TITELGESCHICHTE Akita Inu - dcnh.de · intensiv, ist dies bald vergessen. In dieser Zeit bilden...

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Akita Inu FCI (Nr. 255, Gr. 5, Sek. 5) TITELGESCHICHTE Wachhund gehalten. Der Akita zeichnet sich trotz sei- ner nicht einfachen Erziehung durch eine große Verwendungs- Herkunft Der Akita Inu ist der japanische „Nationalhund", Zuchtnachweise sind bis ins 15. Jahrhundert zu- rückzuverfolgen. Skelettfunde lassen ihn noch weiter zurück- datieren. Ähnlich aussehende Hunde muss es in Japan schon vor ca. 5000 Jahren gegeben ha- ben. Der Name Akita ist abgelei- tet von der japanischen Präfektur Akita im nördlichen Teil der Insel Honshu. Die Rasse soll dort ihren Ursprung haben. Das dem Akita oft hinzugefügte Inu oder Ken be- deutet nichts anderes als „Hund". In der Epoche der Tokugawa bis zur Epoche der Taisho (1603 - 1925) soll der Akita hauptsächlich Gefährte der Samurai gewesen sein. 1931 wurde der Akita durch Kaiser Hirohito zum Nationalbe- sitz erklärt. Damit war auch der Export eines Akita nicht mehr erlaubt. Erst nach 1945 wurde diese Bestimmung nicht mehr eingehalten. Während der Be- satzungszeit wurden viele Akita nach Amerika verkauft. Der Aki- ta gilt heute noch in Japan als Sinnbild für unerschütterliche Treue. An der Shibuya Station des Bahnhofes in Tokio steht seit 1948 eine Bronzestatue des Akita „Hachiko", die an die Liebe und Treue dieses Akita zu seinem Herrn erinnern soll. Hachiko war der Akita eines Professors, der an der Universität in Tokio lehrte. Je- den Morgen brachte Hachiko den Professor zum Bahnhof und holte ihn am Nachmittag dort wieder ab. Professor Ueno starb 1925 an einem Herzinfarkt. Hachiko aber ging noch 10 Jahre jeden Morgen und Nachmittag zum Bahnhof um dort auf seinen Herrn zu warten. Am 7.3.1935 fand man Hachiko tot an dem Platz, an dem er so viele Jahre gewartet hat. Wesen des Akitas Der Akita ist ein Hund von intel- ligenter Wesensart, mit viel Adel und Würde. Wer einmal einen Akita besessen hat, wird bestäti- gen, dass sein Wesen viel mehr ausmacht. Der Akita ist absolut treu, anhänglich und gehorsam seiner Familie gegenüber. Er ist ruhig, ausgeglichen, mutig und besitzt einen ausgeprägten Schutztrieb. Zwei Dinge mag ein Akita jedoch gar nicht. Einen Be- sitzer der ihn zu etwas zwingen will und andere große Hunde, die sich ihm nicht sofort unterord- nen. Verwendung/Eignung des Akitas Der Akita hat dem Menschen gegenüber eine sehr hohe Reiz- schwelle und eignet sich nicht zum Schutzdienst. Heute wird der Akita hauptsäch- lich als Familien-, Begleit- und breite aus. Er hat als Jagd-, Schutz- und Wachhund, als Blin- den-, Rettungs- und Arbeitshund gedient. Auf Hokkaido soll der Akita heute noch als Jagd- und Lasten- Zieh- hund eingesetzt werden. Er wur- de sowohl für die Jagd auf Klein- und Federwild, als auch für die Jagd auf Bären und Schwarzwild eingesetzt. Auch als Schlitten- hund soll er sich bewährt haben, obwohl ihn sein ruhiges und do- minantes Wesen doch sehr von den Schlittenhunderassen unter- scheidet. Körperbau und Fellfarbe Der Akita ist ein großer, stabil ge- bauter und gut proportionierter Hund mit viel Substanz. Die mar- kanten Erscheinungsmerkmale sind die aufrecht getragenen, re- lativ kleinen und leicht nach vor- ne geneigten Ohren, die gerollte Rute und sein ruhiges Wesen. Sein Fell ist stockhaarig, mit einer dichten und weichen Unterwolle. Die Akitafarben in Japan und den F.C.I. angeschlossenen Ländern sind rot mit heller Maske, brindel mit heller Maske und weiss. Ein Akita wechselt in der Regel 2 mal jährlich sein Haarkleid. Wobei man nicht mehr von ei- ner normalen Haarung sprechen kann, sondern von einer regel- rechten Mauser. Bürstet man den Akita in dieser Zeit jedoch August 2011 Clubnachrichten ]

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Akita InuFCI (Nr. 255, Gr. 5, Sek. 5)

TITELGESCHICHTE

Wachhund gehalten.

Der Akita zeichnet sich trotz sei-ner nicht einfachen Erziehungdurch eine große Verwendungs-

Herkunft

Der Akita Inu ist der japanische„Nationalhund", Zuchtnachweisesind bis ins 15. Jahrhundert zu-rückzuverfolgen. Skelettfundelassen ihn noch weiter zurück-datieren. Ähnlich aussehendeHunde muss es in Japan schonvor ca. 5000 Jahren gegeben ha-ben. Der Name Akita ist abgelei-tet von der japanischen PräfekturAkita im nördlichen Teil der InselHonshu. Die Rasse soll dort ihrenUrsprung haben. Das dem Akitaoft hinzugefügte Inu oder Ken be-deutet nichts anderes als „Hund".In der Epoche der Tokugawa biszur Epoche der Taisho (1603 -1925) soll der Akita hauptsächlichGefährte der Samurai gewesensein. 1931 wurde der Akita durchKaiser Hirohito zum Nationalbe-sitz erklärt. Damit war auch derExport eines Akita nicht mehrerlaubt. Erst nach 1945 wurdediese Bestimmung nicht mehr

eingehalten. Während der Be-satzungszeit wurden viele Akitanach Amerika verkauft. Der Aki-ta gilt heute noch in Japan alsSinnbild für unerschütterlicheTreue. An der Shibuya Stationdes Bahnhofes in Tokio stehtseit 1948 eine Bronzestatue desAkita „Hachiko", die an die Liebeund Treue dieses Akita zu seinemHerrn erinnern soll. Hachiko warder Akita eines Professors, der ander Universität in Tokio lehrte. Je-den Morgen brachte Hachiko denProfessor zum Bahnhof und holteihn am Nachmittag dort wiederab. Professor Ueno starb 1925 aneinem Herzinfarkt. Hachiko aberging noch 10 Jahre jeden Morgenund Nachmittag zum Bahnhof umdort auf seinen Herrn zu warten.Am 7.3.1935 fand man Hachikotot an dem Platz, an dem er soviele Jahre gewartet hat.

Wesen des Akitas

Der Akita ist ein Hund von intel-ligenter Wesensart, mit viel Adelund Würde. Wer einmal einenAkita besessen hat, wird bestäti-gen, dass sein Wesen viel mehrausmacht. Der Akita ist absoluttreu, anhänglich und gehorsamseiner Familie gegenüber.

Er ist ruhig, ausgeglichen, mutigund besitzt einen ausgeprägtenSchutztrieb. Zwei Dinge mag einAkita jedoch gar nicht. Einen Be-sitzer der ihn zu etwas zwingenwill und andere große Hunde, diesich ihm nicht sofort unterord-nen.Verwendung/Eignung des AkitasDer Akita hat dem Menschengegenüber eine sehr hohe Reiz-schwelle und eignet sich nichtzum Schutzdienst.Heute wird der Akita hauptsäch-lich als Familien-, Begleit- und

breite aus. Er hat als Jagd-,Schutz- und Wachhund, als Blin-den-, Rettungs- und Arbeitshundgedient.

Auf Hokkaido soll der Akita heutenoch als Jagd- und Lasten- Zieh-hund eingesetzt werden. Er wur-de sowohl für die Jagd auf Klein-und Federwild, als auch für dieJagd auf Bären und Schwarzwildeingesetzt. Auch als Schlitten-hund soll er sich bewährt haben,obwohl ihn sein ruhiges und do-minantes Wesen doch sehr vonden Schlittenhunderassen unter-scheidet.

Körperbau und Fellfarbe

Der Akita ist ein großer, stabil ge-bauter und gut proportionierterHund mit viel Substanz. Die mar-kanten Erscheinungsmerkmalesind die aufrecht getragenen, re-lativ kleinen und leicht nach vor-ne geneigten Ohren, die gerollteRute und sein ruhiges Wesen.Sein Fell ist stockhaarig, mit einerdichten und weichen Unterwolle.Die Akitafarben in Japan und denF.C.I. angeschlossenen Ländernsind rot mit heller Maske, brindelmit heller Maske und weiss.Ein Akita wechselt in der Regel2 mal jährlich sein Haarkleid.Wobei man nicht mehr von ei-ner normalen Haarung sprechenkann, sondern von einer regel-rechten Mauser. Bürstet manden Akita in dieser Zeit jedoch

August 2011 Clubnachrichten ]

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intensiv, ist dies bald vergessen.In dieser Zeit bilden sich auch inder Wohnung richtige Fellrollendie mühelos auch mal kurz vonHand aufgenommen werden kön-nen. Ansonsten benötigt der Aki-ta nicht viel Fellpflege.Unsere Erfahrung mit Akitas hatgezeigt, das die Haare des Akitasauch relativ einfach von der Klei-dung zu entfernen sind, da mandie Haare einfach abrollen kann,und kleine Haarrollen entstehen,die dann einfach abgenommenwerden können. Haare von Kurz-haarrassen dagegen stecken sichgerne in der Kleidung fest, undmüssen mühsam ausgezupft wer-den.Sehr angenehm ist auch das derAkita, wenn er nass ist, fast keineGerüche verbreitet, wie wir esz.B. von unserer Schäferhündingewohnt waren. Auch der Dreckfällt von alleine aus dem Fellwenn der Hund trocken ist. Un-ser Rüde wird jetzt bald 7 Jahrealt und wurde in seinem ganzenLeben erst 2-mal für ganz spezi-elle Ausstellungen gewaschen.Das stellte sich aber als nicht ganzeinfach heraus. Mit einer ganzenFlasche Shampoo gelang es uns

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nicht den Hund einigermassennass und schaumig zu bekom-men. Die Unterwolle ist so dichtdas trotz viel viel Wasser, Sham-poo und Zeit der Hund nicht wirk-lich bis auf die Haut nass wurde.

Charakter des Akitas

Betrachtet man den Ursprungund die Verwendung des Akitas inseinem Heimatland, wird sofortklar dass dieser Hund selbststän-dig denken und mutig handelnmuss! Hat er z.B. einmal die Fähr-te eines Bären aufgenommenund steht im gegenüber, musser schnell, selbstständig und mu-tig reagieren, ohne erst auf einKommando seines 2-beinigenFreundes zu warten.Lassen Sie sich nicht durch seinesonst eher träge und phlegma-tische Art täuschen, wenn es seinmuss, kann ein Akita von einerSekunde zur anderen von einerEnte zum Ferrari werden.Der Akita ist sehr Menschen be-zogen und liebt seine Familieüber alles, will er jedoch seineRuhe haben, z.B. wenn Besuch daist, sollte das auf alle Fälle akzep-

tiert werden, ansonsten kann erwenn er nicht in Ruhe gelassenwird auch mal schnappen. Es gibthier auch solche und solche, ei-ner unserer Rüden bevorzugt dieRuhe, 2 Hündinnen können nichtgenug Streicheleinheiten bekom-men, und l Hündin verhält sicheher neutral.Ist man z.B. einen Schäferhundgewohnt, ist ein Akita etwas ganzanderes. Beim Akita hat man im-mer das Gefühl man lässt einenFilm in Zeitlupe laufen. Wenn wirBesuch haben demonstrieren wir

das gerne mit unserem Rüden amBefehl „ Sitz", und unser Besuchbricht meistens fast in Tränen ausvor lachen.Der Akita sollte nicht auf denMann abgerichtet werden, da ereine hohe Hemmschwelle demMenschen gegenüber besitzt,wird diese gebrochen könnte derAkita unberechenbar werden.Hat man Stress und will den Hundschnell von Punkt A nach Punkt Bbewegen geht meistens gar nichtsmehr, er spürt die Anspannungund wird nur phlegmatischer und

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- = - zusätzlich einen gewissenächertieitsabstand ein, da er janicht weiss woher die Spannung«commt, und ob er eventuell da-•3n Schuld ist. Erst wenn manwieder „runter kommt" kommtauch der Hund!

Anschaffung und Erziehung

Folgende Grundsätze sollte manerfüllen, wenn man mit dem Ge-danken spielt sich einen Akita an-zuschaffen:Generell ist man von diesemHund (egal ob man nur ein Fotogesehen hat, in einem Buch überden Akita gelesen oder ihn mallife gesehen hat) begeistert, esbefällt einem wie ein Virus, undder Gedanke diesen Hund zu be-sitzen lässt einem nicht mehr los.

Außerdem sollte man über sehrviel Liebe, Geduld und vor al-len Dingen über den grösserenDickkopf verfügen! Ebenso istbeim Akita eine konsequente Er-ziehung nötig, sonst macht derHund bald was er will. Manchmalmuß mann sich auch damit ab-finden, dass der Akita in Freiennur an der Leine geführt werdenkann, weil er sich nicht unbedingtmit anderen Hunden verträgt undeine gehöhrige Portion an Jagd-trieb hat. Das muss aber nicht un-bedingt sein, es ist auch von Akitazu Akita verschieden.

Letztendlich sagt man: EinmalAkita-immer Akita!

Text u. Fotos:S.Raspel/A.FreyTeam Akita Inu