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Eine neue Dimension von Flexibilität, Qualität und Synchronität 4 TOOLS TOOLS Informationen der Aachener Produktionstechniker ISSN 0947-8647 Inbetriebnahme von Werkzeugmaschinen – Insellösungen sind Vergangenheit Produktdifferenzierung, Kostenführerschaft oder beides? 2006 Ansatz zur systematischen Überwindung technologischer Grenzen

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Eine neue Dimension von Flexibilität, Qualitätund Synchronität

4

TOOLSTOOLSInformationen der Aachener Produktionstechniker

ISSN 0947-8647

Inbetriebnahme von Werkzeugmaschinen –Insellösungen sind Vergangenheit

Produktdifferenzierung, Kostenführerschaftoder beides?

2006

Ansatz zur systematischen Überwindungtechnologischer Grenzen

Werkzeugmaschinenlabor WZL

der RWTH Aachen

Steinbachstraße 19

52074 Aachen

Fraunhofer-Institut für

Produktionstechnologie IPT

Steinbachstraße 17

52074 Aachen

Bald möglich:Die Herstellung

individualisierterProdukte zu ähnlichenKosten einer Massen-

anfertigung

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EditorialInhalt

Liebe Leserinnenund Leser,

die Förderung der universitären Spitzen-forschung durch die Exzellenzinitiativesoll Leuchttürme der Wissenschaft inDeutschland hervorbringen, die sich auchinternational sehen lassen können. Denhiesigen Hochschulen und Forschungs-einrichtungen stehen mit der Exzellenz-initiative 1,9 Mrd. Euro zur Verfügung,75 Prozent davon trägt der Bund. DieDeutsche Forschungsgemeinschaft undder Wissenschaftsrat haben am 13. Okto-ber 2006 entschieden, dass die RWTHAachen und mehrere angegliederte Insti-tute gemeinsam im Exzellenzcluster›Integrative Produktionstechnik für Hoch-lohnländer‹ gefördert werden. In vier Teil-clustern ist es deshalb nun unser Ziel,organisatorische und technologische In-novationen zu schaffen und ihren Ein-satz in der Industrie zu förden:

Mit steigender Variantenvielfalt undimmer geringeren Losgrößen wird es fürproduzierende Unternehmen immer wich-tiger, Prozessketten zu verkürzen und dieProduktivität zu erhöhen. ›Hybride Pro-duktionsprozesse‹, die unterschiedlicheFertigungsverfahren kombinieren, bietenhier eine Chance, neue Werkstoffe zuneuen Produkten zu verarbeiten und da-mit neue Märkte zu erschließen. Im gleich-namigen Teilcluster entwickelt das WZLstabile hybride Prozesse und schafft dieVoraussetzungen für neue Maschinen-konzepte.

Exzellenzcluster ›IntegrativeProduktionstechnik für Hochlohnländer‹

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Christian Brecher

Fritz Klocke

Robert Schmitt

Günther Schuh

Themen

FertigungsverfahrenHybride ProduktionAnsatz zur systematischen Über-windung technologischer Grenzen

WerkzeugmaschinenVirtuelle ProduktionInbetriebnahme von Werkzeug-maschinen – Insellösungen sindVergangenheit

QualitätsmanagementSelbstoptimierende Produktions-systemeEine neue Dimension von Flexibilität,Qualität und Synchronität

ProduktionssystematikIndividualisierte ProduktionProduktdifferenzierung, Kosten-führerschaft oder beides?

News

PersonenEreignisseTermine

Kolumne

In der Serienfertigung ist der Produk-tionsanlauf oft mit besonderen Risikenverbunden. Um auf langwierige Test-serien zu verzichten, bietet es sich an, dieProduktion anhand von Simulationenvorab durchzuspielen. So lassen sichSchwachstellen bei Maschine, Steuerungund Prozess durch eine ›Virtuelle Produk-tion‹ schon im Vorfeld aufdecken undbeseitigen.

›Selbstoptimierende Produktions-systeme‹ sollen in Zukunft Flexibilität,Qualität und Synchronität von Produk-tionssystemen verbessern helfen. Sie nut-zen bereits vorhandene Informationenüber Wechselwirkungen zwischen Pro-zessen, Materialien, Produktionsmittelnund Menschen, um auf Veränderungenim Produktionsprozess selbstständig zureagieren und Regelkreise entsprechendanzupassen.

Eine ›Individualisierte Produktion‹ zuähnlichen Kosten einer Massenproduk-tion scheint vielen Unternehmen wie einunerreichbares Ziel. Um den Konflikt zwi-schen Kosten und Differenzierung er-folgreich zu lösen, erarbeitet das WZL mitseinen Partnern im Exzellenzcluster neueAnsätze, die alle wichtigen Faktoren imZusammenspiel abbilden und dabei hel-fen, mit heutigen Produktionssystemenindividualisierte Produkte herzustellen.

Wir heißen Sie willkommen im ›AachenHouse of Integrative Production Techno-logy‹, mit dem wir unser produktions-technisches Know-how strategisch bün-deln und auch Unternehmen in die Akti-vitäten des Clusters einbinden möchten.Dieses Heft soll Ihnen einen kleinen Ein-blick in unsere Visionen und die Chancenzu ihrer Umsetzung geben. Wir wün-schen Ihnen eine spannende Lektüre!

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Hybride Produktion

Auslegung hybriderProzesse undProduktionssyteme

Hybride Produkte, Prozesse und Produk-tionssysteme kombinieren verschiedeneFertigungsverfahren und Werkstoffe so-wie unterschiedliche physikalische Wirk-mechanismen. Es existieren drei Arten derHybridisierung in der Produktion: Zu-nächst können verschiedene Materialenzu hybriden, multifunktionalen Produk-ten kombiniert werden. Dann entstehendurch die Integration zusätzlicher Tech-nologien hybride Produktionssysteme.Und schließlich können unterschiedlicheFertigungsverfahren parallel verknüpft undihre Wirkmechanismen kombiniert wer-den. Ein Beispiel für einen solchen hybri-den Prozess findet sich etwa beim laser-unterstützten Drehen, denn die Prozess-kombination verbessert Bauteilqualitätund -funktionalität deutlich. Die heuti-gen Entwicklungsarbeiten an hybridenProzessen, Produkten oder Produktions-systemen konzentrieren sich besondersauf spezielle Anwendungsverfahren, wiedas laserunterstützte Drehen von kerami-schen und intermetallischen Werkstoffenund das ultraschallunterstützte Fräsenvon Halbleitermaterialien.

Alle bisherigen Verfahrenskombina-tionen der hybriden Produktion habendie Gemeinsamkeit, dass die kombinier-ten Fertigungsverfahren hauptsächlich in-tuitiv ausgewählt wurden. Eine Metho-dik, um hybride Prozesse zielorientiertund anforderungsgerecht auszulegen,existiert bisher noch nicht. Lange Ent-

ThemenAnsatz zur systematischen Überwindung technologischer Grenzen

Die Produktion in Hochlohn-ländern ist heute gekennzeich-

net durch sinkende Losgrößen undsteigende Variantenvielfalt. Gleich-zeitig wachsen die Anforderungenan die Produktqualität und die Funk-tionalität der Bauteile. Einfache Pro-zesse und Produktionssysteme wer-den diesen Anforderungen oft nichtmehr gerecht. Hybride Produktions-prozesse bieten mit integrierten oderparallelen Prozessschritten eineChance, das Verhältnis zwischenwertschöpfenden und nicht-wert-schöpfenden Prozesszeiten zu ver-bessern: Prozessketten verkürzensich und die Produktivität steigt.Mit hybriden Prozessen lassen sichselbst Werkstoffe bearbeiten, dieheute noch als schwierig oder garnicht zu bearbeiten gelten, und neueProdukte herstellen.

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wicklungszeiten und in-effektive hybride Pro-zesse – oft weit entferntvon ihrem idealen Ein-satzfeld – sind die Fol-ge. Auch könnten sichdurch ein methodischesVorgehen bisher unent-deckte Nutzungschan-cen für hybride Systemeeröffnen. Die Herausfor-derung besteht deshalbnun darin, einzelne Pro-zesse und Systeme ineinem systematischenund wissenschaftlichenVorgehen anhand einergemeinsamen Modell-sprache zu beschreibenund ihre physikalischenWirkzusammenhängezu erklären. Voraus-setzung dafür ist jedochein tief greifendes Ver-ständnis der einzelnenFertigungstechnologien.

Im Exzellenzcluster ›Integrative Pro-duktionstechnik für Hochlohnländer‹ ent-wickeln WZL, Fraunhofer IPT und neunHochschulinstitute der RWTH Aachen eineMethodik, die die einzelnen Fertigungs-technologien und -systeme in hybridenProzessen und Produktionssystemen kom-biniert. Die Basis für diese ganzheitlicheMethode bildet die umfassende Integra-tion verschiedener Gebiete der Produk-tionstechnik innerhalb des Exzellenz-clusters: Anders als bisher sollen einzelneFertigungsverfahren und -technologiennicht mehr nur unabhängig voneinandererforscht und modelliert werden. Ziel des

interdisziplinären Forschungsvorhabensist es vielmehr, verschiedene Forschungs-gebiete und Technologien übergreifendzu betrachten und zum ersten Mal ganz-heitlich zusammenzuführen .

Aufbau eines hybridenProduktionssystems

Eine rein theoretische Methodenent-wicklung und Modellbildung können einesolch komplexe systematische Auslegunghybrider Prozesse für sich genommennicht vollständig erfassen. Praktische Un-tersuchungen müssen das Vorgehen be-

gleiten, um reale Bedin-gungen optimal abzu-bilden und komplexeWechselwirkungen zuerfassen. Aus diesemGrund planen die Pro-jektpartner, parallel zurMethodenentwicklungein hybrides Produk-tionssystem zur Hoch-leistungszerspanungaufzubauen.

Eine neue Multi-Technologie-Maschi-nenplattform soll eineVielzahl von Einzel-technologien vereinenund hybride Prozesse aufder Grundlage von spa-nenden Fertigungsver-

fahren wie Fräsen, Drehen, Bohren undSchleifen aber auch Schweiß- und Um-formverfahren schaffen. Diese Fertigungs-verfahren gelten als ›primäre‹ Prozesseund werden ergänzt durch ›sekundäre‹und ›unterstützende‹ Prozesse. Am An-fang stehen hier Ultraschall- und Laser-technologien, die in die Multi-Technolo-gie-Maschinenplattform integriert wer-den. Ziel ist es jedoch, im Laufe der Zeitnoch weitere Fertigungstechnologien fürhybride Prozesse hinzuzufügen. Anhandder Multi-Technologie-Maschinenplatt-

Hybrider Fertigungs-prozess –laserunterstütztesDrehen

Ihre Ansprechpartner

Dr.-Ing. Christoph Zeppen-feld ist seit August 2005Oberingenieur am Lehrstuhlfür Fertigungstechnologiendes WZL.

Telefon 0241/80-27371

Dipl.-Ing. Andreas Roderburgist seit März 2006 wissen-schaftlicher Mitarbeiter amLehrstuhl für Fertigungs-technologien des WZL.

Telefon 0241/80-28187

form gilt es dann, die neuen hybridenProzesse zu prüfen und an die Anforde-rungen der Industrie anzupassen. DieVielfalt möglicher hybrider Prozesskombi-nationen stellt große Anforderungen andie Auslegung einer optimalen Maschinen-plattform. So müssen zunächst Mess-größen entwickelt werden, die eine quan-titative Bewertung des Plattformdesignserlauben.

Wegen der Vielfalt verschiedener Pro-zesse und ihrer prozesstypischen Eigen-schaften ist die Maschine den unter-schiedlichsten mechanischen und thermi-schen Einflüssen ausgesetzt. Die hohenProzesskräfte und Vorschubgeschwin-digkeiten stellen hohe Anforderungen andie Struktur der Maschinenplattform. Da-her ist es zunächst wichtig, die mechani-schen und thermischen Belastungen derMaschine und ihre Auswirkungen auf denProzess grundlegend zu erforschen. Erstauf Grundlage dieser Ergebnisse kanndas gesamte Maschinenkonzept an diehohen Beanspruchungen angepasst wer-den. Um die geforderten hervorragendenstrukturmechanischen Eigenschaften zuerreichen, die den hohen Beschleunigun-gen und Vorschüben standhalten, ent-wickeln und optimieren die Partner imExzellenzcluster neue Maschinen- undAntriebskonzepte sowie Maschinenele-mente. Diese sollen sich in Zukunft auchleicht auf andere, herkömmliche Ferti-gungssysteme übertragen lassen. Geplantist auch ein neues Prozessüberwachungs-system, das an die Anforderungen unter-schiedlicher hybrider Prozesse angepasstist, um stabile und zuverlässige hybrideProzesse auf einer solchen Multitechno-logie-Plattform zu gewährleisten.

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Virtuelle Produktion

Inbetriebnahme alsPlanungsrisiko

Der Produktionsanlauf für die Serienfer-tigung ist sowohl für die Hersteller alsauch für die Anwender von Fertigungs-anlagen mit großer Unsicherheit undhohen Kosten verbunden. Bisher weisendie meisten Unternehmen die Prozess-fähigkeit an realen Maschinen in auf-wändigen Testserien nach und optimie-ren dadurch ihre Prozesse. Häufig werdendiese Arbeiten auch erst vor Ort beimKunden ausgeführt. Doch ein Tag auf der›Kundenbaustelle‹ kostet weitaus mehrals einige Tage Arbeit im Planungsbüro.Solchen Planungsrisiken begegnen dieUnternehmen heute noch damit, dass siedie Anlaufzeit großzügig abschätzen. Diesführt in der Regel zu einer hohen unddamit wenig effizienten Kapital- undPersonalbindung.

Simulationswerkzeugebilden Teilaspekte ab

Der wachsende Einsatz von Simulations-technik hat dazu geführt, dass in vielenEinzeldisziplinen leistungsfähige Simula-tionswerkzeuge zur Verfügung stehen.So lassen sich bereits zahlreiche Teilas-pekte der Inbetriebnahme am Rechnervirtuell bewerten und Optimierungs-potenziale erschließen.

ThemenInbetriebnahme von Werkzeugmaschinen – Insellösungen sind Vergangenheit

Die heutige Simulationsland-schaft im Werkzeugmaschi-

nenbereich zeigt, dass Simulations-systeme nur partiell zur Untersu-chung von Einzelaspekten wie demstatischen, dynamischen, thermi-schen, steuerungs- oder antriebs-technischen Verhalten eingesetztwerden. Aus diesem Grund entwi-ckelt das WZL im Exzellenzcluster›Integrative Produktionstechnik fürHochlohnländer‹ durchgängige Simu-lationsplattformen, mit denen sichbislang ungenutzte Potenziale zursimulativen Absicherung und Veri-fikation der Funktions- und Leis-tungsfähigkeit einer Anlage erschlie-ßen lassen.

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Mit Verfahren der Strukturanalyse, bei-spielsweise der Methode der Finiten Ele-mente (FEM) oder Mehrkörpersimula-tionen (MKS), lassen sich die statischen,dynamischen und thermischen Charakte-ristika von Produktionsmaschinen mitguter Genauigkeit virtuell ermitteln. DieseKenngrößen bilden die Grundlage füreine Beurteilung der Prozessfähigkeit ei-ner Maschine für eine bestimmte Pro-duktionsaufgabe. Aber erst mit integrier-ten Simulationsmodellen, die mehrere sichwechselseitig beeinflussende Teilaspekteabbilden, kann das volle Potenzial dervirtuellen Betrachtungsweise voll ausge-schöpft werden. So entwickelt das WZLzurzeit Simulationsumgebungen, dieStrukturdynamik, Zerspanungssimulationund Steuerungstechnik durchgängig mit-einander verknüpfen. Diese Ansätze ha-ben zum Ziel, die Prozessstabilität unddas Fertigungsergebnis als wichtigsteBewertungskriterien bei der Inbetrieb-nahme spanender Werkzeugmaschinenvirtuell abzubilden. Da die Simulations-modelle bereits während der Maschinen-entwicklung zur Verfügung stehen, las-sen sich problematische Bearbeitungs-zustände schon während der Planung amRechner identifizieren. ZeitaufwändigeTests bei der Inbetriebnahme werdendamit auf ein Minimum reduziert.

Zur virtuellen Überprüfung vonSteuerungsprogrammen hat sich in derIndustrie die Hardware-in-the-Loop-Simu-lation (HiL) bereits etabliert. Bei diesemAnsatz wird zunächst das Verhalten der

steuerungstechnischen Peripherie unterZuhilfenahme eines Simulationssystemsgeometrisch und physikalisch modelliert.Zur anschließenden Simulation wird dasModell der Maschine über eine echtzeit-fähige Kommunikationsschnittstelle aneine reale NC-Steuerung gekoppelt. Mit

dieser Architektur lassen sich das Zusam-menspiel modularer Steuerungspro-gramme und die Reaktion des Gesamtsys-tems auf Störungen gezielt und gefahrlosunter Echtzeitbedingungen testen. Die-ses Verfahren erfordert jedoch heute im-mer noch einen realen Prüfstand. Umsowohl das mechatronische Verhalteneinzelner Peripheriekomponenten als auchdie gesamte Steuerung vollständig imRechner zu simulieren, arbeitet das WZLbereits intensiv an einer Software-in-the-Loop-Simulationslösung (SiL), einer Steue-rung inklusive eines virtuellen NC-Kerns,einer virtuellen speicherprogrammierba-ren Steuerung (PLC) und einer Mensch-Maschine-Schnittstelle.

Ziel dieser SiL-Simulation ist es, denModellierungs- und Testaufwand zu mi-nimieren, Engineeringprozesse beim An-lagenbauer zu verbessern und die HiL-Verhaltensmodellen sowie NC- und PLC-Archive wiederverwenden zu können.Indem die Softwareentwicklung verein-heitlicht wird, kann der Maschinenher-steller die Simulation mit identischenEngineeringwerkzeugen und ohne Modi-fikation des Steuerungscodes in den Ent-wicklungsprozess integrieren. Auf dieserBasis lassen sich Steuerungsprogrammeschon bevor der Prototyp gebaut wirdeffizient und ganzheitlich verifizieren undoptimieren. Um darüber hinaus Haupt-und Nebenzeiten genau berechnen zukönnen, ist eine Kopplung an den eigent-lichen Bearbeitungsprozess (Kinematik-simulation, CAM-System) und die Weiter-entwicklung bestehender Prozessmodellezwingend erforderlich.

Ihre Ansprechpartner

Dipl.-Ing. Daniel Zuber istseit März 2002 wissenschaft-licher Mitarbeiter am Lehr-stuhl für Werkzeugmaschi-nen des WZL.

Telefon 0241/80-27445

Dipl.-Ing. Werner Herfs istseit Mai 2003 wissenschaft-licher Mitarbeiter am Lehr-stuhl für Werkzeugmaschinendes WZL und leitet seitJanuar 2007 die AbteilungSteuerungstechnik undAutomatisierung.

Telefon 0241/80-27410

Arbeitsraum einerparallelkinematischenWerkzeugmaschine

Synergien durchintegrative Simulations-ansätze

Für die rechnerische Untersuchung derLeistungsfähigkeit von Produktions-maschinen steht eine Reihe etablierterSimulationswerkzeuge zur Verfügung.Diese bilden jedoch jeweils nur Einzel-aspekte modellhaft ab. Um die kom-plexen Wechselwirkungen zwischen Teil-gebieten wie Strukturdynamik, Thermik,Prozess, Steuerungs- und Regelungstech-nik abzubilden, entwickelt das WZL imExzellenzcluster ›Integrative Produktions-technik für Hochlohnländer‹ ganzheit-liche Ansätze, die diese Teilaspekte ver-knüpfen. Die integrative Betrachtungs-weise zielt darauf ab, kritische Produk-tionsbedingungen bereits während derPlanung am Rechner abzubilden und zubewerten, ohne dass es auf der ›Kunden-baustelle‹ zu unvorhergesehenen undkostspieligen Zwischenfällen bei der In-betriebnahme kommt.

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Selbstoptimierende ProduktionssystemeThemen

Wertschöpfungsketten werden heutetypischerweise nur abschnittsweise aufBasis vereinfachter Modellannahmen be-trachtet. Wechselwirkungen zwischen denProzessen, Materialien, Produktionsmittelnund Menschen, die in diesem Umfeldhandeln, sowie der Einfluss von Ände-rungen auf das Produkt sind in der Regelnicht vollständig bekannt. Die Ansätze,die in diesem Teilcluster entwickelt wer-den, umfassen die ebenenübergreifendenBereiche der Koordination, der Planung,der Steuerung und der Mensch-Maschine-Interaktion. Sie spannen den integrativenHandlungsrahmen auf, der eine Selbst-optimierung des Produktionssystems hin-sichtlich unterschiedlicher Zielrichtungenerlaubt. Schlüsselelemente dafür sind dieErarbeitung und Implementierung kog-nitiver Mechanismen sowohl auf plane-rischer und organisatorischer Ebene überProzesse und Prozessketten hinweg alsauch die Kommunikationsfähigkeit derbeteiligten Entitäten. Im Folgenden wer-den die vier Themenschwerpunkte kurzbeschreiben:

Kognitive Steuerung

Ziel des ersten Themenschwerpunktes istes, einen kognitiven Regler zu entwi-ckeln, der beispielsweise zur Material-flusssteuerung eingesetzt werden kann,um einen wertorientiert optimiertenTransportprozess bei einem weitgehen-den Verzicht auf planende Tätigkeiten zuerzeugen. Ebenso ist der Einsatz in einemportablen Robotersystem denkbar. Derkognitive Regler wird in der Lage sein,

Eine neue Dimension von Flexibilität, Qualität und Synchronität

Selbstoptimierende Produktions-systeme sind eine Schlüsseltech-

nologie, um wertstromorientierteAnsätze bei gleichzeitig steigenderPlanungseffizienz umzusetzen, in-dem bereits erworbenes Wissen wie-derverwendet und auf ähnliche, neueProduktionsfälle übertragen wird. Siebieten neue Ansätze für Produk-tions- und Montagesysteme, die so-wohl für die technologischen alsauch für die organisatorischen Be-reiche stetig die Ist-Situation analy-sieren, bewerten und die Systemedynamisch an veränderliche Zieleanpassen. Die SelbstoptimierendenProduktionssysteme sind Thema derForschungsarbeiten in einem derinsgesamt vier Teilcluster.

Ihre Ansprechpartner

Dr.-Ing. Mark Betzold istOberingenieur am Lehrstuhlfür Fertigungsmesstechnikund Qualitätsmanagementdes WZL.

Telefon 0241/80-27119

Dipl.-Ing. Patrick Beaujean istwissenschaftlicher Mitarbeiteram Lehrstuhl für Fertigungs-messtechnik und Qualitäts-management des WZL.

Telefon 0241/80-26339

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selbstständig optimale Prozesseinstel-lungen zu finden und zu steuern. Paralleldazu wird durch das ›Cognitive ToleranceMatching‹ eine Systematik konzipiert undentwickelt, durch die der Planungs- undEngineeringaufwand reduziert werdenkann. Dazu sollen sich mehrere Prozesseund deren Schritte sowohl in ihrer Ab-folge als auch in den Ergebnissen gegen-seitig abstimmen, um sich kognitiv zuoptimieren. Die Systematik erlaubt es,Objektspezifikationen aktiv und maschi-nenübergreifend anzupassen. Ziel ist esdabei, auf Veränderungen in Material,Produkt und Prozess selbstständig rea-gieren zu können und kostenoptimalkonforme Produkte zu erstellen. BeideAnsätze sind unabdingbare Vorausset-zungen für ein kognitives, funktions-orientiertes Produktionssystem.

High Resolution SupplyChain Management

Um effizient zu produzieren und aufkurzfristige Auftragsänderungen reagie-ren zu können, müssen die Strukturen derProduktion flexibel bleiben. Unter demBegriff ›High Resolution Supply ChainManagement‹ verstehen die Partner imExzellenzcluster das ganzheitliche Kon-zept eines geschlossenen Regelkreisesdes Supply Chain Management. Diesesbasiert auf einem flexiblen Informations-netzwerk, einem ›Internet der Dinge‹, miteinheitlichen Kommunikationsstandardsund einer übergreifenden Transparenzüber die gesamte Wertschöpfungskettehinweg. Die Herausforderung liegt in derKomplexität der Informationsvielfalt und

darin, sie zu bewältigen. Es gilt, mensch-liche Intuition und Erfahrung in denRegelkreis des Supply Chain Managementeffektiv zu integrieren. Eine adaptive Re-gelung soll deshalb durch ein flexiblesInformationsnetzwerk über alle Teil-prozesse einen synchronisierten Produk-tionsprozess sicherstellen. So lassen sichKapazitäten in komplexen Planungs-und Steuerungsprozessen auf einer völligneuen Ebene synchronisieren.

Befähiger selbst-optimierenderProduktionssysteme

Selbstoptimierung hängt vom Grad derObjekt-zu-Objekt-Systemtransparenz ab– bezogen auf das Verhalten des betrach-teten Subsystems. Die Modellstrukturenmüssen dabei so robust sein, dass unver-meidbare Prozessveränderungen und Un-sicherheiten des Materialzustandes die

Systemstabilität nicht beeinflussen. Aufdiese Weise lassen sich Fehlfunktionenund Ausschuss vermeiden. Der schritt-weise Ausbau der Kognition und die da-mit geschaffenen Funktionen der Selbst-optimierung sind für einen schnellenAnlauf der Produktion ebenso gefordertwie eine geeignete Implementierung inProduktionssysteme. Hier ist es wichtig,modellbasierte Diagnosefunktionen undangepasste, reduzierte Modelle mitein-ander zu kombinieren, um vorausschau-ende kognitive Systeme zu erhalten. Sieunterstützen robuste und effiziente Sys-teme zum Rüsten, Überwachen und Re-geln von Prozessen.

Selbstoptimierendeflexible Montagesysteme

Ziel des vierten Themenschwerpunktesinnerhalb des Teilclusters ›Selbstoptimie-rende Produktionssysteme‹ ist eine deut-lich größere Effizienz von Montage-systemen. Sie lässt sich vor allem durchtransferierbare Basistechnologien erzielen,die flexible Montagesysteme mit kogni-tiven Fähigkeiten ausstatten. Diese flexib-len, selbstoptimierenden Montagesystemeerlauben es nicht nur, Montagestationenselbstständig einzurichten und zu rüsten,sondern tragen auch zur Verbesserung derMontageprozesse bei. Somit stünde eineflexible und hochverfügbare One-Piece-Flow-Montage für komplexe Produkte be-reit, die es bei gleichzeitig reduziertemAufwand gestattet, Montagesysteme zuplanen, zu konfigurieren und einzurich-ten. Die Untersuchung unterschiedlicherHard- und Softwaresysteme schafft eineObjekt-zu-Objekt-Transparenz, die dazubeiträgt, die Qualität der Komponenten undder Produktionsschritte zu analysieren.

Eine neue Generationvon Produktionssystemen

Die vier Themenschwerpunkte ›KognitiveSteuerung‹, ›High Resolution Supply ChainManagement‹, ›Befähiger selbstoptimie-render Produktionssysteme‹ sowie die›Selbstoptimierenden flexiblen Montage-systeme‹ sind die Eckpfeiler einer neuenGeneration von Produktionssystemen. DieVision ist eine neue Dimension von Flexi-bilität, Qualität und Synchronität, die nach-haltig die Produktion in Hochlohnländernsichern wird.

Mit flexiblen, selbstoptimierendenProduktionssystemen die Produktion inHochlohnländern absichern

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Individualisierte ProduktionThemen

In einem weltweiten Markt sind diejeni-gen Unternehmen erfolgreich, denen esgelingt, die Bedürfnisse ihrer Kundenadäquat zu befriedigen. Die wachsendeGlobalisierung der Märkte ist in nahezuallen Branchen die Ursache für einenÜbergang vom Verkäufermarkt zumKäufermarkt. Die Folge sind eine inten-sivere Konkurrenz und ein steigenderDifferenzierungsdruck auf Seiten der Un-ternehmen. Bezogen auf das Produktsind nicht nur die Kunden anspruchsvol-ler geworden, auch die hohe Sättigungder Märkte erzwingt ein breiteres Leis-tungsangebot. Kunden verlangen heuteimmer öfter Produkte, die genau ihrenindividuellen Anforderungen entsprechen.Das individuelle Produkt ist zu einer ArtStatussymbol geworden, mit dem dieKunden ihre persönliche Individualitätausdrücken wollen. Die Resultate diesesWandels zeigen sich in einer stetig wach-senden Anzahl an Produkten und derenVarianten.

Aus unternehmerischer Sicht lohnt essich heute kaum, für jeden Kunden einindividualisiertes Produkt herzustellen,geschweige denn eine individualisierteProduktion zu unterhalten. Die Ziele lie-gen mehr in der Generierung von Skalen-effekten sowie dem Erreichen einer Kosten-führerschaft, anstatt in der Befriedigungindividueller Kundenwünsche. Die Dicho-tomie zwischen ›Scale‹ und ›Scope‹ scheintzu groß, um individualisierte Produkte

Produktdifferenzierung, Kostenführerschaft oder beides?

Ein wichtiger Bestandteil desExzellenzclusters ›Integrative

Produktionstechnik für Hochlohn-länder‹ ist die Entwicklung einerdynamischen Konfigurationslogik,mit der sich Produktionssystemeganzheitlich und paretoeffizient –also ohne dass durch Verbesserungeines Faktors ein anderer schlechtergestellt wird – konfigurieren lassen.Dieser Ansatz erlaubt die Produk-tion individualisierter Produkte zuähnlichen Kosten einer Massenpro-duktion und schafft so eine echteAlternative zu Produktionsstättenin Niedriglohnländern.

Ihr Ansprechpartner

Dipl.-Ing. Ju-Young Uam istseit 2006 wissenschaftlicherMitarbeiter der AbteilungInnovationsmanagement amLehrstuhl für Produktions-systematik des WZL.

Telefon 0241/80-28390

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zum Preis von Massenware produzierenund anbieten zu können. Es scheint so,als ob das ›Porter’sche Paradigma derUnvereinbarkeit von Differenzierung undKostenführerschaft‹ nicht zu überwindenist.

Genau an diesem Punkt setzt dasForschungsprojekt ›Flexible Konfigura-tionslogik‹ im Rahmen des Exzellenz-cluster ›Integrative Produktionstechnik fürHochlohnländer‹ derRWTH Aachen an. Es sollein flexibel konfigu-rierbares Produktions-system geschaffen wer-den, mit dessen Hilfe diePole der Dichotomienäher zusammenrücken.Mit dem Zusammen-rücken lassen sich Ska-leneffekte generieren,ohne dabei auf indivi-dualisierte Produkte ver-zichten zu müssen. Da-bei liegt in Anlehnungan Andler‘s klassischesLosgrößenmodell diePrämisse zugrunde, dassfür ein Produktionssys-tem ein optimaler Be-triebspunkt (Konfigura-tion) ermittelt werdenkann. Dieser korreliertmit der Stückzahl oderauch Losgröße. Da mitder Forderung nach individualisierten Pro-dukten nicht nur die Dimension ›Anzahlan Produkten‹, sondern ebenfalls die Di-mension ›Anzahl an Produktvarianten‹

betrachtet werden muss, ergibt sich eineendliche Anzahl optimaler Betriebspunkte.Dieser Umstand ist für eine individuali-sierte Produktion mit schwankendenStückzahlen und Produktvarianten wenigförderlich. Daher muss die optimale Kon-figuration eines Produktionssystems vonder Stückzahl entkoppelt werden. Derbeschriebene optimale Betriebspunkt wirdzu einem Intervall aufgeweitet, so dass

die Konfiguration des Produktionssystemsfür schwankende Produkte und Produkt-varianten weiterhin im Optimum liegt.Dementsprechend lassen sich nun inner-halb dieses Intervalls mehrere Produktemit gleicher oder zumindest ähnlicherEffizienz herstellen. Dies schafft die Basisfür eine individualisierte Produktion imSinne eines ›One-piece-flow‹ mit einerLosgröße von eins.

Die Herausforderung besteht also dar-in, das Produktionssystem ganzheitlichzu betrachten und alle relevanten Subsys-teme angemessen abzubilden – ganz imSinne eines holistischen Ansatzes. Dabei

stehen nicht nur die wesentlichen Be-standteile eines Produktionssystems imMittelpunkt der Betrachtung, sondern vorallem auch ihre Wechselbeziehungen zu-einander. So lassen sich Produktions-systeme aus verschiedenen Blickwinkelnoptimieren und Unwägbarkeiten aus-schließen. Die wichtigsten Stellhebel sinddabei das Produktprogramm, die Produkt-architektur, der Produktionsprozess, dieSupply Chain sowie die unternehmens-weite Qualität. Das WZL entwickelt hierim ersten Schritt Beschreibungsmodelle,die die Wirklichkeit – auf die jeweiligeAufgaben bezogen – vereinfacht abbil-den. Im nächsten Schritt entstehenBewertungsmodelle, mit denen sich dieAuswirkungen von Veränderungen dereinzelnen Stellhebel erfassen und bewer-ten lassen. Ein Gestaltungsmodell, dasdie einzelnen Stellhebel hinsichtlich ihresEinflusses auf ihr unmittelbares Umfeldausgestaltet, bildet eine weitere Kompo-nente. Den Abschluss bildet eine IT-basierte dynamische Konfigurationslogik,mit der sich heutige Produktionssystemeauch für individualisierte Produkte ganz-heitlich und paretoeffizient optimierenlassen.

Im gemeinsamen Forschungsvorha-ben der Lehrstühle für Produktions-systematik und für Fertigungsmesstechnikund Qualitätsmanagement des WZL, desForschungsinstituts für Rationalisierung(FIR), des Fraunhofer-Instituts für Laser-technik ILT sowie zahlreicher Unterneh-men soll es schließlich gelingen, denwissenschaftlichen Hintergrund mit derPraxis in Einklang zu bringen.

Bald möglich: Die Herstellungindividualisierter Produktezu ähnlichen Kosten einerMassenanfertigung

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Personen, Ereignisse, TermineNews

Personen Personen

Personen– Ehrenprofessur für

Professor Tilo Pfeifer

– ATP-Award für ProfessorBrecher und Dr. Possel-Dölken

– VDW-Studienpreis fürChristian Mertens

– Otto-Kienzle-Gedenkmünze fürDr.-Ing. Frederik Zohm

– FAG Innovation Award 2006 fürDr.-Ing. Christoph Zeppenfeld

– Neuer Geschäftsführer bei derGrindaix GmbH

– Ermittlungsverfahren eingestellt

– Neue Oberingenieure

Ereignisse– Airtec 2006

– MAVO-Projekt›MikroBioStrukt‹ soll indust-rielle Biotechnologie stärken

– BundesbildungsministerinAnnette Schavan besucht dasWZL

– 6. Internationales Kolloquium›Werkzeugbau mit Zukunft‹

– Ohne Lean Management gehtnichts mehr!

– EuroBLECH 2006

– bonding Firmenkontakt-messe 2006

– Professor Robert Schmitt stelltExzellenz-Cluster in Brüssel vor

– Kolloquium ›Optik – Schlüssel-technologie mit Zukunft‹

– EuroMold 2006

Termine

PersonenPersonen

Ehrenprofessur fürProfessor Tilo Pfeifer

Tilo Pfeifer erhält aus den Händenvon Prof. Ph.D. Lin Jianzhongdie Ernennungsurkunde derChina Jiliang University

Eine weitere hohe Auszeichnung wurdeProf. em. Dr.-Ing. Dr. h.c. mult. Prof. h.c.Tilo Pfeifer zuteil: Die Jiliang University inHangzhou hat ihm für sein Engagementfür die Messtechnik und die Zusammen-arbeit zwischen der RWTH Aachen undder Universität Hangzhou den Titel ›Pro-fessor honoris causa‹. verliehen. Er erhieltdiese hohe Auszeichnung an der ChinaJiliang University aus der Hand von Prof.Ph. D. Lin Jianzhong, der gleichzeitigauch Präsident des China Institute ofMetrology ist. Dies ist nach der Ehren-professur der Universität Tsinghua inPeking im Jahr 1995 die zweite Ehren-professur, die Tilo Pfeifer in China erhal-ten hat. In Hangzhou engagiert sich Profes-sor Pfeifer inzwischen auch mit einer Vor-lesung über die optische Messtechnik.

ATP-Award für Professor Brecherund Dr. Possel-Dölken

Die Fachzeitschrift ›Automatisierungs-technische Praxis ATP‹ hat Prof. Dr.-Ing.Christian Brecher und Dr.-Ing. FrankPossel-Dölken mit dem ›ATP Award 2006‹ausgezeichnet. Sie erhielten diesen BestPaper Award für die Veröffentlichung›Agentenbasierte Ablaufsteuerung – Pro-jektierbares Multiagentensystem für dieAblaufsteuerung in der automatisierten Fer-tigung‹ aus der Hand von ATP-Chefredak-teurin Prof. Dr.-Ing. Birgit Vogel-Heuserwährend der Jahreshauptversammlungder Interessengemeinschaft Automatisie-rungstechnik der Prozessindustrie vor 400Gästen aus Industrie und Forschung.

Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher undDr.-Ing. Frank Possel-Dölkenerhalten den ›ATP Award 2006‹ vonProf. Dr.-Ing. Birgit Vogel-Heuser

FAG Innovation Award 2006 fürDr.-Ing. Christoph Zeppenfeld

Maria-Elisabeth Schaeffler, VorsitzendeGesellschafterin der INA-HoldingSchaeffler KG und des Stiftungsrates,überreicht Christoph Zeppenfelddie Auszeichnung der FAG Kugel-fischer-Stiftung

Die FAG Kugelfischer-Stiftung hat Dr.-Ing. Christoph Zeppenfeld in Schweinfurtfür seine Dissertation ›Schnellhubschlei-fen von g-Titanaluminiden‹ mit einemAnerkennungspreis ausgezeichnet. Er er-hielt die Auszeichnung in der Kategorie›Enhanced Manufacturing‹ für die Ent-wicklung der neuen Technologie desSchnellhubschleifens.

Otto-Kienzle-Gedenkmünze fürDr.-Ing. Frederik Zohm

Die Wissenschaftliche Gesellschaft für Pro-duktionstechnik (WGP) hat anlässlich desFertigungstechnischen Kolloquiums Stutt-gart 2006 Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. FrederikZohm mit der Otto-Kienzle-Gedenkmün-ze ausgezeichnet. Frederik Zohm erhieltdiese hohe Auszeichnung in Anerken-

Dr.-Ing. Frederik Zohm undProf. Dr.-Ing. Uwe Heisel vomInstitut für Werkzeugmaschinennach der Ehrung

nung seiner hervorragenden Leistungenbei der interdisziplinären Gestaltung desProzess- und Veränderungsmanagements.Bis Ende 2005 war Frederik Zohm Ober-ingenieur am Lehrstuhl für Produktions-systematik am Werkzeugmaschinenlabor,wo er die Abteilung Unternehmensent-wicklung leitete. Seit seinem Wechsel indie Industrie ist er für den StrategischenEinkauf von Elektrik und Elektronik sowiefür Cost Planning und Project Support beider EvoBus GmbH zuständig.

VDW-Studienpreis fürChristian Mertens

Christian Mertens empfängtden VDW-Studienpreisaus der Hand von VDW-PräsidentCarl Martin Welcker

Der Verein Deutscher Werkzeugmaschi-nenfabriken (VDW) hat Christian Mertens,der am Lehrstuhl für Technologie derFertigungsverfahren als studentischerMitarbeiter tätig ist, für seine herausra-genden Studienleistungen mit dem VDW-Studienpreis 2006 ausgezeichnet.

Christian Mertens erhielt den mit 1500Euro dotierten Preis für seine Studien-arbeit zum Thema ›Entwicklung von in-telligenten Methoden zur Analyse vonproduktionstechnologischem Wissen‹.

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Tools4/2006

News

Ereignisse

Personen, Ereignisse, Termine

EreignissePersonen

Airtec 2006

Unter dem Motto ›Excellence in Pro-duction – Excellence in the Air‹ stelltensich WZL und Fraunhofer IPT vom 17. bis20. Oktober auf der Airtec 2006 vor, einerneuen Zuliefermesse für die Luft- undRaumfahrt, die nun jährlich in Frankfurtam Main stattfinden soll. Im Mittelpunktdes Messeauftritts standen die Aktivitä-

BundesbildungsministerinAnnette Schavan besucht das WZL

Während eines Informationsbesuchs ander RWTH Aachen besuchte die Bundes-ministerin für Bildung und Forschung,Dr. Annette Schavan, auch WZL und Fraun-hofer IPT. Im Rektorat standen zunächstGespräche über die neuen Exzellenz-

cluster der Hochschule auf dem Pro-gramm. Rektor Professor Burkhard Rauhutund Professor Günther Schuh informier-ten die Ministerin dann ausführlich überdas Campus-Projekt im Westen der Stadt.

Das Projekt war auch Thema der Gesprä-che im WZL. Von hier aus nutzte dieMinisterin die Gelegenheit, sich aus denFenstern des Neubaus einen Überblicküber das Gelände des geplanten Groß-projekts zu verschaffen. Ein kurzer Rund-gang durch die Forschungseinrichtungender beiden Institute rundete den Besuchab.

Dipl.-Ing. Stephan Witt (ganz rechts)und Prof. Günther Schuh informierendie Gäste beim Hallenrundgang(von links: RWTH-Rektor Prof. BurkhardRauhut, RWTH-Kanzler ManfredNettekoven, Ministerin Dr. AnnetteSchavan, Vorstandsvorsitzender desForschungszentrums Jülich,Prof. Dr. Achim Bachem undProf. Günther Schuh)

ten ihres neu gegründeten Geschäfts-felds ›Luftfahrt‹. Als Messehighlights zeig-ten die beiden Institute Strömungsflächenfür integral beschaufelte Verdichterstufen,so genannte BLISKs, die Hochleistungs-bearbeitung von Strukturbauteilen sowieeinen Tapelegekopf zur Verarbeitung vonFaserverbundwerkstoffen für die Luft-und Raumfahrttechnik.

MAVO-Projekt ›MikroBioStrukt‹soll industrielle Biotechnologiestärken

Die industrielle Biotechnologie bildet dieGrundlage für viele bereits bestehende,aber auch für zahlreiche neue therapeu-tische und pharmazeutische Medizin-produkte. Im Januar 2007 starteten des-halb verschiedene Institute der Fraun-hofer-Gesellschaft, darunter die Fraun-hofer-Verbünde ›Life Science‹ und ›Pro-duktion‹, die Marktorientierte Vorlauf-forschung (MAVO) ›MikroBioStrukt‹. Zieldes Projekts ist es, erstmals flexible undkostengünstige Herstellungsverfahren fürbiofunktionalisierte Oberflächen bereit-zustellen und die Ergebnisse des Tissue-Engineering vom Labormaßstab in diewirtschaftliche Produktion zu überfüh-ren. Beispiele für künftige Anwendungensind die Entwicklung künstlicher Haut fürVerbrennungsopfer, die Zucht von Organ-implantaten oder Gewebeversuchsträgerfür pharmazeutische Tests als Alternativezu Tierversuchen.

6. Internationales Kolloquium›Werkzeugbau mit Zukunft‹

Mit dem 6. Internationalen Kolloquium›Werkzeugbau mit Zukunft‹ in Aachenpräsentierte der aachener werkzeug- undformenbau als gemeinsames Geschäfts-feld des WZL und des Fraunhofer IPT aufkompakte Weise die Branchentrends austechnologischer und organisatorischerSicht. Am 26. und 27. September 2006zeigten namhafte Referenten aus inter-national erfolgreichen Konzernen, renom-mierten Werkzeug- und Formenbau-Unter-nehmen sowie führenden Forschungs-einrichtungen den rund 380 TeilnehmernInnovationen in der Werkzeugherstellungund -technik und präsentierten neue Kon-zepte und Strategien für die betrieblicheOrganisation.

In einer Podiumsdiskussion zwischenEinkäufern und Herstellern von Werkzeu-gen diskutierten Referenten und Teilneh-mer gemeinsam ihre Wege der erfolgrei-chen Zusammenarbeit. Mit Stefan Schulze-Hausmann (u. a. 3sat nano) leitete einerfahrener Moderator zahlreicher Konfe-renzen die Diskussionsrunde. Währendeiner begleitenden Fachausstellung zeig-ten ausgewählte Unternehmen denKolloquiumsgästen ihre Lösungen für denWerkzeug- und Formenbau. Die Organi-sation der Konferenz und der Fachaus-stellung unterstützte das schwedischeUnternehmen Uddeholm Tooling AB.

Ein besonderer Höhepunkt war auchin diesem Jahr die Vergabe der Auszeich-nung ›Werkzeugbau des Jahres 2006‹ anden Sieger des Wettbewerbs ›Excellence

EreignissePersonen / Ereignisse

Ermittlungsverfahren eingestellt

Das Ermittlungsverfahren wegen fahrläs-siger Tötung gegen den MünsteranerMediziner Prof. Dr. Winfried Winkelmannist von der Staatsanwaltschaft Münstergegen Zahlung einer Auflage in Höhe von15 000 Euro an gemeinnützige Einrich-tungen eingestellt worden. Ein von derStaatsanwaltschaft Münster beauftragterGutachter hatte festgestellt, dass Winkel-mann die Todesursache des AachenerProfessors Wilfried König, der am 27.Juni 2001 verstorben ist, ›schuldhaft mitverursacht‹ hat.

Neue Oberingenieure

Am Lehrstuhl für Fertigungsmesstechnikund Qualitätsmanagement hat mit Dr.-Ing. Mark Betzold ein weiterer Oberinge-nieur seine Arbeit aufgenommen. Seitdem 1. September 2006 leitet Mark Betzoldden Bereich Qualitätsmanagement.

Ebenfalls seit dem 1. September istDr.-Ing. Christoph Klotzbach im Amt. Erist Nachfolger von Dr.-Ing. AlexanderSauer, der das WZL in Richtung Industrieverlassen hat. Christoph Klotzbach ist fürden Bereich Unternehmensentwicklungam Lehrstuhl für Produktionssystematikverantwortlich.

Einen neuen Oberingenieur gibt esmit dem Jahreswechsel auch am Lehr-stuhl für Werkzeugmaschinen. Nachdemder bisherige Oberingenieur der Abtei-lung Steuerungstechnik und Automati-sierung, Dr.-Ing. Frank Possel-Dölken,zum 1. Januar 2007 die Geschäftsfüh-rung des Exzellenzclusters ›IntegrativeProduktionstechnik für Hochlohnländer‹übernommen hat, tritt zum gleichen Zeit-punkt Dipl.-Ing. Werner Herfs seine Nach-folge an.

Neuer Geschäftsführerbei der Grindaix GmbH

Zum Jahreswechsel 2006/2007 schiedDr.-Ing. Dirk Friedrich als Geschäftsfüh-rer der Grindaix GmbH aus. Dirk Friedrichstellt sich im nächsten Jahr neuen Aufga-ben in der Industrie.

Sein Nachfolger als Geschäftsführerder Grindaix GmbH ist seit Beginn desneuen Jahres Dipl.-Ing. Bastian Maier.

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News Personen, Ereignisse, Termine

EreignisseEreignisse

in Production‹, der den besten Werk-zeugbau im deutschsprachigen Raumrepräsentiert. Gleich zwei Gesamtsiegerkonnten WZL und Fraunhofer IPT zumAbschluss des diesjährigen Wettbewerbs

ausrufen: Den Titel teilen sich nun dieWIRO Präzisions-Werkzeugbau GmbH &Co. KG und die Sparte Werkzeugbau derAudi AG, die damit bereits zum zweitenMal als Gesamtsieger des Wettbewerbshervorging.

Während der feierlichen Preisverlei-hung nahmen Hubert Waltl, Leiter derAudi-Sparte Werkzeugbau aus Ingolstadt,und Reiner Rohlje, Geschäftsführer beiWIRO in Olpe, den Pokal aus den Händenvon Vorjahressieger Günter Hofmann,Geschäftsführer der Siegfried HofmannGmbH, entgegen. In seiner Laudatio hobHofmann die besonders schwierige Aus-wahl des Gesamtsiegers in diesem Jahrhervor. Wegen der großen Unterschiede

der Unternehmen, die jeweils auf ihremGebiet herausragend sind, entschloss sichdie Jury, beiden Unternehmen den Titel›Werkzeugbau des Jahres 2006‹ zu ver-leihen.

Preisverleihung im Wettbewerb›Excellence in Production‹(von links: Fritz Klocke (WZL/Fraun-hofer IPT), Reiner Rohlje, WilfriedRohlje (WIRO), Reiner Gehrig, BernhardArbesmeier, Hubert Waltl (Audi),Günther Schuh (WZL/Fraunhofer IPT),Anton Habermeier (Audi),Günter Hofmann (Siegfried HofmannGmbH))

Ohne Lean Management gehtnichts mehr!

»Ohne Lean Management geht nichtsmehr!« – mit diesen Worten umriss Pro-fessor Günther Schuh auf dem Lean Ma-nagement Summit 2006 den Stand derDinge bei der Umsetzung des Lean-Ge-dankens in den produzierenden Unter-nehmen Deutschlands. »Bei sämtlichenDAX-notierten Unternehmen ist LeanManagement Tagesgeschäft«, stellte erwährend der Pressekonferenz anlässlichdes Kongresses fest, der mit 300 Teilneh-mern äußerst gut besucht war. Erfreutgab Schuh außerdem bekannt, dass dieWeiterbildungsveranstaltungen desWZLforums zum Thema ›Lean‹ – ebensowie die des am WZL angesiedelten ›Lean-Management-Instituts‹ – regelmäßig über-oder sogar ausgebucht seien. Er sprachdabei von einer regelrechten Weiter-bildungswelle, die durch den Lean-Ge-danken ausgelöst worden sei.

Zum dritten Mal fand der AachenerLean Management Summit in November2006 im exklusiven Ambiente des Aache-ner Hotels Quellenhof statt. Auf der Listeder Referenten standen erfahrene Mana-ger führender Industrieunternehmen, diemit Lean Management bereits ausgiebigErfahrung gesammelt haben und großeErfolge vorweisen können. Zwei Referen-ten ragten hier ganz besonders heraus:die geistigen Väter und Vordenker desLean-Gedankens Prof. Daniel T. Jones,

Leiter der Lean Enterprise Academy inHerefordshire, und Dr. James P. Womack,Präsident des Lean Enterprise Institute inBrookline, Massachusetts USA. Die bei-den Autoren zahlreicher Bücher zum Lean-Gedanken überzeugten einmal mehr alscharismatische Impulsgeber und Weg-weiser für eine wettbewerbsfähige Pro-duktionstechnik.

Inzwischen, so konnte MitveranstalterDr. Bodo Wiegand stolz verkünden, hatdie Lean-Bewegung längst auch andereBereiche außerhalb der Produktion erfasst.Lean Administration, Lean Engineering,Lean Maintenance oder Lean Healthcare– sie alle haben eindrucksvoll die nahezuunerschöpflichen Potenziale der Idee,Werte ohne Verschwendung zu schaffen,nachgewiesen.

Es zeigt sich allerdings auch, dass derErfolg der Lean-Aktivitäten durchaus un-terschiedlich ist. Für eine nachhaltigeEinführung des Lean Managements ist eswichtig, den richtigen Ansatz zu findenund die richtigen Handlungsfelder zuerschließen. Der systemische und ganz-heitliche Ansatz von Jones und Womackmit dem Dreiklang »Purpose – Process –People« empfiehlt sich dabei als sinnvolleMarschroute. Hier geht es vor allem da-rum, das bestehende Geschäftssystem auszwei Perspektiven zu analysieren und zuverbessern: aus der Sicht des Kunden,dessen Wünsche es zu erfüllen gilt, undaus der Sicht des Unternehmens selbst,das profitabel funktionieren und seine Wett-bewerbsfähigkeit verbessern muss.

EuroBLECH 2006

Auf der internationalen FachmesseEuroBLECH 2006 präsentierte das Fraun-hofer IPT aktuelle Highlights seinerForschungs- und Entwicklungsaktivitätenrund um die Blechbearbeitung. Auf demFraunhofer-Gemeinschaftsstand zeigtedas Institut vom 24. bis 28. Oktober neueVerfahren zum Laserfügen und Umfor-men sowie keramische Formeinsätze fürTiefziehwerkzeuge.

Das Fraunhofer IPT präsentierte aufder Messe Werkzeugeinsätze aus Silizium-nitrid, die die Standzeit gegenüber kon-ventionellen Werkzeugen um ein Viel-faches erhöhen. Das Tiefziehwerkzeug,das dort vorgestellt wurde, wurde imInnoNet-Verbundforschungsprojekt ›Kera-Form – Entwicklung keramischer Hoch-leistungsformeinsätze für die Blech-umformung‹ entwickelt.

Das Metalldrücken eher sprödharterHochleistungswerkstoffe aus Stahl, Titan-und Nickelbasislegierungen stößt schnellan seine Grenzen. Durch gezielte Wärme-einbringung mit dem Laser lässt sich derUmformgrad verbessern und damit dieFlexibilität und Leistung bestehenderDrückanlagen steigern. Auf der Euro-BLECH zeigte das Fraunhofer IPT bei-spielhaft einige komplexe Hochleis-tungsbauteile, die mit Unterstützung desLasers in ihre Form gebracht wurden,sowie keramische Drückrollen.

In aktuellen Forschungsarbeiten ent-wickelt und verbessert das FraunhoferIPT auch das Laserstrahlschweißen und-löten der Leichtmetalle Titan und Alumi-

300 Teilnehmer verfolgtenden Lean Management Summit 2006

Ereignisse

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News Personen, Ereignisse, Termine

EreignisseEreignisse

bonding Firmenkontakt-messe 2006

Mit dem Ziel, den studentischen Nach-wuchs schon frühzeitig für das Institut zubegeistern und so langfristig wissen-schaftliche Mitarbeiter zu gewinnen, prä-sentierte sich das Fraunhofer IPT in die-sem Jahr erstmals auf der Firmenkontakt-messe des bonding-studenteninitiativee.V. Die Messe gab Studierenden undAbsolventen der Aachener Hochschulendie Gelegenheit, sich über die Tätigkeits-felder des Fraunhofer IPT zu informierenoder sich direkt für Studien- und Diplom-arbeiten und Stellen als Studentische Hilfs-kräfte oder Wissenschaftliche Mitarbeiterzu bewerben. Mehrere Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter des Fraunhofer IPT stan-den am 6. Dezember 2006 bereit, um diezahlreichen Fragen der jungen Kandida-tinnen und Kandidaten mit Rückgriff aufihren persönlichen Erfahrungsschatz zubeantworten.

Professor Robert Schmitt stelltExzellenz-Cluster in Brüssel vor

Das Thema stand fest, bevor der Exzellenz-cluster ›Produktionstechnik für Hochlohn-länder‹ endgültig bewilligt wurde – derVortrag von Professor Robert Schmitt inder Vertretung des Landes NRW bei derEuropäischen Union in Brüssel war hoch-aktuell. Was Schmitt und der Rektor derRWTH Aachen, Professor BurkhardRauhut, in Brüssel präsentierten, könntekaum besser in die EU-Förderrichtlinienpassen. Kooperation, Ideen, Integrationund Spitzenforscher sind gefragt, um dieKonsumgüterproduktion in Europa zu

halten: Wie kann die Produktion in Hoch-lohnländern im globalen Wettbewerb inZukunft bestehen?

Die Vortragsveranstaltung war Teileiner Kampagne des NRW-Innovations-ministeriums, mit der die Leistungs- undInnovationsfähigkeit des Landes NRW inder EU-Hauptstadt Brüssel nachhaltigdemonstriert werden sollen. In Gegen-wart von Innovationsminister AndreasPinkwart skizzierte zunächst BurkhardRauhut die RWTH Aachen, die mit zweigeförderten Exzellenzclustern und einerGraduiertenschule zur Spitze in Deutsch-land zählt.

Minister Pinkwart sparte dann auchnicht mit Lob für dieAachener Wissenschaft-ler und gratulierte nach-drücklich zum großenErfolg, gleich zwei Ex-zellenzcluster auf denWeg zu bringen. DieCluster-Präsentation vonProfessor Schmitt schienauch die anwesendenProject Officers aus denGeneraldirektionen derEU-Kommissionen be-eindruckt zu haben. »Die

Aachener Universität mit ihrem starkenIngenieurwesen ist ein Schlüsselzentrumin Europa«, bekannte Dr. Andrea Gentilivom Direktorat Produktionstechnologienfreimütig. Und weiter: »Es hilft natürlich,wenn wir berichten können, welcheLösungskompetenzen eine Hochschuleaufzuweisen hat!«

Kolloquium ›Optik –Schlüsseltechnologie mit Zukunft‹

Mit einem zweitägigen Kongress rundum die Themen Optik und Photonik botdas Fraunhofer IPT gemeinsam mit sei-nem jüngsten Spin-off, der aixtoolingGmbH, nun bereits zum zweiten Mal eineInformationsplattform zu aktuellen Per-spektiven, technologischen Innovatio-nen und neuen Anwen-dungen aus Industrieund Forschung. Einenbesonderen Schwer-punkt des diesjährigenKolloquiums, das am 22.und 23. Oktober 2006stattfand, bildete die Fer-tigung anspruchsvollerOptikkomponenten fürden Automobilbau, dieTelekommunikation unddie Medizintechnik.

Das Kolloquium, das alle zwei Jahre inAachen stattfindet, setzte dieses Mal aufdie drei Themenkomplexe ›Märkte undStrategie‹, ›Produkte und Innovation‹sowie ›Technologie und Produktion‹. Zahl-reiche hochkarätige Referenten aus in-ternational erfolgreichen Unternehmenwie der Nokia Corporation, Philips HTP,Schott North America Inc., Leica S.A.,Canon Inc., der Carl Zeiss Jena GmbHoder der Satisloh AG zeigten mehr als 130interessierten Teilnehmern in an-wendungsnahen Präsentationen aktuelleEntwicklungen und Trends auf.

Das Programm umfasste nicht nurinsgesamt 19 Fachvorträge, sondern aucheine Führung durch die Maschinenhallendes Fraunhofer IPT und ein gemeinsamesAbendessen im Lenné-Pavillon am Aache-ner Spielcasino. Das Ziel der Veranstalter,den Besuchern des Kolloquiums eine aus-gewogene Mischung an Information undGelegenheit zur Kommunikation zu bie-ten, wurde damit mehr als erfüllt.

Auch 2006 lockte das Kolloquium›Optik – Schlüsseltechnologie mitZukunft‹ wieder zahlreiche Gästeaus dem In- und Ausland nach Aachen

EuroMold 2006

Auch 2006 präsentierte sich das Fraun-hofer IPT wieder auf der EuroMold, derFachmesse für den Werkzeug- und For-menbau: Auf dem Gemeinschaftsstandder Fraunhofer-Allianz ›Rapid Proto-typing‹ präsentierten sich WZL und Fraun-hofer IPT. Mit ihrer Initiative aachenerwerkzeug- und formenbau starteten die

nium. Am Beispiel eines filigranen,laserstrahlgeschweißten Kühlflüssigkeits-verteilers aus Titan und einer gelötetenAutomobilheckklappe, die in Zukunft ausAluminium gefertigt werden kann, de-monstrierte das Fraunhofer IPT kommen-de Einsatzfelder dieser Verfahren.

Innovations-MinisterAndreas Pinkwart, HochschulrektorProf. Burkhard Rauhut undProf. Robert Schmitt im lockerenGespräch

beiden Institute pünktlich zur Messe ineine neue Runde des Wettbewerbs›Excellence in Production‹.

Außerdem stellte das Fraunhofer IPTauf dem Gemeinschaftsstand neue Er-gebnisse des Verbundforschungsprojekts›FlexOStruk‹ vor. In diesem Projekt ent-wickelt das Institut gemeinsam mit neunIndustriepartnern eine durchgängigeProzesskette für die flexiblere und schnel-lere Herstellung von Designstrukturen inWerkzeugoberflächen. Zum Einsatzkommt das konturnahe 3D-Laserstrahl-abtragen, mit dem sich die Strukturen inKunststoffoberflächen einbringen lassen.Anwendungen für solche strukturiertenOberflächen finden sich beispielsweisebei Automobil-Innenverkleidungen, woaus Kostengründen Leder durchKunststoffmaterialien mit angenehmerHaptik und Optik imitiert wird.

Highlight des gemeinsamen Auftrittsmit dem CAM-Partner Camaix GmbH undSiemens A&D war der NCProfiler, eineSoftware zur NC-Datenanalyse und -opti-mierung. Ein neues Modul der Softwaregeneriert die BSPLINE-NC-Ausgabe fürdie Sinumerik-840D-sl-Steuerung. DasFraunhofer IPT, Camaix und Siemens A&Dführten die Funktionsweise des neuenModuls auf der Messe in einem Be-arbeitungszentrum vom Typ GildemeisterDMU 50 eVo linear unter Verwendungeiner Sinumerik-840D-sl-Steuerung amBeispiel eines Stifthalters vor.

Ereignisse Ereignisse

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Tagungen / Konferenzen

13. – 14. März 2007Mizenboushi – GD³Beherrschung von Entwicklungs-und Änderungsprozessen mitDRBFMNeben den klassischen Entwick-lungsprozessen müssen Unterneh-men in Zukunft auch ihre Änderungs-prozesse besser beherrschen undlernen, Produktfehler präventiv zuvermeiden. Mizenboushi – GD³ isteine Philosophie aus Japan, diedurch den Einsatz der MethodeDesign Review Based on FailureModes (DRBFM) ein Entwicklungs-team über seine Schnittstellenhinaus unterstützt. Das Seminar setztsich kritisch mit dem Unterschiedzwischen der japanischen und derwestlichen Qualitätsphilosophieauseinander und stellt weiterePotenziale der Einbindung vonQualitätsmethoden vor. Anwenderaus verschiedenen Unternehmenberichten, wie die Philosophiebereits erfolgreich angewendet undimplementiert wurde.

VeranstalterWZLforum an der RWTH Aachen

VeranstaltungsortWZL Neubau

Ihr AnsprechpartnerKirstin Marso, M.A.Telefon 0241/[email protected]

12. – 16. März 2007Zertifikatkurs›Chief Innovation Manager‹Ziel des Kurses ist es, umfassendeSchlüsselfähigkeiten für Führungs-kräfte in Innovations- und Entwick-lungsbereichen zu vermitteln. Ex-perten aus Industrie und Forschungzeigen aktuelle Trends und Ent-wicklungen im Innovationsmanage-ment auf, die die Teilnehmer für dieArbeit als Führungskraft und für dieAusgestaltung des Unternehmens-bereichs brauchen. Der Kurs zeigtState-of-the-art-Methoden undvermittelt anhand von Fallbeispielenund praktischen Übungen Wissenfür eine effiziente Führung. DerKurs soll außerdem ein Netzwerkzwischen den Teilnehmern unter-einander und den Referentenschaffen. Abgeschlossen wird derKurs mit einer Zertifikatsprüfungzum ›Chief Innovation Manager‹und der Verleihung eines Zertifikatsdurch die RWTH Aachen.

VeranstalterWZLforum an der RWTH Aachen

VeranstaltungsortWZLforum, Aditec-Gebäude

Ihr AnsprechpartnerKatrin Fausten M.A.Telefon 0241/[email protected]

15. März 2007Erfolgreich in DeutschlandproduzierenZiel der Tagung ist es, neue Kon-zepte und Lösungen zur Zukunfts-sicherung produzierender Unterneh-men in Deutschland vorzustellenund zu diskutieren. Hintergrund fürdiese Tagung ist eine im Jahr 2006vom WZL und Kienbaum gemein-sam vorgestellte Studie mit demTitel ›ZukunftsperspektivenDeutschland‹. In Ergänzung zu denStudienergebnissen werden in einerBefragung zurzeit einzelne Themen-felder konkretisiert und validiert. DieErgebnisse von Studie und Befra-gung sowie die Erfahrungen derVeranstalter und Referenten ausUnternehmen mit Best-Practice-Lösungen präsentiert die Tagung invier Themenblöcken. Diskussions-runden geben genügend Freiraum,um den Erfahrungsaustausch zudiesen hochaktuellen Themen unterden Teilnehmern sicherzustellen.

VeranstalterWZLforum an der RWTH Aachen

VeranstaltungsortDorint Sofitel Quellenhof Aachen

Ihr AnsprechpartnerKatrin Fausten M.A.Telefon 0241/[email protected]

20. – 21. März 2007Prozesskettenoptimierung mitinnovativen MethodenGute Ideen als Erster zu haben, isteine Voraussetzung für dauerhaftenUnternehmenserfolg. Das Fraun-hofer IPT hat deshalb eine Systema-tik zur ganzheitlichen und qualitäts-gerechten Prozesskettenoptimierungin der Produktherstellung entwickeltund in der industriellen Praxiserprobt. In einem eigens entwickel-ten Vorgehensmodell wurden dazunicht nur klassische Methoden desQualitätsmanagements, sondernauch neue, ganzheitlich wirkendeTechniken integriert: die Theoriedes erfinderischen Problemlösens(TRIZ) sowie die Theory of Con-straints (TOC), die beide leistungs-starke Verfahren zur Prozessketten-optimierung bieten. In diesemWorkshop trainieren die Teilnehmerdie Anwendung der Systematik so-wie der integrierten Werkzeugeanhand praxisnaher Fallbeispiele.Die Anwendung der Systematikbefähigt sie, auf der Basis innova-tiver Verbesserungen Optimierungs-potenziale zu erschließen und dieQualitäts- und Marktfähigkeit ihresUnternehmens zu verbessern.

VeranstalterWZLforum an der RWTH Aachen

VeranstaltungsortWZL Neubau

Ihr AnsprechpartnerKatrin Fausten M.A.Telefon 0241/[email protected]

22. März 2007Basisseminar ›AngewandteStatistik für die Qualitäts-sicherung‹Das Qualitätsmanagement kannheute auf eine nahezu unerschöpf-liche Menge an Prozess- und Pro-duktdaten zurückgreifen. Die struk-turierte Auswertung dieser Daten istein wichtiger Bestandteil bei derAnalyse industrieller Herausforde-rungen. Statistische Methodenbieten hier die geeigneten Mittelzur erfolgreichen Auswertung,Verdichtung und Interpretation dergesammelten Daten. Das Seminarbietet den Teilnehmern einen Ein-blick in den Einsatz statistischerMethoden im industriellen Alltag.Die vorgestellten Theorien werdenzusammen mit den Teilnehmern inPraxisworkshops angewendet undvertieft. Die vermittelten Kenntnissebefähigen sie dazu, industrielleProzesse besser zu verstehen undungenutzte Verbesserungspoten-ziale erfolgreich zu erschließen.

VeranstalterWZLforum an der RWTH Aachen

VeranstaltungsortWZLforum, Aditec-Gebäude

Ihr AnsprechpartnerKatrin Fausten M.A.Telefon 0241/[email protected]

27. – 29. März 20077. Aachener Komplexitäts-management-TagungBest Practice-Beispiele aus unter-schiedlichen Branchen beweisen: Esgibt erfolgreiche Lösungen imSpannungsfeld zwischen ›attraktiverVielfalt‹ und ›wettbewerbsfähigenUnternehmensprozessen‹. ZurAngebotsvielfalt gehört aber auchdie intelligente Ausgestaltung desProdukts. Die Bedeutung der Pro-grammbreite, von Produkt- undPlattformstruktur sowie der Wert-schöpfungskette stehen im Mittel-punkt des Komplexitätsmanage-ments. Die Veranstaltung bietetUnternehmenslenkern und Ent-scheidern die Gelegenheit, sichanhand von aktuellen Beispielen ausder Unternehmenspraxis und Er-kenntnissen der angewandten Wis-senschaft einen Überblick über diebesten Lösungen zum Thema Kom-plexitätsmanagement zu verschaf-fen und mit Experten führenderUnternehmen zu diskutieren.

VeranstalterWZLforum an der RWTH Aachen

VeranstaltungsortDorint Novotel Aachen City

Ihr AnsprechpartnerKirstin Marso, M.A.Telefon 0241/[email protected]

TermineTermine

News Personen, Ereignisse, Termine

Termine

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Tools4/2006

Impressum

Tools 4/200613. JahrgangISSN 0947-8647

Ein Magazin über die Forschung derAachener Produktionstechniker des WZLund Fraunhofer IPT. Zur Informationder Medien, Wirtschaft und Wissenschaft;für Kunden, Partner und Mitarbeiter.

Erscheinungsweise: viermal jährlich

HerausgeberProfessor Christian BrecherProfessor Fritz KlockeProfessor Robert SchmittProfessor Günther Schuh

Fraunhofer-Institut fürProduktionstechnologie IPTSteinbachstraße 1752074 AachenTelefon 0241/8904-180Telefax 0241/8904-6180www.ipt.fraunhofer.de

Werkzeugmaschinenlabor WZLder RWTH AachenSteinbachstraße 1952074 AachenTelefon 0241/80-27968Telefax 0241/80-22293www.wzl.rwth-aachen.de

WZLforum gGmbHSteinbachstraße 2552074 AachenTelefon 0241/80-23614Telefax 0241/80-22575www.wzlforum.rwth-aachen.de

RedaktionsanschriftLaboratorium für Werkzeugmaschinenund Betriebslehre WZL der RWTH AachenSteinbachstraße 1952074 Aachen

RedaktionSusanne Krause M.A. (verantwortlich)Kurt Rütten

Grafik, LayoutDipl.-Des. Heike I. Plath AGDwww.plath-design.de

FotosFraunhofer IPT (S. 4); WZL (S. 9);Privat (S.13 li. Sp.); ATP (S. 13 mi. Sp.);Kurt Rütten (S. 13 re. Sp., 14 re. Sp., 15, 17,18 ); FAG (S. 14 mi. Sp.);Guido Flüchter (S. 16, 19);

DruckRhiem Druck GmbH, Voerde

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mitvollständiger Quellenangabe und nachRücksprache mit der Redaktion.Belegexemplare werden erbeten.

Termine

Kolumne

Exzellenzcluster ›IntegrativeProduktionstechnik für Hochlohn-länder‹

Die Entscheidung ist gefallen, die Spitzen-position der Aachener Produktionstechnikereindrucksvoll bestätigt! In der von der Bun-desregierung und den Ländern initiiertenExzellenzinitiative zur Schwerpunktbildungder deutschen Forschungs- und Hoch-schullandschaft fielen gleich mehrere Ent-scheidungen zugunsten der RWTH Aachen.So werden nach der ersten Ausschreibungs-runde gleich zwei ingenieurwissenschaft-liche Exzellenzcluster und eine ingenieur-wissenschaftliche Graduiertenschule zurFörderung der Doktorandenausbildung derRWTH Aachen gefördert. Neben dem pro-duktionstechnischen Exzellenzcluster sinddies der Exzellenzcluster ›Ultra High-SpeedMobile Information and Communication‹sowie die Graduiertenschule ›Aachen Insti-tute for Advanced Study in ComputationalEngineering Science‹. Auch in der zweitenAusschreibungsrunde schaffte es die RWTHAachen mit drei Anträgen – dem RWTHZukunftskonzept, dem Exzellenzcluster›Tailor-Made Fuels from Biomass‹ und derGraduiertenschule ›Bonn-Aachen Interna-tional Graduate School for Applied Infor-matics‹ – durch die Vorentscheidung.

Der Aachener Exzellenzcluster ›Integra-tive Produktionstechnik für Hochlohnlän-der‹ konnte sich in der ersten Ausschrei-bungsrunde als einzige Initiative aus demMaschinenbau durchsetzten. Der Exzel-lenzcluster ist mit insgesamt 39 Mio Eurodotiert und damit die derzeit wohl umfas-sendste Forschungsinitiative in Europa mitdem Ziel, die Produktion in Hochlohnländernzu halten. Der Exzellenzcluster, an dem 18

Kolumne

News Termine

Professoren der RWTH aus der Werkstoff-und Produktionstechnik sowie mehrere ›An-Institute‹ beteiligt sind, verfolgt das Ziel, ausder Produktionstechnik heraus Beiträge zurErhaltung arbeitsmarktrelevanter Produktionin Hochlohnländern zu liefern.

Der Exzellenzcluster zielt daher auf dieErarbeitung einer zukunftsfähigen, produk-tionswissenschaftlichen Strategie und Theoriesowie der dafür notwendigen Technologie-ansätze. Die Aachener Produktionstechnikhat bereits mit der umfassenden Entwick-lung einer Technologie-Roadmap für diegesamte Zukunft der Produktionstechnikbegonnen. Diese adressiert verschiedeneEntwicklungslinien zur Individualisierung,zur Virtualisierung, zur Hybridisierung undzur Selbstoptimierung der Produktion, indenen organisatorische und technologischeInnovationen vorangetrieben werden. ZurDurchführung der Forschungsaktivitäten isteine direkte Beteiligung der produzierendenIndustrie in Deutschland notwendig. Hierzuhaben sich bereits zwölf international re-nommierte Unternehmen bereit erklärt, realeBusiness und Industry Cases zur Verfügungzu stellen. Diese umfassen ein breites Spek-trum aus der industriellen Produktionstech-nik, beispielsweise ein Kühlschrankdisplayals integriertes Produkt, eine Fahrzeugachse,eine design-to-cost durchmodularisierteDruckmaschine oder einen integrierten Mikro-laser.

Ihr AnsprechpartnerDr.-Ing. Frank Possel-Dölken ist seit No-vember 2000 wissenschaftlicher Mit-arbeiter am Lehrstuhl für Werkzeugma-schinen des WZL und seit Januar 2007Geschäftsführer des Exzellenzclusters.Telefon 0241/80-27590

25. April 20073. Aachener Sigma-KolloquiumIn vielen Unternehmen haben Pro-gramme des Verbesserungsmanage-ments wie Six Sigma und Lean SixSigma, Business Excellence oderKaizen den Qualitätsgedanken inden operativen Bereichen verankert.Allerdings werden die Programmeoft nur halbherzig verfolgt, obwohldie konsequente Durchführungerhebliches Potenzial zur Effizienz-steigerung von Geschäftsprozessenbietet. Die Entwicklung integrierterAnsätze, die effektive Werkzeugedes Verbesserungs- und des ChangeManagements sinnvoll miteinandervernetzen und damit den Nutzender Programme erheblich steigern,ist unabdingbar. Das 3. AachenerSigma-Kolloquium bietet seinenTeilnehmern Erfahrungsberichteführender Unternehmen zum Um-gang mit diesen Herausforderungenund zur Gestaltung optimierter Ver-besserungs- und Change-Programme.Referenten stellen neue Werkzeugefür ein integriertes und besseresVerbesserungs- und Change Manage-ment vor. Außerdem soll die Ver-anstaltung die Basis für einen Erfah-rungsaustausch über die Eignungverschiedener Ansätze des Verbes-serungs- und Change Managementsbieten.

VeranstalterWZLforum an der RWTH Aachen

VeranstaltungsortDorint Sofitel Quellenhof Aachen

Ihr AnsprechpartnerKatrin Fausten M.A.Telefon 0241/[email protected]

26. April 2007Erfolgsfaktoren im EinkaufSchon längst bedeutet Einkauf inUnternehmen nicht mehr nur diereine Bestellabwicklung oder nur dieAuswahl des billigsten Anbieters,sondern auch eine enge Verbindungmit anderen Unternehmensteilenwie Entwicklung und Produktion.Im Seminar vermitteln Referentenaus Industrieunternehmen ihreErfahrungen im Einkaufsmanage-ment und beschreiben ihre Vor-gehensweisen und Methodenausführlich, um so den Teilnehmerndie Möglichkeit zu bieten, vonerfolgreichen Praxisbeispielen zuprofitieren.

VeranstalterWZLforum an der RWTH Aachen

VeranstaltungsortWZLforum, Aditec-Gebäude

Ihr AnsprechpartnerKatrin Fausten M.A.Telefon 0241/[email protected]

27. April 2007Wachstum erfolgreich gestaltenGerade in Zeiten starken Wachstumsgeraten viele Unternehmen inSchwierigkeiten. Gleichzeitig lassensich aber auch Erfolgsbeispielefinden. Worin liegen die Geheimnis-se erfolgreicher Wachstumsstrate-gien und wie lassen sie sich aufandere Unternehmen übertragen?Das Seminar gibt einen Einblick inden vielfältigen Themenbereichunternehmerischen Wachstums. Dasoperative und strategische Manage-ment einer Wachstumsstrategie wirdim Seminar genauso vertieft wiealternative Finanzierungskonzepteund besondere Risikofelder. DieTeilnehmer erhalten Gelegenheit,Erfolgsfaktoren ausführlich zudiskutieren und Entscheidungs-träger verschiedener Unternehmenberichten über ihre Erfahrungen.Konkrete Handlungsempfehlungensollen die Teilnehmer in die Lageversetzen, die Informationenerfolgreich umzusetzen.

VeranstalterWZLforum an der RWTH Aachen

VeranstaltungsortWZL Neubau

Ihr AnsprechpartnerKatrin Fausten M.A.Telefon 0241/[email protected]

Page 13: TOOLS - Deutsch · 2007. 4. 25. · Fritz Klocke Robert Schmitt Günther Schuh Themen Fertigungsverfahren Hybride Produktion Ansatz zur systematischen Über-windung technologischer

Eine neue Dimension von Flexibilität, Qualitätund Synchronität

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TOOLSTOOLSInformationen der Aachener Produktionstechniker

ISSN 0947-8647

Inbetriebnahme von Werkzeugmaschinen –Insellösungen sind Vergangenheit

Produktdifferenzierung, Kostenführerschaftoder beides?

2006

Ansatz zur systematischen Überwindungtechnologischer Grenzen

Werkzeugmaschinenlabor WZL

der RWTH Aachen

Steinbachstraße 19

52074 Aachen

Fraunhofer-Institut für

Produktionstechnologie IPT

Steinbachstraße 17

52074 Aachen

Bald möglich:Die Herstellung

individualisierterProdukte zu ähnlichenKosten einer Massen-

anfertigung