich zu den erwaumlhnten Personen ein Meerschwein-

chen in einem Plastikkaumlfig auf dem Tisch des Klassenraums platziert Die Fre-

quenz und die Art des sozialen Verhaltens der Teilnehmer wurden in beiden

Phasen vom selben Beobachter dokumentiert und ausgewertet wobei zwi-

schen taktilen Aumlusserungen verbalen Aumlusserungen und Augenkontakten un-

terschieden wurde

Die Ergebnisse der Studie besagen dass die Praumlsenz des Therapietieres im

Klassenraum einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der

sozialen Interaktionen der Teilnehmer untereinander mit den bekannten Per-

sonen und der unbekannten Person hatte Zudem wird erwaumlhnt dass die Cha-

rakteristika der sozialen Interaktionen stark vom Individuum abgaumlngig sind

414 Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj

M amp Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A

Single Case Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Das Ziel der quantitative Studie von Taylor et al (2009) ist herauszufinden

welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von

Kindern mit Autismus haben kann Teilnehmer waren drei Kinder mit Autismus

im Alter von 4 - 6 Jahren Die Teilnehmer erhielten waumlhrend 16 Wochen je

45min Hippotherapie pro Woche im Einzelsetting Dabei wurden bei allen Teil-

nehmern das gleiche Pferd und der gleiche Therapeut eingesetzt Zudem

wurde der Inhalt der einzelnen Hippotherapie Einheiten genau festgelegt und

strukturiert damit alle Kinder an einem nahezu identischen Therapieprogramm

teilnahmen Die Volition der Teilnehmer wurde mit dem Pediatric Volitional

Questionnaire [PVQ] durch zwei Ergotherapeuten insgesamt drei Mal ndash vor

waumlhrend und nach dem 16- woumlchigen Hippotherapie Programm ndash bei einer

strukturierten Spielaktivitaumlt bewertet

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Steigerung der Volition im Studien-

zeitraum wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell ges-

taltete

Nadine Sulser 23

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen

Sams et al (2006) konnten im Rahmen ihrer Studie darauf aufmerksam ma-

chen dass autistische Kinder durch tiergestuumltzte ergotherapeutische Interven-

tionen mehr Motivation fuumlr Interaktionen mit anderen Menschen zeigen Zu-

dem beschreiben die Autoren eine statistisch signifikante Steigerung der Fre-

quenz und Quantitaumlt von sozialen Interaktionen und positiven sozialen Verhal-

tensweisen waumlhrend den ergotherapeutischen Interventionen unter Einbezug

eines Therapietieres (Sams et al 2006) Martin et al (2002) zeigen in ihrer

Studie auf dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Prauml-

senz eines Tieres signifikant haumlufiger und laumlnger lachen und insgesamt uumlber

mehr Energie und Motivation verfuumlgen Zudem waren erhoumlhte Aufmerksam-

keit mehr Fokus und mehr Eigeninitiative beobachtbar Die Studienteilnehmer

stellten - verglichen mit dem Ball oder dem Pluumlschhund - laumlnger und haumlufiger

Blickkontakte mit dem Therapiehund her In Relation dazu schauten die Kin-

der in der Praumlsenz des Therapiehundes weniger haumlufig und kuumlrzer zum The-

rapeuten Zudem zeigten sie mehr stereotype Handbewegungen als bei den

anderen zwei Bedingungen (Martin et al 2002)

Krskova et al (2010) kommen in ihrer Studie zum Ergebnis dass die Praumlsenz

eines Meerschweinchens im Klassenraum die Anzahl und die Haumlufigkeit von

taktilen sozialen Interaktionen und Augenkontakten signifikant steigert Zudem

konnten bedeutend mehr soziale Interaktionen zwischen dem Kind und dem

Therapietier als mit einer dem Kind unbekannten Person beobachtet werden

Auch konnten einige soziale Verhaltensweisen nur in der Praumlsenz des Thera-

pietieres beobachtet werden Zum Beispiel zeigte ein Maumldchen muumltterliche

Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen und zwei Teilnehmer in-

teragierten ohne Aufforderung verbal und taktil miteinander Insgesamt bevor-

zugten alle Teilnehmer Beruumlhrungen und Augenkontakt mit dem Therapietier

zu sprachlichen Interaktionen Die Studie besagt zudem dass keiner der Teil-

nehmer aggressive Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen zeig-

te (Krskova et al 2010)

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

Literaturverzeichnis

Autismus Deutsche Schweiz (2012) Haumlufigkeit von Autismus Heruntergeladen von

httpwwwautismuschdiagnosehaeufigkeitcontenthtm

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Nadine Sulser 45

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Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

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assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

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Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

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STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 11

1522 Beeintraumlchtigungen in der Kommunikation

Die Sprachentwicklung ist verzoumlgert und eine aktive verbale Sprache teilwei-

se gar nicht ausgebildet Die Kommunikation mit anderen und die aktive Kon-

taktaufnahme sind wesentlich eingeschraumlnkt und zeitweilig gar nicht moumlglich

(Oberdick 2006) Zudem werden figurative Sprachbilder sowie auch Ironie

und Sarkasmus nicht verstanden (Woodyatt et al 2006)

1523 Repetitive stereotype Verhaltensmuster

Kinder und Erwachsene mit Autismus zeigen oft ein grosses Spektrum an ritu-

alisierten Ablaumlufen und Verhaltensmustern Bewegungen verbale Aumlusserun-

gen und Handlungen werden stetig wiederholt (Oberdick 2006) Zum Beispiel

kann ein erzwungenes Abweichen von einem ritualisierten Tagesablauf zu

grosser Verwirrung Desorientierung und Aggression fuumlhren (Woodyatt et al

2006) Es wird vermutet dass diese repetitiven stereotypen Verhaltensweisen

als eine Art Stabilisator in einer sich staumlndig veraumlndernden Umwelt dienen

(Oberdick 2006)

153 Ergotherapie

Die Ergotherapie beschaumlftigt sich damit das Wohlbefinden und die Gesund-

heit von Personen mittels Betaumltigung zu foumlrdern beziehungsweise zu erhalten

Ergotherapeuten gehen davon aus dass Partizipation von den physischen

emotionalen und kognitiven Faumlhigkeiten der Person den Merkmalen der Betauml-

tigung und den physischen sozialen und kulturellen Umweltfaktoren unter-

stuumltzt oder verhindert werden kann (World Federation of Occupational Thera-

pists [WFOT] 2004)

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr

sie bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und den Alltag nach ihren

Faumlhigkeiten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko

2007) Dies erreichen Ergotherapeuten indem sie Personen ermoumlglichen ihre

eigenen Faumlhigkeiten zu verbessern um an fuumlr sie bedeutungsvollen Betaumlti-

gungen teilzuhaben oder indem sie die Aktivitaumlt oder die Umwelt so anpassen

dass die Partizipation vereinfacht wird (WFOT 2004)

Der Begriff Betaumltigung wird von Kielhofner Marotzki und Mentrup (2005 S6)

als bdquodie kulturell bedeutsame Ausuumlbung von Arbeit Spiel und Aufgaben des

Nadine Sulser 12

taumlglichen Lebens im Strom der Zeit und in den Kontexten der individuellen

raumlumlichen und sozialen Weltldquo definiert Betaumltigung steht fuumlr alle Aktivitaumlten

welche ein Mensch in seinem alltaumlglichen Leben ausuumlbt Dabei hat jede Per-

son eine grosse Anzahl an verschiedenen Betaumltigungen die einen wesentli-

chen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben (Canadian As-

sociaton of Occupational Therapy [CAOT] 2012)

154 Tiergestuumltzte Therapie

Schon seit langer Zeit sind die positiven Effekte der Praumlsenz eines Tieres auf

die Befindlichkeit und das Verhalten des Menschen bekannt Der erste doku-

mentierte Einsatz von Tieren als Unterstuumltzung von therapeutischen Interven-

tionen war 1792 in England wo psychiatrische Patienten an therapeutischen

Programmen mit Tieren wie Voumlgel und Hasen teilnahmen (Jorgenson 1997)

Tiere werden als Unterstuumltzung der therapeutischen Behandlung in verschie-

denen Bereichen des Gesundheitswesens eingesetzt (Nimer et al 2007)

Laut der Delta Society (2012) ist tiergestuumltzte Therapie eine zielorientierte In-

tervention in welcher ein speziell ausgebildetes Tier einen zentralen Teil des

Behandlungsprozesses darstellt Die Integration des Tieres in die Therapie

dient einem spezifischen Ziel welches dadurch effizienter erreicht werden

kann (Chandler 2005) Laut Connor und Miller (2000) ist es wichtig klarzu-

stellen dass tiergestuumltzte Therapie nicht nur ein kurzer Besuch des Tieres

waumlhrend einer Therapieintervention ist sondern der gezielte und zielorientierte

Einsatz eines Tieres in einer therapeutischen Behandlung

Nadine Sulser 13

2 Theoretischer Hintergrund

In diesem Kapitel erfolgt eine Uumlbersicht uumlber momentan gebraumluchliche ergotherapeu-

tische Interventionen und Ansaumltze bei Kindern mit Autismus Ausserdem wird auf das

ergotherapeutische Modell (Model of Human Occupation) welches als theoretische

Grundlage dieser Arbeit dient eingegangen

21 Gebraumluchliche ergotherapeutische Interventionen bei Kindern mit Autismus

Der Fokus von ergotherapeutischen Interventionen bei Kindern mit Autismus liegt in

der Foumlrderung der Partizipation und Selbststaumlndigkeit in einer Vielfalt von Betaumltigun-

gen inklusive Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [ADL] schulischen und spielerischen

Betaumltigungen und instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [IADL] (Umbar-

ger 2007) Laut Case ndashSmith (2004) lassen sich die momentan gebraumluchlichen ergo-

therapeutischen Interventionen bei Autismus in drei Hauptkategorien einteilen Sen-

sorische Integrationstherapie Verhaltenstherapie und ganzheitliche Interventionen

212 Sensorische Integrationstherapie

Die sensorische Integrationstherapie wurde von Jean Ayres entwickelt um

den Fokus auf die neurologische Verarbeitung von sensorischen Informatio-

nen zu legen (Oberdick 2006) Die Sensorische Integrationstherapie basiert

auf dem Verstaumlndnis dass Beeintraumlchtigungen in der neurologischen Verar-

beitung und Integration von sensorischen Informationen zu Verhaltensstoumlrun-

gen fuumlhren koumlnnen (Watling amp Diez 2007) Laut Baranek (2002) bestehen bei

einem grossen Teil der Kinder mit einer autistischen Stoumlrung Beeintraumlchtigun-

gen in der sensorischen Informationsverarbeitung Oftmals zeigen autistische

Kinder auffaumlllige Reaktionen und Verhaltensweisen auf sensorische Inputs wie

zB Hypersensibilitaumlt bei Laumlrm oder taktilen Kontakten (Oberdick 2006) Die

Interventionen der sensorischen Integrationstherapie sind darauf ausgelegt

kontrollierte sensorische Erfahrungen zu bieten sodass adaumlquate Reaktionen

ausgeloumlst werden welche dann auch in den Alltag uumlbertragen werden koumlnnen

(Baranek 2002)

Das Ziel der Therapie besteht darin die Modulation von sensorischen Informa-

tionen in Bezug auf das Verhalten und die Aufmerksamkeit zu foumlrdern und so

die Faumlhigkeiten des Kindes zur sozialen Interaktion Selbststaumlndigkeit und die

schulischen Leistungen zu steigern (Baranek 2002)

Nadine Sulser 14

212 Verhaltenstherapie

Interventionen im Bereich der Verhaltenstherapie basieren auf dem Glauben

dass Verhaltensweisen durch sorgfaumlltig geplante systematische Interaktionen

mit der Umwelt veraumlndert werden koumlnnen Der Zusammenhang zwischen den

Ausloumlsern fuumlr eine Verhaltensweise dem Verhalten selbst und den daraus

entstehenden Konsequenzen wird genutzt um unangemessene Verhaltens-

weisen zu ersetzen Das heisst Verhaltensweisen werden durch die gezielte

Beeinflussung derer Konsequenzen veraumlndert (Watling 2004) Laut Oberdick

(2006) besteht fuumlr die Effizienz des verhaltenstherapeutischen Ansatzes eine

gute Evidenzbasierung Er bedingt jedoch grossen Zeitaufwand und wird teil-

weise als dressurnah erlebt Nach Case- Smith (2004) gibt es eine grosse

Vielfalt an verhaltenstherapeutischen Interventionen fuumlr Kinder mit Autismus

die bekannteste ist die Applied Behaviour Analysis [ABA] auf welche im Rah-

men dieser Arbeit nicht naumlher eingegangen wird

213 Ganzheitliche Interventionen

Ganzheitliche Interventionen kombinieren verschiedene Theorien und fokus-

sieren auf alle Entwicklungsbereiche des Kindes (Case ndash Smith 2004) Ein

ganzheitlicher Ansatz der momentan zunehmend an Bedeutung gewinnt ist

der TEACCH Ansatz (Treatment and Education of Autistic and related Com-

munication handicapped Children) (Oberdick 2006) Das Ziel des TEACCH

Ansatzes ist eine optimale Adaptation des autistischen Kindes an die Umwelt

und somit eine Maximierung der Selbststaumlndigkeit und der Lebensqualitaumlt

(Case-Smith 2004) Es werden individuelle Strukturierungs- und Visualisie-

rungshilfen angeboten welche die Umwelt fuumlr das autistische Kind uumlber-

schaubarer und verstaumlndlicher machen So werden die individuellen Faumlhigkei-

ten gefoumlrdert der Zugang zu neuen Lernerfahrungen eroumlffnet und mehr Parti-

zipation ermoumlglicht (Oberdick 2006)

Wie bereits erwaumlhnt belegen Untersuchungen dass viele der beschriebenen mo-

mentan gebraumluchlichen therapeutischen Interventionen zur Foumlrderung von Kindern

mit Autismus nicht mit ausreichend wissenschaftlicher Evidenz belegt werden koumln-

nen (Baranek 2002) Um die bestmoumlgliche und effiziente ergotherapeutische Be-

Nadine Sulser 15

handlung von Kindern mit einer autistischen Stoumlrung zu gewaumlhrleisten ist es deshalb

von grosser Relevanz dass Ergotherapeuten sich umfassend uumlber Interventions-

moumlglichkeiten und deren Effektivitaumlt und Evidenz informieren (Case-Smith et al

2008)

22 Model of Human Occupation [MOHO]

Das Model of Human Occupation ist ein auf dem aktuellen ergotherapeutischen Pa-

radigma basierendes konzeptionelles Praxismodell Es wurde 1980 von Gary Kiel-

hofner entwickelt und in den letzten Jahren immer wieder kritisch uumlberarbeitet

(Mentrup 2007) Das MOHO ist eines der bekanntesten und gebraumluchlichsten ergo-

therapeutischen Modelle und dient der Ergotherapie als Instrument zur ganzheitli-

chen Betrachtung des Menschen und seines Handelns

Als Fundament des MOHO

dient der Glaube dass ein

enger Zusammenhang zwi-

schen menschlicher Betaumlti-

gung und Gesundheit be-

steht Das Betaumltigungsverhal-

ten steht daher im Zentrum

des Modells Betaumltigung wird

als das Ausfuumlhren von Arbeit

Freizeit und ADL innerhalb

eines zeitlichen physischen

und soziokulturellen Kontexts

beschrieben (Kielhofner

2008) Laut Kielhofner (2008)

zeigt das MOHO die Wechselwirkung zwischen einer Person und deren Umwelt und

wie diese Beziehung die Motivation Verhaltensweisen und Performanz einer Person

beeinflussen Das heisst ob und wie eine Betaumltigung ausgefuumlhrt wird haumlngt von den

drei Komponenten des menschlichen Systems den drei Subsystemen Volition Habi-

tuation und Performanz ab Diese Faktoren werden wiederum durch die Umwelt der

Person beeinflusst und veraumlndert Die drei Subsysteme zusammen bilden die Identi-

taumlt einer Person (Kielhofner 2008)

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Nadine Sulser 16

221 Volition

Volition wird als die Motivation welche eine Person dazu bewegt Betaumltigungen

auszufuumlhren definiert Die Volition besteht aus drei Komponenten Den Inte-

ressen den Werten und dem Selbstbild

Das Selbstbild bezieht sich auf die Wahrnehmung der eigenen Kompetenzen

und der eigenen Wirksamkeit Es beinhaltet also das Einschaumltzen eigener

koumlrperlicher intellektueller und sozialer Faumlhigkeiten die Kontrolle des eigenen

Verhaltens und auch die Gedanken und Gefuumlhle in Bezug auf die Faumlhigkeit

etwas bewirken zu koumlnnen Der Bereich Werte wird als persoumlnliche Uumlberzeu-

gungen Prinzipien und Moralvorstellungen beschrieben Die Komponente In-

teressen beinhaltet die Handlungen welche eine Person als angenehm zu-

friedenstellend und erfreulich erlebt Die Volition bestimmt so massgebend

was wir tun wie wir es tun und ob wir damit zufrieden sind (Kielhofner 2008)

222 Habituation

Habituation ist die verinnerlichte Neigung einer Person in einem bekannten

zeitlichen physischen oder sozialen Kontext gleichbleibende Verhaltensmus-

ter zu zeigen Das Subsystem Habituation besteht aus den Gewohnheiten und

verinnerlichten Rollen welche den Alltag einer Person bestimmen und gestal-

ten

Gewohnheiten werden definiert als automatische und repetitive Verhaltens-

weisen welche beeinflussen wie eine Person Aktivitaumlten ausfuumlhrt und ihren

Alltag gestaltet Verinnerlichte Rollen sind ein Teil der Identitaumlt einer Person

Sie beinhalten den persoumlnlichen und sozialen Status sowie dazugehoumlrige Er-

wartungshaltungen und Handlungen Jeder Mensch nimmt in seinem Leben

verschiedene Rollen (zB Sohn Vater Arbeitnehmer) ein welche mit unter-

schiedlichen Erwartungshaltungen verbunden sind und so das Verhalten un-

gleich beeinflussen (Kielhofner 2008)

223 Performanz

Das Subsystem Performanz repraumlsentiert die individuellen Kapazitaumlten einer

Person zur Durchfuumlhrung von Betaumltigungen und die dazugehoumlrigen subjekti-

ven Erfahrungen Die Performanz besteht aus objektiven und subjektiven An-

teilen

Nadine Sulser 17

Die objektiven Anteile beinhalten koumlrperliche und mentale Fertigkeiten das

heisst neurologische kardiopulmonale muskuloskelettale und andere Koumlrper-

systeme Diese Fertigkeiten werden unterteilt in motorische Fertigkeiten pro-

zesshafte Fertigkeiten und Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten Die

subjektiven Anteile bestehen aus dem persoumlnlichen Erleben und der Erfah-

rungskomponente welche die Betaumltigungsperformanz ebenfalls beeinflussen

Das Subsystem Performanz beinhaltet so die Grundannahme dass Koumlrper

und Geist nicht getrennt sondern als eine Einheit betrachtet werden sollen

(Kielhofner 2008)

224 Umwelt

Die Umwelt wird als der physische soziale oumlkonomische kulturelle und politi-

sche Kontext in dem eine Person lebt und Betaumltigungen ausfuumlhrt definiert

Verschiedene Aspekte der Umwelt koumlnnen die Ausfuumlhrung von Betaumltigungen

und Partizipation unterstuumltzen jedoch auch verhindern Es wird beschrieben

dass das Betaumltigungsverhalten eines Menschen aus der Interaktion zwischen

der Volition und der Performanz der Person und den Umweltaspekten resul-

tiert (Kielhofner 2008)

Nadine Sulser 18

3 Methodik

Fuumlr die Bearbeitung der definierten Fragestellung wurde die Form der Literaturuumlber-

sicht gewaumlhlt Die zu dieser Form gehoumlrige Methode ist die Literaturrecherche wel-

che in diesem Kapitel detailliert beschrieben wird

Die gewaumlhlte Form der Literaturuumlbersicht eignet sich gut fuumlr die bestehende Frage-

stellung um eine moumlglichst umfassende Uumlbersicht uumlber die Auswirkungen von tier-

gestuumltzter Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu

erhalten

31 Beschreibung der Literaturrecherche

Zu Beginn der Literatursuche wurden zur Fragestellung passende Schluumlsselwoumlrter

erarbeitet Diese wurden auf Englisch uumlbersetzt und passende Synonyme Unterbeg-

riffe und Oberbegriffe formuliert Zudem wurden mit Hilfe des MeSH Thesaurus (Na-

tional Library of Medicine [NLM] 2011) die Schlagwoumlrter bestimmt Als geeignete

Datenbanken wurden AMED CINAHL ERIC Medline OTDBase PsycInfo und

PubMed identifiziert

Anhand der festgelegten Schluumlssel- und Schlagwoumlrter (siehe Anhang A Tabelle 1)

wurde eine systematische Literatursuche in den bestimmten Datenbanken durchge-

fuumlhrt Die Schluumlssel- und Schlagwoumlrter wurden auf unterschiedliche Weise miteinan-

der kombiniert und mit Boleeschen Operatoren verknuumlpft Zusaumltzlich wurde das

Trunkierungszeichen verwendet da damit zum Beispiel bei child auch nach

children gesucht wird Besonders in den Datenbanken AMED und CINAHL wurden

viele Studien gefunden weshalb ein Grossteil der Suche dort stattfand Bei der Lite-

raturrecherche wurde bei jeder Suchabfrage jeweils das Publikationsdatum einge-

schraumlnkt sodass nur Literatur welche seit dem Jahr 2002 publiziert wurde in die Su-

che mit einbezogen wurde Zusaumltzlich wurde auch in den Referenzverzeichnissen

der gefundenen Literatur nach weiteren geeigneten Quellen gesucht

Im Katalog des Netzwerkes von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

[NEBIS] erfolgte eine Suche nach Tertiaumlrliteratur zu den Themen Autismus Ergothe-

rapie und tiergestuumltzte Therapie Hier wurde nur Literatur aus der Bibliothek der

ZHAW Gesundheit oder der Zentralbibliothek in Zuumlrich beruumlcksichtigt

Nadine Sulser 19

32 Einschlusskriterien und Beurteilungskriterien der Literatur

Insgesamt umfasste die so gefundene Literatur 163 Studien Die gefundenen Studien

wurden durch das Lesen der Titel und der Abstracts anhand folgender Einschlusskri-

terien ausgewaumlhlt oder verworfen

Im Abstract sind mindestens zwei der folgenden Kernpunkte erwaumlhnt

Autistisches Kind und sein Umfeld

Die Integration von Tieren in die Ergotherapie

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf die Partizipation

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf das soziale Verhalten

So liessen sich insgesamt 21 Studien bestimmen die laut ihrem Abstract den Krite-

rien entsprachen Diese Studien wurden sorgfaumlltig gelesen und es wurden unter Be-

ruumlcksichtigung der Fragestellung und des gewaumlhlten ergotherapeutischen Modells

die folgenden vier Hauptstudien bestimmt

Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational Therapy

Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investigation

Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Children with

Pervasive Developmental Disorders

Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The ldquoSmall

Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have Positive

Effects on Autistic Child Social Behaviour

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj M amp

Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single Case

Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Die Hauptstudien wurden anhand des Formulars zur kritischen Beurteilung quantita-

tiver Studien (Law et al 1998a) beurteilt um eine Aussage uumlber ihre methodologi-

sche Qualitaumlt und Aussagekraft treffen zu koumlnnen Im Anhang befindet sich zur Ver-

anschaulichung das ausgefuumlllte Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et

al (2009) (siehe Anhang A Tabelle 3)

Nadine Sulser 20

4 Ergebnisse aus der Literatur

In diesem Kapitel werden zuerst die vier Hauptstudien kurz dargestellt Anschlies-

send erfolgt eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse Zum besseren Verstaumlnd-

nis wurden die Ergebnisse in drei Hauptkategorien eingeteilt Im Anhang befindet

sich die Matrix mit der Uumlbersicht der Hauptstudien in Bezug auf Inhalt Methode und

Evidenzgrad (siehe Anhang A Tabelle 2)

41 Darstellung der Studien

411 Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational

Therapy Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investi-

gation

Die quantitative Studie von Sams et al (2006) vergleicht die Haumlufigkeit des

Sprachgebrauchs und der sozialen Interaktion bei autistischen Kindern im Zu-

sammenhang mit ergotherapeutischen Interventionen mit oder ohne Einbezug

von Tieren Teilnehmer waren 22 Kinder mit der Diagnose Autismus im Alter

von 7- 13 Jahren Die Kinder erhielten in einem Zeitraum von 15 Wochen wouml-

chentlich je 30min Ergotherapie basierend auf momentan gebraumluchlichen In-

terventionen und 30min tiergestuumltzte Ergotherapie Beide Therapieformen

wurden in einem Gruppensetting mit allen Teilnehmern durchgefuumlhrt Zudem

wurde bei beiden Formen der Intervention der Fokus auf die Foumlrderung der

sensorischen Wahrnehmung des Sprachgebrauchs und der motorischen Fer-

tigkeiten gelegt Die Teilnehmer dienten beim Vergleich als ihre eigene Kon-

trollgruppe

Bei den momentan gebraumluchlichen ergotherapeutischen Interventionen wur-

den verschiedene theoretische Ansaumltze wie zB die sensorische Integrations-

therapie und diverse Hilfsmittel und Materialien zur Foumlrderung der sensori-

schen sprachlichen und motorischen Entwicklung mit einbezogen

Die tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen beinhalteten die Pflege

von Lamas Hunden und Hasen Zudem waren das Reiten und Fuumlhren der

Lamas Teil der Therapieeinheiten Die Interventionen wurden aufgezeichnet

und anschliessend von geschulten Beobachtern anhand eines eigens erstell-

ten Formulars zur Verhaltensbeobachtung bewertet

Nadine Sulser 21

Die Ergebnisse besagen dass waumlhrend den tiergestuumltzten ergotherapeuti-

schen Interventionen signifikant mehr soziale Interaktionen stattfanden und ein

gesteigerter Gebrauch von Sprache beobachtbar war

412 Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Chil-

dren with Pervasive Developmental Disorders

Das Ziel der quantitativen Studie von Martin et al (2002) war eine Evaluation

der Auswirkungen der Interaktion zwischen Kindern mit einer tiefgreifenden

Entwicklungsstoumlrung und Hunden Der Fokus wurde auf die Aspekte Verhalten

und Sprache gelegt Die Evaluation fand anhand eines Vergleichs der Fre-

quenz und der Art der Interaktionen zwischen den Studienteilnehmern und ei-

nem Ball einem Pluumlschhund oder einem lebenden Hund statt Teilnehmer wa-

ren zehn Kinder mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrung im Alter von 3 -

13 Jahren Die Untersuchung wurde in einem Zeitraum von 15 Wochen

durchgefuumlhrt und jeder Teilnehmer nahm insgesamt an 45 Einheiten von 15

Minuten Dauer teil Die Interventionen wurden im Einzelsetting durchgefuumlhrt

und jeder Teilnehmer nahm pro Woche an drei Einheiten (eine mit Ball eine

mit Pluumlschhund und eine mit lebendem Hund) teil sodass jeweils in einer Wo-

che alle drei Bedingungen beobachtet werden konnten Die Teilnehmer dien-

ten so als ihre eigene Kontrollgruppe Alle Interventionseinheiten wurden auf

Video aufgezeichnet und von geschulten Beobachtern nach einem strukturier-

ten Protokoll auf die Frequenz und Dauer der Interaktionen kodiert

Die Ergebnisse besagen dass die Teilnehmer in der Praumlsenz des lebenden

Hundes mehr Eigeninitiative fuumlr Spielaktivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrk-

tes Bewusstsein gegenuumlber ihrer sozialen Umwelt zeigten

413 Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The

ldquoSmall Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have

Positive Effects on Autistic Child Social Behaviour

Die quantitative Studie von Krskova et al (2010) untersucht die Effekte die ein

kleines Therapietier ndash in dieser Studie ein Meerschweinchen ndash auf das soziale

Verhalten von autistischen Kindern haben kann Teilnehmer waren neun autis-

tische Kinder im Alter von 6 - 13 Jahren Die Untersuchung fand in zwei Pha-

sen statt und wurde in einem den Kindern bekannten Klassenraum durchge-

Nadine Sulser 22

fuumlhrt Jede Phase bestand aus zehn Observationstagen In der ersten Phase

waren die neun Teilnehmer fuumlnf den Kindern bekannte Lehrpersonen und ein

den Kindern unbekannter Beobachter im Schulzimmer anwesend In der zwei-

ten Phase wurde zusaumltzlich zu den erwaumlhnten Personen ein Meerschwein-

chen in einem Plastikkaumlfig auf dem Tisch des Klassenraums platziert Die Fre-

quenz und die Art des sozialen Verhaltens der Teilnehmer wurden in beiden

Phasen vom selben Beobachter dokumentiert und ausgewertet wobei zwi-

schen taktilen Aumlusserungen verbalen Aumlusserungen und Augenkontakten un-

terschieden wurde

Die Ergebnisse der Studie besagen dass die Praumlsenz des Therapietieres im

Klassenraum einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der

sozialen Interaktionen der Teilnehmer untereinander mit den bekannten Per-

sonen und der unbekannten Person hatte Zudem wird erwaumlhnt dass die Cha-

rakteristika der sozialen Interaktionen stark vom Individuum abgaumlngig sind

414 Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj

M amp Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A

Single Case Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Das Ziel der quantitative Studie von Taylor et al (2009) ist herauszufinden

welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von

Kindern mit Autismus haben kann Teilnehmer waren drei Kinder mit Autismus

im Alter von 4 - 6 Jahren Die Teilnehmer erhielten waumlhrend 16 Wochen je

45min Hippotherapie pro Woche im Einzelsetting Dabei wurden bei allen Teil-

nehmern das gleiche Pferd und der gleiche Therapeut eingesetzt Zudem

wurde der Inhalt der einzelnen Hippotherapie Einheiten genau festgelegt und

strukturiert damit alle Kinder an einem nahezu identischen Therapieprogramm

teilnahmen Die Volition der Teilnehmer wurde mit dem Pediatric Volitional

Questionnaire [PVQ] durch zwei Ergotherapeuten insgesamt drei Mal ndash vor

waumlhrend und nach dem 16- woumlchigen Hippotherapie Programm ndash bei einer

strukturierten Spielaktivitaumlt bewertet

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Steigerung der Volition im Studien-

zeitraum wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell ges-

taltete

Nadine Sulser 23

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen

Sams et al (2006) konnten im Rahmen ihrer Studie darauf aufmerksam ma-

chen dass autistische Kinder durch tiergestuumltzte ergotherapeutische Interven-

tionen mehr Motivation fuumlr Interaktionen mit anderen Menschen zeigen Zu-

dem beschreiben die Autoren eine statistisch signifikante Steigerung der Fre-

quenz und Quantitaumlt von sozialen Interaktionen und positiven sozialen Verhal-

tensweisen waumlhrend den ergotherapeutischen Interventionen unter Einbezug

eines Therapietieres (Sams et al 2006) Martin et al (2002) zeigen in ihrer

Studie auf dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Prauml-

senz eines Tieres signifikant haumlufiger und laumlnger lachen und insgesamt uumlber

mehr Energie und Motivation verfuumlgen Zudem waren erhoumlhte Aufmerksam-

keit mehr Fokus und mehr Eigeninitiative beobachtbar Die Studienteilnehmer

stellten - verglichen mit dem Ball oder dem Pluumlschhund - laumlnger und haumlufiger

Blickkontakte mit dem Therapiehund her In Relation dazu schauten die Kin-

der in der Praumlsenz des Therapiehundes weniger haumlufig und kuumlrzer zum The-

rapeuten Zudem zeigten sie mehr stereotype Handbewegungen als bei den

anderen zwei Bedingungen (Martin et al 2002)

Krskova et al (2010) kommen in ihrer Studie zum Ergebnis dass die Praumlsenz

eines Meerschweinchens im Klassenraum die Anzahl und die Haumlufigkeit von

taktilen sozialen Interaktionen und Augenkontakten signifikant steigert Zudem

konnten bedeutend mehr soziale Interaktionen zwischen dem Kind und dem

Therapietier als mit einer dem Kind unbekannten Person beobachtet werden

Auch konnten einige soziale Verhaltensweisen nur in der Praumlsenz des Thera-

pietieres beobachtet werden Zum Beispiel zeigte ein Maumldchen muumltterliche

Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen und zwei Teilnehmer in-

teragierten ohne Aufforderung verbal und taktil miteinander Insgesamt bevor-

zugten alle Teilnehmer Beruumlhrungen und Augenkontakt mit dem Therapietier

zu sprachlichen Interaktionen Die Studie besagt zudem dass keiner der Teil-

nehmer aggressive Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen zeig-

te (Krskova et al 2010)

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

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assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

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Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 12

taumlglichen Lebens im Strom der Zeit und in den Kontexten der individuellen

raumlumlichen und sozialen Weltldquo definiert Betaumltigung steht fuumlr alle Aktivitaumlten

welche ein Mensch in seinem alltaumlglichen Leben ausuumlbt Dabei hat jede Per-

son eine grosse Anzahl an verschiedenen Betaumltigungen die einen wesentli-

chen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben (Canadian As-

sociaton of Occupational Therapy [CAOT] 2012)

154 Tiergestuumltzte Therapie

Schon seit langer Zeit sind die positiven Effekte der Praumlsenz eines Tieres auf

die Befindlichkeit und das Verhalten des Menschen bekannt Der erste doku-

mentierte Einsatz von Tieren als Unterstuumltzung von therapeutischen Interven-

tionen war 1792 in England wo psychiatrische Patienten an therapeutischen

Programmen mit Tieren wie Voumlgel und Hasen teilnahmen (Jorgenson 1997)

Tiere werden als Unterstuumltzung der therapeutischen Behandlung in verschie-

denen Bereichen des Gesundheitswesens eingesetzt (Nimer et al 2007)

Laut der Delta Society (2012) ist tiergestuumltzte Therapie eine zielorientierte In-

tervention in welcher ein speziell ausgebildetes Tier einen zentralen Teil des

Behandlungsprozesses darstellt Die Integration des Tieres in die Therapie

dient einem spezifischen Ziel welches dadurch effizienter erreicht werden

kann (Chandler 2005) Laut Connor und Miller (2000) ist es wichtig klarzu-

stellen dass tiergestuumltzte Therapie nicht nur ein kurzer Besuch des Tieres

waumlhrend einer Therapieintervention ist sondern der gezielte und zielorientierte

Einsatz eines Tieres in einer therapeutischen Behandlung

Nadine Sulser 13

2 Theoretischer Hintergrund

In diesem Kapitel erfolgt eine Uumlbersicht uumlber momentan gebraumluchliche ergotherapeu-

tische Interventionen und Ansaumltze bei Kindern mit Autismus Ausserdem wird auf das

ergotherapeutische Modell (Model of Human Occupation) welches als theoretische

Grundlage dieser Arbeit dient eingegangen

21 Gebraumluchliche ergotherapeutische Interventionen bei Kindern mit Autismus

Der Fokus von ergotherapeutischen Interventionen bei Kindern mit Autismus liegt in

der Foumlrderung der Partizipation und Selbststaumlndigkeit in einer Vielfalt von Betaumltigun-

gen inklusive Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [ADL] schulischen und spielerischen

Betaumltigungen und instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [IADL] (Umbar-

ger 2007) Laut Case ndashSmith (2004) lassen sich die momentan gebraumluchlichen ergo-

therapeutischen Interventionen bei Autismus in drei Hauptkategorien einteilen Sen-

sorische Integrationstherapie Verhaltenstherapie und ganzheitliche Interventionen

212 Sensorische Integrationstherapie

Die sensorische Integrationstherapie wurde von Jean Ayres entwickelt um

den Fokus auf die neurologische Verarbeitung von sensorischen Informatio-

nen zu legen (Oberdick 2006) Die Sensorische Integrationstherapie basiert

auf dem Verstaumlndnis dass Beeintraumlchtigungen in der neurologischen Verar-

beitung und Integration von sensorischen Informationen zu Verhaltensstoumlrun-

gen fuumlhren koumlnnen (Watling amp Diez 2007) Laut Baranek (2002) bestehen bei

einem grossen Teil der Kinder mit einer autistischen Stoumlrung Beeintraumlchtigun-

gen in der sensorischen Informationsverarbeitung Oftmals zeigen autistische

Kinder auffaumlllige Reaktionen und Verhaltensweisen auf sensorische Inputs wie

zB Hypersensibilitaumlt bei Laumlrm oder taktilen Kontakten (Oberdick 2006) Die

Interventionen der sensorischen Integrationstherapie sind darauf ausgelegt

kontrollierte sensorische Erfahrungen zu bieten sodass adaumlquate Reaktionen

ausgeloumlst werden welche dann auch in den Alltag uumlbertragen werden koumlnnen

(Baranek 2002)

Das Ziel der Therapie besteht darin die Modulation von sensorischen Informa-

tionen in Bezug auf das Verhalten und die Aufmerksamkeit zu foumlrdern und so

die Faumlhigkeiten des Kindes zur sozialen Interaktion Selbststaumlndigkeit und die

schulischen Leistungen zu steigern (Baranek 2002)

Nadine Sulser 14

212 Verhaltenstherapie

Interventionen im Bereich der Verhaltenstherapie basieren auf dem Glauben

dass Verhaltensweisen durch sorgfaumlltig geplante systematische Interaktionen

mit der Umwelt veraumlndert werden koumlnnen Der Zusammenhang zwischen den

Ausloumlsern fuumlr eine Verhaltensweise dem Verhalten selbst und den daraus

entstehenden Konsequenzen wird genutzt um unangemessene Verhaltens-

weisen zu ersetzen Das heisst Verhaltensweisen werden durch die gezielte

Beeinflussung derer Konsequenzen veraumlndert (Watling 2004) Laut Oberdick

(2006) besteht fuumlr die Effizienz des verhaltenstherapeutischen Ansatzes eine

gute Evidenzbasierung Er bedingt jedoch grossen Zeitaufwand und wird teil-

weise als dressurnah erlebt Nach Case- Smith (2004) gibt es eine grosse

Vielfalt an verhaltenstherapeutischen Interventionen fuumlr Kinder mit Autismus

die bekannteste ist die Applied Behaviour Analysis [ABA] auf welche im Rah-

men dieser Arbeit nicht naumlher eingegangen wird

213 Ganzheitliche Interventionen

Ganzheitliche Interventionen kombinieren verschiedene Theorien und fokus-

sieren auf alle Entwicklungsbereiche des Kindes (Case ndash Smith 2004) Ein

ganzheitlicher Ansatz der momentan zunehmend an Bedeutung gewinnt ist

der TEACCH Ansatz (Treatment and Education of Autistic and related Com-

munication handicapped Children) (Oberdick 2006) Das Ziel des TEACCH

Ansatzes ist eine optimale Adaptation des autistischen Kindes an die Umwelt

und somit eine Maximierung der Selbststaumlndigkeit und der Lebensqualitaumlt

(Case-Smith 2004) Es werden individuelle Strukturierungs- und Visualisie-

rungshilfen angeboten welche die Umwelt fuumlr das autistische Kind uumlber-

schaubarer und verstaumlndlicher machen So werden die individuellen Faumlhigkei-

ten gefoumlrdert der Zugang zu neuen Lernerfahrungen eroumlffnet und mehr Parti-

zipation ermoumlglicht (Oberdick 2006)

Wie bereits erwaumlhnt belegen Untersuchungen dass viele der beschriebenen mo-

mentan gebraumluchlichen therapeutischen Interventionen zur Foumlrderung von Kindern

mit Autismus nicht mit ausreichend wissenschaftlicher Evidenz belegt werden koumln-

nen (Baranek 2002) Um die bestmoumlgliche und effiziente ergotherapeutische Be-

Nadine Sulser 15

handlung von Kindern mit einer autistischen Stoumlrung zu gewaumlhrleisten ist es deshalb

von grosser Relevanz dass Ergotherapeuten sich umfassend uumlber Interventions-

moumlglichkeiten und deren Effektivitaumlt und Evidenz informieren (Case-Smith et al

2008)

22 Model of Human Occupation [MOHO]

Das Model of Human Occupation ist ein auf dem aktuellen ergotherapeutischen Pa-

radigma basierendes konzeptionelles Praxismodell Es wurde 1980 von Gary Kiel-

hofner entwickelt und in den letzten Jahren immer wieder kritisch uumlberarbeitet

(Mentrup 2007) Das MOHO ist eines der bekanntesten und gebraumluchlichsten ergo-

therapeutischen Modelle und dient der Ergotherapie als Instrument zur ganzheitli-

chen Betrachtung des Menschen und seines Handelns

Als Fundament des MOHO

dient der Glaube dass ein

enger Zusammenhang zwi-

schen menschlicher Betaumlti-

gung und Gesundheit be-

steht Das Betaumltigungsverhal-

ten steht daher im Zentrum

des Modells Betaumltigung wird

als das Ausfuumlhren von Arbeit

Freizeit und ADL innerhalb

eines zeitlichen physischen

und soziokulturellen Kontexts

beschrieben (Kielhofner

2008) Laut Kielhofner (2008)

zeigt das MOHO die Wechselwirkung zwischen einer Person und deren Umwelt und

wie diese Beziehung die Motivation Verhaltensweisen und Performanz einer Person

beeinflussen Das heisst ob und wie eine Betaumltigung ausgefuumlhrt wird haumlngt von den

drei Komponenten des menschlichen Systems den drei Subsystemen Volition Habi-

tuation und Performanz ab Diese Faktoren werden wiederum durch die Umwelt der

Person beeinflusst und veraumlndert Die drei Subsysteme zusammen bilden die Identi-

taumlt einer Person (Kielhofner 2008)

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Nadine Sulser 16

221 Volition

Volition wird als die Motivation welche eine Person dazu bewegt Betaumltigungen

auszufuumlhren definiert Die Volition besteht aus drei Komponenten Den Inte-

ressen den Werten und dem Selbstbild

Das Selbstbild bezieht sich auf die Wahrnehmung der eigenen Kompetenzen

und der eigenen Wirksamkeit Es beinhaltet also das Einschaumltzen eigener

koumlrperlicher intellektueller und sozialer Faumlhigkeiten die Kontrolle des eigenen

Verhaltens und auch die Gedanken und Gefuumlhle in Bezug auf die Faumlhigkeit

etwas bewirken zu koumlnnen Der Bereich Werte wird als persoumlnliche Uumlberzeu-

gungen Prinzipien und Moralvorstellungen beschrieben Die Komponente In-

teressen beinhaltet die Handlungen welche eine Person als angenehm zu-

friedenstellend und erfreulich erlebt Die Volition bestimmt so massgebend

was wir tun wie wir es tun und ob wir damit zufrieden sind (Kielhofner 2008)

222 Habituation

Habituation ist die verinnerlichte Neigung einer Person in einem bekannten

zeitlichen physischen oder sozialen Kontext gleichbleibende Verhaltensmus-

ter zu zeigen Das Subsystem Habituation besteht aus den Gewohnheiten und

verinnerlichten Rollen welche den Alltag einer Person bestimmen und gestal-

ten

Gewohnheiten werden definiert als automatische und repetitive Verhaltens-

weisen welche beeinflussen wie eine Person Aktivitaumlten ausfuumlhrt und ihren

Alltag gestaltet Verinnerlichte Rollen sind ein Teil der Identitaumlt einer Person

Sie beinhalten den persoumlnlichen und sozialen Status sowie dazugehoumlrige Er-

wartungshaltungen und Handlungen Jeder Mensch nimmt in seinem Leben

verschiedene Rollen (zB Sohn Vater Arbeitnehmer) ein welche mit unter-

schiedlichen Erwartungshaltungen verbunden sind und so das Verhalten un-

gleich beeinflussen (Kielhofner 2008)

223 Performanz

Das Subsystem Performanz repraumlsentiert die individuellen Kapazitaumlten einer

Person zur Durchfuumlhrung von Betaumltigungen und die dazugehoumlrigen subjekti-

ven Erfahrungen Die Performanz besteht aus objektiven und subjektiven An-

teilen

Nadine Sulser 17

Die objektiven Anteile beinhalten koumlrperliche und mentale Fertigkeiten das

heisst neurologische kardiopulmonale muskuloskelettale und andere Koumlrper-

systeme Diese Fertigkeiten werden unterteilt in motorische Fertigkeiten pro-

zesshafte Fertigkeiten und Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten Die

subjektiven Anteile bestehen aus dem persoumlnlichen Erleben und der Erfah-

rungskomponente welche die Betaumltigungsperformanz ebenfalls beeinflussen

Das Subsystem Performanz beinhaltet so die Grundannahme dass Koumlrper

und Geist nicht getrennt sondern als eine Einheit betrachtet werden sollen

(Kielhofner 2008)

224 Umwelt

Die Umwelt wird als der physische soziale oumlkonomische kulturelle und politi-

sche Kontext in dem eine Person lebt und Betaumltigungen ausfuumlhrt definiert

Verschiedene Aspekte der Umwelt koumlnnen die Ausfuumlhrung von Betaumltigungen

und Partizipation unterstuumltzen jedoch auch verhindern Es wird beschrieben

dass das Betaumltigungsverhalten eines Menschen aus der Interaktion zwischen

der Volition und der Performanz der Person und den Umweltaspekten resul-

tiert (Kielhofner 2008)

Nadine Sulser 18

3 Methodik

Fuumlr die Bearbeitung der definierten Fragestellung wurde die Form der Literaturuumlber-

sicht gewaumlhlt Die zu dieser Form gehoumlrige Methode ist die Literaturrecherche wel-

che in diesem Kapitel detailliert beschrieben wird

Die gewaumlhlte Form der Literaturuumlbersicht eignet sich gut fuumlr die bestehende Frage-

stellung um eine moumlglichst umfassende Uumlbersicht uumlber die Auswirkungen von tier-

gestuumltzter Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu

erhalten

31 Beschreibung der Literaturrecherche

Zu Beginn der Literatursuche wurden zur Fragestellung passende Schluumlsselwoumlrter

erarbeitet Diese wurden auf Englisch uumlbersetzt und passende Synonyme Unterbeg-

riffe und Oberbegriffe formuliert Zudem wurden mit Hilfe des MeSH Thesaurus (Na-

tional Library of Medicine [NLM] 2011) die Schlagwoumlrter bestimmt Als geeignete

Datenbanken wurden AMED CINAHL ERIC Medline OTDBase PsycInfo und

PubMed identifiziert

Anhand der festgelegten Schluumlssel- und Schlagwoumlrter (siehe Anhang A Tabelle 1)

wurde eine systematische Literatursuche in den bestimmten Datenbanken durchge-

fuumlhrt Die Schluumlssel- und Schlagwoumlrter wurden auf unterschiedliche Weise miteinan-

der kombiniert und mit Boleeschen Operatoren verknuumlpft Zusaumltzlich wurde das

Trunkierungszeichen verwendet da damit zum Beispiel bei child auch nach

children gesucht wird Besonders in den Datenbanken AMED und CINAHL wurden

viele Studien gefunden weshalb ein Grossteil der Suche dort stattfand Bei der Lite-

raturrecherche wurde bei jeder Suchabfrage jeweils das Publikationsdatum einge-

schraumlnkt sodass nur Literatur welche seit dem Jahr 2002 publiziert wurde in die Su-

che mit einbezogen wurde Zusaumltzlich wurde auch in den Referenzverzeichnissen

der gefundenen Literatur nach weiteren geeigneten Quellen gesucht

Im Katalog des Netzwerkes von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

[NEBIS] erfolgte eine Suche nach Tertiaumlrliteratur zu den Themen Autismus Ergothe-

rapie und tiergestuumltzte Therapie Hier wurde nur Literatur aus der Bibliothek der

ZHAW Gesundheit oder der Zentralbibliothek in Zuumlrich beruumlcksichtigt

Nadine Sulser 19

32 Einschlusskriterien und Beurteilungskriterien der Literatur

Insgesamt umfasste die so gefundene Literatur 163 Studien Die gefundenen Studien

wurden durch das Lesen der Titel und der Abstracts anhand folgender Einschlusskri-

terien ausgewaumlhlt oder verworfen

Im Abstract sind mindestens zwei der folgenden Kernpunkte erwaumlhnt

Autistisches Kind und sein Umfeld

Die Integration von Tieren in die Ergotherapie

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf die Partizipation

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf das soziale Verhalten

So liessen sich insgesamt 21 Studien bestimmen die laut ihrem Abstract den Krite-

rien entsprachen Diese Studien wurden sorgfaumlltig gelesen und es wurden unter Be-

ruumlcksichtigung der Fragestellung und des gewaumlhlten ergotherapeutischen Modells

die folgenden vier Hauptstudien bestimmt

Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational Therapy

Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investigation

Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Children with

Pervasive Developmental Disorders

Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The ldquoSmall

Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have Positive

Effects on Autistic Child Social Behaviour

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj M amp

Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single Case

Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Die Hauptstudien wurden anhand des Formulars zur kritischen Beurteilung quantita-

tiver Studien (Law et al 1998a) beurteilt um eine Aussage uumlber ihre methodologi-

sche Qualitaumlt und Aussagekraft treffen zu koumlnnen Im Anhang befindet sich zur Ver-

anschaulichung das ausgefuumlllte Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et

al (2009) (siehe Anhang A Tabelle 3)

Nadine Sulser 20

4 Ergebnisse aus der Literatur

In diesem Kapitel werden zuerst die vier Hauptstudien kurz dargestellt Anschlies-

send erfolgt eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse Zum besseren Verstaumlnd-

nis wurden die Ergebnisse in drei Hauptkategorien eingeteilt Im Anhang befindet

sich die Matrix mit der Uumlbersicht der Hauptstudien in Bezug auf Inhalt Methode und

Evidenzgrad (siehe Anhang A Tabelle 2)

41 Darstellung der Studien

411 Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational

Therapy Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investi-

gation

Die quantitative Studie von Sams et al (2006) vergleicht die Haumlufigkeit des

Sprachgebrauchs und der sozialen Interaktion bei autistischen Kindern im Zu-

sammenhang mit ergotherapeutischen Interventionen mit oder ohne Einbezug

von Tieren Teilnehmer waren 22 Kinder mit der Diagnose Autismus im Alter

von 7- 13 Jahren Die Kinder erhielten in einem Zeitraum von 15 Wochen wouml-

chentlich je 30min Ergotherapie basierend auf momentan gebraumluchlichen In-

terventionen und 30min tiergestuumltzte Ergotherapie Beide Therapieformen

wurden in einem Gruppensetting mit allen Teilnehmern durchgefuumlhrt Zudem

wurde bei beiden Formen der Intervention der Fokus auf die Foumlrderung der

sensorischen Wahrnehmung des Sprachgebrauchs und der motorischen Fer-

tigkeiten gelegt Die Teilnehmer dienten beim Vergleich als ihre eigene Kon-

trollgruppe

Bei den momentan gebraumluchlichen ergotherapeutischen Interventionen wur-

den verschiedene theoretische Ansaumltze wie zB die sensorische Integrations-

therapie und diverse Hilfsmittel und Materialien zur Foumlrderung der sensori-

schen sprachlichen und motorischen Entwicklung mit einbezogen

Die tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen beinhalteten die Pflege

von Lamas Hunden und Hasen Zudem waren das Reiten und Fuumlhren der

Lamas Teil der Therapieeinheiten Die Interventionen wurden aufgezeichnet

und anschliessend von geschulten Beobachtern anhand eines eigens erstell-

ten Formulars zur Verhaltensbeobachtung bewertet

Nadine Sulser 21

Die Ergebnisse besagen dass waumlhrend den tiergestuumltzten ergotherapeuti-

schen Interventionen signifikant mehr soziale Interaktionen stattfanden und ein

gesteigerter Gebrauch von Sprache beobachtbar war

412 Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Chil-

dren with Pervasive Developmental Disorders

Das Ziel der quantitativen Studie von Martin et al (2002) war eine Evaluation

der Auswirkungen der Interaktion zwischen Kindern mit einer tiefgreifenden

Entwicklungsstoumlrung und Hunden Der Fokus wurde auf die Aspekte Verhalten

und Sprache gelegt Die Evaluation fand anhand eines Vergleichs der Fre-

quenz und der Art der Interaktionen zwischen den Studienteilnehmern und ei-

nem Ball einem Pluumlschhund oder einem lebenden Hund statt Teilnehmer wa-

ren zehn Kinder mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrung im Alter von 3 -

13 Jahren Die Untersuchung wurde in einem Zeitraum von 15 Wochen

durchgefuumlhrt und jeder Teilnehmer nahm insgesamt an 45 Einheiten von 15

Minuten Dauer teil Die Interventionen wurden im Einzelsetting durchgefuumlhrt

und jeder Teilnehmer nahm pro Woche an drei Einheiten (eine mit Ball eine

mit Pluumlschhund und eine mit lebendem Hund) teil sodass jeweils in einer Wo-

che alle drei Bedingungen beobachtet werden konnten Die Teilnehmer dien-

ten so als ihre eigene Kontrollgruppe Alle Interventionseinheiten wurden auf

Video aufgezeichnet und von geschulten Beobachtern nach einem strukturier-

ten Protokoll auf die Frequenz und Dauer der Interaktionen kodiert

Die Ergebnisse besagen dass die Teilnehmer in der Praumlsenz des lebenden

Hundes mehr Eigeninitiative fuumlr Spielaktivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrk-

tes Bewusstsein gegenuumlber ihrer sozialen Umwelt zeigten

413 Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The

ldquoSmall Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have

Positive Effects on Autistic Child Social Behaviour

Die quantitative Studie von Krskova et al (2010) untersucht die Effekte die ein

kleines Therapietier ndash in dieser Studie ein Meerschweinchen ndash auf das soziale

Verhalten von autistischen Kindern haben kann Teilnehmer waren neun autis-

tische Kinder im Alter von 6 - 13 Jahren Die Untersuchung fand in zwei Pha-

sen statt und wurde in einem den Kindern bekannten Klassenraum durchge-

Nadine Sulser 22

fuumlhrt Jede Phase bestand aus zehn Observationstagen In der ersten Phase

waren die neun Teilnehmer fuumlnf den Kindern bekannte Lehrpersonen und ein

den Kindern unbekannter Beobachter im Schulzimmer anwesend In der zwei-

ten Phase wurde zusaumltzlich zu den erwaumlhnten Personen ein Meerschwein-

chen in einem Plastikkaumlfig auf dem Tisch des Klassenraums platziert Die Fre-

quenz und die Art des sozialen Verhaltens der Teilnehmer wurden in beiden

Phasen vom selben Beobachter dokumentiert und ausgewertet wobei zwi-

schen taktilen Aumlusserungen verbalen Aumlusserungen und Augenkontakten un-

terschieden wurde

Die Ergebnisse der Studie besagen dass die Praumlsenz des Therapietieres im

Klassenraum einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der

sozialen Interaktionen der Teilnehmer untereinander mit den bekannten Per-

sonen und der unbekannten Person hatte Zudem wird erwaumlhnt dass die Cha-

rakteristika der sozialen Interaktionen stark vom Individuum abgaumlngig sind

414 Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj

M amp Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A

Single Case Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Das Ziel der quantitative Studie von Taylor et al (2009) ist herauszufinden

welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von

Kindern mit Autismus haben kann Teilnehmer waren drei Kinder mit Autismus

im Alter von 4 - 6 Jahren Die Teilnehmer erhielten waumlhrend 16 Wochen je

45min Hippotherapie pro Woche im Einzelsetting Dabei wurden bei allen Teil-

nehmern das gleiche Pferd und der gleiche Therapeut eingesetzt Zudem

wurde der Inhalt der einzelnen Hippotherapie Einheiten genau festgelegt und

strukturiert damit alle Kinder an einem nahezu identischen Therapieprogramm

teilnahmen Die Volition der Teilnehmer wurde mit dem Pediatric Volitional

Questionnaire [PVQ] durch zwei Ergotherapeuten insgesamt drei Mal ndash vor

waumlhrend und nach dem 16- woumlchigen Hippotherapie Programm ndash bei einer

strukturierten Spielaktivitaumlt bewertet

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Steigerung der Volition im Studien-

zeitraum wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell ges-

taltete

Nadine Sulser 23

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen

Sams et al (2006) konnten im Rahmen ihrer Studie darauf aufmerksam ma-

chen dass autistische Kinder durch tiergestuumltzte ergotherapeutische Interven-

tionen mehr Motivation fuumlr Interaktionen mit anderen Menschen zeigen Zu-

dem beschreiben die Autoren eine statistisch signifikante Steigerung der Fre-

quenz und Quantitaumlt von sozialen Interaktionen und positiven sozialen Verhal-

tensweisen waumlhrend den ergotherapeutischen Interventionen unter Einbezug

eines Therapietieres (Sams et al 2006) Martin et al (2002) zeigen in ihrer

Studie auf dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Prauml-

senz eines Tieres signifikant haumlufiger und laumlnger lachen und insgesamt uumlber

mehr Energie und Motivation verfuumlgen Zudem waren erhoumlhte Aufmerksam-

keit mehr Fokus und mehr Eigeninitiative beobachtbar Die Studienteilnehmer

stellten - verglichen mit dem Ball oder dem Pluumlschhund - laumlnger und haumlufiger

Blickkontakte mit dem Therapiehund her In Relation dazu schauten die Kin-

der in der Praumlsenz des Therapiehundes weniger haumlufig und kuumlrzer zum The-

rapeuten Zudem zeigten sie mehr stereotype Handbewegungen als bei den

anderen zwei Bedingungen (Martin et al 2002)

Krskova et al (2010) kommen in ihrer Studie zum Ergebnis dass die Praumlsenz

eines Meerschweinchens im Klassenraum die Anzahl und die Haumlufigkeit von

taktilen sozialen Interaktionen und Augenkontakten signifikant steigert Zudem

konnten bedeutend mehr soziale Interaktionen zwischen dem Kind und dem

Therapietier als mit einer dem Kind unbekannten Person beobachtet werden

Auch konnten einige soziale Verhaltensweisen nur in der Praumlsenz des Thera-

pietieres beobachtet werden Zum Beispiel zeigte ein Maumldchen muumltterliche

Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen und zwei Teilnehmer in-

teragierten ohne Aufforderung verbal und taktil miteinander Insgesamt bevor-

zugten alle Teilnehmer Beruumlhrungen und Augenkontakt mit dem Therapietier

zu sprachlichen Interaktionen Die Studie besagt zudem dass keiner der Teil-

nehmer aggressive Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen zeig-

te (Krskova et al 2010)

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

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assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

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Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

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STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 13

2 Theoretischer Hintergrund

In diesem Kapitel erfolgt eine Uumlbersicht uumlber momentan gebraumluchliche ergotherapeu-

tische Interventionen und Ansaumltze bei Kindern mit Autismus Ausserdem wird auf das

ergotherapeutische Modell (Model of Human Occupation) welches als theoretische

Grundlage dieser Arbeit dient eingegangen

21 Gebraumluchliche ergotherapeutische Interventionen bei Kindern mit Autismus

Der Fokus von ergotherapeutischen Interventionen bei Kindern mit Autismus liegt in

der Foumlrderung der Partizipation und Selbststaumlndigkeit in einer Vielfalt von Betaumltigun-

gen inklusive Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [ADL] schulischen und spielerischen

Betaumltigungen und instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens [IADL] (Umbar-

ger 2007) Laut Case ndashSmith (2004) lassen sich die momentan gebraumluchlichen ergo-

therapeutischen Interventionen bei Autismus in drei Hauptkategorien einteilen Sen-

sorische Integrationstherapie Verhaltenstherapie und ganzheitliche Interventionen

212 Sensorische Integrationstherapie

Die sensorische Integrationstherapie wurde von Jean Ayres entwickelt um

den Fokus auf die neurologische Verarbeitung von sensorischen Informatio-

nen zu legen (Oberdick 2006) Die Sensorische Integrationstherapie basiert

auf dem Verstaumlndnis dass Beeintraumlchtigungen in der neurologischen Verar-

beitung und Integration von sensorischen Informationen zu Verhaltensstoumlrun-

gen fuumlhren koumlnnen (Watling amp Diez 2007) Laut Baranek (2002) bestehen bei

einem grossen Teil der Kinder mit einer autistischen Stoumlrung Beeintraumlchtigun-

gen in der sensorischen Informationsverarbeitung Oftmals zeigen autistische

Kinder auffaumlllige Reaktionen und Verhaltensweisen auf sensorische Inputs wie

zB Hypersensibilitaumlt bei Laumlrm oder taktilen Kontakten (Oberdick 2006) Die

Interventionen der sensorischen Integrationstherapie sind darauf ausgelegt

kontrollierte sensorische Erfahrungen zu bieten sodass adaumlquate Reaktionen

ausgeloumlst werden welche dann auch in den Alltag uumlbertragen werden koumlnnen

(Baranek 2002)

Das Ziel der Therapie besteht darin die Modulation von sensorischen Informa-

tionen in Bezug auf das Verhalten und die Aufmerksamkeit zu foumlrdern und so

die Faumlhigkeiten des Kindes zur sozialen Interaktion Selbststaumlndigkeit und die

schulischen Leistungen zu steigern (Baranek 2002)

Nadine Sulser 14

212 Verhaltenstherapie

Interventionen im Bereich der Verhaltenstherapie basieren auf dem Glauben

dass Verhaltensweisen durch sorgfaumlltig geplante systematische Interaktionen

mit der Umwelt veraumlndert werden koumlnnen Der Zusammenhang zwischen den

Ausloumlsern fuumlr eine Verhaltensweise dem Verhalten selbst und den daraus

entstehenden Konsequenzen wird genutzt um unangemessene Verhaltens-

weisen zu ersetzen Das heisst Verhaltensweisen werden durch die gezielte

Beeinflussung derer Konsequenzen veraumlndert (Watling 2004) Laut Oberdick

(2006) besteht fuumlr die Effizienz des verhaltenstherapeutischen Ansatzes eine

gute Evidenzbasierung Er bedingt jedoch grossen Zeitaufwand und wird teil-

weise als dressurnah erlebt Nach Case- Smith (2004) gibt es eine grosse

Vielfalt an verhaltenstherapeutischen Interventionen fuumlr Kinder mit Autismus

die bekannteste ist die Applied Behaviour Analysis [ABA] auf welche im Rah-

men dieser Arbeit nicht naumlher eingegangen wird

213 Ganzheitliche Interventionen

Ganzheitliche Interventionen kombinieren verschiedene Theorien und fokus-

sieren auf alle Entwicklungsbereiche des Kindes (Case ndash Smith 2004) Ein

ganzheitlicher Ansatz der momentan zunehmend an Bedeutung gewinnt ist

der TEACCH Ansatz (Treatment and Education of Autistic and related Com-

munication handicapped Children) (Oberdick 2006) Das Ziel des TEACCH

Ansatzes ist eine optimale Adaptation des autistischen Kindes an die Umwelt

und somit eine Maximierung der Selbststaumlndigkeit und der Lebensqualitaumlt

(Case-Smith 2004) Es werden individuelle Strukturierungs- und Visualisie-

rungshilfen angeboten welche die Umwelt fuumlr das autistische Kind uumlber-

schaubarer und verstaumlndlicher machen So werden die individuellen Faumlhigkei-

ten gefoumlrdert der Zugang zu neuen Lernerfahrungen eroumlffnet und mehr Parti-

zipation ermoumlglicht (Oberdick 2006)

Wie bereits erwaumlhnt belegen Untersuchungen dass viele der beschriebenen mo-

mentan gebraumluchlichen therapeutischen Interventionen zur Foumlrderung von Kindern

mit Autismus nicht mit ausreichend wissenschaftlicher Evidenz belegt werden koumln-

nen (Baranek 2002) Um die bestmoumlgliche und effiziente ergotherapeutische Be-

Nadine Sulser 15

handlung von Kindern mit einer autistischen Stoumlrung zu gewaumlhrleisten ist es deshalb

von grosser Relevanz dass Ergotherapeuten sich umfassend uumlber Interventions-

moumlglichkeiten und deren Effektivitaumlt und Evidenz informieren (Case-Smith et al

2008)

22 Model of Human Occupation [MOHO]

Das Model of Human Occupation ist ein auf dem aktuellen ergotherapeutischen Pa-

radigma basierendes konzeptionelles Praxismodell Es wurde 1980 von Gary Kiel-

hofner entwickelt und in den letzten Jahren immer wieder kritisch uumlberarbeitet

(Mentrup 2007) Das MOHO ist eines der bekanntesten und gebraumluchlichsten ergo-

therapeutischen Modelle und dient der Ergotherapie als Instrument zur ganzheitli-

chen Betrachtung des Menschen und seines Handelns

Als Fundament des MOHO

dient der Glaube dass ein

enger Zusammenhang zwi-

schen menschlicher Betaumlti-

gung und Gesundheit be-

steht Das Betaumltigungsverhal-

ten steht daher im Zentrum

des Modells Betaumltigung wird

als das Ausfuumlhren von Arbeit

Freizeit und ADL innerhalb

eines zeitlichen physischen

und soziokulturellen Kontexts

beschrieben (Kielhofner

2008) Laut Kielhofner (2008)

zeigt das MOHO die Wechselwirkung zwischen einer Person und deren Umwelt und

wie diese Beziehung die Motivation Verhaltensweisen und Performanz einer Person

beeinflussen Das heisst ob und wie eine Betaumltigung ausgefuumlhrt wird haumlngt von den

drei Komponenten des menschlichen Systems den drei Subsystemen Volition Habi-

tuation und Performanz ab Diese Faktoren werden wiederum durch die Umwelt der

Person beeinflusst und veraumlndert Die drei Subsysteme zusammen bilden die Identi-

taumlt einer Person (Kielhofner 2008)

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Nadine Sulser 16

221 Volition

Volition wird als die Motivation welche eine Person dazu bewegt Betaumltigungen

auszufuumlhren definiert Die Volition besteht aus drei Komponenten Den Inte-

ressen den Werten und dem Selbstbild

Das Selbstbild bezieht sich auf die Wahrnehmung der eigenen Kompetenzen

und der eigenen Wirksamkeit Es beinhaltet also das Einschaumltzen eigener

koumlrperlicher intellektueller und sozialer Faumlhigkeiten die Kontrolle des eigenen

Verhaltens und auch die Gedanken und Gefuumlhle in Bezug auf die Faumlhigkeit

etwas bewirken zu koumlnnen Der Bereich Werte wird als persoumlnliche Uumlberzeu-

gungen Prinzipien und Moralvorstellungen beschrieben Die Komponente In-

teressen beinhaltet die Handlungen welche eine Person als angenehm zu-

friedenstellend und erfreulich erlebt Die Volition bestimmt so massgebend

was wir tun wie wir es tun und ob wir damit zufrieden sind (Kielhofner 2008)

222 Habituation

Habituation ist die verinnerlichte Neigung einer Person in einem bekannten

zeitlichen physischen oder sozialen Kontext gleichbleibende Verhaltensmus-

ter zu zeigen Das Subsystem Habituation besteht aus den Gewohnheiten und

verinnerlichten Rollen welche den Alltag einer Person bestimmen und gestal-

ten

Gewohnheiten werden definiert als automatische und repetitive Verhaltens-

weisen welche beeinflussen wie eine Person Aktivitaumlten ausfuumlhrt und ihren

Alltag gestaltet Verinnerlichte Rollen sind ein Teil der Identitaumlt einer Person

Sie beinhalten den persoumlnlichen und sozialen Status sowie dazugehoumlrige Er-

wartungshaltungen und Handlungen Jeder Mensch nimmt in seinem Leben

verschiedene Rollen (zB Sohn Vater Arbeitnehmer) ein welche mit unter-

schiedlichen Erwartungshaltungen verbunden sind und so das Verhalten un-

gleich beeinflussen (Kielhofner 2008)

223 Performanz

Das Subsystem Performanz repraumlsentiert die individuellen Kapazitaumlten einer

Person zur Durchfuumlhrung von Betaumltigungen und die dazugehoumlrigen subjekti-

ven Erfahrungen Die Performanz besteht aus objektiven und subjektiven An-

teilen

Nadine Sulser 17

Die objektiven Anteile beinhalten koumlrperliche und mentale Fertigkeiten das

heisst neurologische kardiopulmonale muskuloskelettale und andere Koumlrper-

systeme Diese Fertigkeiten werden unterteilt in motorische Fertigkeiten pro-

zesshafte Fertigkeiten und Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten Die

subjektiven Anteile bestehen aus dem persoumlnlichen Erleben und der Erfah-

rungskomponente welche die Betaumltigungsperformanz ebenfalls beeinflussen

Das Subsystem Performanz beinhaltet so die Grundannahme dass Koumlrper

und Geist nicht getrennt sondern als eine Einheit betrachtet werden sollen

(Kielhofner 2008)

224 Umwelt

Die Umwelt wird als der physische soziale oumlkonomische kulturelle und politi-

sche Kontext in dem eine Person lebt und Betaumltigungen ausfuumlhrt definiert

Verschiedene Aspekte der Umwelt koumlnnen die Ausfuumlhrung von Betaumltigungen

und Partizipation unterstuumltzen jedoch auch verhindern Es wird beschrieben

dass das Betaumltigungsverhalten eines Menschen aus der Interaktion zwischen

der Volition und der Performanz der Person und den Umweltaspekten resul-

tiert (Kielhofner 2008)

Nadine Sulser 18

3 Methodik

Fuumlr die Bearbeitung der definierten Fragestellung wurde die Form der Literaturuumlber-

sicht gewaumlhlt Die zu dieser Form gehoumlrige Methode ist die Literaturrecherche wel-

che in diesem Kapitel detailliert beschrieben wird

Die gewaumlhlte Form der Literaturuumlbersicht eignet sich gut fuumlr die bestehende Frage-

stellung um eine moumlglichst umfassende Uumlbersicht uumlber die Auswirkungen von tier-

gestuumltzter Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu

erhalten

31 Beschreibung der Literaturrecherche

Zu Beginn der Literatursuche wurden zur Fragestellung passende Schluumlsselwoumlrter

erarbeitet Diese wurden auf Englisch uumlbersetzt und passende Synonyme Unterbeg-

riffe und Oberbegriffe formuliert Zudem wurden mit Hilfe des MeSH Thesaurus (Na-

tional Library of Medicine [NLM] 2011) die Schlagwoumlrter bestimmt Als geeignete

Datenbanken wurden AMED CINAHL ERIC Medline OTDBase PsycInfo und

PubMed identifiziert

Anhand der festgelegten Schluumlssel- und Schlagwoumlrter (siehe Anhang A Tabelle 1)

wurde eine systematische Literatursuche in den bestimmten Datenbanken durchge-

fuumlhrt Die Schluumlssel- und Schlagwoumlrter wurden auf unterschiedliche Weise miteinan-

der kombiniert und mit Boleeschen Operatoren verknuumlpft Zusaumltzlich wurde das

Trunkierungszeichen verwendet da damit zum Beispiel bei child auch nach

children gesucht wird Besonders in den Datenbanken AMED und CINAHL wurden

viele Studien gefunden weshalb ein Grossteil der Suche dort stattfand Bei der Lite-

raturrecherche wurde bei jeder Suchabfrage jeweils das Publikationsdatum einge-

schraumlnkt sodass nur Literatur welche seit dem Jahr 2002 publiziert wurde in die Su-

che mit einbezogen wurde Zusaumltzlich wurde auch in den Referenzverzeichnissen

der gefundenen Literatur nach weiteren geeigneten Quellen gesucht

Im Katalog des Netzwerkes von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

[NEBIS] erfolgte eine Suche nach Tertiaumlrliteratur zu den Themen Autismus Ergothe-

rapie und tiergestuumltzte Therapie Hier wurde nur Literatur aus der Bibliothek der

ZHAW Gesundheit oder der Zentralbibliothek in Zuumlrich beruumlcksichtigt

Nadine Sulser 19

32 Einschlusskriterien und Beurteilungskriterien der Literatur

Insgesamt umfasste die so gefundene Literatur 163 Studien Die gefundenen Studien

wurden durch das Lesen der Titel und der Abstracts anhand folgender Einschlusskri-

terien ausgewaumlhlt oder verworfen

Im Abstract sind mindestens zwei der folgenden Kernpunkte erwaumlhnt

Autistisches Kind und sein Umfeld

Die Integration von Tieren in die Ergotherapie

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf die Partizipation

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf das soziale Verhalten

So liessen sich insgesamt 21 Studien bestimmen die laut ihrem Abstract den Krite-

rien entsprachen Diese Studien wurden sorgfaumlltig gelesen und es wurden unter Be-

ruumlcksichtigung der Fragestellung und des gewaumlhlten ergotherapeutischen Modells

die folgenden vier Hauptstudien bestimmt

Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational Therapy

Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investigation

Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Children with

Pervasive Developmental Disorders

Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The ldquoSmall

Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have Positive

Effects on Autistic Child Social Behaviour

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj M amp

Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single Case

Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Die Hauptstudien wurden anhand des Formulars zur kritischen Beurteilung quantita-

tiver Studien (Law et al 1998a) beurteilt um eine Aussage uumlber ihre methodologi-

sche Qualitaumlt und Aussagekraft treffen zu koumlnnen Im Anhang befindet sich zur Ver-

anschaulichung das ausgefuumlllte Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et

al (2009) (siehe Anhang A Tabelle 3)

Nadine Sulser 20

4 Ergebnisse aus der Literatur

In diesem Kapitel werden zuerst die vier Hauptstudien kurz dargestellt Anschlies-

send erfolgt eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse Zum besseren Verstaumlnd-

nis wurden die Ergebnisse in drei Hauptkategorien eingeteilt Im Anhang befindet

sich die Matrix mit der Uumlbersicht der Hauptstudien in Bezug auf Inhalt Methode und

Evidenzgrad (siehe Anhang A Tabelle 2)

41 Darstellung der Studien

411 Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational

Therapy Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investi-

gation

Die quantitative Studie von Sams et al (2006) vergleicht die Haumlufigkeit des

Sprachgebrauchs und der sozialen Interaktion bei autistischen Kindern im Zu-

sammenhang mit ergotherapeutischen Interventionen mit oder ohne Einbezug

von Tieren Teilnehmer waren 22 Kinder mit der Diagnose Autismus im Alter

von 7- 13 Jahren Die Kinder erhielten in einem Zeitraum von 15 Wochen wouml-

chentlich je 30min Ergotherapie basierend auf momentan gebraumluchlichen In-

terventionen und 30min tiergestuumltzte Ergotherapie Beide Therapieformen

wurden in einem Gruppensetting mit allen Teilnehmern durchgefuumlhrt Zudem

wurde bei beiden Formen der Intervention der Fokus auf die Foumlrderung der

sensorischen Wahrnehmung des Sprachgebrauchs und der motorischen Fer-

tigkeiten gelegt Die Teilnehmer dienten beim Vergleich als ihre eigene Kon-

trollgruppe

Bei den momentan gebraumluchlichen ergotherapeutischen Interventionen wur-

den verschiedene theoretische Ansaumltze wie zB die sensorische Integrations-

therapie und diverse Hilfsmittel und Materialien zur Foumlrderung der sensori-

schen sprachlichen und motorischen Entwicklung mit einbezogen

Die tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen beinhalteten die Pflege

von Lamas Hunden und Hasen Zudem waren das Reiten und Fuumlhren der

Lamas Teil der Therapieeinheiten Die Interventionen wurden aufgezeichnet

und anschliessend von geschulten Beobachtern anhand eines eigens erstell-

ten Formulars zur Verhaltensbeobachtung bewertet

Nadine Sulser 21

Die Ergebnisse besagen dass waumlhrend den tiergestuumltzten ergotherapeuti-

schen Interventionen signifikant mehr soziale Interaktionen stattfanden und ein

gesteigerter Gebrauch von Sprache beobachtbar war

412 Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Chil-

dren with Pervasive Developmental Disorders

Das Ziel der quantitativen Studie von Martin et al (2002) war eine Evaluation

der Auswirkungen der Interaktion zwischen Kindern mit einer tiefgreifenden

Entwicklungsstoumlrung und Hunden Der Fokus wurde auf die Aspekte Verhalten

und Sprache gelegt Die Evaluation fand anhand eines Vergleichs der Fre-

quenz und der Art der Interaktionen zwischen den Studienteilnehmern und ei-

nem Ball einem Pluumlschhund oder einem lebenden Hund statt Teilnehmer wa-

ren zehn Kinder mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrung im Alter von 3 -

13 Jahren Die Untersuchung wurde in einem Zeitraum von 15 Wochen

durchgefuumlhrt und jeder Teilnehmer nahm insgesamt an 45 Einheiten von 15

Minuten Dauer teil Die Interventionen wurden im Einzelsetting durchgefuumlhrt

und jeder Teilnehmer nahm pro Woche an drei Einheiten (eine mit Ball eine

mit Pluumlschhund und eine mit lebendem Hund) teil sodass jeweils in einer Wo-

che alle drei Bedingungen beobachtet werden konnten Die Teilnehmer dien-

ten so als ihre eigene Kontrollgruppe Alle Interventionseinheiten wurden auf

Video aufgezeichnet und von geschulten Beobachtern nach einem strukturier-

ten Protokoll auf die Frequenz und Dauer der Interaktionen kodiert

Die Ergebnisse besagen dass die Teilnehmer in der Praumlsenz des lebenden

Hundes mehr Eigeninitiative fuumlr Spielaktivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrk-

tes Bewusstsein gegenuumlber ihrer sozialen Umwelt zeigten

413 Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The

ldquoSmall Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have

Positive Effects on Autistic Child Social Behaviour

Die quantitative Studie von Krskova et al (2010) untersucht die Effekte die ein

kleines Therapietier ndash in dieser Studie ein Meerschweinchen ndash auf das soziale

Verhalten von autistischen Kindern haben kann Teilnehmer waren neun autis-

tische Kinder im Alter von 6 - 13 Jahren Die Untersuchung fand in zwei Pha-

sen statt und wurde in einem den Kindern bekannten Klassenraum durchge-

Nadine Sulser 22

fuumlhrt Jede Phase bestand aus zehn Observationstagen In der ersten Phase

waren die neun Teilnehmer fuumlnf den Kindern bekannte Lehrpersonen und ein

den Kindern unbekannter Beobachter im Schulzimmer anwesend In der zwei-

ten Phase wurde zusaumltzlich zu den erwaumlhnten Personen ein Meerschwein-

chen in einem Plastikkaumlfig auf dem Tisch des Klassenraums platziert Die Fre-

quenz und die Art des sozialen Verhaltens der Teilnehmer wurden in beiden

Phasen vom selben Beobachter dokumentiert und ausgewertet wobei zwi-

schen taktilen Aumlusserungen verbalen Aumlusserungen und Augenkontakten un-

terschieden wurde

Die Ergebnisse der Studie besagen dass die Praumlsenz des Therapietieres im

Klassenraum einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der

sozialen Interaktionen der Teilnehmer untereinander mit den bekannten Per-

sonen und der unbekannten Person hatte Zudem wird erwaumlhnt dass die Cha-

rakteristika der sozialen Interaktionen stark vom Individuum abgaumlngig sind

414 Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj

M amp Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A

Single Case Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Das Ziel der quantitative Studie von Taylor et al (2009) ist herauszufinden

welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von

Kindern mit Autismus haben kann Teilnehmer waren drei Kinder mit Autismus

im Alter von 4 - 6 Jahren Die Teilnehmer erhielten waumlhrend 16 Wochen je

45min Hippotherapie pro Woche im Einzelsetting Dabei wurden bei allen Teil-

nehmern das gleiche Pferd und der gleiche Therapeut eingesetzt Zudem

wurde der Inhalt der einzelnen Hippotherapie Einheiten genau festgelegt und

strukturiert damit alle Kinder an einem nahezu identischen Therapieprogramm

teilnahmen Die Volition der Teilnehmer wurde mit dem Pediatric Volitional

Questionnaire [PVQ] durch zwei Ergotherapeuten insgesamt drei Mal ndash vor

waumlhrend und nach dem 16- woumlchigen Hippotherapie Programm ndash bei einer

strukturierten Spielaktivitaumlt bewertet

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Steigerung der Volition im Studien-

zeitraum wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell ges-

taltete

Nadine Sulser 23

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen

Sams et al (2006) konnten im Rahmen ihrer Studie darauf aufmerksam ma-

chen dass autistische Kinder durch tiergestuumltzte ergotherapeutische Interven-

tionen mehr Motivation fuumlr Interaktionen mit anderen Menschen zeigen Zu-

dem beschreiben die Autoren eine statistisch signifikante Steigerung der Fre-

quenz und Quantitaumlt von sozialen Interaktionen und positiven sozialen Verhal-

tensweisen waumlhrend den ergotherapeutischen Interventionen unter Einbezug

eines Therapietieres (Sams et al 2006) Martin et al (2002) zeigen in ihrer

Studie auf dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Prauml-

senz eines Tieres signifikant haumlufiger und laumlnger lachen und insgesamt uumlber

mehr Energie und Motivation verfuumlgen Zudem waren erhoumlhte Aufmerksam-

keit mehr Fokus und mehr Eigeninitiative beobachtbar Die Studienteilnehmer

stellten - verglichen mit dem Ball oder dem Pluumlschhund - laumlnger und haumlufiger

Blickkontakte mit dem Therapiehund her In Relation dazu schauten die Kin-

der in der Praumlsenz des Therapiehundes weniger haumlufig und kuumlrzer zum The-

rapeuten Zudem zeigten sie mehr stereotype Handbewegungen als bei den

anderen zwei Bedingungen (Martin et al 2002)

Krskova et al (2010) kommen in ihrer Studie zum Ergebnis dass die Praumlsenz

eines Meerschweinchens im Klassenraum die Anzahl und die Haumlufigkeit von

taktilen sozialen Interaktionen und Augenkontakten signifikant steigert Zudem

konnten bedeutend mehr soziale Interaktionen zwischen dem Kind und dem

Therapietier als mit einer dem Kind unbekannten Person beobachtet werden

Auch konnten einige soziale Verhaltensweisen nur in der Praumlsenz des Thera-

pietieres beobachtet werden Zum Beispiel zeigte ein Maumldchen muumltterliche

Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen und zwei Teilnehmer in-

teragierten ohne Aufforderung verbal und taktil miteinander Insgesamt bevor-

zugten alle Teilnehmer Beruumlhrungen und Augenkontakt mit dem Therapietier

zu sprachlichen Interaktionen Die Studie besagt zudem dass keiner der Teil-

nehmer aggressive Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen zeig-

te (Krskova et al 2010)

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 14

212 Verhaltenstherapie

Interventionen im Bereich der Verhaltenstherapie basieren auf dem Glauben

dass Verhaltensweisen durch sorgfaumlltig geplante systematische Interaktionen

mit der Umwelt veraumlndert werden koumlnnen Der Zusammenhang zwischen den

Ausloumlsern fuumlr eine Verhaltensweise dem Verhalten selbst und den daraus

entstehenden Konsequenzen wird genutzt um unangemessene Verhaltens-

weisen zu ersetzen Das heisst Verhaltensweisen werden durch die gezielte

Beeinflussung derer Konsequenzen veraumlndert (Watling 2004) Laut Oberdick

(2006) besteht fuumlr die Effizienz des verhaltenstherapeutischen Ansatzes eine

gute Evidenzbasierung Er bedingt jedoch grossen Zeitaufwand und wird teil-

weise als dressurnah erlebt Nach Case- Smith (2004) gibt es eine grosse

Vielfalt an verhaltenstherapeutischen Interventionen fuumlr Kinder mit Autismus

die bekannteste ist die Applied Behaviour Analysis [ABA] auf welche im Rah-

men dieser Arbeit nicht naumlher eingegangen wird

213 Ganzheitliche Interventionen

Ganzheitliche Interventionen kombinieren verschiedene Theorien und fokus-

sieren auf alle Entwicklungsbereiche des Kindes (Case ndash Smith 2004) Ein

ganzheitlicher Ansatz der momentan zunehmend an Bedeutung gewinnt ist

der TEACCH Ansatz (Treatment and Education of Autistic and related Com-

munication handicapped Children) (Oberdick 2006) Das Ziel des TEACCH

Ansatzes ist eine optimale Adaptation des autistischen Kindes an die Umwelt

und somit eine Maximierung der Selbststaumlndigkeit und der Lebensqualitaumlt

(Case-Smith 2004) Es werden individuelle Strukturierungs- und Visualisie-

rungshilfen angeboten welche die Umwelt fuumlr das autistische Kind uumlber-

schaubarer und verstaumlndlicher machen So werden die individuellen Faumlhigkei-

ten gefoumlrdert der Zugang zu neuen Lernerfahrungen eroumlffnet und mehr Parti-

zipation ermoumlglicht (Oberdick 2006)

Wie bereits erwaumlhnt belegen Untersuchungen dass viele der beschriebenen mo-

mentan gebraumluchlichen therapeutischen Interventionen zur Foumlrderung von Kindern

mit Autismus nicht mit ausreichend wissenschaftlicher Evidenz belegt werden koumln-

nen (Baranek 2002) Um die bestmoumlgliche und effiziente ergotherapeutische Be-

Nadine Sulser 15

handlung von Kindern mit einer autistischen Stoumlrung zu gewaumlhrleisten ist es deshalb

von grosser Relevanz dass Ergotherapeuten sich umfassend uumlber Interventions-

moumlglichkeiten und deren Effektivitaumlt und Evidenz informieren (Case-Smith et al

2008)

22 Model of Human Occupation [MOHO]

Das Model of Human Occupation ist ein auf dem aktuellen ergotherapeutischen Pa-

radigma basierendes konzeptionelles Praxismodell Es wurde 1980 von Gary Kiel-

hofner entwickelt und in den letzten Jahren immer wieder kritisch uumlberarbeitet

(Mentrup 2007) Das MOHO ist eines der bekanntesten und gebraumluchlichsten ergo-

therapeutischen Modelle und dient der Ergotherapie als Instrument zur ganzheitli-

chen Betrachtung des Menschen und seines Handelns

Als Fundament des MOHO

dient der Glaube dass ein

enger Zusammenhang zwi-

schen menschlicher Betaumlti-

gung und Gesundheit be-

steht Das Betaumltigungsverhal-

ten steht daher im Zentrum

des Modells Betaumltigung wird

als das Ausfuumlhren von Arbeit

Freizeit und ADL innerhalb

eines zeitlichen physischen

und soziokulturellen Kontexts

beschrieben (Kielhofner

2008) Laut Kielhofner (2008)

zeigt das MOHO die Wechselwirkung zwischen einer Person und deren Umwelt und

wie diese Beziehung die Motivation Verhaltensweisen und Performanz einer Person

beeinflussen Das heisst ob und wie eine Betaumltigung ausgefuumlhrt wird haumlngt von den

drei Komponenten des menschlichen Systems den drei Subsystemen Volition Habi-

tuation und Performanz ab Diese Faktoren werden wiederum durch die Umwelt der

Person beeinflusst und veraumlndert Die drei Subsysteme zusammen bilden die Identi-

taumlt einer Person (Kielhofner 2008)

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Nadine Sulser 16

221 Volition

Volition wird als die Motivation welche eine Person dazu bewegt Betaumltigungen

auszufuumlhren definiert Die Volition besteht aus drei Komponenten Den Inte-

ressen den Werten und dem Selbstbild

Das Selbstbild bezieht sich auf die Wahrnehmung der eigenen Kompetenzen

und der eigenen Wirksamkeit Es beinhaltet also das Einschaumltzen eigener

koumlrperlicher intellektueller und sozialer Faumlhigkeiten die Kontrolle des eigenen

Verhaltens und auch die Gedanken und Gefuumlhle in Bezug auf die Faumlhigkeit

etwas bewirken zu koumlnnen Der Bereich Werte wird als persoumlnliche Uumlberzeu-

gungen Prinzipien und Moralvorstellungen beschrieben Die Komponente In-

teressen beinhaltet die Handlungen welche eine Person als angenehm zu-

friedenstellend und erfreulich erlebt Die Volition bestimmt so massgebend

was wir tun wie wir es tun und ob wir damit zufrieden sind (Kielhofner 2008)

222 Habituation

Habituation ist die verinnerlichte Neigung einer Person in einem bekannten

zeitlichen physischen oder sozialen Kontext gleichbleibende Verhaltensmus-

ter zu zeigen Das Subsystem Habituation besteht aus den Gewohnheiten und

verinnerlichten Rollen welche den Alltag einer Person bestimmen und gestal-

ten

Gewohnheiten werden definiert als automatische und repetitive Verhaltens-

weisen welche beeinflussen wie eine Person Aktivitaumlten ausfuumlhrt und ihren

Alltag gestaltet Verinnerlichte Rollen sind ein Teil der Identitaumlt einer Person

Sie beinhalten den persoumlnlichen und sozialen Status sowie dazugehoumlrige Er-

wartungshaltungen und Handlungen Jeder Mensch nimmt in seinem Leben

verschiedene Rollen (zB Sohn Vater Arbeitnehmer) ein welche mit unter-

schiedlichen Erwartungshaltungen verbunden sind und so das Verhalten un-

gleich beeinflussen (Kielhofner 2008)

223 Performanz

Das Subsystem Performanz repraumlsentiert die individuellen Kapazitaumlten einer

Person zur Durchfuumlhrung von Betaumltigungen und die dazugehoumlrigen subjekti-

ven Erfahrungen Die Performanz besteht aus objektiven und subjektiven An-

teilen

Nadine Sulser 17

Die objektiven Anteile beinhalten koumlrperliche und mentale Fertigkeiten das

heisst neurologische kardiopulmonale muskuloskelettale und andere Koumlrper-

systeme Diese Fertigkeiten werden unterteilt in motorische Fertigkeiten pro-

zesshafte Fertigkeiten und Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten Die

subjektiven Anteile bestehen aus dem persoumlnlichen Erleben und der Erfah-

rungskomponente welche die Betaumltigungsperformanz ebenfalls beeinflussen

Das Subsystem Performanz beinhaltet so die Grundannahme dass Koumlrper

und Geist nicht getrennt sondern als eine Einheit betrachtet werden sollen

(Kielhofner 2008)

224 Umwelt

Die Umwelt wird als der physische soziale oumlkonomische kulturelle und politi-

sche Kontext in dem eine Person lebt und Betaumltigungen ausfuumlhrt definiert

Verschiedene Aspekte der Umwelt koumlnnen die Ausfuumlhrung von Betaumltigungen

und Partizipation unterstuumltzen jedoch auch verhindern Es wird beschrieben

dass das Betaumltigungsverhalten eines Menschen aus der Interaktion zwischen

der Volition und der Performanz der Person und den Umweltaspekten resul-

tiert (Kielhofner 2008)

Nadine Sulser 18

3 Methodik

Fuumlr die Bearbeitung der definierten Fragestellung wurde die Form der Literaturuumlber-

sicht gewaumlhlt Die zu dieser Form gehoumlrige Methode ist die Literaturrecherche wel-

che in diesem Kapitel detailliert beschrieben wird

Die gewaumlhlte Form der Literaturuumlbersicht eignet sich gut fuumlr die bestehende Frage-

stellung um eine moumlglichst umfassende Uumlbersicht uumlber die Auswirkungen von tier-

gestuumltzter Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu

erhalten

31 Beschreibung der Literaturrecherche

Zu Beginn der Literatursuche wurden zur Fragestellung passende Schluumlsselwoumlrter

erarbeitet Diese wurden auf Englisch uumlbersetzt und passende Synonyme Unterbeg-

riffe und Oberbegriffe formuliert Zudem wurden mit Hilfe des MeSH Thesaurus (Na-

tional Library of Medicine [NLM] 2011) die Schlagwoumlrter bestimmt Als geeignete

Datenbanken wurden AMED CINAHL ERIC Medline OTDBase PsycInfo und

PubMed identifiziert

Anhand der festgelegten Schluumlssel- und Schlagwoumlrter (siehe Anhang A Tabelle 1)

wurde eine systematische Literatursuche in den bestimmten Datenbanken durchge-

fuumlhrt Die Schluumlssel- und Schlagwoumlrter wurden auf unterschiedliche Weise miteinan-

der kombiniert und mit Boleeschen Operatoren verknuumlpft Zusaumltzlich wurde das

Trunkierungszeichen verwendet da damit zum Beispiel bei child auch nach

children gesucht wird Besonders in den Datenbanken AMED und CINAHL wurden

viele Studien gefunden weshalb ein Grossteil der Suche dort stattfand Bei der Lite-

raturrecherche wurde bei jeder Suchabfrage jeweils das Publikationsdatum einge-

schraumlnkt sodass nur Literatur welche seit dem Jahr 2002 publiziert wurde in die Su-

che mit einbezogen wurde Zusaumltzlich wurde auch in den Referenzverzeichnissen

der gefundenen Literatur nach weiteren geeigneten Quellen gesucht

Im Katalog des Netzwerkes von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

[NEBIS] erfolgte eine Suche nach Tertiaumlrliteratur zu den Themen Autismus Ergothe-

rapie und tiergestuumltzte Therapie Hier wurde nur Literatur aus der Bibliothek der

ZHAW Gesundheit oder der Zentralbibliothek in Zuumlrich beruumlcksichtigt

Nadine Sulser 19

32 Einschlusskriterien und Beurteilungskriterien der Literatur

Insgesamt umfasste die so gefundene Literatur 163 Studien Die gefundenen Studien

wurden durch das Lesen der Titel und der Abstracts anhand folgender Einschlusskri-

terien ausgewaumlhlt oder verworfen

Im Abstract sind mindestens zwei der folgenden Kernpunkte erwaumlhnt

Autistisches Kind und sein Umfeld

Die Integration von Tieren in die Ergotherapie

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf die Partizipation

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf das soziale Verhalten

So liessen sich insgesamt 21 Studien bestimmen die laut ihrem Abstract den Krite-

rien entsprachen Diese Studien wurden sorgfaumlltig gelesen und es wurden unter Be-

ruumlcksichtigung der Fragestellung und des gewaumlhlten ergotherapeutischen Modells

die folgenden vier Hauptstudien bestimmt

Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational Therapy

Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investigation

Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Children with

Pervasive Developmental Disorders

Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The ldquoSmall

Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have Positive

Effects on Autistic Child Social Behaviour

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj M amp

Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single Case

Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Die Hauptstudien wurden anhand des Formulars zur kritischen Beurteilung quantita-

tiver Studien (Law et al 1998a) beurteilt um eine Aussage uumlber ihre methodologi-

sche Qualitaumlt und Aussagekraft treffen zu koumlnnen Im Anhang befindet sich zur Ver-

anschaulichung das ausgefuumlllte Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et

al (2009) (siehe Anhang A Tabelle 3)

Nadine Sulser 20

4 Ergebnisse aus der Literatur

In diesem Kapitel werden zuerst die vier Hauptstudien kurz dargestellt Anschlies-

send erfolgt eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse Zum besseren Verstaumlnd-

nis wurden die Ergebnisse in drei Hauptkategorien eingeteilt Im Anhang befindet

sich die Matrix mit der Uumlbersicht der Hauptstudien in Bezug auf Inhalt Methode und

Evidenzgrad (siehe Anhang A Tabelle 2)

41 Darstellung der Studien

411 Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational

Therapy Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investi-

gation

Die quantitative Studie von Sams et al (2006) vergleicht die Haumlufigkeit des

Sprachgebrauchs und der sozialen Interaktion bei autistischen Kindern im Zu-

sammenhang mit ergotherapeutischen Interventionen mit oder ohne Einbezug

von Tieren Teilnehmer waren 22 Kinder mit der Diagnose Autismus im Alter

von 7- 13 Jahren Die Kinder erhielten in einem Zeitraum von 15 Wochen wouml-

chentlich je 30min Ergotherapie basierend auf momentan gebraumluchlichen In-

terventionen und 30min tiergestuumltzte Ergotherapie Beide Therapieformen

wurden in einem Gruppensetting mit allen Teilnehmern durchgefuumlhrt Zudem

wurde bei beiden Formen der Intervention der Fokus auf die Foumlrderung der

sensorischen Wahrnehmung des Sprachgebrauchs und der motorischen Fer-

tigkeiten gelegt Die Teilnehmer dienten beim Vergleich als ihre eigene Kon-

trollgruppe

Bei den momentan gebraumluchlichen ergotherapeutischen Interventionen wur-

den verschiedene theoretische Ansaumltze wie zB die sensorische Integrations-

therapie und diverse Hilfsmittel und Materialien zur Foumlrderung der sensori-

schen sprachlichen und motorischen Entwicklung mit einbezogen

Die tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen beinhalteten die Pflege

von Lamas Hunden und Hasen Zudem waren das Reiten und Fuumlhren der

Lamas Teil der Therapieeinheiten Die Interventionen wurden aufgezeichnet

und anschliessend von geschulten Beobachtern anhand eines eigens erstell-

ten Formulars zur Verhaltensbeobachtung bewertet

Nadine Sulser 21

Die Ergebnisse besagen dass waumlhrend den tiergestuumltzten ergotherapeuti-

schen Interventionen signifikant mehr soziale Interaktionen stattfanden und ein

gesteigerter Gebrauch von Sprache beobachtbar war

412 Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Chil-

dren with Pervasive Developmental Disorders

Das Ziel der quantitativen Studie von Martin et al (2002) war eine Evaluation

der Auswirkungen der Interaktion zwischen Kindern mit einer tiefgreifenden

Entwicklungsstoumlrung und Hunden Der Fokus wurde auf die Aspekte Verhalten

und Sprache gelegt Die Evaluation fand anhand eines Vergleichs der Fre-

quenz und der Art der Interaktionen zwischen den Studienteilnehmern und ei-

nem Ball einem Pluumlschhund oder einem lebenden Hund statt Teilnehmer wa-

ren zehn Kinder mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrung im Alter von 3 -

13 Jahren Die Untersuchung wurde in einem Zeitraum von 15 Wochen

durchgefuumlhrt und jeder Teilnehmer nahm insgesamt an 45 Einheiten von 15

Minuten Dauer teil Die Interventionen wurden im Einzelsetting durchgefuumlhrt

und jeder Teilnehmer nahm pro Woche an drei Einheiten (eine mit Ball eine

mit Pluumlschhund und eine mit lebendem Hund) teil sodass jeweils in einer Wo-

che alle drei Bedingungen beobachtet werden konnten Die Teilnehmer dien-

ten so als ihre eigene Kontrollgruppe Alle Interventionseinheiten wurden auf

Video aufgezeichnet und von geschulten Beobachtern nach einem strukturier-

ten Protokoll auf die Frequenz und Dauer der Interaktionen kodiert

Die Ergebnisse besagen dass die Teilnehmer in der Praumlsenz des lebenden

Hundes mehr Eigeninitiative fuumlr Spielaktivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrk-

tes Bewusstsein gegenuumlber ihrer sozialen Umwelt zeigten

413 Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The

ldquoSmall Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have

Positive Effects on Autistic Child Social Behaviour

Die quantitative Studie von Krskova et al (2010) untersucht die Effekte die ein

kleines Therapietier ndash in dieser Studie ein Meerschweinchen ndash auf das soziale

Verhalten von autistischen Kindern haben kann Teilnehmer waren neun autis-

tische Kinder im Alter von 6 - 13 Jahren Die Untersuchung fand in zwei Pha-

sen statt und wurde in einem den Kindern bekannten Klassenraum durchge-

Nadine Sulser 22

fuumlhrt Jede Phase bestand aus zehn Observationstagen In der ersten Phase

waren die neun Teilnehmer fuumlnf den Kindern bekannte Lehrpersonen und ein

den Kindern unbekannter Beobachter im Schulzimmer anwesend In der zwei-

ten Phase wurde zusaumltzlich zu den erwaumlhnten Personen ein Meerschwein-

chen in einem Plastikkaumlfig auf dem Tisch des Klassenraums platziert Die Fre-

quenz und die Art des sozialen Verhaltens der Teilnehmer wurden in beiden

Phasen vom selben Beobachter dokumentiert und ausgewertet wobei zwi-

schen taktilen Aumlusserungen verbalen Aumlusserungen und Augenkontakten un-

terschieden wurde

Die Ergebnisse der Studie besagen dass die Praumlsenz des Therapietieres im

Klassenraum einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der

sozialen Interaktionen der Teilnehmer untereinander mit den bekannten Per-

sonen und der unbekannten Person hatte Zudem wird erwaumlhnt dass die Cha-

rakteristika der sozialen Interaktionen stark vom Individuum abgaumlngig sind

414 Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj

M amp Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A

Single Case Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Das Ziel der quantitative Studie von Taylor et al (2009) ist herauszufinden

welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von

Kindern mit Autismus haben kann Teilnehmer waren drei Kinder mit Autismus

im Alter von 4 - 6 Jahren Die Teilnehmer erhielten waumlhrend 16 Wochen je

45min Hippotherapie pro Woche im Einzelsetting Dabei wurden bei allen Teil-

nehmern das gleiche Pferd und der gleiche Therapeut eingesetzt Zudem

wurde der Inhalt der einzelnen Hippotherapie Einheiten genau festgelegt und

strukturiert damit alle Kinder an einem nahezu identischen Therapieprogramm

teilnahmen Die Volition der Teilnehmer wurde mit dem Pediatric Volitional

Questionnaire [PVQ] durch zwei Ergotherapeuten insgesamt drei Mal ndash vor

waumlhrend und nach dem 16- woumlchigen Hippotherapie Programm ndash bei einer

strukturierten Spielaktivitaumlt bewertet

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Steigerung der Volition im Studien-

zeitraum wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell ges-

taltete

Nadine Sulser 23

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen

Sams et al (2006) konnten im Rahmen ihrer Studie darauf aufmerksam ma-

chen dass autistische Kinder durch tiergestuumltzte ergotherapeutische Interven-

tionen mehr Motivation fuumlr Interaktionen mit anderen Menschen zeigen Zu-

dem beschreiben die Autoren eine statistisch signifikante Steigerung der Fre-

quenz und Quantitaumlt von sozialen Interaktionen und positiven sozialen Verhal-

tensweisen waumlhrend den ergotherapeutischen Interventionen unter Einbezug

eines Therapietieres (Sams et al 2006) Martin et al (2002) zeigen in ihrer

Studie auf dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Prauml-

senz eines Tieres signifikant haumlufiger und laumlnger lachen und insgesamt uumlber

mehr Energie und Motivation verfuumlgen Zudem waren erhoumlhte Aufmerksam-

keit mehr Fokus und mehr Eigeninitiative beobachtbar Die Studienteilnehmer

stellten - verglichen mit dem Ball oder dem Pluumlschhund - laumlnger und haumlufiger

Blickkontakte mit dem Therapiehund her In Relation dazu schauten die Kin-

der in der Praumlsenz des Therapiehundes weniger haumlufig und kuumlrzer zum The-

rapeuten Zudem zeigten sie mehr stereotype Handbewegungen als bei den

anderen zwei Bedingungen (Martin et al 2002)

Krskova et al (2010) kommen in ihrer Studie zum Ergebnis dass die Praumlsenz

eines Meerschweinchens im Klassenraum die Anzahl und die Haumlufigkeit von

taktilen sozialen Interaktionen und Augenkontakten signifikant steigert Zudem

konnten bedeutend mehr soziale Interaktionen zwischen dem Kind und dem

Therapietier als mit einer dem Kind unbekannten Person beobachtet werden

Auch konnten einige soziale Verhaltensweisen nur in der Praumlsenz des Thera-

pietieres beobachtet werden Zum Beispiel zeigte ein Maumldchen muumltterliche

Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen und zwei Teilnehmer in-

teragierten ohne Aufforderung verbal und taktil miteinander Insgesamt bevor-

zugten alle Teilnehmer Beruumlhrungen und Augenkontakt mit dem Therapietier

zu sprachlichen Interaktionen Die Studie besagt zudem dass keiner der Teil-

nehmer aggressive Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen zeig-

te (Krskova et al 2010)

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

Literaturverzeichnis

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354546b345b7794586ce2e14d524337267331327ampstartbk=pschyrembel_soz

medampbk=pschyrembel_sozmedamphitnr=1ampstart=2f2f[40node_id3D27

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Nadine Sulser 45

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Abbildung 1

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assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

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Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

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entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

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STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 15

handlung von Kindern mit einer autistischen Stoumlrung zu gewaumlhrleisten ist es deshalb

von grosser Relevanz dass Ergotherapeuten sich umfassend uumlber Interventions-

moumlglichkeiten und deren Effektivitaumlt und Evidenz informieren (Case-Smith et al

2008)

22 Model of Human Occupation [MOHO]

Das Model of Human Occupation ist ein auf dem aktuellen ergotherapeutischen Pa-

radigma basierendes konzeptionelles Praxismodell Es wurde 1980 von Gary Kiel-

hofner entwickelt und in den letzten Jahren immer wieder kritisch uumlberarbeitet

(Mentrup 2007) Das MOHO ist eines der bekanntesten und gebraumluchlichsten ergo-

therapeutischen Modelle und dient der Ergotherapie als Instrument zur ganzheitli-

chen Betrachtung des Menschen und seines Handelns

Als Fundament des MOHO

dient der Glaube dass ein

enger Zusammenhang zwi-

schen menschlicher Betaumlti-

gung und Gesundheit be-

steht Das Betaumltigungsverhal-

ten steht daher im Zentrum

des Modells Betaumltigung wird

als das Ausfuumlhren von Arbeit

Freizeit und ADL innerhalb

eines zeitlichen physischen

und soziokulturellen Kontexts

beschrieben (Kielhofner

2008) Laut Kielhofner (2008)

zeigt das MOHO die Wechselwirkung zwischen einer Person und deren Umwelt und

wie diese Beziehung die Motivation Verhaltensweisen und Performanz einer Person

beeinflussen Das heisst ob und wie eine Betaumltigung ausgefuumlhrt wird haumlngt von den

drei Komponenten des menschlichen Systems den drei Subsystemen Volition Habi-

tuation und Performanz ab Diese Faktoren werden wiederum durch die Umwelt der

Person beeinflusst und veraumlndert Die drei Subsysteme zusammen bilden die Identi-

taumlt einer Person (Kielhofner 2008)

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Nadine Sulser 16

221 Volition

Volition wird als die Motivation welche eine Person dazu bewegt Betaumltigungen

auszufuumlhren definiert Die Volition besteht aus drei Komponenten Den Inte-

ressen den Werten und dem Selbstbild

Das Selbstbild bezieht sich auf die Wahrnehmung der eigenen Kompetenzen

und der eigenen Wirksamkeit Es beinhaltet also das Einschaumltzen eigener

koumlrperlicher intellektueller und sozialer Faumlhigkeiten die Kontrolle des eigenen

Verhaltens und auch die Gedanken und Gefuumlhle in Bezug auf die Faumlhigkeit

etwas bewirken zu koumlnnen Der Bereich Werte wird als persoumlnliche Uumlberzeu-

gungen Prinzipien und Moralvorstellungen beschrieben Die Komponente In-

teressen beinhaltet die Handlungen welche eine Person als angenehm zu-

friedenstellend und erfreulich erlebt Die Volition bestimmt so massgebend

was wir tun wie wir es tun und ob wir damit zufrieden sind (Kielhofner 2008)

222 Habituation

Habituation ist die verinnerlichte Neigung einer Person in einem bekannten

zeitlichen physischen oder sozialen Kontext gleichbleibende Verhaltensmus-

ter zu zeigen Das Subsystem Habituation besteht aus den Gewohnheiten und

verinnerlichten Rollen welche den Alltag einer Person bestimmen und gestal-

ten

Gewohnheiten werden definiert als automatische und repetitive Verhaltens-

weisen welche beeinflussen wie eine Person Aktivitaumlten ausfuumlhrt und ihren

Alltag gestaltet Verinnerlichte Rollen sind ein Teil der Identitaumlt einer Person

Sie beinhalten den persoumlnlichen und sozialen Status sowie dazugehoumlrige Er-

wartungshaltungen und Handlungen Jeder Mensch nimmt in seinem Leben

verschiedene Rollen (zB Sohn Vater Arbeitnehmer) ein welche mit unter-

schiedlichen Erwartungshaltungen verbunden sind und so das Verhalten un-

gleich beeinflussen (Kielhofner 2008)

223 Performanz

Das Subsystem Performanz repraumlsentiert die individuellen Kapazitaumlten einer

Person zur Durchfuumlhrung von Betaumltigungen und die dazugehoumlrigen subjekti-

ven Erfahrungen Die Performanz besteht aus objektiven und subjektiven An-

teilen

Nadine Sulser 17

Die objektiven Anteile beinhalten koumlrperliche und mentale Fertigkeiten das

heisst neurologische kardiopulmonale muskuloskelettale und andere Koumlrper-

systeme Diese Fertigkeiten werden unterteilt in motorische Fertigkeiten pro-

zesshafte Fertigkeiten und Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten Die

subjektiven Anteile bestehen aus dem persoumlnlichen Erleben und der Erfah-

rungskomponente welche die Betaumltigungsperformanz ebenfalls beeinflussen

Das Subsystem Performanz beinhaltet so die Grundannahme dass Koumlrper

und Geist nicht getrennt sondern als eine Einheit betrachtet werden sollen

(Kielhofner 2008)

224 Umwelt

Die Umwelt wird als der physische soziale oumlkonomische kulturelle und politi-

sche Kontext in dem eine Person lebt und Betaumltigungen ausfuumlhrt definiert

Verschiedene Aspekte der Umwelt koumlnnen die Ausfuumlhrung von Betaumltigungen

und Partizipation unterstuumltzen jedoch auch verhindern Es wird beschrieben

dass das Betaumltigungsverhalten eines Menschen aus der Interaktion zwischen

der Volition und der Performanz der Person und den Umweltaspekten resul-

tiert (Kielhofner 2008)

Nadine Sulser 18

3 Methodik

Fuumlr die Bearbeitung der definierten Fragestellung wurde die Form der Literaturuumlber-

sicht gewaumlhlt Die zu dieser Form gehoumlrige Methode ist die Literaturrecherche wel-

che in diesem Kapitel detailliert beschrieben wird

Die gewaumlhlte Form der Literaturuumlbersicht eignet sich gut fuumlr die bestehende Frage-

stellung um eine moumlglichst umfassende Uumlbersicht uumlber die Auswirkungen von tier-

gestuumltzter Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu

erhalten

31 Beschreibung der Literaturrecherche

Zu Beginn der Literatursuche wurden zur Fragestellung passende Schluumlsselwoumlrter

erarbeitet Diese wurden auf Englisch uumlbersetzt und passende Synonyme Unterbeg-

riffe und Oberbegriffe formuliert Zudem wurden mit Hilfe des MeSH Thesaurus (Na-

tional Library of Medicine [NLM] 2011) die Schlagwoumlrter bestimmt Als geeignete

Datenbanken wurden AMED CINAHL ERIC Medline OTDBase PsycInfo und

PubMed identifiziert

Anhand der festgelegten Schluumlssel- und Schlagwoumlrter (siehe Anhang A Tabelle 1)

wurde eine systematische Literatursuche in den bestimmten Datenbanken durchge-

fuumlhrt Die Schluumlssel- und Schlagwoumlrter wurden auf unterschiedliche Weise miteinan-

der kombiniert und mit Boleeschen Operatoren verknuumlpft Zusaumltzlich wurde das

Trunkierungszeichen verwendet da damit zum Beispiel bei child auch nach

children gesucht wird Besonders in den Datenbanken AMED und CINAHL wurden

viele Studien gefunden weshalb ein Grossteil der Suche dort stattfand Bei der Lite-

raturrecherche wurde bei jeder Suchabfrage jeweils das Publikationsdatum einge-

schraumlnkt sodass nur Literatur welche seit dem Jahr 2002 publiziert wurde in die Su-

che mit einbezogen wurde Zusaumltzlich wurde auch in den Referenzverzeichnissen

der gefundenen Literatur nach weiteren geeigneten Quellen gesucht

Im Katalog des Netzwerkes von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

[NEBIS] erfolgte eine Suche nach Tertiaumlrliteratur zu den Themen Autismus Ergothe-

rapie und tiergestuumltzte Therapie Hier wurde nur Literatur aus der Bibliothek der

ZHAW Gesundheit oder der Zentralbibliothek in Zuumlrich beruumlcksichtigt

Nadine Sulser 19

32 Einschlusskriterien und Beurteilungskriterien der Literatur

Insgesamt umfasste die so gefundene Literatur 163 Studien Die gefundenen Studien

wurden durch das Lesen der Titel und der Abstracts anhand folgender Einschlusskri-

terien ausgewaumlhlt oder verworfen

Im Abstract sind mindestens zwei der folgenden Kernpunkte erwaumlhnt

Autistisches Kind und sein Umfeld

Die Integration von Tieren in die Ergotherapie

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf die Partizipation

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf das soziale Verhalten

So liessen sich insgesamt 21 Studien bestimmen die laut ihrem Abstract den Krite-

rien entsprachen Diese Studien wurden sorgfaumlltig gelesen und es wurden unter Be-

ruumlcksichtigung der Fragestellung und des gewaumlhlten ergotherapeutischen Modells

die folgenden vier Hauptstudien bestimmt

Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational Therapy

Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investigation

Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Children with

Pervasive Developmental Disorders

Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The ldquoSmall

Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have Positive

Effects on Autistic Child Social Behaviour

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj M amp

Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single Case

Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Die Hauptstudien wurden anhand des Formulars zur kritischen Beurteilung quantita-

tiver Studien (Law et al 1998a) beurteilt um eine Aussage uumlber ihre methodologi-

sche Qualitaumlt und Aussagekraft treffen zu koumlnnen Im Anhang befindet sich zur Ver-

anschaulichung das ausgefuumlllte Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et

al (2009) (siehe Anhang A Tabelle 3)

Nadine Sulser 20

4 Ergebnisse aus der Literatur

In diesem Kapitel werden zuerst die vier Hauptstudien kurz dargestellt Anschlies-

send erfolgt eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse Zum besseren Verstaumlnd-

nis wurden die Ergebnisse in drei Hauptkategorien eingeteilt Im Anhang befindet

sich die Matrix mit der Uumlbersicht der Hauptstudien in Bezug auf Inhalt Methode und

Evidenzgrad (siehe Anhang A Tabelle 2)

41 Darstellung der Studien

411 Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational

Therapy Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investi-

gation

Die quantitative Studie von Sams et al (2006) vergleicht die Haumlufigkeit des

Sprachgebrauchs und der sozialen Interaktion bei autistischen Kindern im Zu-

sammenhang mit ergotherapeutischen Interventionen mit oder ohne Einbezug

von Tieren Teilnehmer waren 22 Kinder mit der Diagnose Autismus im Alter

von 7- 13 Jahren Die Kinder erhielten in einem Zeitraum von 15 Wochen wouml-

chentlich je 30min Ergotherapie basierend auf momentan gebraumluchlichen In-

terventionen und 30min tiergestuumltzte Ergotherapie Beide Therapieformen

wurden in einem Gruppensetting mit allen Teilnehmern durchgefuumlhrt Zudem

wurde bei beiden Formen der Intervention der Fokus auf die Foumlrderung der

sensorischen Wahrnehmung des Sprachgebrauchs und der motorischen Fer-

tigkeiten gelegt Die Teilnehmer dienten beim Vergleich als ihre eigene Kon-

trollgruppe

Bei den momentan gebraumluchlichen ergotherapeutischen Interventionen wur-

den verschiedene theoretische Ansaumltze wie zB die sensorische Integrations-

therapie und diverse Hilfsmittel und Materialien zur Foumlrderung der sensori-

schen sprachlichen und motorischen Entwicklung mit einbezogen

Die tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen beinhalteten die Pflege

von Lamas Hunden und Hasen Zudem waren das Reiten und Fuumlhren der

Lamas Teil der Therapieeinheiten Die Interventionen wurden aufgezeichnet

und anschliessend von geschulten Beobachtern anhand eines eigens erstell-

ten Formulars zur Verhaltensbeobachtung bewertet

Nadine Sulser 21

Die Ergebnisse besagen dass waumlhrend den tiergestuumltzten ergotherapeuti-

schen Interventionen signifikant mehr soziale Interaktionen stattfanden und ein

gesteigerter Gebrauch von Sprache beobachtbar war

412 Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Chil-

dren with Pervasive Developmental Disorders

Das Ziel der quantitativen Studie von Martin et al (2002) war eine Evaluation

der Auswirkungen der Interaktion zwischen Kindern mit einer tiefgreifenden

Entwicklungsstoumlrung und Hunden Der Fokus wurde auf die Aspekte Verhalten

und Sprache gelegt Die Evaluation fand anhand eines Vergleichs der Fre-

quenz und der Art der Interaktionen zwischen den Studienteilnehmern und ei-

nem Ball einem Pluumlschhund oder einem lebenden Hund statt Teilnehmer wa-

ren zehn Kinder mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrung im Alter von 3 -

13 Jahren Die Untersuchung wurde in einem Zeitraum von 15 Wochen

durchgefuumlhrt und jeder Teilnehmer nahm insgesamt an 45 Einheiten von 15

Minuten Dauer teil Die Interventionen wurden im Einzelsetting durchgefuumlhrt

und jeder Teilnehmer nahm pro Woche an drei Einheiten (eine mit Ball eine

mit Pluumlschhund und eine mit lebendem Hund) teil sodass jeweils in einer Wo-

che alle drei Bedingungen beobachtet werden konnten Die Teilnehmer dien-

ten so als ihre eigene Kontrollgruppe Alle Interventionseinheiten wurden auf

Video aufgezeichnet und von geschulten Beobachtern nach einem strukturier-

ten Protokoll auf die Frequenz und Dauer der Interaktionen kodiert

Die Ergebnisse besagen dass die Teilnehmer in der Praumlsenz des lebenden

Hundes mehr Eigeninitiative fuumlr Spielaktivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrk-

tes Bewusstsein gegenuumlber ihrer sozialen Umwelt zeigten

413 Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The

ldquoSmall Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have

Positive Effects on Autistic Child Social Behaviour

Die quantitative Studie von Krskova et al (2010) untersucht die Effekte die ein

kleines Therapietier ndash in dieser Studie ein Meerschweinchen ndash auf das soziale

Verhalten von autistischen Kindern haben kann Teilnehmer waren neun autis-

tische Kinder im Alter von 6 - 13 Jahren Die Untersuchung fand in zwei Pha-

sen statt und wurde in einem den Kindern bekannten Klassenraum durchge-

Nadine Sulser 22

fuumlhrt Jede Phase bestand aus zehn Observationstagen In der ersten Phase

waren die neun Teilnehmer fuumlnf den Kindern bekannte Lehrpersonen und ein

den Kindern unbekannter Beobachter im Schulzimmer anwesend In der zwei-

ten Phase wurde zusaumltzlich zu den erwaumlhnten Personen ein Meerschwein-

chen in einem Plastikkaumlfig auf dem Tisch des Klassenraums platziert Die Fre-

quenz und die Art des sozialen Verhaltens der Teilnehmer wurden in beiden

Phasen vom selben Beobachter dokumentiert und ausgewertet wobei zwi-

schen taktilen Aumlusserungen verbalen Aumlusserungen und Augenkontakten un-

terschieden wurde

Die Ergebnisse der Studie besagen dass die Praumlsenz des Therapietieres im

Klassenraum einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der

sozialen Interaktionen der Teilnehmer untereinander mit den bekannten Per-

sonen und der unbekannten Person hatte Zudem wird erwaumlhnt dass die Cha-

rakteristika der sozialen Interaktionen stark vom Individuum abgaumlngig sind

414 Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj

M amp Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A

Single Case Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Das Ziel der quantitative Studie von Taylor et al (2009) ist herauszufinden

welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von

Kindern mit Autismus haben kann Teilnehmer waren drei Kinder mit Autismus

im Alter von 4 - 6 Jahren Die Teilnehmer erhielten waumlhrend 16 Wochen je

45min Hippotherapie pro Woche im Einzelsetting Dabei wurden bei allen Teil-

nehmern das gleiche Pferd und der gleiche Therapeut eingesetzt Zudem

wurde der Inhalt der einzelnen Hippotherapie Einheiten genau festgelegt und

strukturiert damit alle Kinder an einem nahezu identischen Therapieprogramm

teilnahmen Die Volition der Teilnehmer wurde mit dem Pediatric Volitional

Questionnaire [PVQ] durch zwei Ergotherapeuten insgesamt drei Mal ndash vor

waumlhrend und nach dem 16- woumlchigen Hippotherapie Programm ndash bei einer

strukturierten Spielaktivitaumlt bewertet

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Steigerung der Volition im Studien-

zeitraum wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell ges-

taltete

Nadine Sulser 23

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen

Sams et al (2006) konnten im Rahmen ihrer Studie darauf aufmerksam ma-

chen dass autistische Kinder durch tiergestuumltzte ergotherapeutische Interven-

tionen mehr Motivation fuumlr Interaktionen mit anderen Menschen zeigen Zu-

dem beschreiben die Autoren eine statistisch signifikante Steigerung der Fre-

quenz und Quantitaumlt von sozialen Interaktionen und positiven sozialen Verhal-

tensweisen waumlhrend den ergotherapeutischen Interventionen unter Einbezug

eines Therapietieres (Sams et al 2006) Martin et al (2002) zeigen in ihrer

Studie auf dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Prauml-

senz eines Tieres signifikant haumlufiger und laumlnger lachen und insgesamt uumlber

mehr Energie und Motivation verfuumlgen Zudem waren erhoumlhte Aufmerksam-

keit mehr Fokus und mehr Eigeninitiative beobachtbar Die Studienteilnehmer

stellten - verglichen mit dem Ball oder dem Pluumlschhund - laumlnger und haumlufiger

Blickkontakte mit dem Therapiehund her In Relation dazu schauten die Kin-

der in der Praumlsenz des Therapiehundes weniger haumlufig und kuumlrzer zum The-

rapeuten Zudem zeigten sie mehr stereotype Handbewegungen als bei den

anderen zwei Bedingungen (Martin et al 2002)

Krskova et al (2010) kommen in ihrer Studie zum Ergebnis dass die Praumlsenz

eines Meerschweinchens im Klassenraum die Anzahl und die Haumlufigkeit von

taktilen sozialen Interaktionen und Augenkontakten signifikant steigert Zudem

konnten bedeutend mehr soziale Interaktionen zwischen dem Kind und dem

Therapietier als mit einer dem Kind unbekannten Person beobachtet werden

Auch konnten einige soziale Verhaltensweisen nur in der Praumlsenz des Thera-

pietieres beobachtet werden Zum Beispiel zeigte ein Maumldchen muumltterliche

Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen und zwei Teilnehmer in-

teragierten ohne Aufforderung verbal und taktil miteinander Insgesamt bevor-

zugten alle Teilnehmer Beruumlhrungen und Augenkontakt mit dem Therapietier

zu sprachlichen Interaktionen Die Studie besagt zudem dass keiner der Teil-

nehmer aggressive Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen zeig-

te (Krskova et al 2010)

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 16

221 Volition

Volition wird als die Motivation welche eine Person dazu bewegt Betaumltigungen

auszufuumlhren definiert Die Volition besteht aus drei Komponenten Den Inte-

ressen den Werten und dem Selbstbild

Das Selbstbild bezieht sich auf die Wahrnehmung der eigenen Kompetenzen

und der eigenen Wirksamkeit Es beinhaltet also das Einschaumltzen eigener

koumlrperlicher intellektueller und sozialer Faumlhigkeiten die Kontrolle des eigenen

Verhaltens und auch die Gedanken und Gefuumlhle in Bezug auf die Faumlhigkeit

etwas bewirken zu koumlnnen Der Bereich Werte wird als persoumlnliche Uumlberzeu-

gungen Prinzipien und Moralvorstellungen beschrieben Die Komponente In-

teressen beinhaltet die Handlungen welche eine Person als angenehm zu-

friedenstellend und erfreulich erlebt Die Volition bestimmt so massgebend

was wir tun wie wir es tun und ob wir damit zufrieden sind (Kielhofner 2008)

222 Habituation

Habituation ist die verinnerlichte Neigung einer Person in einem bekannten

zeitlichen physischen oder sozialen Kontext gleichbleibende Verhaltensmus-

ter zu zeigen Das Subsystem Habituation besteht aus den Gewohnheiten und

verinnerlichten Rollen welche den Alltag einer Person bestimmen und gestal-

ten

Gewohnheiten werden definiert als automatische und repetitive Verhaltens-

weisen welche beeinflussen wie eine Person Aktivitaumlten ausfuumlhrt und ihren

Alltag gestaltet Verinnerlichte Rollen sind ein Teil der Identitaumlt einer Person

Sie beinhalten den persoumlnlichen und sozialen Status sowie dazugehoumlrige Er-

wartungshaltungen und Handlungen Jeder Mensch nimmt in seinem Leben

verschiedene Rollen (zB Sohn Vater Arbeitnehmer) ein welche mit unter-

schiedlichen Erwartungshaltungen verbunden sind und so das Verhalten un-

gleich beeinflussen (Kielhofner 2008)

223 Performanz

Das Subsystem Performanz repraumlsentiert die individuellen Kapazitaumlten einer

Person zur Durchfuumlhrung von Betaumltigungen und die dazugehoumlrigen subjekti-

ven Erfahrungen Die Performanz besteht aus objektiven und subjektiven An-

teilen

Nadine Sulser 17

Die objektiven Anteile beinhalten koumlrperliche und mentale Fertigkeiten das

heisst neurologische kardiopulmonale muskuloskelettale und andere Koumlrper-

systeme Diese Fertigkeiten werden unterteilt in motorische Fertigkeiten pro-

zesshafte Fertigkeiten und Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten Die

subjektiven Anteile bestehen aus dem persoumlnlichen Erleben und der Erfah-

rungskomponente welche die Betaumltigungsperformanz ebenfalls beeinflussen

Das Subsystem Performanz beinhaltet so die Grundannahme dass Koumlrper

und Geist nicht getrennt sondern als eine Einheit betrachtet werden sollen

(Kielhofner 2008)

224 Umwelt

Die Umwelt wird als der physische soziale oumlkonomische kulturelle und politi-

sche Kontext in dem eine Person lebt und Betaumltigungen ausfuumlhrt definiert

Verschiedene Aspekte der Umwelt koumlnnen die Ausfuumlhrung von Betaumltigungen

und Partizipation unterstuumltzen jedoch auch verhindern Es wird beschrieben

dass das Betaumltigungsverhalten eines Menschen aus der Interaktion zwischen

der Volition und der Performanz der Person und den Umweltaspekten resul-

tiert (Kielhofner 2008)

Nadine Sulser 18

3 Methodik

Fuumlr die Bearbeitung der definierten Fragestellung wurde die Form der Literaturuumlber-

sicht gewaumlhlt Die zu dieser Form gehoumlrige Methode ist die Literaturrecherche wel-

che in diesem Kapitel detailliert beschrieben wird

Die gewaumlhlte Form der Literaturuumlbersicht eignet sich gut fuumlr die bestehende Frage-

stellung um eine moumlglichst umfassende Uumlbersicht uumlber die Auswirkungen von tier-

gestuumltzter Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu

erhalten

31 Beschreibung der Literaturrecherche

Zu Beginn der Literatursuche wurden zur Fragestellung passende Schluumlsselwoumlrter

erarbeitet Diese wurden auf Englisch uumlbersetzt und passende Synonyme Unterbeg-

riffe und Oberbegriffe formuliert Zudem wurden mit Hilfe des MeSH Thesaurus (Na-

tional Library of Medicine [NLM] 2011) die Schlagwoumlrter bestimmt Als geeignete

Datenbanken wurden AMED CINAHL ERIC Medline OTDBase PsycInfo und

PubMed identifiziert

Anhand der festgelegten Schluumlssel- und Schlagwoumlrter (siehe Anhang A Tabelle 1)

wurde eine systematische Literatursuche in den bestimmten Datenbanken durchge-

fuumlhrt Die Schluumlssel- und Schlagwoumlrter wurden auf unterschiedliche Weise miteinan-

der kombiniert und mit Boleeschen Operatoren verknuumlpft Zusaumltzlich wurde das

Trunkierungszeichen verwendet da damit zum Beispiel bei child auch nach

children gesucht wird Besonders in den Datenbanken AMED und CINAHL wurden

viele Studien gefunden weshalb ein Grossteil der Suche dort stattfand Bei der Lite-

raturrecherche wurde bei jeder Suchabfrage jeweils das Publikationsdatum einge-

schraumlnkt sodass nur Literatur welche seit dem Jahr 2002 publiziert wurde in die Su-

che mit einbezogen wurde Zusaumltzlich wurde auch in den Referenzverzeichnissen

der gefundenen Literatur nach weiteren geeigneten Quellen gesucht

Im Katalog des Netzwerkes von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

[NEBIS] erfolgte eine Suche nach Tertiaumlrliteratur zu den Themen Autismus Ergothe-

rapie und tiergestuumltzte Therapie Hier wurde nur Literatur aus der Bibliothek der

ZHAW Gesundheit oder der Zentralbibliothek in Zuumlrich beruumlcksichtigt

Nadine Sulser 19

32 Einschlusskriterien und Beurteilungskriterien der Literatur

Insgesamt umfasste die so gefundene Literatur 163 Studien Die gefundenen Studien

wurden durch das Lesen der Titel und der Abstracts anhand folgender Einschlusskri-

terien ausgewaumlhlt oder verworfen

Im Abstract sind mindestens zwei der folgenden Kernpunkte erwaumlhnt

Autistisches Kind und sein Umfeld

Die Integration von Tieren in die Ergotherapie

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf die Partizipation

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf das soziale Verhalten

So liessen sich insgesamt 21 Studien bestimmen die laut ihrem Abstract den Krite-

rien entsprachen Diese Studien wurden sorgfaumlltig gelesen und es wurden unter Be-

ruumlcksichtigung der Fragestellung und des gewaumlhlten ergotherapeutischen Modells

die folgenden vier Hauptstudien bestimmt

Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational Therapy

Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investigation

Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Children with

Pervasive Developmental Disorders

Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The ldquoSmall

Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have Positive

Effects on Autistic Child Social Behaviour

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj M amp

Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single Case

Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Die Hauptstudien wurden anhand des Formulars zur kritischen Beurteilung quantita-

tiver Studien (Law et al 1998a) beurteilt um eine Aussage uumlber ihre methodologi-

sche Qualitaumlt und Aussagekraft treffen zu koumlnnen Im Anhang befindet sich zur Ver-

anschaulichung das ausgefuumlllte Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et

al (2009) (siehe Anhang A Tabelle 3)

Nadine Sulser 20

4 Ergebnisse aus der Literatur

In diesem Kapitel werden zuerst die vier Hauptstudien kurz dargestellt Anschlies-

send erfolgt eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse Zum besseren Verstaumlnd-

nis wurden die Ergebnisse in drei Hauptkategorien eingeteilt Im Anhang befindet

sich die Matrix mit der Uumlbersicht der Hauptstudien in Bezug auf Inhalt Methode und

Evidenzgrad (siehe Anhang A Tabelle 2)

41 Darstellung der Studien

411 Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational

Therapy Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investi-

gation

Die quantitative Studie von Sams et al (2006) vergleicht die Haumlufigkeit des

Sprachgebrauchs und der sozialen Interaktion bei autistischen Kindern im Zu-

sammenhang mit ergotherapeutischen Interventionen mit oder ohne Einbezug

von Tieren Teilnehmer waren 22 Kinder mit der Diagnose Autismus im Alter

von 7- 13 Jahren Die Kinder erhielten in einem Zeitraum von 15 Wochen wouml-

chentlich je 30min Ergotherapie basierend auf momentan gebraumluchlichen In-

terventionen und 30min tiergestuumltzte Ergotherapie Beide Therapieformen

wurden in einem Gruppensetting mit allen Teilnehmern durchgefuumlhrt Zudem

wurde bei beiden Formen der Intervention der Fokus auf die Foumlrderung der

sensorischen Wahrnehmung des Sprachgebrauchs und der motorischen Fer-

tigkeiten gelegt Die Teilnehmer dienten beim Vergleich als ihre eigene Kon-

trollgruppe

Bei den momentan gebraumluchlichen ergotherapeutischen Interventionen wur-

den verschiedene theoretische Ansaumltze wie zB die sensorische Integrations-

therapie und diverse Hilfsmittel und Materialien zur Foumlrderung der sensori-

schen sprachlichen und motorischen Entwicklung mit einbezogen

Die tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen beinhalteten die Pflege

von Lamas Hunden und Hasen Zudem waren das Reiten und Fuumlhren der

Lamas Teil der Therapieeinheiten Die Interventionen wurden aufgezeichnet

und anschliessend von geschulten Beobachtern anhand eines eigens erstell-

ten Formulars zur Verhaltensbeobachtung bewertet

Nadine Sulser 21

Die Ergebnisse besagen dass waumlhrend den tiergestuumltzten ergotherapeuti-

schen Interventionen signifikant mehr soziale Interaktionen stattfanden und ein

gesteigerter Gebrauch von Sprache beobachtbar war

412 Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Chil-

dren with Pervasive Developmental Disorders

Das Ziel der quantitativen Studie von Martin et al (2002) war eine Evaluation

der Auswirkungen der Interaktion zwischen Kindern mit einer tiefgreifenden

Entwicklungsstoumlrung und Hunden Der Fokus wurde auf die Aspekte Verhalten

und Sprache gelegt Die Evaluation fand anhand eines Vergleichs der Fre-

quenz und der Art der Interaktionen zwischen den Studienteilnehmern und ei-

nem Ball einem Pluumlschhund oder einem lebenden Hund statt Teilnehmer wa-

ren zehn Kinder mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrung im Alter von 3 -

13 Jahren Die Untersuchung wurde in einem Zeitraum von 15 Wochen

durchgefuumlhrt und jeder Teilnehmer nahm insgesamt an 45 Einheiten von 15

Minuten Dauer teil Die Interventionen wurden im Einzelsetting durchgefuumlhrt

und jeder Teilnehmer nahm pro Woche an drei Einheiten (eine mit Ball eine

mit Pluumlschhund und eine mit lebendem Hund) teil sodass jeweils in einer Wo-

che alle drei Bedingungen beobachtet werden konnten Die Teilnehmer dien-

ten so als ihre eigene Kontrollgruppe Alle Interventionseinheiten wurden auf

Video aufgezeichnet und von geschulten Beobachtern nach einem strukturier-

ten Protokoll auf die Frequenz und Dauer der Interaktionen kodiert

Die Ergebnisse besagen dass die Teilnehmer in der Praumlsenz des lebenden

Hundes mehr Eigeninitiative fuumlr Spielaktivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrk-

tes Bewusstsein gegenuumlber ihrer sozialen Umwelt zeigten

413 Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The

ldquoSmall Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have

Positive Effects on Autistic Child Social Behaviour

Die quantitative Studie von Krskova et al (2010) untersucht die Effekte die ein

kleines Therapietier ndash in dieser Studie ein Meerschweinchen ndash auf das soziale

Verhalten von autistischen Kindern haben kann Teilnehmer waren neun autis-

tische Kinder im Alter von 6 - 13 Jahren Die Untersuchung fand in zwei Pha-

sen statt und wurde in einem den Kindern bekannten Klassenraum durchge-

Nadine Sulser 22

fuumlhrt Jede Phase bestand aus zehn Observationstagen In der ersten Phase

waren die neun Teilnehmer fuumlnf den Kindern bekannte Lehrpersonen und ein

den Kindern unbekannter Beobachter im Schulzimmer anwesend In der zwei-

ten Phase wurde zusaumltzlich zu den erwaumlhnten Personen ein Meerschwein-

chen in einem Plastikkaumlfig auf dem Tisch des Klassenraums platziert Die Fre-

quenz und die Art des sozialen Verhaltens der Teilnehmer wurden in beiden

Phasen vom selben Beobachter dokumentiert und ausgewertet wobei zwi-

schen taktilen Aumlusserungen verbalen Aumlusserungen und Augenkontakten un-

terschieden wurde

Die Ergebnisse der Studie besagen dass die Praumlsenz des Therapietieres im

Klassenraum einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der

sozialen Interaktionen der Teilnehmer untereinander mit den bekannten Per-

sonen und der unbekannten Person hatte Zudem wird erwaumlhnt dass die Cha-

rakteristika der sozialen Interaktionen stark vom Individuum abgaumlngig sind

414 Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj

M amp Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A

Single Case Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Das Ziel der quantitative Studie von Taylor et al (2009) ist herauszufinden

welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von

Kindern mit Autismus haben kann Teilnehmer waren drei Kinder mit Autismus

im Alter von 4 - 6 Jahren Die Teilnehmer erhielten waumlhrend 16 Wochen je

45min Hippotherapie pro Woche im Einzelsetting Dabei wurden bei allen Teil-

nehmern das gleiche Pferd und der gleiche Therapeut eingesetzt Zudem

wurde der Inhalt der einzelnen Hippotherapie Einheiten genau festgelegt und

strukturiert damit alle Kinder an einem nahezu identischen Therapieprogramm

teilnahmen Die Volition der Teilnehmer wurde mit dem Pediatric Volitional

Questionnaire [PVQ] durch zwei Ergotherapeuten insgesamt drei Mal ndash vor

waumlhrend und nach dem 16- woumlchigen Hippotherapie Programm ndash bei einer

strukturierten Spielaktivitaumlt bewertet

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Steigerung der Volition im Studien-

zeitraum wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell ges-

taltete

Nadine Sulser 23

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen

Sams et al (2006) konnten im Rahmen ihrer Studie darauf aufmerksam ma-

chen dass autistische Kinder durch tiergestuumltzte ergotherapeutische Interven-

tionen mehr Motivation fuumlr Interaktionen mit anderen Menschen zeigen Zu-

dem beschreiben die Autoren eine statistisch signifikante Steigerung der Fre-

quenz und Quantitaumlt von sozialen Interaktionen und positiven sozialen Verhal-

tensweisen waumlhrend den ergotherapeutischen Interventionen unter Einbezug

eines Therapietieres (Sams et al 2006) Martin et al (2002) zeigen in ihrer

Studie auf dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Prauml-

senz eines Tieres signifikant haumlufiger und laumlnger lachen und insgesamt uumlber

mehr Energie und Motivation verfuumlgen Zudem waren erhoumlhte Aufmerksam-

keit mehr Fokus und mehr Eigeninitiative beobachtbar Die Studienteilnehmer

stellten - verglichen mit dem Ball oder dem Pluumlschhund - laumlnger und haumlufiger

Blickkontakte mit dem Therapiehund her In Relation dazu schauten die Kin-

der in der Praumlsenz des Therapiehundes weniger haumlufig und kuumlrzer zum The-

rapeuten Zudem zeigten sie mehr stereotype Handbewegungen als bei den

anderen zwei Bedingungen (Martin et al 2002)

Krskova et al (2010) kommen in ihrer Studie zum Ergebnis dass die Praumlsenz

eines Meerschweinchens im Klassenraum die Anzahl und die Haumlufigkeit von

taktilen sozialen Interaktionen und Augenkontakten signifikant steigert Zudem

konnten bedeutend mehr soziale Interaktionen zwischen dem Kind und dem

Therapietier als mit einer dem Kind unbekannten Person beobachtet werden

Auch konnten einige soziale Verhaltensweisen nur in der Praumlsenz des Thera-

pietieres beobachtet werden Zum Beispiel zeigte ein Maumldchen muumltterliche

Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen und zwei Teilnehmer in-

teragierten ohne Aufforderung verbal und taktil miteinander Insgesamt bevor-

zugten alle Teilnehmer Beruumlhrungen und Augenkontakt mit dem Therapietier

zu sprachlichen Interaktionen Die Studie besagt zudem dass keiner der Teil-

nehmer aggressive Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen zeig-

te (Krskova et al 2010)

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

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assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

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Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

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entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 17

Die objektiven Anteile beinhalten koumlrperliche und mentale Fertigkeiten das

heisst neurologische kardiopulmonale muskuloskelettale und andere Koumlrper-

systeme Diese Fertigkeiten werden unterteilt in motorische Fertigkeiten pro-

zesshafte Fertigkeiten und Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten Die

subjektiven Anteile bestehen aus dem persoumlnlichen Erleben und der Erfah-

rungskomponente welche die Betaumltigungsperformanz ebenfalls beeinflussen

Das Subsystem Performanz beinhaltet so die Grundannahme dass Koumlrper

und Geist nicht getrennt sondern als eine Einheit betrachtet werden sollen

(Kielhofner 2008)

224 Umwelt

Die Umwelt wird als der physische soziale oumlkonomische kulturelle und politi-

sche Kontext in dem eine Person lebt und Betaumltigungen ausfuumlhrt definiert

Verschiedene Aspekte der Umwelt koumlnnen die Ausfuumlhrung von Betaumltigungen

und Partizipation unterstuumltzen jedoch auch verhindern Es wird beschrieben

dass das Betaumltigungsverhalten eines Menschen aus der Interaktion zwischen

der Volition und der Performanz der Person und den Umweltaspekten resul-

tiert (Kielhofner 2008)

Nadine Sulser 18

3 Methodik

Fuumlr die Bearbeitung der definierten Fragestellung wurde die Form der Literaturuumlber-

sicht gewaumlhlt Die zu dieser Form gehoumlrige Methode ist die Literaturrecherche wel-

che in diesem Kapitel detailliert beschrieben wird

Die gewaumlhlte Form der Literaturuumlbersicht eignet sich gut fuumlr die bestehende Frage-

stellung um eine moumlglichst umfassende Uumlbersicht uumlber die Auswirkungen von tier-

gestuumltzter Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu

erhalten

31 Beschreibung der Literaturrecherche

Zu Beginn der Literatursuche wurden zur Fragestellung passende Schluumlsselwoumlrter

erarbeitet Diese wurden auf Englisch uumlbersetzt und passende Synonyme Unterbeg-

riffe und Oberbegriffe formuliert Zudem wurden mit Hilfe des MeSH Thesaurus (Na-

tional Library of Medicine [NLM] 2011) die Schlagwoumlrter bestimmt Als geeignete

Datenbanken wurden AMED CINAHL ERIC Medline OTDBase PsycInfo und

PubMed identifiziert

Anhand der festgelegten Schluumlssel- und Schlagwoumlrter (siehe Anhang A Tabelle 1)

wurde eine systematische Literatursuche in den bestimmten Datenbanken durchge-

fuumlhrt Die Schluumlssel- und Schlagwoumlrter wurden auf unterschiedliche Weise miteinan-

der kombiniert und mit Boleeschen Operatoren verknuumlpft Zusaumltzlich wurde das

Trunkierungszeichen verwendet da damit zum Beispiel bei child auch nach

children gesucht wird Besonders in den Datenbanken AMED und CINAHL wurden

viele Studien gefunden weshalb ein Grossteil der Suche dort stattfand Bei der Lite-

raturrecherche wurde bei jeder Suchabfrage jeweils das Publikationsdatum einge-

schraumlnkt sodass nur Literatur welche seit dem Jahr 2002 publiziert wurde in die Su-

che mit einbezogen wurde Zusaumltzlich wurde auch in den Referenzverzeichnissen

der gefundenen Literatur nach weiteren geeigneten Quellen gesucht

Im Katalog des Netzwerkes von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

[NEBIS] erfolgte eine Suche nach Tertiaumlrliteratur zu den Themen Autismus Ergothe-

rapie und tiergestuumltzte Therapie Hier wurde nur Literatur aus der Bibliothek der

ZHAW Gesundheit oder der Zentralbibliothek in Zuumlrich beruumlcksichtigt

Nadine Sulser 19

32 Einschlusskriterien und Beurteilungskriterien der Literatur

Insgesamt umfasste die so gefundene Literatur 163 Studien Die gefundenen Studien

wurden durch das Lesen der Titel und der Abstracts anhand folgender Einschlusskri-

terien ausgewaumlhlt oder verworfen

Im Abstract sind mindestens zwei der folgenden Kernpunkte erwaumlhnt

Autistisches Kind und sein Umfeld

Die Integration von Tieren in die Ergotherapie

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf die Partizipation

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf das soziale Verhalten

So liessen sich insgesamt 21 Studien bestimmen die laut ihrem Abstract den Krite-

rien entsprachen Diese Studien wurden sorgfaumlltig gelesen und es wurden unter Be-

ruumlcksichtigung der Fragestellung und des gewaumlhlten ergotherapeutischen Modells

die folgenden vier Hauptstudien bestimmt

Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational Therapy

Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investigation

Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Children with

Pervasive Developmental Disorders

Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The ldquoSmall

Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have Positive

Effects on Autistic Child Social Behaviour

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj M amp

Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single Case

Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Die Hauptstudien wurden anhand des Formulars zur kritischen Beurteilung quantita-

tiver Studien (Law et al 1998a) beurteilt um eine Aussage uumlber ihre methodologi-

sche Qualitaumlt und Aussagekraft treffen zu koumlnnen Im Anhang befindet sich zur Ver-

anschaulichung das ausgefuumlllte Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et

al (2009) (siehe Anhang A Tabelle 3)

Nadine Sulser 20

4 Ergebnisse aus der Literatur

In diesem Kapitel werden zuerst die vier Hauptstudien kurz dargestellt Anschlies-

send erfolgt eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse Zum besseren Verstaumlnd-

nis wurden die Ergebnisse in drei Hauptkategorien eingeteilt Im Anhang befindet

sich die Matrix mit der Uumlbersicht der Hauptstudien in Bezug auf Inhalt Methode und

Evidenzgrad (siehe Anhang A Tabelle 2)

41 Darstellung der Studien

411 Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational

Therapy Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investi-

gation

Die quantitative Studie von Sams et al (2006) vergleicht die Haumlufigkeit des

Sprachgebrauchs und der sozialen Interaktion bei autistischen Kindern im Zu-

sammenhang mit ergotherapeutischen Interventionen mit oder ohne Einbezug

von Tieren Teilnehmer waren 22 Kinder mit der Diagnose Autismus im Alter

von 7- 13 Jahren Die Kinder erhielten in einem Zeitraum von 15 Wochen wouml-

chentlich je 30min Ergotherapie basierend auf momentan gebraumluchlichen In-

terventionen und 30min tiergestuumltzte Ergotherapie Beide Therapieformen

wurden in einem Gruppensetting mit allen Teilnehmern durchgefuumlhrt Zudem

wurde bei beiden Formen der Intervention der Fokus auf die Foumlrderung der

sensorischen Wahrnehmung des Sprachgebrauchs und der motorischen Fer-

tigkeiten gelegt Die Teilnehmer dienten beim Vergleich als ihre eigene Kon-

trollgruppe

Bei den momentan gebraumluchlichen ergotherapeutischen Interventionen wur-

den verschiedene theoretische Ansaumltze wie zB die sensorische Integrations-

therapie und diverse Hilfsmittel und Materialien zur Foumlrderung der sensori-

schen sprachlichen und motorischen Entwicklung mit einbezogen

Die tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen beinhalteten die Pflege

von Lamas Hunden und Hasen Zudem waren das Reiten und Fuumlhren der

Lamas Teil der Therapieeinheiten Die Interventionen wurden aufgezeichnet

und anschliessend von geschulten Beobachtern anhand eines eigens erstell-

ten Formulars zur Verhaltensbeobachtung bewertet

Nadine Sulser 21

Die Ergebnisse besagen dass waumlhrend den tiergestuumltzten ergotherapeuti-

schen Interventionen signifikant mehr soziale Interaktionen stattfanden und ein

gesteigerter Gebrauch von Sprache beobachtbar war

412 Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Chil-

dren with Pervasive Developmental Disorders

Das Ziel der quantitativen Studie von Martin et al (2002) war eine Evaluation

der Auswirkungen der Interaktion zwischen Kindern mit einer tiefgreifenden

Entwicklungsstoumlrung und Hunden Der Fokus wurde auf die Aspekte Verhalten

und Sprache gelegt Die Evaluation fand anhand eines Vergleichs der Fre-

quenz und der Art der Interaktionen zwischen den Studienteilnehmern und ei-

nem Ball einem Pluumlschhund oder einem lebenden Hund statt Teilnehmer wa-

ren zehn Kinder mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrung im Alter von 3 -

13 Jahren Die Untersuchung wurde in einem Zeitraum von 15 Wochen

durchgefuumlhrt und jeder Teilnehmer nahm insgesamt an 45 Einheiten von 15

Minuten Dauer teil Die Interventionen wurden im Einzelsetting durchgefuumlhrt

und jeder Teilnehmer nahm pro Woche an drei Einheiten (eine mit Ball eine

mit Pluumlschhund und eine mit lebendem Hund) teil sodass jeweils in einer Wo-

che alle drei Bedingungen beobachtet werden konnten Die Teilnehmer dien-

ten so als ihre eigene Kontrollgruppe Alle Interventionseinheiten wurden auf

Video aufgezeichnet und von geschulten Beobachtern nach einem strukturier-

ten Protokoll auf die Frequenz und Dauer der Interaktionen kodiert

Die Ergebnisse besagen dass die Teilnehmer in der Praumlsenz des lebenden

Hundes mehr Eigeninitiative fuumlr Spielaktivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrk-

tes Bewusstsein gegenuumlber ihrer sozialen Umwelt zeigten

413 Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The

ldquoSmall Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have

Positive Effects on Autistic Child Social Behaviour

Die quantitative Studie von Krskova et al (2010) untersucht die Effekte die ein

kleines Therapietier ndash in dieser Studie ein Meerschweinchen ndash auf das soziale

Verhalten von autistischen Kindern haben kann Teilnehmer waren neun autis-

tische Kinder im Alter von 6 - 13 Jahren Die Untersuchung fand in zwei Pha-

sen statt und wurde in einem den Kindern bekannten Klassenraum durchge-

Nadine Sulser 22

fuumlhrt Jede Phase bestand aus zehn Observationstagen In der ersten Phase

waren die neun Teilnehmer fuumlnf den Kindern bekannte Lehrpersonen und ein

den Kindern unbekannter Beobachter im Schulzimmer anwesend In der zwei-

ten Phase wurde zusaumltzlich zu den erwaumlhnten Personen ein Meerschwein-

chen in einem Plastikkaumlfig auf dem Tisch des Klassenraums platziert Die Fre-

quenz und die Art des sozialen Verhaltens der Teilnehmer wurden in beiden

Phasen vom selben Beobachter dokumentiert und ausgewertet wobei zwi-

schen taktilen Aumlusserungen verbalen Aumlusserungen und Augenkontakten un-

terschieden wurde

Die Ergebnisse der Studie besagen dass die Praumlsenz des Therapietieres im

Klassenraum einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der

sozialen Interaktionen der Teilnehmer untereinander mit den bekannten Per-

sonen und der unbekannten Person hatte Zudem wird erwaumlhnt dass die Cha-

rakteristika der sozialen Interaktionen stark vom Individuum abgaumlngig sind

414 Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj

M amp Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A

Single Case Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Das Ziel der quantitative Studie von Taylor et al (2009) ist herauszufinden

welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von

Kindern mit Autismus haben kann Teilnehmer waren drei Kinder mit Autismus

im Alter von 4 - 6 Jahren Die Teilnehmer erhielten waumlhrend 16 Wochen je

45min Hippotherapie pro Woche im Einzelsetting Dabei wurden bei allen Teil-

nehmern das gleiche Pferd und der gleiche Therapeut eingesetzt Zudem

wurde der Inhalt der einzelnen Hippotherapie Einheiten genau festgelegt und

strukturiert damit alle Kinder an einem nahezu identischen Therapieprogramm

teilnahmen Die Volition der Teilnehmer wurde mit dem Pediatric Volitional

Questionnaire [PVQ] durch zwei Ergotherapeuten insgesamt drei Mal ndash vor

waumlhrend und nach dem 16- woumlchigen Hippotherapie Programm ndash bei einer

strukturierten Spielaktivitaumlt bewertet

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Steigerung der Volition im Studien-

zeitraum wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell ges-

taltete

Nadine Sulser 23

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen

Sams et al (2006) konnten im Rahmen ihrer Studie darauf aufmerksam ma-

chen dass autistische Kinder durch tiergestuumltzte ergotherapeutische Interven-

tionen mehr Motivation fuumlr Interaktionen mit anderen Menschen zeigen Zu-

dem beschreiben die Autoren eine statistisch signifikante Steigerung der Fre-

quenz und Quantitaumlt von sozialen Interaktionen und positiven sozialen Verhal-

tensweisen waumlhrend den ergotherapeutischen Interventionen unter Einbezug

eines Therapietieres (Sams et al 2006) Martin et al (2002) zeigen in ihrer

Studie auf dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Prauml-

senz eines Tieres signifikant haumlufiger und laumlnger lachen und insgesamt uumlber

mehr Energie und Motivation verfuumlgen Zudem waren erhoumlhte Aufmerksam-

keit mehr Fokus und mehr Eigeninitiative beobachtbar Die Studienteilnehmer

stellten - verglichen mit dem Ball oder dem Pluumlschhund - laumlnger und haumlufiger

Blickkontakte mit dem Therapiehund her In Relation dazu schauten die Kin-

der in der Praumlsenz des Therapiehundes weniger haumlufig und kuumlrzer zum The-

rapeuten Zudem zeigten sie mehr stereotype Handbewegungen als bei den

anderen zwei Bedingungen (Martin et al 2002)

Krskova et al (2010) kommen in ihrer Studie zum Ergebnis dass die Praumlsenz

eines Meerschweinchens im Klassenraum die Anzahl und die Haumlufigkeit von

taktilen sozialen Interaktionen und Augenkontakten signifikant steigert Zudem

konnten bedeutend mehr soziale Interaktionen zwischen dem Kind und dem

Therapietier als mit einer dem Kind unbekannten Person beobachtet werden

Auch konnten einige soziale Verhaltensweisen nur in der Praumlsenz des Thera-

pietieres beobachtet werden Zum Beispiel zeigte ein Maumldchen muumltterliche

Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen und zwei Teilnehmer in-

teragierten ohne Aufforderung verbal und taktil miteinander Insgesamt bevor-

zugten alle Teilnehmer Beruumlhrungen und Augenkontakt mit dem Therapietier

zu sprachlichen Interaktionen Die Studie besagt zudem dass keiner der Teil-

nehmer aggressive Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen zeig-

te (Krskova et al 2010)

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 18

3 Methodik

Fuumlr die Bearbeitung der definierten Fragestellung wurde die Form der Literaturuumlber-

sicht gewaumlhlt Die zu dieser Form gehoumlrige Methode ist die Literaturrecherche wel-

che in diesem Kapitel detailliert beschrieben wird

Die gewaumlhlte Form der Literaturuumlbersicht eignet sich gut fuumlr die bestehende Frage-

stellung um eine moumlglichst umfassende Uumlbersicht uumlber die Auswirkungen von tier-

gestuumltzter Ergotherapie auf die soziale Partizipation von Kindern mit Autismus zu

erhalten

31 Beschreibung der Literaturrecherche

Zu Beginn der Literatursuche wurden zur Fragestellung passende Schluumlsselwoumlrter

erarbeitet Diese wurden auf Englisch uumlbersetzt und passende Synonyme Unterbeg-

riffe und Oberbegriffe formuliert Zudem wurden mit Hilfe des MeSH Thesaurus (Na-

tional Library of Medicine [NLM] 2011) die Schlagwoumlrter bestimmt Als geeignete

Datenbanken wurden AMED CINAHL ERIC Medline OTDBase PsycInfo und

PubMed identifiziert

Anhand der festgelegten Schluumlssel- und Schlagwoumlrter (siehe Anhang A Tabelle 1)

wurde eine systematische Literatursuche in den bestimmten Datenbanken durchge-

fuumlhrt Die Schluumlssel- und Schlagwoumlrter wurden auf unterschiedliche Weise miteinan-

der kombiniert und mit Boleeschen Operatoren verknuumlpft Zusaumltzlich wurde das

Trunkierungszeichen verwendet da damit zum Beispiel bei child auch nach

children gesucht wird Besonders in den Datenbanken AMED und CINAHL wurden

viele Studien gefunden weshalb ein Grossteil der Suche dort stattfand Bei der Lite-

raturrecherche wurde bei jeder Suchabfrage jeweils das Publikationsdatum einge-

schraumlnkt sodass nur Literatur welche seit dem Jahr 2002 publiziert wurde in die Su-

che mit einbezogen wurde Zusaumltzlich wurde auch in den Referenzverzeichnissen

der gefundenen Literatur nach weiteren geeigneten Quellen gesucht

Im Katalog des Netzwerkes von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

[NEBIS] erfolgte eine Suche nach Tertiaumlrliteratur zu den Themen Autismus Ergothe-

rapie und tiergestuumltzte Therapie Hier wurde nur Literatur aus der Bibliothek der

ZHAW Gesundheit oder der Zentralbibliothek in Zuumlrich beruumlcksichtigt

Nadine Sulser 19

32 Einschlusskriterien und Beurteilungskriterien der Literatur

Insgesamt umfasste die so gefundene Literatur 163 Studien Die gefundenen Studien

wurden durch das Lesen der Titel und der Abstracts anhand folgender Einschlusskri-

terien ausgewaumlhlt oder verworfen

Im Abstract sind mindestens zwei der folgenden Kernpunkte erwaumlhnt

Autistisches Kind und sein Umfeld

Die Integration von Tieren in die Ergotherapie

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf die Partizipation

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf das soziale Verhalten

So liessen sich insgesamt 21 Studien bestimmen die laut ihrem Abstract den Krite-

rien entsprachen Diese Studien wurden sorgfaumlltig gelesen und es wurden unter Be-

ruumlcksichtigung der Fragestellung und des gewaumlhlten ergotherapeutischen Modells

die folgenden vier Hauptstudien bestimmt

Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational Therapy

Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investigation

Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Children with

Pervasive Developmental Disorders

Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The ldquoSmall

Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have Positive

Effects on Autistic Child Social Behaviour

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj M amp

Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single Case

Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Die Hauptstudien wurden anhand des Formulars zur kritischen Beurteilung quantita-

tiver Studien (Law et al 1998a) beurteilt um eine Aussage uumlber ihre methodologi-

sche Qualitaumlt und Aussagekraft treffen zu koumlnnen Im Anhang befindet sich zur Ver-

anschaulichung das ausgefuumlllte Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et

al (2009) (siehe Anhang A Tabelle 3)

Nadine Sulser 20

4 Ergebnisse aus der Literatur

In diesem Kapitel werden zuerst die vier Hauptstudien kurz dargestellt Anschlies-

send erfolgt eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse Zum besseren Verstaumlnd-

nis wurden die Ergebnisse in drei Hauptkategorien eingeteilt Im Anhang befindet

sich die Matrix mit der Uumlbersicht der Hauptstudien in Bezug auf Inhalt Methode und

Evidenzgrad (siehe Anhang A Tabelle 2)

41 Darstellung der Studien

411 Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational

Therapy Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investi-

gation

Die quantitative Studie von Sams et al (2006) vergleicht die Haumlufigkeit des

Sprachgebrauchs und der sozialen Interaktion bei autistischen Kindern im Zu-

sammenhang mit ergotherapeutischen Interventionen mit oder ohne Einbezug

von Tieren Teilnehmer waren 22 Kinder mit der Diagnose Autismus im Alter

von 7- 13 Jahren Die Kinder erhielten in einem Zeitraum von 15 Wochen wouml-

chentlich je 30min Ergotherapie basierend auf momentan gebraumluchlichen In-

terventionen und 30min tiergestuumltzte Ergotherapie Beide Therapieformen

wurden in einem Gruppensetting mit allen Teilnehmern durchgefuumlhrt Zudem

wurde bei beiden Formen der Intervention der Fokus auf die Foumlrderung der

sensorischen Wahrnehmung des Sprachgebrauchs und der motorischen Fer-

tigkeiten gelegt Die Teilnehmer dienten beim Vergleich als ihre eigene Kon-

trollgruppe

Bei den momentan gebraumluchlichen ergotherapeutischen Interventionen wur-

den verschiedene theoretische Ansaumltze wie zB die sensorische Integrations-

therapie und diverse Hilfsmittel und Materialien zur Foumlrderung der sensori-

schen sprachlichen und motorischen Entwicklung mit einbezogen

Die tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen beinhalteten die Pflege

von Lamas Hunden und Hasen Zudem waren das Reiten und Fuumlhren der

Lamas Teil der Therapieeinheiten Die Interventionen wurden aufgezeichnet

und anschliessend von geschulten Beobachtern anhand eines eigens erstell-

ten Formulars zur Verhaltensbeobachtung bewertet

Nadine Sulser 21

Die Ergebnisse besagen dass waumlhrend den tiergestuumltzten ergotherapeuti-

schen Interventionen signifikant mehr soziale Interaktionen stattfanden und ein

gesteigerter Gebrauch von Sprache beobachtbar war

412 Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Chil-

dren with Pervasive Developmental Disorders

Das Ziel der quantitativen Studie von Martin et al (2002) war eine Evaluation

der Auswirkungen der Interaktion zwischen Kindern mit einer tiefgreifenden

Entwicklungsstoumlrung und Hunden Der Fokus wurde auf die Aspekte Verhalten

und Sprache gelegt Die Evaluation fand anhand eines Vergleichs der Fre-

quenz und der Art der Interaktionen zwischen den Studienteilnehmern und ei-

nem Ball einem Pluumlschhund oder einem lebenden Hund statt Teilnehmer wa-

ren zehn Kinder mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrung im Alter von 3 -

13 Jahren Die Untersuchung wurde in einem Zeitraum von 15 Wochen

durchgefuumlhrt und jeder Teilnehmer nahm insgesamt an 45 Einheiten von 15

Minuten Dauer teil Die Interventionen wurden im Einzelsetting durchgefuumlhrt

und jeder Teilnehmer nahm pro Woche an drei Einheiten (eine mit Ball eine

mit Pluumlschhund und eine mit lebendem Hund) teil sodass jeweils in einer Wo-

che alle drei Bedingungen beobachtet werden konnten Die Teilnehmer dien-

ten so als ihre eigene Kontrollgruppe Alle Interventionseinheiten wurden auf

Video aufgezeichnet und von geschulten Beobachtern nach einem strukturier-

ten Protokoll auf die Frequenz und Dauer der Interaktionen kodiert

Die Ergebnisse besagen dass die Teilnehmer in der Praumlsenz des lebenden

Hundes mehr Eigeninitiative fuumlr Spielaktivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrk-

tes Bewusstsein gegenuumlber ihrer sozialen Umwelt zeigten

413 Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The

ldquoSmall Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have

Positive Effects on Autistic Child Social Behaviour

Die quantitative Studie von Krskova et al (2010) untersucht die Effekte die ein

kleines Therapietier ndash in dieser Studie ein Meerschweinchen ndash auf das soziale

Verhalten von autistischen Kindern haben kann Teilnehmer waren neun autis-

tische Kinder im Alter von 6 - 13 Jahren Die Untersuchung fand in zwei Pha-

sen statt und wurde in einem den Kindern bekannten Klassenraum durchge-

Nadine Sulser 22

fuumlhrt Jede Phase bestand aus zehn Observationstagen In der ersten Phase

waren die neun Teilnehmer fuumlnf den Kindern bekannte Lehrpersonen und ein

den Kindern unbekannter Beobachter im Schulzimmer anwesend In der zwei-

ten Phase wurde zusaumltzlich zu den erwaumlhnten Personen ein Meerschwein-

chen in einem Plastikkaumlfig auf dem Tisch des Klassenraums platziert Die Fre-

quenz und die Art des sozialen Verhaltens der Teilnehmer wurden in beiden

Phasen vom selben Beobachter dokumentiert und ausgewertet wobei zwi-

schen taktilen Aumlusserungen verbalen Aumlusserungen und Augenkontakten un-

terschieden wurde

Die Ergebnisse der Studie besagen dass die Praumlsenz des Therapietieres im

Klassenraum einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der

sozialen Interaktionen der Teilnehmer untereinander mit den bekannten Per-

sonen und der unbekannten Person hatte Zudem wird erwaumlhnt dass die Cha-

rakteristika der sozialen Interaktionen stark vom Individuum abgaumlngig sind

414 Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj

M amp Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A

Single Case Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Das Ziel der quantitative Studie von Taylor et al (2009) ist herauszufinden

welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von

Kindern mit Autismus haben kann Teilnehmer waren drei Kinder mit Autismus

im Alter von 4 - 6 Jahren Die Teilnehmer erhielten waumlhrend 16 Wochen je

45min Hippotherapie pro Woche im Einzelsetting Dabei wurden bei allen Teil-

nehmern das gleiche Pferd und der gleiche Therapeut eingesetzt Zudem

wurde der Inhalt der einzelnen Hippotherapie Einheiten genau festgelegt und

strukturiert damit alle Kinder an einem nahezu identischen Therapieprogramm

teilnahmen Die Volition der Teilnehmer wurde mit dem Pediatric Volitional

Questionnaire [PVQ] durch zwei Ergotherapeuten insgesamt drei Mal ndash vor

waumlhrend und nach dem 16- woumlchigen Hippotherapie Programm ndash bei einer

strukturierten Spielaktivitaumlt bewertet

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Steigerung der Volition im Studien-

zeitraum wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell ges-

taltete

Nadine Sulser 23

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen

Sams et al (2006) konnten im Rahmen ihrer Studie darauf aufmerksam ma-

chen dass autistische Kinder durch tiergestuumltzte ergotherapeutische Interven-

tionen mehr Motivation fuumlr Interaktionen mit anderen Menschen zeigen Zu-

dem beschreiben die Autoren eine statistisch signifikante Steigerung der Fre-

quenz und Quantitaumlt von sozialen Interaktionen und positiven sozialen Verhal-

tensweisen waumlhrend den ergotherapeutischen Interventionen unter Einbezug

eines Therapietieres (Sams et al 2006) Martin et al (2002) zeigen in ihrer

Studie auf dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Prauml-

senz eines Tieres signifikant haumlufiger und laumlnger lachen und insgesamt uumlber

mehr Energie und Motivation verfuumlgen Zudem waren erhoumlhte Aufmerksam-

keit mehr Fokus und mehr Eigeninitiative beobachtbar Die Studienteilnehmer

stellten - verglichen mit dem Ball oder dem Pluumlschhund - laumlnger und haumlufiger

Blickkontakte mit dem Therapiehund her In Relation dazu schauten die Kin-

der in der Praumlsenz des Therapiehundes weniger haumlufig und kuumlrzer zum The-

rapeuten Zudem zeigten sie mehr stereotype Handbewegungen als bei den

anderen zwei Bedingungen (Martin et al 2002)

Krskova et al (2010) kommen in ihrer Studie zum Ergebnis dass die Praumlsenz

eines Meerschweinchens im Klassenraum die Anzahl und die Haumlufigkeit von

taktilen sozialen Interaktionen und Augenkontakten signifikant steigert Zudem

konnten bedeutend mehr soziale Interaktionen zwischen dem Kind und dem

Therapietier als mit einer dem Kind unbekannten Person beobachtet werden

Auch konnten einige soziale Verhaltensweisen nur in der Praumlsenz des Thera-

pietieres beobachtet werden Zum Beispiel zeigte ein Maumldchen muumltterliche

Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen und zwei Teilnehmer in-

teragierten ohne Aufforderung verbal und taktil miteinander Insgesamt bevor-

zugten alle Teilnehmer Beruumlhrungen und Augenkontakt mit dem Therapietier

zu sprachlichen Interaktionen Die Studie besagt zudem dass keiner der Teil-

nehmer aggressive Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen zeig-

te (Krskova et al 2010)

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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medampbk=pschyrembel_sozmedamphitnr=1ampstart=2f2f[40node_id3D27

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Abbildung 1

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assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

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Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

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Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 19

32 Einschlusskriterien und Beurteilungskriterien der Literatur

Insgesamt umfasste die so gefundene Literatur 163 Studien Die gefundenen Studien

wurden durch das Lesen der Titel und der Abstracts anhand folgender Einschlusskri-

terien ausgewaumlhlt oder verworfen

Im Abstract sind mindestens zwei der folgenden Kernpunkte erwaumlhnt

Autistisches Kind und sein Umfeld

Die Integration von Tieren in die Ergotherapie

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf die Partizipation

Auswirkungen von tiergestuumltzter Therapie auf das soziale Verhalten

So liessen sich insgesamt 21 Studien bestimmen die laut ihrem Abstract den Krite-

rien entsprachen Diese Studien wurden sorgfaumlltig gelesen und es wurden unter Be-

ruumlcksichtigung der Fragestellung und des gewaumlhlten ergotherapeutischen Modells

die folgenden vier Hauptstudien bestimmt

Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational Therapy

Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investigation

Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Children with

Pervasive Developmental Disorders

Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The ldquoSmall

Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have Positive

Effects on Autistic Child Social Behaviour

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj M amp

Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single Case

Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Die Hauptstudien wurden anhand des Formulars zur kritischen Beurteilung quantita-

tiver Studien (Law et al 1998a) beurteilt um eine Aussage uumlber ihre methodologi-

sche Qualitaumlt und Aussagekraft treffen zu koumlnnen Im Anhang befindet sich zur Ver-

anschaulichung das ausgefuumlllte Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et

al (2009) (siehe Anhang A Tabelle 3)

Nadine Sulser 20

4 Ergebnisse aus der Literatur

In diesem Kapitel werden zuerst die vier Hauptstudien kurz dargestellt Anschlies-

send erfolgt eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse Zum besseren Verstaumlnd-

nis wurden die Ergebnisse in drei Hauptkategorien eingeteilt Im Anhang befindet

sich die Matrix mit der Uumlbersicht der Hauptstudien in Bezug auf Inhalt Methode und

Evidenzgrad (siehe Anhang A Tabelle 2)

41 Darstellung der Studien

411 Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational

Therapy Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investi-

gation

Die quantitative Studie von Sams et al (2006) vergleicht die Haumlufigkeit des

Sprachgebrauchs und der sozialen Interaktion bei autistischen Kindern im Zu-

sammenhang mit ergotherapeutischen Interventionen mit oder ohne Einbezug

von Tieren Teilnehmer waren 22 Kinder mit der Diagnose Autismus im Alter

von 7- 13 Jahren Die Kinder erhielten in einem Zeitraum von 15 Wochen wouml-

chentlich je 30min Ergotherapie basierend auf momentan gebraumluchlichen In-

terventionen und 30min tiergestuumltzte Ergotherapie Beide Therapieformen

wurden in einem Gruppensetting mit allen Teilnehmern durchgefuumlhrt Zudem

wurde bei beiden Formen der Intervention der Fokus auf die Foumlrderung der

sensorischen Wahrnehmung des Sprachgebrauchs und der motorischen Fer-

tigkeiten gelegt Die Teilnehmer dienten beim Vergleich als ihre eigene Kon-

trollgruppe

Bei den momentan gebraumluchlichen ergotherapeutischen Interventionen wur-

den verschiedene theoretische Ansaumltze wie zB die sensorische Integrations-

therapie und diverse Hilfsmittel und Materialien zur Foumlrderung der sensori-

schen sprachlichen und motorischen Entwicklung mit einbezogen

Die tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen beinhalteten die Pflege

von Lamas Hunden und Hasen Zudem waren das Reiten und Fuumlhren der

Lamas Teil der Therapieeinheiten Die Interventionen wurden aufgezeichnet

und anschliessend von geschulten Beobachtern anhand eines eigens erstell-

ten Formulars zur Verhaltensbeobachtung bewertet

Nadine Sulser 21

Die Ergebnisse besagen dass waumlhrend den tiergestuumltzten ergotherapeuti-

schen Interventionen signifikant mehr soziale Interaktionen stattfanden und ein

gesteigerter Gebrauch von Sprache beobachtbar war

412 Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Chil-

dren with Pervasive Developmental Disorders

Das Ziel der quantitativen Studie von Martin et al (2002) war eine Evaluation

der Auswirkungen der Interaktion zwischen Kindern mit einer tiefgreifenden

Entwicklungsstoumlrung und Hunden Der Fokus wurde auf die Aspekte Verhalten

und Sprache gelegt Die Evaluation fand anhand eines Vergleichs der Fre-

quenz und der Art der Interaktionen zwischen den Studienteilnehmern und ei-

nem Ball einem Pluumlschhund oder einem lebenden Hund statt Teilnehmer wa-

ren zehn Kinder mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrung im Alter von 3 -

13 Jahren Die Untersuchung wurde in einem Zeitraum von 15 Wochen

durchgefuumlhrt und jeder Teilnehmer nahm insgesamt an 45 Einheiten von 15

Minuten Dauer teil Die Interventionen wurden im Einzelsetting durchgefuumlhrt

und jeder Teilnehmer nahm pro Woche an drei Einheiten (eine mit Ball eine

mit Pluumlschhund und eine mit lebendem Hund) teil sodass jeweils in einer Wo-

che alle drei Bedingungen beobachtet werden konnten Die Teilnehmer dien-

ten so als ihre eigene Kontrollgruppe Alle Interventionseinheiten wurden auf

Video aufgezeichnet und von geschulten Beobachtern nach einem strukturier-

ten Protokoll auf die Frequenz und Dauer der Interaktionen kodiert

Die Ergebnisse besagen dass die Teilnehmer in der Praumlsenz des lebenden

Hundes mehr Eigeninitiative fuumlr Spielaktivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrk-

tes Bewusstsein gegenuumlber ihrer sozialen Umwelt zeigten

413 Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The

ldquoSmall Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have

Positive Effects on Autistic Child Social Behaviour

Die quantitative Studie von Krskova et al (2010) untersucht die Effekte die ein

kleines Therapietier ndash in dieser Studie ein Meerschweinchen ndash auf das soziale

Verhalten von autistischen Kindern haben kann Teilnehmer waren neun autis-

tische Kinder im Alter von 6 - 13 Jahren Die Untersuchung fand in zwei Pha-

sen statt und wurde in einem den Kindern bekannten Klassenraum durchge-

Nadine Sulser 22

fuumlhrt Jede Phase bestand aus zehn Observationstagen In der ersten Phase

waren die neun Teilnehmer fuumlnf den Kindern bekannte Lehrpersonen und ein

den Kindern unbekannter Beobachter im Schulzimmer anwesend In der zwei-

ten Phase wurde zusaumltzlich zu den erwaumlhnten Personen ein Meerschwein-

chen in einem Plastikkaumlfig auf dem Tisch des Klassenraums platziert Die Fre-

quenz und die Art des sozialen Verhaltens der Teilnehmer wurden in beiden

Phasen vom selben Beobachter dokumentiert und ausgewertet wobei zwi-

schen taktilen Aumlusserungen verbalen Aumlusserungen und Augenkontakten un-

terschieden wurde

Die Ergebnisse der Studie besagen dass die Praumlsenz des Therapietieres im

Klassenraum einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der

sozialen Interaktionen der Teilnehmer untereinander mit den bekannten Per-

sonen und der unbekannten Person hatte Zudem wird erwaumlhnt dass die Cha-

rakteristika der sozialen Interaktionen stark vom Individuum abgaumlngig sind

414 Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj

M amp Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A

Single Case Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Das Ziel der quantitative Studie von Taylor et al (2009) ist herauszufinden

welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von

Kindern mit Autismus haben kann Teilnehmer waren drei Kinder mit Autismus

im Alter von 4 - 6 Jahren Die Teilnehmer erhielten waumlhrend 16 Wochen je

45min Hippotherapie pro Woche im Einzelsetting Dabei wurden bei allen Teil-

nehmern das gleiche Pferd und der gleiche Therapeut eingesetzt Zudem

wurde der Inhalt der einzelnen Hippotherapie Einheiten genau festgelegt und

strukturiert damit alle Kinder an einem nahezu identischen Therapieprogramm

teilnahmen Die Volition der Teilnehmer wurde mit dem Pediatric Volitional

Questionnaire [PVQ] durch zwei Ergotherapeuten insgesamt drei Mal ndash vor

waumlhrend und nach dem 16- woumlchigen Hippotherapie Programm ndash bei einer

strukturierten Spielaktivitaumlt bewertet

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Steigerung der Volition im Studien-

zeitraum wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell ges-

taltete

Nadine Sulser 23

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen

Sams et al (2006) konnten im Rahmen ihrer Studie darauf aufmerksam ma-

chen dass autistische Kinder durch tiergestuumltzte ergotherapeutische Interven-

tionen mehr Motivation fuumlr Interaktionen mit anderen Menschen zeigen Zu-

dem beschreiben die Autoren eine statistisch signifikante Steigerung der Fre-

quenz und Quantitaumlt von sozialen Interaktionen und positiven sozialen Verhal-

tensweisen waumlhrend den ergotherapeutischen Interventionen unter Einbezug

eines Therapietieres (Sams et al 2006) Martin et al (2002) zeigen in ihrer

Studie auf dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Prauml-

senz eines Tieres signifikant haumlufiger und laumlnger lachen und insgesamt uumlber

mehr Energie und Motivation verfuumlgen Zudem waren erhoumlhte Aufmerksam-

keit mehr Fokus und mehr Eigeninitiative beobachtbar Die Studienteilnehmer

stellten - verglichen mit dem Ball oder dem Pluumlschhund - laumlnger und haumlufiger

Blickkontakte mit dem Therapiehund her In Relation dazu schauten die Kin-

der in der Praumlsenz des Therapiehundes weniger haumlufig und kuumlrzer zum The-

rapeuten Zudem zeigten sie mehr stereotype Handbewegungen als bei den

anderen zwei Bedingungen (Martin et al 2002)

Krskova et al (2010) kommen in ihrer Studie zum Ergebnis dass die Praumlsenz

eines Meerschweinchens im Klassenraum die Anzahl und die Haumlufigkeit von

taktilen sozialen Interaktionen und Augenkontakten signifikant steigert Zudem

konnten bedeutend mehr soziale Interaktionen zwischen dem Kind und dem

Therapietier als mit einer dem Kind unbekannten Person beobachtet werden

Auch konnten einige soziale Verhaltensweisen nur in der Praumlsenz des Thera-

pietieres beobachtet werden Zum Beispiel zeigte ein Maumldchen muumltterliche

Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen und zwei Teilnehmer in-

teragierten ohne Aufforderung verbal und taktil miteinander Insgesamt bevor-

zugten alle Teilnehmer Beruumlhrungen und Augenkontakt mit dem Therapietier

zu sprachlichen Interaktionen Die Studie besagt zudem dass keiner der Teil-

nehmer aggressive Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen zeig-

te (Krskova et al 2010)

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

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assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

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Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

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Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

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STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 20

4 Ergebnisse aus der Literatur

In diesem Kapitel werden zuerst die vier Hauptstudien kurz dargestellt Anschlies-

send erfolgt eine detaillierte Beschreibung der Ergebnisse Zum besseren Verstaumlnd-

nis wurden die Ergebnisse in drei Hauptkategorien eingeteilt Im Anhang befindet

sich die Matrix mit der Uumlbersicht der Hauptstudien in Bezug auf Inhalt Methode und

Evidenzgrad (siehe Anhang A Tabelle 2)

41 Darstellung der Studien

411 Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational

Therapy Incorporating Animals for Children With Autism A Pilot Investi-

gation

Die quantitative Studie von Sams et al (2006) vergleicht die Haumlufigkeit des

Sprachgebrauchs und der sozialen Interaktion bei autistischen Kindern im Zu-

sammenhang mit ergotherapeutischen Interventionen mit oder ohne Einbezug

von Tieren Teilnehmer waren 22 Kinder mit der Diagnose Autismus im Alter

von 7- 13 Jahren Die Kinder erhielten in einem Zeitraum von 15 Wochen wouml-

chentlich je 30min Ergotherapie basierend auf momentan gebraumluchlichen In-

terventionen und 30min tiergestuumltzte Ergotherapie Beide Therapieformen

wurden in einem Gruppensetting mit allen Teilnehmern durchgefuumlhrt Zudem

wurde bei beiden Formen der Intervention der Fokus auf die Foumlrderung der

sensorischen Wahrnehmung des Sprachgebrauchs und der motorischen Fer-

tigkeiten gelegt Die Teilnehmer dienten beim Vergleich als ihre eigene Kon-

trollgruppe

Bei den momentan gebraumluchlichen ergotherapeutischen Interventionen wur-

den verschiedene theoretische Ansaumltze wie zB die sensorische Integrations-

therapie und diverse Hilfsmittel und Materialien zur Foumlrderung der sensori-

schen sprachlichen und motorischen Entwicklung mit einbezogen

Die tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen beinhalteten die Pflege

von Lamas Hunden und Hasen Zudem waren das Reiten und Fuumlhren der

Lamas Teil der Therapieeinheiten Die Interventionen wurden aufgezeichnet

und anschliessend von geschulten Beobachtern anhand eines eigens erstell-

ten Formulars zur Verhaltensbeobachtung bewertet

Nadine Sulser 21

Die Ergebnisse besagen dass waumlhrend den tiergestuumltzten ergotherapeuti-

schen Interventionen signifikant mehr soziale Interaktionen stattfanden und ein

gesteigerter Gebrauch von Sprache beobachtbar war

412 Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Chil-

dren with Pervasive Developmental Disorders

Das Ziel der quantitativen Studie von Martin et al (2002) war eine Evaluation

der Auswirkungen der Interaktion zwischen Kindern mit einer tiefgreifenden

Entwicklungsstoumlrung und Hunden Der Fokus wurde auf die Aspekte Verhalten

und Sprache gelegt Die Evaluation fand anhand eines Vergleichs der Fre-

quenz und der Art der Interaktionen zwischen den Studienteilnehmern und ei-

nem Ball einem Pluumlschhund oder einem lebenden Hund statt Teilnehmer wa-

ren zehn Kinder mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrung im Alter von 3 -

13 Jahren Die Untersuchung wurde in einem Zeitraum von 15 Wochen

durchgefuumlhrt und jeder Teilnehmer nahm insgesamt an 45 Einheiten von 15

Minuten Dauer teil Die Interventionen wurden im Einzelsetting durchgefuumlhrt

und jeder Teilnehmer nahm pro Woche an drei Einheiten (eine mit Ball eine

mit Pluumlschhund und eine mit lebendem Hund) teil sodass jeweils in einer Wo-

che alle drei Bedingungen beobachtet werden konnten Die Teilnehmer dien-

ten so als ihre eigene Kontrollgruppe Alle Interventionseinheiten wurden auf

Video aufgezeichnet und von geschulten Beobachtern nach einem strukturier-

ten Protokoll auf die Frequenz und Dauer der Interaktionen kodiert

Die Ergebnisse besagen dass die Teilnehmer in der Praumlsenz des lebenden

Hundes mehr Eigeninitiative fuumlr Spielaktivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrk-

tes Bewusstsein gegenuumlber ihrer sozialen Umwelt zeigten

413 Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The

ldquoSmall Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have

Positive Effects on Autistic Child Social Behaviour

Die quantitative Studie von Krskova et al (2010) untersucht die Effekte die ein

kleines Therapietier ndash in dieser Studie ein Meerschweinchen ndash auf das soziale

Verhalten von autistischen Kindern haben kann Teilnehmer waren neun autis-

tische Kinder im Alter von 6 - 13 Jahren Die Untersuchung fand in zwei Pha-

sen statt und wurde in einem den Kindern bekannten Klassenraum durchge-

Nadine Sulser 22

fuumlhrt Jede Phase bestand aus zehn Observationstagen In der ersten Phase

waren die neun Teilnehmer fuumlnf den Kindern bekannte Lehrpersonen und ein

den Kindern unbekannter Beobachter im Schulzimmer anwesend In der zwei-

ten Phase wurde zusaumltzlich zu den erwaumlhnten Personen ein Meerschwein-

chen in einem Plastikkaumlfig auf dem Tisch des Klassenraums platziert Die Fre-

quenz und die Art des sozialen Verhaltens der Teilnehmer wurden in beiden

Phasen vom selben Beobachter dokumentiert und ausgewertet wobei zwi-

schen taktilen Aumlusserungen verbalen Aumlusserungen und Augenkontakten un-

terschieden wurde

Die Ergebnisse der Studie besagen dass die Praumlsenz des Therapietieres im

Klassenraum einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der

sozialen Interaktionen der Teilnehmer untereinander mit den bekannten Per-

sonen und der unbekannten Person hatte Zudem wird erwaumlhnt dass die Cha-

rakteristika der sozialen Interaktionen stark vom Individuum abgaumlngig sind

414 Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj

M amp Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A

Single Case Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Das Ziel der quantitative Studie von Taylor et al (2009) ist herauszufinden

welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von

Kindern mit Autismus haben kann Teilnehmer waren drei Kinder mit Autismus

im Alter von 4 - 6 Jahren Die Teilnehmer erhielten waumlhrend 16 Wochen je

45min Hippotherapie pro Woche im Einzelsetting Dabei wurden bei allen Teil-

nehmern das gleiche Pferd und der gleiche Therapeut eingesetzt Zudem

wurde der Inhalt der einzelnen Hippotherapie Einheiten genau festgelegt und

strukturiert damit alle Kinder an einem nahezu identischen Therapieprogramm

teilnahmen Die Volition der Teilnehmer wurde mit dem Pediatric Volitional

Questionnaire [PVQ] durch zwei Ergotherapeuten insgesamt drei Mal ndash vor

waumlhrend und nach dem 16- woumlchigen Hippotherapie Programm ndash bei einer

strukturierten Spielaktivitaumlt bewertet

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Steigerung der Volition im Studien-

zeitraum wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell ges-

taltete

Nadine Sulser 23

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen

Sams et al (2006) konnten im Rahmen ihrer Studie darauf aufmerksam ma-

chen dass autistische Kinder durch tiergestuumltzte ergotherapeutische Interven-

tionen mehr Motivation fuumlr Interaktionen mit anderen Menschen zeigen Zu-

dem beschreiben die Autoren eine statistisch signifikante Steigerung der Fre-

quenz und Quantitaumlt von sozialen Interaktionen und positiven sozialen Verhal-

tensweisen waumlhrend den ergotherapeutischen Interventionen unter Einbezug

eines Therapietieres (Sams et al 2006) Martin et al (2002) zeigen in ihrer

Studie auf dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Prauml-

senz eines Tieres signifikant haumlufiger und laumlnger lachen und insgesamt uumlber

mehr Energie und Motivation verfuumlgen Zudem waren erhoumlhte Aufmerksam-

keit mehr Fokus und mehr Eigeninitiative beobachtbar Die Studienteilnehmer

stellten - verglichen mit dem Ball oder dem Pluumlschhund - laumlnger und haumlufiger

Blickkontakte mit dem Therapiehund her In Relation dazu schauten die Kin-

der in der Praumlsenz des Therapiehundes weniger haumlufig und kuumlrzer zum The-

rapeuten Zudem zeigten sie mehr stereotype Handbewegungen als bei den

anderen zwei Bedingungen (Martin et al 2002)

Krskova et al (2010) kommen in ihrer Studie zum Ergebnis dass die Praumlsenz

eines Meerschweinchens im Klassenraum die Anzahl und die Haumlufigkeit von

taktilen sozialen Interaktionen und Augenkontakten signifikant steigert Zudem

konnten bedeutend mehr soziale Interaktionen zwischen dem Kind und dem

Therapietier als mit einer dem Kind unbekannten Person beobachtet werden

Auch konnten einige soziale Verhaltensweisen nur in der Praumlsenz des Thera-

pietieres beobachtet werden Zum Beispiel zeigte ein Maumldchen muumltterliche

Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen und zwei Teilnehmer in-

teragierten ohne Aufforderung verbal und taktil miteinander Insgesamt bevor-

zugten alle Teilnehmer Beruumlhrungen und Augenkontakt mit dem Therapietier

zu sprachlichen Interaktionen Die Studie besagt zudem dass keiner der Teil-

nehmer aggressive Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen zeig-

te (Krskova et al 2010)

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

Literaturverzeichnis

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Nadine Sulser 45

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Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

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assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

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Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 21

Die Ergebnisse besagen dass waumlhrend den tiergestuumltzten ergotherapeuti-

schen Interventionen signifikant mehr soziale Interaktionen stattfanden und ein

gesteigerter Gebrauch von Sprache beobachtbar war

412 Martin F amp Farnum J (2002) Animal Assisted Therapy for Chil-

dren with Pervasive Developmental Disorders

Das Ziel der quantitativen Studie von Martin et al (2002) war eine Evaluation

der Auswirkungen der Interaktion zwischen Kindern mit einer tiefgreifenden

Entwicklungsstoumlrung und Hunden Der Fokus wurde auf die Aspekte Verhalten

und Sprache gelegt Die Evaluation fand anhand eines Vergleichs der Fre-

quenz und der Art der Interaktionen zwischen den Studienteilnehmern und ei-

nem Ball einem Pluumlschhund oder einem lebenden Hund statt Teilnehmer wa-

ren zehn Kinder mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrung im Alter von 3 -

13 Jahren Die Untersuchung wurde in einem Zeitraum von 15 Wochen

durchgefuumlhrt und jeder Teilnehmer nahm insgesamt an 45 Einheiten von 15

Minuten Dauer teil Die Interventionen wurden im Einzelsetting durchgefuumlhrt

und jeder Teilnehmer nahm pro Woche an drei Einheiten (eine mit Ball eine

mit Pluumlschhund und eine mit lebendem Hund) teil sodass jeweils in einer Wo-

che alle drei Bedingungen beobachtet werden konnten Die Teilnehmer dien-

ten so als ihre eigene Kontrollgruppe Alle Interventionseinheiten wurden auf

Video aufgezeichnet und von geschulten Beobachtern nach einem strukturier-

ten Protokoll auf die Frequenz und Dauer der Interaktionen kodiert

Die Ergebnisse besagen dass die Teilnehmer in der Praumlsenz des lebenden

Hundes mehr Eigeninitiative fuumlr Spielaktivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrk-

tes Bewusstsein gegenuumlber ihrer sozialen Umwelt zeigten

413 Krskova L Talarovicova A amp Olexova L (2010) Guinea pigs-The

ldquoSmall Greatrdquo Therapist for Autistic Children or Do Guinea Pigs Have

Positive Effects on Autistic Child Social Behaviour

Die quantitative Studie von Krskova et al (2010) untersucht die Effekte die ein

kleines Therapietier ndash in dieser Studie ein Meerschweinchen ndash auf das soziale

Verhalten von autistischen Kindern haben kann Teilnehmer waren neun autis-

tische Kinder im Alter von 6 - 13 Jahren Die Untersuchung fand in zwei Pha-

sen statt und wurde in einem den Kindern bekannten Klassenraum durchge-

Nadine Sulser 22

fuumlhrt Jede Phase bestand aus zehn Observationstagen In der ersten Phase

waren die neun Teilnehmer fuumlnf den Kindern bekannte Lehrpersonen und ein

den Kindern unbekannter Beobachter im Schulzimmer anwesend In der zwei-

ten Phase wurde zusaumltzlich zu den erwaumlhnten Personen ein Meerschwein-

chen in einem Plastikkaumlfig auf dem Tisch des Klassenraums platziert Die Fre-

quenz und die Art des sozialen Verhaltens der Teilnehmer wurden in beiden

Phasen vom selben Beobachter dokumentiert und ausgewertet wobei zwi-

schen taktilen Aumlusserungen verbalen Aumlusserungen und Augenkontakten un-

terschieden wurde

Die Ergebnisse der Studie besagen dass die Praumlsenz des Therapietieres im

Klassenraum einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der

sozialen Interaktionen der Teilnehmer untereinander mit den bekannten Per-

sonen und der unbekannten Person hatte Zudem wird erwaumlhnt dass die Cha-

rakteristika der sozialen Interaktionen stark vom Individuum abgaumlngig sind

414 Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj

M amp Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A

Single Case Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Das Ziel der quantitative Studie von Taylor et al (2009) ist herauszufinden

welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von

Kindern mit Autismus haben kann Teilnehmer waren drei Kinder mit Autismus

im Alter von 4 - 6 Jahren Die Teilnehmer erhielten waumlhrend 16 Wochen je

45min Hippotherapie pro Woche im Einzelsetting Dabei wurden bei allen Teil-

nehmern das gleiche Pferd und der gleiche Therapeut eingesetzt Zudem

wurde der Inhalt der einzelnen Hippotherapie Einheiten genau festgelegt und

strukturiert damit alle Kinder an einem nahezu identischen Therapieprogramm

teilnahmen Die Volition der Teilnehmer wurde mit dem Pediatric Volitional

Questionnaire [PVQ] durch zwei Ergotherapeuten insgesamt drei Mal ndash vor

waumlhrend und nach dem 16- woumlchigen Hippotherapie Programm ndash bei einer

strukturierten Spielaktivitaumlt bewertet

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Steigerung der Volition im Studien-

zeitraum wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell ges-

taltete

Nadine Sulser 23

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen

Sams et al (2006) konnten im Rahmen ihrer Studie darauf aufmerksam ma-

chen dass autistische Kinder durch tiergestuumltzte ergotherapeutische Interven-

tionen mehr Motivation fuumlr Interaktionen mit anderen Menschen zeigen Zu-

dem beschreiben die Autoren eine statistisch signifikante Steigerung der Fre-

quenz und Quantitaumlt von sozialen Interaktionen und positiven sozialen Verhal-

tensweisen waumlhrend den ergotherapeutischen Interventionen unter Einbezug

eines Therapietieres (Sams et al 2006) Martin et al (2002) zeigen in ihrer

Studie auf dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Prauml-

senz eines Tieres signifikant haumlufiger und laumlnger lachen und insgesamt uumlber

mehr Energie und Motivation verfuumlgen Zudem waren erhoumlhte Aufmerksam-

keit mehr Fokus und mehr Eigeninitiative beobachtbar Die Studienteilnehmer

stellten - verglichen mit dem Ball oder dem Pluumlschhund - laumlnger und haumlufiger

Blickkontakte mit dem Therapiehund her In Relation dazu schauten die Kin-

der in der Praumlsenz des Therapiehundes weniger haumlufig und kuumlrzer zum The-

rapeuten Zudem zeigten sie mehr stereotype Handbewegungen als bei den

anderen zwei Bedingungen (Martin et al 2002)

Krskova et al (2010) kommen in ihrer Studie zum Ergebnis dass die Praumlsenz

eines Meerschweinchens im Klassenraum die Anzahl und die Haumlufigkeit von

taktilen sozialen Interaktionen und Augenkontakten signifikant steigert Zudem

konnten bedeutend mehr soziale Interaktionen zwischen dem Kind und dem

Therapietier als mit einer dem Kind unbekannten Person beobachtet werden

Auch konnten einige soziale Verhaltensweisen nur in der Praumlsenz des Thera-

pietieres beobachtet werden Zum Beispiel zeigte ein Maumldchen muumltterliche

Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen und zwei Teilnehmer in-

teragierten ohne Aufforderung verbal und taktil miteinander Insgesamt bevor-

zugten alle Teilnehmer Beruumlhrungen und Augenkontakt mit dem Therapietier

zu sprachlichen Interaktionen Die Studie besagt zudem dass keiner der Teil-

nehmer aggressive Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen zeig-

te (Krskova et al 2010)

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

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assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

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Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

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Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 22

fuumlhrt Jede Phase bestand aus zehn Observationstagen In der ersten Phase

waren die neun Teilnehmer fuumlnf den Kindern bekannte Lehrpersonen und ein

den Kindern unbekannter Beobachter im Schulzimmer anwesend In der zwei-

ten Phase wurde zusaumltzlich zu den erwaumlhnten Personen ein Meerschwein-

chen in einem Plastikkaumlfig auf dem Tisch des Klassenraums platziert Die Fre-

quenz und die Art des sozialen Verhaltens der Teilnehmer wurden in beiden

Phasen vom selben Beobachter dokumentiert und ausgewertet wobei zwi-

schen taktilen Aumlusserungen verbalen Aumlusserungen und Augenkontakten un-

terschieden wurde

Die Ergebnisse der Studie besagen dass die Praumlsenz des Therapietieres im

Klassenraum einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der

sozialen Interaktionen der Teilnehmer untereinander mit den bekannten Per-

sonen und der unbekannten Person hatte Zudem wird erwaumlhnt dass die Cha-

rakteristika der sozialen Interaktionen stark vom Individuum abgaumlngig sind

414 Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill S Ciukaj

M amp Gehman M (2009) Volitional Change in Children with Autism A

Single Case Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation

Das Ziel der quantitative Studie von Taylor et al (2009) ist herauszufinden

welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von

Kindern mit Autismus haben kann Teilnehmer waren drei Kinder mit Autismus

im Alter von 4 - 6 Jahren Die Teilnehmer erhielten waumlhrend 16 Wochen je

45min Hippotherapie pro Woche im Einzelsetting Dabei wurden bei allen Teil-

nehmern das gleiche Pferd und der gleiche Therapeut eingesetzt Zudem

wurde der Inhalt der einzelnen Hippotherapie Einheiten genau festgelegt und

strukturiert damit alle Kinder an einem nahezu identischen Therapieprogramm

teilnahmen Die Volition der Teilnehmer wurde mit dem Pediatric Volitional

Questionnaire [PVQ] durch zwei Ergotherapeuten insgesamt drei Mal ndash vor

waumlhrend und nach dem 16- woumlchigen Hippotherapie Programm ndash bei einer

strukturierten Spielaktivitaumlt bewertet

Die Ergebnisse der Studie zeigen eine Steigerung der Volition im Studien-

zeitraum wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell ges-

taltete

Nadine Sulser 23

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen

Sams et al (2006) konnten im Rahmen ihrer Studie darauf aufmerksam ma-

chen dass autistische Kinder durch tiergestuumltzte ergotherapeutische Interven-

tionen mehr Motivation fuumlr Interaktionen mit anderen Menschen zeigen Zu-

dem beschreiben die Autoren eine statistisch signifikante Steigerung der Fre-

quenz und Quantitaumlt von sozialen Interaktionen und positiven sozialen Verhal-

tensweisen waumlhrend den ergotherapeutischen Interventionen unter Einbezug

eines Therapietieres (Sams et al 2006) Martin et al (2002) zeigen in ihrer

Studie auf dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Prauml-

senz eines Tieres signifikant haumlufiger und laumlnger lachen und insgesamt uumlber

mehr Energie und Motivation verfuumlgen Zudem waren erhoumlhte Aufmerksam-

keit mehr Fokus und mehr Eigeninitiative beobachtbar Die Studienteilnehmer

stellten - verglichen mit dem Ball oder dem Pluumlschhund - laumlnger und haumlufiger

Blickkontakte mit dem Therapiehund her In Relation dazu schauten die Kin-

der in der Praumlsenz des Therapiehundes weniger haumlufig und kuumlrzer zum The-

rapeuten Zudem zeigten sie mehr stereotype Handbewegungen als bei den

anderen zwei Bedingungen (Martin et al 2002)

Krskova et al (2010) kommen in ihrer Studie zum Ergebnis dass die Praumlsenz

eines Meerschweinchens im Klassenraum die Anzahl und die Haumlufigkeit von

taktilen sozialen Interaktionen und Augenkontakten signifikant steigert Zudem

konnten bedeutend mehr soziale Interaktionen zwischen dem Kind und dem

Therapietier als mit einer dem Kind unbekannten Person beobachtet werden

Auch konnten einige soziale Verhaltensweisen nur in der Praumlsenz des Thera-

pietieres beobachtet werden Zum Beispiel zeigte ein Maumldchen muumltterliche

Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen und zwei Teilnehmer in-

teragierten ohne Aufforderung verbal und taktil miteinander Insgesamt bevor-

zugten alle Teilnehmer Beruumlhrungen und Augenkontakt mit dem Therapietier

zu sprachlichen Interaktionen Die Studie besagt zudem dass keiner der Teil-

nehmer aggressive Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen zeig-

te (Krskova et al 2010)

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 23

42 Ergebniszusammenfassung der Hauptstudien

421 Ergebnisse in Bezug auf Soziale Verhaltensweisen

Sams et al (2006) konnten im Rahmen ihrer Studie darauf aufmerksam ma-

chen dass autistische Kinder durch tiergestuumltzte ergotherapeutische Interven-

tionen mehr Motivation fuumlr Interaktionen mit anderen Menschen zeigen Zu-

dem beschreiben die Autoren eine statistisch signifikante Steigerung der Fre-

quenz und Quantitaumlt von sozialen Interaktionen und positiven sozialen Verhal-

tensweisen waumlhrend den ergotherapeutischen Interventionen unter Einbezug

eines Therapietieres (Sams et al 2006) Martin et al (2002) zeigen in ihrer

Studie auf dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Prauml-

senz eines Tieres signifikant haumlufiger und laumlnger lachen und insgesamt uumlber

mehr Energie und Motivation verfuumlgen Zudem waren erhoumlhte Aufmerksam-

keit mehr Fokus und mehr Eigeninitiative beobachtbar Die Studienteilnehmer

stellten - verglichen mit dem Ball oder dem Pluumlschhund - laumlnger und haumlufiger

Blickkontakte mit dem Therapiehund her In Relation dazu schauten die Kin-

der in der Praumlsenz des Therapiehundes weniger haumlufig und kuumlrzer zum The-

rapeuten Zudem zeigten sie mehr stereotype Handbewegungen als bei den

anderen zwei Bedingungen (Martin et al 2002)

Krskova et al (2010) kommen in ihrer Studie zum Ergebnis dass die Praumlsenz

eines Meerschweinchens im Klassenraum die Anzahl und die Haumlufigkeit von

taktilen sozialen Interaktionen und Augenkontakten signifikant steigert Zudem

konnten bedeutend mehr soziale Interaktionen zwischen dem Kind und dem

Therapietier als mit einer dem Kind unbekannten Person beobachtet werden

Auch konnten einige soziale Verhaltensweisen nur in der Praumlsenz des Thera-

pietieres beobachtet werden Zum Beispiel zeigte ein Maumldchen muumltterliche

Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen und zwei Teilnehmer in-

teragierten ohne Aufforderung verbal und taktil miteinander Insgesamt bevor-

zugten alle Teilnehmer Beruumlhrungen und Augenkontakt mit dem Therapietier

zu sprachlichen Interaktionen Die Studie besagt zudem dass keiner der Teil-

nehmer aggressive Verhaltensweisen gegenuumlber dem Meerschweinchen zeig-

te (Krskova et al 2010)

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

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Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 24

Die Studie von Taylor et al (2009) beschreibt positive Effekte von Hippothera-

pie auf die sozialen Verhaltensweisen von autistischen Kindern Die Kinder

zeigten bei der Schlussevaluation eine Verbesserung in den Bereichen Neu-

gier Eigeninitiative Durchhaltevermoumlgen Emotionen Problemloumlsekompetenz

und Zielorientierung

422 Ergebnisse in Bezug auf Sprache und Kommunikation

Sams et al (2006) beschreiben in ihrer Studie dass durch tiergestuumltzte Ergo-

therapie der Gebrauch von Sprache waumlhrend den Interventionen statistisch

signifikant gesteigert werden konnte Martin et al (2002) zeigen auf dass die

Teilnehmer in der Praumlsenz des Therapiehundes bedeutend mehr sprachliche

Interaktionen initiierten und besser auf Aufforderungen und Fragen antworte-

ten als in den Vergleichssituationen ohne Therapietier Die Kinder sprachen in

der Praumlsenz des Hundes insgesamt mehr jedoch weniger uumlber sich selbst

oder andere Themen als bei den Vergleichssituationen mit Ball und Pluumlsch-

hund

Krskova et al (2010) beschreiben dass in der Praumlsenz des Meerschwein-

chens zwei Teilnehmer unaufgefordert verbal miteinander kommunizierten

was in der Vergleichssituation ohne Therapietier nicht der Fall war Sie ma-

chen darauf aufmerksam dass in der Gegenwart des Meerschweinchens sig-

nifikant mehr verbale Interaktionen der Teilnehmer untereinander und mit den

anwesenden Personen stattfanden Des Weiteren beschreiben sie dass die

Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakte mit dem Meerschweinchen sprachli-

chen Interaktionen vorzogen (Krskova et al 2010)

423 Ergebnisse in Bezug auf die Partizipation in der Therapie und im

Alltag

Sams et al (2006) legen dar dass der Einbezug eines Tieres in die Ergothe-

rapie die Motivation des Kindes foumlrdert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen Zudem wird aufgezeigt dass die natuumlrliche Tendenz der Kinder

mit den Tieren zu interagieren dem Ergotherapeuten erlaubte die Kinder in

den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele zu in-

volvieren Auch wurde die Praumlsenz von Tieren von den Therapeuten als ge-

eignete Moumlglichkeit eine Beziehung zu autistischen Kindern aufzubauen er-

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 25

lebt Zudem berichteten die Familien der Studienteilnehmer dass die Interak-

tion mit den Tieren im Rahmen der ergotherapeutischen Interventionen einen

beobachtbaren Einfluss auf das taumlgliche Leben der Studienteilnehmer hatte

(Sams et al 2006)

Martin et al (2002) beschreiben dass Kinder mit einer tiefgreifenden Entwick-

lungsstoumlrung in der Praumlsenz des Therapietieres besser auf Aufforderungen

und Fragen des Therapeuten reagieren und darauf antworten Die Studie von

Taylor et al (2009) besagt dass die drei Studienteilnehmer durch die Teil-

nahme am Hippotherapie Programm mehr Motivation zeigten sich an Aktivitauml-

ten des taumlglichen Lebens zu beteiligen

5 Diskussion

Die Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild Autismus (siehe 152) macht deut-

lich dass die Partizipation an Betaumltigungen aller Lebensbereiche bedeutend beein-

traumlchtigt ist In diesem Kapitel wird unter Einbezug des Models of Human Occupation

(siehe 22) der Einfluss von tiergestuumltzten ergotherapeutischen Interventionen auf die

soziale Partizipation von Kindern mit Autismus diskutiert und damit versucht die for-

mulierte Fragestellung dieser Bachelorarbeit zu beantworten

51 Volition

Die Volition eines Kindes ist ein zentraler Aspekt in Bezug auf die soziale Interaktion

und Partizipation Vor allem bei Kindern welche Schwierigkeiten haben ihre Beduumlrf-

nisse Interessen Aumlngste und Praumlferenzen zu aumlussern stellt dies eine grosse Her-

ausforderung dar (Kielhofner 2008)

Sams et al (2006) beschreiben dass der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie

die Motivation des autistischen Kindes steigert eine aktive Rolle in der Therapie zu

uumlbernehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Martin et al (2002)

schildern zudem dass die Kinder in der Gegenwart eines Therapiehundes haumlufiger

und laumlnger lachten und insgesamt energetischer und motivierter wirkten In einer

aumlhnlich angelegten Studie verzeichnen A Prothmann Ettrich amp S Prothmann (2009)

einen Anstieg des Interesses der autistischen Kinder am Tier selbst Themen im Zu-

sammenhang mit dem Tier und an der Interaktion mit dem Hund Tiergestuumltzte Ergo-

therapie kann autistischen Kindern nach Sams et al (2006) zudem neue Interessens

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

Literaturverzeichnis

Autismus Deutsche Schweiz (2012) Haumlufigkeit von Autismus Heruntergeladen von

httpwwwautismuschdiagnosehaeufigkeitcontenthtm

Baranek GT (2002) Efficacy of sensory and motor interventions for children with

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Bass BM Duchowny CA amp Llabre MM (2009) The Effect of Therapeutic

Horseback Riding on Social Functioning in Children with Autism Journal of

Autism amp Developmental Disorders 39 (9) 1261-1267

Burrows KE Adams CL amp Spiers J (2008) Sentinels of Safety Service Dogs

Ensure Safety and Enhance Freedom and Well-Being for Families with Autistic

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medampbk=pschyrembel_sozmedamphitnr=1ampstart=2f2f[40node_id3D27

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

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assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

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entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

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STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 26

und Themengebiete eroumlffnen was wiederum zu einem vergroumlsserten Spektrum an

bedeutungsvollen Betaumltigungen fuumlhren kann

Tiere haben das Potential die Motivation eines autistischen Kindes Betaumltigungen

auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer Verbesserung der Performanzfertigkeiten

fuumlhren kann (Burrows Adams amp Spiers 2008 Prothmann et al 2009 Taylor et al

2009 Velde et al 2005) Die erlebte Zufriedenheit mittels Aktivitaumlten welche fuumlr das

Kind bedeutungsvoll und interessant sind gibt dem Kind die Ruumlckmeldung dass es

die Kontrolle uumlber sein Leben und seine Aktivitaumlten hat (Kielhofner 2008) Die Parti-

zipation an Aktivitaumlten eines tiergestuumltzten ergotherapeutischen Programms bietet

autistischen Kindern die Moumlglichkeit Freude und Zufriedenheit zu erleben (Satian-

sukpong et al 2008) Zudem bietet die tiergestuumltzte Therapie dem autistischen Kind

die Moumlglichkeit vorhandene Faumlhigkeiten und Kompetenzen bei sich selbst zu erken-

nen und so ein verbessertes Selbstbild und Gefuumlhl von Selbstwirksamkeit zu entwi-

ckeln (Satiansukpong et al 2008)

Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen diese Aussagen mit ihrer Studie zu den Aus-

wirkungen von Hippotherapie auf die Volition von autistischen Kindern Die drei Stu-

dienteilnehmer zeigten bei der Schlussevaluation eine gesteigerte Volition welche

sich in verschiedenen Aspekten wie dem Bekunden von Interesse Emotionen

Stolz dem Suchen von Herausforderungen und Verantwortung und der Zielstrebig-

keit zeigte Laut Satiansukpong et al (2008) haben tiergestuumltzte ergotherapeutische

Interventionen das Potential die Ziele eines autistischen Kindes zu beeinflussen

was mit den Werten einer Person zusammenhaumlngt

Folglich kann behauptet werden dass der Einbezug eines Tieres in die Ergotherapie

positive Auswirkungen auf die Interessen die Motivation die Werte und das Selbst-

bild eines autistischen Kindes haben kann was wiederum dessen soziale Partizipati-

on massgebend beeinflusst (Burrows et al 2008 Martin et al 2002 Prothmann et

al 2009 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008 Taylor et al 2009 Velde et

al 2005)

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

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Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

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Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

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Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 27

52 Habituation

Die Gewohnheiten und verinnerlichten Rollen einer Person bilden einen wichtigen

Teil derer Identitaumlt und gestalten und strukturieren das taumlgliche Leben und die soziale

Partizipation (Kielhofner 2008) Laut der Studie von Krskova et al (2010) kann die

Praumlsenz eines Therapietieres bei autistischen Kindern einen positiven Einfluss auf

die Habituation haben Die Interaktion mit einem Tier bietet den autistischen Kindern

die Moumlglichkeit in neue Rollen zu schluumlpfen wie zum Beispiel eine Studienteilnehme-

rin welche gegenuumlber dem Therapietier muumltterliche Verhaltensweisen zeigte (Krsko-

va et al 2010) Es besteht zudem eine natuumlrliche Tendenz bei Kindern mit Autismus

mit Tieren zu interagieren (Sams et al 2006)

In der Studie von Martin et al (2002) wurden jedoch in der Praumlsenz des Therapie-

hundes bedeutend mehr stereotype Handbewegungen bei den Studienteilnehmern

beobachtet Dies koumlnnte also bedeuten dass die Gegenwart eines Therapiehundes

diese negative Gewohnheit zusaumltzlich verstaumlrkt Martin et al (2002) glauben aber

dass die stereotypen Bewegungen in diesem Kontext nicht als negativ zu werten

sind da sie wahrscheinlich aufgrund der freudigen Aufregung durch die Praumlsenz des

Therapiehundes verursacht wurden Des Weiteren wird argumentiert dass dies in

der Therapie genutzt werden koumlnnte um diese unerwuumlnschte Gewohnheit in eine

angemessene Verhaltensweise um Aufregung und Freude auszudruumlcken zu trans-

formieren

Taylor et al (2009) beschreiben zudem dass sich autistische Kinder durch ein Hip-

potherapie Programm an mehr Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens beteiligen und so

auch neue Gewohnheiten und Routinen entstehen Auch Satiansukpong et al (2008)

und Solomon (2010) beschreiben in ihren Studien dass durch die Interaktion mit ei-

nem Therapietier neue Gewohnheiten und Rollen akquiriert werden koumlnnen Zu-

sammenfassend kann gesagt werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie das Spektrum

an verinnerlichten Rollen und Gewohnheiten eines autistischen Kindes positiv beein-

flussen kann und so ein groumlsseres Ausmass an Gelegenheiten zur sozialer Partizipa-

tion ermoumlglicht (Krskova et al 2010 Martin et al 2002 Sams et al 2006 Satian-

sukpong et al 2008 Solomon 2010 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

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Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 28

53 Performanz

Die individuellen koumlrperlichen und mentalen Kapazitaumlten einer Person und die dazu-

gehoumlrigen subjektiven Erfahrungen bilden eine zentrale Grundlage fuumlr die soziale

Partizipation und die erfolgreiche und zufriedenstellende Durchfuumlhrung von Betaumlti-

gungen (Kielhofner 2008) Der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie bietet ein

grosses Spektrum an Auswirkungen auf die Performanz eines autistischen Kindes

(Carenzi Galimberti Buttram amp Previde 2008 Krskova et al 2010 Sams et al

2006) Aufgrund der formulierten Fragestellung und ausgewaumlhlten Hauptstudien wird

in dieser Arbeit nur auf die prozesshaften Fertigkeiten die Kommunikations- und In-

teraktionsfertigkeiten und das subjektive Erleben von Betaumltigung eingegangen

Laut Sams et al (2006) bietet der Einbezug von Tieren in die Ergotherapie autisti-

schen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die sozialen und verhaltensbezogenen Signale

von Tieren zu interpretieren und darauf zu reagieren Dies kann in einem besseren

Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen Signalen resultieren und so die Kommu-

nikations- und Interaktionsfertigkeiten von autistischen Kindern massgeblich beein-

flussen (Sams et al 2006 Krskova et al 2010 Taylor et al 2009)

Kinder mit Autismus zeigten ein houmlheres Level an interpersonalen und sozialen Fauml-

higkeiten nach tiergestuumltzter Therapie (Carenzi et al 2008) Es wird beschrieben

dass die Interaktion mit Tieren im Rahmen der Ergotherapie einen bedeutenden Ein-

fluss auf das taumlgliche Leben von autistischen Kindern haben kann (Sams et al

2006) und tiergestuumltzte Interventionen in einer groumlsseren Partizipation an alltaumlglichen

Aktivitaumlten bewirken (Taylor et al 2009) Die Kinder zeigten mehr Fokus eine laumlnge-

re Aufmerksamkeitsspanne und initiierten selbststaumlndig Aktivitaumlten (Martin et al

2002)

Die Integration eines Tieres in die Therapie kann die Motivation eines Kindes stei-

gern seine Performanzfertigkeiten zu trainieren und zu verbessern damit es ein ver-

groumlssertes Spektrum an Interaktionsmoumlglichkeiten mit dem Tier hat (Velde et al

2005) Auch Taylor et al (2009) unterstuumltzen mit ihrer Studie diese Ergebnisse Au-

tistische Kindern zeigten nach einem 16 woumlchigen Hippotherapie Programm signifi-

kant bessere Fertigkeiten im Bereich der prozesshaften Fertigkeiten wie zum Bei-

spiel eine Handlung initiieren eine Betaumltigung von Anfang bis Ende durchfuumlhren

Fehler erkennen und korrigieren und Probleme loumlsen Sie beschreiben zudem dass

die Studienteilnehmer waumlhrend der Ausfuumlhrung von Aktivitaumlten Emotionen wie Stolz

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

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Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 29

und Freude adaumlquat aumlusserten neue Herausforderungen suchten und Verantwor-

tung uumlbernahmen was das subjektive Erleben von Betaumltigung aufzeigt

Jedoch soll an dieser Stelle erwaumlhnt werden dass tiergestuumltzte Therapie auch gros-

ses Potential zur Verbesserung der motorischen Performanzfertigkeiten und sonsti-

gen grundlegenden koumlrperlichen Kapazitaumlten bietet (Burrows et al 2008 Kern et al

2011 Satiansukpong et al 2008) Zum Beispiel beschreiben Kern et al (2011) nach

sechs Monaten therapeutischem Reiten eine signifikante Verbesserung des Tonus

der posturalen Kontrolle und der Balance der Studienteilnehmer

54 Vergleich verschiedene Tierarten

Wie bereits erwaumlhnt wurde die in der Therapie verwendete Tierart bewusst nicht

weiter eingeschraumlnkt um ein breites Spektrum und die Moumlglichkeit eines Vergleichs

verschiedener Tierarten zu gewaumlhrleisten

Es werden verschiedenste Tiere wie zB Hunde Pferde Hasen Meerschweinchen

Delfine Lamas oder Elefanten in einem therapeutischen Setting eingesetzt (Nimer

et al 2007 Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Es besteht laut der um-

fassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) jedoch wenig Evidenz bezuumlglich ei-

nes Vergleichs der Wirkung verschiedener Tierarten Jedoch moumlchte die Autorin in

diesem Abschnitt auf einige interessante Punkte eingehen

Laut Martin et al (2002) beruumlhrten die Studienteilnehmer am ehesten und laumlngsten

den Ball dann den Pluumlschhund und am wenigsten den Therapiehund Jedoch spra-

chen die Kinder am meisten mit dem Therapiehund Im Gegensatz dazu beschreiben

Krskova et al (2010) dass die autistischen Kinder Beruumlhrungen und Augenkontakt

mit dem Meerschweinchen gegenuumlber sprachlichen Aumlusserungen bevorzugten Mar-

tin et al (2002) fuumlgen an dass die Frequenz und Dauer der Beruumlhrungen mit dem

Therapiehund eventuell durch die Fortbewegung des Hundes zu begruumlnden ist Dar-

aus kann die Hypothese formuliert werden dass ein Therapiehund aufgrund seiner

Groumlsse seines Verhaltens und sonstiger Charakteristika verbale Aumlusserungen ermu-

tigt wobei ein Meerschweinchen eher zu Beruumlhrungen und fuumlrsorglichen Handlungen

auffordert

Krskova et al (2010) beschreiben einige positive Aspekte fuumlr den Einsatz eines

Meerschweinchens als Therapietier Dies sind seine kleine Koumlrpergroumlsse seine

zahme Disposition die unkomplizierte Pflege der geringe Platz- und Kostenaufwand

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

Literaturverzeichnis

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medampbk=pschyrembel_sozmedamphitnr=1ampstart=2f2f[40node_id3D27

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

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assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

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Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

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entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

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STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 30

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

und die Faumlhigkeit des Meerschweinchens ein stabiler Teil einer Klasse oder Familie

zu sein (Krskova et al 2010) Im Gegensatz dazu werden bei Therapieprogrammen

mit groumlsseren Tieren (zB Pferd oder Elefant) wo das Reiten des Tieres ein Be-

standteil der Interventionen darstellte in den Studien oftmals positive Auswirkungen

auf koumlrperliche Aspekte wie Tonus Balance und posturale Kontrolle beschrieben

(Kern et al 2011 Satiansukpong et al 2008)

In der Metaanalyse von Nimer et al (2007) wird aufgezeigt dass Hunde im Vergleich

mit anderen Tieren mit Abstand am meisten in einem therapeutischen Setting einge-

setzt werden Zudem wird beschrieben dass Interventionen unter Einbezug eines

Therapiehundes bei verschiedensten Zielsetzungen eine konsistent hohe Effektivitaumlt

aufweisen wobei andere Tiere wie Pferde und Meerestiere eher schwankende Werte

erzielten Zudem sollen Hunde einen beruhigenden Effekt auf autistische Kinder ha-

ben und ihnen ein Gefuumlhl von Sicherheit vermitteln (Burrows et al 2008)

55 Limitationen der Hauptstudien

Zur Bearbeitung der vorliegenden Fragestellung dienten vier quantitative Studien

Die Bewertung der Hauptstudien nach Law et al (1998a) ergab insgesamt eine gute

methodologische Qualitaumlt der Studien und eine gute Aussagekraft der Ergebnisse

(vgl Anhang A Ta-

belle 2) Die Studien

wurden zusaumltzlich

auch in die Evidenz-

hierarchie nach

AWMF und AumlZQ

(2001) eingeteilt

Wie in Abbildung 3

erkennbar werden

alle Hauptstudien im

Level 2b eingeteilt

was fuumlr mittlere

Evidenz spricht

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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medampbk=pschyrembel_sozmedamphitnr=1ampstart=2f2f[40node_id3D27

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 31

Eine gemeinsame Limitation aller Studien liegt in der Stichprobengroumlsse Aufgrund

der kleinen Anzahl Studienteilnehmer kann keine definitive Generalisation fuumlr die

ganze Klientengruppe gemacht werden (Law et al 1998b) Zudem ist es bei dem

Einzelfall Design der Studie von Taylor et al (2009) sowie dem Vorher-Nachher De-

sign der anderen drei Studien schwierig auszuschliessen dass neben der unter-

suchten Behandlung andere Faktoren wie zB Medikamente die Resultate beein-

flusst haben (Law et al 1998b) Sams et al (2006) beschreiben als weitere Limitati-

on dass die mitwirkenden Ergotherapeuten gegenuumlber dem Studienziel nicht

verblindet waren

Abschliessend kann gesagt werden dass weitere Forschung mit groumlsseren Stichpro-

ben und rigoroseren Studiendesigns notwendig ist um den Uumlbertrag in die Praxis

und die Generalisation der beschriebenen Effekte zu verifizieren und das Verstaumlnd-

nis des Nutzens von tiergestuumltzter Ergotherapie fuumlr autistische Kinder zu verbessern

(Martin et al 2002 Krskova et al 2010 Sams et al 2006 Taylor et al 2009)

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

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assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

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entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 32

6 Theorie ndash Praxis Transfer

In der evidenzbasierten Praxis werden Forschungsergebnisse analysiert und inter-

pretiert um zu bestimmen welche Interventionen effektiv sind um eine angestrebte

Zielsetzung zu erreichen (Law 2002) In diesem Kapitel soll nun der Uumlbertrag der im

Rahmen dieser Bachelorarbeit gefundenen theoretischen Erkenntnisse in die Praxis

stattfinden

Wie bereits erwaumlhnt weisen Kinder mit einer autistischen Stoumlrung signifikante

Schwierigkeiten in ihrem Sozialverhalten ihren Kommunikationsfaumlhigkeiten und ihren

Verhaltensmustern auf was eine erfolgreiche Partizipation in der Gesellschaft er-

schwert oder verunmoumlglicht (Woodyatt et al 2006) Das Aufbauen einer therapeuti-

schen Beziehung die Steigerung der Partizipation in allen Lebensbereichen und die

Unterstuumltzung der sozialen Interaktion sind wichtige Aspekte bei ergotherapeutischen

Interventionen mit autistischen Kindern (Oberdick 2006)

61 Klientenzentriertheit

Die Integration eines Tieres in den Therapieprozess steigert laut Sams et al (2006)

die Motivation eines autistischen Kindes eine aktive Rolle in der Therapie zu uumlber-

nehmen was zu mehr Behandlungserfolg fuumlhren kann Durch die aktivere Teilnahme

des Kindes am Therapieprozess kann die angestrebte Klientenzentriertheit besser

gewaumlhrleistet werden (Velde et al 2005)

62 Beziehungsaufbau

Der Einbezug von Tieren in die ergotherapeutische Behandlung von autistischen

Kindern kann den Beziehungsaufbau zwischen Therapeut und dem Kind erleichtern

und verbessern (Sams et al 2006 Velde et al 2005) Dies ist bei Menschen mit

Autismus besonders relevant da bei diesem Krankheitsbild das Aufbauen von Be-

ziehungen und die Kommunikation grosse Schwierigkeiten darstellen (Bass et al

2009 Martin et al 2002)

63 Kommunikation

Ein Tier kann in der ergotherapeutischen Behandlung auch als bedeutende Unter-

stuumltzung der Kommunikation dienen Autistischen Kinder faumlllt es oftmals leichter mit

einem Tier zu sprechen und zu interagieren als mit dem Therapeuten (Martin et al

2002 Zilcha-Mano et al 2011) Auch Velde et al (2005) bestaumltigen dass die Kom-

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Abbildung 2 Model of Human Occupation

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Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

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entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 33

munikation und Interaktion in der Therapie vereinfacht wird wenn das Tier als exter-

ner Fokus fuumlr die Konversation besteht Zudem beobachteten Martin et al (2002)

dass Kinder mit tiefgreifenden Entwicklungsstoumlrungen in der Praumlsenz des Therapie-

tieres besser auf Aufforderungen und Fragen reagierten

Tiergestuumltzte Ergotherapie bietet autistischen Kindern eine Lernmoumlglichkeit die so-

zialen und verhaltensbezogenen Signale von Tieren zu interpretieren und darauf zu

reagieren Dies kann in einem besseren Verstaumlndnis von menschlichen nonverbalen

Signalen resultieren und so die Kommunikations- und Interaktionsfertigkeiten von

autistischen Kindern massgeblich beeinflussen (Sams et al 2006 Krskova et al

2010)

64 Betaumltigung

Der Hauptfokus der Ergotherapie liegt darin Menschen zu ermoumlglichen an fuumlr sie

bedeutungsvollen Betaumltigungen zu partizipieren und ihren Alltag nach ihren Faumlhigkei-

ten moumlglichst selbststaumlndig zu bewaumlltigen (Townsend amp Polatajko 2007) Laut La-

Vesser et al (2011) sind autistische Kinder in ihrem Spektrum an moumlglichen bedeu-

tungsvollen Betaumltigungen und Aktivitaumlten eingeschraumlnkt Taylor et al (2009) und Sa-

tiansukpong et al (2008) beschreiben dass Kinder mit Autismus durch tiergestuumltzte

ergotherapeutische Interventionen neue Gewohnheiten und Routinen akquirieren

was auch zu einem vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen in-

nerhalb des Therapieprozesses und im Alltag fuumlhren kann Die natuumlrliche Tendenz

von autistischen Kindern mit Tieren zu interagieren ermoumlglicht dem Ergotherapeuten

die Kinder in den Therapieprozess und Aktivitaumlten zur Foumlrderung der Therapieziele

zu involvieren (Sams et al 2006) Tiere haben zudem das Potential die Motivation

eines autistischen Kindes Betaumltigungen auszufuumlhren zu foumlrdern was auch zu einer

Verbesserung der Performanzfertigkeiten fuumlhren kann (Burrows et al 2008

Prothmann et al 2009 Taylor et al 2009 Velde et al 2005) Satiansukpong et al

(2008) stellen zudem fest dass durch tiergestuumltzte Ergotherapie auch im Alltag ver-

besserte Performanzfertigkeiten in allen Bereichen und eine verbesserte soziale Par-

tizipation beobachtbar sind

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

Literaturverzeichnis

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

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assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 34

65 Weitere relevante Aspekte

Die Entscheidung Lebewesen in der Therapie einzusetzen bedingt die Beruumlcksichti-

gung verschiedener Aspekte (Heimlich 2001) Ergotherapeuten welche tiergestuumltzte

Interventionen durchfuumlhren muumlssen Regeln und Vorgehensweisen in Bezug auf die

Sicherheit und Hygiene aller Beteiligten entwickeln wie das Abklaumlren allfaumllliger Al-

lergien oder das Waschen der Haumlnde vor und nach dem Kontakt mit dem Therapie-

tier (Velde et al 2005) Laut Heimlich (2001) ist es zudem zentral auch die Gesund-

heit und das Wohlbefinden des Therapietieres zu beachten Es sollten vernuumlnftige

Zeitrahmen fuumlr die Mensch-Tier Interaktion aufgestellt werden um die Belastung und

den Stress fuumlr das Tier zu vermindern Des Weiteren ist auch die Edukation aller Be-

teiligten uumlber den Umgang mit dem Tier von grosser Relevanz (Heimlich 2001)

Laut der umfassenden Metaanalyse von Nimer et al (2007) hat tiergestuumltzte Thera-

pie eine hohe Effektivitaumlt bei Kindern mit Autismus Tiergestuumltzte Ergotherapie kann

folglich eine grosse Chance fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern darstellen jedoch

ist es eventuell nicht fuumlr alle Ergotherapeuten moumlglich Tiere in die Therapie zu integ-

rieren (Sams et al 2006 Satiansukpong et al 2008) Tiergestuumltzte Therapie sollte

als Ergaumlnzung Unterstuumltzung und in Verbindung mit anderen Therapieansaumltzen ein-

gesetzt werden (Nimer et al 2007)

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

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assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 35

7 Schlussfolgerungen

71 Fazit

Ziel dieser Arbeit war zu eroumlrtern welche Auswirkungen tiergestuumltzte Ergotherapie

auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern haben kann Diese Fragestel-

lung wurde anhand einer ausfuumlhrlichen Literaturrecherche bearbeitet wobei vier

quantitative Studien als Hauptgrundlage dieser Arbeit identifiziert wurden

Die Autorin ist mit den Ergebnissen zufrieden und konnte in Verknuumlpfung mit dem

Modell MOHO und mit ergaumlnzender Literatur moumlgliche Auswirkungen tiergestuumltzter

Ergotherapie auf die soziale Partizipation von autistischen Kindern aufzeigen und

den Bezug zur Praxis herstellen Fuumlr eine Verallgemeinerung der Daten ist aller-

dings wie bereits erwaumlhnt weitere Forschung mit groumlsseren Stichproben und rigo-

roseren Studiendesigns erforderlich

Alle Studien die fuumlr diese Arbeit untersucht wurden unterstuumltzen die Hypothese

dass tiergestuumltzte Interventionen positive Auswirkungen auf die soziale Partizipation

eines autistischen Kindes haben Es werden positive Auswirkungen in allen Berei-

chen des Betaumltigungsverhaltens autistischer Kinder beschrieben insbesondere in

den Bereichen der Kommunikations- und Interaktionsfaumlhigkeiten und der sozialen

Verhaltensweisen Aus den Ergebnissen ist zu schliessen dass Tiere in ergothera-

peutischen Interventionen den Beziehungsaufbau und die Kommunikation mit autisti-

schen Kindern bedeutend erleichtern und die Motivation und das Engagement fuumlr

eine aktive Mitarbeit in der Therapie foumlrdern Des Weiteren koumlnnen tiergestuumltzte er-

gotherapeutische Interventionen zur Klientenzentrierung beitragen und bieten ein

vergroumlssertes Spektrum an bedeutungsvollen Betaumltigungen

Abschliessend kann gefolgert werden dass tiergestuumltzte Ergotherapie ein grosses

Potential fuumlr die Arbeit mit autistischen Kindern und die Foumlrderung derer sozialer Par-

tizipation bietet

72 Weiterfuumlhrende Fragen

In dieser Arbeit wird versucht das vielfaumlltige positive Potential der Integration von Tie-

ren in eine ergotherapeutische Intervention bei Kindern mit Autismus aufzuzeigen Es

gibt zu dieser Thematik jedoch erst wenig ergotherapiespezifische Forschung Damit

Ergotherapeuten in Zukunft gezielter auf die Beduumlrfnisse dieser Klientengruppe ein-

gehen koumlnnen erscheint der Autorin die weitere Erforschung der Auswirkungen von

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

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assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

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Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 36

tiergestuumltzter Ergotherapie auf die Betaumltigungsperformanz von autistischen Kindern

als sinnvoll und notwendig

Die Autorin erachtet es zudem als wichtig den Einsatz von Kleintieren - wie Katzen

Hasen oder Meerschweinchen - in der Ergotherapie weiter zu erforschen Kleintiere

bieten durch den geringen Platz- Pflege- und Kostenaufwand grosses Potential fuumlr

eine Integration in verschiedensten therapeutischen Settings

Zudem erscheint es der Autorin als zentral ergotherapeutische Modelle und Konzep-

te in Bezug auf tiergestuumltzte Interventionen zu entwickeln um tiergestuumltzte Ergothe-

rapie von den tiergestuumltzten Interventionen anderer Disziplinen abzugrenzen

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 44

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bility and Health ICF Short Version Genf World Health Organization

World Health Organization (2005) International Classification of Diseases and other

Health Related Problems Genf World Health Organization

Zilcha-Mano S Mikulincer M amp Shaver P (2011) Pet in the therapy room An at-

tachment perspective on Animal-Assisted Therapy Attachment amp Human De-

velopment 13 (6) 541-561

Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 37

Verzeichnisse

Abkuumlrzungsverzeichnis

ABA Applied Behaviour Analysis

ADL Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

AMED Allied and Complementary Medicine Database

AOTA American Occupational Therapy Association

AWMF Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen

Fachgesellschaften

AumlZQ Aumlrztliches Zentrum fuumlr Qualitaumlt in der Medizin

CAOT Canadian Association of Occupational Therapists

CINAHL Cumulative Index to Nursing and Allied Health Literature

dh das heisst

Eds Herausgeber

ERIC Educational Resources Information Center

et al et alii und andere

IADL Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens

ICD-10 International Classification of Diseases and Related Health Problems

ICF International Classification of Functioning Disability and Health

MeSH Medical Subject Headings

MOHO Model of Human Occupation

NEBIS Netzwerk von Bibliotheken und Informationsstellen in der Schweiz

nd kein Datum

NLM National Library of Medicine

PVQ Pediatric Volitional Questionnaire

TEACCH Treatment and Education of Autistic and related Communication

handicapped Children

WFOT World Federation of Occupational Therapists

WHO World Health Organization

zB zum Beispiel

ZHAW Zuumlrcher Hochschule fuumlr Angewandte Wissenschaften

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

Literaturverzeichnis

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medampbk=pschyrembel_sozmedamphitnr=1ampstart=2f2f[40node_id3D27

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tachment perspective on Animal-Assisted Therapy Attachment amp Human De-

velopment 13 (6) 541-561

Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 38

Glossar

Activities of Daily Living (ADL)

Die Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (englisch activities of daily living)

werden als die basalen Betaumltigungen zur Selbstversorgung definiert Dazu ge-

houmlren zum Beispiel Essen Schlafen und die Koumlrperpflege (Fuumlrhoff 2007)

Boleesche Operatoren

Boleesche Operatoren sind Suchoperatoren zum Verknuumlpfen von Keywords

mit AND OR oder NOT Je nach Wahl des Operators kann die Suche einge-

engt oder erweitert werden (Prohaska 2009)

Ergotherapeutisches Paradigma

Ein Paradigma ist ein Konstrukt von Grundannahmen Das bestehende Para-

digma definert nach welchen Werten Prinzipien und Modellen die Welt durch

die Wissenschaft uumlberpruumlft wahrgenommen und interpretiert wird Das mo-

mentane ergotherapeutische Paradigma besteht aus zwei Kernpunkten Der

Klientenzentriertheit und dem Glauben an den Sinn und Wert von Betaumltigung

(Goumltsch 2007)

Hippotherapie

Hippotherapie wird definiert als ein therapeutisches Verfahren bei welchem

speziell ausgebildete Pferde zum Einsatz kommen (Pschyrembel online 2012)

Instrumentelle Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens (IADL)

Die instrumentellen Aktivitaumlten des taumlglichen Lebens werden definiert als Be-

taumltigungen die eine Interaktion mit der physischen oder sozialen Umwelt

beinhalten zB Telefonieren Putzen oder Kochen (Fuumlrhoff 2007)

International Classification of Diseases and Related Health Problems (ICD-10)

Internationale Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheits-

probleme Die ICD-10 der WHO (2005) hat zum Ziel eine einheitliche Termino-

logie der Krankheitsbilder zu schaffen Sie klassifiziert nach einem internatio-

nal einheitlichen Schema Krankheiten und Todesursachen (Scheerers 2007)

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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medampbk=pschyrembel_sozmedamphitnr=1ampstart=2f2f[40node_id3D27

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medampbk=pschyrembel_sozmedamphitnr=1ampstart=2f2f[40node_id3D27

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

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Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 39

International Classification of Functioning Disability and Health (ICF)

Internationale Klassifikation der Funktionsfaumlhigkeit Behinderung und Gesund-

heit Die ICF der WHO (2001) dient dazu Gesundheitszustaumlnde zu klassifizie-

ren Dabei werden die Komponenten der Gesundheit in die folgenden Berei-

che geordnet Koumlrperfunktionen und ndash Strukturen Aktivitaumlten und Partizipati-

on Umweltfaktoren (Fischer 2007)

Konzeptionelles Praxismodell

Ein konzeptionelles Praxismodell dient als Bruumlcke zwischen der Theorie und

der Praxis Ergotherapeutische Annahmen und Konzepte werden im Zusam-

menhang mit einem Bezugsrahmen dargestellt Des Weiteren beinhaltet ein

Praxismodell von der Theorie abgeleitete praktische Anwendungshilfen wie

Assessments (Marotzki 2007)

MeSH

Medical Subject Headings Die MeSH Begriffe stellen das meist genutzte kon-

trolliertes Vokabular im Bereich der Medizin Die Begriffe werden durch die

National Library of Medicine (USA) erstellt und laufend erneuert Unter ande-

rem koumlnnen die MeSH Begriffe zur Literaturrecherche in der Datenbank Med-

line verwendet werden(Prohaska 2009)

Metaanalyse

Eine Metaanalyse ist laut Psychrembel online (2012) bdquoein sekundaumlranalyti-

sches statistisches Verfahren zur Zusammenfassung der Ergebnisse mehrerer

Einzelstudien (Primaumlrstudien) mit derselben Fragestellung um zu einer Ge-

samtschaumltzung des untersuchten Effektes im Hinblick auf statistische Signifi-

kanz u Effektstaumlrke zu gelangenldquo

Pediatric Volitional Questionnaire (PVQ)

Der PVQ ist ein Beobachtungsinstrument um die Volition eines Kindes zu er-

fassen Er ist unterteilt in 14 Items welche jeweils mit Passiv Zoumlgerlich Invol-

viert und Spontan bewertet werden koumlnne Der PVQ beschreibt so wie ein

Kind sich mit seiner Umwelt auseinandersetzt (Kielhofner 2008)

Trunkierungszeichen

Zeichen zur Unterstuumltzung der Literatursuche Mittels Trunkierungszeichen

wie zB kann nach verschiedenen Wortvarianten und Schreibweisen eines

Begriffes gesucht werden (Prohaska 2009)

Nadine Sulser 40

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medampbk=pschyrembel_sozmedamphitnr=1ampstart=2f2f[40node_id3D27

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354546b345b7794586ce2e14d524337267318314ampstartbk=pschyrembel_soz

medampbk=pschyrembel_sozmedamphitnr=1ampstart=2f2f[40node_id3D27

14157027]ampanchor=el__pschyrembel_sozmed__2F2F[40attr_id3

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 40

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Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 41

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Nadine Sulser 44

Velde BP Cipriani J amp Fisher G (2005) Resident and therapist views of animal-

assisted therapy Implications for occupational therapy practice Australian

Occupational Therapy Journal 52 43-50

Watling R (2004) Behavioral and educational intervention approaches for the child

with an autism spectrum disorder In H Miller-Kuhaneck (Ed) Autism A

Comprehensive Occupational Therapy Approach (2 Aufl 245-274) Bethes-

da AOTA Press

Watling R amp Dietz J (2007) Immediate effect of Ayrersquos sensory integration-based

occupational therapy intervention on children with autism spectrum disorders

American Journal of Occupational Therapy 61 574-583

Woodyatt G amp Rodger S (2006) Communication and social skills for occupational

engagement In S Rodger amp J Ziviani (Eds) Occupational Therapy with Chil-

dren (158 - 174) Oxford Blackwell Publishing

World Federation of Occupational Therapy (2004) What is Occupational Therapy

Heruntergeladen von httpwwwwfotorginformationaspid=2

World Health Organization (2001) International Classification of Functioning Disa-

bility and Health ICF Short Version Genf World Health Organization

World Health Organization (2005) International Classification of Diseases and other

Health Related Problems Genf World Health Organization

Zilcha-Mano S Mikulincer M amp Shaver P (2011) Pet in the therapy room An at-

tachment perspective on Animal-Assisted Therapy Attachment amp Human De-

velopment 13 (6) 541-561

Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 42

Law M (2002) Participation in the occupations of everyday life American Journal of

Occupational Therapy 56 640ndash649

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M (1998a)

Critical Review Form - Quantitative Studies Hamilton McMaster University

Law M Stewart D Letts L Pollock N Bosch J amp Westmorland M (1998b)

Guidelines for Critical Review Form ndash Quantitative Studies Hamilton McMas-

ter University

LaVesser P amp Berg C (2011) Participation patterns in preschool children with an

autism spectrum disorder OTJR Occupation Participation amp Health 31 (1)

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Levinson BM (1962) The Dog as Co-Therapist Mental Hygiene 46 59-65

Marotzki U (2007) Praxismodelle in der Ergotherapie In C Scheepers U Steding-

Albrecht amp P Jehn (Eds) Ergotherapie vom Behandeln zum Handeln

(3 Aufl 104-137) Stuttgart Thieme

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Melson GA (2001) Why the Wild Things Are Animals in the Lives of Children

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Mentrup Ch (2007) Model of Human Occupation (MOHO) In C Scheepers U

Steding-Albrecht amp P Jehn (Eds) Ergotherapie vom Behandeln zum Handeln

(3 Aufl 127-137) Stuttgart Thieme

Metaanalyse (nd) In Pschyrembel Online Heruntergeladen von

httpwwwwdgpschyrembeldeXaverstartxavSID=ssoatypon8da83fcf457a

354546b345b7794586ce2e14d524337267318314ampstartbk=pschyrembel_soz

medampbk=pschyrembel_sozmedamphitnr=1ampstart=2f2f[40node_id3D27

14157027]ampanchor=el__pschyrembel_sozmed__2F2F[40attr_id3

D27sozmed_artikel1069024027]

National Library of Medicine (2012) Mesh Browser Heruntergeladen von

httpwwwnlmnihgovmeshMBrowserhtml

Nimer J amp Lundahl B (2007) Animal-Assisted Therapy A Meta-Analysis

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Nadine Sulser 43

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U Steding-Albrecht (Eds) Ergotherapie im Arbeitsfeld Paumldiatrie (395-401)

Stuttgart Thieme Verlag

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httpelearningzhawchmoodlefilephp2288UnterlagenLiteraturrecherche_-

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(3 Aufl 450-466) Stuttgart Thieme

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Nadine Sulser 44

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Heruntergeladen von httpwwwwfotorginformationaspid=2

World Health Organization (2001) International Classification of Functioning Disa-

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Zilcha-Mano S Mikulincer M amp Shaver P (2011) Pet in the therapy room An at-

tachment perspective on Animal-Assisted Therapy Attachment amp Human De-

velopment 13 (6) 541-561

Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 43

Oberdick S (2006) Ergotherapie bei Kindern mit Autismus In H Becker amp

U Steding-Albrecht (Eds) Ergotherapie im Arbeitsfeld Paumldiatrie (395-401)

Stuttgart Thieme Verlag

Prohaska C (2009) Merkblatt Literaturrecherche [PDF] Heruntergeladen von

httpelearningzhawchmoodlefilephp2288UnterlagenLiteraturrecherche_-

_Merkblattpdf

Prothmann A Ettrich C amp Prothmann S (2009) Preference for and Responsive-

ness to People Dogs and Objects in Children with Autism Anthrozooumls

22 (2) 161-171

Sams MJ Fortney EV amp Willenbring S (2006) Occupational therapy incorporat-

ing animals for children with autism a pilot investigation American Journal of

Occupational Therapy 60 (3) 268-274

Satiansukpong N Pongsaksri M Sung-U S Vittayakorn S Tipprasert P

Pedugsorn M Phiraban C Sasat D (2008) Thai Elephant-assisted Therapy

Program The Feasibility in Assisting an Individual with Autism WFOT Bulletin

58 17-26

Scheepers C (2007) Medizinische Grundlagen In C Scheepers U Steding-

Albrecht amp P Jehn (Eds) Ergotherapie vom Behandeln zum Handeln

(3 Aufl 450-466) Stuttgart Thieme

Solomon O (2010) What a Dog Can Do Children with Autism and Therapy Dogs in

Social Interaction ETHOS - Journal of the Society for Psychological Anthro-

pology 38 (1) 143-166

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp

Gehman M (2009) Volitional Change in Children With Autism A Single-Case

Design Study of the Impact of Hippotherapy on Motivation Occupational

Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

Townsend E A amp Polatajko H J (2007) Enabling Occupation II Advancing an

Occupational therapy Vision for Health well-being amp Justice through occupa-

tion Canadian Association of Occupational Therapists

Umbarger G (2007) Autism Part II Genetics diagnosis and treatment Journal of

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Nadine Sulser 44

Velde BP Cipriani J amp Fisher G (2005) Resident and therapist views of animal-

assisted therapy Implications for occupational therapy practice Australian

Occupational Therapy Journal 52 43-50

Watling R (2004) Behavioral and educational intervention approaches for the child

with an autism spectrum disorder In H Miller-Kuhaneck (Ed) Autism A

Comprehensive Occupational Therapy Approach (2 Aufl 245-274) Bethes-

da AOTA Press

Watling R amp Dietz J (2007) Immediate effect of Ayrersquos sensory integration-based

occupational therapy intervention on children with autism spectrum disorders

American Journal of Occupational Therapy 61 574-583

Woodyatt G amp Rodger S (2006) Communication and social skills for occupational

engagement In S Rodger amp J Ziviani (Eds) Occupational Therapy with Chil-

dren (158 - 174) Oxford Blackwell Publishing

World Federation of Occupational Therapy (2004) What is Occupational Therapy

Heruntergeladen von httpwwwwfotorginformationaspid=2

World Health Organization (2001) International Classification of Functioning Disa-

bility and Health ICF Short Version Genf World Health Organization

World Health Organization (2005) International Classification of Diseases and other

Health Related Problems Genf World Health Organization

Zilcha-Mano S Mikulincer M amp Shaver P (2011) Pet in the therapy room An at-

tachment perspective on Animal-Assisted Therapy Attachment amp Human De-

velopment 13 (6) 541-561

Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 44

Velde BP Cipriani J amp Fisher G (2005) Resident and therapist views of animal-

assisted therapy Implications for occupational therapy practice Australian

Occupational Therapy Journal 52 43-50

Watling R (2004) Behavioral and educational intervention approaches for the child

with an autism spectrum disorder In H Miller-Kuhaneck (Ed) Autism A

Comprehensive Occupational Therapy Approach (2 Aufl 245-274) Bethes-

da AOTA Press

Watling R amp Dietz J (2007) Immediate effect of Ayrersquos sensory integration-based

occupational therapy intervention on children with autism spectrum disorders

American Journal of Occupational Therapy 61 574-583

Woodyatt G amp Rodger S (2006) Communication and social skills for occupational

engagement In S Rodger amp J Ziviani (Eds) Occupational Therapy with Chil-

dren (158 - 174) Oxford Blackwell Publishing

World Federation of Occupational Therapy (2004) What is Occupational Therapy

Heruntergeladen von httpwwwwfotorginformationaspid=2

World Health Organization (2001) International Classification of Functioning Disa-

bility and Health ICF Short Version Genf World Health Organization

World Health Organization (2005) International Classification of Diseases and other

Health Related Problems Genf World Health Organization

Zilcha-Mano S Mikulincer M amp Shaver P (2011) Pet in the therapy room An at-

tachment perspective on Animal-Assisted Therapy Attachment amp Human De-

velopment 13 (6) 541-561

Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 45

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1

Adelaide Autism Adventures (nd) Autism Assistance Companion Dogs

Heruntergeladen von httpwwwadelaideautismadventuresorganimal-

assisted-therapyhtml

Abbildung 2 Model of Human Occupation

Kielhofner G (2008) Model of Human Occupation Theory and Application

(4 Ausg S 108) Baltimore and Phildadelphia Lippincott Williams amp Wilkins

Abbildung 3 Evidenzhierarchie nach AWMF und AumlZQ

AWMF amp AumlZQ (2001) Das Leitlinien Manual von AWMF und AumlZQ ZaeFQ

Heruntergeladen von httpwwwleitliniendeleitlinienmethodikleitlinien-

entwicklungmdbedocspdfleitlinien-manualkapitel5pdf

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 46

Danksagung

Die Autorin moumlchte sich an dieser Stelle bei allen Personen bedanken welche sie

bei der Erstellung der vorliegenden Bachelorarbeit unterstuumltzt und motiviert haben

Meiner Betreuungsperson Frau Almuth Spaumlth gilt ein grosses Dankeschoumln fuumlr die

hilfreiche kompetente flexible und zuverlaumlssige Betreuung und die wertvollen Inputs

und Gespraumlche

Ein herzliches Dankeschoumln geht auch an meine Familie und Freunde fuumlr das kriti-

sche Korrekturlesen das konstruktive Feedback die Geduld und die motivierende

Unterstuumltzung waumlhrend des ganzen Prozesses der Bachelorarbeit

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 47

Eigenstaumlndigkeitserklaumlrung

bdquoIch erklaumlre hiermit dass ich die vorliegende Arbeit selbststaumlndig ohne Mithilfe Drit-

ter und unter Benutzung der angegebenen Quellen verfasst habeldquo

Wolfhausen 18 Mai 2012

Nadine Sulser

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 48

Anhang

Anhang A Tabellen 1-3

Tabelle 1 Keywordtabelle

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Tabelle 3 Bewertungsformular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 49

Anhang A

Tabelle 1 Keywordtabelle

Schluumlsselwoumlrter

Keywords

Synonyme Unterbegriffe

Oberbegriffe

Schlagwoumlrter MeSH

(NLM 2011)

Autismus

autism

autism spectrum disorder (ASD)

autistic disorder autistic

MeSH

Autistic Disorder

Ergotherapie

occupational therapy

therapy treatment rehabilitation MeSH

Occupational Therapy

Tiergestuumltzte Therapie

animal assisted therapy

pet therapy animal AAT animal

facilitated therapy pet facilitated

therapy

MeSH

Animal assisted therapy

Kind

child

minor pediatric MeSH

Child

Kommunikation

communication

interaction participation speech

language

MeSH

Communication

Partizipation

participation

Social participation Social inter-

action social functioning social

behaviour

MeSH

Social Participation

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 50

Tabelle 2 Matrix der Hauptstudien

Studie Jahr

Therapie- tier

Teilnehmer Alter

Design Methodik Analyse Resultate Aussagekraft (nach Law 1998)

Evidenzgrad (nach AWMF amp AumlZQ 2001)

Sams et al (2006)

Lamas Hunde Hasen

22 (mw) 7 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nachher Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Bewertung durch geschul-te Beobachter anhand ei-nes Formulars zur Verhal-tensbeobachtung

Signifikant mehr soziale Interak-tionen und gesteigerter Gebrauch von Sprache waumlhrend den tiergestuumltzten ergothera-peutischen Interventionen

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Martin et al (2002)

Hunde 10 (mw) 3 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Videoaufnahmen der Inter-ventionen anschliessend Kodierung durch geschulte Beobachter anhand Fre-quenz und Dauer der In-teraktion

Mehr Eigeninitiative fuumlr Spielak-tivitaumlten mehr Fokus und ein verstaumlrktes Bewusstsein gegen-uumlber sozialer Umwelt waumlhrend Praumlsenz des Therapiehundes

11 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Krskova et al (2010)

Meer-schwein-chen

9 (mw) 6 ndash 13 J

Quantitativ Vorher ndash Nacher- Design

Dokumentation und Aus-wertung von Beobach-tungssequenzen durch denselben geschulten Be-obachter

Praumlsenz des Therapietieres im Klassenraum hat einen positiven Einfluss auf die Frequenz und die Qualitaumlt der sozialen Interak-tionen der Teilnehmer Charakteristika der sozialen In-teraktionen stark vom Indivi-duum abgaumlngig

10 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Taylor et al (2009)

Pferde 3 (mw) 4 ndash 6 J

Quantitativ Einzelfall Design

Pediatric Volitional Ques-tionnaire

Steigerung der Volition im Zeit-raum des 16 woumlchigen Hip-potherapie-Programms wobei sich die Verlaufskurve bei jedem Teilnehmer individuell gestaltet

12 von 13 moumlglichen Punkten 2b

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 51

Tabelle 3 Bewertungsfomular der Hauptstudie von Taylor et al (2009)

Critical Review Form ndash Quantitative Studies

Law M Stewart D Pollock N Letts L Bosch J amp Westmorland M

McMaster University

- Adapted Word Version Used with Permission -

CITATION Provide the full citation for this article in APA format

Taylor RR Kielhofner G Smith C Butler S Cahill SM Ciukaj MD amp Gehmann M (2009) Volitional Change in Children with Autism A Single-Case Design Study of the Im-pact of Hippotherapy on Motivation Occupational Therapy in Mental Health 25 (2) 192-200

STUDY PURPOSE

Was the purpose stated clearly

Yes

No

Outline the purpose of the study How does the study ap-ply to your research question

Das Ziel der Studie besteht darin zu erfassen welche Effekte ein 16-woumlchiges Hippotherapie Programm auf die Volition von drei Kindern mit Autismus hat

Die Studie zeigt auf welche Auswirkungen Hippotherapie auf die Motivation das Sozialverhalten und Interessen haben kann Somit enthaumllt sie wichtige Informationen zur Beantwor-tung der Forschungsfrage dieses Literaturreviews

LITERATURE

Was relevant back-ground literature reviewed

Yes

No

Describe the justification of the need for this study

Autismus ist eine der haumlufigsten Entwicklungsstoumlrungen auf der Welt Laut neusten Untersuchungen nimmt die Anzahl der Kinder welche unter einer Stoumlrung des autistischen Spekt-rums leiden stetig zu Es ist daher von Relevanz auch neue und alternative Therapiemethoden in Bezug auf Autismus ge-nauer zu erforschen und in die Therapie mit einzubeziehen Der Einbezug von Tieren in die Therapie bietet grosses Po-tential fuumlr die Foumlrderung der Kommunikation Interaktion und sozialen Partizipation bei autistischen Kindern

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 52

DESIGN

Randomized (RCT)

cohort

single case de-sign

before and after

case-control

cross-sectional

case study

Describe the study design Was the design appropriate for the study question (eg for knowledge level about this issue outcomes ethical issues etc)

Die Studie wurde in einem Single Case Design mit drei Teil-nehmern durchgefuumlhrt Jeder Teilnehmer diente als seine ei-gene Kontrollgruppe Die Teilnehmer wurden vor waumlhrend und nach der Teilnahme am Hippotherapie Programm in Be-zug auf ihre Motivation Volition evaluiert Dieses Design ist adaumlquat fuumlr die formulierte Forschungsfrage

Specify any biases that may have been operating and the direction of their influence on the results

Eine moumlgliche Verfaumllschung ist dass nicht ausgeschlossen werden kann ob neben den Hippotherapie Interventionen noch andere Faktoren den Entwicklungsverlauf der Kinder beeinflusst haben

SAMPLE

N =3

Was the sample de-scribed in detail

Yes

No

Was sample size

justified

Yes

No

NA

Sampling (who characteristics how many how was sampling done) If more than one group was there simi-larity between the groups

Um den Sampling Prozess moumlglichst einfach zu gestalten wurden drei Kinder mit Autismus die fuumlr Hippotherapie bei einer Reitschule angemeldet waren von den Autoren fuumlr die Studie ausgewaumlhlt Selektionskriterien waren das Alter (4-6 Jahre) keine Nebendiagnosen zusaumltzlich zum Autismus und von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen Die Stich-probengroumlsse wird anhand des Single Case Designs begruumln-det

Describe ethics procedures Was informed consent ob-tained

Die Studienteilnehmer wurden von medizinischer Seite zur Teilnahme zugelassen zudem wurde eine Einwilligung der Eltern eingeholt Die Studie wurde von den Human Subjects Internal Review Boards der Western Michigan University und der University of Illinois auf ethische Aspekte gepruumlft und ge-nehmigt

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 53

OUTCOMES

Were the outcome measures reliable

Yes No Not addressed

Were the outcome measures valid

Yes No Not addressed

Specify the frequency of outcome measurement (ie pre post follow-up)

Die Motivation Volition der Studienteilnehmer wurde vor waumlhrend und nach der Studie evaluiert

Outcome areas

Volition

Interesse Selbstwirksam-keit und Motivation fuumlr die Teilnahme an neuen Aktivitauml-ten

List measures used

- Pediatric Volitional Question-naire

Videodokumentationen von standardisierten strukturierten Spielaktivitaumlten welche an-schliessend von zwei ausge-bildeten Beobachtern bewer-tertet wurden

INTERVENTION Intervention was described in detail

Yes No Not addressed

Contamination was avoided

Yes No Not addressed NA

Cointervention was avoided

Yes No Not addressed NA

Provide a short description of the intervention (focus who delivered it how often setting) Could the interventi-on be replicated in practice

Die Studienteilnehmer nahmen einmal pro Woche waumlhrend 16 Wochen an einer Hippotherapie Interventionen von 45 Minu-ten teil In diesen 45 Minuten waren das Anziehen des Hel-mes das Aufsteigen aufs Pferd ca 20-30min Reiten auf dem Pferd und das Absteigen vom Pferd inbegriffen

Alle Interventionen wurden von derselben Physiotherapeutin mit Spezialausbildung fuumlr Paumldiatrie und Hippotherapie durch-gefuumlhrt Zudem wurde fuumlr alle Interventionen dasselbe Pferd verwendet welches fuumlr Hippotherapie ausgebildet wurde

Alle Studienteilnehmer erhielten die exakt gleichen Interventi-onen und die Interventionen waren immer aumlhnlich strukturiert Die Intervention kann durch die genaue Strukturierung und Beschreibung gut in die Praxis uumlbertragen werden

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 54

RESULTS Results were re-ported in terms of statistical signifi-cance

Yes No NA Not addressed

Were the analysis method(s) appropri-ate

Yes No Not addressed

What were the results Were they statistically significant (ie p lt 005) If not statistically significant was study big enough to show an important difference if it should occur If there were multiple outcomes was that taken into account for the statistical analysis

Die Resultate der Studie indizieren dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Motivation Volition von Kindern mit Autismus hat

Die gesammelten Daten wurden anhand des statistischen Verfahrens von Deitz (2006) ausgewertet und eine visuelle Analyse der Werte uumlber Zeit wurde verwendet um den Ver-lauf bei jedem Studienteilnehmer zu erfassen

Clinical importance was reported

Yes No Not addressed

What was the clinical importance of the results Were dif-ferences between groups clinically meaningful (if appli-cable)

Die klinische Relevanz der Ergebnisse wurde beschrieben Hippotherapie scheint einen positiven Einfluss auf die Motiva-tion Volition von autistischen Kindern zu haben Die Unter-schiede zwischen der Anfangs- und Schlussmessung sind signifikant

Drop-outs were re-ported

Yes No

Did any participants drop out from the study Why (Were reasons given and were drop-outs handled appro-priately)

Alle drei Studienteilnehmer nahmen an der ganzen Studie teil Es gab folglich keine drop outs

CONCLUSIONS AND IMPLICA-TIONS Conclusions were appropriate given study methods and results

Yes No

What did the study conclude What are the implications of these results for practice What were the main limita-tions or biases in the study

Die Schlussfolgerungen der Studie sind dass Hippotherapie einen positiven Einfluss auf die Volition Motivation von autis-tischen Kindern zu haben scheint Zudem wird bemerkt dass der Pediatric Volitional Questionnaire ein speziell effektives Messinstrument fuumlr Veraumlnderungen der Volition darstellt Limi-tationen der Studie sind die geringe Anzahl Teilnehmer Die Autoren empfehlen das Durchfuumlhren von weiteren Studien zu dieser Fragestellung mit einer groumlsseren Anzahl Teilnehmer und einer Kontrollgruppe

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754

Nadine Sulser 55

Anhang B Wortzahl der vorliegenden Arbeit

Abstract 196

Arbeit (exklusive Abbildungen Verzeichnissen und Anhaumlngen) 7lsquo754