Tierproduktion und Klima

Methan (CH4) und Lachgas (N2O)

● Entsteht bei der Rinderhaltung zur Milch- und Fleischproduktion

● Beim Düngen von Feldern, wenn stickstoffhaltige synthetische Dünger oder Dünger aus tierischen Exkrementen gewonnen werden

● Deutschland: 53 Prozent der Methan-Emissionen und sogar 77 Prozent der Lachgas-Emissionen auf den Agrarsektor zurückzuführen

● Davon 70 Prozent auf die Produktion von Fleisch, Milch und Eiern zurückzuführen

Land(ver)nutzung

● Regenwald wird täglich abgeholzt um mehr Anbauflächen für „Futtermittel“ zu gewinnen

● → Biodiversität des Regenwaldes geht verloren (Artensterben) und wichtige CO2 Speicher werden vernichtet und das in den Pflanzen gespeicherte wird bei Abholzung freigelassen

● Pestizide eingesetzt unter anderem gegen Pilze, Ackerkräuter, „Schädlinge“, Nager bei Mais und anderen sog. „Futtermitteln“ für Tiere

● 2004 → 2014 Einsatz von Pestiziden in D. von 30.000 auf 35.000 Tonnen erhöht

→ zerstört die natürlichen Ackerflächen, Monokulturen entstehen

Direkter CO2 Ausstoß

● Lange (unnötige) Transportwege von Futtermittel aus dem globalen Süden in den gl. Norden

● Viel Energie für Mastbetriebe und Schlachtfabriken

● Kühlhäuser● Fleischexporte in andere „Märkte“

Auswirkungen Böden

● Hälfte aller Kulturböden weltweit degradiert● Etwa 1.964 Milliarden Hektar von leichter bis

schwerer Degradation betroffen, mehr als die Hälfte aller nutzbaren Ackerflächen

● vier Hauptarten der DegradationWassererosionWinderosionNährstoffverlust des Bodensphysikalische Degradation

Vorsichtige Einordnung der Klimabilanz der Tierproduktion

● zwischen 18% und 48% des weltweiten CO2 Ausstoß werden auf Tierhaltung zurückgeführt

● Fleischproduktion hat sich weltweit verdoppelt136,8 auf 253,4 Millionen Tonnen(„Entwicklungsländer“ von 47,0 auf 144,4 M. T.)

Weitere Auswirkungen der Tierproduktion

● Bedingt zu großen Teilen die globale Erderwärmung● Zerstörung des Land- und Meerraumes (→

Hochseefischerei unter anderem beteiligt)● Ökologisches Gleichgewicht durcheinander gebracht● Soziale Folgen wie Flucht durch existenzzerstörende

Klimaveränderungen oder Vertreibung durch landgrabbing, miese Arbeitsbedingungen

● Tierleid

Gesellschaftskritik und Tierbefreiung

Tierrechte

● Moralische Grundrechte auf Freiheit, Leben und körperliche Unversehrtheit

● Warum:● Tiere leiden da sie gute und schlechte Zustände

erfahren können● Nach „Tom Regan“ als Ableitung von Menschenrechten● Es gibt keine moralisch relevanten Unterschiede

zwischen Menschen und Tieren● Menschen haben Rechte, nicht weil sie Menschen sind,

sondern weil sie Leid empfinden

Revolutionäre Solidarität

● „Jede Schmerzerfahrung meldet der Erkenntnis an, das Leiden nicht sein, dass es anders werden solle“ (Adorno, negative Dialektik)

● Mitleid ist die Keimzelle alles Sozialen ● In der fehlgeleiteten Zivilisation muss Mitleid permanent

unterdrückt werden● Die ausschließlich auf Zweck programmierte Vernunft ist

wesentliches Element kapitalistischer Gesellschaft● Es gilt jedoch nicht das Elend zu verdoppeln, sondern

gesellschaftliche Verhältnisse zu entwickeln die kein gesellschaftliches Unrecht zulassen, das Mitleid erfordert

„Das kapitalistische System in der heutigen Phase ist die im Weltmaßstab organisierte Ausbeutung. Seine Aufrechterhaltung ist die Bedingung unermesslichen Leidens. Diese Gesellschaft besitzt in Wirklichkeit die menschlichen und technischen Mittel, um das Elend in seiner gröbsten materiellen Form abzuschaffen. Wir wissen von keiner Epoche, in der diese Möglichkeit in solchen Ausmaß wie heute bestanden hätte. Nur die Eigentumsordnung steht ihr im Wege“

Max Horkheimer

Strategische Ansätze - am Beispiel der Offensive gegen die Pelzindustrie

Was ist die Ogpi?

● ein Kampagnennetzwerk● Teil der Tierrechts- Tierbefreiungsbewegung● Aus strategischen Gründen gegen Pelz ● Ein Fernziel: Beendigung der Pelzindustrie● In absehbarer Zeit erreichbare Zwischenziele:

Pelzverkaufsstopp in einzelnen Waren- und Modehäusern, Schließung von Pelzläden und sog. Pelztierfarmen, gesetzliches Verbot der Pelztierhaltung

Wie geht sie vor?

● Es gibt ein Kampagnenteam● Was Informationen zur Pelzindustrie sammelt und

Anderen zur Verfügung stellt● Strategievorschläge macht / Aktionsaufrufe schreibt● Aktionen koordiniert● Aktionsmaterial bereit stellt● Internationale Vernetzung● Keine Distanzierung von direkten Aktionen

Aktionsformen

Koordinierte Kundgebungen vor Geschäften

Aktionen des Zivilen Ungehorsams

Recherchen in „Pelztierfarmen“

Direkte Aktionen: Tierbefreiungen und Anschläge

Stressen von Personen die an Pelz verdienen

Erfolge

2016: Wigner,

● 2015: Peek&Cloppenburg (West), 2015: Anson’s,

● 2012: Hallhuber,

● 2010: ESCADA,

● 2009: BiBA,

● 2008: Globetrotter,

● 2007: Bonita, 2008: Vögele, 2007: Gerry Weber, 2007: Sinn Leffers, 2007: Adler Modemärkte,

● 2006: Kaufhof, 2006 :: Peek & Cloppenburg, 2006: Appelrath-Cüpper, 2006: Schöps,

2006: Turek,

● 2003: C&A,

● 2002: Nerzfarm Roßberger, 2002: Karstadt-Quelle AG,

● 2001:: Otto-Versand

Möglichkeiten der Zusammenarbeit