TIME KAI DOXA (Ehrungen für hellenistische Herrscher im griechischen Mutterland und in Kleinasien...

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IV. Nordgriechenland 1. Aitolischer Bund KNr.: 107 [L] 1. Antiochos III. d. Große 2. 192 V. Chr. 3. Ehrenamt (eponyme Strategie) 4. Liv. 35,45,9; Appian, Syriake 12 Liv. 35,45,9: Haec vicit sententia, imperatoremque regem appellandum censuerunt et triginta principes, cum quibus si qua vellet consultaret, delegerunt. Ü: Diese Meinung (sc. des Thoas) trug den Sieg davon, und sie beschlossen, den König zum Ober- befehlshaber zu ernennen, und wählten dreißig ffihrende Männer, mit denen er sich beraten sollte, wenn er es irgendwie wollte. (Übersetzung nach H.J. Hillen) Appian, Syriake 12: Άντώχζ^ δ' ηκον ΑΙτωλών -κρίσβίΐς, ων θόας ηρχβν, αυτοκράτορα те στρατηΥον Αιτωλών 'Αντίοχον άττοφαίνοντες, καΐ διαπλβϊν 'ες την 'Ελλάδα ηδη παρακα- λοΰντβς ώς 'ewl epyov ετοιμον. ϋ : Bei Antiochos nun trafen Gesandte der Aitoler ein, deren Anführer Thoas war, ernannten sie Antio- chos zum Oberbefehlshaber der Aitoler und forderten ihn schon dazu auf, nach Griechenland über- zusetzen, wo alles bereit sei. (Übersetzung O. Veh) K: Mit der Aufforderung an Antiochos III., Griechenland zu befreien, wählten die Aitoler im Oktober 192 v.Chr. den seleukidischen König zum Oberbefehlshaber {στρατηγός αυτοκράτωρ); zum Weg in den Antiochos-Krieg s. E. Badian, ClPh 54, 1959, 81 ff. und ferner Gehrke, GdH 210 f. mit weiteren Literatur angaben. KNr.: 108 [E] 1. Attalos I. Soter 2. 215-205 V. Chr. 3. Umbenennung einer aitolischen Stadt in "Attaleia" 4. IG IX P, 95 Άγαι?άι τύχαι. στραταΥεοντος 'Αλεξάνδρου Καλυδωνίου] μηνός [Παϊ'ά]- μου άπβδοντο Νικιάδ[α;ς], Ευξίΰεος ' ΑτταλβΙς ' Αφροδίται Σνρίαι Φιστυίδ[ι σώ]- μα Ύυναικηον ο'ίκοΎενες 'еж' 'ελευύερίαι, m όνομα Βακι[άς, τιμ]- άς άρΎυρίου МММ. βββαιωτηρες κατεστασαν κατά τον ν[όμον] 5 Έανΰίαν, Κλεόνίκον [Ά]τταλεΐς. е1[к]а Νίκίαδας [άπ]ορησεί των [Β]ακιάδα παραμενεί[ν] παρά Νικιάδαν \}πηρετ[βου]σαν ώς «[α]! ττρό το[ΰ. et δέ μη], [κύρ]ως 6στω Νικιάδας εττίτιμεων, ώ[ς κ]α î?é\ei. ά ώνά παρά [.]Α[.]ί' .... , [Ν60]7Γτόλε/^0ί' ΆτταλβΙς. αρχόντων ..ΙΙΛΟ..ου, [..5..Φ]ιστυωί', ί[α!ροι;£ΐυλ]- άκων δε Φαλακρού, ' Α-^ησάνδρου [ΦΙιστυίωιΊ, ΐΪ6υκολ€[ού]σο;ς δέ [Κα]λλι/Λάχ[ας Φιστυ]- 10 [ίδος], μάρτυροι 'А7го\Хо...са.10.... К...са.9...0 ..ca.5..ç Χαρίξενος, Σάτυρος, Ν[ ca. 28 ·Ατ]ταλ6Ϊς. 175 Brought to you by | University of St Andrews Scotland Authenticated Download Date | 12/9/14 12:36 AM

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IV. Nordgriechenland

1. Aitolischer Bund

KNr.: 107 [L]

1. Antiochos III. d. Große 2. 192 V. Chr. 3. Ehrenamt (eponyme Strategie) 4. Liv. 35,45,9; Appian, Syriake 12

Liv. 35,45,9: Haec vicit sententia, imperatoremque regem appellandum censuerunt et triginta principes, cum quibus si qua vellet consultaret, delegerunt.

Ü: Diese Meinung (sc. des Thoas) trug den Sieg davon, und sie beschlossen, den König zum Ober-befehlshaber zu ernennen, und wählten dreißig ffihrende Männer, mit denen er sich beraten sollte, wenn er es irgendwie wollte. (Übersetzung nach H.J. Hillen)

Appian, Syriake 12: Άντώχζ^ δ' ηκον ΑΙτωλών -κρίσβίΐς, ων θόας ηρχβν, αυτοκράτορα те στρατηΥον Αιτωλών 'Αντίοχον άττοφαίνοντες, καΐ διαπλβϊν 'ες την 'Ελλάδα ηδη παρακα-λοΰντβς ώς 'ewl epyov ετοιμον.

ϋ : Bei Antiochos nun trafen Gesandte der Aitoler ein, deren Anführer Thoas war, ernannten sie Antio-chos zum Oberbefehlshaber der Aitoler und forderten ihn schon dazu auf, nach Griechenland über-zusetzen, wo alles bereit sei. (Übersetzung O. Veh)

K: Mit der Aufforderung an Antiochos III., Griechenland zu befreien, wählten die Aitoler im Oktober 192 v.Chr. den seleukidischen König zum Oberbefehlshaber {στρατηγός αυτοκράτωρ); zum Weg in den Antiochos-Krieg s. E. Badian, ClPh 54, 1959, 81 ff. und ferner Gehrke, GdH 210 f. mit weiteren Literatur angaben.

KNr.: 108 [E]

1. Attalos I. Soter 2. 215-205 V. Chr. 3. Umbenennung einer aitolischen Stadt in "Attaleia" 4. IG IX P, 95

Άγαι?άι τύχαι. στραταΥεοντος 'Αλεξάνδρου Καλυδωνίου] μηνός [Παϊ'ά]-μου άπβδοντο Νικιάδ[α;ς], Ευξίΰεος ' ΑτταλβΙς ' Αφροδίται Σνρίαι Φιστυίδ[ι σώ]-μα Ύυναικηον ο'ίκοΎενες 'еж' 'ελευύερίαι, m όνομα Βακι[άς, τιμ]-άς άρΎυρίου МММ. βββαιωτηρες κατεστασαν κατά τον ν[όμον]

5 Έανΰίαν, Κλεόνίκον [Ά]τταλεΐς. е1[к]а Νίκίαδας [άπ]ορησεί των [Β]ακιάδα παραμενεί[ν] παρά Νικιάδαν \}πηρετ[βου]σαν ώς «[α]! ττρό το[ΰ. et δέ μη], [κύρ]ως 6στω Νικιάδας εττίτιμεων, ώ[ς κ]α î?é\ei. ά ώνά παρά [.]Α[.]ί'...., [Ν60]7Γτόλε/̂ 0ί' ΆτταλβΙς. αρχόντων ..ΙΙΛΟ..ου, [..5..Φ]ιστυωί', ί[α!ροι;£ΐυλ]-άκων δε Φαλακρού, ' Α-^ησάνδρου [ΦΙιστυίωιΊ, ΐΪ6υκολ€[ού]σο;ς δέ [Κα]λλι/Λάχ[ας Φιστυ]-

10 [ίδος], μάρτυροι 'А7го\Хо...са.10....К...са.9...0 ..ca.5..ç Χαρίξενος, Σάτυρος, Ν[ ca. 28 ·Ατ]ταλ6Ϊς.

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

Ü: Zum guten Glück. Als Alexandros, Sohn des Kalydonios, Stratege im Monat Panamos war, ließ Nikiadas, Sohn des Euxitheos, aus Attaleia der Aphrodite Syria Phistyis, eine im Hause geborene Frau frei, deren Name Bakias ist, für den Preis von 3.000 Silberdrachmen. Gemäß dem Gesetz wurden als Bürgen (5) Xanthias und Kleonikos aus Attaleia eingesetzt. Wenn Nikiadas nicht imstande ist ..., soll Bakias weiterhin bei Nikiadas Dienste leisten wie früher. Wenn nicht, dann soll Nikiadas der Herr sein und strafen, wie er will. Der Kauf ... Neoptolemos aus Attaleia. Unter dem Archonten ..., aus Phiston, Hierophylaken waren Phalakros, Sohn des Agesandros aus Phistyon, Theokolea war Kallimache, aus Phistyon. (10) Zeugen waren Apollo... Charixenos, Satyros, N..., aus Attaleia.

K: Aitolische Freilassungsurkunde aus dem Ende des 3. Jhs.v.Chr.; zur Datierung s. G. Klaffenbach zu IG IX. \ \ 95; vgl. auch Schenkungen KNr. 103 [L]. Die Stele ist bei Phiston in Aitolo-Akarnanien gefunden worden. Das Ethnikon Attaleis in den Zeilen 2, 5, 8 und 11 zeugt von der Benennung einer aitolischen Stadt nach Attalos I. Soter. Diese Ehrung aus der Zeit des 1. Makedonischen Krieges könnte auf ein Eingreifen des Attalos I. während einer akuten Gefähr-dung zurückzuführen sein. Die Umbenennung einer Stadt setzt nicht die Gründung (bzw. Neugründung) voraus; vgl. dazu die Ausführungen von Habicht, Gottmenschentum 169. Zum finanziellen Engagement des Attalos I. gegenüber dem Aitolischen Bund s. Hansen, Attalids 46; McShane, Foreign Policy 101 und Schenkungen KNr. 103 [L].

KNr.: 109 [L]

1. Attalos I. 2. 208 v. Chr. 3. Ehrenamt (eponyme Strategie) 4. Liv. 27,29,10-27,30,1

Attalum quoque regem Asiae, quia Aetoli summum gentis suae magistratum ad eum proximo anno concilio detulerant, fama erat in Europam traiecturum. Ob haec Philippo in Graeciam descendenti ad Lamiam urbem Aetoli duce Pyrrhia, qui praetor in eum annum cum absente Attalo creatus erat, occurrerunt.

Ü: Darüberhinaus wurde verkündet, daß Attalos, König von Asien, im Begriff war, nach Europa zu ziehen, da ihm die Aitoler in ihrer letzten Versammlung das höchste Amt ihrer Nation verliehen hatten. Entsprechend, als Philipp nach Griechenland herabging, traten ihm die Aitoler bei der Stadt von Lamia gegenüber, mit Pyrrhias als ihren Strategen, welcher zusammen mit dem nicht anwesenden Attalos zum Strategen dieses Jahres gewählt worden war. (Übersetzung H.J. Hillen)

K: Im Jahre 208 v.Chr. wurde Attalos I. zum eponymen Strategen des Aitolischen Bundes gewählt, wie Livius berichtet; im gleichen Jahr hat der Bund einen weiteren Mann, Pyrrhias, als eine Art Amtsverwe-ser für die notwendigen Amtsgeschäfte bestellt, was wohl bedeutet, daß die Anwesenheit des auswärtigen Königs, dem das eponyme Amt einer Stadt angetragen wurde, weder für die Wahl noch für die Amts-führung erforderlich war; s. dazu Chr. Habicht, Chiron 6, 1986, 131.

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IV. Nordgriechenland / 2. Demetrias

2. Demetrias

KNr.: 110 [L]

1. Demetrios I. Poliorketes 2. nach 293 ν. Chr. 3. Gründerkult, Fest, Heiligtum 4. Strab. 9,436; Plin. NH 4,8; Plu. Dtr. 53,5; Steph. Byz. s. v. Αημητριάς

Strab. 9,436: Της ôè Αημητριάδος ежта σταδίους νκίρκαται της ύαλάττης Ίωλκός. ектюе òe Αημήτρως ó πολιορκητης βπώνυμον èavTov την Δημητριάδα μβταξν Νηλβίας καΐ Uayaacbv έττί ΰαλάττη τάς πλησίον πολίχνας βίς αντην σννοικίσας, Νηλβιάν те καΐ Uayaaàç καΐ Όρμίνιον, en δέ 'ΡιξΌΰντα Σητιάδα Όλι^ώνα Βοίβην Ίωλκόν, αΐ δη νυν eiai κώμαι της Δημητριάδος.

ϋ : Von Demetrias liegt lolkos sieben Stadien über dem Meere. Demetrios Poliorketes baute die nach sich benannte Stadt Demetrias zwischen Nelia und Pagasai am Meer, die nahen Städtchen Nelea und Pagasai nebst Ormenion, wie auch Rhizus, Sepias, Olizon, Boibe und lolkos in ihr zusammensiedelnd, welche jetzt Dörfer von Demetrias sind. (Übersetzung nach Chr.G. Groskurd)

Plin. NH 4,8: In Thessalia autem Orchomenus, Miny< i>us antea dictus, et oppidum Alimón, ab aliis Holmon, Atrax, Palamna, fons Hyperia, oppida Pherae, quarum a tergo Pieria ad Macedoniam protenditur, Larisa, Gomphi, Thebae Thessalae, nemus Pteleon, sinus Pagasi-cus,oppidum Pagasa, idem postea Demetrias dictum, Tricca, Pharsali campi cum civitate libera, Crannon, Iletia.

Ü: In Thessalien aber liegen Orchomenos, früher Minyeios genannt, und die Stadt Alimón, von anderen Holmon (genarmt), Atrax, Palamna, die Quelle Hypereia, die Städte Pherai, hinter denen sich Pierien bis nach Makedonien hinzieht, Larisa, Gomphoi, das thessalische Theben, der Hain Pteleon, die Bucht von Pagasai, die Stadt Pagasai, die später Demetrias genannt wurde, Trikka, die Gefilde von Pharsalos mit einer freien Gemeinde, Krannon und Iletia. (Übersetzung G. Winkler)

Plu. Dtr. 5 3 , 5 : Tòv óè irXecoTov οίκτον καΐ οΚοφυρμον αυτός 'Αντίγονος τοις ήάροισμένοις έττί την άάλασσαν όφάβΙς τa^гeιvòς καΐ δeδaκpυμévoς τταρέσχβν. érrevexúeiaúv δέ ταινιών και στeφávωv irepì Κόρινθον, eiς Δημητριάδα κομίσας Ыηκe τα \eí\¡/ava, ττόλιν ίπώνυμον eKeívov, < συν > oiKiadeîaav 'ек μικρών των vepì την Ίωλκόν ποΧιχνίων.

ϋ : Das stärkste Mitgefühl und Wehklagen aber erregte bei den am Ufer Versammelten Antigonos selbst, den man tiefgebeugt und tränenüberströmt sitzen sah. Nachdem in Korinth den Gebeinen die Ehrungen erwiesen und Kränze dargebracht worden waren, führte sie Antigonos zur Beisetzung nach Demetrias, der Stadt, die von ihm aus mehreren kleinen Städtchen um lolkos zusammengefaßt und nach ihm benannt worden war. (Übersetzung K. Ziegler)

Steph. Byz. s.v. Δημητριάς: Αημητριάς, πόλις QeaoaXiaç, àirò Δημητρίου ßaσCKeΰσavτoς, [ôç] και τάς ύττό το ΠήΚιον κeιμévaς ^гóλeις катеакафе. Kehai δέ ττρός τφ Παγασιτικφ κόλτφ [èv μéσφ EùjSotaç καΐ της Φωκίδος], β' Maκeδovíaς. γ ' Περσίδας προς Άρβηλφ. το edviKÒv Aημητpιeύς, ώς το 'Aφpoδισιeυς Όρθωσιευς.

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

Ü: Demetrias, eine Stadt in Thessalien, wurde vom König Demetrios gegründet, welcher auch die unter dem Pelion gelegenen Städte zerstört hatte. Sie liegt in der Nähe der Bucht von Pagasai [2wischen Euboia und Phokis]; b. Makedonische Stadt; c. Persische Stadt bei Arbelos. Die Stammbezeichnung lautet Demetrieus, wie die Bezeichnungen Aphrodisieus und Orthosieus.

K: Demetrias wurde um 293 v.Chr. von Demetrios Poliorketes durch einen Synoikismos im Bereich des alten Pagasai in der Bucht von Volos gegründet. Nach Strabon wurden in den Synoikismos acht magneti-sche Gemeinden einbezogen: Neleia, Pagasai, Ormenion, Phizus, Sepias, Olizon, Boibe und lolkos. Die Hauptstadt wurde nach ihrem Gründer Demetrias benannt. Der Gründerkult für Demetrios, der als neuer Ktistes und Archegetes gefeiert wurde, muß unmittelbar nach dem Synoikismos eingerichtet sein und wurde auch in den einzelnen Gemeinden der magnetischen Komai übernommen und mit den dort verehrten Heroen und Oikisten zu einem Gesamtkult vereint; s. dazu die ausführlichen Literaturangaben bei W. Leschhorn, "Gründer der Stadt" (1983) 262 Anm. 2; ferner S. Bakhuizen in: Demetrias V. (1987) 326. Inschriftliche Belege (KNr. 110 [E 1-3]) zeugen von einem gemeinsamen Kult der Archegeten und Ktistai und einem eigens errichteten Heiligtum in Demetri-as. Laut Plutarch, Dtr. 53 ließ Antigonos IL Gonatas nach altem Brauch die Gebeine des Demetrios aus Asien über Korinth in die neue Stadt überführen und dort beisetzen; vgl. dazu F. Pfister, Der Reliquien-kult im Altertum (1909-1912) I 192 f. 297; II 436 f.; Habicht, Gottmenschentum 76; F. Chamoux, La civilisation hellénistique (1981) 90; Leschhorn a.O. 263. Gemäß dem althergebrachten Kult am Grab des Gründers wurde eine Verbindung des inschriftlich belegten Heiligtums mit dem Grab des Demetrios angenommen, so u.a. von Habicht a.O. 264; s. dazu KNr. 110 [E 1]. Beispiele für Gründerkulte zu Lebzeiten der Herrscher: Kassander in Kassandreia (KNr. 116 [L]), Demetrios in Sikyon (KNr. 79 [L]), Lysimachos in Ephesos (KNr. 246 [E]); vgl. dazu Habicht, Gottmenschentum 75 f.

KNr.: 110 [E 1]

4. edd.: Frg. a und b: A.J.B. Wace, JHS 26, 1906, 162; F. Stählin, AM 54, 1929, 207 f; IG IX 2, 1099 a.b

Text: IG IX 2,1099 a.b.

a Σάίσανδρος Σίμου ηρως χρησ[τε χαΐρβ]. versus ca. 15 desunt

b [ ]P0[ ] [ ]E[ ] [ ]0Y[ ] [-]ΩΙ [--JOYÍ-INÍtIT/Í' ie^ovlpyiav? ]

5 έπψβλβίσϋαι τους δ;ρχοϊ'τ[ο;]ς[..]Τ[ ] Λομοτ[α]ί[σ]Ί το [δε άί'ά]λωμ[α] το [etç] τον [ιβίουί!/] [δΙιδόί'αι τόίιΊ τ[ο;μ]ίΰ!ί' [καΐ?] τό[ν] έττΐ τη[ι ÒLOL]-

[κ]ή[σ]β[ι....]οντα[ ο[.., τ]ης ύυσίας [δε] [67Γΐμ6λεΐ]στ?αι τους те ίβρβίς καΐ τους èv τοις

10 άρχείοις 'όντας, την δέ έττιμέλειαΐ' τή[ς]

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IV. Nordgriechenland / 2. Demetrias

εστιάσεως τοιέίσϋαι τους άρχοντας-ϊ[ί']α δέ τούτων συντέΚουμβνων щ υτό-[μ]νημα ττ\ι πόλβι της προς τους άρχηΎ[β]-τας και κτίστας εΰσβββίας, άνα-γράφαι

15 [то\0е το φηφίσΙμα τους &ρχο]ντας βίς στή-λην λιάίνηΐν καΐ αναστησαι èv τώι Ϊ€|θ]ώι των άρχηΎΐβτών ]

ϋ : (b) ... (5) die Archonten sollen sich kümmern ... Der Schatzmeister und der Finanzverwalter sollen den für das Rinderopfer nötigen Betrag bestreiten, die Priester und die amtierenden Behörden (10) sollen sich um das Opfer kümmern. Die Sorge für die Speisung sollen die Archonten tragen. Damit, wenn dies durchgeführt ist, ein Andenken der Stadt an die fromme Pflichterfüllung gegenüber den Archegeten und Ktistai besteht, (15) sollen die Archonten diesen Beschluß auf eine steinerne Stele schreiben und im Heiligtum der Archegeten aufstellen ...

K: Die Inschrift wird noch ins 3. Jh.v.Chr. (vor 197 v.Chr.) datiert und stanunt wahrscheinlich aus Demetrias; s. dazu Α. Wilhelm, Beitrage zur griechischen Inschriftenkunde (1909) 150 f.; F. Stählin, AM 54, 1929, 207. Erwähnt werden der Kult der Archegetai und Ktistai (Z. 13-14), ihr Heiligtum (Z. 16-17) sowie ein Opfer und seine Hestiasis, die Beamte zu Ehren der Stadtgründer veranstalten sollen (Z. 5-11). Weder das Heiligtum noch das Grab des Demetrios konnten bei den Ausgrabungen lokalisiert werden. P. Marzolff in: Demetrias I (1976) 18 Anm. 15 und ders. in: Koldewey - Gesellschaft. Bericht über die 26. und 27. Tagung 11.-16.5.1971 und 30.5.-3.6.1973 (1976) 53 ff. identifiziert die Kultanlage auf dem Hügel über dem Theater mit dem überlieferten Demetriosgrab.

KNr.: 110 [E2]

4. edd.: S. Reinach, RA 1889, 11; IG IX 2, 1129

Text: IG IX 2, 1129.

В ' Ηρώαων ' ίίρωασσών Κτιστών

Ü: Der Gründerheroen und -heroinen.

K: Grabinschrift aus Demetrias, in der der althergebrachte Kult der Ktistai erwähnt wird; zum Heros-Ktistes s. RE XI 2 (1922) 2084 s.v. Ktistes (Prehn); W. Leschhorn, "Gründer der Stadt" (1984) 264 mit Anm. 3.

KNr.: 110 [E 3]

4. edd.: A.S. Arvanitopoulos, Πολέμων 1, 1929, 207 ff. Nr. 425. 425 a; Y. Béquignon, BCH 59, 1935, 74 ff.; E. Meyer, RhM 85, 1936, 367 ñ . Mus. von Volos Inv. 762

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Das Material ΙΑ. Die Zeugnisse

Photo: Meyer 369.

Text: Meyer.

Έδοξβν τώι δημωι τώι Ίωλκ[ίωϊ' elirev. 'βτβιδη ó βα-σιλβίις 'AvTÎyovoç Ъ те τ[ωι -Kp'oaûtv χρόνωι àel φανίρος ην] διαί^υλλάσσωί' την те τρος τ[όν δημον wpoaípeoiv και την ιτρός] TOÙÇ αυτού -¡rpoyòvovg e[baeßeLav καϊ έπιμέλειαΐ' τoLoύμe-]

5 νος και κοινήι της ^гòλeως [και κατ' ιδίαν του δήμου τον Ίωλ-] κίων και àvaμιμvησκôμe[voς τούτων èvéτυχe τώι δημωι] τους ά·γώνας όpμώμev[oς avvTeXeiv Kaûàirep о πατήρ αν-] του Δημήτριος άνσας [τας πατρίας ύνσίας τήι Άpτéμιδι] καΐ τήι Αητοΐ καΐ τώι Άτόλλ[ωνι καΐ τοις δίΧΚοις ϋeolς καΐ ή-]

10 ρωσι τοίς κατίχονσι τον [δήμον των Ίωλκίων évavaev à δια-] T]eTéXeKev κακά [πάσχων ό δήμος ....

[ e^ev. êôo^ev τοίς Ίωλκί]οις. eπeιδή τα μϊν κοινά [των άpχηyeτώv καΐ κτιστών îepà] ßpaxea έστίν, άυσίαι δέ [άλλαι οΰκέη ποιούνται, κατ]ά τα πάτρια ôieiv τον [δήμον τον Ίωλκίων τοις άpχη]yéτaις και κτίσταις

5 [του δήμου, όπως μηδίν τι 'eKe]Wev μήνισμα yívητaι [τήι iróXet òλιyωpovμévωv τώ]ν ηρώων, άλλα vyiaívov-[reç Ol те ποΧίται καϊ oi ^evoi oi σ]vvoικovvτeς μeτ' αντών [то λοιπόν οίοί те ώσιν τήν те ΐΓ]όλ»' κοά τήν χώραν έττί το [ßéλτιov σvvav^eιv τα δίκαια πoιovvτeς τ]οΙς t?60Ï[ç

10 [καϊ τοις ήρωσιν ]

ϋ : Beschluß des Volkes von lolkos ... stellte den Antrag: Da der König Antigonos in früherer Zeit immer offenkundig die Gesinnung gegenüber dem Volk und die Frömmigkeit gegenüber seinen Vorfahren bewahrte, sich (5) sowohl um die ganze Stadt als auch um jeden einzelnen vom Volk von lolkos kümmerte, als er an diese Dinge erinnerte und erreichte, das Volk dazu zu bewegen, daß die Agone wie von seinem Vater Antigonos veranstaltet werden, der die väterlichen Opfer an Artemis und Leto und Apollon und an alle anderen Götter (10) und alteingesessenen Heroen im Volk von lolkos darbrachte, die immerwährende schlimme Lage beendete, in der sich das Volk befand ... ... stellte den Antrag: Beschluß von lolkos. Da die gemeinsamen Opfer an die Archegeten und Ktistai zu gering sind und ansonsten kein anderes Opfer dargebracht wird, bringt das Volk von lolkos gemäß dem Gesetz Opfer an die Archegeten und Ktistai des Volkes dar (5), damit bei ihnen nichts zum Gegenstand des Zornes wird, wenn die Stadt die Heroen vernachlässigt, sondern damit sich die Bürger und die bei ihnen wohnenden Freunde künftig wohl befinden, welche glauben, daß die Stadt und das Land zum Besseren beitragen wird, wenn das Rechtmäßige für die Götter (10) und die Heroen getan wird ...

K: Zwei Beschlüsse des Demos von lolkos aus der Zeit des Antigonos IL Gonatas (273-239 v.Chr.); zur Datierung s. E. Meyer, RhM 85, 1936, 370. Im ersten Beschluß wird Antigonos IL Gonatas vom Volk gelobt, weil er zum Wohl von lolkos und der Polis (Demetrias) und aus Frömmigkeit gegenüber den Vorfahren (πpóyovoι) die Agone abgehalten und den Göttern geopfert hatte. Im zweiten Teil ist die Rede davon, daß früher begangene Opfer unterlassen wurden, weswegen es zu einer größeren Seuche gekommen sei. So wurde die Wiederaufnahme der ver-

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III. Nordgriechenland / 3. lolkos

nachlässigten Opfer beschlossen, um Schaden von lolkos und Demetrias abzuwenden. Es besteht nun keine Frage mehr darüber, daß sich die in der Inschrift erwähnten Opfer und Agone auf den Zentralkult der Archegetai und Ktistai in Demetrias beziehen, der unter Antigonos II. Gonatas wiederbelebt wurde; zur Diskussion s. A. Furtwängler/U. Krön, AM 93, 1978, 156 f.; W. Leschhorn, "Gründer der Stadt" (1984) 265 f. Zur Artemis lolkia s. P. Franke, AA 1967, 62 ff.

KNr.: 110 [A]

Anhand von Funden von Tonsiegeln aus der Fundamentausfüllung des Palastbaus von Demetrias soll nach einer Feststellung von A. Furtwängler/U. Krön, AM 93, 1978, 132 ff. bes. 149 ff. das offizielle Stadtwappen und Stadtsigel dieser Stadt den in der Münzprägung häufigen Bildtypus des Oikisten zeigen, nämlich den Heros auf einem Schiffsbug; s. dazu die Literaturangaben bei W. Leschhorn, "Gründer der Stadt" (1984) 266 Anm. 4 und Furtwängler/Kron a.O. 149 ff. Taf. 45-46. Dargestellt ist ein Krieger in Rüstung, der auf einer Schiffsprora hellenistischen Typus steht; der Krieger hält mit der linken Hand einen Schild, in der Rechten ist ein Speer oder ein Schwert zu ergänzen. Der abgebildete Heros wurde von U. Krön als Darstellung des Demetrios I. Poliorketes interpretiert. Zur Begründung wurden die überlieferten Seesiege des Demetrios sowie die von ihm geprägte Münzserie mit der Darstellung der Nike auf einer Prora angeführt; zur Münzprägung des Demetrios s. die Literaturangaben bei Furtwängler/Kron a.O. 158 Anm. 51; zur Darstellung der Schiffsprora auf Münzen ebenda 150 Anm. 6-8. Krön ebenda 159: "Letztlich ist aber eine Aussage über den genauen Symbolgehalt eines solchen Bildes nicht möglich, da wir nicht wissen, zu welchem Zeitpunkt und damit unter welchen historischen Bedingungen das Sigel entstanden ist. "

3. lolkos

KNr.: I I I [E]

1. Antigonos II. Gonatas 2. 273-239 V. Chr. 3. unspezifiziert 4. siehe KNr. 110 [E 3]

Text und Übersetzung mit Kommentar = KNr. 110 [E 3].

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