Trafikantenzeitung 03/13

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P. b. b. Verlagspostamt 2340 Mödling, Zul.-Nr. GZ 02Z030724 M, Postnummer: 3 www.wirtschaftsverlag.at Unabhängig · Objektiv · Kritisch · Informativ Nr. 3 / März 2013

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Unabhängig · Objektiv · Krit isch · Informativ Nr. 3 / März 2013

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im BLickpunkT

Die neuen Preiseendlich ist es so weit: Die großen vier industriepartner erhöhen die preise ihrer Zigaretten. Die meisten produkte werden um 20 cent teurer, einzelne marken um 10 bis 15 cent. Die gute nach-richt: Auch im gehobenen segment ziehen die Verkaufspreise an. (mh, Format)

nach den zurückge-zogenen Ankündi-gungen durch JTI und Imperial aufgrund des

Fehlens jedweder Reaktion von Marktführer Philip Morris hatte gerade British American Tobac-co wieder Leben in das Preis-karussell gebracht: Ab 1. März kosten die Hauptmarken Pall Mall nun 3,90 Euro statt 3,70, Parisienne steigen von 3,80 auf 4 Euro und Lucky Strike von 4,10 auf 4,30 Euro. Der Abstand der Luckies Ohne Zusätze sowie der Click and Roll bleibt gleich, diese steigen von 4,20 auf 4,40 Euro.

PMi, Jti und imperialDrei Tage später (4. März) folgt Philip Morris, wo alle Produkte ebenfalls um 20 Cent teurer wer-den – nur L & M macht mit einer Anhebung um 15 Cent eine Aus-nahme von dieser Regel. Ab 11. März tragen auch die Zigaretten von JTI und Imperial neue Preis-schilder: West klettern von 3,75 auf 3,90 Euro, die JPS-Familie von 3,80 auf 4 Euro. Bei Gauloi-ses ist es ein wenig komplizierter: Generations kosten statt 3,90 nun 4 Euro, die Soft packs 4,20 und alle anderen Varianten 4,40 Euro. JTI hebt die Smart und Winston von 3,75 auf 3,90 Euro, Benson & Hedges klettern von 3,80 auf 4 Euro, und Camel macht eben-falls einen Sprung um 20 Cent. Dafür werden die Memphis nun zur Zwei-Klassen-Gesellschaft :

Air und Blue werden um nur 10 Cent, die Classic und White aber um 20 Cent teurer.

MoosmayrMit 18. März werden auch hier die Preise angehoben. Die Er-höhungen sind dabei nicht ein-heitlich: Pepe, Manitou und die Batton Big Packs klettern um 10 Cent auf 3,90, 4 bzw. 4,65 Euro, Excite und Batton Maxi um 15 Cent auf 3,80 sowie 5,60 Euro und der Rest des Programms durchwegs um 20 Cent, womit Batton und Allure nun einheit-lich bei 3,90 Euro liegen.

Bewegung auch im Premiumsegment

Erfreulich ist neben dem Wegfall der 5-Cent-Schritte vor allem, dass die Preise nicht nur im un-teren Segment steigen, sondern durch die Bank angehoben wer-den – womit alle Beteiligten am Premium-Segment wieder bes-ser verdienen und dieses seinen Abstand nach unten hält. Ur-

sprünglich bestand ja die nicht unberechtigte Befürchtung, dass sich „oben“ nichts tun würde,

während „unten“ an der Preis-schraube gedreht wird. Nach dem ursprünglichen Trinkl-Modell der Tabaksteuernovelle wäre diese Entwicklung wohl auch nicht unwahrscheinlich gewesen – schließlich hätten die Premiummarken gemütlich ab-warten können, wie ihnen die Preisanhebungen des bisherigen "Budget-Segments" mit zuneh-mender Zeit immer mehr in die Hände spielen. Weil es für den kostenbewussten Raucher ab einem individuell verschiedenen Zeitpunkt kaum mehr einen Un-terschied macht, ob er Premium oder die dann schon fast gleich teuren Marken des ehemals un-teren Preissegments raucht.Insgesamt gesehen kommt die Erhöhung der Preise jedoch so spät, dass im April mit keiner erneuten Steigerung aufgrund des WAP gerechnet werden darf – diese steckt im aktuellen Preis-

sprung schon drin. Mit 2. April werden dann auch die Fein-schnitt-Preise angehoben.Immerhin ist vor der National-ratswahl Ende September kaum mit einer unpopulären Anhe-bung der Tabaksteuer zu rech-nen – die große Koalition hat wenig Lust, verärgerte Wähler zu Stronach, Strache & Co zu ver-treiben.

Auswirkungen und Marktanteile

Die weitgehend linearen Preisan-passungen sollte kaum Einfl uss auf die Anteile der großen An-bieter am Gesamtmarkt haben und auch das recht einheitliche Timing dürft e spürbare Ver-schiebungen nicht begünstigen – die neuen Preise könnten also sogar halten. Einem „Format“-Artikel zufolge hat sich von 2011 auf 2012 zwar am Ranking der großen vier nichts getan, es gibt aber den-noch Gewinner und Verlierer: PMI (36,5 %) und BAT (11,2 %) konnten um jeweils 0,9 Prozent zulegen, JTI (32,6 %) verlor ein halbes Prozent. Die größten Ver-luste musste Imperial hinneh-men: von 17,5 auf 16,6 Prozent – minus 0,9. Spitzzüngige Zeitgenossen sind allerdings schon neugierig, ob und in welcher Höhe sich das Startchaos bei PMI letztlich auf die Marktanteile 2013 auswirken wird.

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im BLickpunkT

eDiTOriAL

Optimistisch, aber wachsamMit der "Feuer & Rauch 2013" liegt ein erster kleiner Saisonhöhpunkt der heimischen Tabaklandschaft hinter uns – und die Branche lebt spürbar. Nicht anders ist zu erklären, warum die Automatenanbieter von guten Abschlüs-sen berichten und sich auch die Kassenanbieter über reges Interesse freuten. Gerade die Beschäft igung mit einerseits längerfristigen, gleichzeitig aber auch fi nanziell spürbaren Investitionen zeigt deutlich, dass die Stimmung unter den Trafi kanten positiv und nach vorne gerichtet ist. Gut so! Die von zahlreichen Pessimisten schon abgeschriebene, nun aber in deutlichem Umfang von allen Marktteilnehmern durchgezogene Anhebung der Preise mag das ihre dazu beigetragen haben, dass viele Trafi kanten den viel zitierten "Silberstreif am Horizont" wieder bemerken. Zumal es uns aufgrund des heurigen Wahljahres mit großer Wahrscheinlichkeit erspart bleiben wird, dass noch in diesem Jahr eine – wenig beliebte – Anhebung der Tabaksteuer nach bekanntem Vorbild an der Spanne der Trafi kanten knabbern wird, weil die Verkaufspreise nicht mitziehen.Reine Hurra-Stimmung kann und darf jedoch angesichts der Bedrohung durch den Entwurf zur Tabakprodukterichtlinie nicht aufk ommen. Überra-schend sind beim nationalen Widerstand gegen die überzogene TPD2 jedoch nicht die Standesvertreter am rührigsten: Es ist der vergleichsweise kleine VCPÖ, der nach der in Brüssel deutlich wahrgenommenen Herbstaktion "We say NO" nun auf Bundesebene unter dem Motto "Liebe EU, ES REICHT!" mobil macht. Im Umfeld der Landtagswahlen in Niederösterreich und Kärnten hatte man die Aktion mit kleinem Budget, aber geschickt, publik gemacht und darf sich auch darüber freuen, von großen Medien bemerkt und veröff entlicht worden zu sein. Unter den Industrien sticht hier BAT als initiativer Unterstüt-zer hervor. Der früher vielgescholtene "Hemmschuh auf dem Weg zu einem attraktiven Preis" hat sich nicht nur in seinen Marktanteilen gut entwickelt, er beschreitet bewusst auch neue Wege in der Kommunikation (siehe Seite 15).Widerstand gegen TPD2 beschränkt sich jedoch nicht auf das kleine Öster-reich: Die Parlamente der Mitgliedsländer waren aufgerufen, ihre Stellung-nahmen zur Richtlinie abzugeben, mit denen die EU-Kommission wenig Freude und noch viel Arbeit haben wird. Wobei – zumindest derzeit – weniger die Inhalte, sondern primär die unde-mokratischen Optionen, welche sich die EU für die Zukunft off en hält, für Unmut der nationalen Politiker sorgen. Die Wachsamkeit der Parla-mentarier sollte damit jedoch geweckt sein und Rumänien hat in seinem Kommentar zu TPD2 auch viele Inhalte konkret angesprochen. Ein Anfang ist also gemacht. Und es bleibt abzuwar-ten, wie heiss das maltesische Gericht letztlich zu essen sein wird.

mATThiAs hAupTmAnn

inhaltinTerVieW

BAT-geschäftsführer shannon mcinnes zieht Bilanz seines ersten Jahres in Österreichund sieht vielfach änderungsbedarf 6

ThemenschWerpunkT TpD2

eine initiative des VcpÖ macht auf nationalerebene gegen die richtlinie mobil 13Auch auf dem internationalen parkett wirdkritik der parlamentarier aus vielen Ländernlaut – dabei geht es noch kaum um inhalte 15

im BLickpunkT

Die neuen Zigarettenpreise 4hinter den kulissen der Trafi kakademierumort es – die sponsoren proben den Aufstand gegen die Trinkl-Abrechnung 9Das segment der Zigaretten und Tabakeohne Zusätze boomt derzeit. Was stecktdahinter und wie groß ist der kuchen? 21

pFeiFen & cigArren Journal

produktnews von der hotelmesse in Frankfurt 17

messerückBLick Feuer & rAuch

ein kompakter rückblick auf die heurigeFrühjahrsmesse der Tabakwirtschaft 27

mArkT

neu im Trafi kregal 32−33impressum 34

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im gespräch

„Wir müssen gemeinsam die Reset-taste drücken …“es ist nun schon ein Jahr her, dass der Australier shannon mcinnes die Leitung von British American Tobacco Österreich übernommen hat. Zeit genug, sich eine profunde meinung vom heimischen markt mit seinen besonderen gegebenheiten zu bilden. gleichzeitig ermöglichen internationale erfahrungen und das Fehlen der so häufigen Österreich-Betriebsblindheit einen kritischen Blick auf unsere rauchwarenlandschaft. (mh)

„Österreich ist ein Tabakmarkt mit viel Potenzial!“, meint der BAT-Boss: „Er ist profitabel, und auch die staatlichen Rahmenbedin-gungen sind in einem gesunden Mix aus Rechten und Pflichten gut ausbalanciert.“ Wo so viel Licht ist, ist auch der Schatten nicht weit, den McInnes im nationalen Stillstand der Tabaklandschaft verortet. „Es gibt keine Entwicklung, keine Fortschritte. Ich möchte hier keine Revolution herbeireden, aber eine Evolution hätten der Staat ebenso wie Industrie, Großhandel und Handel nötig.“

„Lediglich die Kosten zu minimieren ist eine taktik, die nur auf zeit funktioniert.”

Um das eigene Unternehmen macht sich der Geschäftsführer dabei wenig Sorgen, sieht aber allgemein viel brachliegendes Potenzial: „Wir sind mit guten Partnern und starken Marken gut aufgestellt. Andere Anbieter in diesem Segment sind jedoch nur am Sparen – sie reduzieren ihre Kosten, um das zu behalten, was sie derzeit haben. Diese Taktik funktioniert aber nur sehr zeitbegrenzt und ist höchst konservativ und vergangenheitsbezogen. Dazu kommt, dass sich auch das Monopol nicht weiterentwickelt. Verstehen Sie mich nicht falsch – ich will nicht das Ende des Tabakmonopols, das viele Vorzü-ge hat. Wenn man will, dass das Monopol auch in Zukunft erhalten bleibt – wozu wir stehen –, ist es Zeit für eine Weiterentwicklung und eine Verbesserung der Transparenz. Wobei man die gesamte Struktur im Auge haben muss: Es geht hier nicht nur um die MVG, sondern um sämtliche Marktteilnehmer wie Industrie, Großhandel und den Handel mitsamt seinen Gremien.“

Am Konsumenten vorbeiWo liegt denn die Kernschwäche des österreichischen Marktes? „Ei-nerseits ist es die Art, wie alle Beteiligten am Konsumenten vorbei-planen und handeln. Europa entwickelt sich weiter, die Konsumen-tenerwartungen tun es auch. In der derzeitigen Lage – mit sich relativ kurzfristig ändernden finanziellen Rahmenbedingungen – kann die

Industrie nicht investieren, was aber die Basis für innovative Pro-dukte wäre. Hier würde ich mir ein Steuermodell wie in Deutschland wünschen, das über einen längeren Zeitraum hinweg einen zeitlich gestaffelten Stufenplan beinhaltet und allen Beteiligten eine in Öster-reich bislang ungekannte Planungssicherheit bietet. Auf der anderen

McInnes: „Die Industrie braucht mehr Planungssicherheit in den Rahmenbedingungen, um für die Kunden neue, innovative Produkte entwickeln zu können.”

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Seite ist es die ausschließliche Konzentration auf den Preis, welche den Blick auf die großen Zusammenhänge und Zukunftschancen ver-stellt“, führt der BAT-Geschäftsführer aus.

Verluste für alle„Die vorherrschende Fokussierung auf den Preis als alles bestim-menden Faktor ist gefährlich: Auch den Konsumenten ist klar, dass es zum niedrigen Preis langfristig immer nur die seit langem unverän-derte Ware geben kann.

„Die Raucher sind durchaus bereit, für einen Mehrwert auch gutes geld in die Hand zu nehmen.”

Um aber mehr Geld vom Raucher zu bekommen, muss man ihm ei-nen Mehrwert bieten – durch Innovationen, neue Ideen und Heran-gehensweisen. Dann sind die Menschen auch bereit, mehr Geld in die Hand zu nehmen. Wir haben derzeit in Österreich die höchsten Handelsspannen in Europa. Hier laufend nach Erhöhungen zu rufen, während allein der Staat schon heute pro Tag eine Million Euro durch Grenzverkehr und Schmuggel verliert, ist der falsche Weg. Und wenn man ihn wie bisher weitergeht, sind es bald zwei, drei, fünf oder zehn Millionen pro Tag – die Kunden werden von zu schnell ansteigenden Preisen für altbekannte Produkte eben in die Alternativbeschaffung bei Schwarzmarkt oder Schmuggel gedrängt. Der Handel verliert da-durch ebenfalls täglich Geld – und je länger dieses Spiel läuft, desto höher werden auch hier die Verluste.“

Verdrängungswettbewerb mit absehbaren FolgenEs wäre höchste Zeit, die Reset-Taste zu drücken und das gesamte Steuer- und Spannensystem in allen Details neu zu überdenken und danach langfristig auf gesunde Beine zu stellen, regt der Australier an: „Der Markt lässt sich nicht beliebig erweitern – derzeit laufen wir Gefahr, dass mehr und mehr Marken und Unternehmen im Kampf um Marktanteile ruiniert werden. Was langfristig zu einer Marktbe-reinigung mit wenigen großen Anbietern führen muss. Diese ,Über-lebenden‘ hätten dann jedoch eine Marktmacht, mit der sie Handel und Monopol die Bedingungen diktieren könnten“, gibt McInnes zu bedenken.

„Durch ein Menthol- und Slimverbot würde die österreichische Finanzministerin schlagartig 75 Mio. euro verlieren.”

Wandel durch Druck von außenDie überzogenen Ideen des aktuellen TPD2-Entwurfs bedrohen nun ganz aktuell die gesamte Tabakbranche – bieten damit aber auch die

Chance, endlich sämtliche Marktteilnehmer an einen Tisch zu be-kommen und die Weichen neu zu stellen, wie der BAT-Chef meint: „Was sind denn die Folgen von Einheitszigaretten und einem Verbot geschmacksbestimmender Zusatzstoffe? Alleine die Finanzministerin würde durch Verbote von Menthol- und Slim-Formaten schlagartig 75 Mio. Euro verlieren – und da sind die Folgekosten bei Beschäfti-gung etc. noch gar nicht eingerechnet. Die Einheitszigarette ohne op-tische und geschmackliche Unterscheidungsmerkmale würde weiters für einen Markt sorgen, auf dem nur noch der Billigste gewinnt. Das kann nicht im Sinne des Staates, der Industrie und des Handels sein.“

„Die österreichische tabaklandschaft braucht eine gemeinsame Außenpolitik.”

„tabakvereinigung“„Die Industrie ist derzeit dabei, sich zu einer Plattform zusammenzu-finden“, lässt die nächste Aussage von McInnes aufhorchen: „Firmen-politik und individuelle Marketinginteressen müssen dabei vor der Türe bleiben. Wir sind uns ja über viele Aspekte einig – hier gilt es, künftig bei wichtigen Themen wie Gesundheit, Politik oder Steuer als Tabakindustrie mit einer Stimme zu sprechen; eine Art ,gemeinsame Außenpolitik‘ also. Die Ziele sind eine Verbesserung der Investitions-sicherheit für die Industrie sowie eine langfristige Existenzsicherung für den Handel. Wobei diese Plattform nur ein erster Schritt – von

„Unsere Innovationen werden vom Markt wie vom Handel gut aufgenommen – das bestätigt mich in der Überzeugung, dass man für die Schaffung eines Mehrwertes auch mit Geschäftserfolg belohnt wird.”

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den jetzt schon existierenden informellen Kontakten hin zu einer regelmäßigeren Kooperation zu wichtigen Themen – sein kann. In weiterer Folge gehören der Großhandel sowie der Handel ebenfalls ins Boot, um gemeinsam den Markt und seine Rahmenbedingungen weiterzuentwickeln.“

„Die industrie hat den Kontakt zum Raucher verloren.”

zurück zu alten tugendenDoch auch das kann nur ein Teil einer zukunftsorientierten Marsch-richtung sein, wie der Australier einschränkt: „Wir haben nämlich ein weiteres Problem – die Industrie hat den Kontakt zum Kunden ver-loren. Von dieser Kritik kann ich auch BAT nicht völlig ausnehmen. Wie war es denn vor 100 Jahren? Da haben der Händler bzw. sein Ver-käufer den Raucher über Neuheiten informiert und ihn kompetent

beraten – als echte Tabakfachleute eben. Hier müssen wir verstärkt wieder ansetzen: mit interessanten und nicht ausschließlich mar-ketingfokussierten Produktschulungen und Informationen für den Handel sowie mit attraktiven Innovationen für die Konsumenten.

„Hohe tabak- und Fachkompetenz der Händler wird von den Kunden honoriert.”

BAT hat schon seit dem Vorjahr verstärkt auf Information und fach-liche Weiterbildung seiner Handelspartner gesetzt, weil wir das für ei-nen langfristig wichtigen und richtigen Weg halten. Das wird von den Trafikanten auch gut angenommen – man hat oft den Eindruck, dass diese Förderung der Tabak-Kompetenz überfällig war und eine echte Nachfrage nach sinnvoller und interessanter Hintergrundinformati-on besteht. Derzeit erlebt eine wachsende Anzahl von Trafikanten, wie viel Spaß ein gutes Beratungsgespräch beispielsweise bei der Braunware machen kann – und wie positiv sich dies auf Umsätze und Kundenbindung auswirkt. Das ist bei Zigaretten genauso möglich, setzt aber auch hier einen inhaltlich kompetenten Ansprechpartner für den Raucher voraus. Letztlich überzeugen auch heute noch das erlebte Fachwissen sowie die Begeisterung im persönlichen Gespräch den Kunden.“

„Wir müssen die Industrie, den Großhandel, den Handel, aber auch das Monopol an einen Tisch bringen, um von den un-seligen Automatismen der Vergangenheit weg und zu einem neuen Funktionsprinzip des Tabakmarktes zu kommen.”

„Es ist der persönliche Kontakt eines fachkundigen Verkäufers zu seinem Kunden, der auch heute noch Zigaretten – und hier speziell Besonderheiten und Innovationen – verkauft. Ganz nebenbei macht Erfolg durch Kompetenz auch noch Spaß.”

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trafikakademie: zores vor der zweiten SaisonDie Trafikakademie war vor bald zwei Jahren von Josef prirschl und Otmar schwarzenbohler organisiert worden. Das konzept wurde den Ausbildungstrafiken im Frühjahr 2012 vorgestellt und hat sich mittlerweile eine erste saison bewährt. Trotzdem gärt es hinter den kulissen. (mh)

Aus den Reihen der In-dustrie, welche neben den knapp 2.000 Euro, die jeder der rund 125

akademiebesuchenden Neotra-fikanten selbst beglich, einen ansehnlichen sechsstelligen Be-trag des Sponsorings gestellt hat, ist mehrfach Unzufriedenheit zu vernehmen. Teils haben sich Industriepartner völlig von der Trafikakademie zurückgezogen und auch ihre Beitragszahlungen eingestellt, teils wurden Beiträge halbiert oder künftige Beiträge vorerst auf Eis gelegt. Zur Er-innerung: Aus den Kassen der Industrie waren von jedem der großen Mitspieler je 30.000, von Großhändlern 15.000 und von den EDV-Anbietern 5.000 Euro eingezahlt worden.

BewährtesDie Mischung aus sieben Tagen theoretischer Vorträge und dem Praxisteil in Lehrbetrieben fin-det dabei allgemeinen Anklang.

„Der großhandel profi-tiert von gut ausgebil-deten trafikanten.”

Von Großhändler Gustav Moos-mayr gibt es Lob: „Ich habe

selbst für die Trafikakademie gekämpft, weil ich möchte, dass die Trafikanten gut ausgebildet werden. Das hat auch durchaus einen eigennützigen Hinter-grund: Schließlich fällt es nicht zuletzt dem Großhandel auf den Kopf, wenn der Handel nicht betriebswirtschaftlich arbeitet.“ Auch British-American-Tobacco-Unternehmenssprecherin Mag. Karin Holdhaus stößt in ein vergleichbares Horn: „Die Aka-demie stellt einen guten Ansatz

dar, weil sie die Ausbildung von Trafikanten verbessert. Auch die Tabak- und Produktschulungen sind sinnvoll.“ Die allgemeine Kritik hat also nichts mit den Lehrinhalten zu tun, sondern hat andere Gründe.

KritikpunkteKräftiges Kopfschütteln erntete die mehrfach als „A4-Kaszettel“ bezeichnete Aufstellung, mit dem die als Veranstalter und Budgetverwalter tätige Wohl-

fahrtseinrichtung der Tabak-trafikanten die erste Akademie-saison abrechnen wollte. Keine Detailaufschlüsselung der Ko-sten, keine Belege. Nur eine grobe Aufzählung von Fremd-leistungen und kalkulatorischen Kosten wurde vorgelegt.

extrasalär für Funktionäre

Beim Studium der Fremdlei-stungen bleibt der Blick am letz-ten und zweitgrößten Posten

Ein Bild aus besseren Zeiten: Die Trafikakademie-Masterminds Schwarzenbohler und Prirschl präsentierten im Frühjahr 2012 in Baden gemeinsam mit MVG-Chefin Reisenbichler den künf-tigen Ausbildungstrafikanten das Konzept. Knapp vier Monate später hatten die Querelen rund um die WE für den Abschied der beiden Führungspersönlichkeiten gesorgt

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hängen: Honorare der Vortra-genden – gut 35.000 Euro. Hier wundert es die Industriepartner schon sehr, dass Kammerfunk-tionäre und WE-Mitarbeiter, die ohnedies schon Aufwands-entschädigungen verrechnen, für ihre Vortragstätigkeit erneut bezahlt werden sollen, und BAT-Sprecherin Holdhaus präzisiert: „Hier steht nicht die Höhe der Honorare in der Kritik, sondern die Tatsache, dass ein Bundes-gremialobmann, vor zukünf-tigen (zahlenden Zwangs-)Mit-gliedern seiner Branche spricht. Und das sollte er schon aus Prin-zip ohne Honorar tun.“Aus dem Umfeld der Akademie sind ebenfalls Details zu hören: Sämtliche Industrie- und Groß-handelspartner, die ihre Unter-nehmen in Vorträgen vorstellen, taten und tun das ohne Honorar. Eine Ausnahme von dieser Re-gel soll Gabriele Karanz sein, die sich ihre Mitgliederwerbung für die WE im Rahmen der Trafik-akademie von dieser bezahlen lassen soll – mit dem Segen des WE-Vorstands. Die Informa-tionsquelle nimmt dafür Bun-desgremialobmann Trinkl zu diesem Thema in Schutz, da er

„Vorträge zum Thema Betriebs-wirtschaft hält, was ja mit seinen Funktionen in Kammer und WE nichts zu tun hat“.

Auffällig hohe Verwaltungskosten

Bei den kalkulatorischen Kosten fällt lediglich die Druckereirech-nung nicht schon auf den ersten Blick aus dem Rahmen. Für Buchhaltung, Bilanzierung, Ko-stenrechnung, Rechts- und Steu-erberatung werden 26.400 Euro ausgewiesen – rund ein Siebentel des nachvollziehbaren Gesamt-budgets. Anteilige Gehaltskosten machen gar 29.400 Euro aus. Damit kostet die Verwaltung der Trafikakademie fast gleich viel wie die Unterbringung und Verpflegung aller Teilnehmer in den klimatisierten Einzel-zimmern des Seminarzentrums Schwaighof (das der WK NÖ ge-hört und vergleichsweise günstig ist). Rechnet man die Honorare für die Referenten hinzu, so ist schon mehr als die Hälfte des of-fengelegten Budgets weg.

Wirtschaften im bekannten We-Stil?

All das erweckt bei den Finan-ciers den Eindruck, dass nun rund um die Trafikakademie von der WE so gewirtschaftet wird, wie es offenbar innerhalb der WE die längste Zeit üblich war – mit den bekannten Konsequenzen.

Wie viel geld war da? und was ist übrig?

Aus der knappen Kostenaufstel-lung geht ein Budget von 190.000 für die Trafikakademie hervor. Was fehlt, ist beispielsweise eine Aufstellung der von den rund

125 Teilnehmern (rund 250.000 Euro) sowie Sponsoren lukrier-ten Gelder. Der „A4-Kaszettel“ weist lediglich einen Überschuss für die Bereiche Fremddienst-leistungen sowie kalkulatorische Kosten aus: 4.866,11 Euro. Und das, obwohl statt der geplanten sechs Ausbildungsdurchgänge nur deren fünf stattgefunden ha-ben und ergo noch Budget übrig sein sollte? Zudem wurde den Ausbildungs-trafiken des KOBV (Kriegsop-fer- und Behindertenverband) per Gesetz die volle Spanne zugesprochen – dieser sollte da-für die Kosten für die praktische Ausbildung übernehmen. 2012 waren statt der geplanten 3+2 Tage lediglich je drei Praxistage (für welche die Ausbildungstra-fiken rund 27.000 Euro erhal-ten haben) von der Akademie durchgeführt worden; mit 2013 müsste der KOBV den gesam-ten Block übernehmen – wobei nicht klar ist, ob es dafür bislang einen schriftlichen Vertrag oder nur die mündliche Zusage von Verbandspräsident Mag. Michael Svoboda gibt. Weitere Fragezeichen wirft die

Tatsache auf, dass die Teilneh-mer mit dem Kursbeitrag auch die spätere Fachausbildung be-glichen haben, die jedoch noch nicht durchgeführt wurde. Gibt es dafür nun Rückstellungen? Schließlich wurde schon kas-siert, aber noch nicht geleistet. Und was passiert mit den dafür budgetierten Geldern, wenn Tra-fikanten diese Fachausbildung nicht konsumieren?Während also viele Fragen offen-bleiben, sind mit Jahresbeginn 2013 erneut Rechnungen in bis-heriger Höhe an die Industrie und den Großhandel gegangen.

„Die Leitung gehört in seriöse Hände“

Vor diesem Hintergrund ist Gu-stav Moosmayr gut zu verstehen, wenn er meint: „Wenn man sich die Abrechnung der Akademie für 2012 ansieht, findet man ein recht oberflächliches und teils nicht nachvollziehbares Papier vor. Durch die Nähe zur WE ist das nicht in Ordnung. Aus mei-ner Sicht gehört die Trafikakade-mie in die Hände der MVG oder zumindest einer neutralen Stel-le – auf keinen Fall aber in die

BAT-Sprecherin Holdhaus: „Vor künftigen Standesmit-gliedern zu sprechen sollte keine Sache sein, für die man einen Gremialobmann extra bezahlen muss.”

Großhändler Gustav Moos-mayr: „Die Leitung der Trafik-akademie sollte in den Hän-den der MVG oder alternativ einer neutralen Stelle liegen. Keinesfalls aber bei der WE.”

Rund um die Trafikakademie geht es nicht nur um Klein-geld. Sondern um´s Prinzip.

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Hände der undurchsichtigen WE. Im vergangenen Jahr ist der Akademie Geld übriggeblieben. Wo ist das hingekommen?“„Die Trafikakademie soll ko-stendeckend arbeiten“, ergänzt auch Mag. Karin Holdhaus. „Das würde aber bedeuten, dass et-waige Überschüsse entweder an die Teilnehmer refundiert oder aber von den nächstjährigen Beiträgen der Industrie und des Großhandels abgezogen werden müssten. Was nicht passiert.“

Mehr transparenzTrotz Rückzügen der Industrie und gekürzter Beiträge sieht Monopolchefin DI Tina Rei-senbichler keine Gefahr für die Trafikakademie: „2013 ist nicht gefährdet, da aus dem Jahr 2012 Geld übriggeblieben ist. Die In-dustrie fordert aber auch eine gewisse Transparenz, die der-zeit nicht gegeben ist.“ Im ur-sprünglichen Trinkl-Entwurf des Gesetzes war nicht nur die Akademie für Trafikwerber ob-ligatorisch, in ihm wurde auch die WE mit der Durchführung betraut. „Der zweite Punkt ist im letztlich beschlossenen Gesetz

nicht mehr so“, stellt die MVG-Geschäftsführerin klar. „Ich möchte gerne, dass die WE die Trafikakademie abwickelt, aber grundsätzlich mache ich das auch mit einem anderen Partner, falls nötig. Ein Quersponsoring der WE durch die Trafikakademie ist jedenfalls nicht in unserem Inte-resse. Die Akademie soll ihren Aufgabe nachkommen und ko-stendeckend sein. Sonst nichts.“ Eine Änderung gibt es heuer in der Organisation: Bislang lief die Anmeldung über die WE, diese sandte eine Liste an die MVG, von wo die Freigabe mit Rück-meldung an die WE erfolgte. Dieses Verfahren wird nun deut-lich effizienter – die Anmeldung samt Zulassungsprüfung erfolgt bei der Monopolverwaltung. Ist ein Kurs voll, so erhält die WE die Daten für die Durchführung.

Déjà vuJosef Prirschl und sein Kompa-gnon Otmar Schwarzenbohler hatten das erste Jahr der Trafik-akademie auf gesunde Beine ge-stellt. Im Zuge des „Putsch“-Thea- ters innerhalb der WE hatte das Duo der „Königsmörder“ ihre Funktionen für die Akademie mit 1. August 2012 zurückgelegt – an ein konstruktives Arbeiten mit der neuen alten WE-Füh-rung wäre ohnehin nicht mehr zu denken gewesen. Für den Rest der Saison 2012 – nicht einmal ein halbes Jahr – lag die Verantwortung für die Trafik- akademie sowie deren Budget nun beim Doppelgestirn der Trafikanten. Während die WE nach Aussage von Trinkl und Karanz in dieser Zeit wunder-sam genesen sein soll, brechen neue Baustellen an anderer Stelle auf. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ...

MVG-Chefin Reisenbichler würde auch mit einem an-deren Partner als der WE zusammenarbeiten: „Querfi-nanzierung ist unerwünscht.”

„Offene Fragen, aber keine Probleme”„es gibt Detailfragen, die noch mit der industrie geklärt werden müssen”, räumt BgO Trinkl ein. „Die Abrechnung ist aber in Ordnung.” (mh)

Wie sieht es aus Ihrer Sicht in der Trafikakademie aus?

Das erste Jahr ist abgerechnet, und für 2013 sieht es auch nicht schlecht aus. Die Kündigungen von Imperial und BAT (Anm.: BAT hat nach eigenen Angaben nur das Budget auf Eis gelegt) waren nicht fristgerecht – das wird gerade rechtlich geprüft.

Wie wollen Sie auf die gesun-kenen Einnahmen von Indus-trieseite reagieren?

Im Zweifelsfall werden wir die Beiträge der Akademieabsol-venten anheben müssen.

Vonseiten der Sponsoren wur-de vielfach Kritik an der ober-flächlichen und schwer nach-vollziehbaren Abrechnung laut.

Grundsätzlich gibt es eine Ab-rechnung; speziell im Bereich der kalkulatorischen Kosten sind aber noch Detailfragen zu klä-

ren. Honorare und andere Po-sten wurden als Summen, nicht in Einzelbeträgen deklariert. Das ist üblich. Und Einzelposten werde ich nie schriftlich aus der Hand geben.

Wie groß ist nun wirklich das Gesamtbudget der Akademie?

Rund 380.000 Euro, wovon Ko-sten in der Größenordnung von knapp 190.000 Euro abzuziehen sind. Rückstellungen machen noch einmal gut 130.000 aus, es bleibt also ein Rest von grob 60.000 Euro aus dem Jahr 2012.

Für welche Bereiche wurden diese Rückstellungen gebildet?

Die Rückstellungen betreffen den zweiten Seminarteil sowie den 500-Euro-Gutschein.

Was passiert mit dem Restbe-trag aus dem Jahr 2012? Wird dieser von den Industrie- oder Teilnehmerbeiträgen abgezo-gen?

Nein, der Rest bleibt als Polster erhalten. Schließlich müssen wir geplante Termine ja auch mit weniger Teilnehmern durch-führen. Und da sind die Kosten dann pro Akademiebesucher gerechnet höher. Es würde mich angesichts des Sterbehilfe-Fonds nicht wundern, würde die Zahl der Neotrafikanten sinken.

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national gegen tPD2in der Branche herrscht einigkeit darüber, dass der entwurf der eu-kommission zur neuen Tabakprodukterichtlinie unverhältnismäßig und übertrieben ist. Am Freitag, dem 22. Februar 2013, wurde vor der Trafik schwarzenbohler im Traisenpark st. pölten der startschuss zu einer gemeinsamen Aktion von VcpÖ und Landesgremien gegen die TpD2 gegeben. (mh)

VCPÖ-Präsident Klaus W. Fischer stellte vor-ab klar, worum es geht: „Es geht nicht

gegen die EU! Dafür aber gegen eine sich ausbreitende Bevor-mundungs-Unkultur: Gestern wurden die herkömmlichen Glühbirnen verboten, heute ist die Zigarette dran – was kommt morgen? Im Augenblick zeich-net sich eine Entwicklung ab, die sehr an die Prohibition in den USA der 20er-Jahre erinnert: Das legale Genussmittel Tabak soll auf den Verpackungen vor sich selbst warnen, wird aber nicht verboten. Dazu muss eines deutlich gesagt werden: Tabak ist ein Risikofaktor – das sind Stress, falsche Ernährung oder Bewegungsmangel aber ebenso. Grundsätzlich ist Tabak aber ein

Genussmittel. Und da sollte sich der Bürger frei dafür oder dage-gen entscheiden dürfen.“

Postkartenaktion nr. 2„Die an den Kommissionsprä-sidenten Barroso adressierten ,We say NO‘-Postkarten vom Herbst 2012 wurden in Brüs-sel sehr wohl wahrgenommen. Die aktuelle Initiative ,Liebe EU, ES REICHT!‘ ist sozusagen die Folgeaktion auf nationaler Ebene. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass selbst eine Million Unterschriften offenbar leicht ignoriert werden kann. Deshalb gehen diesmal die Karten an die Delegationsleiter von ÖVP und SPÖ im EU-Parlament sowie an Bundeskanzler Werner Fay-mann“, erklärt Fischer den ge-planten Ablauf.

„Die Karten liegen in den Tra-fiken auf. Sie sind jeweils ein Dreierpaket, das die Kunden aus-füllen und absenden können. Um eine große Breite zu erreichen und von der Politik wahrgenom-men zu werden, wünschen wir uns eine rege Teilnahme.“

Kundenvertreibung in den Schmuggel

Josef Prirschl, Landesgremial-obmann-Stellvertreter der Wirt-schaftskammer NÖ, dankte dem VCPÖ für die Initiative und ver-deutlichte die Auswirkungen der TPD2: „Ein Verbot von Slim- und Mentholzigaretten, eine weitgehend einheitliche Verpa-ckung, große Warnhinweise und das Aus für Schnupftabak wür-den die Raucher ganz klar zum Schmuggel treiben – schon jetzt stammen aber mehr als 20 Pro-

zent der Zigaretten aus legalen sowie illegalen Grenzübertritten. Die TPD2 ist hier nur der An-fang: Als Nächstes würden Plain Packaging, Display-Ban, Ein-trittsverbote für unter 18-Jährige in Trafiken und weitere Schnaps-ideen kommen. Dabei reicht die bestehende Richtlinie völlig aus – die Raucher wissen längst Be-scheid. Positive Auswirkungen auf die Gesundheit sind auf der Basis des derzeitigen Entwurfes nicht auszumachen. Dafür aber schwere Beeinträchtigungen für den ganzen Berufsstand der Tra-fikanten.“

Rückenwind von der Monopolverwaltung

MVG-Chefin DI Tina Reisen-bichler fehlte bei der Veranstal-tung krankheitsbedingt, ließ ihre Haltung zur TPD2 jedoch

Peter Schweinschwaller, Hausherr Otmar Schwarzenbohler, VCPÖ-Präsident Klaus W. Fischer und Josef Prirschl stellen die neue Österreich-Initiative vor

Händlerverband VCPÖ, Industriepartner BAT – vertreten durch Unternehmenssprecherin Mag. Holdhaus – und die Wirtschaftskammer NÖ handeln gemeinsam

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TABAkprODukTerichTLinie

Gegen wirkungslose VERBOTE und BEVORMUNDUNG der EU!

Mehr zum Thema unter ❯❯❯ www.eu-es-reicht.at

Liebe EU, ES REICHT!

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Für die persönliche Freiheit!

gestern – heute – morgen

verlesen: „In Österreich sorgt das Monopol für die Einhaltung der Gesetze: Ein Trafikant, der wiederholt Tabakwaren an un-ter 16-Jährige verkauft, riskiert den Entzug seiner Trafik. Es gibt also längst einen sehr effizienten Jugendschutz – weitere, überna-tionale Maßnahmen sind nicht erforderlich. Ganz im Gegenteil weiß man ja, dass Verbote man-che Dinge für junge Menschen erst recht attraktiv machen.“

tPD2 betrifft alleBritish American Tobacco un-terstützt die VCPÖ-Initiative ebenfalls. Die Gründe dafür sind vielfältig, wie Unternehmens-sprecherin Mag. Karin Holdhaus ausführt: „Die Richtlinie ist auf dem falschen Weg – der Konsum wird aus dem legalen Handel in den Schwarzmarkt verschoben. Damit geht genau jene Kontrol-

le und Transparenz verloren, die angeblich erreicht werden soll. Ein Verbot von Zusatzstoffen schädigt Marken und Han-del, der Raucher wird sich sein Wunschprodukt aber einfach vom Schwarzmarkt oder von au-ßerhalb der EU besorgen. Dort fehlt die strenge Regulierung der Zusatzstoffe, wie wir sie längst haben, jedoch völlig. Zahlreiche Staaten signalisieren bereits ihren Widerstand gegen die TPD2. In der derzeitigen Form würde die Konkurrenz der Zigarettenmarken nur noch über den Preis laufen – der Billigste gewinnt. Eine weitere Auswir-kung wäre ein Innovationsstopp durch die Standardverpackung, weil sich die Entwicklung neuer Produkte (ohne Erkennungs-merkmale für den Kunden) nicht mehr rechnet. Auch das Verbot von Zusatzstoffen geht

am Ziel vorbei – schließlich sind die Menthol-Raucher mehr-heitlich älter und keine Jugend-lichen. Insgesamt gesehen stellt sich eine Frage: Was kommt als Nächstes? Wir sind jedenfalls de-finitiv gegen eine Verbotskultur.“

Behinderten- und genussfeindlich

Hausherr Othmar Schwarzen-bohler meldet sich ebenfalls zu Wort: „Mehr als die Hälfte mei-ner Kollegen sind Menschen mit Behinderung. Diesen gibt ihre Trafik Arbeit und Einkom-men, was von vielen geplanten Maßnahmen der TPD2 gefähr-det wird. Dazu kommt, dass wir häufig 14-Stunden-Arbeitstage haben – und da will man nicht ständig von lauter Ekelbildern umgeben sein. Für die Konsu-menten ist das Rauchen so wie Bier oder Kaffee eine der ,klei-

nen Freuden‘, die man sich auch dann leistet, wenn für Urlaub oder Auto kein Geld da ist. Die Menschen wollen sich das ein-fach nicht nehmen lassen. Au-ßerdem sehe ich den Tabak nur als erstes Opfer einer neuen Ver-botskultur. Was würden Sie zu Warnhinweisen auf dem Kaffee-häferl sagen?“

Von nÖ ins ganze LandOrt und Zeitpunkt der ersten Veranstaltung sind jedenfalls kein Zufall: Als Erstes wird in Niederösterreich gewählt. Vor diesem Hintergrund folgte der nächste Durchgang in Klagen-furt, weitere Veranstaltungen sind in Salzburg und Tirol gep-lant. Langfristig soll die Initiative auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet werden.

Link: www.eu-es-reicht.at

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TABAkprODukTerichTLinie

Wachsende Ablehnung der tPD2 auf europäischer ebeneeuropäische parlamente sparen nicht mit kritik am entwurf der Tabakprodukterichtlinie: Die TpD2 maße sich steuermaßnahmen im nationalstaatlich geregelten gesundheitsbereich an. Die Vielzahl „delegierter rechtsakte“ erregt die parlamentarier jedoch noch mehr. (mh)

Mit der in der Politik üblichen Verzöge-rung befassen sich nun die nationalen

Parlamente der EU-Mitglied-staaten mit dem Entwurf der neuen Tabakprodukterichtlinie. Noch hat kein Land den Prozess der Begutachtung abgeschlossen (auch in Österreich hat sich erst der Bundesrat mit dem Thema

auseinandergesetzt), aus vielen Mitgliedstaaten werden jedoch bereits Bedenken aus den Reihen der Berufspolitiker laut.

BulgarienDie Nationalversammlung des Balkanlandes begrüßt die Initia-tive der EU-Kommission zwar allgemein und bestätigt, dass es seit der TPD1 Änderungsbe-

darf gebe. Vor allem wird be-stätigt, dass eine Vereinfachung des Binnenmarktes sinnvoll sei – also beispielsweise die Ver-einheitlichung der Messung von Nikotin- und Kondensatwerten. Gleichzeitig ist man jedoch auch für die Beibehaltung der auf den Packungen bislang an-geführten Angaben, welche der TPD2-Entwurf bekanntlich für

die Zukunft gänzlich weglassen möchte. Kritik kommt jedoch bei den Themen Subsidiarität und Verhältnismäßigkeit auf: Das bulgarische Parlament legt begründeten Einspruch gegen den Entwurf ein, da viele der angestrebten Ziele besser auf na-tionaler Ebene erreicht werden können und die vorgeschlagenen Mittel übertrieben seien.

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Tabak und mehr

Wussten Sie, dass …?

British American Tobacco Austria informiert hier regelmäßig zu Wissenswertem rund um Branchenthemen.

… sich in einem Gramm Tabak mehr als 12.000 Tabak­samen befinden? Aufgrund der geringen Größe werden die Tabaksamen nicht direkt ins Feld gepflanzt sondern kommen zuerst in ein Saatbeet. Die Aussaat findet im März statt! Nach ca. 60 Tagen werden die jungen Setzlinge vom Beet auf das Tabakfeld umgepflanzt.

Anschließend benötigen die kleinen Tabakpflanzen viel Wärme und Feuch­tigkeit und sind, abhängig vom jewei­ligen Klima und der jeweiligen Sorte, nach 60 bis 120 Tagen erntereif. Da Tabak im nährstoffarmen Boden ge­deiht, kann dieser in mehr als 100 Ländern angebaut werden. Die ge­schmacklich ausgewogene Zigarette

lässt sich nur dann erzielen, wenn qualitativ hochwertiger Tabak zum Einsatz kommt. Herkunft und kontrollierter Anbau der Tabakpflanzen sind folglich entscheidend. British American Tobacco überlässt beim Tabak nichts dem Zufall und bezieht mehr als die Hälfte seines Bedarfs von eigenen

Vertragsbauern, die unterstützt und geschult werden, um hochwertig und nachhaltig anzubauen.

Übrigens: Die Habsburgermonarchie gehörte einst zu den größten Tabak­anbauländern Europas. Heute wird in Österreich kaum noch Tabak ange­pflanzt. EU­weit werden hingegen auf über 111.000 Hektar mehr als 250.000 Tonnen Tabak angebaut (2010).

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tschechienDas tschechische Abgeordneten-haus (vergleichbar mit unserem Bundesrat) stößt sich vor allem an den umfangreichen delegier-ten Rechtsakten, mit denen sich die Kommission vorbehält, viele Maßnahmen des Entwurfs zu einem späteren Zeitpunkt eigen-mächtig sowie unter Umgehung der demokratischen Prozesse zu verschärfen. Dazu wird Sub-sidiaritätsklage erhoben – die Ziele der Richtlinie seien mit den Mitteln der Mitgliedstaaten in befriedigendem Maße zu errei-chen. Maßnahmen zum Schutz der Volksgesundheit sollten zu-dem die Unterschiede zwischen Mitgliedsländern respektieren und auf bürgernahem Niveau – also auf Staatsebene – beschlos-sen werden.

griechenlandDas hellenische Parlament be-handelte den Entwurf bislang auf Ausschussebene. Europa-, Sozial- sowie Produktions-und Handelsausschuss waren sich einig, begründeten Einspruch hinsichtlich Subsidiarität und Verhältnismäßigkeit einzulegen.

ungarnUnsere südöstlichen Nachbarn machten den TPD2-Entwurf ebenfalls zum Thema ihres par-lamentarischen Europaausschus-ses. Die genaue Beschäftigung ergab folgende Kritikpunkte:

• Der große Umfang der dele-gierten Rechtsakte• Die weitgehenden Maßnahmen der EU im (eigentlich unter na-tionalstaatlicher Hoheit stehen-den) Gesundheitsbereich• Die Einschränkung einer natio-nalen Gesetzgebung zum Schutz der Jugend vor Tabak

italienUnsere südlichen Nachbarn ha-ben den Entwurf bislang auf Ausschussebene behandelt. Der Industrieausschuss hat Bedenken bezüglich der Rechtsgrundlage, erhebt Subsidiaritätsklage und bezweifelt die Verhältnismäßig-keit der Maßnahmen. Zudem fehlen den Abgeordneten eine Eignungsbeurteilung der ver-schiedenen Einschränkungen ebenso wie Abschätzungen der Auswirkungen. Das Komitee für Europapolitik hat seine Ableh-nung der Richtlinie geäußert, und selbst der Gesundheitsausschuss bezweifelt die Angemessenheit der vorgeschlagenen Maßnah-men sowie ganz allgemein die Notwendigkeit einer Regelung auf europäischer Ebene.

PolenDer Sejm – die Länderkammer – überlegt Einsprüche zu Fragen der Subsidiarität und Verhältnis-mäßigkeit. Der polnische Senat folgt dieser Richtung nicht, for-dert die EU jedoch auf, ein Un-terstützungsinstrument für Ta-bakbauern zu etablieren, damit diese für ihre zu erwartenden Umsatzeinbußen entschädigt bzw. beim Umstieg auf andere Agrarprodukte unterstützt wer-den können – ein Kuhhandel also. Ein abschließendes State-ment beider Parlamentskam-mern steht jedoch noch aus.

PortugalDas portugiesische Abgeord-netenhaus ist der Empfehlung seines Europaausschusses ge-folgt und verabschiedete einen begründeten Einspruch: Die Vorlage zur TPD2 breche das Subsidiaritätsprinzip, da die angeführten Ziele durch Re-gelungen auf EU-Ebene nicht

besser erreicht werden können als durch Mittel, welche der na-tionalen Gesetzgebung ohnehin schon zur Verfügung stehen.

RumänienWie in vielen anderen Ländern folgte auch das rumänische Ab-geordnetenhaus der Empfehlung seines Europaausschusses und erhebt Subsidiaritätsklage. Inte-ressant wird es, wenn man sich die Details ansieht:

• Große Bedenken erregen die an 16 Stellen des Entwurfs verwen-deten delegierten Rechtsakte• Die Verbote von geschmacks-bildenden Zusatzstoffen sowie Slimzigaretten können nicht durch wissenschaftliche Er-kenntnisse gestützt werden• Eine Verpflichtung zu wür-felförmigen Verpackungen sei ebenso fragwürdig – dies kön-ne man getrost den Herstellern überlassen• Die geplanten Maßnahmen zur Rückverfolgung von Tabakwaren seien überschießend und dazu geeignet, einen fairen Wettbe-werb zu verhindern• Bis zu 40 Zusatzstoffe pro Ta-bakprodukt machen es schwie-rig, deren Einfluss auf die menschliche Gesundheit abzu-schätzen. Hier liegt es an den Mitgliedstaaten, Studien zu die-sen Themen zu bewerten, auch wenn man EU-Studien nicht ab-lehnen wolle• Das rumänische Recht schützt die Markenrechte, welche eben-so in der Pariser Konvention für Industrielles Eigentum sowie im Agreement der Welthandelsorga-nisation WTO über handelsbe-zogene Aspekte geistigen Eigen-tums verankert seien. Rumänien erwarte sich eine Erklärung für die geplanten Einschränkungen

von Markenrechten• Dazu wird Subsidiaritätsklage erhoben

SchwedenDer Reichstag bekrittelt wenig überraschend das auch in der TPD2 weiter bestehende Export-verbot für Snus: „Die Direktive sollte für Tabakprodukte gelten, die frei auf dem gemeinsamen Markt verkauft werden können. Vor dem Hintergrund der auf-rechterhaltenen Beschränkung von Oraltabak auf Schweden sollte die Regulierung dieses Segments eine nationale Aufgabe sein. Dieser Teil des Entwurfes steht deshalb in Konflikt mit dem Subsidiaritätsprinzip.“

und Österreich?In unserem eigenen Parlament hat sich bislang lediglich der Bundesrat mit dem Thema be-schäftigt. Und konnte sich leider nicht dazu durchringen, Subsi-diaritätsklage einzubringen. Die Entscheidung des Nationalrates steht derzeit noch aus.

ResümeeNa bumm. Speziell der Kritik aus Bukarest ist nicht mehr viel hin-zuzufügen – die rumänischen Einwände zeigen deutlich, was von der TPD2 übrigbleibt, wenn sich Politiker den Entwurf aus Malta im Detail ansehen: nicht viel. Sollten sich weitere Länder der umfangreichen und begrün-deten Kritik anschließen, so brächte dies die geplante Direk-tive gehörig ins Wanken. Bis zum Redaktionsschluss die-ser Ausgabe lagen leider noch nicht alle Stellungnahmen der nationalen Parlamente vor – eine Erweiterung des Kreises der Kri-tiker läge also durchaus im Be-reich des Möglichen.

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hotelmesse Frankfurt

neues von der PfeifenfrontAlljährlich nutzt die gemeinde der pfeifen- und Braunwareanbieter die vis-à-vis stattfindende „Ambiente”-messe, um im marriott-hotel ihre neuigkeiten zu präsentieren und den speziali-sierten pfeifen- und cigarrenhändlern vorzustellen. Wir waren vor Ort und haben uns angese-hen, welche news auch für die heimische szene von interesse sind. (mh)

Aldo Morelli „Jubilee”Zum 80. Firmenjubiläum von Denicotea machen sich die Filterspezialisten mit einer feinen Pfeifenserie selbst ein Geschenk: Die „Jubilee“-Modelle aus der Kollektion Aldo Morelli sind auf 600 Stück limitiert und wer-den mit großer Sorgfalt in Italien hergestellt. Es gibt drei Grundformen: eine Straight, eine Semi Bent und eine klassische Full Bent, die ihrerseits nochmals in den drei Finishes ru-stiziert, mittelbraun und hell erhältlich sind. Die Jubilee zeichnet sich durch einen hand-lichen Kopf mit gut dimensionierter Wan-

dung sowie mittlerem Volumen aus, der aus edlen Bruyère-Plateaus geschnitten und von einem massiven Stahlring ab-geschlossen wird. Die EVPs liegen bei 98 Euro für die rusti-

zierte Variante, die glatten Schwestern kosten in Mittelbraun 128 und hell

148 Euro.Als passende Präsen-tationsidee für den Handel findet sich

im Denicotea-Programm nun auch ein Displayständer, mit dem bis zu zwölf Pfeifen fast schwebend in Szene gesetzt werden kön-nen.

Vertrieb: KP Plattner

Meerschaum wiederentdecktDie Augsburger haben für 2013 den Meer-schaum für sich entdeckt. Nicht zuletzt auch deshalb, weil der bisherige Platzhirsch dieser Nische, die Firma Terella in Hamburg, den Betrieb eingestellt hat. Hauser hat nun eine Auswahl von Pfeifen aus Blockmeerschaum, Wiener Meerschaum sowie die prägnanten Calabash-Pfeifen im Programm.

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pFeiFen und cigArren Journal

Blockmeerschaum ist ein leichtes, weiches Magnesiumsilikat, das in Ablagerungsgebie-ten prähistorischer Wasserläufe vorkommt. Die Pfeifen kosten zwischen 200 und 240 Euro im Verkauf. Erheblich günstiger sind die Rauchgeräte aus Wiener Meerschaum, der in einem ganz ei-genen Verfahren hergestellt wird und zu et-was schwereren Pfeifen führt – hier liegen die Verkaufspreise zwischen 100 und 150 Euro. Eine Besonderheit sind Calabashpfeifen mit Meerschaumeinsatz: Die Idee zu ihnen stammt aus dem Burenkrieg, als Kürbisse während des Wachstums in die gewünschte Form gezogen wurden. Nach dem Kochen und Trocknen machen eine Korkdichtung und der Meerschaumeinsatz aus dem Ge-müse eine Pfeife, die sich sehr kühl und mild rauchen lässt. Die Preise für Calabash liegen bei rund 260 Euro.

Vertrieb: Hauser

Vauen-Auenland-SerieDas Ende der „Herr der Ringe“-Pfeifen aufgrund des Auslaufens der Lizenz mit der Filmfirma war vielfach bedauert worden. Die Eckerts haben sich deshalb mit einem Patent-anwalt auf die Suche nach einem neuen Namen gemacht und sind auch fün-dig geworden: Die neue „Auenland“- Serie greift nun sowohl die Formen-sprache als auch die entwickelte Tech-nologie wieder auf – mit kleinen Köpfen und langen, geschwungenen Holmen aus Buchenholz, die über ein Kunststoff-Inlay si-cherstellen, dass sich die Pfeife nicht zusetzt.

Drei Formen mit den Fantasienamen Friddo, Huug und Gilg sind in den Oberflächen- varianten glatt und Sand zu haben, dazu sind sämtliche Modelle trotz ihrer nahe an die ursprüngliche Serie angelehnten Retro- optik ganz zeitgemäß für die Aufnahme von 9-mm-Filtern vorbereitet. Liebevoll sind auch die Verpackungen gestaltet, die, mit ei-ner Fantasie-Elfenschrift versehen, Lust aufs Öffnen machen.Der Wegfall der Lizenzgebühren wird an Handel und Konsumenten weiter-gegeben – mit einem Preis von rund 160 Euro sind die Auenländer spürbar günstiger als es die „Herr der Ringe“-Modelle waren. Ab Ende April 2013 werden die markanten Pfeifen ausgeliefert.

Vertrieb: Moosmayr

Poul

WinslowDer Däne

nimmt das Wagner-Jubilä-

umsjahr 2013 zum Anlass, seine jüngste

Kreation „Meistersinger von Nürnberg“ zu nennen – hier wie

dort geht es schließlich darum, mit Liebe zur Kunst ein wahres Meisterwerk zu schaffen. Die schönen Flame-Grain-Pfeifen zeichnen sich durch einen klassischen Schnitt aus, dem Winslow aber durch einen eleganten Schwung auf der Oberseite seine eigene Note gibt. Der Schalk im Nacken des Pfeifenma-chers blitzt bei zwei Längsrippen auf, die wie „vergessen“ wirken und auch in der Hand spürbar, aber selbstverständlich beabsichtigt sind. Die Meistersinger ist in den Ausführungen poliert für 385 Euro sowie teilrustiziert für 285 Euro zu haben, die Stückzahl ist jedoch auf 200 Exemplare weltweit limitiert.

Vertrieb: Scandinavian Tobacco

Stanwell Black DiamondDie neue Black-Diamond-Serie präsentiert erstmals seit der Verlagerung der Produk-tion nach Italien wieder ein Sortiment po-lierter schwarzer Pfeifen, in denen viel Ent-wicklungsarbeit steckt. Anders als optisch „oberflächenversiegelte“ lackierte Pfeifen le-ben die schwarzen Diamanten, da bei ihnen die Struktur des Bruyèreholzes leicht durch-schimmert – und das nochmals bei jedem Exemplar anders. Das Holmende jeder Black

Diamond ziert ein Ring aus poliertem Aluminium. Die Serie umfasst die 13 belieb-testen Shapes aus dem Stanwell-

Wiener Meerschaum: etwas schwerer sowie günstiger als Blockmeerschaum

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pFeiFen und cigArren Journal

Portfolio, der empfohlene Verkaufspreis liegt bei 99 Euro, womit sich die Black-Diamond-Serie auch als finanziell einsteigertaugliche Stanwell empfiehlt.

Vertrieb: Scandinavian Tobacco

Dunhill zodiac: Die SchlangeDie Zodiac-Serie stellt jährlich ein Tierkreis-zeichen des chinesischen Kalenders als Jah-respfeife vor. Im heurigen Jahr der Schlange ist es eine klassische Shell Briar Bent, die auf ihrem Zierring aus Sterlingsilber eine gravierte Schlange trägt. Die sandgestrahlte schwarze Pfeife kommt mit einem hand-geschnittenen Vulcanit-Mundstück; zum Lieferumfang gehören eine ebenfalls mit ei-ner Schlange geprägte Tasche aus hochwer-tigem und weichem Lammnappa sowie das Echtheitszertifikat.

Die Anzahl der Zodiac-Pfeifen ist auf 388 Stück weltweit limitiert – da jedoch alle Nummern mit 4 ausgelassen werden, erge-ben sich nur 312 Exemplare, die auch in den Verkauf gelangen. Denn die Nummer 1 wird das Dunhill-Museum nie verlassen.

Vertrieb: Scandinavian Tobacco

edle FutteraleBei Dunhill hat man auch für die Cigarren-raucher traditionell ein Herz. Deshalb gibt es nun aus der The-White-Spot-Linie eine Serie ansprechender Cigarrenetuis für die wich-tigsten Formate. Ob schwarz, braun oder dunkellila – die Steckvariante aus edlem Le-der ist ein stimmiges Accessoire für den stil-bewussten Genießer mit dem nötigen Klein-geld; aus der gleichen Serie ist aber auch ein veritabler Reisehumidor verfügbar.

Freunde der klassischen Tweed-Optik wer-den beim weißen Punkt ebenfalls fündig: Außen schön gedeckt sind die Schubetuis innen auch poppiger zu haben – für Dun-hill-Verhältnisse natürlich. Intelligent ist die Dicke der Futterale angelegt: Sie erlaubt auch den Transport der immer beliebter wer-denden großen Ringmaße und bietet alter-nativ Platz für zwei stattliche Longfiller oder drei schlankere Exemplare.

Vertrieb: Scandinavian Tobacco

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pFeiFen und cigArren Journal

von eicken

Candlelight Menthol und Sumatra

Die Familie der preis-günstigen Filterziga-rillos von Candlelight bekommt Nachwuchs: Während sich die Note bei der Menthol selbst erklärt, sorgt bei der Su-matra ein indonesisches Deckblatt für eine präg-nante Abrundung der E i n l a g e

aus Europa, Amerika und In-donesien.Die Packung zu 10 Stück kommt auf 3 Euro, pro Stück kosten die Cigarillos also 30 Cent.

Vertrieb: KP Plattner

peterson

Special Reserve tobacco 2013Wie jedes Jahr präsentieren die Iren auch heuer drei Tabake als auf 5.000 Exemplare beschränkte Limited Editions. Den Anfang macht die Special Reserve 2013, die in Frank-furt vorgestellt wurde und sich dem Thema „Symphonie der Sinne“ verschrieben hat – wie anhand der irischen Harfe sowie der Partitur unschwer auch auf der Schmuck- dose zu erkennen ist.Für die inneren Werte sorgt ein Blend von handgeschnittenem Virginia-Flake, sonnen-

gelbem Virginia und dunklem Cavendish, der Kaltgeruch wird von Passionsfrucht und Pfirsich dominiert.Die 100-Gramm-Schmuckdose kostet 21,80 €.

Vertrieb: Kohlhase & Kopp

Drew estate

Larutan Big JuicyUrsprünglich als „Natural“ bekannt, ist Larutan die etwas andere Linie der nicara-guanischen Cigarrenmanufaktur. Für die Juicy werden Einlagetabake aus der Dom-Rep, Haiti, Syrien, der Türkei und St. James Parish sowie ein Kamerun-Deckblatt ver-wendet, was zu einem exotisch-würzigen Geschmack des mittelkräftigen Longfillers führt. Von der Länge eine Robusto, ist die Juicy jedoch mit 19 Millimetern etwas schlanker. Das Stück kommt auf einen EVP von 7,50 Euro.

Larutan Dirt & Root

Die Dirt ist das Kleinformat der Larutan-Familie: 101 Millimeter kurz und mit Ringmaß 43 trägt sie stolz ein dunkles, an Maduro erin-nerndes Deckblatt. Dabei ist die Kleine jedoch bei aller Exotik ihrer Einlagemischung gut ausbalanciert. Die Dirt hat einen EVP von 6,80 Euro.Die Root wiederum ist eine Robusto mit Ringmaß 55. Entsprechend reichhaltig, kräftig und würzig mit herbsüßen Noten und Anklän-gen an Mokka und Cappuccino ist das Rauchvergnügen, das eher für Kenner geeignet scheint. Die Root kommt auf 8,80 Euro.

Vertrieb: Dios Tabaccos

A. Turrent

RevolutionDie neue Marke gehört zur Te-Amo-Serie handgerollter Longfiller aus Mexiko, von wo auch Umblatt und Deckblatt stammen. Die Einlage ist ein Blend aus Nicaragua und Mexiko. Geschmacklich überzeugen die Revolution mit einem kräf-tigen, vielschichtigen Aromaprofil, in dem sich Pfeffer und Chili mit Kaffee und erdigen Noten ausgewogen ergänzen.Die Toro (159 x 21 mm) kommt auf 7,50 Euro, die Short Robusto (Foto, Format 108 x 23 mm) hat einen EVP von 5,40 Euro.

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im BLickpunkTim BLickpunkT

Ohne zusätzeZigaretten und Feinschnitt ohne Zusätze sind derzeit ein segment, in dem jeder Anbieter seine markenfamilien um einen naturbelassenen Ableger erweitert oder gar neue marken lanciert. Für manche hersteller ist es eine prinzipsache, andere bemühen ihr marketing, um nicht aro-matisierte produkte als neuigkeit zu verkaufen. Zu einer gelungenen naturzigarette gehört je-doch mehr, als nur das casing wegzulassen. Wir haben für sie hinter die kulissen geblickt. (mh)

Die Indianer der Kari-bik, Mittel- und Süd-amerikas hatten schon jahrtausendelang zu

religiös-kultischen Zwecken oder auch einfach nur, um die lästigen Moskitos zu vertreiben, pure gerollte Tabakblätter ent-zündet, ehe Kolumbus im Zuge seiner „Entdeckung“ über diese Angewohnheit gestolpert war. Der Tabak dafür wurde geerntet, getrocknet und fermentiert. Sonst nichts. Dies war Normali-tät, an der sich lange nichts än-dern sollte.

Fremde AromenUnter den Rauchtabaken war es der Pfeifentabak, der schon im

19. Jahrhundert nachträglich aromatisiert wurde, um Ge-schmackserlebnisse jenseits rei-nen Tabaks zu erzielen. Natürli-che Produkte wie Blütenblätter, Zitronenschalen, Gewürze sowie Zucker und Honig wurden dem Tabak entweder direkt beigege-ben oder zu einer Soße gemischt, die über den fertig geschnittenen Tabak gesprüht wurde.

zigarettenDiese entstanden rund um die Mitte des 19. Jahrhunderts aus in Papier gewickelten Abfällen der Cigarrenproduktion. Im ersten Krimkrieg 1853–56 rauchten beide Seiten in Zeitungspapier gerollten Tabak: Das war erstens

billiger als Cigarren und zweitens kriegstauglicher als zerbrech-liche Pfeifen. 1862 eröffnete die erste deutsche, 1865 die erste österreichische Zigarettenfabrik. Erstmals war das Rauchen auch für die Unterschicht bezahlbar. Man rauchte filterlos und pur.

tabakzusatzstoffeSeit Beginn der industriellen Zigarettenherstellung spielen Zusatzstoffe auch in Europa eine Rolle. Dabei ist zwischen technischen Zusätzen wie Feuchthalte-, Konservierungs- und Lösungsmitteln und Ge-schmacks- bzw. Aromastoffen zu unterscheiden.Geschmacks- und Aromastoffe

Maya-Priester rauchten puren Tabak während kultischer Handlungen – und das schon lange vor der Ankunft der ersten EuropäerFo

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im BLickpunkT

sind spätestens seit dem Sieges-zug des American Blend und der späteren Einführung der leich-ten Filterzigarette ein Thema. „Leicht“ bedeutet gleichzeitig auch weniger Tabakgeschmack. Dazu kommt, dass es über die ausgeklügelten Rezepturen der Soßierung den Herstellern am einfachsten möglich ist, einen klar definierten Markenge-schmack zu etablieren und für hohen Wiedererkennungswert zu sorgen.Das Rezept für das Casing – also jene Mischung von Geschmacks- und Aromastoffen, welche den typischen Charakter einer Mar-ke ausmacht und während der Produktion über den Tabak ge-

sprüht wird – ist bei jedem Zi-garettenhersteller ein wohlgehü-tetes Geheimnis.

Ohne zusätzeDiese Produktkategorie ist nichts Neues – genau genommen fallen die meisten in Großbritannien gerauchten Zigaretten traditio-nell in diese Kategorie: Solange sie ausschließlich aus Virginia-tabaken bestehen, sind sie ohne Zusatzstoffe recht einfach her-zustellen. Dies galt bis zum Sie-geszug der amerikanischen Zi-garetten im Gefolge des Zweiten Weltkriegs für ganz Europa, wie der Hersteller Heintz van Lande-wyck betont: „Wir stellen seit 165 Jahren Additive-Free-Mischun-

gen her. Nur die amerikanischen Multis haben dieses Segment vor wenigen Jahren neu für sich ent-deckt.“

Bei American Blend – einer Mi-schung aus Virginia-, Burley- und Orienttabaken – sieht die Sache anders aus: Die typischen Geschmackseigenschaften kön-nen beim Verzicht auf Zusatz-stoffe nur aus dem Blending kommen. Dennoch „wird eine zusatzstofffreie Zigarette letzt-lich immer anders schmecken als ihre Markengeschwister mit Zusätzen“, wie BAT für seine Luckies beispielsweise einräumt. Im Lichte dieser Einschränkung trotzdem einen Geschmack zu erzielen, der typisch für die Markenfamilie ist und die Rau-chererwartungen erfüllt, ist eine recht komplexe Aufgabe für die Blender.

Welche Sorten eignen sich?

Von Virginiatabak mit seiner sortentypischen Vollmundig-

keit und Süße ist bekannt, dass er sich fein ohne Zusätze verar-beiten lässt. Auch kleine Men-gen von Orienttabak, die dem Virginia zugesetzt werden, las-sen sich problemlos einsetzen. Burley hingegen verändert das Geschmacksbild teils sehr stark, muss also in wohldosierter Men-ge eingesetzt werden. Zudem spielt das Casing beim Burley traditionell eine wichtige Rolle – ihm werden in der herkömm-lichen Produktion die während der Trocknung verlorenen Zu-ckeranteile nachträglich wieder zugeführt, was „ohne Zusätze“ natürlich nicht möglich ist und folglich für einen anderen Ge-schmackseindruck sorgt.

Zusätzetechnische zusätze:

• Feuchthaltemittel verhindern ein zu schnelles Austrocknen des Tabaks• Konservierungsmittel finden sich vorrangig in Aromastoffen, um deren mikrobielle Zersetzung zu verhindern oder zu verlangsamen• Lösungsmittel werden verwendet, um Aromastoffe auch in geringen Mengen in der Produktion verwenden zu können• Fungizide verhindern ein Schimmeln des Tabaks

geschmackszusätze:• Geschmacksstoffe sind beispielsweise Zucker oder Honig, welche den Verlust des natürlichen Zuckergehalts während der Tabak- trocknung wieder ausgleichen sollen und zu einem weicheren Raucherlebnis führen• Menthol hat einen ähnlichen Effekt, indem es den Schmerzreiz beim Inhalieren verringert und zu einem tieferen Zug führt• Aromastoffe wie Fruchtextrakte, Vanillin oder Kräuterextrakte ergeben den typischen Markengeschmack einer Zigarette

Sonnengereifter Tabak erhält schon durch unterschiedliche Trocknungsmethoden einen eigenen Charakter

Der Bundesstaat Virginia ist schon seit dem späten 18. Jahr-hundert ein Hauptanbaugebiet für den gleichnamigen Tabak

22 Rauchen kann tödlich sein.

Tabak ohne Zusatzstoffeseit 1982. UND PIONIEREIm Nachhaltigen Tabakanbau.

♦ 100% Tabak ohne Zusatzstoffe

♦ Tabak von der höchsten und besten Qualität, keine Blähtabake, keine Folientabake, keine Tabakreste, keine Blattrippen

♦ Etwa 12% mehr Tabak pro Zigarette als die meis-ten handelsüblichen Filterzigaretten in Österreich

♦ Nachhaltiger Tabakanbau

♦ Umweltbewusstes Verhalten

Natural American Spirit® ist anders...

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im BLickpunkT

Dies wird auch von Scandina-vian Tobacco bestätigt, von wo aus uns bald ein additivfreier Feinschnitt unter dem Marken-namen Escort erreichen wird: „Luftgetrocknete Tabake wie Burley müssen mit größerer Vor-sicht beim Blending verwendet werden – also leichtere Sorten oder ein geringerer Anteil.“

tabakqualitätEinigkeit herrscht in der Bran-che darüber, dass additivfreie Produkte höhere Anforderun-gen an die Qualität des verwen-deten Rohtabaks stellen. BAT gibt zu bedenken: „Tabak ist ein Naturprodukt, das je nach klimatischen Verhältnissen der jeweiligen Saison und des Ur-sprungslandes geschmacklich variiert. Ein ausbalanciertes und gleichzeitig eindeutiges Ge-schmackserlebnis lässt sich nur erzielen, wenn eine ausreichende Menge hochwertiger Tabake zur Verfügung steht. Auch aus die-sem Grund beziehen wir mehr als die Hälfte unseres gesamten Tabakbedarfs von eigenen Ver-tragsbauern.“ Und von Eicken ergänzt: „Erst ein hohes Quali-tätsniveau erlaubt es überhaupt, konsequent auf die Beimischung

von Blattrippen, Abbrennhilfen, Feuchthaltemitteln und Aroma-stoffen zu verzichten.“

VerarbeitungAuf die Frage, ob additivfreier Tabak in der Produktion auf-wändiger als herkömmliche Blends mit Casing ist, sind recht unterschiedliche Antworten zu hören. „Bei gelungener Tabak-

wahl nicht“, meint man bei BAT, van Landewyck oder Pöschl. Schon auf technischer Ebene muss Tabak für die Verarbei-tung ohne Zusätze allerdings be-stimmte Bedingungen erfüllen, wie Dr. Ellen Stiller vom Herstel-ler Planta ausführt: „Die Blätter müssen schnittfest sein, da kein Casing bei der Produktion die Fasern schützen kann. Das spielt

23Rauchen kann tödlich sein.

Tabak ohne Zusatzstoffeseit 1982. UND PIONIEREIm Nachhaltigen Tabakanbau.

♦ 100% Tabak ohne Zusatzstoffe

♦ Tabak von der höchsten und besten Qualität, keine Blähtabake, keine Folientabake, keine Tabakreste, keine Blattrippen

♦ Etwa 12% mehr Tabak pro Zigarette als die meis-ten handelsüblichen Filterzigaretten in Österreich

♦ Nachhaltiger Tabakanbau

♦ Umweltbewusstes Verhalten

Natural American Spirit® ist anders...

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im BLickpunkT

besonders bei der Herstellung von RYO-Feinschnitt eine Rolle, da man hier ja dünne, lange Fa-sern benötigt. Diese brechen viel leichter, wenn kein Casing zum Einsatz kommt.“ Dafür gibt es aber auch eine Be-lohnung für den Produzenten, wie von Eicken angibt: „Im Vergleich zu Tabaken mit Ca-sing ist die Produktion ohne Zusatzstoffe wesentlich ange-nehmer. Dadurch, dass als ein-ziges Hilfsmittel klares Wasser verwendet wird, reduzieren sich die oft sehr aufwändigen Reini-gungsarbeiten, welche bei stark geschmacksbildenden Aromen besonders häufig durchgeführt werden müssen.“

FeuchtigkeitIn herkömmlichem Tabak finden zwei wichtige Substanzgruppen Verwendung: Feuchthaltemit-tel sorgen dafür, dass der Tabak ein gewisses Maß an Feuchte be-hält, was speziell bei Drehtabak wichtig ist. Gleichzeitig verhin-dern Fungizide, dass sich aus der reichen Feuchtigkeit Schimmel bildet. Durch den Verzicht auf beide Zusätze stellen Produk-tion und Lagerung von Tabak-produkten ohne Zusätze höhere Anforderungen an Hersteller, Großhändler und Handel dar. Es gilt, den schmalen Grat zwischen „zu trocken“ und „schimmelge-fährdet“ zu treffen. Darüber hi-naus gehen so manche Hersteller beim Einstellen jener Feuchtig-keit, mit der verpackt wird, auf Nummer sicher. Sie bleiben dabei einen Hauch auf der tro-ckenen Seite. Der Grund dafür ist so einfach wie einleuchtend: „Zu trockener Tabak ist eigent-lich kein Problem, da der Konsu-ment ihn leicht wieder anfeuch-ten kann. Zu feuchter Tabak, der anfängt zu schimmeln, kann nur noch weggeworfen werden“, erklärt Planta-Expertin Stiller. Allerdings sind auch dem „Tro-ckenliefern“ Grenzen gesetzt, wie aus der Escort-Produktion ein-geworfen wird: „Ein niedrigerer

Feuchtigkeitsgehalt bedeutet, dass das Produkt einen inten-siveren Geschmack hat. Gleich-zeitig kann der Rauch aber auch leichter irritierend und beißend werden. Es gehört auch zu den Aufgaben eines guten Blenders, mittels der Tabakmischung ei-nen weichen, runden Rauchge-nuss trotz niedrigerer Feuchtig-keit zu erreichen.“Gerade für Produkte ohne Feuchhaltemittel erfreuen sich kleine Beigaben wie Ton- oder Terrakotta-Scherben, die teils auch nett gestaltet sind, einer großen Beliebtheit: In Wasser eingelegt und danach oberfläch-lich abgewischt, geben sie tro-ckenem Tabak einen Teil seiner erwünschten Feuchtigkeit zu-rück. Allerdings müssen diese Befeuchter rechtzeitig wieder entnommen werden – speziell Rolltabak wird sonst selbst bei zarten Wuzlern zu einem mas-siven und fast luftundurchläs-sigen Strang.

HaltbarkeitHier sind sich die Hersteller ei-nig darin, dass einer guten, luft-dichten Verpackung eine Schlüs-selrolle für einen Schutz vor dem Verlust der erwünschten Pro-duktfeuchte zukommt. „Solange die Verpackung unbeschädigt ist, kann naturbelassener Tabak

ebenso lange wie herkömmlicher Tabak gelagert werden“, ist der Grundtenor aus der Industrie. Pueblo-Hersteller Pöschl emp-fiehlt jedoch, bei der Lagerung von additivfreien Produkten da-rauf zu achten, dass große Tem-peratur- oder Feuchteschwan-kungen vermieden werden. Und rät dazu, diese Produkte nicht in zu großen Mengen einzukaufen sowie in der Lagerreihenfolge zu verkaufen (First-in-first-out-Prinzip).Einen Schritt weiter geht ganz aktuell von Eicken – hier wer-den künftig die Pouches, Doy-packs und Dosen ein Mindest-haltbarkeitsdatum tragen. Bei Überschreiten ist die Ware (ver-gleichbar mit Lebensmitteln) nicht automatisch schlecht, kann jedoch beim Großhändler gegen frischere Ware ausgetauscht wer-den. Wobei auch dieser natürlich dem Handel dazu rät, nur jene Mengen zu ordern, welche in-nerhalb einiger Wochen zu ver-kaufen sind.

Drei-Klassen- gesellschaft

Grundsätzlich teilt sich der Markt additivfreier Zigaretten und Feinschnitte in drei Katego-rien. Camel Naturals sind zwar Marktführer im Segment, gleich-zeitig aber nur „ohne künstliche Aromen“ – technische Zusätze sind sehr wohl enthalten. Die derzeit stark wachsende Katego-rie „ohne Zusätze“ ist bekannt. Getoppt wird sie von Bio-Tabak ohne Zusatzstoffe.

Königsdisziplin Bio-tabak?

Es wäre ein konsequenter näch-ster Schritt, nicht nur Zusatz-stoffe wegzulassen, sondern gleich biologisch produzierten

„Mindestens haltbar bis” samt Datumsaufdruck springt nun vom Lebensmittelbereich auf den Tabakmarkt über. Hier am Boden einer Pepe-Dose

Bei Moosmayr wurden die sogenannten Hydro-Pads, kleine Befeuchter, auf der Feucher & Rauch erstmals gezeigt

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Wer liefert was?

Ohne Aromazusätze

tobaccoland:Camel Natural Flavor

Ohne Zusätze

DanCzek:Mohawk(F) Mohawk(F) Escort

House of Smoke:Che(F) CheCheetah just tobacco(F) Cheetah Nr. 73 grün(F) Domingo green

M Tabak:MayaO’Nyle blue

Moosmayr:Batton FreeLucky Strike Ohne Zusätze(F) Lucky Strike Ohne ZusätzeManitou(F) ManitouPepe(F) Pepe

tobaccoland:(F) Drum Natural FlavourGauloises Blondes Selection(F) Gauloises ohne ZusatzstoffeJPS Ohne ZusätzeNatural American SpiritPueblo(F) Pueblo

Bioanbau ohne Zusätze

Moosmayr:Allure Organic

(F) = Feinschnitt

Rohtabak zu verwenden. Dem stehen einige Probleme gegen-über, wie die Branche auch gleich anführt. „Ausreichende Mengen aus biologischem Anbau zu er-halten, die gleichzeitig auch den Qualitätsansprüchen genügen, wäre derzeit ein Problem“, gibt man bei BAT zu bedenken. Auch bei van Landewyck ist man skep-tisch: „Organische Tabake sind derzeit noch eher selten und im Geschmack nicht immer stabil über die Jahre.“ Von Eicken sieht ebenfalls Einschränkungen: „In der Tat sind die weltweit verfüg-baren Mengen sehr beschränkt, da nur Tabake aus Anbaugebie-ten verwendet werden dürfen, welche den strengen EU- oder US-Rechtsvorschriften für öko-logischen Landbau entsprechen. Solche Tabake sind selbstredend teurer, allerdings sind die Kon-sumenten auch bereit, für ein besonders hochwertiges Produkt einen höheren Preis zu bezah-len.“ Um diese höheren Preise beim Raucher letztlich auch lu-krieren zu können, müsste die Kommunikation aber möglich sein, wie von BAT eingewendet wird: „2010 hat ein deutsches Gericht entschieden, dass eine Auslobung als ,Bio-Tabak‘ nicht erlaubt ist. So gesehen ist frag-lich, ob Produkte aus organisch produziertem Tabak auch kennt-lich gemacht werden dürften.“Für den langjährigen Pionier genau dieser Produktionswei-se – naturbelassener Tabak aus ökologisch nachhaltigem An-bau – ist all das offenbar kein Problem: Die Santa Fe Natural Tobacco Company trägt ihr Pro-gramm im Namen. Das Unter-nehmen unterstützt Tabakbau-ern aus der ganzen Welt dabei, von typischem Intensivanbau über die Zwischenstation des

Purity Residue Clean Program (PRC, also „ohne Rückstände“) auf einen vollwertigen Bioanbau umzustellen. Aus diesem PRC-Programm stammen mittlerwei-le rund 80 Prozent des verarbei-teten Virginia Blends – Tendenz weiter steigend. Und aus den PRC-Bauern werden langfristig oft echte Bio-Bauern.Wenig überraschend kostet der-art aufwändig hergestellter Ta-bak auch deutlich mehr. Dies spiegelt sich auch in den Preisen der American-Spirit-Linie wi-der, was die Fangemeinde jedoch nicht vom Kauf abhält und für den Handel eine sehr feine Span-ne abwirft.

Der Markt„Das wachsende Bio-Segment im Lebensmittelbereich hat ein verstärktes Bewusstsein für die Existenz von Zusatzstoffen ge-schaffen“, sieht man bei von Ei-cken ein Abfärben von Trends anderer Bereiche auf die Tabak-landschaft. „Im Tabakmarkt ist das Segment ,ohne Zusatzstoffe‘ enorm gewachsen und hat sein Ende noch nicht erreicht. Wir se-

hen eine Entwicklung von einer grundlegenden Produktphiloso-phie (wie bei Natural American Spirit, Pepe oder Manitou) hin zu einem Marketingtrend.“ Wie groß ist nun der Markt für additivfreie Tabakprodukte? Während andere Branchenteil-nehmer seine Größe im Ziga-rettenbereich für Österreich auf 3,5 bis 5 Prozent schätzen, legt JTI Nielsen-Daten vor, nach de-nen das Segment bei uns 1,3 und in Deutschland 3,5 Prozent des Marktes ausmacht. Für den ös-terreichischen Markt bedeutet dies, dass selbst auf den niedrig klingenden Wert unserer Nach-barn noch viel Entwicklungs-potenzial bleibt – und am deut-schen Markt geht das Wachstum unterdessen weiter.Beim Feinschnitt sieht die Sa-che nochmals anders aus – hier bewegt sich naturbelassener Ta-bak besonders beim RYO-Fein-schnitt europaweit im zweistel-ligen Bereich: In Deutschland liegt der Anteil additivfreier Pro-dukte bei zehn bis 15, in Spanien gar bei 25 Prozent des gesamten Feinschnittmarktes.

Auf Bio-Plantagen werden Sonnenblumenreihen zwischen die Tabakpflanzen gesetzt: Sie locken Marienkäfer an, die sich als Raubinsekten über etwaige Tabakschädlinge hermachen. Diese ebenso alte wie effiziente Art des Pflanzenschutzes erlaubt den Verzicht auf Pestizide

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messerückBLick

Feuer & Rauch 2013Die diesjährige hotelmesse in Wien fiel genau auf das erste Wochenende, an dem sich wieder einmal die sonne zeigte. entsprechend skeptisch waren viele Aussteller beim Blick aus den Fenstern, ob sich dies negativ auf den Besuch auswirken würde. Das interesse der Trafikanten-schaft war jedoch groß – sogar aus kärnten und Vorarlberg. (mh)

Franz Bauer von BCG konnte sich nicht über mangelndes Interesse an Papers, Stopfgeräten und Au-tomaten beklagen – sein Stand war gut besucht

Bei Bischof standen das neue Modell der E-Zigarette Snoke sowie die Xikar-News im Vordergrund des Messeauftrittes. Die zahl-reichen Besuche lassen eine erfolgreiche Or-dertätigkeit vermuten

Ostösterreich-Neuzugang Helga Schwabe und Chef Christian Hinz stellten das Ju-biläumsangebot vor: Bei Bestellung von 48 Packungen der Marie-Hülsen gibt es 32 Packungen gratis dazu. So ergibt sich für die 250-Stück-Packung eine schöne Spanne. Die Standardpackung ohne Ju-biläums- und Preisaufdruck ist parallel er-hältlich, für sie gilt diese Aktion aber nicht

Dios Tabaccos war neben seinem be-kannten Programm mit zwei Neuheiten nach Wien gekommen: den fantasievoll geblendeten Larutan-Longfillern von Drew Estate und den mexikanischen boxpressed-Cigarren von Revolution. Letztere waren mit auffällig rot glanz-lackierten Cigarrenkästchen ein Eye- catcher, der schwer zu übersehen war

CWL-Boss Wurmbäck hatte seinen Messe-auftritt ganz auf die Variokassa fokussiert und konnte sich über konstanten Zustrom interessierter Trafikanten freuen

Maria Dax war mit vielen Neuigkeiten vor Ort. Die gerade noch rechtzeitig zur Mes-se eingetroffenen brandneuen Mohawk-Zigaretten ohne Zusätze standen im Mit-telpunkt. Bei der Braunware stechen die prägnanten Longfiller der Marke Gurkha hervor: Schon die Kistchen sind kleine Kunstwerke, doch auch die inneren Wer-te fahren laufend hohe Ratings ein. Die Demonio-Torpitos wenden sich mit einem attraktiven Preis an Zigarilloliebhaber

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messerückBLick

DLS war als Anbieter der meistverwendeten EH2000-Soft-ware vor Ort und nutzte die Gelegenheit, die Vorteile seiner kontinuierlich weiterentwickelten Zeitschrfftenlösung zu präsentieren

Etron präsentierte nicht nur die neue To-shiba-Kassa sowie das neue Tablet mit auf-steckbarer Tastatur – für das kleinere Bud-get stand man auch mit dem bekannten Cash-&-Carry-Paket bereit

House-of -Smoke-Chef Rainer Gunz war mit vielen News angereist. Ihn freute es, dass selbst aus weit entfernten Bun-desländern bekannte und teils auch neue Kunden angereist waren. „Die Akzep-tanz der neuen Serie 858 von Capaduro ist sehr schön. Über-haupt entwickelt sich die Messe aus mei-ner Sicht zu einem für alle Seiten attrak-tiven Ordertermin”, zeigte sich der Vorarl-berger am Ende des Wochenendes durch-aus zufrieden

Bei Imperial drehte sich alles um die neue JPS Duo mit Crushball-Technologie. Die American-Blend-Zigarette mit der Option auf einen zusätzlichen Mentholkick wurde gerne und zahlreich Probe geraucht

JTI feierte unübersehbar den runden Geburtstag seiner Kernmarke Camel, rührte aber auch für sei-nen neuen Winston-Feinschnitt die Werbetrommel. Ladenbauer Pirker nutzt hier die Gelegenheit zu einem kurzen Gespräch

Interessante Produktnews am Puls der „Ohne Zusätze”-Zeit sowie ein guter Standplatz im Foyer sorgten für regen Besuch am Stand der französischen Paperspezialisten

Laufend gut besucht präsen-tierte sich auch der Ausstel-lungsraum von KP Plattner. Die große Auswahl sowie viel-leicht auch die Besteckaktion luden zu regen Gesprächen an den Stand der Tiroler

Vater und Sohn Grünberger standen am TopITC-Stand jederzeit für Fragen zu ihrem neuen System WinCash zur Verfügung und führten ihre Onlinelösung auch gerne vor. „Unsere Webkassa weckt das Interesse der Trafikanten. Ganz allgemein ist fest-zustellen, dass die Angst davor, seine Fir-mendaten über das Internet laufen zu las-sen, deutlich abnimmt”, erzählte uns der Seniorchef

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messerückBLick

Moosmayr könnte für sein umfangreiches Programm gar nicht zu viel Platz haben. Neben zahlreichen Raucherbe-darfs- und Nebenartikeln stellten die Oberösterreicher Braunware sowie nützliche Details wie die „Hydro-Pad”-Befeuchter für naturbelassenen Feinschnitt vor

Toptech-Boss Herbert Drexel zeigt stolz die mit einem Design-Award ausgezeichnete neue Kompakt- kassa, die unter Windows 8 läuft und direkt unter der Tastatur Platz für die Geldlade bietet.Einen weiteren Schwerpunkt setzte man mit dem Zeitschriftensystem PiA, das zunehmend mehr Verwen-der überzeugt.Selbstbewusst weist man bei Toptech auch darauf hin, dass die Umstel-lungen – beispielsweise auf das PMI-Bestellsystem – für Bestandskunden kostenlos seien und nach anfäng-lichen Problemen außerhalb der ei-genen Verantwortung das System nun reibungslos funktioniere

Bei Automaten Unterkofler konnte man ein sehr positives Fazit der Messe ziehen. „Wir konnten schöne Abschlüsse sowohl für die neue Technikgeneration als auch für die Nachrüstsätze ver-zeichnen“, erzählt Geschäftsführer Lauer. „Auch das Interesse an Certbet wächst laufend.“

Trup-Geschäftsführer Christian Pfatschbacher nutzte die Messe zur Kontaktpflege mit bestehenden Kunden und führte zahlreiche Gespräche mit interessiertenTrafikanten

tobaccoland war mit fertig geschnürten Messepaketen für seine Automatenkun-den angerückt, die offenkundig das In-terersse zahlreicher Trafikanten weckten ."Aufgrund der Vorinformationen, die wir ausgesendet hatten, konnten wir zahlreiche Verträge abschließen. Die Tra-fikanten haben die guten Konditionen für sich genutzt." erklärt Automatenchef Schüller. "Auch das Interesse am zentra-len Quick-Einreichen war sehr groß."

Postronik-Geschäftsführer Niehsner führte zahllose Gespräche, in denen er neugierig gewordenen Besuchern das Konzept der webbasierten Cloud-Tech-nologie näherbrachte. Grundsätzlich geht es dabei um eine maßgeschnei-derte Hosting-Lösung, die jedem Ver-wender ganz ohne eigenen Server ein automatisches externes Sichern sen-sibler und buchhaltungsrelevanter Fir-mendaten ermöglicht

Am Master-Tinta-Stand konnten sich die Be-sucher vom umfang-reichen Lieferprogramm überzeugen. Dank un-terschiedlicher Displays muss man auch keine Großtrafik haben, um die Druckerpatronen ins Portfolio des eigenen Geschäfts aufnehmen zu können

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pOrTräT

Die aufgeräumte trafikmit dem Bau der u-Bahn-station u2 stadlau bot sich eine einmalige chance, an einem Verkehrsknotenpunkt ein neues Fachgeschäft zu etablieren. Trafikantin renate Biber hatte sich vorab viele gedanken gemacht – zwei Jahre später ist die Freude ungebrochen. (mh)

Bei einer nutzbaren Flä-che von 170 Quadrat-metern ohne jegliche Unterteilung gibt es

viele Gestaltungsmöglichkeiten. Und viele Gelegenheiten, Dinge falsch zu machen. „Wir wollten auf keinen Fall ein Winkelwerk“, schildert die Trafikantin. „Ein weiteres Ziel war es, das Geschäft zwar übersichtlich zu strukturie-ren, dabei aber den Eindruck der Größe zu erhalten. Zudem sollte der Humidorbereich schon vom Eingang aus zu sehen sein.“ Eine delikate Aufgabe für Shopein-richter Trup.

großes Sortiment„Als Bahnhofstrafik, wollten wir einen großen Zeitschriften- und Cigarrenbereich. Dazu sind wir Lottoannahmestelle, führen Fahrscheine, Shisha-Tabake, Wasserpfeifen, Raucherzubehör, Billets und Saisonartikel.“ All das braucht auch Platz zur Lagerung. „Auf 70 Quadratmetern haben wir Lagerraum, Küche, WC, das Büro sowie einen Schulungs-raum“, erklärt Frau Biber. „Wir konnten die Zwischenwände genau dort platzieren, wo wir sie haben wollten. Und das haben wir selbstverständlich genutzt.“

Optimiert für wenig Personal

Die Trafik Biber hat sieben Tage die Woche geöffnet und beschäf-tigt drei Mitarbeiter. Die Über-sichtlichkeit des Geschäfts ist da-mit auch ein wichtiger Faktor für den Verkauf: Weder sollen hilfe-suchende Kunden noch „Gratis-einkäufer“ übersehen werden. Die Unterteilung des Raumes erfolgt durch Deko-Tische, die saisonal dekoriert werden, auch die niedrig montierte Gondel für die Kinderzeitschriften verstellt den Blick nicht. Das zehn Meter lange Verkaufspult ist gleich-

zeitig Lagerplatz für Zigaretten und Computerarbeitsplatz – bei-spielsweise für den Zeitschriften-bereich.

Schrankhumidore„Unser großes Cigarrenangebot ist nach Ländern getrennt in Kli-maschränken untergebracht, da-mit sich die Aromen nicht vermi-schen. Hier können die Kunden in aller Ruhe gustieren und bei Bedarf nach dem Personal fra-gen“, führt Frau Biber aus. „Hier wird es bald etwas Neues geben: einen Extraschrank für Kistenla-gerung – die Kubaner lassen sich nach unseren Erfahrungen so einfach am besten lagern.“

Praxiserfahrungen„Trup Design hat unsere Vorstel-lungen genau auf den Punkt ge-bracht. Mein Personal fühlt sich im Geschäft wohl, durch das Feh-len von nicht einsichtigen Win-keln hat man auch jeden Kunden immer im Blick. Gleichzeitig konkurrieren die Kunden nicht um den Platz, da die Schnell- und Langsamdreher sauber getrennt sind. Wir bekommen deshalb auch immer wieder Kompli-mente von unseren Kunden.“ Ob sie auf der Basis der Praxi-

serfahrungen aus heutiger Sicht etwas anders machen würde? „Nein. Ich würde mein Geschäft kein biss-chen anders haben wollen als es sich jetzt präsentiert.“ strahlt die Trafikantin. Fo

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tru

p, B

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im BLickpunkT

trafikantenbeirat gegen Verbotskultur aus BrüsselDas zweite Zusammentreffen des imperial-Tobacco-Trafikantenbeirats am 13. Februar in graz stand unter dem schwerpunktthema „europäische Tabakprodukterichtlinie“. insbesondere die pläne für übergroße Warnhinweise sowie zum einheitsformat und einheitsgeschmack (u. a. mentholverbot) empörten die anwesenden Beiratsmitglieder. (imperial Tobacco, mh)

imperial-Pressesprecher Ma-nuel Güll kommentierte die Pläne der Kommission. „Österreich soll in einen

Einheitsbrei gezwungen werden. Nun kommt es auf das EU-Parla-ment und die Regierung in Wien an.“

Bessere information nötig

Einig war sich der Beirat, dass Trafikanten besser über die eu-ropäischen Vorhaben informiert und ständig über Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten wer-den sollen. „Wir haben bereits in dieselbe Richtung gedacht und verteilen in der laufenden Ver-

kaufsrunde Informationspos-tkarten an alle Fachgeschäfte“, meint Vertriebsleiter Nikolaus Gutjahr. Gegen TPD2 äußerten die Mitglieder des Beirats jeden-falls eine Vielzahl von Ideen und Durchführungsmodalitäten.

Widerstand jenseits der Branchengrenzen

Dabei sei wichtig, auf die über-geordnete Bedeutung des Bran-chenwiderstandes gegen die Verbotspläne aufmerksam zu machen. So stand eine Aktions-Foto

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idee auch unter dem Slogan „Heute Zigarettenpackerl – mor-gen Einheitsbrei statt Schnitzerl“. Denn: „Es wird alle Produkte treffen, die nicht die Zustim-mung der Gesundheitswächter finden“, wie ein Beiratsmitglied anmerkte. „Unsere Sorgen gehen über die Tabakbranche hinaus.“„Ich war sehr beeindruckt von der Tatkraft und der Kreativität der Beiratsmitglieder“, meinte Imperial-Geschäftsführer Lóránt Dezsö. „Wir werden nun sehen, welche Aktionsideen auch um-gesetzt werden können. Es ist schön zu sehen, wie eng wir als Branche bei Problemen zusam-men stehen."

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mArkT

Maya Schnupftabak

Die Maya waren der Geschichte nach die Ersten, die Schnupf-tabak verwendeten. Sie nannten ihn „an-jel“, was übersetzt „Engel“ bedeutet.Der MAYA Schnupf-tabak setzt sich aus einer einzigartigen würzig-wilden Schnupfmischung zusammen, die weiches Honigaroma mit erfrischend prickelndem Menthol auf eine ganz neue Art kom-biniert: für ein volles Schnupferlebnis nach Art der Maya. Um das einzigartige Aroma am besten auszukosten, sollte man den MAYA Schnupftabak langsam aufziehen und einige Sekunden innehalten, bis sich sein Aroma ideal entfaltet.Optisch orientiert sich die Neuheit ganz an der Familienoptik und führt das Thema der im Herbst 2012 vorgestellten Maya-Zigaretten fort. Ein hoher Wiedererkennungswert im Regal sollte damit sichergestellt sein.Die klassische Aludose mit fünf Gramm wird im Display zu 20 Stück geliefert und kommt auf 2 Euro.

Vertrieb: M Tabak

Scharfe Scheckkarte

Dieser Cutter findet selbst in der Brief-tasche seinen Platz: Hauchdünn und dank Edelstahl-konstruktion den-noch stabil ist der Cutter schon von der äußeren Erscheinung etwas Besonderes. Innere Werte hat er aber auch – eine Spitze an der Klinge verhindert ein Abrutschen beim Cut, was besonders Freunde knapper Schnitte schätzen werden.

Vertrieb: Hauser

Ursprünglich in Indien bei-heimatet waren und sind die Gurkha-Cigarren die bevor-zugte Rauchware der gleich-

namigen indischen Armee-Spezialeinheit. Doch auch international hat sich die Marke längst einen Namen gemacht: Die prägnanten Blends erhalten konstant hohe Ratings und haben längst eine treue Fangemeinde.

Nach Österreich kommen für´s Erste die 125th Anniversary Robusto (9,90 Euro), die Cellar Reserve Koi Perfecto (9,30 Euro), die Grand Reserve Robusto (14,40 Euro) sowie die Ghost Angel Torpedo Tubo (9,90 Euro). Die abgebildete 125th Anniversary verfügt über einen fantasievollen Blend.mit Einlagetabak aus Nicaragua, Brasilien und der DomRep, einem Habano-Umblatt aus Ecuador sowie einem ku-banischen Deckblatt, was dem mittelstarken Longfiller ein komplexes Geschmacksprofil verleiht.Als legendär ist mittler-weile der Aufwand be-kannt, den Gurkha bei seinen Kistchen betreibt: In der massiven Holzbox mit Messingbeschlägen werden alle 125th Anniversary aus-geliefert. Das teuerste Ange-bot wäre jedoch der handge-triebene Silberhumidor mit 20 Cigarren für 250.000 Dol-lar. Ein Exemplar wurde schon verkauft ...

Vertrieb: DanCzek

edelcigarren in prächtigen Kistchen

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mArkT

ein Feuerzeug präsentiert Feuerzeuge

Die unverkennbare Form eines BIC-Feuerzeugs stand Pate für ein einzigartiges Display. „Das ist das aufwändigste Modell, das wir je an-fertigen ließen“, bestätigt man uns auch von Herstellerseite. Der Auf-wand wird mit hoher Auffälligkeit belohnt – ein derart großes BIC ist von keinem Kunden zu übersehen. Dabei kann das markante Display modulweise aufgebaut werden und überzeugt mit durchdachten De-tails: Eine Verkleidung aus trans-parentem Kunststoff verhindert unbezahlte Selbstbedienung, sobald das Personal dem Kunden den Rü-cken zuwendet; von hinten gibt es aber freien Zugriff auf die einge-schobenen Trays. Was den auch optisch ansprechenden Nebeneffekt hat, dass die vom Kunden sichtbare Frontreihe immer lückenlos gefüllt bleibt. Gleichzeitig kann vom Ver-kauf mit wenigen Handgriffen die Belegung des Displays geändert werden. Damit den zahlreichen BIC-Fans immer wieder etwas Neues vorgestellt werden kann.

Mohawk

Ohne Zusätze ist derzeit der Trend schlechthin. Wobei es meist Ableger von Marken sind, die prinzipiell mit her-kömmlichen Zigaretten bekannt geworden sind. Die Mo-hawk-Indianer der Six Nations in Kanada gehen den umge-kehrten Weg und stellen die nach ihrem Stamm benannten Zigaretten frei von Zusätzen nun auch auf unserem Markt vor. Der stolz auf der Verpackung abgebildete Indianer ist also nicht Marketingschmäh oder Attitüde, sondern ein wahrer Hinweis auf die Herkunft.Auch Importeur DanCzek geht in diesem Fall ungewöhn-liche Wege. Üblicherweise folgt der Feinschnitt den Ziga-retten – hier ist es genau umgekehrt: Der schöne Erfolg mit dem Nischenprodukt Feinschnitt, der laufend nachbestellt wird, hat Mut gemacht, das Mohawk-Portfolio nach ungewöhnlich kurzer Zeit auch um die in Deutschland gefertigten Zigaretten zu erweitern.

Die Mohawk Frei von Zusätzen sind vom Start weg in den Varianten Red (mit 9/0,8/10 mg) und Blue (7/0,6/8 mg) verfügbar und kosten einheitlich 3,80 Euro.

Vertrieb: DanCzek

Superslim aus biologischem tabakanbau

„Ohne Zusätze ist gut – mit Biotabak ist noch besser“ scheint man sich bei von Eicken gedacht zu haben. Im Superslim-Format und mit silbrig schimmerndem Blütendekor auf der eleganten Verpackung versehen, wendet sich die Allure Organic eindeutig

an die Damenwelt. Die-se darf sich über hand- selektierte Virginia- tabake und einen har-monisch-vollmundigen Geschmack bei Werten von 6/0,7/5 freuen. Der Rohtabak wird nach den strengen Richtlinien von EU und USA für öko-logischen Landbau kulti-viert. Dazu finden sich in den Allure Organic nur Blatttabake – Folien- und Blähtabake oder Blattrip-pen müssen draußen blei-ben! Schon die Summe der po-sitiven Eigenschaften liefert viele Argumente für das

Verkaufsgespräch, der Preis von 4,50 Euro ist zudem äußerst fair kalkuliert. Ab April 2013.

Vertrieb: Moosmayr

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skuriLLes

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unsterblich, aber sterilunendliches Wachstum durch Verzicht auf die Blüte. nach diesem motto haben Forscher einer Tabakpflanze via genmanipulation das Blühen abgewöhnt. Für die Tabakwirtschaft uninteres-sant, soll die produktion von Biomasse für die produktion von nahrungsmitteln und pflanzlichen rohstoffen durch diesen Ansatz verbessert werden. (mh, proplanta.de)

eigentlich wachsen Tabak-pflanzen innerhalb von 3-4 Monaten zu knapp zwei Metern Höhe heran,

blühen und sterben danach.Forscher des Fraunhofer-Insti-tuts für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie haben sich aufgrund des gut erforsch-ten Genoms die Tabakpflanze ausgesucht, um einen neuartigen Ansatz zu testen: Durch Deakti-vierung jenes genetischen Schal-ters, welcher die Blüte auslöst, wurde auch das Signal für das Ende des Wachstums abgeschal-tet. "Die erste unserer Pflanzen ist nun fast acht Jahre alt und wächst ständig weiter." erklärt Prof. Dirk Prüfer. "Obwohl wir sie regelmäßig zurückschneiden ist sie 6,50 Meter hoch und hat einen Stammdurchmesser von bereits 10 Zentimetern. Die un-teren Blätter werden nicht gelb und fallen ab, sondern bleiben dabei grün.".

man mit unserem Ansatz ein großes Stück näher." führt Prof. Prüfer aus. "Allerdings ergibt das Verfahren nur bei Pflanzen Sinn, bei denen es nicht auf die Blüten ankommt – Zuckerrüben zum Beispiel. Bei Raps wäre unser Ansatz aber der falsche Weg."

züchtung statt genmanipulation

In einem nächsten Schritt will man versuchen, den gleichen Ef-fekt über chemische Eingriffe im Rahmen einer herkömmlichen Pflanzenzucht zu erreichen. Dies hätte den Vorteil, dass es sich nicht mehr um eine getechnisch veränderte Pflanze handeln würde, was im Freilandversuch wichtig ist. "Doch davor müssen wir die Deregulation der Gene zunächst noch besser verstehen lernen." schränkt Prüfer ein. Die Züchtungsversuche sollen jeden-falls schon so bald wie möglich starten.

zeitpunkt weit nach hinten verschiebt. Vermutlich wird ir-gendwann auch die Tabakpflanze des Fraunhofer-Instituts blühen; bislang hat sie das jedoch noch nicht versucht. Das modifizierte Gen wird über ein Trägerbakte-rium wieder in die Pflanze einge-schleust, das als "Shuttleservice" fungiert. Mit den Erfahrungen aus ihrem ersten Versuch mit Tabakpflanzen arbeiten die For-scher derzeit im Auftrag eines japanischen Chemiekonzerns an Kartoffeln.

Das zielBei den Erdäpfeln soll der Ein-griff dazu führen, dass sie sehr viel mehr Biomasse – genau ge-nommen Stärke – produzieren. "Die deutsche Bundesregierung fordert bis 2050 eine Verdoppe-lung der Erträge pro Hektar, um die Versorgung mit Nahrungs-mitteln und pflanzlichen Roh-stoffen zu sichern. Dem kommt

Das VerfahrenTechnisch funktioniert dieses Verfahren über eine Genma-nipulation, welche den Blüh-

Über den Geschmack sowie die Aromen der mittlerweile acht Jahre alten Tabakpflan-ze im Treibhaus der Forscher ist nichts bekannt. Unsterb-lichkeit steht allerdings auch nicht auf dem Wunschzettel der Tabakwirtschaft

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