TIME KAI DOXA (Ehrungen für hellenistische Herrscher im griechischen Mutterland und in Kleinasien...

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Das Material Α. Die Zeugnisse I. Attika 1. Athen KNr.: 1 [L] 1. Philipp II. 2. 337/36 V. Chr. 3. Bürgerrecht, Standbild 4. Demades, Über die zwölf Jahre 9 f.; Plu. Dem. 22,4; Arrian. Anab. 1,1,3; Paus. 1,9,4; Dion Chrysostomos 37,41,2-7 Demades, Über die zwölf Jahre 9 f.: "Εγραι/'α κοά Φιλίππφ ημάς, ουκ άρνοϋμαί· δισχιλίονς yàp αιχμαλώτους &ρβυ λύτρων καΐ χίλια πολιτών σώματα χωρίς κήρυκος καΐ τον Ώρωπον άνευ πρβσββίας λαβών ύμιν ταίιτ' еурафа. εττείλητο δβ της ^ραφοΰσης χβιρος οϋχ η δωροδοκία των Μακεδόνων, ώς ούτοι πλαττόμενοι λβ-γουσιν, άλλ' ó καιρός καΐ ή χρεία και το της πατρίδος συμφέρον κάί η του βασιλέως φιλανύρωνία. ϋ: Ich habe auch Ehrungen für Philipp beantragt, das will ich nicht leugnen. Durch meinen Antrag habt ihr sogar zwei tausend Gefangene ohne Lösegeld frei bekommen, die Leichname von tausend Bürgern ohne Herold sowie Oropos ohne Gesandtschaft erhalten. Die Hand aber, die den Antrag geschrieben hat, wurde nicht von der Bestechlichkeit der Makedonen geführt, wie diese fälschlich behaupten, sondern von den Zeitumständen und der Not sowie vom Interesse der Vaterstadt und von der Menschenfreundlichkeit des Königs. Plu. Dem. 22,4: Προς yàp τφ νεμεσητϊ^ καΐ àyεvvες, ζώντα μεν τιμάν και ποιεισϋαι τολίτην, πεσόντος δ' ίφ' ετβρου μη φερειν την χαραν μετρίως, άλλ' επισκιρταν τφ νεκρ(^ καΐ παιωνίζειν, ώσπερ αΰτους àvδpayaêήσavτaς. ϋ: Denn abgesehen davon, daß es den göttlichen Zorn herausforderte, war es unfein, den lebenden König zu ehren und ihm das Bürgerrecht zu verleihen und dann, nachdem er durch einen anderen zu Tode gekommen war, die Freude nicht maßvoll zu tragen, sondern den Leichnam zu beschimpfen und Freudengesänge anzustimmen, als ob man selbst eine Heldentat vollbracht hätte. (Übersetzung K. Ziegler) Arrian, Anab. 1,1,3: 'Αλλά 'Αϋηναίους yε τη πρώτη εφόδ(^ 'Αλεξάνδρου εκπλayεvτaς και πλείονα ετι τών Φιλίππ(^ δούεντων Άλεξάνδρφ εις τιμήν συyχωpησaι. ϋ: Aber sobald Alexander erstmals zum Vormarsch gegen die Athener ansetzte, seien sie erschrocken und hätten ihm an Ehrungen noch mehr zugestanden als Philipp. Paus. 1,9,4: Mera δε τους Aiyυπτíoυς Φίλιππος τε καΐ 'Αλέξανδρος ό Φιλίππου κείνται- τούτοις μείζονα υπήρχε πως η άλλου πάpεpya είναι λòyoυ. Ύοίς μεν ουν άπ' Alyύπτoυ τιμη τε άληΰεΐ κάί ε\Jεpyετaις ουσι yεyóvaσιv ai δωρεαί, Φιλίππφ δε καΐ ' Αλεξάνδρ<^ κολακεί^ί μάλλον ες αυτους του πλήύους, έπεί καΐ Αυσίμαχον ουκ ευνοίςι τοσούτον ώς ές τά παρόντα χρήσιμον νομίζοντες άνεύηκαν. 23 Brought to you by | University of St Andrews Scotland Authenticated Download Date | 12/9/14 12:32 AM

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Das Material

Α. Die Zeugnisse

I. Attika

1. Athen

KNr.: 1 [L]

1. Philipp II. 2. 337/36 V. Chr. 3. Bürgerrecht, Standbild 4. Demades, Über die zwölf Jahre 9 f.; Plu. Dem. 22,4; Arrian. Anab. 1,1,3; Paus. 1,9,4; Dion Chrysostomos 37,41,2-7

Demades, Über die zwölf Jahre 9 f.: "Εγραι/'α κοά Φιλίππφ ημάς, ουκ άρνοϋμαί· δισχιλίονς yàp αιχμαλώτους &ρβυ λύτρων καΐ χίλια πολιτών σώματα χωρίς κήρυκος καΐ τον Ώρωπον άνευ πρβσββίας λαβών ύμιν ταίιτ' еурафа. εττείλητο δβ της ^ραφοΰσης χβιρος οϋχ η δωροδοκία των Μακεδόνων, ώς ούτοι πλαττόμενοι λβ-γουσιν, άλλ' ó καιρός καΐ ή χρεία και το της πατρίδος συμφέρον κάί η του βασιλέως φιλανύρωνία.

ϋ : Ich habe auch Ehrungen für Philipp beantragt, das will ich nicht leugnen. Durch meinen Antrag habt ihr sogar zwei tausend Gefangene ohne Lösegeld frei bekommen, die Leichname von tausend Bürgern ohne Herold sowie Oropos ohne Gesandtschaft erhalten. Die Hand aber, die den Antrag geschrieben hat, wurde nicht von der Bestechlichkeit der Makedonen geführt, wie diese fälschlich behaupten, sondern von den Zeitumständen und der Not sowie vom Interesse der Vaterstadt und von der Menschenfreundlichkeit des Königs.

Plu. Dem. 22,4: Προς yàp τφ νεμεσητϊ^ καΐ àyεvvες, ζώντα μεν τιμάν και ποιεισϋαι τολίτην, πεσόντος δ' ίφ' ετβρου μη φερειν την χαραν μετρίως, άλλ' επισκιρταν τφ νεκρ(^ καΐ παιωνίζειν, ώσπερ αΰτους àvδpayaêήσavτaς.

ϋ : Denn abgesehen davon, daß es den göttlichen Zorn herausforderte, war es unfein, den lebenden König zu ehren und ihm das Bürgerrecht zu verleihen und dann, nachdem er durch einen anderen zu Tode gekommen war, die Freude nicht maßvoll zu tragen, sondern den Leichnam zu beschimpfen und Freudengesänge anzustimmen, als ob man selbst eine Heldentat vollbracht hätte. (Übersetzung K. Ziegler)

Arrian, Anab. 1,1,3: 'Αλλά 'Αϋηναίους yε τη πρώτη εφόδ(^ 'Αλεξάνδρου εκπλayεvτaς και πλείονα ετι τών Φιλίππ(^ δούεντων Άλεξάνδρφ εις τιμήν συyχωpησaι.

ϋ : Aber sobald Alexander erstmals zum Vormarsch gegen die Athener ansetzte, seien sie erschrocken und hätten ihm an Ehrungen noch mehr zugestanden als Philipp.

Paus. 1,9,4: Mera δε τους Aiyυπτíoυς Φίλιππος τε καΐ 'Αλέξανδρος ό Φιλίππου κείνται-τούτοις μείζονα υπήρχε πως η άλλου πάpεpya είναι λòyoυ. Ύοίς μεν ουν άπ' Alyύπτoυ τιμη τε άληΰεΐ κάί ε\Jεpyετaις ουσι yεyóvaσιv ai δωρεαί, Φιλίππφ δε καΐ ' Αλεξάνδρ<^ κολακεί^ί μάλλον ες αυτους του πλήύους, έπεί καΐ Αυσίμαχον ουκ ευνοίςι τοσούτον ώς ές τά παρόντα χρήσιμον νομίζοντες άνεύηκαν.

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

Ü: Neben den Ägyptern stehen dort Philipp und Alexander, der Sohn Philipps. Deren Taten sind zu groß, als daß sie in einem anderen Werk so nebenbei erwähnt werden könnten. Denen aus Ägypten sind diese Ehrungen als wirkliche Ehrungen und als an Wohltätern zuteil geworden, Philipp und Alexander jedoch eher aus Schmeichelei der Menge gegen sie, wie sie auch eine Statue des Lysimachos nicht so sehr aus Wohlwollen als um des augenblicklichen Vorteils willen aufstellten. (Übersetzung nach E. Meyer)

Dio Chrysostomos 37,41,2-7; Έτόλμησαν ôè καΐ Φιλίττου του βασιΧβως άμίδας κατασκβ-δάσαι. ΆύηναΙοι μβν ονν της ehôvoç ουρον κατβχίον, βκάνος δέ της πόλεως αίμα καΐ тефраг κάί κονίαν. καΐ yàp ην νβμβσητόν τον αυτόν άνδρα νυν μϊν ev θβοίς Xeyeiv, νυν ό' ούό' kv ανθρώκοις.

ϋ : Sie (sc. die Athener) haben es sogar gewagt, ihre Nachttöpfe über König Philipp auszuleeren. Die Athener überschütteten sein Standbild mit Urin, wie jener ihre Stadt mit Blut, Asche und Staub über-schüttet hatte. Denn es war empörend, denselben Mann bald unter die Götter, bald nicht einmal unter die Menschen zu zählen. (Übersetzung nach W. Ellinger)

K: Unmittelbar nach der Schlacht von Chaironeia wurde Philipp von den Athenern auf Antrag des Demades wegen der milden Bedingungen für Athen mit dem Bürgerrecht und mit einer Statue auf der Agora geehrt. Zu den historischen Ereignissen dieser Jahre s. F. Wüst, Philipp II. von Makedonien und Griechenland in den Jahren von 346 bis 338 (1938) 146 ff.; Schmitt, Staatsverträge III Nr. 403; E. Fro-lov, Der Kongreß von Korinth im Jahre 338/337 v. u. Z. und die Vereinigung von Hellas, in: Helleni-sche Poleis I (Hrsg. E.Ch. Welskopf 1974) 435 ff. bes. 440 f.; G.T. Griffith, A History of Macedonia II (1979) 623 ff.; W. Will, Athen und Alexander (1983) 3 ff.; Osborne, Naturalization III 69 Τ 68; S. Perlmann, Historia 34, 1985, 153 ff.; M.J. Osborne, JHS 105, 1985, 40 ff. Τ 68-71; N.G.L. Ham-mond/?. W. Walbank, A History of Macedonia III (1988) 571 ff.; H. Halfmann, Die politischen Beziehungen zwischen Griechenland und den Diadochen, in: Migratio et Commutatio, Studien zur Alten Geschichte und deren Nachleben. Thomas Pekáry zum 60. Geburtstag (Hrsg. H.-J. Drexhage/J. Sünkes 1989) 19 f.; J. Engels, Studien zur politischen Biographie des Hypereides (1989) 94 ff. 129 f. Anm. 237; Habicht, Athen 23 f. Diese Ehrungen werden von Plutarch als Beispiel niedriger Schmeichelei bezeichnet, doch im Grunde handelt es sich um diplomatische Höflichkeiten seitens der Athener: "In solchen Ehren- oder Bürger-rechtsdekreten fand sich ein probates diplomatisches Mittel, die Verbitterung führender Makedonen über substantiell 'antimakedonische Maßnahmen' oder Provokationen durch Athen zu lindern" (Engels a.O. 129 f.). Das Standbild Philipps war nach der Angabe des Pausanias in der Nähe des Odeions aufgestellt. Ob dort der ursprüngliche Aufstellungsort war oder ob die Statuen Philipps, Alexanders sowie der Ptolemäer (KNr. 17 [L] und 21 [L]) erst in späterer Zeit vor dem Odeion auf der Agora aufgestellt wurden, läßt sich nicht feststellen. Die Behauptung von Chr. Schwingenstein, Die Figurenausstattung des griechischen Theatergebäudes (1977) 107, daß die Ehrenstatue Philipps im Odeion des Perikles gestanden habe, beruht offensichtlich auf einem Mißverständnis. Die Verleihung des athenischen Bürgerrechts an Philipp weicht von der Praxis der Folgezeit ab: Dieses bürgerliche Privileg wurde an Prinzen (so an den Prinzen Alexander d. Gr. in Athen = KNr, 3 [L]), spätere Könige (Philetairos in Athen = KNr. 31 [E]; Antigonos I. Monophthalmos in Priene = KNr. 258 [E]) oder an Könige der kleineren Reiche der Peripherie (Attaliden = KNr. 28 [E 1] und Audoleon von Paionien in Athen = KNr. 40 [E]) verliehen; s. dazu Gauthier, Les cités grecques 44. In Athen wurde ferner Ptolemaios V. Epiphanes mit dem Bürgerrecht ausgezeichnet (KNr. 20 [E 1]). In den Jahren 338-336 v.Chr. wurden auch prominente Makedonen, darunter Antipater und Alkimachos, mit

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I. Attika /1. Athen

Bürgerrecht und Proxenie geehrt (Hyper, ftg. 77; s. dazu Wüst a.O. 170; C. Schwenk, Athens in the Age of Alexander [1985] 27 Nr. 4; 41 Nr. 7; Engels a.O. 123 Anm. 237). Engels a.O. 129 Anm. 237: "In der Zeit des lyioirgischen Athen kam es zu einer gewissen 'Inflation' der Ehrungen fremder Macht-haber und einzelner Wohltäter der Polis. Die Ehrungen steigerten sich immer mehr, bis 323/2 sogar ein Kult für Alexander toleriert wurde und die Stadt ab 307 v.Chr. Demetrios Poliorketes und Antigonos Gonatas selbst die Einrichtung von Kulten anbot. " Um 330 v.Chr. wurde in Athen nach Einführung eines epigraphisch überlieferten Gesetzes der Stil der Ehrendekrete verändert; s. dazu K. Rosen, Chiron 17, 1987, 277 ff. bes. 282 ff.

KNr.: 2 [L]

1. Philipp II. 2. 336 v. Chr. 3. goldener Kranz 4. D.S. 16,91,6-16,92,3

Σφόδρα yàp ίφιΚοημά,το φιΚοφβονάσύαι προς τους "Ελληνας καΐ διά τάς δ6δομ€νας аЬщ της ολης ηγεμονίας ημάς <ταΐς> προσηκοϋσαις όμιλίαίς άμείββσύαι. Τέλος δέ ΤΓολλών ττανταχόΰεν προς την τανή-γυριν συρρεόντων καΐ των ά-γώνων καΐ -γάμων συντελουμένων ev Αίγέαις της Μακεδονίας ου μόνον κατ' άνδρα των ετηφανών εστεφάνωσαν αυτόν χρυσοίς στεφάνοις, άλλα καΐ των àξιoλóyωv πόλεων ai πλείους, εν αίς ην καΐ ή των ' Αύηναίων. άνα-γορευομενου δε του στεφάνου τούτου δια του κήρυκος το τελευταΐον είπεν, αν ης βπιβουλεύσας Φιλίππφ τφ βασιλεΐ καταφυγή προς Άΰηναίους, παραδόσιμον είναι τούτον.

ϋ : Denn er war eifrig bemüht, sich den Griechen gefällig zu zeigen und die ihm durch die Ernennung zum Oberbefehlshaber erwiesenen Ehrungen durch angemessene Umgangsformen zu erwidern. Als schließlich die Menschen von überallher zum Fest zusammenströmten und die Wettkämpfe und Hoch-zeitsfeiern in Aigai von Makedonien stattfanden, wurden Philipp nicht nur von einzelnen angesehenen Märmern goldene Kränze überreicht, sondern auch von den meisten der bedeutenden Städte, darunter auch Athen. Als der Herold die Bekränzung ankündigte, sagte er zum Schluß, wenn jemand Böses gegen Philipp vorhabe und zu den Athenern fliehen wolle, dann solle er ausgeliefert werden.

K: Die Entsendung einer athenischen Delegation zur Hochzeit von Philipps Tochter im Sommer 336 v.Chr. fand auf Einladung des Königs statt; die Gesandten übergaben dem Hegemon des Korinthischen Bundes einen Ehrenkranz. Wie die Philipp II. i.J. 337/36 v.Chr. verliehenen Ehrungen in Athen (KNr. 1 [L]) ist auch dieser Ehrenerweis als ein diplomatisches Mittel zu verstehen. Nachrichten von kultischen Ehrungen, die Philipp in Athen empfangen haben soll, sind längst als irr-tümlich erwiesen worden. Sie rühren von späteren Rhetoren in Anlehnung an Diodors Bericht (16,95,1) her, daß Philipps eigenes Bild zusammen mit denen der Zwölf Götter in der Prozession getragen werden sollte. Die Zeugnisse sind bei A. Schaefer, Demosthenes und seine Zeit IIP (1887) 32 Anm. 1 gesam-melt; dazu Habicht, Gottmenschentum 13 f. und L. Cerfaux/J. Tondriau, Un concurrent du christianisme. Le culte des souverains dans la civilisation gréco-romaine (1956) 123 ff.; jüngst W. Völker-Janssen, Kunst und Gesellschaft an den Höfen Alexanders des Großen und seiner Nachfolger (1993) 140 ff. Selbst die Anordnung Philipps, sein eigenes Bild als das des dreizehnten Gottes denen der Zwölf Götter hinzuzufügen, bildet keinen zwingenden Beweis für einen Kult Philipps in Aigai: "zweifellos ein markantes Spektakel, doch sicher eines, das eher zur Ehrerbietung denn zu kuhischer Verehrung einlud"

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Das Material ΙΑ. Die Zeugnisse

(F.W. Walbank, Chiron 17, 1987, 373). Für einen Kult Philipps in Athen vor allem F. Taeger, Charisma I (1957) 174 f. und E.A. Fredricksmeyer, TransactAmPhilAss 109, 1979, 39 ff. Die Gegenargumente ausführlich bei E. Badian, The Deification of Alexander the Great, in: Ancient Macedonian Studies in Honor of Charles F. Edson (1981) 67 ff. Appendix; J. Engels, Studien zur politischen Biographie des Hypereides (1989) 276 f.; L. Schumacher, Historia 39, 1990, 426 ff.

KNr.: 3 [L]

1. Alexander d. Gr. 2. 337/36 V. Chr. 3. Bürgerrecht, Standbild 4. Paus. 1,9,4; Schol. Ael. Arist. Panath. 178,16

Paus. 1,9,4: Text und Übersetzung = KNr. 1 [L].

Schol. Ael. Arist. Panath. 178,16: Οΰ yap irpórepov της ηΎβμονίας άπίστησαν Φιλίπττφ, πρίν ή ττόλις την βΙρήνην παρβδίξατο κατατΐολζμήσαντος Άύηναίους ev XepœveÎQc Φίλίτττου, жреа-ßeiq -кар' αΰτον Άύήνα^β ηλύον vepl άρηνης- фето yàp тоте άναΎκασύησ^σύαι Άύηναί-ους, καΐ δβξασύαι την β'φήνην, et καΐ μη πρόσϋεν. ούεν ή ιτόλις 'βδβξατο, και τον υ'ών αϋτοϋ, Άλέξανδρον, άς πολίτας àvéypa^ev. ό δε Φίλιππος βίς Πελοπόννησον εξόρμησε, και κατα-πραζάμενος τα εν ΙΙελοποννηοί^ εκεΐσε υπό των 'Ελλήνων ήρεμων ηρεϋη, και κατά ^ην και κατά ΰάλατταν. μετά yàp τα εν Χερωνείοί την ε'ιρήνην ΆάηναΙοι παρεδεξαντο, οτε κάί τον Φιλίππου υίόν Άλεξανδρον πολίτην παρεδεξαντο. ό δέ Φίλιτητος εις Πελοπόννησον εξόρμησε καΐ καταπρα-ξάμενος τα εν ΙΙελοποννήσφ εκεί επ' αυτών των 'Ελλήνων ήyεμώv ηρεΰη, καΐ κατά y7\v καΐ κατά ύάλατταν.

ϋ : Denn nicht eher gaben sie (sc. die Athener) ihre Herrschaft zugunsten von Philipp auf, als die Stadt den Frieden angenommen hatte, nachdem Philipp die Athener bei Chaironeia besiegt hatte; Gesandte kamen von ihm nach Athen wegen des Friedens. Man meinte nämlich, daß die Athener gezwungen seien, den Frieden anzunehmen, wenn auch erst jetzt. Aus diesem Grand nahm die Stadt an und verlieh auch seinem Sohn, Alexander, das Bürgerrecht. Da brach Philipp zur Peloponnes auf und wurde dort, nachdem er die Aktionen auf der Peloponnes durchgeführt hatte, von den Hellenen zum Befehlshaber gewählt, sowohl zu Lande als auch zur See. Denn nach der Schlacht bei Chaironeia nahmen die Athener den Frieden an, als sie auch Alexander, den Sohn Philipps, als Bürger auftiahmen. Philipp aber brach zur Peloponnes auf und wurde dort, nachdem er die Aktionen auf der Peloponnes durchgeführt hatte, von den Hellenen zum Befehlshaber gewählt, sowohl zu Lande als auch zur See.

K: Nach den für Athen vorteilhaften Bedingungen des Demadesfriedens von 338 v.Chr. erhielt Alex-ander, der zusammen mit Antipater zum Vertragsabschluß nach Athen gekommen war, das athenische Bürgerrecht (vgl. lust. 9,4,5; A. Schäfer, Demosthenes und seine Zeit IIP [1887] 26 f.; A. Dascalakis, Alexander the Great and Hellenism [1966] 40 ff.; Osborne, Naturalization III 69 f. Τ 69). Man muß aimehmen, daß die von Pausanias ohne nähere Angaben erwähnte Errichtung des Alexander-Standbildes auf der Agora, wie dasjenige seines Vaters, zu dieser Zeit beschlossen wurde. Zur Motivation dieser Ehrangen für Alexander und Philipp seitens der Athener s. KNr. 1 [L].

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I. Anika /1. Athen

ΚΝΓ.: 4 [L]

1. Alexander d. Gr. 2. 336 V. Chr. 3. unspezifiziert 4. Arrian, Anab. 1,1,3

Text und Übersetzung = KNr. 1 [L],

K: Bei den 336 v.Chr. beschlossenen Ehrungen für Alexander handelt es sich um mehr als nur diploma-tische Höflichkeit. Die antimakedonischen Reaktionen Athens auf Philipps Tod fanden offenbar mit Alexanders plötzlichem Erscheinen vor Theben ein Ende (Plu. Dem. 22,2 und Phok. 16,6; Aisch. 3,77. 3,160; Diod. 17,3-5); zur Diskussion der Quellen s. W. Will, Athen und Alexander (1983) 33 ff.; H.-J. Gehrke, Stasis: Untersuchungen zu den inneren Kriegen in den griechischen Staaten des 5. u. 4. Jhs.v.Chr. (1985) 67 f.; J. Engels, Studien zur politischen Biographie des Hypereides (1989) 149 f.; Habicht, Athen 25 ff. Neben den üblichen militärischen Präventivmaßnahmen versuchten die Athener das gespannte Verhältnis zu Alexander auszugleichen, indem sie auf Antrag des Demades - und in Überein-stimmung mit der antimakedonischen Partei - eine Gesandtschaft beschlossen (D.S 17,4,6), welche Alex-ander die Loyalität Athens bekunden sollte. Die Ehrenbeschlüsse werden von Arrian nicht näher erläutert ("die Athener erschrocken und hätten ihm an Ehrungen mehr noch zugestanden als Philipp"), drücken aber die Erleichterung der Stadt über das Zustandekommen einer Einigung aus; vgl. dazu Engels a.O. 150: "Die politischen Kosten für Athen blieben mit diplomatischen Entschuldigungen und Ehren für Alex-ander diesmal gering. "

KNr.: 5 [E]

1. Alexander d.Gr. 2. 331 V. Chr. 3. Kränze

4. edd.: Hermes 5, 1871, 223; IG II 2, 741 (Erg. fund g); IG IP 149 A 51-54

Textausschnitt Zeilen A 51-54: IG IP 149.

-ε[τ€ρων] στεφάνων δυοΙν, οίς ο δημο[ς] ó ' Αύηναίων ίστβφάνωσβ ' We^a[v0pov\, στατήραςΓΔΑΔΔΠ S S Kcà δραχμή χρυσίον

ϋ: ... zweier weiterer Kränze, mit denen das Volk der Athener Alexander auszeichnete, im Wert von 99 Stateren und einer goldenen Drachme.

K: Die Auszeichnung Alexanders d.Gr. mit zwei Kränzen seitens der Athener ist wahrscheilich nach der Rückkehr des Königs aus Ägypten zu datieren. Wie von U. Koehler bemerkt wurde, läßt sich die gleichzeitige Verleihung von zwei Kränzen durch das athenische Gesetz erklären, welches die Verleihung eines Kranzes im Wert vom mehr als 1000 Drachmen verbot. Nach B.M. Kingsley, ZPE 66, 1986, 177

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Das Material /А. Die Zeugnisse

Anm. 87 wurden diese Ehrenkränze von Athen nicht den Geehrten übergeben, sondern einer Gottheit, üblicherweise der Athena Folias geweiht.

KNr.: 6 [L]

1. Alexander d. Gr. 2. 324 V . Chr. 3. Opfer, Tempel, Altar, Kultbild, Standbild 4. Deinarchos 1,94; Hypereides 6,21. 1,31-32; Timaeus, FGrHist 566 F 155 (= Plb. 12,12 b 3); Val. Max. 7,2 Ext. 13; Athen. 6, 251 B; Aelian, VH 5,12; Diog. Laert. 6,63; Arrian, Anab. 7,23,2; Plu. Mor. 804 В. 842 D;

Deinarchos 1,94: Έώ γάρ τάλλ' δσα μβταβαλλόμβνος èv τοίς ττράγμασι καΐ όημ^^ορών ονδίν ΰγιές διατετελεκε, καΐ тоте μβν γράφων καΐ атгауорешр μηδ^να νόμιζαν άλλον êebv η τους τταραδβδομβνους, тоте δε λέγωΐ' ώς ob δεί τον δημον άμφισβητεϊν των tv ουρανί^ τιμών Άλε-^άνδρφ ...

ϋ : Ich beziehe mich nun nicht auf seine wechselhaften Einstellungen in den politischen Dingen oder seine unvernünftigen Reden, und zwar hat er einmal beantragt und verboten, daß an andere als an die überkom-menen Götter geglaubt wird, und ein anderes Mal gesagt, daß das Volk die göttlichen Ehrungen für Alexander nicht bezweifeln darf ...

Hypereides 6,21: Φανβρον δ' è^ ων άνα'γκαζόμεύα και ννν 1[στ\ι· ΰνσίας μεν ανΰρω-κοις y[ιyvo]μεvaς εφοράν, άγάλμ[ατο; δέ] και βωμούς καΐ ναονς τοΐ[ς μεν] ύεοίς άμελώς, τοις δε ανάρωίνοις] 'επιμελώς συντελούμενα, rat [T]OÙÇ <τού>των οίκετας ώσπερ ήρωας τιμάν ημάς ανα^καζομενονς.

ϋ : Und nun ist es offensichtlich, wodurch wir gezwungen sind; zuzusehen, wie Opfer an Menschen dargebracht werden, wie Kultstatuen, Altäre und Tempel für Götter nachlässig, während solche für Menschen sorgfältig ausgeführt werden; und deren Diener wie Heroen zu ehren, sind wir gezwungen.

Hypereides 1,31-32: Έττειδη δε άναβάλοιτο то άττοφηναι ή βουλή, ουττω φάσκουσα εΰρηκεναι, TÒT' 'εν τφ δήμφ συγχωρών Άλεξάνδρφ καΐ τοϋ Διός καΐ τοΐι Ποσειδώνος €Î[mi et βοϋλ]οιτο, [ra]t ά(ρι[κομενου] (es fehlen zehn Zeilen) οστους έ|8ουλετ[ο ]στήσαι ε'ικό[να Άλεξάν]δρον βασιλ[εως τοΐι άνι]κήτον JÎ6[oD και [άγίγε-λίαι» [Όλυμίττί-ας.

ϋ : Aber als der Rat sein Urteil mit der Begründung aufschob, daß er die Wahrheit nicht gefunden hatte, dann räumtest du in der Volksversammlung dem Alexander ein, er möge Sohn des Zeus und auch des Poseidon sein, wenn er das wünsche, ..., wollte ... ein Standbild des Königs Alexander, des unbesieg-baren Gottes aufstellen ...

Timaios FGrHist 566 F 155 (= Plb. 12,12 b,3): Km Αημοσύενην μεν rat τους άλλους ρήτορας τους κατ' 'εκείνον τον καιρόν άκμάσαντας επαινεί, και φησι της 'Ελλάδος άξιους ^ε^ονεναι, διότι ταΐς 'Αλεξάνδρου τιμαΐς ταΐς 'ισοΰεοις άντελε^ον, τον δε φιλόσοφον αιγίδα και κεραυνόν < τερι > τιΰεντα ΰνητης φύσει δικαίως αυτόν ύττό τοΟ δαιμονίου τετευχεναι τούτων ων ετυχεν.

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I. Anika /1. Athen

Ü: Dagegen lobt er Demosthenes und die anderen Redner, die zu jener Zeit in Blüte standen, und sagt, sie hätten sich Griechenlands würdig erwiesen, daß sie den gottgleichen Ehrungen Alexanders wider-sprochen hätten, der Philosoph aber, der ein menschliches Wesen mit Aigis und Blitz ausgestattet habe, hätte dafür von der Gottheit die gerechte Strafe erhalten. (Übersetzung nach K. Ziegler)

Val. Max. 7,2 Ext. 13: Demadis quoque dictum sapiens: nolentibus enim Atheniensibus divinos honores Alexandro decernere "videte" inquit "ne, dum caelum custoditis, terram amittatis".

Ü: Auch ein weiser Ausspruch des Demades: Als nämlich die Athener für Alexander keine göttlichen Ehrungen beschließen wollten, sagte er, "seht zu, daß ihr nicht die Erde verliert, während ihr den Himmel bewacht."

Athen. 6, 251 B-D: θαυμάζω ôe eyœye των Άΰηναίων πώς τούτον μβν ακριτον βίασαν, Αη-μάδην ôe δβκα ταλάντοις β^ημίωσαν, on ûeôv βίσηγησατο 'Aké^avòpov, καΐ T^ayòpav δ' άττέκτβιναν, δη πρεσβεύων ως βασιλέα προσεκύνησεν αυτόν. Ύίμων ό Φλιάσως 'εν TC¡} τρίτφ των σίΧΚων Άρίστωνά φησι τον ΧΙον, Ζήνωνος δε του Κιηεως -^νώρίμον, κόλακα ^ενεσύαι ΙΙερσαίου του φιλοσόφου, οτι ην εταίρος 'Κντι^όνου του βασιλέως. Φύλαρχος δε εν ς ' ιστοριών Νικησίαν φησί τον 'Αλεξάνδρου κόλακα ϋεασάμενον τον βασιλέα σπαρασσόμενον υφ' ου ε'ιλήφει φαρμάκου ειπείν "ω βασιλεΰ, τί δει ποιειν ημάς, οτε καΐ ϋμείς οί ΰεοί τοιαύτα πάσχετε;" και τον 'Αλεξανδρον μόλις άναβλεφαντα, "ποίοι ΰεοί;" φήσαι, "φοβούμαι μη τι ύεοίσιν 'εχύροί." εν δε τη 'ο^δόη καΐ άκοστη ό αυτός Φύλαρχος 'Avnyóvou τον κληύεντος 'Επιτρόπου τους Λακεδαιμονίους έλόντος κόλακα yεvεσϋaι 'Απολλοφάνη τον ε'ιπόντα την Άvτιyóvoυ τύχην άλεξανδρίζ'ειν.

ϋ : Ich jedenfalls wundere mich, wie ihn die Athener ohne Prozeß gehen ließen, obwohl sie Demades eine Strafe von zehn Talenten auferlegt hatten, weil er die Vergöttlichung Alexanders eingeführt hatte, und Timagoras hingerichtet hatten, weil er als Gesandter vor Alexander wie vor dem Großkönig die Prosky-nese vollzogen hatte. Timon aus Phlius erzählt im dritten Buch über die Satyrn, daß Aristón aus Chios, ein Freund des Zenon aus Kition, ein Schmeichler des Philosophen Persaios war, weil er ein Freund des Königs Antigonos war. Phylarchos erzählt im sechsten Buch seiner Geschichten, daß Nikesias, der Schmeichler Alexanders, gesagt habe, als er den König nach der Einnahme einer Medizin zucken sah: "Oh, König, was sollen wir tun, wenn selbst ihr, die Götter, solches erleidet?" Und Alexander habe mit Mühe aufgeblickt und gesagt: "Welche Götter? Ich fürchte, wir sind die, welche die Götter hassen. " Im achtundzwanzigsten Buch erzählt derselbe Phylarchos, daß der Epitropos genannte Antigonos, welcher die Lakedaimonier besiegt hatte, einen Schmeichler namens Apollophanes hatte, der gesagt habe, daß das Glück des Antigonos auf der Seite Alexanders sei.

Aelian, VH 5,12: Oú δύναμαι δε ' Αάηναίων μη ου φιλειν ταύτα, εκκλησίας ούσης ' Αύηναίοις παρελϋών ο Αημάδης έφηφίσατο ϋεον τον ' Αλεξανδρον τρισκαιδεκατον. της Ôè ασεβείας ό δήμος το υπερβάλλον μή 'εvεyκώv, ξημίαν 'ετιμήσαντο τφ Αημάδη ταλάντων εκατόν, Ьп ϋνητον αυτόν δη τον ' Αλεξανδρον όντα 'εvεypa\pε τοις Όλυμπίοις.

ϋ : Ich kann nicht umhin, dies von den Athenern nicht positiv aufzunehmen. Bei einer Volksversammlung der Athener war Demades gekommen und hatte beantragt, Alexander zum dreizehnten Gott zu erklären. Das Volk konnte aber den übermässigen Frevel nicht dulden und hat Demades eine Strafe von hundert Talenten auferlegt, weil er, obwohl Alexander ein Sterblicher war, für ihn göttliche Ehrungen beantragt hatte.

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

Diog. Laert. 6,63: Tàç εταίρας Ιφη ßotaiKtwv elvm βασύύσσας· ττράττίΐν yècp δ τι àv óó^r¡ αυταΐς. φηφισαμβνων 'Αΰηναίων ' ΑΚβξανδβον Αώνυσον, "κάμε," εφη, "Σάραττιν ττοιησατε." προς τον όνεώί^οντα δη εις τότους άκαύάρτους είσίοι, "καΐ yàp ό ήλιος," 'έφη, "εις τονς άτοττάτονς, αλλ' ού μιαίνεται."

ϋ : Die Hetairen, sagte er, seien die Königinnen der Könige; denn sie könnten alles tun, was ihnen in den Sinn käme. Als die Athener Alexander durch Volksabstimmung zum Dionysos erklärt hatten, sagte er: "Macht auch mich zum Sarapis". Zu einem, der ihm vorwarf, daß er unreine Orte betrete, sagte er: "Aber auch die Sonne scheint in die Aborte, doch sie wird nicht besudelt. " (Übersetzung O. Apelt)

Arrian, Anab. 7,23,2: Kai ιτρεσβεΐαι δε εν τοντφ εκ της 'Ελλάδος ηκον, και τούτων οί -κρεσβεις αυτοί τε 'εστεφανωμενοι Άλεξάνδρφ νροσηλύον και εστεφάνουν αυτόν στεφάνοις χρνσοΐς, ώς ϋεωροί δηϋεν ές τιμήν ΰεον άφΐ'γμενοι. τφ δέ ου πόρρω άρα η τελευτη ην.

ϋ : Auch trafen um diese Zeit Gesandtschaften aus Griechenland ein, und deren Mitglieder, selber bekränzt, traten vor Alexander und setzten auch ihm goldene Kränze aufs Haupt, so wie Gesandtschaften zu Ehren eines Gottes auftreten. Jetzt freilich war auch sein Ende nicht mehr fern. (Übersetzung G. Wirth/0. V. Hinüber)

Plu. Mor. 804 В: Πυι^έας δ' ό ρητωρ, οτε ττρός τάς 'Αλεξάνδρου τιμάς άντελε^εν, ε'ιπόντος τινός "ούτω συ νεος ων ττερι ιτρα-γμάτων τολμάς λε^ειν τηλικούτων;" "και μην Αλέξανδρος" ειπεν "'εμοϋ νεώτερος 'εστίν, ον \Ρηφί^εσϋε ϋεον είναι."

ϋ : Als Pytheas der Redner gegen die Ehrungen Alexanders sprach und jemand zu ihm sagte, "Du, wagst es in deinem jungen Alter über so wichtige Dinge zu sprechen?", antwortete er: "Und doch ist Alexander jünger als ich und ihr beschließt, daß er ein Gott ist. "

Plu. Mor. 842 D: Πάλι;' δε ΰεον άνα^ορευόντων Άλεξανδρον "καΙ ττοδαττός αν <εΐη> " βίττεν "ό ϋεός, ου το ιερόν 'εξώντας δεήσει περιρραίνεσϋαι;"

ϋ : Als sie aber Alexander zum Gott ausriefen, sagte er: "Was für ein Gott soll das sein, wenn diejenigen, die aus seinem Tempel herauskommen, sich besprengen müssen?"

K: Die Zeugnisse für einen Alexanderkult in Athen sind mehrfach in Frage gestellt worden; zur Diskus-sion mit Forschungsüberblick s. S. Lauffer, Alexander der Große (1978) 181 Anm. 25; J. Seibert, Alexander der Große (1981) 192 ff.; W. Will, Athen und Alexander (1983) 120 Anm. 144; J. Engels, Studien zur politischen Biographie des Hypereides (1989) 293 ff. Die literarischen Zeugnisse werden bei A.D. Nock, JHS 48, 1928, 21 ff., J.P.V.D. Baisdon, Historia 1, 1950, 383 ff. sowie E. Badian, The Deification of Alexander the Great, in: Ancient Macedonian Studies in Honor of Charles F. Edson (1981) 27 ff. behandelt. Nock und Baldson haben die Beweise für einen Kult Alexanders in Athen bestritten, dazu klärend Engels a.O. 285 ff. und Badian a.O. Polemische Stimmen gegen eine Vergöttlichung Alex-anders belegen die in Athen geführte Diskussion, deren Beginn zeitlich und sachlich mit der Verkündi-gung des Verbanntenerlasses i.J. 324 v.Chr. zusammenfällt (Syll.^ 312; weitere Belege bei Baldson a.O. 384 Anm. 115 und Engels a.O. 256 Anm. 550). Ausschlaggebend für die Frage nach der göttlichen Verehrung Alexanders sind die Aussagen des Hypereides, die einen Kult Alexanders in Athen mit eigenem Tempel, Ahar und Kultbild vor 322 v.Chr. belegen. Zu Hyp. 1,32,3 εικό[να 'Αλεξάν]δρου βασιλ[εως του άνι\κήτον i9e[oD s. E. Badian, The

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I. Anika /1. Athen

Deification of Alexander the Great, in: Protocol Series of the Colloquies of the Center for Hermeneutical Studies in Hellenistic and Modern Culture 22 (1976) 60; Stewart, Faces of Power 100. 381 f. Τ 92. Ein Bedeutungsunterschied zwischen den Begriffen βΙκών und άγαλ/χα läßt sich in den literarischen Zeugnis-sen nicht nachweisen, s. dazu die Literaturangaben in KNr. 45 [Е]. In diesem konkreten Fall muß nach dem Gesamtkontext der Stelle ein Kultbild gemeint sein. Mit dem überlieferten Kultbild Alexanders wurde ein Alexanderbildnis von der Athener Akropolis in Verbindung gebracht; s. dazu KNr. *295 [А]. Nach Hyp. 1,32,3 und dem Zeugnis des Pausanias (8,32,1), das nach der Meinung von E. Fredricks-meyer, AmJAncHist 4, 1979, 3 ff. einen posthumen Kult für Alexander als Sohn des Zeus-Ammon in Megalopolis belegen soll, wird als wahrscheinlichste Form der Ausgestaltung eines Alexanderkultes in Athen eine Verehrung als Sohn des Zeus-Ammon angenommen; so auch Engels a.O. 288. Zur Vorstel-lung von der Gottessohnschaft Alexanders in Athen vor 328 v.Chr. s. Lauffer a.O. 89 f. Anm. 36 f.; Seibert a.O. 116 ff.; Engels a.O. 276 ff. bes. 278 und ferner D. Kienast, Alexander, Zeus und Ammon, in: Zu Alexander d. Gr., Festschrift G. Wirth zum 60. Geburtstag am 9.12.1986 (Hrsg. W. Will 1987) 309 ff. 324 Anm. 49. Strittig blieb die Frage, unter welchen Umständen die Stiftung des Alexanderkultes in Athen erfolgte, ob sie nämlich auf die Initiative der Städte oder auf einen Wunsch Alexanders zurückging. "Die im J. 324/23 in Griechenland entstandenen Alexanderkulte unterscheiden sich von den übrigen Kulten insofern, als sie nicht einem spontanen Entschluß der Gemeinden entsprungen sind, sondern Alexander selbst den Anstoß zu ihrer Entstehung gegeben hat. Eine derartige Initiative fehlt sonst durchaus, aber auch Alexander mußte es den Städten überlassen, ob und in welcher Form sie seinen Wunsch realisierten" (Habicht, Gottmenschentum 229). Die historiographische Tradition berichtet zwar von einem Befehl Alexanders in Bezug auf die Rückkehr der Verbannten und die kultische Verehrung Hephaistions, hinsichtlich seiner eigenen Vergöttlichung wird man jedoch eher von einem Wunsch als von einer Forderung sprechen (Plu. Mor. 219 E-F; Ael. VH 2,19; s. dazu Heuß, Stadt und Herrscher 191 Anm. 1.; Will a.O. 120 Anm. 144 mit weiteren Literatur angaben; s. ferner F.W. Walbank, Chiron 17, 1987, 374 f.). Gegen Habichts These (Gottmenschentum 28 ff.) von einer Kultgemeinschaft Alexanders und Hephaistions in Athen s. F. Taeger, Charisma I (1957) 191 ff.; E. Bickerman, Athenaeum 41, 1963, 70 ff.; Engels a.O. 281 ff. Den politischen Hintergrund für den Beschluß der Athener, Alexander kultische Ehrungen zu erweisen, bildete die Furcht vor enormen sozialen und ökonomischen Konflikten, die das Verbanntendekret, vor allem in Bezug auf die Samosfrage, für Athen erwarten ließ. Diese Frage ließ Alexander absichtlich unbeantwortet (E. Badian, The Deification of Alexander the Great, in: Ancient Macedonian Studies in Honor of Ch. F. Edson [1981] 54 ff.; Engels a.O. 285 ff.; s. ferner К. Rosen, Historia 27, 1978, 26 ff.; Habicht, Athen 41 ff. Anm. 74 mit weiteren Literaturangaben). In den an die Athener gerichteten Worten des Demades "videte, ne, dum caelum custoditis, terram amittatis" (Val. Max. 7,2 Ext. 13) dürfte mit "terra" nicht nur die Erde im allgemeinen, sondern ganz speziell Samos und eine Lösung der damit verbundenen Frage gemeint sein. Die Verehrung Alexanders ist der erste Kult für einen lebenden Menschen in Athen und wurde vielleicht schon 323 v.Chr., zur gleichen Zeit, als Demades verurteilt wurde, wieder beseitigt. Nach F.W. Walbank, Chiron 17, 1987, 374 war aber damit "ein Präzedenzfall geschaffen, und innerhalb der näch-sten Dekaden wurden zu Ehren der neuen Herrscher überall in der griechischen Welt Kulte eingerichtet. "

KNr.: 7 [L]

1. Lysimachos 2. 299/98 V. Chr. 3. Kranz, Standbild

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

4. Paus. 1,9,4

Text und Übersetzung = KNr. 1 [L],

K: Beide Ehrungen, der Kranz und die Statue auf der Agora, die die Inschrift IG IP 1485 (= KNr. 7 [E]) belegt, sind im Zusammenhang mit dem 299/98 v.Chr. von Lysimachos geschickten Schiffsmast für die Panathenäen und der Getreidespende von 10.000 Medimnen (s. Schenkungen KNr. 6 [E]) und somit als Ausdruck der Dankbarkeit der Stadt zu betrachten. Zu Lysimachos s. Seibert, Diadochen 58 f. 68. 213 ff. mit Literatur angaben. Seine Beziehungen zu Athen wurden von S. Shebelew, Klio 2, 1902, 39 f. und D. Lewis, The Last Inventories of Athena, in: D. Knoepfler (Hrsg.), Comptes et inventaires dans la cité grecque. Actes du colloque international d'épigraphie tenu à Neuchâtel du 23 au 26 septembre 1986 en l'honneur de Jacques Tréheux (1988) 303 f. geschildert; s. dazu ferner W. Ameling, Gnomon 63, 1991, 110 ff. und Habicht, Athen 89 ff. 130 Anm. 6. Die von Pausanias erwähnte Ehrenstatue muß zur Zeit der überlieferten Schenkung errichtet worden sein, da schon Philippides, der die Getreidespende vom König erwirkt hatte, mit einer Statue geehrt wurde (IG IP 657; s. auch Habicht, Untersuchungen 19 Anm. 97; 77 Anm. 8). Nach F. Eckstein (Hrsg.), Pausani-as' Reisen in Griechenland Ρ (1986) 448 Anm. 21 können die vor der NordftOnt des Odeions aufgezähl-ten Herrscherstatuen sekundär an diese Stelle gebracht worden sein.

KNr.: 7 [E]

4. edd.: K. Pittakis, AEphem 1855, 1291 Nr. 2594; IG II 731 A; IG IP 1485 A; D. Lewis, The Last Inventories of Athena, in: D. Knoepfler (Hrsg.), Comptes et inventaires dans la cité grecque. Actes du colloque international d'épigraphie tenu à Neuchâtel du 23 au 26 septembre 1986 en l'honneur de Jacques Tréheux (1988) 307; Schenkungen KNr. 33 [Е]. EM 7899

Text: s. Schenkungen KNr. 33 [Е].

К: Zum historischen Kontext s. Schenkungen KNr. 33 [Е]. Zur Datierung des fragmentarischen Rechenschaftsberichtes athenischer ταμίαι της Άΰηνάς, s. S.M. Burstein, ZPE 31, 1978, 181 ff. Ζ 6 f.: Zum Archontenjahr des Anaxikrates s. J. Kirchner, Prosopographia Attica (1901-1903) 806. Die Zeilen 27-29 belegen einen Kranz, den das athenische Volk dem Lysimachos verliehen hatte.

KNr.: 8 [L]

1. Pyrrhos 2. 276-272 V. Chr. 3. Standbild

4. Paus. 1,11,1

Paus. 1,11,1: Άΰηναίοίς òe άκύν tan καΐ Uvppov.

Ü: Die Athener besitzen auch eine Statue des Pyrrhos.

K.: Die Statue des Pyrrhos hat Pausanias vor dem Odeion auf der Agora gesehen; unter den von ihm

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I. Attika /1. Athen

aufgelisteten Herrscherstandbildern vor dem Odeion wird dieses als letztes erwähnt. Die Ehrung des epirotischen Königs durch die Athener ist erst in den 70er Jahren des 3. Jhs.v.Chr. denkbar und könnte mit seinem großen Ansehen während seines "Befreiungskrieges" in Griechenland gegen Antigonos II. Gonatas zusammenhängen; s. dazu W. Tarn, Antigonos Gonatas (1913) 167 ff. 269 ff.; P. Lévèque, Pyrrhos (1957) 586 ff.; F. Sandberger, Prosopographie zur Geschichte des Pyrrhos (1970) 45. 51 f.; E. Will, Histoire politique du monde hellénistique Ρ (1979) 123 ff.; N.G.L. Hammond/F.W. Walbank, A History of Macedón III. 336 - 167 В. С. (1988) 265 ff. Das Verhältnis des Epiroten zu Athen scheint in den 80er Jahren nicht gerade herzlich gewesen zu sein; zum 283 v.Chr. geschlossenen "Geheimver-trag" mit Antigonos s. Tarn a.O. 270 und Sandberger a.O. 36 f.

KNr.: 9 [L]

1. Antigonos I. Monophthalmos und Demetrios I. Poliorketes 2. 307 V. Chr. 3. Kränze, Altar und Priester der Sotere, Phylengründung mit Agonen, Festzug und Opfer, Statuen als Phylenheroen in Athen und Delphi, goldene Standbilder im Wagen auf der Agora, Einwebung ihrer Bilder in den Peplos der Athena, Benennung zweier heiliger Trieren 4. Philippides, САН III 308 frg. 25,5; D.S. 20,45,5. 20,46,1-2; Plu. Dtr. 9,1. 10,2-5. 12,4. 30,5. 46,1; Paus. 10,10,1-2; Polyainos 4,7,6; Poll. 8, 110; Steph. Byz. s.v. 'kvnyoviq·. Suda s.v. Πάραλοι; Photios 5.V. Πάραλος und Πάραλοι

Philippides, САН III 308 frg. 25,5 (= Plu. Dtr. 12,4): ΑΛΛΩΝ ΔΡΑΜΑΤΩΝ

о τον eviavTÒv συντβμών εις μην' ίνα, Ò την άκρόποΧιν ττανδοκέίον ΰπολαβων καΐ τάς εταίρας eiaayayœv τη παρόενφ, δι' ον άττεκανσβν ή πάχνη τάς αμπέλους, δι' ον ασεβουνϋ' ó ττέττλος διερρά'γη μέσος, τάς των ΰεών ημάς τοωνντ' άνΰρωπίνας. ταύτα καταλύει δημον, ού κωμφδία.

ϋ : AUS ANDEREN DRAMEN Der das Jahr auf einen Monat verkürzte, die Akropolis für eine Schenke hielt, und seine Hetären in das Haus der Jungfrau führte, durch den der Frost die Weinstöcke erfrieren ließ, durch den der entweihte Peplos in der Mitte zerriß, weil er die Ehrungen für die Götter zu Ehrungen für die Menschen machte. Dies verdirbt das Volk, nicht die Komödie.

D.S. 20,45,5: Ούτος μεν ουν ετη δεκα της πόλεως επιστατήσας εξεπεσεν εκ της πατρίδος τον ε'ιρημενον τρόπον, ό δε δήμος των Άύηναίων κομισάμενος την έλευΰερίαν 'εφηφίσατο τιμάς τοις α'ιτίοις της αυτονομίας.

ϋ : Dieser Mann also, der zehn Jahre lang Vorsteher der Stadt war, wurde in der geschilderten Art aus seiner Heimat vertrieben. Nachdem das Volk von Athen aber seine Freiheit wieder erworben hatte.

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

beschloß es Ehrungen für die Urheber der Unabhängigkeit.

D.S. 20,46, 1-2: Ύούτων δβ όλίγαις ήμέραις κατεντυχηύβντων ο μίν Αημητρως κατασκάφας την Μουνυχίαν ολόκληρον τφ δημφ την 'βΧβυύβρίαν άποκατεστησεν και φιλίαν και συμμαχίαν προς αυτους συνβΰετο, οί δέ Άύηναΐοι Ύράφαντος φήφισμα Στρατοκλβους 'βφηφίσαντο χρυσάς μίν eiKÒvaq ίφ' άρματος στησαι τον те 'Avnyóvov και Αημητρίον πλησίον 'Αρμοδίου καΐ 'ApioToyeÍTovog, στεφανώσαι δβ άμφοτβρους άττο ταλάντων διακοσίων και βωμον ίδρυσαμβνονς προσα^ορίϋσαι Σωτήρων, προς δέ τάς δέκα φυλάς προσύεΐναι δύο, Αημητριάδα και ' AvTiyo-νίδα, και συντβλείν αϋτοΐς κατ' ένιαυτόν άyώvaς καΐ πομπην και ύυσίαν, ενυφαινόντων αύτονς είς τον της Άϋηνάς πβπλον [κατ' ενιαυτόν],

ϋ : Nachdem dies in wenigen Tagen errungen war und Demetrios Munychia vollständig zerstört hatte, gab er dem Volk die Freiheit zurück und Schloß Freundschaft und Bündnis mit ihnen. Da beschlossen die Athener auf Antrag des Stratokies, goldene Standbilder des Antigonos und Demetrios in einem Wagen in der Nähe der Statuen von Harmodios und Aristogeiton aufzustellen, beide mit Kränzen im Wert von zweihundert Talenten auszuzeichnen, einen Altar zu errichten und diesen Altar der Sotere zu benennen, ferner den zehn Phylen zwei weitere, Demetrias und Antigonis, hinzuzufügen, ihnen zu Ehren jährliche Agone, Festzug und Opfer einzurichten und ihre Bilder [alljährlich] in den Peplos der Athena einzuwe-ben.

Plu. Dtr. 9,1: Άναρρηύεντων δβ τούτων oí μεν πολλοί παραχρήμα τάς ασπίδας ϋεμενοι προ των ποδών άνεκρότησαν, καΐ βοώντες έκελευον άποβαίνειν τον Αημητρίον, evεpyετηv και σωτήρα πpoσayopεύovτeς.

ϋ : Nachdem diese Verkündigung ergangen war, setzten die meisten Athener sofort die Schilde bei Fuß, klatschten Beifall, forderten Demetrios mit lautem Zuruf auf, abzusteigen, und nannten ihn Wohltäter und Retter. (Übersetzung K. Ziegler)

Plu. Dtr. 10, 2-5: Άύηναΐοι δ' άπολαβόντες την δημοκρατίαν ετει πεντεκαιδεκάτί^, τον δια μέσου χρόνον από των Ααμιακών κάί της περί Κραννώνα μάχης λòyφ μεν ολιγαρχικής, ерус^ δε μοναρχικής καταστάσεως yεvoμεvης δια την του Φαληρεως δύναμιν, ούτως λαμπρον εν ταις eύεpyεσíaις καΐ μεyav φανεντα τον Αημητρίον έπαχύη και βαρυν 'εποίησαν των τιμών ταις άμετρίαις άς 'εφηφίσαντο. πρώτοι μεν yap άνύρώπων απάντων τον Αημητρίον καΐ ' AvTÍyovov βασιλείς ávηyópeυσav, άλλως άφοσιουμενους τουνομα, [καΐ] τούτο δη μόνον τών βασιλικών 'έτι τοις άπο Φιλίππου και 'Αλεξάνδρου περιειναι δοκούν άύικτον ετεροις και άκοινώνητον μόνοι δε σωτήρας ávkypa\J/av ΰεούς, και τον 'επώνυμον και πάτριον άρχοντα καταπαύσαντες, Ιερεα σωτήρων εχειροτόνουν καύ' εκαστον ενιαυτόν, καΙ τούτον 'επί τών ψηφισμάτων καΐ τών συμ-βολαίων πpoεypaφov. ενυφαίνεσύαι δε τφ πέπλφ μετά τών ύεών αύτούς 'εψηφίσαντο, καΐ τον τόπον οπου πρώτον άπεβη τού άρματος καύιερώσαντες και βωμον επιύεντες Αημητρίου Καταιβάτου πpoσηyópευσav• ταις δε φυλαΐς δύο προσεΰεσαν, Αημητριάδα καΐ ' AvTiyovíóa, και την βουλην τών πεντακοσίων πρότερον εξακοσίων 'εποίησαν, άτε δη φυλής 'εκάστης πε-ντήκοντα βουλευτάς παρεχόμενης.

ϋ : Da so die Athener nach fünfzehn Jahren die Demokratie wiedererhalten hatten, nachdem in der Zwischenzeit, seit dem Lamischen Kriege und der Schlacht bei Krannon, dem Namen nach eine oiigar-chische, tatsächlich aber eine monarchische Staatsform bestanden hatte wegen der Machtstellung des Pha-lereers, machten sie den Demetrios, der sich mit seinen Wohltaten so glänzend und groß gezeigt hatte.

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I. Attika /1. Athen

lästig und hassenswürdig durch die Maßlosigkeit der Ehrungen, die sie für ihn beschlossen. Denn sie gaben als erste von allen Menschen Antigonos und Demetrios den Königstitel, während sie sonst diesen Namen verabscheuten, das einzige der königlichen Vorrechte, wie man meinte, das den Nachkommen Philipps und Alexanders noch unberührt verblieben und nicht schon von anderen in Anspruch genommen worden war. Sie allein ernannten sie "Rettende Götter", schafften die altüberlieferte Würde des eponymen und väterlichen Archonten ab und wählten alljährlich einen Priester der Retter, dessen Name an die Spitze der Beschlüsse und Verträge gesetzt wurde. Sie beschlossen weiter, daß ihre Bilder neben den Göttern in den Peplos eingewebt werden sollten, und den Platz, wo er zuerst vom Wagen gestiegen war, weihten sie, setzten einen Altar hin und nannten ihn den des "niedersteigenden Demetrios". Den Phylen fügten sie zwei weitere hinzu, Demetrias und Antigonis, und den Rat der bisher Fünfhundert erweiterten sie auf sechshundert, da jede Phyle fünfzig Ratsherren zu stellen hatte. (Übersetzung K. Ziegler)

Plu. Dtr. 30,5: To yàp φαυλότατον ώς eoiKev εννοίας 'όχλων βασιλβΰσι καΐ δννάσταις τβκμηρών έσην υπερβολή ημων, ης ev τη -προαφεσει των άττοδιδόντων έχονσης το καλόν άφαφεΐ την ττίστίν ο φόβος- τα yàp αυτά καΐ δεδώτες ψηφίζονται καΐ φιλουντες. δώπβρ οί νουν 'έχοντες ουκ εις ανδριάντας οϋδε ypaφàς οϋδ' άπούεώσείς, άλλα μάλλον εις τα Ipya καΐ τάς πράξεις τάς εαυτών αποβλέποντες, η πιστεύουσιν ώς τιμαΐς, ή άπιστοΰσιν ώς áváyκaις· ώς οι ye δήμοι πολλάκις εν αϋταΐς μάλιστα ταΐς τιμαις μισοϋσι τους άμετρως και υπεpóyκως καΐ παρ ' ακό-ντων λαμβάνοντας.

ϋ : Denn das unzuverlässigste Zeugnis des Wohlwollens von Völkern zu Königen und Fürsten ist, so scheint es mir, das Übermaß von Ehrungen: haben sie ihren Wert in dem guten Willen derer, die sie erweisen, so benimmt ihnen ihre Verläßlichkeit die Furcht. Denn sie fassen die gleichen Beschlüsse aus Furcht wie aus Liebe. Daher blicken die Verständigen nicht auf Statuen, Gemälde oder Vergöttlichungen, sondern vielmehr auf ihre eigene Taten und Handlungen, und verlassen sich entweder auf die Beschlüsse als aufrichtig gemeinte, oder mißtrauen ihnen als erzwungenen. Denn oft hassen die Völker gerade dann, wenn sie die Ehrungen erweisen, diejenigen besonders, die sie maßlos und überheblich von unfreiwilligen Gebern annehmen. (Übersetzung K. Ziegler)

Plu. Dtr. 46,1: ΈπεΙ δ' άπαξ ώσπερ εις οδον βασιλικην την 'ελπίδα κατέστη, και συνίστατο πάλιν σώμα καΐ σχήμα περί αυτόν άρχης, θηβαίοις μεν άπέδωκε την πολιτείαν. ' Αύηναιοι δ' απέστησαν αύτοϋ, καΐ τόν τε Αίφιλον, ός ην 'ιερεύς τών Σωτήρων άvayεyραμμένος, εκ τών επωνύμων άνεΐλον, άρχοντας α'ιρεισϋαι πάλιν ώσπερ ήν πάτριον φηφισάμενοι, τόν τε ΤΙύρρον

'εκ Μακεδοί'ίας μετεπέμποντο, μάλλον η προσεδόκησαν 'ισχύοντα τον Αημήτριον όρώντες.

ϋ : Nachdem er aber einmal wieder gleichsam den Königsweg der Hoffnung beschritten und sich ein neuer Kern von Herrschaftsgewalt um ihn gebildet hatte, gab er den Thebanern ihre Verfassung zurück. Aber die Athener fielen von ihm ab, strichen den Diphilos, der als Priester der Retter aufgezeichnet war, aus der Liste der Jahresbeamten, beschlossen, wieder Beamte nach der väterlichen Sitte zu wählen, und riefen Pyrrhos aus Makedonien herbei, da sie Demetrios schon mächtiger sahen, als sie erwartet hatten. (Übersetzung K. Ziegler)

Paus. 10,10,1-2: Τφ βάϋρ(^ δέ τφ υπό τον Χππον τον δούρειον δή 'επíypaμμa μέν 'εστίν άπό δεκάτης τοχ> Μαραύωνίου epyov τεϋήναι τάς εικόνας- εισΐ δέ 'Αϋηνά τε καΐ 'Απόλλων καΐ άνήρ τών στpa^ηyησávτωv Μιλτιάδης- 'εκ δέ τών ηρώων καλουμένων Έρεχύεύς τε και Κέκροφ και ΐΐανδίων, [ούτοι μέν δή] καΐ Αεώς τε καΐ ' Αντίοχος ό 'εκ Μήδας ' Η/οακλεΐ yεvóμεvoς της Φύλαντος, έτι δέ A'ιyεύς τε καΐ παίδων τών Θησέως ' Ακάμας, ούτοι μέν και φυλαις ' Αύήνησιν

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Das Material ΙΑ. Die Zeugnisse

ονόματα κατά μάντενμα εδοσαν то ек Αβλφών ό δέ Μελάϊ'ΐ^ου Κόδρος καΙ θησευς και Νηλεύς [èoTLv], οΰτοι δβ ούκέη των 'ετωνύμων εΙσί. τους μεν δη κατειΚε^μενους Φειδίας εποίησε, καΐ άληϋει λόγψ δεκάτη καΐ ούτοι της μάχης είσίν 'AvTÍyovov δέ και τον τταΐδα Αημητριον καΐ ΊΙτολεμαΐον τον AiyvTTTiov χρόνφ ύστερον άτεστειλαν ες Αελφούς, τον μεν AiyvwTiov καΐ εύνοίςί τινί ες αυτόν, τους δε Μακεδόνας τφ ές αυτούς δεει.

ϋ : An der Basis unter dem Hölzernen Pferd steht eine Inschrift, daß die Statuen aus dem Zehnten der Schlacht von Marathon aufgestellt seien; es sind dies Athena und Apollon und von den damaligen Feldherren Miltiades; von den sog. eponymen Heroen Erechtheus und Kekxops und Pandion und Leos und Antiochos, der Sohn des Herakles von der Meda, der Tochter des Phylas, und dazu Aigeus und von den Söhnen des Theseus Akamas; diese gaben auch Phylen in Athen ihren Namen aufgrund des Orakels aus Delphi. Aber auch Melanthos' Sohn Kodros und Theseus und Philaios ist da, die nicht mehr zu den Eponymen gehören. Die Aufgezählten schuf Pheidias und diese sind auch wirklich der Zehnte aus der Schlacht; Antigonos aber und seinen Sohn Demetrios und den Ägypter Ptolemaios schickten sie später nach Delphi, den Ägypter auch wegen eines gewissen Wohlwollens ihm gegenüber, die Makedonen aber aus Furcht vor ihnen. (Übersetzung nach E. Meyer)

Polyainos 4,7,6: Κήρυκες δε άνεβόων Άημήτριος τας Άύήνας ελευϋεροι' και ΆϋηναΙοι το κήpυyμa της ελευύερίας άκροώμενοι Αημητριον προσεδε^αντο.

ϋ : Die Herolde riefen aus: "Demetrios befreit Athen" und als die Athener die Verkündigung der Freiheit hörten, nahmen sie Demetrios auf.

Poll. 8,110: 'Επί δέ Άλκμαίωνος δεκα kyêvovTO, 'εκ -πολλών ονομάτων ελομενου [τά παλαιά] [του Πυι^ίου], Έρεχύηις ΚεκροπΙς [Αΐγτ/ίς] Παϊ'δωης [' Ακαμαντίς] ' ΑντιοχΙς ΑεοντΙς Ο'ινηΙς Ίττπούωντίς Α'ιαντίς. προσετεύησαν δ' αΰταις δύο, Άvτιyovìς καΐ Αημητριάς, ας ύστερον μετωνόμασαν Άτταλίδα καΙΙΙτολεμαΪδα.

ϋ : Zur Zeit des Alkmaion enstanden zehn (sc. Phylen), von vielen Namen wählte er die alten aus der Zeit des Pythios: Erechtheis, Kekropis, Aigeis, Pandionis, Akamantis, Antiochis, Leontis, Oineis, Hippothontis, Aiantis. Zu diesen wurden zwei weitere hinzugefügt, die Antigonis und die Demetrias, die später zu Attalis und Ptolemais umbenannt wurden.

Steph. Byz. s.v. 'Avτιyovίς: 'Av^ιyovíς, φυλη της 'Αττικής, ά π ' 'AvTiyóvou. ò φυλετης ' Avτιyovεύς ώς Aiyικopευς.

ϋ : Antigonis, eine Phyle von Attika, nach Antigonos benannt. Das Phylenmitglied heißt Antigoneus wie Aigikoreus.

Suda s.v. Πάραλοι: Πάραλοι: ôi τε 'εν τή νηι τή ϋαράλφ πλεοντες και οί την παράλιον της ' Αττικής κατοικουντες- ώσκερ ετεροι ΤΙεδιάσιοι και Αιάκριοι. Πάραλος δέ τριήρης ιερά κα-λείται, ήτις διηνεκώς ταις èπειyoύσaις χρείαις υπηρετεί, οπότε δε 'εκ τής αλλοδαπής μεταπεμφασϋαι στpaτηyòv ήβούλοντο, ωσπερ ' Αλκιβιάδην από Σικελίας, τή Ιίαράλφ

'εχρώντο. λέγεται δέ αυτή και Σαλαμινία. ύστερον δε άλλαι δύο πpoσεyεvovτo αΰταΐς, ' Avτιyovíς τε καΐ Αημητριάς.

ϋ : Paraloi: Diejenigen, die mit dem Schiff Paralos fahren und diejenigen, die die Küste Attikas bewoh-

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I. Anika /1. Athen

nen; so wie die anderen Pediasioi und Diakrioi heißen. Paralos wird die heilige Triere genannt, die in den Notfällen fortwährend Dienste leistete. Sobald man einen Feldherren aus der Fremde herbeiholen wollte, wie Alkibiades aus Sizilien, benutzte man die Paralos. Sie wird aber auch Salaminia genannt. Später sind zu diesen Trieren zwei weitere hinzugefügt worden, die Antigonis und die Demetrias.

Photios s.v. Πάραλοι und Πάραλος: Πάραλοι- οΐ те kv τη νηΐ τη τταράλψ ιτλέοντες καΐ οί την παράλιον της ' Αττικής κατοικοϋρτβς, ώστβρ етера πβδιάσιοι καΐ διάκρωι- πάραλος δβ τριήρης iepà καλείται, ήτις διηνβκως ταις βτειγούσαις χρβίαις νπηρβτβΐ. οπότε δέ кк τής αλλοδαπής μβταπβμφασύαι στρατη-γόν ήβούλοντο ώσπβρ Άλκιβιάδην από Σικελίας, τή Παράλφ βχρωντο. λε^εται δε ή αύτη και Σαλαμινία. ϋςερον δέ άλλαι δύο προσε^ενοντο αύταις ΆντίΎονίς τε και Αημητριάς. Πάραλος· ιερά τριήρης ώσττερ και ή Σαλαμινία- ήσαν δε κάί άλλαι τριήρεις δύο 'Avnyoviç καΐ Αημητρίας, ετι δε καΐ 'Αμμωνίας· αλλ' ή μεν πάραλος 'επεμπετο προς τάς ϋεωρίας, εις τε Αήλόν φημι καΐ Όλυμπίαν ή δε Σαλαμινία προς το μεταπεμπεσϋαι τους 'εξ αύτής 'Αττικούς άδικεΐν δοκοΰντας· 'επολεμονν δε όμως και αύται αϊ τριήρεις.

ϋ : Paraloi: Diejenigen, die mit dem Schiff Paralos fahren, und diejenigen, die an der Küste Attikas wohnen, so wie die anderen Pediasioi und Diakrioi genannt werden. Paralos wird die heilige Triere genannt, die in Notfällen fortwährend Dienste leistete. Sobald man einen Feldherren aus der Fremde herbeiholen wollte, wie Alkibiades aus Sizilien, benutzte man die Paralos. Sie wird aber auch Salaminia genannt. Später sind zu dieser zwei weitere hinzugekommen, die Antigonis und die Demetrias. Paralos: Die heilige Triere, wie auch die Salaminia. Es gab auch zwei weitere Trieren, die Antigonis und die Demetrias, später auch die Ammonias. Die Paralos wurde zu den Theorien nach Delos und Olympia geschickt, wie man sagt. Über die Salaminia glaubt man aber zu Unrecht, daß sie die Menschen au-ßerhalb Attikas herbeiholte. Beide Trieren dienten aber auch als Kriegsschiffe.

K: Die historischen Ereignisse des Jahres 307 v.Chr. werden von D.S. 20,45 f. geschildert; s. dazu Ferguson, Hellenistic Athens 95 ff. und Habicht, Athen 74 ff. Der Bericht Plutarchs (Dtr. 10) ist in mehrfacher Weise irrtümlich (hinsichtlich des Königstitels, des Priesters der Sotere, der angeblich an die Stelle des Archon Eponymos getreten sei, oder in Bezug auf das Fest der Demetrien, das die Dionysien ersetzt haben soll); vgl. dazu Ferguson a.O. 64 Anm. 1; Habicht, Gottmenschentum 45 Anm. 3; F. Taeger, Charisma I (1957) 266 ff.; R.A. Billows, Antigonos the One-Eyed and the Creation of the Hellenistic State (1990) 150 Anm. 30. Darüber hinaus erwähnt Plutarch in diesem Zusammenhang weitere Ehrungen, die dem Demetrios später erwiesen wurden; s. dazu KNr. 10 [L] und 12 [L] + [Е]. Die Ehrungen für Antigonos und Demetrios erfolgten nach dem Einzug des Demetrios in Athen und seinem damaligen Versprechen, den Athenern ihre Freiheit zurückzugeben sowie Getreide und Schiffs-bauholz zu schenken; s. dazu Habicht a.O. 44 ff. und Schenkungen KNr. 9 [L]. Antigonos und Demetrios erhielten als Sotere Priester und Altar, ferner wurden ihnen zu Ehren zwei neue Phylen mit alljährlichem Fest und Agonen gegründet sowie ihre Statuen als Phylenheroen in Athen und Delphi errichtet. Zu den Phylen s. W.K. Pritchett, The Five Attic Tribes after Kleisthenes (1943) 1 ff. sowie ders., AJPh 58, 1937, 220 f . und 61, 1940, 186 ff. Zum Monument der Phlylenheroen s. KNr. 9 [А]. Zu den Liedern und Päanen zu Ehren der Antigoniden s. Habicht a.O. 47. Σωτήρε im Dual erscheint in einem auf Stein aufgezeichneten Gedicht (IG IP 3424) im Epigraphischen Museum von Athen (EM 8801). Von A. Wilhelm, AEphem 1937, 203 ff. mit Abb. und Habicht, Gottmenschentum 47 wurde hier eine gemeinsame Basis der beiden Statuen für Antigonos und Demetrios angenommen. Wie aus der Formulie-rung 'εξ ιδίας δαπάνης in Ζ. 13 hervorgeht, handelt es sich um eine Privatstiftung. Auch außergewöhnliche Ehrungen wurden den beiden Antigoniden erwiesen: Ihre Bilder wurden in den

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Das Material /А. Die Zeugnisse

Peplos der Athena eingewebt, zwei neue heilige Trieren wurden nach ihnen benannt. Habicht a.O. 46: "An Mannigfaltigiceit übertreffen sie die früheren Fälle göttlicher Verehrung von Machthabern erheblich. " Vor allem die goldenen Standbilder zu Wagen, die neben den Statuen der Tyrannenmörder auf der Agora errichtet wurden - eine bedeutungsvolle Ausnahme, s. dazu Habicht a.O. 46 Anm. 15 - sowie der Beiname Soteres lassen das primär politische Motiv dieser Ehrungen nach der Oligarchie des Kassandros und seines Epimeletes Demetrios von Phaleron erkennen (s. H. Halfmann, Griechenland und die Diadochen, in: Migratio et Commutatio, Studien zur Alten Geschichte und deren Nachleben. Thomas Pekáry zum 60. Geburtstag [Hrsg. H.-J. Drexhage/J. Sünkes 1989] 21 f. Anm. 29 mit Literatur angaben; Billows a.O. 149 f. 226 f. 234 ff.). R.H. Simpson, Historia 8, 1959, 409 f. erwägt machtpolitische Ziele der demokratischen Partei, vor allem des Antragstellers Stratokies, hinter den überlieferten Ehrenbezeu-gungen der Athener. Inschriftliche Zeugnisse belegen die Fortdauer des Kultes der Sotere bis zum späten 3. Jh.v.Chr. (KNr. 9 [E 1-6]), s. dazu Ferguson, Hellenistic Athens 126 Anm. 1. Nach dem Zerwürfnis mit Philipp V. be-schlossen die Athener, alle Statuen Philipps und seiner Vorfahren sowie alle Feste, Kulte und Heiligtü-mer, die ihnen zu Ehren geschaffen worden waren, zu beseitigen (Tilgungsbeschluß vom Jahre 201/0 v. Chr.: Liv. 31,44,4-8; Dion Chrys. or. 37,41; Paus. 1,36,5. 2,9,4). Ferner wurden alle Erwähnungen der Antigoniden in den Inschriften getilgt; s. dazu die Belege bei Habicht, Gottmenschentum 190 Anm. 6; ders., Studien 146 ff.; ders., Athen 197 ff. 200. Zwar hatte sich das Verhältnis zu Demetrios bereits fiüher - nach der Schlacht von Ipsos 301 v.Chr. (Plu. Dtr. 30) sowie 289/8 v.Chr. (Paus. 1,26,1-2) -verschlechtert, doch erst 201/0 v.Chr. sagte sich Athen in aller Form von den Antigoniden los. Zu Dauer und Beseitigung der Kulte grundlegend Habicht, Gottmenschentum 185 ff. 190 Anm. 6; ders., Studien 148 mit Anm. 137. Schalles, Untersuchungen 136: "In der Praxis wurde diese Eradierungsaktion allerdings nicht mit der Konsequenz durchgeführt, wie es die rigorose Zielsetzung des Volksbeschlußes, sämtliche mit den Makedonen in Verbindung stehenden Denkmäler und Inschriften zu tilgen, vermuten läßt."

KNr.: 9 [E 1]

4: ed.: E. Schweigert, Hesperia 8, 1939, 35 ff. (Frg. A, В und C). Agora I 2636a -I- 2636d + 2636c

Photo: Schweigert 36. 39.

Text Frg. A: Schweigert.

[ 18 ]Σ[ 30 ] [ 11 Α]ημητρίωί του[ 27 ] [..6...T0ÎÇ Σού]τηρσιν και γ[ 28 ] [...5...την σνμ]μαχίαν ηνττββ [ετοίήσαντο οι Άΰηνοάοι προς τους]

5 [Σικυωί'ίους] etç ο:7γ[ο!]ϊ'το: TÒ[V χρόνον ν ό δέ ορκος βστω κατά τάδε- ό]-[μνύω· Αία, Την], "Ηλων, Άϋηνάν [Άρείαν, ΙΙοσειδώ, "Αρη, καΐ άεους τάντα]-ς καΐ πάσας- €[σομαι φίλος [καί σύμμαχος 19 ] [ τη]ς 7Γ0λ€[ω]ς eÙ7[ 21 τον δημον τ]-[о?* Σικυωνί{Ί)]ων και τ[η]ν φιλί[αν και την συμμαχίαν την προτίραν е]-

10 [ίς τον δημο]ν τον Σικνωνίων ? 19 ] [...έλέσι?α]ι δέ τον δημον τρ[€~ις άνδρας έξ Άύηναίων απάντων ο]-[ÎTiJ'eç άφικό]μ€νοι e t < ç > Σικυωί'[ίους 22 ]

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I. Anika /1. Athen

[ 11 ] kv τώι 'έμτροσ[ύίν χρόνωι 19 ] [..ό,.τοΐύς ορκους ажо\г1\р[огтш пара των Σικυωνίων 7....]

15 [..5..]τά άλλα το[ΐ]ς Σικυων[ίοίς 25 ] [...]!' τους ταμία[ς].€.μ...€[...5...τόν στρατη'γόν τον έττΐ τψ τα\-[/οασ(?)]κ£υ?)ϊ' [κ]€χ€ίροτον[ημενον ] [...]η[...]νατων βπ€ΐ,[δη 31 ] [...]€17Γ[..]Ι [κ]α??ό: έφηΐφισ 31 ]

20 [..]araç [..]κα καΐ 7rei[ 34 ] [.]κατα[....]ίκα καΐ τ[ 34 ] [.]τΓ.ρ[..5..]οίΌτη[ 36 ] [.]r..[..5..]f τάδ[ε 35 ] ΰ;ί'.ο[..5..]ί' τον[ 36 ]

25 ιρωΐ'[..5..]ιτω[ 38 ] ]

ϋ : ... dem Demetrios ... den Soteren und ... das Bündnis, das die Athener mit den Sikyoniern (5) für alle Zeiten geschlossen haben. Der Eid soll folgendermaßen lauten: Ich schwöre: Bei Zeus, Ge, Helios, Athena Areia, Poseidon, Ares und bei allen Göttern und Göttinnen: Ich werde Freund und Bündner ... der Stadt ... das Volk der Sikyonier und die Freundschaft und das (10) mit dem Volk der Sikyonier bereits bestehende Bündnis bewahren (?) ... das Volk soll drei Männer von all denjenigen Athenern, die nach Sikyon gekommen sind, auswählen ... sie sollen die Gelübde bei den Sikyoniern entgegenehmen ... (15) ... die Schatzmeister ... den mit der Herstellung beauftragten Strategen ...

K: Das Dekret belegt eine Allianz zwischen Athen und Sikyon, die vom Herausgeber in das Jahr 303/02 v.Chr. datiert wird. In Zeile 3 werden die Sotere erwähnt.

KNr.: 9 [E 2]

4. edd.: Frg. a: W.S. Ferguson, Hesperia 17, 1948, 114 ff. Nr. 68; SEG 25, 141; JLR, REG 62, 1949, 109 ff. Nr. 51; Moretti, ISE I 8 ff. Nr. 5; B.D. Meritt, AJPh 91, 1970, 100; E. Cavaignac, REG 62, 1949, 233 f.; G. Daux, REG 63, 1950, 253 f. Frg. b: B.D. Meritt, Hesperia 16, 1947, 153 Nr. 46 Vgl. A.G. Woodhead, Athens and Demetrios Poliorketes at the End of the Fourth Cent. В. С., in: Ancient Macedonian Studies in Honour of Ch.F. Edson (1981) 359 ff.; Ch. Habicht, Hesperia 59, 1990, 463 ff.

Photo: Ferguson Taf. 33 (Frg. a); Meritt Taf. 26 (Frg. b).

Text: Moretti.

[ ]HIl· ] [...к]ατά ύάΚ[ατταν ] [...]νουσης κα[ ] [.To]D δήμου του 'Α[άηναίων ]

5 [..]ι των 'Ελλήνων 7г[ ] ai Πλβίσταρχον και ] αι 7Γ0λ6ΐς Έλληνίδα[ς έ]-

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

Ш δουΧβίαι Χαβων κατά [ ràç συνϋήκας hXevûépaç ra]-l αυτονόμους ΐΓβπόηκβν δίττως àv ουν και πάντα τα λοι]-

10 ττά συντβΧηται έττΐ τώι συ[μφίβονη τώι σύμπανη δημ]-[ω]ι τώι ' Αύηναίων καΐ τοις [αΧΧοις "ΕΧΧησι ττάσι καΐ οί σ]-[τ]βατβνόμενοι, σωί^όμβν[οί 11 ....èiraî'éXtJw]-[σ]ίν etç την πόΧιν κρατήσίαντες των ττοΧβμίων εδοξε] [β]ους ΰυσαι τους πβυτάνβ[ίς της Άκαμαντίδος φυΧης]

15 ΰττέρ της σωτηρίας των στ\βατβυομενων φυΧβτών τηι] Άύηνάί τηι Νίκηι καΐ τηι Ά[ύηνάί τηι Πολιάδι και το\-ΐς Σωτηρσιν τον δέ ταμίαν [καΐ τους νυν ετιμβΧητάς] μερίσαι αΰτοίς βϊς те την [ύυσίαν ταυτην καΐ το άνά]-ϋημα τώι 'βπωνύμωι : ΗΗΗ : [δραχμάς αργυρίου, διδοι*«]-

20 ι δέ αΰτοίς καΐ εις τον με[τά ταύτα χρόνον καύ' εκαστον] èviavTÒv του ΈΧαφηβοΙΧιώνος μηνός εις τε την ύυσί]-αν τοίς Σωτηρσιν ;ca[t τον àyùva των Σωτήρων(7) : Η : δρ]-αχμας υπόμνημα των [ευημεριών των ε^η'γ^εΧμενων] επί της 'Ακαμαντίδ[ος πρυτανείας. 'εφηφίσϋαι δε τηι]

25 τους ΎραμμΙατε ]

ϋ : ... zur See ... des Volkes der Athener ... (5) der Griechen ... Pleistarchos ... die griechischen Poleis ... in Knechtschaft gefunden, hat sie gemäß den Verträgen zu freien und selbständigen (Städten) gemacht. Damit nun auch (10) die restlichen Angelegenheiten im Interesse des gesamten Volkes der Athener und aller anderen Griechen vollendet werden und die Mitkämpfer, unversehrt ... in die Stadt als Sieger zurückkehren. So möge beschlossen werden, daß die Frytanen der Phyle Akamantis Rinderopfer (15) für die Rettung der miteingezogenen Phylenmitglieder an Athena Nike, an Athena Folias und an die Sotere darbringen. Der Schatzmeister und die amtierenden Aufseher sollen für dieses Opfer und für die Weihung an den namengebenden Heros 300 Silberdrachmen aufwenden. Sie sollen ferner (20) nach diesem Jahr alljährlich im Monat Elaphebolion für das Opfer an die Sotere und für den Agon der Sotere(?) 100 Drachmen aufwenden, als Andenken für das verkündete Glück während der Prytanie der Akamantis. Die Phyle soll beschließen (25), ...

K: Dekret der Phyle Akamantis aus dem Jahr 303/02 v.Chr.; zur Datierung s. W.S. Ferguson, Hesperia 17, 1948, 115 f. Beschlossen werden in Z. 13-17 Opfer, die die Frytanen dieser Phyle Athena Nike, Athena Folias und den Soteren darbringen sollten. Opfer im Namen der Könige werden im Dekret KNr. 11 [E] erwähnt.

KNr. : 9 [E 3]

4. edd.: Frg. a und b: O. Walter, Beschreibung der Reliefs im Kleinen Akropolis-Museum in Athen (1923) 8 ff. Nr. 9; A. Rangabé, Antiquités helléniques ou repertoire d'inscriptions et d'autres antiquités II (1855) Nr. 443; IG II 300; IG IF 646. Akropolis Museum Inv. Ak. 4063+2307, EM 7386

Photo: Walter 8 Abb. 9 (Erg. a); 9 Abb. 9 (Frg. a+b) .

Text: IG IF 646.

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I. Anika /1. Athen

[θ E] О [I]. [Έττί ΝΐΛοστράτ]ου άρχοντος 'βπΐ τη[ς Αη-] [μητβΐάδος '6νά]της πρυτανείας- 'EX[û!(pij]-[ΐδολιώίΌς 'evàT]€i ίσταμβνον, πίμττ[τ]ε[ι\ [καΙ δβκάτβι τη]ς τρυτανβίας· έκκλ[ι/]σί-

5 [α κυρία- των ΤΓρο]εδρων 'επβφηψί^βν {.]ντ-12 Υ ' Α,χαρνώς καΙ συμ[π]ρό-

[eôpoi· 'έδοξβν τ]ώι δήμωί- Γόργος Φρ[υ]>Ί-12 σ είπβν- 'βτβιδη Ήρόδωρ-

[oç ττρότερόν re] διατριβών παρ' ' AvTiyó-10 [νωι τωι /8ασιλε]ΐ εΰνους ην τώι δημωι τ-

[ώι ' Αϋηναίων ш]1 νυν βμ πίστε<ι> ων τώι βα-[σιλεΐ Αημητρί]ωι àyaùòv δη δύναται [πράττει Koive\î те υπερ της πόλεως κα-[1 ιδίαι ϋπερ εκ]άστου Άύηναίων άεΐ το-

15 [υ δεομενου, άπο]<ραίνουσιν δ' αυτόν καΐ [οί πρεσβεις οϊ] πεμφύεντες ϋπερ της ε-[ιρήνης προς τό]ν βασιλέα Αημήτριον σ-[υνα'γωνίσασύα]ι τωι δημωι είς το συντ-[ελεσΰηναι την] τε φιλίαν την προς τον

20 [(δασιλέα Αημήτρ]ιον καΐ όπως αν ο δημο-[ς άπαΧΚαΎείς το\υ πολέμου την ταχίστ-[ην καΐ κομισάμε]νος το άστυ δημοκρατ-Υιαν διατελήι €χ]ωΐ'· ά^αϋεΐ τύχει δεδό-[χιίαι τώι δημωι] επαινεσαι Ήρόδωρον Φ-

25 12.... κηνον εύνοίας ενεκα κ-[αί φιλοτιμίας ης εχων διατελεί περί [τον δημον τον ' Α]ύηναίων καΐ στεφανώσ-[αι αυτόν χρυσώ]ι στεφάνωι κατά τον νό-[μον καΐ άνειπε]ΐν τον στεφανον Αιονυ-

30 [σίων τών εν άστ]ει τρα^ω[ι]δών τώι ά·γών-[ι· είναι δ' αυτόν] ' Αϋηναΐον και τους έκγ-[όνους αυτού και] ypà\paaêai αυτόν φυλ-[ης καΐ δήμου kû;]î φρατρίας ης αν βούλη-[ται- είναι δ' αυτ]ώι καΐ σίτησιν εμ πρυτ-

35 [ανείωι και εκΎ]όνων άεί τώι πρεσβυτ[ά]-[τωι και προεδρ]ίαν 'εν πάσιν τοις ά^ώ[σ]-[ιν οις ή πολις τ]ίΰησιν- στησαι δ' αύτο[ϋ] [τον δήμον καΐ ε]ίκόνα χαλκήν 'εν άγορ[ά]-[ι πλην παρ' ' Αρμό]διον καΐ ' Αριστογείτο-

40 [να καΐ τους Σωτ]ηρας- χειροτονήσαι δ[6] [καΐ τον δήμον τ]ρεΙς άνδρας 'εξ ' Αϋηνα[ί]-[ωί' άπάντων οΙτ]ινες 'επιμελήσονται [r]-ής ποήσεως τής] εικόνος- μερίσαι δ' αύτ-[oîç τον ^ετασ]τήν και τους τριττυάρ-

45 [χους ε'ις την ε'ι]κόνα ότι άν άνάλωμα γέ-[νηται- τους δε πρ]υτάνεις δούναι περί

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

[αυτοΟ την φηφον] eiç την πρώτην εκκλη-[σίαν, τους δέ ϋβσ]μοϋίτας eiaayayeîv [αΰτώι την δοκιμ]ασίαν της πολιτείας

50 [καί της δωρεάς] εις το δικαστήρων κα-[τά τον νόμον, ότ]αν πρώτον δικαστήρια [άναπΧηρώσιν á]vaypá\¡/ai δέ τάδε το φη-[φισμα τον ypaμ]μaτεa τον κατά πρυταν-

[είαν 'εν στήΧει] Χιΰίνει καΐ στησαι 'εν 55 [άκροπόλει- eiç] δε την àvaypaψηv της σ-

[τήλης δούναι τ]όν επί ret διοικήσει [τ]-[Ò άί'άλωμα].

in corona: [ή βουλή] ό δήμος

ϋ : Götter. Unter dem Archon Nikostratos, der neunten Prytanie der Demetrias, am 9. Elaphebolion, dem 15. Tag der Prytanie. Hauptversammlung. (5) Der Prohedros ... aus Acharnai und seine Symprohedroi stellten den Antrag. Beschluß des Volkes. Gorgos, Sohn des Phryni... , stellte den Antrag: Da Hero-doros, der sich früher am Hof bei König Antigonos aufhielt (10), dem Volk der Athener gegenüber wohlwollend ist und nun als Vertrauter des Königs Demetrios nach Möglichkeit alles Gute sowohl für die Stadt als auch für jeden einzelnen Athener, wenn immer nötig, tut (15), erklären die Gesandten, die betreffs des Friedens zum König Demetrios geschickt wurden, über ihn, er habe dem Volk bei der Schliessung der Freundschaft mit dem König Demetrios (20) geholfen, damit das Volk am schnellsten vom Krieg erlöst wird, er habe auch dafür gesorgt, daß die Stadt fortwährend eine demokratische Verfas-sung hat. Zum guten Glück, möge das Volk beschließen, Herodoros ... (25) wegen seines Wohlwollens und seines vollen Eifers, den er fortwährend dem Volk der Athener erwiesen hat, zu loben und ihn mit einem goldenen Kranz gemäß dem Gesetz auszuzeichnen. Der Kranz soll (30) am tragischen Agon der städtischen Dionysien ausgerufen werden. Ferner sollen er und seine Nachkommen das athenische Bürgerrecht erhalten und er soll sich in die Phyle, Gemeinde und Phratrie eintragen, die ihm gutdünkt. Er selbst und von seinen Nachkommen jeweils der älteste sollen im Pyrtaneion (35) gespeist werden und bei allen Agonen, die die Stadt veranstaltet, die Prohedrie haben. Ferner soll das Volk ein bronzenes Standbild von ihm auf der Agora aufstellen, aber nicht in der Nähe (der Statuen) des Harmodios und des Aristogeiton und der Sotere. (40) Das Volk soll drei Athener wählen, die sich um die Herstellung des Standbildes kümmern werden. Der Revisor und die Trittyarchen sollen den für das Standbild (45) nötigen Betrag aufwenden. Die Prytanen sollen die Abstimmung über ihn in der nächsten Volksversammlung stattfinden lassen, die Thesmotheten sollen die Dokimasie des Geschenks für ihn (50) gemäß dem Gesetz vor Gericht bringen, sobald das Gericht zum ersten Mal ausgefüllt ist. Der Schreiber der Prytanie soll diesen Beschluß auf eine steinerne Stele schreiben und auf der Akropolis aufstellen (55). Die Finanzver-walter sollen für die Eintragung auf der Stele den dafür nötigen Betrag bestreiten.

(im Kranz:) Der Rat Das Volk

K : Im Jahr 295/94 v.Chr. wurden für Herodoros von Kyzikos oder Lampsakos, einen engen Vertrauten des Demetrios Poliorketes, wegen seiner Bemühungen im Interesse der Stadt hohe Ehrungen (goldener Kranz, Bürgerrecht, Sitesis und bronzenes Standbild auf der Agora) beschlossen; s. dazu Habicht, Gottmenschentum 50 ff.; ders., Untersuchungen 4 f.; H.J. Mette, Urkunden dramatischer Aufführungen in Griechenland (1977) 94 Nr. 3; M.J . Osborne, ZPE 41, 1981, 153 ff.; ders., Naüiralization I 145 ff.

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I. Anika /1. Athen

D 68; ebenda II 144 ff. D 68; Gauthier, Les cités grecques 106; Quaß, Honoratiorenschicht 99 f. Anm. 96; Habicht, Athen 94 f. In Zeile 40 werden die Standbilder der Antigoniden bei den Statuen der Tyrannentöter auf der Agora genannt.

KNr.: 9 [E 4]

4. ed.: K.W. Pritchett, Hesperia 15, 1946, 150 ff. Agora I 4943

Photo: Pritchett 150.

Text: Pritchett.

e{bo^e.v τώι δήμωι· ca. 28 άτίν ν ύττέρ ώ]-V àжa{yyéWoυσív οί ττρντάνβις της — ca. 8 — ΰττέρ των ύυσιών ων V τα жр[0 των 'εκκλησιών τώι те Άπόλλωνι τώι ΐΐροστατηρίωι καΐ τηι ' Αρτίμ]-ιδι τηι [Βουλαίαι και τοις άλλοις ΰεόίς οίς -κάτριον ην. ν Μνσαν δβ καΐ τ]-

5 OÎÇ Σωτ[ηρσιν h ταΐς καϋηκοΰσαις ήμβραις καλώς και φιλοτίμως ν άγα]-ύηι τύχη [ι δεδόχϋαι τώι δημωι, ν τα μεν àyaûà δεχεσϋαι τα yeyovÒTa èv] τοις ίερο[ΐς οίς 'έϋυον εφ' vyieíai και σωτηρίαι της βονλης και τοΐ) δήμου] [[ ca. 52 ]] [[..]] ν έΐΓ[6ΐδη δέ οί πρυτάνεις τάς τε ϋνσίας εϋνσαν άττάσας όσαι καύηκ]-

10 [ο]»' εν τ[ηι πρυτανείαι καλώς και φιλοτίμως- ]

ϋ : Beschluß des Volkes ... stellte den Antrag: Betreffs der Berichte der Prytanen ..., ... betreffs der Opfer, die sie vor den Volksversammlungen an Apollon Prostaterios und Artemis Boulaia und an alle anderen Götter nach väterlicher Sitte darbrachten. Sie opferten ferner (5) an die Sotere an den festge-setzten Tagen schön und eifrig. Zum guten Glück, möge das Volk beschließen, das Gute, das die Heiligtümer durch die Opfer für die Gesundheit und die Rettung des Rates und des Volkes erfahren haben, soll man gutheißen ... Da die Prytanen alle gebührenden Opfer während der Prytanie schön und eifrig darbrachten ...

K: Volksbeschluß aus der Zeit um 240 v.Chr. Vom Herausgeber wird für die getilgten Zeilen 8 und 9 folgende Ergänzung vorgeschlagen: [[και του βασιλέως 'kvTiy'ovou (oder Δημητρίου) και της βασι-λίσσης Φίλας (oder Φύίας) καΐ του υίοϋ αυτών]]. Die Rasur datiert K.W. Pritchett, Hesperia 15, 1946, 151 in das Jahr 200 v.Chr., als bei der Beseitigung aller Ehrungen für das makedonische Königshaus auch ihre Erwähnungen in den Inschriften getilgt wurden; s. dazu KNr. 9 [L],

KNr.: 9 [E 5]

4. edd.: J. Kirchner, Klio 8, 1908, 487; IG IP 790; Michel, Recueil 1491; Syll.^ 487 Vgl. S. Dow, Prytaneis, Hesperia Suppl. 1 (1937) 66 ff. Nr. 23.

Photo: Dow 67.

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

Text: IG IF 790.

Qeoi. ΈττΙ Αυσαήου άρχοντος кш της ΑΙαντίδος βνδβκάτης τ-

ρντανβίας, ψ ΕυμηΧος Έμττβδίωνος Ενωννμβυς 'βΎραμμά-Tevev θαρΎηΧιώνος ητράόι έττΐ δέκα, τβτάρτηι καΐ δε- ν

5 κάτηι της πρυτανείας- 'εκκλησία- των προέδρων έπεφηφι-^εν ν Eù/craîoç Ευκτημονος ΤΙτελεάσως καΐ συμπρόεδρ-οι- ν εδοξεν τήι βουλήι καΐ τωι δημωι-Αημοφάνης Έπι^ήλου ' ΑΧαιευς είπεν- ν ΰπερ ων άπαγγελλ-[ο]υσιν οί πρυτάνεις της ΙΙανδωνίδος ΰπερ των ύυσιών ω-

10 [ί'] εύυον τά προ των εκκλησιών τώι τε Άπόλλωνι τώι ΤΙροστ-[ατ]ηρίωι καΐ τηι ' Αρτ'εμώι τηι Βουλαίαι και τοις άλλοις [t?e]otç οίς πάτριον ην, ν εύυσαν ôè καΐ τοις Σωτηρσιν εν τ-[ο:ΐ]ς καϋηκουσαις ήμεραις καλώς καΐ φιλοτίμως- ν ά^αύεΐ [τύ]χ6ΐ δεδόχύαι τώι δημωι, ν τά μεν áyaóá δεχεσϋαι τά γ€-

15 [yo]vÓTa εν τοις ίεροις οίς εύυον εφ' ΰγιείαι και σωτηρ[ίαι] [τη]ς βουλής κάί του δήμου[[ ]] [[ ]]επειδη δε οί π[ρυ]-τάνεις της Πανδιονίδος τάς τε ΰυσίας εύυσαν άπάσα[ς δ]-σαι καύηκον εν τηι πρυτανείαι καλώς καΐ φιλοτίμως, [έττι]-

20 [μ]εμεληνται δε καΐ της συλλογής της τε βουλής κάί το[ϋ δη]-[/i]oi; και τών άλλων ων αΰτοϊς προσεττατον οϊ τε νόμο[ι και τ]-ά φηφίσματα της βουλής και του δήμου- ν επαινεσαι [τους πρ]-υτάνεις της ΙΙανδιονίδος και στεφανώσαι χρυσώ[ι στεφάν]-ωι κατά τον νόμον εΰσεβείας ενεκα τής προς τοίυς ύεους κ]-

25 αϊ φιλοτιμίας τής εις την βουλήν καΐ τον δήμο[ν τον Άύην]-[αίων. άνά\^ρ[ά·φ]αι δε τόδε το φήφισμα τον Ύραμμ[ατεα τον κ]-[ατά πρυτανεί]αν εν στήλει λιύίνει [/cai στήσαι εν τώι πρυτ]-[ανικώι, εις δε τή]ν άνα^ραφήν τής [στήλης ]

ϋ : Götter. Unter dem Archon Lysanios, der elften Prytanie der Aiantis, für die Eumedos, Sohn des Empedion, aus Euonymon Schreiber war, am 14. Thargelion, dem 14. Tag (5) der Prytanie. Volksver-sammlung. Der Prohedros Euktaios, Sohn des Euktemion, aus Pteleos und seine Symprohedroi stellten den Antrag. Beschluß des Rates und des Volkes. Demophanes, Sohn des Epizelos, aus Halai stellte den Antrag: Betreffs der Berichte der Prytanen der Pandionis über die Opfer (10), die sie vor den Volksver-sammlungen an Apollon Prostaterios und Artemis Boulaia und an die anderen Götter nach väterlicher Sitte darbrachten. Sie opferten ferner an die Sotere an den festgesetzten Tagen schön und eifrig. Zum guten Glück, möge das Volk beschließen, man soll das Gute, das durch die Opfer für die Gesundheit und die Rettung des Rates und des Volkes dargebracht wurde, gutheißen ... Da die Prytanen der Pandionis alle Opfer, die angemessen waren, während der Prytanie schön und eifrig darbrachten (20), und sich um die Versammlung des Rates und des Volkes und der anderen, die ihnen die Gesetze und die Beschlüsse des Rates und des Volkes anordnen, kümmerten. Man soll die Prytanen der Pandionis loben und mit einem goldenen Kranz gemäß dem Gesetz wegen ihrer Frömmigkeit den Göttern gegenüber (25) und wegen ihres vollen Eifers dem Rat und dem Volk von Athen gegenüber auszeichnen. Der Schreiber der Prytanie soll diesen Beschluß auf eine steinerne Stele schreiben und im Prytaneion aufstellen. Für die Eintragung auf der Stele...

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I. Anika /1. Athen

К : Ehrenbeschluß für die Prytanen der Pandionis aus dem Jahr 235/34 v.Chr. In Zeile 12-13 werden Opfer an die Sotere erwähnt. Im Gegensatz dazu enthält der Ehrenbeschluß für die Prytanen der Phyle Antigonis von der Agora Inv. I 5151 (B.D. Meritt, Hesperia 32, 1963, 7 ff. Nr. 8 Taf. 3; vgl. SEG 21, 376. 29, 105; The Athenian Agora XV. Inscriptions. The Athenian Councillors [B.D. Meritt/J.S. Traill 1974] 84) keine Erwähnung der Opfer an den König und seine Familie. Daraus ergibt sich laut Habicht, Untersuchungen 121 f. eine Datierung jener Inschrift entweder vor 261 oder nach 257/56 v.Chr.

KNr.: 9 [A]

4. Monument der Eponymen Heroen auf der Agora.

Lage/Fundort: Das Monument der Eponymen Heroen liegt auf dem südwestlichen Teil der Agora, vor dem Metroon-Bouleuterion-Komplex.

Beschreibung: Es handelt sich um einen langgestreckten, rechteckigen Sockel auf zweistufiger (?) Krepis und mit einem vorkragenden Gesims. Der Sockel war von einem Zaun aus steinernen Pfosten und Querbalken umgeben (15 χ 4 Pfosten).

Erhaltungszustand: Erhalten sind der größte Teil der Grundschwelle des Monumentes, zwei Stein-pfosten, die Umzäunung (in situ), sowie kleinere Fragmente der Pfosten und Querbalken. Von dem Sockel wurden fünf Euthynterieblöcke und Bruchstücke der Krepis gefunden, zudem zwei Marmorblöcke vom oberen Abschlußteil; von den Orthostaten sind keine Reste überliefert.

Maße: Umzäunung: L: 18,40 m; B: 3,56 m (-3,68 m); H: 1,25 m; Sockel: L: 16,64 m; В: 1,87 m; Gesamtlänge: 21,17 m. Material: Poros mit Ausnahme des vorspringenden marmornen Gesimses (pentelischer Marmor) und der hölzernen Latten.

Lit.: W. Judeich, Topographie von Athen^ (1931) 348. - R. Stillwell, Hesperia 2, 1933, 137 ff. - E. Vanderpool, Hesperia 18, 1949, 129 ff. - H.A. Thompson, Hesperia 21, 1952, 58 ff. 91 f. - The Athenian Agora III. Literary and Epigraphical Testimonia (R.E. Wycheriey 1957) 85 ff. Nr. 229-245. - H.A. Thompson, Hesperia 37, 1968, 64 ff. - Blanck, Wiederverwendung 95 Anm. 2. - T.L. Shear, Jr., Hesperia 39, 1970, 145 ff. Taf. 41-58 - J . Travlos, Bildlexikon zur Topographie des antiken Athen (1971) 210 Abb. 275-277 mit Literaturangaben. - A. Borbein, Jdl 88, 1973, 101 f. - The Athenian Agora XIV. The Agora of Athens (H.A. Thompson/ R.E. Wycheriey 1972) 38 ff. Taf. 32. - The Athenian Agora. A Guide to the Excavations and Museum' (1976) 70 ff. -U. Kron, Die zehn attischen Phylenheroen, 5. Beih. AM (1976) 228 ff. - J. Camp. Die Agora von Athen (1986) 108 ff. - SchaUes, Untersuchungen 141 ff. - Standorte. Kontext und Funktion antiker Skulptur, Ausstellung Berlin 29.11.19944.6.1995 (Hrsg. K. Stemmer 1995) 282 f. Abb. 9.

K: Wir wissen aus literarischen Quellen (s. die gesammelten Belege in The Athenian Agora III [1957] 85 ff.), daß auf dem langgestreckten Sockel die Statuen der zehn eponymen Heroen gestanden haben. Die Wände des Sockels wurden für öffentliche Bekanntmachungen benutzt, indem offizielle Mitteilungen auf hölzernen Tafeln unter dem jeweiligen Phylenheros ausgehängt wurden. Die bronzenen Statuen der zehn Eponymen wurden auf jeder Seite der Basis symmetrisch von Dreifüßen gerahmt, "dem Symbol der Sanktion der kleisthenischen Phylenreform durch das delphische Apollonheiligtum" (Schalles a.O. 141). Einlaßspuren auf dem erhaltenen Eckblock zeugen von der Einarbeitung für einen Dreifuß, während die Standspuren auf dem zweiten erhaltenen Block auf eine überlebensgroße bronzene Statue schließen lassen. Die erhaltenen Bauteile weisen Umbauten des Monumentes auf, die längst detailliert nachgewiesen worden sind und in Übereinstimmung mit den literarischen Nachrichten von der Geschichte des Denkmals

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Das Material /А. Die Zeugnisse

worden sind und in Übereinstimmung mit den literarischen Nachrichten von der Geschichte des Denkmals stehen (Shear, Jr., a.O. 171 ff.): Mit der Begründung der zwei neuen Phylen 307/06 v.Chr. wurde der Sockel bis an den Poroszaun erweitert, die Abschnitte für die Dreifüße wurden nach außen gerückt und an jedem Ende jeweils eine Basis für die Bildnisse der Könige eingefügt. Als 223 v.Chr. die Statue des Ptolemaios III. Euergetes hinzukam, wurde der Dreifuß am südlichen Abschluß entfernt und an dessen Stelle das neue Bildnis piaziert. Nach dem Tilgungsbeschluß vom Jahre 201/0 v.Chr. (s. KNr. 9 [L]) wurden die Statuen der Antigoniden entfernt und das Bildnis des Attalos I. am Nordende der Basis neben dem Dreifuß hinzugefügt, womit das Monument seine ursprüngliche Symmetrie wiedergewonnen hatte. Unter Hadrian wurde das Monument nochmals umgebaut und nach Süden verlängert, als 125 n.Chr. eine weitere Phyle zu seinen Ehren gegründet wurde. In diesem Zustand wurde es von Pausanias (1,5) gesehen und beschrieben, der die Statuen der Antigoniden verständlicherweise nicht erwähnt. Kontrovers ist die Datierung des Monumentes der Eponymen: Obwohl es in den Schriftquellen schon vor 420 v.Chr. Erwähnung findet, lassen die erhaltenen Bauteile, die Keramikfunde und die ältere Basis aus Breccia, die unter der Euthynterie im Norden ans Licht kam, eine Datierung des Denkmals vor der Mitte des 4. Jhs. nicht zu. Dabei stellt sich die Frage, wo das vorlykurgische Monument gestanden hat. Von den Ausgräbern (Shear, Jr. a.O. 203 ff. Taf. 54-55; H.A. Thompson, Hesperia 37, 1968, 63 f. Taf. 16) wurde ein Basisfundament unter der hellenistischen Mittelstoa für den Vorgängerbau in Anspruch genommen, was von Krön (a.O. 232 ff.) mit guten Gründen bestritten wurde. Krön denkt wiederum -ausgehend von der Rolle, die die Hermen im Phylenbereich spielten - an die Stoa in der Nähe der Hermenweihungen am Nordeingang der Agora (s. auch J. Travlos, Bildlexikon Attika [1985] 25). Angesichts der neuesten Ausgrabungsergebnisse (G. Dontas, Hesperia 52, 1983, 44 ff.) muß man jedoch auf den Vorschlag von J. Travlos (Bildlexikon Athen [1971] 210) zurückkommen, das ältere Monument in der Gegend der alten Agora zu suchen. Literarische Zeugnisse (Schol. Aristoph. Pax 1183; Suda s.v. άρχων) bringen nämlich Hinweise für eine Verbindung zwischen dem Monument der Eponymen und den ältesten Amtsgebäuden wie Prytaneion und Thesmotheteion, die nun auf der "kekropischen Agora" angesetzt werden können; zur Besprechung der literarischen Zeugnisse über die alte Agora s. N. Robert-son, Historia 35, 1986, 147 ff. und ders., Hesperia 67, 1998, 283 ff.; anders, U. Kenzier, Hephaistos 15, 1997, 113 ff.

KNr.: 10 [L]

1. Demetrios 1. Poliorketes 2. 304 V. Chr. 3. Kult des Demetrios Kataibates, Heiligtum, Altäre 4. Plu. Dtr. 10,5; Mor. 338 A; Clem. Alex., Protr. 4,54,6

Plu. Dtr. 10,5: Text und Übersetzung = KNr. 9 [L].

Plu. Mor. 338 A: KXtîroç kv Άμοργφ rpeîç rj τβτταρας Έλληνικάς άνατρβφας τριήρβίς ΤΙοσβίδων àvr^yopevûr] καΐ τρίαιναν ίφόρβι. Αημήτρως δέ, φ της 'Αλεξάνδρου δυνάμεως ή Τύχη σμικρόν άποσπάσασα προσβϋηκε, Καταιβάτης καλούμενος επήκονε, και πρεσβεις τΐρος αυτόν ούκ βιτεμπον άλλα ϋεωρους αϊ πόλεις, καΐ τάς άτοκρίσεις χρησμούς προση^όρευον.

ϋ : Als Kleitos in Amorgos drei oder vier griechische Trieren zerstört hatte, wurde er Poseidon genannt und trug einen Dreizack. Demetrios aber, dem das Schicksal einen kleinen Teil der Alexander entzogenen Macht gegeben hatte, ließ sich der Niedersteigende nennen, und die Städte schickten zu ihm keine

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I. Anika /1. Athen

Gesandten, sondern Festgesandten und seine Antworten nannte man Weissagungen.

Clem. Alex., protr. 4,54,6: AVÛLÇ δβ τον Αημήτρων ûeôv καΐ αυτόν àvayορβύοντβς· καΐ êvâa μβν άπεβη του ΐπττου ' Αύήνα^β άσιών, Κοαταφάτου iepóv kan Αημητρίου, βωμοί δβ -πανταχού· και yàμoς ϋττό Άύηναίων αύτφ ó της Άύηνάς ηϋτρεπί^βτο- ό δέ την μβν ûeôv υτερηφάνα, το άγαλμα -γημαι μη δυνάμβνος- Αάμιαν δέ την βτάίραν Ιχων βίς άκρόττολιν άνηβι και τψ της ' Αϋηνας 'βνβφυράτο παστ(^, τη παλαιή παρϋβνφ τα της véaç 'βπιδβικνυς εταίρας σχήματα.

ϋ : Ferner haben sie auch Demetrios selbst zum Gott ernannt. An der Stelle, wo er vom Pferd niederstieg, als er nach Athen kam, gibt es ein Heiligtum des Niedersteigenden Demetrios sowie überall Altäre. Auch für seine Hochzeit mit Athena wurden von den Athenern Vorbereitungen getroffen; doch er war über-mütig gegenüber der Göttin, weil er ihre Kultstatue nicht heiraten konnte. Zusammen mit seiner Freundin Lamia stieg er auf die Akropolis und legte sich im Frauengemach der Athena hin; und er führte der alten Jungfrau die Körperstellungen der jungen Freundin vor.

K: Zur Datierung der Einrichtung des Kultes des Demetrios Kataibates überzeugend Habicht, Gottmen-schentum 48 ff.; anders F. Taeger, Charisma I (1957) 265 f. Zu den historischen Ereignissen des Jahres 304 v.Chr. s. Ferguson, Hellenistic Athens 114 ff.; G. Dimitrakos, Demetrios Poliorketes und Athen (1937) 62; R.A. Billows, Antigonos the One-Eyed and the Creation of the Hellenistic State (1990) 169 f.; Habicht, Athen 82 ff. Nachdem Demetrios Poliorketes von den Athenern zu Hilfe gerufen worden war (Plu. Dtr. 23) und Kassander aus der Stadt vertrieben hatte, erhielt er ein Heiligtum an der Stelle, wo er vom Wagen abgestiegen war, und "überall Altäre" sowie einen Kult des "niedersteigenden Gottes"; zum Epitheton Kataibates s. K. Scott, AJPh 49, 1928, 164 f. Anm. 125.

KNr.: 11 [E]

1. Demetrios I. Poliorketes 2. 302 V. Chr. oder 294 v. Chr. 3. Reiterdenkmal 4. edd.: N. KyparissisAV.Peek, AM 66, 1941, 221 ff. Nr. 3; JLR, Bull. 1942, 329 Nr. 29; korrigiert von A. Wilhelm, ÖJh 35, 1943, 157 ff.; W.S. Ferguson, Hesperia 17, 1948, 116 Anm. 7; Moretti, ISE I 12 ff. Nr. 7; SEG 25, 149. 32, 151; G. Marasco, Prometheus 9, 1983, 222 f.; F. Piejko, PP 38, 1983, 205; SEG 33, 144. EM 12749

Photo: Kyparissis/Peek Taf. 74.

Text: Wilhelm.

["Εδο^ε\ν τοις έύέΚονταΙς βπ[ιλ€κτοις· 'βπβιδή πρότβρον μίν Αημήτριος] Ò μέγας άφικόμβνος εις την ['Αττικήν μετά ναυτικής καΐ πεζικής δυνά-] μεως τους ϋπβναντίους τήι δ[ημοκρατίαι e^kßakt και έλευτ^έρωσε την] χωράν την Άύηναίων καΐ των άλ[λων πλείστων Ελλήνων, νυν δ' Άΰηναίοις тга]-

5 payéyovev βοηύήσων μετά δνν[άμεως και μείζονος και των εχϋρών ττερι]-yεvòμεvoς ττολλας μεν ήδη 7Γ0λ[εις ϋπεταξεν τήι του πατρός Άvτιyóvoυ] βασιλείαι, κίνδυνον καΐ πόν[ον αυτός μεν πάντα ΰττομενων, τους δέ μετ' αΰ]-τοΟ τιμών καΐ περί πλείστο[υ ποιούμενος την σωτηρίαν αυτών, τούτων δέ]

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Das Material /А. Die Zeugnisse

κτοις k^eßaXev 'ек της χώρας roù[ç ΰπεναντίους- ν τυχηι ουν ауа^щ δεδό-] [x]tîat τοις βϋβλονταΙς '6τηλεκτοι[ς èwmvéaai άρβτης Ъека και εννοίας] [ά]ημήτρων ' AVTLJOVOV βασιλέα β[ασιλ€ως viòv καΐ στήσαι αϋτοϋ άκόνα] {ί]φ' ϊτΓΤΓου ev άγοράι ταρα. την Αημο[κρατίαν. παρακαλβσαι δέ Άϋηναίονς καΐ]

15 [rjoiiç άλλους "Ελληνας ίδρύσασϋαι Α[ημητρίωι βωμούς καΐ τβμενη- τους δε κα]-ύισταμβνους etç τάς ΰυσίας τάς [συντβλουμβνας ΰττέρ 'Αντιγόνου και Αημητ]-ρίου καΐ Αημητρίωι Σωτηρι ϋύβιν [ϋύματα ταριστάνοντας etç την ύυσία]-V ύς σεμνότατα καΐ κάλλιστα κα[ί διτως πάντες β'ιδώσι τάς τιμάς τάς ΰιτό] των < βϋελον-τών> επίλεκτων τώι βασιλβι δεδ[ομίνας καΐ ότι πρότερόν τε εκ των ίδί]-ων τετιμήκασιν τους ευερΥετ[ας και νυν ταις επιφανεστάται αΰτους τι]-μοίΐς ]

ϋ : Beschluß der freiwilligen Truppen. Da Demetrios der Große, als er früher mit Streitkräften zur See und zu Lande nach Athen kam, die Feinde der demokratischen Verfassung heraustrieb und das Land der Athener und die meisten anderen Griechen befreite und nun den Athenern (5) mit seinen Streitkräften zu Hilfe kam, die Feinde übertraf und schnell viele Städte der Herrschaft seines Vaters Antigonos unterwarf; er ertrug immer Gefahr und Mühe, belohnte seine Mitkämpfer und tat das möglichste für ihre Rettung. Und als diese erbaten, für die Freiheit voranzugehen (10) und bei den Unternehmungen gegen die Peloponnes zu helfen, marschierte er sodann mit den freiwilligen Truppen und trieb die Feinde aus dem Land. Zum guten Glück nun mögen die freiwilligen Truppen beschließen. Man soll König Demetrios, Sohn des Königs Antigonos, wegen seines vorbildlichen Charakters und seines Wohlwollens loben, und ein Reiterstandbild von ihm auf der Agora neben (der Statue) der Demokratia aufstellen. Es sollen ferner die Athener und (15) die anderen Griechen aufgefordert werden, Demetrios zu Ehren Altäre und Heiligtü-mer zu errichten. Die für die Durchführung der Opfer, welche für Antigonos und Demetrios und Demetrios Soter dargebracht werden, Gewählten sollen für das Opfer möglichst ehrwürdige und schöne Opfertiere stellen. Damit nun allen die Ehrungen, die dem König von den freiwilligen Truppen verliehen wurden, offenkundig seien und, daß sie auch früher aus eigenen Mitteln die Wohltäter geehrt haben, und nun die ausgezeichnetesten Ehrungen ...

K: Zur Datierung s. N. Kyparissis/W. Peek, AM 66, 1941, 221 ff. Nr. 3; da sich die Zeilen 9 f. auf den erneuerten Hellenenbund beziehen (G. Dimitrakos, Demetrios Poliorketes und Athen [1937] 64 ff. und A. Heuß, Hermes 73, 1938, 189 ff.), haben die Herausgeber das Jahr 302 v.Chr. fíir die Datierung des Dekrets erwogen. Nach einem neuen Datierungsvorschlag von G. Marasco, Prometheus 9, 1983, 222 f. ist das Dekret nach dem Tod des Antigonos anzusetzen, da nur Demetrios Soter erwähnt wird und ferner, da freiwillige Soldaten erst nach 294 v.Chr. für Athen in Frage kommen. Z. 1-2: zum Ausdruck Αημητριός о μέγας s. die Ausführungen von Kyparissis/Peek a.O. 221 ff. Nr. 3; daß damit die körperliche Größe des Demetrios zu verstehen ist, wie A. Wilhelm, ÖJh 35, 1943, 157 ff. meint, ist unwahrscheinlich; so auch W.S. Ferguson, Hesperia 17, 1948, 116 Nr. 7. Es handelt sich um das älteste Dekret, in dem eine Reiterstatue eines hellenistischen Königs erscheint (Siedentopf, Reiterdenkmal 14). Das Denkmal wurde von den athenischen Soldaten des Königs, einem Elitekorps, gestiftet. Bei den 'εϋελονταΙ επίλεκτοι handelt es sich um einen Militärverein, also eine Körperschaft; s. dazu G. Gerlach, Griechische Ehreninschriften (1908) 21 f.; JLR, Bull. 1942, 329 Nr. 29. 6-7: πολλάς μεν ήδη irô[Xeiç Ελληνίδας προσηγάγετο τήι εαυτου] \ βασιλείαι Marasco. 9: τή[ς κοινής έλευάερίας κάί σωτηρίας κάί των] Moretti. Ζ. 13-14: Das Standbild sollte neben der Statue der Demokratia auf der Agora aufgestellt werden, deren Standort allerdings unbekannt ist (A.E. Raubitschek, Hesperia 31, 1962, 238 ff.; O. Palagia, Hesperia

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/. Anika /1. Athen

51, 1982, 111 f.). Durch den Aufstellungsort wurde das Denkmal mit der athenischen Volksherrschaft in augenfälliger Weise verbunden und stellte in diesem Sinne Demetrios als Beschützer der griechischen Freiheit dar. Habicht, Gottmenschentum 230 Anm. 29 machte auf die Analogie zur Gestalt des Theseus aufmerksam, der im Gemälde des Euphronios in der Zeus-Eleutherios-Stoa von den Personifikationen der Demokratia und des Demos flankiert und durch Beischrift als Begründer der athenischen Demokratie bezeichnet war; vgl. auch Siedentopf, Reiterdenkmal 14 Anm. 9. Mit dem überlieferten Reiterstandbild des Demetrios wurden die Reste einer auf der Agora gefundenen bronzenen Reiterstatue in Verbindung gebracht; s. dazu KNr. *296 [А]. 17-18: ύύβίν [ βτΓβνχομενους èirì των βωμώ]ν Moretti; êveiv [κατ' Ιτος 'βπβνχομβνους еш των ί6ρώ]ν ώς σεμνότατα καΐ κάλλιστα Piejko.

KNr.: 12 [L]

1. Demetrios I. Poliorketes 2. 294 V. Chr. 3. Kult, Fest der Demetrien, Tag- und Monatsbenennung, Agone, Altäre, Päan 4. Philochoros, FGrHist 328 F 166; Duris von Samos, FGrHist 76 F 13 Athen. 6, 253 D-F); Polemon bei Harpokr. s.v. "Ενη καΐ vea; Plu. Dtr. 12, 1-2

Philochoros FGrHist 328 F 165-166: Έττ ' ΆνηΎονωί ôe καΐ Αημητρίωι φησίν Φιλόχορος ' Αΰηναίους aiòtiv παιάνας τους ττεποιμβνους ΰπό Έρμίττιτου τον Κυζικηνου, 'εφάμιλλων -γενόμενων των παιάνας ποιησάντων καΐ του ' Ερμοκλεονς προκριύεντος. Τόι* συν Αημητριώνα μηνά φησι Φιλόχορος ολον φηφίσασύαι τους Άύηναίονς ιερομηνίαν λεΎεσύαι, οίον όλον έορτήν.

ϋ : Zur Zeit des Antigonos und Demetrios, berichtet Philochoros, hätten die Athener Päane gesungen, die Hermippos von Kyzikos gedichtet hatte, als es Wettstreit der Päandichter gab und Hermokles vorgezogen wurde. Der ganze Monat Demetrion, erzählt Philochoros, wurde von den Athenern durch Volksabstim-mung heilig gesprochen, da dieser als Ganzes ein Fest sei.

Duris von Samos, FGrHist 76 F 13 (= Athen. 6, 253 D-F): ' Ως Ol μέγιστοι των ΰεών και φίλτατοι της πόλει πάρεισιν

'ενταυύα < yàp Αήμήτρα καΐ > Αημήτρων άμα τταρήγ' ό καιρός

5 χή μεν τά σεμνά της Κόρης μυστήρια ερχεσύ' ϊνα ποιήσηι, ό δ' ιλαρός, ωσπερ τον ΰεόν δει, καΐ καλός και 'γελών πάρεστι.

10 σεμνόν τι φαίνεσό\ οΐ φίλοι πάντες κϋκλωι, 'εν μεσοισι δ' αυτός,

ομοιον ωσπερ οι φίλοι μεν άστερες, ήλιος δ' 'εκείνος.

15 ώ TOÎ) κρατίστου παΐ ΊΙοσειδωνος ΰεοϋ χαίρε κάφροδίτης. άλλοι μεν ή μακράν yàp άπεχουσιν ϋεοί

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

η ουκ eiaìv η οϋ ττροσβχουσιν ήμίν ούδε ev, 20 δέ δί παρόνύ' όρώμβν,

οΰ χνλινον ovôe XÎÛLVOV, άλλ' άληΰίνόν βνχόμβσΰα δη σοι. πρώτον μίν β'φηνην ζοίησον, φίλτατβ·

25 κύρως yàp el σν. την δ' ονχΐ Θηβών, άλλ' όλης της 'Ελλάδος Σφί'γγα κίρικρατοΰσαν, Αιτωλός όστις εστί τετράς καύημένος,

30 ώσττερ η τταλαιά, τα σώμαύ' ημών πάντ' άναρπάσας φερει, κοϋκ' εχω μάχεσύαι: ΑΙτωλικόν yàp άρττάσαι τα τών πελας,

35 νυν δέ καΐ τα ττόρρω. μάλιστα μεν δη σχόλασοϊ' αΰτός· εί δε μη, Οιδίπουν τιν' ενρε, την Σφίγγα ταύτη ν όστις η κατακρημνιει η -\-σ·πεινον ποιήσει.

ϋ : Denn die höchsten und freundlichsten der Götter sind in unserer Stadt anwesend, dort haben nämlich die Zeitumstände Demeter und Demetrios zusammengeffihrt, (5) sie kommt, um die würdigen Mysterien der Kore zu vollziehen, aber er steht, wie ein Gott soll, heiter und schön und lächelnd bei. (10) Es erscheint als etwas würdiges: alle Freunde im Kreise und er in der Mitte, vergleichbar sind die Freunde den Sternen und der Sonne jener. (15) Heil Dir, des mächtigsten, des Gotts, Poseidons Sohn, Sohn auch Aphrodites! Die anderen Götter halten sich so weit entfernt oder haben kein Ohr oder sie sind nicht oder nicht uns zugewandt. (20) Dich aber sehen wir da, nicht hölzern und nicht steinern, sondern lebend wahr -beten darum zu Dir. Als erstes bringe den Frieden, Liebster. (25) Denn die Macht hast Du. Die Sphinx, die nicht nur Theben, sondern ganz Griechenland überwältigt hat, - der Aitoler, der auf dem Felsen sitzt, (30) wie die alte Sphinx, und unsere Männer an sich reißt und fortschleppt -dagegen kann ich nicht kämpfen. Denn es ist Aitolische Art, sich an der Habe der Nachbarn zu vergreifen, (35) jetzt auch an der (Habe) weit entfernter (Lebender). Am besten wäre es, wenn du die Bestrafung selbst durchführtest. Wenn aber nicht, finde einen Oidipus, der diese Sphinx entweder herabstürtzt

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I. Anika /1. Athen

oder zu [Asche] macht. (Z. 15-23: Übersetzung V. Ehrenberg)

Polemon bei Harpokr. s.v. "Ενη καΐ vea: Ύτερβίδης èv щ τρος 'YyiáívovTa. την νφ' ημών τρίακάδα καλουμ^νψ Ινψ καΐ véav καΚοΐισίν ' Κϋηνοάοι ατό τον την τβλβυτην 'έχβι,ν του προτέρου μηνός καΐ την άρχην του υστέρου. Πολέμων δέ <ρησιν δη έκάλβσάν ποτβ αύτην Δημητριάδα έττΐ ημη Δημητρίου του Μακεδόνος.

ϋ : Der alte und neue Tag: Hyperides im Buch an den Genesenden. Den Tag, der von uns der dreißigste genannt wird, nennen die Athener den alten und neuen Tag, weil er das Ende des vor aufgehenden und den Anfang des folgenden Monats umfaßt. Polemon erzählt, daß dieser Tag einst zu Ehren des Makedo-nen Demetrios Demetrias genannt wurde.

Flu. Dtr. 12, 1-2: *ΐΙν δ' apa καΐ τυρός ётера ϋβρμότβρα κατά τον 'Αριστοφάνη- -γράφει yáp τις άλλος ΰτβρβαλλόμενος άνβλβυΰβρίςί τον Στρατοκλέα, δέχ€σΰαι Δημητριον οσάκις άν άφίκηται τοις Δημητρος και Διονύσου ξενισμοΐς, τφ δ' ύτβρβαλλομένφ λαμτρότητι και τολυτελείφ την υττοδοχην àpyvpiov βίς άνάϋημα δημοσίςί δίδοσϋαι. τέλος δέ των те μηνών τον Μουϊ'υχιώί'α; Δημητριώνα και τών ημερών την Ινην καΐ νέαν Δημητριάδα τροσηΥορευσαν, καΐ τών έορτών τά Διονύσια μετωνόμασαν Δημήτρια, έτεσήμηνε δέ τοις τλείστοις το ûeiov. ό μέν yáp τέτλος, ώστερ έφηφίσαντο μετά του Διός καΐ της Άύηνάς τροσενυφηναμένων Δημητριον καΐ 'AvTÍyovov, τεμτόμενος διά του Κεραμεικοϋ μέσος έppáyη ύυέλλης έμτεσούσης- τερι δέ τους βωμούς τους εκείνων έξήνϋησεν ή yr¡ κύκλφ τολύ κώνειον, μηδ' άλλως της χώρας τολλαχοϋ φυόμενον η δ' ήμέροί τά τών Διονυσίων έyίvετo, την τομτην κατέλυσαν ισχυρών τáyωv yεvoμέvωv ταρ ' ώραν ...

ϋ : Aber es gibt doch, mit Aristophanes zu reden, etwas, das noch heißer ist als Feuer. Beantragt da ein anderer, der den Stratokies an knechtischer Gesinnung noch überbieten will, man solle Demetrios, sooft er komme, mit den religiösen Ehren empfangen wie Demeter und Dionysos, und demjenigen, der beim Empfang am meisten Glanz und Pracht entfalte, solle aus der Staatskasse eine Geldsumme für eine Stiftung ausgezahlt werden. Schließlich tauften sie den Monat Munychion in Demetrion um, den Vorneu-mondstag in Demetrias und das Fest der Dionysien in Demetrien. In den meisten Fällen gab aber die Gottheit ihren Zorn zu erkennen. Der Peplos, in dem sie nach Volksabstimmung neben Zeus und Athena auch Demetrios und Antigonos hatten einweben lassen, riß mitten durch, während er durch den Keramei-kos geführt wurde, weil ein plötzlicher Sturm hineinfuhr. Um ihre Altäre ließ die Erde rings viel Schierling aufsprießen, der sonst auch im Lande nicht viel wächst. An dem Tag, auf den die Dionysien fielen, mußten sie die Prozession absetzen, weil wider die Jahreszeit starker Frost eingetreten war ... (Übersetzung nach K. Ziegler)

K: Zur historischen Situation s. Habicht, Untersuchungen 2 ff. und ders., Athen 92 ff. 95. 98 ff. Diese Ehrungen stellen den Dank der Athener an Demetrios für die Wiederherstellung der demokratischen Ver-fassung sowie für die 294 v.Chr. erfolgte Schenkung von 100.000 Medimnen Getreide dar (Plu. Dtr. 34,4 f.; Mor. 183 В; s. dazu Schenkungen KNr. 12 [L]). Das unerwartet milde Verhalten des Demetrios mag die Ursache für die kurzlebigen Ehrungen sein: Die Athener beschlossen Demetrios wie Dionysos oder Demeter zu empfangen, den Tag Munychion in Demetrion umzubenennen, einen Tag Demetrias zu taufen, dem Fest der Dionysien einen oder mehrere Tage anzufügen und diese zu Ehren des Königs zu feiern. Plutarchs Irrtum in Bezug auf die Umbenennung ist längst geklärt worden, vgl. dazu ausführlich Habicht, Gottmenschentum 50 ff. und ferner F. Taeger, Charisma I (1957) 266 ff. Der Kult wurde 289/88 v.Chr. beseitigt (Plu. Dtr. 46,1; Paus. 1,26,1-2); dazu Ferguson, Hellenistic

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

Athens 126 Ашп. 1; Habicht, Gottmenschentum 54; H. Halfmann, Die politischen Beziehungen zwischen Griechenland und den Diadochen, in: Migratio et Commutatio, Studien zur Alten Geschichte und deren Nachleben. Thomas Pekáry zum 60. Geburtstag (Hrsg. H.-J. Drexhage/J. Sünkes 1989) 30 f. Zum Ithyphallikos, der 291 oder 290 v.Chr. in Athen auf Demetrios gesungen wurde (Duris, FGrHist 76 F 13 und Demochares, FGrHist 75 F 2 = Athen. 6, 253 В ff.) s. Habicht, Gottmenschentum 232 f. Anm. 37, ders., Untersuchungen 35 ff. und Athen 98 ff. sowie V. v.Ehrenberg, Die Antike 7, 1931, 279 ff. (Polis und Imperium [1965] 503). Athenaios (12, 536 A) berichtet nach Duris, daß während der Feier der Demetrien Demetrios in einem Gemälde an der Vorderwand des Proskenions des Dionysiostheaters abgebildet wurde, und zwar als Reiter über die Welt hin (έττΐ της Οίκονμβνης όχούμενος). Anscheinend handelt es sich um ein be-wegliches Bild, eine Art Pinax. Näheres läßt sich jedoch darüber nicht sagen; s. dazu Chr. Schwingen-stein, Die Figurenausstattung des griechischen Theatergebäudes (1977) 19. 106; allgemein zu temporären Bildern bei hellenischen Festen s. H. v.Hesberg, Jdl 104, 1989, 61 ff. bes. 77 mit Bemerkungen zu den theatralisch inszenierten Auftritten des Demetrios I. Poliorketes: "Diese Werke gehören ausschließlich zur Ausrichtung von Festen, seien es nun Totenfeierlichkeiten, Umzüge oder andere Darbietungen. Sie sollen folglich nicht bleibend als Monument in einem Heiligtum oder auf der Agora wirken, sondern sind einge-bunden in das festliche Geschehen. Sie bieten, wie kaum eine andere Gattung die Möglichkeit, den Prunk der Ausstattung exemplarisch vor Augen zu führen." (v.Hesberg ebenda 78). Athen. 6, 254 A (Φίλας Αφροδίτης) bildet keinen zwingenden Beweis für die göttliche Verehrung von Phila, der Frau des Demetrios; anders K. Scott, AJPh 49, 1928, 233 f. bes. 236 und R.A. Billows, Antigonos the One-Eyed and the Creation of the Hellenistic State (1990) 235.

KNr.: 12 [E]

4: edd.: U. Köhler, Hermes 5, 1871, 343 ff.; IG II 302; G. Unger, Philologus 39, 1879, 446 und ders., Philologus Suppl. V (1889) 687; H. Usener, RhM 34, 1879, 397; W.S. Ferguson, The Athenian Secretaries (1898) 429; Α. Wilhelm, ÖJh 1898, 89; IG IP 649; A. Johnson, ClPh 9, 1914, 251 f. 256 ff.; (SEG 3, 93); W.B. Dinsmoor, The Archons of Athens (1931) 5 ff. EM 7373

Text: Dinsmoor.

[Έ7Γ]ί Ό[λυμ]7Γΐ[ο]δώρο[ϋ] ά[ρ]χο[ί'τ]ος άνα^ραφίως δε Έττίικ-ο\}]βο[υ το\ν Έπιτέλου[ς] 'Ρ[αμν]ουσίου, έπί της Πο;ί'δ[ιο-νί]δος δβκ[άτ]ης 7Γρυ[τ]αί'6[ία]ς· Μουί'[ι]χιώίΌς [1]νηι [κα-ι vé]m, πρώτ[η]ι [τ]ης ΐΓρυτα[ν€]ίας· εκκλησία- των [·π·]ρο[έ-

5 δρ(ύ\ν 'βτβ\Ρηφι[ζ]ε(ν) Νίκόβο[υλ]ος Νικίου Φρεάρρι[ο\ς [κ-αΐ σ]υί'ΤΓρ06δροί· εδοξεν [τώ]ι δήμωι- Στρατοκ[λη]ς Ε[ύ-ϋυ]δημου Δι[ομ6]€υ[ς et]7re[î'· έ]7Γ€ΐδή οϊ те irpóyovoL [ο-ι ΦιληΓ7Γ[ί]δ[ου δ]ιετ[6λ]€σ[α]ί' άνδρες άγαι?οΙ όντ€[ς π-б]р[1] τον δημ[ον τ]όν Άΐ?[η]ΐ'α[ί]ωί' kû;[1] èv πάσιν τοις [και-

10 p]oîç ά7Γοδεικ[ί']ύ/χ6[ί']ο[ι] τ[η]ν ευνοιαν καΐ την φίΚο[τ-ιμ]ίαν, ΤΓολλάς [/i]èi' καΐ μ€[γ]άλθ!ς χρείας τταρεσχονίτ-0 τ]ώι δήμωι, πολλά δε 6[ί]ς [τά]ς 6πιδό[σ]6[ι]ς και τριΐηρ-αρίχίας καΐ χ[ορ]ηγίας κα\1 τ]άς ΰ:[λλ]ας λ£ΐτοι;ργία[ς έκ τ]ων ί[δί]ω[ί' χ]ρήματ[α] ά[ί'ήλ]ωσ[αΐ'], ων υπομνήματα ε[ν

15 τ]οΐ[ς Îe]p[otç] της [7r]ôX[e]w[ç τρΥιττοδες καΐ τ' άλλα àf[ai?-

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/. Attiìca /1. Athen

ήμ]ατα κα[ταλ]6λε[ι]7Γτ[ο;ι· κα]ί στρατηΎίας καλάς [καί 6ί']δό[ξους [β]στρ[ατ]η[Ύ]ησ[αν] καΐ κατά yijv καΐ κατά ??[ά-λατ]τα[ϊ'· κ]θ!ΐ θ![ΰ]τός ί>[ι]λι[7Γ7Γ]ίδί;ς жер1 τλβίστου το[ι-οΙΟμει-ίοΙς [τ]ην [υΙττάρχουσίαιΊ αΰτώι των Trpoyòvav τρ[ο-

20 ς] τον [δτι]μο[ν ей]l ' iota][к]а[1 φ]ιΚοτίμίαν 01атете\е[к-ev ά]τοδ€ΐ[κνύ]μενος Ъ т[е τ]αΙς έττιδόσεσίϊ' καΐ τ[ρ-^]ηpapχίa[ις κ]αΙ [χ]ορηγί[α]ις καΐ ταΐς αλλαις [X]e[iT-ο]υργ[ία]ις καΐ <ρι[λο]η/χί[α]ις ττάσαις- καΐ χ[ε\φοτ[ον-

7;]t?6Î[ç στρατ]ηΎ0ς [è]7rl το [ν]ανηκόν 'εστρατ[η]Ύησ[€ν 25 κ]αλ[ώς κ]αΙ σ[υ]νφε[ρ]όντ[ω]ς [τ]ώι δήμωι· καΐ |8û!a[t]Xeù[ç ώ-

ν] τάς те î?iia[i]û!Ç [ά7Γ]άσο!ς δ[σ]ο;ς ττροσηκβν αυτόν [Û7r]è[p τ]ης ττόλβως Teù[m]ev €ΰσ[ε])5ώς κοά κο:[τ]ά τα τ[άτ]ρία, κ-αι τ]ών &λλ[ωϊ'] ά·κάν[των τ]ώ[ί'] kv те1 àpxel boa oí [ν]όμ[ο-t] 0![ύ]τώ[ι π]ρο[σ]€τατ[τον β\π[ι]μβμε\ηταί καλώς καΐ ά[δ-

30 ω]ροδοκήτως· καΐ ά[Ύ]ωνού[β]της αίρβύβΙς ·π€[τ]όηκβ[ν το]υς άγώΐ'[α]ς τοίς ϋβοΐς [·7Γ]άί'το;ς καλώς καί φίλοτ[ί-μω]ς, καΐ τάς αλλας 'β·π[ιμ€λ]άας πάσας ίψ' όσας [αυτό-

ν] ó δ[τι]μος [η] ή βουλή [κ]6χ6[φ]οτόνηκ€ν '€'κιμ€μβλη[τα-t] δικο;ίω[ς· κ]αί [πρ]€σβ€ί[ας] κ[α]λ[ά]ς καΐ σννφ6ρούσ[ας

35 τώι] δημω[ι π6]'κρίσββυ[κ€ν]· και άΎωνιστήν ό αυτός [ύ-ττέρ τ]ών [τ]εΐ 7Γΰ:[τρ]ίδι σ[υνφ]βρόντων èv πάσιν τοις [κ-

aipotç] παρεσχηται- δ€[δό]χ??αι τώι δημωι 'eiraivè[a-αι Φιλιπ]ΐΐίδην Φιλομ'η[λο]υ Haiaviéa της те τών ж[р-oyòvwv ευταξίας καΐ άρε]της Ъека και φιλοτιμ[ί-

40 ας προς τον δημον, και στε]φανώσαι αυτόν χρυσώι [σ-τβφάνωι από Η Η Η δραχμών κ]αΙ [α]νειπεΙν τον στ€φ[α-νον Αιονυσίων τών èv &στ]6ΐ καί Αημητριβ[ι]ων τρ{α-

Ύωιδών τώι ά^ώνι· της δ' άί']αγορεύσ6ως 'βπιμβληϋ[η-ναι τον άΎωνούβτην στησ]αι δ' αϋτοΐι τον δημον κο;[1

45 e'iKÓva χαλκην èv άγοράι]· elvai δ ' αυτώι και èKyò[v-ων άά τώι πρβσβυτάτωι σ]ίτησιν èv πρυτανβίωι [κ-αΐ προβδρίαν èv πάσι τοις] αγώσιν οίς η πολις τί[ύ-ησιν ávaypá\¡/ai δέ τόδβ το] φήφισμα τον àvaypaφ[é-α èv στηλαις λιόίναις κα]1 στησαι την μβν èv Ακρ[ο-

50 πολβι, την δβ παρά την 6ΐκ]όνα· elvai δέ Φιλΐ7Γπί[δη-ι èv ταΙς στηλαις πpoσav]ayp[ά]\|/aσϋaι<ς> τάς ebep[y-εσίας καΐ èπιδóσeις καΐ] τριηραρχίας καΐ r[à]ç ά[λ-λας λeιτoυpyíaς τάς yey]tvημévaς τοις πpoyòv[o-ις και εαυτώι· το δ' άνάλωμ]α το βίς την πόησιν το[ΰ σ-

55 τβφάνου καΐ της εικόνος] καΐ την àvaypaiprjv τών [σ-τηλών μερίσαι τον èπì τη]ι διοικήσει.

ϋ: Unter dem Archon Olympiodoros, der zehnten Prytanie der Pandionis, für die Epikouros, Sohn des Epiteles, aus Rhamnus Schreiber war, am letzten Tag des Mounichion, am ersten Tag der Prytanie. Ver-sammlung (5). Der Prohedros Nikoboulos, Sohn des Nikias, aus Phrearrhioi und seine Symprohedroi brachten den Antrag ein. Beschluß des Volkes. Stratokies, Sohn des Euthydemos, aus Diomeia stellte den Antrag: Da die Vorfahren des Philippides fortfuhren, dem Volk der Athener gegenüber tüchtig zu sein.

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Das Material /А. Die Zeugnisse

und bei jeder Gelegenheit (10) ihr Wohlwollen und ihren Eifer zu zeigen, ferner viele und große Dienstleistungen dem Volk gewährten und große Geldsummen für freiwillige Beiträge, Tetrarchien, Choregien und die anderen Liturgien aus eigenen Kosten aufwandten, wovon (15) die Dreifüße in den Heiligtümern der Stadt und die anderen Weihgeschenke als Andenken geblieben sind. Und sie führten ihr Strategenamt sowohl zu Lande als auch zur See gut und ruhmvoll. Philippides selbst fuhr am meisten (20) mit dem seit den Vorfahren bestehende Wohlwollen und den Eifer dem Volk gegenüber fort, und stellte (beides) durch die freiwilligen Beiträge, Trierarchien, Choregien und allen anderen Liturgien und Freige-bigkeiten unter Beweis. Als er zum Strategen zur See gewählt wurde, leistete er seinen Dienst gut und im Interesse des Volkes. (25) Dem König brachte er alle Opfer, die ihm gebühren, für die Stadt mit Frömmigkeit und nach väterlicher Sitte dar, und um alles andere in seinem Amt, welches ihm die Gesetze anordneten, kümmerte er sich auf gute und unbestechliche Weise. (30) Als er zum Agonothetes gewählt wurde, veranstaltete er die Agone für alle Götter gut und eifrig, und um alle anderen freiwilligen Beiträge, zu denen er vom Volk oder vom Rat gewählt wurde, kümmerte er sich auf gerechte Art. Als Gesandte verhandelte er gut und im Interesse des Volkes (35). Und als Kämpfer für die Interessen der Heimat hielt er sich in allen Zeitumständen in Bereitschaft. So möge das Volk beschließen: Man soll Philippides, Sohn des Philomelos, aus Paiania wegen seines Gehorsams gegenüber den Vorfahren und wegen seines vorbildlichen Charakters und seines vollen Eifers dem Volk gegenüber loben (40) und mit einem goldenen Kranz im Wert von 300 Drachmen auszeichnen. Der Kranz soll am tragischen Agon der städtischen Dionysien und der Demetrien ausgerufen werden. Der Agonothetes soll sich um die Aus-rufung kümmern. Das Volk soll ferner ein bronzenes Standbild von ihm auf der Agora aufstellen (45). Er selbst und von seinen Nachkommen jeweils der älteste sollen im Prytaneion gespeist werden und bei allen Agonen, die die Stadt veranstaltet, die Prohedrie haben. Der Schreiber soll diesen Beschluß auf [zwei] steinerne Stelen schreiben und die eine auf der Akropolis, die andere beim Standbild aufstellen (50). Auf den Stelen sollen noch dazu die Wohltaten, die freiwilligen Leistungen, die Trierarchien und die anderen von Philippides selbst und seinen Vorfahren geleisteten Liturgien geschrieben werden. Der Finanzverwalter soll den für die Herstellung des Kranzes (55) und des Standbildes sowie für die Ein-tragung auf den Stelen nötigen Betrag zuteilen.

K.: Es handelt sich um das Ehrendekret für Philippides aus Paiania aus dem Jahre 292 v.Chr.; zu seiner Person Davies, APE 549 ff.; Habicht, Studien 124 ff.; Gauthier, Les cités grecques 77 ff.; Habicht, Athen 88. Z. 1: Olympiodoros ist auch literarisch überliefert, s. dazu W.B. Dinsmoor, Archons of Athens (1931) 12 f.; J. Kirchner, Prosopographia Attica (1901-1903) 11387 -I- 11388; Habicht, Athen 98 mit Anm. 89. In Zeile 42 erscheinen die Demetrien in Verbindung mit den Dionysien. Z. 45 f.: Zur Sitesis als bürgerliche Auszeichnung, die meistens mit einer Statue verbunden war, s. St. Dow, HarvStClPhil 67, 1963, 78 ff. und M.J. Osborne, ZPE 41, 1981, 153 ff.

KNr.: 13 [E 1]

1. Antigonos IL Gonatas 2. nach 255 v. Chr. 3. Opfer

4. edd.: D. Philios, AEphem 1887, 171; Michel, Recueil 1484; IG II 5, 323 b; IG IP 683

Text: IG \Ϋ 683.

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I. Anika /1. Athen

θ e o i . ΈτγΙ Ιέρωνος άρχοντος èwl της Άντωχίδος h-της πρυτανείας, ψ Φαινυ\ος Παΐ'ιρίλου Όηύεν βΎραμμάτβυβν Ποσιδ£ώί'[ο]ς νστίρον τρίτηι έ-

5 ττΐ δέκα, δβυτβραι καΐ трмкоатеХ της πρυταν-είας- 'εκκλησία- των προέδρων επε^ηφιζεν ν Πο-σείδιππος Κτησικλεους Χολαργευς καΐ συμπ-ρόεδροι- ν ν εδο[ξ]€ί' τήι βουλήι καΐ τώι δημωι- ν Ορασυφων '\εροκ\είδου Έυ[πε]ταΐΜν είπεν- επε-

10 ιδη οί επψεΚηταΙ των μυστηρίων οί χεφοτο-νηύεντες τον ένιαυτόν τον επί ΐΙοΧυεύκτου ά-ρχοντος τάς τ[ε ύ]υσίας Μυσαν δσαι καύηκον ε-ν τώι ένίαυ[τώί τψ τ]ε Αήμητρι καΐ τηι Kópet κ-[αΐ] τοίς ά[λλοις i?eoî]ç, οίς πάτρων ην, υπερ τε τ-

15 [ης] βουλη[ς κάί τοΐ> δη]μου του Άύηναίων καΐ παί-[δωΐ' καΐ -γυναικών καΐ] του βασιλέως ' AvTiyóvo-[f ]

Ü: Götter. Unter dem Archon Hieron, der sechsten Prytanie der Antiochis, für die Phainylos, Sohn des Pamphilos, aus Oe Schreiber war, am 13. des letzten Posideon (5), dem 302. Tag der Prytanie. Ver-sammlung. Der Prohedros Poseidippos, Sohn des Ktesikles, aus Cholargos und seine Symprohedroi brachten den Antrag ein. Beschluß des Rates und des Volkes. Thrasyphon, Sohn des Hierokles, aus Xypete stellte den Antrag: Da (10) die Aufseher der Mysterien, die alljährlich unter dem Archon Polyeuktos gewählt wurden, die Opfer, die alljährlich der Demeter und der Kore und den anderen Göttern gebühren, nach väterlicher Sitte darbrachten, für den Rat (15) und das Volk von Athen und die Kinder und Frauen und den König Antigonos...

K: Ehrendenkret für die Aufseher der Mysterien von Eleusis aus dem Jahr 274/73 v.Chr. Z. 16-17: Es werden Opfer erwähnt, die nicht dem Antigonos Gonatas selbst, sondern ßr ihn den Stadt-göttern dargebracht wurden, wovon die Formel υπερ βασιλέως Αντιγόνου zeugt; zur Formel ϋπερ s. H. Hommel, Chiron 6, 1976, 321 Anm. 5; H. Schaaf, Untersuchungen zu Gebäudestiftungen in helleni-stischer Zeit (1992) 37 Anm. 236; zur mehrfachen Verwendung von ύπερ G. Daux, REG 48, 1935, 42 ff.; s. ferner B. Anastasiades, Hellenika 41, 1990, 223 ff. Obwohl der größte Teil der Zeugnisse, die manche Forscher für städtische Kulte des Antigonos anführen (so E. Kornemann, Klio 1, 1901, 84; Beloch, GG 111,1, 377 Nr. 2; Ferguson, Hellenistic Athens 190; F. Taeger, Charisma I [1957] 236 f.), von W.W. Tarn, Antigonos Gonatas (1913) 435 f. entkräftet wurde, ist nach Habicht, Gottmenschentum 80 die Möglichkeit eines Kultes für Antigonos in Athen nicht auszuschließen. Um die Mitte der 50er Jahre (256/55 oder 255/54 v.Chr.) gab Antigonos der Stadt ihre Freiheit zurück, nach einiger Zeit hat er auch die Garnison aus dem Museion zurückgezogen (s. die Schriftquellenangaben und die Diskussion bei J. Pouilloux, BCH 70, 1946, 488 ff.; Habicht, Sttidien 16 ff. 20 und ders., Athen 154 ff.). Die Jahre vor dem Chremonideischen Krieg kommen für Ehrungen des Antigonos in Athen nicht in Frage, da zu dieser Zeit die Beziehungen der Stadt zum König gespannt waren (vgl. dazu Habicht, Untersuchungen 95 ff. 98 ff.). Zur kultischen Verehrung des Antigonos Gonatas in den griechischen Städten s. Habicht, Gottmen-schentum 80 f. und ebenda 241: "Man kann sich auch fragen, ob nicht der Grund für das fast völlige Fehlen beglaubigter Nachrichten über Kulte des Antigonos Gonatas darin zu suchen ist, daß der König allenthalben zu dem Mittel griff, die Städte Griechenlands durch ihm ergebene Tyrannen zu beherrschen.

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

ein Mittel, das sich mit dem Freiheitsbegriff und der Autonomie der Gemeinden schlechterdings nicht vertrug. " Während die hier aufgeführten Inschriften lediglich Opfer im Namen des Königs bezeugen, sind für Rhamnus durch eine jüngst entdeckte Inschrift Opfer an Antigonos Gonatas gesichert: KNr. 50 [Е].

KNr.: 13 [E 2]

4. ed.: E.S. Dontas, Hesperia 52, 1983, 48 ff. (SEG 33, 115). Akropolis Mus. 13371

Text: Dontas.

Έττί Πολυεύκτου άρχοντος, έττι της Έρβχύη-ίδος δευτέρας ιτρυτανείας ψ Χαφβφών ' Α-ρχεστράτου Κεφαληύβν ζ,^ραμμάτευ^ν, Мб-ταγβίτνιώνος 'ενδβκάτει ν βνδβκάτβί τη-

5 ς πρντανάας ν βκκλησία κυρία- των жроеЬ[р\-ων 'ene\¡/7i(pi^ev ν ΚΚβίδημος Φρύνωνος Φλ[ι;]-

καί συμπρόεδροι ν "Εδοξβν ττμ κάί τώι δημωι ν Αημόστρατος ' ί^ριστοφάν{ο\-υ ΠαιαίΊείις eliíev ν Ύττέρ ων άπαγγβλλβι ' Α-

10 ριστοφάνης ο ΰος της ίβρβίας της Άγλαύρ-ου ΰττέρ των Ιερών ων 'έύυβν τοις άσιτητη-ρίοις τηι Άγλαύρωι καΐ τώι Άρει και τώι Ήλί-ωι καΐ ταΐς "Ωραις κάί τώι ' Αττόλλωνι καί το-ις οίΧΚοις ϋβοις οίς πάτριον ην ν àyaûeî τ-

15 υχει, δβδόχύαι τηι βουληι τους προέδρου-ς οΐτιν<β>ς αν προεδρβύωσιν βίς την πρώτη-V εκκλησίαν χρηματίσαι πβρί τούτων ev te-poîç, Ύνώμην ôè ξνμβάΧΚεσύαι της βουλής €ΐς τον δημον οτι δοκεΐ τηι βουληι ν τα μί-

20 ν àyaêâ δβχεσϋαι την βουλην καί τον δημο-ν τα yeyovÓTa èv τοις ίβροίς έφ ' byieíai κ-αί σωτηρίαι της βουλής καί του δήμου του Άύηναίων καί παίδων καί yυvaικώv καί υπ-ep του βασιλέως ' kvτιyЬvoυ καί Φίλας της

25 βασιλίσσης καί τών èκyóvωv αυτών ν έττει-δη δέ ή ιέρεια της ' Αγλαύρου τά те eíσayώy-eia καί τάς ΰυσίας έΰυσε τάς προσήκουσα-ς, έπεμβληϋη δε καί της ευταξίας της èv τη-ι παννυχίδι, εκόσμησβ δε καί την τράπε^α-

30 ν, επαινεσαι την ίερειαν της 'Αγλαύρου νν Ύιμοκρίτην Πολυί'ίκου ' Κφιδναίου ϋυyaτ-έρα και στεφανώσαι αΰτην ϋαλλου στεφάν-ωι εύσεβείας ενεκα της προς τους ύεους. ά-vaypá^ai δε το \]/ή<ρισμα τον ypaμμaτεa το-

35 ν κατά πρυτανείαν 'εν στηλει λιΰίνει καί στησαι εν τώι ίερώι της ' Αγλαυρου, είς δε τ-

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I. Anika /1. Athen

ην άναΎραφην της στηλης μίρίσαι τους έπ-Ι τηι διοικήσει το Ύβνόμενον άναΚωμα.

' Я βουλή 40 ' Ο δήμος

Ύήν iépeiav Ύιμοκρίτην

ϋ : Unter dem Archon Polyeuktos, der zweiten Prytanie der Erechtheis, für die Chairephon, Sohn des Archestratos, aus Kephale Schreiber war, am 11. Metageitnion, dem 11. Tag der Prytanie (5). Hauptver-sammlung. Der Prohedros Kleidemos, Sohn des Phrynon, aus Phleius und seine Symprohedroi brachten den Antrag ein. Beschluß des Rates und des Volkes. Deimostratos, Sohn des Aristophanes, aus Paiania stellte den Antrag: Betreffs der Berichte des Aristophanes (10) über die Opfer, die er als Eiseteria an Aglauros, Ares, Helios, die Hören, an Apollon und die anderen Götter nach väterlicher Sitte darbrachte. Zum guten Glück (15), möge der Rat beschließen, daß die Prohedroi, welche in der nächsten Versamm-lung vorstehen werden, über diese Angelegenheiten in den Heiligtümern verhandeln lassen sollen und folgenden Beschluß des Rates dem Volk vorlegen sollen: Daß es dem Rat gut scheint, das Gute, das der Rat und das Volk durch die Opfer für die Gesundheit und Rettung des Rates und des Volkes von Athen, für die Kinder und Frauen und für den König Antigonos und die Königin Phila (25) und ihre Nachkom-men erfahren haben, gutzuheißen. Da ferner die Priesterin der Aglauros die Eisagogia und die gebühren-den Opfer darbrachte und sich um die gute Ordnung während der Pannychis kümmerte, ferner die Tafel schmückte, (30) soll die Priesterin der Aglauros, Timokrite, Tochter des Polynikos, aus Aphidnai gelobt und mit einem Blätterkranz wegen ihrer Frömmigkeit gegenüber den Göttern ausgezeichnet werden. Der Schreiber der Prytanie (35) soll diesen Beschluß auf eine steinerne Stele schreiben und im Heiligtum der Aglauros aufstellen. Die Finanzverwalter sollen den für die Eintragung auf die Stele nötigen Betrag zuteilen.

Der Rat (40) das Volk (ehrt)

die Priesterin Timokrite

K: Ehrendekret aus den Jahren 247/46 oder 246/45 v.Chr. für die Priesterin der Aglauros. Die am Nord-abhang der Akropolis gefundene Marmorstele lokalisiert das Heiligtum der Aglauros; s. dazu E.S. Dontas, Hesperia 52, 1983, 48 ff.; Habicht, Athen 170 f. Gegen die neue Lokalisierung der Agora hat sich U. Kenzier, Hephaistos 15, 1997, 113 ff. geäußert; s. aber N. Robertson, Hesperia 67, 1998, 283 ff. Z. 1: Zum Archontenjahr des Polyeuktos s. die Literaturangaben bei Dontas a.O. 53 Anm. 4. Z. 9-10: Zu Aristophanes s. D.M. Lewis, ZPE 52, 1983, 48. Z. 23-25: Erwähnt werden Opfer im Namen des Antigonos Gonatas, der Phila und ihrer Nachkommen. Z. 37-38: Zur Kostenzahlung, mit der oi έττϊ τήι διοικήσει, beauftragt waren, s. JLR, Bull. 1983, 157 und W.K. Pritchett, ZPE 61, 1985, 160; ferner Habicht, Studien 15 und B. Anastasiades, Hellenika41, 1990, 230.

KNr.: 13 [E 3]

4. edd.: IG II 307; Syll. 635; Michel, Recueil 681; IG IP 780; Syll.^ 466

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Das Material ΙΑ. Die Zeugnisse

Textausschnitt Zeilen 1-25: IG IP 780.

M 0 D σ [ a t ] , ΈτΓΐ ΚάΚΚιμηδον άρχοντος 'еш της ΑΙαντίδος ενάτης ηρυτανβία[ς, ψ Καλ]-λίας ΚάΚΚίάδον Πλωι?ευς έγραμ/Λάτευεί»· Έλαφηβολιώνος δεκάτηι [ϋστβρα]-L, βνάτηι καΙ еЫоатщ της πρυτανείας- 'εκκλησία ev Aiovíiaov [των тгрое]-

5 όρων €ΤΓβφήφι^€ν ν Χαρίας 'Ηνιόχου ΙΙήληξ ν καΙ συμπρόβδροι· ν [ëôo|ei'] τώι δημωι- ν Νεοπτόλεμος Φιλεου Αεφαδιώτης είττεν τερί ων «[τταγγέλλ]-et ó ά'^ωνοϋετης υπερ των άυσιών ας εϋυσεν τώι τε Λιονύσωι κ[αί τοίς αλ]-λοις ϋεοίς οίς ττάτρων ην, ν ауаёщ τυχηι δεδόχύαι τώι δήμω[ι, τα μεν ά]-yaêà δεχεσύαι τα yeyovÓTa εν τοις ίεροίς οΐς εύυεν εφ' ΰyιε[íaι καΐ σω]-

10 τηρίαι της βουλής καΐ του δήμου του Άύηναίων καΐ παίδων κα[1 yυvaικώ]-V [лш υπερ του βασιλέως 'Avτιyóvoυ ] ...6...Ç· ν επειδή δε ò àyωvoûετης περί πλείστου ποιούμενίος τήν πρ\-ος τους ϋεους εΰσεβειαν καΐ άποδεικνυμενος [τ]ήν εϋνοιαν [καί φιλοτι]-μίαν ην 'έχει προς τον δήμον τον Άϋηναίων τάς τε ϋυσίας πά[σας εϋυσεν τ]-

15 àç πατρίους 'εν τοις καύήκουσιν χρόνοις καλώς καΐ εΰσεβώ[ς, επετελεσε]-V δβ καΐ τους πpoáyωvaς τους 'εν τοις 'ιεροΐς κατά τα πάτρια, [επεμελήϋ]-η δε καΐ των άyώvωv των τε Αιονυσιακών και των άλλων καλώς [καΐ φιλοτί]-[μ]ως, ν 'επαινεσαι τον άyωvoâετηv ν 'Ayaûaîov Αυτοκλεους \ίΙροσπάλτιον] [6]ΰσ6/3€ίας ενεκα τής προς τους άεους καΐ φιλοτιμίας της [etç τήν /δουλ]-

20 ήν και τον δήμον τον Άύηναίων ν είναι δε αύτώι [δό]ντι τάς eiùjJùraç τής έ]-πιμελείας κατά τον νόμον εϋρεσύαι παρά τοίι δήμου άγαιίίόί' ότου αν δοκ:]-εΐ άξιος είναι, ν ávaypá\¡/ai δε τόδε το φήφισμα τον yp[aμμaτεa τον κατά] πρυτανείαν 'εν στήληι λιύίνηι καΐ στήσαι 'εν τώι [τεμενει του Αιονύσο]-υ, εις δε τήν ποίησιν κάί ανάϋεσιν τής στή[λης μερίσαι τον επί τήι δ]-

25 ιοικ[ή]σει το yεvóμεvov άναλωμα. vacat vacai 0,12

Ü: Musen. Unter dem Archon Kallimedes, der neunten Prytanie der Aiantis, für die Kallias, Sohn des Kallias, aus Plotheia Schreiber war, am [rückwärts gezählt] 10. Elaphebolion, dem 29. Tag der Prytanie. Versammlung im Dionysosheiligtum. Der Prohedros (5) Charias, Sohn des Heniochos, aus Pelion und seine Symprohedroi brachten den Antrag ein. Beschluß des Volkes. Neoptolemos, Sohn des Phileon, aus Deirades stellte den Antrag: Betreffs der Berichte des Agonothetes über die Opfer, die er an Dionysos und die anderen Götter nach väterlicher Sitte darbrachte. Zum guten Glück, möge das Volk beschließen, man soll das Gute, das die Heiligtümer durch die Opfer für die Gesundheit und Rettung (10) des Rates und des Volkes von Athen und für die Kinder und Frauen [und für den König Antigonos ...] erfahren haben, gutheißen ... Da der Agonothetes das möglichste für die Frömmigkeit gegenüber den Göttern tat und sein Wohlwollen und seinen Eifer dem Volk von Athen erwies, alle väterlichen Opfer (15) zu festge-setzter Zeit gut und mit Frömmigkeit darbrachte, ferner die Proagone in den Heilgtümern nach väterlicher Sitte veranstaltete, sich um die Agone der Dionysien und der anderen (Feste) gut und eifrig kümmerte. Man soll den Agonothetes Agathaios, Sohn des Autokieon, aus Prospalta wegen seiner Frömmigkeit den Göttern gegenüber und wegen seines vollen Eifers dem Rat und dem Volk von Athen gegenüber loben (20). Bei der gesetzmäßigen Rechenschaft nach Ablauf seiner Verwaltung soll ihm das Volk Gutes ver-schaffen, wo immer er für würdig erachtet wird. Der Schreiber der Prytanie soll diesen Beschluß auf eine steinerne Stele schreiben und im Heiligtum des Dionysos aufstellen. Der Finanzverwalter soll den für die Herstellung und Aufstellung der Stele (25) nötigen Betrag zuteilen.

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/. Attiìca /1. Athen

К: Auf dem Stein sind zwei Ehrendekrete für den Agonotheten Agathaios, Sohn des Autokieon, aus Prospalta, aus den Jahren 246/45 und 245/44 v.Chr. aufgeschrieben; s. A. Wilhelm, GGA 1900, 100; M.J. Osborne, ZPE 78, 1989, 238; Habicht, Athen 172. Zeile 11 mit der Aufzeichnung der Opfer im Namen des Königs Antigonos Gonatas ist entsprechend den übrigen epigraphischen Zeugnissen dieser Zeit ergänzt.

KNr.: 13 [E 4]

4. ed.: IG II 374; Syll. 192; IG IF 776 (Frg. a,b und c)

Text: IG IF 776.

[ ауаёщ τνχβι δεδόχύαί τη]ι [/3ουλί)ι] [roùç προέδρους οΐ àv λάχωσι^] ·κροεδρίυί[ιν\

[eiç την έττιονσαν 'βκκλησίαν χρη]ματίσαι 7Γ€ρ[ί] [τούτων, Ύνώμην δέ ξυμβάλλβσύ]αι της βουλής

5 [etç TÒV δημον, δη δοκεΐ ret /So]uXeî, та /i[è]i' άγα-[î?à δβχεσΰαι â φησιν ή ιέρεια Ύ€]Ύον€[να]ι h τοίς

[iepoîç οίς εΰυσεν εφ ' ύγιείαι κοά σ]ωτηρίαι της βου-

[Xiyç καΐ του δήμου καΐ παίδω]ν καΐ γυναικών

[και του βασιλέως ΆντίΎόνου κ]αί της βασίλίσ(σ)ης

10 [Φίλας καΐ των 'ε·γγόνων αϋτών]· ε-κειδή δε [ή] ιερει-

[α της Πολιάδος ετΓεμελήύη καλ]ώς καΐ φίλοτίμ-

[ως της те κοσμήσεως της τρ]απε^ης κατά τα

[πάτρια και των άλλων ων προσ]ετ[[τ\\αττον οι τ[ε\

[νόμοι και τα ψηφίσματα του δήμο]υ, διατ6λ6[ΐ]

15 [δέ εν παντί] καιρωι φιλο[τιμουμε]νη περί [τ]-

[ήν j?e]òi' και б[7г' Ά]λκΐ|8ιάδοι; &[ρχοντος] ανεύη-

[κεν] εκ των ίδί[ω]ν θήραιον κα[ί ..ca.8... ]ιστ.. ..ον καΐ τρίχαπτα, εμερισεν [δέ καΐ τοις Πραξι]-[ερ]γίδαις εις τ[ή]ν ϋυσίαν την π[άτριον έκ των]

20 [ί ]δίωί/ εκατόν [δρ]αχ^ιάς· δττως û;[î' ουν και ο δήμος]

φαίνηται τιμ[ών] τους περί πλε[ίστου ποιουμενο]-

υς τήν εις t o [ù ] ç ύεους ευσεβ[ειαν, έπαινεσαι]

την ίερειαν [τής] ' Αύηνας τής [Πολιάδος ΑυσιστράΊ]-

την ΠολυείύκΓου] Βατήϋεν ι?[υγατέ/θα καΐ στε]-

25 φανώσαι ι?α[λλοΰ] στεφάνω[ι εΰσεβείας ενεκα]

τής εις την [άεόν έ]παινε[σαι δε και τον άνδρα αυτ]-

ής 'Αρχεστρα[τον Ε]ϋύυκρ[άτους Άμφιτροπήύεν]

καΐ στεφανώ[σαι αυίτοί?* ύαλλοϋ στεφάνωι]

εΰσεβείας ε[νεκα τ]97[ς εις τους ϋεους καΐ φιλοτι]-

30 μίας τής 6Ϊ[ς τήν βουλήν και τον δημον- ávaypá]-

φαι δε τόδε [το φήφισμα τον γραμματέα τον κα]-τ[ά] πρυ[τανείαν εν στήλει λιύίνει ]

ϋ : ... Zum guten Glück, möge der Rat beschließen, daß die Prohedroi, die ausgelost worden sind, der

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Das Material /А. Die Zeugnisse

folgenden Versammlung vorstehen, über diese Dinge verhandeln lassen und folgenden Beschluß des Rates dem Volk vorlegen sollen. (5) Daß es dem Rat gut scheint, die Gefälligkeiten, welche, wie die Priesterin erzählt, die Heiligtümer durch die Opfer für die Gesundheit und Rettung des Rates und des Volkes und der Kinder und Frauen und des Königs Antigonos und der Königin Phila und ihrer Nachkommen erfahren haben, gutzuheißen (10). Da die Priesterin der Polias sich gut und eifrig um den Schmuck der Tafel nach väterlicher Sitte, und um die anderen (Dinge), die die Gesetze und die Beschlüsse des Volkes anordnen, kümmerte und bei allen Zeitumständen (15) fortfuhr, der Göttin vollen Eifer zu erweisen und unter dem Archon Alkibiades auf eigene Kosten ein Theraion und ... und Trichapta weihte und den Praxiergiden für das väterliche Opfer auf eigene Kosten 100 Drachmen aufwandte (20). Damit nun offenkundig sei, daß das Volk diejenigen ehrt, die das möglichste für die Frömmigkeit gegenüber den Göttern tun, soll die Priesterin der Athena Polias, Lysistrate, Tochter des Polyeuktos, aus Bate gelobt werden und mit einem Blätterkranz (25) wegen ihrer Frömmigkeit gegenüber der Göttin ausgezeichnet werden. Auch ihr Mann, Archestratos, Sohn des Euthykrates, aus Amphitrope soll gelobt und mit einem Blätterkranz wegen seiner Frömmigkeit der Göttin gegenüber und wegen seines vollen Eifers dem Rat und dem Volk gegenüber ausgezeichnet werden. Der Schreiber der Prytanie soll diesen Beschluß auf eine steinerne Stele schrei-ben. ..

K.: Ehrendekret für die Priesterin der Athena Polias, Lysistrate, Tochter des Polyeuktos von Bate, aus der Mitte des 3. Jhs. (ca. 240 v.Chr.); s. dazu Habicht, Athen 171. In den Zeilen 8-10 werden Opfer im Namen des Antigonos Gonatas, der Phila und ihrer Nachkommen erwähnt.

KNr.: 13 [E 5]

4. edd.: D. Philios, AEphem 1884, 135 ff. add. 159, 213; IG II 5, 614 b (SylP. 192; Michel, Recueil 606); Α. Kolbe in: Festschrift zu Otto Hirschfelds sechzigstem Geburtstag (1903) 312 ff.; K.J. Beloch, Klio 1, 1901, 402; ebenda 3, 1903, 321; Beloch, GG III 2, 35 ff.; W.S. Ferguson, The Priests of Asklepios (1907) 140; IG IP 1299 + Add. S. 672 (SEG 3, 1929); Syll.^ 485; F.G. Maier, Griechische Mauerbauinschriften (1959) 104 ff. Nr. 22 (SEG 19,1963)

Textausschnitt Zeilen 1-50: IG IP 1299.

[ - àveyK\y\Tov èavTÒP πο:ρ]ασκ€[υ]ά[^ωΐ'] κ[α]ί άδ[ωροδόκ7/τοί' ] ¿¿pj^' ¿j, ó δημο]ς εστίφάνωσβν χ[ρυσώι στβφάνωι ]

διατελεί άκόλονύα [πράττων ] 5 των φρουρίων οπως ]

[ '6παί\νώνταί καΐ στ€φανώντ[αι ] [ φ\ρουρια{{ΐ\], -KapeoKtváaaTO òe [δτΓως ] [ έτοιμου κατά μηνα μηδβνός 'е[Ка]ттшртт των λο ] [ εΐΪυσεϊΊ δε καΙ τοις ' Αλώιοις тщ те Δήμητρι καΐ τηι Kópei καΐ τοις [άλ]-

10 [Xotç ϋίοΙς ot]ç ττάτρων ην Ьжер του δήμου του 'Αϋηναίων καΙ του βασιλβως {'kvTi]-[•γόνου κ]αί της βασιλίσσης [Φίλας] και των kyyovœv αυτών ν παρβκάλβσεν δε [καΐ Toi)]ç ΊΓοΧίτας ο;7Γα;[ί'τα:ς] 'επί την ύυσίαν, ο'ώμενος δειν των àyaêCiv των γεγ[ο]-[νό]των εν τοις ιεροις [μ]ετασχειν, άναλώσας 'εκ των 'ιδίων, άποδεικνύμενος κα[ί έ]-V τούτοις την εΰνοιαν ην εχων διατελεί ττρός τους έαυτου -κολίτας- ν έ-ΐταγγίέλ]-

15 λεται δε καΐ εις τα λοιπά, εις à âv αυτόν ο δήμος καύιστεϊ η οι τετα^μενοι τ[ών]

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I. Anika /1. Athen

τολιτών ev τοις φρουρίοις τταρακαΚώσίν, άξων èavTÒv vapé^etv της те το[0 δή]-μου χαροτονίας καΐ των ev τοις irpÒTepov χρόνοις 'πeπpayμévωv· ν Χνα ου[ν φαί]-νωνταί κάί οί Terayßevoi των ττολιτών ev τοις φρονρίοις χάρίτας άξιας [άττο]-[δ]íδovτeς τοις eiς έαυτονς φιλοτιμουμένοις καΐ τον δημον τον 'Αϋηναίω[ν],

20 [ày]aâel τύχ6ΐ δεδόχΐίαι τοίς τeτayμévoLς των πολιτών 'EXevalvi κάί 'εμ [Пага] -[κτω]ι καΐ èirl Φυλεΐ καΐ τοίς στρατιώταις τοίς παρά τβΐ πòλeL στρατευομ[ενοις] [καί] τeτayμevo^ς Έλευσί ί Ί , τά μβν àyaûà δίχεσύαι, ά φησιν yeyovevai ev το[ΐς te]-ροίς οίς eûvev τηι те Αημητρι καΐ тщ Kòpei καΐ τοίς άλλοις ϋεοίς οίς πάτριο[ν] [ην], ¿παινίσαι δέ τον στpaτηyov ' Αριστοφάνην Άριστομενου AevKovoea καΐ а[те]-

25 φανώοαι αυτόν χρυσώι στεφάνωι κατά τον νόμον. ν "Οπως άν δέ ε'ιδώσιν άπαντες [δη] [TO]ÎÇ φιλοτιμουμίνοις εις τους τeτayμevoυς των πολιτών ev τοις φρουρίοι[ς ΚΑ]-[Ι] χάριτας άξιας άποδιδόασιν τών eíepyeoMV, ν ποιήσασύαι αντον e'iKÒva χ[θίλ]-[κη]ν και στησαι 'ev Έλευσίνι ev τηι αϋλει του iepoO- ν άνειπείν δέ τον OTé(pav[ov] [κα]1 την àvàûeaiv της εικόνος Άλώιωΐ ' те τάι πατρίωι άγώνι και ίμ Πΰ!ί'άκτω[ι Άττα]-

30 [το]υρίων τηι ύυσίαι καΐ επί ΦυλεΙ οταν yívητaι η ϋυσία τηι 'Αρτίμιδι τηι [' Ayроте\-[ρο:]ι κα\ Διονυσίων τών ev άστει τpayωιδώv τώι καινώι άyώvι οταν πρώτο[ν ό δήμος] [συ]ντελει τά Αιονυσια, ποιήσασύαι δε την άvayópeυσιv τηνδε- ν οί τετay[μévoι Άύη]-[να]ίων ΰπο του δήμου èv ΈλευσΙνι και εμ ΙΙανάκτωι καΐ έττΐ Φυλ€Ϊ στεφανο[ϋσι τον] στpaτηyov 'Αριστοφάνην 'Αριστομενου Αενκονεα χρυσώι στεφάνωι κα[τά τον νόμ]-

35 [ο]ί' και είκόνι χαλκει άρετης Ινεκα και εύνοιας ην εχων διατελεί εις [τε τον δημ-] [ον] τον Άύηναίων και τον βασιλέα Αημήτριον καΐ τους èyyóvoυς αύτοϋ [καΐ δίκαιο-] [σύ]νης της ε'ις εαυτούς- Ινα δε καΐ συντελεσύεΐ τά δeδoyμεva την τυχίσ[την, ελεσ]-[t?]o:i πεντε μεν άνδρας τους ΈλευσΙνι тетауμένους, π'εντε τους 'εμ Τ1ανά[κτωι, ενα δέ] {τ]ών 'επί Φυλει· τους δέ άίρεύεντας ποιεΐσύαι την εyδoσιv της ε'ικόνο[ς την ταχίστ]-

40 [τη]ν· ε'ις δε το yevóμevov άνάλωμα πapavyελλéτωσav οί αίρεύεντες TO[ÎÇ εν Έ λ ε υ ] -[σι]νι τετayμεvoις τώμ πολιτών καΐ τοίς εμ ΙΙανάκτωι καΐ 'επί Φυλει καΐ TO[ÎÇ ξενοις] [TOÎ]Ç μετά Τνωσίου τετayμεvoις είσφερειν ö τι άν αύτοίς 'εyλoyι^oμεvoι[ς φαίνη]-ται· όπως άν δέ ε'ιδώσιν οί πapayιvóμεvoι εις 'Ελευσίνα την те του στpaτ[ηyoύ] ' Αριστοφάνου ευνοιαν καΐ την τών άνατεύηκότων εύχαριστίαν, ν àvayp[à\j/ai τάδε]

45 [τ]ό φηφισμα εν στήλει λιύίνει κάί στησαι παρά την εικόνα, τη[ς] δε άvay[paφης καΐ] της ποιήσεως της στήλης και της άvayopεύσεως του στεφάνου ν επιμε[ληΰήναι] τους αίρεύεντας επί την ποίησιν της εικόνος- ν είναι δε αύτοίς έπι[μεληύεΐσι] και ο'ικονομ[ή]σασιν 'ορϋώς και δικαίως άπαντα ν ν ν ν ν ν καΐ άττοδοΟσΙι τους λoyισμoύς]

'επαινεύήναι κάί στεφανωϋήναι κοινεΐ τε ΰπο άπάντων κάί 'ιδί[αι ύπό τών τετay]-50 μένων.

ϋ : . . . brachte Opfer beim Fest der Haloia der Demeter und der Kore (10) sowie allen anderen Göttern nach väterlicher Sitte im Namen des Volkes der Athener und des Königs Antigenes und der Königin Phila sowie ihrer Nachkommen dar. Er forderte ferner alle Bürger zum Opfer auf, in der Überzeugung, daß man dem Nützlichen für die Heiligtümer beiwohnen muß, und brachte die Mittel selbst auf und stellte somit auch sein Wohlwollen seinen eigenen Mitbürgern gegenüber unter Beweis. Er erklärte sich (15) ferner auch in Zukunft für das bereit, was ihm das Volk verordnet oder wozu ihn die in den Festungen eingesetzten Bürger auffordern, sich der vom Volk vollzogenen Wahl und der Taten der vergangenen Jahre würdig zu erweisen. Damit nun auch die in den Festungen eingesetzten Bürger denjenigen, die sich bei ihnen und beim Volk der Athener eifrig bemühen, den gebührenden Dank abzustatten scheinen. (20) Zum guten Glück, mögen die eingesetzten Bürger in Eleusis und in Panakton und in Phyle und auch die Soldaten, die bei der Stadt eingezogen und in Eleusis eingesetzt sind, die Wohltaten, die - wie erzählt

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

wird - den Heiligtümern beim Opfer an Demeter und Kore und die anderen Götter nach väterlichem Brauch widerfahren sind, gutheißen. Man soll den Strategen Aristophanes, Sohn des Aristomenos, aus Leukonoe loben und (25) mit einem Goldkranz gemäß dem Gesetz auszeichnen. Damit nun allen offenkundig sei, daß denjenigen, die sich bei den in den Festungen eingesetzten Bürgern bemühen, der gebührende Dank für ihre Wohltaten abgestattet wird, soll ein bronzenes Standbild von ihm errichtet und im Hof des Heiligtums in Eleusis aufgestellt werden. Der Kranz und die Aufstellung des Standbildes sollen am väterlichen Agon der Haloia und in Panakton am Opfer der Apaturien (30) ausgerufen werden sowie in Phyle, wenn das Opfer an Artemis Agrotera dargebracht wird und am neuen tragischen Agon der städtischen Dionysien, wenn das Volk das nächste Mal die Dionysien feiert, und folgende Ausrufung soll stattfinden: Die vom Volk eingesetzten Athener in Eleusis und in Panakton und in Phyle zeichnen den Strategen Aristophanes, Sohn des Aristomenos, aus Leukonoe mit einem Goldkranz gemäß dem Gesetz (35) und mit einem bronzenen Standbild aus, wegen seines vorzüglichen Charakters und seines Wohl-wollens, das er dem Volk der Athener und dem König Demetrios und seiner Nachkommen und ihrer Gerechtigkeit erwiesen hat. Damit nun das Beschlossene am schnellsten ausgeführt wird, sollen fünf von den in Eleusis Eingesetzten ausgewählt werden, weitere fünf von den in Panakton (Eingesetzten), und noch einer von den in Phyle (Eingesetzten). Die Erlosten sollen dann die Herstellung des Standbildes am schnellsten ermöglichen. (40) Für den nötigen Betrag sollen die von den eingesetzten Bürgern in Eleusis und in Panakton sowie in Phyle und von den Freunden, die bei Gnosios eingesetzt sind, aufgefordert werden, beizutragen, was ihnen nach reiflicher Überlegung (als richtig) erscheint. Damit nun alle, die in Eleusis beiwohnen, das Wohlwollen des Strategen Aristophanes und die Dankbarkeit der Weihenden erkennen, soll dieser Beschluß (45) auf eine steinerne Stele aufgeschrieben und neben dem Standbild aufgestellt werden. Für die Eintragung und die Herstellung der Stele sowie für die Ausrufung des Kranzes sollen diejenigen Sorge tragen, die für die Herstellung des Standbildes ausgewählt werden. Sie sollen sich ferner darum kümmern, daß alles auf passende und gerechte Weise verwaltet wird. Und sie sollen Rechenschaft von der Belobigung und der Bekränzung sowohl öffentlich als auch gegenüber den einzelnen Eingesetzten ablegen.

K: Ehrendekret für den Strategen Aristophanes, Sohn des Aristomenos, aus Leukonoe aus dem Jahr 239/38 v.Chr. Die Zeilen 10 und 11 belegen Opfer im Namen des Antigonos Gonatas und seiner Familie.

KNr.: 14 [E]

1. Antigonos IL Gonatas 2. nach 255 v. Chr. 3. Standbild 4. ed.: IG IP 793; (SEG 38, 96). Nat. Mus. Νέοί̂ evper. 256

Text: IG IP793.

[ ττάσιν T]OÎÇ "Ελλτ;[σι?] [ β]ασιλβα ' kvTÍyovo-[ν ]γος -προς τα.εμβ. Λ [ 'AvTL\yóvtíi κατά τα жрЬте-[ρ άνα^]ορίνσάτίύσαν Ы καΐ Άϋη-[ναΐοι τρα^ίύώων τώι καινώι àyâvi èv т]ш ΰβάτρωι κατά ταντα καΐ [τά 'βφηφισμενα àvaypà\pavTeç εις στήλ]ην λιύίνην άναϋβτωσαν ' Αΰ-

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I. Anika /1. Athen

[ήνησί ev тщ Άκροττόλβι οί άττοδεδείΎμίενοι жар' 'Αύηναίων ν δττως δ' [άΐ' καΐ άνα^ραφψ το φηφίσμα τόδε εις τ]ό βημα 'εφ ' ου εΙκών σταύησ-

10 [εται, χεφοτονησαι τον δημον δυο άί'δραΙς, οί δε άττοδειχύεντες έπ-[ίοτάται ετημεΧηύησονται της εικόνος] καΐ τοίι βήματος· το δε ανά-[λωμα το εις την εικόνα και την στηΚην oi] ταμίαι των οσίων άττό των [της ττόλεως δόντων ν δττως δε καΐ βασιλεν]ς ' Αντίγονος είδησει τα έ-[φηφισμενα τωι δήμωι, τους κεχειροτωνη]μενους πρεσβευτάς 'Έρμο-

15 [ καΐ το φήφισμα τόδε ά]πενενκεΐν και εμφανίζε-[ιν ' Αντιγόνωι ]ον κάί ταρακάΚάν και ά^-[ιοίιν αυτόν και εις τα λοιττά αεί τίνος àya]âoî) ταραίτιον γίνεσύα-[t τώι δημωι καύότι ηδη και εν τωι εμπροσΰ]εν άποδεδωκεν αύτώι χά-[ριτας ό δήμος καταξίας των ευεργετημάτων]· το δε ψήφισμα τόδε άν-

20 [αγραφάτω ό γραμματεύς. έπΙ την τόησιν της] εικόνος καΐ του βηματ-[oç οΐδε κεχειροτόνηνται- ]νου ν Φάνης Άττολλοφάν-[ου]·

vacat 0,10

ϋ : ... alle Griechen ... König Antigonos ... (5) ferner haben die Athener (dies) am neuen tragischen Agon im Theater auf dieselbe Weise verkündet und die von den Athenern Gewählten die Beschlüsse auf eine steinerne Stele geschrieben und in Athen auf der Akropolis aufgestellt. Damit dieser Beschluß auch am Bema, auf dem das Standbild stehen soll (10), aufgeschrieben wird, soll das Volk zwei Männer wählen, und die gewählten Beauftragten sollen sich um das Standbild und das Bema kümmern. Die Schatzmeister sollen den für das Standbild und die Stele nötigen Betrag aus dem heiligen Fond der Stadt bestreiten. Damit auch dem König Antigonos die Beschlüsse des Volkes bekannt werden, sollen die gewählten Gesandten Hermo...(15) und ... diesen Beschluß überbringen und [dem König Antigonos] anzeigen ... und ihn auffordern und bitten, auch zukünftig immer dem Volk etwaige Gefälligkeiten zu erweisen, wie schon früher, wofür ihm das Volk seinen Wohltaten angemessene Dankesbezeugungen erwiesen hat. Der Schreiber soll diesen Beschluß schreiben. (20) Für die Herstellung des Standbildes und des Bemas wurden folgende gewählt:...Phanes, Sohn des Apollophanes...

K.: Volksbeschluß zur Errichtung eines Standbildes des Antigonos Gonatas. Die Aufstellung erfolgte wohl nach 255 v.Chr. (vgl. KNr. 13 [E 1]). Der Inschriftstein wurde im Asklepieion gefunden; s. G. Dontas, ÖJh 54, 1983, 98 Anm. 34. Z. 5-6: Die Ausruñmg der Ehrungen sollte am neuen tragischen Agon der Dionysien im Theater stattfin-den.

KNr.: 15 [E]

1. Antigonos II. Gonatas 2. 245-243 V. Chr. 3. unspezifiziert 4. edd.: A. Skias, AEphem 1896, 32 Nr. 14; W.S. Ferguson, The Priests of Asklepios (1907) 159, 75; IG IP 1280; (SEG 32, 153). Eleusis Mus. Nr. 88

Text: IG IF 1280.

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

['Αμε^ΐΌκλής Ταχυλλου Kuôat^Tj^'ime]-[ùç e]Î7rei'· àyaûel τύχει δ[6]δόχι?[αι Έλ]-[ev]aivioi,ç και Άύηναίων τοις 'E[Xei;]-[σ]ιη τβταΎμενοις· επειδή 'AvTÍ[yov]-

5 [o]ç ό [|8α]σιλ€ύς άφικόμενος ..ер... [...κα]λώ[ς καΐ] φιλοτίμω[ς ....8....]

ϋ . : Ameinokles, Sohn des Tachyllos, aus Kydathenaion stellte den Antrag: Zum guten Glück, mögen die eleusinischen und athenischen Soldaten in Eleusis beschließen: Da König Antigonos, (5) als er kam ... gut und vollen Eifers ...

K,: Ehrenbeschluß der in Eleusis stationierten eleusinischen und athenischen Soldaten für Antigonos II. Gonatas; zur Datierung in die Jahre 245-243 v.Chr. s. Habicht, Untersuchungen 59 ff. Z. 1-2: Zu ['Αμει]νοκλης Ύαχύλλου Κυδαύηναιεύς s. SEG 23, 86. Ζ.5: άφικόμενος Έβ[ετβίας] Habicht, Untersuchungen 59 ff.

KNr.: 16 [L]

1. Ptolemaios I. Soter 2. 287-283 V. Chr. 3. Standbild 4. Paus. 1,8,6

ToO ύεάτρον δε δ καλονσιν 'Ώιδείον ανδριάντες προ της εσόδου βασιλέων είσΙν Αιγυπτίων, ονόματα μεν δη κατά τα αυτά ΙΙτοΧεμαΐοί σφισιν, άλλη δέ 'επίκλησις αλλφ- καΐ yàp Φιλομη-τορα καλοϋσι καΐ Φιλάδελφον ετερον, τον δε του Λάγου Σωτήρα παραδόντων ' Ροδίων το όνομα, των δέ άλλων ό μεν Φιλάδελ^ός εστίν ου και πρότερον μνήμην εν τοις 'επωνύμοις εποιησάμην, πλησίον δε οί και ' Αρσινόης της αδελφής εστίν ε'ικών.

ϋ : Vor dem Eingang des Theaters, das sie Odeion nennen, stehen Statuen ägyptischer Könige; sie heißen alle gleichermaßen Ptolemaios, aber jeder hat einen anderen Zunamen. Den einen nennt man nämlich Philometor, einen anderen Philadelphos, den Sohn des Lagos Soter, welchen Namen ihm die Rhodier gaben. Von den anderen ist Philadelphos derjenige, den ich in dem Bericht über die Eponymen schon früher erwähnt habe, und neben ihm steht auch eine Statue seiner Schwester Arsinoe. (Übersetzung nach E. Meyer)

K: Die Errichtung einer Statue des Ptolemaios I. Soter muß nach dem für Athen bedeutungsvollen Friedensschluß zwischen ihm und Demetrios I. Poliorketes (288/87 v.Chr.) erfolgt sein. Die Stadt war auf fremde Hilfe bei der Ernährung ihrer Bewohner angewiesen, woraufhin Ptolemaios I. sich zweimal mit Getreide und Geldspenden (287/86 und 286/85 v.Chr., s. Schenkungen KNr. 14 [E] und 15 [L] -I-[E]) als hilfreich erwiesen hatte. Zu den engen athenisch-ptolemäischen Beziehungen der 80er Jahre des 3. Jhs.v.Chr. s. ausführlich Habicht, Untersuchungen 62 ff. 77 ff. und ders., Classical Antiquity 11, 1992, 68 ff. (= Athen in hellenistischer Zeit [1994] 140 ff.). Pausanias bezeichnet die Statuen der Ptolemäer vor der Nordfront des Odeions als Ausdruck "wirklicher Ehrung" im Gegensatz zu den am selben Ort aufgestellten Standbildern Philipps IL, Alexanders d.Gr. und des Lysimachos (KNr. 1 [L], 3 [L] und 7 [L]). Unklar bleibt die räumliche Anordnung der Statuen sowie

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I. Anika /1. Athen

ihre Datierang. "Es ist möglich, daß diese Bildwerke zu Lebzeiten der jeweiligen Herrscher aufgestellt worden sind. Aber ausgeschlossen ist es nicht, daß sie in eine spätere Zeit zurückgehen und die ganze Reihe, oder doch ein größerer Teil davon, geschlossen gestiftet worden ist. " (H. Keinen, Untersuchungen zur hellenistischen Geschichte des 3. Jhs. v. Chr., Historia Einzelschriften 20 [1972] 134).

KNr . : 17 [L]

1. Ptolemaios II. Philadelphos und Arsinoe II. 2. nach 278 v. Chr. 3. Standbilder 4. Paus. 1,8,6

Text und Übersetzung = KNr. 16 [L].

K: Die Errichtung der Statuengruppe muß nach der Eheschließung des Ptolemaios II. Philadelphos mit Arsinoe (zwischen 279 und 274 v.Chr.) erfolgt sein, doch gibt es für eine genauere Datierung keinen Anhaltspunkt; s. dazu KNr. 16 [L]. Aus dem Jahr 278 v.Chr. sind von Ptolemaios II. Gaben für die Feier der Panathenäen überliefert (s. Schenkungen KNr. 16 [E]); zu den athenisch-ptolemäischen Beziehungen der 70er Jahre des 3. Jhs.v.Chr. s. H. Heinen, Untersuchungen zur hellenistischen Ge-schichte des 3. Jhs.v.Chr., Historia Einzelschriften 20 (1972) 132 ff. und Habicht, Untersuchungen 81 ff. bes. 85; ders.. Classical Antiquity 11, 1992, 68 ff. ( = Athen in hellenistischer Zeit [1994] 140 ff.).

KNr.: 18 [L]

1. Ptolemaios III. Euergetes und Berenike II. 2. 224/23 V. Chr. 3. Fest der Ptolemaia, Priester des Königs und der Königin Berenike, Einrichtung der Phyle Ptolemais, Statue als Phylenheros in Athen und Delphi, Demos der Königin Berenike 4. Plb. 5,106,6; Paus. 1,5,5. 10,10,2

Plb. 5,106,6: Άύηναΐοί ôe των ек Μακώονίας φόβων àvehéXvvTO κάί την èXevâepiav êxeiv eòÒKOvv ηδη βεβαίως, χρώμενοι δε προστάταις Ευρυκλείδςί καΐ Μικίωνι των μεν άλλων Ελληνικών πράξεων οΰδ' οποίας μετείχον, άκολουύονντες δε τη των προεστώτων αχρεσει καΐ τοις τούτων ορμαΙς εις πάντας τους βασιλείς έξεκεχυντο, και μάλιστα τούτων εις ΠτολεμαΙον, και πάν Ύενος νπεμενον ψηφισμάτων και κηρυγμάτων, βραχύν τινα λό-γον ποιούμενοι τού καύηκοντος διά την των προεστώτων άκρισίαν.

ϋ : Als die Athener dagegen der Bedrohung durch die Makedonen ledig geworden waren und ihre Freiheit nunmehr gesichert glaubten, nahmen sie unter der Leitung des Eurykleides und Mikion an dem Schicksal der übrigen Griechen nicht den geringsten Anteil mehr, sondern, ganz im Schlepptau ihrer Gesinnungs-losen und nur auf materiellen Nutzen bedachten Staatslenker, gaben sie sich zu jeder Art von Huldigun-gen und Ehrenbeschlüssen für alle Könige, vor allem aber für Ptolemaios her und konnten sich damit nicht genug tun, wenig bekümmert um Anstand und Ehre, ein Gesichtspunkt, für den ihren leitenden Männern jedes Verständnis abging. (Übersetzung H. Drexler)

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

Paus. 1,5,5: Olòe μξ,ν eiaiv Άύηναίοις 'βτώννμοί των αρχαίων varepov δβ καί άττό τώνδβ φυλάς ΐχουσιν, 'Αττάλου του Μυσού καί ΙΙτολίμαίου του Αιγυπτίου και κατ' έμέ ηδη βασιλβως ' Αδριανού της те êç то ûelov τιμής έττΐ πλέίστον βλύόντος και των αρχομένων ές βϋδαιμονίαν τα μέγιστα βκάστοις παρασχομβνου.

ϋ : Das sind in Athen die Eponymen der alten Phylen. Aus späterer Zeit haben sie auch Phylen nach folgenden Männern, nach dem Myser Attalos und dem Ägypter Ptolemaios und zu meiner Zeit erst nach dem Kaiser Hadrian, der die Götter aufs höchste ehrte und alle seinen Untertanen das größte Glück verschaffte. (Übersetzung nach E. Meyer)

Paus. 10,10,2: Text und Übersetzung = KNr. 9 [L],

K: Umstritten war die Datierung der kultischen Ehrungen für Ptolemaios III. Euergetes in Athen, die viele gemeinsame Merkmale mit den Kulten von 307 für die ersten Antigoniden (KNr. 9 [L] + [E 1-5] + [A]) und von 200 für Attalos I. (KNr. 28 [L] + [E 1-2]) aufweisen; viele Forscher hielten eine ptolemäische Unterstützung Athens schon vor 228 v.Chr. für möglich, wobei dann die Kultehren als Dank für finanzielle oder politische Beiträge seitens des Ptolemäers zu verstehen wären (so W.S. Ferguson, Klio 8, 1908, 338 ff. bes. 341; G. Pasquali, Hermes 48, 1913, 209 Anm. 3; RE XXIII 2 [1959] 1585 f. s.v. Ptolemaia [Volkmann]). Die Überprüfung der literarischen und epigraphischen Belege durch Habicht, Studien 105 ff. hat jedoch gezeigt, daß die Kultehren für Ptolemaios III. von der athenischen Volksversammlung erst im Jahr 224/23 v.Chr. verabschiedet wurden. Die Beweggründe für so außergewöhnliche Ehrungen müssen zusammen mit der Entwicklung der politi-schen Verhältnisse angesichts der mächtigen Koalition des im Herbst 224 v.Chr. unter der Hegemonie des Antigonos Doson neu gegründeten Hellenenbundes betrachtet werden, da durch diese neue macht-politische Konstellation ein Übergreifen Makedoniens auf Attika drohte. "Der Kuh des Ptolemaios ist zweifellos ein Ausdruck der Dankbarkeit Athens für die Bereitschaft des Königs, für Athen in einer Krisis einzutreten, die an die Existenz des Freistaats rührte. " (Habicht a.O. 112); s. ferner Ferguson, Hellenistic Athens 242; H. Schaaf, Untersuchungen zu Gebäudestiftungen in hellenistischer Zeit (1992) 80 f. mit anderer Iπteφretation; Habicht, Athen 176 ff. 184 f. E. Schwarzenberg, Die Grazien (1966) 34 ff. vermutet, daß die kultische Verehrung Berenikes im Heiligtum der Aphrodite und der Grazien stattfand. Von Habicht, Studien 112 ff. wurde die Erbauung des Gymnasions des Ptolemaios mit diesen Ehrungen in Zusammenhang gebracht, indem er den von Ptolemaios finanzierten Bau als eine weitere Ehrung des Königs seitens der Athener interpretierte; s. dazu KNr. 19 [L].

Von S.I. Rotroff, The Athenian Agora XXII. Hellenistic Pottery (1982) 11 ff. wurden reliefierte Trinkbecher von der Athener Agora mit den kultischen Ehrungen für Ptolemaios III. Euergetes in Zusammenhang gebracht. Diese Becher, die Imitationen von Silberbechern darstellen, wurden in Athen zwischen 240 und 220 v.Chr. eingeführt und lassen auf alexandrinische Vorbilder schließen. Nach Rotroff wurde ihre Produktion durch die kultischen Ehrungen für Ptolemaios III. in Athen ausgelöst. Zur Begründung verweist die Autorin auf das von Kallixenos beschriebene Fest des Ptolemaios II. Philadelp-hos, für das viel kostbares Geschirr, darunter Gold- und Silberbecher verwendet wurden. Es gibt jedoch keinerei Anhaltspunkte für eine Verbindung der Erzeugnisse des offiziellen dynastischen Herrscherkultes der Ptolemäer mit dem städtischen Kult für Ptolemaios III. Euergetes in Athen.

KNr.: 18 [E 1]

4. edd.: IG II 5, 417 b; U. Koehler, AM 5, 1880, 327; Chr. Tsuntas, AEphem 1885, 141; G. Unger,

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I. Anika /1. Athen

Philologus Suppl. V (1889) 636; IG IF 891

Text: IG IP 891.

[èirì Συμμάχου άρχοντος έπΙ της δεκάτης τρν]ταν€ίας, ηι Άρχικλης [θε]-[οδώρου θορίκιος ε^ραμμάτευεν ΜουϊΊχιώίΌς €νδ€\κάτ€ΐ, όγδό« κοίΐ δβκάτβι της τρυ-[τανείας- 'εκκλησία κυρία εν τώι θεάτρωί- των τρ]οεδρων ετε[φη]φι^εν Αακράτης [Με]ντο-\ρος C.11— και συμπρόεδροι· Ιδο^εν τώ]ι δημίύΐ- ν Δημήτριος Κτήσωνος ΤΙροβαλ-

5 [ίσιος είπεν έ-κειδη 'Αλέξανδρος τιμ]ώμενος υπό του βασιλέως ΙΙτολβμαίον καΐ ων 'εν [жpoayωyщ με^άληι ευνους έσ]τΙν κοινεΐ τε τώι δήμωι και καθ' Ιδίαν τοις άφικνουμε-[iOiç των πολιτών ε'ις 'Αλεξάν]δρειαν καΐ Κυρήνην ауавох) τίνος άεΐ παραίτιος у-[ενόμενος 'εκάστωι αυτών καΐ περί τ]ούτων αϋτώι πλείους άπομεμαρτυρήκασιν ίνα ουν [καί ο δήμος φαίνηται χάριτας] αξίας άποδώους τοις ε'ις εαυτόν φιλοτιμουμενοις [και]

10 С.24 οις ν áyaθει τύχει δεδόχθαι τώι δήμωι, 'επαι[ν]ε[σαι] [' Αλεξανδρον С.15 ]ώτην και στεφανώσαι αυτόν χρυσώι στεφάνωι [κατά] [τον ν'ομον φιλοτιμίας ενεκεν τή]ς etç τον δήμον τον [Άθ]ηναίων καΐ τον βασιλέα Π[το]-[λεμαιον καΐ άνειπεΐν τον στεφα]νον Αιονυσίων τε τών εν άστει τpayωιδώv τώι και-[νώι áyώvι και Παναθηναίων και 'EJXeuainwí' καΐ Πτολεμ[ΰ;ί]ωί' τοις yυμvικoîς áyώσιv,

15 [της δε ávayopευσεως του στ€φά]νου έπιμεληθήναι τους στpaτηyoύς• είναι δε ' Αλε-[ξάνδρωι καΐ εις το λοιπόν άποδεικ]νυμενωι την εϋνοιαν εΰρεσθαι και άλλο áyaθòv πα-[/οά του δήμου ότου άν δοκήι άξιος ει]ναι· Ινα δε καΐ υπόμνημα ϋπάρχηι τών yε[[yε]]yovЬτωv

{yεyovЬτωv} [αΰτώι υπό του δήμου φιλανθρώπ]ων, ávaypá\J/ai τάδε το φήφισμα τον vacat [ypaμμaτεa τον κατά πρυτανείαν] εν στήλει λιθίνει καΐ στήσαι εν άκροπόλει, εις δε τή[ν]

20 [ávaypaφήv κάί άνάθεσιν της σ]τήλης δοϋναι τον ταμίαν τών στρατιωτικών το yε-[νόμενον άνάλωμα].

ϋ : Unter dem Archon Symmachos, der (zehnten) Prytanie, für die Archikles, Sohn des Theodoros, aus Thorikos Schreiber war, am 11. Mounichion, dem 18. Tag der Prytanie. Hauptversammlung im Theater. Der Prohedros Lakrates, Sohn des Mentor, ..., und seine Symprohedroi brachten den Antrag ein. Beschluß des Volkes. Demetrios, Sohn des Kteson, aus Probalinthos stellte den Antrag: (5) Da Alex-andros vom König Ptolemaios belohnt wurde und während seiner hohen Auszeichnung wohlwollend war sowohl dem ganzen Volk als auch jedem Einzelnen der Bürger, die nach Alexandrien und Kyrene kamen, sich jedem einzelnen von ihnen stets Gutes erwies, und das haben auch die meisten von ihnen versichert. Damit nun das Volk denjenigen, die sich bei ihm eifrig bemühen, den gebührenden Dank abzustatten scheint, ... (10)... Zum guten Glück, möge das Volk beschließen: Man soll Alexandros loben ... und mit einem goldenen Kranz gemäß dem Gesetz wegen seines vollen Eifers gegenüber dem Volk der Athener und dem König Ptolemaios auszeichnen. Der Kranz soll bei den städtischen Dionysien am neuen tragischen Agon und an den gymnischen Agonen der Panathenäen und der Eleusinien und der Ptolemaien ausgerufen werden, (15) und die Strategen sollen sich um die Ausrufung des Kranzes kümmern. Man soll ferner Alexandros, damit er auch zukünftig sein Wohlwollen zeigt, vom Volk auch ein anderes Gutes erfahren lassen, wo immer er für würdig erachtet wird. Damit auch ein Andenken von seiner dem Volk erwiesenen Gunstbezeugung existiert, soll der Schreiber der Prytanie diesen Beschluß auf eine steinerne Stele schreiben und auf der Akropolis aufstellen. (20) Der Schatzmeister der Kriegsgelder soll den für die Eintragung und Aufstellung der Stele nötigen Betrag bestreiten.

K: Ehrendekret für Alexandros aus dem Jahre 188/87 v.Chr. In Zeile 14 werden die gymnischen Agone

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Das Material ΙΑ. Die Zeugnisse

bei den Ptolemaia in Athen erwähnt, die zusammen mit den gymnischen Agonen der Panathenäen und Eleusinien als feste Formel in weiteren Inschriften wiederkehren: IG IP 900. 956. 957. 958. 963. 983 (= KNr. 295 [E]). 1028. 1029 sowie SEG 11,338 ( = KNr. 80 [E]) Zum Fest der Ptolemaia, das bis nach 95/4 v.Chr. inschriftlich nachweisbar ist, s. die Belege bei Ch. Pelekides, Histoire de l'ephébie attique (1962) 298 ff. sowie die Ergänzungen von Habicht, Studien 109 Anm. 139. M. Thompson, MusNotAmNumSoc 11, 1964, 125 ff. nahm eine Unterbrechung bei der Abhaltung der Ptolemaia zwischen 127/26 und 101/0 v.Chr. an und führte sie auf die negative Haltung der Athener gegenüber den Ptolemäern zurück. Eine Unterbrechung um 150 v.Chr. wurde früher von W.S. Ferguson, Klio 8, 1908, 338 angenommen, hat sich jedoch durch neugefundenes epigraphisches Material als irrig erwiesen.

KNr.: 18 [E 2]

4. ed.: Chr. Habicht/St.V. Tracy, Hesperia 60, 1991, 188 f.

Col. I Ζ. 7. 11.26.36.42.45.54: Πτολεμαιίδος φυ\ης Col. II Ζ. 12.14: Πτολε/χααδος φυΚτις Col. III Ζ. 32 f.: Βασιλείις ΙΙτολβμαΙος ^ασιλέω[ς Πτολεμαίου]

ΙΙτολβμαίίδος φυΧης vac. 3.5 <^>6υ[γ6ΐ ακάμπων?]

Κ: Die Liste beinhaltet die Sieger der panathenäischen Wettkämpfe aus den Jahren 170/69, 166/65 und 162/61 v.Chr. In den angegebenen Zeilen wird die Phyle Ptolemais genannt. In Col. III Z. 32 f. sowie ferner in IG IP 2314,41-42 ( = KNr. 20 [E 1]) wird König Ptolemaios V. Epiphanes als Mitglied der Phyle Ptolemais erwähnt; s. dazu Habicht/Tracy a.O. 216 f. 232. Zur Phyle Ptolemais s. die Literatur-angaben bei Schalles, Untersuchungen 136 Anm. 781 und ferner R.L. Pounder, Hesperia 47, 1978, 49 ff. 52 Anm. 7.

KNr.: 18 [E 3]

4. edd.: Frg. a: IG II 1655; Frg. a und b: A. Wilhelm, Beiträge zur griechischen Inschriftenkunde (1909) 76 ff.; Michel, Recueil 1712; IG IP 4676; E. Nachmanson, Historische attische Inschriften^ (1931) 55 Nr. 57; A.E. Raubitschek, Hesperia 31, 1962, 240; ders., Akten des IV. Kongresses für griechische und lateinische Epigraphik 1962 (1964) 335 ff.; Moretti, ISE 58 I Nr. 27. EM 8896. Dazu gehört SEG 1, 45; IG IP 5029 a; A.E. Raubitschek, Hesperia 31, 1962, 240; M. Maass, Die Prohedrie des Dionysostheaters in Athen (1972) 110 f.

Photo: Wilhelm 77 Abb. 40.

Text: IG IP 4676. a b

[ Î6P6Ù]ç Αήμου κα[1 Χαρ]ίτων άνβΰ[ηκ6ν]. vac. 0,034

[iepeùç] Αημου Ϊ€ρ€[ί)ς Πτο]λ€μαίου [και Χα\ρΐτων. E[bepy\éTOV

καΐ [Be\pevÎKî}Ç.

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/. Anika /1. Athen

Ü: ... weihte der Priester des Demos und der Chariten.

Priester des Demos Priester des Ptolemaios und der Chariten Euergetes

und der Berenike.

K: Beide Plattenfragmente wurden im Dionysostheater gefunden und stammen von einer Prohedriebank des Theaters. Durch die Priesterinschrift 'lepeùç Πτολεμαίου Ebepyérov καΐ Βερενίκης wird die Kultge-meinschaft des Königspaares bezeugt; s. dazu M. Maass, Die Prohedrie des Dionysostheaters in Athen, Vestigia 15 (1972) 110 f. Von E. Schwarzenberg, Die Grazien (1966) 34 mit Anm. 8 wird aufgrund der Nachbarschaft der Bänke des Demos und der Chariten vermutet, daß zwischen dem Priester des Demos und der Chariten mit dem Priester der Ptolemäer eine kultische Verbindung bestand.

KNr.: 18 [A]

4. Bauliche Veränderungen am Monument der Phylenheroen auf der Agora.

= KNr. 9 [А].

K.: Zum Monument der Phylenheroen s. KNr. 9 [А]. Als im J. 224/23 v.Chr. die Statue des ptole-mäischen Herrschers hinzukam, wurde der Dreifuß am südlichen Abschluß der Basis durch das Bildnis des Ptolemaios ersetzt. Die dadurch verlorene Symmetrie des Denkmals wurde mit der Beseitigung der Bildnisse der Antigoniden und der Aufstellung der Statue des Attalos I. (KNr. 28 [L]) wiedergewonnen.

KNr.: 19 [L]

1. Ptolemaios III. Euergetes 2. 224/23 V. Chr. 3. Standbild, Benennung eines Gymnasions 4. Paus. 1,17,2

'Ev δε τωι γνμνασίωι της αγοράς άττεχονη ον πολύ, Πτολεμαίου δε από του κατασκευα-σαμενου καλουμενωι, λίύου τε είσιν ΈρμαΙ ΰεας άξιοι και εΙκών Πτολεμαίου χαλκη.

ϋ : In dem Gymnasium, das nicht weit von der Agora entfernt steht und nach dem Erbauer Ptolemaion heißt, befinden sich sehenswerte Hermen aus Stein und eine Bronzestatue des Ptolemaios. (Übersetzung nach E. Meyer)

K: Die Urheberschaft des von Pausanias erwähnten Erbauers des Gymnasions stand lange Zeit zur Debatte; zur Diskussion s. Habicht, Studien 112 ff.; jüngst auch H. Schaaf, Untersuchungen zu Gebäude-stiftungen in hellenistischer Zeit (1992) 75 ff. Die Zuweisung an Ptolemaios III. Euergetes, die Habicht anhand seiner ausführlichen Analyse der historischen Ereignisse sowie der neuen Lesung von IG IF 983 (s. dazu Schenkungen KNr. 17 [L] -I- [E] -l· [A]) gelungen ist, hat die größte Wahrscheinlichkeit für sich. Entgegen der älteren Forschungsmeinung interpretieren Habicht sowie auch H. Lauter (Die Architektur des Hellenismus [1986] 16 mit der Zuweisung des Ptolemaions an Ptolemaios IV. Philopator)

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

die Erbauung des Gymnasions als Ehrenbezeugung seitens der Athener, für deren Kostenaufwand der König selbst aufgekommen sein soll. Dagegen Schaaf a.O., die auf den Kommentar des Pausanias aufmerksam machte: Der Ausdruck από του κατασκβνασαμ^νου καλουμβνωι läßt keinen Zweifel daran, daß der erwähnte Ptolemaios als Stifter des Baus aufzufassen ist; s. dazu ferner Bringmaim, Die Ehre des Königs 100. Von Schaaf wurde auf die Stoa Philipps II. in Megalopolis verwiesen, die zwar nach Philipp benannt, doch nicht von ihm gestiftet worden war; s. dazu KNr. 61 [L]. Von allen Forschern wurde das Ptolemaion bisher mit den 224/23 v.Chr. eingerichteten kultischen Ehrungen für Ptolemaios III. Euergetes seitens der Athener in direktem Zusammenhang gebracht und entweder als Antwort der Stadt auf den ptolemäischen Einsatz für die Erhaltung der Freiheit nach 229 v.Chr. interpretiert (so Habicht a.O.; s. auch Schenkungen KNr. 17 [L]) oder als der eigentliche Anlaß für die dem dritten Ptolemaier i.J. 224/3 v.Chr. erwiesenen hohen Ehrungen verstanden (Schaaf). Als analoges Beispiel wurde dabei immer das kurz davor zu Ehren des makedonischen Kommandeurs errichtete Diogeneion in Athen herangezogen, das die Benennung eines Gymnasions nach der geehrten Person belegt; zu Diogenes s. Osborne, Naturalization III 91 ff. Τ 100; Gauthier, Les cités 64 f.; Habicht, Athen 182 f.; zum Diogeneion s. Ch. Pelekides, Histoire de l'ephébie attique (1962) 264 ff.; A.N. Oikonomides, ZPE 45, 1982, 118 ff.; weitere Literaturangaben bei Schaaf a.O. 73 Anm. 530. Das Diogeneion war offensichtlich ein dem Diogenes geweihter heiliger Bezirk - in den Inschriften wird es als τβμβνος bezeichnet: IG IP 1039,55 ff. 1040,2 f. 1043,48 (ergänzt) -, der mit der Ausbildung der Epheben in Zusammenhang stand und nach einer Plutarchstelle (Mor. 9,1,1) als Gymnasion zu verstehen ist. Der Zusammenhang dieses Gymnasions mit der Darbringung von Rinderopfern an Diogenes geht aus inschriftlichen Zeugnissen deutlich hervor (s. die Belege mit Literaturangaben bei Habicht, Studien 83): Es war eine Ehrenbezeugung für Diogeges neben dem Bürgerrecht, der Prohedrie, dem Fest der Diogeneia sowie vielleicht der Sitesis. Anders verhält es sich jedoch in Bezug auf das Gymnasion des Ptolemaios, dessen Beziehung zu den kultischen Ehrungen des Herrschers in Athen lediglich angenommen werden kann. Daher ist es fraglich, inwiefern das Diogeneion als nächste Parallele zum Ptolemaion betrachtet werden kann.

Die Benennung eines Baus nach einer Person setzt nicht zwingend voraus, daß dieser Bau zu Ehren seines Namengebers errichtet worden war. Im Falle des Ptolemaions ist man auf den Kommentar des Pausanias angewiesen und dem ist eindeutig eine Baustiftung zu entnehmen. Die von Schaaf geäußerte Meinung, daß die Baustiftung des Ptolemaios mit hohen Ehrungen seitens der Athener beantwortet wurde, kann jedoch nicht ohne weiteres angenommen werden, da - wie Habicht zur Genüge betont hat - der Überblick über alle überlieferten Ehrungen (KNr. 18 [L] + [E 1-3]) erkennen läßt, daß das Ausmaß solcher Ehrungen in keinem realen Verhältnis zur Stiftung des Herrschers sowie zur historischen Situation stand. Zum Gymnasion des Eumenes II. in Milet, das von Schaaf als vergleichbares Beispiel herangeführt wird, s. KNr. 275 [Е]. Von Pausanias wird ein bronzenes Standbild des Ptolemäers zusammen mit anderen sehenswerten Bildwerken im Gymnasion erwähnt. In Anlehnung an weitere, von Herrschern gestiftete Bauten - wie beispielsweise das Stiftermonument vor der Attalosstoa für Attalos II. (s. KNr. 36 [A]) - könnte man die von Pausanias erwähnte bronzene Statue im Ptolemaion als Ehrenstatue für den Stifter interpretieren. Zur Lage des Ptolemaions östlich der römischen Agora s. Schenkungen KNr. 17 [А].

KNr.: 20 [E 1]

1. Ptolemaios V. Epiphanes 2. vor 182 v.Chr. 3. Bürgerrecht

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I. Anika /1. Athen

4. ed.: IG IP 2314

Z. 41: [Βα]σιλεύς Πτολεμαίος (βασιλέως Πτολεμαίου [Πτολ]6μαάδος φυλής.

Κ: Diese Panathenäen-Siegerliste sowie die jüngst von Habicht und Tracy publizierte Liste der pana-thenäischen Wettkämpfe (= KNr. 20 [E 2]) mit der Eintragung des Ptolemaios V. Epiphanes als athenischer Bürger in der Phyle Ptolemais legen nahe, daß dem Ptolemäer vor 182 v.Chr. das Bürger-recht in Athen verliehen wurde; zur Diskussion s. Osborne, Naturalization III 93 f. Τ 101; Chr. Habicht/ St.V. Tracy, Hesperia 60, 1991, 216 f. 232 f.; Chr. Habicht, Hesperia 59, 1990, 569 f. Anm. 40; ders., Athen 223.

KNr.: 20 [E 2]

4. ed.: Chr. Habicht/St.V. Tracy, Hesperia 60, 1991, 188 f.

Z. 32-33: Βασιλεύς Πτολεμαίος (8ασιλεω[ς Πτολεμαίου] Πτολεμαιίδος φυλής vac. 3.5 <^>ει)[γει άκάμπιονί]

Κ: Siehe den Kommentar in KNr. 20 [E 1].

KNr.: 21 [L]

1. Ptolemaios IX. Philometor Soter II. und Kleopatra Berenike III. 2. 86-81 V. Chr. 3. Standbilder 4. Paus. 1,9,3

Πτολεμαίοι' μέί' ουν όλίγψ τούτων υστβρον kireXaße μοίρα ή καύήκουσα. ΆύηναΙοί δε υπ' αυτοϋ τταϋόντβς ευ ττολλά τε και ουκ άξια έξηγήσεως χαλκοϋν καΐ αυτόν καΐ Βερβνίκην άνβύηκαν, η μόνη yvr\aía οί των παίδων ην.

ϋ : Die Athener aber, die so viele Wohltaten von ihm erfahren hatten, die hier gar nicht aufgezählt werden sollen, errichteten ihm und der Berenike, seiner einzigen ehelichen Tochter, bronzene Standbil-der. (Übersetzung E. Meyer)

K: Pausanias 1,8,6 (= KNr. 16 [L]) erwähnt mehrere Statuen von ptolemäischen Herrschern am Eingang des Odeions auf der Agora. In Schenkungen KNr. 18 [L] wird irrtümlich auf das Odeion des Perikles verwiesen. Die Statuen des Ptolemaios IX. und der Kleopatra Berenike III. müssen in der Zeit ihrer Samtherrschaft aufgestellt worden sein; s. dazu W.S. Ferguson, Klio 8, 1908, 338 ff.; G. Hölbl, Geschichte des Ptolemäerreiches (1994) 190 ff.

KNr.: 22 [L]

1. Kleopatra VII. Eupator

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Das Material ΙΑ. Die Zeugnisse

2. 32 V. Chr. 3. kultische Ehrungen, Standbild 4. Plu. Ant. 57,1-2; D.C. 50,15,2

Plu. Ant. 57,1-2: Ζηλοτυποϋσα ôe Κλεοπάτρα τάς Όκταουίας kv τη πόλβι ημάς - ήγαττήιίη yàp ύτΓΟ των Άύηναίων η Όκταουία μάλιστα -, ττολλαΐς ανελάμβανε φιλοημίαις τον δημον. οί δε τιμάς αντη φηφισάμενοι., πρεσβεις επεμ·φαν ετΙ την οΙκίαν το ψήφισμα κομίζοντας, ων eîç ην 'Αντώνιος ώς δη πολίτης 'Αϋηναΐος· καΐ δη καταστάς επ' αΰτης λίτγον υπερ της πόλεως διε^ηλϋεν.

ϋ : Eifersüchtig auf die der Oktavia in der Stadt dargebrachten Ehrungen - denn Octavia erfreute sich größter Beliebtheit bei den Athenern - suchte Kleopatra das Volk durch große Stiftungen zu gewinnen. Die Athener beschlossen denn auch Ehrungen für sie und schickten Abgesandte zu ihr ins Haus, um das Dekret zu überbringen, und einer der Abgesandten war Antonius in seiner Eigenschaft als Bürger von Athen. So trat er denn vor sie und hielt eine Rede im Namen der Stadt. (Übersetzung K. Ziegler)

D.C. 50,15,2: Τάς τε εικόνας αυτών, ας oí Άύηναΐοι εν τη άκροπόλει το των ύεών σχήμα έχουσας έστησαν, κεραυνοί ές το ύεατρον κατηρα^αν.

ϋ : Auch ihrer beider Statuen (sc. der Kleopatra und des Antonius) in Göttergestalt, welche die Athener auf der Akropolis aufgerichtet hatten, wurden durch Blitzschläge in das Theater hinuntergeschleudert.

K: Siehe dazu den Kommentar in KNr. 32 [L] + [A] sowie Schenkungen KNr. 19 [L]; ferner D. Gea-gan, ANRW II 7,1 (1979) 417 mit Literaturangaben und Habicht, Athen 358 ff. 360 Anm. 108. Zu den Ehrungen, die Antonius und Oktavia von den Athenern erhielten, s. den Beitrag von A.E. Raubitschek, TransactAmPhilAss 77, 1946, 146 ff.

KNr.: 23 [L]

1. Seleukos I. Nikator u. Antiochos I. Soter 2. 281 v. Chr. 3. Kult, Tempel auf Lemnos 4. Phylarch, FGrHist 81 F 29 (= Athen. 6, 254 F - 255 A)

Κόλακας δ' είναί φησι Φύλαρχος κοά τους εν Αήμνφ κατοικοϋντας Άύηναίων εν τη τρισκαι-δεκάτη τών Ιστοριών, χάριν yàp αποδίδοντες τοις Σελεύκου καΐ Άντιόχου άπoyóvoις, επεί αΰτους ó Σελευκος πικρώς επιστατουμενους υπό Αυσιμάχου οϋ μόνον 'εξείλετο, άλλα και τάς πόλεις αυτοΐς άπεδωκεν άμφοτερας, οί Αημνόύεν Άύηναΐοι οϋ μόνον ναούς κατεσκεύασαν του Σελεύκου, αλλά καΐ τού υίού Άντιόχου- καΐ τον επιχεόμενον κύαύον έν ταις συνουσίαις Σελεύκου Σωτήρος καλοΰσιν.

ϋ : Schmeichler seien auch, sagt Phylarch im 13. Buch seines Geschichtswerks, die athenischen Siedler auf Lemnos; denn um den Nachkommen des Seleukos und des Antiochos Dank abzustatten, weil sie Seleukos von der strengen Herrschaft des Lysimachos nicht nur befreite, sondern ihnen auch ihre beiden Städte zurückgab, errichteten die Athener von Lemnos nicht nur Tempel für Seleukos, sondern auch für

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I. Attika /1. Athen

seinen Sohn Antiochos; und wenn sie bei ihren Zusammentreffen den Becher leeren, rufen sie: "Seleukos, dem Retter". (Übersetzung Schenkungen KNr. 21 [L])

K: Aus dem Bericht geht eindeutig hervor, daß die athenischen Kleruchen auf Lemnos Seleukos I. kultische Ehrungen für die Befreiung der Insel von Lysimachos verliehen hatten. Phylarchos betont, daß Seleukos die athenischen Kleruchen nicht nur befreit hatte, sondern ihnen auch ihre Städte wieder zurückgab. Der Kult ist folglich zwischen dem Sieg von Kurupedion und dem Tode des Königs eingerich-tet worden; über die Zustände auf Lemnos und die Motive des Kultes, s. Habicht, Gottmenschentum 89 f. und Schenkungen KNr. 21 [L]. Es muß sich um einen gemeinsamen Kult des Seleukos I. und des Antiochos I. gehandelt haben, obwohl die Beteiligung des Antiochos an der Restitution von Lemnos nicht direkt überliefert ist; s. dazu Habicht a.O. 90 Anm. 4 und Orth, Kgl. Machtanspruch 36 ff. Dagegen ist die Aufnahme der Nachfolger des Seleukos in den Kult auszuschließen, s. dazu Schenkungen KNr. 21 [L]. Es handelt sich offensichtlich um gemeinsame Tempel beider Herrscher, die vielleicht in Hephaistia und Myrina errichtet worden waren. Zur Bezeichnung des Seleukos als Soter s. Habicht a.O. 90. Ebenfalls nach der Schlacht bei Kurupedion wurden die Statuen der beiden ersten Seleukiden in Priene errichtet (KNr. 259 [E]); nach Habicht a.O. 88 f. soll diese Ehrung - in Anlehnung an die Ehrungen von Lemnos - die göttliche Verehrung beider Herrscher in Priene implizieren.

KNr.: 24 [L]

1. Seleukos L Nikator 2. 281 v. Chr. (oder früher) 3. Standbild 4. Paus. 1,16,1

Άνδβίάντβς δε χαλκοί кеЬтт τρο μεν της στοάς Σόλων ò τους νόμους Άΰηναίοις Ύράφας, òXiyov δβ άττωτέρω Σέλευκος, φ καΐ πρότερον èyéveTO éç την βυδαιμονίαν την μεΧΚουσαν σημεία ουκ αφανή.

ϋ : Es stehen Bronzestatuen vor der Halle, so Solon, der den Athenern ihre Gesetze geschrieben hat, und etwas weiter Seleukos, welchem unverkennbare Zeichen zuvor sein künftiges Glück andeuteten. (Über-setzung E. Meyer)

K: Die von Pausanias erwähnte Ehrenstatue des Seleukos L vor der Poikile Stoa auf der Agora von Athen könnte ebenso wie die kultischen Ehrungen der athenischen Kleruchen (KNr. 23 [L] und Schenkungen KNr. 21 [L]) mit der Restitution von Lemnos 281 v.Chr. zusammenhängen. Chr. Habicht, Chiron 19, 1989, 9 betont aber zu Recht: "auch eine frühere Zeit ist für diese Weihung denkbar, da Seleukos ja auch schon vorher den Athenern Gefälligkeiten erwiesen hatte." Dafür käme das Geschenk eines Tigers nach 301 v.Chr. in Frage, das großes Aufsehen in Athen erregt hatte (Schenkungen KNr. 20 [L]), sowie weitere Aufmerksamkeiten des Herrschers den Athenern gegenüber, deren Historizität allerdings fraglich ist; vgl. dazu Habicht a.O. 7 ff. und Schenkungen KNr. *318 [L] und *319 [L].

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Das Material /А. Die Zeugnisse

KNr.: 25 [E]

1. Antiochos IV. Epiphanes 2. 178 V. Chr. 3. unspezifiziert 4. edd.: St.V. Tracy, Hesperia 51, 1982, 60 ff. Nr. 3; SEG 32, 131; JLR, Bull. 1982, 139; D. Knoepf-1er, Gnomon 60, 1988, 226 (SEG 36, 173); Chr. Habicht, Chiron 19, 1989, 13 Anm. 33 (SEG 39, 138). Agora Inv. Nr. I 7453

Photo: Tracy Taf. 24,3.

Text: Tracy.

' ΕτΓΐ ΦΐΚωνος &ρχοντ[ος του μβτά Μίνβδημον, ΠυαίΌ]-φιώνος 'eváreL ίστ[αμ€νου, ββδόμβι και δβκάτβί] της πρυτανβίας· [βκκλησία κυρία tv TÙÒL ϋβάτρωι·] vac. 6 βδοξβν Tel [|8ουλ€Ϊ καΐ τώι δημωι vac. 5]

5 ΆριστοΎβίτων ΙΙολυ[ ca. 11 elnev έπβίδη] ' Αντίοχος ό του Βα[σιλ6ως ' Αντώχου υιός, άδβλίρός] [δ]6 Σελβύκου του [βασιλέως Φιλοπάτορος vac. 2] παρειληφώς την [ττ/οός τον δημον ώνοιαν καί] [ά]γαι?ός ών ίμ[ ca. 24 ]

10 [ΐν2]αρχης vir[ ca. 26 ] [IVi] άλλα κ[αΙ ca. 28 ] [ca. 4] ΠΛΙ [ ca. 28 ]

Ü: Unter dem Archon Philon, nach (dem Archon) Menedemos, dem 9. Pyanopsion, am 17. Tag der Prytanie. Hauptversammlung im Theater. Beschluß des Rates und des Volkes. (5) Aristogeiton, Sohn des Poly..., stellte den Antrag: Da Antiochos, der Sohn des Königs Antiochos und Bruder des Königs Seleukos, des Sohnes des Königs Philopator, ... das Wohlwollen dem Volk gegenüber bewahrte ... und tüchtig war ...(10)...

K: Z. 1: Philons Archontat fällt in das Jahr 178/77 v.Chr. Es handelt sich um ein fragmentarisches Dekret zu Ehren des Antiochos IV. Epiphanes. Der Hauptteil mit dem Ehrenbeschluß ist nicht erhalten, das Dekret belegt jedoch die Anwesenheit des Herrschers in Athen im Herbst des Jahres 178 v.Chr., s. dazu Chr. Habicht, Chiron 19, 1989, 19; ders., Hesperia 59, 1990, 569; ders., Athen 224 f. 7-8: [-παρ' αυτών] statt [Φιλοττάτορος] JLR; [ιδασιλέως, παρά npoyòvuv] \ παρβιληφώς την [προς τον δημον βυνοιαν] Habicht. In diesen Zeilen wird der Vorfahren {πρόγονοι) des Antiochos IV. Epiphanes wegen ihres Wohlwollens Athen gegenüber rühmend gedacht; nach Chr. Habicht, Chiron 19, 1989, 13 f. ist darunter auch Antiochos III. zu verstehen. 9-10: α^αύος ων Ιμ π[άσιν ... ού μόνον | ά π ' ] άρχης υπ- JLR. Die Großzügigkeit des Antiochos IV. gegenüber den griechischen Städten wird von Polybios 26,1,10-11 betont. Von allen Seleukiden wurde er der größte Wohltäter Athens, s. dazu Schenkungen KNr. 23 [L] und 24 [L] + [A]) sowie Chr. Ha-bicht, Chiron 19, 1989, 18 ff.

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I. Anika /1. Athen

ΚΝΓ.: 26 [E]

1. Antiochos IV. Epiphanes 2. vor 175/74 ν. Chr. 3. Standbilder 4. ed.: IPergamon 160, add. in Altertümer von Pergamon VIII, 2 (1814) 508; Michel, Recueil 550; M. Holleaux, REG 13, 1900, 258 ff.; ders.. Études II 124 ff.; OGIS 248, Z. 56-57; E. Nachmanson, Historische attische Inschriften^ (1931) 58 ff. Nr. 61

Text: IPergamon 160.

A [ΈττΙ ττρυτάνβως MeXlereiwïOÇ· 'έδοξβν τώι δημωι·] [ÊTret βασιλβνς Εϋμβ]ν[ης

Β άρ[χο γως ϋτταρξ

ν]βώτεροι> (ριλ[βιι>? έκ ?] ToD πατρός

5 τΓοωύμ 7]evoç την άναστροφην ως etç συσστα.σιν щ ??е[Х-

ш1 άόίλφοΰ πέμπτου τα е.. μ6τ]αΚΚάξαντος Σελενκον [καΐ

της συμφορ]άς παρακαλούσης ύβωρουντβς 10 πόρον τ]όγ καιρομ παραδίδοντα προς το κατα-

ύβσ]ύαί χάριγ καΐ evepyeaíav, πάντα ττάρεργα τ]ΰ!λλα ποιησάμβνοί και ίαυτους 'επεχρησαν καΐ μέχρι των ορίων της Ιδίας βασιλείας συμπρο-εΚύόντβς καΐ χρημασι χορηγήσαντες και

15 δυνάμεις παρασκευάσαντες και τώι διαδηματι μετά της αΧΚης κατασκευής κοσμήσαντες ως καύηκεν καΐ βο[υύ]υτϊΐσαντες και πίστεις ποιησάμενοι προς άΧΚηΧους μετά πάσης ευνοίας κάί φιλοστοργίας ά^ωλόγως συ^κατεστησαν επί τη[μ]

20 πατρώιαν άρχην τομ βασιλέα Άντίοχον. όπως αν ouif] ó δήμος έγ χάριτος αποδόσει φάίνηται πρωτεύω[ν] και τους εαυτόν καΐ τους φίλους εϋερΎετοϋντα[ς] άπαρακλήτους φανερός εΐ τιμών και τά καλά τώ[ν] ερΎων εις άΐδιομ μνήμην άνά^ων κάί νυν καΰάπε[ρ]

25 καΐ προτερον àyaûtl τύχηι δεδόχΰαι τεί βουλεΐ τους λαχόντας προέδρους εις την επιοΰσαν εκκλησίαν χρηματίσαι περί τούτων, ^νώμην δε ξυμβάλλεσύαι της βουλής εις τον δήμον δη δοκεΐ τεί βουλεΐ

'επαινεσαι τομ βασιλέα Ευμενή βασιλέως Άττάίλου] 30 καΐ βασιλίσσης ' Απολλωνίδος και στεφανώσαι χρυσ[ώι]

στεφάνωι άριστεωι κατά τον νόμον αρετής ενεκεν

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

KOL εννοίας καΐ каКокауаМад, ην άττβδβίξατο ττάσιν άνΰρώποις σπβνσας ύττέρ του βασιλέως Άντώχου καΐ ανγκαταστήσας αυτόν βίς την τώμ irpoyovav [ά]ρχ[ΐ7ί'.]

35 κατά ταύτα όέ στεφανώσαι καί Άτταλον, δη μετά του άδελφοίι Εϋμενους πάντα συνειτραξεν άόκνως καΐ φιΧοκινδννως. επαινεσαι δε καΧ τους άδε\φους αυτών Φίλεταιρον καΐ Άύ[ή]ναιον καΐ στεφανωσαι χρυσώι στεφάνωι, εκάτερον αυτών εύνοιας ενεκεν καΐ

40 φιλοτιμίας, ημ παρεσχοντο κατά τηγ κάϋοδον του βασιλέως 'Αντώχου. επαινεσαι δε και τους γονείς αυτών, τον τε βασιλέα Άτταλον καΐ τημ βασίλισσαν ' Απολλωνίδα, καΐ στεφανώσαι χρυσώι στεφάνωι άριστείωι αρετής ενεκεν καΐ καλοκαγαϋίας,

45 ημ περιεποίησαν τοίς ύοίς προστάντες της παιδείας αύτώγ καλώς και σωφρόνως. άνα^ορευσαι δέ τους στεφάνους τούτους εν τε τοίς άγώσιί' οίς ώσαύτως δε καΐ 'εν οίς ό βασιλεύς Εύμενης μετά τε τών αδελφών καΐ του δήμου του ΙΙερΎαμηνών, κατά ταύτα δε

50 καΐ 'εν οίς ό βασιλεύς ' Αντίοχος 'επί Αάφνει [ϋ]ήσει, καϋάπε[ρ] αύτοίς εϋος ην. iva δε και το ύπόμνημα διαμενει au^f^jjali'èç] εις τον αΐώίΊογ χρόνον, ávaypá\j/ai τάδε το φήφισμα εις στήλας λιϋίνας καΐ στησαι τήμ μεν 'εν áyopái παρά τάς ε'ικόνας τας τού βασιλέως ' Αντιόχου, την δέ έν τώι ίερώι της Νικηφόρου

55 'Αϋηνάς, την δε εν τώι 'επί Αάφνει του 'Απόλλωνος ίερώι. της δε διαποστολης αύτού προς τε τομ βασιλέα καΐ τή[μ] μητέρα καΐ τους αδελφούς 'επιμεληύήναι τούς στρατηΎ[ούς,] οπως 'επιμελώς yεvητaι κάί την ταχίστην.

ϋ : Unter der Prytanie des Meleteon. Beschluß des Volkes. Da König Eumenes ... (5) ... den Umsturz ... zur Zusammenstellung ... und des ffinften Bruders ... veränderte Seleukos, und angetrieben durch die Mißgeschicke, nahmen sie wahr, daß die Zeit gekommen war, (10) um zu Erweisen von Dank und Wohltaten überzugehen. Alles andere taten sie nebenbei, sie machten sich heran und rückten bis zur Grenze des eigenen Reichs zugleich vor. Sie bestritten Kosten und rüsteten die Streitkräfte aus, (15) und schmückten die Königswürde mit der anderen Ausstattung, wie es sich gebührt. Sie brachten Rinderopfer dar und versicherten sich gegenseitig ihrer Treue mit aller Frömmigkeit und Liebe und zusammen brachten sie die väterliche Herrschaft des Königs Antiochos zurück. (20) Damit nun das Volk als erstes bei der Dankabstattung offenkundig sei und seinen eigenen Wohltätern und seinen Freunden, die unauf-gefordert Wohltaten erweisen, die gebührenden Ehrungen zu erweisen scheint und die guten Taten immer ins Gedächtnis ruft, nun wie bereits auch früher. (25) Zum guten Glück, möge der Rat beschließen, daß die ausgelosten Prohedroi über diese Dinge bei der kommenden Versammlung verhandeln lassen und folgenden Beschluß des Rates dem Volk vorlegen sollen: Daß es dem Rat (richtig) scheint, den König Eumenes, Sohn des Königs Attalos (30) und der Königin Apollonis, zu loben, und mit einem Ehrenkranz gemäß dem Gesetz wegen seines vorbildlichen Charakters und seines Wohlwollens und seiner sittlichen Güte auszuzeichnen, welche er allen, die zum König Antiochos eilten und ihm die Herrschaft seiner Vorfahren wiedererrichteten, bewiesen hat. (35) Auf dieselbe Weise soll man auch Attalos mit einem Kranz auszeichnen, da er zusammen mit seinem Bruder Eumenes bei allem ohne zu zögern und ohne Furcht mitgewirkt hat. Man soll auch seine Brüder Philetairos und Athenaios loben und jeden mit einem

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I. Anika /1. Athen

goldenen Kranz wegen ihres Wohlwollens und ihres vollen Eifers auszeichnen, den sie während der Heimkehr des Königs Antiochos zeigten. Auch seine Eltern, den König Attalos und die Königin Apollo-nis, soll man loben und mit einem goldenen Ehrenkranz wegen ihres vorbildlichen Charakters und ihrer sittlichen Güte auszeichnen (45), die sie ihren Söhnen weitergaben, als sie ihrer Erziehung gut und bedächtigt vorstanden. Diese Kränze sollen an den Agonen ausgerufen werden, an denen ... , ebenso an denen, die König Eumenes zusammen mit seinen Brüdern und dem Volk von Pergamon veranstaltet und auf dieselbe Weise, auch an denen, (50) die König Antiochos bei Daphne veranstalten wird, wie es bei ihnen Sitte ist. Damit auch das Andenken immer ersichtlich bleibt, soll man diesen Beschluß auf drei steinerne Stelen schreiben und die eine davon soll man auf der Agora bei den Standbildern des Königs Antiochos aufstellen, die andere im Heiligtum der Athena Nikephoros (55) und die dritte im Heiligtum des Apollon bei Daphne. Die Strategen sollen sich um die Entsendung des Beschlusses an den König, an seine Mutter und an seine Brüder kümmern, daß sie fürsorglich und schnellstens durchgeführt wird.

K: Zur Hilfeleistung des Eumenes IL, dem im Dekret zusammen mit seinen drei Brüdern von den Athenern mit hohen Ehrungen gedankt wird, vgl. KNr. 30 [Е]. Die historischen Umstände des Dekrets werden bei Appian, Syriake 233-234 geschildert; vgl. Chr. Habicht, Chiron 19, 1989, 18 ff. mit weiteren Literaturangaben und ders., Athen 224 f.; demnächst H. Müller, Der Regierungsantritt Antiochos' IV. Das Seleukidenreich, Rom und die hellenistische Staatenwelt. Z. 53-54: Schon vor der Thronbesteigung des Antiochos IV. Epiphanes i.J. 175 v.Chr. haben Statuen von ihm auf der Agora von Athen gestanden. Mit diesen Standbildern wurde die Statue eines Antiochos in Verbindung gebracht, die im Ehrendekret für [Me]nodoros oder [Ze]nodoros (s. Schenkungen KNr. 25 [E]) erwähnt wird; s. dazu aber die folgende KNr. 27 [Е]. Zu den Wohltaten des Antiochos IV. Epiphanes in Athen, s. Schenkungen KNr. 23 [L], 24 [L] und hier KNr. 25 [Е].

KNr.: 27 [E]

1. Antiochos VIL Sidetes 2. vor 130 V. Chr. 3. Standbild 4. edd.: B. Meritt, Hesperia 36, 1967, 59 ff. Nr. 6; SEG 24, 135; L. Robert, AEphem 1969, 1 ff. (Op. Min. VII 707 ff.); Osborne, Naturalization III 97 f.; neues Fragment: S. Tracy, GRBS 29, 1988, 383 ff. (SEG 33, 127); Schenkungen KNr. 25 [E] vgl. S. Miller, The Prytaneion (1978) 167 Nr. 191.

Photo: Meritt TaL 21. Tracy Taf. 1.

Text: s. Schenkungen KNr. 25 [Е].

K: Siehe dazu den ausführlichen Kommentar in Schenkungen KNr. 25 [Е]. Z. 46-47: Bereits um 130 v.Chr. hat eine Statue des Antiochos VIL auf der Agora gestanden. Früher wurde das Dekret auf Antiochos IV. bezogen und das erwähnte Standbild mit den überlieferten Statuen des Antiochos IV. auf der Agora (KNr. 26 [E]) in Verbindung gebracht; zur Diskussion s. Schenkungen KNr. 25 [E] und Habicht, Athen 282. Z. 48-50: Nach M.J. Osborne, ZPE 41, 1981, 168 f. (mit der alten Zuweisung des Dekrets an Antio-chos IV.), soll hier folgender Text, der der Nennung der Sitesis üblicherweise folgt, ausgefallen sein: κα\

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

elvai αύτώι προβδρίαν Ь τοις άγώσι οίς τίύησίν ή ττόλις; s. dagegen Henry, Honours and Privileges 277 f.

KNr.: 28 [L]

1. Attalos I. Soter und Apollonis 2. ca. 200 V. Chr. 3. Fest (?), Priester, Einrichtung der Phyle Attalis, Statue auf dem Monument der Phylenheroen, Demos Apolloneis zu Ehren seiner Frau 4. Plb. 16,25,9-16,26,6; Liv. 31,15,5-6; Paus. 1,5,5; Steph.Byz. s.v. Άπολλωνιβίς

Plb. 16,25,9-16,26,6: To öe reXevTalov ίφηφίσαντο ημάς τηλ^αντας ηλικίας ovôevl ταχέως των πρότβρον βίς αντονς βϋβρΎβτών ^ί^ονότων προς yap τοις άλλοις καΐ φυλην ί-κωνυμον

'εποίησαν Άττάλφ, καΐ κατένειμαν αυτόν εις τους 'επωνύμους των αρχη'^ετων. Μετά όε ταύτα συνα-^α^όντες 'εκκΧησίαν 'εκαΚουν τον προειρημενον. παραιτουμένου δε καΐ φάσκοντος είναι φορτικον το κατά πρόσωπον εισελύόντα διαπορεύεσύαι τάς ευεργεσίας τας αυτού τοις εΰ πεπονϋόσι, της εισόδου παρηκαν, ypá\¡/avTa δ' αυτόν ηξίουν 'εκδοΰναι περί ων ϋπολαμβάνει συμφερειν προς τους ενεστώτας καιρούς, του δε πεισύεντος και ^ρά\1/αντος εισηνε-^καν την 'επιστολην οι προεστώτες. ην δε <τά> κεφάλαια των ^ε^ραμμενων άνάμνησις των πρότερον εξ αυτού ^ε^ονότων ευεργετημάτων εις τον δημον, 'εξαρίύμησις των πεπραγμένων αΰτψ προς Φίλιππον κατά τους 'ενεστώτας καιρούς, τελευταία δε παράκλησις εις τον κατά Φιλίππου πόλεμον, καΐ διορκισμός, ώς εάν μη νύν ελωνται συνεμβάίνειν είτγενώς εις την άπέχ-ύειαν αμα 'Ροδίοις καΐ 'Ρωμαίοις και αύτφ, μετά δε ταύτα παρέντες τους καιρούς κοινωνεϊν βούλωνται της ε'ιρήνης, άλλων αύτην κατερ^ασαμενων, άστοχήσειν αύτούς του τη πατρίδι συμφέροντος.

ϋ : Schließlich beschlossen sie Ehrungen für ihn (sc. Attalos), wie sie wohl noch keinem der früheren Wohltäter der Stadt zuteil geworden waren. Neben allem anderen benannten sie eine Phyle nach Attalos und nahmen ihn (damit) unter die namensgebenden Archegeten auf. Danach beriefen sie eine Volksver-sammlung ein und luden den erwähnten ein. Als er sich entschuldigte und sagte, es sei ungebührlich, in Person hinzugehen und den Empfängern die eigenen Wohltaten aufzuzählen, erließen sie ihm den persönlichen Auftritt und forderten, er solle schriftlich darlegen, was er in der betreffenden Situation für nützlich halte. Er ließ sich überzeugen und schrieb, und die Vorsteher brachten den Brief (vor die Volksversammlung). Die Hauptpunkte waren eine Erinnerung an die früheren Wohltaten, die er dem Volk erwiesen hatte, eine Aufzählung seiner Unternehmungen gegen Philipp im damaligen Krieg, zum Schluß eine Aufforderung, sich am Krieg gegen Philipp zu beteiligen, und die Beschwörung, daß, wenn sie nicht augenblicklich aus ehrenvollen Gründen zusammen mit den Rhodiern, den Römern und ihm in den Krieg eintreten würden, sondern später bei verpaßter Gelegenheit sich an einem Friedensschluß betei-ligen wollten, den andere aushandelten, sie den Vorteil ihrer Vaterstadt verfehlen würden. (Übersetzung nach Schenkungen KNr. 26 [L])

Liv. 31,15,5-6: Rhodii deinde auditi sunt; quorum recens erat beneficium, quod naves longas quattuor Athenensium captas nuper ab Macedonibus recuperatasque remiserant. Itaque ingenti consensu bellum adversus Philippum decretum. Honores regi primum Attalo immodici, deinde et Rhodiis habiti. Tum primum mentio inlata de tribu quam Attalida appellarent, ad decem veteres tribus addenda ...

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ι. Anika /1. Athen

Ü: Darauf wurden die Gesandten der Rhodier angehört. Ihr Freundschaftsdienst war erst jüngst erfolgt: sie hatten vier Kriegsschiffe der Athener, die vor kurzem von den Makedonen erobert worden waren, ihnen wieder abgenommen und den Athenern zurückgegeben. Daher wurde in außerordentlicher Einhel-ligkeit der Krieg gegen Philipp beschlossen. Ehren über die Maßen erwies man zunächst König Attalos, dann auch den Rhodiern. Jetzt wurde zum ersten Mal die Phyle erwähnt, (5) die sie Attalis nennen wollten und die zu den zehn alten Phylen dazukommen sollte. (Übersetzung J. Hiller)

Paus. 1,5,5: Text und Kommentar = KNr. 18 [L].

Steph.Byz. s.v. 'Απολλωνιεΐς: Άπολλωνιβίς, δήμος προστβϋάς τη Άτταλίδι, φυλη. ό δημότης ομοίως Άττολλωνιεύς.

ϋ : Apollonieis ist der Demos, der der Phyle Attalis hinzugefügt wurde; der Gemeindegenosse heißt auf gleicher Weise Apollonieus.

K: Der Einzug des Attalos I. in die Stadt wird von Plb. 16,26,2 und Liv. 31,15,2 geschildert; s. dazu den Kommentar von F. Taeger, Charisma I (1957) 110 ff. und K.W. Welwei, König und Königtum im Urteil des Polybios (1963) 162 f. Zur historischen Situation während des zweiten Makedonischen Krieges sowie zum Kriegseintritt Athens, der sowohl zeitlich als auch sachlich mit den hier aufgezählten Ehrungen zusammenhängt, s. Habicht, Studien 142 ff.; ders., Hesperia 59, 1990, 562 f.; ders., Athen 197 ff. 200 ff. Zur gleichen Zeit wurden auch die Phylen Antigonis und Demetrias beseitigt, s. dazu KNr. 9 [L]. Über die Kultformen ist nichts zu erfahren, ein Fest des Herrschers ist in Anlehnung an die Antigoneia und Demetrieia sowie die Ptolemaia für Ptolemaios III. (s. KNr. 18 [L]) anzunehmen. Nach Schalles, Untersuchungen 139 waren diese außergewöhnlich hohen Ehrungen - die Einrichtung der Phyle Attalis bezeichnet er als "den Höhepunkt der Entwicklung, den die Form der personenbezogenen Ehrung des ersten pergamenischen Königs nahm" - durch die Anerkennung der Leistungen des Herrschers für die Stadt und deren Freiheit motiviert. Die historischen Verhältnisse und die hohe Form der Ehrung rufen jedoch eine ähnliche Motivation ins Gedächtnis, die 224/23 v.Chr. die Athener zu den hohen kultischen Ehrungen der Athener für Ptolemaios III. zugrunde gelegen hatte (s. KNr. 18 [L]). Die seit dem Herbst des Jahres 201 v.Chr. eingetretene politische Situation, die Athen unvermeidlich zur Kriegserklärung führte (Habicht, Studien 143 f.), lies die Athener auf fremde Hilfe angewiesen sein. In diesem Sinn drücken die kultischen Ehrungen für Attalos I. die hohen Erwartungen aus, die die Athener in diesem König setzten; s. dazu Chr. Habicht, Hesperia 59, 1990, 562. Die von F. Taeger, Charisma I (1957) 340 postulierte Verbindung des athenischen Kultbeschlusses mit IG IP 885 ist falsch; vgl. dazu KNr. 51 [Е].

KNr.: 28 [E 1]

4. ed.: Chr. Habicht/St.V. Tracy, Hesperia 60, 1991, 188 f.

Col. I Ζ. 38: Ενμ'ενης βασιλέως 'Αττάλου Άτταλίδος φυλής Col. I Ζ. 48: "Ατταλος βασιλέως 'Αττάλου Άτταλίδος φυλής Col. III Ζ. 24: Βασιλεύς Ευμενής βασιλέως Άττ[άλου Άτταλίδος ι^υλής]

Κ: Die aufgeführten Zeilen der Panathenäen-Siegerlisten belegen die Existenz der Phyle Attalis, wogegen früher angenommen wurde, daß die zu Ehren des Attalos I. eingerichtete Phyle die Phyle Kekropis war;

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Das Material ΙΑ. Die Zeugnisse

zur Diskussion s. Habicht/Tracy a.O. 217. Als Mitglieder der Phyle Attalis werden Eumenes II. und Attalos II. erwähnt.

KNr.: 28 [E 2]

4. edd.: A. Rusopulos, AEphem 1862, 271 Nr. 243. 244; U. Koehler, Hermes 7, 1873, 3; S. Kuma-nudis. Φιλίστωρ 3, 1862, 545; CIG 299. 300; Michel, Recueil 1566. 1567; IG II 1669. 1670; IG IF 5080; M. Maass, Die Prohedrie des Dionysostheaters in Athen (1972) 91 f. 139.

Photo: Maass Taf. XXII.

Text: IG IP 5080.

Aïoyépovç Ίβρέως evepycTov. 'Αττάλου

επωνύμου.

ϋ : (Sitz) des Diogenes (Sitz) des Priesters Euergetes. des Attalos

Eponymos.

K: Erhalten ist auf der fünften Stufe im Mittelkeil des Dionysiostheaters der Sitz mit der Inschrift des Priesters des Attalos Eponymos. Die genaue Beschreibung des Prohedriesitzes findet sich bei M. Maass, Die Prohedrie des Dionysostheaters in Athen (1972) 139 mit der Datierung ins 2. Jh.v.Chr. Der Priester des Attalos ist erstmals in einem Dekret aus dem Jahre 193/2 v.Chr. belegt (The Athenian Agora XV. The Agora of Athens [H.A. Thompson/R.E. Wycherley 1974] 206 f. Nr. 259 Zeile 86; s. dazu die Literaturangaben bei Habicht, Studien 107 Anm. 125 und ders., Hesperia 59, 1990, 562 Anm. 7).

KNr.: 28 [A]

4. Bauliche Veränderungen am Monument der Phylenheroen auf der Agora.

К: Zum Phylenheroenmonument s. KNr. 9 [А]. Im Jahre 201/0 v.Chr. wurden die beiden "makedoni-schen" Phylen Antigonis und Demetrias beseitigt, so brachte die Attalis die Zahl der Phylen auf zwölf. Zum Repräsentationswert dieser Ehrung für die Dynastie der Attaliden s. Schalles a.O. 140 ff. Bei der dritten Einrichtung einer neuen eponymen Phyle für einen hellenistischen König wurde keine Statue des Attaliden in Delphi aufgestellt, wie dies bei den Ehrungen für die ersten beiden Antigoniden (KNr. 9 [L] + [A]) und Ptolemaios III. Euergetes (KNr. 18 [L] + [A]) der Fall war. Es bleibt nach Schalles, Untersuchungen 143 nur die Vermutung, daß die politischen Wirren dieser Jahre die Aufstellung der Statue des Attaliden in Delphi verhinderten.

KNr.: 29 [E]

1. Eumenes II. Soter

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I. Anika /1. Athen

2. 2. Jh. V. Chr. 3. Fest? 4. edd.: IG II 1046; IG IF 2459. EM 8691

Text: IG IF 2459.

[Μήδβίος Μτ/δβίου ?] netpmeùç Ύυμνα[σιαρχ'ησας] [έτΓΐ ] άρχοντος àvéypa[\l/ev τάς yeyo\-[î'etaç ευεργεσίας ?] τάς те των ebepy[eT03V καΐ τάς] [των -πολιτών Ά τ τ ό λ ί λ ω η

5 Εΰμ€ν6[ία] ς Μήδεως Μηδ[είου Πεφαιευς]

ϋ : [Medeios, Sohn des Medeios?], aus Piräus, Gymnasiarch unter dem Archon ... hat [die erwiesenen Wohltaten?] aufgeschrieben, die die Wohltäter und [die Bürger] dem Apollon ... bei den Eumeneia ... Medeios, Sohn des Med[eios, aus Piräus] ...

K: Nach S. Dow, AncWorld 8, 1983, 104 handelt es sich um eine Gymnasiarchenliste, die auf etwa 100 v.Chr. datiert wird. Z. 5: Die erwähnten Eumeneia icönnten ein Fest zu Ehren Eumenes' II. bezeichnen, das zu seinen Lebzeiten oder posthum eingerichtet worden war. Der Zusammmenhang in der Inschrift ist undeutlich; s. Chr. Habicht, Hesperia 59, 1990, 573.

KNr.: 30 [E]

1. Eumenes IL, Attalos IL, Philetairos, Athenaios 2. 175/74 V. Chr. 3. goldene Kränze 4. s. KNr. 26 [Е].

Text und Übersetzung = KNr. 26 [Е].

K: Siehe KNr. 26 [E] sowie den Kommentar von Allen, Attalid Kingdom 151 Anm. 27 und H. Müller, Chiron 21, 1991, 397 f. Die Inschrift ist in Pergamon gefunden worden und belegt weitere Kopien in Athen und im Apollonheiligtum von Daphne bei Antiocheia (Z. 54-57). Zu den historischen Umständen Appian, Syriake 233; s. ferner Allen a.O. 79 f. und Chr. Habicht, Hesperia 59, 1990, 569. Mit Eumenes' Unterstützung bestieg Antiochos IV. Epiphanes i. J. 175/74 v.Chr. den Thron (s. KNr. 26 [E]), wofür er zusammen mit seinen drei Brüdern von den Athenern mit goldenen Kränzen geehrt wurde. Das Dekret zeugt von den guten Beziehungen zwischen den Dynastien zu den Seleukiden und zu Athen. Zu den panathenäischen Siegen der vier Brüder in Athen s. jetzt Chr. Habicht, Hesperia 60, 1991, 189 ff.

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

KNr.: 31 [E]

1. Philetairos 2. 174 V. Chr. 3. Bürgerrecht, Standbild in Olympia 4. edd.: CIG 122; IG II 435; IG IP 905

Text: IG IF 905.

[ Έ π ί ] Σωήκον άρχοντος кш της [Λ]6ωϊ'τίδος δβ[κ]άτ[ης] [τ]ρυτανείας, ψ Ώ,ανσανίας Βώ[ττ]ου Ιίεριϋοίδης βΎραμμάτενεν [Μου]ϊ'[ιχ]ιώ[ίΌς δ]6[κ]άτ€ΐ, ό[γ]δό[6ΐ] [κ]α[1] δεκάτβί της τρυτανίίας· εκκλησία κυρία ¿[ΐ*]

5 [7·]ώι ϋβάτρωι- των προέδρων 'βπβφηφι^εν Έρ[γ]ο[σΐ9έ]-[ν]ης Εΰύυκλίους ΊΙροβαλίσως καΐ σνμπρό[(δρ]ο[ί]·

êôo^tv Tel ßovXel και τωι δημωι· [Άΐρχίας ' Α.νδροκ\ίίδου Φη'γαιβυς elwev έτβώη Φιλεταφος ό τ6[ΰ (8ασιλ]6ω[ς] Ενμίνους αδελφός 7rape[i]-

10 [λ]7;^ώς την 7r[pôç τον δη]μον evvoiav καΐ έταύξων ΝΜΕ ..5.. ΙΛΙΜΕΓΑΛΑΙΣΚΑΙΚΑΙΣΤΙΜ

ΝΥ

ϋ : Unter dem Archon Sonikos, der zehnten Prytanis der Leontis, für die Pausanias, Sohn des Biottos, aus Perithoidai Schreiber war, dem 10. Mounichion, am 18. Tag der Prytanie. Hauptversammlung im Theater. (5) Der Prohedros Ergosthenes, Sohn des Euthykles, aus Probalinthos und seine Symprohedroi brachten den Antrag ein. Beschluß des Rates und des Volkes. Archias, Sohn des Androkles, aus Phegaia stellte den Antrag: Da Philetairos, der Bruder des Königs Eumenes (10), das Wohlwollen dem Volk gegenüber bewahrte und noch vermehrte ...

K: Z. 1: Das Archontat des Sonikos fällt in das Jahr 175/74 v.Chr.: W.S. Ferguson, The Athenian Archons of the Third and Second Centuries before Christ (1899) 59. Erhalten ist zwar nur das Präskript mit dem Anfang der Motivierung, wir erfahren jedoch aus der Inschrift einer Statuenbasis in Olympia (KNr. 73 [E] + [A]), daß die Athener Philetairos mit dem Bürgerrecht und mit einer Statue in Olympia geehrt hatten; zur Diskussion s. Osborne, Naturalization III 95 Τ 103; Gauthier, Les cités grecques 208 f.; Chr. Habicht, Hesperia 59, 1990, 569 mit älterer Literatur. Die Errichtung einer Ehrenstatue des Philetairos von Seiten der Athener im Heiligtum von Olympia wird mit überlieferten Wagensiegen der Attaliden bei den Panathenäen in Verbindung gebracht; s. hier die Panathenäen-Siegerlisten in KNr. 33 [E] mit weiteren Literaturangaben. Zeitlich fällt das Dekret mit OGIS 248 (KNr. 26 [E]) zusammen, was jedoch nicht zwingend bedeutet, daß die gesonderte Ehrung für Philetairos auf dieselben historischen Umstände zurückzuführen ist.

KNr.: 32 [L]

1, Eumenes II. Soter (?) oder Attalos II. (?) 2. 178-174 V. Chr.

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/. Anika /1. Athen

3. Standbilder 4. Plu. Ant. 60,2; D.C. 50,15,2

Plu. Ant. 60,2: Ή δ' αντη ύύβλλα καΐ τους Ευμβνονς καΐ 'Αττάλου κολοσσούς έττιγεγραμ-μενους ' Αντωνιβίους ' Αύηνησίν έμττβσοΰσα μόνους έκ ττολλών аретрефе.

ϋ : Dieselbe einfallende Sturmböe warf auch die Kolossalstatuen des Eumenes und des Attalos in Athen, welche inschriftlich den Namen des Antonius trugen, um, und zwar als einzige von vielen. (Übersetzung K. Ziegler)

D.C. 50,15,2: Text und Übersetzung = KNr. 22 [L].

K : Plutarch berichtet von zwei Kolossalfiguren des Eumenes und des Attalos, die in Antonius umbenannt waren und von einem Sturmwind umgerissen wurden. Auf dasselbe Denkmal bezieht sich offensichtlich Cassius Dio; nach seiner Angabe müssen die Statuen über dem Dionysiostheater gestanden haben und dorthin vom Blitz hinabgeschleudert worden seien. Cassius Dio spricht allerdings nur von den Statuen des Antonius und der Kleopatra (s. KNr. 22 [L]). Das in den beiden Quellen erwähnte Monument wurde mit dem sog. Agrippa-Pfeiler bei den Propyläen der Akropolis in Zusammenhang gebracht, s. dazu KNr. 32 [А]. Die Verbindung der beiden Kolossal-statuen zu den erhaltenen pfeilerförmigen Basen auf dem Akropolisfelsen ("Agrippa-Pfeiler" KNr. 32 [A] und Monument vor dem Parthenon KNr. 30 [A]) ruht jedoch auf unsicherem Boden; zur Diskussion s. T. Hölscher, AK 28, 1985, 123 ff.; F. Feiten, ÖJh 65, 1985, Beibl. 112. Von D. Kreikenbom, Grie-chische und römische Kolossalporträts bis zum späten 1. Jh. n. Chr., 27. Ergh. Jdl (1992) 132 wurde erneut eine Verbindung des "Agrippa-Pfeilers" mit den von Plutarch überlieferten Kolossalfiguren postu-liert: Auf dem Viergespann sollen seiner Meinung nach die beiden Brüder nach ihren panathenäischen Siegen (dazu KNr. 33 [E]) gemeinsam dargestellt gewesen sein. Nach Habicht, Athen 227 f. sind Eumenes II. und Attalos II. mit den schriftlich überlieferten Monumenten von den Athenern als Wohltäter geehrt worden.

KNr.: 32 [A]

Lage/Fundort: Das Monument steht westlich unterhalb des Nordflügels der Propyläen der Akropolis (Abb. 1-2).

Beschreibung: Pfeilerförmiges Monument mit Bronzequadriga ("Agrippa-Pfeiler").

Erhaltungszustand: Erhalten sind der aus 12 Gesteinslagen bestehende Unterbau mit dreistufiger Krepis (erhaltene Bossierungen an manchen Blöcken) und Sockel, ferner der sich nach oben verjüngende Pfeilerschaft mit profiliertem Fuß (Toms, Leiste, Trochilus, Leiste, Torus, Ablauf) und das abschließende Gesims. Das obere Profil besteht aus Ablauf, lesbischem Kyma, Vertikalleiste, unskulpiertem Eierstab, Hohlkehle und Abschlußleiste. Auf den vier noch vorhandenen Basisplatten der Deckschicht sind Einlaß-spuren von zwei Quadrigen erhalten.

Maße: Gesamthöhe: 8,91 m; Fundament: H: 4,50 m; B: 3,31 m; T: 3,80 m; Schaft: H: 7,10 m; B: 2,10-2,30 m; T: 2,60-2,80 m; Deckplatte: H: 0,35 m; B: ca. 2,30 m; T: ca. 2,85 m.

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

Material: Das Fundament des Monumentes besteht aus Konglomeratgestein, Teile der 4. und 5. Gesteins-lage unterhalb der Stufen auf der Ostseite aus Poros. Der Oberbau besteht aus graublauem, hymettischen Marmor, der untere und obere Abschluß aus weißem, pentelischen Marmor.

Lit.: R. Bohn, Die Propyläen der Akropoüs zu Athen (1882) 39 f. Taf. XXI. - W.B. Dinsmoor, AJA 24, 1920, 83. - F. Stud-niczka, AA 1921, 317. - W. Judeich, Topographie von Athen^ (1931) 216 f. - G. Hafner, Viergespanne in Vorderansicht (1938) 100 f. Nr. 25. - G.P. Stevens, Hesperia 15, 1946, 89 ff. Abb. 10. - I.Th. Hill, The Ancient City of Athens (1953) 184. -Siedentopf, Reiterdenkmal 30.- Jacob-Felsch, Statuenbasen 100. 198 К II 177. - Blanck, Wiederverwendung 14 f. 23. - Hansen, AttaUds 105. 310 Anm. 73; 457. - P.S. Johansen, AnalRom 6, 1971, 24. - J. Travlos, Bildlexikon zur Topographie des antiken Athen (1971) 483 Abb. 614. 622. - A. Liniert, Gnomon, 53, 1981, 499. - W. Müller-Wiener, AA 1982, 701. - Schalles, Untersuchungen 125 Anm. 724 a. - T. Hölscher, AntK 28, 1985, 126 Anm. 43. - B. Schmidt-Dounas, Egnatia 1, 1989, 119 f. -Chr. Bouras, Hellenistic Athens, in: Akten des XIII. Internationalen Kongresses für Юassische Archäologie. Berlin 1988 (1990) 270. - L. Schneider/Chr. Höcker, Die Akropohs von Athen (1990) 224 f. -D. Kreikenbom, Griechische und römische Kolossalpor-träts bis zum späten 1. Jh. n. Chr., 27. Ergh. Jdl (1992) 131 I 32. - A.N. Mastrapas, Μνημβιακή тожоура<р'м της αρχαίας Αάψας (1992) 49. - Schmidt, Statuenbasen 155 Anm. 4; 156 Anm. 6 und 8; 163 Anm. 52; 167 Anm. 84; 512 f. Kat.Nr. XII.l . Abb. 177.178.219. - D. Wannagat, Säule und Kontext (1995) 39.

K: Die Bauweise (Wechsel flacher und hoher Quaderschichten) sichert die Zuweisung an die Attaliden, die von allen Forschern bejaht wurde; Schalles a.O. (1982) 106: "Diese Denkmalform wurde bevorzugt von der pergamenischen Dynastie verwendet und war den Athenern im sog. Agrippamonument vor den Propyläen ja bereits als Attalidenanathem vertraut." In Athen kommt dieser Monumenttypus, der ansonsten aus Delphi gut bekannt ist, noch zweimal vor (KNr: 35 [A] und 36 [A]); s. zu den Pfeiler-monumenten Jacob-Felsch, Statuenbasen 98 ff.; W. Müller-Wiener, AA 1982, 691 ff. Abb. 1-8; H.R. Goette, AM 105, 1990, 269 ff.; M. Tiede, AM 105, 1990, 213 ff.; zu den delphischen Pfeilern s. KNr. 91 [A] und KNr. 98 [А]. Von Hafner a.O. wurde für diese Monumente der Begriff "Ehren-quadriga" geprägt. Zahlreiche Einlaßspuren auf der Deckplatte sowie die Anbringung der Inschrift für M. Vipsanius Agrippa (IG IP 4122) über einer älteren, getilgten Inschrift zeugen davon, daß das Denkmal in römischer Zeit wiederverwendet wurde. Die ältere Inschrift umfaßte fünf Zeilen und war in größeren Buchstaben geschrieben als die Inschrift für Agrippa. Die Angaben von Plutarch und Cassius Dio (= KNr. 32 [L]) wurden auf dieses Denkmal bezogen: Demnach wären die Kolossalstatuen des Eumenes II. und Attalos II. zunächst in solche des Antonius und der Kleopatra umgeschrieben (KNr. 22 [L]). Später fand das Monument Verwendung als Ehrendenkmal für Agrippa. Die Quellen erlauben jedoch keine sichere Aussage. Studniczkas (a.O. 317) Vorschlag, das von den Persern beseitigte Denkmal für den kleistheni-schen Sieg über Böoter und Chalkidier für das ältere Monument in Anspruch zu nehmen, hat zu Recht kaum Beachtung gefunden (z.B. Haftier a.O. 87 f.). Dinsmoor bezog das Denkmal unter Hinweis auf die pergamenischen Architekturformen auf den Sieg des Eumenes II. und Attalos II. bei den Panathenäen (zu ihren Siegen s. Chr. Habicht, Hesperia 59, 1990, 564, 568 ff. und hier KNr. 33 [E]). Ihm folgten Schneider/Höcker, Kreikenbom und Blanck, wobei letzterer auch das sog. Stiftermonument vor der Attalosstoa als Weihgeschenk nach den panathenäischen Siegen der Attaliden in Betracht zog; skeptisch dazu Hafner und Hölscher.

KNr.: 33 [E]

1. Eumenes II. und Attalos II. 2. vor 170/69 V. Chr. 3. Bürgerrecht

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I. Anika /1. Athen

4. ed.: Chr. Habicht/St.V. Tracy, Hesperia 60, 1991, 188 f.

Col. I Ζ. 38 f.: Ευμίνης βασιλβως Άτταλου ΆτταΧίδος φυλής αρμαη τελβίωι

Col. I Ζ. 48 f.: Άτταλος βασιλέως Άτταλου Άτταλίδος φυλής συνωρίδι άκάμπων

Col. III Ζ. 24 f.: Βασιλεύς Ευμενής βασιλέως Άττ[άλου Άτταλίδος '¡ουλής] αρματί πολεμι,στηρίω^]

Κ: Eintragung der Attaliden Eumenes II. und Attalos II. in der Panathenäen-Siegerliste als athenische Bürger der Phyle Attalis; zur Diskussion s. Habicht/Tracy a.O. 217 ff.; Chr. Habicht, Hesperia 59, 1990, 569 f. Anm. 40; 571 f.; ders., Athen 226 f.; zur Verleihung des athenischen Bürgerrechts an die Attaliden s. ferner die Bemerkungen von Gauthier, Les cités grecques 208 f.

KNr.: 34 [E]

1. Stratonike ν. Kappadokien, Frau des Eumenes II. und später des Attalos II. 2. zwischen 159 und 156 ν. Chr. 3. Standbild auf Delos 4. siehe KNr. 143 [Е].

Text und Übersetzung mit Kommentar = KNr. 143 [Е].

KNr.: 35 [A]

1. pergamenischer Herrscher 2. erste Hälfte 2. Jh. v. Chr. 3. Viergespann mit Standbild 4. Monument vor der NO-Ecke des Parthenon

Lage/Fundort: Das Denkmal stand vor der NO-Ecke des Parthenon. Einzelne Blöcke sind zerstreut auf der Akropolis gefunden worden (Abb. 3).

Beschreibung: Pfeilerförmiges Monument mit Bronzequadriga.

Erhaltungszustand: Im Felsen sind die Einlassungen für die Fundamente zu sehen. Erhalten sind insgesamt 74 Blöcke des Monuments. Der ionische Abschluß des Pfeilerschaftes in pseudoisodomer Bauweise soll eine Rosettenverzierung und darüber ein abschließendes Profil mit Kymation, Perl- und Eierstab sowie Palmeten gezeigt haben.

Maße: Gesamthöhe: ca. 9 m; Fundamentierung (nach Stevens): B: 4,43 m; L: 4,91 m.

Material: blaugrauer hymettischer Marmor.

Lit.: G.P. Stevens, Hesperia 15, 1946, 17 ff. Abb. 3 Nr. 3. - J . Travlos, Bildlexikon zur Topographie des antiken Attika (1988) 37 Abb. 33. - G. Touchais, BCH 110, 1986, 674 f. Abb. 8. - Chr. Bouras, Hellenistic Athens, in: Akten des XIII. Internationalen

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Das Material / А. Die Zeugnisse

Kongresses für Wassische Archäologie. Berlin 1988 (1990) 270. - H.R, Goette, AM 105, 1990, 274 Anm. 16. - ders., AW 22, 1991, 173 ff. Abb. 19. - Schenkungen KNr. **377 [А]. - Schmidt, Statuenbasen 156 Anm. 8; 164 Anm. 72; 514 f. Kat.Nr. XII.3. - P. Toumikiotis, The Parthenon and its Impact in Modem Times (1994) 139 Abb. 1. - W. Hoepfner, Jdl 112, 1997, 145. 146 Abb. 30.

K.: Die Monumentreste wurden von M. Korres entdeckt und sind nocht nicht publiziert. Die Lage des großen Denkmals, das einen Teil des nordöstlichen Parthenonarchitravs verdeckte, erklärt die asym-metrische Anbringung der Nord-Inschrift IG IP 3277 am Parthenon. Von Korres konnten Reste einer Inschrift festgestellt werden, die am pfeilerförmigen Monument angebracht war (IG IP 3272): Die Buchstabenreste ~]ΑΥΤΩΝ legen Zeugnis davon ab, daß diese Inschrift über eine ältere, getilgte ange-bracht worden war; s. dazu B. Tamaro, Annuario IV/V, 1921, 62 Nr. 108 Abb. 4 (Ph.) und SEG 36, 243. Jüngst wurde von Hoepftier a.O. vorgeschlagen, in Anlehnung an die von ihm geschilderten skenographischen Bezüge zwischen Bauten und Weihgeschenken der Attaliden in Pergamon (Athena-Heiligtum) und Delphi (Attalos-Terrasse) dieses Monument mit den sog. Kleinen Galatern auf der Akropolis in kompositorische Beziehung zu setzen.

KNr.: 36 [A]

1. Attalos II. Philadelphos 2. 159/58-139/38 v. Chr. 3. Viergespann mit Standbild 4. Monument vor der Attalosstoa

Lage/Fundort: Das Fundament, die unteren Steinlagen sowie die Deckschicht befinden sich in situ vor der Attalosstoa. Blöcke des Denkmals wurden in der postherulischen Mauer gefunden (Abb. 5-7).

Beschreibung: Pfeilerförmiges Monument mit Bronzequadriga ("Stiftermonument").

Erhaltungszustand: Erhalten sind Teile der Fundamentierung und mehr als 100 Blöcke des Aufbaues, darunter Blöcke der Deckschicht mit mehreren Einlaßspuren für Pferdebeine.

Maße: Gesamthöhe: ca. 8,50 m; Fundament: B: 6,20 m; T: 5,70 m; Orthostaten: H: 0,61-0,63 m; B: 1,15-1,65 m; T: 0,29-0,43 m; Deckschicht: H: 0,30 m; B: 3,56 m; T: 3,54 m.

Material: hymettischer Marmor.

Lit.: H.A. Thompson, Hesperia 19, 1950, 317 f. Taf. 98 a. - ders., Hesperia 26, 1957, 105. - B.D. Meritt, Hesperia 26, 1957, 87. - E. Vanderpool, Hesperia 28, 1959, 86 ff. Taf. 10. - H.A. Thompson, Hesperia 35, 1966, 183. - Blanck, Wiederverwendung 15. - J. Travlos, Bildlexikon zur Topographie des antiken Athen (1971) 505. - Hansen, Attalids 297 f. - The Athenian Agora XIV. The Agora of Athens (H.A. Thompson/R.E. Wycherley 1972) 68. 107. - The Athenian Agora. A Guide to the Excavations and Museum'(1973) 120. - H.-J. SchaUes, Hephaistos 4, 1982, 97 ff. bes. 107 ff. - ders., Untersuchungen 125 Anm. 724 b. -B. Schmidt-Dounas, Egnatia 1, 1989, 118 ff. -H.R. Goette, AM 105, 1990, 273 ff. - Chr. Habicht, Hesperia 59, 1990, 573. - Chr. Bouras, Hellenistic Athens, in: Akten des XIII. Internationalen Kongresses für Klassische Archäologie. Berlin 1988 (1990) 270. -D. Kreikenbom, Griechische und römische Kolossalporträts bis zmn späten 1. Jh. n. Chr., 27. Ergh. Jdl (1992) 132 I 33. -R. Krumeich, Die Agora von Athen, in: Standorte. Kontext und Funktion antiker Skulptur, Ausstellung Berlin 29.11.1994-4.6.1995 (Hrsg. K. Stemmer 1995) 285. - Schmidt, Statuenbasen 155 Anm. 4; 156 Anm. 6 und 8; 158 Anm. 17; 163 Anm. 52; 164. 166 Anm. 75; 167 Anm. 83; 513 f. Kat.Nr. XII.2. Abb. 179-180.

K: Der Pfeiler trug nach Ausweis der Einlaßspuren eine lebensgroße Bronzequadriga und wurde für

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I. Anika /1. Athen

Tiberius wiederverwendet, wovon die Inschrift IG IF 4209 (= Agora I 6120 a.b; E. Vanderpool, Hesperia 28, 1959, 86 ff. Taf. 10.) zeugt. Laut Schalles a.O. (1982) 107 handelt es sich um das Ehrenmonument des Stifters der Halle auf der Agora, Attalos I., (Schenkungen KNr. 29 [E+A]), das die Statue dieses Herrschers im Wagen trug. Habicht (1990) 573: "It was undoubtedly dedicated to the king and may have served to commemorate his victories at the Panathenaic festival"; s. ferner E. Fiandra, Palladio 8, 1958 Abb. 38. Von Schalles a.O. wurde ferner beobachtet, daß das Monument aus der Mittelachse der Halle gerücict war, womit eine achsiale Beziehung zum Hephaisteion hergestellt werden sollte. Die Beweggründe dafür erblickt Schalles im bildlichen Schmuck der Metopen des Tempels, welche die Taten des Herakles, des Ahnherrn der Pergamener, zeigten; dagegen H. Schaaf, Untersuchungen zu Gebäudestiftungen in hellenistischer Zeit (1992) 103 f. Von B. Schmidt-Dounas a.O. und Schenkungen KNr. **377 [A], wurde mit guten Gründen postuliert, daß solche Monumente nicht von den Herrschern, sondern als Ehrenmonumente von öffentlicher Seite errichtet wurden.

KNr.: 37 [E]

1. Rhaskouporis I., König von Thrakien 2. 48-42 V. Chr. 3. Standbild 4. edd.: L. Ross, Archäologische Aufsätze I (1855) 158; K.O. Müller/A. Schoell, Archäologische Mitteilungen aus Griechenland (1843) 128 Anm. 3; AEphem 1839, 226 Nr. 266 (Taf. Nr. 261 ungenau); L. Stephani, RhM 4, 1846, 34 Nr. 24 mit Taf., danach H. Brunn, Geschichte der griechischen Künstler I (1853) 533; Overbeck, SQ 2249; E. Beulé, L'Arcopole d'Athènes I (1853) 334; IG III 1, 552; E. Loewy, Inschriften griechischer Bildhauer (1885) 224 f. Nr. 314; IG IP 3442; SEG 22, 158. 36, 245

Text: IG IP 3442.

[Ó δήμος] βασιλέα 'Ρασκονποριν Κότυος άβ€της βνβκβν της 6tç έατόν.

' Κντί^νωτος ^ποίησβν.

ϋ : Das Volk (weiht) den König Rhaskouporis, Sohn des Kotys, wegen seines vorbildlichen Charakters ihm selbst gegenüber. Antignotos hat es gemacht.

K: Thrakien spielte für den Schiffstransport von Getreide aus dem Gebiet des Schwarzen Meeres eine wichtige Rolle für Athen; zur historischen Situation der zweiten Hälfte des 1. Jhs.v.Chr. s. Chr. Danov, ANRW II 7,1 (1979) 120 ff. mit Quellenangaben. Zur Getreideversorgung s. H. Kloft in: Sozialmaß-nahmen und Fürsorge: zur Eigenart antiker Sozialpolitik, GrazBeitr Suppl. III (Hrsg. H. Kloft 1988) 123. Zur Geschichte Thrakiens in römischer Zeit s. Danov a.O. 106 ff. J.H. Oliver, GRBS 6, 1965, 54 f. schlug für die Statuen der thrakischen Könige Rhaskouporis I. und Kotys VII. (s. KNr. 34 [E]) in Athen eine Datierung nach der Schlacht von Actium (31 v.Chr.) vor; er stützte sich dabei auf der Annahme, daß nach 31 v.Chr. die Getreidelieferungen von Ägypten nach Athen eingeschränkt waren und folglich ein größeres Bedürfnis nach guten Beziehungen zu den thrakischen Königen in der Stadt bestand. Der Künstler Antignotos wird bei Plinius, NH 34,86 erwähnt, doch scheint Plinius diesen Bildhauer mit

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Das Material ΙΑ. Die Zeugnisse

Antenor zu verwechseln; s. Overbeck, SQ 2249; E. Loewy, Inschriften griechischer Bildhauer (1885) 224 f. Nr. 314.

KNr.: 37 [A]

Lage/Fundort: Die Basis wurde 1838 zwischen den Propyläen und dem Parthenon geñinden.

Beschreibung: Statuenbasis.

Erhaltungszustand: Erhalten ist eine flache Plinthe, derer oberer Rand abgebrochen ist. Loewy: "oben Einsatzspuren ('vielleicht von Sessel')". Die Ehreninschrift befindet sich auf der einen Längsseite.

Maße: H: 0,22 m; B: 1,13 m; T: 0,70 m.

Material: pentelischer Marmor.

Lit.: E. Loewy, Inschriften griechischer Bildhauer (1885) 224 f. Nr. 314 mit ält. Lit. - M. Taceva, Actes IX' Congrès International d'Épigraphie grecque et latine, 31. Aug.- 7. Sept. 1987, I (1987) 210-213.

K: Nach den Beschreibungen handelt es sich anscheinend um den langen Block einer flachen oder einer zusammengesetzten (Stufen-)Basis. Weder über die von Loewy erwähnten Einsatzspuren auf der Oberseite des Blockes noch über das ursprüngliche Aussehen der Basis läßt sich Genaueres feststellen.

KNr.: 38 [E]

1. Kotys VIL, König von Thrakien 2. ca. 42-31 v. Chr. 3. Standbild 4. edd.: CIG 359; IG II 359 und 370 b; L. Stephani, RhM 4, 1846, 34; L. Ross, Archäologische Aufsätze I (1855-1861) 158; H. Brunn, Geschichte der griechischen Künstler I (1853) 553; Overbeck, SQ 2250; IG III 1, 553 (a). 588 (b); O. Jahn, Pausaniae editio altera recognita ab Adolpho Michaelis (1880) 54 Nr. 31; E. Loewy, Inschriften griechischer Bildhauer (1885) 225 ff. Nr. 315; IG IP 3443; SEG 22, 158. 36, 245

Text: IG IP 3443. a ' О όημος

ßaaikka. Κουτυν βασιλί < ω > ç 'Ραισκουτΐόριδος ΰόν άρβτης evtKív καΐ βυροίας της eiç αυτόν.

b Άντ'ΐΎνωτος έττοίησεν.

ϋ : Das Volk (weiht) den König Kotys, Sohn des Königs Rhaskouporis, wegen seines vorbildlichen Charakters und seines ihm erwiesenen Wohlwollens. Antignotos hat es gemacht.

K: Zu den Ehrenstatuen der beiden thrakischen Könige auf der Akropolis s. den Kommentar von KNr. 37 [Е].

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I. Anika /1. Athen

Die Ehreninschrift für Kotys und die Künstlersignatur des Antignotos befinden sich auf den zwei gegenüberliegenden Seiten des Blockes, was selten vorkommt; s. dazu E. Loewy, Inschriften griechischer Bildhauer (1885) 226. Zwei weitere Inschriften kommen am Block vor, jedoch mit verkehrter Schrift:

a Έΰμνηστος Σωσικρατίόου Tlmavievg [ίποίησβνΊ]. b Ό δήμος

ΐΙαΰΧΚον Φάβιον Μά^ιμον άρβτης evtKtv της βίς èavTÓv.

Die Basis ist folglich in späterer Zeit - Paullus Fabius Maximus war Konsul des Jahres 11 v.Chr. -wiederverwendet worden, dabei wurde der Block umgedreht. In der älteren Literatur kam eine dreimalige Verwendung der Basis zur Sprache; zur Diskussion s. Loewy a.O. 226 f. Zur Wiederverwendung von Statuenbasen s. Blanck, Wiederverwendung passim; Tuchelt, Frühe Denkmäler 54 ff.

KNr.: 38 [A]

Lage/Fundort: "Köhler sah noch im Erechtheion einen Marmorblock liegen" (L. Stephani, RhM 4, 1846, 34); verschollen.

Beschreibung: Statuenbasis.

Erhaltungszustand: Der Block wurde bereits von Dittenberger als stark zerstört bezeichnet. Aus den Be-schreibungen geht hervor, daß es sich um einen Basisblock mit Weihinschrift und Künstlersignatur sowie zwei weiteren Inschriften mit verkehrter Schrift handelte.

Maße: unbekannt.

Material: Marmor.

Lit.: E. Loewy, Inschriften griechischer Bildhauer (1885) 225 ff. Nr. 315. - M. Taceva, Actes IX" Congrès International d'Épigraphie grecque et latine, 31. Aug.- 7. Sept. 1987, I (1987) 210-213.

К: Da weder Zeichnungen noch Maßangaben vorhanden sind, lassen sich zum Typus der Statuenbasis keine Aussagen machen. Die verkehrten Inschriften des Blockes zeugen von der Art seiner Wiederverwendung: Für die Statue des Römers wurde der Block auf den Kopf gestellt und dadurch waren die älteren Inschriften nicht lesbar; zur Wiederverwendung von Statuenbasen s. Blanck, Wiederverwendung passim; Tuchelt, Frühe Denkmäler 54 ff. Zur Künstlersignatur s. Loewy a.O. 226 und KNr. 37 [А].

KNr.: 39 [E]

1. Kotys VIL, König von Thrakien 2. ca. 42-31 v. Chr. 3. eponymes Archontat 4. ed.: IG IP 1070

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

Έττειδη πρόσοδον ποιησάμβνου προς την βουλην oi πρυτά-νεις της ΟΙνέίδος καΐ οί άείσιτοι άποφαίνουσίν τη βουΧη τον τα-μίαν ον αύτοί βΐλοντο θεάγην 'Απολλώνιου Όήύβν τάς те [ΐ?]υσί-ας τβΰυ[κέναι τοΐ\ς ύβοίς οίς π[ά]τρων ην ек των ιδίων βνσεβώΐς] και

5 π[ολυτβλως καΐ προς] έαυτούς προσβνηνίχΰαι λαμπρώς καΐ φιλα-γά[ΐ^ως καΐ .... ca. 13 ....]λημν[...02ί. 6..€]χοντ€ς προς τον άϊ'δρ[α] παρα-κ[αλοϋσι την βουλην ίπιχωρησαι ποιήσασύαι] αυτοΰ Ύραπτης εικόνος à[vàâeaiv èv οπλωι επιχρύσωι 'ev τωι Πτολε]/λαίψ Ύυμνασίωι Ka[t] έ[7Γΐγρά^αι τάδβ· οί πρυτάνεις κάΙ οί άείσι]τοι οί επί Κότυος άρ-

10 [χοντος τον εαυτών ταμίαν Οεά^ην ' Αιτολλωί'ίΐου 'Οηύεν άρετης εν-[εκα καΐ φιλοτιμίας της εις εαυτούς· προσήκει δέ] τη βουλή δια παν-[τός τιμάν τους κάλους και άγαι^ους «»»δρας]· vacai τύχηι α^αύηι [δεδόχι^αι τη βουλή επαινεσαι τον ταμίαν Βεά^ην ' Απο]λλωί'ίου Όηΰεν

ους άσκήσι καΐ 15 [στεφανώσαι αυτόν ϋαλλοΐι στεφάνωι ωι πάτριόν ε]στιν στε<ρανοΰν

[τους άγαύους των άνδρών 'επικεχωρησύαι δε /c]m τοις πρυτάνεσιν [καί τοις άεισίτοις ποιήσασύαι την της εικόνος] άνάϋεσιν καΐ ~ IT [ ίνα τούτων συντελουμενω]ν φαίνηΐται] ή |8[ο]-[υλη τιμώσα ]σ. ται δε κ

20 απτρευ ου

λιοι αύοιλ

ενοσο 25 λιν.,.ο

ιλησ.ν σο

ϋ : Da die Prytanen der Oineis, die dem Rat Einnahmen verschafften und diejenigen, die fortwährend im Prytaneion gespeist werden, dem Rat erklären, daß der Schatzmeister Theages, Sohn des Apollonios, aus Oe, den sie gewählt haben, die Opfer an die Götter nach väterlicher Sitte und auf eigene Kosten auf from-me und prachtvolle Art darbrachte und uns gegenüber sich prachtvoll und edel benahm ... sie fordern den Rat auf, zu bewilligen, daß ein Gemälde von ihm in vergoldeter Rüstung im Gymnasion des Ptolemaios aufgestellt und folgendes (darauf) geschrieben wird: Die Prytanen und diejenigen, die unter dem Archon Kotys fortwährend im Prytaneion gespeist werden (10), (ehren) ihren Schatzmeister Theages, Sohn des Apollonios, aus Oe wegen seines vorbildlichen Charakters und seines ihnen erwiesenen Eifers. Es steht dem Rat zu, auf alle Weise die guten und tüchtigen Männer zu ehren. Zum guten Glück. Möge der Rat beschließen, man soll den Schatzmeister Theages, Sohn des Apollonios, aus Oe loben ... und (15) ihn mit einem Blätterkranz auszeichnen, wie es väterliche Sitte ist, die tüchtigen Männer zu bekränzen. Ferner soll den Prytanen und denjenigen, die fortwährend im Prytaneion gespeist werden, die Herstellung und die Aufstellung des Bildes bewilligt werden und ... damit, sobald dies gänzlich vollbracht ist, der Rat die gebührenden Ehrungen zu erweisen scheint ...

K: Z. 10-11: Kotys VIL, König von Thrakien, ist in der frühen Zeit des Prinzipats als erster König zum Ehrenamt des eponymen Archontats in Athen gekommen; ihm folgte Rhoimetalkes III. (IG IP 1967. 2292); s. dazu ausführlich Chr. Habicht, Chiron 6, 1976, 131. Zu den Königen Thrakiens s. die Literaturangaben in KNr. 37 [Е].

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I. Anika /1. Athen

ΚΝΓ.: 40 [E]

1. Audoleon, König von Paionien 2. 284 V. Chr. 3. goldener Kranz, Bürgerrecht, Reiterstandbild 4. edd.: G. K. (Georg Kilian ?), Bdl 1833, 153 ff. (nach Kopien von Pittakis, Reumont u. Ross; M. Meier, Archäol. Intelligenzblatt 1834, 249 ff.); K. Pittakis, L'ancienne Athènes (1835) 313 ff.; Α. Rangabé, Antiquités helléniques ou repertoire d'inscriptions et d'autres antiquités II (1855) 130 ff. Nr. 447; IG II 312 (Syll. 141; E. Hicks, A Manual of Greek Historical Inscriptions [1882] 266 ff. Nr. 157; Michel, Recueil 125); Syll.^ 195; W. Janell, Ausgewählte Inschriften (1906) 26 f. Nr. 25; IG IP 654; E. Nachmanson, Historische attische Inschrifterf (1931) 42 f. Nr. 47; Syll.^ 371; Osborne, Naturalization I 163 ff. D 76; Schenkungen KNr. 32 [E 1]. EM 13292 Vgl. Agora III. Literary and Epigraphical Testimonia (R.E. Wycherley 1957) 208 Nr. 692; Siedentopf, Reiterdenkmal 84 Nr. 5; H. Mette, Urkunden dramatischer Aufführungen in Griechenland (1977) 95 Nr. 5 b.

Text: s. Schenkungen KNr. 32 [E 1].

K: Für die Lieferung von Getreide und vor allem für seine Mithilfe bei der Befreiung der Stadt von Demetrios I. Poliorketes (Z. 34-35: την της πόλεως èXevûtpiav), wurde Audoleon mit hohen Ehrungen -mit einem goldenen Kranz, dem athenischen Bürgerrecht sowie mit einem Reiterstandbild auf der Agora von Athen - ausgezeichnet; zu den Ehrungen s. Habicht, Gottmenschentum 188; Osborne, Naturalization II D 76; zu Audoleons Getreideschenkung sowie zur historischen Situation s. die Bemerkungen in Schenkungen KNr. 32 [E 1 + 2].

KNr. : 41 [E]

1. Asandros, karischer Satrap 2. 314/13 V. Chr. 3. Sitesis, Prohedrie, Reiterstandbild 4. edd.: Erg. a: C.T. Newton, The Collection of Ancient Greek Inscriptions in the British Museum I (1874) 26 f. Nr. XIV; IG II 234; Syll. 166; Frg. b: K. Pittakis, L'ancienne Athènes (1835) 494; IG II 410 und II 5,410; A. Wilhelm, BSA 7, 1900-1901, 156 ff., Abb. 53; ders., ÖJh 10, 1907, 34. 11, 1908, 94; A. Schmidt, Handbuch der griechischen Chronologie (1888) 575; IG IP 450; Syll.^ 320; SEG 25,75. Frg. a: Brit. Mus.; Frg. b: Brit. School Athens Vgl. Siedentopf, Reiterdenkmal 83 Nr. 1. Beide Fragmente wurden auf der Akropolis gefunden.

Photo: Wilhelm (1900-1901) 161 Abb. 53.

Text: IG IP 450.

' ETTI Νιχοδώρου άρχοντος ν έττΐ της Κβκβοπίδος βκτη-ς πρυτανείας- Ταμηλίώνος

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Das Material /А. Die Zeugnisse

ίνδβκάτηι, Ытщ καΐ άκο-5 атщ της πρυτανβίας- εκκλη-

σία- τώμ жроеЬрш 'βπεφηφι-ζβν 'Αριστοκράτης 'Αριστο-δήμου O'lv καΐ συμτρόβδρο-ι· θρασυκλής Ναυσίκράτο[υ]-

10 ς θριάσι elitev δεδόχύαί τ-ώι δήμωι "Ασανδρον 'Ayàûoiv-ος Μακεδόνα 'ετιαινεσαι ότ-

ι εστίν άνηρ άγαιίός 'ώίαι τε -κερί Άύηναίους τους άφ-

15 ικνουμενους εις την χωρά-ν την έαυτοΟ Kcà κοινεΐ ττερ-Ι τον δημον τον ' Αύηναίων, κ-αΐ καρα^ενόμενος είς τημ

τόλιν τάς τε ναϋς τάς 'ιδία-20 ς καΐ τους στρατιώτας ταρ-

[εχεταί Ά]ι?[7)ί'α]ίο[ι]ς ε'ις τάς χ-[ρείας ]ρ

Β ..5...ας [e]tç τ[ην 'ιδίαν άττ]-[έστεΐιλαίϊ'] Τ6λ6σ[ι τ]οΐς [αύτ]-[ώί' ?]. δούναι δε αύτώι καΐ [σίτ]-[η]σιν 'εμ πρυτανείωι κα:[ί πρ]-

5 οεδρίαν εν απασι τοίς άγίώ]-σιν τοίς της πόλεως Kcà б[к]-yòvuv τώι πρεσβυτάτωι- è[^6Î]-ναι δε αύτώι καΐ εικόνα στ-ησαι έαυτοΰ χαλκην 'εφ' ϊτγτγ-

10 ου εν àyopài όπου ΰμ βούΧη-ται πλην παρ' Άρμόδιον και ' Apιστoyείτov[a].

vacat 0,19

ϋ : (Α) Unter dem Archon Nikodoros, der sechsten Prytanie der Kekropis, dem 11. Gamelion, am 26. Tag der Prytanie. (5) Versammlung. Der Prohedros Aristokrates, Sohn des Aristodemos, aus Oe und seine Symprohedroi brachten den Antrag ein. Thrasykles, Sohn des Nausikratos, aus Thriasion stellte den Antrag: (10) Möge das Volk beschließen, Asandros, Sohn des Agathon, aus Makedonien zu loben, da er ein tüchtiger Mann den einzelnen Athenern gegenüber, (15) die zu seinem Land gekommen waren, sowie gegenüber dem ganzen Volk der Athener war. Als er sich in der Stadt aufhielt, stellte er seine eigenen Schiffe (20) und seine Soldaten den Athenern zu Kriegsdiensten zur Verfügung... (B) ... schickten zur Vollendung ... Er soll ferner auch im Prytaneion gespeist werden, und er selbst und von seinen Nach-kommen jeweils der älteste (5) sollen die Prohedrie an den Agonen, die die Stadt veranstaltet, haben. Ferner steht ihm frei, ein bronzenes Reiterstandbild von ihm selbst auf der Agora dort aufzustellen, (10) wo immer er es wünsche, außer bei (den Statuen des) Harmodios und Aristogeiton.

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I. Anika /1. Athen

К: Zu Asandros, Sohn des Agathon, aus Makedonien s. D.S. 19,75,1 ff.; vgl. RE II 2 (1896) 1515 f. s.v. Asandros (Kaerst); Osborne, Naturalization II 133 ff. D 42. Zur Emendation des Namens Kassandros zu Asandros bei Diodor s. Seibert, Diadochen 115 f. Z. 8-12: Es war Asandros erlaubt, den Standbort seiner Ehrenstatue auf der Agora selber zu bestimmen, wo immer er es dort wünsche, außer bei den Statuen der Tyrannenmörder; zum besonderen Sinn der Statuenaufstellung auf der Agora s. Habicht, Gottmenschentum 46 Anm. 15 und 230 Anm. 29. "Zunächst erscheint diese Ehrung, die nunmehr in der Erlaubnis besteht, eine Reiterstatue zu errichten, in Hinblick auf die Verdienste Asanders um Athen nicht allzugroß, umso schwerer mochte dem Demos die Zulassung des damals noch ganz ungewöhnlichen Statuentypus gewogen haben" (Siedentopf, Reiterdenkmal 13). Z. 18-22: Asandros war in dieser Zeit ein wichtiger Verbündeter Kassanders, auf dessen Seite Demetrios von Phaleron stand. Es ist undeutlich, ob die Sendung von Schiffen und Truppenkontingenten, wofür Asandros von den Athenern geehrt wurde, mit der Lemnos-Expedition (Diod. 19,68,3) zusammenhängt (so J. Droysen, Geschichte des Hellenismus IP [1877/78] 25,1 und A. Wilhelm, BSA 1900-1901, 159 f.), oder ob mit άς r àç x-[peiaç] (Ζ. 21-22) eine Hilfeleistung des Makedonen bei einer akuten Gefahr für Athen gemeint ist. Zu den historischen Ereignissen s. Habicht, Athen 72 mit Anm. 77. Z. 23-25: Osborne, Naturalization I 111 zu D 42.

KNr.: 42 [E]

1. Spartokos III., König des Bosporanischen Reiches 2. 285/84 v. Chr. 3. goldener Kranz, Standbilder 4. edd.: Erg. a (Ζ. 1-24): M. Meier, Archäol. Intelligenzblatt 1836, 353 ff. (nach Abschrift von Ross); K. Pittakis, AEphem 1839, 189 Nr. 176; Frg. b (Z. 14 ff.): R. Chandler, Inscriptiones antiquae pleraeque nondum editae (1774) II 51 Nr. 12; D. Raoul Rochette, Antiquités grecques du Bosphore -Cimmerien (1822) 212 u. Taf. XIII; F. Osann, Syll. inscriptionum antiquarum Graecarum et Latinarum ... (1822) 1 119 ff. (CIG 107) Vgl. Σννοφις ΤΙρακτίκών της ΆρχαωλοΎίκης Εταιρίας της Α'-Γ' συνώριάσίως (1839) Nr. 281. Frg. a und b: J. Franz, Elementa Epigraphices Graecae (1840) 175 ff. Nr. 69; A. Rangabé, Antiquités helléniques ou repertoire d'inscriptions et d'autres antiquités II [1855] 124 ff. Nr. 446; GIBM I Nr. XV IG II 311 (Syll. 140); E. Hicks, A Manual of Greek Historical Inscriptions (1882) 269 ff. Nr. 159 Michel, Recueil 124; Syll.' 194; E. Minns, Scythians and Greeks (1913) II 652 f. Nr. 34; IG \Ϋ 653 Syll.' 370; Schenkungen KNr. 34 [E] Vgl. Η. Mette, Urkunden dramatischer Aufführungen in Griechenland (1977) 95 Nr. 5 a; Osborne, Naturalization III 42 f. Frg. a EM 7382, Frg. b British Museum.

Text: s. Schenkungen KNr. 34 [Е].

K: Zu der Getreideschenkung von 285/84 v.Chr., die den Anlaß für die Auszeichnung des Borsporaners mit einem Goldkranz und zwei Ehrenstatuen gebildet hat, s. Schenkungen KNr. 34 [Е]. Z. 1: 'Am[oxt6oç Franz, Rangabé; Άί'Γΐ[γόίΊδος Koehler. Die Zeilen 8-16 beziehen sich auf das gute Verhältnis zwischen Athen und den Vorfahren des Sparto-kos III., die die Stadt mit Getreideschenkungen wiederholt unterstützt hatten; vgl. dazu das Ehrendekret IG IP 212 (Syll.^ 206; Michel, Recueil 98; M.N. Tod, Greek Historical Inscriptions II [1948] 196 Nr. 167), in dem Spartokos II. und Pairisades I. ohne Königstitel erscheinen. Zu den bosporanischen Herrschern s. Habicht, Gottmenschentum 188; RE III A (1929) 1542 s.v. Spartokos Nr. 3 (Geyer); V.F.

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

Gajdukovic, Das Bosporanische Reich (1971) 88 f.; S. Burstein, Historia 27, 1978, 429; Osborne, Naturalization III 41 ff. Τ 21; J.R. Gardiner-Garden, Historia 35, 1986, 207 ff.; Quaß, Honoratioren-schicht 230 f. Die Statuen zu Ehren der Vorfahren des Spartokos III. sind ferner durch Deinarchos 1, 43 bezeugt, der von parteilich motivierten Gegenstimmen zu diesen Ehrungen berichtet. Z. 26: [δήμωι καΐ βοηϋάν καύό]η Minns; [δήμωι τώι Άύηναίων καύό]η Dittmann, De Atheniensium more exteros coronis ornandi (1891) 228. Ζ. 40-41: Zur Ergänzung έ[ί' άκρ \ οπόλα] s. Ε. Kuhnert, Jahrbuch für klassische Philologie Suppl. 14 (1885) 276 Anm. 2; Ph. Gauthier, REG 92, 1979, 370 f. Anm. 40; Schenkungen KNr. 34 [Е].

KNr.: 43 [E]

1. Pharnakes I. und seine Frau Nysa 2. 196/95 V. Chr. 3. goldene Kränze, Standbilder auf Delos 4. edd.: F. Durrbach/A. Jardé, BCH 29, 1905, 169 ff. Nr. 61; OGIS 771; IG XI 4, 1056; Durrbach, Choix 97 ff. Nr. 73; Schenkungen KNr. 35 [Е]. IDelos 1497 bis Vgl. H. Mette, Urkunden dramatischer Aufführungen in Griechenland (1977) 97 f. Nr. 15. Gefunden vor der Philippsstoa auf Delos.

Photo: Durrbach/Jardé 170 flg. 1 (Schriftprobe).

Text: s. Schenkungen KNr. 35 [Е].

K: Zur historischen Situation sowie zu der Geldschenkung des Pharnakes, die den Hintergrund der hier genannten Ehrungen - Goldkränze und Standbilder auf Delos - bildet, s. den ausführlichen Kommentar in Schenkungen KNr. 35 [E] und Habicht, Athen 228 f.; zur Datierung jüngst H. Müller, Chiron 21, 1991, 401 ff. und St.V. Tracy, AM 107, 1992, 307 ff.

KNr.: 44 [A]

1. hellenistischer Herrscher (Pharnakes I.?) 2. 163-130 V. Chr. 3. Viergespann mit Standbild 4. Fundamentreste auf der Terrasse vor der Nordwestecke der Mittelstoa (Abb. 4)

K: Erhalten sind nur Fundamentreste (Photo: H.A. Thompson, Hesperia 21, 1952, Taf. 20), die sich über eine Länge von 6,65 m erstrecken. Diese monumentale Basis könnte wohl ein Denkmal mit Vierge-spann getragen haben, das mit der Errichtung des Odeions in augusteischer Zeit abgetragen wurde; an dessen Stelle wurde eine Treppe angelegt; s. dazu Thompson a.O. 88 ff. Da das Monument vor der Mittelstoa entsprechend dem Stiftermonument vor der Attalosstoa errichtet war, hat man hierin eine Ehrung für den Stifter der Stoa gesehen, wohl einen königlichen Bauherrn; er wird von manchen Forschern mit Pharnakes I. identifiziert, dazu Schenkungen KNr. 35 [A] und 379 [A] und ferner H. Schaaf, Untersuchungen zu Gebäudestiftungen im Hellenismus (1992) 107 f.

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I. Attika /1. Athen

ΚΝΓ.: 45 [E]

1. Ariarathes V. und seine Frau Nysa 2. nach 146 v. Chr. 3. Kultbild, Standbild, Opfer, Agon, Monats- und Tagbenennung 4. edd.: P. Perdrizet/G. Colin, BCH 19, 1895, 540 ff.; A. Wilhelm, Abhandlungen und Beiträge zur griechischen Inschriftenkunde I (in: ÖJh 7, 1898-1948, 184 ff.) 660 ff. (nur Z. 57-63); OGIS 352; Schebelew, De Athenensium rebus gestis a. 229-31 (1898) 206; W. Ferguson, ClPh 2, 1907, 401; IG IP 1330; L. Robert, Hellenica 11/12, 1960, 120 ff.; ders.. Noms indigènes 495; ders.. Op. Min. I 61 ff.; ders., Ét. Anat. 449 Anm. 2; ders.. Études épigraphiques et philologiques (1938) 38 ff. Vgl. A. Pickard-Cambridge, The Dramatic Festivals of Athens^ (1968) 311 f. Nr. 7. Gefunden im Stadion.

Text: IG IP 1330.

["Ебо^б!» τοίς irepl τό]ν Atóí'[ua]oj' τ[6χνίταις]· [β-κεώη βασιΧβυς] ' Api[û!]pà!iÎ7jç Εν[σββης καΐ Φιλοτάτωρ ] [ ημ]ώμ6νος biro [τον κοινον των πβρί το Αώνυσον τεχνιτών] [ α]ποστ€ίΚάντ[ων των τβχνιτών]

5 [των συντβλούντων Άΰ]ηνησίν φη<ρι[σμα και wpeaßeiav ] ю[ άττεδβξατο (ριλ[οφρόνως του ετημεΚητ]-οΰ [και Μενελάου ΤΓ]οιητοΰ τραγω[ιδιών ] α Λ.ΕΓΕΝΙ.ΣΚ

λα .ου άρχαι 10 .ω[ έν]δοξοτάτη

,αι ς 'Ρωμαίων κ λκι υσαν 'καρεκά[λεσαν δέ τον βασιλέα επιμελεΐσϋαι οπως η σϋ]-νοδος των τεχνιτών α]ΰξηϋησεται τ και ιας, 'εφ' οίς άποδ[εξάμενος την αϊρεσιν αυτών φιλανύρώπως καΐ]

15 yεv[paίως ύπεσχετο π]εμφειν δωρεά[ς ] νηφ ια . και εξατεστ[ειλεν ] τριο αι και ή σύνοδος μεΎα ντας εαυτή ν άπο[ μη λείπεσύαι έν] χάριτ[ο\ς [άίΓοδόσει] άλλα με^άλαις καΐ [καλαΐς τιμαΐς κοσμεΐν, οπως ή προς τους]

20 ευερ-γετας [χάρις] απασιν άνύρώποις [φανερά ^ν^νηται , ауаёщ τύχηι- δεδόχι?«!.] τοις περί τον Αώνυσον τεχνίταις 'επ[αινεσαι μεν βασιλέα Άριαράύην Ευσεβή] καΐ Φιλοπάτορα βασιλέως ' Αριαράύου [Εΰσεβοϋς καΐ βασιλίσσης ' Αντιοχίδος] εϋσεβείας ενεκεν και δικαιοσύνης και [φιλοτιμίας της eîç τους τεχί'ΐτας]· στησαι δε αύτοϋ καΐ άγαλμα παρά τον ζ?6[όί' και εικόνα χαλ]-

25 κήν εν τώι προπυλαίωι του τεμενους και [ άνειπείν δέ] καΐ τών εικόνων την άνάϋεσιν Αιονυσί[ων τε τών 'εν άστει καινοϊς τραγωι]-δοΐς κάί ΊΙαναϋηναίων και Έλευσινίων τοΐ[ς -γυμνικοΐς άyώσι^ της δε àvayopev]-σεως 'επιμεληύηναι τον έπιμελητήν. πα[ρασκευάσαι δε ίερεΐα εις ύυσίαν τώι] Αιονύσωι από τών προσόδων κοινών κ[άλλιστα τον επιμελητην καΐ Μεΐ'έλαοί']

30 ποιητην TpayiKÒv μετά του 'ιερεως του Α[ιονύσου καΐ ϋυσαι ϋπερ σωτηρίας της] συνόδου καΐ βασιλέως ' Αριαράύου καΐ βασιλ[ίσσης Νύσης ] καΐ μερίδα νείμαι πά[σ]ιν τοίς μετεχουσιν [της συνόδου κάί ναισΐ και yυvaιξív ?]

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

[ο:]ύ[τ]ώϊ'. μβρίσαί ôe τον [έττ]ιμε\ητην του Μετ[αΎειτνιώνος μηνός την τετράδα] [е]7г1 δέκα νπβρ τον |3θ!σ[ιλ]6ως καΐ την τ€μπτ[ην έττΐ δέκα ϋττβρ της βασιλίσσης]

35 παί.,.ν, τον [δ'] ΰπηρβτην 'Kpoyp[á]^ai ήμεβ(ύ[ν] τον βασιλβως Άριαράύον καί σ[τ6]φα[νονν το άγαλμα το του βασιλέως] καΐ ύνμιάν κ[αΙ] δάιδα ίστάνβιν καί kv τ...σι[ |8α]-σιλεΐ 'Αριαράύβι Ενσβββΐ καΐ Φιλοπάτορι .0Λ[ eîvai δέ ήμέ]-ραν βττώννμον κατά μήνα την τετράδα έττί δ[έκα καί τήι ήμέ]-

40 pai ταύτβι μετά το τον Αιον[ν]σου καί ίδία[ι t?í)]aa[i ? ] μενον το νικήσαν καταλέγ€[ΐϊ'] δε τον επιμελη[τήν τονς ] άπαρξο[με]νους· εΐ δε μη, ζημ[ι]οΐιν τομ μη πε[π]οι[ηκότα. τήι δε τοϊ) αΰ]-τον μηνός του βασιλέως Άριαράϋον κατ' ενιαν[τόν àyôiva μονσικόν τιύεναι TOÙÇ]

τεχνίτας καΐ διδόναι των ώιδών τώι νίκήσα[ντι ] 45 καΐ κωμωιδοις τταλαιοΐς καΐ τραγωιδοίς, κατά [τα αύτά δέ καΐ καινοίς κωμωι]-

δοΐς και τραγωιδοΐς. ελεσύαι δε ήδη έξ έαυτ[ώϊ' τρεις άνδρας μετά τοίι επιμελη]-τον και τοΰ ιερεως τονς τεχνίτας oÎTii'[eç τής τε ποιήσεως των ε'ικό]-νων έπιμελήσονται και άναύήσονσιν ώς κ[άλλιστα ] κοινά, και [έΐάϊ' πρεσβεία τις ίελόη παρά ' Αρια[ράΰον ]

50 Ύίνωνται, ϋεωροδόκον άει ύττακονειν κα[ί τον] ετιμελητήν των τεχνιτών καΐ εάν καΐ [ ΙΙαναύηναίοις] ή Έλενσινίοις βονν τε παρακενά^ε[ιν έλέ]-σϋαι εξ εαυτών οϊτινες υπέρ βασιλε[ως Άριαράΰον καΐ βασιλίσσης Νύσης] ϋϋσουσιν καΐ ταλλα πράξονσιν οσα κα[λά νομίζεται, ϊνα τούτων σνντελον]-

55 μ^ων ά[π]ολαμβάνη τάς προση[κ]ονσας [χάριτας παρά των τεχνιτών καί πολ]-λοί [^]ηλωταΙ Ύίνωνται τής ομοίας αιρ[εσεως ορώντες τιμωμένους TOÙÇ]

τοις περί τον Αιόννσον τεχνίταις αιτί[ονς γιγνομενους άγαι^ώι». ελεσύαι δε ή]-δη τρεις άνδρας εξ εαντών οϊτινες τό [τε φήφισμα τάδε παραδώσονσι καί εΰ]-χαριστήσονσι[ν] τώι βασιλεΐ Άριαράύει [καί παρακαλεσονσι διατελειν παρ]-

60 έχοντα την τε άσνλίαν και άσφάλειαν [καί άτελειαν ] αυτόν την δεδομενην εξ άρχής ir[apà] Ά[ριαράύου ? ] καί τών άλλων άπάντων καί άεί τίνος [άγαι^οΟ παραίτιον Υι^νεούαι αΰτοίς] καϋάπερ καΐ αυτός έτταγγέλεται. áva[ypá\}/ai δέ τον "γραμματέα τόδε το] φήφισμα εις στήλην λιύίνην κ[α]ί στήσα[ι παρά την εικόνα, εις δε την ποί]-

65 ησιν και την [ά]να'γραφήν μερίσαι τον 'επ[ιμελητήν το ^ενόμενον άί'άλωμα]. π ρ ε σ β ε ι ς ε ί[ρεύησα ν]·

Μενελαος ποιητής τραγικός, θεόδοτος κιι9[αρωιδός ] Es fehlt eine Zeile.

Έδοξεν τοις περί τον Αιόννσον τ€[χΐ'ίταις]· 'επειδή βασίλισσα ΝΟσα βασιλέως [ , Ύννή δε βασι]-

70 λέως Άριαράΰου, εννονς νπάρχει τ[ώι δήμωι τώι Άύηναίων καΐ τώι κοι]-νώι τών περί τον Αιόννσον τεχνιτ[ών ] [π]ρεσβευταΙ οΐ τε παρά τον δήμου ά[πεσταλμενοι του Άύηναίων και τής συνόδου] τών τεχνιτών άπομαρτνροϋσ[ι]ν HI του δήμου καί τής συνόδου καί συμπ[ράττ ]

75 διατελεί πάντα τά καλώς έχοντα δ[ τών περί τον] Αιόνυσον τεχνιτών άμα τώι άποδ βασιλέως Άριαράΰον τήν διασαφ[ονμενην атгб]-σ[τ]αλμενης τήι σννόδ[ωι]· 'εβονΰντ[ησε δε καί νπερ τον]

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/. Anika /1. Athen

[|3α]σιλεως ' kpictpàûov κάί [τ]ί)ς βασίλ[ίσσης Νύσης ] 80 αυτόν καΐ εμίβίσβν àp[yv]pL0v eiç [την τοίι βασιλέως ' Αριαραύου]

yevéûXiOV ημβραν καΐ eiç την €χο[μ€νην την της βασιλίσσης] [Ν]ύσ?/ς κα[1 ]ΐ) καΐ έττί αυτών κο;[ί ]ησ€ν ϊν[α ? ] ...ΙΠΙ ας eiç τ

85 [ παρ]αίτ[ίον Υΐ'^νίσύαι ]

ϋ : Beschluß der Dionysostechniten. Da König Ariarathes Eusebes und Philopator,... der von dem Verein der Dionysostechniten geehrt wurde, ... die gesandt wurden ... die Techniten (5), die den Beschluß in Athen durchführten und die Gesandtschaft ... freundlich aufnahm ... des Aufsehers und des tragischen Dichters Menelaos ... (10) ... forderten den König auf, Sorge zu tragen, damit die Versammlung der Techniten gefördert wird ... daraufhin billigte er ihre Wahl und legte das Versprechen ab, auf gütige und (15) edle Art Geschenke zu schicken ... die gebührenden Ehrungen zu erweisen nicht verfehlt, sondern große und schöne Ehrungen verleiht, damit der Dank an die Wohltäter (20) allen Menschen offenkundig sei. Zum guten Glück. So mögen die Dionysostechniten beschließen, man soll König Ariarathes Eusebes und Philopator, Sohn des Königs Ariarathes Eusebes und der Königin Antiochis, wegen seines Wohl-wollens und seiner Gerechtigkeit und seines vollen Eifers den Techniten gegenüber loben. Ferner soll ein Kultbild von ihm beim Gott . . . und ein bronzenes Standbild (25) in den Propyläen des Heiligtums aufge-stellt werden und ... Die Aufstellung der Statuen soll am neuen tragischen Agon der städtischen Diony-sien und an den gymnischen Agonen der Panathenäen und Eleusinien ausgerufen werden. Der Aufseher soll sich um die Ausrufung kümmern. Der Aufseher und der tragische Dichter (30) zusammen mit dem Dionysospriester sollen die Opfertiere für das Opfer an Dionysos aus den gemeinsamen Einkünften vorbereiten und für die Rettung der Versammlung und des Königs Ariarathes und der Königin Nysa Opfer darbringen ... und Fleischanteile sollen an alle, die an der Versammlung teilnehmen, sowie an ihre Kinder und Frauen verteilt werden. Der Aufseher des Monats Metageitnion soll den vierzehnten Tag dem König und den fünfzehnten der Königin zuteilen ... (35), der Diener soll vorzeichnen ... der Tage des Königs Ariarathes, und das Kultbild des Königs soll bekränzt werden und Weihrauchopfer erhalten, und eine Fackel soll (bei ihm) stehen und ... dem König Ariarathes Eusebes und Philopator. Ferner soll nach ihm ein Tag des Monats nach ihm benannt werden ... und an diesem Tag (40) soll nach (dem Opfer des) Dionysos ... Der Aufseher soll aufzählen ... Wenn nicht, dann soll derjenige, der es nicht getan hat, bestraft werden ... Die Techniten sollen am selben Tag einen alljährlichen musischen Agon zu Ehren des Königs Ariarathes veranstalten und den Siegern der Gesänge ... verleihen ... (45) und den Dichtern der alten Komödie und den Tragödiendichtern, auf dieselbe Weise auch den Dichtern der neuen Komödie und den Tragödiendichtern. Die Techniten sollen zusammen mit dem Aufseher und dem Priester von ihnen selbst drei Männer sofort wählen, welche sich um die Herstellung der Statuen kümmern werden sowie um ihre möglichst schöne Aufstellung ... Und wenn eine Gesandtschaft bei Ariarathes ankommt ... (50) ... der Theodorokos soll immer Gehör geben und ... den Aufseher der Techniten, auch wenn noch ... bei den Panathenäen oder Eleusinien das Rind vorbereitet wird, sollen aus ihnen selbst (die) gewählt werden, welche das Opfer für König Ariarathes und die Königin Nysa darbringen werden und die anderen Dinge, die als schön gelten, vollbringen werden, damit, wenn dies gänzlich vollbracht worden ist, (55) der zustehende Dank von den Techniten erwiesen wird und damit viele Menschen dieselbe Anschauung hegen, indem sie sehen, daß die Urheber von Gutem von den Dionysostechniten geehrt werden. Drei Männer von ihnen sollen sofort gewählt werden, welche diesen Beschluß dem König dankend übergeben werden und ihn auffordern werden, weiterhin (60) die Unverletzlichkeit und Sicherheit und Abgaben-freiheit zu gewähren, ... die vom Anfang an von Ariarathes gewährt wurde ... und alles andere, und er soll ihnen das etwaige Gute zuteil werden lassen, wie er auch selbst verspricht. Der Schreiber soll diesen

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

Beschluß auf eine steinerne Stele schreiben und bei der Statue aufstellen. Der Finanzmeister soll den für die Herstellung und (65) Beschriftung der Stele nötigen Betrag zuteilen. Als Gesandte wurden gewählt: Menelaos, tragischer Dichter, Theodotos, Kithraröde, ... Beschluß der Dionysostechniten. Da die Königin Nysa, Tochter des Königs ..., und Frau des Königs Ariarathes (70), gegenüber dem Volk der Athener und dem Verein der Dionysostechniten wohlwollend ist ..., die Gesandten, die vom Volk von Athen und von der Versammlung der Techniten entsandt wurden, beteuern, daß ..., des Volkes und der Versammlung und ... (75) immer fortfährt, das Gute ... Sie brachte auch Rinderopfer dar ... für König Ariarathes und die Königin Nysa ... (80) ... und verteilte das Silbergeld am Geburtstag des Königs Ariarathes und an dem (Tag), der der Königin geweiht ist und ... (85) ...

K: Ehrendekret der athenischen Dionysostechniten für den König Ariarathes V. und seine Frau Nysa. Zu Ariarathes s. D.S. 31,19,7; B. Niese, Geschichte der griechischen und makedonischen Staaten seit der Schlacht bei Chaironeia II (1899-1903) 818; Magie, RRAM II 1097 Anm. 8; zu den dionysischen Techniten s. RE V A 2 (1934) 2489 ff. s.v. Technitai und A. Pickard-Cambridge, The Dramatic Festivals of Athens^ (1968) 279 ff. Z. 15: Die erwähnten δωρβαί beziehen sich offensichtlich auf die Feier der Dionysien. Das Dekret kann man wohl kaum mit der Panathenäenagonothesie des Ariarathes (= Schenkungen KNr, 37 [E]) zu-sammenbringen. Ferner ist in Zeile 60 von der Gewährung der ασυλία und άσφάλ€ΐα an die Techniten die Rede; zu den Ergänzungen s. Wilhelm und Robert, Ét. Anat. 449. Ariarathes hatte den Techniten die genannten Privilegien gewährt oder bestätigt. Poland (RE V A 2 [1934] 2498 s.v. Technitai) dazu: "Wenn hier auch Asylie und Asphalie als vom Könige weiter zugestandene Privilegien genannt werden, so scheinen doch gewisse Schenkungen den Anlaß zu den ganz außerordentlichen dem Könige verliehenen Ehren gewesen zu sein." Zu den Privilegien, die den dionysischen Techniten vor allem durch die Amphiktyonen und durch hellenistische Herrscher zugestanden wurden - am häufigsten Asylie und die verwandte Asphaleia - s. Poland a.O. 2489 ff. (z.B. FdD III 2,48; Syll.^ 711,4). Z. 24-27: Beschlossen wird die Errichtung zweier Statuen: ein αΎαλμα bei der Kultstatue des Dionysos und ein profanes Standbild am Eingang des Heiligtums; zum Begriff άγαλμα s. H. Hepding, AM 32, 1907, 250 f ; A.D. Nock, HarvStClPhil 41, 1930, 1 ff.; Habicht, Gottmenschentum 142 f.; Tuchelt, Frühe Denkmäler 68 ff. Das Kultbild sollte neben dem Bild des Gottes aufgestellt werden; es sollte ferner bekränzt werden und Weihrauchopfer erhalten. Mit den aufgezeichneten Statuen des Ariarathes wurde ein Marmorkopf aus dem Westabhang der Akropolis in Zusammenhang gebracht; s. dazu KNr. *302 [А]. Z. 28-35: Opfer für die Rettung der Synodos und des königlichen Paares. Zur Bedeutung der Opfertätig-keit bei den dionysischen Techniten s. Poland a.O. 2488 ff. 2524 ff. Nicht nur die Mitglieder der athenischen Synodos, sondern auch ihre Frauen und Kinder sollten eine Portion (μβρίς) vom Festschmaus erhalten. Als besonderer jährlicher Festtag sollte der Geburtstag des Königs am 14. Metageitnion und der seiner Frau am folgenden Tag gelten.

KNr.: 46 [E]

1. Ariobarzanes II. Philopator 2. 63-52 V. Chr. 3. Ehreninschrift 4. edd.: S. Kumanudes, Φιλίστωρ 3, 1862, 462 Nr. 1; A.E. Rusopulos, AEphem Nov. 1862, 166 Nr. 167; IG III 542; OGIS 355; P. Katriotis, AEphem 1914, 159 Abb. 17; B. Pervanoglu, Bdl 1862, 120; IG IP 3427. В. 234

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I. Anika /1. Athen

Photo: Kastriotes 159 Abb. 17.

Text: IG IF 3427.

' 0 όημος ßaoikta Άριοβαρ^άνην Φιλοπάτορα τον Ы βασι-λέως Άρωβαρ^άνου Φι-

5 Χορωμαίον καΐ βασιΧίσ-σης Άύηναίδος Φιλοστόρ-γου τον εαυτοΰ еЬеруе-την άν'βύηκεν.

ϋ : Das Volk weihte den König Ariobarzanes Philopator, den Sohn des Königs Ariobarzanes Philorhomai-os und der Königin Athenais Philostorgos, seinem Wohltäter.

K: Ariobarzanes II. Philopator hatte den Wiederaufbau des Odeions nach der Zerstörung des Baus im Mithridatischen Krieg finanziert ( = Schenkungen KNr. 38 [E]+[A]); dies bildet den Hintergrund für die Verewigung des Kappadokiers auf einer Säule des Odeions. Zu Ariobarzanes II. s. P. Geagan, ANRW II 7,1 (1979) 382; R. Sullivan, ANRW II 7,2 (1980) 1137 f.; Habicht, Athen 333 mit Anm. 89. Von Chr. Schwingenstein, Die Figurenausstattung des griechischen Theatergebäudes (1977) 80 mit Anm. 9; 105 wurde angenommen, daß diese Inschrift sowie auch die Inschrift IG IP 3428 nicht vom Volk, sondern auf Initiative der Bauherren aufgezeichnet wurde. Dagegen spricht die Formulierang ö δήμος ... àveûi\Kiv. Eine fast übereinstimmende Ehrang für denselben Herrscher stammt aus Samos: KNr. 182 [E] + [A].

KNr.: 46 [A]

Lage/Fundort: Die Säule wurde im Dionysostheater gefunden, wo sie in einer späteren Mauer der Skene verbaut war. Die Säule steht heute beim neuen Dionysostempel, B. 234.

Beschreibung: Säule mit achtzeiliger Inschrift.

Erhaltungszustand: Erhalten ist die Säulentrommel mit der Inschrift. Auf der oberen Anschlußfläche befinden sich zwei seitliche Einlassungen für die darauffolgende Trommel.

Material: eleusinischer Marmor.

Maße: H: 1,63 m; Dm. unten: 0,745 m; Dm. oben: 0,713 m.

Lit.: A.S. Rusopulos, AEphem 1862, 129. - P. Kastriotes, AEphem 1914, 158 ff. Abb. 17. - G. Karo, AA 1915, 179. -E. Fiechter, Das Dionysos-Theater in Athen III. Einzelheiten und Baugeschichte. Antike griechische Theaterbauten 7 (1936) 38 Nr. 1. 42 f. Abb. 27 Taf. 14 В 1. - Schenkungen KNr. 38 [E]+[A] Abb. 29.

K: Fiechter rekonstraierte ein korinthisches Kapitell als oberen Abschluß (siehe seine Taf. 14 В 1); zu solchen Pfeilermonumenten zuletzt M. Tiede, AM 105, 1990, 213 ff. Die Säule muß jedoch angesichts ihrer Dimensionen dem späteren, marmornen Odeionbau angehört haben - so wie die Säule mit der

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Das Material / Α. Die Zeugnisse

Ehreninschrift IG IF 3426 - und die Ehreninschrift für den kappadokischen König getragen haben, s. auch Schenkungen KNr. 38 [Е].

KNr.: 47 [E]

1. Ariobarzanes III. Eusebes Philorhomaios 2. 54-42 V. Chr. 3. Statuengruppe 4. edd.: CIG 358; J. Franz, Elementa Epigraphices Graecae (1840) 238 Nr. 89; IG III 543; OGIS 356; P. Graindor, Album d'inscriptions attiques d'époque imperiale (1924) 38 Nr. 55 Taf. XLIV; IG IP 3428; E. Fiechter, Das Dionysostheater in Athen III. Einzelheiten und Baugeschichte. Antike griechische Theaterbauten (1935) 43. EM 10585

Photo: Graindor 38 Nr. 55 Taf. XLIV; J. Kirchner, Imagines inscriptionum Atticarum^ (1948) Taf. 43 Nr. 115.

Text: IG IP 3428.

' О δήμος ßaaCkka ' Αβίοβαρ^άνην Emeßrj Φιλο-ρωμάΐον τον кк βασιλέως Άριοβαρ^ά-νου Φιλοπάτορος καΐ βασιλίσσης ' Αϋη-

5 ναίδος Φιλοστόργου τον βαυτοϊι eù-^ρΎ^την άνίϋηκβν.

ϋ : Das Volk weihte den König Ariobarzanes Eusebes Philorhomaios, den Sohn des Königs Ariobarzanes Philopator und der Königin Athenais Philostorgos, seinen Wohltäter.

K: Siehe den Kommentar zu KNr. 46 [E] und ferner R.D. Sullivan, ANRW II 7,2 (1980) 1146. Der Anlaß für die öffentliche Auszeichnung des Ariobarzanes III. mit einer statuarischen Gruppe ist unbe-kannt.

KNr.: 47 [A]

Lage/Fundort: Die Basis wurde in Athen gefunden, der genaue Fundort ist unbekannt. EM 10585 (Abb. 8-9. 85).

Beschreibung: Es handelt sich um eine große Basis für eine statuarische Gruppe.

Erhaltungszustand: Die Basis ist in drei größeren und zwei sehr kleinen Fragmenten erhalten, die alle zusammengesetzt sind. In einem Abstand von 63 cm von der rechten äußeren Kante der Vorderseite, an der die Ehreninschrift angebracht ist, springt der Block um 90° vor und bildet eine Ecke, deren weiterer Verlauf abgebrochen ist. Die restlichen drei Seiten des Blockes sind geglättet; auf der unteren Seite des Steines sind seitlich zwei tiefe Einlassungen für Klammern zu sehen, deren Abstand zur Rückseite jeweils 12 bis 13 cm beträgt. Daraus wird ersichtlich, daß das Monument auf einem Fundament geruht hat. Auf der Oberseite befinden sich zahlreiche Einlassungsspuren: Rechts zwei Standspuren einer Statue (rechtes

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I . Anika / 1 . Athen

Standbein, linkes Spielbein) und direkt daneben eine längliche, rechteckige Einlassungsspur. Auf der linken Seite des Blockes folgen hinten drei Zapflöcher mit Gußkanälen; auf dem vorderen Teil sind ein rechteckiges Loch und an der abgebrochenen Kante des Blockes eine runde Einbettung zu sehen.

Material: dunkler, eleusinischer Marmor.

Maße: H: 0,22 m; B: 1,12 m (von rechts nach links bis zur Ecke 0,63 m, von der Ecke bis zur linken Kante 0,49 m); T: 0,57 m; beim vorspringenden linken Teil erreicht der Block eine maximale Tiefe von 0,66 m.

Lit.: P. Graindor, Album d'inscriptions attiques d'epoque imperiale (1924) 38 Nr. 55 Taf. XLIV. - E. Fiechter, Das Dionysos-Theater in Athen III. Einzelheiten vmd Baugeschichte. Antike griechische Theaterbauten 7 (1938) 43.

K: Die Behauptung von Fiechter a.O. 43 ("Die Basis bestand ursprünglich aus zwei Stücken und war quadratisch") ist falsch. Nach Aussage der Klammern auf der Unterseite des Steines muß das Postament auf einer Bodenstufe geruht haben; sein mittlerer Block sprang rechtwinklig vor. Die Basis, die in der Forschung gelegentlich als Ehrensäule bezeichnet wurde, gehört zur Gruppe der aufwendig gestalteten Statuenaufstellungen. Zum Vergleich s. die von Siedentopf, Reiterdenkmal 61 aufgeführten Beispiele von Exedren mit weit nach vorne auslandendem Mittelflügel oder zwei rechtwinklig vorspringenden Seiten-flügeln und ferner B. Petrakos, Ό Όρωπός και то iepóv του Ά μ φ ι α ρ ά ο υ (1968) Abb. 36. Rechts war das lebensgroße Standbild des Königs aufgestellt, der in der sechszeiligen Ehreninschrift an der Frontseite des Blockes verewigt war. Nach den erhaltenen Standspuren tratt der linke Fuß voll auf, der leicht zurückgesetzte rechte Fuß berührte nur mit Zehen und Ballen den Boden. Rechts vom Standbild des Königs war in einer länglichen rechteckigen Vertiefung ein Attribut eingelassen. Auf dem vor-springendem Mittelteil könnte nach Aussage der erhaltenen Standspuren eine weitere Figur gestanden haben. In den runden und länglichen Zapflöchern mit Gußkanälen in der linken äußeren Ecke des Blockes waren mehrere Gegenstände aus Metall befestigt.

KNr.: 48 [E]

1. Philokles, König von Sidon 2. 287-278 v. Chr. 3. goldener Kranz, Bürgerrecht 4. ed.: E. Schweigert, Hesperia 9, 1940, 352 ff. Nr. 48; Osborne, Naturalization I 166 f. D 77. Agora Inv. Nr. I 5039

Photo: Schweigert 354 Taf. 48.

Text: Schweigert.

[ 18 .M....]ç[.... 16 ] [ 1 6 δ ] 7 Γ ω ς αν ο υ [ ϊ ' φαίνηται απασιρ ό ]

[δήμος ημών τους ί ΰ ί ] ρ ^ ί τ ο ΰ ν [ τ α ς αυτόν à y a û f j i τ ύ χ ] -

[ηι δεδόχϋαι τήι βουλ]ψ τους [ττροίδρους οΐτινβς ά ] -

5 [ν λάχωσιν wpo€Öpei]eiv e t ç τ[ήν ττρώτην έκκλησίαν]

[χρ-ηματίσαι 7ге]р1 τούτων, -γνΐώμην δέ ξ υ μ β ά λ λ ζ σ ϋ α ί ]

[της βουλής e Î ] ç τον δήμον οτ[ί δοκό. Tel βουλά έ π α ] -

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Das Material ΙΑ. Die Zeugnisse

[tj'éaoít Φιλο]κλέα τον Σιδο[ϊ'ίωί' βασιΚία καΐ στίφα]-[ί'ώσαι χρυσ]ώι στβφάνωι κ[ατά τον νόμον εννοίας Ιν]-

10 [бка ης βχων] διατελεί 7rp[ôç τον δημον άναι δ' Άύηνα]-[ΐον αυτόν κα]1 έκγόίΌυς- [ypà\paaûai δε φρατρίας κα]-[ί δήμου καΐ "ρυίλης ης αν [βούληται· δούναι δε την φηφ]-[ον τους πρυτάν]βίς τή[ς πρυτανείας ]

ϋ : ... Damit nun das Volk bei allen seinen Wohltätern die gebührenden Ehrungen zu erweisen scheint. Zum guten Glück, möge der Rat beschließen, daß die Prohedroi, die ausgelost worden sind, dem Volk vorzustehen, über diese Dinge bei der nächsten Versammlung verhandeln lassen sollen: Daß es dem Rat gut scheint, Philokles, den König der Sidonier, zu loben und mit einem goldenen Kranz gemäß dem Gesetz wegen seines Wohlwollens, das er gegenüber dem Volk fortwährend bewies, auszuzeichnen. Er und seine Nachkommen sollen das athenische Bürgerrecht erhalten. Er soll ferner das Recht haben, sich nach seinem Wunsch in eine Phratrie, Gemeinde und Phyle einzutragen. Den Beschluß sollen die Prytanen der ... Prytanie ... bestreiten ...

K: Zur Datierung des Dekrets nach der Befreiung Athens von Demetrios Poliorketes im Jahr 287 v.Chr. s. Ferguson, Hellenistic Athens 151 Anm. 5; Osborne, Naturalization II 161 ff. D 77. Nach E. Schwei-gert, Hesperia 9, 1940, 354 hatte Philokles die Stadt von einer "eventuellen Schiffsblockade des Deme-trios erlöst und dadurch den Transport von Getreide erleichtert." Siehe ferner I. Merker, Historia 19, 1970, 141 ff. und H. Hauben, Orientalia Louvaniensia Analecta 22, 1987, 413 ff. Z. 9: zur Formel κατά τον νόμον s. Henry, Honours and Privileges 25 ff. Ζ. 10: Philokles als βασιλεύς Σιδονίων wird in Syll.^ 390 und 391 erwähnt; zu seiner Person s. J. Sei-bert, Historia 19, 1970, 337 ff. mit älterer Literatur; R. Wörrle, Chiron 8, 1978, 225 ff. Z. 11 f.: M.J. Osborne, BSA 67, 1972, 146; ders.. Naturalization I 167 zu D 77. Das Dekret wird mit der athenischen Statuenbasis IG IF 3425 (= Syll.^ 391: Weihung des Philokles?) in Verbindung gebracht; vgl. Moretti, ISE I 36 Nr. 17. Ein delisches Dekret aus der Zeit um 280 v.Chr. bezeugt Soteria für Philokles auf Delos: IG XI 4, 559 und KNr. 148 [Е].

KNr.: 49 [E]

1. Deiotaros, galatischer Tetrarch der Tolistobogier 2. nach 63/62 v. Chr. 3. Standbild 4. edd.: IG III 544; B. Leonardos, ADelt 2, 1916, Par 72 Nr. 6; (OGIS 347; E. Nachmanson, Histori-sche attische Inschriften^ [1931] 31 Nr. 64); IG IP 3429. EM 8272 - 8276

Photo: Leonardos 72 Nr. 6.

Text: IG IP 3429.

' О δήμος Δηώταρον Σΐϊ'όριγος Γαλ[ατ]ώί' ToXia[T]oßayiav

β[ασύ\εα].

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I. Attika / 2. Rhamnus

Ü: Das Volk (weiht) Deiotaros Sinorigos, König der Galater des Stammes der Tolistobogier.

К: Deiotaros, aus dem Stamm der Tolistobogier, bekam von Pompeius im Jahr 63/62 v.Chr. die Tetrar-chie über seinen eigenen Stamm und den Königstitel aufgrund des Besitzes der pontischen Landschaft Gazelonitis sowie des Landstrichs mit den Städten Pharnakeia und Trapezus: Strab. 12,3,13; Appian, Mithr. 114 und Syriake 50; s. dazu F. Stähelin, Geschichte der kleinasiatischen Galater^ (1907) 87 ff. mit weiteren Literaturangaben; Magie, RRAM I 373 ff. Dieses Ereignis datiert die athenische Ehrung nach 63/62 v.Chr. Der Anlaß zur Errichtung einer Ehrenstatue des Deiotaros auf der Athener Agora ist jedoch unbekannt. Er wird von Cicero (pro rege Deiot. 25 und 29; de div. 1,26) wegen seiner griechischen Bildung und als Griechenfreund gelobt; s. dazu Magie, RRAM II 1238 Anm. 43.

KNr.: 49 [A]

Lage/Fundort: Gefunden vor der Attalosstoa; heute im Epigraphischen Museum, EM 8272-8276 (Abb. 10-11).

Beschreibung: Plinthe einer Statuenbasis.

Erhaltungszustand: Die Basis ist aus sechs kleinen Bruchstücken zusammengesetzt; der hintere Teil des Blockes ist abgebrochen. Auf der Oberseite befindet sich ein quadratisches Einlassungsloch von jeweils 0,05 m. Seitenlänge und Tiefe. Vor diesem Loch sind noch am vorderen Rand des Blockes Reste zweier Standspuren zu sehen.

Maße: (zusammengesetzt) H: 0,225 m; B: 0,765 m; T: 0,31 m.

Material: hymettischer Marmor.

Lit.: В. Leonardos, ADelt 1916, Par 72 Nr. 6 mit Abb. - IG IP 3429.

K: Es handelt sich um eine flache Plinthe, die einen Teil einer Stufenbasis gebildet haben kann; zu den Stufenbasen s. Schmidt, Statuenbasen 1 ff. 80 ff. Problematisch sind die zwei Standspuren auf der Oberseite des Blockes: Sie befinden sich vor dem rechteckigen Einlassungsloch und zwar direkt an der vorderen Kante des Blockes, so daß ihre Fortsetzung an dieser Stelle durch die Frontseite mit der Inschrift praktisch unvorstellbar ist. Daher scheint die Annahme berechtigt, daß diese Standspuren von einer zweiten Verwendung des Blockes stammen. Das quadratische Loch scheint ebenfalls zu einer Umarbeitung des Blockes gehört zu haben.

2. Rhamnus

KNr.: 50 [E]

1. Antigonos II. Gonatas 2. nach 255 v.Chr. 3. Opfer 4. ed.: B. Petrakos, Prakt 1989, 31 f. Nr. 15

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Page 82: TIME KAI DOXA (Ehrungen für hellenistische Herrscher im griechischen Mutterland und in Kleinasien unter besonderer Berücksichtigung der archäologischen Denkmäler) || I. Attika

Das Material I Α. Die Zeugnisse

['Ε]λΐΓίΐΊκος Μνησίππον Ύαμνούσως βΐπβρ- βτΓβίδή ó βασίΚβύς 'Avríyovo-ς καΐ σωτηρ τον δήμου, διατελεί eúep-(γ)ετώί' TÒV δημον τον Άύηναίων κ[α]-

5 ι δια ταντα αυτόν ό δήμος 'βτίμησβν <τι> ημαΙς iaoâéoLÇ, τύχει àyaêeî, δεδόχΰαι ['Ρ]αμνουσίοις ύύειν αύτώι Tel ϊνάτει еш δ€κα τον έκατονβαίώνος, των μβ^γάλ-ων Νβμβσίων τώι γυμίΊκώι ècyùvi

10 καΐ στβφανηφορβΐν, -κόρον δβ ύττάρχίε]-[ΐίΊ τοις δημόταις eiç την ύυσίαν τ[ό γε]-[νό]μ€νον αϋτοΐς ά-γορασηκον τίης σίας έττιμελίστίαι τον δημ[αρχον κ]-αΐ το\ν ταμίαν τον άεΐ καΰιίστάμβ]-

15 νον άνα-γράφαί δε τόδε [το ·φ·ηφισμα\ [tv στήλει λιϋ]ίνβι και στ[ησαί ου] [αν δοκηι τώι] |8(α)σιλε[ΐ 'Avnyóvwi] [ ] ΕΙΛΙΗ [ ] [ ] ΛΙ.ΙΑΡ[ ] [ ] ΕΙΣΙΣ [ ]

ϋ : Elpinikos, Sohn des Mnesippos, aus Rhamnus stellte den Antrag: Da König Antigonos, der Retter des Volkes, dem Volk der Athener fortwährend Wohltaten erweist, (5) aufgrund derer ihn das Volk mit gottgleichen Ehrungen auszeichnete. Zum guten Glück, mögen die Rhamnusier beschließen, ihm am neunzehnten Tag des Hekatombaios Opfer darzubringen und am gymnischen Agon der Großen Nemesien (10) Kränze zu tragen. Die Einkünfte für das Opfer sollen die Bürger vom eingenommenen Agorastikon bestreiten. Für das Opfer soll der Gemeindevorsteher und der jeweils eingesetzte Schatzmeister Sorge tragen. (15) Dieser Beschluß soll auf eine steinerne Stele aufgezeichnet und dort aufgestellt werden, wo es dem König Antigonos gutdünkt.

K: Die jüngst entdeckte Inschrift belegt ein Opfer an König Antigonos Gonatas in Rhamnus, das nach dem Chremonideischen Krieg und, wie in Z. 3-6 verzeichnet ist, in Anlehnung an die athenischen Ehrungen für den König beschlossen wurde. Im Gegensatz zu Athen, das lediglich Opfer ̂ r Antigonos an die Stadtgötter beschlossen hatte (KNr. 13 [E 1-5), wurde von den Rhamnusiern ein Opfer an den König selbst eingerichtet. Dies impliziert nicht zwingend die kultische Verehrung des Makedonenkönigs in Rhamnus, genauso wenig wie die Formulierung ημαΙς ίσοάβοις in Ζ. 6 einen Kult des Antigonos in Athen voraussetzt. Zeugnisse von städtisch beschlossenen kultischen Ehrungen für Antigonos Gonatas wurden kontrovers diskutiert; s. dazu die Übersichten bei B. Petrakos, Prakt 1989, 32 ff. sowie Habicht, Athen 167 mit Anm. 59; 169.

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